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261 Darstellung von Sauerstoffgas. Man kann dieses Thermometer \vie dab gewohnliche Queck- silberthermometer zu fractionirter Destillation zwischen 300° und 500° und ebenso zur Bestimmung von Temperaturen anwenden, die unter dem Erstarrungspunkte des Quecksilbers li egen . Mit Hdlfe dieses Thermometers hat B e r t h e 1 o t den zwischen 330° und 450° C. siedenden Theil des S t ein ko h- 1 e n t h e e r s fractionirt und gefunden, dass derselbe bei unge- fahr 450OC. W a s s e r s t o f f g a s entwickelt, sich aufblaht und verkohlt. Ferner wurde von Neuem die Constanz des Siede- punktes des Schwefels bestatigt. Der Siedepunkt des R e t e n s C36HlR wurde bei 390°, der des Perchlornaphtalins bei 403O gefunden. (203- schrzjCt [. Chemie 1868, Hej't XI. S. 348.). H. L. Darstellung von Sauerstoffgas. Each den neuesten Angaben von T e s s i 6 d e 111 o t ha y sol1 sich das Sauerstoffgas am billigsten in der Weise darstel- len lassen, dass man zuerst in eineni passenden Apparate durch kiinstlich eingepresvte Luft eine bei beginnender Roth- gluht schmelzende Masse von Dlanganhyperoxyd und Aetz- natron zu mangansaurelu Natron osydirt und darauf durch Ueberleiten von Wasserdampfin das eben gebildete mangan- saure Salz wieder in Yanganosyd und Natron zuriickverwan- delt, wahrencl der durch die Wasserdiimpfe von der Schmelee abgetriebene Sauerstoff nach Condensation der Wasserdampfe in ein Gasometer eingeleitet wird. Sobald aller Sauerstoff abgetrieben ist , wird die $Vasserdampfkufiihrung abgestellt und die riickstandige 11asse von Neueln durch eingepresste Luft oxydirt.. mmraiif wider die Abtreibung des aufgenom- menen Saiic;t.st, 111; tliri.~.h \\iasserdsmpf erfolgt. Diese abwech- selnde 0.xydati~iti iiiid I)esoxydation, resp. die Gewinnung des SauerstnH'i. II nn nte,rbrochen ausfiihrbar sein. (Siewerf . %r~r'l.c.t41.. f. (1. qes. Nntww. Jnnunhjt 1868. S. 7.3; Febr. 1868. S. /4fj.). H. L. Darstellung von Sauerstoffgas. Narh C. Bruuncr. Dass d o p p e 1 t c h r o ni 8. K a 1 i bei Gliihhitze einen Theil fieines Sauerstoffs abgiebt, ist langst bekannt, allein ebenso

Darstellung von Sauerstoffgas

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261 Darstellung von Sauerstoffgas.

Man kann dieses Thermometer \vie dab gewohnliche Queck- silberthermometer zu fractionirter Destillation zwischen 300° und 500° und ebenso zur Bestimmung von Temperaturen anwenden, die unter dem Erstarrungspunkte des Quecksilbers li egen .

Mit Hdlfe dieses Thermometers hat B e r t h e 1 o t den zwischen 330° und 450° C. siedenden Theil des S t e i n ko h - 1 e n t h e e r s fractionirt und gefunden, dass derselbe bei unge- fahr 450OC. W a s s e r s t o f f g a s entwickelt, sich aufblaht und verkohlt. Ferner wurde von Neuem die Constanz des Siede- punktes des Schwefels bestatigt.

Der Siedepunkt des R e t e n s C36HlR wurde bei 390°, der des P e r c h l o r n a p h t a l i n s bei 403O gefunden. (203- schrzjCt [. Chemie 1868, Hej't XI. S. 348.). H. L.

Darstellung von Sauerstoffgas. Each den neuesten Angaben von T e s s i 6 d e 111 o t h a y

sol1 sich das Sauerstoffgas am billigsten in der Weise darstel- len lassen, dass man zuerst in eineni passenden Apparate durch kiinstlich eingepresvte Luft eine bei beginnender Roth- gluht schmelzende Masse von Dlanganhyperoxyd und Aetz- natron zu mangansaurelu Natron osydirt und darauf durch Ueberleiten von Wasserdampfin das eben gebildete mangan- saure Salz wieder in Yanganosyd und Natron zuriickverwan- delt, wahrencl der durch die Wasserdiimpfe von der Schmelee abgetriebene Sauerstoff nach Condensation der Wasserdampfe in ein Gasometer eingeleitet wird. Sobald aller Sauerstoff abgetrieben ist , wird die $Vasserdampfkufiihrung abgestellt und die riickstandige 11asse von Neueln durch eingepresste Luft oxydirt.. mmraiif w i d e r die Abtreibung des aufgenom- menen Saiic;t.st, 1 1 1 ; t l i r i . ~ . h \\iasserdsmpf erfolgt. Diese abwech- selnde 0.xydati~it i iiiid I)esoxydation, resp. die Gewinnung des SauerstnH'i. I I n n n t e , r b r o c h e n a u s f i i h r b a r s e i n . ( S i e w e r f . % r ~ r ' l . c . t 4 1 . . f . (1. qes. Nntww. Jnnunhjt 1868. S. 7.3; Febr. 1868. S. /4fj.). H. L.

Darstellung von Sauerstoffgas. Narh C. B r u u n c r .

Dass d o p p e 1 t c h r o ni 8. K a 1 i bei Gliihhitze einen Theil fieines Sauerstoffs abgiebt, ist langst bekannt, allein ebenso

Luftverschlechterung in Wohnriiumen durch kunstl. Beleuchtung. 265

weiss man, dass dieses erst bei sehr starkem G l ~ e n erfolgt. Bei einer vollen Rothgliihhitze wie sie eine Rohre von gutem bohm. Glase vertragt, giebt dieses Salz noch keine Spur von Sauerstoffgas. Ganz leicht hingegen erfolgt die Entwickelung, wie schon B a l m a i n (Berz. Jahresb. 1843, 8. 24) zeigte, wenn dasselbe mit Schwefelsiiure erwarmt wird.

Das von B a l m a i n angegebene Verhaltniss von 4 Th. H0,SOS auf 3 Th. KO,CraOB ist unzweckmassig; dabei ent- weicht zuerst viel SO* und das Salz in der Retorte bliiht eich auf dss 3 bis 4fache Volumen auf. Nach B r u n n e r zer- reibt man gut getrocknetes doppeltchromsaures Kali zu feinem Pulver, befeuchtet dasselbe mit gewohnl. conc. Schwefelsaure in solcher Menge , dass es ein leicht zusammenbackendes Pul- ver darstellt, wie es eben' noch bequem in den Destillirapparet eingefullt werden kann. Dieser wird nun mit der Gasleitungs- rohre versehen und erwarmt. Sehr bald, schon lange vor dem Gliihen tritt die Entwickelung von Sauerstoffgas ein und geht mit der grossten Regelmassigkeit bis zu Ende der Ope- ration, d. h. bis zum eben anfangenden Gliihen des Apparstes fort. In kleinem Massstabe kann sie in einer Glasretorte oder in einer retortenrormig gebogenen Glasrohre geschehen. Bus jedem Gramm Salz erhalt man etwa 110 C.C, Ssuer- stoffgas.

Bei Darstellung in grosserem Maasstabe konnten tho- nerne Retorten nach Art der Leuchtgas- Retorten angewendet werden. (MittlheiZ. d. naturf Ges. in Bern. Nr. 603-618, S. 310. Polyt. Wotizbl. Nr. 4, 1868.). H. L.

Ueber Luftverschlechternng in Wohnrllnmen durch ktinstliche Beleuchtnng

hat B r a n i 8 l a w Z o c h Versuche angestellt, iiber welche v. G o r u p - B e s a n e z im Journ. f. Gasbeleuchtung 1867, S. 401 ausfuhrlich berichtet.

Sie erstreckten sich auf Leuchtgas -, Petroleum- und Oel - Beleuchtung und es wurde ermittelt, urn wie viel der C B 0 4 - gehalt der Luft in einem Zimmer bei einer gewissen Dauer der Beleuchtung zunahm. Berechnet man, um einen Vergleich zu ermoglichen , die Rohlensaurezunahme bei den 3 Beleuch- tungsarten auf den Raum von 100 Rubikmeter und auf oine Lichtstlirke von 10 Normaldammen, so ergeben sich folgende