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Wiener Die Zeitung der Wirtschaſtskammer Wien · 44. Jahrgang Nr. 18 · 30. 4. 2020 Österreichische Post AG. PZ 17Z041093 P. WK Wien, Straße der Wiener Wirtschaſt 1, 1020 Wien, Post-Nr. 16 | € 1,45. Nicht retournieren. Hilfe in der Ferne Gut, dass es sie gibt: Die Außenwirtschaſts- Center helfen österreichischen Betrieben im Ausland auf ganz unterschiedliche Weise, um die Corona-Krise zu bewältigen. Seiten 6-8 Wenn es wieder losgeht Tipps für die Zeit nach Corona: Mittel- bis langfristig muss jetzt eine neue Strategie her, um das Unternehmen abzusichern. Jetzt die Rahmenbedingungen dafür festlegen. Seite 13 Wer ist Risikogruppe Wie hoch ist das Risikopotenzial: Ab Mai gelten in der Arbeitswelt wieder neue Vorschriſten. Welche das sind, was Betriebe wissen müssen und wie sie jetzt am besten vorgehen. Seiten 15 Weitere Themen der Woche BEZAHLTE ANZEIGEN Das Ende der haarigen Zeit Florian Wieser ITP-RZ GmbH. Tel.: 545 11 21/0, offi[email protected] Besser und günstiger! Buchhaltung ab € 0,81 je Beleg, ab € 12,00 je Mitarbeiter Lohnverrechnung Die beste Alternative! Endlich wieder schön Friseure, Fußpfleger und Kosmetiker sperren auf. Seite 19 Florian Wieser Im Bild: Mirjam Walenta, Inhaberin von Friseur Pranz, ist gerüstet.

Das Ende der haarigen Zeit - WKO.at · 2020. 4. 29. · Seiten 15. Weitere Themen der Woche . BEZAHLTE ANZEIGEN. Das Ende der haarigen Zeit. Florian Wieser. ITP-RZ GmbH. Tel.: 545

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    Die Zeitung der Wirtschaftskammer Wien · 44. Jahrgang Nr. 18 · 30. 4. 2020

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    Hilfe in der FerneGut, dass es sie gibt: Die Außenwirtschafts-Center helfen österreichischen Betrieben im Ausland auf ganz unterschiedliche Weise, um die Corona-Krise zu bewältigen. Seiten 6-8

    Wenn es wieder losgeht Tipps für die Zeit nach Corona: Mittel- bis langfristig muss jetzt eine neue Strategie her, um das Unternehmen abzusichern. Jetzt die Rahmenbedingungen dafür festlegen. Seite 13

    Wer ist RisikogruppeWie hoch ist das Risikopotenzial: Ab Mai gelten in der Arbeitswelt wieder neue Vorschriften. Welche das sind, was Betriebe wissen müssen und wie sie jetzt am besten vorgehen. Seiten 15

    Weitere Themen der Woche

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    Das Ende der haarigen Zeit

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    Tel.: 545 11 21/0, [email protected]

    Besser und günstiger!Buchhaltung

    ab € 0,81 je Beleg, ab € 12,00 je MitarbeiterLohnverrechnung

    Die beste Alternative!

    Endlich wieder schönFriseure, Fußpfleger und Kosmetiker sperren auf. Seite 19

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    Im Bild: Mirjam Walenta, Inhaberin von Friseur Pranz, ist gerüstet.

  • InhaltNeu im Bezirk Unternehmensgründungen 4

    Thema der Woche So helfen die AußenwirtschaftsCenter unseren Betrieben im Ausland 6

    Aus der Wirtschaftskammer WKÖ: Der Fahrplan für das Hochfahren der Wirtschaft 10 Shopping-Center öffnen wieder ihre Pforten 11

    Tipps für Unternehmer Vorsicht bei der Inbetriebnahme des Trinkwassers nach der Schließzeit 12 Tipps für die richtige Strategie nach der Corona-Krise 13 Die neuesten Corona-Infos 14 Was beim Schutz von Risikogruppen zu beachten ist 15

    Unternehmen Aus der Sprechstunde der WIENER WIRTSCHAFT 16

    Branchen Branchenberichte zur Corona-Krise 18 Die neuen Richtlinien für Gewerbedienstleister 19 Fotowettbewerb für mehr Umsatz 20

    Insolvenzen 20

    Impressum/Kleinanzeigen 21

    Veranstaltungen & Termine 22

    2 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Sieben Tage Wirtschaft

    22.470 Anträge

    für die Corona-Kurzarbeit wurden bereits in Wien gestellt. Die Bundeshauptstadt ist damit im Bundesländervergleich

    Spitzenreiter, gefolgt von Niederösterreich mit 16.725 Anträgen und Oberösterreich mit 15.838 Anträgen. Laut Arbeitsministerium soll in einigen Bundesländern be-reits Ende April die Antrags-Welle der vergangenen Wo-chen abgearbeitet sein.

    zabanski/Shutterstock

    Wizz-Air fliegt ab Mai wieder

    FinanzenIm Zuge einer weltweiten OECD-Studie zur Allgemeinbildung Jugendlicher und Erwachsener im Finanzbereich, führte die Österreichische Nationalbank (OeNB) im Vorjahr eine Umfra-ge zum Finanzwissen in Öster-reich durch. Mehr als die Hälfte der rund 1500 Befragten waren demzufolge in der Lage, alle oder fast alle OECD-Wissensfra-gen korrekt zu beantworten. Das Finanzwissen der Österreicher hat seit der letzten Erhebung stark zugenommen: Waren im Jahr 2014 nur 19 Prozent in der Lage, alle sieben Fragen richtig zu beantworten, waren es im Jahr 2019 28 Prozent.

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    Der ungarische Billigflieger Wizz Air will seine Flüge ab Wien bereits mit 1. Mai wieder aufnehmen, so ein Statement aus dem Management. Trotz der Coronavirus-Pandemie und der Reisebeschränkungen sollen rund 20 Destinationen - darunter auch Mailand, Tel Aviv oder Valencia - an-geflogen werden, anfangs aber mit nur wenigen Flügen pro Woche.

    Laut einer Umfrage der abta (austrian business travel asssociation) tref-fen die Covid-19-Reisebeschränkungen den österreichischen Geschäfts-reiseverkehr schwer. 48 Prozent der Befragten vermeldeten, dass in ihren Firmen ein generelles Reiseverbot gelte, für 20 Prozent sind Geschäfts-reisen nur mit Einwilligung der Geschäftsleitung möglich. 39 Prozent gaben an, dass alle Meetings auf den Online-Bereich umgestellt wurden.

    Geschäftsreisen reduziert

    Konwicki Marcin/Shutterstock

  • Keine andere Berufsgruppe musste in den vergangenen Wochen mehr Durchhaltevermögen zeigen als die Unternehmerschaft. In manchen Branchen und Betrieben sind die Umsätze um bis zu 100 Prozent eingebrochen. Eine wirtschaftliche Notbremsung war für viele unausweichlich.

    Doch diese Woche gibt es endlich wieder gute Nachrichten. Weil die Zahl der aktiv Corona-Kranken beständig zurückgeht, gibt es nun einen guten Plan zum Hoch-fahren der Wirtschaft. Nach kleinen Geschäften, Baumärk-ten und Gartencentern folgen am Samstag der großflächige Handel, Einkaufszentren und Dienstleister wie Friseure, Masseure und Kosmetiker. Mitte Mai hat die lange Durst-strecke für die meisten Gastro-nomiebetriebe ein Ende, zwei Wochen später sind die Hotels an der Reihe. Aus den Branchen höre ich ein deutliches Aufat-men und erkenne die Zuversicht, dass man das Licht am Ende des Tunnels nun deutli-cher sieht und Unter-nehmertum wieder planbarer wird.

    Die staatlichen Hilfspakete bleiben allerdings noch länger unver-zichtbar für zigtausende Wiener Betriebe, denn der in den vergangenen Wochen verlorene Umsatz kann bis zum Jahresende nicht mehr aufge-holt werden. Wir brauchen daher weiterhin ein klares Bekenntnis der Politik zur Unterstützung der Betriebe, die durch die Corona-Krise un-verschuldet in Not geraten sind. Diesen Unternehmen ein Wirtschaften in der Zukunft zu ermöglichen, ist auch wirtschaftspolitisch sinnvoll.

    · 3Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftSieben Tage Wirtschaft

    Kommentar

    Schrittweise kehren wir zur Normalität zurück

    Schreiben Sie mir Ihre Meinung!E [email protected] www.facebook.com/WalterRuck

    Christian Skalnik„Die Hilfspakete bleiben noch länger

    unverzichtbar.”Walter Ruck, Präsident der WK Wien

    72 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass es vernünfti-ger ist, aufgrund des Coronavi-rus bargeldlos zu bezahlen. Das ergab eine Umfrage der ING Österreich. Dies spiegelt sich auch beim Zahlverhalten wi-der. So stieg der durchschnitt-liche Betrag beim bargeldlosen Zahlen an der Kassa bei ING-Kunden von 30 auf 35 Euro.

    Kartenzahlungen gefragt

    Nattakorn_Maneerat/Shutterstock

    Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex sank im April auf 31,6 Punkte und erreichte damit einen historischen Tiefpunkt. Der bisher stärkste und verhältnismäßig rascheste Rückgang des EMI wurde durch den abrupten Einbruch der Nachfrage aus dem

    In- und Ausland verursacht, der zu einem starken Rückgang der Produktion auf 17,2 Punkte so-wie einem Stellenabbau führte. Der Beschäftigtenindex fiel in-nerhalb eines Monats mit 33,3 Punkten um fast zehn Punkte auf den niedrigsten Wert seit elf Jahren.

    Rekordtief bei Industrie

    Gorodenkoff/Shutterstock

    Geben Sie uns Ihre E-MAIL-ADRESSE bekannt und wir versorgen Sie mit einem TÄGLICHEN CORONA-UPDATE für Ihr Unternehmen.

    Jetzt anmeldenwko.at/wien/newslette

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    Die im März von der Wirtschaftskammer (WK) Wien und der Stadt Wien initiierte Bürgschaftsaktion der WKBG (Wiener Kreditbürg-schafts- und Beteiligungsbank), die bisher mit zehn Millionen Eu-ro dotiert war, wurde nun auf 20 Millionen Euro aufgestockt. Die Aktion unterstützt kleinere und mittlere Unternehmen mit unbü-rokratischen Überbrückungskrediten dabei, Liquiditätsengpässe

    zu überwinden. „Unser Ziel ist, gemeinsam mit der Stadt Wien möglichst viele Wiener Unter-nehmen durch diese schwieri-ge Zeit zu bringen”, betont WK Wien-Präsident, Walter Ruck (r.). Bisher wurden 172 Anträge mit einem Volumen von 14,2 Millionen Euro gestellt.

    Bürgschaften aufgestockt

    Fast drei Viertel der Österreicher wünschen sich nach Corona eine Fortsetzung der Home-Office-Tätigkeit. Das ergab eine Umfrage von Raiffeisen Immobilien zur derzeitigen Wohnsituation der Ös-

    terreicher. 28 Prozent der Be-fragten gaben an, schwer Platz für diese Tätigkeit zu Hause zu finden. Besonders in kleineren Immobilien bis 60 m2 Wohn-fläche gab es oft Platzprobleme (42 Prozent). Dennoch wollen 74 Prozent auch nach der Krise von zu Hause aus arbeiten.

    Home-Office ist beliebt

    Halfpoint/Shutterstock

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  • 4 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft

    Hannibals Wien, der „Weltenbummler”, hat den mittlerweile siebenten Standort in Wien eröffnet. Unterwegs ist der „Entdecker aller Herren Länder” in Dänemark, Schweden, England, Spanien, den Niederlanden oder Italien. „Wir freuen uns, die Vielfalt unserer Manufakturspezialitäten - egal ob handge-schöpfte Schokolade, beste Pasteten oder Antipasti und Olivenöle - den Kunden nun auch am neuen Standort wieder persönlich präsentieren zu können”, sagt Inhaber Kurt Spet. Die Produkte, darunter auch Interieur, Deko und Zubehör für Heim und Garten

    von Bloomingville, Nordal, House Doctor, Hübsch, Madam Stoltz oder IB Laursen aus Dänemark sind der Grund, warum die Kunden vom Motto des Convenience Stores („Das Kaufhaus des guten Geschmacks”) voll und ganz überzeugt sind. „Wir sind anders, wir überraschen und wir bringen schöne Dinge nach Wien, die man nirgends sonst findet”, betont Spets Geschäftspart-ner, Max Holnsteiner. Hannibals Wien, Währinger Straße 123, T 0664 / 341 05 65, E [email protected]

    „Genug gejammert, jetzt ist innovatives Denken gefragt”, findet Theaterintendant, Journalist und Kulturmanager Rudi Klausnitzer. Aus diesem Grund bringt er mit der privaten Plattform „Start! Jetzt!” Menschen, die jetzt etwas Neues starten wollen, mit Mentoren zusammen. Damit auch Projekte und Ideen, die nicht in die klassi-schen Start-up-Muster passen, eine Chance bekommen. „Wir wol-len allen jenen Mut machen, die in dieser schweren Zeit die Kraft und den Willen haben, etwas Neues zu starten. Jetzt ist die Zeit, wo wir auch an das Morgen denken müssen”, ist Klausnitzer über-zeugt. Man müsse sich jetzt überlegen, was die Menschen nach der Krise brauchen werden - egal ob Dienstleistungen, Produkte oder generell Innovationen, die es noch nicht oder nicht gut genug gibt. Menschen, die Ideen umsetzen wollen und auch können, sollen sich auf der Plattform anmelden und werden kostenlos mit Mentoren zusammengebracht, die bereit sind, finanziell, mit Erfahrung oder Hands-on-Mentalität zu unterstützen. Alle Infos unter: www.startjetzt.eu

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    18., WähringDer Weltenbummler hat ein weiteres Zuhause gefunden

    Kurt Spet und Max Holnsteiner (oben) präsentieren auch im siebenten Hannibals bunte Schätze aus aller Welt.

    Fotos (2): Isabella Hewlett

    Neu im WebCorona aus einem anderen BlickwinkelMarek Gavlak ist ein Portrait- und Hotel-Fotograf. „Als die Corona-Maßnahmen kamen, habe ich das sofort bei meiner Arbeit gespürt”, erzählt Gavlak. Alle Projekte wurden gestoppt, die Langzeit-Kooperationen ebenfalls. „Es war wie ein Albtraum für mich, ich hatte das Gefühl, dass ich plötzlich vor dem Nichts stand.” Zunächst empfand er Panik, aber fragte sich dann, wie er diese neue Situation nutzen kann. „Plötzlich musste ich bei

    Null anfangen, sah das aber als Herausforderung als Künstler. So entstand mein neues Projekt ,Corona Artwork’, das die momentane Situation, mit der wir alle klarkommen müssen, spiegelt. Die Situation wiederum schafft Platz für neue Ideen und die Chance, noch nie da gewesene und vorher undenkbare Momente zu reflektieren.” Marek Gavlak, E [email protected] Ma

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    Wien, am Graben

    „Start! Jetzt!” ist als Verein organisiert, der Menschen und Initiativen unter-stützt, die das Ziel haben, Produkte und Dienstleistungen für die Zeit während und nach der Corona- Krise zu entwickeln und durchzuführen.BE

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  • · 5Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft

    Haben Sie neu gegründet oder einen neuen Firmenstandort? Informieren Sie uns: E [email protected] · Nr. xx · x. x. 2019Wiener Wirtschaft Promotion

    SEAT Leon Kombi – der neue FlottenprofiDer komplett neue SEAT Leon ist in seiner vierten Generation nicht nur erwachsen geworden, sondern auch erste Wahl für Businessfahrer.

    Seit 1999 wurden über 2,2 Millionen SEAT Leons verkauft. Der neue SEAT Leon setzt in seiner vierten Generation neue Maßstäbe in Bezug auf Dynamik, Effizienz, Attraktivität, Sicherheit und Ausstattung. Betörend auf den ersten Blick ist das runderneuerte Design: Die Front wird von nachgeschärften Voll-LED-Scheinwerfern geprägt, die Seitenlinie ist kompakt und athletisch, das knackige Heck ist von einem durchgängigen Lichtband geprägt, das die beiden keilförmigen Rückleuchten mit-einander verbindet. Kurz: Der neue SEAT Leon

    ist erwachsener und attraktiver geworden, ohne seine sportlichen Gene verloren zu haben – rassig und praktisch zugleich. Denn der neue SEAT Leon Kombi fasst 617 Liter - 30 Liter mehr als der Vorgänger - und bietet seinen Insassen überall ein verbessertes Platzangebot und ist damit in seiner Klasse ganz weit vorne zu finden.

    Unter der straffen Karossiere werken die neuesten und effizientesten Antriebe: Neben Benzin (TSI)- und Dieselmotoren (TDI) ste-hen auch CNG-Erdgasmodelle (TGI-Hybrid), sowie Mildhybrid- (eTSI) und Plug-in-Hybrid-Varianten (eHybrid) zur Wahl. Das Leistungs-spektrum umfasst 66 kW (90 PS) bis 150 kW (204 PS). Damit können zukünftige SEAT Leon-Fahrer genau den richtigen, emissionsarmen

    Antrieb für den jeweiligen Einsatzzweck aussuchen.

    Auch im Innenraum zeigt sich die vierte Generation des SEAT Leons aufregend: Voll-digitales Display, modernste Konnektivität, zentraler Touchscreen und ausgereifte Fahras-sistenzsysteme erhöhen Komfort, Funktiona-lität und Sicherheit. Ein besonderes Highlight für Businessfahrer: der attraktive Sachbezug (siehe Kasten).

    Ab Mitte April ist der 5-Türer im Handel, ab Juni steht der neue SEAT Leon Kombi zur Ver-fügung – beide Modelle sind bereits bestellbar.

    Mehr Infos unter:www.seat.at

    Beim Thema Sachbezug können Firmen-wagenfahrer mit bestem Gewissen zum SEAT Leon eTSI und eHybrid greifen: Niedrige Emissionswerte dank höchster Effizienz schonen hierbei die Umwelt und die Geldbörse.

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    Neu im WebBequeme Pfandleihe von daheim„Wir haben Cashy gegründet, um eine Alternative zu regulären Pfand-krediten zu bieten”, erklärt Patrick Scheucher, der das Unternehmen gemeinsam mit Florian Sulzer gestartet hat. „Cashy leiht Kunden Geld im Tausch gegen Wertgegenstände oder kauft diese an”, fügt Sulzer hinzu. Die Kernkompetenz sei der automatisierte Ankaufprozess. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Pfandhäusern können Kunden bequem am Handy oder am PC den Wert ihrer Smartphones, Tablets etc. er-mitteln. Innerhalb weniger Sekunden erhält der Kunde anschließend einen Kredit oder ein Kaufangebot”, so Scheucher. Auf Wunsch bringt ein Mitarbeiter das Bargeld kontaktlos und anonym direkt zum Kunden nach Hause. „Besonders in Zeiten von Corona sehr wichtig”, so Sulzer. Seit Kurzem ist Finanzprofi Michael Müller, Gründer der paysafecard, als Investor mit dabei. Cashy, T 0677 / 628 705 65, E [email protected]

    Neu im WebVom Marketing- zum AlgenprofiGerade in Zeiten von Covid-19, wo Bewegungsmangel und Angst dem Körper zusetzen, ist es wichtig, das Immunsystem zu stär-ken. Thomas Aichelburg hat einen Restart mit einem innovativen Produkt hingelegt. Aichelburg kann auf eine lange Karriere in der Marketingbranche zurückblicken. Nun hat er den Umstieg in die Nahrungsergänzungsmittelbranche gewagt und bringt die als Superfood bekannte Chlorella-Alge in flüssiger Form auf den Markt. Das gesundheitsfördernde Tonikum heißt Algevit. „Basis ist die in Niederösterreich wachsende Chlorella-Alge. Sie ist reich an Vitaminen, Chlorophyll sowie Ballaststoffen und macht das, was Algen am besten können: Sie binden Gift- und Schadstoffe, wirken als natürliches Entschlackungsmittel und enthalten noch jede Menge Antioxidantien, die das Immunsystem aufrüsten”, erklärt Aichelburg. Algevit, T 0699 / 100 25 999, E [email protected]

    Das Cashy-Team, v.l.: Florian Hilbinger (CTO), Florian Sulzer (CEO), Patrick Scheucher (CEO), Michael Müller (Business Angel und Investor), Thomas Mang (Marketing).

    „Die Chlorella-Alge rüstet das Immunsys-tem auf. Sie besticht besonders durch ihren hohen Chlorophyll- und Ballaststoffgehalt und ist reich an Antioxidantien”, sagt Thomas Aichelburg.

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  • 6 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Thema der Woche

    Großartige Hilfe für unsereAußenwirtschaft Austria. Durch die weltweite Corona-Krise steht auch der österreichische Außenhandel vor massiven Problemen. Geschlossene Grenzen, eingestellte Flüge und gestoppte Produktionen sorgen für unterbrochene Lieferketten und viele andere Probleme. Ein Blick in die AußenwirtschaftsCenter in zwölf Ländern zeigt, wie die Wirtschaftskammer bei der Bewältigung dieser Probleme unterstützt.

    Arbeit auf Riesenbaustelle gerettetDeutschland. „Stuttgart 21” ist das derzeit größte Bauprojekt in Baden-Württemberg. Es wird im Zuge des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm umgesetzt. Beteiligt daran ist auch ein Zusammenschluss der österreichischen Unternehmen Porr, G. Hinteregger, Östu-Stettin und Swietelsky Tunnelbau. Sie be-schäftigen mehr als 450 Tunnel-Bauarbei-ter, die zu einem guten Teil aus Österreich, Polen und der Slowakei kommen. Zwischen ihren Heimatländern und der Riesenbau-stelle müssen sie immer wieder hin und her - doch wegen der Corona-bedingten Reisebeschränkungen müssten sie nach jeder Wiedereinreise in Deutschland zwei Wochen lang in Quarantäne. Sinnvolles Arbeiten wäre damit unmöglich. Die Un-ternehmen wendeten sich daher an das AußenwirtschaftsCenter Stuttgart, wo sich Wirtschaftsdelegierter-Stv. Siegfried Weid-lich bei den Behörden für eine Befreiung von dieser Quarantänepflicht einsetzte. Die

    Genehmigung folgte umgehend, obwohl in dieser Zeit Tausende Anträge stellten.

    Bei den Behörden erfolgreich interve-niert hat auch das AußenwirtschaftsCenter Berlin, etwa rund um den Export von sani-tärer Schutzausrüstung, den Deutschland wochenlang verboten hatte. „Wir haben die Aufhebung dieses Verbots erreicht”, freut sich Wirtschaftsdelegierter Heinz Walter. Geholfen hat er damit rund 40 österreichi-schen Händlern.

    Rat und Tat gibt es für heimische Betriebe laufend auch in unzähligen anderen Fragen, etwa zum deutschen Kurzarbeitsmodell oder den deutschen Krisenförderungen. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Österreichs, tausende österreichische Betriebe sind hier mit Niederlassungen vertreten. Auf wko.at/aw/deutschland hat die Außenwirt-schaft Austria die wichtigsten Informatio-nen für sie zusammengefasst.

    An dem riesigen Bahnbauprojekt „Stuttgart 21” sind auch österreichische Firmen beteiligt. Für sie konnte die Außenwirtschaft Aus-tria erreichen, dass ihre Mitarbeiter ohne Quarantänepflicht grenzüberschreitend arbeiten dürfen.

    Tausende Euro doch nicht verlorenSüdafrika/Spanien. Die Bestellung hun-derttausender Schutzmasken bei einem südafrikanischen Anbieter endete für ein Kärntner Unternehmen beinahe katastro-phal. Zehntausende Euro wurden bezahlt, doch die Ware kam nie an. Das Außenwirt-schaftsCenter Johannesburg (Südafrika) erreichte, dass der Geldbetrag bei der zu-ständigen Bank gesperrt wurde. Tipp: Wer bei Bestellungen im südlichen Afrika sicher

    sein will, lässt den Anbieter am besten vorab vom AußenwirtschaftsCenter überprüfen.

    Einen Schutzmasken-Schwindel deckte auch das AußenwirtschaftsCenter in Mad-rid (Spanien) in Zusammenarbeit mit den Kollegen in Hongkong und Peking auf. Das vermeintliche Zertifikat für das Produkt stammte angeblich von einer Firma in Madrid - eine Fälschung, wie erfolgreich nachgewiesen wurde.

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    Rasches Handeln bringt VorsprungItalien. Tausende österreichische Export- und Importbetriebe waren durch die dramatische Lage in Italien massiv betroffen. Etwa, weil wichtige Zulieferbetriebe schließen mussten, die Transporte erschwert wurden oder Mitar-beiter in Niederlassungen nicht mehr in die österreichische Zentrale konnten. Das Au-ßenwirtschaftsCenter Mailand stellte sich auf diese Krisensituation rasch ein und stand den Betrieben in zahllosen Einzelfällen individuell zur Seite. So wurden beispielsweise österrei-chische Betriebe beim Nachweis unterstützt, dass ihr italienischer Produzent Teil der Liefer-kette eines systemrelevanten Unternehmens in Österreich ist, was eine Ausnahmegenehmi-gung für diesen Produzenten ermöglicht. Das AußenwirtschaftsCenter agierte als Vermittler zwischen den Betrieben und intervenierte er-folgreich bei der zuständigen lokalen Behörde.

    Noch vor der Verpflichtung zur Vorlage einer „Eigenerklärung” stellte das Außenwirt-schaftsCenter allen österreichischen Firmen ein italienisches Formular mit deutscher Über-setzung zur Verfügung, auf dem notwendige Arbeitsgründe vermerkt werden konnten. Oh-ne diesen Nachweis darf man nicht einreisen. „Durch das frühe Handeln hatten österreichi-sche Betriebe einen wichti-gen zeitlichen Vorsprung gegenüber anderen Unter-nehmen”, sagt Wirtschafts-delegierte Gudrun Hager.

    Ein anderes Unterneh-men, nämlich Hollu Systemhygiene, benötigte eine Zertifizierung für ein Desinfektionspro-dukt (siehe Bild unten). Dies dauert normaler-weise Monate. Das AußenwirtschaftsCenter Mailand intervenierte bei der zuständigen Behörde und erreichte eine befristete Geneh-migung für das Mittel binnen kurzer Zeit. Die Ware wird bereits am lokalen Markt vertrieben.

    Mit den neuesten Informationen massiv unterstützt wurde die heimische Tourismus- und Reisebranche, die mit Italien extrem eng verbunden ist und vor großen Herausforde-rungen steht. „Zu den Reisen und Reisesperren haben wir als erster einen deutschsprachigen

    Einblick in die Be-stimmungen zur Ver-fügung gestellt”, sagt Hager.

    Bild: Rasch zugelas-senes Desinfektions-mittel der Fima Hollu.Ho

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    http://wko.at/aw/deutschland

  • · 7Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftThema der Woche

    Betriebe im AuslandPendler-HilfeUngarn. Tausende Ungarn arbeiten in Öster-reich und pendeln tage- oder wochenweise von ihrer Heimat zu ihren österreichischen Arbeit-gebern. Doch derzeit gelten erschwerte Ein-reisebedingungen: Wer nach Ungarn einreist, muss zwei Wochen in Quarantäne. Seit 1. April gibt es zwar eine Ausnahme für Arbeitspendler, doch nicht immer halten sich die Behörden daran. In gleich mehreren Fällen gelang es dem AußenwirtschaftsCenter Budapest, Qua-rantäneanordnungen für betroffene Mitarbeiter noch am selben Tag aufheben zu lassen, damit diese wieder rechtzeitig zu ihren österreichi-schen Arbeitsgebern fahren konnten. Davor konnte erreicht werden, dass der erleichterte Grenzübertritt nicht nur für Tagespendler gilt, wie in einer Veröffentlichung der ungarischen Polizei zunächst dargestellt, sondern für alle Arbeitspendler. „Damit gibt es für beide Sei-ten weder eine zeitliche noch eine räumliche Einschränkung”, sagt Wirtschaftsdelegierter Jürgen Schreder.

    Rumänien/Slowakei. Als der Reiseverkehr rumänischer Personenbetreuerinnen zwischen Österreich und ihrer Heimat immer schwieri-ger wurde, versorgte das AußenwirtschaftsCen-ter Bukarest Österreich tagesaktuell mit den neuesten Informationen, damit möglichst rasch ein regulärer Pendlerverkehr eingerichtet wer-den kann (siehe dazu auch Seite 18). Infos zum Härtefall-Fonds wurden zudem auf Rumänisch übersetzt, damit möglichst viele Betreuerinnen die Hilfe nutzen können. Unterstützung gab es auch für die Landwirtschaftskammer bei der Suche und Reise von 1500 rumänischen Sai-sonarbeitskräften, die auf den österreichischen Feldern dringend gebraucht wurden. Und es gab, wie in sehr vielen Ländern, ein eigenes, landesspezifisches Covid-19-Webinar für Un-ternehmer. Ein solches führten auch die Außen-wirtschaftsCenter für die Slowakei, Tschechien und Ungarn gemeinsam durch - mit riesigem Unternehmerandrang, berichtet Wirtschaftsde-legierter Christian Kügerl.

    Christian Kügerl, Wirtschaftsdelegierter in Bratislava, beim Covid-19-Webinar.

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    Zwölf Beispiele für konkrete Hilfe

    Alle Infos zu den Auswirkungen des Coronavirus und zur Situation in den einzelnen Ländern:wko.at/coronavirus

    DeutschlandSlowakei

    RumänienUngarn

    TürkeiSerbien

    Südafrika

    ChinaItalien

    Spanien

    Wissen aus erster Hand gefragt

    Fortsetzung auf Seite 8 ->

  • Thema der Woche8 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft

    Medikament gegen BlasenkrebsIndien. In Österreich warteten Patienten mit frühem Blasenkrebs dringend auf ein Medikament, das im Serum Institute of India in Pune (Westindien) hergestellt wird. 1000 Packungen waren zum Versand an die Wiener AGEA Pharma GmbH bereit, doch wegen der raschen Ausbreitung des Coronavirus waren die Transportwege nach Österreich unterbrochen und die behördlichen Genehmigungen schwer zu bekommen. Das AußenwirtschaftsCenter New Delhi und das AußenwirtschaftsBüro Mumbai erwirkten zunächst die Versand-

    genehmigung. Die erste, schwierige Hürde war geschafft. Als nächstes musste das Me-dikament von Pune nach Mumbai gebracht werden, um es mit den Turkish Airlines per Luftfracht über Istanbul nach Österreich zu bringen. „Durch mehrmalige Interventio-nen und beharrliches Insistieren konnten schlussendlich alle Herausforderungen für den Transport der Sendung erfolgreich gemeistert werden”, berichtet Robert Luck, Wirtschaftsdelegierter in New Delhi. Am 15. April erreichten die Medikamente Wien.

    Bei dem indischen Pharmaunternehmen Serum Institute of India werden Medika-mente hergestellt, die österreichische Bla-senkrebs-Patienten dringend brauchten. Die Außenwirtschaft Austria überwand alle Corona-bedingten Transporthürden.

    Hilfe für die OMVSerbien. Der Wiener Energiekonzern OMV ist ein wichtiger Player im Tankstellengeschäft in Serbien - und war von der unmittelbar verhängten Ausgangssperre zwischen 17 Uhr und 5 Uhr besonders betroffen. „Wir schlugen der Firma vor, für die Tankstellen-Mitarbeiter sogenannte Passierscheine zu beantragen, um einen reibungslosen Betrieb des OMV-Tankstellennetzes zu gewährleisten”, berichtet Erika Teoman-Brenner, Wirtschaftsdelegierte in Belgrad. „Wir unterstützten bei der Antrag-stellung bei den Behörden und konnten uns dabei auch auf unsere gute Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Serbien berufen”, so Teoman-Brenner. Mehr als 600 Personen erhielten die begehrten Passierscheine.

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    SchwindelfalleChina. Auf der Suche nach geeigneten FFP 2-Schutzmasken und OP-Masken wandte sich ein großer Wiener Gesundheitsdienstleister an das AußenwirtschaftsCenter Peking mit der Bitte um Überprüfung des CE-Zertifikats. „Eine gültige CE-Zertifizierung ist Vorausset-zung, um Schutzmasken innerhalb der EU in Umlauf zu bringen”, sagt Wirtschaftsdelegier-ter Martin Glatz. Und bei dem vorgelegten „Zertifikat” stimmte so einiges nicht, wie das AußenwirtschaftsCenter feststellte. So waren die verwendeten Ausdrücke unüblich, die ausstellende Firma war unauffindbar und auch das Zertifizierungsdatum war unglaubwürdig. Auch ein weiteres vorgelegtes „Zertifikat” fand sich in den einschlägigen Datenbanken nicht. Alles also nur Schwindel. „Es ist beruhigend zu wissen, dass es immer jemanden gibt, auf den man sich verlassen kann”, sagte das Unterneh-men in seinem Dankschreiben.

    Glatz rät Masken-Großbestellern, eine Vor-verschiffungskontrolle durchzuführen. So kön-ne das Risiko minimiert werden, dass der Liefe-rant korrekt CE-zertifizierte Masken mit nicht-zertifizierten Masken in einer Lieferung mischt, um dem Auftragsvolumen nachzukommen.

    ff Mit dieser Einrichtung unterstützt und begleitet die Wirtschaftskammer österreichische Unternehmen bei allen internationalen Aktivitäten. Etwa beim Export und Import von Waren oder bei der Gründung und Erweiterung von Niederlassungen im Ausland.ff Mehr als 100 Stützpunkte auf allen Kontinenten der Welt sorgen für eine exklusive Vor-Ort-Betreuung - mit welterfahrenen Wirtschaftsdelegier-

    ten aus Österreich und Mitarbeitern aus Österreich und dem jeweiligen Land.ff AußenwirtschaftsCenter organisieren für österreichische Unternehmen Marktsondierungsreisen, intervenie-ren bei Behörden, beantworten recht-liche Fragen, erstellen Marktberichte, überprüfen auf Anfrage potenzielle Geschäftspartner auf Seriosität und vieles mehr.ff Mehr auf wko.at/aussenwirtschaft

    Außenwirtschaft Austria

    Masken-EinsatzTürkei. Der Wiener Krankenanstalten Ver-bund (KAV) bemühte sich intensiv um eine größere Bestellung von Schutzmasken und Schutzanzügen in der Türkei. Doch das Land am Bosporus verweigerte die Ausfuhr wegen Eigenbedarf. „Auch die Intervention gemein-sam mit der Botschaft brachte keinen Erfolg”, berichtet Georg Karabaczek, Wirtschaftsde-legierter in Istanbul. „Uns ist es allerdings gelungen, aus einer anderen Quelle knapp 300.000 Masken aufzutreiben, die inzwischen an den KAV nach Wien geliefert werden konn-ten”, freut sich Karabaczek.

    Covid-19-Medikamente im FokusJapan. „Wir unterstützen derzeit zwei ös-terreichische Firmen, die aktiv im Kampf gegen Covid-19 ihre Produkte in und über Japan auf den internationalen Markt bringen wollen”, berichtet Ingomar Loch-schmidt, Wirtschaftsdelegierter in Tokio. Eines ist ein Wiener Biopharma-Start-up, das ein Medikament zur Verbesserung der Lungenfunktion bei Covid-19-Erkrankten in klinische Tests in Japan einbringen soll. Das andere ist ein steirisches Start-up mit medizinischen Geräten zur Messung der

    Körpertemperatur. Unterstützt wird au-ßerdem ein Wiener Pharmahandelsbetrieb - und zwar bei der Beschaffung eines Medi-kaments, dem eine effektive Covid-19-Be-handlung zugetraut wird. Ein sehr heikles Unterfangen, denn derzeit will jeder solche Medikamente haben. Bei einem anderen Medikament, das es nur in Japan gibt, wird versucht, genügend Menge für eine kli-nische Studie an der Medizin-Universität Wien zu organisieren. „Die Letztgespräche dazu laufen”, sagt Lochschmidt.

    http://wko.at/aw

  • · 9Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftAus der Wirtschaftskammer

    Zusammenarbeiten und zusammenhalten. Gerade jetzt! Mehr als 141.000 Wiener Unternehmerinnen und

    Unternehmer und über 621.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schaffen das. Alles Gute zum 1. Mai und für das ganze Jahr 2020!

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  • 10 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Aus der Wirtschaftskammer

    Weitere Öffnungsschritte erreicht

    Ab 29. Mai dürfen in Hotels und Herbergen wieder Gäste empfangen werden.

    Erik Isakson/Blend Images/Corbis

    Der Fahrplan für das weitere Hochfahren der österreichischen Wirtschaft gibt unseren Betrieben Planungssicherheit und eine Zukunftsperspektive.

    Die Bundesregierung hat wichtige Schritte für ein Comeback der österreichischen Wirtschaft bekanntgegeben. Der Öffnungsplan sieht weit-reichende Lockerungen der bislang geltenden Ausgangsbeschränkungen und verordneten Schließungen vor. Versammlungen mit bis zu zehn Personen sind ab dem 1. Mai erlaubt, der Mindestabstand von einem Meter muss weiterhin bis Ende Juni eingehalten werden. Die Wirtschaftskammer konnte in intensiven Verhandlungen wesentliche Neuerungen bei gleichzeitiger Sicherstellung des Gesundheits-schutzes erreichen.

    Öffnung für Handel und Dienstleistungen

    Ab 2. Mai können sämtliche Geschäfte wieder aufsperren, auch Masseure, Fußpfleger und Friseure dürfen wieder ihre Dienstleistungen anbieten. Die Maskenpflicht beim Einkaufen

    und bei Dienstleistungen bleibt für Arbeit-nehmer und Kunden weiterhin aufrecht. Die derzeit geltende Beschränkung in Geschäften, wonach pro Kunde mindestens 20 Quadratme-ter Gesamtverkaufsfläche zur Verfügung stehen müssen, wird auf zehn Quadratmeter pro Kunde reduziert. Der Mindestabstand von mindestens einem Meter muss weiter eingehalten werden.

    Gastronomie und Hotellerie öffnen im Mai

    Betriebe aus dem Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft sind durch die Coronakrise stark besonders stark betroffen. Auch für sie wurden die nächsten Schritte zum Wieder-hochfahren festgelegt. Am 15. Mai startet die Gastronomie - pro Tisch sind vier Erwachsene plus Kinder erlaubt, Lokale dürfen von 6 Uhr bis 23 Uhr geöffnet haben. „Wir hoffen, dass so bald wie möglich wieder Kontinuität in den betrieb-

    lichen Alltag einkehrt und sich die Situation in den kommenden Wochen weiter entspannt”, betont Fachverbandobsmann Mario Pulker. Für Hotels, Herbergen, Sehenswürdigkeiten und weitere touristische Betriebe steht der 29. Mai als Öffnungstermin fest. Für Indoor-Bereiche gilt neben dem Mindestabstand die Masken-pflicht und die Beschränkung auf eine Person pro 10 m². Schwimmbäder und Freizeitanlagen können ebenfalls ab 29. Mai wieder öffnen. „Es freut uns, dass wir nun Klarheit für die Wieder-öffnung haben. Damit hat sich unser intensiver Einsatz, optimale Entscheidungsgrundlagen für eine sichere Wiederöffnung unserer Betrie-be zu schaffen, nun gelohnt”, so Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie.

    „Mit den geplanten Öffnungen wurde der Startschuss für ein Wiederauferstehen der Wirtschaft gegeben, um ein starkes, rot-weiß-rotes Comeback einzuläuten. Der Fahrplan für das weitere Hochfahren der heimischen Wirtschaft ist wichtig, um den Betrieben Pla-nungssicherheit und eine Zukunftsperspektive zu geben”, hebt WKÖ-Präsident Harald Mahrer hervor.

    Verbesserungen für Härtefall-Fonds Phase 2Praxisnahe Änderungen wurden für Kleinstunternehmer und EPU durchgesetzt.

    Beim Härtefall-Fonds blieben bisher be-stimmte Sondersituationen unberücksichtigt. Nachdem viele Unternehmer ihre Anliegen bei der Wirtschaftskammer einbrachten, hat die WKO diese an die Regierung rückgemel-det und konnten Änderungen erreichen, die zur Verbesserung des Sicherheitsnetzes für Kleinstunternehmer und EPU beitrugen.

    Die Änderungen im Überblick

    ff Erweiterung des Betrachtungszeitrau-mes: Der dreimonatige Betrachtungszeit-

    raum wurde um drei Monate verlängert. Innerhalb der insgesamt sechs Monate können drei beliebige Monate für die Beantragung gewählt werden.ff Einführung einer Mindestförderhöhe: In Phase 2 wird eine Mindestförderhöhe von 500 Euro pro Monat eingeführt. Da-für muss in den letzten fünf Jahren kein positives Ergebnis vorliegen. Gründer mit Gründungsdatum ab 1.1.2018 können auch ohne Steuerbescheid pauschal eine Förderung in Höhe von 500 Euro erhal-ten. Über die automatisierte Berechnung kann die Förderung bis zu 2.000 Euro pro Monat betragen.ff Berücksichtigung des Familienhär-teausgleichs: Eine Förderung aus dem Corona-Familienhärteausgleich wird aus

    dem Doppelförderungsverbot ausgenom-men und stellt keinen Ausschlussgrund für Unterstützung aus dem Härtefall-Fonds mehr dar.ff Versicherungsleistungen sind kein Ausschlusskriterium mehr: Covid-19- bezogene Versicherungsleistungen wer-den als Nebeneinkünfte angegeben.

    Der Härtefall-Fonds ist nicht mit dem Corona-Hilfsfonds der Regierung zu verwechseln. Dieser enthält Garantien für Überbrückungs-kredite und Fixkostenzuschüsse bei Umsatz-einbrüchen von mehr als 40 Prozent sowie einen Teilersatz für verderbliche Waren. Ga-rantieprodukte aus dem Hilfsfonds können bereits über die Hausbank beantragt werden.Weitere Infos unter: wko.at/corona

    (WKÖ)

    (WKÖ)

  • · 11Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftAus der Wirtschaftskammer

    Die Einkaufszentren der Stadt

    Shopping-Center öffnen ihre PfortenAb 2. Mai dürfen Shopping-Center-Betreiber wieder aufsperren. Wien hat 115 gewidmete Standorte, an denen Einkaufszentren Geschäfts-flächen zur Verfügung stellen.

    Nach den kleinen Geschäften dürfen ab Sams-tag auch die Einkaufszentren wieder aufsper-ren. „Endlich herrscht wieder gleiches Recht für alle Händler. Die Auflagen sind eine große Herausforderung und Hürde. Ein Erlebnis wird das Einkaufen noch lange nicht sein, aber es ist ein Anfang. Ich hoffe, dass die Gesundheitszah-len sich weiter gut entwickeln, damit wir Schritt für Schritt die Umsätze steigern können”, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Sparte Handel der Wirtschaftskammer (WK) Wien.

    „In den vergangenen sechs Wochen hatten wir einen Betrieb mit einer eingeschränkten Anzahl an Shops, die die Grundversorgung ab-gedeckt haben. Ab 2. Mai sperren alle Geschäfte im Huma Eleven, außer der Gastronomie, die am 15. Mai öffnet, wieder auf”, so Center-Mana-ger Stephan Kalteis. Shopping-Malls befolgen dieselben Regeln wie die kleinen Geschäfte, die schon seit 14. April aufmachen durften: Mitarbeiter mit Kundenkontakt sowie Kunden müssen eine mechanische Schutzvorrichtung tragen, die den Mund- und Nasenbereich gut abdeckt und vor Tröpfcheninfektion schützt (Ausnahme: Kinder unter sechs Jahren) und sämtliche Personen müssen zueinander einen

    Abstand von mindestens einem Meter einhal-ten. „Wir haben viel Platz im Center, stellen Desinfektionsmittelspender auf und haben Personal für die Reinigung aufgestockt. Zusätz-liche Mitarbeiter werden dafür Sorge tragen, dass Gruppenbildung vermieden wird, und unsere Besucher auf Tragepflicht des Mund-Nasen-Schutz hinweisen”, sagt Kalteis. Huma Eleven hat alle Events vorerst abgesagt. „In erster Linie ist es wichtig, dass die Kunden sich wohl und sicher fühlen”, sagt Kalteis. Ein Rund-

    ruf unter einigen Einkaufszentren zeigt, dass alle größten Wert auf den Schutz der Kunden legen, auf ihren Webseiten darauf hinweisen und niemand eine Einschätzung wagt, wie sich die erste Woche der Öffnung gestalten wird. Joe Witke, WK Wien-Bezirksobmann für Sim-mering, gibt die Hoffnung nicht auf: „Wenn alle - Händler und Gastronomie - wieder aufsperren dürfen, steigt die Frequenz sicher überall. Die innerstädtischen Einkaufszentren gehören zu den wichtigen Frequenzbringern.”

    Stephan Kalteis, Center Manager Huma Eleven, Unternehmerin Marie-Louise Prinz und Joe Witke, WK Wien-Bezirksobmann für Simmering, vor dem Flugtaxi der Firma FACC, das im Huma Eleven ausgestellt war. „Leider können wir nicht so schnell wieder abheben, aber es war höchste Zeit, dass alle Geschäfte wieder aufsperren dürfen. Jetzt brauchen wir noch die Gastronomie”, so Witke.

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    19der 23 Wiener Bezirke haben Einkaufszentren. In den Bezirken 4, 8, 13 und 18 gibt es keine Einkaufszentren.

    1,5Millionen Quadratmeter höchstzulässiger Gesamtnut-zungsfläche stehen den Ein-kaufszentren zur Verfügung. Zu den 115 aktiven Stand-orten zählen unter anderem große Lebensmittelhändler, Einrichtungshäuser, Elektro- und Buchhändler sowie auch Mode- oder Schuhhänd-ler.

    76.000Quadratmeter hat das Do-nauzentrum. Damit ist es das größte in Wien, gefolgt von Huma Eleven, das 50.000 Quadratmeter umfasst.

    4.500Quadratmeter hat die Brigit-ta Passage im 20. Bezirk. Sie gehört damit zu den kleineren Einkaufszentren der Stadt. Das Gasometer im 11., die Arcade in Meidling und der Kaufpark Alt Erlaa im 23. Bezirk sind mit rund 8000 Quadratmetern gleich groß.

    3

    3

    Einkaufszentren in den Wiener Hauptgeschäftsstraßen

    13

    44

    5

    3

    112

    Innere Mariahilfer StraßeFloridsdorf ZentralbereichLandstraßer Hauptstraße

    Innere StadtFavoriten Zentralbereich

    Meidling ZentralbereichÄußere Mariahilfer StraßeHütteldorfer StraßeSimmeringer HauptstraßeTaborstraße

    Anzahl der für Wien festgesetzten Einkaufszentrum - Flächen

    Bestand

    115

    8 65

    6 1Fläche nicht konsumiert

    Projekt in Bau

    Projekt in Planung

    Standort geschlossen

    Standort zum Teil geschlossen

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    (anb)

  • 12 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Tipps für Unternehmer

    Duschkopf, jeden Waschmaschinenanschluss und jede Bassena am Gang.

    3 Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie einen Experten. Sind Sie unsicher, ob die Zirkulation

    in Betrieb war oder der Spülplan eingehalten wurde? Dann wenden Sie sich an einen Exper-ten, um das Risiko einer Verkeimung anhand der vorhandenen Informationen einschätzen zu lassen.

    4 Eine Wasserprobe schafft Sicherheit. Sollte ein Verkeimungsrisiko festge-stellt werden, ist eine Beprobung des

    Trinkwassers auf Legionella spp. nach ON ISO 11731 und andere Keime durch einen akkredi-

    Wasser nach dem Shutdown: Tipps zur rechtssicheren Wiederinbetriebnahme

    Geschäfte, Gastronomiebetriebe, Schulen, Campingplätze, Zweitwohnsitze, Freizeitein-richtungen, Hotels, Reha-Zentren und Kur-anstalten, aber auch Industriebetriebe sind zur Eindämmung von Covid-19 seit Wochen geschlossen.

    Wenn es keine automatische Spülung oder einen Spülplan für das gesamte Gebäude gibt, steht das Wasser in den Leitungen. Stagnation lässt im Wasser und an den Innenseiten der Rohre Bakterien wachsen, die unter bestimm-ten Umständen schlimme gesundheitliche Fol-gen haben. Auch ein eingeschränkter Betrieb kann sowohl das Warmwasser, als auch das Kaltwasser verkeimen lassen.

    Betreiber und Vermieter von Gebäuden müs-sen daher im Zuge der Wiederinbetriebnahme der Trinkwasseranlage geeignete Maßnahmen setzen, damit Legionellen, Pseudomonaden und andere Tierchen keine Chance haben. Be-sonders gemein: Sowohl Covid-19 als auch das Legionella spp. verursachen beim Einatmen Lungeninfekte. Eine doppelte Infektion kann somit das Risiko für die Betroffenen drama-tisch erhöhen.

    Trinkwasser-Hygieneexpertin Doris Wirth hat acht Tipps für Vermieter und Betreiber von Gebäuden, die in den letzten sechs Wochen nicht benutzt wurden.

    1 Checken Sie die Leitungstechnik. Prüfen Sie, ob die Trinkwasserlei-tung in der stillgelegten Einrichtung

    über eine automatische Zirkulation verfügt. In diesem Fall sind Sie wahrscheinlich auf der sicheren Seite und können mit einfachen Maßnahmen, bei großen Anlagen am besten zusammen mit einem Expertenteam, die Trinkwasseranlage wieder in Betrieb nehmen.

    2 Checken Sie den Spülplan. Wenn keine automatische Zirkulation vorliegt, sollte es zumindest einen

    Spülplan für das gesamte Gebäude geben. Prü-fen Sie, ob die Leitungen vollständig an allen Auslässen regelmäßig - also mindestens alle 72 Stunden - während der Stilllegung gespült worden sind.

    Überprüfen Sie, ob im Spülplan auch wirk-lich alle Auslässe erfasst worden sind. Unter Auslass versteht man jeden Wasserhahn, jeden Schlauchanschluss, jedes WC und jeden

    tierten Probenehmer notwendig. Lassen Sie bei dieser Gelegenheit die Trinkwasseranlage insgesamt auf technische Mängel überprüfen. Das betrifft die Anordnung, Ausführung und das Material der Rohrleitungen und der Ven-tile, aber auch den Zustand des hauseigenen Wasserfilters.

    5 Verbessern und erleichtern Sie künftige Probeentnahmen.Lassen Sie gut zugängliche Probe-

    nahmeventile an den richtigen Stellen setzen, damit die periodischen Beprobungen auch aussagekräftige Werte liefern. Richtig gesetz-te Ventile erlauben in vielen Fällen bessere Aussagen über das gesamte System. Damit können Kosten in der Wartung und Instand-haltung eingespart werden.

    6 Sanieren Sie verkeimtes Wasser durch ein befugtes Unternehmen. Wird eine Verkeimung festgestellt, ist

    das kein Weltuntergang. Die Sanierung einer Trinkwasseranlage kann sowohl thermisch als auch chemisch erfolgen. Je nach Umfang und Art der Verkeimung kommen entsprechende Methoden zum Einsatz. Die Sanierung muss durch ein befugtes Unternehmen erfolgen. Aber Achtung: Diese Maßnahmen verzögern die Inbetriebnahme. Daher ist rechtzeitiges Beproben sehr wichtig.

    7 Vermeiden Sie rechtliche Risiken. Der Betreiber haftet gegenüber dem Nutzer für gesundheitliche Schäden,

    die durch die Verkeimung der Trinkwasseran-lage entstanden sind. Für Befundung

    und Freigabe der Trinkwasseran-lage zur Nutzung ist es daher ratsam, ein akkreditiertes In-genieurbüro oder einen Zivil-techniker zu beauftragen, egal

    ob eine Sanierung notwendig war oder nicht.

    8 Ziehen Sie Schlüsse für die Zukunft.Um für den zukünftigen gesunden und rechtssicheren Betrieb gerüstet

    zu sein, ist die periodische Beprobung, zu-sammen mit einem Spül- und Wartungsplan für die Trinkwasseranlage, eine gute Idee. Eine regelmäßige Risikobewertung kann bei Großanlagen den Aufwand und die Kosten optimieren. (red)

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    Doris Wirth ist zertifizierte Trinkwasser-Hygienetechnikerin, geschäftsführende Gesellschafterin der Bluewaters GmbH und Mitglied des Forums für Wasserhygiene. Mehr Infos unter: www.bluewaters.at

    Tipps von der Expertin

    In den kommenden Wochen fahren tausende Betriebe ihre Trinkwasser- anlagen nach wochenlangem Stillstand wieder hoch. Wer dabei nicht richtig handelt, geht ein hohes gesundheitliches und rechtliches Risiko ein. Die zertifizierte Trinkwasser-Hygienetechnikerin Doris Wirth gibt Tipps, wie man diese Aufgabe am besten bewältigt.

    Nützliche Tipps zu vielen anderen Themen gibt’s unter:wko.at/wien/webinare

    http://www.bluewaters.at http://wko.at/wien/webinare

  • · 13Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftTipps für Unternehmer

    Um eine positive Zukunftsentwicklung nach Covid-19 sicherzustellen, bedarf es einer gut durchdachten Strategie. Jetzt ist die Zeit, diese auszu-arbeiten.

    Eine Strategie für die Zeit danachDie Zukunft im Fokus behalten: Um sein Unternehmen mittel- und lang-fristig zu sichern, ist es notwendig, jetzt die Rahmenbedingungen für eine Strategie nach der Corona-Krise zu schaffen.

    Nach dem wochenlangen Shutdown der österreichischen Wirtschaft und den allmäh-lichen Lockerungen der Ausgangsbeschrän-kungen stellt sich für viele Unternehmen nun die Frage, wie es nach der Krise weitergehen soll. Denn bisher haben die Unternehmen ver-sucht, ihren Betrieb durch die Corona-Krise zu bringen und sich über Wasser zu halten. Nun müssen sie die Weichen für die Zeit nach der Krise neu stellen, um die Existenz ihres Unternehmens mittel- und langfristig zu sichern. Hier sind die wichtigsten Tipps, wie eine Strategieentwicklung für die Zeit nach der Krise gelingen kann.

    1 Jetzt ist die Zeit, etwas zu tun.„Das Wichtigste in der Krise war es vorerst, die Liquidität und somit

    das Überleben der einzelnen Unternehmen zu sichern”, schildert Claudia Strohmaier, Berufsgruppensprecherin der Wiener Un-ternehmensberater, die als ersten wichtigen Schritt in der Strategieplanung für die Zeit nach Corona das umgehende Handeln der ein-zelnen Unternehmen sieht: „Jetzt ist die Zeit, um etwas zu tun, Entscheidungen zu treffen und nicht nur abzuwarten und wieder in alte Muster aus der Zeit vor der Krise zurückzu-fallen”, betont Strohmaier.

    2 Ist-Zustand ermitteln.Bevor erste Entscheidungen getrof-fen und Strategiemaßahmen gesetzt

    werden können, gilt es, den Ist-Zustand des eigenen Unternehmens zu ermitteln. „Wie geht es meinem Unternehmen jetzt? Welche Ressourcen habe ich? Was habe ich für Mög-lichkeiten und Kompetenzen? Wie sieht mein

    derzeitiges Umfeld aus?”, zählt Strohmaier die wichtigsten Fragen auf, die vor der Stra-tegieplanung im Fokus stehen sollten.

    3 Veränderungen ausloten.„Hat man den Ist-Zustand des Unter-nehmens ermittelt, muss man her-

    ausfinden, welche Veränderungen sich durch die Corona-Krise ergeben haben und welche Wechselwirkung das auf mein Unternehmen hat”, erklärt Strohmaier und nennt als Bei-spiel Handelsbarrieren.

    4 Wie kann ich reagieren?Um mit diesen Veränderungen um-gehen zu können, sieht die Expertin

    als nächsten Schritt die Auslotung der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten: „Über-legt werden sollte zunächst, was diese Verän-derungen für das Unternehmen bedeuten und wie man darauf reagieren oder diese neuen Bedingungen vielleicht auch zu seinem Vorteil nutzen kann”, sagt Strohmaier. Dafür sollte man aber klären, „ob die nötige Man-power und die nötige Kreativität im Unter-nehmen vorhanden sind, um überhaupt auf diese Veränderungen reagieren zu können”, so Strohmaier.

    5 Externe Beratung nutzen.Zur Erarbeitung neuer Strategien für die Zeit nach der Corona-Krise emp-

    fiehlt es sich, neutrale, unabhängige Begleiter heranzuziehen. Diese können beispielsweise auch als Moderatoren bei Strategiework-shops fungieren und bei heiklen Diskussio-nen mit fachlicher Expertise eine zielführen-de Richtung vorgeben. „Dies gilt sowohl bei

    Fragen zur Unternehmensführung als auch bei technischen Angelegenheiten”, erklärt Strohmaier, die besonders hervorstreicht, digitale Errungenschaften, die während der Krise umgesetzt wurden, nicht wieder von der Agenda zu streichen, sondern gemeinsam mit externen IT-Experten zu erweitern.

    6 Ziele festlegen. Als nächstes sollten, so die Expertin, die erarbeiteten Ziele des jeweiligen

    Unternehmens festgelegt und Maßnahmen zur Umsetzung dieser fixiert werden. „Jetzt heißt es, Entscheidungen zu treffen und zu sagen, ,das mache ich jetzt und diese Vorkeh-rungen treffe ich’”, bringt es Strohmaier auf den Punkt. Im Hinterkopf sollte man dabei aber auch immer die Liquidität des Unter-nehmens behalten: „Man sollte immer den nötigen Weitblick bewahren, um auch die mittel- und langfristige Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sicherzustellen.”

    7 Maßnahmen umsetzen.Als letzte Maßnahme nennt Stroh-maier die Umsetzung der erarbei-

    teten Ziele. „Hat man alles gut durchdacht, die einzelnen Schritte geplant und festge-legt, geht es am Ende an die Umsetzung”, so Strohmaier optimistisch und betont: „Wichtig in der Zeit nach der Krise ist es vor allem, nicht wieder in alte Muster zurück-zukehren und dem Alltagstrott zu verfallen, sondern die Krise sozusagen als Chance zu nutzen, um Neues zu schaffen, neue Mög-lichkeiten zu erarbeiten, Ideen umzusetzen und so eine positive Zukunftsentwicklung sicherzustellen.”

    Weitere Infos unter:www.unternehmensberatung.wien

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  • 14 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Tipps für Unternehmer

    Galerien haben auch schon geöffnetMit der Öffnung des Handels haben auch die ersten Galerien wieder aufge-sperrt. Der Besucherandrang hält sich zwar noch in Grenzen, es sei aber ein wichtiges Zeichen, dort, wo es möglich ist, zu öffnen, zeigten sich Kunsthänd-ler im Gespräch mit der Austria Presse Agentur (APA) überzeugt. Mehrere Galerien haben vorerst nur nach Ver-einbarung geöffnet, ermöglichen aber Termine nach Vereinbarung.

    Reduzierte Abgabe für SchanigärtenIm Zuge einiger Änderungen beim Gebrauchsabgaben-Gesetz (GAG) hat der Wiener Landtag beschlossen, Gast-ronomen die Abgabe für Schanigärten zu erlassen oder zu reduzieren, wenn sie durch die Corona-Pandemie Beeinträch-tigungen hinnehmen mussten - und zwar rückwirkend ab 1. März bis Jahres-ende. Für Schanigärten gelten dieselben Regeln bzw. Beschränkungen wie für den Rest der Gastronomie.

    Töchtertag findet virtuell stattAufgrund der aktuellen Beschränkun-gen musste der jährliche Töchtertag abgesagt werden. Er gibt Mädchen die Gelegenheit, vor Ort bei Betrieben in die Berufswelt zu schnuppern. Jugend-liche können sich heuer aber online über verschiedene Berufe informieren. Betriebe, die sich am Töchtertag prä-sentiert hätten, sind auf einer Webseite übersichtlich zusammengefasst. www.toechtertag.at

    Nach und nach werden die strengen Maß-nahmen zur Eindämmung der Pandemie gelockert. Für Betriebe ist Planungssicherheit

    jetzt das Wichtigste. Die Gastronomie und die Hotellerie können jetzt ihre Wiedereröffnung samt von der Regierung vorgeschriebener

    Schutzmaßnahmen planen. Was sich in der letzten Woche an neuen Regelungen getan hat, hier in aller Kürze zusammengefasst.

    Mund-Nasen-Schutz -Masken bestellen Die WKO hat über das Netzwerk der Außenwirtschaft EN14683 zertifizierte Mund-Nasen-Schutzmasken beschafft. Sie können bereits zum Selbstkosten-preis von 0,99 Euro pro Stück (es wird keine Umsatzsteuer verrechnet) bestellt werden. Die Abnahmemenge pro Betrieb und Woche ist auf maximal 4000 Stück beschränkt, die Lieferzeit beträgt rund eine Woche. Infos unter:wko.at/schutzmasken

    Neues eLearning-Programm am WIFIDerzeit stehen allen Weiterbildungs-willigen Online-Angebote zu Sprachen, IT-Anwendertrainings, Betriebswirt-schaft und Recht sowie Vorbereitungs-kurse für die Berufsreifeprüfung zur Verfügung. Manche Kurse werden auch als interaktiver Online-Live-Kurs durchgeführt, der von Trainern in virtu-ellen Räumen gehalten wird. Selbstver-antwortliches Lernen steht im Fokus.wifi.at/elearning

    aws-Garantien zur Überbrückung Die Überbrückungsgarantie liefert die nötigen Sicherheiten für einen Betriebs-mittelkredit der Bank. Sie wurde erneut deutlich ausgeweitet: Garantiequote wurde bei Krediten bis 500.000 Euro auf 100 Prozent erhöht.Eine Eigenkapitalquote über 8 Prozent und die fiktive Schuldentilgungsdauer unter 15 Jahren, sind für die neuen Ga-rantieprodukte nicht Voraussetzung.www.aws.at

    Erleichterungen im Handel beschlossenDie Wirtschaftskammer konnte eine weitere Erleichterung für Geschäfte durchsetzen. Die derzeit geltende Bestimmung wonach pro Kunde min-destens 20 Quadratmeter Gesamtver-kaufsfläche zur Verfügung stehen müs-sen, wird jetzt auf zehn Quadratmeter halbiert. Die neue Regelung ist ab 1. Mai gültig. Der Mund-Nasen-Schutz muss weiterhin von Kunden und Mit-arbeitern getragen werden.

    Gastronomie öffnet ab 15. Mai Ab 15. Mai dürfen Gastronomiebetriebe inklusive Kaffeehäuser wieder öffnen. Die erlaubte Öffnungszeit ist sechs bis 23 Uhr. Die Gäste müssen sitzen und zwischen den Gästen, die nicht an einem Tisch gemeinsam sitzen, muss ein Mindestabstand von einem Meter gewährleistet sein. Das Servicepersonal muss Mund-Nasen-Schutz oder einen Plexiglas-Schutz tragen, Gäste müssen am Tisch jedoch keinen Schutz tragen.

    Hotellerie sperrt ab 29. Mai wieder auf Für Hotels, Herbergen, Sehenswürdig-keiten und weitere Freizeiteinrichtungen steht der 29. Mai als Öffnungstermin fest. Für Indoor-Bereiche gilt neben dem Min-destabstand zusätzlich die Maskenpflicht und die Beschränkung auf eine Person pro zehn Quadratmeter. Schwimmbäder und Freizeitanlagen können ebenfalls ab 29. Mai wieder öffnen. Infos unter: wko.at/wiedereröffnung-GastroHotellerie

    (anb)

  • · 15Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftTipps für Unternehmer

    Besonderer Schutz für Risikogruppen

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    Für den Umgang mit Mitarbeitern, die zur Covid-19-Risikogruppe gehören, gelten im Arbeitsle-ben ab Mai neue Rahmenbedingungen. Das individuelle Risikopotenzial stellt der Arzt gemein-sam mit den Betroffenen fest.

    Die Regierung hat vergangene Woche genauere Pläne zum Umgang mit Angehörigen von Risikogruppen vorgestellt. Ab Mai bringt ein neues Gesetz besondere Vorschriften in der Arbeitswelt.

    Seit längerem war klar, dass Menschen, bei denen eine Infektion mit Covid-19 einen schweren Verlauf nehmen kann und die damit zur sogenannten Risikogruppe gehören, einem besonderen Schutz unterstellt werden sollen. Vorige Woche wurde nun ein Gesetz angekün-digt, das den Rahmen für die Definition der Risikogruppe und zum Umgang mit ihr ent-hält. Diesen Dienstag wurde es im Parlament beschlossen. Hier die wesentlichen Punkte:

    Wer gehört zur Risikogruppe?

    Welche Personen zur Risikogruppe gehören, soll demnächst mit einer Verordnung konkre-tisiert werden. Für ganz Österreich geht man derzeit von etwa 90.000 Betroffenen aus.

    Besonders schützenswert ist jene Gruppe von Risikopatienten, die noch im Erwerbsle-ben steht. Der Gesetzgeber hat in dem neuen Gesetz daher ein eigenes Procedere vorgese-hen, um deren individuelle Risikopotenzial zu erheben und dann entsprechende Schutzmaß-nahmen für die Betroffenen in Gang zu setzen.

    Feststellung des Risikopotenzials

    Angehörige der Risikogruppe, die im Ar-beitsleben stehen, müssen zuerst das Ausmaß ihrer individuellen Gefährdung mit einem Arzt abklären. Dafür ist folgendes Procedere vorgesehen:

    Information vom Dachverband: Der Dachverband der Sozialversiche-

    rungsträger informiert die Personen, die auf-grund ihrer Vorgeschichte zur Risikogruppe gehören. Die Identifizierung erfolgt z.B. über Medikamente, die bei schweren Erkrankungen eingenommen werden müssen. Der Dachver-band hat angekündigt, die Schreiben ab der ersten Maiwoche zu versenden.

    Risikopatienten, die auf diesem Weg nicht als solche identifiziert werden können (weil sie z.B. ihre Therapien im Krankenhaus erhalten), werden sich auch ohne diesen Brief ab Anfang Mai aktiv beim behandelnden Arzt zur indivi-duellen Risikoanalyse melden können.

    Abklärung mit Arzt: Mit diesem Schreiben wendet sich der

    Arbeitnehmer an seinen Arzt. Dieser beurteilt mit ihm gemeinsam die Situation und stellt - wenn für den Arbeitnehmer eine akut erhöhte Gefährdung durch Corona gegeben ist - ein

    Risikoattest aus. Entsprechende Checklisten, die eine rasche Einschätzung des Risikopoten-zials ermöglichen, sollen demnächst bei allen Ärzten aufliegen. ff Achtung: Ärztliche Atteste, die vor dem Inkrafttreten des neuen Gesetzes aus-gestellt worden sind, gelten dann nicht länger. Der Arzt muss die individuelle Situation des Betroffenen anhand der dann gültigen Risikogruppen-Definition erneut beurteilen und gegebenenfalls ein neues Risikoattest ausstellen.

    Arbeitnehmer sind - unabhängig von ihrer ge-sundheitlichen Konstitution - nicht verpflich-tet, ein Covid-19-Risikoattest zu beantragen. Es handelt sich um ein freiwilliges Angebot.

    Vorgehen im Betrieb

    Legt ein Arbeitnehmer ein solches Risikoat-test im Betrieb vor, müssen die Unternehmer oder Vorgesetzten gemeinsam mit den betrof-fenen Beschäftigten geeignete Schutzmaß-nahmen erarbeiten und umsetzen. Dafür gilt folgender Stufenplan:ff 1. Schritt: Sicherheitsvorkehrungen:Es ist zu prüfen, ob es möglich ist, besondere Vorkehrungen am Arbeitsplatz im Betrieb umzusetzen (z.B. Hygienemaßnahmen, Ab-stand halten, Einzelzimmer), die das Anste-ckungsrisiko mit Covid-19 mit größtmögli-cher Sicherheit ausschließen. Dabei ist auch der Arbeitsweg mit in Betracht zu ziehen.ff 2. Schritt: Home-OfficeKann der Arbeitsplatz nicht so umgestaltet werden, dass eine Ansteckung unmöglich wird, ist die Arbeit von zuhause zu erledigen.ff 3. Schritt: FreistellungWenn auch eine Umstellung auf Home-

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    Office nicht realisierbar ist, muss der Arbeit-nehmer von der Arbeitsleistung freigestellt werden - unter Fortzahlung des bisherigen Entgelts.

    Ersatz der Lohnkosten bei Freistellung

    Muss ein Mitarbeiter aufgrund seines durch Arzt-Attest bestätigten erhöhten Risikos vollständig von der Arbeitsleistung freige-stellt werden, so werden dem Arbeitgeber die Lohnkosten inklusive der Lohnnebenkosten zur Gänze von der Sozialversicherung ersetzt.

    Gilt auch für Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur

    Die Regelung gilt auch für Mitarbeiter im Bereich von kritischer Infrastruktur und aus systemrelevanten Berufen. Teilzeitbeschäftig-te sind ebenso erfasst.

    Eine Kündigung wegen Inanspruchnahme der Dienstfreistellung kann bei Gericht ange-fochten werden.

    Das Gesetz soll demnächst in Kraft treten, es fehlt derzeit noch die Zustimmung des Bun-desrates. Die Freistellung von Arbeitnehmern aus der Risikogruppe soll bis 31. Mai 2020 an-dauern. Eine Verlängerung ist - abhängig vom Verlauf der Corona-Krise - möglich.

    Mehr Infos unter:ff wko.at/coronavirusff www.sozialministerium.at -> „Häufig gestellte Fragen”-> „FAQ: Risikogruppen”

    (red)

    https://www.sozialministerium.at/Informationen-zum-Coronavirus/Coronavirus---Haeufig-gestellte-Fragen/FAQ--Risikogruppen.html

  • 16 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Unternehmen

    Von der Taucherbrille zum Schutzvisier

    Weil aufgeben für sie

    Foto: Bader & Partner

    Mit der Idee, aufblasbare Werbeträger zu pro-duzieren, war Christian Bader im Jahr 1989 österreichweit ein Vorreiter. Gemeinsam mit seiner Frau baute er sich mit „Bader & Partner” einen breiten Kundenstamm auf und produziert mittlerweile seit mehr als 30 Jahren Werbeträ-ger für Events in ganz Österreich - bis Covid-19 kam. „Das Coronavirus und die Tatsache, dass dadurch die Eventbranche komplett zum er-liegen gekommen ist, traf uns wie ein Schock - unsere Umsätze fielen komplett auf Null”, schildert Bader die Lage. „Wir haben gemerkt, dass wir uns etwas einfallen lassen müssen und wir nur durch diese Krise kommen, wenn wir schnell reagieren”, erklärt Bader, der sofort eine neue Marktchance ins Visier nahm: „Bei einem Spaziergang mit meiner Frau kam die zündende Idee. Nicht lange davor haben wir unsere Garage ausgemistet, wobei wir über eine alte Taucherbrille gestolpert sind - diese

    gab den Anstoß, Visiere zum Schutz gegen das Coronavirus zu produzieren”, erzählt Bader, der das dafür notwendige Know-how aus 30 Jahren Werbeträgerproduktion zieht. Von der Idee bis zum ersten Prototyp dauerte es nur drei Tage und mittlerweile versorgt der Wiener Unternehmer zahlreiche Ärzte und Apotheken mit den Plexiglas-Visieren. „Wir vertreiben die Visiere nun in großen Mengen über unseren Online-Shop und einzeln in unserem Geschäft Paula in der Wiedner Hauptstraße 36 - das ist vor allem für kleinere Unternehmen und dieje-nigen praktisch, die sich erst einmal ein Exem-plar kaufen wollen, um es zu testen”, freut sich Bader, der auf Anfrage eines Arztes nun auch Plexiglas-Vorrichtungen baut, die als Schutz-schild bei der Blutabnahme dienen sollen. „Viele haben es derzeit sehr schwer, aber ich bin davon überzeugt, dass wir die Krise gemeinsam über-stehen können”, zeigt sich Bader optimistisch.

    Und: „Für mich persönlich ist es schön, dass dieser Spirit und Pioniergeist, den ich bei der Gründung meines Unternehmens vor 30 Jahren erlebt habe, nun wieder aufflammt.” www.bader-partner.at, www.visier.shop

    Das Jahr 2020 haben sich Öster-reichs Unternehmen vermutlich völlig anders vorgestellt: Statt Gewinne einzufahren, müssen viele aufgrund der Corona-Krise große Kompromisse eingehen. Mit Kreativität, Optimismus und Unternehmergeist gehen Wiens Betriebe mit gutem Beispiel voran und versuchen das Beste aus der derzeitigen Situation zu machen.

    Aufgrund der Corona-Krise stellte Christian Bader seinen Betrieb „Bader & Partner” um und produziert nun Schutzvisiere.

    Grafik-Designerin Nina Wilsmann hat ein gutes Auge für jedes Detail ihrer Karten.

    Mit Karten einmal um die ganze WeltManche Karrieren beginnen schon in frühster Kindheit: Grafik-Designerin Nina Wilsmann hat schon als kleines Mädchen nicht nur gerne gezeichnet, sondern war von Landkarten schon immer fasziniert. „Ich habe das unglaubliche Glück, dass ich mir mit der Gründung von ,Vianina’ einen Lebenstraum erfüllen konnte”, erzählt Wilsmann, die schon mehrere Aus-zeichnung wie z.B. den German Design Award abräumen konnte. Als „One-Woman-Show” ar-beite sie von deheim aus , was auch der kleinen Tochter zugute kommt. Ihr mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Repertoire umfasst Weltkar-ten und Städtekarten - zumeist europäische Städte wie Wien, Paris, London- aber auch Sydney und New York -, Postkarten, Einkaufs-taschen oder Städte-Puzzle: „Ich war immer

    viel unterwegs auf Weihnachts- und Oster-märkten und konnte dort ein breites Publikum ansprechen. Viele kamen sogar zu mir, weil sie eine meiner Kreationen geschenkt bekommen haben und noch eine weitere erwerben woll-ten”. Der Ostermarkt sei heuer aufgrund von Corona natürlich kein Thema, die Möglichkeit, hier auch Touristen anzusprechen - „meine Grafik-Kreationen sind ein beliebtes Souvenir” - falle damit auch weg. „Natürlich war das erst einmal ein Schlag ins Gesicht. Aber ich stecke den Kopf nicht in den Sand. Optimismus ist ein Motor, der mich immer weitergebracht hat.” Bereits 2012, da habe der Online-Shop-Bereich noch in den Kinderschuhen gesteckt, habe sie ihren Online-Shop gestartet. „Das kommt mir gerade jetzt in der Krise natürlich zugute”, ist

    die kreative Unternehmerin überzeugt. Auf ihre Zielgruppe angesprochen, könne sie diese gar nicht so genau definieren, sagt Wilsmann. „Das macht mich sogar stolz. Denn von Kin-dern bis zu Erwachsenen jeden Alters, sie alle haben Freude mit dem, was ich schaffe.” Auch im Foyer eines Magistratischen Bezirksamts in Wien hängt eine Wien-Karte „made by Wils-mann” und mit Unternehmen wie Sony gab es auch schon Kooperationen. „Solange es Men-schen gibt, die Schönes gerne verschenken, oder sich selber damit beschenken, kann ich die Zukunft von ,Vianina” im wahrsten Sinne des Wortes positiv gestalten.”www.vianina.com

    Foto: Małgorzata Knapik

    Foto: Nina Simone Wilsmann

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  • · 17Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftUnternehmen

    keine Option ist„Reinigungskräfte sind wahre Helden”

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    Eine Situation wie die jetzige ist selbst für ein Traditionsunternehmen wie Reiwag etwas Neues. Das 1903 gegründete Dienstleistungs-unternehmen ist auf Reinigungsdienstleistun-gen und Facility Management spezialisiert. In Gesundheitseinrichtungen wie Pflegeheimen und Krankenhäusern habe die Corona-Pan-demie mehr Arbeitsaufwand gebracht, sagt Viktor Wagner, Enkel des Firmengründers und Reiwag-Geschäftsführer. „Insbesondere die Desinfektion ist dort jetzt ein intensives The-ma.” In Bereichen wie der Büro- und Geschäfts-reinigung ist dafür derzeit weniger zu tun.

    Corona-bedingt wurde in der Reiwag-Verwal-tung bis 24. April in zwei Schichten gearbeitet

    - ohne Kontakt zueinander. So sollte verhindert werden, dass bei einem Infektionsfall Firmen-bereiche völlig außer Gefecht gesetzt werden. „Dort, wo es notwendig und sinnvoll ist, haben wir auf Kurzarbeit umgestellt”, sagt Wagner. 40 Prozent der 1500 Mitarbeiter im Inland sind davon betroffen.

    Österreich als Vorreiter beim Umgang mit Corona

    Zusammenhalt stärkt - auch in Krisenzeiten. Das gilt firmenintern, aber auch für die Koope-ration zwischen Regierung, Wirtschaft, der So-zialpartnerschaft und anderen Stakeholdern. Und das ist auch die Botschaft des „Tags der Zu-sammenarbeit”, den die Wirtschaftskammern für heute, den 30. April, ausgerufen haben.

    Wagner findet für die bisherige Arbeit der öffentlichen Stellen viel Lob. Sie würden der-zeit Großartiges leisten - von der Regierung über die Wirtschaftskammern bis zum Arbeits-marktservice. Österreich sei damit Vorreiter in Europa - und Wagner hat den Vergleich: Reiwag hat Tochterunternehmen mit insgesamt 1500 Mitarbeitern in Tschechien, der Slowakei, Ru-mänien, Kroatien und Serbien. Wie die Regie-rungen dort mit Corona und seinen Folgen um-gehen, sei ganz unterschiedlich. In der Reiwag-Unternehmensgruppe sind Zusammenhalt

    Foto: Reiwag

    und Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitarbeitern Teil der Firmenphilosophie. Arbeitnehmer an exponierten Positionen und in gefährdeten Bereichen werden mit Prämien belohnt. Darüber hinaus hat Wagner einen Härtefonds für Mitarbeiter eingerichtet, die wegen Corona in eine persönliche Notlage geraten. „Die Reinigungsfachkräfte sind ja die wahren Helden dieser Krise”, bricht er eine Lanze für seine Leute. Dass Reiwag wegen Corona noch keinen einzigen Mitarbeiter kündigen musste, macht ihn stolz. „Wir haben immer auf hohe Liquiditätsreserven und das Nichtausschütten von Gewinnen gesetzt, um Arbeitsplätze zu sichern.” Diese Philosophie macht sich jetzt bezahlt: Das laut Wagner „zu 100 Prozent eigenkapitalfinanzierte Unterneh-men” kann auf ein solides Fundament bauen.

    Wie es nach Corona weitergeht, bleibe abzu-warten. „Das hängt davon ab, ob unsere Kunden handlungsfähig bleiben.” Ein Rekordjahr wie 2019 wird heuer nicht erwartet. Wagner hofft aber, dass die Produktion international bald wieder anläuft und damit Impulse für unsere Wirtschaft liefert. Und auch für den Arbeits-markt, denn: „Jeder verlorene Arbeitsplatz ist schlecht für die gesamte Wirtschaft.”

    Auch Exporte seien zur Zeit in viele Länder schwierig.

    Doch Kozich ist viel zu lange Unterneh-mer, um sich unterkriegen zu lassen. „Wir bleiben Optimisten”, sagt er und hofft, dass die Wertigkeit der heimischen Betriebe nachhaltig steigt. Dafür sei man gut aufge-stellt: In der Schau Schau-Brillenmanufaktur werden Brillenfassungen entworfen und angefertigt - individuell angepasst an den

    Jubiläum unter SonderbedingungenEtwas anders hat sich Peter Th. Kozich, Gründer und Chef der Wiener Brillen-Manufaktur Schau Schau Brillen, sein heuriges 40-jähriges Firmenju-biläum vorgestellt. Geplant waren unter anderem eine Präsentation samt Ausstellung in New York und die Vorstellung eines Schau Schau-Buchs, Teil 2. Die Corona-Pandemie und ihre Folgen hätten von einem Tag auf den anderen alles um 180 Grad geändert, sagt Kozich. „Die Ausstellung in New York war fix und fertig geplant, alles vorfinanziert. Dann hat die AUA den Flugbetrieb eingestellt - und das war’s dann.” Sein Geschäft in der Ro-tenturmstraße war zuerst geschlossen, und jetzt, nach der Öffnung, sind die Umsätze dramatisch eingebrochen. Zu seinen Kunden zählen neben vielen Stammkunden aus Österreich und Wien, die auf Qualität und Individualität setzen, auch internationale Touristen und Kongressbesucher.„Die fallen jetzt leider komplett weg”, sagt Kozich.

    Schau Schau-Gründer Peter Th. Kozich (M.) mit WK Wien-Präsident Walter Ruck und Dieter Steup (r.), WK Wien-Bezirksobmann für die Innere Stadt.

    Kunden. Sämtliche Fertigungsschritte pas-sieren im Inland, „von der Zeichnung bis zum fertigen Produkt”, betont Kozich. „Ehr-lichkeit, Qualität und Innovationsgeist, das ist es, was uns seit jeher auszeichnet.”

    Lobende Worte findet der Unternehnmer für die Wirtschaftskammer, die sich aktuell gemeinsam mit der Stadt Wien besonders für die Wirtschaft einsetze. „Ich bin froh, dass sie die Sozialpartnerschaft stärken.”

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    Im Gesundheitsbereich sind Reinigungsfach-kräfte jetzt besonders gefordert. (esp)

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    Viktor Wagner, Chef der Reiwag-Gruppe

  • 18 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Branchen

    500-Euro-Bonus für PersonenbetreuerinnenAnfang April gab es eine österreichweite Vereinbarung mit dem Sozialministerium für eine Prämienzahlung an selbstständige Personenbetreuerinnen aus dem Ausland, die wegen der Corona-Pandemie ihren Turnus in Österreich um mindestens vier Wochen

    verlängert und damit die Versorgung Betreu-ungsbedürftiger gesichert haben. Anfang der Woche gaben Wirtschaftskammer (WK) Wien und Stadt Wien nun den Startschuss für die Beantragung des 500-Euro-Bonus in Wien. „Das Geld kommt Betreuerinnen zugute, die in einer schwierigen Situation nicht nach Hause zu ihren Familien konnten”, so Wiens Gesund-heitsstadtrat Peter Hacker. Die Prämie sei ein wichtiges Zeichen der Anerkennung, sagt WK Wien-Präsident Walter Ruck. „Tausende aus-ländische Betreuungskräfte kümmern sich um unsere Senioren und sind ein wichtiges Rad in der Wiener Gesundheitsversorgung.” In Sum-me werden drei Millionen Euro bereitgestellt.

    Abgewickelt werden die Bonuszahlungen über die WK Wien. Das Antragsformular gibt es online in den Sprachen Deutsch, Rumänisch und Slowakisch (siehe Info-Kasten).

    Austausch rumänischer Betreuerinnen per Zug geplant

    Die Bundesregierung plant weiters, ab Mai einen Wechsel von Betreuungskräften aus Rumänien durch die Einrichtung eines

    Mehr Infos unter:ff Antrag 500-Euro-Prämie: wko.at/wien/betreuungsbonusff Info-Seite für Betreuungskräfte: www.daheimbetreut.at

    Sonderzugs für Personenbetreuerinnen zu ermöglichen. Er soll zwischen Wien und der rumänischen Stadt Timisoara verkehren. Bis vor kurzem konnten rumänische Pflegekräfte als Schlüsselarbeitskräfte ihr Land nicht ver-lassen, außerdem ist der Transit durch Ungarn Corona-bedingt kaum möglich. Laut APA (Aus-tria Presse Agentur) arbeitet die Regierung derzeit daran, gemeinsam mit der rumäni-schen Regierung die operativen und rechtli-chen Rahmenbedingungen für den Sonderzug festzulegen. Details soll es demnächst geben.

    Für das heimische Pflegesystem wäre die Verbindung ein wichtiger Schritt. Denn ein großer Teil der 66.000 in Österreich arbei-tenden Personenbetreuerinnen stammt aus Rumänien. Sie sitzen seit Wochen zum Teil in Österreich und zum Teil in ihrem Heimatland fest. (Info-Stand: 29. April, 12 Uhr).

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    In Wien gibt es aktu-ell 21 Fiakerbetriebe. Ihre Hauptkunden sind Touristen, die derzeit ebenso aus-fallen wie Erstkom-munionen, Firmun-gen oder Hochzeiten, bei denen die Wiener gerne eine Fiaker-rundfahrt machen.

    Hilfe für FiakerbetriebeGemeinsam mit der Stadt Wien hat die Wirt-schaftskammer (WK) Wien das „Fiaker Futter-mittelpaket” aufgestellt - ein Hilfspaket für die Wiener Fiakerbetriebe. Sie erhalten drei Monate lang 250 Euro pro Monat und Pferd als Zuschuss zu den Versorgungskosten für die Tiere.

    Sowohl das Wohl der Pferde als auch das wirtschaftliche Fortkommen der Fiaker stehe bei dieser gemeinsamen Aktion im Mittel-punkt, „damit dieses traditionelle Wiener Unternehmertum auch nach der Krise unsere Stadt bereichert”, sagt Walter Ruck, Präsident der WK Wien. „Die Auftragslage bei den Wie-ner Fiakern ist durch Corona gleich Null. Daher helfen wir ihnen nun, sind die Fiaker doch ein wichtiges Wahrzeichen Wiens”, so Wiens Bür-germeister Michael Ludwig.

    Derzeit gibt es in der Stadt 21 Fiakerbetriebe mit rund 300 Pferden. Sie stehen seit März still, weil weder Touristen kommen noch Feierlich-keiten wie Hochzeiten oder Firmungen statt-finden - Feste, zu denen die Wiener sonst gerne eine Fiakerfahrt machen. Die Pferde müssen jedoch auch jetzt weiter versorgt werden - für viele Fiaker-Unternehmer existenzbedrohend. Der finanzielle Zuschuss soll ihnen dabei helfen, die Kosten für Futter, Einstreu oder- Hufpflege stemmen zu können.

    Abgewickelt wird die Förderung über die WK Wien (siehe unten).

    Infos und Beantragung:E [email protected] 01 / 514 50 - 3619

    (red)

    Personenbetreuerinnen, die ihren Dienst ver-längert haben, erhalten jetzt einen Bonus.

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    Event-Tickets: Bis 70 Euro gibt es GutscheineTickets, die für Kunst-, Kultur- und Sportveranstaltungen gekauft wurden, die wegen Corona abgesagt werden mussten, werden zumindest zum Teil über Gutscheine refundiert. Das hat die Regierung vorige Woche verkündet. Konkret soll es für Tickets bis zu einem Wert von 70 Euro einen Gutschein geben. Hat die Karte mehr gekostet, so erhält der Kunde zusätzlich maximal 180 Euro an Geld zurück. Alles, was die Summe von 250 Euro übersteigt, wird wiederum in einen Gutschein umgewandelt. Werden die Gutscheine bis Ende 2022 nicht konsumiert, hat der Kunde Anspruch auf volle Rücker-stattung in bar.

    Markus Grießler, Obmann der Spar-te Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien, sieht die Lösung als Win-Win-Situation für Unternehmen und Kunden. „Damit kann nicht nur die Liquidität der von Corona enorm geschwächten Veran-staltungsbranche vorerst gesichert werden. Auch die Kunden profitieren: Wären die Unternehmer wegen Sofort-Rückzahlungen insolvent, würden sie gänzlich leer ausgehen.” (pe)

    (red/esp)

    https://www.daheimbetreut.at/

  • · 19Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftBranchen

    Die Sparte Handel trauert um einen lang-jährigen und engagierten Kämpfer für die Interessen des Wiener Handels. Ruggiero-Savino Rizzi, Obmann des Wiener Gre-miums des Agrarhandels, ist Ende April verstorben. Rizzi, der ein Import-Export-Unternehmen betrieb, galt als Doyen des Großmarktes Wien in Inzersdorf. Er war seit dem Jahr 1995 in der Interessenvertretung des Agrarhandels (früher Landesprodukten-handel) engagiert - davon zwei Jahrzehnte

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    Doyen des Wiener Agrarhandels ist verstorbenund bis zuletzt als Obmann auf Wiener Ebene. Bundesweit fungierte er als Branchensprecher der Sparte Obst- und Gemüsehandel. Auf seine Initiative ging beispielsweise die Teilnahme des Wiener Agrarhandels an der größten Obst- und Gemüsemesse der Welt, der „Fruit Logistica” in Berlin, zurück. In unzähligen Firmenbesuchen und Wirtschaftsmissionen im In- und Ausland setzte er sich unermüdlich dafür ein, neue Märkte für die Wiener Betriebe zu erschließen. Ruggiero-Savino Rizzi

    Business as usual wird es wohl nicht, wenn die Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure, Nageldesi-gner, Tätowierer, Piercer und Visagisten nach siebenwöchiger Pause am Samstag wieder öffnen. Unter welchen Auflagen sie arbeiten dürfen wird in einer Verordnung ge-regelt, die bei Redak-tionsschluss (29. April, 12 Uhr) noch ausständig war. Was generell ab Mai gilt - ein Meter Mindest-abstand zwischen Kun-den, Maskenpflicht für Kunden und Mitarbeiter, höchstens ein Kunde pro zehn Quadratmetern Ge-schäftsfläche und hohe Hygienevorschriften - wird jedenfalls auch für diese Branchen gelten. „Hohe Hygienestandards sind bereits seit Jahrzehn-ten in den Ausübungsregeln unserer Berufs-gruppen definiert”, sagt Petra Felber, Wiener Innungsmeisterin der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure. „Die Betriebe sind es gewohnt, auf korrekte Desinfektion und äußerste Hygie-ne zu achten. Dass die Verordnung so lange auf sich warten lässt, verlange den Betrieben aber viel Geduld ab. „Die Mitglieder haben schon sehr auf die Vorgaben der Regierung gehofft. Mit der Kombination aus den Corona-bedingten Regierungsvorgaben, unseren Ausübungsre-geln und den bekannten Vorgaben der Friseure kann man sich ein Bild der zusätzlichen Maß-nahmen für unsere Berufsgruppen machen.”

    Erich Mähnert, Sprecher der Tätowierer und Piercer sieht der Wiederöffnung trotz noch fehlender Vorschriften einigermaßen gelassen

    entgegen. Händedesinfekti-on, Einmal-Handschuhe und -Schürzen, Schutzbrillen und Gesichtsmasken seien in ih-ren Branchen längst Stan-dard. Die Verunsicherung in der Branche sei die größte Herausforderung in den ver-gangenen Wochen gewesen, sagt Mähnert. „Ich habe Tag für Tag zig Telefonate und Mails von Berufskollegen erhalten. Wir haben von Haus aus sehr strenge Hygiene-vorschriften. Das, was jetzt wegen Corona dazukommt, kriegen wir auch noch hin.” Von den Kunden gab es viel Zuspruch, sie halten ihm die Treue. „Ich konnte alle schon fixierten Termine auf später

    verschieben, abgesagt hat niemand.”

    Neue Vorschriften für Friseure

    Auch für die Friseure geht es am 2. Mai wieder los. „Es wird nicht mehr möglich sein, Kunden so wie früher zu bedienen”, sagt der Wiener Innungsmeister Marcus Eisinger. Auch Friseure müssen ab sofort eine Reihe von Auflagen beachten. Und auch für diese Berufsgruppen stand bei Redaktionsschluss die Verordnung zu den genauen Auflagen, noch aus. Sicher ist: Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes wird für Kunden und Mitarbeiter ver-

    Arbeiten unter Corona-AuflagenFriseure, Fußpfleger, Tätowierer, Kosmetiker, Masseure. Am 2. Mai dürfen Gewerbebetriebe, die Dienstleistungen am Kunden anbieten, wieder öffnen. Für die Branchen gelten allerdings spezielle Auflagen.

    pflichtend, letztere müssen bei Behandlungen im Gesicht auch ein Gesichtsschild tragen. Zwischen den Kunden gilt die Ein-Meter-Mindestabstand-Regel. Weil das dort meistens nicht möglich ist, sind die Waschplätze durch Plexiglaswände voneinander zu trennen. „Was nicht kommt, ist das verpflichtende Tragen von Handschuhen”, betont Eisinger. Dafür gibt es keine Trockenhaarschnitte mehr, die Haare müssen im Salon gewaschen werden.

    Neu kalkulieren wird notwendig

    Die Erleichterung, dass es wieder losgehen kann, ist in der Branche spürbar. „Ich freue mich sehr, dass wir im Mai starten können und habe schon viele telefonische Buchungen von unseren Kunden erhalten”, sagt Remon Paulus, der auf der Wiedner Hauptstraße einen Salon führt. Die Shutdown-Zeit habe er sinnvoll ge-nutzt, neue Schnitte gezeichnet und Seminare geplant. „Ich habe mir sogar Schnitte überlegt, die schutzmaskentauglich sind.” Die Sicher-heitsmaßnahmen seien für einen Friseursalon völlig neu, aber es machte ihm sogar Spaß, erklärt Paulus: „Ich habe Spender eingebaut, Desinfektionsmittel, Masken und Handschuhe gekauft.”

    Eisinger ist in Sorge, ob alle Kollegen die Konsequenzen der Auflagen bedacht haben, etwa bei der Terminvergabe. „Genauso viele Kunden wie früher gleichzeitig zu bedienen wird sich nicht überall ausgehen”, sagt er. Manche müssten wohl überlegen, ob sich das Aufsperren dann wirtschaftlich lohnt. Um eine Neukalkulation der Preise werde man nicht he-rumkommen. Wichtiger als der wirtschaftliche Aspekt sei jedoch die Gesundheit von Kunden und Mitarbeitern. Die Gefahr des Virus sei nicht zu unterschätzen. „Deshalb appelliere ich ein-dringlich an alle Berufskollegen, die Auflagen auch einzuhalten”, sagt Eisinger. www.fkmwien.at, wko.at/wien/friseure

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    „Wir sind es gewohnt, auf Basis sehr hoher Hygienestandards zu

    arbeiten.”Petra Felber, Innungsmeisterin

    Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure

    (esp)

  • 20 · Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener Wirtschaft Branchen / Insolvenzen

    I n s o l v e n z e n

    Wien

    Hi-Tec-Support GmbH, vormals: An der Goldenen Stiege 25/10 2340 Mödling,1220 Wien, Tokiostraße 11; 2020.04.22; MV: Dr. Arno Maschke, 1070 WienCOLLOSEUM RETAIL GmbH, früher: FOREVER18 Retail GmbH vorm: Rudolf von Alt-Platz 1,1030 Wien, 1090 Wien, Schlickgasse 3/7; 2020.04.17; MV: Dr. Christof Stapf, 1010 WienIndoor-Adventure Park Parndorf GmbH, 1200 Wien, Wehlistraße 66/05 02.0; 2020.04.20; MV: Mag. Dr. Ulla Reisch, 1030 Wien„Stefburg” Mode-Handels- gesell-schaft m.b.H., 1010 Wien, Seiler-stätte 16/2/14; 2020.04.22; MV: Mag.Dr. Günther Hödl, 1010 WienMehmet Yazgi geb. 17.08.1978, 1030 Wien, Apostelgasse 30/1/16; 2020.04.21; MV: Mag. Christian Podoschek, 1010 WienUmut Durgud Kushchu, geb. 29.05.1974, 1100 Wien, Laaer-Berg- Straße 3/8; 2020.04.21; MV: Dr. Robert Gschwandtner, 1010 Wien„Moneytrend” Verlag Gesellschaft m.b.H., 1180 Wien, Kutschergasse

    Möbelbausätzen,2231 Strasshof, Dürer Straße 10; 2020.04.21; MV: Mag. Rainer Ebert, 2020 Holla-brunn

    WI-BAU GmbH, 2345 Brunn am Gebirge, Industriestraße B3; 2020.04.17; MV: Mag. Maria Christi-na Nau, 2340 Mödling

    Brian Johnston Hotelbetriebsge-sellschaft m.b.H. Hotel Marienhof, 2651 Reichenau an der Rax, Hauptstraße 71 73; 2020.04.16; MV: Mag. Klaus Haberler, 2620 Neunkir-chen

    Oberösterreich

    Metzgerei Ragginger GmbH, 4865 Nußdorf am Attersee, Hauptstraße 25; 2020.04.21; MV: Mag. Andreas Meissner, 4840 Vöcklabruck

    Thomas Pachner geb. 24.04.1972, Inhaber der nicht prot. Fa. ICE Transporte, 4591 Molln, Frauenstein 5a; 2020.04.23; MV: Dr. Julius Bitter, 4560 Kirchdorf an der Krems

    Tirol

    Ahmadshah Mirzai geb. 23.05.1984, Pizzeria „Route 59”, 6020 Innsbruck, Schöpfstraße 23 Top

    18; 2020.04.17; MV: Dr.Mag. Erich Pfanzelt, 6410 Telfs

    2K Tank GmbH, 6321 Angath, Wirtschaftsweg 3; 2020.04.21; MV: Hochstaffl & Rupprechter, Rechtsan-wälte GmbH, 6300 Wörgl

    Gerhard Hölbling geb. 4.7.1969, 6070 Ampass, Dorfweg 15; 2020.04.23; MV: Mag. Christian Mair, 6020 Innsbruck

    Steiermark

    Albert´s Gastronomie GmbH, 8010 Graz, Mehlplatz 3; 2020.04.21; MV: Mag. Bernhard Kämmerer, 8010 Graz

    Kärnten

    EFS Non-Stop-Fitness GmbH, 9586 Fürnitz, Rosentalerstraße 23; 2020.04.21; MV: Dr. Margit Nieder-leitner, 9500 Villach

    STEX Fashion Handels GmbH, 9125 Kühnsdorf, Nord 52; 2020.04.21; MV: Dr. Leopold Wagner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH., 9020 Klagenfurt

    Quelle: KSV1870

    42/16, 1140 Wien, Linzerstraße 449A; 2020.04.22; MV: Dr. Matthias Schmidt, 1010 Wien

    BON BAU GmbH,1030 Wien, Vieh-marktgasse 1A/1/11; 2020.04.22; MV: Dr. Johannes Leon, 1010 Wien

    Leasyy GmbH, 1010 Wien, Stern-gasse 13; 2020.04.23; MV: Dr. Andrea Simma, 1010 Wien

    Niederösterreich

    Alexander Ernst Josef Knasmil-lner (vormals Blaschek) geb. 31.12.1971, Zusammenbau von

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    10. Mai ist

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    Regional einkaufen liegt im Trend. Gerade in dieser Corona-bedingten Ausnahmesituation sind viele Konsumenten bereit, sich mit allem, was sie brauchen, regional in ihrem Bezirk zu versorgen. Die ersten Shops durften bereits wieder aufsperren, mit Anfang Mai dürfen alle Geschäfte wieder für ihre Kunden da sein. Zusätzlich schaffen regionale und digitale Ko-operationen einen wertvollen Beitrag für die Wiener Wirtschaft.

    Foto hochladen und gewinnen

    Der nächste, größere Anlass, um wieder mehr Umsatz zu erwirtschaften, ist der Mutter-tag am 10. Mai. Damit noch mehr Konsumen-ten in die Wiener Geschäfte kommen, hat die Wirtschaftskammer Wien gemeinsam mit den Wiener Einkaufsstraßen ein Gewinnspiel ge-startet. Bis 8. Mai können Kunden mitmachen, ein originelles Foto mit oder von einer Maske bzw. einem Mund-Nasen-Schutz schießen und damit einen Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro gewinnen. Alle Infos unter:www.einkaufsstrassen.at/fotowettbewerb

  • · 21Nr. 18 · 30. 4. 2020Wiener WirtschaftImpressum / Kleinanzeigen

    Buchhaltung

    BUCHHALTUNG & PERSONAL