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DAS ENDE DES RÖMISCHEN REICHES

DAS ENDE DES RÖMISCHEN REICHES · Wer war Augustus? Von Georg Bönisch ... Der gelehrte Arzt Galen nutzte besondere Tricks Von Frank Thadeusz TEIL IV ... ja selbst nach der Reformation

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DAS ENDE DES

RÖMISCHEN REICHES

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Johannes Saltzwedel (Hg.)

DAS ENDE DES RÖMISCHEN REICHESVerfall und Untergang einer Weltmacht

Tobias Becker, Susanne Beyer, Georg Bönisch,

Hartwin Brandt, Kai Brodersen, Annette Bruhns,

Alexander Demandt, Jan Friedmann, Niklas Holzberg,

Sebastian Knauer, Ulrike Knöfel, Mischa Meier,

Peter von Möllendorff, Dietmar Pieper, Norbert F. Pötzl,

Johannes Saltzwedel, Mathias Schreiber, Matthias Schulz,

Ulrich Schwarz, Dieter Simon, Alexander Smoltczyk,

Frank Thadeusz, Rainer Traub

Deutsche Verlags-Anstalt

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Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100

Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifi zierte Papier Munken Premium

liefert Arctic Paper Munkedals, AB, Schweden.

1. Aufl ageCopyright © 2009 Deutsche Verlags-Anstalt, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbHund SPIEGEL-Verlag, Hamburg

Alle Rechte vorbehaltenTypographie und Satz: DVA/Brigitte Müller

Gesetzt aus der StoneDruck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

Printed in GermanyISBN 978-3-421-04432-7

www.dva.de

SGS-COC-1940

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INHALT

11 VORWORT

TEIL IDER FALL ROM

15 AUF TÖNERNEN FÜSSEN Wann begann der Niedergang des Weltreichs?

Auch über sein Ende streiten Experten Von Johannes Saltzwedel

28 GIBBONS EHRGEIZ Von Johannes Saltzwedel

30 »GÖTTLICH AUSERWÄHLT« Gespräch mit dem Historiker Peter Heather über

Rom als Einparteienstaat und die Gründe für den Zusammenbruch des Imperiums

Von Johannes Saltzwedel und Rainer Traub

TEIL IIKAISERLICHE MACHT

43 DER VÄTERLICHE TYRANN Vom eiskalten Taktiker zum Friedensfürsten:

Wer war Augustus? Von Georg Bönisch

55 AKTÄONS STRAFE Warum wurde der Dichter Ovid verbannt? Von Niklas Holzberg

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61 FELDHERR AUS DEM SUMPF 2000 Jahre nach der Varusschlacht zeichnen Forscher

ein neues Bild von Roms Niederlage Von Matthias Schulz

76 INSZENIERTES ALTERTUM Der Limes, einst Schutzwall des Imperiums gegen

die Barbaren, ist heute ein Publikumsmagnet Von Norbert F. Pötzl

85 »WILDE BLAUE AUGEN« Wie Roms Historiker Tacitus die Germanen sah

87 WEIN, WEIB, MYSTERIUM Rätselhaft schöne Fresken in Pompeji Von Ulrike Knöfel

90 MURÄNE MIT OHRRINGEN Plinius der Ältere kannte jeden Luxus – und starb doch

den Forschertod beim Ausbruch des Vesuvs Von Tobias Becker

95 EIN KAISER ALS POPSTAR Unter Nero brannte Rom, aber der kapriziöse Herrscher

hat seinen schlechten Ruf nicht verdient Von Jan Friedmann

104 DEM LEIBE ZULIEBE Thermen waren ein Lieblingstreffpunkt der Römer Von Susanne Beyer

108 DIE TODESMASCHINE Das Kolosseum, blutigster Showpalast der Antike Von Georg Bönisch

115 MIT DER METRO INS IMPERIUM Auf Roms Kaiserforen machen die Archäologen

noch immer Entdeckungen Von Alexander Smoltczyk

INHALT

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TEIL IIIIMPERIUM IN DER KRISE

125 »DEN KAISER MACHT DAS HEER« Eine Weltmacht gerät ins Wanken Von Hartwin Brandt

139 RISIKO BEI TAG UND NACHT Im Rom der Caesaren lebte man gefährlich Von Rainer Traub

146 SEILSCHAFT IM SENAT Fast fertig: ein Lexikon aller wichtigen Römer Von Johannes Saltzwedel

148 SAUZITZEN UND PFAUENEIER Imperiale Schlemmer liebten es üppig Von Norbert F. Pötzl

152 DER REISEKAISER Hadrian war Schöngeist und Tyrann zugleich Von Mathias Schreiber

162 BIER FÜR DIE LANDSER Soldatenalltag im Norden Britanniens Von Kai Brodersen

171 »LAUF DEN KURZEN WEG« Caesaren-Weisheit von Marc Aurel

174 DER LISTIGE FEUILLETONIST Lukians Feldzüge gegen Bildungsprotze Von Peter von Möllendorff

179 NASSE LEBENSADERN Roms Aquädukte waren technische Großtaten Von Sebastian Knauer

INHALT

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185 »VOR DIE LÖWEN!« Frühe Christen scheuten nicht den Märtyrertod Von Ulrich Schwarz

192 GRIFF IN DIE WUNDE Der gelehrte Arzt Galen nutzte besondere Tricks Von Frank Thadeusz

TEIL IV DIE CHRISTLICHE WENDE

199 DURCH MORD ZUM HEIL Constantin, der rätselhafte Autokrat zwischen

den Zeitaltern Von Alexander Demandt

213 IM NAMEN GOTTES Christen streiten um den wahren Glauben Von Mischa Meier

221 PEST, HUNGER UND SCHWERT Das böse Schicksal der Ostgoten in Italien Von Annette Bruhns

TEIL VRÖMISCHES ERBE

233 MANIERLICH GEPLÜNDERT Machtwechsel, Invasion, Verfall – aber das Reich

durfte nicht sterben Von Rainer Traub

241 »ANREIZ FÜRS DENKEN« Gespräch mit dem Philologen Wilfried Stroh über

die Faszination des Lateins Von Dietmar Pieper und Johannes Saltzwedel

INHALT

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249 TIEFEN DER VERGANGENHEIT Ein Gotteshaus und seine lange Vorgeschichte Von Johannes Saltzwedel

251 DER HÖHERE REICHTUM

Boëthius’ »Trost der Philosophie«

254 PARAGRAFEN DER ZUKUNFT Das römische Recht wirkt bis heute nach Von Dieter Simon

ANHANG

267 Zeittafel 276 Buchhinweise 278 Autorenverzeichnis 280 Dank 281 Personenregister

INHALT

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VORWORT

Wenn Weltreiche wanken, eifern danach die Erklärer. Für eine Großzivilisation gilt das in besonderem, ja prototypischem Maß: für das antike Rom. Über Jahrhunderte hat seine unbarmherzige Ordnungsmacht die Weltregion weit um das Mittelmeer geprägt; selbst als er fast völlig zur Legende geworden war, galt der Caesa-renstaat als Inbegriff weltlicher Herrschaft. Woher rührte die einzigartige Stabilität? Wann begann der Niedergang – und was löste ihn aus? War etwa schon die Varusschlacht vor 2000 Jah-ren der erste Schritt in den Abgrund?

Abschließend beantworten lassen sich diese Fragen heute weniger denn je – gerade weil Historiker immer nuancierter Teilepochen, Regionalbedingungen, Lebenswelten und Kultur-räume einander gegenüberzustellen gelernt haben. Was ehedem als allmähliches, quälend verzögertes Kapitulieren vor dem Ansturm barbarischer Kriegervölker oder gar als blamabler Zer-fall durch inneren Substanzverlust gedeutet wurde, sehen viele Forscher heute weit neutraler als graduellen Wandel der Institu-tionen und Autoritäten. Häufi g hatten alte Formen noch lange Bestand, während neue überterritoriale Mächte wie Germanen und Hunnen, aber auch das Christentum dazu zwangen, alle bisherigen Orientierungen zu prüfen.

Diese Weltübergangszeit seit der Regentschaft des Augus-tus schildert das vorliegende Buch. Aus Geschichten und Por-träts, Überblickskapiteln und beispielhaften Nahaufnahmen ist ein farbiges Panorama entstanden, das vom Legionärsalltag in Grenzlagern bis zur bizarr überfeinerten Esskultur der Reichsten, von der ingeniösen Wasserzufuhr für die Tiber-Metropole bis zur höchst komplexen Frage reicht, ob nicht Roms zahlreiche Gegner auch lange seinen Fortbestand sicherten.

Beiträge namhafter Wissenschaftler machen aus der Bilanz zugleich eine Einführung in den neuesten Forschungsstand. So

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zeigt der Bamberger Althistoriker Hartwin Brandt, dass trotz verwirrend rascher Kaiserwechsel gerade die Krisenjahre des späten Imperiums seine enorme Stabilität erwiesen. Sein Tübin-ger Kollege Mischa Meier wiederum erklärt, weshalb christliche Herrscher und Kirchenführer so erbittert um heute geradezu lächerlich anmutende dogmatische Unterscheidungen rangen. Kai Brodersen, der in Erfurt lehrt, zeichnet quellennah und amü-sant nach, wie der Alltag am britannischen Hadrianswall aussah. Und der Münchner Altphilologe Niklas Holzberg führt detekti-visch den Indizienbeweis, weshalb wohl der große Dichter Ovid fern von Rom an die Schwarzmeerküste verbannt wurde.

Gleich drei Doyens ihres Faches geben sich in diesem Buch ein Stelldichein: Wilfried Stroh, der sich mühelos mit Cicero unterhalten könnte, lässt das vielfältige Nachleben des Lateini-schen Revue passieren; der Rechtshistoriker Dieter Simon wür-digt mit feiner Ironie die erstaunliche Vorbildwirkung römischer Gesetz- und Anwaltskünste, und Alexander Demandt, Nestor der Spätantike-Forschung und Meisterstilist unter deutschen Histori-kern, zeichnet sein Bild des Gewaltregenten und Machtvisionärs Constantin.

Beschönigt werden soll an Roms brutaler Herrschaft nichts – der Londoner Experte Peter Heather nennt die antike Super-macht sogar einen »unfassbar erfolgreichen Einparteienstaat«. Welche Vielfalt dieses Reich am Ausgang der Antike dennoch ermöglichte, welch mächtige Denkmuster und Traditionen es uns hinterlassen hat, dazu möchte dieses Rom-Buch allen Inte-ressierten fesselnde, fundierte Information liefern.

Hamburg, Sommer 2009 Johannes Saltzwedel

VORWORT

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TEIL IDER FALL ROM

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AUF TÖNERNEN FÜSSEN

Wann und weshalb ging Rom unter?Seit Jahrhunderten streiten Gelehrte und Ideologen,

wie das Imperium zu Fall kam – lange war es ein Politikum ersten Ranges.

Von Johannes Saltzwedel

Den alten Gelehrten traf es tief: »Das strahlendste Licht aller Länder ist ausgelöscht, das Haupt des Römischen Reiches abge-schlagen – mit einer Stadt ist der ganze Erdkreis untergegangen«, klagte Sophronius Eusebius Hieronymus, als 410 n. Chr. die Heer-scharen des Gotenführers Alarich Rom eingenommen hatten. »Die Stimme versagt mir, vor Schluchzen kann ich nicht mehr diktieren: Die Stadt ist erobert, die einst die Welt unterwarf.«

Seit Jahren schon lebte der große Philologe fern im Osten, geradezu an der Quelle des christlichen Glaubens, in Bethlehem. Aber die Metropole des Imperiums war und blieb für ihn das Zentrum seiner geistigen Welt. Dort war er getauft worden, dort hatte er studiert, dorthin war er nach Jahren des Eremitentums und des Hebräisch-Lernens zurückgekehrt, um im Auftrag von Bischof Damasus den lateinischen Text der Bibel zu vereinheit-lichen – und nun sollte dieser Angelpunkt seiner Existenz die Beute der Barbaren sein?

Schon oft hatte Hieronymus erfahren, wie »täglich römisches Blut vergossen« wurde; mit wachsender Sorge hatte er verfolgt, wie »Goten, Sarmaten, Quaden, Alanen, Hunnen, Vandalen und Markomannen« in den Provinzen ihr Unwesen trieben. Aber dass das Symbol des weit über tausend Jahre alten Imperiums selbst, dass die von riesenhaften Mauern umschlossene Metro-pole zu seinen Lebzeiten fallen könnte, dieses Endzeitszenario war ihm doch undenkbar erschienen. Resigniert schrieb er, nun

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bleibe nichts als christlicher Mut, Einkehr, Umkehr und Abkehr von der Welt.

Aber war Rom wirklich untergegangen? Die Mehrheit heu-tiger Experten sieht in Alarichs Coup von 410 bei aller Sinn-bildlichkeit eher eine Episode; als die Goten nach drei Tagen maßvollen Beutemachens weiterzogen, war weder die Stadt ver-wüstet, noch hörte das Kaisertum auf zu existieren. Ähnlicher Meinung ist auch der Londoner Historiker Peter Heather, der in seinem Buch »Der Untergang des Römischen Weltreichs« sogar von »einer der manierlichsten Plünderungen« spricht, »die eine Stadt je erlebte« (siehe Gespräch Seite 30 ff.).

Lag Hieronymus also falsch? Hatte er sich als christlich trai-nierter Apokalyptiker von Gram und Untergangspanik hinrei-ßen lassen wie manch anderer Intellektueller? Immerhin war selbst sein großer Zeitgenosse Augustinus dem Vorwurf, an der Misere des Imperiums sei das Christentum schuld, mit seinem gewaltigen philosophisch-theologischen Traktat vom »Gottes-staat« oberhalb aller irdischen Geschichte entgegengetreten.

Kaum eine Quizfrage bietet solche Chancen für gewitzte Geister wie die scheinbar einfache nach dem Datum von Roms Untergang. Schon vorsichtigere Historiker hätten mindestens die Qual der Wahl zwischen der Gleichstellung des Christen-tums durch Kaiser Constantin (313), seiner Festschreibung als einzig erlaubte Religion unter Kaiser Theodosius (391), der Abset-zung des letzten Augustus-Nachfolgers im Westreich (476) und dem Sieg des Merowingers Chlodwig über den gallischen Römer-Heerführer Syagrius (486).

Aber auch ganz andere Jahreszahlen wären denkbar: etwa die letzte Erwähnung eines Konsuls (541), die Herrschaft des prä-genden Papstes Gregor (um 600), die Kaiserkrönung Karls des Großen (800), die Beendigung des oströmisch-byzantinischen Reiches durch die Osmanen (1453), der Beginn des »Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation« (962) oder gar sein Ende (1806). Angesichts solch verwirrender Auswahl drängt sich die Frage auf: Konnte Rom nicht sterben – oder durfte es nicht?

DER FALL ROM

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Beides, hätte ein christlicher Geschichtsschreiber zu Zeiten des Hieronymus erwidert – aber auch noch in der Epoche Karls des Großen, im Hochmittelalter, ja selbst nach der Reformation. Denn Rom war nun einmal das letzte Weltreich der Geschichte; nach seinem Abgang dräute das Ende aller Tage samt Antichrist und Jüngstem Gericht. So verkündete es die Bibel. Im zweiten Kapitel des Buches Daniel träumt König Nebukadnezar von einem Koloss mit goldenem Kopf, silberner Brust, einem Rumpf aus Bronze und Beinen aus Eisen und Ton. Der Prophet liefert die welthistorische Deutung: Das letzte Königtum auf Erden werde zwar eisern-erbarmungslos alles »zerschlagen und zer-schmettern«, aber die tönernen Füße des Giganten wiesen darauf hin, dass es dennoch ein »zerteiltes« Regiment, das »zum Teil hart, zum Teil brüchig« sein werde.

Fromme Christen in West- wie Ostrom erkannten darin sogleich ihr Zeitalter und überlegten: Irgendwie sollte es mit der Weltmacht doch noch ein bisschen weitergehen. Kein Wunder, dass Eusebios von Caesarea, Kirchenhistoriker und Hofi deologe Constantins des Großen, alles daransetzte, seinen oft mit eiser-ner Hand regierenden Herrscher als gottgewollten Fortsetzer des Imperiums darzustellen. Ein Kollege, der iberische Historiker Orosius, entwickelte um 418 aus diesem Hoffnungsschimmer einen göttlichen Heilsplan, in dem Christenglaube und römi-sche Macht vereint den krönenden Abschluss der Weltgeschichte darstellten.

»Nicht von der Größe des Caesars, sondern von der Macht des Gottessohnes, der zur Zeit des Caesars erschien«, sei die Pax Romana, der Reichsfriede, ausgegangen, erklärte Orosius. »Auch besteht kein Zweifel …, dass unser Herr Jesus Christus Rom … auf die Höhe der Macht führte, der er bei seiner Ankunft zuge-hören wollte. Daher kann man ihn durchaus einen römischen Bürger nennen.«

Das Reich als denkbar größter weltlicher Bahnhof für die Erscheinung des Gottessohns? Mochten die letzten, die in der Spätantike am alten Götterglauben festhielten, über solche Ideen

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auch den Kopf schütteln, die geistige Verschmelzung von Impe-rium und Christentum wurde zum Geschichtsbild der Zukunft. Nur unter diesen Vorzeichen konnte sich der Franke Karl der Große im Jahr 800 von Papst Leo in Rom zum Kaiser krönen lassen. Nur deswegen machten sich während des Mittelalters immer wieder deutsche Könige auf den strapaziösen Weg in die verödete, von Ruinen übersäte Tiberstadt.

Erst mit der Caesarenwürde war die Fortdauer der christli-chen Ordnung gesichert – und ebenso die weltliche Gleichran-gigkeit gegenüber dem wachsenden Machtanspruch der Päpste, die nun im römischen Kirchenstaat regierten. Noch um 1300 bot der große Dichter Dante knochentrockene Schullogik auf, um durch den Beweis, »dass das römische Volk sich mit Recht

Siegel Kaiser Karls IV. mit dem Vers »Roma caput mundi regit orbis frena rotundi«

(Staatsarchiv Hamburg)

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die Oberherrschaft der Welt angeeignet hat«, die Position des Kaisers zu stärken. Sein Traktat »De Monarchia« war nur eine Stimme im Chor vieler Begriffskünstler, die theologisch, poli-tisch und juristisch mit immer ausgefeilteren Argumenten die »Translatio Imperii«, den rechtmäßigen Übergang der römischen Reichs gewalt in germanisch-deutsche Hand, als gottgegeben und gottgewollt rechtfertigten.

Kaiserliche Siegel und Urkunden bündelten das Prinzip in einem ehrwürdigen gereimten Hexameter: »Roma caput mundi regit orbis frena rotundi« – Rom, das Haupt der Welt, hält des Erdkreises Zügel in Händen. Bis weit über das Mittelalter hinaus sollte diese ideologische Fassade Bestand haben. Ganz ohne Augenzwinkern verkündete beispielsweise der gelehrte Dichter Sebastian Brant 1494 in seinem sonst so respektlosen »Narren-schiff«, dass »die Reiche« wie »Assyrien, Persien« und andere alle »ihr Ziel« gehabt hätten – aber das Römische Reich

… bleibt, so lang Gott will; Gott hat ihm gesetzt sein Maß und Zeit, Der geb’, es wird’ so groß und weit, Daß ihm sei untertan all Erd’, Wie Recht es und Gesetz bewährt.

An Rom, genauer: an der Doktrin vom »Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation« schien nicht zu rütteln. Der Jurist und Diplomat Johannes Sleidanus brachte gar noch 1556 eine bald beliebte Weltgeschichte heraus, die getreu dem Bibel-Gleich-nis »Von den vier Monarchien« hieß. Natürlich war Gelehrten wie Politikern inzwischen klar, dass vom glorreichen Imperium außer monumentalen Ruinen, klassischen Schriften und klu-gen Rechtslehren eigentlich nichts mehr existierte als der Name. Aber weiterhin lebte das Reich auf dem Papier wie ein Untoter fort – bis der allzu lange verschleppte Fall gänzlich zur Realsatire geworden war. In der frühesten Fassung seines »Faust« ließ der junge Jurist Goethe um 1775 die Saufkumpane aus Auerbachs

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Keller frech losgrölen: »Das liebe heil’ge Röm’sche Reich, / Wie hält’s nur noch zusammen?«

Staatsrechtlich-offi ziell war es erst 1806 aus, als Kaiser Franz II. auf Druck Napoleons seine Krone niederlegte – zu einer Zeit, da Geschichtsdeuter besonders intensiv nach Anzeichen suchten, ob es mit der Menschheit im Ganzen bergauf oder bergab gehe. Für optimistische Spätaufklärer wie skeptisch-verschreckte Opfer der Französischen Revolution bot das Schicksal der antiken Weltmacht einen idealen Diskussionsstoff mit vielerlei aktuellen Bezügen: War Napoleon etwa der neue Caesar? Oder konnten freiheitlich verbündete »Germanen« dem Pariser Imperator, des-sen Regime sich in Bauten, Wohngeschmack und Kleidermode geradezu ostentativ römisch gab, auf längere Sicht seine Welt-herrschaftsvision vergällen?

Die Argumente für den historischen Vergleich lagen seit lan-gem bereit, allerdings in einem Zustand, der jetzt von Experten bis ins Detail neu hinterfragt wurde. Denn sämtliche früheren Erklärungen für Roms Fall mussten sich nun an einer Darstel-lung messen, die in Umfang und Tiefenschärfe neue Standards setzte: Edward Gibbons monumentaler Historie vom »Decline and Fall of the Roman Empire«.

Aber der Reihe nach. Mit dem Imperium sei es bergab gegan-gen, »da Rom die Goten anfi ng in Sold zu nehmen«, hatte es bislang beispielsweise geheißen, »weil man damit die Kräfte des Reichs zu schwächen anfi ng und alle Stärke, die ihm entzogen wurde, jenen gab«. So nüchtern, ganz unbeirrt von überirdischen Heilsplänen, hatte schon um 1513 der fl orentinische Macht-theoretiker Niccolò Machiavelli die Sache erklärt. Politische Fehlentscheidungen, Korruption und satte Faulheit im Rom der Caesaren seien die Hauptgründe für den Zerfall; später hätten Papsttum und Kirche den Niedergang beschleunigt.

Ein diskutables Bündel von Ursachen und überhaupt ein plausibles gedankliches Grundmuster: Auch heute noch neigen die meisten seriösen Forscher – nach einem Wort des Historikers Alfred Heuß – beim Blick auf das Ende der Antike zu »Dekadenz-

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theorien«, in denen eine Vielzahl von Problemen und Konfl ikten die große Wende herbeiführt. Äußere Feinde und innere Fehl-entwicklungen, gewöhnlich gar eine fatale Verkettung solcher Bedrohungen machen Rom schrittweise den Garaus. Wer aller-dings nach echten Schuldigen und simplen Lehrsätzen sucht, den kann auch die pfi ffi gste Näherungsformel für das Rezept der letalen Giftmischung letztlich nicht befriedigen.

Dass Machiavelli als einen Sargnagel Roms auch das Chris-tentum erwähnt hatte, war zu seiner Zeit überaus mutig gewesen. Ein Europäer der Spätaufklärung konnte sich so etwas schon eher leisten. Trotzdem wusste Edward Gibbon (siehe Porträt Seite 28), dass er einiges wagte, als er 1776, kein halbes Jahr vor der Unabhängigkeitserklärung der USA, das ehrwürdige Problem völlig neu aufzurollen begann.

Epoche machte das Werk, das bis 1788 auf sechs Bände anwuchs, schon durch seinen enormen Detailreichtum. Ein mitt-leres intellektuelles Erdbeben aber lösten die Kapitel 15 und 16 aus. Für Fachwelt und gebildete Öffentlichkeit verdichteten sich Gibbons Formulierungen, die oft von Ironie funkelten, zu einer Kernbotschaft: Sturmreif gemacht hätten Rom nicht, wie bislang meist angenommen, die zermürbenden Einfälle der Germanen oder »schlimmer Überreiz«, der »dem römischen Staatskörper die letzten Kräfte« entzog (Heinrich Heine), sondern letztlich die wachsende Gleichgültigkeit gegenüber derlei Gefahren. Im Klartext: Sobald die Römer erst einmal von der Jenseitshoffnung des Christentums, dieser »reinen und demütigen Religion« (Gib-bon), durchdrungen waren, verloren sie Bürgersinn, Kraft, Mut und Konzentration, das Reich beisammenzuhalten.

Zwar rühmten die Zeitgenossen fast einhellig Gibbons ele-ganten Sprachstil. Doch Unmut und fromme Empörung über das Geschichtsbild des selbstbewussten Briten hielten sich bis weit ins 19. Jahrhundert. Ein gewisser Thomas Bowdler brachte 1821 gar eine gereinigte Fassung des Werkes heraus, die alle christentumskritischen Passagen wegließ – denn lesen wollte es eigentlich jeder. Um die Erzählleistung wie den immensen

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Faktenschatz konnte niemand guten Gewissens einen Bogen machen.

Dabei hatte Gibbon meist auf Vorarbeiten anderer gebaut und nur wenig Grundlagenforschung betrieben, wie sich im Laufe des 19. Jahrhunderts immer deutlicher zeigte. Je emsi-ger vor allem deutsche Wissenschaftler durch archäologische Funde, Papyri, Inschriftensammlungen und Quellenkritik die Basis historischen Urteils ausbauten und verfeinerten, desto geringer wurde die Lust der Fachkenner, Roms Niedergang auf bestimmte Ursachen oder gar eine einzige zurückzufüh-ren. Es war symptomatisch, dass Theodor Mommsen (1817 bis 1903), der 1854 als junger Professor eine fulminante »Römi-sche Geschichte« angefangen hatte, den vierten Band über die Kaiserzeit schuldig blieb.

Es hieß, er sei stets unsicher geblieben, was den Zusam-menbruch des Imperiums und den Niedergang der römischen Zivilisation eigentlich bewirkt habe – aber das sagte Mommsen während einer Abendeinladung, um vorwitzige Fragen abzuwim-meln. Wie gründlich der Großmeister seiner Zunft das Problem durchdacht hatte, ist spätestens seit 1992 klar. Eine Mitschrift von Mommsens Vorlesungen zur Kaiserzeit, entdeckt und herausgegeben vom Spätantike-Experten Alexander Demandt, belegt seither: Für Mommsen, einen lebenslangen Bewunderer von Gibbons Widerstand gegen den »common sense« (»Nicht die Barbaren haben Rom umgestoßen«), war verblüffenderweise schon die Republik des 2. Jahrhunderts v. Chr. todgeweiht.

Während der Kaiserzeit, dem »höchsten Greisenalter« der lateinischen Kultur, sei zum längst eingetretenen inneren Exi-tus allmählich auch der äußerliche Abstieg gekommen, durch Orientalisierung, Barbarisierung, Imperialismus, Pazifi smus und vor allem den Verlust militärischer Disziplin. Im fi nalen Zerfall der Völkerwanderungszeit sah Mommsen obendrein als liberaler Nationalist wesentlich eine Tat der »Deutschen«. Doch all diese Überlegungen behielt der Doyen seines Faches weitgehend für sich – wohl vor allem aus taktischen Gründen: Um 1900 war

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die Debatte über den Niedergang Roms zum Tummelplatz agi-tierender Thesenritter und Welterlöser geworden.

Spätestens seit Georg Wilhelm Friedrich Hegel 1821 in seiner Rechtslehre Rom als die »unendliche Zerreißung des sittlichen Lebens in die Extreme persönlichen privaten Selbstbewusstseins und abstrakter Allgemeinheit« beschrieben hatte – wobei er lis-tig das alte Schema der vier Reiche aufwärmte, jetzt allerdings mit dem »germanischen« als Endstadium –, war der Kampf um Rom unter den Geschichtsphilosophen wieder neu entbrannt.

Hörbar von Gibbon inspiriert, deutete zum Beispiel der Hegelianer Ludwig Feuerbach »Das Wesen des Christentums« mit Hinweis auf spätantiken Geisteswandel: »An die Stelle Roms trat der Begriff der Menschheit, damit an die Stelle des Begriffs der Herrschaft der Begriff der Liebe.« Karl Marx entwickelte nicht zuletzt am Exempel des römischen Staates seinen Begriff vom Klassenkampf. Friedrich Nietzsche wiederum, der den »Verfall der römischen Kultur« weiterhin wesentlich auf die »Ausbrei-tung des Christentums« zurückführte, interessierte sich eher für Behauptungen wie die, dass in der Epoche des Niedergangs »eine allgemeine Verhässlichung des Menschen innerhalb des römischen Reiches« eingetreten sei.

Aber solche Ansichten zählten schon zu den gemäßigteren. So nachdrücklich der große Universalgelehrte des klassischen Weimar, Johann Gottfried Herder, gerade am Beispiel Roms davor gewarnt hatte, dem allemal vielsinnigen, »tausendzwecki-gen« historischen Geschehen eine »Philosophie der Endzwecke« überzustülpen – genau diese Suche nach der einen, entscheiden-den Triebfeder des Weltgeschehens wurde nun epidemisch.

Zwei Beispiele von Dutzenden: Richard Wagners Schwieger-sohn, der Antisemit Houston Stewart Chamberlain, rechnete 1899 den Römern in »gründlicher Blutvermischung«, »Bastardierung« und »Völkerchaos« ihr rassisches Scheitern vor. Und im Gefolge des Ersten Weltkriegs warnte dann Oswald Spengler in seinem kulturvergleichenden Bestseller »Der Untergang des Abendlan-des« noch orakelnder vor dem »Cäsarismus« der Spätzeiten, wo

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Johannes Saltzwedel

Das Ende des Römischen ReichesVerfall und Untergang einer WeltmachtEin SPIEGEL-BUCH

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 13,5 x 21,5 cmISBN: 978-3-421-04432-7

DVA Sachbuch

Erscheinungstermin: Juli 2009

Veni, vidi, arrivederci – warum das Imperium unterging Jahrhundertelang hat das Römische Reich die Region rund um das Mittelmeer geprägt. Selbstals seine Macht weithin zur Legende geworden war, galt der Caesarenstaat als Inbegriffweltlicher Herrschaft. Woher rührte die unglaubliche Stabilität dieser antiken Supermacht?Wann begann ihr Niedergang – und was löste ihn aus? Gemeinsam mit renommiertenWissenschaftlern schildern SPIEGEL-Autoren das Ende des Römischen Reiches und fragennach der bleibenden Bedeutung seiner Kultur und Geschichte. Der Glanz des Römischen Weltreiches ist bis heute nicht verblasst. Von Rom über Pompeji bisan den Limes bestaunen Jahr für Jahr Hunderttausende Touristen die Überreste der römischenKultur. Unvorstellbar scheint beim Anblick der architektonischen Meisterleistungen, dass dieantike Supermacht untergehen konnte. Doch wann und warum begann der Niedergang desImperiums? Bereits im Jahr 9 n. Chr., als in der Varusschlacht drei römische Legionen vernichtetwurden? Oder kam das Ende schleichend, eine tödliche Mischung aus äußeren Feinden undinneren Fehlentwicklungen? Aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beschreiben SPIEGEL-Autoren und renommierte Forscherden Untergang des Römischen Reiches. Porträts prägender Persönlichkeiten und bedeutenderHerrscher wie Nero, Cäsar und Hadrian wechseln sich ab mit Überblicksdarstellungen undEssays. Und nicht zuletzt erkunden die Autoren, wie der Mythos Rom nach dem Untergang desWeltreiches bis in unsere Tage weiterlebte. • Mit Beiträgen von SPIEGEL-Redakteuren und renommierten Wissenschaftlern wie denHistorikern Alexander Demandt und Peter Heather oder dem Altphilologen Wilfried Stroh • Mit zahlreichen Grafiken und Abbildungen