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Das Hamburger Arbeitszeitmodell Hans Voß

Das Hamburger Arbeitszeitmodell Hans Voß. Ausgangssituation in Hamburg vor der Einführung des Arbeitszeitmodells

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Das Hamburger Arbeitszeitmodell

Hans Voß

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Ausgangssituation in Hamburg

vor der Einführung des

Arbeitszeitmodells

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Schulstrukturen

in Hamburg(vereinfachte Darstellung)

Gymnasiale Oberstufe

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Aufteilung der Arbeitszeit der Hamburger LehrerInnen bis 2003Wochenarbeitszeit 38,5 Stunden

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

Grundschule Haupt- undRealschule

Gesamtschule Gymnasium

Arb

eit

sze

it

Unterrichtsverpflichtung Zeit für Vorbereitung, Konferenzen, etc.

Angabe der Unterrichtsverpflichtung in Unterrichtstunden à 45 Minuten

28 27 26 24

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Arbeitszeit vor Einführung des AZM

Erfassung der Arbeitszeit als Wochenarbeitszeit

Bewertung der Fächer

Unterschiedliche Fächer sind gleich bewertet 1 U-Std. Mathe = 1 U-Std. Englisch = 1 U-Std. Sport …

UnterrichtsverpflichtungUnterschiede nur zwischen den einzelnen Schulformen

Führung von Arbeitszeitkonten

als Strichliste

Abrechnung der Arbeitszeit

in Unterrichtstunden

Deckelung der Unterrichtszeit

Pflichtstundenzahl = Grenze

FunktionenStundenweise Reduzierung der Unterrichtsverpflichtung

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Einsetzung der Lehrerarbeitszeitkommissio

n 2002 - Wahlen in Hamburg- nach über 40 Jahren erstmalig rechts-konservative

Mehrheit- neue Landesregierung- stellt missliche Finanzsituation für Hamburg fest und- beauftragt eine Kommission:

eine

Neuorganisation der Lehrerarbeitszeit

für Hamburg zu entwickeln.

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Rahmenbedingungen für die Kommission

Senkung des Stellenbestands um 3,2

%

Arbeitszeiterhöhung von 38,5 auf 40 Stunden

(≙ 3,9%)

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Konsequenz:

Weniger LehrerInnen müssen

mehr arbeiten.

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Hearing Arbeitszeitkommission

den Weg deuten Vertreter der Wirtschaft an

Wenn eine lineare Arbeitszeiterhöhung für alle nicht mehr durchsetzbar ist, dann greift man auf differenzierte Arbeitszeitbewertung zu. Vertreter von VW (Volkswagen)

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Arbeitszeitmodell 2003 LAZ-Kommission beruft sich auf

Untersuchungen zur Lehrerarbeitszeit u. a. : Knight-Wegenstein (1973) Mummert + Partner (1999) 1. Hamburger Lehrerarbeitszeitkommission

(2000)

die stellen fest: Eine GymnasiallehrerIn benötigt für die

aufgetragenen Arbeiten zwischen 1850 und 2142 Zeitstunden pro Jahr. (analoge Zahlen gelten für die LehrerInnen der anderen Schulbereiche)

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Für die Kommission gilt aber:

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Arbeitszeitmodell 2003

LAZ-Kommission im Dilemma zwischen gesetzten Rahmenbedingungen (1770 Std.) Untersuchungen zeigen:

GymnasiallehrerIn arbeitet 1850 - 2142 Std.

LAZ-Kommissions-Lösung: „Entdeckung der Auskömmlichkeit“

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„Die gekürzten Zeitressourcen bilden die Grundlage für die Errechnung der Arbeitszeitwerte für die verschiedenen Einzelaufgaben ... „

Arbeitszeitmodell 2003

Das Prinzip der „Auskömmlichkeit“

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Arbeitszeitmodell 2003

Verteilt man die 1770 Zeitstunden auf 38 Unterrichtswochen ergibt das 46,57 Zeitstunden pro Woche

Diese Zeit wird aufgeteilt auf 3 Aufgabenbereiche:

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Aufteilung der AufgabenbereicheUnterrichtsbezogene

AufgabenAnteil an der Arbeitszeit 75%

Unterricht Vor- u. Nachbereitung Schüler-,

Elterngespräche . . . Absprachen mit Kollegen Zeugniskonferenzen Elternsprechtage

Funktionsbezogene Aufgaben

Anteil an der Arbeitszeit 14 - 15%

Schulleitungsteam Klassenlehrer/Tutor Beratungslehrer Mitarbeit in Gremien Fachverwaltung Schulentwicklung . . .

Allgemeine Aufgaben /Anteil an der Arbeitszeit 9% - 11%

Unteilbare Aufgaben (alle KollegInnen)

•Konferenzen•Fortbildung (30 Zeitstunden obligatorisch)

teilbare Aufgaben(entsprechend des Stellenanteils berechnet)

•Pausenaufsicht•Vertretung u. Bereitschaft

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Wie viel Arbeitszeit wird der einzelnen KollegIn

wie zugewiesen?

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Arbeitszeitmodell 2003

Es gibt die Faktorisierung (U-Bereich) nach

Unterrichtsfächern und Unterrichtsstufen nach Anzahl der SchülerInnen (im 2. Jahr des

AZM)

Zuweisung der Funktionen mit Zeitwerten (F-Bereich)

Zuweisung der von Zeitwerten für allgemeine Aufgaben (A-Bereich)

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Arbeitszeitmodell 2003 Faktoren,

sind Werte, mit denen die jeweilige Anzahl Unterrichtsstunden multipliziert wird, um auf Zeitstunden zu kommen,

z.B. Biologie Kl. 5, Faktor 1,4 Es stehen der KollegIn also für

Unterricht (45 Minuten), Vor- und Nachbereitung, Korrekturen von Arbeiten und Hausaufgaben usw., Absprachen mit KollegInnen, Zeugniskonferenzen, Schüler- und Elterngespräche

1 Stunde und 24 Minuten pro 1 U-Stunde zur Verfügung

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Arbeitszeitmodell 2003

= 12 Minuten

Faktor! = 10 Min. pro Arbeit

= 48 Min

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Arbeitszeitmodell 2003

= 6 Minuten!

Faktor!

... da waren wir: ??Und dann gab es beinahe:

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Faktorisierung der Unterrichtfächer

Grundschule Faktor

Deutsch 1,30

Mathematik 1,30

Sachunterricht 1,30

Musik 1,30

Bildende Kunst 1,30

Wahlpflicht 1,30

Religion 1,30

Englisch 1,30

Sport 1,30

Freie Gestaltung 1,30

Offene Eingangs- und Schlussphase

1,30

Durchschnittsfaktor

1,30

HR Beobachtungsstufe

Faktor

Deutsch 1,50

Mathematik 1,40

1. Fremdsprache 1,40

Biologie 1,40

Physik 1,40

Technik 1,40

Erdkunde 1,40

Religion 1,40

Bildende Kunst 1,40

Musik 1,40

Sport 1,25

Klassenlehrerstunde 1,30

Durchschnittsfaktor 1,40

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Faktorisierung Gesamtschule (Ø = 1,45)

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Faktorisierung Gymnasien (Ø = 1,5)

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Gymnasiale OberstufeKlassen 11 – 13 (Ø = 1,7)

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Sie erhält jetzt zu Anfang des Schuljahres einen

Abrechnungsbogen

Wie sieht das für die einzelne KollegIn konkret aus?

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Summe: 29 U-Std. !

Darin enthalten:

1 Vertretungsstunde / Woche

2003:30 U-Stunden

2002:22 U-Stunden

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vor Einführung des AZM nach Einführung des AZM

Erfassung der Arbeitszeit als Wochenarbeitszeit als Jahresarbeitszeit

Bewertung der Fächer alle Fächer einer Schulform sind gleich bewertet

- nach Fächern

- nach Schulformen

- nach Schulstufen

- nach Schülerzahlen

Unterrichtsverpflichtung Unterschiede nur zwischen den einzelnen Schulformen

In allen Schulformen individuell unterschiedlich nach Unterrichtseinsatz

Führung von Arbeitszeitkonten

als Strichliste

EDV-Arbeitszeitkonten

- Jahresarbeitszeit

- Vertretungskonto

- Aufsichtskonto

- Fortbildungskonto

Abrechnung der Arbeitszeit

in Unterrichtstunden in Zeitstunden (WAZ)

Deckelung der Unterrichtsverpflichtung

Pflichtstundenzahl = Grenze Unterrichtstundenzahl floatet

Funktionen Stundenweise Reduzierung Zuweisung von Arbeitszeit

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Erfahrungen mit dem AZM

Es gibt nicht ein AZM - jede Schule hat ihr eigenes AZM

Verdichtung der Arbeit hat zugenommen Abrechnungsmentalität entsteht Planungsmodell nicht Abrechnungsmodell? Neue Aufgaben sind nicht berücksichtigt Es gibt keine Deckelung der Unterrichtszeit

(früher Pflichtstundenzahl = Deckel)

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Erfahrungen mit dem AZM

Fächerübergreifender Unterricht und Projektarbeit werden stark behindert wegen unterschiedlicher Faktorisierung gleiche Arbeit mit unterschiedlichen Fachfaktoren

bezahlt

Angst vor „Minusstunden“ Stellschraubenmentalität Veränderung der Faktoren

in Abhängigkeit von der Schülerzahl zur Erhaltung der interschulischen

Konkurrenzfähigkeit

….

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Untersuchung der GEW

zum neuen Arbeitszeitmodell

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Verteilung der zusätzlichen Unterrichtsstunden (Vz)

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Ende

... ?(http://www.voss-hh.de/)