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Technische Universität BerlinInstitut für Technischen UmweltschutzFachgebiet Sustainable Engineering
Prof. Dr. Matthias FinkbeinerM.Sc. Markus Berger
Berlin, d. 24.06.10
- Das Konzept Water Footprint - Stand der Entwicklung und Fachdiskussion eines neuen
Umweltindikators
Das Konzept Water Footprint 2
Agenda
Water Footprint
• Einleitung
• Water Footprint Methoden
• Fallstudie
Das Konzept Water Footprint 3
Fachgebiet Sustainable Engineering
• Technische Universität Berlin
– Fakultät III – Prozesswissenschaften
• Institut für Technischen Umweltschutz
– Fachgebiet Sustainable Engineering
• Ziele:
– Methoden und Tools zur “Messung” von Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit
– wissenschaftliche Lösungen für Nachhaltigkeit durch Technologie.
Kompetenz StakeholderPraxisbezug
Problemorientierung
ZielStellhebel
Das Konzept Water Footprint 4
Toolbox of Sustainable Engineering
Anwendung
Forschung
LCSA
Öko-/Ressourcen-
effizienz
Ökobilanz
Carbon footprintWater footprint
„Life Cycle Thinking“
LCSA = Life CycleSustainability Assessment
Das Konzept Water Footprint 5
ISO TC207 Life Cycle Assessment
ISO Chairman TC207/SC5 Life Cycle Assessment( Water Footprint Standard)
Chairman Advisory Committee TC207 since June 2008 in BogotaConvenor of the Chair´s Portfolio Task Group since Nairobi 2010
Das Konzept Water Footprint 6
UNEP Member of International LC Panel
seit Dezember 2008
Das Konzept Water Footprint 7
Blue Angel - Jury Umweltzeichen
Das Konzept Water Footprint 8
Einleitung
• Wasser ist eine lebenswichtige nicht ersetzbare Ressource
• Nur 2,5 % der globalen Wasserreserven sind nutzbares Süßwasser, welches sehr
unterschiedlich verteilt ist
• Wasserknappheit in vielen Teilen der Welt führt zu verschiedenen Problemen:
– Unterernährung infolge fehlender
Beregnung in der Landwirtschaft
– Infektionskrankheiten infolge
unzureichender Trinkwasserqualität
– Schädigung des Ökosystems infolge
reduzierter Artenvielfalt
• Wasserbedarf wächst doppelt so schnell wie die Weltbevölkerung
Nachhaltiges Wassermanagement ist unbedingt notwendig!
Das Konzept Water Footprint 9
Einleitung
• Der ‚Water Footprint‘ gibt die über den Lebensweg eines
Produktes genutzte Frischwassermenge an (und analysiert die
Konsequenzen dieser Wassernutzung)
• Es gibt verschiedene Water Footprint Methoden
– Eigenständige Water Footprint Methoden
– Water Footprint Methoden, die eine Analyse der Wassernutzung
in Ökobilanzen ermöglichen:
• Methoden zur Bilanzierung der Wassernutzung auf
Sachbilanzebene
• Methoden zur Beurteilung der aus Wassernutzung resultie-
renden Konsequenzen auf Wirkungsabschätzungsebene
Das Konzept Water Footprint 10
Agenda
Water Footprint
• Einleitung
• Water Footprint Methoden
• Fallstudie
Das Konzept Water Footprint 11
Eigenständige Methoden
Virtuelles Wasser
Water Footprint nach Hoekstra & Hung (2002)
Methoden aus Ökobilanz
Water Footprint Methoden
Wasser- inventare
Wirkungs- abschätzungs -methoden
GaBiecoinventVince (2007)etc.
EDIP, RessourcenExergyFrischknecht (2006)Brent et al. (2004)Mila i Canals et al. (2008)Bayart et al. (2009)Bayart et al. (2010)
Motoshita et al. (2008)Motoshita et al. (2009)Van Zelm et al. (2009)Verones et al. (2010)Humbert and Maendly (2008)Pfister et al. (2009)Payet et al. (2010)Bouley et al. (2010)
Berger, M. & Finkbeiner, M.Water Footprinting: How to addresswater use in LCA? Sustainability 2010, 2(4)http://www.mdpi.com/2071-1050/2/4/919/
Das Konzept Water Footprint 12
Virtuelles Wasser
• Virtuelles Wasser wird unterteilt in:
Blaues Wasser: Oberflächen- und Grundwasser
Verbrauch von blauem Wasser:
Verdunstung von Oberflächen- und Grundwasser
Grünes Wasser: Bodenfeuchtigkeit
Verbrauch von grünem Wasser:
Evapotranspiration von Regenwasser
Graues Wasser: durch Abwasser verschmutztes Wasser
Verbrauch von grauem Wasser:
Wassermenge die benötigt wird, um Abwasser soweit
zu verdünnen, das Grenzwerte eingehalten sind
Das Konzept Water Footprint 13
Virtuelles Wasser
Quelle: http://www.waterfootprint.org
Das Konzept Water Footprint 14
Virtuelles Wasser
Quelle: http://www.waterfootprint.org
Das Konzept Water Footprint 15
Virtuelles Wasser
Quelle: http://www.waterfootprint.org
Das Konzept Water Footprint 16
Water Footprint nach Hoekstra und Hung (2002)
• Der “Water Footprint” eines Produktes gleicht seinem
virtuellem Wasserverbrauch
• Zusätzlich werden Informationen bereitgestellt, wo
der Wasserverbrauch stattfindet
• Water Footprints können berechnet werden für:
– Produkte
– Firmen
– Nationen
http://www.waterfootprint.org
Das Konzept Water Footprint 17
Water Footprint nach Hoekstra und Hung (2002)
• Kritikpunkte an Virtuellem Wasser & Water Footprint nach Hoekstra & Hung:
– Relevanz des grünem Wasserverbrauchs (Evapotranspiration Regenwasser) umstritten
– Verbrauch von grünem Wasser sollte im Vergleich zur natürlichen Evapotranspiration nicht landwirtschaftlich genutzter Flächen gesehen werden
– Verbrauch von grauem Wasser (Verdünnung von Abwasser) ist abhängig von den zugrunde gelegten Qualitätsstandards
– Blauer, grüner und grauer Wasserverbrauch werden meist addiert ohne das einzelne Beiträge ersichtlich sind Impliziert Gleichwertigkeit
– Angabe über die verbrauchte Wassermenge lässt noch keine Schlüsse über die daraus resultierenden Konsequenzen für Mensch und Natur zu
192 l/Glas (0,2l) 90 l/Glas (0,3l)
Ist Bier besserals Wein?
192 l/Glas (0,2l) 90 l/Glas (0,3l)
Ist Bier besserals Wein?
Das Konzept Water Footprint 18
Water Footprint Methoden
• Um die Konsequenzen einer Wassernutzung für
Mensch und Natur abschätzen zu können, müssen
zusätzliche Faktoren berücksichtigt werden:
– Lokale Wasserknappheit am Ort der Wassernutzung
Konsequenzen einer Wassernutzung werden stark von der Knappheit beeinflusst
– Genutzte Gewässerart (Grund-, Oberflächenwasser, Bodenfeuchtigkeit, etc.)
Unterschiedliche Gewässer erfüllen unterschiedliche Funktionen
– Wasserqualität des genutzten Wassers
Unterschiedliche Wasserqualitäten ermögliche unterschiedliche Nutzungen
– Wohlstand am Ort der Wassernutzung
Reiche Länder können Wasserknappheit besser kompensieren als arme
Wirkungsabschätzungsmethoden in Ökobilanzen versuchen diese Faktoren (teilweise) zu berücksichtigen
Das Konzept Water Footprint 19
Bayart et al. (2009)
• Methode zur Abschätzung von Konsequenzen für die menschliche Gesundheit
• Beinhaltet Inventarisierungs- und Wirkungsabschätzungsmodell
• Charakterisierungsfaktoren werden wie folgt berechnet:
ά
- Wasserknappheit, gemessen über WTA (withdrawal-to-availability) Quotienten
U - Anzahl der vom Wasser erfüllten Funktionen
Q - Qualitätsfaktor, Kennzahl wird über Energiebedarf ermittelt, der zur
Aufbereitung auf Trinkwasserqualität benötigt wird
CA - Kompensationsfähigkeit basierend auf sozio-ökonomischen Parametern
• Charakterisierungsfaktoren haben die Einheit ‚m³ Frischwasseräquivalent‘
)1( CAQUCF iiii −⋅⋅⋅=α
Regionder in kommen Wasservoreserneuerbar jährlichesRegioneiner in zung Wassernutjährliche
=WTA
Das Konzept Water Footprint 20
Pfister et al. (2009)
• Methode bewertet aus Wasserverbrauch resultierende Schäden für 3 Schutz- objekte, indem gesamte Ursache-Wirkungsketten modelliert wird:
• Ergebnisse ermöglichen einen Vergleich und ein Zusammenfassen der aus Wasserverbrauch resultierenden Schäden mit den durch Ressourcenverbrauch, Emissionen, Abfällen, etc. hervorgerufenen Schäden
Wasserverbrauch
Gesundheitsschäden durch Unterernährung
Gesundheit RessourcenÖkosystem
Single-Score
Fehlendes Wasser für Beregnung
Wasserverbrauch
Verlust von Artenvielfalt
Verlust von grünem Wasser
Wasserverbrauch > Erneuerungsrate
Aufzehrung natürlicher Frischwasserressourcen
Das Konzept Water Footprint 21
Pfister et al. (2009)
• Endpoint Schadensbetrachtung für Schutzgüter „Menschliche Gesundheit“
– Berechnung regionaler Schadensfaktoren mithilfe von Regressionsanalysen
Das Konzept Water Footprint 22
Wirkungsabschätzung des Wasserverbrauchs
Das Konzept Water Footprint 23
Technische Universität BerlinInstitut für Technischen UmweltschutzFachgebiet Sustainable Engineering
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!