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WASSERKRAFT Mehr Strom – mehr Fischschutz S. 8 LEWA SAVANNE Ein Stück Afrika in Zürich S. 11 L E S E R E V E N T S e i t e 2 7 DAS MAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH AUSGABE 3 2 019 INTERVIEW So gelingt die Energiewende S. 20 Mit Kuhn Rikon in die Zukunft

DAS MAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS …und Landschaft (WSL) und EKZ soll nun Antworten liefern. Die Forschungspartner untersuchen in Weiningen an der Reb-bergstrasse, wie

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Page 1: DAS MAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS …und Landschaft (WSL) und EKZ soll nun Antworten liefern. Die Forschungspartner untersuchen in Weiningen an der Reb-bergstrasse, wie

WASSERKRAFTMehr Strom – mehr Fischschutz S. 8

LEWA SAVANNEEin Stück Afrika in Zürich S. 11

LE

SEREVENT

S e i te 2

7

DAS MAGAZIN DER ELEKTRIZITÄTSWERKE DES KANTONS ZÜRICH AUSGABE 3 2019

INTERVIEW

So gelingt die Energiewende S. 20

Mit Kuhn Rikon

in die Zukunft

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Liebe Leserin Lieber Leser

IHR DRAHT ZU EKZ

Wenn’s um Energie geht, sind wir für Sie da – an 365 Tagen, rund um die Uhr.

STÖRUNGSDIENST (24 STD.):0800 359 359— bei Stromausfall— bei Schäden an

Freileitungen— zur Meldung defekter

Strassenleuchten

KUNDENDIENST:058 359 55 22Servicetelefon für fachkundige Beratung:— Wohnungswechsel— EKZ-Stromprodukte— Stromrechnung

EKZ ELTOP (24 STD.):0848 888 788— Elektroinstallationen— Gebäudeautomation— Telematik/IT

[email protected]

Was können wir individuell zur Energiewende beitragen?

Diese Frage stellen wir Frau Professor Dr. Binder. Als Expertin für Mensch-Umwelt-Beziehungen stellt sie fest: Das Individuum spielt eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Energietransformation. Von ihr erfahren Sie, dass Sie konkret zu einer nachhaltigen Energiezukunft beitragen können, ohne Komforteinbussen in Kauf nehmen zu müssen. Eine wichtige Erkenntnis, denn die Energie strategie 2050 rückt stärker in den ge-sellschaftlichen Fokus. Ein sparsamer Umgang mit Energie ist für deren Erfolg zentral.

Genauso wie die wichtigste Schweizer Energie-quelle: die Wasserkraft. Ihr Ausbau ist erklärtes Ziel des Bundesrats. Leider erteilt eine aktuelle Studie diesem Vorhaben einen Dämpfer: Das Aus-baupotenzial ist geringer als angenommen. Deshalb sind innovative Lösungen gefragt. Auch hier können wir einen Beitrag leisten und Ende Jahr das neue EKZ-Wasserkraftwerk in Dietikon in Betrieb nehmen. Wir berichten aus dem Limmat-tal und zeigen, wie das moderne Kraftwerk dank zahlreichen Umweltschutzmassnahmen Tier und Mensch profitieren lässt und gleichzeitig 18 Prozent mehr Strom produziert.

Ich wünsche Ihnen viel Spass beim Lesen.

Urs RengelCEO EKZ

2 EKZ BLUE 3 2019

EDITORIAL

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4 MANN MIT BISSSina über Simon Zahner

8 WASSERKRAFT IN DIETIKONUmweltfreundlich und effizient

11 IM ZOO ZÜRICHEnergie für die Savanne

14 E-MOBILITÄTWohnen mit intelligen-tem Lademanagement

16 ELEKTRO-HEIMWERKERWas geht und was geht nicht

18 SONNENSTROMSo klappt’s mit der Photovoltaik

20 ENERGIEZUKUNFTInterview mit der Expertin

22 ENERGIEWISSEN

23 AUF DEM GROSSMÜNSTER Ein schwindel- erregender Job

24 INNOVATIVE TRADITION Kuhn Rikon setzt Kochtrends

28 SONNTAGSTIPPGaumenfreuden seit dem 19. Jahrhundert

31 RÄTSEL

32 TIPPS FÜRS ENERGIESPAREN

neutralDrucksache

01-19-436618myclimate.org

PERFORMANCE

ImpressumHerausgeber Elektrizitätswerke des Kantons Zürich — Verantwortlich Urs Freudiger — Redaktion Luc Descombes (Chef redaktion), Katia Soland, Sophia Siegenthaler, Annette Hirschberg, Irene M. Wrabel, Claudine Perrothon, Sandro Müller, Daniel Bütler — Kontakt zur Redaktion [email protected] — Konzept, Layout und Realisation Linkgroup AG — Projektleitung Beat Kühler — Art Direction Diana Lischer, Anna-Pia Link, Franziska Neugebauer — Erscheinungsweise drei Mal jährlich, 300 000 Exemplare — Mediadaten unter ekz.ch/blue — Nachdruck nach Absprache mit der Redaktion unter Angabe der Quelle gestattet — im Kanton Zürich auf Schweizer Papier gedruckt

Blue — Das Magazin der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich, 3. Jahrgang

8 Das umweltscho-nende Wasserkraft-werk in Dietikon nimmt demnächst den Betrieb auf.

11 Bauleiter Andreas Schädler arbeitet seit über zwei Jahren in der zukünftigen Zürcher Savanne.

20 «Die Energietrans-formation geht nicht ohne das Indi-viduum» – Frau Professor Dr. Binder im Interview.

24 Kochen am Puls der Zeit verlangt Mut zur Innovation.

20

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INHALT

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3 EKZ BLUE 3 2019

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S imon und ich lernten uns recht früh kennen, wir waren 19 Jahre alt. Ich hatte von Radquer schon gehört, wusste aber nur, dass man da viel im Dreck rumfährt. Einen Bezug dazu hatte ich nicht.

Und trotzdem fanden wir dank Simons Leiden-schaft für Velos zusammen. Er suchte nämlich in ei-ner Online-Fundgrube nach einem Velo und stiess dabei auf mein Inserat – kein Velo- sondern ein Kon-taktinserat. Darin schrieb ich, wie ich bin und dass ich einen sportlichen Mann suche. Daraufhin meldete sich Simon bei mir, und wir verabredeten uns in ei-nem Restaurant. So fing es an.

Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und trafen uns immer wieder. Simon sagte mir sehr früh, dass er Profi werden wolle und dass das Velo bei ihm an erster Stelle komme. Mir war sofort klar, dass ich – solange er Profi ist – immer erst nach dem Velo kommen werde. Ich fand das konsequent von ihm und ehrlich.

Was ich unterschätzte, ist, wie schnell er dann Profi geworden ist. Er hatte mit elf Jahren das erste Mal an einem Velorennen teilgenommen. Zehn Jahre später, 2004, wurde er Radquer-Schweizer-Meister bei den unter 23-Jährigen (U23). Ein Jahr später wurde er Dritter an der Radquer-WM U23. Und 2010 unter-schrieb er beim Schweizer Fahrradhersteller BMC ei-nen Profivertrag für Strassenrennen.

AUFGEZEICHNET von Katia Soland

FOTOS Keystone; zvg

Radquer-Profi Simon Zahner hat kaum ein Rennen aufgegeben – egal, ob sein Velo

einen Defekt hatte oder es eiskalt war. Für die Radquer-WM im Februar 2020 in

Dübendorf wünsche er sich sogar Schnee, sagt seine Frau Sina.

«SIMON HAT EXTREM BISS»

4 EKZ BLUE 3 2019

MEIN MANN

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Er ist über die Jahre aber lockerer und spontaner ge-worden. Ich würde nicht sagen weniger diszipliniert, aber er kann mittlerweile gut über einen Witz von uns lachen, wenn er beim Einfahren ist, was früher abso-lut tabu war. Durchhaltewillen und Biss hat er nach wie vor. Ich finde es eindrücklich, dass er kaum je ein Rennen aufgegeben hat, auch wenn er seine Hände vor Kälte nicht mehr gespürt oder sein Velo einen De-fekt hatte.

Im Sommerhalbhalbjahr ist es bei uns ruhiger, weil die Radquer-Saison von September bis Februar dauert. Simon nimmt dann an Bike-Marathons teil, um fit zu bleiben. Wir gehen aber auch zusammen wandern, am liebsten im Engadin. Und unsere Kinder gehen ihren Hobbys nach. Es ist uns wichtig, dass sie das entdecken, was ihnen Spass macht – es muss überhaupt nicht das Velo sein. Es fahren zwar alle gern Velo, unsere Buben fahren auch Radquer-Ren-nen, die Kinder haben aber auch andere Hobbys wie Jugi, Meitliriege oder Volleyball. Strandferien machen wir eigentlich nie, weil wir eine sehr aktive Familie sind. Simon kann nicht lange ohne sein Velo sein. Auch wenn er als Profi einmal aufhören wird, wird er weiterhin irgendetwas mit Velos machen, da bin ich überzeugt. Aber noch denkt er nicht ans Aufhören, sondern ist voll und ganz auf die WM in Dübendorf fokussiert. Doch die Zeit wird irgendwann kommen. Wir sind uns bewusst, dass es eine Umstellung für uns wird: Wir werden dann plötzlich freie Wochenenden haben und Dinge tun können, für die wir bislang keine Zeit hatten. Die Rennen und die Leute, die über die Jahre zu Freunden geworden sind, werden uns si-cher fehlen.»

Sina Zahner, 36, hält Simon während

der Rennsaison den Rücken frei und

organisiert alles Drumherum. Ihr

Tipp für Paare in einer ähnlichen

Konstellation: viel miteinander

reden.

Ein eingespieltes Team: Sina und

Simon Zahner freuen sich auf die Rad - quer-WM 2020 in

Dübendorf.

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon zwei Kinder  – ein und drei Jahre alt – und ich war gerade schwanger mit den Zwillingen. Mit dem BMC-Team nahm er an Strassenrennen überall auf der Welt teil und war oft weg. Das war eine harte Zeit für uns alle. Es hat uns aber auch zusammengeschweisst, wie so manch ande-res, das wir zusammen erlebt haben.

Mittlerweile haben sich Simons Karriere und un-ser Familienleben eingependelt. Simon hat 2012 wie-der zurück zum Radquer gewechselt und wurde Teil des Teams von EKZ. Bei den Rennen in der Schweiz sind wir immer dabei. Es geht nicht nur ums Ren-nen, sondern wir treffen andere Familien mit Kin-dern, die inzwischen zu Freunden geworden sind. Simon fährt mit dem Wohnmobil und ein bis zwei Kindern am Samstag hin, und ich komme mit dem Rest der Familie am Sonntag nach. Simon freut sich extrem, wenn wir ihn anfeuern. Es macht ihn men-tal stark, wenn er weiss, dass wir da sind. Ich be-gleite ihn zusätzlich bei zwei bis drei Rennen im Aus-land, aber ohne Kinder. Und die Weltmeisterschaften lasse ich mir nie entgehen.

Die nächste WM, die 2020 in Dübendorf stattfin-det, ist etwas Besonderes. Für Simon geht damit ein Traum in Erfüllung: eine WM so nahe bei Familie und Fans. Und ein Terrain, das er sehr gut kennt, weil er viel in dieser Gegend trainiert. Sollte es schneien – so Simons Wunsch  –, hätte er einen weiteren Vorteil: Während sich die belgischen und die niederländi-schen Fahrer Sand gewohnt sind, ist Simons Speziali-tät Schnee und Eis. Bei richtig winterlichen Bedin-gungen könnte er die sonst starken Belgier und Niederländer herausfordern. Nervös ist er wegen der WM noch nicht, meist beginnt das so zwei bis drei Wochen vorher. Dann schaut Simon sehr genau da-rauf, was er isst und dass er sich auch erholt.

Simon Zahner, 36, ist Radquer-Profi und fährt seit 2012 im Team von EKZ. Er ist mit Sina ver-heiratet. Zusammen haben die beiden vier Kinder zwischen 9 und 13 Jahren.

simonzahner.ch

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IN KÜRZE

SICHERE VERSORGUNG —

EKZ ersetzt Kabel im ZürichseeNach knapp 80 Jahren unter Wasser ist Schluss: 1940 wurden die beiden Mittelstromleitungen von Wädenswil nach Männedorf durch den Zürichsee gezogen, um das rechte Zürichseeufer vom Unterwerk Wädenswil aus zu ver-sorgen. Demnächst werden sie durch ein neues, leistungsstärkeres 16-Kilo-volt-Seekabel ersetzt, das dem gestiegenen Strombedarf in der Region gerecht werden soll. Allerdings dient es lediglich der sogenannten redundanten Ver-sorgung: Normalerweise werden die Bewohner der Region Stäfa vom Unterwerk Stäfa versorgt. Fällt dieses jedoch aus, kann die Region durch Umschaltun-gen unter anderem von Wädenswil her versorgt werden – dank dem neuen Seekabel.

Die Vorbereitungen beginnen Ende 2019. Die Arbeit auf dem See erfolgt im Januar und Februar 2020 – ausserhalb der Schonzeit für Fische und Vögel.

Mehr Infos > ekz.ch/seekabel

STUDIE IN WEININGEN —

Nachtaktive Tiere und Lichtfarben

Kaltweisse LED-Lampen sind besonders energieeffizient. Gleichzeitig haben sie aber den Ruf, als ökologische Fallen zu wirken – besonders für Insekten. Eine gemeinsame Studie der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und EKZ soll nun Antworten liefern. Die Forschungspartner untersuchen in Weiningen an der Reb-bergstrasse, wie sich verschiedene Lichtfarben, kombiniert mit zwei unterschiedlichen Leuchtentypen, auf die Insek-tenhäufigkeit und Fledermausaktivität auswirken. Der Feld-versuch dauerte von Mai bis August 2019. Aktuell werden die Daten ausgewertet. Die Resultate sollen offene Fragen zu diesem Thema klären und in die Weiterentwicklung der öffent-lichen Beleuchtung miteinfliessen.

Mehr zur Studie > ekz.ch/wsl-weiningen

22,3 Rp/kWh

18,4 Rp/kWh

CH

Auch 2020 bleiben die EKZ-Strom-preise günstig und deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt, wie ein Vergleich für einen Vierperso-nenhaushalt inklusive Mehrwert-steuer zeigt.

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STROMPREISE 2020 —

Weiterhin günstig trotz ErhöhungEKZ hat in der Vergangenheit seinen Kunden stets die günstigen Preise am Strommarkt weitergegeben. Im vergangenen Jahr sind die Preise für Energie am Grosshandelsmarkt weiter angestiegen. Diese Preisentwick-lung ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Strompreise von EKZ 2020 im Durchschnitt um 13 Prozent teurer werden. Für einen durch-schnittlichen Zweipersonenhaushalt bedeutet dies Mehrausgaben von rund 4.80 Franken im Monat. Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt gibt 8 Franken mehr im Monat für Strom aus.

Neben den Energiekosten sind zu einem geringen Anteil auch gestiegene Netzkosten für die Strompreiserhöhung verantwortlich. Ins Gewicht fallen hier Tariferhöhungen der vorgelagerten Netzebenen sowie höhere Kosten bei den Wirkverlusten im Netz aufgrund der gestiegenen Marktpreise.

EKZ bleibt trotz dieser Erhöhung einer der günstigsten Energieversorger der Schweiz, mit Strompreisen unter dem Schweizer Durchschnitt.

> myekz.ch> ekz.ch/tarife

KUNDENAKTION —

Energieeffizient staubsaugen

Rund vier Millionen Staubsauger sind in Schweizer Haushalten im

Einsatz. Zusammen verbrauchen sie 300 Millionen Kilowattstunden,

was Stromkosten von 60 Millionen Franken entspricht. Mit energie-

effizienten Geräten können wir den Stromverbrauch senken.

Vom 1. Oktober bis 30. November unterstützt EKZ Kunden beim Kauf eines

energieeffizienten Staubsaugers. Der Förderbeitrag beträgt 25 Prozent des

Nettokaufpreises, bis zu maximal 100 Franken. Gefördert werden Modelle,

die unter topten.ch/staubsauger aufgeführt sind.

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Kurz vor Weihnachten ist es so weit: Dann wird das neue Kraftwerk Dietikon den Betrieb aufnehmen. Künftig liefert das Kraftwerk rund 18 Prozent mehr Strom und bietet Fischen volle Bewegungsfreiheit. Die Turbinen werden bereits getestet.

WASSERKRAFT IM EINKLANG MIT DER NATUR

TEXT Sophia Siegenthaler und Annette Hirschberg

FOTOS Juerg Isler

Die Bauarbeiten am Kraftwerk Dietikon befinden sich in der finalen Phase. Zurzeit wird der Oberwasserkanal noch an mehreren Stellen ausgebessert. Wasser ist noch kei-nes darin. Bereits jetzt sehe man aber eigentlich den fertigen Zustand, sagt Chefbauleiter Michael Noll. «Das Auffälligste ist der riesige Horizontalrechen für die Fischabstiegsanlage beim Hauptkraftwerk, der-zeit der grösste im deutschsprachigen Raum. Vorher gab es nur direkt vor dem Einlauf einen viel kleineren Vertikalrechen. Der neue ragt weit in den Oberwas-serkanal hinein, wodurch der Kanal zu einem Teil

«Der 107 Meter lange Fisch-aufstieg ist

nach neuesten Erkenntnis -

sen konzipiert worden.»Michael Noll, Chefbauleiter

ein Dach bekommen hat.» Der diplomierte Bauinge-nieur des Ingenieurunternehmens Lombardi koordi-niert die Unternehmen im Auftrag von EKZ. Der Re-chen stehe so schräg, damit die Fische den Abstieg über den umgebauten Bypass schaffen. Der Abstand zwischen den Stäben des Rechens ist gerade mal 2 Zentimeter, damit die grösseren Fische nicht in die Turbine geraten können.

DER FISCHSCHUTZ STEHT IM FOKUS Nicht nur hier hat EKZ viel für den Fischschutz aufgewendet. Auch der neue, 107 Meter lange Fischaufstieg neben dem Kraft-

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VERSORGUNGSS ICHERHEIT

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werk sei nach neuesten Erkenntnissen gebaut worden, erzählt Noll. Für die Lockströmung – damit die Fische den Aufstieg finden, wird eine zusätzliche Strömung erzeugt – wurde extra eine spezielle Düse eingebaut. Die Fische überwinden beim Aufstieg eine Höhe von gut 4,5 Metern. Über eine spezielle Schützenstellung werden die wandernden Fische in einem Fischzählbe-cken eingefangen. Nach Inbetriebnahme wird min-destens einmal am Tag während mindestens eines Jahres das Wasser abgelassen und jeder Fisch von Hand vermessen und auf Verletzungen untersucht. Danach werden die Fische über eine Rutsche wieder in

Die Zahlen zum Rechen – Höhe: 6,50 m – Länge: 32,60 m – Gewicht: 46 000 kg – Fläche: 200 m2 bei lediglich 20 mm Stababstand

Als Vergleich: Ein durchschnit t-liches Auto wiegt rund 1400 kg. Das Gewicht entspricht also rund 32 Autos.

den Oberwasserkanal eingesetzt. Die Wiederherstel-lung der Fischgängigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Konzessionserneuerung.

DAS WASSER KANN KOMMEN «Ursprünglich wollten wir den Kanal bereits Ende August wieder füllen. Da-mit müssen wir aber bis Mitte November warten, weil das Tiefbauamt des Kantons derzeit die Brücke der Überlandstrasse über den Oberwasserkanal erweitert», sagt Noll. Im Kraftwerksgebäude sind die Turbinen aber schon fertig eingebaut und angeschlossen. «Seit Mitte August wurden die Maschinengrup-

1 und 2 Das Wasserkraftwerk in Dietikon ist bereit

für den Betrieb. Zukünftig produziert

es deutlich mehr Energie und lässt dabei Mensch und

Tier von zahlreichen Renaturierungs-

massnahmen profi-tieren.

3 Bereits im August wurden die beiden

Turbinen mit Gene-ratoren installiert.

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pen trocken in Betrieb genommen. Läuft alles gut, wird bald nass getestet», erklärt der Experte. Der rich-tige Probebetrieb beginnt nach Abschluss aller Tests kurz vor Weihnachten. Die Turbinen produzieren dann schon Strom.

Blickt Noll zurück, hat er vor allem positive Erinne-rungen an die letzten 18 Monate. «Die Bauzeit der bei-den Kraftwerke war sehr sportlich. Wir haben im Fe-bruar 2018 begonnen, und Ende August 2019 waren wir bereits fertig.» Dass dies möglich gewesen sei, habe sehr stark mit den beteiligten Unternehmen zu tun. «Das Miteinander hier in Dietikon war wirklich bemerkenswert. Alle haben immer versucht, pragma-tische Lösungen über kurze Entscheidungswege zu finden. So kamen wir voran und man ging gern auf die Baustelle.» Die Arbeit zahlt sich aus: Das Kraft-werk wird künftig erneuerbare Energie für 4500 Vier-personenhaushalte produzieren und zu einer bedeu-tenden Verbesserung der Lebensräume für Fauna und Flora beitragen.

«Seit Mitte August wurden

die Maschi-nengruppen

trocken in Be-trieb genom-men. Läuft alles gut,

wird bald nass getestet.»Michael Noll, Chefbauleiter

1 Der Horizontal-

rechen für die Fisch-abstiegsanlage ist derzeit der grösste im deutschsprachi-

gen Raum.

2 Der neue Vogelbeob-

achtungsstand bietet Blick auf das Vogelschutzgebiet.

3 Die 107 Meter lange

Fischtreppe er-möglicht Fischen

den ungehinderten Aufstieg.

Vorteile auch für Mensch und VogelZum Naturschutzgebiet der Dietiker und Geroldswiler Auen gehört der EKZ-Wald, wo geschützte und bedrohte Vögel brüten. Auf der Nordseite der EKZ-Insel erhielt der Auenwald im Rahmen der Kraftwerkserneuerung einen Nebenarm der Limmat. Zum Schutz der Vögel gilt für die-sen Abschnitt neu ein Betretungsverbot: Der Uferweg entlang der Limmat wurde aufgehoben und die Spazier-gänger umgeleitet. Ein Vogelbeobachtungsstand gibt durch Schlitze den Blick auf die Insel und die beiden Wasser-adern Limmat und Dornau frei.

Die starr verbauten Ufer der Limmat bei Dietikon wur-den zudem an vielen Stellen aufgelockert. Die neu ange-legten Flachwasserbuchten und Buhnen verwandeln die Limmatufer nun in geeignete Lebensräume für bedrohte Tierarten. Diese fehlten, seitdem der Fluss Ende 19. Jahr-hundert begradigt und die Ufer bis tief hinunter mit Kalk-steinen befestigt wurden.

Zur Uferrenaturierung gehören auch die Flachwasser-zonen bei der Allmend Glanzenberg. Die Allmend bietet der Bevölkerung seit diesem Sommer Zugang zur Limmat, welcher vor allem von Limmatböötlern genutzt werden dürfte, sowie ein Naherholungsgebiet mit Grillstellen, Spielwiese und fester Sanitäranlage.

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Seit 90 Jahren erfreut der Zoo Zürich hoch über der Stadt grosse und kleine Tierfreunde. Diese können sich bald auf eine

neue Attraktion freuen: die Lewa Savanne. Ein Blick hinter die Kulissen der Grossbaustelle,

an der EKZ Eltop beteiligt ist.

TEXT Irene M. Wrabel FOTOS Sophie Stieger

Wie ist es, in der Savanne zu arbeiten? Andreas Schädler lacht bei dieser – zugege-ben nicht ganz ernst gemeinten  – Frage. Und gerät dann doch fast ins Schwärmen. «Manchmal, wenn am Morgen die Sonne aufgeht, fühle ich mich schon fast wie im Urlaub.» EKZ Eltop ist für die gesamte elektri-sche Erschliessung und die Installationen auf dem Ge-lände verantwortlich, der gelernte Elektromonteur ist in der Lewa Savanne als Bauleiter für ein 15-köpfiges Team verantwortlich. Die insgesamt über vier Hektar grosse Anlage wird Giraffen, Breitmaulnashörner und Grevyzebras, Antilopen, Strausse und weitere afrikani-sche Savannentiere wie Erdmännchen oder Stachel-schweine beheimaten. >

IM TEAM GEHT’S BESSER Seit August 2017 führt ihn sein Weg nun tagtäglich hierher – bisweilen sogar samstags, wie er erzählt. «Ich komme manchmal auch ausserhalb der Arbeitszeiten her, dann kann ich in Ruhe Dinge wie die Planung der nächsten Woche erledigen.» Die Organisation und Koordination aller anfallenden Arbeiten rund um die Stromversorgung ist Andreas Schädlers Aufgabe. Eine, die er mit Leib und Seele erfüllt, das merkt man schnell. Beim Rund-gang über das Gelände ist die freundliche Stimmung unter den Mitarbeitenden spürbar.

Diese positive Atmosphäre im Team ist dem Bau-leiter extrem wichtig. Denn nicht immer läuft alles glatt, wie er erzählt. «Die Planung im Vorfeld ist sehr sorgfältig erfolgt, aber dennoch gibt es immer wieder Änderungen bei bereits erstellten Installationen.» Je nach Umfang kein Kinderspiel, denn die Kapazitäten des Teams wie auch das Material sind genau geplant. Jede Änderung zieht eine Umplanung

«Manchmal, wenn am

Morgen die Sonne aufgeht, fühle ich mich schon fast wie

im Urlaub.»Andreas Schädler,

Bauleiter

EIN STÜCKAFRIKA

IN ZÜRICH

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REPORTAGE

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nach sich. Doch Freude an ihrem aussergewöhnlichen Arbeitsplatz haben alle nach wie vor.

INSTALLATIONEN FÜR TIER UND MENSCH Dazu trägt sicher auch das Bewusstsein bei, dass hier einmal di-verse Tierarten ihr Zuhause finden werden, die man ausserhalb des Zoos eben nicht einfach so erleben kann. Andreas Schädler weiss erstaunlich viel über die zukünftigen Bewohner der Lewa Savanne. Wäh-rend unseres Rundgangs auf der Baustelle lässt er sein Wissen immer wieder hervorblitzen. Im Erd-männchenhaus, das einmal das Zuhause für die put-zigen Publikumslieblinge darstellen wird, macht Schädler auf die Zugänge aufmerksam. Durch Rohre knapp über dem Boden können sie ein– und ausge-hen, ganz nach Belieben. Das Haus ist Teil einer klei-nen Ansammlung ähnlicher Bauten. Liebevoll gestal-tet wirken sie ziemlich authentisch und man wähnt sich fast tatsächlich in der Savanne – auch wenn es da wohl etwas wärmer ist als an diesem Morgen in Zü-rich. Anders als wir heute können sich die Besucher ab nächstem Jahr am Kiosk mit einem Tee oder Kaffee wärmen oder ihren Hunger stillen. Dieses Gebäude wird gerade mit allen elektrischen Installationen aus-gestattet, die es braucht. Neben Koch- und Kühlgerä-ten, Beleuchtung und vielem mehr hat es im Keller unter anderem einen grossen Kühlraum, um die Vor-räte aufzubewahren.

Doch das sind Standardaufgaben für das erfahrene Team von EKZ Eltop. Spannender sind etwa die Verka-belungen der mächtigen Affenbrotbäume, von denen vier Exemplare im Gelände stehen. «Das sind naturge-treue Nachbildungen von Baobabs, Bäumen, die jahr-tausendealt werden können», sagt Andreas Schädler und zeigt uns auf seinem Smartphone ein Foto eines echten Baobabs. Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Doch im Unterschied zur echten Savanne haben diese Bäume hier eine neue Aufgabe: In ihnen sind Futterautomaten untergebracht, die – elektronisch gesteuert – in vorde-finierten Abständen für die Tiere Futterpellets anbieten und Heu auswerfen. Zudem beherbergen die Affenbrot-bäume WLAN-Sender.

TECHNIK FÜR NEUE ERLEBNISSE Eine besondere Instal-lation sind unsichtbare elektrische Zäune rund um Pflanzeninseln, die von den Tieren nicht abgefressen werden sollen. Durch diese Art der Abgrenzung wird das Savannengelände für die Besucher als Einheit ohne erkennbare Abschrankungen erfahrbar. Dazu werden Bauteile verwendet, die sich fast unsichtbar

1

1 Auf dem Dach des

Giraffenhauses laufen viele Leitun-

gen zusammen. Da heisst es,

den Überblick zu behalten!

2 Im Inneren des

späteren Besucher-bereichs wird sogar ein Kino entstehen.

3 Mehr als zwei Jahre dauerten die Bau-

arbeiten. Eine lange Zeit, in der das Team

von EKZ Eltop sich perfekt aufeinander einspielen konnte.

4 Die Elektroinstal-

lationen sind über das gesamte Gelände verteilt.

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REPORTAGE

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in das Grasland einfügen. Darin liegt auch die beson-dere Herausforderung dieses Projekts, denn technisch ist das für die Eltop-Spezialisten kein Problem. Doch die Installationen müssen mit Rücksicht auf Tiere und Besucher vorgenommen werden. Das heisst, sie soll-ten möglichst wenig sichtbar sein und natürlich keine Gefahr darstellen.

Ein besonderes Highlight des Grossprojekts ist das Giraffenhaus. Und das beeindruckt schon jetzt, noch bevor es fertiggestellt ist, durch seine Grösse. Mehr als 6 Meter hoch sind die Stallungen der Giraffen. Die Be-sucher werden in der Innenanlage sogar auf speziellen Emporen Tiere selber füttern können – sozusagen auf

Augenhöhe. Eine ganz besondere Attraktion schon deshalb, weil mit dieser Anlage nach über 60 Jahren die Giraffen auf den Zürichberg zurückkehren wer-den. Ihre direkten Nachbarn werden die Nashörner sein. Deren Stallungen sind zwar nicht so hoch – dafür aber mit armdicken Stahlrohren gesichert. Schliess-lich müssen sie auch der Wucht eines wütenden Nas-horns standhalten.

Die Arbeiten sind auf Kurs, was die Elektroinstal-lationen angeht – nicht zuletzt dank Andreas Schäd-lers umsichtiger Planung und seinem Durchsetzungs-vermögen. «Ich bin die Schnittstelle zwischen den Planern und der Umsetzung. Da kommt es manchmal zu Konflikten. Aber im Interesse des Projekts und mei-nes Teams muss ich immer Lösungen finden, die für alle passen.» Im Oktober kommen bereits die ersten Bewohner an, um sich in Quarantäne an ihr neues Zu-hause zu gewöhnen. An Ostern 2020 soll es soweit sein, dann wird das neue Aushängeschild des Zoo Zü-rich eröffnet werden. Dann endet auch Andreas Schädlers Zeit hier. Verspürt er Wehmut? «Ich bin schon gespannt auf ein neues Projekt», sagt er schnell, als würde er erst gar keinen Abschiedsschmerz auf-kommen lassen wollen. Doch er gibt auch zu: «Das ist eine Baustelle, die man so wohl nur einmal im Leben hat.»

«Eine solche Baustelle

hat man wohl nur einmal im Leben.»

Andreas Schädler, Bauleiter

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Die Lewa SavanneDie Lewa Savanne im Zoo Zürich ist nach dem Lewa Wildlife Conservancy in Kenia benannt. Der Zoo unterstützt das Reservat seit 1998. Seit 2013 gehört es zum UNESCO-Welt-naturerbe. Der Zoo Zürich leistet im Rahmen seines Natur-schutzengagements wesentliche Beiträge an Ausrüstung und Löhne der Lewa-Wildhüter.

Im Rahmen seines Masterplans entsteht nun nach dem Masoala Regenwald und dem Kaeng Krachan Elefantenpark die dem Original nachempfundene Lewa Savanne, die auf über 40 000 Quadratmetern Platz für zwölf unterschied-liche Tierarten bieten wird: Giraffen, Grevyzebras, Breit-maul nashörner, Antilopen, Springböcke, Stachelschweine, Papageien, Strausse, Perlhühner, Nacktmulle, Hyänen und Erdmännchen. Die Eröffnung ist für Ostern 2020 geplant.

EKZ Eltop zeichnet verantwortlich für alle elektrischen Installationen. Dazu werden mehr als 10 Kilometer Kabel- leitungen verlegt, neun Gebäude mit Elektrizität versorgt und über 500 Leuchten montiert.

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TEXT Claudine Perrothon FOTOS Sophie Stieger;

Anna Janson

Wo früher eine Zimmerei stand und es nach frisch bearbeitetem Holz roch, sind in den vergange-nen Monaten fünf Gebäude mit insgesamt 95 Wohnungen ent-standen. Peter Hausheer begleitet uns auf dem Rundgang. Er kennt das Gelände sehr gut, denn er ist Inhaber der Hausheer Holzbau AG und gemeinsam mit der Basler Leben AG Eigentümer der neuen Überbauung. «Uns ist es sehr wichtig, dass wir attrak-tive und hochwertige Wohnungen anbieten können, die auf dem neuesten technischen Stand und zudem noch preiswert sind», erzählt Hausheer. Attraktiv ist es auf alle Fälle, im Rhy-Garten zu wohnen: Die beiden Bauherren sind überzeugt von der Mobilität der Zukunft und haben zehn Ladestationen für Elektrofahrzeuge in der Tiefgarage von EKZ Eltop installieren lassen.

In Eglisau entsteht eine neue Überbauung mit 95 grosszügigen Wohnungen. In diesen Tagen ziehen die ersten Mieter in die modernen Räumlichkeiten ein. Sie alle könnten elektrisch fah-ren, denn die beiden Eigentümer haben vorgesorgt.

«ZU VERMIETEN: WOHNUNG

MIT LADESTATION- PARKPLATZ»

«Der Parkplatz kostet etwas mehr, dafür

wird der Strom fürs Laden

des E-Autos zum normalen

Tarif direkt verrechnet.»

Peter Hausheer, Eigentümer

Die Überbauung Rhy-Garten in Eglisau bietet

95 topmoderne Wohnungen.

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INNOVATION

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Wohnen im Rhy-GartenZeitgemässe Wohnqualität für gehobene Ansprüche – so lau-tet das Konzept der neuen Überbauung Rhy-Garten. An der Rheinsfelderstrasse in Eglisau sind fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 95 Wohnungen entstanden. Mit 2,5- bis hin zu 4,5-Zimmer-Wohnungen bietet der Rhy-Garten Wohn-raum für individuelle Bedürfnisse. Um den ökologischen An-sprüchen und der Mobilität der Zukunft gerecht zu werden, wurden in der Tiefgarage zehn Parkplätze mit Ladestationen installiert.

> rhy-garten.ch

LÖSUNGEN MIT WEITBLICK «Als Eigentümer macht es Sinn, nicht nur eine einzelne Ladestation für einen Mieter zu installieren, sondern gleich ein intelligentes Lademanagement, das beliebig erweitert werden kann», betont Hausheer. Der Vorteil dieses Sys-tems besteht darin, dass das Laden der Elektrofahrzeuge intelli-gent verteilt wird. Das bedeutet, dass nicht alle E-Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden, sondern je nach Bedarf oder Dring-lichkeit. Und dies unter Berücksichtigung der Spitzenlast der Überbauung. Das hat den Vorteil, dass die Leistung fürs Haus nicht erhöht werden muss.

MIETER WOLLEN LADESTATIONEN Bereits haben zwei Mieter einen Parkplatz mit Ladestation reserviert. «Der Parkplatz kostet etwas mehr, dafür wird der Strom fürs Laden des E-Autos zum normalen Tarif direkt verrechnet», erzählt der Zimmereibesitzer. Hausheer ist zuversichtlich, dass bald weitere Parkplätze mit Ladestationen vermietet werden. Denn der Trend geht ganz klar in Richtung elektrisches Fahren: In der ersten Hälfte dieses Jahres haben ins-besondere die Neuzulassungen von Elektro-, aber auch von Hy-

bridfahrzeugen – Fahrzeuge mit Verbrennungs- sowie Elektromo-tor – auf den Schweizer Strassen zugelegt. Die Tendenz ist weiter steigend. Deshalb plant der zweite Eigentümer, die Basler Leben AG, auch in Zukunft bei Neubauten und Gesamtsanierungen von Liegenschaften – oder wenn Mieter Bedarf anmelden –, Ladesta-tionen für Elektrofahrzeuge zu installieren.

MIT SONNENLICHT STROM ERZEUGEN Dass der ökologische Ge-danke den beiden Eigentümern wichtig ist, zeigt sich auch in an-deren Bereichen: «Wir haben eine Solaranlage installiert, deren produzierter Strom zu 75 Prozent innerhalb der Liegenschaft selbst verbraucht wird», erklärt Hausheer und ergänzt, dass der überschüssige Strom ins Netz von EKZ eingespeist wird. Beheizt werden die Wohnungen mit Erdsonden und einer Wärmepumpe. Mit diesem System kann im Sommer auch gekühlt werden. Um die Abrechnungen für Wärme, Warmwasser sowie individuell auch die Ladestationen kümmert sich mit der Enpuls AG eine wei-tere EKZ-Tochtergesellschaft.

1 Die Tiefgarage

verfügt über ein intelligentes Lade-

managementsystem für Elektroautos.

2 Reto Wullschleger,

Leiter E-Mobilität bei EKZ Eltop, installiert

eine Ladestation.

3 Die preiswerten

Wohnungen ent- sprechen dem neues-

ten technischen Ausbaustandart.

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Mehr Infos rund ums Thema Energie finden Sie unter > ekz.ch/blue

Ein Instrument erlernen, exotische Rezepte nachkochen oder gleich ein ganzes Haus selber bauen? Kein Problem! YouTube-Tutorials zeigen, wie’s geht. Im Internet ist der Fundus an Wissen so leicht zugänglich wie nie zuvor. Daher ist es für viele naheliegend, für die Installation einer Leuchte nicht gleich ei-nen Elektroinstallateur zu rufen – schliess-lich kann man Geld sparen, und der Erfolg sorgt für ein gutes Gefühl. Doch während Heimwerken in vielen Bereichen harmlos ist, kann es lebensgefährlich werden, wenn Strom ins Spiel kommt. «Schon eine minimal defekte Leitung oder eine Un-achtsamkeit kann verheerende Folgen ha-ben», sagt Albert Stutz, Geschäftsführer der Certum Sicherheit AG. Denn die Stromstärke im Haushalt ist genügend hoch, um unter gewissen Umständen töd-liche Verletzungen herbeizuführen oder Brände zu entfachen.

HIER DÜRFEN SIE SELBER HAND ANLEGEN Deshalb dürfen Laien Elektroinstallatio-nen nur eingeschränkt selber vorneh-men, wobei gewisse Arbeiten abschlies-send von Fachpersonen kontrolliert werden müssen. Ob Sie selber Hand anle-gen dürfen, hängt von einigen Kriterien ab, die wir in der Visualisierung für Sie dargestellt haben.

AB WANN IST DER PROFI GEFRAGT? Wenn kein Fehlerstrom-Schutzschalter (FI), sondern nur konventionelle Sicherungen vorhanden sind, dürfen Sie lediglich Leuchten und dazugehörige Schalter montieren. Ebenfalls erlaubt ist, kaputte Abdeckungen von Steckdosen oder Schal-tern zu ersetzen. Diese Arbeiten müssen nicht vom Profi abgenommen werden.

Davon abgesehen sind Elektroinstalla-tionen für Laien verboten. Für Arbeiten im Bereich von Stromspannungen über 230 Volt sind ausschliesslich Fachleute zugelassen. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihre Elektroinstallation immer von Fach-personen überprüfen lassen! YouTube ist toll und bietet viel gesammeltes Wissen – doch aus Spargründen die Gesundheit oder gar das Leben zu riskieren, lohnt sich nicht. Gehen Sie also immer auf Nummer sicher!

MIT YOUTUBE ZUM HOBBY-ELEKTRO- INSTALLATEUR?Eine Steckdose montieren, neue Kabel ein-ziehen oder eine Leuchte installieren? Kann man natürlich selber machen, Infos dazu sind einfach zu finden. Aber ist es auch rat-sam, und darf man das eigentlich?

TEXT Sandro Müller ILLUSTRATION Franziska Neugebauer

Was ist ein Fehlerstrom-

Schutzschalter (FI-Schalter)?

Wenn man ein Gerät mit einem Isolations-defekt berührt, fliesst

Strom durch den Körper – es tritt ein

sogenannter Fehler-strom auf. Der

FI-Schalter detektiert diesen Fehlerstrom

innert weniger Millisekunden und

schaltet den Stromfluss sofort ab.

WISSEN

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Sie dürfen folgende Installationen vornehmen:• Steckdosen montieren • Abzweigdosen montieren • Schalter montieren• dazugehörige Leitungen legen

Installation von einer kontrollberechtigten Fachperson abnehmen lassen

Sie dürfen folgende Installationen vornehmen:• Leuchten anschliessen• dazugehörige Schalter anschliessen• kaputte Abdeckungen von Steck-

dosen und Schaltern auswechseln

Ist Ihre Installation zusätzlich durch einen Fehlerstrom- Schutzschalter (FI) mit maximal 30 mA Auslösestrom geschützt? Nein, es sind nur

konventionelle Sicherungen vorhanden.Ja

GRUNDVORAUSSETZUNGEN• Die Elektroinstallationen werden ausschliesslich in selbst

bewohnten Wohn- und Nebenräumen vorgenommen.• Die Spannung ist unter 230 Volt. • Es handelt sich um einen einphasigen Stromkreis (im Ge-

gensatz dazu sind beim dreiphasigen Stromkreis Geräte mit höherer Leistung angeschlossen, z. B. der Kochherd).

• Die Installation ist hinter einer konventionellen Sicherung angeschlossen.

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SOLARANLAGE: 8 TIPPS, DAMIT

ES KLAPPT

SOLARSTROM

TEXT Katia Soland

Solarstrom selber zu produzie-ren und zu verbrauchen, klingt verlockend. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen, damit es mit der Solar-anlage auf Ihrem Dach klappt.

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Weitere Tipps und Informationen finden Sie unter > ekz.ch/solar-tipps

8. Wie kommen Sie zu

Fördergeldern?In fast jeder Schweizer Gemeinde

gibt es Fördergelder für eine Solaranlage. Wie es in Ihrer

Gemeinde aussieht, können Sie auf energiefranken.ch herausfinden.

1. Wie steht es um

Ihr Dach?Ihre Solaranlage braucht ein

solides Fundament, das sie für die nächsten 30 Jahre und mehr

tragen kann. Um dem Gewicht der Solarmodule standzuhalten,

sollte Ihr Dach in einem guten Zustand sein.

4. Schmälert die grosse

Tanne in Nachbars Garten Ihren Ertrag?

Verschattungen durch einen Kamin, Bäume, ein Dachfenster oder

eine Lukarne müssen den Ertrag nicht schmälern. In solchen Fällen kann

ein sogenannter Optimizer installiert werden, der dafür sorgt, dass

immer das Optimum aus dem Solar- panel geholt werden kann.

6. Wie können Sie Ihren

Eigenverbrauch zusätzlich erhöhen?

Indem Sie den überschüssigen Strom in einer Heimbatterie

speichern und dann verwenden, wenn Ihre Anlage keinen Strom

produziert.

3. Wie viel Solarstrom

wird Ihre Anlage dereinst produzieren?

Ihr Ertrag hängt von vielen Faktoren ab: installierte Leistung, Ausrichtung

des Modulfelds, geografische Lage und einiges mehr. Lassen Sie eine

Prognose erstellen, wie viel Strom Ihre Anlage produzieren wird,

und lassen Sie die Amortisationsdauer Ihrer Anlage berechnen.

5. Wie können Sie möglichst

viel Ihres Solarstroms selber verbrauchen?

Indem Sie stromintensive Geräte wie Waschmaschine,

Geschirrspüler oder Backofen dann laufen lassen, wenn

Ihre Anlage viel Strom produziert.

7. Weiss Ihre Wohn-

gemeinde, dass Sie eine Solaranlage planen?Jede Solaranlage muss der

Gemeinde gemeldet werden.

2. Wie ist Ihr Dach ausgerichtet?

Ideal für eine Solaranlage ist, wenn das Dach nach Süden

ausgerichtet ist, weil dann über den Tag am meisten Energie

gewonnen werden kann.

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Die Energiewelt ist im rasanten Wandel begriffen. Doch die beste Technologie bringt

nichts, wenn wir unser Verhalten nicht auch ändern. Prof. Dr. Claudia R. Binder ist Expertin für Mensch-Umwelt-Beziehungen in urbanen Systemen. Sie erklärt, wie die

Transformation gelingen kann.

TEXT Irene M. Wrabel

FOTOS Sophie Stieger

Frau Prof. Binder, der Begriff der Energietransformation ist in aller Munde. Wie verläuft eine solche Transformation?

Diese Transformationsprozesse verlaufen meistens in mehreren Stufen. Es beginnt mit Impulsen und Visio-nen von Politik und Forschung. Diese müssen dann praktisch umgesetzt werden. Es werden also neue In-frastrukturen erstellt, neue Netze gelegt, um den Weg für die Transformation zu ebnen. Doch damit kann nur ein Teil des Transformationsprozesses erreicht werden, dann muss die Bevölkerung miteinbezogen werden. Der Einzelne spielt in der Energietransforma-tion eine zentrale Rolle, es geht nicht mehr ohne das Individuum.

Und wie funktioniert das?Der Bevölkerung müssen die Möglichkeiten, die sie hat, aufgezeigt werden. Jede und jeder kann sich in verschiedenen Bereichen engagieren. Man kann zum einen in erneuerbare Energien investieren, man kann sein Haus isolieren, umweltfreundliche Technologien einbauen und vieles mehr. Zusätzlich kann man auch

«Wir beobach-ten, dass viele Menschen von den Möglich-keiten faszi-niert sind und ihren Beitrag zur Energie-wende leisten wollen.»

über das Energiesparen sehr viel zur Energietransfor-mation beitragen. Man hat interessanterweise festge-stellt, dass der reale Energieverbrauch bei Altbauten geringer ist als erwartet, während er bei modernen Nullenergiehäusern höher ist als erwartet. Das zeigt, dass alle ihren Beitrag zur Energietransformation leis-ten können.

Welche Technologien kommen in diesem Bereich noch auf uns zu?

Ich komme von der sozialwissenschaftlichen Seite, bin also keine Technologieexpertin. Was man aber

ALLE KÖNNENEINEN BEITRAG LEISTEN

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ENERGIEWANDEL

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sieht, sind die unterschiedlichen Typologien von De-mand-Side-Management (DSM). Das ist ein Konzept zur Laststeuerung, um die Stromnachfrage zu flexibi-lisieren und Kosten zu senken, also die Steuerung der Nachfrage nach Strom. Heute sind wir damit durch Entwicklungen wie Smart Meter, ein intelligenter Zähler, der über den individuellen Energieverbrauch genau Daten erfasst, konfrontiert. Diese sind häufig mit Apps auf dem Mobiltelefon und Plattformen, auf denen sich die Nutzerinnen und Nutzer austauschen, verknüpft. Die Frage ist, wie diese neuen Technolo-gien genutzt werden. Man hat festgestellt, dass zu Beginn grosses Interesse an Informationen herrscht und dass die Plattformen intensiv genutzt werden. Aber dieses Interesse fällt nach und nach ab.

Lässt sich das auch mit Zahlen belegen?Ja, zu Beginn werden innerhalb solcher Plattformen etwa 10 Prozent Energie gespart, langfristig sind es aber nur noch 2 bis 5 Prozent. Das scheint wenig zu sein, aber um das zu verdeutlichen: Wenn jeder Haus-halt 10 Prozent Strom sparen würde, wäre das ein Vier-tel der Jahresproduktion des Kernkraftwerks Gösgen. Finanziell könnte das pro Haushalt vielleicht 60 bis 70 Franken pro Jahr ausmachen. Für jede und jeden Ein-zelnen wäre es also wenig, aber in der Summe ist das enorm viel. Der Aufwand dafür ist gering, das kann man mit ganz einfachen Massnahmen wie zum Bei-spiel der Abschaltung aller Geräte im Stand-by-Modus erreichen. Man kann das auch spielerisch angehen. Wenn ich ein Smart Meter hätte, das mir immer zeigt, wie viel Energie ich gerade verbrauche, könnte ich etwa testen, wie viel Energie der Kühlschrank braucht, wenn er eine Minute auf ist, und wie viel, wenn ich ihn nur eine halbe Minute öffne …

… Vieles weiss man ja, hat man aber bisher nicht direkt gesehen.

Richtig! Mit Smart Meters kann man den Verbrauch nun sichtbar machen. Damit könnten Energieversor-

Prof. Dr. Claudia R. Binder ist Leiterin des Lehrstuhls für Stadtökologie an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL). Forschungs-gegenstand ist die Transformation von urbanen Systemen in Richtung Nach-haltigkeit. Einer der Kernaspekte ist dabei der Bereich Energie.

ger zum Beispiel eine Art Wettbewerb starten. Wer spart am meisten, welche Region, welches Quartier ist am erfolgreichsten? So könnte man diese Tools noch besser nutzen: zum einen, um besser zu verste-hen, wie es funktioniert. Dann aber auch, um her-auszufinden, wie und in welchen Bereichen man am besten und mit den geringsten Komforteinbussen sparen kann.

Das Interesse der Konsumenten am Thema muss noch stärker geweckt werden. Worin liegt die Rolle des Einzelnen?

Wie gesagt, es gibt viele Möglichkeiten und es entste-hen auch immer neue: Man kann Genossenschaften gründen, es gibt Eigenversorgungsgemeinschaften, man kann eigenen Strom über virtuelle Kraftwerke vermarkten, man kann Crowdfunding für Photovol-taikanlagen machen, oder sich in eine Photovoltaik-anlage einkaufen …

… Interessant, wie geht das?Ein Beispiel: Ich habe ein Angebot gesehen, bei dem man sich, wenn man neu eine Wärmepumpe instal-lieren will, in eine PV-Anlage einkaufen kann, um dafür umweltfreundlich erzeugten Strom zu bekom-men. Die Investition in eine Photovoltaikanlage könnte zudem auch eine gute Anlagemöglichkeit bie-ten und sogar ein Teil der Altersvorsorge sein! Auch wenn ich kein eigenes Haus habe, kann ich so zur Energiezukunft und damit zu meiner Zukunft beitra-gen. Man kann so auch mit kleineren Beträgen etwas bewirken. Je mehr Nachfrage entsteht, umso mehr Möglichkeiten wird es geben.

Wann ist also der Einzelne bereit, etwas zu ändern?Man muss den Konsumentinnen und Konsumenten etwas anbieten, was für alle einen langfristigen, nachhaltigen Nutzen darstellt. So hat man ein gutes Gewissen und Ertrag. Wenn man den idealen Zeit-punkt benennen möchte: Ein Umzug ist wohl optimal, weil da die Bereitschaft, etwas Neues anzugehen, am grössten ist.

«Wenn jeder Haushalt 10 Prozent Strom spa-ren würde, wäre das ein Viertel der Jahrespro-duktion des Kernkraft-werks Gösgen.»

Lesen Sie das Interview in voller Länge unter > ekz.ch/transformation

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«WARUM BRAUCHT EIN EI AUF DEM MATTERHORN LÄNGER ALS IN ZÜRICH, BIS ES HART GEKOCHT IST?»Wasser kocht bei 100 °C, das haben wir so gelernt. Das stimmt aber nur, wenn der absolute Luftdruck 1 bar beträgt. Mit zu-nehmender Höhe sinkt der Luftdruck. So beträgt er auf dem Matterhorn (4478 m ü. M.) nur noch etwa 0,57 bar. Unter diesem Druck verdampft Wasser bereits bei 85 °C. Wegen der tieferen Kochtemperatur dau-

ert es auf dem Matterhorn länger, bis das Ei hart gekocht ist. Auf dem Mount Everest (8848 m ü. M.) kocht das Wasser schon bei 70 °C. Da haben wir das Problem, dass das Eiweiss dann gar nicht mehr gerinnt. Und ab 11 Kilometer über Meer wäre dann die Verdampfungstemperatur so tief, dass auch das Eigelb nicht mehr gerinnt.

«WANN BRAUCHEN WIR AM MEISTEN STROM?»

Ja. Durch das Schliessen der Storen ent-steht eine zusätzliche Isolationsschicht aus Luft, die Wärmeverluste reduziert. Die Ersparnis ist bei alten, schlecht däm-menden Fenstern höher als bei neuen. Nehmen wir als Beispiel ein 1,5 Quadrat-meter grosses Fenster im Mittelland, bei dem die Storen während acht Stunden geschlossen sind. Bei einem älteren Fenster mit Zweifachverglasung sparen Sie pro Winter etwa 3 Liter Heizöl (oder 10 Kilowattstunden bei einer Wärme-pumpe), bei einem modernen Fenster mit Dreifachverglasung rund 0,5 Liter Heizöl (oder 1,5 kWh).

«SPARE ICH HEIZ- ENERGIE, WENN ICH IM WINTER DIE STOREN HERUNTERLASSE?»

Der gesamte Stromverbrauch von Haushalt, Industrie und Gewerbe zusammen ergibt einen Verbrauchsverlauf, der am Tag höher ist als in der Nacht. Am meisten Strom wird kurz vor Mittag

verbraucht, am wenigsten frühmorgens. Im Sommer ist die Tagesspitze gut 60 Prozent höher als das Minimum in der Früh. An Wintertagen ist der Unterschied nur etwa halb so gross, doch brauchen wir im Winter generell gut 35 Prozent mehr Strom als im Sommer.

HABEN SIE FRAGEN ZUM THEMA ENERGIE?

André Montani EKZ-Energieberater

Schreiben Sie uns:Blue EKZ-Energieberatung Postfach 2254 8022 Zürich

Per E-Mail an: [email protected]

Per Telefon:058 359 11 13

FRAGEN & ANTWORTEN

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TEXT Katia Soland

FOTOS Andrej Barnes; Alex Sommer

Zuoberst auf den Tür-men des Grossmünsters bin ich nur für mich. Alles rundherum spielt keine Rolle. Ich geniesse den Mo-ment und natürlich auch die Aussicht. Auch wenn ich eigentlich zum Arbeiten da hochsteige, ich hänge ja die Fahnen auf, schweift mein Blick immer noch ein-mal über die Stadt, bevor ich herunterkomme. Ich habe die Aufgabe erst in diesem Jahr übernommen. Daniel Irniger, ein Kollege aus der Baubranche, hat mich angerufen und gefragt, ob ich immer noch z’Berg gehe. Als ich Ja gesagt habe, hat er mich ge-fragt, ob ich Lust hätte, jeweils vor den Feiertagen die Fahnen an den beiden Türmen des Grossmünsters zu hissen. Natürlich habe ich zugesagt: was für eine Ehre!

Klettertechnisch ist die Aufgabe nicht anspruchs-voll, aber man muss Vertrauen in sich selbst haben und mit dem Material umgehen können. Denn ich hänge 64 Meter über dem Boden an der Turmnadel, während ich die Fahnen montiere. Das Hochkom-men ist auch nicht ganz einfach. Ich klettere jeweils durch die Luke in der Turmkuppel hinaus und steige langsam hoch zur goldenen Krone, die man von un-ten gut sieht. Danach muss ich mich durch die enge Lücke zwischen Krone und Turmnadel hindurch

hochstemmen. Oben angekommen binde ich eine Schlinge um die Nadel und hänge mich ein. Die ganze Zeit sichere ich mich selbst mit einer Rückfall-sperre. Ganz alleine kann ich die Fahnen aber nicht hissen. Daniel steigt jeweils bis zur Luke hoch, wo die Schalter für den Fahnenmast angebracht sind, und fährt den Mast Schritt für Schritt aus. Es ist Teamwork: Ich binde den obersten Riemen der Fahne um den Mast, danach fährt er den Mast ein Stück hoch bis zum nächsten Riemen und so weiter. Die Aufgabe braucht Zeit, denn jeder Turm bekommt eine Fahne, und ein paar Tage später müssen wir sie wieder herunternehmen.

Bei der Arbeit hilft mir das Bergsteigen sehr, weil ich mich mit Seil und Gstältli auskenne. Zudem habe ich früher Industrieklettergurte geprüft. Mein Gstältli prüfe ich auch heute noch regelmässig. Manchmal werde ich auch von Touristen, ja sogar von Einheimi-schen angesprochen. Denn kaum jemand fragt sich, wie die Fahnen hochkommen. Aber wenn die Leute uns zusehen, finden sie es faszinierend und stellen ganz viele Fragen. Auch ich selbst bin immer noch fas-ziniert. Schlendere ich dann abends durch die Stadt, schaue ich gerne hoch und erinnere mich an den Mo-ment, in dem ich oben war.»

ZÜRICH VON OBEN

Etwa fünfmal pro Jahr klettert Arnold Adolf auf die Türme

des Zürcher Grossmünsters, um die Fahnen aufzuhängen.

Eine luftige Aufgabe – und eine Ehre für unseren Verkaufs-

berater Solartechnik.

PERSÖNLICH

«Mein Blick schweift

immer noch einmal über die Stadt,

bevor ich her-unterkomme.»

Arnold Adolf, Verkaufsberater

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Seit mehr als 90 Jahren wird im Zürcher Tösstal Kochgeschirr hergestellt. Und seit damals ist das Unternehmen in Familien-besitz. Eine grosse Verantwortung für die junge Verwaltungsrats-präsidentin der Kuhn Rikon AG, Dorothee Auwärter.

TEXT Irene M. Wrabel

FOTOS Gabi Vogt; zvg

Als Dorothee Auwär-ter 2014, mit nur 35 Jahren, das VR-Präsidium der Kuhn Rikon AG übernahm, war sie gut vorbereitet. Dennoch flösste ihr die damit verbundene Verantwor-tung Respekt ein. «Niemand will diejenige sein, die ein traditionsreiches Unternehmen an die Wand fährt.» Doch sie empfindet es durchaus auch als Ge-schenk, dass sie die Chance hat, das Familienunter-nehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Und sie hat dabei Unterstützung: «Ich bin ja nicht allein: Meine Kollegen im Verwaltungsrat, darunter mein äl-tester Bruder und ein Cousin – und mein Vater, stehen mir immer zur Seite. Hinzu kommt unser starkes Team in der operativen Verantwortung. Es ist eine wunderschöne Aufgabe, sinnvolle Produkte herzustel-len und im eigenen Einflussbereich für Fairness, Ver-trauen und gute Arbeitsplätze zu sorgen.»

ES BLEIBT IN DER FAMILIE Dorothee Auwärter ist neben dem Fabrikgebäude im idyllischen Tösstal aufgewach-sen. Die Firma war allgegenwärtig, nicht nur räum-lich, sondern auch im Familienalltag. Das hat sie ge-prägt, erzählt sie: «Es war immer ein Thema am Familientisch, und wir haben auch mitgeholfen. Ich habe aber auch gesehen, wie viel mein Vater gearbei-tet hat, und mir war irgendwann klar, dass ich das in dem Masse nicht will. Ich wollte ja auch eine Fami-

lie.» In den Betrieb einzusteigen, war also nicht seit jeher ihr Plan. Nach der Matur absolvierte die heute 40-Jährige ein Jusstudium. Doch als sich ihr Vater dem Pensionsalter näherte, wurde das Thema Nach-folge aktuell. «Wir haben eine Alterslimite von 70 Jah-ren, das zwingt einen, das Thema rechtzeitig anzuge-hen. Ich habe natürlich auch gespürt, dass meine Eltern Freude daran hätten, wenn ich das Präsidium übernehmen würde. Aber es war kein Zwang», betont sie. 2008 trat sie in den Verwaltungsrat ein und konnte so nach und nach ihr Wissen vertiefen. Doro-thee Auwärter wuchs in ihre zukünftige Aufgabe hin-ein. «Ich habe dazu noch einen Executive MBA an der HSG gemacht. Nach diesem Studium war ich dann bereit, das Präsidium zu übernehmen.» Heute ist sie Partnerin in einer Wirtschaftskanzlei in >

FÜR DIE NÄCHSTE GENERATION

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REPORTAGE

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Guided Cooking: die Digitalisierung der KücheLeckere Gerichte zubereiten und währenddessen Wäsche falten? Oder mit den Gästen einen Aperitif trinken? Dank der neuesten Entwicklung von Kuhn Rikon in Zusammenarbeit mit V-Zug ist dies tatsächlich bald möglich. In knapp einjähriger Entwicklungszeit wurde gemeinsam eine Techno-logie entwickelt, bei der es möglich ist, dass Pfanne und Kochfeld während des Kochvorgangs miteinander kommunizieren.

Die klassischen Modelle des DUROMATIC® und HOTPAN® wurden um einen Bluetooth- Sensor im Griff erweitert, der Interaktionen mit der Kuhn Rikon App ermöglicht. Der Topf meldet der App sekündlich, ob eine Temperaturanpassung notwendig ist. Über diese funktioniert der an-schliessende Datenaustausch mit dem Kochfeld. Zudem wird der Kochprozess in Abhängigkeit vom Lebensmittel und von der Topfgrösse direkt gesteuert. Es wird also nur so viel Hitze zugeführt wie gerade nötig. Sobald der Kochvorgang be-endet ist oder eine Information aufgrund eines notwendigen manuellen Eingreifens notwendig ist, erklingt ein akustisches Signal.

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1 Dorothee Auwärter ist neben der Fabrik

aufgewachsen.

2 und 3 Kuhn Rikon produ-ziert seit mehr als

90 Jahren im Tösstal Kochgeschirr. In der

Fabrik sind einige der frühen Produkte

zu sehen.

«Es ist eine wunder-schöne Aufgabe,

im eigenen Einfluss-bereich für Fairness,

Vertrauen und gute Arbeitsplätze

zu sorgen.»Dorothee Auwärter

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Winterthur mit einem 50-Prozent-Pensum. Dazu kommen die Zeit, die sie dem Präsidium widmet, und weitere Aufgaben, wie etwa das Engagement im Stif-tungsrat einer gemeinnützigen Institution. Ein gros-ses Pensum für die Mutter eines neunjährigen Sohnes. Doch in der Familie hält man zusammen: «Auch mein Mann arbeitet Teilzeit, und ich habe das Glück, dass das soziale Gefüge um mich herum das mitträgt und mich unterstützt.»

KOCHEN ALS FREIZEITVERGNÜGEN Seit 2014 hält sie nun das Unternehmen auf Kurs und meistert die Grat-wanderung zwischen Tradition und den Herausforde-rungen der Zukunft. Denn Anpassung ist auf mehre-ren Ebenen gefragt. Das beginnt beim Wandel, dem das Hauptthema von Kuhn Rikon, das Kochen, unter-worfen ist. «Was kocht man, wann kocht man, wer macht das? Heute ist Kochen etwas, das man eher am Wochenende zelebriert, weil während der Woche gar keine Zeit mehr dafür ist. In Asien gibt es in grossen Städten Wohnungen, in denen es gar keine Küchen mehr gibt!» Das ist zwar bei uns weniger vorstellbar, aber die Technik – Stichwort Thermomix – hält auch bei uns rasant Einzug. Eine Entwicklung, die Kuhn Rikon nicht verpassen möchte. Doch man geht einen eigenen Weg. «Wir sind da bewusst auf einer etwas anderen Schiene mit unserem Guided Cooking. Für uns sind der lustvolle Aspekt beim Kochen und das ei-gene Wirken sehr wichtig.»

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«Was kocht man, wann kocht man, wer macht das?

Heute ist Kochen etwas, das man eher am Wochen-

ende zelebriert, weil während der Woche gar keine

Zeit mehr dafür ist.»Dorothee Auwärter

WO WIRD EINGEKAUFT? Eine weitere Aufgabe, der man im Tösstal begegnen muss, ist der Wandel in Ver-kauf und Distribution durch die Digitalisierung. Die traditionellen Verkaufskanäle, also Einzelhandel und Kaufhäuser, sind seit Jahrzehnten im Rückgang be-griffen. Auch für einen grossen Namen wie Kuhn Ri-kon wird es damit zunehmend schwieriger, sich als Qualitätsprodukt beim Verbraucher zu positionieren. Dorothee Auwärter ist realistisch: «Wir sind abhängig von den verschiedenen Verkaufskanälen, trotz unse-ren eigenen Webshops und eigenen Läden. Die Wa-renhäuser sind nach wie vor wichtig. Das ist eine gro-sse Herausforderung für uns.»

Einen Vorteil aber sieht sie in der Ausrichtung des Produktsortiments auf Langlebigkeit und Nachhaltig-keit. Das sei seit jeher Firmenphilosophie, betont sie: «Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind ein wichti-ges Thema. Mit unserem Kochgeschirr kann man bis zu 70 Prozent Energie einsparen. Unsere Produkte sind langlebig, was eben auch nachhaltig ist. Ein Fa-milienunternehmen denkt vielleicht auch stärker an die nächste Generation, darauf legen wir grossen Wert.» Dabei ist ihr durchaus bewusst, dass es in die-sem Bereich noch sehr viel zu tun gibt, gerade, was Transportwege und Materialien angeht. «Klar, auch wir verschiffen unsere Produkte um die halbe Welt, und auch bei uns ist vieles zum Teil noch mit Plastik verpackt. Aber es ist ein Weg der kontinuierlichen Ver-besserung, den wir gehen.»

«Man kann nur versuchen,

der eigenen Marke Sorge

zu tragen und authen-

tisch zu bleiben. Im

Ernstfall muss man eben

auch zu seinen Fehlern stehen.»

Dorothee Auwärter

1 Produktion der Pfannendeckel.

2 Einzelteile aus dem

3-D-Drucker.

Piiiep

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REPORTAGE

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MIT KUHN RIKON IN DIE ZUKUNFT

Wir laden Sie ein zu einem Besuch bei der Kochgeschirrmanufaktur Kuhn Rikon. Die Mitarbeitenden werden für Sie am Samstag eine Sonderschicht einlegen. So erhalten Sie einen einmaligen Einblick in die Produktionsstätten im Tösstal.

PROGRAMMWir starten in der Produktionsstätte von Kuhn Rikon, wo Sie jeden ein-zelnen Arbeitsschritt miterleben können. Angefangen beim Rohma-teriallager, übers Tiefziehen der Rohlinge und Bodenlöten bis hin zur Innen- und Aussenbearbeitung sowie Endmontage. Danach wechseln wir den Standort von der Produktion ins Kochstudio, wo wir einen Einblick in die neue Welt des Guided Cooking erhalten werden. Der Besuch wird mit einem Apéro abgeschlossen.

WANN?Samstag, 23. November 2019, 8.30 bis 11.30 Uhr

WO?Kuhn Rikon AG, Neschwiler- strasse 4, 8486 Rikon

PREIS?15 Franken pro Person

SO MELDEN SIE SICH ANOnline über myEKZ.ch oder über > ekz.ch/leserevent

Per Postkarte: Senden Sie Ihren Namen, Ihre Adresse, E-Mail- Adresse* und Telefonnummer an: EKZ, Leser event «EKZ Blue», 8022 Zürich

ANMELDESCHLUSS10. November 2019

Die Teilnehmerzahl ist auf 50 Personen beschränkt. Aus allen Anmeldungen werden die Teilneh-menden ausgelost. Sie erhalten bis am 13. November 2019 eine Anmeldebestätigung mit detailliertem Programm.

* Zur Ergänzung Ihrer Kundendaten und um Sie über diesen Anlass wie auch zukünftig elektronisch zu informieren, bitten wir Sie bei der Anmeldung um Ihre E-Mail-Adresse.

LESEREVENT

SCHWEIZER PRODUKTION Aktuell sind in Rikon rund 150 Mitarbeitende tätig. Das sind weniger als noch vor einigen Jahren. «Wir mussten insbesondere in der Produktion leider ein wenig abbauen.» Doch am Pro-duktionsstandort Schweiz möchte man auch in Zu-kunft festhalten, vor allem im Bereich der Spezial-töpfe. Bei den Küchenhelfern greift man teilweise auf Partnerunternehmen in China, aber auch Italien und weiteren europäischen Ländern zurück, welche diese Produkte nach den Vorgaben von Kuhn Rikon produ-zieren.

Doch wie kann man im Ausland die Produktions-bedingungen überwachen? «Es ist immer ein Spagat», gibt Dorothee Auwärter unumwunden zu. «Einerseits möchten wir möglichst wenig Partner, zu denen wir aber eine umso engere Beziehung aufbauen. Da kann man dann auch kritische Punkte ansprechen. Doch zu wenig Partner bedeutet auch ein Klumpenrisiko. Wir müssen also immer die Balance finden.» Dazu sind Mitarbeitende von Kuhn Rikon oft vor Ort, um den Überblick zu wahren. Doch es bleibt ein gewisses Rest-risiko, wenn man im Ausland produzieren lässt. Denn eine lückenlose Kontrolle ist kaum möglich. Und wenn etwas anders läuft als geplant, reagiert die Öf-fentlichkeit im Zeitalter des Digitalen heute umso un-erbittlicher. «Ich bin hauptberuflich Anwältin und es gewohnt, erst einmal beide Seiten zu hören. Aber in den Social Media funktioniert das eben nicht so. Man kann also nur versuchen, der eigenen Marke, so gut man kann, Sorge zu tragen und authentisch zu blei-ben. Im Ernstfall muss man eben auch zu seinen Feh-lern stehen.»

MUT ZUR INNOVATION Was ist Dorothee Auwärters Vi-sion für die Zukunft? «Wir möchten unsere Eigenstän-digkeit bewahren», sagt sie schlicht und meint damit die Besitzverhältnisse ebenso wie die Produkte. «Es muss uns gelingen, dass wir weiterhin kreativ und zukunftsorientiert sind und auf dieser Basis mit hoher Qualität und neuen Ideen überzeugen können.» Dazu gehört Mut, denn manchmal setzt man dabei auch aufs falsche Pferd, wie sie freimütig erzählt. «Wir hat-ten zum Beispiel einen super Einbaudrucksteamer entwickelt, sind aber an dessen Vermarktung und Ver-trieb gescheitert.» Derartige Risiken gehören dazu, doch man darf auf das unternehmerische Geschick der Verwaltungsratspräsidentin vertrauen. Denn sie be-hält alle Faktoren im Auge: «Ich bin mir bewusst, dass es nicht nur um unsere Familiengeschichte und den guten Ruf von Kuhn Rikon geht, sondern auch um un-ser Familienvermögen.» Bei Dorothee Auwärter ist diese Verantwortung in guten Händen.

Mehr über Kuhn Rikon im Themenportal > ekz.ch/blue

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Geniessen Sie in der Krone Rafz seltene Stücke vom Rind

und entspannen Sie danach bei einem Spaziergang durch

die nahen Rebberge.

TEXT Daniel BütlerFOTOS Severin Jakob

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AUS DER TRADITION NEU

GEBOREN28 EKZ BLUE 3 2019

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1 Ein Dorfplatz wie aus dem

Bilderbuch.

2 Das Onglet wird mit viel

Liebe zubereitet.

3 Ein Meister am Werk:

Hier entstehen die kulinari-schen Köstlichkeiten.

4 Thomas Hänseler und

Caroline Thalmann führen das Restaurant.

5 In der Krone wird mit

regionalen, handverlesenen Zutaten gekocht.

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5

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Vor dem Haus plätschert ein Brunnen, nebenan stehen eine Kirche und das Ortsmuseum. Das Restaurant selber ist ein prächtiger Riegelbau – wie so viele hier in der Gegend. Malerisch ist das Bild, das sich dem Besucher im Rafzer Oberdorf präsentiert. Seit 1892 besteht das Wirtshaus, ent-nimmt man dem edel anmutenden Wappenschild. Im Inneren verströmen ein Kachelofen, getäferte Wände und Butzenscheiben ein gemütliches Ambiente.

Doch ganz so traditionell, wie es auf den ersten Blick scheint, ist das Lokal nicht. News publiziert die Krone auf Instagram. Und der Mann am Herd ist ge-rade 30 Jahre alt geworden. Thomas Hänseler hat den Betrieb vor zwei Jahren von seinen Eltern übernom-men. Die Familie wirtet hier seit Ende des 19. Jahr-hunderts. Das Haus selber dürfte aus dem 18. Jahr-hundert stammen. Ganz genau wisse man das aber nicht, sagt Evi Hänseler, Thomas’ Mutter. Jahrzehnte-lang war die Krone eine einfache Beiz, und die Wirte waren gleichzeitig Bauern. Erst Thomas’ Vater be-gann, warme Speisen zuzubereiten. Der Jungwirt möchte die Krone nun als Speiserestaurant positionie-ren. Auf der Karte finden sich Spezialitäten, etwa En-tenleber auf Petit Tender, neben landläufig bekannten Menüs. Es gibt aber auch eine breite Auswahl an fleischlosen und Kinder-Menüs.

REGIONALE GAUMENGENÜSSE Eine Hausspezialität ist das Onglet vom Kalb, ein Stück, das man eher sel-ten findet. Das Onglet (oder Nierenzapfen) ist ein leicht durchzogenes, aber zartes Fleischstück, das sich unterhalb der Niere befindet, wie

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Mehr zum Sonntagstipp im Themenportal > ekz.ch/blue

die Servicefrau Caroline Thalmann fachkundig er-klärt. Kurz angebraten, schmeckt es an einer Mor-chelsauce wunderbar. Auch die Vorspeise, ein ge-mischter Salat, ist tadellos. Die Dessertkarte weiss mit verschiedenen hausgemachten Glacés ebenfalls zu gefallen, darunter weisse Kaffeeglacé und solche aus Tonkabohnen. Am meisten spricht mich das Quittensorbet an. Eine Wahl, die ich nicht bereue.

Die Grundprodukte bezieht die Krone zum Gross-teil aus der Region: das Fleisch vom Dorfmetzger Si-grist und von der Spezialitätenmanufaktur Das Pure aus Wetzikon. Gemüse und Früchte kommen unter anderem von der Jucker Farm. Auf der Weinkarte fin-den sich neben südeuropäischen viele lokale Tropfen, etwa vom Weingut Kramer in Rafz, denn die Gegend ist ein traditionelles Weinbaugebiet.

Jetzt im Herbst kann man natürlich auch Wild genies-sen. Neben Reh wird an manchen Tagen auch Wild-schwein oder Hirsch angeboten. Und für den kleinen Hunger gibt es – aber nur am Sonntag – feine Frucht-wähen, die Mutter Evi selber bäckt, wie der Wirt schmunzelnd erzählt. Er möchte künftig noch mehr Stücke verarbeiten, «die nicht jeder hat», wie etwa Hohrückenkette. Auf eine spezielle Kundschaft aus-richten will man sich aber nicht. «Zu uns sollen alle kommen können», sagt Serviererin Caroline Thal-mann. Thomas Hänseler und sie führen das Restau-rant im Zweierteam, unterstützt von Evi Hänseler, die als gute Seele immer und überall hilft, wo Bedarf ist: sei’s im Service oder in der Küche. Bei grösseren An-lässen, die im Sääli stattfinden, kommt weiteres Per-sonal dazu.

IDYLLISCHE UMGEBUNG Bei unserem Besuch tum-meln sich im Gartenrestaurant Velofahrer. An Sonn-tagen ist die Krone gut besucht, ist sie doch eines der wenigen offenen Lokale in der Gegend. Wer gern Be-wegung hat, kann das Essen mit einem Spaziergang durch die nahen Rebberge verbinden. Für Velofahrer bietet sich Rafz als Ziel einer lauschigen Tour dem Rhein entlang an, beispielsweise ab Schaffhausen. Und sollten die Kinder ungeduldig werden, können sie sich am Brunnen vor dem Restaurant amüsieren, zumindest bei warmen Temperaturen.

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Krone Oberdorf 5 8197 Rafz

Telefon 044 869 13 35 > krone-rafz.ch

Offen: Mi bis Fr

8.30 bis 13.30 Uhr und ab 17 Uhr; Sa ab 17 Uhr; So ab 10 Uhr

1 Im Gastraum

herrscht Gemütlich-keit.

2 und 3 In der Krone Rafz

wird nicht nur mit Liebe gekocht,

sondern auch ebenso angerichtet.

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SONNTAGST IPP

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KREUZWORTRÄTSEL

GEWINNEN SIE EINE VON VIER SBB-GESCHENKKARTEN IM WERT VON JE 50 FRANKENMachen Sie einen Ausflug in eine bunte Herbstland-schaft oder besuchen Sie einen Ort, an den Sie schon immer hinwollten.

So nehmen Sie an der Verlosung teil: Füllen Sie das Formular auf der Website ekz.ch/ raetsel oder myEKZ.ch aus oder schreiben Sie das Lösungswort und Ihre Adresse per Postkarte an: EKZ, Kreuzworträtsel Blue, Postfach, 8022 Zürich.

Das Lösungswort aus Blue 2 | 2019 lautet: LADESTATIONJe ein EKZ-Badetuch gewonnen haben: Nicole Sieger, Birmensdorf; Rita Frauenfelder, Hombrechti-kon; Romy Binder, Steinmaur; Hans Dändliker, Hinwil; Peter Trachsler, Oberweningen; Bruno Götsch, Uitikon; Margarete Zaugg, Zell; René Hart-mann, Niederglatt ZH.

Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 × 3-Blöcke nur ein Mal vorkommen.

GEWINNEN SIE EINEN VON DREI VAUDE DRYBAGS IM WERT VON 35.90 FRANKEN.Wasserdicht und extrem leicht: Der robuste, anthrazitfarbene 20-l-Packsack von Vaude schützt den Inhalt sicher vor Wasser.

So nehmen Sie an der Verlosung teil:Füllen Sie das Formular auf der Website ekz.ch/ sudoku oder myEKZ.ch aus oder schreiben Sie uns die Lösungszahl und Ihre Adresse per Postkarte an: EKZ, Sudoku Blue, Postfach, 8022 Zürich.

Die Lösungszahl aus Blue 2 | 2019 lautet: 826Ein LED-Sonnenglas® gewonnen haben: Margrit Rüttimann, Effretikon; Ernst Buchmann, Seuzach; Hans Brändle, Neftenbach; Brigitte Holzinger, Hombrechtikon; Thomas Einbock, Bertschikon.

SUDOKU LEICHT SUDOKU MITTEL

EINGABESCHLUSS FÜR BEIDE VERLOSUNGEN: 22. NOVEMBER 2019 Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Keine Barauszahlung. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, über die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Mitarbeitende von Blue, der Linkgroup AG und EKZ sind von der Teilnahme ausgeschlossen.

Die Lösungszahl

MITMACHEN

und gewinnen

7 attraktive Preise

werden verlost

871 92 10 123 11 134 5 6

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Info

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fik: F

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DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM FEBRUAR 2020

Leicht und normal ver-schmutzte Wäsche bei 20 °C statt bei 40 °C waschen. Eine Wäsche bei 20° statt bei 60° spart rund 70 Prozent Strom, da das Aufheizen des Wassers am meisten Energie benötigt.

Am besten fürs Portemonnaie und für die Umwelt ist – wenn immer möglich – das Trocknen der Wäsche draussen.

TROCKNEN:SONNE STATT TUMBLER

Lieber die Fenster zwei-mal pro Tag ganz öffnen, anstatt sie stun-denlang gekippt zu lassen. Bei weit geöff-neten Fenstern reichen einige Minuten, um die gesamte Raumluft auszutauschen. Kochen mit Deckel kostet ein

Drittel weniger Energie als «oben ohne». Kochtopf und Herdplattengrösse sollten zueinander passen.

Lebensmittel am besten bei 6 bis 7 °C kühlen. Leicht Verderbliches wie Fleisch oder Fisch im untersten Fach des Kühlschranks lagern, wo es am kältesten ist.

Geschirr nicht vorspülen. Den Geschirrspüler möglichst vollladen und das Sparprogramm wäh-len.

LÜFTEN:KURZ UND HEFTIG

KOCHEN:DECKEL DRAUF

KÜHLSCHRANK:RICHTIGE TEMPERATUR WASCHEN:

20 °C IST DAS NEUE 40 °C GESCHIRRSPÜLER:VOLL UND OHNE VORSPÜLEN

Um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erfüllen, brauchen wir nicht nur neue Techno-logien, sondern auch neue Gewohnheiten. Was damit genau gemeint ist, erklärt Professorin Claudia Binder, die an der Ecole Polytechnique Fédérale in Lausanne (EPFL) den Lehrstuhl für Mensch-Umwelt-Beziehungen in urbanen Systemen innehat, ab Seite 20. Hier schon mal ein paar Energiespartipps, die unsere Gewohnheiten verändern.

ENERGIE SPAREN = GEWOHNHEITEN ÄNDERN

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