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456 Beriehh Spezielle analytische Methoden. 50 ml-Zentrifugenglas mit soviel 10 n l~atronlauge versetz% dab die Flfissigkeit nach Auffiillen auf 20 ml mit destilliertem Wasser 4 n an 1%0H ist (36 ml 10 n NaOH). Dann gibt man 20 ml n-Butanol hinzu und sch/ittelt 2 Std lang ~lle 15 rain urn. Man zentrifugier% saugt die Butanolschicht sorgf~ltig ab und versetzt die alkalische Flfissigkcit mit 8 ml 10 n Salzsiure. Iqach dem Mischen wird filtriert und das Filtrat auf 100 ml aufgeffillt. Zur Bestimmung werden 1--4 ml dieser LSsung (entsprechend 0,5--0,7 nag I) entnommen und auf 5 ml mit destilliertem Wasser aufgeffillt. (Zusatz IqaC1 unterbleibt, da es bereits in der Hydrolysen- flfissigkeit enthalten ist.) Welter verfahrt man wie bei der Aufstellung der Eich- kurve. Bei Anwendung yon 500 mg eines Jodproteins kSnnen bis herab zu 1% I bestimmt werden. Die Genauigkeit der Methode betrggt =L2,8% bei einem Gehalt yon 1% I. H. SPERLICH. 3,5-Dijodthyronin 1/~Bt sich naeh den Angaben yon W. H. C. Sgiw i mit MmLo~s Reagens in. folgender Weise bestimmen. Unter diesen Bedingungen sollen 2,6-substituierte Phenole, z. ]3. Dijodtyrosin und Thyroxin nieht reagieren. ])as Reagens besteht aus 37,5 g HgSO~, 27,5 g HgCl~, 35 g wasserfreiem lqa2S04, 700 ml Wasser, 53 ml H2SO~ unter Erw~rmen gelSst und nach dem Abkfihlen auf 1 Liter aufgeffillt. Zur Verdiinnnng und um Niedersehl~ge zu vermeiden, verwendet man eine LSsung yon 0,5 g Natriumlaurylsuffat in 400 ml Wasser, die mit 19 ml Sehwefel- s&ure in 400 m] Wasser gemischt und auf 1000 ml aufgeffillt wird. Die l~atriumnitri~- 15sung muB friscl~ sein. Veto Dijodthyronin (100rag% in 0,1 n Natronlauge)nimmt man 1 ml mit 15 ml Quecksilberreagens und koeht fiber freier Flamme 60 Jr 5 sec. Unmittelbar nachher gib~ man 0,1 m] Natrinmnitrit zu und verdiinnt sofort mit ungef/ihr 25 ml Verd/innungsmittel. Man f/illt naeh dem Abkiihlen auf 50 ml auf und mfl]t mat einem blaugriinen Filter. Es k5nnen Mengen bis zu 0,5 nag bestimmt werden. Auftretende Triibungen kSnnen nur mit Farbverlust filtriert werden. Thyroxin kann zum grSBten Tell durch Extraktion aus n I~aOH-LSsung mit Butane] entfernt werden. Drei Extraktionen sind meistens ausreiehend. K. ttr~SBV.~G. 3,3",5=Trijodthyronin l&Bt sich in etwa 10-~m L5sung nach It. E. EV~RT 2 ?olarvgraphisch bestimmcn, wenn in 0,1 n Ammoniumchlorid-Ammoninmhydroxyd- pufferlSsung gearbeitet wird. Am besten werden zu 3 ml 2 10-3 m L5sung je 1 ml 1 n Ammoniumchlorid- und 1 m AmmoniaklSsung, 2 ml n-Propylalkohol und 0,25 ml 0,2%ige GelatinelSsung gegeben und zu 10 ml erganzt. Naeh Behandeln mit Stickstoff (10 min) wird zwisehen --0,8 und 1,7 V gegen die ges/itt. Kalomel- elektrode polarographiert (m = 1,55 nag sec-i, t -- 4,6 see in ~quimolarer Mischung 0,1 n Ammoninmhydroxyd- mid 0,1 n AmmoniumchloridlSsung). Die StufenhShe ist der Konzentration streng linear proportional. Das ]Yalbstufenpotential sinkt mit dem pH-Wert. -- Aueh d,l-Thyroxin, 3,5-Dijodthyronin, 3,5-Dijodtyrosin hefern in der gleichen GrundlSsung konzentrationsproportionale Stufen. K. CR~Sm Das Verfahren zur Bestimmung yon Thyroxin, das H. Sl~ITzr und It. S~og~Azq~ 3 angeben, basiert darauf, dab naeh Ans~uern einer Thyroxinl5sung mit verdfinnter Salzs/~ure und Zusatz yon l~itritl5sung in einigen Minuten bei Zimmertempera~ur ein gelblicher Farbton entsteh% der in alkalischem Medium gegen rot versehoben ist. Die Bestimmung wird mi~ 1,0 ml einer LSsung, die 1 60 ~g Thyroxin enthalten kann, vorgenommen; man s~uert mit 0,1 ml verdfinnter Salzsaure (D 1,060)an; i Analyst (London) 78, 253--254 (1953). Glaxo Lab. Ltd., Greenford, Middles. (England). 2 Arch. Bioehem. Biophysics 49, 9397 (1954). State Univ., Newu (USA). 3 Mikrochem. verein. Mikroehim. Acta (Wien) 40, 198 201 (1952). Paracelsus- Inst., Bad Hall (OberSsterreich).

Das Verfahren zur Bestimmung von Thyroxin

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Page 1: Das Verfahren zur Bestimmung von Thyroxin

456 Beriehh Spezielle analytische Methoden.

50 ml-Zentrifugenglas mit soviel 10 n l~atronlauge versetz% dab die Flfissigkeit nach Auffiillen auf 20 ml mit destilliertem Wasser 4 n an 1%0H ist ( 3 6 ml 10 n NaOH). Dann gibt man 20 ml n-Butanol hinzu und sch/ittelt 2 Std lang ~lle 15 rain urn. Man zentrifugier% saugt die Butanolschicht sorgf~ltig ab und versetzt die alkalische Flfissigkcit mit 8 ml 10 n Salzsiure. Iqach dem Mischen wird filtriert und das Fil trat auf 100 ml aufgeffillt. Zur Bestimmung werden 1--4 ml dieser LSsung (entsprechend 0,5--0,7 nag I) entnommen und auf 5 ml mit destilliertem Wasser aufgeffillt. (Zusatz IqaC1 unterbleibt, da es bereits in der Hydrolysen- flfissigkeit enthalten ist.) Welter verfahrt man wie bei der Aufstellung der Eich- kurve. Bei Anwendung yon 500 mg eines Jodproteins kSnnen bis herab zu 1% I bestimmt werden. Die Genauigkeit der Methode betrggt =L2,8% bei einem Gehalt yon 1% I. H. SPERLICH.

3,5-Dijodthyronin 1/~Bt sich naeh den Angaben yon W. H. C. S g i w i mit MmLo~s Reagens in. folgender Weise bestimmen. Unter diesen Bedingungen sollen 2,6-substituierte Phenole, z. ]3. Dijodtyrosin und Thyroxin nieht reagieren. ])as Reagens besteht aus 37,5 g HgSO~, 27,5 g HgCl~, 35 g wasserfreiem lqa2S04, 700 ml Wasser, 53 ml H2SO ~ unter Erw~rmen gelSst und nach dem Abkfihlen auf 1 Liter aufgeffillt. Zur Verdiinnnng und um Niedersehl~ge zu vermeiden, verwendet man eine LSsung yon 0,5 g Natriumlaurylsuffat in 400 ml Wasser, die mit 19 ml Sehwefel- s&ure in 400 m] Wasser gemischt und auf 1000 ml aufgeffillt wird. Die l~atriumnitri~- 15sung muB friscl~ sein. Veto Dijodthyronin (100rag% in 0,1 n Natronlauge)nimmt man 1 ml mit 15 ml Quecksilberreagens und koeht fiber freier Flamme 60 Jr 5 sec. Unmittelbar nachher gib~ man 0,1 m] Natrinmnitri t zu und verdiinnt sofort mit ungef/ihr 25 ml Verd/innungsmittel. Man f/illt naeh dem Abkiihlen auf 50 ml auf und mfl]t mat einem blaugriinen Filter. Es k5nnen Mengen bis zu 0,5 nag bestimmt werden. Auftretende Triibungen kSnnen nur mit Farbverlust filtriert werden. Thyroxin kann zum grSBten Tell durch Extrakt ion aus n I~aOH-LSsung mit Butane] entfernt werden. Drei Extraktionen sind meistens ausreiehend. K. ttr~SBV.~G.

3,3",5=Trijodthyronin l&Bt sich in etwa 10-~m L5sung nach It . E. EV~RT 2 ?olarvgraphisch bestimmcn, wenn in 0,1 n Ammoniumchlorid-Ammoninmhydroxyd- pufferlSsung gearbeitet wird. Am besten werden zu 3 ml 2 �9 10 -3 m L5sung je 1 ml 1 n Ammoniumchlorid- und 1 m AmmoniaklSsung, 2 ml n-Propylalkohol und 0,25 ml 0,2%ige GelatinelSsung gegeben und zu 10 ml erganzt. Naeh Behandeln mit Stickstoff (10 min) wird zwisehen --0,8 und 1,7 V gegen die ges/itt. Kalomel- elektrode polarographiert (m = 1,55 nag sec - i , t - - 4,6 see in ~quimolarer Mischung 0,1 n Ammoninmhydroxyd- mid 0,1 n AmmoniumchloridlSsung). Die StufenhShe ist der Konzentration streng linear proportional. Das ]Yalbstufenpotential sinkt mit dem pH-Wert. - - Aueh d,l-Thyroxin, 3,5-Dijodthyronin, 3,5-Dijodtyrosin hefern in der gleichen GrundlSsung konzentrationsproportionale Stufen. K. CR~Sm

Das Verfahren zur Best immung yon Thyroxin, das H. Sl~ITzr und It. S~og~Azq~ 3 angeben, basiert darauf, dab naeh Ans~uern einer Thyroxinl5sung mit verdfinnter Salzs/~ure und Zusatz yon l~itritl5sung in einigen Minuten bei Zimmertempera~ur ein gelblicher Farbton entsteh% der in alkalischem Medium gegen rot versehoben ist. Die Bestimmung wird mi~ 1,0 ml einer LSsung, die 1 60 ~g Thyroxin enthalten kann, vorgenommen; man s~uert mit 0,1 ml verdfinnter Salzsaure (D 1,060)an;

i Analyst (London) 78, 253--254 (1953). Glaxo Lab. Ltd., Greenford, Middles. (England).

2 Arch. Bioehem. Biophysics 49, 9 3 9 7 (1954). State Univ., N e w u (USA). 3 Mikrochem. verein. Mikroehim. Acta (Wien) 40, 198 201 (1952). Paracelsus-

Inst., Bad Hall (OberSsterreich).

Page 2: Das Verfahren zur Bestimmung von Thyroxin

4. Auf Physiologie und Pathologie bezfigliehe. 457

hach Zusatz yon 0,1 ml einer 32%igen Natriumnitritl6sung wird die Probe auf 5ra in sich selbst fiberlassen. Eine auftretende Gasbildung urird durch Einstellen der Probe in ein Wasserbad (40 ~ C) gefSrdert. Naeh Zusatz yon 0,1 ml 4 n Kalilauge miBt man mit Blaufilter gegen dest. Wasser. Der Thyroxingehalt ist aus der Eieh- kurve abzulesen. ~eben Thyroxin zeigen auch Thyronin und Dijodtyrosin an- scheinend ihrer Molarit~it entsprechend die gleiehe Farbreaktion. Tyrosin reagiert gleichfalls, jedoch mit einer 10--15 mal schw~cheren Intensit~t. E. BAE~TIC~.

]~in Yerfahren fiir den Naehweis yon mit 181J-markiertem Insulin (<5/~g) besehreibt E. KALLE~, 1. Arbeitsvorschri]t: Das naeh dem Verfahren yon H. H. BA~KS, A. M. S E ~ G ~ und J. Frs~ e mit lalj markierte Insulin wird auf einem Streifen Whatman-Papier (oder anderem Papier) aufgetragen. Wird nun Human- serum aufgetragen, so bleibt, wie sich dureh Radiographie des Papiers zeigen l~Bt, bei Elektrophorese tiber 13Std bei l l 0 V und l mA und Pufferung auf p ~ = 8,6 mit Veronalacetat naeh dem Verfahren yon W. G~Ass~A~N und K . HA~NIG a alas markierte Insulin an der Auftragsstelle liegen. Wird jedoeh ein Oberschul~ yon nichtaktivem Tr~gerinsulin (0,01 ml 0,1~oige L6sung) zugesetzt, so wandert das Insulin bei der Elektrophorese und die gewanderte Streeke l~Bt sich im Radio- gramm erkennen. Bei Verwendung yon l~atten- oder Meersehweinehenserum an Stelle yon Humanserum trRt die Papieradsorption nieht mehr spezifiseh auf; vielmehr gestattet dann nur die Beweglieh_keit Riieksehlfisse auf das Vorhandensein yon markiertem Insulin. Bei Verwendung yon Humanserum lassen sich his zu 10 -~ #g Insulin(lalJ) in 10 -5 ~oiger LSsung naehweisen. F. WnIGEL.

Die Miigliehkeiten der polarographisehen Bestimmung yon ~Iereaptoverbim dnngen in biologisehem Material untersuchten S. R6HLrSG, M. PETn~SKOVK und L. Jr~OUSEK a. Weiehe Frfichte (z. B. Tomaten) werden mit einem Messer aus rost- freiem Stahl zersehnitten und in einem Gazebeutel (der auf die Stufen des Polaro- gramms keinen EinfluB hat) ausgedrtickt. Der Salt wird in das KAnovs~.K-Gef~l~ pipettiert. Die Vorbereitungen mtissen in Glasgef~Ben unter KoMendioxyd vorge- n0mmen werden, weft sonst niedere polarographische Stufen erhalten werden. Feste und halbfeste Friiehte (z. B. Futterriiben, Kraut) werden gerieben und ebenfalls im Gazebeutel zerdrtiekt. Auch bier sind die erw~hnten VorsichtsmaBnahmen einzuhalten. Zur Feststellung des Einflusses des Koehens wurde eine der Ktiehen- teehnik m6gliehst ~hnliche Zubereitung gew~hlt. Veto geriebenen Kraut wurden raseh 10 g abgewogen und mit 5 ml destilliertem Wasser oder Pufferl6sung (pg 4,7) 30 min lang gekocht, das verdampfte Wasser erg~nzt, dureh Gaze geseiht und das Kraut ausgedrtiekt. Auf den Verlust fltiehtiger Substanzen wird nicht geachtet. Die Bestimmung erfolgt in 5 ml. - - Die Kurve yon Tomatensaft zeigt eine charakteri- stisehe Adsorptionsvorstufe des Glutathions ~, die in Gegenwart oberfl~ehenaktiver Stoffe versehwindet. Bei Krautsaft und gelegentlich auch beim Salt aus Futterrtiben war eine zweite Stufe beobaehtbar, entspreehend einem um 220 mV negativeren Potential. Bei Futterrtiben stSren ehinoide Substanzen, die die polarographische Kurve weitgehend vergndern; sie erniedrigen die Stufen odor lassen sie sogar ver- sehwinden. Oxydationsprodukte yon Chinonen verhindern im Kartoffelsaft die polarographisehe Bestimmung yon HS-Verbindungen vollkommen. Durch Zugabe

Klin. Wsehr. 19~4, 508--509. Univ. Ttibingen. e J. elin. Invest. 28, 548 (1949).

Naturwissensehaften 87, 496 (1950). Chem. Listy 47, 1458--1462 (1953). [Tseheehiseh] Zentr. endoerinol. Inst., Prag. Coituses, D. M., W. R. ClZOWELL U. S. L. FIClESS-; Analyr Chemistry 22, 525

(1950); vgl. diese Z. 132, 231 (1951).