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(WiBiLex) Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet Entrückung Prof. Dr. Christfried Böttrich erstellt: Oktober 2013 Permanenter Link zum Artikel: http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/56050/

Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet fileder Perspektive der Hinterbliebenen dargestellt. Himmelsreise: Die Ortsveränderung betri t allein die Seele, die sich in der Ekstase

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    Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet

    Entrückung

    Prof. Dr. Christfried Böttrich

    erstellt: Oktober 2013

    Permanenter Link zum Artikel:http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/56050/

    http://www.bibelwissenschaft.de/stichwort/56050/

  • 1. Phänomen1. Phänomen

    Der Begri “Entrückung” bezeichnet die Ortsveränderung eines Menschen aufübernatürliche Weise. Dabei handelt es sich um ein ausgesprochen komplexesPhänomen, das der biblischen Überlieferung wie auch allen Religionen der altenWelt gleichermaßen vertraut ist.

    Im Hintergrund aller Entrückungsvorstellungen steht das altorientalische →Weltbild, das vertikal strukturiert ist. Die Welt der Menschen be ndet sichunten, die der Götter oben. Zwischen beiden Wirklichkeitsbereichen, die vorallem durch den Gegensatz von Vergänglichkeit und Unvergänglichkeit,Zeitlichkeit und Zeitlosigkeit, Sterblichkeit und Unsterblichkeit gekennzeichnetsind, gibt es eine dynamische Beziehung. Die Bewohner der göttlichen Weltbesuchen die Welt der Menschen; Menschen wiederum vermögen kraftübernatürlicher Hilfe und unter bestimmten Umständen in die göttliche Weltaufzusteigen.

    Ein solcher Grenzübertritt kann auf unterschiedliche Weise erfolgen: befristetoder endgültig, vor dem Tod oder nach dem Tod, in voller Leiblichkeit oder inekstatischer Loslösung der → Seele vom Körper, in Form einer Reise durch diejenseitigen Räume oder in Form einer zielgerichteten Versetzung an einenbestimmten Ort. Bei alledem bleibt der betro ene Mensch nicht unverändert:Befristete Entrückungen gehen mit einer zeitweiligen Adaption an die göttlicheWirklichkeit einher, die bei der Rückkehr wieder aufgehoben wird; endgültigeEntrückungen sind mit Verwandlung und Erlangung der Unsterblichkeitverbunden.

    Um das Phänomen auch begri ich möglichst präzis zu erfassen, emp ehlt sichdie folgende Unterscheidung (Lohfink):

    Entrückung:Entrückung: Die Ortsveränderung erfolgt als eine leibliche Aufnahme indie göttliche Welt. Sie hat in der Regel endgültigen Charakter und wird aus

    Entrückung

    Prof. Dr. Christfried Böttrich

    Theologische Fakultät, Ernst- Moritz-Arndt-Universität

    WiBiLex | Entrückung 1

    article://09ee37af-d270-430e-bb49-e65df2a93bc2/Welt+%2F++Weltbild+%28NT%29/article://8b9c8061-5e7d-47ae-98a5-aabb0a0cce17/Seele/

  • der Perspektive der Hinterbliebenen dargestellt.Himmelsreise:Himmelsreise: Die Ortsveränderung betri t allein die Seele, die sich in derEkstase oder im Tod vom Leib ablöst. Sie ndet in der Regel währendeines begrenzten Zeitraumes statt und wird aus der Perspektive dessendargestellt, der die Reise erlebt.

    Eine solche Kategorisierung bleibt indessen schematisch. BeideVorstellungskreise überlagern einander vielfach. Sie lassen sich auch nichteinfach auf die Bereiche atl.-jüd. und griech.-hellen. Religiosität verteilen. In derjüd.-christl. Tradition etwa begegnen Himmelsreisen häu g in voller Leiblichkeit;gleichzeitig wird jedoch auch von einer Aufnahme der Seele im Tod erzählt. Dieröm. Kaiserapotheose wiederum folgt eher dem Modell der Entrückung.Insofern hat diese Unterscheidung lediglich pragmatischen Charakter, um dasMaterial einigermaßen zu gliedern. Jede einzelne Überlieferung ist im Blick aufihre jeweilige Motivkonstellation gesondert zu untersuchen.

    Vom Übergang in die göttliche Welt ist noch einmal eine besondere Formwunderbarer Ortsveränderungen zu unterscheiden, bei der die Entrückten aufder Erde verbleiben. Sie werden lediglich von einem Ort an einen anderenversetzt. Solche Entrückungen oder Translokationen haben ihre eigeneFaszination und berühren sich eng mit verbreiteten Märchenmotiven.

    2. Religionsgeschichtliche Analogien2. Religionsgeschichtliche Analogien

    Ihre ältesten Beispiele ndet die Vorstellung von der Entrückung einessterblichen Menschen in die Welt der Götter in der Literatur → Mesopotamiens;diese Traditionen wirken vor allem auf die atl.-jüd. Überlieferung ein. Diehellen.-röm. Religion bildet unabhängig davon eigene Formen aus, diewiederum die frühjüd.-christl. Entrückungsvorstellungen beeinflussen. Der Islamschließlich nimmt die biblischen Überlieferungen insgesamt auf und setzt mitder Entrückung des Propheten einen neuen Akzent.

    2.1. Alter Orient2.1. Alter Orient

    Die altorientalische Literatur kennt eine ganze Reihe vonEntrückungserzählungen, die vorzugsweise in der archaischen Zeit angesiedeltsind. In religionsgeschichtlicher Hinsicht stellen sie eine wichtige Bezugsgrößefür die alttestamentlichen Entrückungserzählungen dar (Schmitt).

    endgültige Entrückungendgültige Entrückung

    WiBiLex | Entrückung2

    article://15b88929-92c4-49ac-b2b9-e656b04c14bd/Mesopotamien/

  • König Ziusudru (Sumerischer Flutbericht aus Nippar); Utnapischtim (11.Tafel des assyr.-babylon. Gilgamesch-Epos); Xisuthros (griech. Babyloniacades babylon. Priesters Berossos): Der Held der Flutsage wird nachüberstandener Katastrophe unter Umgehung des Todes zu den Götternentrückt und mit Unsterblichkeit beschenkt.

    befristete Entrückungbefristete Entrückung

    Adapa, der sterbliche Sohn des Gottes Ea (sumer.-akkad. Mythos): Adapawird in den Kreis der Götter aufgenommen, versäumt es jedoch,Unsterblichkeit zu erlangen; er kehrt, ausgestattet mit jenseitiger Weisheit,wieder nach Eridu zurück.Etana, der König von Kisch (sumer. Königslisten): Der kinderlose Etanasteigt mit Hilfe eines Adlers zum Himmel auf, um das Kraut des Gebärenszu erlangen; danach lebt er auf der Erde weiter und begründet eineDynastie.Enmeduranki, König in der Sonnenstadt Nippar (assyr. Ritualtext):Enmeduranki erhält Zutritt zur Versammlung der Götter, um in die Kunstder Zukunftsschau eingeweiht zu werden; zurückgekehrt wird er zumAhnvater der Orakelpriester.Utuabzu, einer der sieben Urzeitweisen (assyr. Beschwörungsserie bitmeseri): Utuabzu, der als siebenter Urzeitweiser dem siebenten UrkönigEnmeduranki zugeordnet ist, steigt in den Himmel empor; aus dieserEntrückung speist sich seine Weisheit.

    Es liegt nahe, dass gerade jene Überlieferungen über den siebenten Urkönigund den siebenten Urzeitweisen Modellcharakter für die Figur des biblischenUrvaters → Henoch, des siebenten nach Adam (Gen 5,21-24; Jud 14), hatten. Inder Figur Henochs macht sich das frühe Judentum die altorientalischenEntrückungsvorstellungen zu eigen und verbindet damit alle Überlieferungenvon der O enbarung jenseitiger Weisheit sowie der Etablierung grundlegenderKulturgüter.

    2.2. Hellenistisch-römische Welt2.2. Hellenistisch-römische Welt

    Der Dualismus von Leib und Seele führt in der Tradition griech. Denkens dazu,den Übergang eines Sterblichen in die Welt der Götter auf plausible Weise zulösen: Allein die Seele, die selbst göttlichen Ursprungs ist, steigt auf (Bousset);eine Verwandlung des Leibes aber ist dann nicht mehr erforderlich. Dennochgibt es auch die Vorstellung einer Entrückung in voller Leiblichkeit, die nicht nur

    WiBiLex | Entrückung 3

    article://83ed0d22-1d07-40fb-8f4d-f35e731c1d37/Henoch+%2F+Henochliteratur/reference:reference:

  • Halbgötter wie Herakles, sondern auch herausragende Menschen wie Romulusbetri t. Im folgenden können hier aus der Fülle des Materials (Hönn) nurwenige prominente Beispiele genannt werden.

    EntrückungEntrückung

    Romulus (Livius, Ab urbe condita I 16; Plutarch,Romulus 27-28; Plutarch, Numa 2; AureliusVictor, De viris illustribus II 13): Während einerVolksversammlung auf freiem Felde wirdRomulus im plötzlichen Unwetter den Blickendes Volkes entzogen und entrückt. Daraufhinhuldigt ihm die Versammlung als einem Gott.Später berichten Zeugen seine Erscheinungvom Himmel her.Herakles (Apollodor, Bibliotheca II 7,7):Herakles wird von dem Scheiterhaufen, den er selbst errichtet hat, in einerWolke und unter Donnergrollen in den Himmel aufgenommen; dort wirdihm die Unsterblichkeit verliehen.Apollonios von Thyana (Philostrat, Vita Apollonii VIII 30): Am Tempel derDiktynna wird Apollonios zunächst von den Wächtern überwältigt undgebunden, um Mitternacht jedoch auf wundersame Weise wieder vonseinen Fesseln gelöst und im Inneren des Tempels entrückt.Kaiserapotheose: Die römische Kaiserapotheose ist nach den älterenVorbildern eines Romulus oder Herakles als Entrückung in den Himmelkonzipiert (Bickermann). Unmittelbar vom Scheiterhaufen fährt der Cäsarauf, wobei er sich eines Wagens, eines Adlers oder Greifen als Gefährtbedient. Zeugen bestätigen im Prozess der Konsekration vor dem Senat,den Flug beobachtet zu haben.

    HimmelsreiseHimmelsreise

    Mysterienfrömmigkeit: In den Mysterienkulten erlangen die Mysten imZustand der Ekstase Zutritt zur Welt der Götter und sehen dortunaussprechliche Geheimnisse.Volksfrömmigkeit: Es entspricht einer verbreiteten und in der Literatur wieauch in Grabinschriften vielfach belegten Vorstellung, dass sich die Seeleim Tode vom Leib ablöst und wieder in die Welt der Götter, die als ihreUrheimat verstanden wird, zurückkehrt.

    Auf die frühjüd.-christl. Vorstellungswelt nehmen diese Traditionen insofern

    WiBiLex | Entrückung4

  • Ein uss, als dass nun Himmelsreisen in voller Leiblichkeit und die ekstatischeSchau der himmlischen Welt nebeneinander stehen; je nach Kontext könnenEntrückungen zu Lebzeiten wie auch aus dem Tod heraus das Thema sein. Fürdie jüd. Literatur betri t das vor allem Figuren wie Henoch, Melchisedek,Abraham, Mose, Elia, Jesaja oder Esra. Für die christliche Literatur treten nachdem Vorbild des → Paulus oder des Sehers Johannes vor allem die zahlreichenEntrückungen oder ekstatischen Erlebnisse der apokryphen Apostelakten undder späteren hagiographischen Tradition in den Mittelpunkt, unter denen dieAufnahme der Gottesmutter in den Himmel die prominenteste ist (Shoemaker).Die Himmelfahrt Jesu beweist ihre Besonderheit dadurch, dass der Entrückungdie → Auferstehung in eine neue Form von Leiblichkeit hinein vorausgeht.

    2.3. Islam2.3. Islam

    Der Koran geht mit der Entrückungsvorstellung sehr sparsam um. Angedeutetwerden lediglich die Entrückung Henochs und Jesu; die Entrückung Elias wirdübergangen. Von einer Entrückung Mohammeds berichtet erst dienachkoranische Überlieferung im Anschluss an zwei sehr vage und o eneAussagen im Koran selbst.

    Idris / Henoch (Sure 19,56-57; 21,85-86): BeideSuren konstatieren knapp, Henoch sei “an einenhohen Ort erhoben” bzw. “in die BarmherzigkeitGottes aufgenommen” worden.Isa / Jesus (Sure 3,55; 4,157-158): Die erste Stellegebraucht die Terminologie von “aufnehmen underhöhen”, die zweite spricht davon, dass Gott ihn“zu sich erhoben” habe.Mohammed (Sure 17,1): Mohammeds berühmteNachtreise “vom heiligen Anbetungsplatz zumfernsten”, gedeutet auf eine nächtliche Entrückung von Mekka nachJerusalem, hat ausdrücklich das Ziel, “ihm von unseren Zeichen einige zuzeigen”. Im Licht von Sure 53,2-18 hat die Koranexegese und spätereLegende dies als den Ausgangspunkt einer Gottesbegegnung verstandenund zu einer weiteren Entrückung bzw. zu einer regelrechtenHimmelsreise vom Felsen des Tempelplatzes aus gestaltet (van Ess;Buckley).

    Bedeutung hat die Entrückung Mohammeds vor allem für den Anspruch aufden “Haram asch Scharif / Tempelplatz” in Jerusalem als das drittwichtigste

    WiBiLex | Entrückung 5

    article://d5780a89-5fb8-4631-8e2d-13f1e9484f3c/Paulus/article://68b09a2c-efc0-4ef7-a8e4-b189de08d000/Auferweckung+%2F+Auferstehung+/

  • Heiligtum der islamischen Welt. In der persischen Malerei ist sie zudem vielfachdargestellt worden.

    3. Terminologie3. Terminologie

    Für den Entrückungsvorgang wird eine di erenzierte Terminologie gebraucht.Entscheidend für den Sprachgebrauch ist, ob aus der Perspektive derZurückbleibenden oder aus der Perspektive des Entrückten selbst berichtetwird. Folgende Termini finden vorzugsweise Verwendung:

    ἁρπάζω, harpázō und Komposita / חקל l-q-ḥ / rapio, rapior: rauben,hinwegreißenλαμβάνω, lambánō und Komposita / חקל l-q-ḥ: nehmen, annehmen,aufnehmenμεθίστημι , methístēmi und Komposita: versetzenἀφανίζω, aphanízō: entschwinden, unsichtbar werden

    Häu g wird notiert, dass die Entrückung “von den Menschen weg” und “zu denGöttern / in den Himmel” erfolgt sei. Eine Reihe von weiteren Termini setzt - jenach Kontext - noch einmal besondere Akzente:

    σκεπάζω, skepázō: verbergen (Sir 48,12); δι-ίστημι, di-ístēmi: sichentfernen (Lk 24,51); ἀναφέρομαι, anaphéromai: hinaufgebracht werden(Lk 24,51); ἐπαίρομαι, epaíromai: erhoben werden (Apg 1,9); πορεύομαι,poreúomai: gehen (Apg 1,10.11) uam.ἀναχωρείν πρὸς τὸν θεόν, anachōreín prós tón theón: zu Gotthinaufgehen (Josephus, Ant IV 326) uam.

    Je nach Art der Bewegung kommt im Sprachgebrauch ein gewaltsames Moment(rauben, hinwegreißen) oder ein eher technischer Ausdruck (entschwinden,versetzt werden) zum Zuge. Stereotypen Charakter hat auch die Wendung, dassder Entrückte “nicht mehr gefunden wurde / οὐχ ηὑρίσκετο; oὐch hēurísketo”(z.B. Gen 5,24).

    4. Motive4. Motive

    Zu den Erzählungen von Entrückung und Himmelsreise gehört ein Arsenal vonMotiven, aus dem alle Erzähler schöpfen. Diese Motive werden in verschiedenenKombinationen zusammengefügt.

    Als Ort der Entrückung kommt dem Berg eine besondere Bedeutung zu; seine

    WiBiLex | Entrückung6

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  • buchstäblich herausragende Eignung für den Empfang prophetischerO enbarungen emp ehlt ihn zugleich für den Aufbruch in die himmlische Welt.Im Anschluss an Herakles sowie im Kontext der Apotheose erfolgt dieEntrückung häu g von einem Scheiterhaufen aus. Sie kann aber auch wie imFalle des Apollonios ganz allgemein an einem heiligen Ort statt nden. Handeltes sich um den Beginn einer Himmelsreise, dann be ndet sich der Reisendeoder Visionär meist auf einem Ruhebett.

    Unter den Begleitumständen der Entrückung begegnen vor allemNaturgewalten wie Donner, Blitzstrahl, Erdbeben, Feuer oder Wettersturm.Nahezu unverzichtbar erscheint die Wolke, die den Entrückten den Blicken desPublikums entzieht. Daran wird bereits deutlich, dass ihre Funktion nicht dieeines Fahrzeuges ist. Die Wolke verhüllt und verbirgt, weil der Übergang in diegöttliche Wirklichkeit ohnehin nicht mehr wahrgenommen werden könnte.

    Die Art der Entrückung oder Reise kann auf ganz unterschiedliche Weisedargestellt werden. Gelegentlich wird das Geschehen in unpersönlicher Formgeschildert (“er wurde hinweggerissen”) oder auf abstrakte Weise dargestellt(durch den Geist, von Winden getragen). Ansonsten sind es in der Regel → Engel,die den entsprechenden Protagonisten ergreifen und emporheben. Adler,Opfertaube, Pferd oder Wagen fungieren als ganz real gedachteTransportmittel.

    Breiten Raum nimmt die Schilderung der jenseitigen Welt ein, sofern es sich umeine Himmelsreise handelt. Hier entfalten die Erzählungen eine immer bunterund phantasievoller ausgemalte Kosmologie. Zielpunkt ist der Thron Gottes,den ein wohl geordneter Hofstaat umgibt. Auf dem Weg dahin passiert derReisende verschiedene Himmel und ihre Bewohner oder besucht Heils- undStraforte.

    Im Falle der Entrückung gehört eine Bestätigung vom Himmel her zu denunverzichtbaren Motiven, die meist als → Epiphanie des Entrückten selbsterfolgt. Im Falle einer Himmelsreise kehrt der Entrückte wieder auf die Erdezurück und teilt seiner Sippe bzw. der jeweils maßgeblichen Zielgruppe mit, waser im Jenseits erfahren hat.

    Schließlich gehört es zum festen Motivbestand, dass nach erfolgter Entrückungein neuer → Kult bzw. ein neuer Kultort entsteht. Vor allem im hellenistischenDenken sind Versetzung in die göttliche Welt und Vergöttlichung engmiteinander verbunden. In der jüd. Überlieferung kann etwa am Ort derEntrückung Henochs der urzeitliche Opferkult für den einen Gott seinen Anfang

    WiBiLex | Entrückung 7

    article://05aafcf9-7508-47b8-8ca9-2e53067cf332/Engel+%28NT%29/article://77b2f241-1004-4631-9ad3-f709162d1a2b/Epiphanie+%28NT%29/article://b4f48f08-c4c6-4b32-97e2-c6e36dcc2cc8/Kult/

  • nehmen. Jesus wird in der lukanischen Himmelfahrtserzählung von den Jüngernerst nach seiner “Hinaufnahme” angebetet.

    5. Kritik5. Kritik

    Gerade weil die Vorstellung von Entrückung und Himmelsreise in der Antikeweit verbreitet war, wurde sie auch häu g zum Gegenstand der Kritik oder desbeißenden Spottes. Namentlich die politisch instrumentalisierte Form derKaiserapotheose forderte zu einer entsprechenden Polemik heraus. Zahlreichsind bereits in der Antike jene Stimmen, die das Geschehen der Entrückung zuentmythologisieren versuchen oder eine spiritualisierende Deutung vorlegen. Indiesem Zusammenhang hat auch die Satire ihren Ort, deren bekanntesteBeispiele die folgenden sind:

    Aristophanes (5. Jh. v. Chr.), Der Frieden: In dieser Komödie steigt derBauer Trygaios auf dem Rücken eines Mistkäfers in den Olymp auf undbefragt den Göttervater Zeus nach dem Grund des nicht endendenKrieges.Seneca (1. Jh. n. Chr.), Apocolocynthosis / Die Verkürbissung des KaisersClaudius: Mit dieser bitterbösen Satire macht Seneca deutlich, was ersowohl von Claudius als auch von der propagandistisch eingesetztenKaiserapotheose hält.Lukian von Samosata (2. Jh. n. Chr.), Der Tod des Peregrinus: Lukiandemaskiert den kynischen Philosophen Peregrinus Proteus als einenScharlatan; dessen ö entlich inszenierte Selbstverbrennung persi iert erals Apotheose und spottet damit zugleich über die Leichtgläubigkeit desVolkes.

    Wo immer das Entrückungsschema aufgenommen und literarisch gestaltet wird,ist man sich seiner Doppelbödigkeit bewusst: Grundsätzlich steht dieMöglichkeit einer Versetzung in die göttliche Welt nicht in Frage; dennochnimmt man nicht ausnahmslos alles, was erzählt oder propagiert wird, für bareMünze.

    6. Biblische Belege6. Biblische Belege

    Die biblischen Prototypen für die Entrückungsvorstellung sind Henoch und →Elia. An ihre Geschichte schließt sich im frühen Judentum eine umfangreicheLiteratur an, die namentlich Henoch nun auch zum Heros von Himmelsreisenmacht. Weitere alttestamentliche Figuren kommen hinzu - Entrückung und

    WiBiLex | Entrückung8

    article://7b5d9a7d-0371-41b2-a97f-e4ad9ebfe0ad/Elia+%28NT%29/

  • Himmelsreise machen Schule. In diesem Kontext entstehen die Schriften desNeuen Testaments, die mit der Henochtradition und den vielfältigenEntrückungsvorstellungen des frühen Judentums vertraut sind. Insoferngehören die “zwischentestamentlichen” jüdischen Erzählungen sehr viel mehrzur biblischen Tradition als in den Bereich religionsgeschichtlicher Analogien.

    Auch das rabbinische Judentum hat eine Reihe von Entrückungserzählungenhervorgebracht: Das betri t etwa den breit überlieferten → Midrasch von derJenseitsreise des Mose (Krupp) oder die Erzählungen vom Aufstieg der Adeptenin die himmlische Thronwelt im Kontext der Hekhalot-Mystik (Idel, Ego), diebeide eine besondere Linie der Henochtradition aufnehmen. Das gilt auch fürdie zahlreichen Erzählungen von Himmel- und Höllenfahrten im Bereich derchristlichen → Apokryphen.

    In den neutestamentlichen Schriften setzt die Erzählung von der “Himmelfahrt”oder “Erhöhung” Jesu einen neuen Impuls. Ihr korrespondiert jene Vorstellung,nach der die Glaubenden bei der → Parusie dem wiederkommenden Kyriosentgegen entrückt werden. Die ekstatische Entrückung des Paulus hingegenoder die verschiedenen Belege für Entrückungen in Form von Translokationengehen auf atl.-jüd. Traditionen zurück.

    6.1. Entrückung Henochs6.1. Entrückung Henochs

    Die Entrückung Henochs (Gen 5,24) stellt den ältesten Haftpunkt für diebiblische Entrückungsvorstellung dar. Sie gehört zu den Erweiterungen imSethitenstammbaum (Gen 5,3-32), der Henoch an siebenter Position au ührt(Gen 5,21-24). Dabei verfährt der Autor sehr zurückhaltend: Henoch habe “mitGott gelebt” (MT) bzw. “Gott gefallen” (LXX), weshalb Gott ihn auch “versetzt( חקל l-q-ḥ / μετατίθημι, meta-títhēmi)” habe, so dass er “nicht mehr war” (MT)bzw. “nicht mehr gefunden wurde” (LXX). Was hier nur andeutend gesagt wird,hat die Phantasie späterer Rezipienten stark angeregt: Sir 44,16 nennt Henochein “Beispiel der Umkehr”; SapSal 4,10-11 deutet seine Entrückung als Akt derBewahrung; Hebr 11,5 sieht in ihm ein Vorbild im Glauben; 1Klem 9,3 betontseinen Gehorsam; vor allem aber wird er nun aufgrund seiner Entrückung zumO enbarungsempfänger und Künder himmlischer Weisheit par excellence,wovon vor allem das Erste und Zweite Henochbuch handeln.

    Entrückung HenochsEntrückung Henochs

    Gen 5,24: re ektiert in Sir 44,16; 49,14; SapSal 4,10-11; Jub 4,23; LAB 1,16;TestIsaak 4,2; Philo, Mut 4,34; Abr 3,17; Josephus, Ant I 85; IX 28; Hebr

    WiBiLex | Entrückung 9

    article://8bb9147e-7930-4ba1-9f4e-f8c44d181766/Midrasch/article://85d3e717-d1ed-4be2-ba9b-e1ec52485599/Apokryphen+%28NT%29/article://5facfe94-b2ce-4612-9fe5-43b0b9967ef5/Parusie/reference:reference:reference:reference:reference:reference:reference:reference:

  • 11,5; 1Klem 9,3; dazu breit belegt in der Väterliteratur1Hen 70,1-4: Entrückung Henochs zum Menschensohn und zum Herrn derGeister auf den Wagen des Geistes; 1Hen 81,5-6: Ankündigung derendgültigen Entrückung Henochs2Hen 1a,1: Erwähnung der Entrückung; 2Hen 36,2 und 2Hen 55,1-2:Ankündigung der endgültigen Entrückung Henochs; 2Hen 64,1-5+67,1-3:endgültige Entrückung; 2Hen 68,1-3: zusammenfassendes Referat vonHenochs Himmelsreise und Entrückung3Hen bzw. die Traktate der Hekhalotmystik setzen die Entrückung undErhöhung Henoch-Metatrons bereits voraus.VitHen 5,17: Der Midrasch vom Leben Henochs erzählt HenochsEntrückung analog zu derjenigen Elias im Wettersturm und mit einemfeurigen Gespann.

    Himmelsreisen Henochs:Himmelsreisen Henochs:

    Die Erzählungen changieren immer wieder zwischen Traumvision und realerBewegung, wenngleich die Vision “im Geist” überwiegt.

    1Hen 1,2: eine Vision; 1Hen 12,1: Reise zum Strafort der gefallenen Engel;1Hen 13,7-9: Vision im Schlaf; 1Hen 14,2: Vision im Schlaf; 1Hen 14,8-25+15,1-2: Entrückung in das himmlische Heiligtum; 1Hen 17,1-36,4:Himmelsreise; 1Hen 37-71 “Bilderreden” auf der Basis von 3 Visionen, in1Hen 39,3 als Entrückung an das Ende des Himmels geschildert; 1Hen71,1-17: Himmelsreise im Geist; 1Hen 72,1-82,3: Visionen, die in 1Hen 81,5jedoch als reale Reise beschrieben werden; 1Hen 83,91: Traumvisionenvom Bett aus (1Hen 85,3 “die Vision meines Lagers”)2Hen 3,1-38,3: Henoch unternimmt in Begleitung zweier Engel eine Reisedurch die sieben Himmel zum Thron Gottes; 2Hen 21,5: EntrückungHenochs vom Rand des siebenten Himmels aus vor das Angesicht Gottes;2Hen 68,1-3: zusammenfassendes Referat von Henochs Himmelsreise undEntrückungJub 4,21: Henoch hält sich sechs Jubiläen lang bei den Engeln Gottes aufund schreibt alles nieder, was er sieht.

    Aus der Aufnahme des frommen Patriarchen wird in der frühjüd. Literatur eineKarriere Henochs zum obersten Engel und ein ussreichsten Funktionsträger inder Thronwelt Gottes, der vor seiner endgültigen Installierung noch einmalzurückkehrt und auf Erden ausführlich von seinen jenseitigen Erfahrungenberichtet. Auf diese Weise tritt er als Weisheitslehrer der Menschheit inErscheinung.

    WiBiLex | Entrückung10

  • 6.2. Entrückung Elias6.2. Entrückung Elias

    Die spektakuläre Entrückung Elias (2Kön 2,1-18) ist in frühjüd.Zeit ganz in den Schatten von Henochs Entrückungzurückgetreten (Wright). Bemerkenswert sind die Szenerie desWettersturmes, das feurige Gespann als Transportmittel unddie Weitergabe des prophetischen

    2Kön 2,1-18: re ektiert in Sir 48,9.12; 1Makk 2,58; 1Hen 93,8;ApkEsra 7,6; (LAB 48,1); VitProph 21,12; Josephus, Ant IX 28;dazu breit belegt in der VäterliteraturCharismas an denSchüler Elisa. Darauf ist im Verlauf der Rezeptionsgeschichte

    immer wieder angespielt worden.

    koptApkElia: Von einer Entrückung ist in dieser kopt. Schrift (3. Jh.), die sichin Gestalt einer prophetischen Rede über die Endzeit und den Antichristenpräsentiert, nur andeutungsweise die Rede: Elia und Henoch treten gegenden Antichristen auf, werden getötet und wieder zum Leben erweckt(koptApkElia 34-35 bzw. 4,7-19); dass sie schließlich noch einmal“herabkommen”, um den Antichristen endgültig zu töten (koptApkElia 42bzw. 5,32), setzt ihre zwischenzeitliche Entrückung voraus. Unverkennbarnimmt dieser Passus Bezug auf Apk 11,3-14.hebrApkElia: In dieser hebr. Schrift (3.-6. Jh.) begibt sich Elia in Begleitungdes Erzengels Michael auf eine Himmelsreise und erhält dabeiOffenbarungen über die Endzeit und den Messias.

    Elia, den kämpferischen Propheten, hat man stärker mit den Kon ikten derEndzeit in Verbindung gebracht als mit der Übermittlung vonOffenbarungswissen. Seine Himmelsreise in der hebrApkElia bleibt singulär.

    6.3. Entrückung weiterer atl. Figuren6.3. Entrückung weiterer atl. Figuren

    Auf dem weiten Feld der frühjüdischen Literatur begegnet man immer wiederSchriften, die über die biblischen Vorgaben hinaus von Entrückungen oderHimmelsreisen erzählen (Segal, Himmelfarb). Besonders aufschlussreich sinddabei die folgenden Beispiele:

    AdamAdam

    latLAE 25,1-29,1: Nach der Vertreibung wird Adam noch einmal vonMichael auf einem Wagen in das Paradies entrückt, wo Gott zu ihm

    WiBiLex | Entrückung 11

    reference:reference:reference:reference:reference:reference:

  • spricht.grLAE 32-37: Adams Geist fährt in der Stunde seines Todes auf und wirdvon einem Lichtwagen in Empfang genommen; seinen Körper aberbringen Engel zum Acherontischen See und danach in das Paradies.

    MelchisedekMelchisedek

    2Hen 72,5.8-10: Der auf wunderbare Weise geborene Melchisedekknabe(2Hen 71-72) wird von dem Erzengel Michael “in Ewigkeit” in das ParadiesEden entrückt.

    AbrahamAbraham

    TestAbr: Abraham unternimmt vor seinem Tod eine Himmelsreise. Aufdem Cherubenwagen steigt er in Begleitung des Erzengels Michael auf,sieht die Sünden der ganzen Welt und beobachtet Abel als Richter über dieSünder. Zurückgekehrt nimmt der Todesengel seinen Geist bzw. seineSeele von ihm. Engel tragen daraufhin die Seele Abrahams zu GottApkAbr 15,1-30,1: Dieser Abschnitt im zweiten, apokalyptischen Teil derSchrift (9-32) berichtet davon, wie Abraham auf dem rechten Flügel einerOpfertaube bis zum Thron Gottes reist. Dort wird ihm eine Schau derganzen Welt, von Himmel und Erde, gewährt. Nachdem er auch Adam undEva, Sünder und Gerechte sowie die geschichtlichen Ereignisse derkünftigen Zeit gesehen hat, kehrt er wieder zurück.

    IsaakIsaak

    TestIsaak 5-8: Isaak unternimmt in Begleitung eines Engels eineHimmelsreise, auf der er verschiedene Straforte besucht, zum ThronGottes gelangt und schließlich von Serpahim und Cherubim wiederzurückgebracht wird; daraufhin nimmt Gott seine Seele zu sich, die auf“dem heiligen Wagen” in den Himmel aufsteigt.

    LeviLevi

    TestLevi 2,5-5,7: Levi wird im Traum entrückt, sieht verschiedene Himmel,gelangt vor den Thron Gottes und wird dort als Priester installiert. Mitverschiedenen Aufträgen ausgestattet kehrt er wieder zur Erde zurück.

    MoseMose

    Dtn 34,5-6: Die Aussage, dass niemand Moses Grab kenne “bis auf denheutigen Tag”, hat die Vermutung aufkommen lassen, Mose sei in

    WiBiLex | Entrückung12

    reference:

  • Wahrheit entrückt worden. Nach Josephus, Ant IV 326, verhüllt eine Wolkeden Abschied des Mose; die Nachricht von seinem Tod habe nur derVermutung einer Entrückung entgegenwirken sollen. Kirchenväter wieHieronymus und Augustin plädieren für Moses Entrückung. SiphreDtn zu34,5 kolportiert die Au assung, Moses sei nicht gestorben, sondern stehevor Gott und verrichte den priesterlichen Dienst; der Midrasch ha-gadolparallelisiert die Entrückung des Henoch, Mose und Elias.2Bar 59,3-11: Gott zeigte Mose auf dem Sinai auch alle Dinge dieser undder jenseitigen Welt - worin bereits der Gedanke einer Vision himmlischerRäume anklingt.AssMos: Diese fragmentarische Schrift, die man nach den Hinweisen inder Väterliteratur als “Assumptio Mosis” bezeichnet hat, entbehrt geradedes Schlusses, der eine Entrückung enthalten haben könnte.Gedulat Mosche / Moses Größe: In diesem kleinen mittelalterlichenMidrasch, der in vielen verschiedenen Fassungen verbreitet ist (Krupp),wird eine ausführliche Reise des Mose durch die Hölle und das Paradiesvorgestellt.

    EsraEsra

    4Esra 14,9: Ankündigung der Entrückung Esras; 4Esra 14,49-50:Entrückung Esras (nur in den nichtlat. Versionen)ApkEsr: Esra, der um die O enbarung der Geheimnisse Gottes bittet, wirdin dieser griech. Apokalypse in den Himmel erhoben, sieht das Geschickder Gerechten wie der Sünder, argumentiert mit Gott und erhältOffenbarungen über den Tag des Gerichts.

    BaruchBaruch

    2Bar 13,3; 25,1; 76,2: An diesen drei Stellen wird die Entrückung Baruchsangekündigt; 2Bar 44,2; 46,1; 78,5; 84,1 sprechen hingegen von seinemTod.3Bar: In dieser kleinen Apokalypse, die griech. und slav. überliefert ist,bereist Baruch den Himmel und sieht dabei Heils- und Gerichtsorte.

    JesajaJesaja

    AscJes: Nach einem Bericht über das Martyrium des Propheten (AscJes 1-5) ist der zweite, gnostisch beein usste Teil einer Himmelsreise Jesajasvorbehalten, die sein Geist im Zustand der Ekstase unternimmt.

    HiobHiob

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  • TestHiob 52,1-12: Hiobs Seele wird von dem Erzengel Michael in Empfanggenommen und durch himmlische Wagen zu Gott eskortiert.

    Entrückungen werden auch gern zum Abschluss von Erscheinungsberichtenerwähnt: Gott selbst oder seine Boten steigen wieder auf in die himmlischeWelt.

    z.B. Gen 17,22; Gen 35,13; Ri 6,21-22; Ri 13,20-21; Lk 2,15z.B. Jub 32,20; 4Bar 3,13; Tob 12,20-22; TestAbr 4 und 8

    Insgesamt ist das Material noch sehr viel umfangreicher - vor allem mit Blick aufseine Fortwirkung in die rabbin. und christl. Literatur hinein. Eine vollständigeSammlung und Aufarbeitung steht noch aus.

    6.4. Entrückung Jesu6.4. Entrückung Jesu

    Die Erzählung von der “Himmelfahrt” Jesu, die eine Art Scharnier zwischenbeiden Teilen des lukanischen Doppelwerkes darstellt, speist sich aus demMotivarsenal jüd. und hellen. Entrückungserzählungen. Erzählstrategisch wirdsie schon früh anvisiert: In der Verklärungsszene reden Mose und Elia mit Jesusüber seinen “Ausgang (ἔξοδος, éxodos)” in Jerusalem (Lk 9,31); am Beginn desWeges zur → Passion wird diese Zielangabe dann von Lukas mit dem Begri der“Hinaufnahme (ἀνάλημψις, análēmpsis)” Jesu präzisiert (Lk 9,51); ebensoscheint Lk 13,34-35 auf die bevorstehende Entrückung Jesu zu zielen (Zeller). ImRückblick spielt Lukas noch einmal auf die Entrückung als einen der beidenEckpunkte des Weges Jesu an (Apg 1,21).

    Lk 24,50-53: Die Entrückung erfolgt im dichten Zusammenhang mit derGraberzählung und den Erscheinungsberichten als Abschluss deslukanischen Ostertages (Lk 24,1-53). Der Auferstandene scheidet imSegensgestus; die Zurückbleibenden beten ihn an.Apg 1,3-12: Die Entrückung erfolgt nach einer Zeitspanne von 40 Tagen, indenen sich der Auferstandene “sehen lässt” und seine Schüler unterweist.Zwei Gottesboten interpretieren die Entrückung durch den Verweis auf dieParusie - er werde “wiederkommen auf dieselbe Weise, wie ihr ihn habthingehen sehen.”Mk 16,19: Im sekundären Markusschluss (Mk 16,9-20) nimmt diese kurzeNotiz noch einmal auf die lkn. Erzählung Bezug - Jesus sei in den Himmelaufgenommen worden und habe sich zur Rechten Gottes gesetzt.

    WiBiLex | Entrückung14

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  • Als Ort der Entrückung wird der Ölberg bei Jerusalemgenannt (Lk 24,15 / Apg 1,12). Stilgemäß verhüllt eineWolke den Abschied (Apg 1,9). Zielpunkt ist die WeltGottes (“der Himmel”). Die Terminologie umschreibt dasGeschehen variantenreich: er entfernte sich von ihnen, erwurde in den Himmel aufgehoben, er wurdeemporgehoben, er ging in den Himmel, er wurdehinaufgenommen. Über die verdoppelte und zugleichspannungsreiche Erzählung ist viel diskutiert worden. DieLösung liegt in der literarischen Strategie des Lukas

    (Loh nk): Am Ende seines Evangeliums scha t er mit der“Himmelfahrtserzählung” ein eindrucksvolles Schlussbild mit Segen undAnbetung im sachlichen Kontext der Osterbotschaft; zu Beginn derApostelgeschichte dient die vierzigtägige Phase fortgesetzter Erscheinungen undUnterweisungen hingegen der Vorbereitung der → Gemeinde, wobei die“Himmelfahrtserzählung” nun mit dem Ausblick auf die Parusie zurInitialzündung eines neuen Weges wird.

    Lukas ist der einzige, der den Übergang des Auferstandenen zu Gott in Gestalteiner Entrückungserzählung darstellt. Die Sache selbst wird ansonsten durcheine di erenzierte und facetteneiche Terminologie angedeutet. Die wichtigstensprachlichen Alternativen sind - mit einigen Varianten - die folgenden:“Erhöhung” (Phil 2,9; Apg 2,33; 5,31 u.ö.), “Verherrlichung” (zahlreich bei Joh alsSynonym für das Kreuzesgeschehen), “Sein bzw. Sitzen zur Rechten Gottes”(Röm 8,34; Kol 3,1; Hebr 1,3; 12,2 u.ö.), “Hingehen zum Vater” (Joh 8,14; 13,3;14,12.28 u.ö.), “Eingehen bzw. Aufgenommen werden in die Herrlichkeit” (Lk24,26; 1Tim 3,16; 1Petr 1,21; Hebr 2,9 u.ö.). Ursprünglich bilden dieAuferweckung zu einer neuen Wirklichkeit und die damit verbundene“Erhöhung” als Zuordnung zu Gott eine Einheit. Auch für Lukas bleibt dieserZusammenhang grundsätzlich in Geltung.

    Die lkn. Erzählung bildet den Abschluss einer Erscheinung des Auferstandenen.Theologisch betrachtet ist das ihr einzig angemessener Kontext. Lukas will keineReise im Sinne einer Ortsveränderung erzählen, auch wenn sich seinSprachgebrauch traditionell an einem vertikal strukturierten Weltbild orientiert.Vielmehr versucht er, den Grenzübertritt zwischen verschiedenenWirklichkeitsbereichen darzustellen. Der Auferstandene erscheint seinenSchülern bereits aus einer anderen Wirklichkeit heraus, in die er sich währendder 40 Tage (Apg 1) auch immer wieder zurückzieht. Die Himmelfahrtserzählunghat damit den Charakter einer vorläu g letzten, mit besonderen Akzenten

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  • versehenen Ostererscheinung.

    Apg 1,10-11 bringt im Zusammenhang der Entrückung Jesu dezidiert dieParusieerwartung zur Sprache (vgl. dazu 1Thess 1,10). An diese Erwartunghaben sich in der frühen Christenheit schon von Anfang an neue,weitergehende Erwartungen geknüpft; sie kreisen um eine Entrückung derGlaubenden dem Parusiechristus entgegen.

    6.5. Entrückung der Glaubenden6.5. Entrückung der Glaubenden

    Im Zusammenhang der frühchristlichen Parusieerwartung bildet sich dieÜberzeugung aus, dass eine Entrückung in die Welt Gottes nicht nur das Privilegweniger ausgewählter Gerechter sei. Möglicherweise regt dazu schon derSprachgebrauch einiger Psalmen an, die von der “Aufnahme” des Menschen anseinem Ende bei Gott sprechen (Ps 49,16; Ps 73,23-24) - jedoch o en lassen,worin eine solche Aufnahme besteht. An diesem Punkt wird die frühchristlicheErwartung konkret: Die Glaubenden werden bei der Parusie in dieAuferstehungswirklichkeit hinein versetzt, um dort auf unmittelbare Weise “mitChristus” zu sein.

    1Thess 4,17: Die Glaubenden, die bei der Parusie noch am Leben sind, werden“in den Wolken” dem Parusiechristus entgegen “entrückt (harpázō)”. Sie habendarin den bereits Verstorbenen nichts voraus, weil diese schon unmittelbarzuvor auferweckt worden sind (1Thess 4,13-17).

    Lk 17,34-35 / Mt 24,40-41: Die Entrückung bei der Parusie tri t nur dieGlaubenden; zwei werden an ein und demselben Ort sein - der eine wird“mitgenommen (παραλαμβάνω, paralambánō)”, der andere aber“zurückgelassen (ἀφίημι, aphíēmi)” werden.

    Apk 11,11-12: Mose und Elia treten als Zeugen gegen den Antichrist auf; siewerden getötet, nach dreieinhalb Tagen wieder auferweckt und zu Gott entrückt- sie “steigen auf (αναβαίνω, anabaínō)” in den Himmel in einer Wolke,begleitet von einem Erdbeben.

    * Apk 12,5: Das messianische Kind jener Frau, die mit der Sonne bekleidet ist,wird zu Gott entrückt (harpázō).

    Paulus will in 1Thess 4,13-17 die Gemeinde hinsichtlich der bereitsVerstorbenen beruhigen: Der Entrückung geht zunächst die Auferweckungvoraus. Dazu liefert er in 1Kor 15,50-53 eine wichtige Ergänzung: Die bei der

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  • Parusie noch Lebenden werden “verwandelt” werden, während dieVerstorbenen bereits durch ihre Auferweckung ganz unmittelbar Anteil an derneuen Wirklichkeit des Parusiechristus erhalten. Auf diese Weise erklärt sichauch die Vorstellung von der Entrückung “in den Wolken in die Luft dem Kyriosentgegen”.

    Der kleine Doppelspruch aus der Logienquelle steht bei Lukas und Matthäus imKontext ihrer Endzeitreden, genauer in einem Abschnitt über die Parusie (Lk17,22-37 / Mt 24,37-41). Er betont die Plötzlichkeit dieses “Tages” und dieUnkalkulierbarkeit von Annahme und Zurückweisung. Von einervorausgehenden Auferweckung wie bei Paulus ist in diesem ehergleichnishaften Zusammenhang keine Rede.

    Die alte Überlieferung vom Auftreten der beiden anonymen “Zeugen” in Apk11,3-13 nimmt deutlich erkennbar die Erinnerung an zwei prominentealttestamentliche Figuren auf. Ihre Fähigkeiten deuten auf Mose und Elia hin;ihre “Wiederkehr” am Ende der Zeit scheint eine frühere Entrückungvorauszusetzen. In koptApkElia 34-35 bzw. 4,7-19 ndet sich ein Paralleltext, dervermutlich von Apk 11,3-13 abhängig ist und beide Zeugen ausdrücklich alsHenoch und Elia benennt. Interesse verdient, dass ihrer neuerlichen Entrückungzu Gott, die sichtbar und stilgemäß erfolgt, ihre Auferweckung vorausgeht. Inder Entrückung beider Zeugen spiegelt sich die generelle Rehabilitierung undAufnahme der verfolgten Propheten bei Gott.

    Das Messiaskind in Apk 12,5 wird durch die Entrückung zu Gott vor denNachstellungen des Drachen gerettet, der es als Konkurrenten erkennt undverfolgt. Die Geburt Jesu, die Bedrohung der Kirche und ihre Ho nung auf denerhöhten Christus werden hier in mythischer Bildsprache verdichtet.

    6.6. Entrückung des Paulus6.6. Entrückung des Paulus

    Im Kontext der sogenannten “Narrenrede” (2Kor 11,1-12,13) kommt Paulus aufeine bemerkenswerte religiöse Erfahrung zu sprechen, für deren Beschreibunger sich der Entrückungsterminologie bedient. Allerdings lässt er die Form derEntrückung o en: Er sei “entrückt (harpázō)” worden (2Kor 12,2.4), wisseindessen nicht, ob “im Leib” oder “außerhalb des Leibes”. Insgesamt erfolgtdiese kurze Reminiszenz durch den Gebrauch der dritten Person au älligdistanziert und zurückhaltend. Vermutlich schneidet Paulus das Thema auchnur deshalb an, weil ihm seine Gegner die “Zeichen eines Apostels” (2Kor 12,12)abzusprechen versuchen.

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  • 2Kor 12,2-4: Paulus wird bis in den im dritten Himmel bzw. bis in dasParadies entrückt.

    Die ungewöhnliche Zeitangabe “vor 14 Jahren” stellt sicher, dass es hier nichtum die Damaskusvision gehen kann. Ziel der Entrückung ist der dritte Himmelbzw. das Paradies; eine solche Lokalisierung des Paradieses als eines Heilsortesin den Himmeln ist auch aus anderen frühjüd. Schriften bekannt (2Hen 8,1;grLAE 37,5; 40,1). Alle inhaltlichen Details verschweigt Paulus komplett undverweist lediglich auf “unaussprechliche Worte”, die er gehört habe. Diese Lückefüllt dann später die apokryphe Apokalypse des Paulus (4. / 5. Jh.).

    6.7. Translokationen6.7. Translokationen

    Auch die innerweltliche Versetzung eines Menschen auf übernatürliche Weisegehört dem Vorstellungskreis der Entrückung an, wobei häu g die gleicheTerminologie Verwendung findet.

    1Kön 18,12: Obadja befürchtet, dass der Geist des Herrn Elia an einenanderen Ort entrücken könnte.2Kön 2,16: Die Prophetenschüler rechnen mit einer Entrückung des Eliadurch den Geist des Herrn auf irgendeinen Berg oder in irgendein Tal.Ez 3,12.14: Der Geist des Herrn versetzt den Propheten zu den Exulantenam Fluss Kebar; in Ez 11,1 und Ez 43,5 versetzt er ihn an das Tor und inden inneren Vorhof des Tempels. Visionäre Versetzungen des Ezechiel “imGeist” werden in Ez 8,1-3 und Ez 11,24 berichtet.AddDan 14,33-39: Der Prophet Habakuk wird von einem Engel des Herrnam Haupthaar ergri en und aus Judäa nach Babylon versetzt, um Danielin der Löwengrube Speise zu bringen.Lk 4,5.9 / Mt 4,5.8: Ob auch in der Versuchungsgeschichte an eineTranslokation gedacht ist, wenn der Diabolos Jesus auf einen Berg oderzur Tempelzinne “führt / (ἀν)άγω, (an)agō” bzw. “mitnimmt /παραλαμβάνω, paralambánō”, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen.Eine Translokation ist auch für Mk 1,12 zu vermuten.Apg 8,39-40: Der Geist des Herrn entrückt (harpázō) Philippus nach derTaufe des Eunuchen, woraufhin Philippus in Aschdod “gefunden” wird.Apk 17,3 / Apk 21,10: Der Seher Johannes wird “im Geist” in die Wüste bzw.auf einen hohen Berg versetzt.

    Solche Translokationen nden sich zahlreich sodann in den apokryphenApostelakten und in der Hagiographie. Das prominenteste Beispiel im Bereich

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  • des Islam stellt die nächtliche Entrückung Mohammeds von Mekka nachJerusalem an die “ferne Kultstätte” dar (Sure 17,1).

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  • LiteraturverzeichnisLiteraturverzeichnis

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    Alttestamentlicher TeilProf. Dr. Michaela BauksProf. Dr. Klaus Koenen

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    1. Phänomen2. Religionsgeschichtliche Analogien2.1. Alter Orient2.2. Hellenistisch-römische Welt2.3. Islam

    3. Terminologie4. Motive5. Kritik6. Biblische Belege6.1. Entrückung Henochs6.2. Entrückung Elias6.3. Entrückung weiterer atl. Figuren6.4. Entrückung Jesu6.5. Entrückung der Glaubenden6.6. Entrückung des Paulus6.7. Translokationen

    LiteraturverzeichnisLexikonartikelWeitere Literatur