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Das-wunderbare-Kulturerbe-Kroatiens-2011

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HRVATSKA TURISTIČKA ZAJEDNICAIblerov trg 10/IV, p.p. 251;10000 ZAGREB, HRVATSKA Tel:+385 1 46 99 333; Fax:++3851 455 7827Internet: www.hrvatska.hrE-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus1010 Wien, Am Hof 13, ÖsterreichTel: +43 1 585 38 84 Fax: +43 1 585 38 84 20E-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus60311 Frankfurt/M, Kaiserstrasse 23, DeutschlandTel: +49 69 23 85 350 Fax: +49 69 23 85 35 20E-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus80469 München, Rumfordstrasse 7, DeutschlandTel: +49 89 22 33 44 Fax: +49 89 22 33 77E-Mail: [email protected]

Ente Nazionale Croato per il Turismo20122 Milano, Piazzetta Pattari 1/3, ItaliaTel: +39 02 86 45 44 97 Fax: +39 02 86 45 45 74E-Mail: [email protected]

Ente Nazionale Croato per il Turismo00186 Roma, Via Dell’Oca 48, ItaliaTel: +39 06 32 11 0396 Fax: +39 06 32 11 1462E-Mail: [email protected]

Chorvatské turistické sdružení110 00 Praha 1, Krakovská 25, Česká RepublikaTel: +420 2 2221 1812 Fax: +420 2 2221 0793E-Mail: [email protected]; [email protected]

Chorvátske turistické združenie821 09 Bratislava, Trenčianska 5, SlovakiaTel: +421 2 55 562 054Fax: +421 2 55 422 619E-Mail: [email protected]

Horvát Idegenforgalmi Közösség1054 Budapest, Akademia u. 1, Magyarország Tel: +36 1 267 55 88, Fax: +36 1 267 55 99E-Mail: [email protected]

Office National Croate de Tourisme75116 Paris, 48, avenue Victor Hugo, FranceTel: +33 1 45 00 99 55 Fax: +33 1 45 00 99 56E-Mail: [email protected]

Croatian National Tourist OfficeLondon W6 9ER, 2 Lanchesters,162-164 Fulham Palace Road, United KingdomTel: +44 208 563 79 79 Fax: +44 208 563 26 16E-Mail: [email protected]

Croatian National Tourist OfficeNew York 10118, 350 Fifth Avenue, Suite 4003, U.S.A.Tel:+1 212 279 8672 Fax: + 1 212 279 8683E-Mail: [email protected]

Narodowy Ośrodek Informacji Turystycznej Republiki Chorwacji 00-675 Warszawa, IPC Business Center, ul. Koszykowa 54PolskaTel: +48 22 828 51 93 Fax: +48 22 828 51 90E-Mail: [email protected]

Kroatiska Turistbyrån 11135 Stockholm, Kungsgatan 24, SverigeTel: +46 853 482 080Fax: +46 820 24 60E-Mail: [email protected]

Kroatisch Nationaal Bureau Voor Toerisme1081 GG Amsterdam, Nijenburg 2F, NetherlandsTel: +31 20 661 64 22 Fax: +31 20 661 64 27E-Mail: [email protected]

Office National Croate du Tourisme 1000 Bruxelles,Vieille Halle aux Blés 38, BelgiëTel: +32 255 018 88 Fax: +32 251 381 60E-Mail: [email protected]

Хорвaтckoe туристическое соовщество123610 Moscow, Krasnopresnenskaya nab. 12office 1502, RussiaTel: +7 495 258 15 07, Fax: +7 495 258 15 07E-Mail: [email protected]

Hrvaška turistična skupnost1000 Ljubljana, Gosposvetska 2, SlovenijaTel: +386 1 23 07 400, Fax: +386 1 230 74 04E-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus8004 Zürich, Badenerstrasse 332, SchweizTel: + 41 43 336 20 30, Fax: +41 43 336 20 39E-Mail: [email protected]

Oficina de Turismo de Croacia28001 Madrid, Calle Claudio Coello 22, esc.B,1 °C EspañaTel.: +34 91 781 5514Fax: +34 91 431 8443E-Mail: [email protected]

Kroatiens TuristkontorBjørnholms Allé 20; 8260 Viby J; Danimarca Tel.: +45 70 266 860Fax: +45 70 239 500E-Mail: [email protected]

JAPAN, Ark Hills Executive Tower N613, Akasaka 1-14-5, Minato-ku, Tokyo 107-0052Tel.: +81 03 6234 0711Fax: +81 03 6234 0712E-Mail: [email protected] w

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LEUCHTTURM STRUGA, INSEL LASTOVO

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LEUCHTTURM STRUGA, INSEL LASTOVO

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DIE REICHE GESCHICHTE DER ADRIASCHIFFFAHRT IN DEN MUSEEN UND MUSEUMSSAMMLUNGENIN DUBROVNIK, OREBIČ, KORČULA, SPLIT, BIOGRAD, SENJ ,RIJEKA, ROVINJ UND NOVIGRAD

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Das Kulturerbe Kroatiens ist weit weniger bekannt als das Kulturerbe einiger großer und mächtiger Län-

der. Kroatien hat keine großartigen Denkmäler wie beispielsweise die ägyptischen Pyramiden, Pompeji in

Italien oder Schloss Neuschwanstein in den deutschen Alpen. Auch war es kein Zentrum großer Kaiserrei-

che der Vergangenheit. Deshalb wird es viele Besucher überraschen, im Verhältnis zu seiner Größe mehr

Kulturerbelokalitäten unter UNESCO-Schutz vorzufinden, als sie es beispielsweise in Frankreich oder in

Deutschland gibt. Kroatien besitzt noch viele andere wertvolle Kulturdenkmäler, die ebenfalls ihren Platz

auf der UNESCO-Liste finden könnten.

Im Vergleich zu seiner Größe ist

der Reichtum des kroatischen

immateriellen Erbes besonders

bedeutsam, denn Kroatien ge-

hört mit seinen neun auf der

Repräsentativen Liste des im-

materiellen Kulturerbes einge-

tragenen Kulturphänomenen

zu den Ländern mit den mei-

sten geschützten immateriel-

len Gütern weltweit. Auf dieser

UNESCO-Liste befinden sich

das Fest des Hl. Blasius / Sv.

Vlaho in Dubrovnik, die kroa-

tische Spitzenherstellung mit

Zentren in Lepoglava und auf den Inseln Hvar und Pag, die Karnevalsgruppe der Schellner aus dem Gebiet

um Kastav bei Rijeka, die einzigartige religiöse Veranstaltung – die Hvarer Kreuzprozession, das zweistim-

mige Singen und Spielen der istrischen Tonleiter, die Frühlingsprozession der Frauenfolkloregruppe Ljelja

in Slawonien und die Kunst der Herstellung von Holzspielzeug im Hrvatsko Zagorje, die Alka von Sinj –

ein Ritterturnier in Sinj und die Lebkuchenherstellung in Nordkroatien. Das Ojkanje - ein musikalischer

Ausdruck – befindet sich auf der Liste des immateriellen Kulturerbes, das schleunigst geschützt werden

sollte.

Einer der Gründe für den Reichtum des materiellen und immateriellen Kulturerbes ist die außergewöhn-

liche Lage Kroatiens an wichtigen Verkehrswegen und an der Grenzlinie großer Zivilisationen, von denen

jede ihre Spuren hinterlassen hat. Deshalb zeichnet sich Kroatien durch ausgesprochene Verschiedenar-

tigkeit eines Kulturerbes auf kleinem Raum aus und besitzt Denkmäler aus allen Epochen der Zivilisation,

DAS ERSTAUNLICHE KULTURERBE KROATIENS

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von der Urgeschichte bis in die Neuzeit. So finden sich in Kroatien Denkmäler des antiken Griechenlands

und des alten Roms sowie frühmittelalterliche Denkmäler, Denkmäler der Mittelmeerrenaissance, des mit-

teleuropäischen Barock und des neuzeitlichen Jugendstils. Hier gibt es auch einzigartige Zeugnisse frühe-

ster Urgeschichte, wie z.B. eine der weltweit bedeutendsten Fundstätten des Neandertalers in der Nähe

von Krapina, wie die Vučedoler neolithische Kultur bei Vukovar, die vorrömischen illyrischen Siedlungen

(gradina) und viele mehr.

Kroatien birgt ebenfalls viele Zeugnisse der Kunstfertigkeit einheimischer Menschen, die den zeitgenössi-

schen Trends großer benachbarter Kulturen folgten, aber auch einzigartige autochthone Errungenschaften

aufweisen konnten, wie beispielsweise die mittelalterlichen Kirchlein kroatischer Herrscher in Norddal-

matien oder die Palais der Altstadt von Dubrovnik. Die Menschheit ist vielen kroatischen Baumeistern und

Künstlern zu Dank verpflichtet, wie beispielsweise Juraj Dalmatinac, der im 15. Jahrhundert beim Bau der

Šibeniker Kathedrale eine bis dahin unbekannte Form des Montagebaus anwendete, oder Ivan Meštrović,

dessen Skulpturen besonders exponierte Lokalitäten in Chikago / USA schmücken.

Kroatien hat auch die autochthone Dorfarchitektur erfolgreich bewahrt, die anschaulich von seiner kul-

turellen Verschiedenartigkeit zeugt. Da gibt es die alten Holzhäuser und Kirchlein in der pannonischen

Tiefebene, die einmaligen lang gestreckten slawonischen Häuser mit großem Hofraum im Podunavlje

(Donauregion), die pittoresken Weinberghäuschen auf den Hügeln Nordkroatiens oder die mit Schindeln

gedeckten alten Häuser in der schneereichen Gebirgsregion Kroatiens. Vielleicht vermitteln die medi-

terranen Siedlungen mit ihren Steinhäusern auf den Hügelkuppen Istriens oder entlang der kroatischen

Meeresküste und auf den Inseln einen noch größeren Zauber.

Diese Verschiedenartigkeit zeigt eindeutig, dass sich hier große europäische Zivilisationen vermischt ha-

ben und die Einflüsse der größten europäischen – slawischen, romanischen und germanischen – Volks-

gruppen offenkundig sind. Die Reichhaltigkeit des kroatischen Kulturerbes wurde zusätzlich beeinflusst

von der Tatsache, dass an seiner Ostgrenze die ehemalige Grenzlinie des westlichen und östlichen Chri-

stentums bzw. der westlichen und östlichen europäischen Kultur verlief. Hier befand sich auch im späten

Mittelalter die einstige äußerste Verteidigungslinie gegen die vordringende islamische Zivilisation, wovon

viele mächtige Festungen und andere Denkmäler der reichen Militärgeschichte zeugen.

Die sechs weltweit bedeutendsten Repräsentanten des Kulturerbes Kroatiens – die Altstadt von Dubrov-

nik, der historische Komplex von Split mit dem Diokletianpalast, die historische Stadt Trogir, die Euphra-

sius-Basilika in Poreč, die Kathedrale St. Jakob / sv. Jakov in Šibenik und das Starogradsko polje auf der

Insel Hvar – sind als UNESCO-Weltkulturerbe geschützt. Darüber hinaus schützt Kroatien weitere 340

historische, geschützte Einheiten und eine Reihe einzelner historischer Gebäude, Kirchen und Kapellen,

Festungen und Schlösser, Palais und Kurien sowie archäologische Lokalitäten. Kroatien bewahrt in seinen

zahlreichen Museen einen vielfältigen Kulturschatz von unschätzbarem Wert. Hier sind auch die vielen

Festivals und Veranstaltungen zu nennen, von den Musik- und Filmereignissen bis zu Folkloreveranstal-

tungen und dem Karneval. Kulturelle Angebote gibt es für jeden Geschmack. Lasst uns deshalb aufbrechen

und sie genießen!

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Der Verleger garantiert keine absolute Genauigkeit der hier veröffentlichten Informationen und haftet nicht für eventuelle Ungenauigkeiten oder Änderungen dieser Informationen.

DALMATIEN – REGION DUBROVNIK

ZAGREBMITTELKROATIEN

ISTRIEN

SLAWONIEN

LIKA – KARLOVAC

KVARNER

DALMATIEN – REGION ZADAR

DALMATIEN – REGION ŠIBENIK

DALMATIEN – REGION SPLIT

DIE KROATISCHEN TOURISMUSREGIONEN

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UNESCO

STADTE MIT REICHEM KULTURERBE

SONSTIGE WICHTIGE LOKALITÄTENDES KULTURERBES

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Istrien ist eine Halbinsel, die im äußersten Westen Kroatiens liegt, wo sich das Mittelmeer tief in das europäische Festland hineingezogen hat. Von jeher ist es ein besonderes Gebiet. Ebenso besonders ist auch die Tourismusregion Istrien, die mit der Gespanschaft Istrien identisch ist und, gemessen an ihrer Besucherzahl, überzeugend den ersten Platz unter den touristischen Gespanschaften Kroatiens einnimmt. Das Besondere Istriens ergibt sich aus seiner Lage und Abgeschiedenheit vom übrigen Kroatien durch das hohe Učka-Massiv. Diese einzigartige Lage und das Vermischen unterschiedlicher Einflüsse führten zur Schaffung einer besonderen Kultur, Landschaft, Musik und Gastronomie, weswegen es von vielen liebevoll Zauberland genannt wird.Die ersten bekannten Bewohner Istriens gehörten zum illyrischen Stamm der Histrier, nach denen es seinen Namen erhalten hat. In antiker Zeit war es ein wichtiger Teil des römischen Kaiserreichs. Nach dessen Verfall und der Ankunft der Kroaten wechseln Frankenherrscher und das Patriarchat von Aquileia sich in der Beherrschung des Landes ab. Ab dem 15. Jahrhundert herrscht Venedig über den westlichen Küstenteil Istriens, und über den östlichen Binnenteil herrschen die Habsburger. Ende des 18. Jahrhunderts beherrschen die Franzosen Istrien kurze Zeit, um danach bis zum Ende des Ersten Weltkrieges unter österreichischer Herrschaft zu stehen. Zwischen den beiden Weltkriegen gehörte es zum Königreich Italien und 1945 gehört es endlich zu Kroatien, zunächst als Teil Jugoslawiens und ab 1991 als Gespanschaft im selbständigen Staat.Diese kurze Geschichtsübersicht ist wichtig, um den Ursprung des Kulturreichtums Istriens und seine Besonderheit als Raum zu begreifen, in dem – vielleicht am meisten in Kroatien – die Vermischung großer Kulturen und der slawischen, romanischen und germanischen Volksgruppen zum Ausdruck gekommen ist. Die Istrier sind deshalb weithin bekannt als Menschen, die ihre Besonderheit zu bewahren wissen, aber auch als sehr tolerante Menschen, die die Verschiedenartigkeit achten. Deshalb sind in Istrien, trotz der zahlenmäßig kleinen italienischen Minderheit, das Kroatische und das Italienische gleichberechtigte Sprachen.Der Reichtum istrischer Kultur und die Schönheit ihres Erbes sind überall auf dieser zauberhaften Halbinsel gegenwärtig. Am stärksten kommt dies vielleicht in der Stadt ROVINJ zum Ausdruck. Das Panorama Rovinjs mit der Kirche St.

ISTRIEN – Ein Zauberland

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Euphemia und dem Glockenturm im Zentrum ist eines der einprägsamsten Symbole Istriens (1). Von alters her zog die Schönheit Rovinjs zahlreiche Künstler an, die sich von seinen zauberhaften Ansichten, den erhaltenen alten Stadthäusern (8) und den malerischen engen Gassen in der Altstadt (5) inspirieren ließen.Unter diesen Gassen nimmt die Grisia einen Sonderplatz ein. In ihr versammeln sich traditionell Künstler, die an Ort und Stelle zahlreichen Touristen ihre Werke anbieten (7). Im Rovinjer Museum in einem Barockgebäude in der Stadtmitte nehmen zahlreiche Gemälde alter Meister den Hauptplatz ein (2 und 11). Es gibt auch Werke von Künstlern aus dem 19. Jahrhundert, die vom Leben in Rovinj und in Istrien inspiriert waren, besonders aus dem Zeitraum der österreichischen Herrschaft, als Istrien damals für das mächtige Habsburger Kaiserreich strategisch ausgesprochen wichtig war (15).In dem malerischen historischen Städtchen Novigrad auf einer anmutigen Halbinsel befindet sich das „Galerion“, eine bei uns einmalige und ganz besondere Sammlung von Gegenständen und Fotografien, die in eindrucksvoller Weise über die Bedeutung und das Leben der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine erzählen (3). Das Lapidarium (4) neben der Pfarrkirche bewahrt und zeigt auf sehr eigene Weise wertvolle und für die Geschichte Istriens ungewöhnlich wichtige Steinfragmente des liturgischen Kircheninventars. Novigrad konnte viel von seinem architektonischen Erbe erhalten, einschließlich der großartigen Wehrmauern (10). Ähnlich wie Novigrad liegt auch die nördlichste istrische Küstenstadt Umag auf einer Halbinsel. Ihr gegenüber befindet sich eine der größten Marinas in Kroatien (6). Auch andere Küstenstädtchen haben eine malerische Lage, wie beispielsweise Vrsar am Berg oberhalb einer sicheren Bucht, die bei vielen Nautikern beliebt ist (13). Ein großer Teil des kroatischen Kulturerbes im istrischen Küstengebiet stammt aus der Zeit der venezianischen Herrschaft, wovon der geflügelte Löwe zeugt, das Symbol des Evangelisten Markus, des Schutzheiligen der Serenissima, wie beispielsweise in Bale im Süden Istriens (9). In den zahlereichen Museen wird das ausgesprochen reiche archäologische Erbe vorgestellt. Eines der hinsichtlich Vorzüglichkeit und Anzahl der Exponate größte und bedeutendste unter ihnen – auch auf Staatsebene – ist das Archäologische Museum in Pula (14).Wie Rovinj, Starigrad und Umag zeichnet sich auch die in der Mitte der Westküste Istriens liegende Stadt Poreč durch ihre schöne Lage auf einer Halbinsel aus (16). Nach der Zahl der Touristen zu urteilen, ist sie das stärkste touristische Zentrum von ganz Kroatien. In ihr befindet sich das wertvollste kulturgeschichtliche Denkmal Istriens, die EUPHRASIUS-BASILIKA IN POREČ, bisher das einzige Kulturerbedenkmal Istriens, das auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO steht. Die Basilika ist nach dem Bischof Euphrasius benannt, zu dessen Zeit sie im 6. Jahrhundert auf den Fundamenten einer noch älteren Basilika erbaut wurde.Im Zeitraum ihres Baus liegt der Hauptgrund für ihren Wert, weil es aus dieser frühchristlichen Epoche fast keine vollkommen erhaltenen Denkmäler gibt. Darüber hinaus ist sie einzigartig wegen ihres besonderen Baustils, ein glänzendes Beispiel frühbyzantinischer Kunst des

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6. Jahrhunderts, wie man sie selten so weit im Westen finden kann. Das ist der gut organisierten Herrschaft des berühmten byzantinischen Kaisers Justinian zu verdanken, der in jener Zeit die Macht des in den vorangegangenen Jahrhunderten verfallenen Römischen Kaiserreiches erneuern konnte.Die Basilika ist von außen fast nicht zu bemerken, weil sie in die urbane Struktur des Altstadtkerns von Poreč eingefügt ist (19). Wenn wir jedoch in ihr Inneres eintreten, nimmt uns sofort die Einzigartigkeit ihrer Struktur gefangen (22), besonders der prächtige Altar (21). Wie auch andere byzantinische Kirchen aus dieser Zeit schmücken sie Mosaiken, die in der Apsis der Kirche (17) sowie in einer Sondersammlung innerhalb des gesamten Basilikakomplexes am besten erhalten sind. Am bekanntesten ist das Fischmosaik (20), das historische Christussymbol, das gewissermaßen auch als Symbol der Stadt Poreč dient, die deshalb manchmal Stadt der Mosaiken genannt wird.Poreč – das ist natürlich nicht nur die Basilika, sondern in seinem pittoresken, urbanen Kern gibt es auch andere schöne, erhaltene Gebäude aus alten Zeiten. Wie andere Städte Istriens, hat auch Poreč sein Heimatmuseum. In diesem Museum spielt die Malerei ebenfalls eine große Rolle, wobei der wertvollste Teil der Sammlung der einst mächtigen und reichen Familie Carli gehört (19).Pula, die größte istrische Stadt, liegt im äußersten Süden der istrischen Halbinsel. Auf den ersten Blick wird man ihren kulturellen Reichtum sowie auch die Schönheit ihrer näheren Umgebung kaum bemerken, weil sie in einem ebenen Gebiet liegt und die Hochhäuser an ihrem Rand ihr Zentrum verdecken. Wenn wir jedoch in das Stadtzentrum kommen, beeindruckt uns sofort das monumentale und gut erhaltene Amphitheater Pulas (28), das von der außerordentlichen Bedeutung Pulas und Istriens bereits in der Antike zeugt. Es handelt sich um das sechstgrößte römische Amphitheater weltweit und gleichzeitig um eines der am besten erhaltenen.Das Amphitheater wurde zur Zeit Kaiser Vespasians im ersten Jahrhundert n. Chr. erbaut. Sein Aussehen ist in den zweitausend Jahren fast unverändert geblieben. Es diente einst als Arena für die grausamen Gladiatorenkämpfe, denen bis zu 20 000 Menschen zuschauten. Heute ist es eine touristische Attraktion und eine beliebte Bühne für verschiedene Veranstaltungen (31). Am meisten finden in diesem einzigartigen Ambiente mit guter Akustik Musikveranstaltungen statt, von klassischer Musik und

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Ballett (30) bis zu Rockkonzerten (29). Die bekannteste Veranstaltung ist jedoch das nationale und seit kurzem auch internationale Festival des Spielfilms, das jedes Jahr im Juli abgehalten wird.Außer dem Amphitheater hat Pula eine Reihe anderer Denkmäler aus römischer Zeit, wie den Triumphbogen der Sergier (33) direkt im Stadtzentrum. In Pula befindet sich, gemessen am Wert des Materials, eines der bedeutendsten Museen Kroatiens – das Archäologische Museum Istriens. In ihm ist die größte Anzahl archäologischer Fundstücke in Istrien von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter versammelt (34). Viele wertvolle Denkmäler, besonders aus der Neuzeit, gibt es im Historischen Museum Istriens und in kleinen Galerien (27). Interessante Gemälde und Grafiken, besonders aus der Zeit der Habsburger bzw. des Österreichisch-Ungarischen Kaiserreichs (25), als Pula einer der größten Militärhäfen der Welt war, kann man in dem eindrucksvollen Gebäude der Stadtverwaltung (32) betrachten. Die Umgebung von Pula ist ebenfalls reich an ausgesprochen wertvollen kulturgeschichtlichen Denkmälern. Hervorzuheben ist der Nationalpark Brijuni als Hauptjuwel des istrischen Naturerbes. Darin findet man besonders kostbare Denkmäler aus der Antike, wie beispielsweise eine römische Villa (26) sowie Festungskomplexe aus der Zeit Österreich-Ungarns. Zu den großartigsten zählt die Festung auf der Insel Mali Brijun (24), die heute zeitweilig als Bühne für Theateraufführungen dient. In der Nähe von Pula liegt die alte antike, illyrische Siedlung Nezakcij (Nesactium) aus vorrömischer Zeit und auf dem hervorragenden äußersten südlichen Punkt der istrischen Halbinsel, beim Kap Rt Kamenjak, steht der eindrucksvolle Leuchtturm Porer (23).Während das Kulturerbe der Küstenregion Istriens die Aufmerksamkeit des Besuchers hauptsächlich durch das urbane, mediterrane Ambiente auf sich zieht, verschlägt einem die Schönheit des Inneren Istriens mit der vorwiegend kultivierten Landschaft und den kleinen istrischen Dörfer und Städtchen die Sprache.

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Am zauberhaftesten sind die romantischen Städtchen auf den Hügelkuppen. Das bekannteste unter ihnen ist MOTOVUN (35) über dem Tal des größten istrischen Flusses Mirna und dem Grün des Motovuner Waldes. Bekannt ist der Ort u.a. für das Motovuner Filmfestival, das, im Gegensatz zum traditionellen Filmfestival in Pula, hauptsächlich junges Publikum anzieht und für diese alte Stadt ein gewisser Jungbrunnen ist.Auch das bezaubernde Grožnjan (41) wird von jungen Menschen belebt, weil sich in ihm das Internationale Kulturzentrum der Kroatischen Musikjugend (39) befindet. Da gibt es noch das alte Buzet (43), Oprtalj, Hum, Pićan, das romantische Završje (42) und viele andere Städtchen. Sie zieren nicht nur die istrischen Hügel, sondern sind außerdem herrliche Aussichtspunkte, von denen aus man, wie in Buzet (44), die bezaubernde Schönheit der Binnenlandschaft Istriens betrachten kann. Istrien rühmt sich auch der kleinsten Stadt der Welt, des winzigen Hum mit ganzen 17 Einwohnern. Bekannt ist ebenfalls die Allee der Glagoliter, ein sieben Kilometer langer Weg, an dem Skulpturen stilisierter Buchstaben der alten kroatischen Schrift Glagoliza (45) aufgestellt sind.Das Innere der Kirchen und Paläste im Inneren Istriens bietet viel Sehenswertes. Besonders attraktiv ist das Innere der Kirche des Hl. Blasius / sv. Blaž in Vodnjan mit Mumien von Heiligen aus der Zeit der Anfänge des Christentums, sowie der Altar (40) und wertvolle Bilder (37) in der St.-Marienkirche in Buje. Am bekanntesten von allen bildnerischen Werken in istrischen Kirchen sind vielleicht die Fresken des Vincent von Kastav mit der Darstellung des Totentanzes aus dem 15. Jahrhundert in der Kirche Maria in den Felsen / sv. Marija na Škriljinah in Beram bei Pazin (52).Einen besonderen Platz in Istrien nimmt die Stadt Labin (47) als einzige größere Stadt im Osten der Gespanschaft Istrien ein. Diese ehemalige Bergbaustadt hat einen malerischen historischen Kern (36 und 38) voller bedeutender Gebäude aus verschiedenen Epochen, in denen zahlreiche Galerien und kleinere Museen unterbracht sind. Besonders interessant ist die Skulpturengalerie im Freien, wo auch heute zahlreiche in- und ausländische Bildhauer schaffen und ausstellen (56). Die Stadt

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ist außerdem bekannt für den Aufstand der Bergleute gegen die faschistischen Besatzer zwischen den beiden Weltkriegen.Genau in der Mitte Istriens liegt seine Hauptstadt PAZIN. Über ihr dominiert das monumentale Kastell (49) oberhalb der Furcht erregenden Paziner Karstgrube, die den großen Jules Verne zu seinem Roman „Mathias Sandorf“ inspiriert hat. Das Kastell entstand bereits im frühen Mittelalter zur Zeit der Frankenherrscher. Seine heutige Form erhielt es hauptsächlich im 16. Jahrhundert zur Zeit der Habsburger. Im Kastell befindet sich das für viele interessanteste Museum der gesamten Gespanschaft, das Volkskundemuseum Istriens (46). In ihm werden wertvolle Volkstrachtensammlungen aufbewahrt, die die Besonderheit des istrischen Volkserbes zeigen. Unter ihnen zeichnet sich die Volkstracht der Stadt Vodnjan (58) im Süden Istriens durch charakteristische Eleganz aus.Unweit von Vodnjan gibt es noch ein besonderes istrisches Städtchen, Svetvinčenat, dessen zentraler Platz Placa erwähnenswert ist. Den Renaissanceplatz dominieren das Schloss Grimani als Symbol dieses Städtchens (57) sowie die Kirche und eine Reihe von Häusern im gleichen Stil. Verschiedenartige Schönheit gibt es auch anderswo in ganz Istrien, von den altertümlichen Kirchtürmen, wie in Sveti Lovre (51), den Schlössern und Palais in Bale (48) bis zu den Geheimnis umwobenen Hügelsiedlungen, wie Boljun (53 und 54), die uns einladen, dieses zauberhafte Land zu durchstreifen.

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6 7DER KVARNER –Eine faszinierende Durchdringung Mitteleuropas und des Mittelmeerraumes

Innerhalb Kroatiens, das bezüglich Natur und Kultur ein ausgesprochen verschiedenartiges Land ist, ist der Kvarner, der mit dem Gebiet der Gespanschaft Primorje-Gorje (Kü-sten- und Bergland) übereinstimmt, eine seiner verschie-denartigsten Regionen. Diese Region umfasst das Küsten-gebiet der Kvarnerbucht mit ihren zahlreichen Inseln und den größeren Teil der historischen Provinz Gorski Kotar im bergigen Kroatien. Gerade hier geht der Raum des warmen Mittelmeeres mit seinen Steinhäusern und dem reichen

Erbe des Mittelalters und der Renaissance in den kälte-ren mitteleuropäischen Raum mit mächtigen Festungen, Schlössern und Barockkirchen über.Im Gegensatz zu Istrien und Dalmatien, die in einem we-sentlichen Teil der Geschichte unter Fremdherrschaft wa-ren, befindet sich das Gebiet des Kvarners seit dem frühen Mittelalter unter der Verwaltung kroatischer Herrscher. Deswegen zeichnet sich dieser Teil Kroatiens durch zahlrei-che Denkmäler autochthoner kroatischer Kultur aus. Eine

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große Rolle spielte dabei die Adelsfamilie Frankopan, deren Schlösser und Festungen im gesamten Kvarner zum gro-ßen Teil erhaltenen geblieben sind. Davon zeugt das reiche schriftliche Erbe in Glagoliza, der einzigartigen kroatischen Schrift, der sich die Kroaten vom 9. bis 19. Jahrhundert be-dienten. Eine zusätzliche Besonderheit des Kvarners ist die starke karnevalistische Tradition. Der Karneval in Rijeka

gehört zu den größten weltweit.Innerhalb der Kvarner-Region gibt es mehrere kleine ver-schiedenartige Einheiten – das Primorje (Küstenland) und die Kvarner-Riviera an der istrischen Halbinselküste, die Inselgruppe Cres-Lošinj, die Inseln Krk und Rab sowie der Gorski Kotar im gebirgigen Hinterland. Die Kvarner-Riviera und die Inselgruppe Cres–Lošinj gehören kulturgeschicht-

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lich zu Istrien, die Insel Rab gehörte ehemals zu Dalmatien, und Krk war eine Zeit lang mit Istrien und mit Dalmatien verbunden. Heute ist Rijeka als Hauptstadt Mittelpunkt dieser Gebiete.Die Kvarner-Region ist auch als Wiege des kroatischen Tourismus wichtig, weil OPATIJA, einer der ersten Badeorte Europas und einst Hauptbadeort der Öster-reichisch-Ungarischen Monarchie, Zentrum der Kvarner-Riviera ist. Viele be-trachten deshalb das Jahr 1844 als „offiziellen“ Beginn des kroatischen Tourismus, als neben der alten Abtei (kroatisch opatija, daher der Name der Stadt) die Villa „Angiolina“, das erste für die Aufnahme von hauptsächlich betuchten Touristen vorgesehene Gebäude, errichtet wurde.Fast alle alten Hotels Opatijas haben heute noch dieselbe Funktion, und das im Grün der Učka-Hänge versinkende Opatija ist einer der beliebtesten touristischen Ansichten des Kvarners (1). Eine Sonderstellung unter diesen Hotels nimmt das Hotel „Kvarner“ im Zentrum Opatijas ein (2), das wegen seiner inneren und äu-ßeren Pracht (5), aber auch wegen des erhaltenen Flairs längst vergangener Zeiten ein beliebter Veranstaltungsort für wichtige Ereignisse ist. Nicht minder pracht-voll sind die anderen alten Hotels Opatijas, wie „Palace“ (4), „Zagreb“ (10), „Opa-tija“ (12) und viele andere.Wegen des sehr angenehmen und gesunden Klimas spielt Opatija auch als Kli-makurort eine Rolle. Nicht zuletzt deshalb wurden hier die ersten Hotels gebaut. Davon zeugen die jetzigen Objekte des Gesundheitstourismus, wie das bekannte „Thalassotherapia“ (7). Opatija hat darüber hinaus zahlreiche Casinos (13), vor-nehme Restaurants und Café-Bars (16). Auf dem bekannten zehn Kilometer lan-ge Küstenspazierweg, Lungomare genannt, kann man das malerische Städtchen Lovran erreichen. Lovran und die umliegenden kleinen Orte wie Medveja und Ika zeichnen sich durch prachtvolle Villen (11) an meist attraktiven Plätzen (6) aus.Eine Besonderheit der Opatija-Riviera ist der Phantasiereichtum ihrer Baumeister, ganz gleich, ob es sich um die Gestaltung eines kompletten Gebäudes (15), der Balkone (8) oder der Fassaden (14) handelt. Er kommt auch zum Ausdruck bei der Ausarbeitung der Schmuckelemente an Hotels und Villen (3) sowie bei der Innen-ausstattung mit luxuriösem Interieur, wertvollen Gemälden und Skulpturen (9).Von der besonderen historischen Bedeutung des Kvarners als Raum an der Grenz-linie zwischen dem Mittelmeer und Mitteleuropa zeugt das Kulturerbe von RIJE-

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KA, dem Haupthafen Kroatiens und der wichtigsten Stadt in Westkroatien. Wegen seiner hervorragenden strategi-schen Lage wechselte es von jeher verschiedene Herrscher, wie beispielsweise die Venezianer, Habsburger, Franzosen, Ungarn und Italiener. Zwischen den beiden Weltkriegen war es gar zwischen Italien und dem damaligen Jugoslawien aufgeteilt.

Die monumentalsten Gebäude Rijekas wurden in der zwei-ten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet, als es Hauptha-fen des ungarischen Teils der Österreichisch-Ungarischen Monarchie war. Man baute den großen Hafen mit Verwal-tungsgebäuden (17), das Palais Modello (23) und den innen (19) wie außen (25) ebenso prunkvollen Gouverneurspalast. Es gibt mehrere Kirchen, darunter die Kapuzinerkirche der

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Muttergottes von Lourdes (24), die durch ihr Aussehen Aufmerksamkeit er-weckt. Die Schönheit Rijekas spiegelt sich in vielen gestalterischen Details wi-der, sowohl in den Fassaden der öffentlichen Gebäude (26) als auch in ihrem Inneren, wie beispielsweise im Kroatischen Nationaltheater Ivan pl. Zajc (21).Rijeka ist heute bekannt für seinen Karneval, der fünftgrößte weltweit. Er zeich-net sich durch eine einzigartige Verbindung alter slawischer Traditionen und urbanem Karneval aus, ähnlich dem im benachbarten Venedig. An ihm neh-men viele Einwohner Rijekas und des gesamten Kvarners teil, so dass sich beim Hauptkarnevalsumzug mehr als 100.000 Teilnehmer und Gäste versammeln. Die berühmtesten Teilnehmer am Karneval von Rijeka sind die Halubjanischen Schellner (22) aus dem nahen Gebirgshinterland, die alte heidnische Bräuche lebendig werden lassen, und die Morčići (18), benannt nach den maurischen Dienern am venezianischen Hof. Morčići stellen in Form von Ohrringen und anderem Schmuck ein gewisses Markenzeichen und beliebtes Souvenir der Stadt Rijeka dar.

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In Rijeka gibt es auch viele Denkmäler aus früheren Epochen. Unter ihnen nimmt die Kirche des Schutzheiligen der Stadt, St. Veit / Sv. Vid, aus dem 17. Jahrhundert im Zentrum der Stadt mit ihrer charakteristischen ovalen Form (28) einen Sonderplatz ein. Das reiche Erbe Rijekas wird in seinen Museen aufbewahrt. Zu den bedeutendsten Museen der Stadt Rijeka zäh-len das Seefahrts- und historische Museum, das im Gouverneurspalast un-tergebracht ist, und das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (20).

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Die ältesten Denkmäler Rijekas befinden sich nicht im Stadtzen-trum, sondern in seiner Vorstadt Trsat auf einem Berg östlich vom Stadtzentrum. Hier steht das Trsater Kastell, dessen Anfänge bis in die vorrömische Zeit reichen (29). Der kulturelle Mittelpunkt Trsats ist die St.-Marienkirche, der neben Marija Bistrica bedeu-tendste Wallfahrtsort Kroatiens. Die Anfänge dieses Sanktuariums und der Kirche werden ins 13. Jahrhundert datiert, während die Kirche in der heutigen Form (27) im 17. Jahrhundert im Barockstil von der Adelsfamilie Frankopan errichtet wurde.Das Frankopan-Erbe ist noch sichtbarer in der Umgebung von Ri-jeka. Das Kastell in Crikvenica (38 und 39) ist bis zum heutigen Tag erhalten und dient teilweise als Hotel. Auch die Frankopan-Festung in Kraljevica (34) ist ausgezeichnet erhalten. Verhältnis-mäßig gut erhalten geblieben sind der Wehrturm Tureta in Bribir (37), die Festung Drivenik auf den Fundamenten einer antiken Festung (40) im Hinterland von Crikvenica und die vor dem 13. Jahrhundert erbaute Festung Grobnik (35). In der Umgebung von Rijeka gibt es noch andere Festungen, um die sich auf den Berg-gipfeln, ähnlich wie in Istrien, Städtchen entwickelt haben. Im Üb-rigen sind Brseč (31), Kastav (33), Veprinac (36) und Mošćenice (32), historisch betrachtet, Teile Istriens, obgleich sie sich nahe bei Rijeka befinden. Viele Küstenorte in der Umgebung von Rijeka

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zeichnen sich durch ihr pittoreskes Aussehen aus, beson-ders das Städtchen Bakar (30) in der gleichnamigen Bucht, das bekannt ist für seine lange Seefahrertradition.Der Gorski Kotar ist zwar mit Natur reich gesegnet, hat je-doch nicht besonders viele kulturgeschichtliche Denkmäler, weil dieses Gebiet bis zum Bau der ersten modernen Stra-ßen vor dreihundert Jahren von einer fast unbesiedelten Waldwildnis bedeckt war. Aber auch hier gibt es Festun-gen aus der Frankopan-Zeit sowie schöne Schlösser und Kirchen, während sich die hauptsächlich kleinen Gebirgs-siedlungen durch ihre malerische traditionelle Architektur hervortun (43). Die Siedlungen liegen meistens an Straßen, sowohl auf Berghöhen wie Crni Lug (41), dem Eingang in den Nationalpark Risnjak, als auch auf den Karstfeldebenen, wie das ausgesprochen lang gezogene Ravna Gora (42). An Schlössern sind das Kastell Zrinski in Čabar aus dem 17.

Jahrhundert (46) und das romantische Schloss Stara Sušica bei Ravna Gora (45) vom Ende des 19. Jahrhunderts, sowie an sakralen Denkmälern das orthodoxe Kloster in Gomirje aus dem 17. Jahrhundert (44) erwähnenswert.Wenden wir uns wieder dem Meer zu, dieses Mal den Inseln des Kvarners, die für Liebhaber des Kulturerbes einen über-reichen Schatz bereithalten. Die meisten wertvollen Denk-mäler gibt es in den historischen Städten wie Krk, Rab oder Cres auf den Hauptinseln, aber nicht nur in ihnen. So ist die historische Stadt Osor auf den Inseln CRES und LOŠINJ die an kulturgeschichtlichen Denkmälern reichste Siedlung. Sie liegt an der Stelle, wo sich diese beiden Inseln verbinden. Bis zum 15. Jahrhundert war Osor Hauptstadt beider Inseln und Bischofssitz, wovon das fast vollständig erhaltene mit-telalterliche Zentrum (47) zeugt. Sehr malerisch sind auch andere Dorfsiedlungen wie bei-

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spielsweise Nerezine auf Lošinj (49) und weitere Dörfer auf den kleinen Inseln, die zur Cres-Lošinj-Inselgruppe gehören. Auf ihnen gibt es keine Autos, so dass man hier heute wie in alten Zeiten lebt. Ein Beispiel ist die für ihre einzigartige Volkstracht (48) und für ihren interessanten Friedhof (51) bekannte Insel Susak. In der Siedlung Unije auf der gleichnamigen Insel fesselt das Bild der alten Häuser den Blick (50 und 52), und die fast verlassene Insel Srakane Vele beeindruckt durch ihre Abgeschiedenheit inmitten des Meeres (53). Ein noch vollkommeneres Gefühl von Abge-schiedenheit kann man auf den Leuchttürmen um Lošinj erleben, wie beispielsweise auf Galijola (54), der in neuerer Zeit Touristen, Freunden des so genannten Robinsontouris-mus, Unterkunft bietet.Die wichtigste Siedlung auf Lošinj ist heute Mali Lošinj (59), die gleichzeitig größte urbane Siedlung aller Adriainseln. Ihre Hauptrolle erhielt sie erst im 19. Jahrhundert, als es das benachbarte Veli Lošinj überflügelte, was in ihren Namen zum Ausdruck kommt (mali = klein, veli = groß). Vor eini-ger Zeit erlangte Mali Lošinj Bekanntheit durch die antike Apoxyomenos-Statue aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. (55-58), die 1996 in den nahen Gewässern um Lošinj gefunden wurde. Für sie wurde ein besonderer Ausstellungsraum im

Palais Kvarner einge-richtet. Wertvolle Ex-ponate gibt es auch in anderen Ausstellungs-räumen in Mali Lošinj wie beispielsweise die Privatsammlung Pipe-rata (61), während die Kirche des hl. Antonius des Einsiedlers (63) in Veli Lošinj (62) mit einem Meister-werk des venezianischen Renaissancemalers Bartolomeo Vi-varini (60) von kulturgeschichtlicher Bedeutung ist. Im Gegensatz zur kleinen und dicht besiedelten Insel Lošinj ist die neben Krk größte kroatische Insel Cres ausgespro-chen dünn besiedelt. Die Mehrzahl der Bewohner lebt in der einzigen städtischen Siedlung Cres, die sich seit dem 15. Jahrhundert stärker entwickelte, nachdem sie Hauptstadt der Insel geworden war (71). Einen besonderen Platz unter ihren Denkmälern nimmt die Kirche Maria Schnee aus dem 15. Jahrhundert ein, die ein interessantes Portal (65), ein schönes Interieur (66) und wertvolle Kunstwerke (67) auf-weist. Aus der gleichen Zeit stammt das Franziskanerkloster (68).

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Viele kleine Dörfer der Insel Cres liegen malerisch auf den Gipfeln der Berge hoch über dem Meer. Wegen ihrer gut er-haltenen Architektur sind sie als besonders wertvolle ländli-che Einheiten geschützt. Hierzu zählen Predošćica (64) und Orlec, bekannt für ihre schöne Volkstracht (72), Beli, be-kannt für sein Ökozentrum zum Schutz der Gänsegeier (69) und der wahrscheinlich attraktivste Ort Lubenice auf einer hohen Klippe über einer sanften Sandbucht und mit un-übertrefflichen Ausblicken auf die Weite des Meeres (70).Auf der Insel KRK sind die großen Siedlungen wie die Alt-stadt Krk mit erhaltenem Stadtkern (73) ebenso interessant wie die kleinen Orte, beispielsweise das malerische Vrbnik über dem Meer (80), das von alten Volksliedern besungen wird. Die Stadt Krk ist Bischofssitz mit Kathedrale (82), de-ren Anfänge in das 6. Jahrhundert reichen, mit einer reichen sakralen Sammlung (75). Unweit der Stadt Krk befindet sich das Franziskanerkloster Košljun auf einem Inselchen (74) mit schöner Kirche (76) und einem Museum, das bekannt ist für seine wertvolle Kunstsammlung (81 und 83) und für sein Archiv mit zahlreichen alten Handschriften (79).Auf der Insel Krk wurde auch die bekannte Bašćanska ploča / Tafel von Baška (77) gefunden, die als bedeutendstes Denk-mal kroatischer diplomatischer Geschichte in glagolitischer

Schrift vom Ende des 11. Jahrhunderts betrachtet wird. Sie wurde im Ort Jurandvor bei Baška im Süden der Insel, das bekannt ist für seine schönen Strände und sein bewahrtes Volkserbe (78), gefunden. In Jurandvor befindet sich eine Kopie der Tafel, während das Original der Bašćanska ploča wegen ihres großen Wertes und ihrer Empfindlichkeit als Sonderexponat im Atrium der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb aufbewahrt wird.Die Insel RAB im äußersten Süden des Kvarners ist weit-hin bekannt für den erhaltenen historischen Kern der Stadt Rab (84), in dem die vier Glockentürme (drei romanische aus dem 12. Jahrhundert und ein barocker aus dem 17. Jahr-hundert) ihrer Kirchen (87 und 93) einen besonderen Platz einnehmen und ein beliebtes Bildmotiv (88) sind. Rab war, ebenso wie Krk, Bischofssitz und seine Kathedrale zeichnet sich durch ein unverfälschtes mittelalterliches Interieur (86) aus, geschmückt mit Gemälden (92) und anderen wertvollen Kunstwerken (89, 90 und 91). Eine besondere Rolle spielte Rab bei der Gründung des Kleinstaates San Marino auf der benachbarten Apenninenhalbinsel. Der Legende nach wur-de San Marino im 4. Jahrhundert von dem Steinmetz Marin von der Insel Rab gegründet, der dem Staat seinen Namen gab.

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REGION LIKA – KARLOVACEin Gebiet mit reicher kriegerischer Vergangenheit.

Die Region Lika – Karlovac ist die größte aller Regionen, die auf das Adriatische Meer hin-ausreichen, aber auch der am dünnsten besie-delte Teil Kroatiens. Nicht nur die raue Natur war verantwortlich für die dünne Besiedelung dieses Gebietes, sondern auch die stürmische Geschichte, denn es war häufigen Kriegsver-wüstungen ausgesetzt, besonders zur Zeit der Kämpfe zwischen dem christlichen Europa und den Osmanen. Deshalb gibt es hier ver-hältnismäßig wenig historische Denkmäler. Die erhalten gebliebenen beziehen sich zum großen Teil auf die reiche militärische Ge-schichte.Diese Region bilden zwei kroatische Gespan-schaften: Lika-Senj und Karlovac. Zur Gespan-schaft Lika-Senj gehören der größte Teil der hi-storischen Provinz Lika im gebirgigen Kroatien, der karstige und wilde Teil des sich an die Lika anlehnenden Küstenstreifens und der nördliche Teil der Insel Pag. Auch die Gespanschaft Kar-lovac umfasst einen Teil des gebirgigen Kroa-tiens, aber sein größter Teil bezieht sich auf die historischen Provinzen Kordun und Pokuplje im pannonischen Kroatien. Von der kriegerischen Tradition dieser Region zeugt die Tatsache, dass

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ihre größte Stadt Karlovac als Militärfestung ge-gründet wurde, und der Name der historischen Provinz Kordun vom französischen Namen für dieses Gebiet: cordon militaire (militärische Po-stenkette) kommt.Trotz der dünnen Besiedelung kommen aus diesen Gebieten viele berühmte historische Persönlich-keiten. Der Bekannteste unter ihnen ist einer der größten Erfinder weltweit, Nikola Tesla. Für die kroatische Geschichte waren der Politiker Ante

Starčević, auch als „Vater der Nation“ bezeichnet, der Adelige und Krieger Fran Krsto Frankopan und eine der größten Schriftstelle-rinnen, Ivana Brlić-Mažuranić, besonders wichtig.Im Küstenteil der Region Lika – Karlovac ist die einzige größere Siedlung SENJ am Fuße des Velebits, des größten kroatischen Gebir-ges. Eine der monumentalsten Festungen des gesamten kroatischen Küstengebietes, die Fliehburg Nehaj (1), ragt über Senj auf. Erbaut wurde sie im 16. Jahrhundert. In ihr hielten sich die berüchtigten Senjer Uskoken auf, die die kroatische Küste vor Türkenangriffen schützten. In der Festung ist heute ein Museum (5) mit einer rei-chen Waffen- (2) und Volkstrachtensammlung (6) untergebracht.Von der militärischen Bedeutung Senjs zeugt auch ein Wehrturm im Stadthafen (3) und ein pittoresker Leuchtturm in Form einer kreisrunden Festung (4), während seine seefahrerische Bedeutung an den Schiffsmodellen in den Senjer Museen und sogar im Kirch-lein St. Maria von Art (7) deutlich wird. Die Bedeutung Senjs als Hafen ergibt sich daraus, dass es von allen Städten des Primorje (Küstenlandes) dem Inneren Kroatiens am nächsten liegt. Der im 18. Jahrhundert erbauten Straße Josephina, die Senj mit Karlovac verband, wurde ein Denkmal gesetzt (9). Senj ist trotz seiner gerin-gen Größe Bischofssitz, wovon seine Kathedrale St. Maria aus dem 12. Jahrhundert zeugt (8).Die einzige zur Region Lika – Karlovac gehörende Insel ist PAG, die man mit dem Fährschiff aus dem Hafen Prizna unweit von Senj (12) erreicht. Zu dieser Region gehört allerdings nur der ehemals zur Stadt Rab gehörende Nordteil der Insel Pag, und der Südteil, der ehemals zur Stadt Zadar gehörte, befindet sich heute in der Gespan-schaft Zadar. Die einzige größere Siedlung des nördlichen Inselteils ist das Städtchen Novalja, bekannt für seinen schönen Strand Zrće und sein attraktives Nachtleben. Das Gebiet Novaljas war bereits in

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der Römerzeit besiedelt, wovon Überreste einer römischen Wasserleitung (15) und zahlreiche Unterwasserfundstätten von Amphoren zeugen (17). Über sein Seefahrts- und Völ-kerkundeerbe (11) können wir mehr erfahren, wenn wir das lokale Museum besuchen (16). Um Novalja herum gibt es mehrere kleinere Siedlungen, darunter Caska (das antike Cissa) mit bedeutsamen archäologischen Überresten dieser zur Zeit des römischen Kaiserreiches mächtigen Stadt, mit einer Tunera (Aussichtsplattform zum Sichten von Thun-fischschwärmen, die mit quer zum Meer stehenden Leitern bestiegen wird) (13) sowie Lun im äußersten Norden der In-sel, bekannt für seine interessanten alten Kirchen (14) und die über zweitausend Jahre alten Olivenbäume (10).Wenn wir uns von Senj über das Velebit-Gebirge ins Inne-re der LIKA begeben, erwarten uns malerische dörfliche Landschaften, eingebettet im Grün der Likaer Wälder mit kristallklaren Seen wie dem See Krušćica (21). Dank des Waldreichtums, aber auch wegen des rauen Klimas, sind die Häuser hier hauptsächlich aus Holz gebaut. Am besten erhalten sind sie in dem bei Anglern besonders beliebten Tal des kristallklaren Flusses Gacka (29), wo man hier und da auf Wassermühlen und Mühlen aus alter Zeit trifft (27). Ähnliche Wassermühlensiedlungen gibt es auch anderswo

in diesen Gebieten, wie in der bedeutendsten Siedlung der historischen Provinz Kordun, dem Städtchen Slunj mit der Ruine einer mittelalterlichen Festung und der Wassermüh-lensiedlung Rastoke an der Mündung des Flusses Slunjčica in die Korana (26).Die autochthone Volkskultur hat sich auch in den Dörfern um die Hauptstadt der Gespanschaft Lika-Senj, Gospić, erhalten, wovon sowohl ältere (31) als auch neuere (25) Beispiele dörflicher traditioneller Baukunst zeugen. In der Lika blieben teilweise auch alte Handwerke erhalten, wie die Herstellung des traditionellen kroatischen Instruments Tamburiza (28). In Gospić befindet sich das Lika-Museum, bekannt für seine urgeschichtlichen Fundstücke (23).Im Dorf Smiljan in der Nähe von Gospić wurde einer der weltgrößten Wissenschaftler, Nikola Tesla, geboren. Sein Geburtshaus ist als Museum eingerichtet, vor dem seine Statue aufgestellt ist (18). Das Museum wurde 2006 anläs-slich des 150-jährigen Geburtsjubiläums von Nikola Tesla zeitgemäß eingerichtet (20). In ihm befinden sich Bilder aus seinem Leben und Darstellungen seiner bekannten Erfin-dungen bezüglich des Wechselstroms, der drahtlosen Über-tragung elektrischer Energie u. a. (19).In der zweitgrößten Stadt der Lika, Otočac im Gacka-Tal, be-

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auf einem Fels über dem Fluss Kupa (34) und Schloss Fran-kopan in Ogulin (36) zu nennen. Eine Besonderheit ist Rib-nik (33), wichtig als einziges Beispiel einer Wasserburg, d.h. eines Schlosses, das von allen Seiten von Wasser umgeben ist, und die Festung Sokolac in Brinje an der Straße Rich-tung Lika mit erhaltener und renovierter Schlosskapelle im gotischen Stil (41).Da aus Karlovac wichtige alte Straßen zum Meer führen, gibt es hier viele erhaltene alte Brücken (42) und Denkmäler für Straßenbaumeister (44). Vom Reichtum und der Fort-schrittlichkeit der Region Karlovac in der Vergangenheit zeugen auch zahlreiche Exponate des Karlovacer Museums (39) sowie auch die Tatsache, dass sich in Ozalj bei Karlovac eine der ältesten Wasserkraftwerke in diesem Teil Europas, die populäre „Munjara“ (40), befindet.

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MITTELKROATIEN – Ein Reich barocker Kirchen und Paläste sowie mittelalterlicher Festungen und Schlösser

Mittelkroatien liegt dem Augenschein nach nicht in der Mitte, denn wegen der ungewöhnlichen Form Kroatiens erstreckt es sich eigentlich in seinem Nord-westen. Weil es sich jedoch zwischen zwei anderen größeren Einheiten befin-det – dem gebirgigen Teil im Südwesten, über den man zum Meer gelangt, und Slawonien im Osten – ist es in der Mitte. Vielleicht ist ein wichtigerer Grund seiner „Mittigkeit“ der, dass es sich um den am dichtesten besiedelten Teil Kroatiens handelt, wo fast die Hälfte seiner Einwohner lebt. Mittelkroatien ist gleichzeitig auch die weitaus größte Tourismusregion in Kroatien, die sieben Gespanschaften umfasst (Zagreb, Krapina-Zagorje, Varaždin, Međimurje, Koprivnica-Križevci, Bjelovar-Bilogora und Sisak-Moslavina), welche Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens, wie ein Ring umschließen.Die gute Besiedelung und das reiche Kulturerbe sind der Tatsache zuzuschreiben, dass dieser Teil Kroatiens in der Vergangenheit hauptsächlich von Kriegszerstö-rungen verschont geblieben ist. Deshalb finden sich in Mittelkroatien viele erhal-

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tene mittelalterliche urbane Einheiten, befestigte Siedlun-gen und Burgen auf den Gipfeln der Gebirge, romantische Schlösser, Festungen und Paläste, prachtvolle Kirchen und wertvolle Museen.Mittelkroatien setzt sich aus einer Reihe historischer Regio-nen zusammen, dem hügeligen Hrvatsko Zagorje nördlich von Zagreb, Međimurje zwischen den Flüssen Mur und Drau, der ebenen Podravina am Fluss Drau und der Posavi-na am Fluss Save, der Banovina im karstigen Süden und hier auch Prigorje, Moslavina, Turopolje und Žumberak. Deshalb bietet Zagreb, die Hauptstadt Kroatiens, seinen Bürgern und Gästen in seiner Umgebung eine Reihe ver-schiedenartiger Inhalte. Da sich in weiter zurückliegender Vergangenheit das Zentrum des kroatischen Staates in sei-nem Küstenteil befand, beziehen sich die meisten wertvollen Kulturdenkmäler in Mittelkroatien auf das späte Mittelalter und die Neuzeit, obgleich es in ihm auch viele vorgeschicht-liche und antike Denkmäler gibt.Einen Sonderplatz in Mittelkroatien nimmt das dicht besie-delte Hrvatsko Zagorje ein, bekannt für die Schönheit seiner Wein bewachsenen Hügel wie beispielsweise um den Ort Vinagora (dt. Weinberg) (1). Zum Pittoresken dieser dörf-lichen Landschaft tragen auch die zahlreichen Wegkreuze (14) bei.Das Hrvatsko Zagorje ist der Geburtsort vieler berühmter Kroaten. Der Bekannteste unter ihnen ist Josip Broz Tito, Führer der antifaschistischen Bewegung und langjähriger

Präsident des Sozialistischen Jugoslawiens, geboren im Dorf Kumrovec. Hier befindet sich heute ein einzigartiges Völ-kerkundemuseum im Freien, das aus einer Reihe originaler Bauernhäuser besteht, in denen die Lebensweise der Men-schen in der Vergangenheit dargestellt ist (11). Eines dieser Häuser ist das Geburtshaus von Josip Broz Tito, vor dem sich seine Statue (3) befindet. Aus dem Hrvatsko Zagorje kommen auch die Führer der kroatischen nationalen Wie-dergeburt (Hrvatski nationalni preporod) aus dem 19. Jahr-hundert und der erste Präsident des unabhängigen kroati-schen Staates, Franjo Tuđman.In Krapina, der Hauptstadt des Hrvatsko Zagorje, befindet sich die wichtigste paläontologische Lokalität in Kroatien, die Fundstätte des Neandertalers bei Krapina. An der Fund-stätte wurde 2010 anstelle des alten Museums das für viele attraktivste kroatische Museum – das Museum der Nean-dertaler von Krapina (10) mit der Darstellung der Evolution des Menschen von der Urgeschichte bis heute eingerichtet. Neben dem Museum sind in einem Park am Berg Statuen von Neandertalern (7) und Tieren, von denen sie umgeben waren, aufgestellt. Von der Bedeutung der Fundstätte zeugt ein Bild auf der Titelseite der Zeitschrift „National Geogra-phic“ im Januar 1996.Mit Mittelkroatien werden auch leider die schrecklichsten Ereignisse in der Vergangenheit Kroatiens verbunden. Einer dieser Orte ist Jasenovac in der Posavina, in dessen Nähe sich

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während des Zweiten Weltkrieges das berüchtigte Ustaša-Konzentrationslager befand. Heute ist es Denkmalsgebiet, das von dem monumentalen Denkmal „Ja-senovac-Blume“ überragt wird (2). Die Posavina ist auch bekannt für ihre Dörfer mit Bauernhäusern in traditioneller Volksbaukunst, den berühmten Korablja (12 und 13), mit charakteristischen Holzstrukturen und –verzierungen (8). Čigoč im Naturpark Lonjsko polje ist das bekannteste unter ihnen. Es wurde 1994 zum er-sten europäischen Dorf der Störche ernannt (9).Wegen des reichlich vorhandenen Thermalwassers und der Tradition seiner Nut-zung gibt es in Mittelkroatien die meisten Bäder landesweit. Einige von ihnen wurden zur Zeit des alten Roms gegründet, wie das ehemalige Aquae lasae, bzw. Varaždinske toplice (6). Monumentale Kurhäuser, besonders in Daruvar (4) und Lipik (5), zeugen von der Bedeutung der Bäder in Mittelkroatien.Der Geist Mittelkroatiens kommt jedoch am stärksten in den Spätrenaissance- und BAROCKSTÄDTEN wie Varaždin, Bjelovar, Sisak, Koprivnica, Samobor und Čakovec zum Ausdruck. In diesen Städten ist das typische mitteleuropäische, zum größten Teil aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammende Baukunsterbe erhalten geblieben. Besonders schön sind die städtischen Hauptplätze wie in Koprivnica mit einem zusätzlich schmückenden Landschaftspark (16), in Samobor mit einem alten Brunnen (17) oder in Ludbreg, bekannt als Wallfahrtsort des Allerheiligsten Blutes Jesu, auf dessen Hauptplatz symbolisch der Mittelpunkt der Erde – „Cen-trum mundi“ (24) gekennzeichnet ist.Viele Gebäude ziehen durch ihre prachtvollen Fassaden die Blicke auf sich, wie beispielsweise das Palais Prassinsky-Sermage in Varaždin aus dem 17. Jahrhun-dert (29). Besonders interessant sind auch die Brücken, wie die Alte Brücke aus roten Ziegeln in Sisak (15). Das Streben nach Schönem offenbart sich auch in der Kultur der Landschaftsgärtnerei, in den städtischen Parkanlagen und Friedhöfen. Sehr beeindruckend ist der Varaždiner Friedhof, der mit seinen hohen Thujahek-ken wie ein Park wirkt (18).Viele Funde aus der Vergangenheit und Kunstwerke sind in Museen aufbewahrt, die es fast in jeder Stadt gibt. Die meisten sind Heimatmuseen mit verschiedenar-tigen Sammlungen wie beispielsweise das Samoborer Museum (30). Aber es gibt auch spezialisierte Museen wie das Nahrungsmittelmuseum in Koprivnica (22). Mittelkroatien hat außerdem eine beachtliche Malertradition und viele Galerien wie die Galerie Stančić in Varaždin, die dem bekanntesten Varaždiner Maler ge-widmet ist (25).Unter den Städten in Mittelkroatien nimmt die Stadt Varaždin wegen ihres be-wahrten wertvollen Erbes, ihrer vielen Museen und der Sorge um die Besucher eine Sonderstellung ein. Sie kommt besonders während des „Špancirfestes“, eines typischen mitteleuropäischen Festivals der Straßenflaneure (19), zum Ausdruck. Zum Špancirfest versammeln sich jedes Jahr Ende August etwa 200 000 Besucher und mehrere tausend Ausführende und Aussteller aus zwanzig Ländern in der Stadt.Markenzeichen des Špancirfestes sind Uniformen aus vergangenen Zeiten (20) und kostümierte Veranstaltungen (21 und 26). Zum Ausdruck kommen wieder-belebte alte Handwerke (28) und die für Varaždin bezeichnende Musikkultur (27). An Ort und Stelle können verschiedene traditionelle Produkte gekauft und Spe-zialitäten des gastronomischen Erbes gekostet werden. Es ist auch eine gute Gele-genheit zum Kauf von Bildern (23).Als schönste Zierde Mittelkroatiens werden seine SCHLÖSSER, BURGEN UND FESTUNGEN betrachtet, von denen es in ganz Kroatien nirgendwo so viele und in solch prächtigen Formen gibt wie hier. Den ersten Platz unter ihnen nimmt Schloss Trakošćan (37) ein. Es liegt in einem dichten Wald oberhalb eines roman-tischen Sees im äußersten Nordwesten Kroatiens. Erbaut wurde es als kleine Fe-stung im 13. Jahrhundert. Seine heutige Form erhielt es Ende des 19. Jahrhunderts zur Zeit der Grafen Drašković. Prächtig an Trakošćan sind besonders seine Türme (39) und der Eingang in das Schloss (38). Die Sorgfalt der Baumeister ist an der Einrichtung der Nebengebäude und des Hofraums (40) zu erkennen. Zur Popula-rität dieses Schlosses trägt auch das in seinen Räumen eingerichtete Museum bei, das die wertvollste Waffensammlung und Sammlung alter Militärausrüstung in Kroatien hat (36). Sie wurde zum großen Teil von Graf Drašković persönlich be-stückt. Außer vielen alten Gewehren (35) gibt es mittelalterliche Rüstungen (31). Im Museum sind auch wertvolle alte Einrichtungsgegenstände (32 und 33) und viele alte Bücher und Schriftstücke (34) ausgestellt.

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Ebenso großartig präsentiert sich die Varaždiner Burg aus dem 16. Jahrhundert (48), in der sich das städtische Haupt-museum befindet. Nördlich von Varaždin, in der nörd-lichsten kroatischen Region Međimurje, liegt in der Stadt Čakovec das Schloss der berühmten Grafen Zrinski (50), das ebenfalls als Museum eingerichtet ist (54, 55 und 56). Südlich von Varaždin gibt es ein weiteres schönes Schloss, das romantische Maruševec (42).Weiter südlich auf den Hügeln des Hrvatsko Zagorje liegt die bewundernswerte Festung Veliki Tabor, die in ihrem äußeren Aussehen seit ihrer Erbauung im 16. Jahrhundert unverändert geblieben ist (46). Sie ist bekannt als Versamm-lungsort von Schwertkämpfern und Falknern, die das mit-telalterliche Ambiente am Fuße ihrer Mauern und im Hof innerhalb der Festung (47) lieben. Heute ist sie als Museum (41) eingerichtet, das von den stürmischen Ereignissen aus ihrer Vergangenheit (52 und 53) zeugt, wobei die Legende über Veronika Desinić und ihre tragische Liebe einen Son-derplatz einnimmt.Im Hrvatsko Zagorje gibt es auch neuere Schlösser, wie Oršić in Gornja Stubica (43 und 49) in dem ein interessantes Museum des Bauernaufstandes eingerichtet ist (58). Gerade hier wurde im 16. Jahrhundert der größte Bauernaufstand in Kroatien organisiert, und das Denkmal seines Anführers Matija Gubec schmückt den Raum vor dem Schloss (57). Zu den neuen Schlössern zählt auch Bežanec bei Pregra-da, das in ein exklusives Hotel umgewandelt wurde (51). Bei Zaprešić in der Nähe von Zagreb befindet sich das sehr gut erhaltene Feudalanwesen Novi Dvori, in dem der kroatische

Ban Josip Jelačić gelebt hat. In einem der Gebäude des An-wesens ist eine Bildersammlung des bekannten kroatischen Malers Matija Skurjeni untergebracht (61).Auch im südöstlichen Mittelkroatien gibt es großartige Schlösser am Wasser, wie die Festung in Hrvatska Kostaj-nica (59) auf einer Insel inmitten des Flusses Una. Aber be-deutender als diese ist die Festung in Sisak an der Mündung der Kupa in die Save (60), die bekannt ist für den großen Sieg der kroatischen Armee über die übermächtige osma-nische Armee im Jahre 1593. Ähnlich Ruhmvolles ist aus der Vergangenheit der Festung in Đurđevac (62) im Nord-osten Mittelkroatiens zu berichten. Leider hat der Zahn der Zeit viele ruhmreiche Festungen vernichtet und von ihrem Ruhm künden nur noch Ruinen, wie die Mauerreste der Burg Samobor (44) oder Kalnik (45) bei Križevci.Die Schönheit des KIRCHENERBES MITTELKROATIENS steht kein bisschen hinter der Schönheit des weltlichen Er-bes zurück. Fast jede Stadt zeichnet sich wenigstens durch eine eindrucksvolle Kirche aus. Viele wertvolle Kirchen gibt es auch in den Dörfern. Die Stadt Varaždin nimmt bezüglich des Sakralerbes einen Sonderplatz ein, denn sie ist von jeher als Stadt der Kirchtürme bekannt. Der erste Platz unter ih-ren Kirchen gebührt der Kathedrale Maria Himmelfahrt aus dem 17. Jahrhundert, berühmt für ihren prachtvollen Altar (63). Aus der gleichen Zeit stammt auch die Kirche St. Jo-hannes des Täufers mit schöner Kanzel (66).Ein sehr wertvolles sakrales Erbe beherbergt auch das Hr-vatsko Zagorje, obgleich es hier keine großen Städte gibt. Am bedeutendsten ist die Kirche der Muttergottes Bistrički

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in Marija Bistrica (68 und 69), dem kroatischen Haupt-wallfahrtszentrum (65). Wegen der Schönheit ihres Altars gebührt jedoch der Kirche St. Maria Schnee im Dorf Belec (67) der erste Platz. Durch ihr prachtvolles Interieur und Äußere tut sich die Kirche im Komplex des Paulinerklosters in Lepoglava (75) hervor. Märchenhaft muten die Außenan-sicht und die Lage der Kirche in Vinagora an (70).Auch andere Teile Mittelkroatiens schmücken malerische Kirchen mit reichem Interieur. Zu den schönsten gehören die Kirche im Ort Sela bei Sisak (64 und 72), die Kirche in Komin bei Sveti Ivan Zelina (71) und die Kirche St. Hierony-mus / Sv. Jeronim in Štrigova (76) im nördlichsten Punkt Kroatiens. Einen Sonderplatz nimmt die Dreifaltigkeitskir-che im Ort Krašić bei Jastrebarski ein (74), wo der kroati-sche Erzbischof Alojzije Stepinac geboren wurde. Unter den nicht römisch-katholischen Kirchen ist die griechisch-ka-tholische Kathedrale in Križevci hervorzuheben (73).Ohne einen Blick auf die Werke der NAIVEN MALER zu werfen, die weltweit Berühmtheit erlangt haben, wäre das Kennenlernen der Kultur Mittelkroatiens unvollständig. Das bezieht sich vor allem auf die Hlebiner Malerschule in dem gleichnamigen pittoresken Dorf der Podravina bei

Koprivnica. Hier befinden sich zwei Galerien: Die Galerie naiver Kunst Hlebine und die Galerie Generalić (84), in der Gemälde des Gründers der Schule, Ivan Generalić (81), so-wie Darstellungen aus seinem Leben (87) ausgestellt sind.Auch sein Sohn Josip Generalić (80 und 89) wurde durch seine bildnerische Kunstfertigkeit berühmt sowie einige an-dere Einwohner Hlebines und der benachbarten podravini-schen Dörfer, aber ebenso naive Maler aus anderen Teilen Mittelkroatiens. Viele sind heute noch aktiv und befassen sich neben der Malerei mit der Bildhauerei (88), wie eine der seltenen podravinischen weiblichen Künstlerinnen, Lju-bica Matulec (82 und 83).Viele berühmte naive Maler haben eigene Galerien in ih-ren Geburtsorten eingerichtet, beispielsweise Ivan Lacković Croata (78) im podravinischen Dorf Batinske (86), Ivan Rabuzin im Dorf Ključ im Hrvatsko Zagorje und Matija Skurjeni aus Veternica in Zaprečić bei Zagreb. Die mei-sten Hauptwerke der naiven Maler Kroatiens befinden sich heute im Museum für naive Kunst in Zagreb, wie bekannte Werke von Mijo Kovačić (79), Ivan Rabuzin (77) und Matija Skurjeni (85).

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DIE STADT ZAGREB – Moderne Hauptstadt mit erhaltenem mittelalterlichem und neuzeitlichem Erbe

Zagreb kann sich, wie die meisten anderen Hauptstäd-te Europas, eines überaus reichen Kulturerbes rühmen. Deshalb ist es eine besondere Verwaltungseinheit (Ge-spanschaft) und Tourismusregion inmitten Mittelkroa-tiens. Da Zagreb bereits im 11. Jahrhundert zu einer wichtigen Siedlung wurde und seit dem 16. Jahrhundert Hauptstadt Kroatiens ist, gibt es viele Denkmäler aus diesen vergangenen Zeiten, besonders im erhaltenen alten Stadtkern, der Oberstadt Gornji grad. Das heuti-ge Stadtzentrum Donji grad (Unterstadt) zeichnet sich durch eine große Zahl an Gebäuden vom Übergang aus dem 19. ins 20. Jahrhundert aus.Da Zagreb trotz seiner Bedeutung bis zum 20. Jahrhun-dert eine kleine Stadt war, befinden sich fast alle kulturel-len Hauptsehenswürdigkeiten in seinem engeren Zentrum, bzw. in der Unterstadt Donji grad und in der Oberstadt Gornji grad. Hier befinden sich die wertvollsten Palais, Kir-chen und Museen sowie die wichtigsten Hotels. Deshalb können die Besucher Zagrebs die meisten Kulturdenkmäler zu Fuß besichtigen. Zagreb hat eine für die Hauptstädte der meisten europäischen Staaten untypische sehr intime At-mosphäre beibehalten.Das üppige Grün und die Parks im Stadtzentrum tragen zum Wohlbefinden der Besucher bei. Die Hauptrolle spielt dabei das so genannte Lenuci-Hufeisen (Lenucijeva potko-va), eine hufeisenförmige Aneinanderreihung von Parks,

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die den Stadtkern umgeben. Namensgeber ist der Architekt Milan Lenuci, der sich im Übergang vom 19. ins 20. Jahr-hundert um seine Gestaltung verdient gemacht hat.Für Besucher, die nicht gerade zu kürzeren Spaziergängen aufgelegt sind und für jene, die andere Stadtteile besuchen möchten, steht die Zagreber Straßenbahn zur Verfügung. Sie ist seit dem 19. Jahrhundert das traditionelle öffentliche Verkehrsmittel. Zagreb verfügt wie kaum eine andere euro-päische Stadt über ein dichtes Straßenbahnnetz, das bis in alle wichtigen Stadtteile reicht. Gästen steht auch die alte Zahnradbahn (Uspinjača) zwischen Donji grad und Gorn-ji grad zur Verfügung. Die Seilbahn, die auf den Gipfel des Medvednica-Gebirges (1033 m ü.d.M.) führt, wartet auf ihre Erneuerung. Die grünen Hänge der Medvednica sind von allen Stadtteilen aus zu sehen.Dieses waldreiche Gebirge (2) erstreckt sich bis Gornji grad und darüber hinaus bis zum heutigen Stadtzentrum, dem Platz Trg bana Josipa Jelačića (1). Das Grün erwartet uns auch, wenn wir mit dem Zug nach Zagreb kommen, weil der Blick beim Verlassen des Hauptbahnhofs sofort auf eine Reihe von Parks fällt, die zur Stadtmitte führen. Ein solcher

Anblick bot sich auch den Reisenden des berühmten von Paris bis Istanbul verkehrenden Orient-Expresses dar, für die 1925 das bekannteste Hotel Esplanade errichtet wurde, das heute zur Regent-Hotelkette (3) gehört. Unmittelbar ne-ben diesem Hotel befindet sich der grünste Teil des Lenuci-Hufeisens, der Zagreber Botanische Garten.Wenn wir vom Hauptbahnhof auf direktem Weg in die Stadtmitte gehen, säumen monumentale Jugendstilgebäude der Unterstadt DONJI GRAD unseren Weg, die hauptsäch-lich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut wurden. Der Hauptbahnhof selbst mit seiner charakteristi-schen Fassade gehört zu den ersten Vertretern dieser bauli-chen Epoche (8). Ihm gegenüber erwartet uns eine der be-kanntesten Zagreber Ansichten, der Kunstpavillon (12) bzw. das erste große Gebäude in Kroatien, das ausschließlich für Ausstellungen gebaut wurde. Der Park davor zeichnet sich durch Springbrunnen und ein Denkmal für den ersten kroa-tischen König Tomislav (9) aus, der im 10. Jahrhundert über Kroatien herrschte. Wenn wir einen Umweg ins Zentrum nehmen, westlich am Hotel Esplanade (14) und am Botani-schen Garten vorbei, passieren wir die Gebäude des Kroati-

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schen Nationaltheaters (13) und des Museums Mimara (15). Wohin wir uns jetzt auch wenden mögen, wir werden am städtischen Hauptplatz (7) ankommen, in dessen Mitte die Statue des kroatischen Bans Josip Jelačić (5) steht und des-sen Namen der Platz trägt. Die Zagreber haben ein beson-deres Verhältnis zu dieser Statue, weil sie während der kom-munistischen Herrschaft vom Hauptplatz entfernt wurde. Die Freude über ihre Rückkehr nach der Verwirklichung der kroatischen Unabhängigkeit im Jahre 1991 war groß.

Auch am Rande der Unterstadt Donji grad gibt es interes-sante Gebäude. Am eindrucksvollsten ist das Gebäude der Kroatischen bildenden Künstler, das im Jahre 1938 vom bekanntesten kroatischen Künstler Ivan Meštrović erbaut wurde (16). Die Palais der Unterstadt haben meist ein prachtvolles Interieur (4 und 6) und wertvolles Mobiliar (9).Vornehm gibt sich vor allem der Durchgang Oktogon (10), ein gewisser Vorreiter der heutigen modernen Geschäfts-zentren.

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Die Unterstadt Donji grad hat an ihrem äußeren Rand auch neuere Gebäude wie das Hochhaus „Cibona“ (11) zu bieten. Mehr solcher Gebäude finden sich im moderneren Südteil der Stadt, worunter sich das Gebäude des Museums für zeitgenössische Kunst (18) besonders hervorhebt. Aber auch dort wurde dem Bedürfnis der Zagreber nach Grün Rechnung getragen und für die Kinder gesorgt (20). Der See Bundek (17 und 18) in Novi Zagreb (Neu-Zagreb) liegt der Stadtmitte am nächsten und ist bei den Zagrebern und ihren Gästen für Freizeitaktivitäten und Entspannung sehr beliebt.Im Gegensatz zur quirligen Unterstadt strahlt die haupt-sächlich mittelalterliche Oberstadt GORNJI GRAD Ruhe und Gelassenheit aus. Dazu tragen ihre Lage auf zwei Hü-geln oberhalb des heutigen Stadtzentrums und ihre engen romantischen Straßen bei, zu denen man meistens durch noch engere Stadttore gelangt, von denen das bekannteste Kamenita vrata (Steintor) (23) ist, in dem eine Weihestätte

mit dem wundertätigen Bild der Muttergottes eingerichtet ist (26).Die Oberstadt Gornji Grad besteht aus zwei Teilen, dem weltlichen Gradec auf dem westlichen Hügel und dem kirchlichen Kaptol auf dem östlichen Hügel. Im Zentrum des Kaptols erhebt sich die Kathedrale St. Stephan und Maria Himmelfahrt. Sie ist mit ihren 105 m das höchste Kirchengebäude in Kroatien (35). Erbaut wurde sie im 11. Jahrhundert, jedoch mehrmals verändert. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erhielt sie ihre jetzige Form. Auf dem Platz vor ihr befindet sich eine Säule mit einer vergoldeten Mutter-gottesstatue (27).Von den übrigen Kirchen in der Oberstadt Gornji Grad ist den Zagrebern die Kirche St. Markus aus dem 14. Jahr-hundert (33), bekannt für ihr mit den Wappen Kroatiens und Zagrebs geschmücktes Dach (30), besonders ans Herz gewachsen. Direkt neben ihr steht im Zentrum des „welt-lichen“ alten Gradec das Gebäude des Kroatischen Sabors

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(Parlaments) (32 und 34) mit einer monumentalen Ein-gangstür (29). Unweit davon steht die Jesuitenkirche St. Ka-tharina (24) mit prachtvollem Interieur (25) und Altar (21). Direkt daneben befindet sich im Gebäude des ehemaligen Jesuitenklosters einer der Hauptausstellungsräume Zagrebs, Klovićevi dvori (22 und 38).In der Oberstadt Gornji Grad befindet sich das für viele am attraktivsten eingerichtete Zagreber Museum, das Museum der Stadt Zagreb. Hier werden viele Originalexponate aus der Geschichte der Stadt (36) und Abbildungen alter Zagre-ber Bürger (39) aufbewahrt. Den zentralen Platz nimmt eine Maquette der Oberstadt Gornji Grad ein (37). Gegenüber den oberstädtischen Mauern befindet sich das in der Stille des Parks Tuškanac liegende Museum des großen Zagreber und mitteleuropäischen Schriftstellers Miroslav Krleža. Es ist in dem Haus unterbracht, in dem er gelebt hat. Vor dem Museum steht seine Statue (31).Weitere Museen gibt es in der Unterstadt Donji Grad.

ZAGREB hat etwa dreißig MUSEEN und noch mehr Gale-rien. Am bedeutendsten ist das Museum Mimara, benannt nach seinem Gründer, dem Kunstsammler Ante Topić Mimara. Es beherbergt 4 000 verschiedene Exponate. Vor allem bekannt ist die Glassammlung (48), die fernöstliche Sammlung (49) und die Gemäldesammlung alter Mei-ster (44 und 56), die auch Bilder weltberühmter Maler wie Bruegel (53) und Valazquez (54) enthält. Bezüglich Anzahl und Vortrefflichkeit der Exponate (460 000), besonders aus antiker römischer Zeit, nimmt jedoch das Archäologische Museum den ersten Platz ein. Es hat Sonderabteilungen für Urgeschichte (52), Antike (43) und Mittelalter sowie eine einzigartige ägyptische Sammlung (41). Das Museum für Kunst und Kunsthandwerk zeichnet sich durch eine große Zahl an Exponaten (etwa 160 000) aus, die das Wesen der materiellen Kulturgeschichte Kroatiens darstellen (40 und 50). Im Rahmen der 19 verschiedenen Sammlungen neh-men die Uhren- (45) und die Möbelsammlung einen Son-

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derplatz ein. In diesem Museum werden, außer im Museum Klovićevi dvori (51), am häufigsten zeitweilige Ausstellungen abgehalten. Unter den Kunstgalerien ist die Strossmayer-Galerie (55) mit ihrer Sammlung alter Meister (59) hervorzuheben. Ihren Nakulturna_men erhielt sie nach ihrem Gründer Bischof Josip Juraj Strossmayer (60). Die prächtige Moderne Galerie (58) beherbergt Werke heimischer Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert (47), wie von Nikola Mašić, bekannt für seine

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dörfliche Idylle (46) und von Edo Murtić mit seinen großartigen Abstraktionen (42). Äußerst populär ist das Technische Museum, bekannt für sein altes Bergwerk, die Erfindungen Nikola Teslas und die alten originalen Flugzeuge (57), sowie auch das im Jahre 2009 eröffnete Museum für zeitgenössische Kunst (61).

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SLAWONIEN –Unverfälschtes Mitteleuropa an den Ufern der mächtigen Donau

Im Osten Kroatiens liegt zwischen den großen Flüssen Donau, Drau und Save das fruchtbare Slawonien. Dies ist nach Dalmatien die größte kroatische historische Region, bekannt für ihre weiten Ebenen, Eichenwälder, malerischen Weinberge und alten Weinkel-ler, barocken Paläste und Kirchen. Hier hat man das ursprüngliche kroatische Folkloreerbe mit geschmückten Kutschen, malerischen Volkstrachten, den Klängen der Tamburiza und einzigartigen kuli-narischen Spezialitäten bewahrt.Nach Mittelkroatien ist dies die größte touristische Region Kroatiens, die sich aus fünf Gespanschaften zusammensetzt: Virovitica-Podravina, Požega-Slawonien, Brod-Posavina, Osijek-Baranja und Vukovar-Srijem. Bisher wird sie verhältnismäßig wenig von Touristen besucht, weil sie ein wenig abseits der touristischen Hauptrouten liegt, die hauptsäch-lich zum Meer führen. Sie wird jedoch jenen, die sich aufmachen, sie zu entdecken, zahlreiche angenehme Überraschungen bereiten, besonders den sensiblen Genießern verborgener kultureller Erlebnisse.Obgleich Slawonien wegen seiner Lage in Mitteleuropa kulturell ähnlich ist wie Mittelkroatien, unterscheidet es sich in vielem von ihm. Während Mittelkroatien weitgehend von Kriegszerstörungen verschont geblie-ben ist, war Slawonien ein Großteil seiner Geschichte unter türkischer Verwaltung, von der es erst Anfang des 18. Jahrhunderts befreit wurde. Deshalb sind seine heutigen Bewohner meistens Umsiedler aus anderen Teilen Kroatiens und teilweise aus anderen Teilen des Habsburger Kai-serreiches, zu dem es gehörte.Wegen dieser geschichtlichen Umstände gibt es in Slawonien verhält-nismäßig wenig alte Kulturdenkmäler. Es blieben jedoch einige beson-ders wertvolle Denkmäler aus der Bronzezeit erhalten, wie die über 4000 Jahre alte Vučedoler Taube (8), ein gewisses Symbol Slawoniens. Es gibt hier auch Überreste einst mächtiger antiker Städte und Festungen und in einigen Winkeln haben sich seltene Denkmäler aus dem vortürkischen Mittelalter erhalten. Dazu zählen die Wehrmauern der östlichsten kroa-tischen Stadt Illok oberhalb der Donau (3), denen es die Stadt zu ver-danken hatte, dass sie bis Anfang des 16. Jahrhunderts den türkischen Angriffen trotzen konnte. Später wurden die Mauern von den Türken genutzt. Wegen ihres soliden Baus blieben sie bis heute erhalten.Die meisten Kulturdenkmäler sind aus dem 18. Jahrhundert, als die attraktivsten Gebäude errichtet wurden, vor allem Kirchen, die davon zeugten, dass dieses Gebiet wieder in christliche Hände zurückgekehrt war. In der Regel sind sie mit prächtigen Altären geschmückt, wie das Franziskanerkloster in Slavonski Brod (2). In dieser Zeit blühte auch die Wirtschaft auf, wovon die verzierten Wappen der Handwerkszünfte der Stadt Požega (4) zeugen. Slawonien erhält auch eine verkehrsmäßige Wichtigkeit, weil es von den großen Flüssen Donau, Drau und Save (5) umgeben ist. Aus den Flusshäfen wurde die Ware mit Pferdefuhrwerken weiter transportiert, und Slawonien ist heute noch bekannt für seine Pferdezuchttradition (1).

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Die verkehrsmäßige Bedeutung und die ebenen Landschaf-ten machten Slawonien leider auch anziehend für große Er-oberungsarmeen, so dass dieses Gebiet in fast jedem großen Krieg schweren Verwüstungen ausgesetzt war. Besonders groß waren sie im Zweiten Weltkrieg, als bei Batina an der Donau eine der größten Schlachten zwischen den National-sozialisten und der sowjetischen Roten Armee stattfand. Im Gedenken an diesen Kampf wurde dort ein Denkmal des kroatischen Bildhauers Anton Augustinčić (6) aufgestellt.Von allen Teilen Kroatiens hat Slawonien auch im Vaterlän-dischen Krieg am meisten gelitten, besonders die Stadt Vu-kovar. Diese heldenhafte Stadt wurde von der ehemaligen Jugoslawischen Volksarmee fast völlig zerstört. Diese Ar-mee ist verantwortlich für einen der größten Völkermorde in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, wovon das Denk-malsgebiet Ovčara und das Heldendenkmal auf dem Vuko-varer Friedhof (7) zeugen.Während des Vaterländischen Krieges wurde die größte slawonische Stadt Osijek ziemlich stark beschädigt, ist aber heute fast völlig renoviert. Ihre Ansicht am Ufer der Drau mit den charakteristischen STADTPALAIS, wie jenes, in dem sich das Stadttheater (12) befindet, wird von der Ka-thedrale St. Petrus und Paulus (9) am städtischen Haupt-platz, Trg Ante Starčević (10), beherrscht. Monumentale Stadtpalais finden sich auch in den übrigen

slawonischen Städten wie Vinkovci (11), Vukovar (20), Vi-rovitica (14), Slavonski Brod (15 und 18) und besonders Požega (13 und 16). Diese in der Vergangenheit wichtigste slawonische Stadt hat einen der schönsten Plätze in Kroati-en (19), obgleich die Einwohner der heute zweitgrößten sla-wonischen Stadt Slavonski Brod (17) diese Meinung wahr-scheinlich nicht teilen werden.Unter dem gesamten barocken Gebäudeerbe Slawoni-ens nimmt die Osijeker Festung den ersten Platz ein. Die-se einzigartige Verbindung einer Militärfestung und einer Stadt, in der man das übliche Stadtleben lebt, hat man 1712 nach dem Vorbild niederländischer Militärfortifikationen begonnen zu bauen. Außer den Mauern, die zum größten Teil beseitigt wurden, ist die Festung bis in die Gegenwart in fast unverändertem Zustand erhalten geblieben (32). In ihr befinden sich heute die Osijeker Universität, das Muse-um Slawoniens (24) und, als größte Sehenswürdigkeit, das moderne archäologische Museum (28 und 29). Die Festung ist gleichzeitig auch das einzige Kulturdenkmal Slawoniens, das als Weltkulturerbe der UNESCO vorgeschlagen ist. Im Gegensatz zur Osijeker Festung sind die Wehrmauern der Festung in Slavonski Brod gut erhalten geblieben (27). Wie die meisten slawonischen Festungen aus dem 18. Jahr-hundert wurde auch diese vom berühmten Heerführer Prinz Eugen von Savoyen entworfen. Die Festung ist größtenteils

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in touristischer Funktion und dient als Museum (21) und als Raum für die Pflege alter Handwerke (38). Auch die Stadt-verwaltung von Slavonski Brod nutzt sie teilweise für ihre Zwecke (42).Von den alten Fortifikationskomplexen Slawoniens ist die Befestigungsanlage der Stadt Ilok (34) mit Franziskaner-kloster und Schloss der römischen Familie Odeschalchi (einst Fürsten von Ilok) mit modern eingerichtetem Muse-um, unter dem sich der weithin bekannte Iloker Weinkeller (26) befindet, in dem der berühmte Iloker Traminac lagert, relativ gut erhalten. Umweit davon befindet sich auch der Landsitz Princepovac (35), der attraktiv hergerichtet ist und gerne für verschiedene Festlichkeiten genutzt wird. Im Unterschied zu Ilok sind von der einst mächtigen mittel-alterlichen Burg Ružica auf dem Papuk oberhalb der Stadt Orahovica nur Ruinen übrig geblieben (36). Von der reichen Militärgeschichte Slawoniens und der Baranja aus neuerer Zeit zeugt das Museum in Batina, dem Ort der großen Schlacht im Zweiten Weltkrieg (25).

In der slawonischen Podravina westlich von Osijek gibt es viele gut erhaltene Schlösser und Paläste, weil sie aus verhält-nismäßig neuerer Zeit stammen. Am monumentalsten ist das Schloss Normann-Prandau in Valpovo (22) mit teilweise erhaltenen Wehrmauern (31). Am elegantesten ist das klas-sizistische Schloss Pejačević in Našice (39), das den Namen der berühmten Adelsfamilie trägt (33), die über den größten Teil der slawonischen Podravina geherrscht hat. Umgeben ist das Schloss von einem schönen Landschaftspark mit See (40). In diesem Schloss lebte die berühmte kroatische Kom-ponistin und Pianistin Dora Pejačević, deren Klavier (23) eines der Hauptexponate im Heimatmuseum in Našice ist.Ein Schloss der Pejačevićs ziert auch das Zentrum der west-lichsten kroatischen Stadt Virovitica (30). Schloss Mailath in Donji Miholjac am Fluss Drau ist das eigentümlichste und jüngste. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in dem für dieses Gebiet untypischen englischen Jagdhausstil (37) errichtet. Auch weiter südlich, im weinträchtigen Požega-Talkessel, gibt es schöne Schlösser, wie das Schloss in Kutje-

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vo (41) neben dem bekannten Weinkeller aus dem 13. Jahrhundert.Das SLAWONISCHE SAKRALE ERBE vermittelt ebenfalls den Geist der Zeit, in dem es gebaut wurde. Am wertvollsten sind die Gebäude der Bischofssitze wie in Požega, wo auf dem Hauptplatz, Trg svetog Trojstva, eines der schönsten steht (49). Auf dem Platz befindet sich auch die Pestsäule „Kužni pil“ zum Gedenken an die Opfer dieser gefährlichen Krankheit (48).Das monumentalste sakrale Gebäude in Slawonien ist die Kathedrale in Đakovo, die der Bischof von Đakovo, Josip Juraj Strossmayer, 1866 erbauen ließ, um dem kirchlichen Zentrum Slawoniens Gewicht zu verleihen. Die aus roten Backsteinen erbaute Kathedrale ist auch von außen ein echter Blickfang (47). Im Inneren ziert sie ein prachtvol-ler Altar und Buntglasfenster (43). Aus dem charakteristischen roten Backstein ist auch die Osijeker Pfarrkirche St. Petrus und Paulus ge-baut (46).Schönheit zeichnet ebenfalls das Franziskanerkloster in Virovitica mit der Kirche St. Rochus / sv. Rok aus (55), vor allem das Kirche-ninnere (50), den Innhof des Klosters (56) und das Refektorium (45). Den Franziskanern ist auch die Pracht der Dreifaltigkeitskirche in Slavonski Brod (52) und des Klosters in Šarengrad an der Donau (54) zu verdanken. Einen außerordentlichen Wert haben außerdem eini-ge kleine Kirchen, wie beispielsweise die Kirche St. Laurentius / sv. Lovro in Lipovac in Syrmien (58) oder die Kirche St. Petrus und Pau-lus beim Dorf Topolje in der Baranja, die Prinz Eugen von Savoyen 1722 zum Zeichen der Dankbarkeit für den Sieg über die Osmanen errichten ließ (59).Die historische Bedeutung der kleinen Templerkirche St. Martin bei Našice (60) übertrifft die ihres äußeren Aussehens, denn sie ist eine der seltenen erhaltenen Kirchen aus vortürkischer Zeit. Etwas Besonderes ist auch die Allerheiligenkirche in Đakovo (51) mit dem erhaltenen Interieur der einstmals türkischen Moschee, sowie die in die Mauern des Schlosses in Valpovo eingebaute Kapelle (57). Durch ihr besonderes Aussehen heben sich die Kirche der Hl. Tereza von Avila (44) in Suhopolje bei Virovitica, die Kirche St. Dimitrius in Brodski Drenovac (46) und das orthodoxe Kloster St. Nikolaus bei Orahovica (53) hervor.Letztendlich ist der kulturelle Spaziergang durch Slawonien undenk-bar, ohne mit seiner einzigartigen VOLKSKULTUR in Berührung ge-kommen zu sein. Sie strahlt aus der Idylle der slawonischen Dörfer, wie beispielsweise Davor an der Save mit seinen Rasen bewachsenen Dächern (68) und aus dem Reichtum der großen Hofräume mit alten Pferdewagen (67). Vom Geist Slawoniens erzählen auch die warmen Farben der Fassaden (69) und die Einfachheit der Inneneinrichtung der Häuser (63). Gleichermaßen schön und phantasievoll wie die großen Bauernhäuser (66) sind die kleinen Weinberghäuschen, die der Erholung nach anstrengender Arbeit im Weinberg dienen, wie jene auf den Hügeln in den Weinbergen von Požega (64).Besonders schön ist das Dorf Zmajevac in der Baranja. Die Türme seiner Kirchen fügen sich harmonisch zwischen den Bauernhäusern an der Hauptstraße ein (61). Noch besser kann man den Geist dieser Region spüren, wenn man die Häuser der Winzer in der Baranja (62) besucht und den leichten Wein kostet, der in den sorgsam gepflegten Weinkellern lagert (65).

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DALMATIEN – REGION ZADAR – Am Ausgangspunkt der ursprünglichen frühen kroatischen Kultur

Dalmatien ist die größte und weltweit bekannteste kroatische historische Region. Sie umfasst den äußersten Süden Kroatiens und ist ein Raum der Sonne, des warmen Meeres, der Oliven, des Weins, der Fische, der Lieder und malerischen Siedlungen mit ih-ren Steinhäusern – ein echter, ursprünglicher Mittelmeerraum. Kulturell ist diese Region der reichste Teil Kroatiens, in dem sich sogar fünf der insgesamt sechs als UNESCO-Weltkulturerbe ge-schützten Lokalitäten befinden. Da man meistens aus dem Nor-den nach Dalmatien kommt, erwartet uns als erste dalmatinische Tourismusregion: Dalmatien – Region Zadar, identisch mit der Gespanschaft Zadar.

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Hier befinden sich das geschichtsträchtige Zentrum Dalma-tiens, Zadar, die Inseln Pag, Dugi otok, Ugljan, Pašman und viele kleinere Inseln. Von allen Tourismusregionen Kroati-ens hat das Zadarer Gebiet die meisten bewohnten Inseln. Das weite Hinterland von Zadar ist bekannt für seine am stärksten entwickelte Landwirtschaft an der gesamten kroa-tischen Adria. Alle diese Gebiete sind reich an historischem Erbe noch aus urgeschichtlicher Zeit, besonders aus der an-tiken und frühmittelalterlichen Epoche.Das Zadarer Gebiet ist ein guter Lebensraum, hat jedoch wegen seiner strategisch wichtigen Lage in der Mitte der kroatischen Adria in den vielen Kriegen, einschließlich des Vaterländischen Krieges, schwer gelitten. Hier gibt es viele Lebensspuren aus urgeschichtlicher Zeit und der Zeit der

alten Illyrer und Römer. Mit dem Zadarer Gebiet verbinden sich auch die Entwicklung des ersten kroatischen Königtums und die größte Zahl an Denkmälern frühkroatischer Kultur. Hier kamen die Kroaten im 7. Jahrhundert zum ersten Mal mit der antiken Kultur in Berührung, deren Denkmäler man auf Schritt und Tritt antrifft. Als eines der ersten europä-ischen Völker nahmen sie das Christentum an.Obgleich die Venezianer ab dem 15. Jahrhundert über den Küstenteil des Zadarer Gebietes herrschten und das Hin-terland unter der Herrschaft des Türkischen Kaiserreiches stand, blieb im zadarischen Teil Dalmatiens während der ganzen Zeit ein starker kroatischer nationaler Geist leben-dig. Er blieb auch während der Zeit der österreichischen Herrschaft ab dem 19. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten

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Weltkrieges erhalten. Besonders auf dem Gebiet Zadars er-starkte die nationale Bewegung mit dem Ziel der Vereini-gung Dalmatiens mit Kroatien, was zuerst ihm Rahmen des ehemaligen Königreichs Jugoslawien und ab 1991 im Rah-men des unabhängigen Kroatiens verwirklicht wurde.Heute ist dieser starke nationale Geist auf eine besonders ra-sche wirtschaftliche Entwicklung ausgerichtet, so dass Zadar und sein Umland zu den wirtschaftlich dynamischsten Tei-len Kroatiens zählen. Trotz der kräftigen Entwicklung blieb das Naturerbe des Zadarer Gebietes gut erhalten. Zahlrei-che Kulturdenkmäler sind auch weiterhin harmonisch in die Naturlandschaft (4) und in die urbane Struktur der Siedlun-gen (5) eingefügt. Eines der eindrucksvollsten Zeugnisse der großen geschichtlichen Bedeutung der Zadarer Region und

des Wertes seines Erbes ist der historische Stadtkern von ZADAR, der größte von allen an der kroatischen Adria (1). Mit der Stadt und den umliegenden Inseln, wie beispielswei-se Pašman (3), verbindet man ein außergewöhnlich reiches Sakralerbe.Die Einwohner Zadars, der zweitgrößten Stadt Dalmati-ens, sind überzeugt, dass man an ihrer Uferpromenade den schönsten Sonnenuntergang an der Adria erleben kann. Dieser Meinung war auch der berühmte britische Regisseur Alfred Hitchcock bei seinem Besuch in Zadar in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts. An diesem Ort befinden sich heute das unterhaltsame und eindrucksvolle Installati-onsgefüge der Meeresorgel und des Denkmals Gruß an die Sonne (2).

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Einen besonderen Platz unter den zahlreichen Kir-chen Zadars nimmt die Kirche St. Donat aus dem 9. Jahrhundert (8) ein. In ihrer einmaligen runden Form (7) ist sie ein gewisses Wahrzeichen der Stadt Zadar und aus ihrer Ansicht nicht wegzudenken. Des Weiteren gibt es die romanische Basilika St. Chry-sogonus / sv. Krševan aus dem 12. Jahrhundert (10 und 9), die Kathedrale St. Anastasia / sv. Stošija aus dem 12.-13. Jahrhundert (6) und die Kirche St. Sime-on / sv. Šimun aus dem 5. – 18. Jahrhundert, dessen Gebeine in dem berühmten Sarg auf dem Hauptaltar aufbewahrt werden (13). Von der Bedeutung Zadars zeugt auch sein Status als Erzbischofssitz seit dem 12. Jahrhundert. Die sehr sehenswerte Ständige Ausstel-

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lung sakraler Kunstwerke im Kirchenkunstmuseum trägt den Titel „Gold und Silber Zadars“ nach dem großen kroa-tischen Schriftsteller Miroslav Krleža. Hier werden zahlrei-che Kunstwerke aus Gold und Edelsteinen, besonders Kreu-ze (12) und wertvolle religiöse Bilder (15), aufbewahrt.Der Zadarer Stadtkern ist übervoll von verschiedenartigen Kulturdenkmälern – Wehrmauern und -türme, Kirchen, Paläste, öffentliche Gebäude und großartige Stadttore. Her-vorzuheben sind der Kapitänsturm und das Landstor (11), ein Meisterwerk des Spätrenaissance-Architekten Michele Sanmichelis. In Zadar ist ein Museum mit antikem Glas un-tergebracht, dessen Sammlung und Ausstellung (14) sowie sein Gesamteindruck (16) außergewöhnlich ist. Außerhalb der Mauern kann sich Zadar einiger moderner architekto-

nischer Werke rühmen, darunter der neue Sportkomplex mit Korbballhalle und Hallenbad (17) und der Gruß an die Sonne (18) – eine interessante visuelle Installation.Da Zadar im frühen Mittelalter Zentrum des byzantini-schen Dalmatiens war, hatte die Stadt NIN die Rolle des kirchlichen Zentrums des kroatischen Königtums inne. Nin liegt auf einem malerischen Inselchen (27), das seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. von den illyrischen Liburnern besiedelt war. In die Stadt gelangt man durch mehrere alte Stadttore (22 und 26). Als Nin Sitz der kroatischen Bischöfe wurde, baute man im 11. Jahrhundert die außerordentlich wertvolle Heiligkreuzkirche / Crkva sv. križa von seltsamem Ausse-hen (30). Das Stadtinnere zieren auch andere kleine Kirchen und Kapellen (25).

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Auf einem Hügel bei Nin befindet sich ein weiteres Juwel kroatischer mittelalterlicher Kunst, die romanische St.-Ni-kolaikirche (19). Die Rolle der Pfarrkirche hat heute die Kir-che St. Anselm inne, die ehemalige frühchristliche und mit-telalterliche Kathedrale mit einem Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert (24). In der Schatzkammer der Pfarrkirche werden wertvolle Exponate der ehemaligen Kathedrale aus ferner kroatischer Vergangenheit mit den eingeschriebenen Namen mächtiger Mäzene, wie der Fürsten Šubići (20 und 21), aufbewahrt. Die Archäologische Sammlung birgt eine wertvolle Kollektion von Artefakten von der Urgeschichte bis heute mit Betonung der römischen und altkroatischen Epoche (23 und 29). Einen besonderen Wert stellen die Überreste altkroatischer frühmittelalterlicher Schiffe dar, die in der Lagune von Nin gefunden wurden (28).Das Hinterland von Zadar, die Mikroregionen RAVNI KO-TARI UND BUKOVICA, haben ebenfalls wertvolle kultur-geschichtliche Denkmäler im Überfluss. Einen Sonderplatz nehmen die Denkmäler bezüglich der Tempelritter und Johanniter in Kroatien ein. Ihr Zentrum befand sich in der Burg Vrana. Die berühmten Vraner Prioren hatten, bis sie

in die Hände der Türken fielen, eine Schlüsselrolle in der Verwaltung des kroatischen mittelalterlichen Staates inne. Heute sind von Vrana nur Mauerreste übrig geblieben (37). Neben dem gleichnamigen Dorf am Ufer des Vraner Sees (Vransko jezero) gibt es noch wesentliche Überreste einer türkischen Karawanserei, eine Stiftung des Jusuf Mašković, eines in Vrana geborenen Admirals der türkischen Armee.Das heutige Zentrum von Ravni kotari, die Stadt Benkovac, rühmt sich einer mächtigen Festung und einer alten Kir-che daneben (38). Benkovac war vor Zeiten ein wichtiges Zentrum, wovon die Überreste der nahe gelegenen antiken römischen Stadt Asseria (33) zeugen. In der Nähe von Ben-kovac befinden sich die alten Fortifikationen Kličevica (34) und Karin (42). Unterhalb der Festung liegt das Franziska-nerkloster Karin aus dem 15.-18. Jahrhundert (39 und 40) an der am tiefsten ins Festland hineinreichenden Adriabucht Karinsko more. Das Karinsko more ist durch die Meeren-ge Ribnica mit der Bucht Novigradsko more verbunden, die nach dem malerischen Städtchen Novigrad unterhalb einer mittelalterlichen Fortifikation (31) benannt ist.

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Noch tiefer im Landesinneren, in der Karstwüste der süd-östlichen Hänge des Velebits, im Tal des Flusses Krupa (32), liegt das orthodoxe Kloster Krupa aus dem 16. Jahrhundert, dessen Kirche bekannt ist für ihre im Jahr 1602 im Innen-raum gemalten Fresken (36). In Ravni kotari und Bukovica gibt es noch viele andere alte Kirchlein (41), die sich har-monisch in die Landschaft zwischen den Velebithängen und der Meeresküste (35) einfügen.Auch zahlreiche ZADARER INSELN besitzen ein wertvolles historisches Erbe. Die Zadarer Küste ist außergewöhnlich stark gegliedert, weswegen sie bei Nautikern besonders be-liebt ist. Unter den Inseln nimmt Pašman einen Sonderplatz ein. Auf ihr befinden sich nebeneinander zwei wertvolle Klöster – das Franziskanerkloster in Kraj aus dem 14. – 18. Jahrhundert (48) und das Benediktinerkloster auf dem Berg Ćokovac oberhalb von Tkon aus dem 12. – 15. Jahrhundert (49). Das letztere ist als einziges aktives Kloster der Bene-diktinermönche in Kroatien bedeutsam. Es beherbergt eine

wertvolle Sammlung alter Bilder (47). Auf dem Inselchen Galevac neben der Insel Ugljan befindet sich das Kloster der Drittordensbrüder aus dem 15. Jahrhundert (51).Auf den Zadarer Inseln gibt es auch alte Befestigungsanla-gen und -türme, wie Kaštelina auf Vir (50) oder die Toreta, ein Aussichtsturm auf Silba (53). In Veli rat auf der Insel Dugi otok befindet sich einer der schönsten kroatischen Leuchttürme (43). Das wertvollste Kulturerbe der Zadarer Inseln bezieht sich jedoch auf die größte Insel Pag, die In-sel des Salzes, des Käses und der Spitze. Sie ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und mit noch heute er-haltenen Wehrtürmen befestigt (45 und 52). Der Stadtkern des heutigen Pag aus dem 15. Jahrhundert (46) mit einem regelmäßigen orthogonalen Raster der Straßen und Plätze wurde wahrscheinlich nach dem Entwurf des großartigen kroatischen Baumeisters und Bildhauers Juraj Dalmatinac angelegt. In seinem Zentrum steht die Kirche Maria Him-melfahrt aus demselben Zeitraum (44).

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DALMATIEN – REGION ŠIBENIKBewahrerin der Denkmäler mediterraner Baukunst, die die Welt beeindruckt.

Wenn wir uns von Zadar in Richtung Süden wenden, erwartet uns die dalma-tinische Region Šibenik, bekannt für ihre Nationalparks Krk und Kornat-In-seln. Diese Region, die die Gespanschaft Šibenik-Knin umfasst, verfügt über ein sehr wertvolles Kulturerbe. Im Übrigen trägt die Gespanschaft die Namen der beiden wichtigsten historischen Städte: Šibenik ist die Hauptstadt der Gespanschaft und heute wichtige Stadt an der Adriaküste; Knin im Inneren der Dalmatinska Zagora spielte in der Vergangenheit als Königsstadt jedoch eine wichtigere Rolle.Der Šibeniker Teil Dalmatiens sowie auch das benachbarte Zadarer Gebiet setzen sich aus drei Teilen zusammen – dem Küstenbereich, in dessen Mittelteil sich die Stadt Šibenik befindet, dem gegliederten Inselteil mit den Inseln Murter, Prvić, Kaprije, Žirje, Zlarin und Krapanj sowie dem weiträumigen Hinterland Dalma-tinska Zagora um die Städte Drniš und Knin. Obgleich es im Šibeniker Gebiet keine großen Inseln gibt, so hat es doch wegen der am stärksten gegliederten ad-riatischen Inselgruppe der Kornaten die meisten Inseln aller Adriaregionen.Wie die anderen Teile Dalmatiens ist auch das Šibeniker Gebiet überreich an Kul-turdenkmälern von der Urgeschichte bis heute. Hier gibt es ausgesprochen viele

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archäologische Denkmäler aus der illyrischen, römischen und frühmittelalterlichen Epoche, aber am wertvollsten sind die Denkmäler aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Dieses Gebiet ist als Zentrum des frühmittelalterlichen Königtums wichtig für die kroatische Geschichte, weil hier vom 9. Jahrhundert bis zur Vereinigung mit Ungarn im 12. Jahrhundert kroatische Fürsten und Könige geherrscht haben.Im Unterschied zu den meisten dalmatinischen Städten, die auf den Fundamenten antiker Städte entstanden sind, ist Šibenik die erste große ursprüngliche kroatische Küstenstadt. Sie entstand im 11. Jahrhundert unter König Petar Krešimir IV., weswegen sie den Beinamen Krešimirs Stadt erhalten hat. Zu der Zeit war Knin die Hauptstadt Kroatiens, die wir heute nach König Zvo-nimir, der sie als Residenzstadt erwählte, Zvonimirs Stadt nen-nen. Das bekannteste und wertvollste Kulturdenkmal der Šibeniker Region ist die von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützte Šibeniker Kathedrale. Hier finden sich auch der malerische Ort Primošten und seine Weinberge, zahlreiche antike archäologi-sche Fundstätten, besonders auf der Lokalität Bribirska Glavica und in der Umgebung von Knin. Mit seiner einmaligen Lage und Schönheit hebt sich das Franziskanerkloster auf dem Inselchen Visovac (1) inmitten eines vom Fluss Krka geschaffenen Sees hervor. Unweit davon befindet sich das orthodoxe Kloster des hl. Erzengels / sv. Archanđel in der Schlucht des Flusses Krka (3), das neben dem genannten Kloster Krupa zu den wertvoll-sten Denkmälern der Serbischen orthodoxen Kirche in Kroatien zählt.Ein gewisses Wahrzeichen dieses Teils Dalmatiens sind die zahlreichen Festungen als Zeugen seiner stürmischen Vergan-genheit. Allein in Šibenik gibt es drei monumentale Festungen: Sveti Ivan, Sveta Ana und Šubićevac (2). Befestigt ist auch der einzige Zugang von der Meerseite nach Šibenik durch die Meer-enge Sveta Ana (8), wo sich die monumentale Fortifikation sv. Nikola / St. Nikolaus aus dem 16. Jahrhundert (9) befindet. Von den Zerstörungen des jüngsten Krieges zeugt der interessante Neubau der Kirche in Kijevo am Fuße des höchsten kroatischen Gebirges Dinara (6).Das Šibeniker Gebiet ist bekannt für seine vielen malerischen Orte, wie beispielsweise Skradin am Fluss Krka (5) oder Prvić Šepurina auf der Insel Prvić (4). Ausgesprochen pittoresk sind auch die Dörfer im Hinterland der Dalmatinska zagora, von wo auch der größte kroatische Bildhauer Ivan Meštrović stammt. Seinen Geburtsort Otavica wählte er als seine letzte Ruhestätte und errichtete dort ein einzigartiges Mausoleum (7).Das wichtigste Kulturdenkmal des Šibeniker Teils Dalmatiens

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ist jedoch die KATHEDRALE ST. JAKOB / SV. JAKOV in der Stadt Šibenik. Dieses großartige Gebäude wurde in mehr als 100 Jahren, von 1431 bis 1535, er-richtet. Für ihre Gestaltung zeichnet der größte kroatische Baumeister und Bild-hauer Juraj Dalmatinac verantwortlich, während die Kuppel von Nikola Firenti-nac fertig gestellt wurde. Die Hauptgründe für ihre Eintragung in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes liegen in der einmaligen Verbindung des Gotik- und Renaissancebaustils (10 und 16) und der ungewöhnlichen Bauweise aus großen Steinblöcken. Diese Bauweise kommt besonders in der Kuppel der Kathedrale (15) zum Ausdruck. Das Innere ist noch eindrucksvoller als ihr prachtvolles Äu-ßere (12).Einen zusätzlichen Wert erhält dieses Bauwerk durch den mit 71 Köpfen von Männern, Frauen und Kindern geschmückten Fries um die drei Apsiden (11 und 13), das mit Skulpturen reich geschmückte Kircheninnere (14) und das pracht-volle Portal (21). Die Kathedrale fügt sich harmonisch in den Stadtkern Šibeniks mit seinen steilen, engen Straßen unterhalb der Hänge des Berges Šubićevac (17) ein. In der Stadt gibt es noch andere wertvolle Kulturdenkmäler, vor allem zahl-reiche Kirchen, wie St. Barbara (19), St. Johannes / Sv. Ivan (20) und die orthodo-xe Kirche Maria Himmelfahrt / Uspenje Bogorodice (18) anstelle der ehemaligen katholischen Kirche. An weltlichen Gebäuden Šibeniks ist das Renaissancege-bäude des Städtischen Rathauses aus dem 16. Jahrhundert (22) erwähnenswert.Die KÜSTE UND DIE INSELN des Šibeniker Teils Dalmatiens haben nicht so viele wertvolle, monumentale Bauwerke wie die Stadt Šibenik, aber das pittores-ke und erhaltene Volkserbe heischt Aufmerksamkeit. Das bezieht sich beson-ders auf den Ort Primošten (24) auf dem Hügel einer Halbinsel, die durch eine Landenge mit dem Festland verbunden ist. Um ihn herum erstrecken sich die berühmten Weinberge als Beispiel fleißiger Hände Arbeit im kargen Stein (32).Von dem Wert der Primoštener Weinberge zeugt auch die Tatsache, dass die Zeitschrift Hrvatski vrt (Kroatischer Garten), in der sie die Hauptrolle spielten, auf der Weltausstellung „Japan, Flora 2000“ die Goldmedaille erhielt. Danach wurde das Verfahren eingeleitet, die Primoštener Weinberge auf die Liste des UNESCO-Welterbes zu setzen. Übrigens hat ihr Bild bereits einen wichtigen Platz im Inneren des UNESCO-Gebäudes in Paris. In den Dörfern um Primošten

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sind alte Bräuche erhalten geblieben, wie beispielsweise auf dem Gut Jurlini Dvori (29), wo man an Ort und Stelle se-hen kann, wie man einst hier gelebt (27) und gearbeitet (30) hat.Zahlreiche Inselorte zeichnen sich durch Bodenständigkeit und Bewahrung alter Traditionen aus, wie Betina auf der Insel Murter (23), bekannt für seine Tradition des Holz-schiffbaus (26). Hier ist auch das Fischereizentrum Murter (25), dessen Einwohner von jeher Landbesitzer auf den Kor-natinseln sind (33). Die am dünnsten besiedelte Adriainsel Krapanj (33) ist bekannt für seine Tradition des Natur-schwammtauchens (28). Auf ihr befindet sich ein Franzis-kanerkloster mit typischem Heimatmuseum.Das Gebiet der DALMATINSKA ZAGORA hält in seinem Inneren viele Sehenswürdigkeiten, besonders aus der An-tike und dem frühen Mittelalter bereit. Am bedeutendsten ist die Fundstätte Bribirska Glavica auf einem Berg bei Sk-radin mit teilweise erhaltenen Mauern aus illyrischer Zeit und Überresten einer römischen (35) und frühkroatischen Stadt. Neben der Schlucht des Flusses Krka liegt die Fund-stätte Burnum mit Überresten eines römischen Lagers auf

den Fundamenten eines noch älteren illyrischen Lagers (41). Daneben befinden sich Überreste einer römischen Arena (44). Auf der Lokalität Danilo näher zu Šibenik finden sich Überreste einer vorgeschichtlichen Siedlung (43).Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit des Hinterlandes von Šibenik ist die Erlöserkirche (sv. Spas) aus dem 9. Jahr-hundert am Fuße des größten kroatischen Gebirges Dinara, bekannt als die älteste kroatische Kirche mit erhaltenem Glockenturm (40). Am Fuße der Dinara, in der Stadt Knin, befindet sich die wahrscheinlich größte Renaissance-For-tifikation aus dem 16. Jahrhundert (34). Daneben gibt es ein kleines Museum (37) mit Exponaten aus vergangenen Zeiten, aber auch aus der neueren Geschichte, dem Vater-ländischen Krieg (36). Es gibt etliche Festungen um Drniš an der Krka (45), wie beispielsweise Nečven grad (46) oder die Festung oberhalb der Stadt Drniš (42). Da der berühmte kroatische Bildhauer Ivan Meštrović aus der Umgebung von Drniš stammt, beherbergt das Museum in Drniš eine reich-haltige Sammlung seiner Werke. Außer den Statuen (39) befindet sich hier auch eines seiner seltenen Bilder – das seiner Mutter (38).

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DALMATIEN – REGION SPLIT Drei große Denkmalseinheiten unter UNESCO-Schutz und noch viel mehr

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Die größte touristische Region Dalmatiens ist der Teil um ihre größte Stadt Split, die nur eine Gespanschaft – Split Dalmatien – umfasst. Das ist das Zentrum und wahre Herz Dalmatiens, wo die meisten seiner Einwohner leben und wo sich die dalmatinischen Hauptinseln und schönsten Strände befinden. Hier gibt es die meisten wertvollen Kul-turdenkmäler und drei der insgesamt sieben kroatischen als UNESCO-Weltkulturerbe erklärten Lokalitäten – das historische Zentrum von Split mit seinem Diokletianpalast, die historische Stadt Trogir und das Starogradsko polje auf der Insel Hvar. Wenn Dalmatien, wie viele sagen, der wahre ursprüngliche mediterrane Raum ist, dann ist sein mittlerer Teil um Split herum das charakteristische Herz des gesamten Mittelmeerraums.

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Die Spliter Region Dalmatiens teilte zwar das geschichtliche Schicksal der übrigen Regionen Dalmatiens, war jedoch wegen

seiner zentralen Lage und Geschütztheit durch das weiträumige Hinterland den von den Nachbargebieten ausgehenden Verwüstungen etwas weniger ausgesetzt. Deswe-gen leben hier so viele Menschen und der ursprüngliche mediterrane Geist hat sich hier besonders gut erhalten. Das gilt vor allem für die Stadt Split, die nach Zagreb die größte Stadt Kroatiens und sein Hauptkulturzentrum ist. In der Nähe von Split gibt es weitere große Küstensiedlungen Mitteldalmatiens – Trogir und Omiš und weiter südlich erstreckt sich die malerische Makarska-Riviera. Vor Split reihen sich alle gro-ßen dalmatinischen Inseln aneinander – Brač, Šolta, Čiovo, Hvar und Vis. Der größte Teil des dalmatinischen Hinterlandes mit Sinj, Imotski, Vrlika und Vrgorac ist ebenfalls nach Split orientiert.Obgleich alle diese Gebiete von der Urgeschichte bis in die Neuzeit ein reiches Kultur-

erbe aufzuweisen haben, ist das, was Mitteldalmatien besonders auszeichnet, das ausgespro-chen gut erhaltene antike Erbe. Hier befinden sich die zwei bedeutendsten antiken Siedlungen Dalmatiens – das altgriechische Issa und das römische Salona sowie das größte antike Juwel Kroatiens – das historische ZENTRUM VON SPLIT bzw. der DIOKLETIAN-PALAST.Im bekannten Spliter Lied heißt es, dass der römische Kaiser Diokletian seinen Palast im „schönsten Teil der Welt, inmitten von Split“ (1) erbauen ließ. Das ist nicht weit von der Wahr-heit entfernt. Der römische Kaiser hat Ende des 3. Jahrhunderts die geschützte und ruhige Bucht am Fuße des bewaldeten Berges Marjan, an dem auch heute noch Heilquellen fließen, für seinen Palast ausgesucht. Davor erstrecken sich die Inseln, eine schöner als die andere. Der Palast hat einen regelmäßigen, fast quadratischen Grundriss mit Seitenlängen von etwa 200 m, umgeben von hohen Mauern mit zahlreichen Türmen (2). Wie günstig diese Lage war, beweist die Tatsache, dass dieser Raum seit damals fast ständig besiedelt war und auch heute noch Lebenszentrum der größten dalmatinischen Stadt ist.Die Kathedrale St. Domnius / sv. Duje, des Schutzheiligen von Split, befindet sich seit Jahrhun-derten im Mausoleum Kaiser Diokletians vom Ende des 3. und Anfang des 4. Jahrhunderts, das zu diesem Zweck unwesentlich verändert und im Inneren mit wertvollem sakralem Inventar ausgestattet wurde. Vor dem Eingang der Kathedrale wurde im 12. Jahrhundert ein großarti-ger romanischer Glockenturm errichtet. Der prächtige Innenraum der Kathedrale (3) ist auch heute Versammlungsort der Gläubigen und vieler Touristen. Vor ihr befindet sich das Peri-styl, einst der Raum, in dem Diokletian gehuldigt wurde. Heute treffen sich hier Gläubige und Touristen, und er ist eine unübertreffliche Freilichtbühne für mythische Opernaufführungen, besonders von Verdis Aida (4).Im Diokletian-Palast finden heute Theateraufführungen statt (8) und hier treten dalmatinische Klapa-Gesangsgruppen (7) auf. Hier spielt sich das tägliche Leben von Split ab (11). In unmit-

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telbarer Nähe befinden sich Denkmäler berühmter Kroaten, wie des Bischofs Gregor von Nin (12), des Bewahrers der kroatischen Sprache, und des Marko Marulić (6), des „Va-ters der kroatischen Literatur“. Der Palast hat vier Tore – das Eisen-, Gold- und Silbertor, die zum Spliter Marktplatz führen (10) und das Bronzetor, das durch den Keller des Pa-lastes auf die Spliter Uferpromenade führt (9). Dies ist die beliebteste Flaniermeile, ein Versammlungsort der Spliter Bürger und ihrer Gäste.Viele wertvolle Kulturdenkmäler befinden sich auch außer-halb der Mauern des Diokletian-Palastes. Einen besonderen Platz nimmt die Prokurative (27) ein, der Neurenaissance-platz am Westrand des Palastes, wo jedes Jahr das Festival dalmatinischer Chansons stattfindet, die die Liebe der Spli-ter zum schönen Lied rühmen. Schöne historische Paläste gibt es auch in anderen Teilen von Split (28).Split ist außerdem als STADT DER MUSEEN bekannt. Her-vorzuheben ist das Museum kroatischer archäologischer Denkmäler (16), in dem die wertvollsten Überreste der ma-teriellen Kultur der Kroaten aufbewahrt werden, besonders

aus der Zeit des frühmittelalterlichen kroatischen Staates vom 9. bis 12. Jahrhundert. In Split befindet sich auch die wichtigste von den insgesamt drei dem größten kroatischen Bildhauer Ivan Meštrović gewidmeten Galerien (13 und 14). Viele wertvolle Bilder (15) beherbergt das Museum der Stadt Split, das sich durch seine interessante Inneneinrich-tung auszeichnet (18 und 19). Split hat viele Kunstgalerien. Hervorzuheben ist die Kunstgalerie (21) im Gebäude des al-ten Krankenhauses (22), die eine wertvolle Gemäldesamm-lung aus dem 19. Jahrhundert besitzt (20), sowie die Galerie Vidović, benannt nach dem bekannten kroatischen Maler (17).Von der Bedeutung Splits als größte kroatische Küstenstadt und drittgrößter Personentransporthafen des Mittelmeeres zeugt der Reichtum des Kroatischen Seefahrtmuseums in Split. Das Museum beherbergt viele Modelle von Schiffen, die vom frühen Mittelalter (24) und in der Zeit der großen Segelschiffe (25) bis in die moderne Zeit (23) auf allen Mee-ren gefahren sind. Besonders reichhaltig ist der Museums-teil, der die Kriegsmarine des 19. und 20. Jahrhunderts (26)

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zum Thema hat.Split wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg Hauptstadt Dal-matiens, als die damalige Hauptstadt Zadar unter zeitweili-ge italienische Herrschaft fiel. Zentrum Dalmatiens war in der Antike Salona, dessen Überreste sich in unmittelbarer Nähe der Stadt Split bzw. im heutigen Solin befinden. Das ANTIKE SALONA war die Metropole der großen römi-schen Provinz Dalmatien, die an der Ostküste der Adria ein größeres Gebiet umfasste als das gesamte heutige Kroatien.Das weiträumige Ruinenfeld (42) zeugt von der Bedeutung Salonas. Häufig sind die Besucher überrascht (37), weil die Lokalität im Industriegebiet der Vorstadt von Split liegt. Hier und da sieht man den gesamten Grundriss einzelner Gebäude (30) und erhaltener Bögen ehemaliger römischer Paläste (35). Die meisten Funde aus Salona sind jedoch im bedeutendsten der Spliter Museen – im Archäologischen Museum, dem im Jahr 1820 gegründeten ältesten kroati-schen Museum – untergebracht. Das Museumsgebäude hat ein interessantes Atrium (40), und das harmonisch eingerichtete Innere (36) birgt etwa 150 000 verschiedene Exponate. Außer den Funden aus Sa-lona und anderen römischen Lokalitäten gibt es hier viele Gegenstände aus altgriechischer (33) und frühmittelalter-licher Zeit. Hervorzuheben sind Sammlungen von antiken Sarkophagen (31 und 34), Steinplastiken (32 und 38), anti-ken Öllampen aus Ton und römischem Glas (29 und 41), von beinernen und metallenen Gegenständen (39) sowie Edelsteinen.An der Küste der Kastell-Bucht (Kaštelanski zaljev), an der sich auch Split und das antike Salona befinden, gibt es ein

weiteres Juwel des kroatischen Kulturerbes, das als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes geschützt ist – die HISTORI-SCHE STADT TROGIR. Sie liegt auf einem Inselchen zwi-schen dem Festland und der Insel Čiovo, mit der sie durch Brücken verbunden ist. Seit dem Mittelalter hat sie ihr Aus-sehen fast unverändert beibehalten (43). Trogir ist bezüg-lich der Kontinuität seines Bestehens seit der Zeit der alten Griechen etwas Besonderes, so dass sich in ihm Denkmäler der hellenistischen Zeit, des antiken Roms, des frühen Mit-telalters und des späten Mittelalters nebeneinander befin-den.Das wichtigste Kulturdenkmal in Trogir ist die vom 13. bis 15. Jahrhundert erbaute Kathedrale St. Laurentius / sv. Lovro. Berühmt sind ihr eindrucksvolles romanisches Por-tal, geschaffen vom damals wahrscheinlich besten Bildhau-ermeister Radovan (47), wie die Inschrift besagt, und der Altar mit monumentalem Ziborium (54). Im nördlichen Kirchenschiff befindet sich die dem selig gesprochenen Ivan Ursini geweihte Kapelle aus dem 15. Jahrhundert (49), deren großartige Plastiken an den Wänden und an der Decke (57) man als Gipfel der Renaissancearchitektur und -skulpturen in Dalmatien betrachtet. Es sind Werke von Nikola Firenti-nac, Adrija Aleši und Ivan Duknović. Direkt neben der Ka-thedrale steht die Stadtloggia aus dem 15. Jahrhundert (56). Aus der gleichen Zeit stammt der Wehrturm Kamerlengo (55) am westlichen Ende der Stadt, der in melodischen Tro-girer Liedern besungen wird.Der größte Teil der Funde aus der reichen Geschichte Tro-girs wird im Museum der Stadt Trogir im Palais Garagnin-Fanfogna aufbewahrt. Es beherbergt wertvolle Gemälde

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(45 und 46) und Bildhauerwerke (52) und verfügt außerdem über eine reich ausgestattete Bibliothek (44). Eine wertvolle Sammlung beherbergt auch das Benediktinerinnenkloster St. Nikolaus aus dem 11. Jahrhundert (50). Sein wichtigstes Exponat und ge-wisses Symbol der Stadt Trogir ist das griechische Relief mit der Gestalt des Kairos, des Gottes des gün-stigen Augenblicks (53), aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.Auch die nähere Umgebung von Trogir hat viele er-haltene Kulturdenkmäler, darunter eine Mühle aus dem 16. Jahrhundert in Pantana, unweit des Flug-hafens Split (48) und einen Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert im Ort Marina (51).Wenn wir die Küsten des Spliter Teils Dalmatiens in Richtung der mitteldalmatinischen Inseln verlassen, erwartet uns auch hier eine Fülle antiker und mittel-alterlicher Denkmäler, aber auch grüne Landschaf-ten und malerische Städte und Dörfer. Unter den Inseln nimmt HVAR einen Sonderplatz ein. Die be-kannte amerikanische Zeitschrift „Traveller“ hat sie zu einer der zehn schönsten Inseln der Welt erklärt. Die Hauptstadt Hvar zieht die Besucher durch ihre Schönheit an (58). Sie ist umgeben von mittelalter-lichen mächtigen Stadtmauern. Von der hoch über der Stadt thronenden so genannte Spanischen Fe-stung (60) bieten sich großartige Ausblicke auf die grüne Inselkette der Pakleni otoci und aufs offene Meer hinaus.Die kleinen Museen und andere Ausstellungsräume in der Stadt Hvar (66) bergen sehr wertvolle Kunst-werke. Am bedeutendsten ist das Abendmahl (65) im Refektorium des Franziskanerklosters in Hvar aus dem 15. Jahrhundert. Die meisten Touristen in Hvar verbringen ihre Zeit jedoch am liebsten auf dem städtischen Hauptplatz vor der Kathedrale, ei-nem Spätrenaissancebauwerk vom Anfang des 17. Jahrhunderts (70) und neben dem alten Arsenal und dem ältesten kroatischen Theater. Gerne wird auch das Kloster der Benediktinerinnen besucht, die be-kannt sind für die Herstellung von Spitzen aus Aga-venfasern (67).Unlängst machte die Insel Hvar weltweit Schlagzei-len wegen der Lokalität Starogradsko polje (Altstäd-ter Feld / gr. ăger), des ehemaligen antiken Pharos, wonach die Insel ihren Namen erhalten hat. Die aus der hellenistischen Zeit stammende Parzellierung

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der Grundstücke ist bis heute unberührt geblieben, weswe-gen das Starogradsko polje 2008 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde (63). Im Museum von Stari Grad, der ehemaligen Hauptsiedlung der Insel, befindet sich eine besondere dem alten Pharos gewidmete Sammlung. Außer dieser Sammlung hat das Museum eine Seefahrts- und volkskundliche Sammlung sowie die Ge-mäldegalerie „Juraj Plančić“, benannt nach dem bekannten kroatischen aus Stari Grad stammenden Maler (62, 71 und 83).Stari Grad selbst zieht seine Besucher durch das ursprüng-liche mediterrane Flair seiner Küste (69) und Straßen (79) an. Der wertvollste Teil des Kulturerbes von Stari Grad ist Tvrdalj, ein befestigtes Renaissanceschloss aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das von dem großen kroatischen Dichter Petar Hektorović erbaut wurde und in dem er gelebt hat (72).Malerisch sind auch andere Teile der Insel mit ihren Laven-delfeldern, alten Trockenmauern und zahlreichen alten Kir-chen und Kapellen (64). Der Ort Jelsa zeichnet sich durch seinen St.-Johannes-Platz im Renaissance- und Barockstil aus (68). Vrboska ist bekannt für seine einzigartige Kirchen-festung St. Maria von der Barmherzigkeit aus dem 16. Jahr-hundert (73), während sich das Dorf Velo Grablje mit seiner erhaltenen traditionellen Baukunst in Stein hervortut (59).

Die größte und höchste dalmatinische Insel BRAČ hat nicht so viele antike Denkmäler wie Hvar, aber zieht die Aufmerksamkeit der Besucher durch großartige Aussichts-punkte, schöne mediterrane Landschaften mit charakteri-stischen Trockenmauern (82), den schönsten Stränden und dem weißen Stein seiner Häuser an. Aus den antiken Bračer Steinbrüchen kommt der Stein, aus denen viele Paläste in Dalmatien, Venedig und sogar das Weiße Haus in Washing-ton erbaut wurden. Die Bračer sind auch für ihren spezifi-schen Charakter bekannt, der in der Herstellung von Denk-mälern für Persönlichkeiten zum Ausdruck kommt, die sie in besonderer Weise gerührt haben. Deshalb steht im Ort Selce ein Denkmal für Papst Johannes Paul II., für den deut-schen Politiker Hans Dietrich Genscher und den russischen Schriftsteller Leo Tolstoj (80).Das bedeutendste Kulturdenkmal der Insel Brač ist die Ein-siedelei Pustinja Blaca, die im 15. Jahrhundert von den kroa-tischen glagolitischen Drittordensbrüdern tief in den Bergen erbaut wurde (74). Das Kloster strahlt eine mystische kon-templative Atmosphäre aus, beherbergt eine alte Sternwarte und eine Museumssammlung (76). Das Hauptheimatmuse-um der Insel befindet sich im bergigen Inneren der Insel, in einem alten Wehrturm (81) im malerischen Dörfchen Škrip (77). Die Besucher von Brač bewundern die großartigen Glockentürme der Kirchen aus weißem Bračer Stein. Am

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interessantesten ist der Glockenturm im Dörfchen Ložišće aus dem 19. Jahrhundert, ein Werk des kroatischen Bildhau-ers Ivan Rendić (75). Das Weiß des Bračer Steins schmückt auch das attraktive Museum der Familie Petrinović in der größten Bračer Siedlung Supetar (78).Die am weitesten entfernte größere mitteldalmatinische Insel VIS im offenen Meer ist für ihre wertvollste helleni-stische Fundstätte in Kroatien bekannt, aber auch für ihre ursprüngliche mediterrane Atmosphäre und ihr kristallkla-res Meer an den Küsten ihrer beiden Städte Vis und Komiža (88). Dazu hat zweifellos auch die bis 1991 dauernde Isola-

tion dieser Insel beigetragen, weil sich auf ihr ein Militär-stützpunkt des kommunistischen Jugoslawiens befand und der Aufenthalt für Ausländer auf ihr verboten war.Die Authentizität ist besonders charakteristisch für Komiža im Süden der Insel (89 und 92). In ihrem Zentrum domi-niert der Wehrturm Grimaldi (86). Die wichtigste Kirche von Komiža, St. Nikolaus, dominiert die Stadt (85). Von ihr aus hat man einen grandiosen Ausblick aufs offene Meer und die am weitesten entfernten Inseln Biševo, Sveti An-drij und Palagruža. Einen noch schöneren Ausblick hat man von den weiter abgelegenen Kirchlein oberhalb von Komiža

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(90). Das Meer um Komiža war von jeher sehr fischreich, weshalb es als eines der Hauptfischereizentren der Adria bekannt ist. Es gibt ein besonderes Fischereimuseum (91), und seine Fischrestaurants zeichnen sich durch ein beson-deres Flair aus (87).Die Stadt Vis an der Nordseite der Insel liegt an einer weit-räumigen, stillen Bucht. Hier gehen Nautiker besonders gern vor Anker (94). Auch Vis zieren alte Kirchen (95) und wohlproportionierte Steinhäuser (99). Gerade hier befand sich im 4. Jahrhundert v. Chr. die damals größte Stadt Dal-matiens, die griechische Kolonie Issa. Funde aus Issa werden

im Archäologischen Museum in Vis aufbewahrt, bekannt für seine eindrucksvolle Sammlung alter Amphoren (96) und anderer Keramik (97). Sein bekanntestes Exponat und ein gewisses Symbol von Vis ist der Bronzekopf der griechi-schen Göttin Artemis (93).Bei Vis, einem strategisch wichtigen Punkt des Mittelmee-res, fand 1866 eine der größten Seeschlachten zwischen der habsburgischen und italienischen Kriegsmarine statt. Noch heute gedenkt man dieses Geschehens (98). Die Insel Vis spielte auch im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle, weil hier in einer Höhle im Inselinneren 1944 der Generalstab

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der Partisanenarmee unter der Führung von Josip Broz Tito (100) unter-gebracht war.Am Ende unserer Reise durch Mitteldalmatien ist es an der Zeit, einen Blick in das karstige Innere, in die DALMATINSKA ZAGORA, zu werfen. Sie ist die Heimat stolzer Bergbewohner und Krieger, die für die Pflege ihres überlieferten Brauchtums bekannt sind. Der bekannteste Brauch ist das kroatische Ritterspiel der Sinjska Alka. Es wird jedes Jahr im August in der größten Stadt der Dalmatinska Zagora, in Sinj, abgehalten. Anlass ist der Jahrestag eines im Jahre 1715 stattgefundenen Kampfes, als 500 kroatische Soldaten aus Sinj einen Angriff von 60 000 türkischen Soldaten abwehrten.In dem Ritterwettkampf versucht der in der traditionellen Alkatracht ge-kleidete Reiter (105) mit dem Speer im vollen Galopp in drei Versuchen die Mitte des kleinen Eisenrings, der Alka, (106) zu treffen und die meisten Punkte für den Sieg zu sammeln. Auch die anderen Teilnehmer der Alka tragen die traditionelle Tracht (102). Die Frauen von Sinj und Umgebung haben ebenfalls ihre traditionelle Tracht bewahrt (103). Sinj ist außerdem bekannt als Hauptwallfahrsort Dalmatiens zur Wundertätigen Muttergot-tes von Sinj (101). Es hat ein interessantes Museum (104).In der Umgebung von Sinj gibt es viele archäologische Fundstätten aus der Antike und dem frühen Mittelalter. Eine Besonderheit sind die Stećci, mittelalterliche Totenkultsteine (107). Auf dem Weg von Sinj nach Split befindet sich das monumentalste Denkmal der Dalmatinska Zagora – die beeindruckende Festung Klis, bekannt für die Kämpfe mit den Türken im 16. Jahrhundert (108). Von ihren noch heute erhaltenen Mauern (112) und Türmen (109 und 111) hat man einen der schönsten Blicke auf die Stadt Split. Eine monumentale Festung ziert auch die zweitwichtigste Stadt der Dalmatinska Zagora, Imotski (110 und 113), mit dem unterhalb von ihr liegenden zauberhaften Blauen See (Modro jezero).

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Das schönste Juwel des kroatischen Kulturerbes – die Altstadt Dubrovnik, befindet sich im äußersten Süden, in der sonnigsten kroatischen touristischen Region Dal-matiens – der Region Dubrovnik. Sie ist identisch mit der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva, die sich nahe an der Meeresküste erstreckt. In ihr ist Dubrovnik die schönste und wichtigste Stadt, aber keinesfalls die ein-zige Perle der Kultur.Auf der Insel Korčula ist der Geburtsort von Marko Polo. Da gibt es die grünen Inseln Mljet, Lastovo und die Elaphi-ten mit ihren malerischen Siedlungen, die Halbinsel Pelješac

mit ihren Weinbergen und den Kapitänsvillen, das zauber-hafte Tal Konavle, das fruchtbare Neretva-Delta. Das Du-brovniker Gebiet hatte eine besondere geschichtliche Ent-wicklung, weil hier zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert kroatische Kultur und Kunst besonders blühten. Ihren Hö-hepunkt erlebte sie im 16. Jahrhundert während der größten Macht der berühmten Dubrovniker Republik (1).Die Ansicht der DUBROVNIKER ALTSTADT ist, wenn wir uns ihr auf der aus Richtung des Dubrovniker Flug-hafens hoch über dem Meer entlang führenden Straße (2) nähern, eine der bekanntesten Kroatiens und des gesam-

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ten Mittelmeerraums. Im Übrigen beginnt der erste Satz der Beschreibung Dubrovniks auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes mit den Worten „Perle der Adria an der dalmatinischen Küste“, denn selten hat eine Stadt eine so schöne Lage auf einem Felsen über dem Meer und selten sind die mittelalterlichen Steinmauern und Türme (3) so gut erhalten geblieben.Diese wurden nicht grundlos gebaut, denn Dubrovnik weckte mit seiner Schönheit und seinem Reichtum die Be-gehrlichkeit vieler Eroberer, so auch im jüngsten Krieg im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. An den Kanonen auf den Dubrovniker Mauern stehen heute keine Soldaten mehr, sondern friedliebende Touristen (5 und 8) und Teil-nehmer von Theateraufführungen und Folkloreveranstal-tungen (4). Anstelle der Kanonen und Gewehre sind heute die Fotoapparate der Touristen auf dieses in der Welt ein-zigartige Panorama gerichtet, um es dauerhaft für die Erin-nerung festzuhalten (7 und 9).Die Schlagader des mittelalterlichen Dubrovnik innerhalb seiner Mauern ist die Straße Stradun (30), an deren west-lichen Ende der Große Onofrio-Brunnen steht (6), und am östlichen Ende, am Luža-Platz, die Roland-Säule, das Frei-heitssymbol von Dubrovnik (10). Der Luža-Platz ist der

beliebteste Versammlungsort der Touristen (29) und einer der Haupträume, wo Aufführungen stattfinden, vor allem wichtige Kulturveranstaltungen wie die Dubrovniker Som-merspiele (11).Um den Luža-Platz reihen sich die wichtigsten weltlichen Gebäude des mittelalterlichen Dubrovnik aneinander – der Rektorenpalast im Gotik- und Renaissancestil, Zentrum der Dubrovniker Regierung (18) und der Sponza-Palast (26). Beide wurden im 15. Jahrhundert errichtet, wie die meisten der Hauptgebäude in der Altstadt. Im Rektorenpalast befin-det sich ein interessantes Atrium, eine populäre Bühne für Theateraufführungen (16). Sein Inneres wurde in ein Muse-um umgewandelt, in dem man alten Hausrat (15) Bilder und Skulpturen (17) sowie Sänften der Dubrovniker Würdenträ-ger (19) besichtigen kann. Der Sponza-Palast, das ehemali-ge Zollamt und heutige Archiv der Stadt Dubrovnik, rühmt sich ebenfalls eines interessanten Atriums (27).Am Luža-Platz befinden sich auch die wichtigsten sakralen Gebäude der Altstadt – die Kirche St. Blasius / sv. Vlaho (31), des Schutzheiligen Dubrovniks und die Kathedrale Maria Himmelfahrt (23). Beide sind im 17. Jahrhundert, nach dem katastrophalen Erdbeben im Jahr 1667, im prunk-vollen Barockstil erbaut worden. Das Innere der Kathedrale

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birgt eine großartige Orgel (22) und eine Schatzkammer mit wertvollen Exponaten, von denen das wichtigste Reliquiar mit dem Kopf des Heiligen Blasius hervorzuheben ist (21).Im Stadtkern von Dubrovnik gibt es einige Klöster mit prachtvollem Inneren. Die Innenwände der Kirche in-nerhalb des Jesuitenklosters schmücken Fresken (24), im Franziskanerkloster gibt es eine Sammlung von altem Apo-thekenzubehör und im Dominikanerkloster eine reiche Gemäldesammlung (20) und einen harmonisch gestalteten Kreuzgang (28). An sakralen Objekten anderer Religionen ist die Synagoge aus dem 15. Jahrhundert (25) zu nennen, nach der Kontinuität ihrer Nutzung die zweitälteste in Eu-ropa.Dubrovnik ist bekannt für seine Museen, die jährlich von fast einer Million Besuchern besucht werden. Am besten besucht ist das Seefahrtsmuseum im Rektorenpalast, in dem man alles erfahren kann über die Geschichte der Du-brovniker Seefahrt vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert (12 und 13).Die Umgebung von Dubrovnik hat nicht viele monumenta-le Gebäude, aber sie zeichnen sich durch eine harmonische Architektur, eingebettet im Grün der Umgebung, aus. Dies kommt besonders im südlichsten Winkel Kroatiens zum Ausdruck, im fruchtbaren Tal KONAVLE.Es kommt zum Ausdruck in der Bewahrung seiner schö-nen Volkstrachten (39) und seines architektonischen Erbes, wie die Konovoski dvori an der Quelle des Flüsschens Ljuta (34). Der völkerkundliche Schatz des Konavle wird im Eth-nographischen Museum im Ort Ćilipi (37) aufbewahrt. Der südlichste Teil des Konavle und der gesamten kroatischen Küste, die Halbinsel Prevlaka, ist wegen ihrer strategischen

Bedeutung als Kontrollpunkt des Eingangs in die Bucht von Boka Kotorska im benachbarten Montenegro bekannt. Auf ihr dominiert auch heute eine monumentale Festung (33).Die Hauptsiedlung des Konavle ist der malerische Ort Cav-tat (32), Geburtsort des großen kroatischen Malers Vlaho Bukovac. Sein Geburtshaus ist in eine Galerie (40) seiner Bilder (38) umgewandelt. Eine andere wertvolle Zierde Cavtats ist das Mausoleum der Familien Račić aus dem Jahr 1921 (35), ein Werk des kroatischen Bildhauers Ivan Meštrović (36).Westlich von Dubrovnik erstreckt sich das Dubrovačko Pri-morje (Dubrovniker Küstenland), bekannt für die von Parks umgebenen Sommerresidenzen der Dubrovniker Würden-träger. Auf einem dieser Besitztümer im malerischen Ort Trsteno (42) wurde eines der schönsten kroatischen Arbo-reten geschaffen, wo auf kleinem Raum viele verschiedene subtropische Pflanzenarten wachsen. Das Arboretum Tr-steno ist als Landschaftspark mit Skulpturen angelegt, von denen die Skulptur des griechischen Gottes Poseidon vor der pittoresken Fontäne (45) die bekannteste ist. Im Arbo-retum findet man harmonisch eingerichtete Ruheplätze, von denen aus man den Ausblick aufs offene Meer (49) ge-nießen kann.Weiter westlich erstreckt sich der bezüglich seiner Natur außerordentlichste Teil der Dubrovniker Region, das NE-RETVA-DELTA mit erhaltenen Sumpflandschaften und malerischen Orten am Fluss Neretva, darunter das hübsche und gepflegte Städtchen Opuzen (46). Unweit der größten Stadt des Neretva-Deltas Metković befindet sich das Dorf Vid anstelle des einstigen antiken Narona. Hier wurde an der originalen Lokalität der Fundstätte über dem Teil des

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römischen Forums bzw. dem Augusteum mit zahlreichen in Marmor gehauenen Kaiserstatuen (43 und 44) ein Museum errichtet.Wenn wir uns vom Dubrovačko Primorje zur Insel Korčula wenden, müssen wir das gebirgige Weinbaugebiet der Halb-insel PELJEŠAC überqueren. Das alte Zentrum der Halbin-sel ist das malerische Städtchen Ston an der Landenge, die die Halbinsel mit dem Festland verbindet. Zwischen Ston und dem benachbarten Mali Ston, bekannt für seine Au-sternzucht, verlaufen eindrucksvolle Wehrmauern (41). Im Westen des Pelješac liegt Orebić, seine größte Siedlung und bekanntes Zentrum seefahrender Kapitäne (47). Von der großen Seefahrertradition Orebićs zeugen zwei See-fahrtsammlungen, eine im Seefahrtsmuseum (52) und die andere im Rahmen der Sammlung des Franziskanerklosters (48) auf dem Berg oberhalb von Orebić. Von der Kirche und dem Franziskanerkloster der Muttergottes von den Engeln

(50 und 53) bietet sich ein unvergesslicher Ausblick auf den Pelješac-Kanal, die Insel Korčula und andere Inseln.Die größte Insel des Dubrovniker Gebietes ist KORČULA. Sie bietet wieder den Prunk großartiger Gebäude, beson-ders in ihrer gleichnamigen Hauptsiedlung (58). Ihr heu-tiges Aussehen verdankt die Stadt Korčula hauptsächlich dem Zeitraum vom 14. bis 16. Jahrhundert, als sie, im Un-terschied zu dem Rest des Dubrovniker Gebietes zur Vene-zianischen Republik gehörte. Korčula ist für den Raster sei-ner Straßen in Form eines Fischgerippes und die erhaltenen Gebäuden im Gotik- und Renaissancestil bekannt.Hervorzuheben ist die Kathedrale St. Markus (64) mit reich verzierter Fassade (67) und prächtiger Innenausstattung. In ihr wird das Gemälde des großen italienischen Malers Tintoretto (63) aufbewahrt. Das andere bedeutende sakrale Gebäude ist das Franziskanerkloster auf dem Inselchen Ba-dija neben der Stadt, mit ebenfalls prächtig gestalteter Fas-

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sade (68). Erwähnenswert ist auch das Städtische Museum Korčulas (59), das Exponate aus ältester Zeit (60) bis ins 20. Jahrhundert (65) beherbergt.Am interessantesten für die Besucher Korčulas ist das Haus der Familie Polo (66), weil ihr berühmtester Sohn aus ihr stammt, der große Weltreisende Marko Polo. Die Korčulaner pflegen ihr Erbe sorgsam, was in kirchlichen Veranstaltun-gen (60), aber mehr noch im mittelalterlichen Ritterkampf Moreška zum Ausdruck kommt, der einmal jährlich in den Straßen der Stadt stattfindet (61).Über ein wertvolles Erbe verfügen auch die zwei großen Orte im Westen der Insel, Vela Luka und Blato. Bei Vela Luka, bekannt für das schöne Lied, befindet sich die wich-tigste urgeschichtliche Fundstätte Dalmatiens, Vela Spila. Hier wurden in einer Höhle oberhalb der Stadt (57) zahl-reiche Keramiken, Steine und Beingegenstände aus der Zeit des Neolithikums und erhaltene geschmückte Gräber gefunden (56). Das malerische Blato im Inselinneren, einst größte Siedlung auf den Adriainseln, ist heute bekannt für gute Landwirtschaft und seine erhaltene Bausubstanz (55).Die zwei am weitesten entfernten Dubrovniker Inseln ML-JET UND LASTOVO sind vor allem wegen ihres Naturer-

bes – des Nationalparks Mljet und des Naturparks Lastovo – bekannt. Aber auch auf ihnen gibt es interessante Kultur-denkmäler, wie das bekannte Benediktinerkloster aus dem 12. Jahrhundert (74) auf dem Inselchen inmitten des Gro-ßen Sees im Nationalpark Mljet (75).Auf Lastovo begeistert die gleichnamige Siedlung durch ihr Aussehen und ihre Lage. Wie ein Amphitheater schmiegt sie sich an die Hänge eines Berges oberhalb eines fruchtbaren Feldes (73). Ins Auge fallen die phantasievollen Schornsteine auf den Dächern der Häuser (70). Bekannt ist sie außerdem für die erhaltenen Volkstrachten (71) und den spezifischen Karneval. Besondere Perlen der Architektur sind die alten Leuchttürme aus dem 19. Jahrhundert auf den am weitesten entfernten Inselchen Sušac (72) und Glavata (76) in den Ge-wässern um Lastovo.Am Ende der Reise durch Dalmatien und Kroatien wäre es eine Versäumnis, nicht die Elaphitischen Inseln vor Dubrov-nik mit den zauberhaften alten Sommerhäusern und Schlös-sern aus der glanzvollsten Zeit der ruhmreichen Dubrovni-ker Republik erwähnt zu haben. Die meisten stehen auf der Insel Šipan. Am schönsten ist das Renaissanceschloss der Familie Stjepović-Skočibuha aus dem 16. Jahrhundert (77).

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HERAUSGEBER: Kroatische Zentrale für Tourismus / FÜR DEN HERAUSGEBER: mr. sc. Niko Bulić / REDAKTION: Slavija Jačan ObratovMITARBEITERIN: Iva Puđak / KONZEPT, TEXT: Prof. Dr. Sc. Zoran Klarić / GESTALTUNG DER KARTE: Studio Bregant / REZENSENT:

Miljenko Domijan / KONZEPT, GESTALTUNG: Sergio Gobbo / Studio Gobbo, Grožnjan / FOTOS: Sergio Gobbo, Damir Fabijanić (Fotografie Nr. 10 auf Seite 45), Museum für zeitgenössische Kunst (Fotografie Nr. 18 auf Seite 59 und Fotografie Nr. 61 auf Seite 63) /

ÜBERSETZUNG: Karin Gazarek / VORBEREITUNG ZUM DRUCK: Comgraf Umag / DRUCK: RADIN PRINT, Sveta Nedjelja, Dezember 2010

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HRVATSKA TURISTIČKA ZAJEDNICAIblerov trg 10/IV, p.p. 251;10000 ZAGREB, HRVATSKA Tel:+385 1 46 99 333; Fax:++3851 455 7827Internet: www.hrvatska.hrE-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus1010 Wien, Am Hof 13, ÖsterreichTel: +43 1 585 38 84 Fax: +43 1 585 38 84 20E-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus60311 Frankfurt/M, Kaiserstrasse 23, DeutschlandTel: +49 69 23 85 350 Fax: +49 69 23 85 35 20E-Mail: [email protected]

Kroatische Zentrale für Tourismus80469 München, Rumfordstrasse 7, DeutschlandTel: +49 89 22 33 44 Fax: +49 89 22 33 77E-Mail: [email protected]

Ente Nazionale Croato per il Turismo20122 Milano, Piazzetta Pattari 1/3, ItaliaTel: +39 02 86 45 44 97 Fax: +39 02 86 45 45 74E-Mail: [email protected]

Ente Nazionale Croato per il Turismo00186 Roma, Via Dell’Oca 48, ItaliaTel: +39 06 32 11 0396 Fax: +39 06 32 11 1462E-Mail: [email protected]

Chorvatské turistické sdružení110 00 Praha 1, Krakovská 25, Česká RepublikaTel: +420 2 2221 1812 Fax: +420 2 2221 0793E-Mail: [email protected]; [email protected]

Chorvátske turistické združenie821 09 Bratislava, Trenčianska 5, SlovakiaTel: +421 2 55 562 054Fax: +421 2 55 422 619E-Mail: [email protected]

Horvát Idegenforgalmi Közösség1054 Budapest, Akademia u. 1, Magyarország Tel: +36 1 267 55 88, Fax: +36 1 267 55 99E-Mail: [email protected]

Office National Croate de Tourisme75116 Paris, 48, avenue Victor Hugo, FranceTel: +33 1 45 00 99 55 Fax: +33 1 45 00 99 56E-Mail: [email protected]

Croatian National Tourist OfficeLondon W6 9ER, 2 Lanchesters,162-164 Fulham Palace Road, United KingdomTel: +44 208 563 79 79 Fax: +44 208 563 26 16E-Mail: [email protected]

Croatian National Tourist OfficeNew York 10118, 350 Fifth Avenue, Suite 4003, U.S.A.Tel:+1 212 279 8672 Fax: + 1 212 279 8683E-Mail: [email protected]

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Kroatiska Turistbyrån 11135 Stockholm, Kungsgatan 24, SverigeTel: +46 853 482 080Fax: +46 820 24 60E-Mail: [email protected]

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