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NEWSPAPER T T E E C C HNO HNO L L OGY OGY4-2007 Das deutschsprachige Fachmagazin für Zeitungs- und Zeitschriftentechnik Euro 7,- Das modulare Einstecksystem ProLiner: Das modulare Einstecksystem ProLiner: Vom Basismodell bis zum Vom Basismodell bis zum Hochleistungs-Einstecksystem Hochleistungs-Einstecksystem Postvertriebsstück ZKZ 71831 ----- P.b.b. Plus Zeitung 06z036995 P Verlagspostamt 4893 Zell am Moos Müller Martini Marketing AG, CH-4800 Zofingen, Schweiz Tel.: +41 62 745 45 75, Fax: +41 62 751 55 50 www.muellermartini.com, [email protected]

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NEWSPAPERTTEECCHNOHNOLLOGYOGY4-2007

Das deutschsprachige Fachmagazin für Zeitungs- und Zeitschriftentechnik Euro 7,-

Das modulare Einstecksystem ProLiner:Das modulare Einstecksystem ProLiner:

Vom Basismodell bis zumVom Basismodell bis zum

Hochleistungs-EinstecksystemHochleistungs-Einstecksystem

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Müller Martini Marketing AG, CH-4800 Zofingen, SchweizTel.: +41 62 745 45 75, Fax: +41 62 751 55 50www.muellermartini.com, [email protected]

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newstech_071116.qxd 19.11.2007 10:13 Uhr Seite 1

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 3

START

IN

Natürlich, eine Ausgabe die nach der IfraExpo erscheint muss sich schwerpunktmäßigmit dieser Veranstaltung auseinandersetzen. So gibt es auf den folgenden Seiten jedeMenge Aussteller-Berichte und Atmosphärisches.Eines sollte aber auch an dieser Stelle diskutiert werden: Die Trennung der Branche inHard- und Software: Very heavy hard ware und very much soft ware.Auf der IfraExpo war diese Kluft nicht zu übersehen. Eine Halle B voll mit Maschinen undGeräte-Zulieferern und eine Hall A halbvoll mit Softwareunternehmen. Gute Stimmungin Halle B, die Stände meistens gut besucht, die Hall A oft beängstigend leer. Symptoma-tisch für die Branche momentan? Weil noch niemand mit digitaler Information viel an-fangen kann?Wobei es schon spannend war, sich das von den Softwareleuten Gebotene näher anzu-sehen. Natürlich Layout, Bildmanagement, aber auch vieles über die Integration vonPrint ins Web. D a s Thema momentan, sollte man meinen. Denn die Gurus (manchedavon selbsternannt) wollen uns ja einreden, dass die Zukunft der Information nur imWeb liege. Ist dem wirklich so?Diese Frage ist auch heftig bei den Münchner Medientagen diskutiert worden. Das Er-gebnis: Das Internet kann einem Printverlag schon helfen, sein Produkt zu positionieren,sofern der Markentransfer gelingt. Aber die Zeitung als analoges, begreifbares Mediumwird auch in Zukunft überleben.Das Thema Internet und gedruckte Medien haben wir deshalb auch in dieser Ausgabewieder aufgegriffen. Einmal haben wir den Ausführungen in München ganz genau zuge-hört und fassen die Ansichten zusammen, andererseits lassen wir einen Spezialisten zuWort kommen, der einmal präzise erklärt, was es mit Web 2.0, den Konsequenzen undMöglichkeiten für die Printmedien so auf sich hat.Natürlich gibt´s darüber hinaus wieder jede Menge über Installationen und Anwendun-gen in Medienhäusern sowie über technische Trends im Druck und in der Endstufe zu le-sen.

Wobei ich mir erlaube, gleich auf eine weitere Neuigkeit hinzuweisen. Ab April kommen-den Jahres wird es eine eigene internationale Ausgabe von Newspaper Technology inenglischer Sprache geben. Lange haben wir gezögert ob wir uns darüber wagen sollen,aber die Zurufe aus der Zulieferbranche waren zu positiv. Wobei die Herausforderung beidiesem Projekt weniger in der Redaktion und dem Verlegerischen liegt. Der Vertrieb undder Versand sind das Problem. Die World Association of Newspaper zählt weltweit rund18.000 Zeitungen bzw. Verlage. Geschätzt nochmal so viele Produktionsunternehmenexistieren. Um die abzudecken, bedarf es also einer Auflage von 30.000 Heften. EineStunde Druck auf einer vernünftigen Rotation.Aber der Versand. Bei den heutigen exorbitanten Portokosten kostet der ein Vermögen!Und das muss sich auch auf die Anzeigenpreise auswirken. Trotzdem wollen wir es ris-kieren. Denn wo gibt es schon ein Medium, das so geballt und genau definiert eine Ziel-gruppe anspricht? Noch dazu, wo die erste Ausgabe genau zeitgerecht vor der Drupa(29. Mai bis 11. Juni 2008) bzw. dem WAN Weltkongress (1. bis 3. Juni in Göteborg) er-scheinen wird. Viele namhafte Unternehmen haben uns bereits ihre Kooperation undUnterstützung zugesagt...

So bleibt mir nur mehr, Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches 2008zu wünschen. Möge alles in Erfüllung gehen was Sie sich wünschen....

Ihr Rudolf Messer mit gesamter Mannschaft

�OUT

Newspaper-Technology

auf allen Kontinenten

Die IfraExpo-Besucher

im Schanigarten

Mehr Umweltbewußtsein

bei der Zeitungsherstellung

Deutschland- Österreich

bei der Fußball-WM

Wohlig warme Kachelöfen

Rodelpartien

Hüttenzauber

in Österreich

Die häßlichen neuen

US-Zeitungsformate

Trotz Kindle: E-Reader

Erinnerungen an Cordoba

Gipsbeine

Kalte Zehen,

klamme Finger

Kriegsspielzeug

am Gabentisch

Weihnachten alleine

Print gewinnt –

oder?

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12 4 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

MESSEN Nachlese

6 IfraExpo in Wien: Ein Konzert der Medienkonvergenz

7 Ifra in Wien: Rekord bei Besuchern und Ausstellern

11 Wiener Schmäh statt Tulpen aus Amsterdam

MESSEN Vorschau

12 Mikrokosmos der Innovationen: Der Think Tank

13 Connection of Competence: Die Printcity auf der Drupa

MEDIEN Trends

14 Markentransfer: Hilft Internet Printverlagen zu überleben?

15 Printmedien: leichterer Zugang zum Rundfunk und TV

15 WAZ: Lokales im neuen regionalen Online-Portal

16 Print to Web: Web 2.0 fordert Modifikationen

MEDIEN Hardware / Trends

20 Die faulen Äpfel: Apple als Monopolist

22 Neue Hoffnung – Amazon präsentiert E-Reader

PREPRESS Installationen

24 Rheinische Post: Anzeigenworkflow von PPI mit SAP-Tools

25 BurdaYukom Publishing: Upgrade mit aktueller QPS-Version

25 Nordkurier: Content Management von Atex

26 .ch: Output-Management der nächsten Generation

26 Time Inc. mit WoodWing Smart Connection Enterprise

27 Die Welt Gruppe: Bessere Bilder mit Agfas Sublima Raster

27 Axel Springers mediale Aushängeschilder

PREPRESS News / Information

28 Paradigmenwechsel in der Redaktion

29 Red.Web: Interesse an Technologiesprung ins Web 2.0

29 Messeerfolg auch für InterRed

29 EAE media: Digitale Lösungen für regionale Zeitungshäuser

30 Softcare K4 integriert Scriba von PCI

30 Journaldesigner mit QPS 7

30 … und auch myCONTENT

30 Atex: Folgen der Übernahme von Unisys Media und Mactive

31 Farbeinsparung mit Optilnk von Agfa Graphics

31 Neuausrichtung bei CGS Publishing Technologies

PREPRESS CtP / Trends & Marktübersicht

32 CtP in der Zeitung: Next Generation

36 Die Zeitungs-Computer to Plate-Systeme auf einen Blick

37 Agfa: neue Generation von Photopolymer-Druckplatten

37 Kodak: Neue Fabrik in China für Druckplatten

37 Agfa liefert 2000ste Zeitungs-CtP

DRUCK Technologie / Trends

38 Formatwechsel – Kompakter auch ohne Maschinentausch

NEWSPAPER

Info-Hotline: 0043/699/11655760

Verlag, Redaktion und Anzeigenverwaltung:A-4893 Zell am Moos, Österreich, Oberschwand 15Tel.: 0043/699/11655760, 0043/6234/7161, Fax: [email protected]

Kaufmännische Abwicklung:MacksMedia GmbH.,A-4893 Zell am Moos, Oberschwand 15,Tel.: 0043/6234/7161, Fax: 0043/6234/7162

Verlagsrepräsentanz Deutschland:

D-55116 Mainz, Kaiserstraße 13,Tel.: 0049/6131/9081491Fax: 0049/6131/9081492

Chefredakteur und Medieninhaber:

Rudolf K. Messer, 0043/699/11655760,[email protected]

Verlagsleitung und Anzeigenmarketing:Gerhard Bartsch, 0043/676/[email protected]

Autoren dieser Ausgabe:Gerhard Bartsch, Hubert Hesse, Siegbert Kaufmann,Peter Krammer, Dieter Kleeberg, Hans Joachim Laue,Hans-Werner Loy, Silvia Mader, Dipl. Ing. Klaus PeterNicolay, Michael Pletz, Dipl. Ing. Laszlo Tolnai,Mag. Jan Weinrich , Claudia Zettel

Anzeigenkontakt Österreich:Silvia Mader, 0043/664/2230219A-1140 Wien, Hauptstr. 150, Fax: 0043/1/9794621

Repräsentanz Ungarn, Rumänien:

T & M Kft., H-1067 Budapest, Teréz Krt. 41Tel. & Fax: 0036/1/332 4974Geschäftsführer: Dipl. Ing. Laszlo Tolnai

Repräsentanz Tschechien, Slowakei:

Richtr & Co. sro., CR-130 00 Praha 3, Lipanská 4Tel. & Fax: 00420/ 2/ 227 184 69Geschäftsführer: Jiri Richtr

Repräsentanz Asien:

Printrade India, S.K. Khurana110 065 New Delhi, East of Kailash, 406 Sant NagarTel.: 0091/11/6405715

Druck dieser Ausgabe:Sochor Group GmbH., A-5700 Zell am SeeKitzsteinhornstraße 63, Tel.: 0043/6542/5454-0

Das nächste Heft erscheint am 25. Februar 2008Anzeigenschluss ist am 11. Februar 2008

#

Newspaper-Technology ist Mitglied im

MacksMediaNet

TECHNOLOGY

INHALT

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 5

40 Kompakt und nass: Mainpost und die KBA Commander CT

40 Main-Post: Zeitung und Multi Dienstleister

DRUCK Installationen

42 Wahre Freunde: DuMont und KBA – Treue seit 175 Jahren

42 DuMont Schauberg: 200 Jahre für Köln

44 Auch small is beautiful: Presstek DI für Klettgauer Zeitung

45 Hart umkämpfter Markt: Swiss Printer AG macht sich fit

46 Italien investiert in neue Rotationen: Uniset-Boom

48 Farbe für Sizilien – Großes Interesse an Universal 75

49 Druckereigruppe Seregni: Goss Uniliner-Turm für Polen

50 Neue Goss M-800 Rolle im 4x4-Format

52 Hersant: L´Union investiert in zwei Goss Uniliner S

53 Norra Västerbotten: Neues Format und mehr Farbigkeit

53 Top Skor: Fußball-EM 2008 schlägt Wellen bis Jakarta

54 Der Brücke sei Dank: Rotationen Nykobing in Malmö

55 V-TAB: Generalsanierung einer Rotation durch EAE

55 Forssan Print: Rotoman mit Inline Farbmesssystem

56 Aufrüsten im Osten – Neue Rolle für Segodnya Multimedia …

56 … und Generalüberholung einer anderen Rotation

58 Gummituchwaschen: Entwicklungspartner Swoboda Press

58 Svoboda Press in Prag: Tschechiens größter Drucker

DRUCK News / Business

60 Virtuelle Leitachse: Neue Lösungen von Rexroth

61 Journal-TR: das neue Contitech-Zeitungsgummidrucktuch

62 Kleines Jubiläum: 45 Jahre Ewert Ahrensburg Electronics

64 Scholpp bei PPK: Aller guten Dinge sind drei

65 Viel Besuch bei Scholpp auf der IfraExpo Wien

66 Lokalaugenschein – MAN Plamag AG in Plauen

69 Interview: In Volumenmärkten Potentiale ausbauen

DRUCK Technologie / Trends

70 The challenge continues: Welche Chance hat der Tiefdruck?

72 KBAs und Ceruttis Rollen-Tiefdruck-Vereinbarung

PAPIER Business

74 Großaufträge: BBC legt sich bei Papier fest

74 Norske Skog: Zeitungs-Großauftrag von News Corporation

POSTPRESS Installationen

76 Osnabrücker Zeitung: Verarbeitungslinien für Druckzentrum

77 Rheinische Post regelt Wartung der Versandanlagen neu

78 Leipziger Verlag: Gut Ding braucht Weile

80 Vereinigte Verlagsanstalten Düsseldorf: Produktivitätsschub

81 NÖ Pressehaus: Österreichs erstes ProLiner-System

82 Imagevorteil: Die geheftete Gratiszeitung

LESERSERVICE

83 Ihr persönliches Exemplar: der Abo-Bestellcoupon

NEWSPAPERTECHNOLOGY

Soontocome:

Englishlanguage

worldwideedition

Ab Ende April 2008 wird es auch eine internationale AusgabevonNewspaperTechnology inenglischerSprachegeben.MitSchwerpunkt Europa, Afrika, Asien und Ozeanien sollen allediejenigen, die entscheidend am Gestehen einer Zeitungoder eines auflagenstarken Magazins beteiligt sind, über dietechnologischen Trends und Neuheiten, von Newsroom bisVersandraum, informiert werden. Druckauflage ist 30.000Exemplare, davon 26.000 direkt per Post weltweit versandt.

Die Erscheinungstermine 2008 zum Vormerken:

Ausgabe 1/2008: Erscheint am 28. April. 2008Ausgabe 2/2008: Erscheint am 29. September 2008

Ab 2009 vierteljährliche Erscheinungsweise

Redaktions- und Anzeigenschluß jeweils 14 Tage vor Erscheinen

Verlag, Redaktion und Anzeigenverwaltung:

A-4893 Zell am Moos, Österreich, Oberschwand 15Tel.: 0043/699/11655760, 0043/6234/7161, Fax: 0043/6234/7162Mail: [email protected]

Infohotline: 0049/6131/9081491, 0043/676/3514188www.newspaper-technology.de

INHALT

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Interessant war gleich einmal festzustellen, dass die Halle B, inderalleDruckmaschinenherstellerunddieGroßenderVorstufeihren Stand hatten, meist überfüllt war, wogegen in der Halle A,

die ausschließlich der Vorstufe gewidmet war, viele AusstellerneidvollaufdieNachbarhalleschielten.DadieIfranachwievoreineMesse des Gesprächs ist und große Installationen manchmal nurihren historischen Abschluss auf einem solchen Podium finden,wird über kürzlich präsentierte oder in nächster Zukunft geplanteInstallationengesprochen.SowurdeaufdereinenSeiteverkündet,dass die Zukunft kompakt sei, auf der anderen Seite wurden Alter-nativen für Hybridproduktionen vorgestellt. Alles in allem war aberdas Thema „Kompakt" doch der Schwerpunkt, der von allen in ir-gendeiner Weise angesprochen wurde.

Begonnen hatte dies auf der IfraExpo 2006in Amsterdam, wo KBA die Commander CTvorstellte. In Wien stand jedoch die öffentli-che Vorstellung im letzten Monat in Würz-burgimMittelpunkt,denndieKompaktbau-weise ist heute nicht nur aus der Sicht derErgonomie von Interesse, sondern vor al-lemausderSichtderPlatzkostenrechnung.Dazu kommt der Trend, mehr und mehr aufkombinierte Produktionen zu setzen, dasheißt Cool- und Heatset auf der gleichenRotation zu fahren. Hierbei geht es nicht al-

lein um das Aufbessern der Tageszeitung, was nur von wenigen fa-voritisiertwird,sondernumzusätzlicheProduktionen,diewährendder Produktionspausen der Tageszeitung eine Maschinenausla-stung garantieren.Sehr eigenwillig erscheint immer noch die Philosophie, eine Zei-tung an das Verhalten der Fernsehzuschauer anzupassen, wasebenfallserstmaliginAmsterdamvorgestelltwurde.Sichereinmaleine neue Version eine Zeitung zu gestalten, ein Versuch und derMut etwas auszuprobieren, aber für viele nicht überzeugend, dennhier stellt sich doch die Frage, ob das Spielen mit der Fernbedie-nungunddas„Surfen"durchdieTV-Programmesoeinszueinsaufdie Zeitung übertragbar ist. Sicher ähnelt das Durchblättern einerZeitung äußerlich auch dem Drücken auf der Fernbedienung, aber

ob das auf ein Druckprodukt so übernom-men werden kann ist doch zu bezweifeln,auch wenn es diese Zeitung kostenlos gibt.Einfach eine Zeitung durchblättern undwegwerfen,sowiemandenFernseheraus-schaltet, das kann nicht die Lösung für denDruck der Zukunft sein. Ob dann der einoder andere Beitrag gelesen wird spielt da-beikeineRollen.UndsostelltsichdieFrage,ob es ratsam oder überhaupt möglich undsinnvoll ist, unterschiedliche Medien zuadaptieren.

Die Vorstufe

Agfa Graphics hatte im Vorfeld der diesjäh-rigen Ifra einige hundert Zeitungshäuser inallerWeltbefragt,mitwelcherWahrschein-lichkeit sie vor Ende 2009 in Lösungen bzw.Technologien wie unter anderem CtP-Sys-temefüreinechemieloseDruckplattenher-stellung, Digitaldruck, Lösungen für die Er-höhung der Druckqualität, Systeme für dieProzesskontrolle von CtP-Systemen undUnternehmens-Software investieren wer-

12 6 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

MESSE Nachlese

Noch nie war eine Zeitungsmesse so gut besucht wie diesmal die Ifra-

Expo 2007 in Wien vom 8. bis 11. Oktober2007.AllgegenwärtigePes-

simistenbehaupten,dassdiesamStandortWienliegenwürde,wassi-

cher zum Teil richtig ist und niemand bestreitet. Eine Stadt mit Char-

me ist gewiss ein Garant für hohe Besucherzahlen, doch daran allein

konnteesnichtliegen.DasinScharenauftretendequalifiziertePubli-

kum zeigte, dass im Bereich des Zeitungsdrucks Kommunikation und

Gedankenaustausch, aber auch die Kontaktpflege, großgeschrieben

werden. Ein Resümee von Hans Werner Loy.

Erfolgreiche IfraExpo 2007 in Wien

EIN KONZERT DER

MEDIENKONVERGENZ

Wahrlich Kaiserwetter während der IfraExpo im Oktober in Wien

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 7

Nachlese MESSEN

den. Die Antworten ergaben, dass sich Zeitungshäuser derzeit vorallem mit Unternehmens-Software, der Optimierung der Druck-qualitätundderProzesskontrolle inderCtP-Druckplattenherstel-lung beschäftigen.Agfa Graphics präsentierte die chemielose violettempfindliche di-gitale Druckplatte. Hier wurde ein CtP-System Polaris XEV mit ei-ner aktuellen Violettlaser-Lichtquelle gezeigt. Somit können Zei-tungshäuser mit CtP-Violettsystemen auf die chemielose Druck-plattenherstellung umstellen. Die neue Technologie wird frühes-tens zur drupa 2008 kommerziell verfügbar sein. Auf dem Messe-stand nicht gezeigt, aber ab sofort erhältlich, ist die neue Version

des CtP-Violettsystems Advantage DL mit einer Leistung von 220DruckplattenproStunde.ZudenaufderIfra06gezeigtenNeuheitengehören unter anderem die Arkitex OptiInk-Software, mit der imZeitungsdruck der Druckfarbenverbrauch ohne Abstriche bei derDruckqualität drastisch reduziert werden kann. Neben der Pro-zesskontrolle zeigte Agfa die optimierte Version der Arkitex Intelli-Tune-Lösung und der crossmodulierten Rastertechnologie Subli-ma zur Optimierung der Qualität im Zeitungsdruck.

Kodak bietet kleineren Zeitungshäusern, die auf CTP umstellenmöchten,nuneinerationelleLösung.Aufder IfraExpo inWienstell-teKodakdasVioletnews-Systemvor,eineViolett-CTP-Komplettlö-sung für Zeitungsdruckereien, die in die digitale Druckplattenbe-lichtung einsteigen möchten. Das System besteht aus dem neuenhalbautomatischen Kodak Violetnews Plattenbelichter, der 44Standard-Panorama- oder Doppelseitenplatten pro Stunde belich-tenkannundderdigitalenVioletnewsPlatte,diesichschnellbelich-ten und verarbeiten lässt und im Druck eine hohe Auflagenleistungerreicht. Außerdem gehört zu dem System eine effiziente, kompak-tePlattenverarbeitungsanlage,diefürmoderateDurchsatzmengenausgelegt ist. Der flexible PDF-Workflow trägt zu der Automatisie-rung, Geschwindigkeit, Kontrolle und Flexibilität des Gesamtsys-tems bei, was Zeitungshäuser heute benötigen.Kodak und MAN Roland gaben auf der IfraExpo in Wien die Kombi-nation von unterschiedlichen Technologien bekannt, die den Ink-jet-Digitaldruck bei voller Maschinengeschwindigkeit in der Zei-tungsproduktion ermöglichen. Kodak und MAN Roland haben dasVersamark DP6240 Drucksystem so angepasst, dass es auf einerMAN Roland COLORMAN Zeitungsoffsetrotation bei einer Bahnge-schwindigkeitvon914,4m/min(mehrals15m/s)variableTextinhal-te, ein- und zweidimensionale Barcodes und Bilder drucken kann.DiesbieteteineschnelleAktualisierungvonZeitungenwährenddesAuflagendrucks mit aktuellen Nachrichten oder Sportmeldungen.Außerdem lassen sich beispielsweise Werbeanzeigen leicht mit zo-nal unterschiedlichen Preisen drucken und interessante Anwen-dungen wie Bingo-Spiele oder Preisausschreiben realisieren. DieTechnologie ermöglicht auch die variable Nummerierung oder Ko-dierung auf jeder Seite einer Zeitung, (selbst auf innen liegenden)und den Druck variierender Nachrichten, Verkaufsanzeigen undverkaufsfördernder Preisausschreiben.Was den digitalen Zeitungsdruck betrifft so wurde die im vergange-nen Jahr angekündigte Digitaldrucklösung, die aus dem KODAK

Die IfraExpoinWien,vonderVeran-staltern als „das Konzert der Me-dienkonvergenz“ tituliert, erleb-

ten genau 10 600 Zeitungs- und Medien-experten aus 87 Ländern. Nach derIfraExpo 2006 in Amsterdam wurde auchin diesem Jahr ein neuer Ausstellerre-kord erzielt: 367 Aussteller (+9 % gegen-über 2006) aus 33 Ländern (2006 warenes25)stelltenauf15126m²Flächeindenneuen Messehallen der Reed MesseWien bewährte und innovative Technolo-gielösungen sowie neue Geschäftsmo-delle für Verlage vor. Darunter waren 100Unternehmen – vorrangig aus Öster-reich, den angrenzenden osteuropäi-schen Staaten und den USA – die ihre

ProdukteundDienstleistungenerstmalsauf einer IfraExpo präsentierten.Michael Heipel, Director of Exhibitionsder Ifra zurecht stolz: „Die diesjährigeIfraExpo deckte den gesamten Workflowdes Media-Publishing ab – von der Er-stellung der Inhalte über die Verbreitungdurch unterschiedliche Kanäle wie Print,InternetundmobileDienste–bishinzumVertrieb. Es wurden alle Produkte undServices präsentiert, die für ein moder-nes Medienhaus relevant sind. Die Mes-sebesucher konnten Kontakte zu Kolle-gen aus aller Welt pflegen. Attraktive Be-gleitveranstaltungen zu aktuellen The-men und verschiedene Sonderschauenergänzten den Überblick, den die IfraEx-

po zu den neuesten technologischen Ent-wicklungenbot.Die IfraExpowarsomitdieperfekte Inspirations- und Knowhow-Quelle.Einer der Hauptanziehungspunkte wäh-rend der IfraExpo war die Sonderausstel-lung zum Konvergenz-Wettbewerb IfraXMA Cross Media Awards 2007 der zumzweiten Mal ausgetragen wurde. 36 Verla-ge aus 18 Ländern hatten insgesamt 50ProjektefürIfraXMA2007eingereicht.DerSchwerpunkt in diesem Jahr lag aufcrossmedialen Projekten zu „Schaffungund Aufbau von Communitys“. Am Abenddes ersten Messetages wurden außerdemdie neun Gewinner (in drei Auflagenkate-gorien) vorgestellt und prämiert.

Ifra in Wien: Rekord bei Besuchern und Ausstellern

Kommunikation war das Losungswort auf der IfraExpo:

Kodak mit der vollen Produktpalette in Wien: Von Software

über CtP bis zum Versamark Zeitungs-Digitaldrucksystem

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12 8 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 3/2007

Versamark VX5000 Drucksystem und Inline-Weiterverarbeitungs-modulenderHunkelerAGbesteht,bietetdieMöglichkeit,einemo-bile, geografisch weit verstreute Leserschaft, der heute mehr In-formationsquellen denn je zur Verfügung stehen, besser zu bedie-nen. Das Versamark VX5000 Drucksystem ermöglicht den Drucktagesaktueller Zeitungen an jedem beliebigen Ort auf der Welt. Eskann zu 100 % variable Daten drucken – je nach Konfiguration inSchwarz, mit einer oder mehreren zusätzlichen Sonderfarbenoder im CMYK-Prozess. Seine Continuous-Inkjet-Druckköpfe er-möglichen den Druck bei einer Bahngeschwindigkeit von 150m/min. Das System kann mehr als 2.000 Seiten pro Minute dru-cken – und das bei geringen Kosten pro Seite.

Krause stellte den Smart’n’EasyJet, ein neues „community- Zei-tungssystem", neben seinem JetNet CtP Workflow, in den Mittel-punkt seiner Ifra-Präsentation. Diese innovative CTP Linie ist alsdurchgängiges System mit optimalen Schnittstellen für den CTPEinsteiger entwickelt worden. So werden beim Workflow Belichtermit halbautomatischer oder vollautomatischer Plattenhandha-bung sowie der Entwicklungsmaschine vernetzte Komplettlösunggeboten.Mitca.90-100Druckplatten/h,einemnachrüstbarenLoa-der und Komponenten aus den Hochleistungs-Violett-Belichternvon Krause und einem Gesamtkonzept von der PDF Datei bis zurabgekanteten Platte werden einfache Projektierung und hoheWirtschaftlichkeit sichergestellt.

Was tut sich im Druck?

Goss war stark präsent, denn zusammen mit Heidelberg, die mit15% an Goss beteiligt sind, beabsichtigt das Unternehmen, aufGrund der weltweiten Erfolge, auch in Europa, speziell in der EUmehr Marktanteile zu erreichen. (Siehe auch Bericht in der letztenAusgabe). Hier wird man vor allem im Bereich der einfachbreitenMaschinen verstärkt auftreten. Auch das Thema „Kompaktbau-weise" definiert Goss auf eine andere Art. Als Beispiel dient die In-stallation in Irland. Nicht nur die kompakte Bauweise der Achter-türme, sondern auch der geringe Raumbedarf wird als Argumentangeführt. Mit einer Bauhöhe von maximal zehn Metern werdendieDrucktürmedemErgonomiegedankengerecht.Mitfünfum90ogedrehten Drucktürmen, dreimal 4/2 und zweimal 5/2, wird erst-mals gezeigt, was mit der Elektronik machbar ist. Erst durch dieneue Antriebstechnik ist es möglich, Drucktürme nicht mehr nurhintereinander, sondern auch nebeneinander aufstellen zu kön-nen.Dasgleichegilt fürdieRollenwechsler,dieebenfallsnichthin-tereinander, sondern nebeneinander arbeiten. Nicht nur mit derkompakten Bauweise, sondern durch den Einsatz modernsterElektronik konnte das vorhandene Patz- und Raumangebot opti-mal ausgenutzt werden.

König & Bauer hatte sich, wie ein Jahr zuvor, auf die CommanderCT konzentriert. Auf der IfraExpo 2007 war es jedoch nicht nur eineTheorie oder die Aussage eine solche kompakte Nass-Offset-Ro-tationbauenzuwollen,sonderneinerealeZeitungsrotation,diebe-reits ihre Test- und Prüfungsphase mit Bravour bestanden hat.Heimlich und leise hatte KBA mit der Main-Post in Würzburg eineNass-Offset-RotationentwickeltundunterZeitungsalltagderPro-duktion angepasst. Davon konnten sich bereits über 200 Fachleuteam 27./28. September 2007 bei der Main-Post in Heuchelhof beiWürzburgundsomit imVorfeldderIfraExpo2007überzeugen.Einegelungene Premiere für eine Messe, auf der sich Experten der Zei-tungsbranche trafen. (Siehe auch Bericht auf Seite 40.)Obwohl die wasserlose Offsetrotation Cortina die erste Maschinewar, die in Kompaktbauweise große Diskussionen in der Fachweltauslöste, stand sie doch ein wenig im Schatten ihrer neuenSchwester. Schon lange gehört die Cortina nicht mehr zu den„Exoten", denn zahlreiche, teilweise große Installationen zeugendavon, dass der wasserlose Offsetdruck seine Berechtigung hat.Wer aber auf Grund des Arbeitsablaufs keine zweite Schiene in dieProduktion einbauen kann oder will, der kann nun mit der Com-mander CT die Kompaktbauweise des Cortina-Prinzips ebenfalls

MESSEN Nachlese

Schur zeigte ein neues Einstecksystem (Bild links) und im Ifra Solution Parc gab es die neuesten Software-Anwendungen

Großes Interesse bei Krause für deren neue CtP-Generation

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nutzen und weiterhin mit Feuchtmitteln und Zonenschrauben ar-beiten. Vor allem bei Erweiterungen, aber auch bei Neuinvestitio-nen und Platzmangel bringt die Kompaktbauweise schon im Vor-feld erhebliche Vorteile und verringert die Baukosten. Die zweiteAchterturm der Commander CT wird im nächsten Jahr auf den andie Commander aus dem Jahr 2002 angebauten CT-Achterturmaufgesetzt und erreicht als 16er-Turm dann die gleiche Höhe wieder Achterturm der herkömmlichen Rotation.

MAN Roland sieht gute Potenziale und Perspektiven für die Zei-tung. Mit dem Slogan „Modell mit Zukunft" trat das Unternehmenauf der IfraExpo in Wien auf. Hierzu gehört, dass bestehende Ge-schäftsmodelle überarbeitet und neue Zielgruppen angesprochenwerden. Die zunehmende Zahl junger Leser schafft Möglichkeiten,eine langfristige Leser-Blatt-Bindung zu erreichen. Revolutionärist der Erfolg kostenloser Zeitungen, die sich ausschließlich überWerbeanzeigenfinanzieren.BereitsheuteerscheinenrundumdenGlobus täglich mehr als 40 Millionen Exem-plaremitsteigenderTendenz.SodieAussa-gen des Unternehmens.Die Umstellung auf kleinere, handlichereFormate steht im Mittelpunkt der zukünfti-gen Zeitung. Mit der Formatumstellunggeht oft eine Umstellung des Layouts derZeitungen voran. Der Wechsel zum attrakti-venTabloid-oderBerlinerFormathatdirek-te Auswirkungen auf das Geschäftsmodell,wobei ein Formatwechsel allein noch keinesteigende Auflagenzahlen und Werbeein-nahmen garantiert.Um diesen Forderungen entsprechen zukönnen,setztMANRolandaufKundennähe,Kundenservice und auf die Entwicklung in-novativerMaschinenlösungen.DasZauber-wort heißt „Applied Innovations". So dervollautomatische Plattenwechsel mit demAPL-Roboter, der den Plattenwechsel aufrund zweieinhalb Minuten verkürzt. Auchbei der Heatset-Coldset-Kombinationenoder UV-Trocknung steht ein umfangrei-ches Service- und Dienstleistungsprogramm bei MAN Roland zurVerfügung.Ein Thema war auch die Colorman im Format XXL. Zur IfraExpo2007 gingen die ersten Anlagen in Broxbourne bei London in Be-trieb.Seit2005legtMANRolandbesonderenWertauchaufdasHe-atset-Coldset-Modell. Interessant auch die Lösung der der WienerZeitungsdruckerei Herold, die sich für UV entschied, da aus Platz-mangel keine andere Lösung für eine Kombination von Cold- undHeatsetmöglichwar.EinweitereswichtigesThemaistnochimmerdasLifeCycleManagement,dasKundenzusätzlicheWerkzeugefürden gesamten Lebenszyklus ihrer Maschine an die Hand gibt.Der Hamburger Softwarespezialist und MAN Roland-Tochter fürautomatisierte Zeitungsproduktion, ppi Media, stellte auf der Ifra-Expo das neue Content-Flow-System „felix" vor und konnte amersten Messetag zwei neue Vertragsabschlüsse bekannt geben.

Wifaghattesichbereits imHerbst2006neuaufgestelltunddasUn-ternehmen in eine Stiftung umgewandelt. Um ihre Nachfolge ist zuregeln, hatte die im Frühsommer verstorbene Dr. Ursula Wirz alsHauptaktionärin das Unternehmen in eine Stiftung umgewandelt.Da ab 2008 Aktiengesellschaften in der Schweiz verpflichtet sindden Zusatz AG zu führen, wurde die Maschinenfabrik Wifag in „WI-FAG Maschinenfabrik AG" umbenannt.AlldieseVeränderungenhabennichtsanderGeschäftsphilosophiedes Unternehmens geändert. Nach wie vor steht man zu den Ma-

schinenkonzepten der Vergangenheit und ist bemüht weitere Ent-wicklungenaufdemMarktzuplatzieren.SowurdenebendenBau-reihen der „evolution" 372, für La Stampa in Turin (I), eine evolution371 für den Trinity Mirror (GB), eine für die USA und eine evolution370 für Spanien (E) realisiert.Das neue Projekt „Osiris" im 4/1 Format für Wegener in Holland(NL) ist eine Rotation mit 16 Drucktürmen und vier Falzapparaten.Sie ist für eine vollfarbige Tabloidzeitung mit bis zu 96 Seiten vorge-sehen. Präzise Farb- und Schnittregister (einschl. Halbstrangre-gister) sowie eine unterschiedliche Anzahl von bis zu drei Ta-bloid-Buchstrukturen mit stark variablen Seitenzahlen, versehenmit Heftklammern, aber auch vollautomatisches Einachsen derPapierrollen einschließlich der Restrollenentsorgung waren dieGrundbedingungen für die Rotation, die zwischen Oktober 2008und Ende 2009 installiert wird.Neben diesem Maschinenprogramm setzt Wifag nach wie vor aufden bewährten Kundenservice mit Fernwartung.

Die Weiterverarbeitung

Ferag hat im Interesse einer einfachen und noch effizienteren Be-dienung das Benutzer-Interface der Liniensteuerung LineMastergrundlegend neu gestaltet. Die Bedienung erfolgt an zwei Monito-ren, mit den Paketlisten einerseits und der Visualisierung der Pro-duktionslinieandererseits.AlleKomponenten,dieBetriebszustän-de und der aktuelle Produktionsfortschritt sind auf der neu gestal-teten grafischen Oberfläche abgebildet. Auf einem dritten Bild-schirm werden alle aktuellen Informationen zur aktuellen undnachfolgenden Einsteckproduktion mit der Belegung der Anlege-stationen eingeblendet. Der 42 Zoll große Monitor unterstützt dasPersonal unter anderem bei der Bereitstellung des Einsteckmate-rials.Neue Funktionalitäten unterstützen den Bediener darin, die Pro-duktionslinie einfach und schnell zu konfigurieren. Mittels Drag &Drop lassen sich das Hauptprodukt, Vorprodukte und Beilagen auseiner Liste der gewünschten Abwickelstation im MultiDisc-Sektorbzw. im DiscPool oder den Anlegern JetFeeder innerhalb der Roll-Stream-Linie zuordnen. Beim Wareneingang digitalisierte Beila-gen werden bei deren Aktivierung für die Produktion am Monitorangezeigt.DieProduktbewegungenunddiePaketherstellungwer-den vom LineMaster laufend protokolliert. Dies ermöglicht es, dieProduktion bis hin zum Vertrieb jederzeit zurückzuverfolgen. DasSystem informiert darüber, welche Einsteckproduktion aktuell auf

Nachlese MESSEN

Treffpunkt waren die Stände der Heavy Metall-Zulieferer, hier der Ferag-Stand

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MESSEN Nachlese

welcher Linie läuft, erfasst die Anzahl abgezo-gener Beilagen an der Abwickelstation Multi-Disc und auf jedem JetFeeder und gibt Auf-schlussüberdie indenZeitungsmanteleinge-steckten Produkte. Die detaillierte Statistikerlaubt Produktionsanalysen über den ge-samten Prozess hinweg und schafft so einezuverlässige Grundlage für die Sicherung undden Nachweis der Qualität.Mit Added Value Portfolio stellt Ferag die tech-nischen Grundlagen zur Verfügung, um dievon der Schwesterfirma WRH Marketing ent-wickelte Geschäftsinitiative XtraWin produktivumzusetzen.DasAddedValuePortfolioberuhtauf dem modular ausgerichteten Konzept fürdie Zeitungsweiterverarbeitung. Verlage undDruckereien erhalten so eine neue Möglich-keit, ihre Produktionstechnik mit Semi-Com-mercials und anderen hochwertigen Produk-ten profitabler auszulasten. Mit MemoStick,MemoFlag und Spot-On(tm) sind zurzeit dreiFormate auf dem Markt, mit welchen dieFrontseiten der Zeitung intensiver für Werbe-botschaften genutzt werden können.

Müller Martini präsentierte das neue ProLiner-Einstecksystem,dasfürdieAnforderungenineinemflexiblenundzukunftsgerichte-ten Versandraum steht. Durch Zoning und Regionalisierung nimmtdie Anzahl unterschiedlicher Produkte zu. Gleichzeitig steigt dieAnzahl der Vorprodukte und Beilagen und mit zunehmendem Ad-ded Value und der Produktion von Semicommercials werden neueEinnahmequellen erschlossen.FürdieRotationsabnahmeunddenschonendenTransportderZei-tungen kommen NewsGrip-A-Transporteure zum Einsatz (mit derMöglichkeit im2:1Moduszuarbeiten).SiebringendieProduktederdrei Verarbeitungslinien direkt zu den Einstecksystemen ProLiner(Press-to-Pocket). Die Steuerung der gesamten Anlage, inklusiveVerteilung der Pakete auf die richtige Rampenstation, übernimmtdas topmoderne Mailroom Production Control-System (MPC).Die erste ProLiner-Linie wird ihre Produktion im November 2008aufnehmen. Die beiden anderen Einstecksysteme gehen in einerzweiten Phase im September 2009 in Betrieb. Für die dynamische

Pufferung der Hauptprodukte und die automatische Zuführung ei-nes Vorprodukts kommt ein FlexiRoll-Puffer zum Einsatz.Auf der Ifra 2007 stellte Müller Martini sein Mailroom ProductionControl MPC vor. Das fortschrittliche Steuerungs-System für dieVersandraum-Logistik.Müller Martini bietet auch ein skalierbares Mailroom ProductionControl-System (MPC) an. Dieses visualisiert die zeitlichen Abhän-gigkeiten der verschiedenen Produktionen, überwacht sie undmeldet zentral den Fortschritt und relevante Vorkommnisse. DieFahrer werden laufend über Displays in der Verladehalle oder überdie Rampenmonitore über aktuelle Produktionsverläufe infor-miert.

Schur Packaging Systems zeigte die neue NewsStar Hochlei-stungs-Einsteckanlage. Die Anlage ist schnell, flexibel und lei-stungsfähig. Sie ist mit einem Sternrad mit 48 Taschen ausgerüs-tet. Die vielen Taschen bedeuten mehr Zeit für das eigentliche Ein-steckverfahren, welches bei der Produktion zusätzliche Stabilitätund Betriebssicherheit gewährleistet und gleichzeitig damit dieVerarbeitung von ganz dünnen Produkten ermöglicht.Sie kann 375 Broadsheet-Produkte von verschiedenen Formatenverarbeiten. Das Format lässt sich automatisch ohne die Verwen-dung von Werkzeug ändern und die Umrüstzeiten sind sowohl fürBeilagen als auch für Hauptblätter kurz bemessen. Bei Onli-ne-BetriebmitdemTMS-System,schließtdieNewsStarMicro-Zo-ningbisaufeinProduktein.WennMicro-Zoningeingeschlossenist,arbeitet die Produktionslinie vollautomatisch. Wegen der neulichspezifisch auf Hochleistungsbetrieb konzipierten Ausreißkette, si-chertdieNewsStargroßeZuverlässigkeitbeiDauerbetrieb.AlsOp-tion kann sie mit einer Fingeröffnungsvorrichtung ausgerüstetwerden, wodurch das Öffnen von Produkten ohne Vorfalz ermög-licht wird.

DieIfraExpo2007waralsonichtnureineMessedesGesprächsundder Begegnung, sie war auch eine Plattform für neue Aspekte, fürHinweis, wie die Zeitung der Zukunft sich gestalten könnte. DieAussteller waren bemüht zu zeigen, wie die Digitalisierung weiterumgesetzt werden kann und welche Geräte, Maschinen und Vor-aussetzungen ineinander greifen müssen, damit letztlich auch diegewünschte Druckqualität produziert werden kann.WeitereausführlicheIfraExpo-NewslesenSieauchaufdenfolgen-den Seiten dieser Ausgabe.

Auch das war die IfraExpo: Müller Martini CEE-Geschäftsführer Roland Henn

als VIP-Fahrgast im Newspaper-Technology original Londontaxi

Die IfraExpo als Kommunikationsplattform: Der österreichi-

sche Ex-Politiker, Multi-Großunternehmer und Zeitungs-

drucker Dr. Josef Taus (links) beim Fachsimpeln mit dem

NT-Verlagsleiter Gerhard Bartsch (im Bild rechts)

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Nachlese MESSEN

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Wiener Schmäh statt Tulpen ausAmsterdam war ein Umstand,der über 10.000 „Medienmana-

ger“ (wie immer sich diese Zielgruppedefinieren mag) in das Messecenter Wienkommen ließ, und dementsprechend de-zent und routiniert lief es auch ab, daszweite Ereignis neben der drupa, daswohlfeil und im Besonderen um die Ziel-gruppe in der Zielgruppe buhlt: die Zei-tungsmacher und deren Macher.Sozusagen stilgebend war auch die klareEinteilung in zwei Hallen, einer Very-Hardware- und einer Soft-Hardware-Halle, die die Besucher entweder als Ma-schinen- oder Informationstechnikerklassifizierte. Kaum einer der Software-profis schielte Richtung Druck- und Wei-terverarbeitung, und die um den „phy-sisch“ bedingten Output Bemühten fühl-tensich inderanderenHallesichtlichun-wohl. Nur bei der Fülle an Seminarenund Workshops (die übrigens unpas-senderweise recht orientierungslos innachKomponistenbenanntenRäumlich-keiten stattfanden) traf man sich, kamsich crossmedial in die Quere, sozusa-gen,umsichdergegenseitigeKoexistenzzu versichern.

Branche unter sich

Trotzdem: Wenn der eingangs pau-schal definierte Besucher die Be-zeichnung Medienmanager trägt,

so bleibt eben doch die Ifra mit ihren rund4000Mitgliedernuntersich–dieBranchealssolcheineiner(soderTenor)nochim-mer sehr gewinnbringenden Vielzahl anVarianten von Lösungen und Sublösun-gen.Natürlicheuropäisch,aberauchklarinternational. Und überall und vor allembei den diversen Keynotes und Gurupro-gnosen wurde versichert, wie wichtigdoch Print sei, und wie symbiotisch dasgedruckte Wort doch neben dem elektro-nisch publizierten stehe und stehen wer-de. Stringenz und Konvergenz warennicht selten die beschwichtigenden Defi-nitionen der Zeitungstrends 2007.Mit unterkühltem, aber stolzen Under-statement zeigt dann auch die Druck-und Weiterverarbeitung in „ihrer“ Halleeinen fulminanten Reigen an Innovatio-nen und Qualität, von der Zeitungsflappecon variationi bis hin zu Riesenfoldouts,alles in bester und noch besserer Druck-qualität. Man besinnt sich der eigentli-

chen Aufgabe und liefert neue Bench-marks in allen Klassen: von den Materia-lien, von den Verfahren – überall findensich mehrere Lösungswege mit stetsverblüffenden Resultaten.

Generationskonflikte?

Auffallend ist der postulierte Gene-rationswechsel in den gestande-nen Sparten, meist den „maschi-

nellen“, egal ob post-, pre-, oder -was-auch-immer -press. Dementsprechendistesauchdie„alte,gestandene“Halle, inder die immer perfekter und wunschge-treuer optimierten, geleasten, gewartetund geserviceten Jahresverträge der ho-hen Maschinenbaukunst zelebriert wer-den.DieBrancheistklein,fungiertaberinDimensionen, die sie vom klassischenDruckgewerbe weit abhebt.Kaltschnäuzig und ohne Geschichte wer-den in der „jungen“ Halle Content, Solu-tions und Providing an jene verhökert, dieverlagstechnisch über genug Server ver-fügen,oderebendenfinalenKontextzwi-schen Handy und Printmedium visionärsehen. So innovativ die Konzepte auchsind (von der Wohnungsuche mittels N.Y.Times auf über 92% der Handymodellebis hin zu Handycameras als Scanner fürEAN-Codes in gedruckten Inseraten)wird das Handy mit seinen Unsicherhei-ten (Lebensdauerpatches etc.) und dervöllig anderen Variante des „Löschensvon content“ gegenüber dem ProduktPrintmedium(Altpapier)vorerstebennureine Variante sein.Ich stelle hiermit fest (und tue dies mitgroßer Zufriedenheit): Die Qualität hat ei-nen neuen Namen: Legion, denn es sind

viele. Tatsächlich können die Zeitungs-und Zeitschriftenmacher bei ihren Pro-dukten Spitzenqualität erzielen, und dasauch allen erdenklichen Wegen. Wasnoch immer fehlt: Ich als Leser möchteendlich diese eine ganz spezielle und ul-trawichtige Information haben, die ichper sofort auf meinem Handy lesenmuss, und die nicht die Zeit hat, von miram stillen Örtchen als Foldout im Neun-zigerraster sechsfarben gelesen zu wer-den. Mir fehlt es einfach an der Wichtig-keit, es sei denn, mein Job zwingt michdazu. Intranet 3.0 oder so als Pflichter-füllung, damit um drei Uhr morgens eineinterkontinental Videokonferenz durch-geführt werden kann, ist ja auch lediglichunternehmerisches Einsparungspoten-zial der Reisekosten und kein „Lesever-gnügen“ von Dauer.

Innovation ist Pflicht, aber der „content isking“, wenn es um das Urgeschäft derVerlage, das Buhlen um Rezipienten (frü-her: Leser) geht. Und da sind kreative,mutige und visionäre Verlagsideen ge-fragt. Zeitunglesen in der Badewanneund am stillen Örtchen wird immer Be-stand haben, und Schwellenängste wer-den mobile Tablets noch lange für diebreite Masse tabuisieren. Bei Handy ha-ben die jüngeren Generationen bereitsjede Scheu abgelegt. Aber die Weichensind gestellt.Nebenbei: Interessant – und mitunter in-teressanter als so mancher Vortrag- wardas geografische Umfeld der ifra, dennnicht selten fanden die spannenden Ge-spräche in einem der Wiener Schanigär-tenstatt,diesich in ihrerganzenherbstli-chenPrachtals idealePlattformanboten,kulinarisch-medial, sozusagen.

Übrigens: Mehr Tohuwabohu VOR demExpo-Gelände hätte gutgetan. LediglichVerlagsmarketingguerilla Wolfgang Fell-ner nutzte diese hervorragende Chancegemeinsam mit MAN Roland für sein Ös-terreich zu werben. Man kann davon hal-ten, was man will, aber die Platzierungwar rattenscharf flächendeckend.

Die IfraExpo2008wirdübrigenszumXtenmal wieder in Amsterdam stattfinden –ein Umstand, den viele nicht unbedingtgoutieren. Nichts gegen Grachten undTulpen, aber auch Zeitungsmacher ver-reisen nun mal gern und – lieben die Ab-wechslung! Wie wärs wieder einmal mitItalien? Verona vielleicht...

SCHMÄH STATT TULPENMan will es ja gar nicht genau

nachzählen, aber angeblich 90

Neuvorstellungen in Sachen

Produkte und 100 Erstausstel-

ler fanden sich in Wien ein, um

den Verlagen zu zeigen, wo der

mediale Bartel den Most holt.

Und wirklich: Ohne die über-

greifende Nutzung aller Platt-

formenscheintgarnichtsmehr

zu gehen. Athosphärisches und

medial-trendiges zur IfraExpo

in Wien von Michael Pletz.

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Schneller, moderner und effizienter:wer die neuesten Technologien undTrends der Druck-Medien-Welt nicht

verpassen möchte, kann sich vom 29. Maibis zum 11. Juni 2008 auf der Drupa in Düs-seldorf umfassend informieren. Im Zen-trum der Messe werden die entscheiden-den Werkzeuge von morgen präsentiert. Inden Hallen 7.0 und 7.1., am stark frequen-tiertenNordeingangderMesseDüsseldorf,zeigen rund 160 Aussteller auf fast 3.300Quadratmetern ihre Neuheiten. Nur die in-novativsten Lösungen sind hier vertreten.Dieser „Mikrokosmos der Innovationen“heißt Drupa Innovation Parc (DIP) und wirdpräsentiertvonHPundbietetRaumfürachtunterschiedliche Themenbereiche. Vor al-lem junge Unternehmen und kleinere Fir-

menfindenhierdieidealePlattformfürihretopaktuellen Entwicklungen. Die Produkt-palette reicht von Web-to-Print-Anwen-dungen über Workflow-Systeme bis zukreativer Bildretusche. Selbstverständlichstel- len auch etablierte Unternehmen ihreLösungen vor – wichtigste Voraussetzung:zukunftsfähig und global muss es sein.Durch Océ, dem Official Print Partner desdip, erfährt der Think-Tank der drupa pro-fessionelle Unterstützung. Messebesuchererhalten im DIP einen einmaligen Über-blick über den neuesten Stand in ganz un-terschiedlichen Bereichen der Branche.Verlage, Agenturen oder Anwender aus derIndustrie finden hier die Trends und Mög-lichkeiten von morgen. So ist der InnovationParc auch Anziehungspunkt für neue Ziel-

gruppen, wie Kunden der Print-Media-Branche oder Corporate Publisher. Für dieAussteller gilt: Newcomer, die hier erst-mals ihre Fortschritte präsentieren, kön-nen schon bald zum industriellen Standardgehören.Manuel Mataré, Projektleiter der Drupa:„Die Grundidee ist, vor allem kleineren Fir-men eine Starthilfe zu geben. Viele kleinereund zugleich innovative Unternehmen ha-ben so erstmals die Möglichkeit, zur drupapräsent zu sein. Diese Software- Innovatio-nen können in Zukunft für die gesamteBranche bedeutend werden. Dies zeigtauch die Premiere von 2004: Viele Anwen-dungen, die erstmals im DIP gezeigt wur-den, sind heute aus dem Umfeld der Dru-ckindustrie nicht mehr wegzudenken. EinBeispiel ist hier das Thema Web-to-Print,daswiralsersteMesseaufgegriffenhaben.Und genau dieses Thema ist derzeit welt-weit in aller Munde.“Vor diesem Hintergrund engagiert sich dieMesse Düsseldorf als Förderer und aktiver

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MESSEN Vorschau

Die Welt der gedruckten Medien befindet sich im Umbruch. Die

Technologien haben sich geändert und nur mit Gedrucktem allein

finden die Verlage nicht mehr zum Leser. Aber welche Alternati-

ven gibt es? Neue Ideen und Anwendungen findet man im Inno-

vation Park auf der nächsten Drupa vom 29. Mai bis 11. Juni 2008

in einem eigens dafür konzipierten Innovation Park.

Mikrokosmos der Innovationen

DER THINK TANKDrupa Innovation Park 2008: Neue

Perspektiven für die Medienindustrie

Manuel Mataré

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Vorschau MESSEN

Sponsor und verhilft damit Neueinsteigernzu einem einflussreichen Auftritt vor inter-essiertem Fachpublikum. Namhafte Un-ternehmen haben sich diesem Beispiel an-geschlossen und sind ebenfalls als Förde-rer aktiv engagiert. Je nach thematischenSchwerpunkt werden die Aussteller in achtinsichgeschlosseneThemenbereicheauf-geteilt.Sieben dieser Themen-Parcs befinden sichim Erdgeschoß, wo auch die DIP-Stage unddie Meeting-Area angesiedelt sind. In derHalle 7.1 befindet sich der „JDF ExperienceParc“, powered by Heidelberger Druckma-schinen AG, der in Kooperation mit CIP4veranstaltet wird. Hier sind AnwendungenundSystemeliveimWorkflowzusehen,aufder angegliederten Aktionsbühne für Aus-steller des JDF Experience Parc wechselntäglich Shows und Vorträge.

Die Themen-Parcs

Der DIP 2008 zeichnet sich vor allemdurch eines aus: seine weitreichen-de Themenvielfalt.

Im Printbuyer Integration Parc werden Lö-sungen für Web-to-Print, Print-on-De-mand, Kampagnen-Planungswerkzeugeund Online-Katalogerzeugung sowie Trac-king- und Produktions-Integrationssyste-me vorgestellt.Kreative Anwendungen rund um das Web2.0 wie Computer Generated Imaging,kreative Bildretusche, professionelle Illu-stration oder moderne Typografie findensich im Creative Production Parc.Der Document Management Parc liefertbrandneue Lösungen für professionellesDokumenten Management, Output fürTransaktionsdruck oder Sako-Anwendun-gen und Konverter-Lösungen.Aktuelle Software-Neuheiten rund umPDF, XML, Microsoft XPS oder PDF-An-wendungen, PDF-Formulare und PDF-Output-Lösungen bis hin zum XML SingleSource Publishing System sind im Fokusdes„PDF+XMLProductionParczusehen.Im Digital Picture Parc, der vom ADF (Ar-beitskreis Digitale Fotografie) koordiniertwird,drehtsichallesumprofessionelleundkreativeFotografie,Digitalkamera-Anwen-dungen und Fotodruck-Systeme.Neue Digital Services und Onlineproduktewie CRM, ASP-Anwendungen, Web-Provi-ding, CRM, Media Asset- und Content- Ma-nagement sowie Filetransfer-Services bil-den den Mittelpunkt des Online Communi-cation Parc.Der Print + Publishing Parc, powered byAgfa, liefert schließlich aktuelle Informa-tionen zu den neuesten Technologien imBereich Publishing-Desktop-Tools, Work-flow-undRedaktionssysteme,Colormana-gement- und Proofing-Lösungen. Serve-

ranwendungen und Lösungen für das pro-fessionelle Scannen sind hier ebenso ver-treten.

Infotainment

Diskussionen, Shows, Vorträge – aufgleich zwei Bühnen haben die zahl-reichen Aussteller Gelegenheit dazu

ihre Trends und Visionen im DIP vorzustel-len. Darüber hinaus werden internationaleExperten, Fachleute, Berater und Journa-listen ihreMeinungenkundtunundaustau-schen. Auf der JDF Experience Parc Stagefinden Aktionen der Aussteller statt oderAnwendungen werden vorgestellt. Dort,wie auch auf der DIP Stage, wechseln täg-lich die Shows und Vorträge. Diese werdenje nach Referent entweder in Deutsch oderin Englisch präsentiert. Koordinator BerndZipper: „Während die Hauptbühne mit kur-zen,knackigenVorträgenimmerwiederei-nen Überblick über die Innovationen im dipbietet, wird die Bühne im JDF Parc Semi-nar-Charakter haben. Hierzu sind in Pla-nung: ein täglicher Newsletter für die DIP-Besucher und eine Besucher-Tour durchden DIP. Die werden nicht auf Bereiche,sondern auf die Zielgruppen abgestimmt.“Dieser zeitsparende Service ermöglicht esdem Messebesucher gezielt Kontakte zuknüpfen.

In der DIP Business Lounge, der speziellenMeeting-Area, können Aussteller und derenKunden in Ruhe zum Geschäftlichen über-gehen. Abgeschirmt vom üblichen Messe-trubel, dient die Lounge als Business-Pointim DIP.

Auswahl

UmdiejeweiligeEignungderProduktefür den Drupa Innovation Parc zuüberprüfen, wurde eigens ein Team

aus international renommierten Expertenzusammengestellt. Das DIP Expert Boardwird im Vorfeld alle Bewerbungen fachkun-dig beurteilen und entscheidet letztlich obeine Lösung tatsächlich hundertprozentigDIP-tauglich ist. Schon bei den Überlegun-gen zum inhaltlichen Aufbau des DIP wurdesorgfältig geprüft. DIP-Koordinator BerndZipper: „Die Auswahl der Themen wurdedurch Marktrecherche und durch Befra-gung potenzieller Besucher getroffen. Vor-aussetzung ist die Präsentation einer Inno-vation vor allem im Software- und Anwen-dungsbereich. Schon aus Platzgründen istdie Positionierung von großen Maschinennicht vorgesehen. Die Größe des präsentie-renden Unternehmens ist nicht entschei-dend,sonderneherdieIdeehinterdemPro-dukt, dem Konzept oder des Produktions-verfahrens.“

Mit ihremkontinuierlichwachsendenAngebotanneuestenInformationenundAktivitäten rund um die Themen Druck, Verpackung und Verlagswesen willdiePrintCity-Allianzauchaufderdrupa2008 wiedereinbesondersattrakti-

ver Anziehungspunkt sein. Gleichzeitig wird die PrintCity-Allianz ihr zehnjährigesBestehen und ihre dritte Drupa-Beteiligung feiern. PrintCity ist eine strategische Al-lianz von Zulieferunternehmen Unternehmen der Druck- und Medienindustrie. IhreMitgliedsunternehmen arbeiten partnerschaftlich in den Bereichen Verlags-, Ver-packungs- und Werbedruck innerhalb kompletter Workflows zusammen - angefan-gen bei der Druckvorstufe über den Druck bis hin zur Weiterverarbeitung.Mit Fokus auf die „Connection of Competence” – das kombinierte Knowhow und diegemeinsamePraxiserfahrung–planendiePrintCity-Mitgliedsunternehmenfür ihreDrupa-Präsenz ein neues Konzept, mit dem sie den Messebesuchern die enormeBedeutung und Wirkung gedruckter Medien und Verpackungen nahe bringen bzw.vorAugenführenwollen.DiePrintCity-Mitgliedsunternehmenwiederdiezentralaufdem Messegelände gelegene Halle 6 belegen. Insgesamt werden auf der drupamehr als 30 PrintCity-Mitgliedsunternehmen ausstellen – mit Standgrößen zwi-schen 20 m2 und 4.000 m2. Das neue Konzept umfasst ‚Competence Center’ zu aus-wähltenThemenbereichen,einForumfürPräsentationen,fürBesuchergutzugäng-liche Informationsbereiche sowie Führungen. Bei all dem steht die Präsentation derErgebnisse der gemeinsamen PrintCity-Forschungs- und Entwicklungsarbeit zuweltweit führenden Projekten der Allianz im Vordergrund.Für die drupa kündigt PrintCity Präsident John Dangelmaier viele neue Projekte so-wie neue Möglichkeiten an. „Viele sind gänzlich neu, wir werden sie erst im Frühjahr2008 bekannt geben. Darüber hinaus haben wir weitere Ideen, mit denen wir insbe-sondere auch Markeninhaber und Drucksacheneinkäufer ansprechen wollen.”

Connection of Competence

Die PrintCity auf der Drupa

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Die Zeitungsbranche versucht sich mit dem Medium Internetzu arrangieren. Was zunächst die Ursache für eine Krise aufdemPrintmarktwar,wirdnunals lukrativeEinnahmequelle

und Wachstumsmotor für das Verlagsgeschäft betrachtet. ZwarhabendieTageszeitungenimmernochmitenormemDruckimAn-zeigengeschäft, Leserschwund und dem aktuellen Trend zu nut-zergenerierten Inhalten im Internet zu kämpfen, die das traditio-nelle Journalismus-Rollenverständnis ins Wanken bringen. Nachund nach gibt sich die Branche jedoch wieder mutig und will ver-stärkt in Online-Aktivitäten investieren.

DassZeitungenauchinderWeltdesWeb2.0guteZukunftschancenhaben, darüber waren sich auch die diskutierenden Experten aufden Medientagen München vom 7. bis 9. November einig. Unklarscheint derzeit jedoch, welche Strategien den besten Weg aus derKrise bedeuten. Ein einheitliches Patentrezept könne es nicht ge-ben, soweit verständigten sich die Branchenvertreter jedenfalls.„DieStrategienmüssenganzindividuellpassendfürdenjeweiligenVerlag gefunden werden", meint etwa Markus Kreher, Partner beider Beratungsfirma KPMG. Auf jeden Fall brauche man einen lan-

gen Atem und dürfe nicht jedem x-beliebi-gen Trend folgen. Dieser Ansicht ist auchJens Müffelmann, Leiter Elektronische Me-dien bei Axel Springer, der vor halbherzigenAktionenwarnt.OhnefundiertesGeschäfts-modell sei ein Markentransfer ins Internetnicht möglich. Inwiefern sich Print- und

elektronische Medien zusammenschließen und Synergien bildensollten, wird in der Branche ebenfalls höchst unterschiedlich be-trachtet. Fakt ist aber, dass die Verlage in irgendeiner Weise mitder Onlinewelt in Kontakt treten müssen, denn das Kerngeschäftstagniert und wird zum Überleben allein nicht reichen.Während laut Leseranalysen die regelmäßigen Tageszeitung-Konsumenten immer weniger werden und in diesem Bereichkaum Wachstum zu erwarten ist, setzt sich der Boom im Internetweiter fort. „Deutschland hat in punkto Internetnutzung noch 200Prozent Wachstumspotenzial”, prognostiziert etwa Harald Sum-

ma, Geschäftsführer des eco-VerbandesderdeutschenInternetwirtschaft.DamitdieZeitungsverleger künftig multimedial aktivsein können, seien aber auch entsprechen-de politische Maßnahmen erforderlich, soder Tenor auf dem Printgipfel der Medien-tage München. Es bedarf einer Wettbe-werbsgleichheit gegenüber den elektroni-schen Medien, damit der Printsektor er-folgreich arbeiten kann. So forderte Andre-as Scherer, Vorsitzender des VerbandsBayrischer Zeitungsverleger (VBZV), bei-spielsweise den Zugang zu Rundfunk undFernsehen für die Verlage zu erleichtern.(Siehe auch Kasten rechts oben.)Im Allgemeinen zeigen sich die Zeitungs-macher optimistisch und sind sich einig da-rüber, dass einige Schritte in Richtung In-ternet bereits erfolgreich getätigt wordensind. Wie Helmut Heinen, Präsident desBundesverbandes Deutscher Zeitungsver-leger, hervorstreicht, gebe es das klassi-sche Bild des konservativen Verlegersschon lange nicht mehr.Wie auch schon im Zuge der Österreichi-

schenMedientageEndeSeptemberdiskutiertwurde,siehtdieZei-tungsbranche offenbar keinen Anlass sich allzu sehr vor der Zu-kunft zu fürchten. Und wenngleich sich die meisten Branchenex-pertendarübereinigsind,dassderErfolginsbesonderevondenIn-ternet-Aktivitäten abhängen wird, so werden dem PrintproduktdochauchQualitätenzugeschrieben,diederLeserimNetzvergeb-lich sucht. So schwärmte etwa Standard-Chefredakteurin Alexan-dra Föderl-Schmidt auf dem österreichischen Printgipfel von derbestechenden haptischen Erotik, die von Print-Medien ausgehe.

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MEDIEN Technologie / Trends

Die Internetaktivitäten der Print-Verlage sichern ihnen das Überle-

ben. Das war jedenfalls bei den Münchner Medientagen der Tenor

der dort vertretenen Experten. Wesentlich sei aber ein fundiertes

Geschäftsmodell denn sonst sei ein Markentransfer ins Internet

nicht möglich. Claudia Zettel berichtet.

MARKENTRANSFERHilft die Präsenz in Internet den

Printverlagen zu überleben?

Der Printgipfel bei den Münchner Medientagen. Gerade am Wort: Bodo Hombach,

Geschäftsführer der WAZ-Gruppe, die derzeit intensiv die Onlinepräsenz ausbaut

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Die Medientage München vom 7. bis 9. November ver-zeichneten 2007 mit rund 8.000 Teilnehmern, 95 Pa-nels und mehr als 500 Experten auf den Podien einen

neuen Rekord. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Gün-therBecksteinforderteinseinerEröffnungsrede,deraktuel-le Konflikt um digitale Zusatzangebote von ARD und ZDFdürfe nicht eskalieren. Statt erneut die EU-Kommission ein-zuschalten, sollten alle Beteiligten einen „vernünftigen In-teressenausgleich” suchen.Prof. Dr. Wolf-Dieter Ring, Vorsitzender der Gesellschafter-versammlung der Medientage München und Präsident derBayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), wies inseinemGrußwortdaraufhin,„dasssichderöffentlich-recht-liche Rundfunk selbst keinen Gefallen tut, wenn er mitten ineinem laufenden Findungsprozess Fakten schaff“. Ring er-klärte, es gehe nicht darum, den öffentlich-rechtlichenRundfunk von der Digitalisierung abzukoppeln. Um etwa beiden Themen Digitalradio und Handy- TV voranzukommen,brauche es einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk.Um den Printmedien genügend digitale Entwicklungschan-cenzugewähren, fordertenVertreterderZeitungs-undZeit-schriftenverbände beim Printgipfel der Medientage, ihnenmüsse der Zugang zum Rundfunk erleichtert werden.Auf der kongressbegleitenden Medienmesse präsentiertenwieder etwa 100 Aussteller Neuheiten aus den BereichenBroadcast, Multimedia, Film/Produktion, Werbung undPrint. In enger Verzahnung mit dem Medienkongress stan-den in diesem Jahr die Themen-Specials Produktion undMusik im Mittelpunkt. Der MedienCampus Bayern enga-gierte sich wieder mit vielfältigen Aus- und Fortbildungspa-nels.ErstmalswurdenspezielleAusbildungswegeindieMu-sikbranche aufgezeigt.

WAZ: Lokales im neuen

regionalen Online-Portal

Die deutsche WAZ Mediengruppe startete Ende Oktober ihrOnline-Portal DerWesten.de. Das werbefinanzierte Portalvereinigt die bisherigen Auftritte der fünf regionalen WAZ-

Titel Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ), Neue Ruhr/ NeueRhein Zeitung (NRZ), Westfälische Rundschau, Westfalenpost undIserlohner Kreisanzeiger. Im Angebot seien damit Berichte vonrund 800 Redakteuren, so der Verlag.„Unsere Kernkompetenz ist nicht das Zeitungmachen, sondernverlässlicher Qualitätsjournalismus mit lokalem und regionalemSchwerpunkt”, sagte WAZ-Geschäftsführer Bodo Hombach. Dasgelte “gleichgültig, ob die Produkte auf Papier oder elektronischtransportiert werden”.Katharina Borchert, eine ehemalige Bloggerin, leitet das 22-köpfi-geRedaktionsteam.DerVerlagrichtetemitAnfangsinvestitionenineinstelliger Millionenhöhe eine komplett neue Redaktion in derEssener Verlagszentrale ein und will von dort aus auch selbst ge-drehte und zugekaufte Videoberichte sowie später auch Audiobei-träge anbieten.Wichtige Meldungen bekommen Ortsmarken. Nutzer, die sich mitihrer Adresse anmelden, sehen so auf einem StadtplanausschnittHinweispfeile auf Ereignisse in ihrer unmittelbaren Umgebung.Daneben soll das Angebot auch einen Community-Teil bieten, indem die Nutzer Weblogs, Profilseiten und eine personalisierteNachrichtenauswahl kombinieren können.

Printmedien fordern

leichteren Zugang zum

Rundfunk und TV

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Redaktions- und Anzeigensysteme basieren heute fast aus-schließlich auf XML (eXtensible Markup Language). DankXML lassen sich die Inhalte in ihrer logischen Struktur er-

halten und an beliebige Layouts anpassen. Das ist die technologi-sche Voraussetzung für „Print- to-Web“ (P2W).

Was bedeutet Print-to-Web?

Während „Web-to-Print“ (W2P) die Online-Erstellung vonDrucksachen bzw. die Online-Akquisition von Druckauf-trägen darstellt, fasst P2W verschiedene Szenarien für

Online- Mehrwertdienste zusammen. P2W ist im engeren SinnedieZweitverwertunggedruckterodernochzudruckenderInhalte–d.h. Texte und Bilder – im Internet. Im weiteren Sinne ist P2W dieErgänzungursprünglicherPrintdatenmit Internet-typischenNavi-gationsfunktionen (Links, Suchabfrage), Dokumenten (PDF- Da-teien, andere Sites) und Mediendateien (MP3-Audio-Podcasts, Vi-deosequenzen) sowie mit Publikationsformen des Web 2.0 (Blogsetc.).

Neben der Special-Interest-Vertiefung ge-druckter Informationen (Mehrwertdienst)soll P2W den Online-Leser natürlich auchan des Printmedium Zeitung/Zeitschrift he-ranführen. Auch wenn sich die Auflage da-mitwahrscheinlichnichtsteigernlässt,wirddochdieVerbreitungderInhaltedeutlicher-weitert – sei es über bezahlpflichtige E-Pa-pers oder den regelmäßigen kostenlosenBesuchderHomepage.UnddieVerbreitungist schließlich ein wichtiges Argument fürAnzeigenschaltung und -preise. Somit kannnicht unbedingt nur von sinkenden Druck-

auflagen sowie von einer Unterlegenheit gegenüber dem Internetgesprochen werden; ein Teil der Auflage wird quasi im Internetkonsumiert.Entscheidend dabei ist, dass die News auf den Internet-Seiten derVerlagegelesenwerden. AusdiesemGrundesinddieVerlegerzur-zeitnichtgutaufdieNews-Portalederöffentlich-rechtlichenFern-sehsenderzusprechen.DennmitdenpauschalerhobenenTV-Ge-bührengeldernwirdeineKonkurrenzzukommerziellenVerlagsin-halten aufgebaut.

Homepages mit Web-2.0-Portal

DieHomepagedesZeitungs-undZeitschriftenverlagesistzu-gleich ein News-Portal. Anders als auf sonstigen kommer-ziellen Websites geht es gleich auf der Startseite zur Sache:

spannende Bilder, Schlagzeilen, stundenaktuelle Nachrichten-übersicht mit Links zu Artikeln, Videos, anderen Websites und ver-tiefenden Ressourcen (vollständige Interviews, PDF-Dateien, Da-tenbanken).

12 16 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

MEDIEN Trends

Beim Kampf um die Leser in der hochaktuellen Berichterstattung

stehen seit langem Zeitungen und Wochenmagazine in direktem

Wettbewerb zu den elektronischen Medien – zunächst zum TV, spä-

ter auch zum Internet. Die Verlage reagierten mit Online-News und

E-Paper-Ausgaben – heute schon ein Muss –, einige Großverlage so-

gar mit eigenen TV-Produktionen. Aber die Klassiker Zeitungs- Web-

site und E-Paper müssen modifiziert werden – nicht nur weil neue

Wege der Aktualitätswahrung gesucht werden, auch weil sich im In-

ternet mit Web 2.0 eine völlig neue Medienphilosophie durchsetzt.

Eine Bestandsaufnahme. Von Dieter Kleeberg.

Neue Online-Mehrwertdienste

PRINT TO WEBWeb 2.0 fordert Modifikationen

E-Paper der Süddeutschen Zeitung: Die Zeitung als PDFBildzeitung: Inhalte vom Blatt direkt auf die Homepage

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Trends MEDIEN

NEU ist die Zusatzfunktion als Web-2.0- Portal (siehe unter „zei-tungsblogs”). Eine besondere News-Portal-Symbiose sind inDeutschland die Deutsche Telekom und die Verlage Axel SpringerundBurdaeingegangen.WerdieT-Online-Homepageaufruft,wirdmit News und Gossip von Bild und Bunte zugeschüttet. Und dieBunte- Homepage befindet sich auf dem T-Online-Portal.

E-Papers auch als Ticker

E-Papers sind die digitalen Pendants zu den gedruckten Zei-tungsausgaben. Abonnenten der Papierzeitung haben in derRegelkostenlosenZugang,dieE-Paperkannaberauchkos-

tenpflichtiganStelledergedrucktenZeitungabonniertwerden.DieOnline-Versionen sind schon vor dem nächtlichen Auflagendruckverfügbar und können in Nachrichtensendungen vorab zitiert wer-den, was den Verkauf der Auflage steigert.Programmiert werden E-Papers im Internet-Standard HTML. XMLsorgtdafür,dassdieeinzelnenArtikel in ihrerStruktur–Rubrik,Ti-tel, Untertitel, Vorspann, Text, Bilder plus Legenden – vorliegen.Durch starre Übernahme der Print-Layouts in die HTML- Seitenbleiben die Seitenlängenverhältnisse der Zeitungsseiten und Arti-kel erhalten. Artikel, Bilder und Anzeigen werden beim Anklickenals XML-Objekte in ein neues HTML- Fenster geladen. Neben derdargestellten Zeitungsseite erlauben Navigations- und Suchfunk-tionen die komfortable Volltextrecherche der aktuellen und archi-vierten Ausgaben. Jede Seite kann außerdem als PDF- Datei mitkopierbaren Texten oder seltener als JPEG-Datei (Lupenfunktion)heruntergeladen und ausgedruckt werden.E-Papers stehen darüber hinaus im Wettbewerb mit dem weltweitverteilten Digitaldruck von Zeitungen. In diesem Szenario dienensieabernichtalsPDF-Druckdatei,weildieBildauflösungzuniedrigist und die internationalen Digitaldruckausgaben normalerweiseinhaltlich und werblich modifiziert sind.NEU: Trotzdem ist zwischen beiden Szenarien eine interessanteSynthese möglich – der Handelsblatt-Verlag hat es vorgemacht.Zunächst begann er mit auf acht A4-Blätter abgespeckten Vorab-Digitaldrucken der wichtigsten Meldungen der Abendausgabe. Dielinks oben gehefteten Seiten wurden an die Business-Class- Flug-gäste der Lufthansa bzw. Star Alliance verteilt. Diese Philosophieübernahm das Handelsblatt auch auf die Website, wo ein minuten-aktueller HTML-Ticker die Schlagzeilen der wichtigsten Meldun-genauflistet.AufdenSchlagzeilenliegendieLinkszumkomplettenText. Die Ticker-Meldungen sind als vierseitiges, redaktionell ru-briziertes, „on-the-fly“ generiertes PDF-Dokument downloadbar.JenachZeitpunktdesHerunterladenskannderPDF-Tickerwech-selnde Beiträge enthalten, wenn aktuelle News nachdrängen.NEU: Beliebige Themen der E-Paper oder des News-Portals las-sen sich innerhalb des Internet-Auftritts zusammenfassen. DieseBündelungen von Artikeln aus verschiedenen Rubriken und Zei-

tungsbüchern werden als Special-Interest-Plattformen bezeich-net.ZurPflegedieserPlattformzählenauchnurhiererscheinendeGrafiken, Ratgeberbeiträge und Services.

News Feeds und Widgets

DieXML-TechnologiemachtnichtnurBlogsmöglich,sondernauch die automatische Versorgung eines Blogs oder einerWebsite mit aktuellen Informationen bzw. mit Texten und

Bildern einer Informationsseite des Verlages. Diese Weitergabe li-zenziert (d.h. per freiem oder kostenpflichtigem Abonnement)empfangener Nachrichten heißt Syndikation oder News Feed, dasnötigeXML-WerkzeugRSS-Feed(„ReallySimpleSyndication“).Dieso erhaltene Information darf weiter verlinkt werden, aber nicht inanderen Printmedien als denen des Urheberverlages erscheinen.Moderne Internet-Browser bieten die Funktion als RSS-Rea- dermitan,genausoSmartPhoneswiez.B.dasAppleiPhone.Damiter-reicht die digitale Zeitung auch mobile Endgeräte.NEU: Um der Syndikation von Nachrichten auf die Sprünge zu hel-fen, tauschen immer mehr Verlage die unscheinbaren RSS-Abo-Buttons gegen so genannte News Widgets aus. Ursprünglich sindWidgets kleine Minioberflächen für das „Tuning“ der Desktop-OberflächedesComputers,z.B.einKalender,einanalogeUhroderdie Wetterdaten. News Widgets funktionieren ähnlich: Die grafischgestalteten Schaltflächen lassen sich von der Zeitungs-Websiteganz einfach auf die Ansicht der Websites oder der Blogs überneh-men, die der Nutzer am häufigsten besucht bzw. aus seiner Favori-ten-Listeaufruft.WieschondieRSS-ButtonsstehendieNewsWid-gets für ganz bestimmte Themengebiete.Ob Widget- oder RSS-Button – die Syndikation erlaubt es sogar, ei-nen Dienst für diesen Mehrwertdienst zu erstellen. So könnenNews in einem bestimmten Themengebiet zusätzlich mit einemabonnierten E-Mail-Newsletter auf den Computer oder das Handyangekündigt werden.

Web 2.0 – Barrierefreiheit

Web2.0istdasResultatderEntwicklungdesInternetvonei-ner unorganisierten Ansammlung von Seiten hin zu einerkomplexen Computerplattform. Darauf werden immer

mehr Anwendungen und Daten unterschiedlichster Art offen fürdieNutzerundvorallemdurchdieNutzerselbstbereitgestellt.DerInternet-Nutzerkonsumiertnichtmehreinseitig,sondernwirdTeileiner „kollektiven Intelligenz“, indem er als „Blogger“ selbst Inhal-te erstellt und anderen Nutzern das Einfügen von und Vernetzenmit deren Inhalten erlaubt. Neben den bisherigen statischen Web- >

Der Newsticker der NZZ: Aktuelles kurz gemeldet

Widgets: Die gewünschten Inhalte im Web immer mit dabei

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sites der kommerziellen Anbieter bauen die Nutzer ihr eigenes In-ternet auf: mit hochgradig vernetzten Selbstdarstellungsseitenund Tagebüchern (Weblogs, kurz Blogs, „Blogosphäre“), Diskus-sionsforen und Tauschbörsen (Boards), Media-Sharing-Portalen(z.B. Google YouTube.com) und Enzyklopädien (z.B. Wikipedia).Service-Provider stellen dafür Server, Strukturen und Templateszur Verfügung, mit denen das Blogging, Diskutieren etc. unter-stützt wird.NEU: Web 2.0 hat noch eine weitere, oft ignorierte Facette: Das In-ternet soll künftig möglichst „barrierefrei“ sein. Diese Forderungstammt aus dem Vokabular der behinderten Mitmenschen. Be-züglichdesInternetbedeutetesu.a.dieakustischeWiedergabederInhalte für sehbehinderte Nutzer – leider noch die absolute Aus-nahmebeiOnline-Zeitungen.Dieses„NewspaperRadio“genannteFeature wird mit einem Sprachgenerator realisiert, der dieE-Paper-Ausgabe artikelweise „vorliest“. Viele überwiegend eng-lischsprachigeZeitungensindzurzeitnurbeidemamerikanischenInternet-Dienst PressDisplay.com akustisch abrufbar, wahlweiseauf dem PC im Windows Media Player oder auf dem Smart Phone(„Mobile Radio“). Nur wenige deutschsprachige Verlage rüstenmehr experimentell als ständig die Meldungen auf ihrer Homepa-gemiteinemLautsprecher-SymbolfürdenSprachgeneratoraus.Einen anderen Weg geht Die Welt. Zusätzlich zu ihren vertiefendenAudio-Podcastsstelltsietäglichbiszufünfvertonte(d.h.voneinemSprecher vorgelesene) Artikel auf die Website.

Bewertung des Web 2.0

Im Web 2.0 ist die Verlinkung Gleichgesinnter stark ausgeprägt.Es werden aber nicht nur Inhalte und Interessen verlinkt, auchMenschen verlinken sich („Social Networks“), und das in teil-

weisegewaltigenAusmaßen.Somachte jüngstdieMinderheitsbe-teiligung (1,6%) von Microsoft am Social Network Facebook.comFurore. Das Portal, in dem sich Studenten kennen lernen, wiederfinden und über Themen austauschen können, hat einen Markt-wert von 15 Mrd. US-Dollar. Nachgeahmt wurde die lukrative Ideeim deutschsprachigen Raum u.a. mit studiVZ.net und MeinNach-bar.net.

Auf den fahrenden Web-2.0-Zug aufzuspringen versuchen nunauch immer mehr Web-1.0-Inhalteanbieter. Sie artikulieren sichzusätzlich zum Internet-Auftritt mit einem „Commercial Blog“.Doch dieses Medium hat es in sich: Die Pflege erfordert täglichenbis wöchentlichen Aufwand, die Themen müssen interessant ge-nug sein, um Resonanz (möglichst positive Kommentare, Verlin-kung durch Leser) zu erzielen. Zurzeit ist sowohl bei den privatenwie auch kommerziellen Blogs eine „Bereinigung der Blogosphä-re“ festzustellen: Interessante Inhalte sind wohl eher die Ausnah-me als die Regel, sodass viele Blogs wieder verschwinden.

Mit ihrer journalistischen und Medien-Kompetenz sollten Zei-tungsverlageindieserSituationerneuteineChanceaufspüren,umdie Web-2.0-Klientel zu erreichen. Anders als bei den Zeitungsle-sern handelt es sich bei der neuen Zielgruppe um Leser und Jour-nalisten auf Leserbriefniveau zugleich.

Zeitungsblogs

NEU: Es dürfte den Verlagen aber nicht schwer fallen, ent-sprechend ihres Spektrums von Boulevard- bis Wirt-schafts- und Kulturpresse niveauvolle Inhalte in eigene

Blogs zu stellen. Tagesaktuelle Themen werden in Blogs und Fo-ren,eröffnetundmoderiertvonderRedaktion,vondenLesernver-tieft. Ihre Stimme wird wahrgenommen, die Leser-Blatt-Bindungauf neue Weise gestärkt. Beispiele führender Zeitungshäuser be-legen, dass das Konzept aufgeht. In diesem Umfeld generieren ei-nige Zeitungen tagtäglich sogar ein nationales Blogverzeichnis –ein Service, den Google nicht bieten kann.Die neuen Blogs werden auf der Homepage der Zeitung unterge-bracht – neben dem News-Portal und dem Zugang zu E-Paper,Mediadaten etc. Das News-Portal kann direkt auf ein Blog- oderForumthema (Thread) verweisen.

Citizen Media

DasBedürfnisnachregionaler, jasogarlokalerIdentität inderNachrichtenlandschaft kann durch Zeitungsredaktionenund Fernsehsender bei weitem nicht abgedeckt werden.

Hinzu kommt ein Frust über den teilweise schlechten Journalis-mus. Daraus erwächst der Drang der Bürger, selbst in die Berich-tertattung einzusteigen. Die „Citizen Media“ sind verlagsunabhän-gige Internet-Zeitungen und -Sender und werden in Blog-Formpubliziert. Zwar wird dadurch der Journalismus auch nicht besser–die stark subjektive Sicht ist typisch für Autodidakten –, aber da essichoftumtratschnaheThemenhandelt,passtessogar.Selbstiro-nisch bezeichnet sich dieses Genre als „Grassroots Journalism“ –frei übersetzt hören die Bürger nun das Gras in der Gemeindewachsen.NEU:GeschicktversuchenmittlerweiledieVerlage,dieCitizenMe-dia für sich zu nutzen. Zwei Wege bieten sich an. Der erste ist, dassdie Redaktionen spektakuläre Fotos für beträchtliche Honorarekaufen. Augenzeugen von Unfällen, Verbrechen etc. schießen mitdem Kamera-Handy ein Bild oder eine Videosequenz und sendendas Ganze an den Verlag oder Sender. Der zweite Weg: Die VerlagestelleneinenTeil ihresInternet-AuftrittsalsPlattformfürlokaleCi-tizen-Media-Redaktionen zur Verfügung. Somit wird der „Lokal-teil“ vertiefend ergänzt.Es gibt aber auch anspruchsvollen Laien-Netzjournalismus, derals Konkurrenz zum professionellen Journalismus empfundenwird. Auch hier wird in Deutschland aus der Not eine Tugend ge-macht.SobietetdieSüddeutscheZeitungunterjetzt.dedenHobby-

MEDIEN Trends

Social Networks: studiVZ zum Austausch für Studenten

Handelsblatt-Blog: Redaktion moderiert die Themen

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journalisten eine Plattform. Dagegen unabhängig bleibt das Pro-jekt Readers-Edition.de. Unabhängig davon handelt es sich bei derNetzzeitung.de um ein professionelles Verlagsobjekt, das aus-schließlich im Internet erscheint.

Virtuelle Zeitungen

Das Internet war und ist auch ein Tummelplatz für Querköpfeund Spaßvögel. Zum Glück gibt es neben Spam, Viren, Dia-ling und Phishing auch Parodien auf die Medienwelt. So hat

die Enzyklopädie Wikipedia ein Spinner-Pendant namens Stupipe-dia, und die Hobby-Schreiber unter den Bloggern finden ein neuesBetätigungsfeld in virtuellen Online-Zeitungen. Virtuell bedeutethier,dassessichumerfundeneNachrichtenundalsFälschungge-kennzeichnete Zeitungsausgaben handelt.NEU: Wie schon bei den Citizen Media versuchen einige Zeitungs-

verlage, die Kontrolle über diese humoristische Grauzone zu be-kommen, damit die Trennung in „wahre“ und „gefälschte“ Onli-ne-Zeitungen gewahrt bleibt. Die Verlage stellen ganz einfach diePlattform für die virtuelle Zeitung zur Verfügung. Unter dem Argu-ment, ihren Lesern „journalistische Freiräume bieten“ zu wollen,startete Tagesspiegel.de eine fingierte Web-Zeitung, in der jeder-mann fantasievolle Artikel und Meldungen zu ein paar vorgegebe-nen Stichwörtern schreiben kann. Der originellste Beitrag jederAusgabe wird von der Community selbst gekürt und nimmt an ei-nem Gewinnspiel des Verlages teil. Auch diese Maßnahme erweistsich als Mittel der Leser-Blatt-Bindung.Einen Schritt weiter geht das oben erwähnte Verlagsgebilde Deut-sche Telekom und Axel Springer (Bild.T-Online.de). Mit der eng-lischsprachigenAvaStar.comgestartet,erscheintseitFebruar2007jeden Freitag kostenlos The AvaStar als PDF-Zeitung auch aufdeutsch.DieZeitungimitiertnichtdieBild-Zeitung,sondernhateineigenständiges, durchaus professionelles Erscheinungsbild undwendet sich an die „Second Life“-Community. Somit entspringenBilder, Namen und Begebenheiten ausschließlich dem bekanntenVirtual-Reality-Spiel.

Wer P2W und Web 2.0 nicht für eine Modeerscheinung hält,sondern als Chance begreift, kann sich an kompetenterAdresse auf dem Laufenden halten. Unter dem Motto

„Beyond the Printed Word“ hält die Ifra jährlich Anfang Novemberein Symposium ab (2007 in Dublin) und pflegt das Thema perma-nent im Blog www.beyondtheprintedword.blogspot.com. Außer-dem trainiert die Ifra unter den Stichworten „medienkonvergenterJournalismus“ und „Community und Journalismus“ crossmedialeKonzepte für die ganzheitliche Umsetzung von Print-, Online- undmobilen Medien.

Trends MEDIEN

Kurier interaktiv: herausfinden was die Leser denken...

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Apple hat im abgeschlossenen letztenQuartal des Geschäftsjahres 2007am 29. September bei Umsatz sowie

Gewinn im Jahresvergleich erneut deutlichzulegen können und übertraf damit die Er-wartungen der Analysten. Der Quartalsge-winn stieg von 542 Millionen US-Dollar um67 Prozent auf 904 Millionen US-Dollaroder 1,01 US-Dollar pro Aktie.“ Eigentlichsolltejeder,derdiebewegteGeschichtevonApple über die Jahrzehnte mitverfolgt hat,diese Meldung mit tiefer Genugtuung ver-folgen.„EsgibtnochGerechtigkeit“,könnteman meinen, wenn man den ewigen KampfMicrosoftgegenApple,RedmontgegenCu-pertino, Cash gegen Usability, das Copy-and-paste von Innovationen und eine Füllevon „kleinen“ Grabenkriegen betrachtet,die in der Vergangenheit um die geliebtenMacs bangen ließ.BegonnenhatdasMonopolywomöglichmitdem legendären Entschluss, bei Rechnernauf Intel-Prozessoren zu setzen. Die Hard-core-Mac-Fetischisten liefen Amok, aberebennurdie,undhätteApplediesenSchrittnicht gesetzt, würde sich das KerngeschäftallerWahrscheinlichkeitnachnurmehraufiPod, iPhone und iTunes konzentrieren.Aber –und das muss gesagt werden – halfdie legendäre Architekturkehrtwende demKonzernzueinersteigendenBeliebtheitbeiden PCs, nicht zuletzt die Powerbooks sindtrendiges, praktikables Accessoire vor al-lem der jüngeren Generation.

iPod first generation:

Alles war gut

Apropos Generation: Bei den ersteniPods schien die Welt noch in Ord-nung. Das schicke, durchdachte De-

sign und -im Vergleich zum Windows Me-diaplayerdamals noch recht privatime iTu-nes waren die eleganteste Variante derMusikverwaltung. Mit diesem leichten

TouchdesAlternativen,desIntellektuellen.Weiße Kopfhörer signalisierten: „Hey, ichbin anders. Ich pfeif auf Marktkartelle.“SteveJobs isteingenialerVisionärundviel-leicht war er es garnicht persönlich, derschließlich den iShop als fixes Element iniTunes implementierte und den iPod-Kon-sumenten quasi Apple als einzigen Musi-kanbieter vor die Nase setzte.Zuerst reichte es den Norwegern, die be-reits 2006 mit gerichtlichen Klagen einen

Kompromiss erreichten: Man einigte sich,dass Kunden Musik von iTunes auf CDbrennen und im Anschluss umformatierendürfen. Hellhörig geworden schlossen sichVerbraucherschützer aus Finnland odergar Deutschland und Frankreich an.In einer aktuellen Ausgabe des deutschenNachrichtenmagazins Focus kritisierteMeglena Kuneva, zuständig für den Ver-braucherschutz in der EUKommission, dieApple´sche Verkaufsphilosophie: So wieeineCDaufallenCDPlayernläuft,somüsseauch die von Apple bezogene Musik auf al-len Playern laufen, nicht nur auf den iPodsvon Apple.DerFairnesshalberseigesagt:DieEU-Ko-mission richtete ihre Vorwürfe auch gegenandere Musikriesen wie Universal, Warnerund Sony BMG. Und: Apple ist neben Intelund Microsoft der dritte US-Technologie-konzern, gegen den ermittelt wird.

12 20 NTNEWSPAPERTECHNOLOGY 4/2007

MEDIEN Technologie / Trends

Was haben wir die Macs geliebt! Was haben wir uns gefreut, als die

ersten iPods nach den ersten iMacs antraten, endlich Apple jenen

verdienten Ruhm zukommen zu lassen, den der Konzern unserer

Meinung nach schon viel zu lange verdiente. Aber plötzlich scheint

alles anders. Bei vielen zuckt der Nervus Sympathicus plötzlich nach

unten. Eine distanzierte Bestandsaufnahme von Michael Pletz.

Das iPhone zum Selbermachen:

Ausschneiden und Zusammenkleben

und 100% recyclingfähig

DIE FAULEN ÄPFELApple als Monopolist

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Trends / Technologie MEDIEN

Ein seltenes

Statement#

Der Konter aus Cupertino kam beimsonst eher mit „kein Kommentar“bekannten Unternehmen postwen-

dend: Man wollte ja eine gesamteuropäi-sche Vertriebslösung anbieten, aber diver-se Musikanbieter wären gegen eine solcheLösung gewesen. Naja, dazu sollte manwissen,dassbereits2004Applevonderbri-tischen Konsumentenschutzorganisationgeklagt wurde, da auf der Insel iTunes imVergleichteurerwaralsimRestvonEuropa.Ganz gleich, wie hier der Kampf EU gegenApple endet, Fakt ist ein Quasi-Monopol voniTunes, will man den iPod als Musikplayernutzen, bedingt durch die proprietärenStandards. Dazu kommt das mehr als nurkonsumentenfeindliche Rechte-Manage-ment via der Musiksoftware.Irgendwie liegt da Apple in seiner Politikganz,ganznahbeimallseitsbekanntenundkritisierten Stil Microsofts zur Monopol-Blütezeit.Liest man in den diversen Foren der Mac-Anwender, so hat auch die Computersparteihre faulen Äpfel, die Massenproduktion re-vidiert langsam den Ruf des ehemals alsQualitätsplatzhirsch bevorzugten Anbie-ters.Ganzklar:InderMasseverliertmananKlasse. Aber muss es ausgerechnet Applesein? Natürlich scheint es biologisch: MehrProduktion,mehrAusfälle,mehrReklama-tionen, mehr Servicebedarf. Der Luftballondehnt sich, bis er platzt.

Another brick

in the wall

Der Hype rund um das iPhone eilteihm schon lange vor Auslieferungvoraus. Und natürlich vergingen kei-

ne Dekaden, bis die ersten Hacker allesdaran setzten, die anfänglich nur für AT&Tgebrandeten (sprich: limitierten) sexy Teilediverse Fixes und Patches zum „Freischal-ten“ zu programmieren. Steve Jobs erteilteseiner ureigensten Zielgruppe, den tech-nik- und designorientierten Individualisten,

eine zynische Absage, die ihresgleichensucht: Wenn daran herumgebastelt würdewerdesichdasiPhonemitdenkommendenUpdates in einen iBrick verwandeln, form-schön, aber nutzlos.Die nächste Anekdote im Reigen des oftzitierten Apfels, der vom Stamm fällt, eröff-net Greenpeace und das Zentrum für Um-weltgesundheit im kalifornischen Oakland(„Danke, Ah-nold!“). Letztere monieren le-diglich die giftigen Chemikalien im neuenVerkaufsschlager iPhone, erstere warntenbereits im März 2007 über die giftigen In-haltsstoffe von Apple-Produkten und darü-berhinausdiegarnichtnettenProduktions-standorteinChina.BeiGreenpeacepunkte-te Apple bei einer Studie als ökologischesSchlußlicht aller Computerhersteller. SteveJobs gelobte damals Besserung: NeueLED-Displays würden weder Arsen nochQuecksilberenthalten,ab2008sollPVCausApple-Produkten verbannt werden und bis2010 wolle Apple doppelt soviele Altgeräterecyceln wie heute. Greenpeace freute sichund die Anwender atmeten beruhigt auf.So weit, so gut, nur enthält eben das neueiPhone giftige Bromverbindungen und ge-fährliches PVC, so Greenpeace-Chemie-Expertin Zeina Alhajj, Apple „habe damit dieChance verpasst, das iPhone als erstenSchritt zu nutzen und grüner zu machen.“Kehren wir nochmals in die Kapitalmärkteder Weltkonzerne zurück: „Das iPhone unddieanhaltendeNachfragenachiPodssowieMacs trieben den Umsatz von 4,84 Milliar-den US-Dollar im vierten Quartal 2006 aufnunmehr 6,22 Milliarden US- Dollar. DieBruttogewinnspanne lag bei 33,6 Prozent(29,2 Prozent im Vorjahresquartal).“ So dieaktuellen Newsticker.Man gestatte mir abschließend ein persön-liches Statement: Während andere versu-chen, mit weißen Kopfhörern auf offenerStraße einen nicht vorhandenen iPod zusuggerieren, habe ich mir zu meinem neu-en iPod (5.Generation) schwarze Kopfhörererstanden – nicht nur wegen der Lautstär-ke. Momentan ist mir Apple wie eine lang-jährige Freundin – und ich bin in der Bezie-hungskrise.

Steve Jobs: Apple Gründer

und einer der Innovatoren

der Grafik- und Medienwelt.

Aber sein Konzern nimmt

immer mehr microsoftia-

nische Züge an. Marktbe-

herrschung ist alles. Selbst

eingefleischten Apple-Fans

ist die Art und Weise wie mit

den neuen Spielzeugen,

iPod und iPhone, umge-

gangen wird, suspekt...

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Neue Hoffnung für den stagnierenden Mark der elektroni-schen Zeitungsausgaben schöpfen zumindest US-Verlegermit dem nun vom weltgrößten Online-Buch-Einzelhändler

Amazon vorgestellten E-Reader Kindle. Damit will Amazon zwarvorranging dem Markt von E-books neuen Auftrieb verschaffen,neben Büchern bietet Amazon aber auch Zeitungen wie die NewYork Times, das Wall Street Journal und die WashingtonPost aber auch Magazi-ne wie The Atlantic inelektronischer Forman. Die Zeitungs-abos kosten zwi-schen sechs und15 Dollar pro Mo-nat. Auch ausge-wählte Weblogskönnen bei Amazonabonniert werden.Pro Blog werden mo-natlich 0,99 Cent ver-rechnet. Der Kindle ver-fügt über eine Netzan-bindung und ist vorerstnur in den USA erhältlich.Amazon-Chef Jeff Bezoshöchstpersönlich hat daselektronische Lesegerät inNew York Mitte Novemberpräsentiert. Das Lesegerät, andem man bereits seit 2004 ar-beite, sei die wichtigste Entwick-lung, die Amazon in Angriff ge-nommen habe, sagte Bezos imVorfeld der Produktpräsentationdem Nachrichtenmagazin News-week.EsseiambitionierteineKultur-technik wie das Buch verbessern zuwollen,soBezos:„Vielleichtändernwirdie Art und Weise wie Leute lesen.”Kindle, der etwa so groß ist wie ein Ta-schenbuch, wiegt 289 Gramm und kann rund200 elektronische Bücher speichern. Das Fassungsvemögen kannmit Speicherkarten erweitert werden. Auf dem Bildschirm [6 ZollDiagonale bei einer Auflösung von 600 × 800 Pixel] ohne Hinter-grundbeleuchtung kommt die bereits bei Sony-LesegerätenbewährteE-Ink-TechnologiezumEinsatz,dieimErscheinungsbildgedruckten Seiten ähnelt.Die elektronischen Seiten können auf dem Gerät, das auch übereine Tastatur verfügt, durchsucht und annotiert werden. Die Text-größe lässt sich individuell anpassen. Wörter können auch immit-gelieferten New Oxford American Dictionary und in der Wiki-pedia nachgeschlagen werden.Über das Whispernet-System, das auf dem von US-Mobilfunk-

betreibern angebotenen EV-DO-Breitband-Dienst [Evolution DataOptimized]basiert, istdasLesegerätmitdemNetzverbunden. Zei-tungenundBücherkönnenalsodirektvonAmazonaufdenReadergeladen werden. Der Download soll nach Angaben des Unterneh-mens weniger als eine Minute pro Buch in Anspruch nehmen.

Anders als etwa bei dem vor rund einem Jahr präsen-tierten Sony-E-Book-Reader ist beim Download von

elektronischen Büchern der Umweg über den PCnicht mehr nötig. Die Verbindungskosten wer-

den von Amazon übernommen. Die Batterie-laufzeit des Kindle beträgt laut Amazon 30

Stunden. In rund zwei Stunden soll das Ge-rät vollständig aufgeladen sein. Daneben

verfügt der neue Rea-der auch über einMail-Programm.Der Verkaufspreisfür das Gerät be-trägt 399 Dollar,also 270 Euro.Ergänzend zumneuen Kindle Le-segeräte stellteAmazon auch ei-nen E-Book-Sto-re mit 90.000 Ti-teln vor. Die Mehr-

zahl der darin ent-haltenen elektroni-

schen Bücher ist imKindle-Store für 9,99

Dollarzuhaben.Klas-siker gibt es bereits ab

1,99 Dollar.Anders als beim Ver-trieb von digitaler Musik

verzichtet Amazon beimE-Book-Verkauf nicht auf

Digital-Rights-Management-Systeme. NachAnga-ben des Nachrichtenmagazins Newsweek werden die Bücher mitKopierschutztechnologien versehen, um ihre unautorisierte Wei-terverbreitung zu verhindern. Von Amazon selbst gibt es dazu bis-her keine Angaben.Bislang kam der Markt mit elektronischen Büchern kaum vomFleck. IndenUSAwirdder jährlicheUmsatzmitE-Booksaufmaxi-mal 25 Milllionen Dollar geschätzt, ein Bruchteil der 25 MilliardenDollar, die im Buchhandel umgesetzt werden.Als Hauptgrund für den schwächelnden Markt gilt die mangelndeAkzeptanz der Lesegeräte. Amazon könnte mit seinem Readerdem E-Book-Markt den Durchbruch bringen, sagte Robert Ender-levonderTechnologieberatungEnderleGroupderFinancialTimesDeutschland: „Gut möglich, dass Amazon gelingt, was zuvor Appleim Musikmarkt erreicht hat.”

MEDIEN Technologie / Trends

NEUE HOFFNUNGAmazon präsentiert E-Reader

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©Kodak, 2007. Kodak ist eine Marke.

Es macht die Nachrichten farbiger.

Klar, einprägsam, überzeugend. Zeitungs-

druck, der Standpunkte vertritt. Und starke

Reaktionen auslöst. Nicht nur, dass die Neuigkeiten

gelesen werden. Auch die Botschaft kommt an.

Print is motivating.

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Die Rheinische Post und die West-deutsche Zeitung rüsten ihren An-zeigenworkflow auf. Angestrebt ist

mehr Effizienz und Flexibilität in der Anzei-genproduktion. Dazu hat die RB Presse-Data GmbH als IT-Dienstleister für derenGesellschafterverlage RBVG (RheinischePost) und W. Girardet (Westdeutsche Zei-tung) ppi Media beauftragt, das Anzeigen-produktionssystem AdMan in beiden Häu-sern zu implementieren.Das kaufmännische Anzeigensystem IS-M/AM von SAP sowie eine Preflight-Lö-sung aus dem Hause One Vision werdendazu nahtlos integriert und in den bereitslänger im Einsatz befindlichen printnet-Planungs- und Produktionsworkflow mitPlanPag, AdPag, ProPag und ProMan ein-gebunden. Die Inbetriebnahme des erwei-terten printnet- Workflows ist bei der Rhei-nischen Post zum Jahreswechsel, bei derWestdeutschenZeitungfürdasersteQuar-tal 2008 vorgesehen.„Mit der integrierten Media-Lösung von ppiMediaundSAPwerdenwirunsereProduk-tionsabläufe im Werbegeschäft noch stär-ker vernetzen und nachhaltig modernisie-ren“, so Stephan Garre, Projektleiter undLeiter Verlagsproduktion Rheinische Post.„Die datenbankbasierte, offene Systemar-chitektur ermöglicht es uns, unsere ge-samte Zeitungsherstellung wesentlichtransparenterundnocheffizienterzuorga-nisieren.“LautHerstellerergänztdasprintnet-ModulAdMan IS-M/AM ideal und ermöglicht ei-nen durchgängigen, rationellen Anzeigen-workflow. Anzeigen lassen sich so in einemeinzigen Arbeitsgang erfassen, produzie-renundfakturieren.ObFließsatz-,Format-oder Satzanzeige, für jeden Anzeigentypgarantiert AdMan eine komfortable, hochautomatisierte Anzeigenproduktion.Für maximale Sicherheit im Herstellungs-prozess ermöglicht AdMan ein qualitäts-sicherndes Prüf- und Korrekturverfahrenvon angelieferten Anzeigenvorlagen. Dazubindet das printnet-System über eineSchnittstelle das Preflight-System AsuraPro von OneVision in seinen Workflow einund gewährleistet somit eine effizienteStrukturfehleruntersuchung. Fehlerhafte

Anzeigen werden auf diese Weise vollauto-matisch korrigiert. Auch im Kundenkor-rektur- und Freigabeprozess von gestalte-ten Anzeigen gehen die Rheinische Postund die Westdeutsche Zeitung neue Wege.Mit dem zur AdMan-Familie gehörendenModul AdCept wird dieser zukünftig inter-aktiv und unkompliziert über das Internetabgewickelt. Verlage wie auch Anzeigen-kunden können sich dadurch eine wesent-lich transparentere und schnellere Auf-

tragsabwicklung Zu-nutze machen.

Die Mediengruppe Rheinische Post,gegründet 1946, ist ein modernesund international operierendes Me-

dienunternehmen. Das Flaggschiff des

Medienunternehmens ist die TageszeitungRheinische Post mit täglich 411.000 ver-kauften Exemplaren und rund 1,2 MillionenLesern. Sie ist damit die zweitgrößte regio-nale Abonnementzeitung in Deutschland.Die Westdeutsche Zeitung ist eine der gro-ßen Regionalzeitungen Deutschlands underscheint im Verlag W. Girardet, dem tradi-tionsreichsten Kommunikationsunterneh-men im Bereich der Städtelandschaft (Düs-seldorferNachrichten),Wuppertal (GeneralAnzeiger) und Krefeld (Krefelder Zeitung).Die Westdeutsche Zeitung erscheint in ih-rem Verbreitungsgebiet mit einer täglichenDruckauflage von rund 200.000 Exempla-

ren, die sich auf 17 Lokalausgabenverteilen.

Der Verlag W. Girardet bietet neben demFlagschiff Westdeutsche Zeitung eine breitePalette publizistischer Leistungen an. DasUnternehmen ist beteiligt an Zeitungs- undAnzeigenblatt-Verlagen sowie an Hörfunk-sendern und Dienstleistungsunternehmen.Hierzu gehören der Düsseldorf Express,Prisma, Radio Wuppertal, Welle Nieder-rhein und Antenne Düsseldorf. Zusammenmit dem Solinger Tagblatt und dem Rem-scheider General Anzeiger werden derüberregionale redaktionelle Teil gestaltetund ein gemeinsamer Anzeigenteil unterWestdeutsche Zeitung plus angeboten.Die RB Presse-Data GmbH wiederum ist IT-Dienstleister für die Gesellschafter RBVGund W. Girardet sowie Partner-Unterneh-men im Kooperationsverbund. RBPD be-treibt die kaufmännischen Systeme undProduktionssysteme (Zeitung und Internet)für die Unternehmen. Durch Bündelung vonKnowhow und Technik werden Synergiengeschaffen und die Möglichkeit geboten,moderne, sich auf dem Stand der Technikbefindende Systeme bereitzustellen.

12 24 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

PREPRESS Installationen

Rheinische Post und Westdeutsche Zeitung

ANZEIGENWORKFLOW

VON PPI MIT SAP-TOOLS

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 25

Installationen PREPRESS

Atex darf sich über die Unterzeich-nungeines„Letterof intent”mitdemKurierverlagaufderIfraExpoinWien

freuen. Der Verlag publiziert den Nordku-rier in Mecklenburg-Vorpommern, demNordostenDeutschlandsundwirdeinevoll-umfängliche Crossmedia Content Manage-mentLösungvonAteximplementieren.DasAtex-System erlaubt jedem Redakteur in-nerhalb der Nordkurier-Organisation dieMöglichkeiten des Multimedia-Publishingzu nutzen.Teil des Projektes ist das Upgrade des be-stehenden Hermes Redaktionssystems aufdie neueste Version 11. Die Implementie-rung beinhaltet eine vollständige Atex WebContent Management Lösung, die über dasOnline-Publizieren von Inhalten hinaus-geht.EsbeinhaltetdasArbeitenmitWeb2.0Community Tools wie beispielsweise Be-wertung von Inhalten, Umfragen, Mitglie-dergruppen, User Management, Web Al-terts, RSS Feeds, Blogs, Geo-mapping, Fo-ren, Wikis, Bildgalerien und die Navigationgesteuert von Klassifizierungen.„Das ist ein hoch interessantes Projekt fürdas globale Atex Team, das pausenlos da-ran gearbeitet hat, die besten Technologiendes Atex Produktportfolios zu integrieren“,kommentiert Franz Fleck, General Mana-

ger Atex Deutschland. „Nordkurier war dereinhundertste Hermes Kunde und der Auf-trag wurde auf der IfraExpo vor neun Jah-ren unterzeichnet. Nordkurier ist für AtexeinwertvollerKundeundwirfreuenuns,dieMultichannel-Lösung liefern zu dürfen, dieden bi-direktionalen Austausch von Inhal-ten und Metadaten zwischen allen Print-und digitalen Medien ermöglicht.“

Manfred Christoffer, Geschäftsführer derKurierverlags GmbH & Co. KG: „Mit dieserAbsichtserklärung stellen wir die WeichenfüreinzukunftsorientiertesContent-Mana-gement-System.“Aus organisatorischer Sicht erweitert dieImplementierung von Atex den gesamtenNordkurier Newsroom und ermöglicht je-dem Redakteur multimediales Publizieren.NordkurierhatbereitseineReihevonÄnde-rungen in Workflow und Geschäftsprozes-sen als Vorbereitung auf diesen neuenNewsroomumgesetzt.DasAtexProjektbe-inhaltet auch die Beratung und Integration,um dem Nordkurier-Team bei der Definiti-on und Einführung eines wirklichen Multi-media-Organisationsmodells behilflich zusein.Atex ist einer der führenden Anbieter vonSoftwarelösungen und Services für die glo-bale Medienbranche mit 34 Jahren Erfah-rung. Durch den kürzlich stattgefundenKauf von Mactive und Unisys Media wurdeAtex zum größten Anbieter von Lösungenfür digitale Anzeigen, redaktionelles Con-tentManagementundMultimediaSoftwareweltweit. Das Unternehmen hat Softwareim Wert von nahezu 1 Mrd. USDollar welt-weit installiert und unterstützt über 800Kunden in mehr als 40 Ländern.

Quark teilt mit, dass Burda Yukom aus München, einer dergrößten Corporate-Publishing-Verlage Europas, nacheinem Upgrade auf die aktuelle Version von Quark Publi-

shing System (QPS) seine rund 60 regelmäßig erscheinendenPublikationen erfolgreich mit der neuen Software produziert.BurdaYukom Publishing gehört zu Hubert Burda Media, einerder international einflussreichsten Publishing-Communities.Durch dieses synergetische Netzwerk steht den Kunden vonBurdaYukom das volle Leistungsspektrum von Hubert BurdaMedia zur Verfügung.Mit rund 60 regelmäßig erscheinenden Publikationen ist derCorporate-Publishing-Dienstleister führend in der Business-und Consumer-Kommunikation. Im Auftrag seiner Kunden

produziert das Unternehmen Magazine, Newsletter, Zeitungen,Corporate Books, Geschäftsberichte, Booklets, E-Journals so-wie Audio-, Video- und Online-Content.Für seine Designs hat BurdaYukom Publishing bereits zahlrei-che Awards gewonnen. Erst kürzlich erhielt das Unternehmenbei den renommierten Designawards Astrid 2007 in New Yorkeine Goldmedaille für das Executive Magazin „impact“ von Fujit-su Siemens Computers, Silber für das Magazin „MAN forum“derMANAGunddieDesign-Auszeichnung„Honors“fürdasglo-bale Entscheidermagazin „think:act“, das BurdaYukom für Ro-land Berger Strategy Consultans produziert. Ebenso gingen vierGoldmedaillen und fünf Silbermedaillen beim Best-of-Corp-orate-Publishing Award an den Münchner Dienstleister.

BurdaYukom Publishing produziert nach

Upgrade erfolgreich mit aktueller QPS-Version

Multimedia-Publishing für gesamte Gruppe

NORDKURIER: CONTENT

MANAGEMENT VON ATEX

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12 26 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

PREPRESS Installationen

Die deutsche Schweiz hat seit demSpätsommer eine neue Tageszei-tung: Erstmals am 19. September

pünklich um 6 Uhr morgens – auf die Mi-nute genau nach Plan – wurde „.ch” infünf regionale Ausgaben gesplittet in Zü-rich, Bern, Basel, Luzern und St. Gallenaufgelegt. Die neue Gratiszeitung er-schien in einer Startauflage von 425.000Exemplaren und wird in vier verschiede-neneTabloid-Seitenformatenanvierver-schiedenenDruckstandortenproduziert.Möglich macht dies die für die Schweizund den deutschsprachigen Raum ein-malige verlags- und druckereiübergrei-fendeArbeitsweisevonClassWizard.DasUmbruch- und Blattplanungsprogrammder gleichnamigen Hamburger Softwa-reschmiede fungiert bei .ch als Herstel-lungs-Leitstand und zentrale Steuerein-heit. ClassWizard plant, verknüpft und

positioniert Anzeigen und redaktionelleStreckenundübergibtdiegesamtenSei-ten dem Ausgabe- Workflow.

In der .ch-Praxis heißt das: Es können mitenormer Geschwindigkeit beliebige In-halte in eine für alle verbindliche zentraleDruck- und Planungsstruktur überführtwerden. ClassWizard ermöglicht dabeizum Beispiel das gleichzeitige Arbeitenmit mehreren Satzspiegeln auf einer Sei-te, das Zusammenfassen von Teilseiten,oder auch das Mischen und Übertragenvon verschiedenen Inhalten aus den un-terschiedlichsten Contentquellen in einePrint- und Planungsstruktur.Zentraler Vorteil dieser Arbeitsweise istdie Möglichkeit, Teilseiten und ganze Sei-ten zu vererben, also Inhalte beliebig zureferenzieren. Mit ClassWizard lassensich dadurch problemlos beliebige Man-tel- und Regionalausgaben sowie Varian-ten – mit unterschiedlichen Umfängenund notfalls auch in unterschiedlichenFormaten – abbilden.

Gratis-Tageszeitung .ch: Perfekter Start mit

Output-Management der nächsten Generation

Time Inc., der größte Magazinverlag in den USA, produziertseitkurzemmitSmartConnectionEnterprisevonWoodWingunter anderem die Titel Fortune, Money, People, Sports Illu-

strated und das Time Magazine. „Time Inc. gehört mit zu den Be-sten in dem was sie tun und wir glauben, dass Ihre Standards diehöchsten in der Industrie sind.” sagt Brian Kruger, CEO von Wood-Wing USA. Und er erklärt, dass die hohen Anforderungen von TimeInc. die Skalierbarkeit und Vielseitigkeit von Smart Connection En-terpriseverlange.„Siehabenunsherausgefordert,"betontKruger.„SiesuchteneinSystem,welchesflexibelundleistungsfähiggenugist, um die Produktionsworkflows von komplexen und sehr großenMagazinen zu erfüllen.”„DergroßeErfolgvonWoodWingistinderKundenorientiertheitbe-gründet. Wir baten sie, der Software bestimmte Eigenschaften undFunktionen hinzuzufügen, denn unsere Anforderungen an dieWorkflows wechseln bei uns ständig. Und WoodWing tat es pünkt-lich,zielgerichtetundsehrprofessionell,”sagtMitchellA.Klaif,Se-nior Vice President von Time Inc. Information Technology.Besonders stolz ist man bei Woodwing auf die Tatsache, dass mitder Installation bei Time Inc. buchstäblich Hunderte von MillionenvonMenschenaufderganzenWelt,diePublikationenlesen,welchemit Hilfe von WoodWing-Technologie hergestellt werden. “Monat-lichließtdurchschnittlich jederzweiteerwachseneAmerikanereinMagazinvonTimeInc.Ganzoffensichtlichist,dassWoodWingzuei-nem Redaktionssystem für die größten Publisher der Welt gewor-den ist,” stellt Kruger fest.„Ich lese die Magazine von Time Inc. schon mein Leben lang,” sagt

Kruger. „Wennichnunsehe,dass jemandeinHeftvonTimeMaga-zine, FORTUNE, Money, People oder Sports Illustrated am Kioskkauft, weiß ich, dass WoodWing seinen Teil dazu beigetragen hat.Dieses Wissen macht mich extrem stolz.”Time Inc., eine Tochter von Time Warner, ist einer der größten Ver-lage der Welt. Mit mehr als 125 Magazinen ist er der größte Maga-zinverlag in den USA und Großbritannien. Monatlich liest durch-schnittlich jeder zweite erwachsene Amerikaner ein Time Inc. Ma-gazinundjederzehnteOnline-UserbesuchteinederFirmen-Web-seiten. (mehr als 19 Millionen einzelne Besucher). Time Inc.s be-kannte Marken und erfolgreiche Franchise-Unternehmen erstre-cken sich über Online, TV, Video on Demand, Satellitenradio, mobi-le Endgeräte, Veranstaltungen und Markenprodukte.WoodWingisteinerdererstenSoftware-Entwickler,dersichschonfrühzeitig auf Lösungen für die Adobe InDesign- und InCopy-Pub-lishingplattform konzentriert hat. Die Firma ist auf Cross- MediaPublishing-Lösungen und die Plug-ins Entwicklung spezialisiert.WoodWing bietet sowohl Standardlösungen für Adobe InDesignund InCopy, als auch individuelle Entwicklungen auf Basis ihrerProduktlinie an. Von WoodWing stammt die im Markt seit langerZeit etablierte „Smart”-Produktlinie für Adobe InDesign und InCo-py mit Produkten wie Smart Connection Enterprise, Smart Con-nectionPro,SmartStyles,SmartLayout,SmartCatalog,SmartHy-phen sowie Smart Speller. WoodWing unterhält Niederlassungenin Holland, Kuala Lumpur und den USA. Kunden werden durch einweltweit umfassendes Partnernetzwerk bedient, in den Vereinig-ten Staaten direkt durch WoodWing USA.

Time produziert mit WoodWing

Smart Connection Enterprise

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 27

Installationen PREPRESS

Die Welt Gruppe / Berliner Morgen-post hat sich für den Einsatz dercrossmodulierten Rastertechnolo-

gie Sublima von Agfa Graphics an allen ih-ren Druckstandorten in Deutschland ent-schieden.BisEndedesJahressolldie inno-vative Software, die im Zeitungsdruckfotorealistische Ergebnisse mit höchsterDetailwiedergabe bei gleichzeitig glattenFlächenundhomogenenVerläufenerlaubt,auf allen RIPs installiert werden. Derzeitwerden in der Offsetdruckerei Spandau be-reits die Berliner Morgenpost und in derOffsetdruckerei Ahrensburg Die Welt sowiedie Verlagsbeilagen Golf Magazin und Iconmit Sublima gedruckt.„Wir haben in ausgiebigen Tests festge-

stellt, dass wir mit Sublima die Druckquali-tät unserer Zeitungen, Anzeigenblätter,Beilagen und generell aller Semi-Com-mercials signifikant erhöhen können. Dasgilt sowohl für den Druck auf verschiede-nenZeitungspapierenalsauchauf ‚schwie-rigeren’ Materialien wie zum Beispiel ex-trem weißen Mattpapieren“, erklärt OlafHopf, Leiter Druckvorstufe der Welt Grup-pe / Berliner Morgenpost,.„Mit Sublima können wir im Zeitungsdruckein Tonwertspektrum vom 1%-Punkt biszum 99%-Punkt realisieren, während beiherkömmlichen Rastern die Grenzen bei 3% bzw. 85 % liegen“ zeigt Hopf den Unter-schied auf. Gleichzeitig erreichen die Bilderfotorealistische Qualität und zeichnen sich

durch besondere Homogenität aus, wasden Gesamteindruck der Zeitungen nocheinmal deutlich verbessert. Auch feinsteDetails wie unter anderem Stoffstrukturenin den Abbildungen sind im Druck gut er-kennbar. „Wir können auf diese Weise un-sere Zeitungen mit einfachen Mitteln aufein Top-Qualitätsniveau heben und ihnenein ganz anderes Image geben“, so Hopf.Rainer Kirschke, bei Agfa in der Region Eu-rope Central Vertriebsleiter Newspaper:„Wir haben uns zum Ziel gesetzt auch fürden Zeitungsdruck innovative Tools zu ent-wickeln, mit denen die Qualität ihrer Objek-te deutlich erhöhen und gleichzeitig bei re-duzierten Kosten ihre Prozesse noch effi-zienter und sicherer gestalten können.”

Die Welt Gruppe / Berliner Morgenpost vereint starke Me-dienmarken für modernen Qualitätsjournalismus. Kernder zur Axel Springer AG gehörenden Zeitungsgruppe ist

die überregionale Tageszeitung DIE WELT. Das Blatt bietet klarstrukturierte Nachrichten, Hintergrundinformationen, Analy-sen sowie Kommentare und verfügt über ein weltweites Korre-spondentennetz. Seit 2004 erscheint außerdem Welt Kompaktals überregionale Qualitätstageszeitung im handlichen Ta-bloid-Format. Sie informiert in deutschen Ballungsräumen ak-tuell, komprimiert und kompetent. Welt Am Sonntag ist die gro-

ße Sonntagszeitung für Deutschland mit vielseitigen Themen-schwerpunkten wie Politik und Finanzen, Sport, Stil und Kultur.Berliner Morgenpost ist die moderne Hauptstadtzeitung undbietet neben ihrer überregionalen Berichterstattung regionaleKompetenz und lokale Tiefe. Im zentralen Newsroom und derBerliner Redaktion arbeiten rund 400 Journalisten an dencrossmedialen Angeboten der WELT-GRUPPE. Sie erstellenauch Welt Online, eines der inhaltlich umfangreichsten deut-schen Online-Newsangebote, das stark auf neue multimedialeElemente wie TV, Video- und Audio-Podcast-Formate setzt.

Axel Springers mediale Aushängeschilder

Die Welt Gruppe / Berliner Morgenpost

BESSERE BILDER MIT

AGFAS SUBLIMA RASTER

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12 28 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

PREPRESS News / Information

FrüherwardieWeltnocheinfach.RedakteureschriebenihreArtikel mittels einer Schreibmaschine oder handschriftlichauf ein Blatt Papier. Über das endgültige Aussehen seiner

ArbeithattederRedakteurbestenfallseinevageVorstellung.ErstineinemzweitenSchrittwurdendurchdieVertreterder„schwar-zenKunst“darausSpalten,ArtikelundSeiten.DiesesPrinzipgaltüber mehrere Jahrhunderte für die Epochen des Handsatzes,Maschinensatzes und schließlich des Fotosatzes.Erst mit dem Aufkommen des sogenannten Desktop PublishingMitte der 1980er Jahre fand hier ein Paradigmenwechsel statt.Die Schreibmaschine wurde gegen einen PC ersetzt, und dasSchreibprogramm hat (fast) echte Schriften angezeigt und gleichauch richtige Satzbreiten und Silbentrennungen berechnet. EsentstandderBegriffdesWYSIWYG(Whatyousee,iswhatyouget).Als mit der Verfügbarkeit entsprechender professioneller Syste-me WYSIWYG auch in der Redaktion angekommen war, war dasKonzept der „digitalen Ganzseite“ geboren. Konsequenterweiseging es nicht nur darum, Inhalte unmittelbar im Druckformat zuerstellen,sondernauchgleichdieVerantwortungfürdengesam-ten Seitenumbruch in die Redaktion zu verlagern.ZudieserZeitwurdeinderBranchesehrkontroversdiskutiert,obein Redakteur diese eher technischen Prozessschritte durchfüh-ren soll, kann, will oder darf. Die Kritiker vertraten die Meinung,ein Redakteur solle sich auf das Recherchieren und Erstellen vonInhalten konzentrieren. Fakt ist: Mittlerweile ist das Konzept derdigitalen Ganzseite flächendeckend umgesetzt und das Bearbei-ten von Artikeln in WYSIWYG selbstverständlich.KonzepteundVerfahrenhabenimmersolangeGültigkeit,biseineVeränderung der Ziele oder der Randbedingungen ein Umden-kenerfordert.DierasanteEntwicklungdesInternetunddiedamitverbundenenMöglichkeitenderdigitalenMediensindeinesolchenachhaltige Veränderung. Viele Verlage haben bereits in derFrühzeit des Internet einen entsprechenden Auftritt aufgebautund mit Inhalten versorgt, die aus dem (Print-)Redaktionssystemexportiert wurden.NachdemnunauchdasInternetundmit ihmeineReiheneuerdi-gitaler Medien den Kinderschuhen entwachsen sind, stellt sichdie Frage, wie man diese Medien optimal nutzen kann. Schnellwird klar, dass hier die ausschließliche Replikation derPrint-Ausgabe nicht ausreichend sein kann, sondern dass dieneuen Möglichkeiten auch neue Verfahren und Werkzeuge erfor-dern. Und sofort wird auch der Wunsch nach entsprechenderSystem-Unterstützung laut.Um Lösungskonzepte für diese neuen Anforderungen zu findenist man gezwungen ein paar wesentliche Fragen zu stellen:– Was ist eigentlich ein Multimedia-Artikel?– Welche Bedeutung hat WYSIWYG vor dem Hintergrund

vielfältiger Ausgabeformatierungen?– Wie definiert sich die Rolle des Redakteurs in Zukunft?So einfach diese Fragen auf den ersten Blick auch erscheinenmögen, so einschneidend sind die Konsequenzen aus deren Be-antwortung. Da die Vielfalt der möglichen Publikationskanäle

und die Gesamtheit der technischen Randbedingungen für einenRedakteur nicht mehr überschaubar sind, stehen wir wieder voreinem Paradigmenwechsel, im Verlaufe dessen die Redaktionsich wieder vermehrt auf die eigentlichen Inhalte konzentrierenwird,unddietechnischenProzessederAufbereitungfürdiePub-likation in den einzelnen Medien von nachgelagerten Subsyste-men und Spezialisten übernommen wird.Daraus leitet sich der Bedarf nach Systemen ab, welche die me-dienneutrale Inhaltserstellung und -bearbeitung unterstützen.Dabei geht es um die Möglichkeit, hocheffizient den Text für dieeinzelnen Kanäle zu bearbeiten und verschiedenste Medienob-jekte zuzuordnen und mit entsprechenden Zusatzinformationen(z.B. Bildunterschrift) zu versehen. Auch der geeignete Umgangmit Hyperlinks sowie die Zuordnung entsprechender Metadatengehören zu den Anforderungen. Selbstverständlich muss aucheine Möglichkeit existieren, die Wirkung der Formatierung in deneinzelnen Publikationskanälen zu überprüfen.EinweitesFeldneuerAnforderungenistdiesemantischeWeiter-verarbeitungvonMultimedia-Artikeln.DabeigehtesumAspekteder formalen Inhaltsbeschreibung, um die Inhalte für Suchma-schinen zu erschließen und so besseren Inhalt durch bessereSuch-Ergebnisse zu kreieren, was wiederum zur Aufwertung derPublikation und somit auch den kommerziellen Interessen desVerlags zugute kommt. Zusammen mit den Anforderungen nachallgegenwärtiger Verfügbarkeit der Systeme, standardisiertemContentManagementsowieoffenenSchnittstellenundDatenfor-maten ergibt sich eine konkrete Vision einer neuen Generationvon Multimedia-Redaktionssystemen.

Der Lösungsansatz von Alfa Media

Ein Unternehmen, das sich intensiv mit dieser Problematikbeschäftigt hat ist der deutsche Softwarehersteller alfaMedia. IN Rahmen seiner OpenMedia Strategie hat er zur

Lösung der Problematik die Produktfamilie MediaSuite entwi-ckelt.Ergebnis ist eine schlanke Internet-Anwendung für die Multime-dia-Redaktion. Ohne weitere Voraussetzungen kann an jedemPlatz der Erde (mit Internet) mit MediaSuite gearbeitet werden.Mittels Internet-Browser wird der Text für die verschiedenen In-haltskanäle bearbeitet. Diese sind bzgl. ihrer spezifischen Struk-tur frei definierbar. Text-Elemente können mittels frei konfigu-rierbarer Vererbungshierarchien in den einzelnen Kanälen un-verändert verwendet oder explizit überschrieben werden. Dabeispielt die redundanzfreie Verwaltung von Text-Elementen einewesentliche Rolle. Somit ist die Konsistenz auch bei späterer Än-derung wiederverwendeten Textpassagen sichergestellt. Natür-lich stehen traditionelle Funktionen wie Text auszeichnen, Text-stellen suchen und Rechtschreibprüfung zur Verfügung.DeneinzelnenKanälen lassensicheinfachperDrag&Dropbelie-bigeMedienobjektezuordnen.DabeikannessichumBilder,gan-ze Bildergalerien, Videos, Audiodateien oder beliebige andereDatenformate handeln. Insbesondere können hier auch Links

PARADIGMENWECHSEL

IN DER REDAKTION

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 29

News PREPRESS

EAE media: Digitale Lösungen

für regionale Zeitungshäuser

EAE media GmbH nennt sich das neue EAE Tochterunterneh-men, das Anfang dieses Jahres gegründet wurde. EAE,Ewert Ahrenburg Electronics, ist eines der führenden Spe-

zialunternehmen für Retrofit von Rotations-Druckmaschinen undSteuerungen. Geschäftsführer des neuen Unternehmens ist Rüdi-gerEwert,SohndesEAE-FirmengründersReinhardEwert,derzurdiesjährigen IfraExpo in Wien erstmals Lösungen und Produktefür digitale Medien präsentiert hat.Das starke Wachstum im Online-Werbemarkt hat den Software-spezialisten Rüdiger Ewert auf dieses Geschäftsfeld geführt. DieGrundidee der Lösungen und Produkte: Im Gegensatz zu den Glo-balPlayershabenkleinereZeitungs-undWochenblattverlageeinehohe lokale Medienkompetenz. Lokales Social Networking, lokaleSuche, lokaleOnline-Communities, regionaleBannerwerbung, lo-kaleOnline-AnzeigenmärktesindnureinigeSchlagwörter,diezei-gen, dass hier ein hohes Wirtschaftspotenzial schlummert. Rüdi-ger Ewert:„UnddiesesPotentialwilldieEAEmediaGmbH.für ihreKunden nutzen helfen.”

Red.web: großes Interesse an

Technologie-Sprung ins Web 2.0

Auf dem Markt der Redaktionssysteme beherrschte ein The-ma die IfraExpo 2007 in Wien: der Technologie-Sprung insWeb als Grundlage für die polymedialen Aufgaben der Zu-

kunft. Gesucht: Ein modernes Redaktionssystem, das die wirt-schaftlichen Ziele des Verlages ebenso unterstützt wie die sichwandelnden Aufgaben der Redaktion. Laut red.web wurde auf derMesse auch erneut deutlich, dass zahlreiche Verlage vor dringendnotwendigenorganisatorischenNeuerungeninderRedaktionste-hen: die Integration des Online-Auftritts, die verstärkte Nutzungmobiler Dienste, vielfältigere Zusammenarbeit mit externen Part-nern, die Umsetzung des Newsdesk- Modells, die intensive Zu-sammenarbeit mit dem AdDesk nach dem Papernet-Konzept .„Wir haben von Anfang an eine klare Strategie verfolgt: Ein webba-siertes Redaktionssystem, überall verfügbar, leicht zu bedienen,vielseitig indenMöglichkeiten–undimmerganznahanderredak-tionellen Praxis. Die konsequente Umsetzung dieser Linie sichertnun unseren Erfolg“, bestätigt Siegmund Radtke, Verlagsleiter imMittelrhein-Verlag und red.web-Verantwortlicher.Vor diesem Hintergrund sei es nicht verwunderlich, dass sich auchdie Gesamtbilanz des Jahres 2007 bei red.web rundum positiv prä-sentiert.EinBlickaufdieListederNeukundenunterstreichtdiesenEindruck: der Zollern-Alb-Kurier (Balingen), die Emder Zeitung,derNordbayerischeKurier (Bayreuth),dasHallerKreisblatt (West-falen) sowie der General-Anzeiger in Bonn.

verarbeitet werden, die auf Objekte im Content ManagementSystem oder auf externe Web-Seiten oder beliebige andereRessourcen im Internet verweisen. Diese zugeordneten Me-dienobjekte können mit Zusatzinformation (z.B. Bildunter-schrift) versehen und ebenfalls nach einer frei konfigurierba-renVorschriftzwischendeneinzelnenKanälenvererbtwerden.Dabei wird bei der Zuordnung zunächst keine Annahme überdietatsächlicheVerwendung bei der Publikation gemacht. Dieexplizite Verwendung (Platzierung) in der Publikation wird erstin den nachgelagerten Publikationssystemen (automatischoder manuell) durchgeführt.

Im Bereich der Metadaten treten bei Multimedia-Produktionentypischerweise kanalabhängige Daten auf. So kann ein Multi-media-Artikel in verschiedenen Kanälen z.B. unterschiedlichePriorität oder einen abweichenden Status haben. Aber auchPublikationstermin und Gültigkeitsdauer hängen vom Publika-tionsmedium ab. Dabei können jeweils sehr flexibel Vorgabe-werte automatisch eingesetzt und individuell verändert wer-den.EinefreikonfigurierbareListevonHinweisenannachgela-gerte Prozessschritte (Checkboxen) ermöglichen die Einfluss-nahme auf die Weiterverarbeitung aus Sicht der Redaktion.

Das Thema semantische Auszeichnung, also die formale Be-schreibung der Bedeutung eines Multimedia-Artikels zwecksinhaltsorientierter Weiterverarbeitung ist ein wesentlicher Be-standteil des MediaSuite Multimedia-Konzepts. Dabei werdenbestimmte Textpassagen (z.B. Personen oder Orte) mit IhrerBedeutung gekennzeichnet. Das kann manuell oder automati-siert erfolgen. Somit lassen sich bei der Publikation nicht nurder eigentliche Text veröffentlichen sondern auch eine formaleBeschreibung dessen Bedeutung (z.B. durch Meta-Tags inHTML-Seiten). Diese Information lässt sich auch dazu verwen-den,beiderPublikationautomatisiertzusätzlicheHintergrund-information anzubieten. So können z.B. auf einer Web-Seite zuallen erwähnten Politikern automatisch entsprechende Dos-sierszuLebenslaufundStationenderKarriereverlinktwerden.Zu den kanalspezifischen Publikationssystemen besteht eineenge Integration. So ist es z.B. jederzeit möglich, innerhalb dereinzelnen Kanäle durch Auswahl eines Templates eine Voran-sicht des aktuellen Artikels in dem jeweiligen Kanal abzurufen.Somit kann trotz medienneutraler Bearbeitung die spezifischeWirkungdesArtikelsbeiderPublikationbeurteiltwerden.Auchein direkter Durchgriff in die kanalspezifische Technologie (z.B.Print-System alfa NewsSuite) ist möglich und sinnvoll, wennneben der neutralen Bearbeitung des Inhalts auch die Veröf-fentlich im Print-Kanal finalisiert werden soll.

Serverseitig besteht MediaSuite aus einem vollständigen,hochwertigen, offenen Content Management System. Damitwird die Speicherung der Multimedia-Artikel und aller sonsti-ger Multimedia-Daten organisiert. Auch alle Prozesse zur Wei-terverarbeitung innerhalb der einzelnen Kanäle werden in die-sem CMS mittels einer ebenfalls standardisierten Prozessbe-schreibungssprache hinterlegt. Der Redakteur kommuniziertmit diesem CMS über eine bewusst schlank ausgelegte Such-Funktionalität.AllerelevantenInformationen(z.B.Agenturmel-dungen, Bilder, Foto-Strecken, Videos, Audiodateien, etc.) kön-nen über Volltext oder Verwaltungsdaten gefunden und perDrag&Drop geöffnet oder integriert werden.

Zusammen mit der fortschrittlichen technischen Plattform, aufder dieses Konzept realisiert ist, stellt MediaSuite also ein Mul-timedia-Redaktionssystem der nächsten Generation dar, wel-ches moderne Redaktionskonzepte wie „Newsdesk“ in idealerWeise unterstützt.

Messeerfolge auch für InterRed

Wie die Jahre zuvor war die InterRed GmbH auch diesmalwieder auf der IfraExpo vertreten. Fast parallel dazu er-hieltenauchaufderBuchmesse inFrankfurt interessier-

teBesucherumfangreicheInformationenzuInterRed-Produkten.Auch bei InterRed wurden die Gespräche auf den Messen durchdasInteresseandencrossmedialenundWeb-2.0-Funktionalitätenvon InterRed geprägt. Detailliert wurden hierbei die dadurch mög-lichen Synergieeffekte und die damit verbundene Kosten- und Ar-beitsersparnis diskutiert. Thomas Kind, Marketingleiter der Inter-Red GmbH.: „Auf der IfraExpo zeigte sich, dass wir mit unseremSystem eine Marktlücke füllen, wenn es um Allmedia und Web 2.0im CMS-Bereich geht."

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12 30 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

Auch Picturesafe integriert sein Digital Asset ManagementSystem myCONTENT mit QPS 7. Damit wurde nun dieGrundlage für die Nutzung eines gemeinsamen As-

set-Speichers für QPS 7 Objekte, Steuerdaten und weitere digitaleObjekte geschaffen. Durch die enge technologische VerzahnungderbeidenSystemevonQuarkundpicturesafestehenalleMedien-elemente direkt im QPS 7 Workflow zur Verfügung.„QPS 7 lässt sich aufgrund seiner auf offenen Standards basiertenArchitektur sehr schnell an andere Systeme anbinden. Daher wares möglich, myCONTENT sofort mit QPS 7 zu integrieren“, berich-tet Herbert Wirth, geschäftsführender Gesellschafter von picture-safe. MyCONTENT verwaltet alle digitalen Medien von Bildern überBroschüren bis hin zu Audio- und Videodateien. Das System sorgtfür eine intelligente Daten-Strukturierung und bietet umfangrei-che Recherchemöglichkeiten sowie eine zielgerichtete Zugriffs-verwaltung. Außerdem liefert myCONTENT eine Reihe wertvollerZusatzmodule für die gemeinsame Nutzung und Wiederverwer-tung von Daten für E-Commerce-Zwecke und zur Datenbeschrei-bungsowiefürdieUrheberabrechnung.Publikationenwiez.B.Ma-gazine, Kundenzeitschriften, Zeitungen oder Geschäftsberichte,die in QPS 7 entstehen, werden automatisch in myCONTENT ge-speichert und die Inhalte definierten Archivbereichen wie Bildar-chiv, Textarchiv, Anzeigenarchiv und Seitenarchiv zugeordnet.

SoftCare und Publishing Connec-tions Inc. (PCI) teilten den Ab-schluss der ersten Integrations-

phase des Redaktionssystems SoftCareK4 und Scriba an. Diese Integration er-möglicht Nutzern des K4-Systems, kom-plexe Umwandlungen und Formatierun-gen der XML-Exporte von K4 vorzuneh-men. Diese Herangehensweise erübrigtden Einsatz von aufwändigem Skriptingund XSL. Somit kann der XML- Workflowden sich entwickelnden Bedürfnissen

ohne Programmierkenntnisse oder zu-sätzliche Kosten anfgepasst werden.Der„ScribaK4Connector”bieteteinean-spruchsvolleMöglichkeit,denDatenflusszu gestalten und ermöglicht somit, so-wohlK4-verwaltetenInhalt,alsauchfreieElemente einschließlich Text, Bildernund Schriften automatisiert umzuwan-deln und zu extrahieren. Der Scriba K4Connector bietet außerdem eine Schnitt-stellezurAnreicherungvonK4-XML-Da-ten mit zusätzlichen Metadaten.

„PCI ist begeistert von der Partnerschaftmit SoftCare und seinen Partnern undden Möglichkeiten, die die K4-Scriba- In-tegration bietet. Durch die Fähigkeitender XML-Extraktion und Umwandlungdurch Scriba, einhergehend mit der Inte-gration von K4-Druck- und Web-Work-flows, wird sich K4s Position als führen-des Redaktionssystem in Europa undNordamerika weiter verstärken", so An-drew Bart, der Präsident der PublishingConnections Inc.

PREPRESS News

Softcare K4 integriert Scriba von PCI

Die Dataplan GmbH und Quark Inc. haben die Integration desZeitschriften- und Zeitungsplanungssystems Journal-De-signermitQuarkPublishingSystem7(QPS),demneuenRe-

daktionssystem, bekannt gegeben. Mit Journal-Designer werdenredaktionelle Beiträge geplant, Anzeigen positioniert und Abläufein Redaktion und Anzeigenabteilung aufeinander abgestimmt.Sobald Beiträge und Anzeigen mit Journal-Designer ihren Platzgefunden haben und die Struktur des Druckerzeugnisses fest-steht, können Anwender mit einem einzigen Klick entsprechendeDateien für QPS 7 erzeugen und automatisch Aufgaben zuweisen.Beide Systeme bleiben im Workflow ständig synchronisiert, da-durch ist ein Zugriff auf aktuelle Informationen auf beiden Seitenstets gewährleistet.Sollten durch die Positionierung einer Anzeige die vordefiniertenObjektregeln verletzt werden, erhalten die Anwender von QPS 7umgehend eine Warnmeldung.Metadaten für redaktionelle Beiträge und Anzeigen werden inJournal-Designer in Echtzeit aktualisiert. Im Masterlayout desJournal-Designer,welchesalsSteuerzentraledesChefredakteursoder Heftplaners dient, wird der aktuelle Status aller Artikel, An-zeigen und redaktionellen Beiträge in grafischer Form angezeigt,einschließlich Position, Größe und Farbe sowie Informationen zumAutor und zum Produktionsstatus.

Journaldesigner mit QPS 7 ...und auch myCONTENT

Die Atex Group Limited (Atex), Liefe-rant geschäftskritischer Softwa-relösungen und Services für die

globale Medienbranche, informiert überden Verlauf des ersten Halbjahres 2007.In den ersten sechs Monaten nach demKauf von Mactive und Unisys Media hatteAtex einen signifikanten Zuwachs an Ge-schäften. Beide Akquisitionen sind voll-ständig abgeschlossen und die Gruppebeschäftigt heute rund 500 Mitarbeiterweltweit. Diese betreuen mehr als 800

Unternehmen der Print- und Online-In-dustrie in über 40 Ländern. Nach denÜbernahmen rechnet Atex mit einemUmsatz von mehr als 100 Mio. USDollarbis Jahresende 2007. Während des ers-ten Halbjahres hat Atex neue Abschlüsseunter anderem mit der News Corporati-on, Associates Newspapers Ltd., FairfaxMedia, Singapore Press Holdings and In-dependent News and Media getätigt.John Hawkins, Atex Group CEO: „Die Me-dienbranche befindet sich in einem be-

achtlichen Wandel. Immer mehr Me-dienunternehmen beschleunigen denWandel hin zu Online. Unsere heutigeStrategie konzentriert sich darauf undnutzt diese Investitionsphase, die dieserWandel mit sich bringt.“ Der Kauf vonMactive und Unisys Media sei ein wichti-gerTeildieserStrategie.EinezusätzlicheInvestition von rund 14 Mio. US Dollar inR&D pro Jahr sei eine weitere wichtigeMaßnahme zur Umsetzung der DigitalMedia Strategie.

Atex Group: Starkes erstes Halbjahr durch die

Übernahme von Unisys Media und Mactive

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 31

News PREPRESS

Neuausrichtung bei CGS

Publishing Technologies

CGS Publishing Technologies wurde anlässlich der GraphEx-po 2007 in Chicago für seine ORIS Proofing-Produkte mitdem Must See’ems Award ausgezeichnet. In der Kategorie

Color Proofing gewann CGS mit seinen Softwarelösungen ORISHybrid, Press Matcher und Certified Suite neben Epson Americafür den Stylus Pro 11880. Rund 6.600 Produkte von 650 Unterneh-men wurden in zehn Kategorien bei der Preisvergabeüberprüft.„Dass wir für unsere Farbproofing-Lösungen ausgezeichnet wur-den, freut uns natürlich sehr“, kommentiert Trevor Haworth CEOdes US-Zweiges von CGS.Wobei wir bereits bei einer zweiten Nachricht von CGS wären: Tre-vorHaworth (60)hatnunauchdenVorsitzderGeschäftsleitungderdeutschen CGS Publishing Technologies International GmbH.übernommen. Damit ist Haworth für die weltweite strategischeAusrichtung von CGS verantwortlich. Die Ernennung von Hawortherfolgte im Rahmen einer gemeinsamen Neuausrichtung der bei-den Unternehmensteile in Deutschland und den USA.Trevor Haworth gründete vor rund neun Jahren die amerikanischeCGSUSALLC.Zuvorwarer inverschiedenenManagementpositio-nen tätig darunter bei Dupont, bei Crosfield Electronics Ltd. inGroßbritannien und den USA sowie bei Dicomed Inc. in den USA.Im Rahmen dieser strategischen Neuausrichtung kündigt CGSweitere Maßnahmen an, um in den Vertrieb und die Produktent-wicklung zu investieren. So übernimmt Andreas Kämmerer alsChief Operating Officer und Mitglied der Geschäftsführung die Lei-tung der Entwicklung und der operativen Geschäfte.

Farbeinsparung mit

OptiInk von Agfa Graphics

AgfaGraphicshataufderIfraExposeine neuesteSoftwarena-wendung für die Medienindustrie, Arkitex OptiInk, für dieOptimierung des Druckfarbenverbrauchs vorgestellt. Laut

Agfa Graphics seien die Ergebnisse bei ersten Zeitungskundenrund um die Welt sind sehr positiv.„Seit wir OptiInk einsetzen, sehen wir beträchtliche Einsparungenim Druckfarbenverbrauch“, so Ronald Sonnleitner, Druckvorstu-fenleiter beim Landesverlag Druckservice, einer großen Zeitungs-druckerei in Österreich. „Die Qualität unserer Druckerzeugnissehat sich sichtbar verbessert, und der verringerte Gesamtfarbauf-tragträgtdazubei,dassgegenüberliegendeSeitenwenigeroftver-schmieren.“AuchPoulErikClausen,DruckereileiterbeiNordjyskeMedier (Dänemark) bestätigt: „Es kommt weniger häufig zu Ab-schmieren. Auch sind die Probleme weggefallen, die wir bei dunk-lenElementenhatten.“AusanderenKundenberichtengehthervor,dass OptiInk die Trocknungszeiten verkürzt, Registerfehler weni-gerdeutlichzutagetretenlässtundimDruckdieStabilitäterhöht.UndwiefunktioniertArkitexOptiInk?EstransformiertautomatischdieFarbräume,umimDruckkonstante,gleichbleibendeFarbenzugewährleisten. Es arbeitet mit der „Smart Input Space Recogniti-on“-Technologie (SISR), die Eingabeprofile zuweist, wenn in PDF-Dateien keine angegeben sind. Damit begegnet OptiInk wirkungs-voll den Unwägbarkeiten in der Reproduktion von Farben, die bis-lang bei der Verarbeitung von PDF-Dateien häufig gegeben waren.Arkitex OptiInk lässst sich auch so konfigurieren, dass Sonderfar-ben automatisch in den CMYK-Farbraum transformiert werden.

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Kurze Durchlaufzeiten, wie sie im Drucksaal erwartet wer-den, müssen auch das Bild in der Vorstufe prägen. Damitwird die digitale Plattenherstellung per Computer to Plate

zum herausragenden Faktor bei den Zeit- und Kosteneinsparun-gen. Gerade bei den Kosten verspricht ein CtP-System aufgrundseiner idealerweise hohen Automatisation einen verringerten Per-sonalbedarfgegenüberderkonventionellenundanalogenPlatten-herstellung um den Faktor vier bis fünf. Dazu kommt, dass einCtP-System (je nach Ausstattung) rund fünfmal produktiver ist alsdie Produktionskette über Film und Plattenkopie. Der „Flaschen-hals Plattenkopie“ von anno dazumal ist damit quasi nicht mehrexistent, Fehlbelichtungen und Qualitätsmängel sind praktischausgeschlossen und nur mehr falsche Daten oder Bedienfehler

kommen als Fehlerquellen in Betracht.Auch wenn CtP-Systeme ihre Wirtschaft-lichkeit in der Praxis längst bewiesen ha-ben, sind es oftmals die eingespielten Ab-läufe mit Filmbelichter, Entwicklungsma-schine und Kopierprozess, der eine flä-chendeckende Einführung (über Mitteleu-ropahinausbetrachtet)verzögert.UndnichtzuletztsorgendiehöherenPreisedersoge-nannten „digitalen Platten“ selbst bei ver-gleichsweise geringem Plattenbedarf im-mer wieder für Diskussionen.

Ohne CtP geht es nicht mehr!

Im Akzidenzbereich sind CtP-Systeme vor allem in Mittel- undGroßbetriebeninstalliert(dievorwiegendimFormat70cmx100cm produzieren), die rund 85% aller Druckereien mit bis zu 20

Mitarbeitern, von denen die meisten im Kleinformat arbeiten, sindnoch nicht auf CtP umgestiegen. In der Zeitungspraxis ist es ver-gleichbar: mittlere und große Zeitungshäuser produzieren längstmit CtP und investieren bereits in neue Generationen – kleinereZeitungen hinken dieser Entwicklung noch hinterher.Davon zumindest ist Stefan Beke-Bramkamp, Verkaufsleiter beiKrause, überzeugt. „Es gibt – nicht nur international betrachtet –noch eine Menge kleinerer Zeitungshäuser, die sich vor einer In-

12 32 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

PREPRESS CtP / Trends

Der Zeitfaktor war bei Zeitungen schon immer entscheidend – nicht

erst seit sie im Wettbewerb zu den elektronischen Medien stehen. So

kommt es alleine schon aus Aktualitätsgründen immer mehr auf die

letzten Minuten vor Druckbeginn an. Dass man dies nur mit entspre-

chender Vorstufentechnik bewältigen kann lenkt den Blick einmal

mehr auf die Rüstzeiten der Rotationen, vor allem aber auf den Pro-

zess der Plattenherstellung. Computer to Plate ist Beinahe-Stan-

dard. Nun folgt die nächste Generation. Eine Bestandsaufnahme von

Dipl.-Ing. Klaus-Peter Nicolay.

CTPINDERZEITUNG:

NEXTGENERATIONWas gibt́ s Neues bei Computer to Plate?

Generationenwechsel auch bei der Mediaprint-Zeitungsdruckerei in Wien. Dort wurde erstmals eine Tageszeitungs-

produktion mit einem Agfa Chemfree CtP-System durchgeführt. Kontinuierlich werden nun die alten Anlagen ausgetauscht

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Trends / CtP PREPRESS

vestition in einen CtP-Workflow scheuen. Denn die meisten bisherangebotenen Lösungen sind entweder überdimensioniert oderaber Insellösungen,dieeinendurchgängigenArbeitsflussnichter-lauben.“ Die Konsequenz, die man bei Krause daraus gezogen hat,ist ein komplett neues CtP-System, das modular bis zum Vollauto-matenausgebautwerdenkann.„Smart’n’Easy“zieltaufdiekleinenZeitungshäuser und bietet neben dem CtP-System selbst einen fürkleinereVerlageabgestimmtenWorkflowan,dereinMehranAuto-matisierung bringt. Auch ECRM hat zur zurückliegenden Ifra inWien neue CtP-Komponenten und Systeme vorgestellt, die mehrAutomatisierung und Qualität versprechen.Werden von den Herstellern nun entsprechend kleinere und finan-zierbare Lösungen angeboten, stellt sich kaum noch die Frage, obDruckereibetriebe auf Computer-to-Plate umstellen, sondernwann.

Die Techniken sind ausgereift

Doch für welche Technologie soll man sich entscheiden? Washat sich technologisch getan und welche Techniken sowiePlattentechnologien haben das größte Zukunftspotenzial?

Im Vergleich zum Akzidenzbereich, wo die verschiedensten Lösun-gen zur Thermal- oder Violettbelichtung oder auf Polyesterplattenangebotenwerden, istesfürZeitungsbetriebevergleichsweiseein-fach, eine Übersicht über das Marktangebot zu erhalten.ErstensgibtesnureinevergleichsweisegeringeAnzahlanHerstel-lern, die in diesem Segment aktiv sind, zum anderen sind die Tech-niken und das Plattenangebot für den Zeitungsmarkt überschau-bar, auch wenn das Angebot an CtP-Systemen für den Zeitungsbe-reich zunimmt (auch wenn einige Hersteller aus diesem Segmentausgestiegensind).Unterdengut150(alleineinDeutschland)an-gebotenen Systemen sind 45 Zeitungssysteme. Dabei macht esdurchausSinn,dieSystemegetrenntvoneinanderzubetrach-ten, denn Zeitungssysteme sind für den Akzidenzbe-reich aufgrund ihrer geringeren Auflösung übli-cherweise nicht relevant.Auflösungen zwischen 1.060 dpi und 1.260 dpisind zwar für den Zeitungsbereich üblicherweiseausreichend, je mehr jedoch die Rotationen auchmit Semi-Commercials ausgelastet werden sol-len,müssenauchdieCtP-SystemehöhereAuflö-sungen und feinere Raster produzieren können.Die jüngsten Modifikationen an der Optik ver-schiedenerModellebestätigendiesenTrend.Undauch obwohl Kodak zur Ifra mit VioletNews ein

Violett-System angekündigt hat, sieht der für das Zeitungsseg-ment zuständige Kodak-Manager Jack Knadjian das Unterneh-menaufdemrichtigenWeg,imZeitungsbereichweiterhinaufdieThermal-Technologie zu setzen. „Wenn Zeitungshäuser Cold-

undHeatset-Produktionenkombinierenwollen,gibtesqualitativ keine Alternative zur Thermalbe-

bilderung.“Dennoch halten die aktuell angebote-

nen Violett-Systeme einen Anteil von gutzwei Dritteln, bei den neu installierten Syste-

mendürftenessogarmehrsein.Wobeinichtver-gessen werden darf, dass nach wie vor ältereCtP-Modelle mit FD-YAG-Laser im Einsatz sindundentsprechendFotopolymer-oderSilberhalo-genidplattenbelichten,diejedochZugumZuger-setztwerden.SowohlAgfaalsauchKrausesehenhier Violettsysteme als von den Kunden bevor-zugte Lösung.Pauschal gesehen sind die Techniken allesamt

ausgereift. Und die Frage, ob Flachbettbelichter, Innen- oder Au-ßentrommelsysteme mehr oder weniger gut geeignet sind, sindkein ernsthaftes Diskussionsthema mehr. Bleibt für den AnwenderalsonurnochdieFrageoffen,obmanaufdie thermaleodervioletteBelichtungs-Technologie setzt?

Druckplatten im Mittelpunkt

Zwar gibt es neben Thermal und Violett die Möglichkeit, UV-sensible, konventionelle Platten zu belichten (allerdings istPunch basysPrint aus diesem Segment ausgestiegen), inter-

essantererscheint fürvieleZeitungshäuser jedochdieMöglichkeit,chemiefreie Platten einzusetzen. Chemiefreie Violettplatten sindvon Agfa und Fujifilm längst angekündigt, auf der Ifra 2007 demon-striert worden und sollen zur drupa 2008 am Markt verfügbar sein.Damit wird eine neue Runde der Plattenherstellung eingeläutet.Der Vorteil dieser Plattentechnologie: Es entfallen raumgreifendeund teure Entwicklungssysteme. Zudem sind für die Platten auchkeine neuen CtP-Systeme nötig. Einzig die Plattenkosten liegenüber denen der konventionellen CtP-Platten. Dem steht jedoch ge-genüber, dass diese Platten durch ihre Produktionsweise

4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 33

ECRM:

Auf der Ifra Expo mit

neuen Lösungen speziell für die

Zeitungsanwendung mit mehr Automatisierung

Der Trendsetter News

von Kodak

>

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12 34 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

ohne Entwicklung zu erhöhter Stabilität des Herstellungsprozes-ses beitragen. Zudem verbessert sich für die Zeitungen die Ökobi-lanz durch den Wegfall der chemischen Entwicklung und geringe-ren Energieverbrauch.So stehen in jüngster Zeit nicht mehr nur die CtP-Systeme selbst,sondern zunehmend die CtP-Platten im eigentlichen Mittelpunktdes Interesses. Dabei geht es in erster Linie darum, mit welchemDruckplattentypmankünftigarbeitenmöchte.Nichtetwa,mitwel-cherPlattenwelchenHerstellers,sondernmitPlattenwelcherArt.DennderPlatteneinsatzentscheidetüberdieProduktionsketteausBelichtungs- und Verarbeitungssystem.

Welche Technologie-Kette?

Ist erst einmal eine Entscheidung für Thermal oder pro Violettgefallen, ist ein Wechsel zu der jeweils anderen TechnologienichtmehrodernichtmehrohnediekompletteUmstellungvon

Maschinen und Material möglich. Daher ist die wohl überlegteWahlimVorfeldderInvestitionvonausschlaggebenderBedeutung:vom Typ des CtP-Systems ist der Einsatz der Platten abhängig undumgekehrt. Insofern sind CtP-Systeme in direktem Zusammen-hang mit der Spektral- oder Energie-Empfindlichkeit der Druck-platte zu sehen. Dabei setzen sich die Einflussfaktoren für Compu-ter-to-PlateausmehrerenFaktorenzusammen,dieengmiteinan-der verkettet sind und nicht isoliert betrachtet werden können, daalle Faktoren Einfluss auf das jeweils andere Kriterium haben:

1. Belichtertechnologie2. Licht-/Energiequelle im Belichter3. Sensibilität der Druckplatte4. Verarbeitungsprozess

Welche Vorteile hat Violett?

Die im Vergleich zu Thermal-CtP- Systemen niedrigeren Ein-standskosten machen Violett-CtP-Systeme angesichts an-gespannterInvestitionsbudgetsbesondersinteressant.Fast

unnötigzuerwähnen,dassesauchaufvergleichsweisepreisgüns-tige Platten ankommt.Wer die Entwicklung von Violett-CtP und den entsprechendenDruckplatten beobachtet, wird dabei festgestellt haben, dass Plat-ten mit Fotopolymerschicht den Anforderungen der Zeitungshäu-ser in Sachen Zuverlässigkeit, Konstanz, Fertigungsqualität undStandzeit mehr als gerecht werden. Die Platten für den Einsatz in

Violettsystemen, müssen unter gelbem Sicherheitslicht verarbei-tet werden. Dieser Nachteil gegenüber Thermalplatten wird da-durch aufgefangen, dass nur das Bestücken der Kassette unterGelblicherforderlich ist,undzumzweitendurchdieTatsache,dassFotopolymer-Platten relativ lichtempfindlich sind und nur kurzeBelichtungszeiten benötigen.AuchThermalplatten,diesichinderPraxis (vorallemimAkzidenz-bereich) längst bewährt haben, werden permanent optimiert. DiePlatten arbeiten am anderen Ende der in der Druckindustrie bisdato bekannten Wellenlängen-Skala, oberhalb des sichtbarenLichts, dort, wo es verfahrenstechnische Vorteile gibt. So könnenThermalplatten unter Tageslichtbedingungen verarbeitet werden,weil die Platten erst ab einer bestimmten Wellenlänge durch Ein-wirkung von Hitze belichtet (besser: bebildert) werden, dafür abereine relativ lange Bebilderungszeit benötigen.DabeibietendiedreigroßenHerstellerAgfa,FujifilmundKodakal-lesamtPlattenfürdenThermal-undViolettbereichan.AuchKodak

rückt nach dem Einstieg in die Violettplat-tentechnologie nicht von seinem Engage-ment im Bereich der Thermotechnik ab.Und wie es heißt werde vielmehr die Ent-wicklungaufdiesemGebietweitervorange-trieben.

Die Qual der Wahl

So hat der Anwender wieder einmal dieQualderWahlzwischendenverschie-denen Möglichkeiten, die CtP bietet.

Und jede dieser Möglichkeiten wird für deneinen oder anderen Betrieb sinnvoll sein –odernicht.DiedreigroßenPlattenherstellerAgfa,FujifilmundKodaksindzumindestda-von überzeugt, dass Neu- und Ersatzinves-titionen im Zeitungsdruck heute und in ab-sehbarer Zukunft eine Entscheidung zwi-schen Thermo- und Violett-CtP sind. Des-halbwerdenfürbeideBelichtungstechnolo-gien adäquate Druckplattenprogrammeangeboten. Und freie Wahl ist eben auch dieQual der Wahl.

PREPRESS CtP / Trends

Auch Fujifilm sorgte auf der IfraExpo mit einem chemiefreien

CtP-System für starkes Interesse beim Publikum

Das neue

Smart´n Easy

CtP-System

von Krause

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Zeitungsdruck: Mehrwert dank KBA Competence

Zeitungen werden kompakter, moderne Druckmaschinen ebenso. Mit der Cortinaoder Commander CT liefert KBA schon heute die Drucktechnologie für dieHerausforderungen von morgen. Wasserlos oder konventionell, ohne oder mitTrockner, auf jeden Fall weitestgehend automatisiert, für weniger Aufwand beiBedienung und Wartung, für mehr Qualität und Flexibilität im Druck, für schnelleJobwechsel mit weniger Makulatur, für Verleger mit Ideen und Drucker mitSpaß an der Arbeit. Mehr Infos? Anruf genügt.

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12 36 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

PREPRESS CtP / Marktübersicht

Die Computer to Plate-Systeme

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 37

News / CtP PREPRESS

Agfa Graphics, ein führender Herstel-ler von CtP-Systemen für die Zei-tungsproduktion, hat inzwischen

weltweit 2.000 CtP-Systeme für die Zei-tungsproduktion verkauft. Darüber hinaushat Agfa Graphics bekannt gegeben, dassalle CtP-Systeme von Agfa Graphis – inklu-sive der Modellreihen Advantage und Pola-ris–absofortmitArkitexPowerWedgeaus-geliefert werden. PowerWedge ermöglichtdie digitale Kalibrierung, um eine einwand-freie Laserqualität bei der CtP- Produktionzu gewährleisten. Das von Agfa Graphicsentwickelte und zum Patent angemeldetePowerWedge bietet eine lückenlose Analy-seallerDruckplatten,diewährendderHer-stellung von Zeitungen verwendet werden.

Zeitungsdruckereien und -verlage, die mitPolymer-CtP-Druckplatten arbeiten, ha-ben mit Arkitex PowerWedge die Möglich-keit der digitalen Kontrolle und Standardi-sierung der Bildqualität. Der PowerWed-ge-Stufenkeil wird mit variabler Laserlei-stungauf jedeDruckplattebelichtet. InVer-bindung mit einem optischen System oderder visuellen Beurteilung seitens der Be-diener kann PowerWedge bei der Feststel-lung helfen, ob die Produktion standardi-siert verläuft oder Änderungen an den Ein-stellungen des Lasers im Belichtungssys-tem vorgenommen werden müssen.Andy Grant, bei Agfa Graphics Leiter desVertriebssegments Newspaper: „Vor derEinführungvonPowerWedgemusstenCtP-

Systembediener die Laser größtenteilsmanuell kontrollieren und ihre Systememanuell kalibrieren. Das kostete Zeit undführtesicherlichnichtimmerzuroptimalenBelichtungsqualität. Exakt zur Lösung die-ses Problems haben wir PowerWedge ent-wickelt. Inzwischen hat sich diese Lösungzu einer der wichtigsten Komponenten un-seres Arkitex Workflows für die Zeitungs-produktion entwickelt. PowerWedge kannauf jeder Druckplatte im Abkantbereichplatziertwerdenundsorgtfüreineschnelleund präzise digitale Kalibrierung.“Alle seit Mitte 2006 ausgelieferten CtP- Sy-steme von Agfa sind für den Einsatz von Po-werWedge geeignet und in allen neuen An-lagen ist die Lösung bereits enthalten.

Agfa liefert 2.000ste Zeitungs-CtP

Agfa: neue Generation von

Photopolymer-Druckplatten

Mit der N92v feiert die nächste Generation der Photo-polymer-Druckplattentechnologie von Agfa für CtP-Systeme mit Violett-Laserdioden auf der IfraExpo 07

Weltpremiere. Die für den Zeitungs- und Akzidenzdruck ge-eignete Druckplatte für hohe Auflagen zeichnet sich durchhohe Konstanz aus und erfordert kein Einbrennen. Die N92vist eine Weiterentwicklung der bewährten marktführendenDruckplatte N91v und bietet eine optimierte Wasserführung(zur Reduzierung von Linting im Zeitungsdruck), eine erhöh-teProduktionssicherheitdanknochbreitererVerarbeitungs-spielräume im Entwicklungsprozess und eine optimierteAuflagenstabilität durch geänderte Haftvermittlung zwi-schen Schicht und Träger. Die neue Druckplatte wird Anfang2008schrittweiseeingeführtundsolldieN91vnachundnachersetzen. Andy Grant, bei Agfa Graphics Leiter des Vertriebs-segments Newspaper: „Die N91v zu verbessern war nichtleicht, aber wir sind von den Ergebnissen begeistert. Dieswird für unsere Kunden eine erfolgreiche Technologie.“

Kodak eröffnet neue Fabrik

für Druckplatten in China

Die Eastman Kodak Company investiert in die Druck-plattenproduktion. Im chinesischen Xiamen wurdeAnfang November eine hochmoderne Fabrik, in der

sowohl digitale als auch konventionelle Offsetdruckplattenherstellt werden eröffnet. „Für unsere Kunden in China undaufderganzenWelteröffnensichdamitneueMöglichkeiten.Kodak zeigt mit dieser Investition von 50 Mio. Dollar in dieDruckplattenherstellung in China, dass wir weiterhin starkauf den Offsetdruck setzen und unsere Position in der grafi-schen Industrie stärken wollen“, so Philip J. Faraci, Präsi-dent und CEO der Eastman Kodak Company, anlässlich derfeierlichen Werkseröffnung.Das neue Werk befindet sich im Forschungs- und Produk-tionszentrum von Kodak in Xiamen mit einer Ausdehnungvonknapp21.000m².DortwirdnebendigitalenDruckplattenauch die Kodak Winner Gold Negativplatte hergestellt, umdie starke Nachfrage in China nach konventionellen Druck-platten abzudecken.

für Zeitungen auf einen Blick

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EinTrend,dervorallemindenUSAseit2005 deutlich zu spüren ist. Format-verschmälerungen an bestehenden

Anlagen sorgen nicht nur für ein neues le-sefreundliches Layout, sondern auch fürsparsamen Papierverbrauch. So amorti-sieren sich die Investitionen in die Maschi-nenumstellung in nur wenigen Jahren.

Tonangebend für diesen Trend ist der nord-amerikanische Markt. 2005 erschien nachder Neuanschaffung einer GEOMAN erst-mals die Zeitung Journal & Courier in La-fayette im Bundesstaat Indiana im handli-chen Berliner Format von rund 30 mal 45Zentimetern. Fünf weitere GEOMAN undeine REGIOMAN wurden an weiteren

Standorten der Gannett Corporation in denUSA umgerüstet. Mittlerweile erscheinenüber dreißig Zeitungen der Gruppe in denUSA im schmalen Format. Andere Drucke-reien zogen landesweit nach. Anfang desJahresrüsteteauchTheTorontoStarinKa-nada sechs COLORMAN-Maschinen von 50(1270 mm) auf 46 Zoll (1168,4 mm) Seiten-größe um. 2007 hat alleine MAN Rolandbisher mit zwölf Einsätzen – allein zehn da-von inNordamerika–doppeltsovieleAnla-gen umgebaut wie noch im gesamten Vor-jahr. Und bereits heute sind für 2008 zehnMaschinenumrüstungen fest geplant. DieMarktforscher in den USA gehen davonaus, dass in den kommenden fünf Jahrengroßformatige Zeitungen allmählich zumAuslaufmodell werden.AuchinEuropabeginntsichdieUmstellungaufkleinereFormatedurchzusetzen,zube-obachten beispielsweise an Frankreichs LeFigaro, produziert mit einer MEDIA- MAN,oderambritischenBlattNewsquestSouth-hampton, das mit einer GEOMAN- Maschi-ne gedruckt wird. Und es werden mehrwerden. Davon ist Dirk Schmidtbleicher,Leiter Service Zeitung bei MAN Roland,überzeugt: „Der Beitrag von MAN Rolandbesteht darin, unseren europäischen Kun-den Konzepte aus den USA vorzustellen,Erfahrungenweiterzugebenundprofessio-nelle Unterstützung beim Umrüsten zuleisten.“

Weniger Papier,

modernes Design

und mehr Leser

Die Umstellung zum kompakterenFormatbietetdenVerlageneinenor-mes Sparpotenzial. Allein der Pa-

pierverbrauch sinkt je nach Verschmäle-rungsgradzwischenvierundzwölfProzent.Zum Beispiel kalkuliert The Toronto Stardrei bis fünf Millionen US-Dollar Ersparnis

12 38 NTNEWSPAPERTECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Technologie / Trends

Die klassischen Printausgaben der Tageszeitungen verändern

sich und erscheinen immer häufiger in kompakterem Format.

Berliner- oder Tabloid-Formate halten bei Neuinvestitionen im-

mer öfter Einzug. Aber auch existierende Anlagen können relativ

kostengünstig umgerüstet werden. Ein Trend der speziell in den

USA für interessante Aufträge bei Maschinenherstellern sorgt.

Lesefreundlich und lukrativ

FORMATWECHSELKompaktere Zeitungsformate

auch ohne Maschinentausch

Sparen eindeutig Papier: die neuen, schmäleren Formate. Schon nach zwei Jahren

rechnen sich die Kosten für die Maschinenumrüstung

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 39

Trends / Technologie DRUCK

in einem Jahr. Generell gilt als Anhalts-punkt: Verkleinert man die Seite um einenhalben Zoll, lassen sich bei einem Jahres-verbrauch von 50.000 Tonnen Papier rund2.000 Tonnen einsparen. Investitionen biszweieinhalb Millionen Euro für die Umrü-stung der Maschinen amortisieren sich so-mit durchschnittlich bereits in ein bis zweiJahren.Mit einem handlichen Format geht meistauch ein moderneres, oft farbigeres Designder Blätter einher, womit sich die Verlageneue Leserzielgruppen erschließen. DieErfahrungswerte in den USA zeigen, dassdie neuen Formate sehr gut ankommen.HierwurdeeineAuflagensteigerungvonein

bis drei Prozent erreicht. Auch der Anzei-genmarkt entwickelt sich mit und bietetweiteres Potenzial. Da Anzeigen aufschmäleren und daher kleineren Seitennachweislichstärkerwirkenalsaufgroßen,sind in diesem Bereich neue Kostenmodel-le möglich.

Maschinenumbau:

Kein Stillstand bei

der Umrüstung

Die Voraussetzung für eine reibungs-lose Umstellung ist die perfekteUmbauplanung unter Berücksichti-

gung der Produktion in der Druckerei.Übergeordnetes Ziel ist es, die Stillstand-zeiten so gering wie möglich zu halten. BeiEinzelmaschinen oder pro Sektion bei gro-ßen Anlagen dauert die Umrüstung durch-schnittlich drei Wochen. Zunächst führendie Experten Testläufe zur Messung derdrucktechnischen Daten vor der Format-verschmälerung durch. Dann sind bis zuzwölf Spezialisten mit rund 15 übergeord-neten Umbaumaßnahmen beschäftigt, diewiederum eine Vielzahl einzelner Bau-schritte in den Hauptaggregaten umfassen.In erster Linie davon betroffen sind: Rollen-wechsler, Zugwerk, Druckeinheit, Wende-einheit, Falzaufbau, Falzwerk sowie die in-tegrierte Anlagensteuerung PECOM ausder printnet-Familie.„NachderUmrüstungkonntenunsereDru-ckerwiegewohntandenMaschinenweiter-arbeiten, und wir sind insgesamt sehr zu-frieden mit der Umsetzung und den Ergeb-nissen“, fasst Keith Pierce zusammen, Se-nior Vice President Operations von DetroitNewspaper, ein Blatt der Gannett Corpo-ration. „Die Herausforderung, einwandfreieWerte für Farbregisterhaltigkeit, Bahn-spannung, Farbe-Wasser-Balance sowieFarbdichtemessung zu erhalten, wurde so-fort gemeistert. Und auch anfängliche Pro-bleme mit den Zonenschrauben konntenmit entsprechender Software optimal ge-löst werden.“Abschließende Qualitätstests und Einwei-sungen der Mitarbeiter runden die Arbeitder printservices-Experten vor Ort ab. „DasMAN Roland-Team hat unsere Formatver-schmälerung perfekt im Rahmen des Zeit-plans ohne Produktionseinschränkungendurchgeführt“, lobt auch Keith Starr, PrintCenter Manager der Southhampton News-quest Media Group. „Durch das abschlie-ßende effiziente Training unserer Mitarbei-ter ist auch gewährleistet, dass die Maschi-nen weiterhin nachhaltig korrekt bedientwerden.“ Auf alle für die Umbauten erfor-derlichen Bauteile und Services erhaltenMAN Roland-Kunden zwölf Monate Garan-tie.

Für uns Europäer ungewohnt: die

neue, schmale New York Times. Unten

USA Today vor zehn Jahren. Heute

ebenfalls um ca 4 cm schmäler

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Am 27. September 2007 war es alsoso weit. Der Druckmaschinenher-steller Koenig & Bauer AG und die

Mediengruppe Main-Post luden zur Vor-stellung der neu entwickelten Kompakt-Nassoffsetrotation Commander CT ein.Sieben Jahre nach der Vorstellung derkompakten Wasserlos-Rotation KBA Cor-tina zur drupa 2000 präsentierte KBA alsodie konventionell druckende Schwester-maschine Commander CT in Produktion.DavidBrandstätter,GeschäftsführerderzuHoltzbrinck gehörenden MediengruppeMain-Post, nannte als wesentliche Gründefür die Innovationspartnerschaft mit KBAdie kompakte Bauweise der CommanderCT als einmalige Chance ohne Gebäudeer-

weiterung, die Maschinenkapazität in dervorhandenen Druckhalle aufzustocken.Ferner war der extrem hohe Automatisie-rungsgrad und Bedienerkomfort überzeu-gendundeinwichtigeswirtschaftlichesAr-gument. „Wir sind fest davon überzeugt,dass die Zukunft des Zeitungsdrucks mitdieser Maschine endgültig begonnen hat.”Die Main-Post, mit einer Auflage von etwa145.000 Exemplaren und einem Umsatzvon etwa 110 Mio. Euro beschäftigt etwa750Mitarbeiter.ZahlreicheZeitungen,Zeit-schriften, Magazine und Internetangebotesowie Fremdkunden ergänzen das Pro-gramm. Ein weiteres Standbein der Main-Post Gruppe ist die eigene Vertriebsorgani-sation die der Deutschen Post nicht nur im

Großraum Würzburg gehörig Konkurrenzmacht.Bernhard Harant, KBA-Spartenleiter fürZeitungsmaschinen, erklärt die Philoso-phie, Technik und die Nutzervorteile der biszu45.000Zyl.U/hschnellenCommanderCTim Detail: Die sehr geringe Bauhöhe desAchterturms der neuen Kompakt-Versionerlaubt die Aufstellung in normalen Indu-striegebäuden oder die Erweiterung derDruck- und Farbkapazität durch 16er-Tür-me in vorhandenen hohen Rotationshallen.Der an der Cortina eingesetzte Platten-wechselautomat PlateTronic sorgt für ex-trem kurze Umrüstzeiten von nur gut zweiMinuten ohne Bahnwechsel bzw. etwasechs Minuten bei Wechsel der Papierbahnund das Waschen der Gummitücher. Dieeingesetzten automatisierten Walzensch-lösser RollerTronic für optimale Druckbe-dingungen ohne manuelle Walzenjustagesind bei der Commander CT standard. Glei-ches gilt für die neue Lagertechnik NipTro-nic mit optionaler Leitstandsanbindung zurexakten Einstellung der Druckpressungbeim Einsatz von sehr unterschiedlichenPapiersorten.Das Druckwerk der Commander CT mit

12 40 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Technologie / Trends

Was auf der IfraExpo im Herbst 2006 noch als reine Theorie erschien,

war damals hinter Bretterwänden in Würzburg Heuchelhof bei der

Main-Post bereits Realität. Mit dem Prototyp der Commander CT

wurden hier im Geheimen zu diesem Zeitpunkt bereits Praxistests

gefahren. Aus den Erfahrungen der engen Partnerschaft ergaben

sich weitere Erkenntnisse und Verbesserungen, die heute umgesetzt

sind. Hans Werner Loy war für Newspaper-Technology in Würzburg

und hat sich das neue Maschinenkonzept live angesehen.

Die Mediengruppe Main-Post, seit 1992 Teil der Verlags-gruppe Georg von Holtzbrinck, ist das wichtigste Zei-tungsverlagshaus im Wirtschaftsraum Mainfranken.

Als das Würzburger Druckhaus Richter 1883 den „WürzburgerGeneralanzeiger“ herausgab, der 1945 unter dem Namen„Main-Post“ wiedergegründet wurde, legte es den Grundsteinfür das heutige Medienhaus. Hier erscheinen die Tageszeitun-gen Main-Post, Schweinfurter Tagblatt, Bote vom Haßgau,Volksblatt und Volkszeitung, die mit einer durchschnittlich ver-kauften Auflage von circa 145.000 Exemplaren rund eine halbeMillion Leser in der Region erreichen. Neun7, das Siebentage-magazin für Mainfranken, spiegelt jede Woche die Welt der jun-gen Erwachsenen. Die Verbrauchermagazine Markt und Main-Sonntag erscheinen mittwochs und sonntags in einer Gesamt-auflage von etwa 580.000 Exemplaren. Kein Online-Portal derRegion Mainfranken wird häufiger angeklickt als „mainpost.de“. Zusätzlich bietet die Mediengruppe im Netz Angebote zuSpezialthemen, wie das Familien-Portal „main-family.de“.

Weitere Wachstumsfelder sind die Main-KundenService GmbHals leistungsstarkes Service-Center sowie die Geschäftsberei-che Druck- und Vorstufendienstleistungen.Die Main-ZustellService GmbH ist das größte private Zustellun-ternehmen Unterfrankens. Sie stellt in Mainfranken neben denPrintprodukten der Mediengruppe und nicht adressierten Wer-besendungen auch die Briefe der PIN AG zu. Um einige Zahlenzu nennen: Jährlich schafft man die Zustellung von rund 41Mio.eigener Zeitungen, 4,5Mio. Fremdzeitungen, 26 Mio. Briefen,außerdem über 30 Mio. Anzeigenblätter ca. 100 Mio. Prospekte,ca.45Mio.Prospekte inAnzeigenblättern,ca.58Mio.Prospektein Tageszeitungen.Aber auch Event Promotion (Organisation und Durchführungvon Promo-Einsätzen) sowie Dienstleistungen aus Kernfähig-keiten (Call-Center für Handelsblatt, Wirtschaftswoche, DieZeit, Tagespost) und ein Kunden-Service-Zentrum runden dasAngebot ab.DieMediengruppeMain-Postbeschäftigtrund750Mitarbeiter.

Main-Post: Zeitung und Multi-Dienstleister

KOMPAKT UND NASSMain Post in Würzburg und KBA

präsentierten die Commander CT

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 41

Trends / Technologie DRUCK

neuen, reaktionsschnellen konventionel-len Walzenfarbwerken (mit Zonenschrau-ben und drei Auftragswalzen) sowie opti-miertem dreiwalzigen Sprühfeuchtwerk.DerölfreieAchterturm(dieMain-Postspartdadurch pro Jahr ca. 1.000 l Öl) ist für denGummituch-undWaschtuchwechsel inderMitte auseinanderfahrbar. Jeder Platten-

und Gummituchzylinder wird ohne Getrie-be direkt angetrieben. Nach intensivenDrucktests hat man sich bei der neuen Ro-tation für ein Farbwerk mit einem neuenunterschlächtigen Farbkasten, einer neu-en Filmwalze und drei Auftragswalzen ent-schieden, das auch bei Flächen und an-spruchsvollen Sujets beste Druckergeb-nisse liefert. Das dreiwalzige Sprühfeucht-werk wurde ebenfalls weiter entwickelt.Beim Waschen des Farbwerkes kann überdas Anschwenken der ersten Farbauf-tragswalze an die Feuchtauftragwalze dasFeuchtwerkmitgewaschenwerden-eben-falls eine Neuheit.Mit der Ausstattung der CT mit PlateTro-nic-Plattenwechselautomaten kann dieBestückung und Entsorgung der Druck-platten bei laufender Produktion erfolgen.Unabhängig von der Zahl der zu wechseln-den Platten dauert dies nur ca. zwei Minu-ten. Deutlich geringer als bei herkömmli-chen Achterturmmaschinen ist bei der CTauch der Fanout-Effekt im Vierfarben-druck, wobei das neue Farbwerk entschei-dend dazu beiträgt.Interessante Einsichten in die Abläufe aufdem Weg zur Serienreife der Maschine ge-währte Andreas Kunzemann, der Techni-

scher Leiter Main-Post. Die Zustimmungfür den Prototyp Commander CT erfolgtenach einer ersten Risikowertung, ohnedass bereits ersichtlich war, wie und wanneine Zeitung in vernünftiger Qualität herge-stellt werden konnte. Zwischen Konzept-vorstellung und Realisierung blieben nurneun Monate Konstruktionszeit. Im März

2006 konnten bereits erste Produktionengefahrenwerden,wasimWesentlichenak-tuelle Vorprodukte der Zeitung und ver-schiedene Anzeigenblätter betraf.Durch die Geheimhaltung wurde derSchwierigkeitsgrad zusätzlich erhöht. DerTurm wurde hinter einem Bretterzaun ver-steckt. Von März 2006 bis März 2007 durftenur ein kleiner Kreis von fünf Bedienern di-rekt an der CT arbeiten.Mit den ersten Produktionen begann auchdie Phase der Grundlagenforschung. Sowurde z.B. ein digitales Pumpfarbwerk aufHerz und Nieren geprüft. Die Main-Postkonnte so an vielen interessanten Kennt-nissen partizipieren, was üblicherweise inden Forschungslabors verbleibt. Und dochwar es mehr als eine Labormaschine. VonMärz 2006 bis März 2007 wurden 21 Millio-nen Exemplare für Kunden produziert.EinwichtigerMeilensteinwarderTesteinesFarbwerkes mit drei Farbauftragswalzen.Mit Beginn der regelmäßigen Nachtpro-duktion im März 2007 kam die Stunde derWahrheit. Im Mittelpunkt stand die Produk-tionsoptimierung. Die Basis hierfür war dielaufende Produktion von 65.000 Exempla-ren in acht Ausgaben jede Nacht.Im April 2007 konnte die Abnahme desDruckturmsgemeinsammitKBAdurchge-führt werden. Aufgrund der Vorteile hat dieGeschäftsleitung der Main-Post im Juli2007entschieden,aucheinenzweitenTurmbeiKBAzubestellen.Dasermöglichtes,dieälteste Druckmaschine, eine Express Bau-jahr1992mit6er-Türmen,auszutauschen.Die Ausgangssituation mit der konventio-nellen Technik zeigt bei der Main-Post proJahr auf allen Linien gerechnet ca. 13.500Fertigungsstunden. Durch die kleinteiligeAuflagenstruktur nehmen Druck- undRüstzeit jeweils die Hälfte der Stunden ein.Zusätzlich fallen noch ca. 1.500 Stunden fürHilfstätigkeiten an (Service/ Wartung/ Re-paraturen/ etc.) Nach heutiger Einschät-zung können durch die Möglichkeiten derCommander CT sowohl die Rüst- als auchdie Hilfszeiten halbiert werden. Wäre nurnoch die Commander CT im Einsatz, wür-den unter gleichen Voraussetzungen 27,5Prozent zusätzliche Kapazität zur Verfü-gung stehen. Das entspricht 3.000 zusätzli-chen Fertigungsstunden im Jahr.Nach Installation des zweiten Turms imHerbst 2008 wird eine Linie komplett mitder neuen Technik produzieren. Die Zeiter-sparnis durch den vollautomatischen Plat-tenwechsel ist für die Nachtproduktion er-heblich. Druckbeginn für die Würzburg-Li-nie mit ca. 90.000 Exemplaren in 10 Ausga-ben ist bisher um 21.45 Uhr. Der Druck en-det um 2.25 Uhr. Ab 2008 liegt, nach Pro-gnose der Technik, die Endzeit bei 1.17 Uhrbei gleichem Druckbeginn. Das entsprichtimmerhin einer Zeitersparnis von mehr als

Innovationspartner (v.l.n.r.): Adrian Alt-Steiner (Druckereileiter Main-Post), An-

dreas Kunzemann (Technischer Leiter Main-Post), David Brandstätter (Geschäfts-

führer Main-Post), Claus Bolza-Schünemann (stv. Vorstandschef KBA) und

Bernhard Harant (Spartenleiter KBA) . In den Bildern oben: Das Druckwerk der

KBA Commander CT und der PlateTronic-Plattenwechselautomat

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12 42 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

Mit der Bestellung einer Cortina 6/2-Anlage gehen die fast175-jährigen Geschäftsbeziehungen zwischen dem Köl-ner Medienhaus M. DuMont Schauberg und der Koenig &

Bauer AG (KBA) in eine neue Runde. Bereits im Jahre 1833 beganndie enge Zusammenarbeit, als Joseph DuMont eine Schnellpressevon Koenig & Bauer erwarb. 1847 investierte DuMont für die Kölni-sche Zeitung in die von Bauer erfundene „vierfache Maschine mitdrei Druckzylindern“, damals modernster Stand der Technik.DienungeordertedreifachbreiteKBACortina6/2verfügtübervieleAlleinstellungsmerkmale.AngesichtsdergroßenPapierbahnbrei-te von 1.890 mm ermöglicht der beim wasserlosen Druck wegfal-lende Fanout trotz der Achterturmbauweise im Gummi/Gum-mi-DruckeinähnlichexaktesFarbregisterwieeine9-Zylinder-Sa-tellitenrotationundeinesehrniedrigeAnlaufmakulatur.Nebender

ergonomisch sehr komfortablen Bedienung mit Liften an beidenSeiten des nur etwa 4 m hohen, in der Mitte für Wartungszweckeauseinander fahrbaren Cortina-Kompaktturmes entlasten weg-fallende Zonenschrauben und Feuchtwerke sowie das hohe Auto-matisierungsniveau mit Plattenwechsel-Vollautomaten, automa-tisierten Walzenschlössern und neuer Linear-Lagertechnik dieBediener von vielen zeitaufwändigen oder anstrengenden Bedie-nungs- und Wartungsaufgaben. Der bei der Cortina wegfallendeFarbnebel bedingt zudem einen deutlich reduzierten Reinigungs-aufwand.Neben dem sehr schnellen Auftragswechsel hat die dreifachbreiteKBA Cortina 6/2 weiter den Vorteil, dass sie bei identischer Lei-stungsauslegung eine um 50 % höhere Seitenkapazität hat als die1999/2000 ebenfalls von KBA gelieferten 4/2-Maschinen. Die da-

DRUCK Installationen

WAHRE FREUNDECortina für Köln: DuMont bleibt

KBA auch nach 175 Jahren treu

Die Geschichte Kölns als Standortder gedruckten Medien ist seit denAnfängen des 17. Jahrhunderts

mit der Historie des Verlages M. DuMontSchauberg eng verbunden. 1620 wird inKöln Bertram Hilden nachgewiesen, dereine Druckerei für Festschriften und Ge-betbücher betrieb. Mit ihm beginnt dieGeschichte des Hauses. Sein Sohn Peterdruckt und verlegt die Relationes extra-ordinariae.1805 geht die „Kölnische Zeitung” in den

Besitz von Marcus DuMont über. Insbe-sondere in der zweiten Hälfte des vorigenJahrhunderts war sie damals das ange-sehenste und mächtigste Blatt. Nachdem Ende des Zweiten Weltkriegeskam sie nicht wieder auf den Markt.1876 erscheint der „Kölner Stadt-Anzei-ger” als lokale Entsprechung der überre-gionalen „Kölnischen Zeitung”. GegenEnde des Zweiten Weltkrieges mussteauch er sein Erscheinen einstellen undwar erst wieder im Oktober 1949 nach

Fortfall des Lizenzzwanges von Tages-zeitungenderAlliertenda.Erentwickeltesich nach hartem WettbewerbskampfEnde der fünfziger Jahre zur führendenZeitung der Region. 1964 erschien erst-mals der „Express”, der seinen Verbrei-tungsschwerpunkt in den Städten Köln,Düsseldorf und Bonn hat. Insbesonderein Köln, aber auch sonst im Rheinlandkonnte der „Express” die Monopolpositi-on der Bild-Zeitung brechen und sich andie Spitze setzen.Mit dem Erwerb der „MitteldeutschenZeitung” in Halle, die sich in Ansehen undAuflage als ein maßgebendes Blatt desdeutschen Ostens entwickeln sollte, hat-teM.DuMontSchaubergnachderWendezum ersten Mal den Schritt über die an-gestammte Region hinaus getan. Im Juli2006 erwarb die UnternehmensgruppeM. DuMont Schauberg 50 Prozent undeine Stimme an der Druck- und Verlags-haus Frankfurt am Main GmbH. und so-mit der „Frankfurter Rundschau”.Weiters gibt es Aktivitäten in Onli-ne-Medien, die Beteiligung an Hörfunk-sendern sowie der Einstieg in den Ver-sandhandel und das Briefgeschäft. Zuden weiteren Aktivitäten gehören eineBeteiligung am Bundesanzeiger sowieder DuMont Literatur und Kunst Verlagund der DuMont Kalenderverlag.

DuMont Schauberg: 200 Jahre für Köln

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 43

durch deutlich reduzierte Maschinenlänge führt zu Einsparungenbei den Bau- und Infrastrukturinvestitionen. Die kurzen Bahnwegeder KBA Cortina ermöglichen gegenüber einer entsprechendenSatelliten-Rotation weniger Weißmakulatur beim Produktions-wechsel und einen einfacheren Umfangswechsel.M. DuMont Schauberg bleibt auch noch die Option für die spätereErweiterung des Druckspektrums auf akzidenzähnliche Produktein Verbindung mit der Nachrüstung eines Heißluft-Trockners.

Die KBA Cortina 6/2 für den Kölner Stadt-Anzeiger,denExpress,dieKölnischeRund-schau und andere Eigen- und Fremdpro-duktekannproStundebiszu80.000vierfar-bige Zeitungen mit bis zu 48 Broadsheet-bzw. 96 Tabloidseiten Umfang drucken. Dievier Drucktürme werden im Berliner For-mat mit 1.890 mm maximaler Papierbahn-breite und einem Zylinderumfang von 940mm (Abschnittlänge: 470 mm) ausgeführt.Die Anlage verfügt über vier Pastomat RC-Rollenwechsler für einen Papierrollen-durchmesserbis1.500mm,siebenDoppel-wende-Einrichtungen, zwei Falzapparat-überbauten mit jeweils drei Trichtern undzwei KF 5-Falzwerke mit Lagen- undStrangheftapparaten. Rollenbeschickungmit Patras A, die Umstellung auf unter-schiedliche Papierbahnbreiten, Farbver-sorgung sowie Gummituch- und Walzen-waschen erfolgen vollautomatisch.Der sehr hohe Automatisierungsgrad derCortina kommt bei den Plattenwechsel-

Vollautomaten KBA PlateTronic, automatisierten Walzenschlös-sern KBA RollerTronic, fernverstellbarer Lagertechnik KBA Nip-Tronic und dem automatischen Plattenerkennungssystemen KBAPlateIdent zum Ausdruck. Farb-, Schnittregister- sowie Papier-bahnkanten- und Mittenregelungen gewährleisten ein hohes Qua-litätsniveau. Gesteuert wird die Anlage über KBA ErgoTronic-Leit-stände mit eindeutigen Schnittstellen zu übergeordneten Syste-men.

Installationen DRUCK

Zufriedene Gesichter nach der Vertragsunterzeichnung bei der zur M. DuMont- Gruppe

gehörenden Mitteldeutschen Zeitung in Halle: V.l.n.r.: Karl Zorn, KBA-Vertriebsleiter;

Richard Zöller, Technischer Leiter M. DuMont Schauberg, Köln; Claus Bolza- Schüne-

mann, stv. KBA-Vorstandsvorsitzender; Heinz Kiegeland, Geschäftsführer Verlag M.

DuMont Schauberg; Andreas Stein, Prokurist Zentraleinkauf M. DuMont Schauberg;

Thomas Preuss, Geschäftsführer M. DuMont Schauberg; KBA-Vertriebsvorstand Rol-

lenmaschinen Christoph Müller

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Eine interessante und in Europa auch noch nicht vorgekom-mene Aufgabenstellung für eine DI-Druckmaschine: DerDruck einer Zeitung. Presstek, der amerikanischer Her-

stellerundAnbietervonLösungenfürdiedigitaleBebilderunghatin Hallau, im Schaffhausenerland in der Schweiz, eine Presstek52DI installiert.DiedigitaleOffsetdruckmaschinesollesderDru-ckereiHallauWeberGmbH.ermöglichen,dieQualität,Geschwin-digkeitundFlexibilitätderdreiMalproWocheerscheinendenZei-tung „Klettgauer Zeitung/Schaffhauserland“ deutlich zu verbes-

sern. Außerdem soll sie zum Druck von Akzidenzen undWerbemitteln der gewerblich geprägten Region eingesetzt wer-den..„WirhabenunsfürdiePresstek52DIentschieden,weilwirunsereZeitungwiedervonderRedaktionbiszumDruckimeigenenHausproduzieren wollten“, berichtet Max Weber, Geschäftsführer derDruckerei Hallau und Chef von zehn Mitarbeitern. Als er die alt-eingesessene Druckerei im Jahr 2002 übernommen hatte, stan-den eine Reihe von technologischen Weichenstellungen an:„Wennwir investieren,dannrichtig.WirwolltenkeinenZwischen-schritt, sondern unseren Maschinenpark zukunftsweisend mo-dernisieren“. Aufgrund der Zeitungsauflage von 2.500 Stück so-wie der grundsätzlichen Auftragsstruktur von vielen kleinerenund flexiblen Jobs kam, so erklärte er Newspaper-Technology, inerster Linie nur eine DI-Offset- druckmaschine mit einer inte-grierten Direkt-Imaging-Einheit in Frage.Die 52DI ist eine digitale Bogenoffsetmaschine und auf hochwer-tige Farbdrucke im 52-cm-Querformat in kleinen Auflagen aus-gelegt. Sie druckt bis zu 10.000 Seiten im B3-Format pro StundemiteinemmaximalenDruckbereichvon510x360MillimeternproBogen – einem der größten Druckbereiche, der in dieser Lei-stungsklasse verfügbar ist. Die Presstek 52DI verbindet die Mög-lichkeiten eines komplett digitalen Workflows mit der Vielseitig-keitundderQualitätdesOffsetdrucks,daderBedarfanhochwer-tigen Farbdrucken in schneller Umsetzung wächst. Die geringeStellfläche und die einfache Bedienbarkeit machen die Presstek52DI zur interessanten Druckmaschine für kleine Druckereienwie Hallau, die für Neuinstallationen begrenzte Platzkapazitätenzur Verfügung haben.Wie Weber erklärt wird durch den Einsatz der Presstek 52DI derkonventionelleOffsetdruckmitFilmbelichtungnachundnachab-gebaut.„Mitdieser InvestitionerhöhenwirunsereKonkurrenzfä-higkeit und Flexibilität“, ergänzt Max Weber. Nicht nur von derKostenseite und der Zeitersparnis schätzt Max Weber den vollzo-genen Schritt. „Es ist ein gutes Gefühl, Aufträge wie etwa farbigeFlyer, Broschüren und andere Werbemittel nicht mehr außerHaus geben zu müssen. Gerade bei der Zeitungsproduktion kön-nen wir nun gewisse Seiten bereits am Vortag herstellen und diegesamte Produktion einfach flexibler gestalten“.

12 44 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Installationen

AUCH SMALL IS BEAUTIFUL

Zeitungsdruck einmal anders:

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… damit Sie wissen was wirklich läuft!

Info-Hotline: 0043/699/11655760

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 45

Installationen DRUCK

Die Swiss Printers AG in der Schweizinvestiert insgesamt rund 30 Millio-nen Schweizer Franken in die Aufrü-

stung ihrer Maschinentechnik. Die SwissPrinters AG gehört zu 58.8 % Ringier , zu25.2 % der Neuen Zürcher Zeitung und zu16%derEdipress. IhreTochtergesellschaf-ten Imprimeries Réunies Lausanne SA,NZZ Fretz AG, Ringier Print Zofingen AG,Zollikofer AG und Zürcher Druck + VerlagAG bieten umfassende Leistungen in denBereichen Druck, Premedia, Crossmedia,Weiterverarbeitung, Direct Marketing, Ka-lenderverlag sowie Verlagsservices.Mit den drei Rollenoffset-Tochtergesell-schaften Imprimeries Réunies LausanneIRLSARenens,RingierPrintZofingenAG inZofingen und der Zollikofer AG in St. Gallenist die Swiss Printers AG zum größten Un-ternehmen der grafischen Industrie in derSchweiz avanciert.Bis Anfang 2009 werden nun in St. Galleneinebestehende32-Seiten-undinZofingeneine 16-Seiten- Anlage jeweils durch RO-TOMAN Maschinen der gleichen Größe er-setzt. Die neue ROTOMAN für St. Gallen istmit acht Doppeldruckwerken und automa-tischem Plattenwechsel (APL) ausgestat-tet. Sie produziert 32 Seiten A4 mit bis zu65.000 Exemplaren pro Stunde. Die flexibleBahnführung sorgt zudem für eine Vielfaltan Produktionsmöglichkeiten. Mit der neu-en ROTOMAN werden überwiegend Zeit-schriften, Magazine und Werbedrucksa-chen gedruckt.Am Standort Zofingen setzt Ringier PrintzukünftigaufeineneueROTOMANmit„Hu-ckepack-Falzwerk“.Sie istmit fünfDoppel-druckwerken ausgestattet und produziertbis zu 16 Seiten A4 mit bis zu 70.000 Exem-plaren pro Stunde. Mit dem „hucke-pack-Falzwerk“ können vier Seiten A3 aufA4 gefalzt werden (nur gleicher Nutzen).Neben der Investition in eine neue Rotationstehen bei Ringier Print in Zofingen abereine Reihe von Umstrukturungen an mit

denen man, wie es heißt, „Abläufe und Or-ganisation dem hart umkämpften Druck-markt” anpaßt. Einzelne Bereiche außer-halb des Kerngeschäfts werden ausgeglie-dert: Support, Gebäudetechnik und die all-gemeinen Dienste werden von einem ex-ternen Partner übernommen. Zudem wird

derPoolderAushilfeninDruckundWeiter-verarbeitung von einem externen Unter-nehmen koordiniert. Insgesamt werden so65 Stellen ausgelagert. Außerdem sollnach Installation der neuen Rotoman eineältere Rollenoffsetanlage stillgelegt wer-den. Somit will man bis 2009 zusätzliche 74Stellen abbauen. Wie es heißt sollen dieserAbbau hauptsächlich durch natürliche Ab-gänge und durch Frühpensionierungenaufgefangen werden. Außerdem kommefür die betroffenen Mitarbeitenden ein So-zialplan zur Anwendung.FesthaltenwillmanaberamTiefdruck.Ne-

ben derzeit fünf Offset-Rotation wird auch

auf zwei Tiefdrucksystemen produziert.Einemmit10Druckwerkenundeinemmit8Druckwerken, jeweils mit einer Papier-bahnbreite von 252 cm und variablem Falzfür 4-U und 6-U-Produktion mit Rotations-heftung.Geschäftsleitung und Verwaltungsrat derSwiss Printer AG sind jedenfalls überzeugt,dass der Druckstandort Zofingen gestärktaus dieser Reorganisation hervorgehenwerde. Diese Maßnahmen ermöglichtenes, in Zukunft flexibler und effizienter zu ar-beiten und noch schneller auf die Bedürf-nisse am Markt reagieren zu können.

Am Standort Renens, bei der ImprimeriesRéuniesLausanneSA.,wirdeinederbeiden16-Seiten-Rotationen auf den neuestenStand gebracht. Wie bereits berichtet istdort kürzlich ein ModernisierungsprojektimBereichderdigitalenDruckformherstel-lung abgeschlossen worden. Zwei vollauto-matische Kodak MAGNUS 800 Quantum-Plattenbelichter lösten zwei ältere Ther-mo-CTP-Systemeab,einenKodakTREND-SETTER 3244 und einen Kodak LOTEM 800Quantum. IRL war übrigens der ersteSchweizer Anwender des Kodak PRINER-GY-Workflow-Systems und nutzt den PDF-Druckvorstufen-Workflow schon seit 1999.

Die Swiss Printers AG, ein Zusammenschluss der Print-Aktivitäten

dreier großer Verlagshäuser, der Ringier AG, der NZZ und Edipress,

investiert in neue Rotationen und strukturiert den Tochterbetrieb

Ringier Print Zofingen neu. Eine Offsetrotation wird dort stillgelegt,

bestimmte Bereiche werden ausgegliedert und 74 Stellen abgebaut.

Zwei neue Rotoman-Rotationen für die Zollikofer AG in St. Gallen

HART UMKÄMPFTER MARKT

Die Swiss Printer AG macht sich fit:

Neue Maschinen und Strukturen

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Erfreuliches kann MAN Roland über das Interesse an seinerUNISET- Baureihe berichten. Vier namhafte Zeitungs- undZeitschriftenhersteller in Italien haben sich in jüngster Zeit

für solche eine Rotation entschieden. Ausgangsbasis war derWunschnachhochqualitativemZeitungs-FarbdruckaberauchderEinsatz für die Herstellung anderer hochqualitativer Rollen-Druckprodukte.

Edisud

Der Verlag Edisud mit Sitz in Bari ist der Herausgeber der LaGazzetta del Mezzogiorno. Die Zeitung wurde 1887 gegrün-det und wird seit Beginn des letzten Jahrhunderts mit

Druckmaschinen von MAN Roland produziert. La Gazzetta delMezzogiornoentwickeltesichmit ihrenachtRegionalausgabenfürBrindisi, Foggia, Lecce und andere Städte zur bedeutendsten Zei-tung Süditaliens. Mit 564.000 Lesern zählt La Gazzetta, wie sie ge-nannt wird, zu den Zeitungen mit den höchsten Auflagen in Mittel-und Süditalien. Ihre Regionalausgaben decken Apulien und Basili-kata ab. In Zukunft will Edisud zusätzlich Aktivitäten im Bereich Il-lustrationsrollenoffset entwickeln. La Gazzetta del Mezzogiornowird bald auf einer UNISET der neuesten Generation gedruckt. Siewird parallel zur bereits vorhandenen UNIMAN-Anlage von MANRolandinstalliert.DieMaschinewirdmitsiebenBahnenundsiebenTürmen zum Druck von 56 vierfarbigen Seiten im Tabloidformatausgestattet.

Il Guado

MitSitz inCorbettainderNähevonMailandhatauch IlGuado

kürzlich in eine UNISET mit Komplettausstattung für dieHeatset-Produktion investiert. Die Maschine ist einbahnig

mit Achtfarbenturm, Trockner und Falzwerk konfiguriert. Farbrei-berkühlung, dritte Farbwalze und Schrägregister garantierenhöchste Qualität für Illustrationsoffsetprodukte, während dritterFalz und Doppelparallelfalz Il Guado die erforderliche Flexibilitätfür das breite Spektrum von Zeitungen in kleinen Auflagen, Publi-kationen und Illustrationsoffsetprodukten verleihen. Il Guados Er-folgsgeschichte istdaraufzurückzuführen,dassdasUnternehmenständig in modernste Technologien investiert und seinen Kundenhochwertige Produkte und einen umfassenden Service bietet, vonder Idee bis hin zum fertigen Produkt, alles auf der Basis von kom-plett digitalen Workflows.

Sedit s.r.l.

Sedit s.r.l. Servici Editoriali druckt die angesehenen ZeitungenCorriere della Sera und La Gazzetta dello Sport für die RCS-Gruppe. Hinzu kommen die von Sedit gedruckten Regional-

zeitungen Corriere del Mezzogiorno und deren Wirtschaftsausga-be Economia sowie drei regionale Freesheets. Seit der Gründung1987 hat es sich Sedit zum Prinzip gemacht, in modernste Techno-

12 46 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Installationen

ITALIEN INVESTIERT

IN NEUE ROTATIONENIn der letzten Ausgabe haben wir ausführlichst über die Zeitungs- und Zeitungsdruck-Szene in Italien be-

richtet. Und auch darüber, dass die Italiener ziemliche Zeitungs-Lesemuffel sind. Investiert in neue

Druckkapazitäten wird offensichtlich aber trotzdem genug. Zumindest berichten MAN Roland und Goss

über eine erfreuliche Anzahl an Installationen.

Uniset-Boom bei Zeitungsdruckern

Beliebt bei Zeitungs- und Magazindruckern: die Uniset

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Installationen DRUCK

logie zu investieren. Dazu zählt auch die unternehmenseigene Di-gitaldruckanlage.SeditmodernisiertnunseinenMaschinenpark,zudembereitseineCROMOMANzählt,durcheineneueUNISET,die imJanuar2008in-stalliert werden soll. Flexibilität in der Produktion sowie QualitätspiegelnsichalswichtigeBestandteilederUnternehmensphiloso-phie auch in der neuen Investition wider. Die UNISET mit ihren vierBahnen und vier Türmen soll mit Heatset-Funktionen, drittem Falz und Doppelparal-lelfalz ausgestattet werden. Sie ist für dieUmstellung der La Gazzetta dello Sport vonBroadsheet- auf Tabloidformat vorgesehenund folgt damit dem Trend in Italien.

SIGRAF S.p.A.

In Treviglio in der norditalienischen Regi-

on Lombardei bedient SIGRAF S.p.A. eine

breit gefächerte Produktionsstruktur im

Zeitungssegment. Die Produktpalette reicht

von täglich und wöchentlich erscheinenden

Regional- und Stadtzeitungen im Tabloidfor-

mat mit verschiedenen Auflagenhöhen und

Seitenzahlen bis hin zu hochwertigen Pro-

dukten im Illustrationsrollenoffset. Mit der

Investition in die UNISET zieht SIGRAF nicht

nur in ein modernes, neues Gebäude in Tre-

viglio um, sondern setzt seine Strategie der

regelmäßi- gen Innovation konsequent fort.

Früher gehörte SIGRAF beispielsweise zu

den ersten Druckunternehmen in Italien, die

mit CtP arbeiteten. Heute hat die neue UNISET die Aufgabe, SI-GRAF bei seinen Expansionsbestrebungen zu unterstützen. Des-halbwurdesievonAnfangangemeinsammitMANalsPartnerent-worfen. Sie kann 64 Tabloidseiten drucken, davon 32 vierfarbig. IhrAusbaufür64vollfarbigeSeiten istgeplant.Konfiguriert istdieMa-schine mit zwei Achtertürmen, einer H-Druckeinheit, vier Bahnen,Bay-Window-Wendestangen und einem 2:3:3- Falzwerk.

Die zwei Aushängeschilder der RCS-Gruppe: Gedruckt auf einer Uniset bei Sedit

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12 48 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 3/2007

DRUCK Installationen

Nicht nur MAN Roland, auch Goss International darf

sich über lukrative Aufträge aus Italien erfreuen.

Innerhalb von 12 Monaten wurden neun Goss-Rota-

tionen geordert. Der jüngste Auftrag kommt aus Si-

zilien.

Societa Tipografica Siciliana SpA (S.T.S.) hat eine Goss Univer-sal 75 Druckmaschine bestellt, um die Druck- und Farbka-pazität ihrer Druckerei in der italienischen Stadt Catania auf

Sizilien zu erhöhen. Die Maschine, deren Installation im kommen-den Sommer erfolgt, hat eine Abschnittlänge von 600 mm und istmit vier Achtertürmen, einem 2:3:3 Klappenfalzapparat und vierRollenwechslern konfiguriert, die im rechten Winkel zur Druck-maschine aufgestellt werden, um die Platzverhältnisse optimal zunutzen.HerrAlonzo,DruckereileiterbeiS.T.S., führtdazuaus:„Wirwähltendie Goss Universal 75 Rotation, weil wir von ihrer Konstruktionüberzeugt sind. Da die Rollenwechsler im rechten Winkel aufge-stellt werden können, wird nur wenig Stellfläche benötigt und wirsind damit offen für künftige Maschinenerweiterungen.“Die Goss Universal 75 produziert 150.000 Exemplare pro Tag undwird nach abgeschlossener Installation in gesammelter Produkti-on maximal 64 Tabloidseiten vierfarbig drucken.„Wir produzieren zurzeit mit zwei Goss Community SSC Druckma-schinen und sind mit der Kundendienstbetreuung sehr zufrieden“,fährtAlonzofort. „Diesbestärkteuns inderEntscheidung,auchbeiunserer jüngstenInvestitionwiedereineGossMaschinezuwählen.Wir sind davon überzeugt, dass sich unsere positiven Erfahrungenmit Goss International auch mit unserer neuen Universal Rotationfortsetzen werden.“Die 1983 gegründete S.T.S. beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter und

druckt lokale Ausgaben von nationalen Ta-geszeitungen, unter anderem Milano Fi-nanza, Libero, Libero Mercato, Manifesto,Europa, Il Giornale, Italia Oggi, l’Unità, IlCorriere della Sera, La Gazzetta dello Sportund viele andere.DieGossUniversal75fürS.T.S. istderneun-te Auftrag aus Italien in den vergangenen 12Monaten. Jennifer N’Guyen, Goss Interna-tional Verkaufsleiterin für Südeuropa, fügtabschließend hinzu: „Dieser Auftrag bestä-tigt die Popularität der Universal 75, diedurch ihre hohe Produktivität, Flexibilitätund Zuverlässigkeit einen ausgezeichnetenRufgenießt.AlsbevorzugteDruckmaschinezahlreicher Verlagshäuser erweist sie sichdurch ihre hohe Produktionsflexibilität undbeeindruckende Druckleistung als idealeLösung für Italiens anspruchsvollen Druck-und Verlagsmarkt.“

FARBE FÜR SIZILIENGroßes Interesse an Universal 75

Neun Aufträge in 12 Monaten für Goss

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 49

Installationen DRUCK

Die italienische DruckereigruppeSeregni, die Muttergesellschaftder Societa Tipografica Siciliana

SpA (S.T.S.), bestellte bei Goss Interna-tional auch die Nachrüstung einer vor-handenenDruckmaschineeinesanderenHerstellers mit einem Goss Uniliner Ach-terturm. Der Druckturm wird in einemder Tochterbetriebe des Unternehmensin der Nähe von Kattowitz im Süden Po-lens installiert. Der zusätzliche Druck-turm mit wellenlosem Antrieb und 560mm Abschnittlänge wird die Produk-tionskapazität der Druckmaschine auf 64Seiten Tabloid vierfarbig mit einem Falz-apparat oder auf 32 Seiten vierfarbig mitzwei Falzapparaten erhöhen.Seregni benötigt den Druckturm soschnell wie möglich und entschied sichbei der Erweiterung aufgrund der positi-venErfahrungeninderVergangenheit fürGoss International. Giorgio Gariboldi, Ge-schäftsführer der Druckereigruppe Se-regni: „Unsere Investition erfolgte auf-grund der speziellen Anforderungen ei-nes Kunden an mehr Farbigkeit, sodassder Faktor Zeit bei diesem Projekt eineausschlaggebende Rolle spielte. Die Zu-sage, unsere knappen Zeitvorgaben ein-zuhalten, war der entscheidende Faktorfür die Unterzeichnung des Auftrags,denn wir sind davon überzeugt, dass die

Lieferung mit nur minimaler Beeinflus-sung der Produktion erfolgen wird.“2004 installierte Seregni am Hauptsitzder polnischen Tochtergesellschaft inWarschaueineGossUnilinerRotationmitdrei Drucktürmen, um die Tabloid-Zei-tung FAKT zu produzieren. Zuvor hattemaninderDruckerei inMailandeinevor-handeneDruckmaschinemiteinemGossUniliner Druckturm erweitert. „Die Unili-ner an unserem Hauptsitz produziert seitknapp drei Jahren. Sie hat sich als sehr

zuverlässig und bedienerfreundlich er-wiesen und überzeugt mit hervorragen-der Qualität“, bekräftigt Gariboldi.Die doppeltbreite Goss Uniliner Druck-maschine wurde speziell für hohe Ro-bustheit und Stabilität für Zeitungsdru-ckereien mit hochvolumiger Druckpro-duktion konzipiert. Jennifer N’Guyen,Goss International Verkaufsleiterin fürSüdeuropa: „Uniliner Drucktürme kön-nen vorhandenen Goss Maschinen oderRotationen anderer Hersteller hinzuge-fügt werden, um kostengünstig Farbig-keit oder Seitenumfänge zu erhöhen.Durch unkomplizierte wellenlose Antrie-be können Drucktürme vorhandene Mo-nodruckeinheiten ersetzen oder - fallsPlatz vorhanden - bei geringstmöglicherProduktionsbeeinflussung an den jewei-ligenEndenbzw. innerhalbeinerMaschi-nenlinie aufgestellt werden.“„In Zusammenarbeit mit unserem Pro-jektteamkoordiniertGosssämtlichePro-jektaktivitäten von der Auftragserteilungbis zur Produktionsaufnahme“, ergänztder Seregni-Geschäftsleiter Gariboldi.Seregni gehört zur Gruppo Seregni, einerder größten Akzidenz-LohndruckereienItaliens. Die Gruppo Seregni ist auch dieMuttergesellschaft von Stem Editoriale,SIES,STS,SarprintundSPGWarsaw–al-lesamt Goss Maschinenanwender.

Druckereigruppe Seregni:

Goss Uniliner-Turm für Polen

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Mit der Entwicklung der weltweit ersten 96-Seiten Rollen-offsetmaschine erweitert Goss seine Sunday Maschinen-plattform mit nahtlosen Gummituchhülsen. Die Akzi-

denzdruckerei Grafiche Mazzucchelli wird die neue Sunday 5000Druckmaschine mit 2.860 mm Bahnbreite Ende 2008 im nordita-lienischen Seriate bei Bergamo installieren.„Wirfreuenuns,unsereintensiveZusammenarbeitmitGossInter-national weiter auszubauen und dieses wegweisende Projekt ge-meinsam durchzuführen, das uns entscheidende Vorteile imMarkt verschaffen wird”, so Guglielmo Fiori, Inhaber des italieni-schen Druckunternehmens. Die Vereinbarung über die neue Sun-day 5000 mit Grafiche Mazzucchelli wurde mit Unterstützung vonMacchingraf, der Vertretung für Goss Akzidenzdruckmaschinen inItalien.„Wir haben mit unseren 48- und 64-Seiten Sunday Druckmaschi-nen mit punkturlosen Falzapparaten großartige Erfolge erzielt”,erklärt Pierluigi Guerini, Geschäftsführer von Grafiche Mazzuc-chelli. „Das breitere 96-Seiten-Format bedeutet einen weiterenDurchbruch,derzusätzlicheProduktivitätfürhoheSeitenumfängemit einer effizienten Kleinauflagenproduktion vereint.”Jacques Navarre, Senior Vice President für den Vertrieb EuropavonGoss International,nenntdienahtloseGummituchtechnologieals entscheidenden Faktor für das 4x12-Seitenformat der Sunday

5000. Die nahtlosen Gummituchhülsen der Sunday Druckmaschi-ne verhindern die bei Spannkanälen auftretenden Vibrationen undgewährleistendiefürdiebreitereZylinderkonfigurationnotwendi-ge dynamische Stabilität.„Unsere ursprünglichen kanallosen und punkturlosen SundayDruckmaschinenhabendenRollendruckrevolutioniertunderlau-benhöhereQualitätbeischnellerenGeschwindigkeitenmitbreite-ren Bahnen”, erläutert Navarre. „Die breitere Sunday 5000 Rotati-on ist die jüngste von zahlreichen Entwicklungen, mit der wir dieWettbewerbsvorteile der bewährten Sunday Maschinenplattformnoch weiter ausgebaut haben.”Navarre hält fest, dass seit 1993 weltweit nahezu 2.000 SundayDruckeinheiteninstalliertwurden.DieMaschinebeiGraficheMaz-zuchelli wird mit vier Doppeldruckwerken , einem Goss ContiwebFD Rollenwechsler und einem Ecocool Trockner mit integrierterKühlwalzensektion ausgestattet sein.Grafiche Mazzucchelli ist aber nicht nur Goss-Anwender sondernauch einer der namhaften Anwender von Mitsubishi in Europa. Inden beiden Werken im italienischen Seriate und im französischenPuteaux bei Paris stehen neben den drei Goss-Rotationen vier Mi-

subishi-Rollen – zwei Fünffarb-16-Seiten-Rotationen, eine vier-

farb-32-Seiten- und eine Vierfarb-48-Seiten Rotation des japani-

schen Maschinenbauers.

12 50 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Installationen

BIG IS BEAUTIFULGrafiche Mazzucchelli bekommt

die erste 96-Seiten Rotation

Goss International hat in Ergänzungzu den kanallosen Sunday 4000Modellen sein Produktprogramm

umeineweitereDoppelumfangmaschinevom Typ M-800 im 4x4 Format erweitert.Imprenta Ajusco in Mexico City wird dieneue Rotation 2008 als erstes Unterneh-men installieren.Die Goss M-800 hat eine maximale Pro-duktionsleistung von 11 Meter pro Se-kunde und ist mit einem JF-70 Sammel-falzapparat ausgerüstet. Die M-800 Ma-schine bei Imprenta Ajusco wird mit vier

Doppeldruckwerken ausgestattet seinund für die Heatset-Produktion von Akzi-denzprodukten, Büchern und auch Zei-tungen im Tabloidformat eingesetzt wer-de. Die Maschine wird weiterhin mit ei-nem Contiweb CS Rollenwechsler, Eco-cool Trockner und Omnicon Steuerungausgestattet sein. Bereits 2001 und 2003wurden bei Imprenta Ajusco Goss M-600Druckmaschinen installiert.„Akzidenzdruckereien, die sowohl mitEinfach- und Doppelumfang-Maschinenproduzieren, können ihre Effizienz und

Produktvielfalt merklich steigern undgleichzeitig die bestehende einfacheBahnbreite und Papierzufuhr beibehal-ten”, so Bob Brown, CEO von Goss Inter-national. Die M-800 arbeitet mit konven-tionellen Gummitüchern und zeichnetsich jedoch durch zahlreiche Leistungs-merkmale der kanallosen Goss SundayDruckmaschinen aus. Der JF-70 Sam-melfalzapparat ermöglicht die Produkti-on von bis zu 35.000 32-Seitern in Sam-melproduktion oder in Doppelproduktionvon 70.000 16-Seitern.

Neue Goss M-800 Rolle im 4x4-Format

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12 52 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Installationen

Die zur Gruppe Hersant Media gehö-rende Zeitung L’Union hat in zweiGoss Uniliner S Druckmaschinen

mit wellenlosem Antrieb für ihren Betriebin Reims im Nordosten Frankreichs inves-tiert. Die neuen Rotationen erhöhen dieFarbkapazität der Druckerei von vier SeitenBroadsheet auf 32 Seiten Tabloid und wer-den zur Herstellung verschiedener Tages-zeitungensowieeinerReihevonGratisblät-tern für die Region eingesetzt.François Chaize, Produktionsdirektor derHersant Mediengruppe, erläutert die Ent-scheidung des Unternehmens für diese In-vestition: „Da die Uniliner ‘S’ für ungesam-melte Produktion und im doppeltbreitenFormat ausgelegt ist, verschafft sie uns dieMöglichkeit, anstelle von heute acht Seiten

proBahn16Tabloidseitenzudrucken undbietet wei-

terhin den Vorteil von Vier-Seiten- Sprün-gen. Auch die Gratiszeitung Paru Vendu (80Tabloidseiten vierfarbig) werden wir dru-cken und die beiden Druckmaschinen mit-einander „kombinieren". Die 4x1- Maschi-ne bietet uns zudem beeindruckende Flexi-bilitätbeiSeitenumfang,AnzahlderSektio-nen und Farbigkeit. Aus diesem Grund eig-net sich bestens für unser Unternehmen,da einige unserer Titel in mehreren Ausga-ben erscheinen."JedeUnilinerRotationkannbiszu64Seitendrucken, davon 32 vierfarbig. Die Maschi-nenlinie wird mit fünf Türmen mit achtDruckwerken und einem Turm mit vierDruck-werken sowie 578 mm Abschnitt-länge konfiguriert. Die Bestellung umfasstzudem eine halbautomatische Plattenbe-schickung zur Verbesserung der Produk-tionsleistung bei Ausgaben- und Auftrags-wechseln sowie zwei 2:3:3 Klappenfalzap-

parate. Acht Rollen-wechsler wer-

den im rechten Winkel zur Maschinenlinieund auf der gleichen Ebene aufgestellt wiedie Uniliner Drucktürme.„Die Konfiguration der Druckmaschine unddie Entscheidung, die Rollenwechsler imrechten Winkel zur Maschinenlinie aufzu-stellen, verschafft uns zahlreiche Vorteile”,fährtChaizefort.„DieInvestitionskostenfürGebäude mit Konfigurationen auf einerEbene sind deutlich geringer als für einähnliches Gebäude für zwei Ebenen, undzusätzlich wird auch der Energiever-brauchgesenkt. Die Konfiguration auf einerEbene optimiert darüber hinaus die Perso-nalbesetzung und fördert die Effizienz undden Kommunikationsaustausch des Ma-schinenteams.”Alain Calvet, regionaler Verkaufsleiter beiGoss International, hält abschließend fest:„Wir arbeiten eng mit L’Union zusammen,um dem Unternehmen Maschinenausrü-stungenzuliefern,diedentechnischenVor-gaben exakt entsprechen, und zwar in ei-nem Zeitrahmen, der es ihnen ermöglicht,die mit der Druckmaschine vorhandeneZusatzkapazität voll auszuschöpfen. DieUniliner S zeichnet sich durch hervorra-gende Druckqualität und Automatisierungaus und unterstützt damit die langfristigenWachstumsziele des Unternehmens imfranzösischen Markt.”

Hersant: L’Union investiert in

zwei Goss Uniliner S Rotationen

Die

Maschinenkonfiguration

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 53

Das schwedische Verlagshaus NorraVästerbotten Tidnings AB hat eineneue Goss Magnum 4 Rotation mit

acht Drucktürmen geordert, die in einemmodernen Produktionsbetrieb, der derzeitam Rande von Skellefteå in Nordschwedengebaut wird, installiert werden soll. DieDruckmaschine ist mit 560 mm Abschnitt-länge konfiguriert und wird Norra Väster-bottensgleichnamigenHaupttitel vomBer-liner auf ein neues Tabloidformat umstel-len.NorraVästerbotten legtgroßenWertauf lo-kale Berichterstattung und hat eine Abon-nementauflage von etwa 30.000 Exempla-ren pro Ausgabe, was 75 Prozent allerHaushalte in der Auflagenregion ent-spricht.DieserErfolghatzueinerwachsen-den Nachfrage an farbigen Anzeigenseitengeführt, die die vorhandene Druckmaschi-nedesUnternehmenszurzeitnichterfüllenkann. Mit einer Produktionsleistung von40.000 Exemplaren pro Stunde wird dieneue einfachbreite Goss Magnum 4 Druck-maschine die Vierfarbkapazität auf 64 Sei-ten in einem Maschinendurchlauf verdop-peln.Die von Norra Västerbotten bestellteDruckmaschine umfasst acht Achtertür-me, einen N40 Falzapparat mit Ballontrich-ter mit Viertelfalzfunktionalität sowie achtRollenwechsler.NebenwellenlosenAntrie-ben für alle Druckeinheiten wird die Druck-maschineauchmiteinerGossOmniconLe-vel 3 Steuerung mit Farbfernsteuerung undVoreinstellung der wichtigsten Zusatzag-gregate ausgerüstet.Norra Västerbottens Geschäftsführer An-ders Westermark: „Der Wettbewerb istheutzutage sehr hart, aber wir haben großePläne für die zukünftige Entwicklung vonNorra Västerbotten und unserer Gratiszei-tung wie auch dem ganzen Unternehmen.Daher wollen wir sicherstellen, dass wirauch über die Ausrüstungen verfügen, dieuns an dieses Ziel bringen können.“Die lokal als „Norran“ bekannte ZeitungNorra Västerbotten wurde erstmals imJahr1911voneinerGruppeZeitungsenthu-siasten unter der Leitung von Anton Wik-strömherausgegeben,umdieDemokratie-debatte auf lokaler Ebene zu fördern. Heutegehört sie einer örtlichen Stiftung, in derWikströms Enkel Cal Wikström den Vorsitzführt. Die ursprünglichen Ziele werdenauchheutenochaufrechterhaltenundüberdie Marke auf die Website und zusätzliche

Aktivitäten ausgeweitet. Die Verlegung desDruckbetriebs vom Hauptsitz in Skellefteåzur neuen, eigens gebauten Produktions-stätte schafft zusätzlichen Raum für Büros,

die Redaktion und weiteres Wachstum, soWestermark.„Wir konzentrieren uns überaus stark aufLokales, und das können wir sehr, sehrgut“, erklärt Anders Westermark. „Wir er-mutigen unsere Leser und Auftraggeber,Norran als etwas Eigenes zu betrachten.Das ist unser „einzigartiges Verkaufsargu-ment“ und wir sind davon überzeugt, dasswir auch in neuen Bereichen des Ge-schäftswachstums auf diese Stärke bauenkönnen. Wir wollen Weltmeister sein, wennes um Lokales geht.“ Und weiter: „NorrabetreibtschoneinebeeindruckendeWebsi-te, die die Marke mit Kurznachrichten för-dert und den Leser für eine tiefer gehendeAnalyse auf die Druckausgabe des Titelsverweist. Wenn die Zeitung in ein paar Jah-ren ihr 100-jähriges Bestehen feiert, wer-den wir es mit einem farbigen, modernenTitel zu tun haben, auf den die lokale Leser-schaft stolz ist, daran habe ich keinen Zwei-fel.“

Installationen DRUCK

Sportblatt Top Skor: Fußball-EM

2008 schlägt Wellen bis Jakarta

Die Fußballeuropameisterschaft hat Auswirkungen bis in Indonesiens Haupt-stadt Jakarta, zumindest beim dortigen Bogendrucker PT Trio Warna Gempi-ta. Das sportliche Großereignis in Österreich und der Schweiz im Juni 2008

diktiertdenTerminplanfürdenStarteinerHeatset-Coldset-UNISETinSüdostasien.Bisher war PTTrio Warna Gempita/Top Skor in Jakarta eine reine Bogendruckerei.Deshalb ließ sie ihr verlegerisches Standbein, die Sportzeitung „Top Skor“, bei eineranderen Druckerei in Lohnarbeit produzieren. Damit soll jetzt Schluss sein. Mit ei-nem anspruchsvollen Projekt will die Geschäftsleitung den Zeitungsdruck ins eige-neHausholen.Verbundendamit isteinWandeldesGeschäftsmodells:MitdemEin-stieg in den Rollendruck erweitert die Druckerei auch ihr Produktionsspektrum inRichtungFlexibilitätundKapazität.LautNielsenSurveyhatTopSkordieamschnell-sten wachsende Leserschaft in der indonesischen Zeitungsindustrie.Die Uniset-Anlage mit drei Rollenwechslern und drei Drucktürmen ist im Heat-set-Coldset-Mixkonzipiert.HierfürstehteinHeatset-PaketfüreineBahnsamtFalz-werk mit drittem Falz. Dieses maßgeschneiderte Profil macht es möglich, die Ma-schinerundumdieUhrauszulasten.Geplantist,dieSportzeitungnachtszudrucken.Tagsüber nutzt die Druckerei die Maschine für Buchdruck, Werbedrucke und Beila-genimHeatsetwieimColdset.HöhereAuflagenkönnenvomBogendruckaufdieef-fizientere Rolle verlagert werden. Ziel des Verlages ist es, zur Fußballeuropameis-terschaft im Juni 2008 eine völlig neu gestaltete, attraktive „Top Skor“-Sportzeitungauf den Markt zu bringen: generell vierfarbig mit Heatset-Cover und allen anderenSeiten in Coldset. Mit der EM will man auch die Seitenzahl der Zeitung von 16 auf 24erhöhensowiedieAuflagedrastischsteigern.AlldasbestimmtletztlichdenTermin-plan: So muss die UNISET bis Mitte Dezember das Werk Plauen von MAN Rolandverlassen, um vor Weihnachten noch ihr Schiff zu erreichen. Montagebeginn ist fürAnfangFebruar2008geplant,damitdieProduktionpünktlichimMaianlaufenkann.

Norra Västerbotten: Neues

Format und noch mehr Farbigkeit

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12 54 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Installationen

Anfang November erhielt Koenig &Bauer vom dänischen DruckhausRotationen Nykøbing F. A/S einen

Auftrag über eine Commander-Anlage in9er-Satellitenbauweise. Die mit zahlrei-chen technischen Highlights wie automati-schen Walzenschlössern KBA RollerTronicausgestattete KBA-Zeitungsrotation wirdEnde 2008 in einem neuen Druckzentrumim schwedischen Malmö installiert. Beimlangjährigen Kunden drucktseit 1997 am Stammsitz des1990 gegründeten Druck-hauses auf der Insel Falstereine KBA Comet-Anlagerund um die Uhr neben der

zur eigenen Mediengruppe gehörendenLokalzeitung Folketidende zahlreicheLohnaufträge mit Auflagen von teilweiseüber 1 Mio. Exemplaren.Geschäftsführer John Andersen zur Inves-titionsentscheidung:„InderRegionKopen-hagen/MalmöhatdieneueBrückenverbin-dung das Wirtschaftswachstum weiter be-flügeltunddenTransfervonWarenundins-besondere von terminkritischen Printpro-

dukten zwischen den beiden Zentren sehrviel schneller und einfacher gemacht. Mitdieser Investition in eine neue Druckerei imbenachbarten Malmö mit einer KBA Com-mander als Herzstück können wir bislangfremd vergebene Aufträge noch aktueller,durchgehend vierfarbig und mit höchsterQualität produzieren. Außerdem schaffenwir eine wirtschaftliche Produktionsbasis,um neue Lohnaufträge akquirieren zu kön-nen.“Die bestellte KBA Commander für Rotatio-nen Malmø A/B (Zylinderumfang: 1.120mm; max. Papierrollenbreite: 1.590 mm) istauf eine maximale Produktionsleistung von85.000 Expl./h in Doppelproduktion ausge-legt.DieParterremaschineverfügtübervierRollenwechsler KBA Pastomat RC mit Rol-lenbeschickung KBA Patras M und einerAuspackstation, vier Drucktürme in 9er-Satellitenbauweise für den 4/4- Druck, vierWendeeinrichtungen, einen Falzapparat-überbau mit zwei Trichtern und ein Klap-penfalzwerk KF 5 im Zylindersystem 2:5:5mit Lagenhefter und einer Vorrichtung fürden doppelten 3. Falz. Inline- Klebung unddie Herstellung von gehefteten Tabloidpro-dukten sind zusätzlich möglich. Die Anlageist für die spätere Erweiterung um zusätzli-che Drucktürme, ein Falzwerk und einigeZusatzausstattungen wie einen Skip Slitter,Stranghefter etc. vorbereitet.Die zahlreichen Automatisierungsbaustei-ne (Farbversorgung, Zylinderwaschanla-gen, zwei Leitstände mit Arbeitsvorberei-tungs-undVoreinstellsystemPrintvonEAE,RIP- Schnittstelle, Diagnose-PC) und Quali-tätssicherung-Einrichtungen (Schnittregis-ter- sowie Papierbahnkanten- und Mitten-

regelungen) werden eine hohe Pro-duktivität undDruckqualität

der Anlageunterstützen.

Der im Jahr 2000 eröffneten Öresundbrücke zwischen dem däni-

schen Kopenhagen und dem schwedischen Malmö ist es indirekt zu

verdanken, dass KBA eine neue Commander nach Skandinavien lie-

fern kann. Dem durch die Brücke ausgelösten Wirtschaftbooom in

der Region folgend will nämlich der dänische Rotationsdrucker Ro-

tationen Nykøbing im schwedischen Malmö eine neue Druckerei er-

richten.

DER BRÜCKE SEI DANKDänische Rotationen Nykøbing:

Neubau im schwedischen Malmö

Die neue Commander, die Ende 2008 in Malmö installiert wird

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 55

Installationen DRUCK

Forssan Print (Forssa) in Finnland hat bereits zum zweitenMal in das automatische Inline Farbmess- und Regelsys-tem CCS-Instrument Flight von Quad Tech / System

Brunner investiert. Durch die Aufrüstung der bestehenden Ro-toman 16 Seiten mit dem Color Control System / InstrumentFlight ist die Druckerei in der Lage, die Rüstzeiten und die Ein-richtemakulatur deutlich zu senken und gleichzeitig eine opti-

male Farbkonstanz in der Produktion zu erreichen, welche mitHilfe von Auflagereports ohne zusätzlichen Zeitaufwand doku-mentiert wird. Forssan stellt als Magazindrucker sehr viele ver-schiedene,hochqualitativeMagazineher.Bereitsvoreinemhal-ben Jahr hat Forssan Print die erste Maschine mit dem CCS-IFSystem, damals das erste dieser Art in Finnland, ausgestattetund seitdem durchwegs gute Erfahrungen gesammelt.

Erstmals in seiner Firmengeschichteverantwortet das norddeutsche Un-ternehmen EAE aus Ahrensburg in

der Rolle eines Generalunternehmers diekomplette Demontage, Neumontage undErneuerung (Retrofit) einer Druckmaschi-ne. Die größte schwedische Druckerei-gruppe, „V-TAB“ mit Sitz in Göteborg hatEAE den Auftrag erteilt, eine Rotation derColorman-Familie von der schwedischenHauptstadt Stockholm nach Göteborg zuverbringen,dortzuremontierenundneuzu

konfigurieren. Noch im September diesesJahres begann der Abbau der Maschine,die zur Zeit aus drei Sektionen und 15 Dru-ckeinheiten besteht. Die Rotation stammtaus dem Jahr 1987 und wurde in den Jah-ren 1998 bis 2001 um zusätzliche fünfDrucktürme erweitert.Die Colorman war kürzlich noch im Besitzdes Hauses „tydningstrykarna”. Der Verlag„V-TAB“ hat sie gekauft, um sie selbst inGöteborg zu nutzen – und zwar verkleinertauf einen Umfang von zwei Sektionen mit

insgesamt sieben Drucktürmen und zweiFalzapparaten.Für die neue Konfiguration liefert EAE dasRetrofit aller Aggregate, die bislang nochnichtmitEAE-Technikausgestattetsind,diewellenlose Antriebstechnik, fünf neue Leit-stände der „baltic Star“-Generation, zweiSektionsrechner, einen Service-PC, zweiMelde- und Protokollsysteme „info” und einUpgrade des Produktionsplanungs- undVoreinstellsystems „Print“ auf die neuesteVersion 3.6

Verlagsgruppe V-TAB: Übersiedlung und

Generalsanierung einer Rotation durch EAE

Forssan Print (Finnland) rüstet erneut Rotoman mit

Inline Farbmesssystem CCS-Instrument Flight auf

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In unserem Heft 1-2007 haben wir aus-führlich über den Zeitungsmarkt in derUkraine berichtet. Nun meldet KBA ei-

nen Verkaufserfolg in diesem Wachstums-markt. Die Segodnya Multimedia JointStock Company in Kiew bestellt eine KBAComet. Am ersten Tag der IfraExpo wurdeder Liefervertrag von Guillermo Schmitt,CEO,PublisherundChiefEditorvonSegod-nya Multimedia, und KBA-Vertriebsdirek-tor Rudolf Kühner unterzeichnet.Die einfachbreite Comet-Linie mit dreiAchtertürmen, zwei Klappenfalzapparatenund vier Rollenwechslern soll Anfang 2009in einem neuen Druckzentrum in Dnipro-petrovskinProduktiongehenundist iners-ter Linie für den Druck der eigenen Tages-und Wochenzeitungen, aber auch für dieHerstellung zahlreicher Fremdprodukte

bestimmt. Nina Bagaeva, Strategy and Bu-siness Development Director: „Neben derTechnik selbst hat uns vor allem das ganz-heitlicheSystemvonKBAmitausgefeiltemTrainingsprogramm, technischer Unter-stützung bei der Projektplanung und -rea-lisierung und dem umfassenden Serviceüber die gesamte Lebensdauer der Druck-maschine überzeugt.”Mit einer maximalen Produktionsleistungvon 75.000 Zeitungen/h in Doppelprodukti-onistdieKBACometaufeineAbschnittlän-ge von 578 mm bei 960 mm Standardbahn-breite ausgelegt. Von 700 bis 960 mm kön-nen die Rollenbreiten der Unterbauma-schine variiert werden. Die Versorgung dervier Rollenwechsler KBA Pastoline erfolgtüber das Papierrollen-Beschickungssys-tem KBA Patras M. Die drei Achtertürme

mit automatischer Farbversorgung, Zylin-derwaschanlage und Fanout- sowie Farb-registerregelungen sind für den beidseiti-genVierfarbendruckbzw.den2x2/2-Druckausgelegt. Zwei Falzwerküberbauten miteinem Trichter sind über den beiden Klap-penfalzapparaten KF 3B im Zylindersystem2:3:3angeordnet.EinFalzwerkwirdzusätz-lich mit 3. Querfalz ausgestattet. Die Steue-rung der Rotation erfolgt über drei EAE-Leitstände mit Produktionsplanungs- undVoreinstellsystem Print, RIP-Schnitt- stellesowie Diagnose-PC für die Fernwartung.Ein weiterer Druckturm und ein zusätzli-cher Rollenwechsler sind für eine spätereNachrüstung vorgesehen. Die zukünftigenBedienerwerdenmiteinemumfangreichenSchulungsprogramm auf die Zeitungstech-nik neuester Generation vorbereitet.

12 56 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Installationen

AUFRÜSTEN IM OSTENUkrainische Segodnya Multimedia

bestellt eine neue Zeitungsrolle...

Die Verlagsgruppe Segodnya schafft aber nicht nun eineneue Zeitungsrotation an, sondern läss t eine ältere Ma-schine runderneuern. Vor vier Jahren hat sich Segodnya

zumKaufeinergebrauchtenRotationentschiedendieseither inder Druckerei in Kiev ohne Probleme ihren Dienst verrichtete.DerdeutscheSteuerungs-undRetrofit-SpezialistEAEwirdnundie Maschine auf den Standard einer modernen und wirtschaft-lichen Produktion bringen.FürEAEistdiesderzweiteAuftrag inderUkraine.Dererstewardie Ausstattung einer Neumaschine des Herstellers WIFAG inLwiw(Lemberg).EntscheidendfürdenneuerlichenAuftragwarder Anspruch der Verlagsgruppe Segodnya, auf einen kompe-tentenunderfahrenenPartnersetzenzukönnen,derdie Instal-lationenschnell realisieren kann.In Kiew handelt es sich um eine KBA Commander, die bis vorsieben Jahren bei der „Märkischen Allgemeinen“ in PotsdamDienst tat. Die vier Drucktürme und einen Doppelfalz umfas-sendeRotation,diesich ineinemsehrgutenmechanischenZu-stand befindet, wurde nach ihrem Abbau in Deutschland in glei-cher Konfiguration in Kiew wieder aufgebaut. Alle Komponen-ten rund um die Steuerung und Automatisierung der Produkti-on entsprechen aber heute nicht mehr den Anforderungen undwerden nun durch EAE ersetzt. Die Neuerung, die am meistenins Auge fallen wird, ist der Austausch der Leitstände. Bisherwurde die Maschine mit AEG-Leitständen bedient. Diese Leit-stände sind mittlerweile nicht mehr am Markt. Beim Austausch

derLeitständelegtdieSegodnyaJointStockCompanyerhöhtenWert darauf, dass die jetzige EAE-Leitstand-Generation „Bal-tic“ in identischer Konfiguration auch an weiteren geplantenDruckstandorten installiert werden kann. Für seine neue 2009gelieferte KBA Comet für das Werk Dnipropetrovsk sind eben-falls EAE-Leitstände der neuesten Generation vorgesehen, so-mit kanndasDruckpersonalohneZusatz-oderUmschulungenüberall eingesetzt werden soll. Nur marginale Änderungenwird die Rollenträgersteuerung der Maschine erfahren. Siestammte nämlich bereits zu Potsdamer Zeiten aus dem HauseEAEundentsprichtnochweitgehendheutigenAnforderungen.NebendenneuenLeitständenwirdderEinsatzderEAE-Lösung„Print” die Produktion in Kiew auf den modernsten und wirt-schaftlichstenStandheben,derzurZeit inderBranchemöglichist. Dabei handelt sich um eine hochintegrierte Lösung zur Pro-duktionsplanungundzurVoreinstellungderMaschine.Printer-möglicht eine optimale Ressourcen- und Produktionsplanungund liefert Voreinstellwerte für Farbzonen, Register, Bahn-spannung etc., die eine drastische Senkung der Makulatur zurFolge haben.EindeutlichesSignalsetztderukrainischeVerlagmitderInstal-lation der EAE-Lösung „V.I.P. statistic“. Mit diesem System er-wirbt Segodnya ein Tool zur Visualisierung und zum Reportingfür alle Druckstandorte. Vorläufig - bis zum Druckstart in Dni-propetrovsk Anfang 2009 - wird es allerdings nur lokal in Kiewgenutzt werden.

...und runderneuert eine andere

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12 58 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 43/2007

Erwartungen von Rollenoffsetdruckern zu übertreffen istnicht ganz einfach. Laut eigener Einschätzung ist das BALD-WIN mit dem neuen BALDWIN Cleaning System gelungen.

Bei Svoboda Press in Prag hat das Gummituchwaschsystem unterden rauen Bedingungen der 24/7-Produktion laufen gelernt. UnddasManagementwieauchdasMaschinenpersonalüberzeugt.Ummehr als 60 % kürzere Waschzeiten im konkreten Fall, deutlich re-duzierte Makulatur und Verbrauchsmaterialkosten sowie ein ho-herBedienkomfortsinddieFaktorenfüreingewaltigesKostenein-sparungspotenzial bei einer Prozesssicherheit, die ihresgleichensucht.Wie lässt sich sicherstellen, dass ein neues ProduktionssystemnichtandenBedürfnissendesMarktesvorbeientwickeltwird?„In-dem man den kürzesten Weg vom Markt zum Produkt wählt unddie Entwicklung gemeinsam mit dem Anwender vorantreibt“, soWerner Ackermann, Leiter des Produktbereiches Reinigung Akzi-denz bei der Baldwin Germany GmbH. Davon profitieren alle: derHersteller durch direktes, ungefiltertes Feedback aus der realenProduktionsumgebung, der Pilotanwender durch frühesten Zu-gang zur neuen Technologie und das Produkt durch zielgerichteteOptimierung bis zur Marktreife. Dabei lagen die Zielsetzungen der

von Grund auf neu entwickelten Gummi-tuchwaschanlage klar auf der Hand: Ver-ringerung von Reinigungszeiten, Wasch-makulatur und einzusetzenden Ver-brauchsmaterialien sowie Realisierungweiterer Kosteneinsparungen, ferner Bei-träge zu Produktionssicherheit und Um-

weltschutz. Weil Druckereien angesichts des heutigen Erlös- undKostengefüges am Markt neben Maßnahmen zur Produktivitäts-steigerungaufLösungenangewiesensind,dieBetriebskostenundMaschinenstillstandszeiten deutlich drosseln.

Entwicklungspartnerschaft

Das BALDWIN-Entwicklungsteam hatte sich noch weiterePunkte ins Pflichtenheft geschrieben: Robustheit des Ge-samtsystems bei hoher Performance, leichte Handhabung

und ein geringer Wartungsbedarf. Auch in Bezug auf diese Eigen-schaften sollte das neue BALDWIN Cleaning System, zusätzlich zuden oben genannten Schlüsselkriterien, im regulären Produk-tionseinsatz optimiert und bis zur Marktreife entwickelt werden.Als Feldtestpartner konnte Svoboda Press a.s. in Prag gewonnenwerden. Die tschechische Großdruckerei (s. Kasten) verfügt überlangjährigeErfahrungenmitWaschanlagenvonBALDWINundan-deren Herstellern. Alle sieben Heatset-Rollenoffsetmaschinen beiSvoboda sind heute mit Systemen von BALDWIN ausgestattet.Die Teststrecke für das BALDWIN Cleaning System, das im Tuch-reinigungsprinzip arbeitet, war schnell ausgemacht: eine im Som-mer 2005 in Betrieb genommene 48-Seiten-Rotation des Typs Li-

thomanIVvonMANRolandmitvierDoppel-druckwerken. Die Maschine hat eine maxi-male Papierbahnbreite von 1.460 mm undist für maximal 45.000 Zylinderumdrehun-gen pro Stunde ausgelegt. „Uns kam dasAngebot von BALDWIN, eine neue Gummi-tuchwaschanlage mit höherer FlexibilitätundEffektivitätmitzuentwickeln,sehrent-gegen“,sagtLadislavStepanek,Servicelei-ter bei Svoboda Press und Leiter des Pro-jektsaufderAnwenderseite.Underkommtunumwunden auf das Hauptanliegen zusprechen: „Wir wollen das notwendige Rei-nigen der Gummitücher während der Pro-duktion mit so wenig Makulatur wie nurmöglich erreichen, weil das Papier bei denKosten am stärksten zu Buche schlägt. Wirkämpfen wirklich um jeden Abschnitt.“Im Heatset-Rollenoffsetdruck verarbeitetSvoboda Press vorwiegend ungestrichenePapiere. Standard-Zeitungspapier machtetwazweiDritteldes jährlichenVerbrauchsvon rund 63.000 Tonnen aus. Beim Rest

DRUCK Installationen

Gummituchwaschen im Turbogang

SVOBODA PRESS ALS

ENTWICKLUNGPARTNER

Svoboda Press in Prag: Tschechiens

größter Drucker mit sieben Rotationen

Svoboda Press a.s. hat als die größte Druckerei in der Tschechischen Republikeinemehrals50-jährigeTradition.DerStandortdes1953gegründetenUnter-nehmens befindet sich mitten in der Landeshauptstadt Prag. Svoboda Press

wurde im September 2006 von der Euro-Druckservice AG (EDS), Passau (Deutsch-land), übernommen, die im März 2007 an Fonds unter Verwaltung der britischen In-vestmentgesellschaft 3i plc veräußert wurde.Das vollstufige Unternehmen hat rund 390 fest angestellte Mitarbeiter, dazu kom-men noch Hilfskräfte. Die Druckproduktion läuft an sieben Tagen der Woche rundum die Uhr. Bei Svoboda Press sind sieben Heatset-Rollenoffsetmaschinen im Ein-satz–bisaufeineältereHeidelbergWeb8allevonMANRoland.Außerdemgibtesei-nen kleinen Bogenoffsetbereich mit einer Fünffarbenmaschine im 3B-Format.Im Produktionsprogramm dominieren verschiedene Zeitschriften für den tschechi-schen Markt, Werbebeilagen für internationale Discounter und Handelsketten. Ingeringerem Umfang werden Farbkataloge für deutsche und britische Auftraggeberhergestellt. Die Auflagen bewegen sich zwischen 50.000 und 1 Million, gelegentlichauch 2 Millionen Exemplaren.

63.000 Tonnen Papier, zwei Drittel davon Standard-Zeitungspapier,

ist der jährliche Verbrauch der größten tschechischen Rollendru-

ckerei, Svoboda Press in Prag. Der richtige Ort für Baldwin, ein neues

Reinigungssystem für Gummitücher im harten Druckalltag zur

Marktreife zu optimieren.

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 59

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handelt es sich zum größten Teil um SC-A- und SC-B-Papiere undin geringem Umfang um LWC. Die Grammaturen bewegen sichhauptsächlich zwischen 35 und 55 g/qm. Materialbedingt sind vorallem die ersten Druckwerke der Rotationen stark mit Papierstaubkonfrontiert, der das Aufbauen auf den Gummitüchern forciert.Hieraus resultieren hohe Anforderungen an die Effizienz der Gum-mituchwaschanlage.ImSeptember2006starteteinPragdiePilotanwendungs-undPra-xisentwicklungsphase des BALDWIN Cleaning Systems. Die Ent-wickler im BALDWIN-Kompetenzzentrum Reinigung Akzidenz amStandortFriedberg/BayernunddieMaschinenbesatzungenderLi-thoman IV sollten in den kommenden Monaten sehr eng zusam-menarbeiten, um Hardware und Software der neuen Gummituch-waschanlage zu optimieren.In den Druckeinheiten der Rotation wurden insgesamt acht Reini-gungseinheiten des neuen Systems instal-liert. Weitere augenfällige Merkmale derneuen BALDWIN-Anlage sind der Touch-screenimMaschinenleitstandpultmitvölligneu entwickelter Benutzeroberfläche unddas Herz der Anlage, eine CleanLiner-Me-dienschrankeinheit, die an der Lithoman IVneben einem BALDWN LCM- System fürdie Feuchtmittel-Feinstfiltration Platz ge-funden hat.Was das Reinigungstuchmaterial betrifft,kann das BALDWIN Cleaning System bei-des: die mit einem Waschmittel vorge-tränkten Prepacs oder Drypac-Tuchrollen(Trockentuch) verwenden.

Frontalangriff auf die

Waschmakulatur ...

Das BALDWIN Cleaning System bietetalle Wascharten. Entscheidend fürdie Wirtschaftlichkeit der Gummi-

tuchwaschanlage und die Aufrechter-haltungderDruckqualitätüberdiegesamteAuflage ist jedoch das Fortdruckwaschenbzw. Produktionswaschen – und das ohneBahnrisse. So wird bei Svoboda Press dasWaschen bei Produktionsgeschwindigkeitund in Druck-An-Position favorisiert.Obwohl Drucker naturgemäß möglichstlange Waschintervalle anstreben, folgt manbei Svoboda Press der Empfehlung vonBALDWIN, spätestens bei jedem drittenRollenwechsel zu waschen. Dies lässt sicham Touchscreen der neuen Gummituch-waschanlage per Fingerzeig voreinstellen.

Überhaupt ließen sich die Entwickler vonBALDWIN von dem Grundsatz leiten, imSinne einer vereinfachten Bedienung proWaschartmitmöglichstwenigenProgram-men auszukommen.Selbstverständlich hängt der Zeitbedarf fürdas Druck-An-Fortdruckwaschen, geradein Produktionsszenarien wie bei Svobodader Fall, stark von den verwendeten Druck-papieren ab. Statt in 20 Sekunden wie beimVorgängersystem werden die Gummitü-cher bei dieser Pilotanwendung typischer-weise in weit weniger als zehn Sekundengereinigt. Das bedeutet eine um deutlich

mehrals60%verkürzteWaschzeit–mitdurchschlagendenFolgenfür die Makulatur. Die reduzierte sich gleichfalls um über 60 % aufrund 70 Abschnitte pro Waschvorgang. Auch in puncto Tuchver-brauch wurde ein erfreuliches Minus von mehr als 60 % erreicht,bei ebenfalls reduziertem Waschmittelkonsum. Dazu kommenweitere Details. Beispielsweise geht der Tuchwechsel wesentlicheinfacher und schneller. Dazu Ladislav Stepanek: „Es muss nur dieArretierung geöffnet und der Waschbalken zurückgezogen wer-den,dannkannderWechselerfolgen.Werkzeugistkeinesnotwen-dig. Das Ganze erledigt ein Mann in ca. zwei bis drei Minuten.“Am Wartungsbedarf der neuen Gummituchwaschanlage, der dieWirtschaftlichkeit ebenfalls beeinflusst, hat Ladislav Stepanek alsServiceleiterberufsbedingtgroßesInteresse.Bisaufdasgelegent-liche Kontrollieren und gegebenenfalls Reinigen der Waschbalkenstelle die Anlage an das Personal keine Anforderungen, so sein

Kommentar. Nicht weniger Erfreulichesberichtet er über die Betriebszuverlässig-keit: „Das Tolle ist, dass die Anlage seitsechs oder sieben Monaten ohne Störun-gen arbeitet – bis auf Kleinigkeiten, die beieinem solchen Entwicklungsprojekt ein-fach in Kauf zu nehmen sind.“

Gravierende

Kostenvorteile

Alles in allem bringt der Einsatz desneuen BALDWIN Cleaning Systemsim Vergleich zu anderen Gummi-

tuchreinigungstechnologien immenseKostenvorteile. Obwohl die Papiere, die aufder Lithoman IV laufen, nicht gerade zu denhochpreisigengehören,unddieMakulatur-reduzierung für die Kosteneinsparungenmaßgeblich ist, lässtsichproJahr(350Pro-duktionstage) ein Einsparungspotenzialhochrechnen, das schon im sechsstelligenEuro-Bereich liegt.Ladislav Stepanek äußert sich begeistert:„Uns hat der Reiz des Neuen und die Mög-lichkeit, die Anlage optimal auf unsere Be-lange abzustimmen, zum Engagement beidiesem Projekt veranlasst. Jetzt profitierenwir als Erste von dieser Neuheit. Die Zu-sammenarbeit mit BALDWIN war schonvorher gut. Je besser unsere Teams sichkennen gelernt haben, umso leichter konn-ten wir gemeinsam Schwierigkeiten über-winden. Bei zukünftigen Entwicklungspro-jekten würden wir sehr gerne wieder mitBALDWIN kooperieren.“

Installationen DRUCK

Das Gebäude von Tschechiens größter Rollen-Druckerei, Svoboda Press in Prag

Clever: der Touchscreen. Im Bild unten:

ein Waschbalken wird für den Tuch-

wechsel aus seiner Position gezogen

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Basierend auf der bewährten CONTI-AIR Technologie und einem innovati-ven Konstruktionsprinzip hat Conti-

Tech Elastomer Coatings das Zeitungs-drucktuch JOURNAL-TR entwickelt undaufder ifraExpoinWienderBranchevorge-stellt. Bei dem Nachfolger des etabliertenENTROPIA-TR setzen die ContiTech-Inge-nieure eine zusätzliche kompressibleSchicht unter der Deckplatte ein. Sie sorgtfür ein reduziertes Förderverhalten überalldort, wo der Einsatz es verlangt, z.B. beiwellenlosen Antrieben und Satellitenkon-struktionen,aberauchbeikritischenBahn-wegen in Gummi/Gummikonfigurationen.Bei klassischen, wellengetriebenen Ma-

schinen entwickelt das JOURNAL-TRdurch die einzigartige Konstruktion eineaußergewöhnliche Stabilität mit dem beiCONTI-AIR Zeitungsdrucktüchern typi-schen, reduzierten Einfallverhalten.Weitere Vorteile: Die Konstruktion verur-sacht eine deutlich geringere Temperatur-entwicklung im Druckprozess, die vonColdset-Anwendernimmerhäufigergefor-dert wird. Durch extrem geringe Lauftem-

peraturen werden die typischen Problemevon Zeitungsdruckern wie Quellung sowiePapierstaub- und Farbaufbau minimiert.Mit dem JOURNAL-TR lassen sich die Ma-schinen perfekt konfigurieren, es sorgt fürgleichmäßige Leistungsaufnahmen derMotorenbeiwellenlosenAntriebenundga-rantiert stabile Produktionsbedingungen.Mit dem JOURNAL-TR hat ContiTech Elas-tomer Coatings seine CONTI-AIR Coldset

Entwicklungsreihe konsequent fortgesetztund ein innovatives und stabiles Produktentwickelt, das perfekt auf die Bedürfnisseder Kunden im Zeitungsoffset abgestimmtist.Vor zwei Jahren hat übrigens die Hanno-versche ContiTech AG die PHOENIX XtraPRINT GmbH. im thüringischen Walters-hausen gekauft und vertreibt seither auchderen Phoenix Xtra Blankets.

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DRUCK Information

JOURNAL-TR: Das neue

Contitech-Zeitungsdrucktuch

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 61

Information DRUCK

Die Rexroth-Automatisierungslösung für Rotationsdruck-maschinen SYNAX 200 ist mit hochdynamischen Servoan-trieben,einerleistungsfähigenSteuerungsplattformundei-

ner Vielzahl an Motion-Logic-Funktionen ausgestattet und bietetso die maximale Flexibilität für die moderne Zeitungsproduktion.Unter einer virtuellen Leitachse versteht man die gedachten fixenBeziehungspunkte von Elektromotoren untereinander als ob siemit einer echten Achse verbunden wären um die beim Rollenoff-setdruck notwendige genaue Synchronisierung zu erreichen.Das nun von Reroth zum Patent angemeldete Verfahren ermög-licht eine neuartige Nutzung der virtuellen Leitachsen. Wie in un-serer letztenAusgabeberichtethatzuvordieBoschRexrothAGmitder ABB Schweiz Holding AG eine Vereinbarung getroffen, die alleNutzungvonPatentenderABBSchweizHoldingAGüberwellenlos

angetriebene Druckmaschinen in bereitsgelieferten und installierten Systemen frei-stellt.DieABBSchweizHoldingAGhatmitt-lerweile ihreKlagewegenbehaupteterVer-letzung ihrer Patente gegen die Bosch Rex-roth AG zurückgezogen. Wie man bei Rex-roth jetzt betont, weicht das von RexrothzumPatentangemeldeteVerfahrenvonder

Konfiguration, die ursprünglich Gegenstand der Klage war, ab.Das neue Rexroth-Patent zur Nutzung der virtuellen Leitachsenwird bereits in den jüngst ausgelieferten Automationssystemen beiKunden implementiert.Die Bosch Rexroth AG ist einer der weltweit führenden Spezialistenvon Antriebs- und Steuerungstechnologien. Für über 500.000 Kun-den entstehen unter der Marke Rexroth maßgeschneiderte Lösun-gen zum Antreiben, Steuern und Bewegen von Maschinen und An-lagen, die in der Industrie- und Fabrikautomation sowie in mobilenAnwendungen zum Einsatz kommen. Als „The Drive & ControlCompany”entwickelt,produziertundvertreibtBoschRexrothseineKomponenten und Systeme in über 80 Ländern. Das UnternehmenderBosch-Gruppeerzielte2006mitüber29.800MitarbeiterneinenUmsatz von rund 4,9 Mrd. Euro.

Nach der Beilegung des Rechtstreites mit ABB wegen eines Grundla-

genpatents über die Synchronisation von Motoren auf wellenlosen

Druckmaschinen bietet Bosch Rexroth für Kunden im Zeitungsdruck

mit wellenlos angetriebenen Druckmaschinen nun innerhalb seiner

modularen Automatisierungslösung SYNAX ab sofort eine neuartige

Nutzung der virtuellen Leitachsen an.

VIRTUELLE LEITACHSENeue Automatisierungslösungen

durch neues Patent von Rexroth

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12 62 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Portrait

Begonnen hat alles, als Firmengrün-der Richard Ewert und seine FamilieimJahr1962aufeinerRückfahrtaus

dem Urlaub einen Unfall unversehrt über-standen. Dem damals knapp 30-jährigenRichard Ewert wurde schlagartig bewusst,wieendlichdasLebenseinkann.Seineper-sönliche Prägung trug mindestens ebensoviel bei. Der junge Mann hatte ja bereits ei-niges durchlebt. Seine Flucht aus Königs-berg1945,seinAufenthalt inDänemarkunddie Rückkehr nach Deutschland waren be-zeichnend für seine Lebensgeschichte. Sokündigte also Richard seinen Arbeitsver-trag bei Siemens. Bereits im Oktober des-selben Jahres ließ er sein UnternehmenIBE (Ingenieurbüro Ewert) im Handelsre-gistereintragen.DiejungeFirmasollteAuf-träge im Bereich Elektronik, Schaltanlagenund Installationen entgegennehmen. DasIBE war ein Familienunternehmen. Freun-de und Verwandte hatten in der kurzen Zeitgeholfen, einen alten Kohlenschuppen inAhrensburg zu einer Schaltwerkstatt miteinem Büro umzubauen. „Zu Beginnkamesschoneinmalvor,dassRichardsich am Monatsende bei mir Geld lei-hen musste, um seinen Arbeitern denLohn aushändigen zu können“, erzähltsein Gattin Thea mit einem Lachen.Seine Risikobereitschaft war dieGrundlage für den kommenden Erfolgdes IBE, das 1970 in EAE (Ewert Ah-rensburg Electronic) umbenannt wur-de. Seinen Anspruch, Kunden rundumzufrieden zu stellen, erhob er zumLeitbild seines Unternehmens. JedeMöglichkeit sollte ausgeschöpft wer-den, um sich zu 100% auf den Kundeneinstellen zu können. „Er pflegte per-sönliche Kontakte und ein warmherzi-ges Verhältnis zu Kunden“, stellt Rüdi-gerEwert,RichardsältesterSohn,fest.„AußerdemwarmeinVatergegenüberneuen Technologien sehr aufge-schlossen und förderte sie.“Der Druckereileitstand – er gehörtheute zur Selbstverständlichkeit in ei-nem Zeitungsdruckhaus. Nicht zuletzt

ist dies ein Ergebnis der Innovationskraftvon EAE. Ältere Kollegen in Druckhäusernkennen noch die Zeit, in der über mechani-sche Elemente wie Hebel, Handräder usw.Maschinenkomponenten eingestellt wur-den.DieerstenBedientasteneinerRotationdürften die Fahrkommandos des elektri-schen Antriebs gewesen sein. Noch 1987hat EAE zusammen mit KBA in den USAeine solche Maschine abgelöst.Mit zunehmender Automatisierung undKomplexität der Maschinen wurden mehrundmehrFernverstellungennotwendig.Estauchten die ersten, zuerst lokal an der Ma-schine angebrachten Bedienkonsolen auf.Weitere Automatisierung und die Forde-rung nach zentraler Bedienung der Rotati-on mit möglichst wenig Personal brachtendann die ersten, anfangs noch sehr einfa-chen, Bedienpulte hervor.Bereits Ende der 70er Jahre hatte man beiEAEdieIdee,alternativzudenunübersicht-

lichen Pulten, eine Bedienstation mit Moni-tor und wenigen Tasten einzusetzen. Mitdieser Idee beteiligte sich EAE erstmals aneiner Ausschreibung beim Axel SpringerVerlaginAhrensburg.DochdasProjektwar„eine Nummer zu groß“ für das damalsnochsehrüberschaubareundjungeUnter-nehmenEAE.DerdamaligeVorstandTech-nik der ASV AG war aber von den Ideen derjungen Truppe um Richard Ewert so über-zeugt,dassdiekompletteRollenträgeraus-rüstung bei EAE bestellt wurde.DieersteKomplettausrüstungeinerRotati-ondurchEAEerfolgtedannwenigspäter imJahre 1980 bei der Braunschweiger Zei-tung. Hier wurden jedoch noch keine Leit-stände, sondern konventionelle Pulte ein-gesetzt.Der Durchbruch gelang mit dem nächstenSpringer-Projekt. Im Jahre 1983/84 plantedie ASV AG eine zusätzliche Offsetrota-tionsmaschine im Druckhaus Essen- Kett-wig. Gemeinsam mit den Druckern und denEAE Visionären wurde der erste Leitstandan einer Zeitungsdruckmaschine aus derTaufe gehoben. Jede Funktion, jede grafi-sche Darstellung, jede Bedienung wurdeausführlich diskutiert, mehrfach verändertund damit für die Bedürfnisse der Kundenoptimiert. Ein Name ist übrigens seit dieserZeit unauslöschlich mit der Entwicklung

des Leitstandes bis heute hin verbun-den:Karl-HeinzLumma.ErgehörtezudenVäternderLeitstand-Softwareundleitet noch heute die entsprechendeEAE- Abteilung,Das Ergebnis in Kettwig konnte sichsehen lassen. Die Rotation ließ sichohne Schwierigkeiten über Bildschirmund Tastatur steuern. Der LeitstandKettwig wurde schließlich die Basis al-ler weiteren EAE Leitstände.Vor 45 Jahren war das Aufgabenfeldvon EAE klar abgesteckt. Elektronik,Schaltanlagen und Installationen.Heute basiert EAE auf den fünf ver-schiedenen UnternehmenszweigenGrafische Industrie, Allgemeine Auto-matisierungstechnik, Schalt- anla-gentechnik, Dienstleistungen sowieBühnentechnik. Das Kerngeschäft vonEAE liegt weiterhin in der GrafischenIndustrie, doch ist der Beitrag zum Ge-samtvolumen des Unternehmensdurch die weiteren Sparten nicht zuunterschätzen.

Ein „kleines” Jubiläum feierte im Oktober Ewert Ahrensburg Electro-

nics, kurz EAE, Spezialist für Steuerungen in Rotationsdruckmaschi-

nen. Vor 45 Jahren gründete der damals knapp 30 jährige Richard

Ewert das Unternehmen, damals noch unter dem Namen IBE, Ingeni-

eurbüro Ewert.

KLEINES JUBILÄUM45 Jahre Ewert Ahrensburg Electronics

Richard und Thea Ewert

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Eskommthäufigervor,dassTeamsdesSystemdienstleistersScholpp Montage GmbH (Stuttgart) an Einsatzorte zurück-kehren, an denen sie bereits in der Vergangenheit ihr Kön-

nen und ihre Fachkompetenz unter Beweis gestellt haben. Meis-tens dauert es jedoch einige Jahre bis Ersatz- oder Erweiterungs-investitionen einen erneuten Einsatz notwendig machen.NichtsoinRussland.DiedortigeDruckindustrieboomtseitJahrenund ein Ende der Investitionswelle ist derzeit nicht abzusehen.Grund für den anhaltenden Aufschwung ist ein immenser Privati-sierungsschub, der die dortige Magazin- und Zeitungslandschaft

deutlich verändert. Aus ehemals staatlichen Druckbetrieben ent-stehenmodernsteProduktionszentren,diefürinternationaleKun-den in aller Welt drucken. Und das in einer Qualität und Farbigkeit,die vor wenigen Jahren noch nicht denkbar waren.Schauplatz des aktuellen Scholpp-Einsatzes ist das Pervy Poly-

graphichesky Kombinat (PPK). Das Unternehmen in Krasnogorskan der Peripherie der russischen Metropole Moskau wurde erstEnde 2003 gegründet und hat sich binnen weniger als vier Jahrenzu Russlands Topp-Druckerei entwickelt. Einer der Geburtshelferwar die Scholpp Montage GmbH, die im Auftrag des Generalauf-tragnehmersMANRolandbereits2004anderIlynskoyeChausseeim Einsatz war. Ein Team der Scholpp Montage Hamburg musstewährend der ersten Investitionsphase praktisch zeitgleich zweiMAN-Uniset-Semicommercialmaschinen und eine MAN Roto-man-Akzidenzrotation einbringen und komplett montieren.Die Inbetriebnahme des rund 30.000 qm großen DruckzentrumswarfürEnde2004terminiertundkonntenichtverschobenwerden,da der größte Kunde von PPK – der russische Verlag Service Busi-ness World – die ersten Produktionen bereits verplant hatte.

Folgeaufträge nach Referenzprojekt

Die termingenaue Projektabwicklung des ersten Auftragesbei PPK bedeutete für die Scholpp Montage Herausforde-rung und Chance zugleich. Denn EU-Osterweiterung und

derBoom-MarktRusslandführtenzueinerAuftragswelle,vonderScholpp von Beginn an profitiert und sich für weitere Projekte

empfohlen hat. Die Kompetenz undZuverlässigkeit der Scholpp-Mann-schaft ließen das Referenzprojektzum Erfolg werden, der selbst durchVerzögerungen bei der Anlieferungder Maschinenkomponenten sowieschwierige Zollmodalitäten nicht inFrage gestellt wurde. Durch doppel-tenEinsatzkonntenalleProblemege-löstunddieTerminegehaltenwerden.So dauerte es nicht lange, bis Scholppim Herbst 2006 von MAN Roland er-neut nach Moskau geschickt wurdeum bei PPK eine weitere Druckma-schine–eineLithomanIV–einzubrin-gen und komplett zu montieren. Mitder gleichen Präzision wie beim Erst-auftrag wurde dieser Folgeauftrag inTeamarbeit mit MAN zur vollen Zu-friedenheit von PPK-GeneraldirektorAlexander Fokin und seinen Produk-tionsverantwortlichen abgewickelt.Die Scholpp-Mannschaft fühlte sich

bei PPK schon fast wie Zuhause und konnte dank ihrer Erfahrungauch hier knappste Termine einhalten.DerVolksmundsagtallegutenDingesinddrei.DieScholppMonta-ge war im September 2007 mit zwei Einsatzteams zum drittenMaleinMoskauimEinsatzumzeitversetztersteineMANRotomanund im Anschluss gleich danach eine weitere MAN Lithoman IVeinzubringen und komplett zu montieren.

12 64 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

Bereits zum dritten Mal kehrte ein Scholpp-Monta-

geteam an den Ort dieses Geschehens zurück: Zum

Pervy Polygraphichesky Kombinat (PPK) in Kras-

nogorsk am Stadtrand Moskaus. Diesmal sollte

die Einbringung und Komplettmontage einer MAN

Roland Rotoman und einer Lithoman erfolgen. bei

den vorangegangenen Einsätzen wurde eine MAN

Uniset und eine Rotoman installiert.

DRUCK Installationen

Pervy Polygraphichesky Kombinat

SCHOLPP BEI PPK: ALLER

GUTEN DINGE SIND DREI

Über Polen und Weißrussland erfolgte die Teile-Anlieferung

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Installationen DRUCK

4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 65

Das Scholpp-Equipment – eine Entladerampe, zwei 8- bzw. 3-Ton-nen-Stapler, diverse Maschinentransportwagen sowie ein Hubge-rüst TG 120/2 waren vor Eintreffen der ersten Schwerlasttranspor-te bereitgestellt bzw. montiert worden. Man könnte geneigt sein zubehaupten,dassderdritteEinsatzbeiPPKfürdieTeamsvonStefanCreutzburg (Rotoman)und Andreas Rudloff (Lithoman) schon fastein Routine-Job gewesen ist. Mitnichten. Denn die Einsatzbedin-gungen waren nicht einfacher als bei den ersten beiden Einbrin-gungs- und Montageprojekten.Die Arbeiten mussten bei laufender Produktion durchgeführt wer-den und die Platzbedingungen waren wegen der inzwischen gro-ßen Zahl der Druckmaschinen wesentlich beengter als zuvor. Dieper Lkw von Augsburg über Polen und Weißrussland nach Moskautransportierten tonnenschweren Rotoman- und Lithoman-Kom-ponentenwurdennachEintreffensofortperAutokranentladen,per

Stapler und Transportwagen an ihren Auf-stellungsort manövriert und dort mit demTG 120/2-Hubgerüst genau positioniert.Zur präziseren Ausrichtung der Maschi-nenaggregate hat die Scholpp Montage seitKurzem einen so genannten Theodoliten imEinsatz, der die Justierung von Illustra-tions-Druckmaschinen auf wenige Hun-dertstel eines Millimeters reduziert. DasHightech- Gerät mit modernster Elektronikhat sich seit dem Referenzprojekt bei Prin-ter Industria Grafica Newko in Barcelona zuJahresbeginn bereits mehrfach bewährt.MAN-Baustellenleiter Martin Schulz, der

die Vor-Ort-Projektführung beim aktuellen PPK-Einsatz hat: „IchkennedieScholpp-ExpertenbereitsvonmehrerenEinsätzeninan-deren Ländern. Man merkt die große Erfahrung, die Grundlage da-für ist,dass jederHandgriffsitzt.WirschätzendiereibungsloseZu-sammenarbeit bei allen bisherigen Projekten.“Übrigens: Nicht nur bei PPK und MAN schätzt man in Russland dieFachkompetenz von Scholpp . Die Lösungskonzepte von Scholppwaren auch beim polygrafischen Kombinat Extra-M gefragt, als inden Jahren 2004/2005 nur wenige hundert Meter vom PPK-Gelän-deentfernteineMANRotomanundeineGeoman-Maschineaufge-stellt wurde.Als Stefan Creutzburg und Andreas Rudloff und ihre Teams im Ok-tober den Rückflug von Moskau antraten taten sie dies in der Ge-wissheit, nicht das letzte Mal bei PPK gewesen zu sein. Denn derWachstumsprozess bei diesem russischen Vorzeigeunternehmenist noch längst nicht abgeschlossen. Die Mitarbeiterzahl ist inzwi-schen auf mehr als 500 gestiegen und das Unternehmen druckt inVierschicht-Produktion an sieben Tagen pro Woche.

Als echtes Kommunikationscenterfür neue Zeitungs- und Semicom-mercial-Projektepräsentiertesich

der Informationsstand von Scholpp aufder IfraExpo in Wien. Sowohl die Reprä-sentanten der führenden Hersteller vonZeitungsrotationen wie MAN Roland,Koenig & Bauer, Goss und Wifag aberauch zahlreiche Entscheidungsträger in-ternationaler Druckereien und Verlags-häuser nutzten die Gelegenheit, sich mitden Scholpp-Experten über anstehendeInvestitionsprojekte auszutauschen.Eine Delegation der Times of India, mit 22Druckereien größte Tageszeitung desLandes, diskutierte mit den Scholpp-Projektmanagern Rahmenbedingungenund eine Einbringungskonzept für neunMAN-Zeitungsrotationen, die in dennächsten eineinhalb Jahren nach Indiengeliefert werden. Wie bereits der zu Be-ginn des Jahres 2007 realisierte KBA-Großauftrag bei West Australian News-papers in Perth würde dieses Projekt vonder malayischen Niederlassung ScholppAsia Pacific bearbeitet.Seinen besonderen Dank für die Einbrin-

gung von zwei MAN Rotationen über-brachteGeneraldirektorAlexanderFokinvon der russischen Großdruckerei PPK.Im Bild unten Geschäftsführer MartinScholpp (2.v.r) mit Gen.Dir. Fokin, rechtsneben ihm. (Siehe auch Bericht oben).Auch Heinz-Dieter Gerdes, Technik-Chefder WAZ-Gruppe, erkundigte sich nachdem aktuellen Stand des MAN-Color-man-Verlagerungsprojektes von Varna

nach Sofia und Split und besprach künfti-ge Investitionsvorhaben. Ein weitererScholpp-Stammkunde, die Verantwortli-chen der besonders in Osteuropa aktivenVerlagsgruppe Passauer Neue Presse,diskutierten mit den Scholpp-Expertenden Fortgang der aktuellen Montage-,und Verlagerungsprojekte mit MAN-bzw. WIFAG-Maschinen in Passau, Frei-burg, Vorarlberg und Debrezin.

Eine MAN Rotoman und eine Lithoman galt es bei diesem,

bislang dritten, Einsatz bei PPK zu installieren

Viel Besuch bei Scholpp auf der IfraExpo in Wien

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111 Jahre ist es her, dass man sich entschloss, in PlauenDruckmaschinen zu bauen. Die Gründung des Unterneh-mensliegtsogarnocheinigeJahre längerzurück.Diebeiden

Begründer des Plauener Maschinenbaus, Johann Conrad Dietrichund Paul Hermann Dietrich bauten seit 1881 Strickmaschinen imsüdlichen Sachsen. Als die Strickmaschinenfabrik 1896 in eine Ak-tiengesellschaft, die VOMAG, umgewandelt wurde, zählte die Auf-nahme des Baus von Druckmaschinen zu den Expansionsschrit-ten. Die schnell wachsende Presselandschaft in Europa hatte dieEntscheidung beeinflusst. Und so war der Prototyp namens „Rota-plana“schon1897fertiggestellt.DieMaschineverarbeitetebereitsendloses,alsoRollenpapier,zwarnochimFlachsatzaberschonimSchön-undWiderdruck.DieersteZeitungsrotationsmaschine„Mi-niatur“ folgte 1899. Sie war ein Novum in ihrer Art, da diese 16seiti-ge Zwillingsmaschine äußerst platzsparend konzipiert war unddeshalb großen Absatz fand.Zum Unterschied zu anderen Druckmaschi-nen-Herstellern spezialisierte sich die VO-MAG von Beginn an auf Rollendruckma-schinen.UnddasmitErfolg.1906verließdie100. Druckmaschine das Werk, 1926 war esbereitsdie1000. Ab1931wurdenTiefdruck-rotationen gebaut.Nachdem die VOMAG im Krieg zum Rü-stungsbetrieb wurde, wurde sie 1945 zumwichtigen Ziel und bei Bombenangriffenvollkommen zerstört.Zur Zeit der Regierung der „SozialistischenEinheitspartei“ erreichte das Unterneh-men, mittlerweile zur „Plauener Maschi-nenbaugesellschaft“ (PLAMAG umbe-nannt, hohen Stellenwert im Bereich derverbrüderten kommunistischen Länder. 82Prozent der Produktion wurde exportiert,hauptsächlich in die UdSSR.Die wahre Blütezeit setzte allerdings erstmit dem Zusammenbruch des sozialisti-

schen Experiments im Jahre 1990 ein, alsdie PLAMAG in MAN Roland einen starkenPartner für den Weg in die freie Marktwirt-schaft fand.Nach den ersten großen Verkaufserfolgender MAN Plamag - nach China wurden 1991fünf COROSET-Anlagen, dem Vorgänger-modell der CROMOSET und eine äußerstflexible CROMOSET-Anlage an die engli-sche Waterside Press PLC geliefert – wurde1992 das erste gemeinschaftlich entwickel-te Projekt mit der Muttergesellschaft MANRoland vorgestellt. Den Käufer der erstenbeiden Anlagen der 8-Seiten UNISET, die

griechische Druckerei Lambrakis Press in Athen, überzeugte dasKonzept der Kombination von Coldset und Heatset derart, dassschon im Jahr 1993 eine dritte Anlage geordert wurde. Somit kanngesagt werden: „Plamag=Hybrid Pioneer“.Wurde die UNISET mit 250 Anlagen mit fast 6.000 Druckwerkenweltweit zum Renner, so hat sie in China einen regelrechten Sie-geszug angetreten. Die renommiertesten Tageszeitungen werdenauf dieser Druckmaschine gedruckt, die Xinmin Pudong in Shang-hai hat sogar derer 12 geordert.

Kampf gegen Umweltsünden

In Jahre 1992 begann man die Umweltsünden der Vergangen-heit auszumerzen. Als erstes Projekt der Werksrahmenpla-nung wurde ein neues, umweltschonendes Heizwerk in Betrieb

genommen, das die alte Braunkohle-Anlage ersetzte. Es war dies

12 66 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Reportage

Wer – wie der Autor – kurz nach der Wende im Jahre 1990 die Plamag

in Plauen besuchen wollte war mit einem Problem konfrontiert: wie

findet man den einstigen Vorzeigebetrieb der DDR denn überhaupt.

Richtungshinweise oder Straßenschilder gab es zu dieser Zeit noch

nicht, an Navigationssysteme war damals noch gar nicht zu denken.

Also blieb nur eins um den zwar gut funktionierenden aber doch

ziemlich heruntergekommenen Industriebetrieb zu finden: Man

musste sich durchfragen. Mittlerweile, 17 Jahre später, ist die MAN

Plamag zur internationalen Drehscheibe von Rotations-Druckma-

schinen geworden. Grund genug für Newspaper Technology, dort

wieder einmal Nachschau zu halten. Von Gerhard Bartsch

LOKALAUGENSCHEINDie MAN Plamag AG in Plauen

Von der Plan- zur Marktwirtschaft

Spezialist für Rollenoffset: Das MAN Werk im vogtländischen Plauen

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der Beginn der Entwicklung, Einführung und Anwendung des Um-weltmanagementsystems, das im August 2007 zur ZertifizierungdesUnternehmensführte.MitderEröffnungeinesmodernenTrai-nings-CentersschufmanimselbenJahreinenTreffpunkt fürDru-cker aus aller Welt.DieerfolgreicheUmstellungvonPlan-aufMarktwirtschaft inPlau-en liest sich im Geschäftsbericht 1992/93 der MAN Roland Druck-maschinen AG : „Das Tochterunternehmen MAN Plamag Druck-maschinenAGinPlauenwurdeimGeschäftsjahr1992/93erstmalskonsolidiert.DasUnternehmenrundetmitderProduktionvonRol-lenoffsetmaschinen für Druckunternehmen und Verlage , die imkleinen und mittleren Auflagenbereich arbeiten das Produktpro-gramm von MAN Roland ab. MAN Plamag meisterte die Umstel-lungaufdiemarktwirtschaftlicheOrdnungbeispielhaft.DasUnter-nehmen hat sich selbständig in enger Abstimmung mit dem Rol-lenbereich inAugsburgsowohl inderProduktentwicklungalsauchin deren Vermarktung ebenso wie im Aufbau einer hocheffizienten

4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 67

Reportage DRUCK

Eine Rondoset, im Einsatz bei Szikra Lapnyomda in Budapest

Druckmaschinentechnologie made in DDR: Die Noraset

Die Neueste, die Geoman in Österreich für “Österreich”

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12 68 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

Produktion zu einem gleichwertigen Mitglied des Teilkonzernsentwickelt. Besonders erfreulich ist die schnelle und weitgehendreibungslos vollzogene Umstellung der Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter sowie der Unternehmensordnung auf die marktwirt-schaftlichen Erfordernisse.“Die Erfolgskurve zeigte weiter nach oben. Bald war MAN Plamagmit1.000BeschäftigtendergrößteArbeitgeberimVogtlandunddieCROMOSET hatte nach nur zweieinhalb Jahren nach ihrer Markt-einführung die ganze Welt erobert. Mit insgesamt 91 verkauftenMaschinen war sie auf allen fünf Kontinenten vertreten.MAN Plamag wusste zu großen Messeereignissen immer Großeszu präsentieren. So wurde zur Ifra Expo in Genf 1996 die weiterent-wickelte UNISET mit 70.000 Exemplaren pro Stunde und wellenlo-semEinzelmotorantriebaufdemMarkteingeführt.Zur IfraExpo inAmsterdam stand die Weiterentwickelte CROMOMAN mit 50.000Exemplaren pro Stunde und wellenlosem Einzelantrieb bereit. ZurIpex in Birmingham sah man 1998 erstmals die doppeltbreite8-Seiten-Baureihe REGIOMAN.

Projektmanagment

Nach der endgültigen Verschmelzung der MAN Plamag undderMANRolandAGimJahre2001gingderlangjährigeVor-standvorsitzende Dietrich Hartman in den Ruhestand und

Georg Riescher übernimmt das Zepter in Plauen.Unter Riescher Regie entwickelt sich das Plauener Werk vom rei-nen Maschinenbauer zu einem Projekt-Management- Unterneh-men. Im Dezember 2003 wird ein komplexes Systemgeschäft mitPervy Polygraphichesky Kombinat (PPK) Moskau abgeschlossen,das Pre-Press Ausrüstung von Creo, 2 UNISET, eine ROTOMAN,

eine Fünffarben Roland R 700 sowie Weiterverarbeitungs und Lo-gistiksysteme von Müller Martini umfasst.EinGroßauftragmitderDenverNewspaperAgencyüber5Maschi-nen GEOMAN wurde im Oktober 2005 unterzeichnet und eine ur-sprüngliche Projektlaufzeit von über 25 Monaten festgeschrieben.Die 5 Anlagen ersetzen 10 Wettbewerbsmaschinen und ermögli-chen die Zusammenlegung zweier Druckorte zu einem. Das ge-samte Projekt ging 2 Monate vor dem ursprünglichen Terin in Pro-duktion, was nicht zuletzt auf das erstklassige Projektmanage-ment zurückzuführen ist.PlauenerMaschinenKnowHowwirdimmerstärkerimasiatischenRaumgeschätzt.Die„TimesofIndia“erweiterteimVorjahrihreKa-pazität von 45 REGIOMAN- GEOMAN- und COLORMAN Drucktür-men um eine weitere REGIOMAN- und drei COLORMAN-Anlagen.Dar AlKhaleej, die größte Tageszeitung der Vereinigten ArabischenEmirate, wird seit einem Jahr auf einer CROMOMAN gedruckt, miteiner CROMOMAN-Anlage für die Gulf Publishing & Printing Com-pany in Doha setzte MAN Plamag ihren Fuß nach Katar. Die CRO-MOMAN entwickelte sich zu beliebtesten Druckmaschine in der

Golfregion. Sie ist bereits in Zeitungsunter-nehmen im Oman, Saudi-Arabien und denVereinigten Arabischen Emiraten erfolg-reich im Einsatz.Der größte Medienkonzern Singapurs, Sin-gapour Press Holdings entschied sich zuBeginn dieses Jahres für eine UNISET-Zei-tungsanlage mit 16 Türmen.Insgesamt wurden seit 1990 mehr als 750Offsetrotationsmaschinen aus Plauenweltweit geliefert. Das sind in 17 Jahrenmehr Anlagen als in den 40 Jahren zuvor inder damaligen DDR. Die Maschinen sindgrößer und komplexer, für durchgehenddurchgehend 4-färbige und nicht, wie frü-her, zum größten Teil nur für Zeitungen miteinem roten Balken auf der Titelseite...

Die erste installierte Regioman aus Plauen ging nach Weimar

DRUCK Reportage

Ausbildungszentrum für

eigenen Berufsnachwuchs

Schon früh erkannte man bei der MAN Plamag denWert des eigenen Berufsnachwuchses. 1995 wurdeein 900 m“ großes Ausbildungszentrum in Betrieb ge-

nommen, das an Modernität keinen Vergleich zu scheuenbraucht. Mit dieser Investition leistete das Unternehmen ei-nen großen und wichtigen Beitrag für seine Zukunft. Diekonstant überdurchschnittlich guten Prüfungsergebnisseder Auszubildenden beweisen seitdem die hohe Qualität ei-nerAusbildungbeiMANPlamag.Seit1990erhielten234Ju-gendliche einen Ausbildungsvertrag. Besonders erwäh-nenswert ist, dass die Übernahmequote nach Abschluss derBerufsausbildung bei 97% liegt.

Teamwork beim Druckmaschinen-Zusammenbau

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Reportage DRUCK

Georg Riescher leitet seit 2001 dieGeschicke des Werkes in Plauen.Zielstrebig wurde das Unterneh-

men vom reinen Maschinenherstellerzum Projektdienstleister ausgebaut. Wirhaben ihn zu den Perspektiven seinesUnternehmens gefragt.

NT: Vor 17 Jahren, kurz nach der Wende,wurde das Werk Plauen von MAN Rolandübernommen. Wie sehen Sie die heutigePositionierung amMarkt?Georg Riescher: MAN Roland Druckma-schinen AG ist der weltweit zweitgrößteHersteller von Drucksystemen und Welt-marktführerimRollendruck.Mittlerweilewird jede dritte Tageszeitung auf der Weltauf unseren Rotationsmaschinen ge-druckt. Das Werk Plamag in Plauen stehtin seiner 111-jährigen Tradition heute fürmodernsten Druckmaschinenbau imRollenoffset. Mit der Herstellung von Zei-tungsdruckmaschinen sowie Heatset-/Coldset-Produkten fügt sich das WerkPlauen perfekt in das Produktprogrammder MAN Roland-Gruppe ein und kannseine Stellung innerhalb der Gruppe im-mer weiter ausbauen.

NT:WelcheDruckmaschinensindheutedieErfolgsgaranten?Georg Riescher: In Plauen werden be-währte Baureihen wie die CROMOMANfür 4 und 6 Seiten pro Bahn und die UNI-SET, eine Doppelumfangmaschine für 8oder 12 Seiten pro Bahn, entwickelt, kon-struiert und hergestellt. Aber auch dieREGIOMANgehörtzumProduktportfolio,die heute in diesem Segment marktfüh-rende doppeltbreite 8-Seiten-Baureihe.Die 16-Seiten Baureihe GEOMAN ist dasjüngste und auch größte Plauener Pro-dukt sowie die neue 32-seitige Heat-set-Rollenoffsetmaschine EUROMAN,die auf Produkte mit hoher Aktualität beirelativer Kurzlebigkeit zugeschnitten ist.Seine Premiere hatte dieses ProduktEnde April 2007 bei Ediouro Grafica e Edi-tora S:A: in Rio de Janeiro.

Medienhäuser von Island bis SüdafrikaundvonHawaiibisNeuseelandvertrauenmittlerweile auf Drucktechnik „Made inPlauen“. Große Mediengruppen wie USAToday, Times of India, Il Sole 24 Ore, Sin-gapoe Press Holdings oder People’s Dailydrucken ihre Produkte ebenso auf Ma-schinen aus Plauen wie kleinere odermittlere Druckereien „gleich um dieEcke“. So druckt zum Beispiel die UnionDruckerei inWeimar,also inengerNach-barschaft zum Werk, bereit seit vielenJahren mit der ersten REGIOMAN, derersten 4/1-Maschine weltweit. Auch beiWeiss Druck in Hoyerswerda wurde imvergangenen Jahr mit einer GEOMAN einweiteres Produkt der bewährten Technikaus dem Vogtland installiert.Die Exportquote beträgt bei MAN Rolandüber 80%. Im Jahr 2006 steigerte die ge-

samte Gruppe ihren Umsatz auf 2 Mrd.Euro und startete somit äußerst erfolg-reich in die neue Eigenständigkeit.

NT: Wie sehen Sie die Zukunftsaussichtennach einem Jahr Selbständigkeit?Georg Riescher: Wir stehen mit der neugewonnen Selbständigkeit am Beginn ei-ner neuen Ära. Im Rollenoffset sind wirheutemitüber40%Weltmarktanteilübereinen Dreijahreszeitraum mit großemAbstand die Nummer eins. Im Bogen-druck sind wir mit Koenig & Bauer aufAugenhöhe gemeinsam die Nummerzwei. Hier werden wir unser Kernge-schäft ausbauen.Wir sind dabei, ein Wertsteigerungspro-gramm umzusetzen und nun eine EquityStory aufzubauen, die neben sehr guterErgebnisperformance auch eine Wachs-tumsperspektive in einer Branche dar-stellen muss, mit der man nicht in ersterLinieDynamikassoziiert.DasisteinerderSchwerpunkte der Diskussion mit demneuen Eigentümer.AufalleFällewollenwirwollendasServi-cegeschäft nachhaltig ausbauen.Die Marktabdeckung in den Volumen-märkten Deutschland, Amerika und Ja-pan ist teilweise sehr unterschiedlich.Hier bieten sich für uns noch erheblichePotenziale. Ein Schwerpunkt müssen dieBRIC-Länder sein, also Brasilien, Russ-land, Indien, China. Da müssen wir unsfragen, was wir tun können, um unsereMarktposition zu verbessern, und zwarauch über größere und kleinere Akquisi-tionen. Auch Japan ist bei uns ganz obenauf der Liste. Dort ist unser Marktanteilim Moment noch vernachlässigbar.Schließlich müssen wir unser eigenesPortfolio bei der Abdeckung der Druck-formate auf Lücken abklopfen. Wir wer-den zudem unser Geschäft mit Vernet-zung, Dienstleistungen, verfahrenstech-nischen Systemkomponenten und Con-sulting deutlich ausbauen. Dafür stehenunsere vier starken Marken printnet,printconsult,printcomundprintservices.

MAN Plauen Geschäftsführer Georg Riescher

IN VOLUMENMÄRKTEN

POTENTIALE AUSBAUEN

Georg Riescher, Sprecher der

Geschäftsleitung bei MAN Plauen

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Wir glauben an die Zukunft des Tiefdrucks – eine Zukunftvoller Herausforderungen“, so ERA-Präsident Nikolaus

Broschek vor den Teilnehmern der gut besuchten Jah-restagung der European Rotogravure Association (ERA), die vom22. bis 24. Oktober in Verona stattfand. Rund 180 Vertreter der Tief-druckindustrie aus 14 Ländern Europas und Übersee – Drucker,Zulieferer und Kunden – beschäftigten sich mit den derzeitigenTop-Themen der Branche: Strukturelle Veränderungen in Indu-strie und Märkten, neue Entwicklungen im Medienbereich sowiedie Herausforderungen, die sich für die Tiefdruckindustrie aus deraktuellenKlima-undCO2Diskussionergeben.ERA-PräsidentBro-scheks Bekenntnis zum Tiefdruck war aberaucheinHinweisaufdieVeränderungenundHerausforderungen, denen sich die Bran-che derzeit gegenüber sieht. Wie ein roterFaden zogen sich Themen wie Konsolidie-rung, Substitution der Printmedien durchelektronische Medien sowie stärkererWettbewerbs- und Kostendruck durch diePräsentationen der hochkarätigen Rednerund Experten des ERA-Kongresses.

Dr.RobertoBriglia (ArnoldoMondado-ri Editore, Italien) unterstrich, dassMondadori an die Zukunft der Print-

medien glaubt. Allerdings müssen die Un-ternehmen neue Wege finden, um das not-wendigeWachstumzugenerieren.Diesge-lingt dann, wenn sich die Verlage inter-nationalisieren und ihre erfolgreichen Mar-ken in andere Länder transferieren. SeinePrognose ist, dass die internationale Kon-zentration voran geht und es folgerichtigkünftig nur noch einige große internationalaktive Zeitschriftenverlage geben wird. Werdazugehörenwill,mussseinGeschäftsmo-dell anpassen. Folgerichtig konzentriert

sich Mondadori auf seine Marken und setztauf Innovation in Inhaltund„Qualität,Qualitätund noch einmal Qualität“.

Dr. Andreas Wiele, Vorstand der AxelSpringer AG, ein anderes klassischesVerlagshaus von Printmedien, machte

deutlich, wie die Zukunft aussehen könnte.Wiele ist überzeugt, dass „das Wachstumkünftig aus dem Internet kommt“. Zwar wirdauch im Jahr 2010 Springer immer noch 85

Prozent seines Umsatzes mit den Printmedien generieren. Aberdie Printmedien haben nach Ansicht von Wiele ihren Höhepunktüberschritten.DagegensolldasdigitaleGeschäftdannschonmehrals 400 Millionen Euro einspielen.

Die Situation in Nordamerika schilderte Dave Blais von QuadGraphics, einem der größten Drucker in den USA. Er wiesdarauf hin, dass einige renommierte US-Magazine einge-

stellt wurden, andererseits aber europäische Verlage sehr erfolg-reich neue Titel in den USA auf den Markt bringen. Als Beispielnannte er den deutschen Bauer Verlag. Der Illustrationstiefdruck

12 70 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

DRUCK Technologie / Trends

Wohin geht der Tiefdruck? Ein Frage die derzeit in der Branche hef-

tig diskutiert wird. Nicht zuletzt auch wegen des Ausstiegs von KBA

aus diesem Segment. Tatsächlich werden die Rollenoffset-Systeme

immer größer, breiter schneller. Andererseits verstärkt die Digita-

lisierung der Vorstufe den Wunsch nach individueller auf Ziegrup-

pen abgestimmte Druckprodukte. Die durchschnittlichen Auflagen

sinken. Grund genug, beim diesjährigen Treffen der Europäischen

Tiefdrucker Association ERA die Stimmung zu erkunden...

The challenge continues...

WELCHE CHANCE HAT

DER TIEFDRUCK?

Der Rollentiefdruck ist mit Bahnbreiten bis zu 4,32 m für hohe Auflagen ideal, aber

die neuen großen Offsetrotationen werden zunehmend zur Konkurrenz

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 71

Trends / Technologie DRUCK

habesich indenUSAzwarkonsolidiert,dochderKostendruckgehtweiter – und die Gefahr der Substitution durch neue Medien. SeinFazit war folgerichtig identisch mit Broscheks Eingangsthese: „thechallenge continues“.

Der russische Magazin- und Zeitungsverleger Victor Shkulev

(Hachette Filipacchi Shkulev) wies dagegen am BeispielRusslands auf das unverändert vorhandene Wachstumspo-

tential für die Magazin- und Druckindustrie hin. Russland ist einMarkt mit 140 Millionen Verbrauchern mit einem stetigen Wachs-tumvonjährlichdeutlichüber5%.DierussischeWirtschaftwächstseit Jahren doppelt so schnell wie die USA und sogar dreimal soschnell wie Europa. Auch im Anzeigenmarkt in Russland sind hohezweistellige Wachstumsraten „normal“ und sollen sich in dennächsten Jahren fortsetzen. Folgerichtig wächst der Papierver-brauchjährlichumrund10Prozent–allerdingsliegtderPapierver-brauch pro Kopf immer noch siebenmal niedriger als in Europa.Weiteres Wachstum ist programmiert: In Deutschland gibt es 7,8DruckmaschinenproeineMillionEinwohner–inRusslandnur0,3.

Auf ihren Jahrestagungen beschäftigt sich die ERA auch im-mermitderSichtweise ihrerKunden.DiesmalbeschriebDr.

Matteo Marzotto (Valentino Group, Italien) die Rolle derPrintmedien in der Marketingstrategie dieses führenden Mode-hauses. Dabei hob er die Rolle der „Marke“ hervor: „Die Marke istimModegeschäfteinfachalles.“ParallelenzumTiefdruck?Qualitätsteht bei einem Weltunternehmen wie Valentino an erster Stelle.Eine Fotostrecke für eine Werbekampagne kann leicht über eineMillion Euro kosten. Und gut für die Druckindustrie: rund 75 % desWerbebudgets sind Printmedien-basiert.Valentino erlebt es häufig, dass Damen in einem der über weltwei-ten 100 Shops mit einer aus einer Zeitschrift herausgerissenen Va-lentinowerbung erscheinen, um exakt das in der Anzeige abgebil-dete Kostüm, die Schuhe und die Tasche zu kaufen. Dies zeigt diegroße Bedeutung der Printwerbung für Valentino ist – und dies na-türlich imrichtigenUmfeldundinderrichtigenQualität.KannOnli-ne-Werbung für ein derart aufgestelltes Unternehmen interessantsein? Es ist durchaus ein Verkaufskanal auch für die Fashionindu-strie – aber bisher gibt es kaum Erfolgsmodelle. Für diese High-end- Branche bleibt die Printwerbung die Nummer eins.

Der Inhalt ist die Botschaft – nicht das Medium.“ Mit diesernüchternen Analyse brachte Ingo Barlovic (iconkids & youth)das Medienverhalten der Jugend auf den Punkt. Die Jugend

fragtheuteauchbeimMedienkonsumnachdenVorteilen,die ihnendas einzelne Medium bringt. Deswegen muss man den jungenMenschen klarmachen, welche Vorteile sie durch Druckproduktehaben. So oder so: Druckprodukte werden seiner Meinung nach inZukunftgeringereAuflagenhaben.UndNischenproduktewandernins Internet ab, weil es einfach billiger ist.

Die European Rotogravure Association (E.R.A.) hat sichseit ihrerGründungzurführendeninternationalenOr-ganisation der Tiefdruckindustrie entwickelt. Gegen-

wärtig hat die ERA etwa 130 Mitgliedsfirmen aus dem Be-reichPublikations-,Verpackungs-undDekortiefdrucksowieder Zulieferindustrie (wie z.B. Papier- und Farbhersteller,Hersteller von Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinensowie führende Zylinderhersteller). Sitz der ERA ist Mün-chen. Präsident ist Nikolaus Broschek. Generalsekretär istJames Siever.

European Rotogravure Association

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12 72 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

Neben den Magazinverlagen gehört der Versandhandel zuden großen Kunden der Tiefdruckindustrie. Die führendenMärkte des Versandhandels sind die USA und Deutschland.

In Deutschland nimmt dieses Geschäft vor allem durch Online zu,stellte Ulrich Eggert (bbw Marketing) fest. Bei den Katalogen istlaut Eggert „die Zeit der big books vorbei“. Zunehmen werden Ka-taloge für verschiedene Segmente, die zwar kleinere Auflagen ha-ben,aberhäufigererscheinen.ErfolgsfaktorenderZukunftsindfürihnderAufbauvon InternetmarkenundInternetshops.DenMarkt-anteil von E-Commerce erwartet er für das Jahr 2010 bei 15 Pro-zent – und dort könnte aber dann auch schon die Marktsättigungliegen. Teleshopping wird sich zu einem ganz normalen Markt ent-wickeln. Schon heute sind 40 Prozent der Käufer männlich und 50Prozent jünger als 50 Jahre.

Einen Überblick über die Entwicklung im Versandhandel inRussland gab Zafer Toker vom russischen Buchverlag undVersender Mir Knigi. Für die Russen ist das Kataloggeschäft

nichts Neues, es hat eine lange Tradition. Der Umsatz im Versand-handel hat 1 Milliarde US-Dollar überschritten – und er wird erstnoch richtig boomen. Allein Quelle plane für das Jahr 2010 einenUmsatz von mehr als einer Milliarde Euro. Tokers Prognose: DerGesamtmarkt wird sich bis dahin verdreifachen.

Der Inhalt ist die Botschaft – nicht das Medium.“ Mit diesernüchternenAnalysebrachte IngoBarlovic (iconkids&youth)das Medienverhalten der Jugend auf den Punkt. Die Jugend

fragtheuteauchbeimMedienkonsumnachdenVorteilen,dieihnendas einzelne Medium bringt. Deswegen muss man den jungenMenschen klarmachen, welche Vorteile sie durch Druckproduktehaben. So oder so: Druckprodukte werden seiner Meinung nach inZukunftgeringereAuflagenhaben.UndNischenproduktewandernins Internet ab, weil es einfach billiger ist.

Die jüngste Übernahme der Tiefdruckaktivitäten von KBAdurch Cerutti war natürlich auch ein Thema auf der ERA-Jahrestagung, sind doch zahlreiche Firmen davon berührt.

Ein weiteres Beispiel für die anhaltende Konsolidierung, die auch

im Tiefdruck noch nicht beendet ist – und das gilt für Lieferanten,Drucker und Kunden gleichermaßen.Selbstverständlich ist die derzeit zu beobachtende Konsolidierungein Phänomen, das nicht nur den Tiefdruck, sondern die gesamteDruckbranche betrifft. Dies gilt auch für den Rollenoffset, über denJosef Aumiller von MAN Roland sprach. Er beschrieb einen deutli-chen Trend zu den großen Formaten. Die Zeit der 16-Seiten-Syste-meistzwarnichtvorbei,dochdieSituationwirdsichdeutlichweiterverändern. MAN arbeitet daran, die Formate zu vergrößern, dasTempo (von 15 auf 17 m/s) zu steigern und die Breite auf bis zu 2,86Meter zu erweitern. Aumiller: „Das wäre ein Quantensprung fürden Rollenoffsetdruck“.Dagegen berichtete Dr. Ricardo Berrone (OMG Cerrutti), dass imTiefdruck entgegen dem Trend zu immer größeren Breiten auchschmalereFormateeineChancehaben.Dabeistehtfür ihnFlexibi-lität im Vordergrund: Dann kann der Tiefdruck auch bei Breiten biszu zwei Meter mit dem Rollenoffsetdruck konkurrenzfähig sein.

Ein Musterbeispiel für Optimismus war Reinhold Füger (Ba-denia Verlag), der auch für seine Tiefdruckerei mit Formatenbis zu 2,10 Metern eine hervorragende Zukunft sieht. Haupt-

faktor für die Zukunft ist Schnelligkeit – die time to market mussmöglichst kurz sein. Der Trend geht zu Spezialkatalogen, einWachstumsmarkt sind Beilagen und Flyer. Die Kunden fordern im-mer mehr ungewöhnliche Formate, um sich vom Wettbewerb ab-zuheben. Und der Markt der adressierten Druckprodukte steigt.

Auch diesmal wurde die Jahrestagung von zwei Firmenbesu-chen bei großen Tiefdruckern eingerahmt. Verona und Um-gebung sind wichtige Zentren und Standorte der italieni-

schenDruckindustrieundVerlage.BesuchtwurdenindiesemJahrdie neue Tiefdruckerei von Eurogravure in Treviglio bei Bergamo.Eurogravure ist ein Unternehmen der Bertelsmann-Tochter Arva-to.DieERA-Jahres-tagungendetemiteinemBesuchindergroßenTief- und Offsetdruckerei von Mondadori in Verona. Dabei wurdeauch die Einladung für die nächste ERA-Jahrestagung ausgespro-chen: sie findet vom 22. bis 24. September 2008 im sächsischenDresden statt.

DRUCK Technologie / Trends

Zur Vervollständigung der Annalennochmals die Meldung betreffenddie Übergabe der Tiefdruckaktivitä-

tenvonKBAanCerutti vonEndeSeptem-ber: Der Druckmaschinenbauer Koenig& Bauer AG (KBA) in Würzburg und deritalienische Hersteller Officine Meccani-che Giovanni Cerutti S.p.A. in CasaleMonferrato haben vertraglich vereinbart,dass Cerutti von KBA das Segment Rol-lentiefdruckmaschinen für den Publika-tions- und Dekordruck inklusive allergeistigen Eigentumsrechte (Know-how,Konstruktionsunterlagen und Patente)übernimmt. Über die Kaufsumme wurdeStillschweigen vereinbart.Im Gegenzug wird KBA die Konstruktionund Herstellung von Falzapparaten füralle neuen Cerutti-Tiefdruckrotationenübernehmen. Wie der Unternehmens-sprecher Klaus Schmidt im Gespräch mit

Newspaper-Technology betont, werdeaber der gesamte After-Sales-Serviceund die technische Betreuung für allebisher verkauften KBA-Tiefdruckrotatio-nenweiterhinvonKoenig&Bauerausge-führt.Von dem Übereinkommen erwarten sichbeide Unternehmen eine Optimierungund Verbesserung der Entwicklungs-,Projektierungs- und Herstellungspro-zesse mit entsprechenden Synergieef-fekten. Zusätzlich sieht man in der Bün-delung der Ressourcen Vorteile für dieTiefdruckanwender, die aufgrund derEntwicklungbeianderenDruckverfahrenund den elektronischen Medien unter ei-nemstarkenWettbewerbsdruckstehen.Giancarlo Cerutti, Präsident und CEO derCerutti-Gruppe: „Wir hatten schon im-mer großes Vertrauen in den Rollentief-druck auf einem wettbewerbsintensiven

Markt und wir haben dieses industrielleDruckverfahren immer verteidigt. Unse-re Investition ist ein Beleg für dieses Ver-trauen. Die Vereinbarung mit KBA wirdes unseren Kunden ermöglichen, vondenSynergienzweier führenderHerstel-ler zu profitieren.“Claus Bolza-Schünemann, der stellver-tretende Vorstandsvorsitzende der Koe-nig & Bauer AG: „Angesichts der auf derAnwenderseite bereits weit fortgeschrit-tenen Konsolidierung und vor dem Hin-tergrund der aktuellen Marktentwick-lung ist diese Vereinbarung im Interessebeider Unternehmen und auch der Tief-druckhäuser in aller Welt. Wir werdenCerutti mit hochwertigen Falzapparatenunterstützen und auch weiterhin einenqualifizierten After-Sales-Service für be-reits gelieferte KBA-Tiefdruckrotationenleisten.“

KBAs und Ceruttis Rollen-Tiefdruck-Vereinbarung

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ttAdvContexMB1128dV2.qxd:ttAnzBetaF0818.qxd 28.11.2007 16:13 Uhr Seite 1

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BBC Magazines, der drittgrößte Verlag Großbritanniens, hatdas gestrichene Papier Galerie Fine Gloss von M-real fürseine Lifestyle-Magazine gewählt, unter anderem für Gar-

dener’s World, Good Food, Good Homes, Top Gear und Olive. DieEntscheidungfielmitdemAbschlussdesProjektsSmartReprozu-sammen, in dessen Rahmen die BBC die gesamte Repro in-householte. Sie reflektiert M-reals qualitativ hochstehende technischeBeratung zum Farbmanagement sowie die Erfüllung der von derBBC gesetzten hohen Umweltkriterien. Zu einem späteren Zeit-punkt wird das Unternehmen eventuell auf für Galerie-Papieremaßgeschneiderte ICC-Profile umstellen.BBC Magazines ist eine Division von BBC Worldwide, dem kom-merziellen Arm der BBC, der Programme in Übersee vermarktet,Online-Auftritte und neue Medien entwickelt, sowie für das Fran-chising außerhalb des Landes verantwortlich ist. Zusätzlich zu der

meist verkauften Zeitschrift Radio Timesumfasst das Titelspektrum 35 Magazine indrei Kategorien: Lifestyle, Jugend & Kinderund Top Gear. Dreißig der Zeitschriftenwerden in London produziert, die restlichenin Bristol.Steve Wehrle, Paper Manager bei BBC Ma-gazines, erklärt die Gründe für die Wahl, dienach einem Ausschreibungsprozess zwi-schen Januar und März dieses Jahres ge-troffen wurde: „Wir beabsichtigen zukünftig

beiallenunserenZeitschriftenaufFSC-zertifiziertePapiereumzu-steigen, sobald solche Qualitäten verfügbar sind (oder zumindestauf Papiere, die eine von den wichtigsten UmweltorganisationenanerkannteZertifizierungvorweisen),vorausgesetzt,dasssienichtin der teuersten Preisklasse liegen. Wir verwenden bereits das imM- real-Werk Husum (Schweden) hergestellte Papier Galerie Fineund es erfüllt alle unsere Umweltkriterien einschließlich derChain-of-Custody-Zertifikation. Wir haben langjährige Kontaktemit M-real und sind der Meinung, dass die Galerie-Papiere zu denbestendesMarktesgehören.UnsbeeindrucktauchM-realsEnga-gement in der Forschung und Entwicklung von neuen, immer bes-seren Produkten.“„Wir finden, dass unsere Zeitschriften einen distinkten Charakterhaben - und die besten Zeitschriften verlangen die besten Papiere,um Werbung anzuziehen. Unser enges Verhältnis zu den M-real-

12 74 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

PAPIER Business

Für Papierproduzenten gibt es nichts Schöneres, als wenn Verlage

sich für langfristige Liefervereinbarungen gewinnen lassen. Hier

zwei Beispiele aus Großbritannien. Die Magazinsparte von BBC hat

sich für deren Live-Style Magazine auf Galerie-Papier von M-real

festgelegt. Und die News Corporation, der britische Zweig von News

International Ltd. des Medienmoguls Rupert Murdoch, hat eine lang-

fristige Vereinbarung mit Norske Skog getroffen, hauptsächlich de-

ren Zeitungspapiere zu verwenden.

PAPIER-GROSSAUFTRÄGE

BBC und News Corporation legen

sich auf Papierlieferanten fest

Nach all den schlechten Nachrichten über Norske Skog,zuletztdasRating-DowngradingvonMoodieswegenan-haltend schlechter Bilanzen und hohen Kreditverbind-

lichkeiten,endlichwiedereinmaleineguteNachricht.Einesehrgutesogar:NorskeSkoghatesgeschafft,miteinemdergrößtenMedienkonzerne der Welt, der News Corporation, Teil des Im-periums von Ruper Murdoch, ein langfristiges Papierliefer-Agreement zu schließen. Demnach soll so gut wie das gesamteZeitungspapier für deren englische Blätter von Norske Skogkommen.Zu den Medien, die zukünftig auf dem Newsprint gedruckt wer-den gehören die prestigeträchtigsten Zeitungen von Großbri-tannien, Irland und Nordirland wie The Sun, The Times and TheSunday Times, News of The World und thelondonpaper.NorskeSkogCEOChristianRynning-Tonnesenistnatürlichbe-geistert. „Das isteinevollommenneuePerspektiveundgibtunsauch die Möglichkeit, noch enger mit dem Kunden zu kooperienunddieKosteninderWertschöpfungskettenochweiterzuredu-

zieren”. Außerdem sind die beiden Partner übereingekommen,sich gemeinsam besonders um umweltschonende Aspekte zukümmern, sowohl bei der Herstellung des Papiers als auchbeim Transport in die Druckereien.

Norske Skog: Zeitungspapier-Großauftrag

von Rupert Murdochs News Corporation

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 75

Business PAPIER

Werken hilft uns, unseren Standard auch gegenüber dem Wettbe-werb zu halten“Die Bedeutung der Qualität wird von Michele Cohen bestätigt, Pro-jekt-ManagerseitJanuar2006undfürdieDurchführungvonSmartRepro bei BBC Magazines verantwortlich: „Bei der Entscheidung,die Repro der Fotografien intern abzuwickeln, spielte neben den fi-nanziellen Vorteilen und einer besseren Kontrolle auch die Qualitäteine sehr wichtige Rolle. Inserenten müssen sich auf die Qualitätder BBC- Magazine verlassen können, und auch Leser werdendurch die Qualität der Reproduktion beeinflusst. Wir zielen höher,um optimale Qualität für unsere Zeitschriften zu erreichen und un-

seren Druckern zu helfen, bestmögliche Resultate zu erzielen.“Repro Manager Daniel Hargreaves würdigt M-reals Einstellungzum Farbmanagement: „M-reals technisches Know-how hat unswirklich geholfen - in dieser Hinsicht zeigte das Unternehmenmehr Initiative als andere Lieferanten – und wir erhielten für Gale-rie Fine ein spezifisches ICC-Profil der FOGRA39-Charakterisie-rungsdatei. Gegenwärtig wenden wir die Standardversion des Pro-fils an, überlegen jedoch, uns eventuell auf eine für die Gale-rie-PapiereoptimierteVersionumzustellen.SowirdunsereAufga-be einfacher und wir können den ganzen Produktionsworkflowleichter kontrollieren. Der Nutzen für die Drucker liegt bei schnel-lerenRüstzeiten,wenigerFarbverbrauchundgeringeremEnergie-aufwand“.Die an „Foodies“ gerichtete Zeitschrift Olive mit einer Auflage vonzirka 130 000 wird schon auf Galerie Fine Gloss 80 g/qm gedruckt.Andere monatlich erscheinende Titel, die jetzt auf Galerie Fine 70g/qm gedruckt werden, sind Easy Cook (Auflage 100 000), Garde-ner’s World (Auflage 250-400 000), Good Food (250-650 000), GoodHomes (250 000) und Top Gear (260 000). Außerdem liefert M-realGalerie Fine Gloss in 65 g/qm für die Top Gear Directory. Diese Titelwerden bei Polestar Colchester und Polestar Chantry gedruckt.M-real beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit Farbma-nagement und veröffentlicht Richtlinien für ICC-Profile, basierendauf umfassenden Tests der Oberflächeneigenschaften, die sichbeim Druck auf den Tonwertzuwachs auswirken. Ferner werdenForschungsergebnisse hinsichtlich der Auswirkung von Papiertonund Weiße auf das Druckergebnis umgesetzt. Zudem gibt M-realEmpfehlungen und bietet Unterstützung bei der Anpassung exis-tierender ICC-Profile für die beste Übereinstimmung mit Gale-rie-PapierenundkannbeiderErstellungundImplementierungvonpapier- oder titelspezifischen ICC- Profilen helfen.

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Die Neue Osnabrücker Zeitung hat beiFerag die Lieferung und Installationmodernster Druckweiterverarbei-

tungstechnik in Auftrag gegeben. Anläss-lich der IfraExpo 2007 fand die Vertragsun-terzeichnung statt. Den wiederholten Ent-scheid zugunsten von Ferag begründet derKunde mit den technischen und wirtschaft-lichen Vorteilen und der erfahrungsgemäßhohen Verfügbarkeit des Ferag-Systems.Eine zentrale Komponente sind die modu-laren Ausbaumöglichkeiten. So ist im Kon-zept die mögliche spätere Integration derHeftkomponente StreamStitch und derSchneidtrommel STN-U für die erweiterteNutzung der Kapazitäten im Rahmen derSemicommercial-Produktion vorgesehen.Der Auftrag umfasst zwei komplett ausge-

rüstete Verarbeitungslinien mit Einsteck-trommeln MSD2-C und steht im Zusam-menhang mit einer Erneuerung der ge-samten Produktionskapazitäten im Druck-zentrum Osnabrück. Die zwei Einstecksys-teme er-möglichen die Verarbeitung voneinem gewickelten Vorprodukt ab Multi-Discsowievon10bzw.12BeilagenviaRoll-Stream und JetFeeder. Pro Linie steuert

ein LineMaster II mit grafischem Benut-zer-Interface die regionalisierte Einsteck-produktion und die flexible (lagen- und pa-ketweise)ZuteilungderEndprodukteandiePaketausleger MultiStack.Die zwei neuen Linien ersetzen ein über 20Jahre altes Ferag-System und sollen imZeitraumzwischenAprilundAugust2009inProduktion gehen.

12 76 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

POSTPRESS Installationen

Die IfraExpo in Wien war auch

Treffpunkt von Zulieferern und

Produzenten im Endfertigungs-

bereich. Gar mancher Auftrag ist

hier besiegelt worden. Speziell

in Deutschland ist die Nachfrage

nach Versandraumtechnik aus

der Schweiz groß. Lesen Sie auf

den folgenden Seiten wer was

zukünftig installieren wird.

Osnabrücker Zeitung setzt auf Ferag-Systeme

ZWEI FERTIGUNGSLINIEN

FÜR NEUES DRUCKCENTER

Auf der IfraExpo unterzeichneten die Neue Osnabrücker Zeitung und Ferag den

Vertrag über zwei Verarbeitungslinien für die regionalisierte Einsteckproduktion

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FP1027_d /34/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 77

Installationen POSTPRESS

Die Installation eines Produktionssystems ist eine Sa-che, der störungsfreie Betrieb eine andere. Beson-ders im Zeitungsgeschäft wo jede Minute zählt ist

schnellstes Service unabdingbar. So war nicht nur der Er-werb von Gerätschaften sondern auch DienstleistungenrundumVersandsystemeein Themader IfraExpo.DieRhei-nische Post, Düsseldorf, und die Ferag GmbH etwa haben inWien eine Vereinbarung über die Erweiterung der Service-Leistungen im Rahmen Wartungsvereinbarung Domino ge-troffen.AbHerbst2008werdendertechnischeUnterhaltunddie Instandhaltung der insgesamt sechs Weiterverarbei-tungslinien im Druckzentrum Düsseldorf-Heerdt vollum-fänglich im Verantwortungsbereich der Ferag GmbH liegen.Die von den Ferag- Technikern wahrgenommen Aufgabenschließen ebenso die Sicherstellung des Trouble- ShootingimVierschichtbetriebwährend24Stundenund365TagenimJahr ein. Damit wird die Rheinische Post zur Vollreferenz fürsämtliche von Ferag im Rahmen des Service- BausteinesDomino erbrachten Dienstleistungen.Domino ist Bestandteil von ValuePlus, einer kundenorien-tierte Initiative der Ferag Muttergesellschaft, der WRH Mar-keting AG. ValuePlus beinhaltet mit DOMINO, CHESS, ME-MORYundMIKADOvier Instrumente,mitdenenFerag-Kun-den in der Weiterverarbeitung über den gesamten Lebens-zyklusihresSystemshinwegeinHöchstmaßanProduktivitäterzielen.DieinValuePlusenthaltenenDienstleistungenwer-den von den in einem globalen Netzwerk verbundenen Ver-triebs- und Service-Gesellschaften in allen wichtigen Märk-ten erbracht. Laut Ferag bietet die Nähe zu den Kunden dieGewähr für eine permanent hohe Bereitschaft für Serviceund Support und eine maximale Kongruenz des individuellausgestalteten Leistungsportfolios mit den Anwenderbe-dürfnissen.

Vertreter der Rheinischen Post zu Besuch bei Ferag auf

der IfraExpo 2007 in Wien (v.l.): Frank Wagner, Ferag

GmbH; Willi Wengi, WRH Marketing AG; Jens Meyer

und Christoph Wacker, Rheinisch-Bergische Druckerei

GmbH & Co. KG; Wolfgang Kraft, Ferag GmbH.

Rheinische Post regelt

Wartung der gesamten

Versandanlagen neu

Der Drupa-Countdown läuft.

Mit der nächsten Ausgabe starten

wir mit der Veröffentlichung der

ersten Aussteller-News

Unsere Erscheinungstermine:

Heft 1/2008 erscheint am 25. Febr. 2008Redaktions- und Anzeigenschluss ist am 11. Februar 2008

Heft 2/2008 erscheint am 13. Mai 2008Redaktions- und Anzeigenschluss ist am 28. April 2008

Anzeigen Deutschland: 0049/6131/9081491Anzeigen Österreich: 0043/676/3514188Redaktions-Hotline: 0043/699/11655760Tel.: 0043/6234/7162, Fax: 0043/6234/[email protected]@newspaper-technology.deverlag@newspaper-technology.dewww.newspaper-technology.de

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12 78 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

Wie komplex das Zusammenspielzwischen einer neuen Zeitungs-rotation und dem Versandraum

ist, spiegelt die Produktionstechnik bei derLeipziger Verlags- und Druckereigesell-schaft mbH & Co. KG (LVDG) wider, die zumJahreswechsel 2005/2006 damit begonnenhatte, die etwa 13 Jahre alte Colorman-Ro-tation gegen eine neue KBA Commander

sukzessive auszutauschen. Hintergrundder umfangreichen Investition war damalsdie im Juni 2006 anstehende Fußball- Welt-meisterschaft in Deutschland. Die in Leip-zig gedruckten Teilausgaben der BILD-Zei-tung sollten wie an anderen Druckortendurchgängig 4/4-farbig produziert werdenkönnen.Seit Anfang 2007 produzieren alle zehnDrucktürmederCommander-Rotationunderste Modifikationen am Versandraum sindvollzogen.HierwirdmitFerag-Technikmo-dernisiert und der Versandraum schritt-weise mit aktuellster Weiterverarbeitungs-Technik ausgestattet. „Bis zur komplettenRe-Investition in den Versandraum werdenmindestensnochzweiJahrevergehen“,er-läutert Dipl.-Ing. Ulrich Ordnung, Drucke-reileiter der LVDG. Zeitgleich mit der Instal-

lation der ersten Sektionen der Rotationwurden die Transporteure von TTR auf UTRam Rotations-Ausgang umgestellt. „DieshatsichstabilisierendaufdenProduktions-prozess ausgewirkt, so dass wir die restli-chen Rotationsausgänge ebenfalls mit denneuenTransporteurenausrüstenwerden,“so Ulrich Ordnung.Dabei bewähren sich die UTR besonders

durch ihre Flexibiltät, da sie dünne Produk-te ebenso wie starke Ausgaben erfassenund sicher an anschließende Verarbei-tungsprozesse übergeben, wieder aufneh-men und weiter transportieren können. Zuden Aggregaten, die per UTR versorgt wer-den,zähleneinmaldieVarioDiscWickelsta-tionen, auf denen Vorprodukte gespeichertund später über die EinstecktrommelETR-M in das Hauptprodukt eingestecktwerden.Die Investitionen beinhalten aber auch einRollStream-System mit zehn JetFeedernfürdasmodulareEinstecken,nachdemdasBeilagengeschäft insbesondere bei denAnzeigenblättern erheblich zugenommenhat. Und schließlich ist auch das „Aufspen-den“ von Warenproben oder Zusatz-Infor-mationen zu einem aktuellen Thema ge-

worden. „Wir beschäftigen uns mit vielenOptionen. Wenn es technisch machbar istund wirtschaftlich Sinn macht, werden wirentsprechende Aggregate installieren.“Zumal man auch in Leipzig aufgrund derhohenDruckqualitätundderMöglichkeitenim Versandraum längst dazu übergegan-gen ist, auch Akzidenzen – angepasst andas Nordische Format – zu produzieren.

An der LVDG sind die Verlagsgruppe Mad-sack in Hannover und der Axel Springer-Verlag in Hamburg zu je 50% beteiligt. Ne-ben den Teilauflagen der BILD-Zeitung undder BILD am Sonntag werden bei der LVDGdie Tageszeitungen Leipziger Volkszeitungmit neun Teilausgaben, die Torgauer Zei-tung, die Dresdner Neueste Nachrichten,die Wochen- und Sonntagstitel LeipzigerRundschau und Sachsen Sonntag ver-schiedene Anzeigen- und Amtsblätter so-wie Werbezeitungen hergestellt.InderNachtwerdenrund800000Tageszei-tungen im Druckzentrum in Leipzig- Stah-meln produziert, in dem derzeit rund 180Mitarbeiter beschäftigt sind. Die Auflageder dort produzierten Sonntags- und Wo-chentitel liegt bei rund einer Million Exem-plaren.

POSTPRESS Installationen

Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft

TECHNIKERNEUERUNG:

GUT DING BRAUCHT WEILE

Technologieaustausch im laufenden Betrieb: Beginn Ende 2005, vorläufige Fertigstellung nicht vor Anfang 2010

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12 80 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

POSTPRESS Installationen

Unser Ziel war es, eine entschieden höhere Produktivität zuerreichen, um Fremdvergaben zu verhindern“ unterstreichtThomasRöhrigvonderGeschäftsleitungderVereinigteVer-

lagsanstaltenGmbHinDüsseldorf. „Undwirdürfen festhalten,mitdenbeidenneuenSammelhefternPrimaPlusistunsdasgelungen.Wir haben schon heute 20 bis 25 Prozent mehr produziert als imvergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.“Die Vereinigte Verlagsanstalten GmbH (VVA) beschäftigt an ihremDruckstandort in Düsseldorf etwa 250 Mitarbeiter. Im Drei-Schicht-Betrieb werden Komplettlösungen rund um den Druck inFormaten von DIN A6 bis DIN A3 hergestellt. Darunter befindensich auch mehr als 100 Periodika (mit einem hohen Prozentsatz anverlagseigenen Titeln) für Kunden im In- und Ausland. Für die Pro-duktion steht ein Maschinenpark zur Verfügung, der vom hochmo-dernen Bogenoffset- und Rotationsdruck über leistungsfähigeSammelhefter bis hin zu mehreren voneinander unabhängigenBeanschriftungsstraßen alles beinhaltet, um jederzeit terminge-recht und in höchster Qualität produzieren zu können.Zur Herstellung von drahtgehefteten Produkten vertraut VVA seitvielen Jahren auf die bewährt gute Müller Martini-Qualität. Dafürstanden bisher zwei Sammelhefter vom Typ 335 und Prima im Ein-satz. Zur Erweiterung der bestehenden Kapazitäten wurden Mittedieses Jahres zwei neue Sammelhefter PrimaPlus in Betrieb ge-nommen. Diese hatten sich nach einem strengen Evaluationsver-fahren gegen die Konkurrenz durchgesetzt. „Das, weil uns die ge-

zeigten Leistungen des PrimaPlus bei den Musterproduktioneneindeutig am meisten überzeugt haben“, unterstreicht WernerKüppenbender,derTechnischeLeitervonVVA.„DanebensprachendiegutenErfahrungen,diewirmitunserenälterenSammelhefterninpunktoZuverlässigkeitundVerfügbarkeitgemachthaben,eben-falls für Müller Martini….und, wie wir kürzlich erfahren haben, ha-ben die Maschinen auch noch einen hohen Wiederverkaufswert.“Die beiden neuen PrimaPlus-Sammelheftsysteme verfügen übersechsbzw.achtAnlegerundUmschlaganleger,dazuMittelschnitt-vorrichtung und Warenkleber. Beide Linien sind mit seitlicher Di-ckenmessung und der optischen Bogenerkennung ausgerüstet.

Das bedeutet auch hohe Produktionssicherheit und Produktivität.„Schon heute können wir von einer klaren Ergebnisverbesserungsprechen“, meint Werner Küppenbender. „Bei vergleichbarenAuflagen sind wir bis zu 50 Prozent schneller als früher.“Zufrieden äussert sich auch Geschäftsleitungs-Mitglied Thomas

Röhrig: „Wir haben jetzt schon20 bis 30 Prozent mehr produ-ziert als zum gleichen Zeitraumvor einem Jahr. Damit konntenwirdasZieldieProduktivitäter-heblich zu steigern um Fremd-vergaben zu verhindern reali-sieren.“ Zufrieden ist ThomasRöhrig auch, weil die Prima-Plus-Linien auch von der Be-dienung hält was versprochenwurde. „wir selbst sind warnoch nicht ganz da, wo wir hinwollen“, so Röhrig. „Aber wirsind auf einem guten Weg!“Dasauchdeshalb,weilVVAvomersten Tag an großen Wert auf

eine konsequente Ausbildung des Bedienpersonals gelegt hat.„AchtvonneunMitarbeitern,dieandenPrima-Linienarbeiten,wa-ren zur Schulung im Trainingcenter in der Schweiz“, hält UweSchreeck, der Abteilungsleiter Weiterverarbeitung, fest. „DasFeedbackvonwarsehrpositiv.UnddievomerstenTagangezeigtenLeistungen unseres Bedienpersonals an den neuen Sammelhef-ternunterstreichendas.“ZweiweitereMitarbeiterwerdeninKürzeebenfalls zur Schulung in die Schweiz geschickt. Denn bei VVA istman davon überzeugt, mit dieser intensiven Schulung und derwachsenden Erfahrung des Personals an den neuen Maschinen,die Produktivität schon bald weiter erhöhen zu können.

Vereinigte Verlagsanstalten Düsseldorf

installiert zwei neue Sammelhefter

PODUKTIVITÄTSSCHUB

Uwe Schreeck, Abteilungsleiter Weiterverarbeitung, und

Werner Küppenbender, Technischer Leiter der VVA mit

Joachim Weis (rechts), Vertrieb Müller Martini Deutschland

Drei der rund 100 Titeln, die von den Vereinigten Verlagsanstalten hergestellt werden

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4/2007 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 81

Installationen POSTPRESS

Die Niederösterreichische Presse-haus Druck- und Verlagsgesell-schaft mbH. mit Sitz in St. Pölten

istdasgrösßteMedienhausNiederöster-reichs. Als Herausgeber diverser Kauf-und Gratiszeitungen mit einer Vielzahlvon Regionalausgaben und hohem Bei-lagenaufkommen sind die Anforderun-genandenVersandraumpermanentge-stiegen. Um den hohen Anforderungenauch künftig gerecht werden zu können,hatsichdasNiederösterreichischePres-sehaus zur Installation eines neuen Pro-Liner Einsteck-Systems von Müller Mar-tini entschieden. Im August 2008 soll esgeliefert werden.Die Eigentümer des in seinen Ursprün-gen 1874 gegründeten Unternehmenssind seit 1. Jänner 2006 die römisch-ka-tholische Diözese St. Pölten, zu 26% derPressverein der Diözese St. Pölten undzu 20% die Raiffeisen-Holding Niederös-terreich-Wien reg.Gen.m.b.H. Das Un-ternehmen erwirtschaftete 2005 mit 484Mitarbeitern (2004: 489) einen Umsatzvon 100,04 Millionen Euro (2004: 92,65).Neben diversen Tochtergesellschaftenhält das Niederösterreichische Presse-haus Beteiligungen unter anderem andem österreichische FernsehmagazinTele und der Wochenzeitung Die Furche.Der Zeitungsverlag als ältestes Stand-bein des Niederösterreichischen Pres-sehauses selbst ist Herausgeber derKaufzeitungen NiederösterreichischeNachrichten (NÖN), Niederösterreichi-sche Rundschau und der Burgenländi-schen Volkszeitung (BVZ). Daneben wer-dendieGratiszeitungenUnserNiederös-terreich, LHZ – Die Landeshauptstadtund die Neue Stadtzeitung hergestellt.Allein die wöchentlich erscheinendeNÖN bringt es auf 28 regional unter-schiedliche Ausgaben, neun weitere Lo-kalausgaben werden für die BVZ und dieNÖ Rundschau produziert. Jedes dieserZeitungsprodukte wird bereits heute miteiner Vielzahl von Beilagen und Specialsbeschickt – Tendenz steigend.„Genau für solche Zeitungsverlage, dieeine Vielzahl unterschiedlicher Zei-tungsprodukte mit vielen verschiedenenBeilagen herstellen, haben wir das Pro-Liner Einstecksystem entwickelt“, un-terstreicht Volker Leonhardt, Marketing-

leiter der Müller Martini Versand-Syste-me AG. ProLiner bietet dank horizonta-lem Verlauf der Einstecktaschen mit zu-verlässiger Produktfixierung höchsteFlexibilität und Produktionssicherheit.Die integrierten Produktkontrollen ga-rantieren, dass nur vollständige Zeitun-gen die Leser erreichen.

Grund genug für das Niederösterreichi-sche Pressehaus auf die zukunftswei-sende ProLiner-Technologie von MüllerMartini zu setzen. Zukünftig werden diebis zu 96-seitigen Hauptprodukte imTandemmodus via zwei Streamfeedermanuell zugeführt. Die Anlage verfügtüber zwölf Beilagenstationen, die eben-falls via Streamfeeder beschickt werdenundeinemPromoFeederfürkleinforma-tige Beilagen. Das heißt, es könnenselbst dickste Zeitungen mit bis zu 13

Beilagen pro Ausgabe produziert werden.Für die effiziente und exemplargenaueHerstellung der Zeitungspakete werdenzweiKreuzlegerNewsStackmitTABA-I fürdie automatische Deckblatt und –Informa-tionsblätter-Zuführung installiert.Undda-mitdieSteuerungderanspruchsvollenZo-nenproduktion einfach und zuverlässigvonstatten geht, wird das übersichtlicheund einfach bedienbare Mailroom Produc-tion Control System (MPC) zum Einsatzkommen.„DasProLiner-Einstecksystembietetdankder großen Vielfalt an verarbeitbaren Bei-lagen und den zukünftig einfachen Aus-baumöglichkeiten die von uns gewünschteFlexibilität“, begründet Hr. Ing. GerhardSchmidrathnerdenEntscheidfürdasMül-lerMartini-System.„Überzeugthatunsdieneue Beschickungs- und Taschentechno-logie mit der integrierten Produktkontrolleund die Möglichkeit, dank der kurzen Um-

rüstzeiten rationell auch kleinste Zonen zufertigen.“„Wir haben verstanden, was Kunden brau-chen“, unterstreicht Volker Leonhardt,Marketingleiter der Müller Martini Ver-sand-Systeme AG. „Mit dem neuen ProLi-ner bieten wir ein Einstecksystem an, dasin punkto Produktqualität, Flexibilität undProzess-Sicherheit höchsten Ansprüchengerecht wird und auf Grund seines modu-laren Aufbaus auch morgen noch den ge-stellten Anforderungen entspricht.“

NÖ Pressehaus: Österreichs

erstes ProLiner-Einstecksystem

Das neue modular aufgebauten ProLiner-Einstecksystem von Müller Martini

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12 82 NT NEWSPAPER TECHNOLOGY 4/2007

POSTPRESS Report

Die geheftete Zeitung ist offensichtlich die Antwort auf vieleFragen. Sie erlaubt dem Leser das schnelle Aufnehmen ausdem Verteilerkasten, bleibt während der hektischen Rush

Hourintakt,versorgtdenLesermiteinerZeitungmitderAnmutungeinerZeitschriftundstellteinProduktdar,daskeineUmweltfragenin Bezug auf seine Entsorgung aufwirft.Metro wurde im März 1999 in London als kostenlose, farbige Zei-tung für die Fahrgäste des Öffentlichen Personennahverkehrs ausder Taufe gehoben. Zu den Anforderungen an die Zeitung gehörte,dass sie an die Fahrgäste des Londoner U-Bahn- und Bahn-Sys-tems angepasst werden musste. Zu den Schlüsselfaktoren bei derKreation der Ideallösung gehörte es, dass die Zeitung für die be-queme Verteilung als auch für ein bequemes Lesen in einemschwierigen Umfeld in einem Stück bleiben musste. Bei einer Lon-donerAuflagevon 540.000ExemplarenzielendieHerausgeberaufdie morgendlichen Pendler, die den Öffentlichen Personennahver-kehr nutzen. Die Verteilung in der Hauptstadt ist werktäglich aufden Zeitraum zwischen 06.30 und 09.30 Uhr ausgerichtet.DasProduktistvonAnfangangeheftetworden,umdieLesermitei-ner aus einem Stück bestehenden Zeitung zu versorgen. „Das Pro-dukt zu heften bedeutet, dass es für den Verbraucher einfacher zuhandhaben ist. Metro wird gewöhnlich gelesen, während der Leserunterwegsist,seies imBus, inderStraßenbahn, imTaxioder inderU-Bahn.EinegehefteteZeitung istselbst imTabloid-Format indie-semUmfeldeinfacherzuhandhaben,wennalleSeitenzusammen-gehalten werden“, sagt Henrietta MacEwen von Metro London.

„Das Produkt sieht so besser aus“. Und:„Unser Ziel ist es, der Morgenzeitung einestärkere Zeitschriften-Anmutung zu ge-ben.“Die Zeitung liefert den Anzeigenkunden einwunderbares Leserprofil. 62 Prozent derLeser erzielen ein durchschnittliches oderüberdurchschnittliches Einkommen, und

78 Prozent befinden sich in der Altersgruppe 15 bis 44 Jahre. DerNutzen einer gehefteten Zeitung wird von den Anzeigenkunden alsgegebenbetrachtet,so,wieesschon immerbeidemvonMetroan-gebotenen Gesamtpaket der Fall war.Die Verteilungspunkte befinden sich an geeigneten Punkten wiegrößeren Umsteigepunkten wie den Londoner U-Bahnhöfen oderBahnhöfen und Bushaltestellen in der Provinz. Das Heften der Zei-tungen stellt eine effiziente Unterstützung bei der Verteilung derMetrodar.„DieZeitungenwerdenimmermitdemRückennachau-ßen in den Verteilerkästen gestapelt. So kann der Reisende seineinzelnes Exemplar einfach entnehmen. Gleichzeitig wird gewähr-leistet, dass die anderen Zeitungen nicht durch einzelne verlorengegangene Seiten verdorben werden", sagt Henrietta MacEwen.In der Hauptstadt ist die Entsorgung der kostenlosen LondonerAbendzeitung zu einer Art politischem Thema geworden. MetroscheintnichtunterdiesenProblemenzuleiden.Hierhatdasgehef-tete Format wieder seine Vorteile. Es sorgt dafür, dass loses Papierweder die Straßen noch die Transportsysteme verschmutzt. Daslange leben der gehefteten Zeitungen führt oft dazu, dass die Leserihr Exemplar den ganzen Tag lang behalten.Metro London wird übrigens auf Druckmaschinen gedruckt, dieüber Tolerans Hefter-Ausrüstung verfügen. Tolerans AB ist einschwedisches Unternehmen, das In-line-unterstützte TechnologiefürdieDruckindustrieentwickeltundherstellt.DasHochgewindig-keits-In-line-Heften weist aufgrund der Nachfrage sowohl von He-rausgebern als auch Kunden weltweit signifikante Wachstumsra-ten auf.

Die geheftete Gratiszeitung

IMAGEVORTEILDie neuen Gratiszeitungen haben mit vielen Vorurteilen zu kämpfen.

Das eine, „alles was umsonst ist ist nichts wert”, das andere „Gratis-

zeitungen sind nur für den Müll”, sie werden nach Gebrauch achtlos

weggworfen und die losen Blätter verschandeln die Gegend. Zumin-

dest eines dieser Argumente macht Metro durch die Heftung seiner

Exemplare zunichte.

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