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Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Arbeit, Soziales und Gesundheit
Datenfortschreibung im Berichtszyklus „Gesund alt werden in Treptow-Köpenick“
2013
Der Bezirk Treptow-Köpenick ist Mitglied im Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik Deutschland
Impressum Herausgeber: Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Arbeit, So ziales und Gesundheit Qualitätsentwicklung s-, Planungs- und Koordinierungsstelle Hans – Schmidt - Str. 16/18 12489 Berlin Stellvertretende Bürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundhe it Ines Feierabend Erarbeitung / Redaktion: Frau Vahlefeld – Leiterin der Qualitätsentwicklungs-, Planungs- und Koordinierungsstelle und Gesundheitsberichterstattung Zuarbeiten: Frau Sömmer – Gruppenleiterin Organisation
und Grundsatzangelegenheiten
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger, mit der vorliegenden Datenfortschreibung zum Thema Gesundheit im Alter und demografischen Übersichten für unseren Bezirk Treptow-Köpenick schließen wir folgerichtig an die Berichterstattung über Daten und Fakten im Berichtszyklus „Gesund alt werden in Treptow-Köpenick“ aus dem Jahr 2011 an. Die Ergebnisse aus dem Gesundheitszielprozesses „Gesund alt werden in Treptow – Köpenick“ reflektieren unser erfolgreiches sechsjähriges Engagement für die Gesundheitspolitik des Bezirkes Treptow – Köpenick. Das Gesundheitsziel „Gesund alt werden in Treptow-Köpenick“ ist seither ein Basiselement bezirklicher Gesundheitspolitik und untrennbarer Bestandteil eines bezirklichen Demografiekonzeptes. Die politische Anbindung dieses komplexen Gesundheitszielprozesses in das bezirkliche Aufgabenspektrum war von entscheidender Bedeutung. Es konnten dadurch optimale Vernetzungen zu zahlreichen, ergebnisorientierten Akteuren geknüpft werden. Initiativen entwickelten sich auf einer verbindlichen und förderlichen Basis des Miteinanders. Besonders die ressortübergreifende Arbeit im Bezirksamt erlebt seither einen Aufschwung in der Gestaltung dieses Gesundheitszielprozesses. Im Verlauf der Erreichung der vier Gesundheitsprozessziele der Legislaturperiode 2007-2011 wurde eine Reihe von Bezirksamtsbeschlüssen gefasst und Vorlagen erarbeitet, die das Bezirksamt und die Bezirksverordnetenversammlung Treptow – Köpenick zur Kenntnis nahmen. Die von mir in der vergangenen und jetzigen Legislaturperiode berufenen Arbeitskreise boten und bieten den am Gesundheitszielprozess beteiligten Leistungserbringern und Anbietern einen vielseitigen Ideenaustausch im Handlungsbedarf zur Umsetzung unseres gemeinsamen Gesundheitsziels. In der Periode des Gesundheitszielprozesses konnten so Angebote und Netzwerke für und mit den älteren Bürgerinnen und Bürgern erfolgreich im Bezirk etabliert werden. Sie finden dazu in diesem Spezialgesundheitsbericht neue und bewährte Strukturen und Kooperationen im Resümee der Gesundheitsförderung der QPK. Unsere Partner in außerbezirklichen Gremien und Netzwerken geben uns ein positives Feedback auf die zielgerichteten Planungen, Entscheidungen und Konzeptionen in der Gesundheitsplanung der Abteilung Arbeit, Soziales und Gesundheit im Bezirk Treptow-Köpenick. Die Gestaltung des Gesundheitszielprozesses macht Schule im Land Berlin, in den anderen Bezirken und nicht zuletzt im Gesunde Städte-Netzwerk der Bundesrepublik. Die Qualitätsentwicklungs-, Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit ist mit ihren Aktivitäten und Berichten uneingeschränkt weiterhin ein Garant für die kontinuierliche Umsetzung des kommunalpolitischen Gesundheitsziels.
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Die Bedarfe unserer neuen Gesundheitsprozessziele resultieren aus dem Gesundheitszielprozess der vergangenen Legislaturperiode. Ein zentrales Thema der Gesunderhaltung und -förderung im Alter ist die Bewegung . Ihr widmen wir unser erstes Gesundheitsprozessziel dieser Legislatur: Um die Bürgerinnen und Bürger im Bezirk Treptow-Köp enick in ihrer Gesunderhaltung mit gesundheitsfördernden Maßnahmen zu unterstützen, werden wir zum Jahresende 2014 einen Wegweiser für Bewegungsangebote erstellt haben, in dem die zahlreichen Aktiven ihre Offerten im Bezirk präsentieren. Unsere Ideenwerkstatt „Sucht im Alter“ veranlasste uns, ein weiteres Gesundheitsprozessziel zu formulieren und zu erreichen: Um die Lebensqualität abhängigkeitsgefährdeter älte rer Menschen zu erhalten und zu verbessern, werden bis 2016 tragfähige Struk turen der Zusammenarbeit zwischen Suchthilfeeinrichtungen und weiteren Leist ungserbringern geschaffen worden sein. Es kann nicht nur darum gehen, positive Aspekte des Alterns zu verstärken, sondern auch ein Augenmerk auf bereits verfestigte Gesundheitsschäden und Gesundheitsrisiken zu richten. Mit den folgenden Demografie- und Gesundheitsdaten ist eine begleitende Datenbasis für das erste Gesundheitsprozessziel geschaffen worden. Demografische Übersichten und Gesundheitsdaten werden Ihnen interessante Einblicke in das gesundheitliche und soziale Wohlergehen der älteren Bürgerinnen und Bürger im Bezirk Treptow-Köpenick geben. Ich möchte Ihre Neugierde wecken, unseren gemeinsamen Gesundheitszielprozess dieser Legislaturperiode mit zu gestalten. Ines Feierabend Stellvertretende Bürgermeisterin und Bezirksstadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundheit
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Inhalt Seite 1 Einleitung 6 2 Ausgewählte Daten zur Demografie und Gesundheit 7 der Bevölkerung in Treptow-Köpenick 2.1 Demografie 7 2.1.1 Altersstruktur der Bevölkerung in Treptow-Köpenick 7 im Jahresvergleich 2.1.2 Bevölkerungsanteile in Altersstufen in den 11 Prognoseräumen von Treptow-Köpenick 2.2 Gesundheitliche Lage älterer Menschen in Treptow-Köpenick 23 2.2.1 Mittlere Lebenserwartung 23 2.2.2 Morbidität 26 2.2.2.1 Ausgewählte Krankheitsgruppen stationärer Behandlungen 26 2.2.2.2 Ausgewählte ambulante Arztfälle 30 2.3 Ältere Menschen mit Behinderungen 33 2.4 Mortalität 36 2.5 Gesundheitliche Versorgung in Treptow-Köpenick 39 2.5.1 Ambulante gesundheitliche Versorgung 39 2.5.2 Gesundheitliche Versorgung der psychisch kranken und suchtkranken 42 Menschen 3 Grundsicherung und Altersarmut 45 3.1 Daten aus dem Amt für Soziales zur Sicherung des Lebensunterhaltes 45 3.2 Prognose des Amtes für Soziales zur Altersarmut 50 4 Soziale Angebote für ältere Menschen 51 4.1 Bürgerschaftliches Engagement 51 4.2 Das Freiwilligenzentrum „Sternenfischer“ 52 4.3 Die neue Qualität der KIEZKLUBs 53 5 Aktivitäten der Gesundheitsförderung zum 55 Gesundheitsprozessziel 1 6 Ausblick zum Erreichen des Gesundheitsprozesszie ls 2 56
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1 Einleitung Die folgende Datenfortschreibung zum kommunalpolitischen Gesundheitsziel des Bezirks Treptow-Köpenick „Gesund alt werden in Treptow-Köpenick“ ist abgestimmt auf das in dieser Legislaturperiode formulierte Gesundheitsprozessziel 1, welches die Bewegung im Alter im Sinne der körperlichen Betätigung im Focus hat. Dennoch knüpft diese Datenfortschreibung an den Spezialgesundheitsbericht aus dem Jahr 2011 „Fortschreibung der Daten und Fakten im Berichtszyklus ´Gesund alt werden in Treptow-Köpenick´“ an. Die demografischen Fakten, die Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Treptow-Köpenick , die Gesundheitssituation am Beispiel ausgewählter Krankheitsgruppen sind wichtige Informationen für das Erreichen der Meilensteine im derzeit laufenden Gesundheitszielprozess. Eine statistische Aussage zu den älteren Menschen mit Migrationshintergrund, die im Bezirk Treptow-Köpenick leben, kann nicht gesondert aufgezeigt werden. Ende des Jahres 2012 waren im Bezirk Treptow-Köpenick nur 0,7 % der Menschen im Alter von 65 Jahren und mehr ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger. Diese geringe Zahl reicht nicht für eine statistisch relevante kleinräumige Betrachtung. Die Berücksichtigung der Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund im Gesundheitszielprozess hat jedoch in den Aktivitäten einen wichtigen Stellenwert. Der Ihnen vorliegende Spezialgesundheitsbericht zeigt nicht nur Zahlen und ihre Visualisierung in Diagrammen und Tabellen, sondern auch ausgewählte Aktivitäten der Qualitätsentwicklungs-, Planungs- und Koordinierungsstelle Gesundheit (QPK) und des Sozialamtes im Gesundheitszielprozess dieser Legislaturperiode. Die Gesundheitsberichterstattung der QPK möchte mit den folgenden Ausführungen die Aktiven und Interessenten am Gesundheitszielprozess „Gesund alt werden in Treptow-Köpenick“ , speziell den von der stellvertretenden Bürgermeisterin und Stadträtin für Arbeit , Soziales und Gesundheit Ines Feierabend berufenen Arbeitskreis aktuell informieren.
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2 Ausgewählte Daten zur Demografie und Gesundheit der Bevölkerung in Treptow-Köpenick Dieser Spezialgesundheitsbericht, dem Thema „Bewegung im Alter“ gewidmet, zeigt nicht alle Berichtsindikatoren eines Basisgesundheitsberichtes auf. Bei der Datenkonzentration auf das Gesundheitsthema Bewegung will die Gesundheitsberichterstattung weiterführende Daten und Fakten aufzeigen, die ein Basisgesundheitsbericht mit seinen Indikatoransätzen nicht leisten kann. So wird aber auch wie im Basisgesundheitsbericht mit der aufschlussreichen Bevölkerungsstruktur begonnen. 2.1 Demografie 2.1.1 Altersstruktur der Bevölkerung in Treptow-Köp enick im Jahresvergleich Am 31. Dezember 2012 lebten in Treptow-Köpenick 243 844 melderechtlich registrierte Einwohnerinnen und Einwohner. Davon sind 125 391 weiblichen und 118 453 männlichen Geschlechts. Wir berichteten im Datenfortschreibungsbericht 2011, dass die Bevölkerung in den Jahren bis 2009 einen kontinuierlichen Zuwachs erfuhr. Auch im Jahr 2012 können wir diesen Bevölkerungszuwachs feststellen. Die Ursachen liegen besonders in der hohen Zahl der Zuzüge für den Bezirk. (Anmeldungen = 27 878 Personen, Abmeldungen = 25 055 Personen , Quelle = AfS BB) Die Abbildung 1 zeigt die Bevölkerungsstruktur in Altersstufen im Bezirk Treptow-Köpenick in den Jahren 2012 und prognostisch im Jahr 2020. Die meisten Menschen weist der Bezirk in der Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen auf. Das wird sich in der Prognose im Jahr 2020 nicht verändert haben. Die Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen nimmt aber in der Prognose 2020 ab. Eine Ursache kann die zurückgegangene Geburtenfreudigkeit in Deutschland kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges sein. Die 80-Jährigen und folgend hochbetagten Einwohnerinnen und Einwohner werden im Jahr 2020 einen deutlich höheren Anteil als heute haben. Die Abbildung 2 bestätigt die Auffälligkeiten in der Abbildung 1 . In der Abbildung 2 ist der Jahresverlauf der Bevölkerungsentwicklung über 24 Jahre festgehalten. Die Bevölkerungsprognose von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt war für das Jahr 2012 äquivalent mit der tatsächlich Ende Dezember 2012 bestätigten Bevölkerungszahl im Bezirk Treptow-Köpenick. So können wir davon ausgehen, dass auch die Prognosezahlen für 2020 und 2030 in diesen Jahren annähernd ihre Bestätigung finden. Der in Deutschland geltende Trend der Bevölkerungszunahme jenseits des 65. Lebensjahres bestätigt sich auch in diesem Spezialgesundheitsbericht. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat heute schon die hohe Zahl der über 65-Jährigen, die Gesamtberlin erst 2020 erwartet. Auffällig in der Abbildung 2 ist auch die Tatsache, dass die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährige im Jahr 2030 zahlenmäßig stark abnimmt und parallel zu ihr die Altersgruppen ab 60 Jahre zunehmen. In der Abbildung 3 ist nochmals deutlich sichtbar, dass in der Alterstruktur der Bevölkerung von Treptow-Köpenick die vergangenen Jahre eine Kontinuität existiert und sich auch in den kommenden 18 Jahren wenig ändern wird. Ab dem Jahr 2020 ist besonders deutlich die Zunahme der hochbetagten Menschen im Bezirk zu erkennen.
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2.1.2 Bevölkerungsanteile in Altersstufen in den Pr ognoseräumen von Treptow-Köpenick Die Abbildungen 4 bis 13 weisen die Bevölkerungsanteile in Altersstufen in den Prognoseräumen 1 bis 5 in Treptow-Köpenick aus. Zum besseren Verständnis der örtlichen Lage der Prognoseräume werden im Folgenden die Bezirksregionen den Prognoseräumen zugeordnet.
Quelle: Stadtplanungsamt Treptow-Köpenick Prognoseraum 1: Alt-Treptow, Plänterwald, Baumschulenweg, Johannisthal Prognoseraum 2: Oberschöneweide, Niederschöneweide, Adlershof, Köllnische Vorstadt / Spindlersfeld Prognoseraum 3: Altglienicke, Bohnsdorf, Grünau, Schmöckwitz / Karolinenhof/Rauchfangswerder Prognoseraum 4: Köpenick-Süd, Allende-Viertel, Altstadz/Kiez, Müggelheim Prognoseraum 5: Friedrichshagen, Rahnsdorf/ Hessenwinkel, Dammvorstadt, Köpenick-Nord
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Aus der Abbildung 4 ist deutlich zu entnehmen, dass in allen Prognoseräumen des Bezirks die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in den kommenden Jahren zunehmen wird. Wir vermuten als Ursache nicht unbedingt eine geringe Steigerung der Geburtenrate, sondern die Zuzüge von Familien mit Kindern in den landschaftlich attraktiven Bezirk. In den Prognoseräumen 1 und 2 leben besonders viele junge Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahre (Abbildung 5 ). Diese Verteilung wird auch im Jahr 2020 erhalten bleiben. Die Abbildung 6 zeigt die Verteilung der im Bezirk Treptow-Köpenick am stärksten vertretenen Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen. Besonders interessant ist die Situation in der Abbildung 7 . Der Bevölkerungsanteil für die Altersstufe der 60- bis 79-Jährigen ist der auffälligste der unterschiedlichen Altersstufen, der in der Prognose bis zum Jahr 2020 nicht zunehmen wird, sondern überwiegend zahlenmäßig sinkt. Die prognostizierte Abnahme ist sichtbar in den Prognoseräumen 1, 2, 4 und 5. Die Abbildung 8 ist eine gute Übersicht für die kommende sehr hohe Zunahme der Anzahl der hochbetagten Menschen im Bezirk Treptow-Köpenick. Die Menschen haben in allen Prognoseräumen des Bezirks eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, ein höheres Lebensalter zu erreichen als es noch im Jahr 2012 war. Die Prognoseräume 1 und 2 besitzen die größten Bevölkerungsanteile für die Altersgruppe der 20- bis 39-Jährigen (Abbildungen 9 / 10 ). Diese Prognoseräume repräsentieren damit eine recht junge Region im Bezirk Treptow-Köpenick. In der Abbildung 11 wird deutlich, dass gerade in diesem Prognoseraum 3 neben der für alle Prognoseräume geltenden Situation der zahlenmäßigen Zunahme der hochbetagten Menschen auch die Anzahl der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen steigt. Der Prognoseraum 3 ist für den Bezirk Treptow-Köpenick ein Schwerpunkt im Handlungsbedarf bei der hausärztlichen Versorgung. Die meisten Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahre und mehr leben im Prognoseraum 1 und 5 des Bezirks Treptow-Köpenick. Besonders in den Planungsräumen Baumschulenstraße, Adlershof-Ost, Kietzer Feld / Nachtheide, Bölschestraße und Köpenick-Nord wohnen viele ältere Menschen. Der Senat für Gesundheit und Soziales schreibt in seinem Bericht „Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2011-2030“, dass sich die kräftigen Bevölkerungsgewinne der zurückliegenden Jahre bis zum Ende des Prognosezeitraums fortsetzen, allerdings in ihrer Intensität abflachen. Bis zum Jahr 2030 wächst die Bevölkerungszahl im Bezirk Treptow-Köpenick um 21 000 Personen bzw. um 8,4 %........ Die Bevölkerung in Treptow-Köpenick ist relativ alt. Die Dynamik des zukünftigen Alterungsprozesses ist aber unter allen Berliner Bezirken eine der geringsten, da der Bezirk heute schon die Prognosezahlen der über 65-Jährigen der gesamten Stadt Berlin im Jahr 2020 erreicht hat.
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2.2 Gesundheitliche Lage älterer Menschen in Trepto w- Köpenick 2.2.1 Mittlere Lebenserwartung Die Lebenserwartung zeigt an, wie viele Jahre ein Mensch in einem definierten Alter bei unveränderten gegenwärtigen Sterberisiken im Durchschnitt noch leben würde. In den Abbildungen 14 und 15 sind die geschlechtsspezifischen mittleren Lebenserwartungen für die Berliner Bezirke in den Jahren 2006 bis 2008 und 2007 bis 2009 verglichen und visualisiert. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat wie im Spezialgesundheitsbericht „Fortschreibung der Daten und Fakten im Berichtszyklus ´Gesund alt werden in Treptow-Köpenick´ 2011“ schon beschrieben, in der Stadt Berlin günstigere sozialstrukturelle Verhältnisse als manch anderer Bezirk und damit eine sehr hohe Lebenserwartung seiner Einwohnerinnen und Einwohner. Die Frauen im Bezirk Treptow-Köpenick erreichen mit 83,5 Jahren in den Jahren 2007 bis 2009 immer noch das höchste Lebensalter aller Berlinerinnen und Berliner. Die Männer im Bezirk nehmen mit 78,1 Jahren Rang 3 in der Lebenserwartung der Männer innerhalb der Bezirke der Stadt Berlin ein.
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2.2.2 Morbidität Als Morbidität wird die Erkrankungshäufigkeit bezeichnet. Ein Gesundheitsbericht macht Aussagen zur Inzidenz von bestimmten Krankheiten, zur stationären Versorgung und zu Straßenverkehrsunfällen. Die Daten zu Straßenverkehrsunfällen sind für die über 60jährigen Menschen im Bezirk Treptow-Köpenick zu gering, um statistisch relevante Aussagen zu treffen. 2.2.2.1 Ausgewählte Krankheitsgruppen stationär er Behandlungen In der Abbildung 16 sind die häufigsten Erkrankungen als Ursache eines Krankenhausaufenthaltes bei Patientinnen ab 65 Jahre visualisiert. Äquivalent zeigt die Abbildung 17 die häufigsten Erkrankungen für Männer ab 65 Jahre. Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern ab 65 Jahre waren in den letzten Jahren die Krankheiten des Kreislaufsystems die dominierende Krankheitsgruppe der stationären Behandlungen. Bei beiden Geschlechtern dieser Altersgruppe folgt die Krankheitsgruppe der Bösartigen Neubildungen als häufigste Krankheitsgruppe stationärer Behandlungen. Die Zahl der Bösartigen Neubildungen hat bei beiden Geschlechtern von den Jahren 2009 bis 2011 zugenommen. Besonders auffällig ist im Kontext unseres Gesundheitsprozessziels 1, dass Frauen ab 65 Jahre bedeutend mehr mit Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems stationär behandelt werden als Männer ab 65 Jahre. Einseitig sitzende oder stehende Tätigkeiten von Frauen, meist im Servicebereich, führen später zu gravierenden Schäden des Stützapparates. Eine wichtige Überlegung ist die Durchführung geschlechterspezifischer Kampagnen für die Gesunderhaltung des Stütz- und Bewegungsapparates. Die Krankheiten des Kreislaufsystems und besonders des Muskel-Skelett-Systems sind Indikatoren für unsere Kampagnen zum Gesundheitsprozessziel 1. Schon im Laufe des Berufslebens, also vor dem Renten- oder Pensionsalter sollten die Bürgerinnen und Bürger Ihre Gesundheit bewusst wahrnehmen. Die Abbildung 18 zeigt ausgewählte stationäre Behandlungsfälle nach Altersgruppen ab 55 Jahre. Diese Krankheitsgruppen können im Zusammenhang mit falschen oder mangelnden Bewegungen stehen. Ab dem 65. Lebensjahr nehmen die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems deutlich zu. Für einen Ansatz der Gesundheitsförderung ist es hier noch nicht zu spät. Herz-Kreislauferkrankungen und die Funktion des Stütz- und Bewegungsapparates sind durch Prävention beeinflussbar und jeder Mensch kann individuell vorbeugend sich gesundheitsrelevant verhalten. Prävention zur Stärkung der Gesundheit ist in jedem Alter möglich. Unser gemeinsames kommunalpolitisches Gesundheitsziel und speziell das Gesundheitsprozessziel 1 zur Bewegung im Alter sind mit diesem Hintergrund gut platziert.
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2.2.2.2 Ausgewählte ambulante Arztfälle im I. Quart al 2012 Erstmals stehen dem Bezirk Treptow-Köpenick anonymisierte Daten zu allen ambulanten Arztfällen der Bevölkerung des Bezirks aus dem I. Quartal 2012 zur Verfügung. Für den Spezialgesundheitsbericht wählten wir die bewegungsrelevanten Krankheitsgruppen aus, um sie für die Prognoseräume aufzuzeigen. Ein Arztfall ist definiert als die Behandlung desselben Versicherten durch denselben an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arzt in einem Kalendervierteljahr zu Lasten derselben Krankenkasse. Die Abbildungen 19 und 20 müssen im Zusammenhang betrachtet werden. Interessant ist, dass die Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems die Arztfälle mehr dominieren als die auch sehr hohe Anzahl der Herz-Kreislauferkrankungen. In den Prognoseräumen 1, 4 und 5, wo ein Viertel bis ein Drittel der Bevölkerung über 65 Jahre alt ist, gibt es auch die meisten ambulanten Arztfälle. Die Dringlichkeit einer auskömmlichen und adäquaten ärztlichen Versorgung und Betreuung der Menschen im Bezirk wird durch das Wachsen der Zahl älterer Menschen in den kommenden Jahren untermauert.
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2.3 Ältere Menschen mit Behinderungen
39.324 Bürgerinnen und Bürger des Bezirks Treptow-Köpenick haben eine versorgungsamtlich anerkannte Behinderung. 27.024 Menschen sind schwerbehindert mit einem Grad der Behinderung zwischen 50 und 100 (Quelle: Landesamt für Gesundheit und Soziales August 2013). Dies entspricht ca. 11,4 % der Gesamtbevölkerung des Bezirkes und liegt wie in den Jahren davor deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 8,9 % (Quelle: AfS, Stand 31.Dezember 2012) 13.021 Menschen im Bezirk Treptow-Köpenick sind wegen ihrer versorgungsamtlich anerkannten Hör-, Seh- bzw. Gehbehinderungen in ihrer Mobilität besonders eingeschränkt und sind somit auf spezielle Bedingungen bezüglich der Barrierefreiheit angewiesen (Quelle: Statistik BehB August 2013). Wird die Anzahl der behinderten Menschen in Treptow-Köpenick 2012 mit der Abbildung 20 gemeinsam betrachtet, so ist ersichtlich, dass die Anzahl der behinderten Menschen im Bezirk in etwa der Einwohnerzahl eines Prognoseraums entsprechen würde. Die Prognoseräume im Bezirk haben etwa zwischen 35 000 und 58 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Weitere Beispiele für Städte mit dieser Bevölkerungszahl sind Städte wie Radebeul/Sachsen, Mühlhausen/Thüringen oder Garmisch-Partenkirchen/Bayern. In den letzten Jahren ist die Zahl der Menschen im Bezirk mit einem Grad der Behinderung ab 20 signifikant gestiegen, was die Abbildung 21 verdeutlicht. Besonders ab dem 40. Lebensjahr ist die Zahl der Menschen mit einem Behinderungsgrad ab 20 sehr hoch (Quelle: Versorgungsamt). Im Jahresvergleich (Abbildung 22 ) ist sichtbar, dass die Anzahl der Menschen ab 40 Jahre mit einem Behinderungsgrad ab 20 in den vergangenen Jahren stetig zunahm. Im Zusammenhang mit der Bevölkerungsprognose, die eine Zunahme der Zahl älterer Menschen aufzeigt, bleibt in den kommenden Jahren das bezirkliche Handeln für behinderte Menschen in Treptow-Köpenick ein wichtiger Schwerpunkt und wird an Bedeutung noch zunehmen.
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2.4 Mortalität Die Mortalität, Sterblichkeit der Menschen in einem Lebensraum ist ein Indiz für den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Die allgemeine Sterblichkeitsziffer gibt die Anzahl der Sterbefälle im Verhältnis zur Bevölkerung eines Lebensraumes an (je 100 000/altersstandardisierter Europäischer Bevölkerung). Die todesursachenspezifische Sterblichkeit wird von wenigen Diagnosen bestimmt, auch wenn bei den älteren Menschen gleichzeitig mehrere Krankheiten vorlagen (Multimorbidität). In diesen Fällen erfasst der den Tod feststellende Arzt nur eine Krankheit als Todesursache. Sterbefälle in der Altersgruppe der 0- bis 64-Jährigen werden als Vorzeitige Sterblichkeit bezeichnet. Die Abbildung 23 zeigt, dass die meisten Sterbefälle unter 65 Jahre immer noch die Bösartigen Neubildungen sind, gefolgt von den Krankheiten des Kreislaufsystems. Anders sieht es bei den Sterbefällen ab 65 Jahre und älter aus. Die Abbildung 24 macht deutlich, dass die meisten Menschen dieser Altersgruppe an Krankheiten des Herz- Kreislaufsystems sterben. Die Bösartigen Neubildungen folgen danach, wenn auch mit weniger Sterbefällen. Beim Vergleich beider Abbildungen ist der Unterschied der Sterbefälle bei den Erkrankungen des Verdauungssystems sichtbar. Unter 65-Jährige sterben häufiger an Erkrankungen des Verdauungssystems als die über 65-Jährigen und älter. Umgekehrt ist dieses Verhältnis bei den Sterbefällen durch Krankheiten des Atmungssystems. Über 65-Jährige und älter sterben häufiger als unter 65-Jährige an Erkrankungen des Atmungssystems. In beiden Altersgruppen haben die Sterbefälle durch Bösartige Neubildungen in den letzten Jahren etwas zugenommen. Dagegen reduzierten sich bei beiden Altersgruppen in den vergangenen Jahren die Sterbefälle durch Krankheiten des Kreislaufsystems.
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2.5 Gesundheitliche Versorgung im Bezirk Treptow-K öpenick 2.5.1 Ambulante gesundheitliche Versorgung Unter dem Gesichtspunkt, den Ärztemangel zu bekämpfen und die ärztliche Versorgung einer Gesellschaft mit dem Potenzial des Erreichens eines hohen Alters sicherzustellen, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung ihr Zukunftskonzept mit vier Kernelementen umgestaltet:
• Neue Einteilung von Planungsgruppen der Haus- und Fachärzte • Neugliederung der Planungsbereiche der Haus- und Facharztversorgung • Neufestlegung der Verhältniszahlen (Facharzt pro Anzahl der Bevölkerung) • Neuregelung des Sonderbedarfs.
Das gemeinsame Landesgremium für das Land Berlin hat im Oktober 2013 für die ambulante Bedarfsplanung ein Konzept zur Versorgungssteuerung auf Ebene der 12 Berliner Bezirke beschlossen. Auf dieser Basis sollen nun Möglichkeiten genutzt werden, eine ausgeglichene Verteilung der wohnortnahen, ambulanten haus- und fachärztlichen Versorgung herzustellen. Ziel ist es, regionale Unterversorgung zu vermeiden und eine gleichmäßigere Verteilung der Arztsitze innerhalb der Stadt zu erreichen. Die Abbildung 25 zeigt die Entwicklung der Anzahl der Hausärzte vom Jahr 2003 bis zum Jahr 2012 in Treptow-Köpenick und die damit sinkende Zahl der niedergelassenen Hausärzte. Unter Einbeziehung eines Demografiefaktors und eines Sozialindexes weisen aktuelle Berechnungen der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KVB) für den Bezirk Treptow- Köpenick bei Hausärzten einen Versorgungsgrad von 95,9% aus. Dieses ist gemessen an allen 12 Bezirken Berlins der niedrigste Versorgungsgrad mit Hausärzten. Den höchsten Versorgungsgrad mit Hausärzten erreicht der Bezirk Charlottenburg- Wilmersdorf mit 170,7%. Eine ähnliche Situation gibt es bei der Versorgung mit Frauenärzten . Hier liegt der Bezirk Treptow - Köpenick bei einem Versorgungsgrad von 78,3%, die berlinweite Versorgung schwankt von 58% bis 207%. Die Versorgung mit Nervenärzten stellt für den Bezirk Treptow- Köpenick ein gravierendes Problem dar. Hier liegt der Versorgungsgrad bei 75% und ist damit auch der niedrigste in Gesamtberlin. Der höchste Versorgungsgrad wird auch wiederum im Bezirk Charlottenburg - Wilmersdorf mit 220% gemessen. Ebenso Schlusslicht in der ärztlichen Versorgung ist der Bezirk Treptow - Köpenick in der Fachdisziplin Innere Medizin mit einem Versorgungsgrad von 148,2% z.B. gegenüber der Versorgung mit 412,3% im Bezirk Mitte.
Ranking des aktuellen Versorgungsgrades unterschied licher Facharztrichtungen für den Bezirk Treptow-Köpenick von allen 12 Bezirken B erlins
Hausärzte 12. Platz
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Spezifische Bedingungen im Bezirk wie z.B.:
• Flächengrößter Bezirk von Berlin • Unzureichende Bedingungen im ÖPNV • Großer Anteil hochaltriger Bevölkerung
relativieren die Darstellung der verschiedenen Versorgungsgrade und unterstreichen die Forderung, bei Praxisverlegungen und Neuzulassungen den Bezirk Treptow – Köpenick vordergründig zu berücksichtigen, um auch hier eine wohnortnahe ambulante haus- und fachärztliche Versorgung zu erreichen. Seit mehreren Jahren haben wir engen Kontakt mit der KVB, um auf die Versorgungsprobleme aufmerksam zu machen. Dabei legen wir besonderes Augenmerk auf die Versorgung in den 5 Prognoseräumen des Bezirkes. In den Prognoseräumen leben zwischen 35000 und 57000 Einwohnerinnen und Einwohner. Ca. 25% unserer Einwohnerinnen und Einwohner sind 65 Jahre und älter. Im Prognoseraum 5 sind es sogar 30 % der Einwohnerinnen und Einwohner. Es gibt vielfältige Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger, denen es oftmals bei Schließung einer Praxis oder bei Neuzuzug in den Bezirk nicht gelingt, einen Termin bei einem Hausarzt zu bekommen. Eine im Jahre 2012 im Auftrag der Patientenvertretung des Gemeinsamen Bundesausschusses durch das IGES Institut GmbH durchgeführte Bürgerbefragung führte im Vergleich der Bezirke Treptow – Köpenick und Charlottenburg – Wilmersdorf zu folgender Schlussfolgerung: „…..dass das Argument, dass regionale Unterschiede der Versorgungsdichte in ansonsten dicht versorgten Ballungsgebieten wie Berlin nicht relevant sind, weil die Patientinnen und Patienten problemlos in angrenzende, besser versorgte Regionen ausweichen können offenbar nicht stichhaltig ist- jedenfalls bei der hier untersuchten Altersgruppe ab 50 Jahren…..“* Des Weiteren hat die Befragung ergeben, dass infolge eines geringeren Versorgungsangebotes in einer Region die medizinische Versorgung beeinträchtigt ist und das Inanspruchnahmeverhalten inadäquat wird, z.B. durch das verstärkte Ausweichen auf Krankenhausambulanzen. Einflussmöglichkeiten auf bezirklicher Ebene sind nur punktuell gegeben, wenn es darum geht, örtliche Bedingungen und Gegebenheiten anzupassen, auf akute Versorgungsengpässe gegenüber dem Zulassungsausschuss der KVB hinzuweisen oder in Verhandlung mit der KVB zeitweise Vereinfachungen z.B. im Abrechnungsmodus zu erreichen. Es müssen alle fachlichen und politischen Möglichkeiten genutzt werden, um die tatsächlich existierenden regionalen Unterversorgungen über die Arbeit im gemeinsamen Landesgremium und die direkten Kontakte zur Kassenärztlichen Vereinigung Berlin abzubauen. * Abschlußbericht Mai 2013 Patientenorientierte Bedarfsplanung der ärztlichen Versorgung: Befragung von Bürgerinnen und Bürgern in zwei Berliner Bezirken zur Erreichbarkeit und Zugänglichkeit der ambulanten Versorgung, IGES Institut GmbH
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Entwicklung der Anzahl der niedergelassenen Hausärz te 2003 bis 2012
in Treptow-Köpenick (absolut)
Quelle: Eigene Berechnungen QPK , November 2013 Abb. 25
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2.5.2 Gesundheitliche Versorgung der psychisch kra nken und suchtkranken Menschen Die Versorgungslandschaft für psychisch erkrankte und suchtkranke Menschen im Bezirk Treptow-Köpenick bietet ein vielfältiges und aufeinander abgestimmtes Angebotsspektrum, das zudem sehr gut dokumentiert ist. Der seit 2010 bestehende und fortlaufend aktualisierte „Wegweiser für Menschen mit psychischen Erkrankunge n oder Suchterkrankungen“ bietet sowohl Laien, als auch professionellen Helfern einen umfassenden Überblick über alle Leistungsanbieter mit ihrem spezifischen Angebotsportfolio und hilft insofern bei der Orientierung. Der Wegweiser erscheint alle zwei Jahre als Druckexemplar und wird zudem als Online-Version stets auf dem aktuellsten Stand gehalten. http://www.berlin.de/ba-treptow-koepenick/organisationseinheiten/planuleit/wegweiserpsychsucht.html Die spezifischen Angebote für Suchtkranke und deren Angehörige im Bezirk finden sich auf einem, ebenso seit 2010 vorgehaltenen Flyer strukturiert und übersichtlich wieder. Beide Veröffentlichungen haben viel zur Transparenz der Angebotsvielfalt beigetragen und können als wirksame Beiträge betrachtet werden, Hemmschwellen bei Betroffenen und Angehörigen abzubauen . Gerade im Bereich der Suchtkrankenhilfe können oftmals viele Jahre vergehen, bevor Hilfen in Anspruch genommen werden. Wichtig ist, dass neben den professionellen Leistungsanbietern auch und gerade der Bereich der Suchtselbsthilfe eine wichtige Säule und integraler Bestandteil der Versorgungslandschaft ist und als solche auch wahrgenommen wird. Suchtselbsthilfegruppen arbeiten gleichberechtigt in der Fachgruppe Sucht der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) mit und bieten mit ihren Gruppen- und Freizeitangeboten Betroffenen Halt und Perspektiven. Die professionellen Leistungsanbieter arbeiten abgestimmt miteinander – immer mit dem Blick auf die notwendigen Hilfen für den Betroffenen / die Betroffene. Abgestufte Eingliederungshilfeleistungen für Betroffene werden im Steuerungsgremium Sucht , in dem über passgenaue Hilfen für seelisch behinderte Menschen suchtkranke bzw. von seelischer Behinderung bedrohte suchtkranke Menschen entschieden wird, besprochen. Dabei wirken der Sozialpsychiatrische Dienst, das Fallmanagement des Sozialhilfeträgers, die Leistungserbringer sowie die Beratungsstelle für Suchtkranke Treptow-Köpenick und das regional versorgende Krankenhaus Hedwigshöhe eng zusammen. Auffällig ist, dass die Generation der „Babyboomer“, also der Menschen, die zwischen 1950 und 1964 geboren sind, verstärkt Zugang zu den Hilfesystemen sucht. Dies macht sich u.a. deutlich an der dokumentierten Fallzahlsteigerung für Eingliederungsleistungen nach § 53 SGB XII und zeigt die Notwendigkeit, sukzessive das Thema „Sucht im Alter“ in den Fokus zu nehmen. Abb. 26
KlientInnen des Steuerungsgremiums SUCHT ab 50. Lebensjahr von 2010 bis 2012 (absolut)
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Quelle: Jahresstatistik Steuerungsgremium SUCHT im BA Treptow-Köpenick; QPK-S, Nätke
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Die Beratungsstelle für Suchtkranke Treptow-Köpenick hat sich nach erfolgreicher Fusion zweier kleinerer Beratungsstellen Anfang 2013 am neuen Standort in Adlershof etabliert und wird sehr gut angenommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle für Suchtkranke beobachten zudem eine Zunahme älterer Hilfesuchender in ihrer Beratungspraxis und reagieren mit einer Motivierungs- und Stabilisierungsgruppe für über 65-jährige , die gut besucht wird. Die im bereits erwähnten „Wegweiser für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder Suchterkrankungen“ aufgeführten Einrichtungen der psychiatrischen Versorgung mit ihren entsprechenden Angeboten arbeiten in einer eng vernetzten Struktur. Dies spiegelt sich insbesondere in der Arbeit des Steuerungsgremiums Psychiatrie wieder. Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Arbeit, Soziales und Gesundheit und die der professionellen Leistungsanbieter der psychosozialen Versorgung – einschließlich des uns regional versorgenden Krankenhauses Hedwigshöhe - arbeiten dabei eng zusammen. Dabei geht es um die Aufgabe, Eingliederungshilfen in Form von Therapeutischen Wohngemeinschaften (TWG), Betreutem Einzelwohnen (BEW) und Tagesstättenbetreuung (TST) vorzuhalten, stets orientiert und zielgerichtet auf die personenzentrierte Hilfe für die betroffene Klientel. Die Mitwirkung der Betroffenen und ihrer Angehörigen gibt dazu immer wieder wichtige Impulse. Das „Psychoseseminar“ als Trialog, welches im Ergebnis der vorjährigen „Woche der seelischen Gesundheit“ initiiert wurde, entwickelte sich zu einer weiteren Plattform der Mitwirkung Betroffener und Angehöriger. Auch über die Bezirksgrenzen hinaus werden entsprechende Versorgungsmöglichkeiten unserer Klientel sowie die anderer Bezirke abgestimmt und wenn möglich verwirklicht. Grundsätzliche Fragen, erkennbare oder auch absehbare Versorgungslücken bilden die Schwerpunkte der Arbeit der PSAG (Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft) und ihrer Fachgruppen. Gemeinsam mit dem Psychiatriebeirat , dem beratenden Gremium der Bezirksstadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundheit und der Psychiatriekoordination arbeitet die PSAG an stetiger Qualitätsverbesserung, die ausgerichtet ist an den Quantitätsveränderungen (bedingt durch einen Fallzahlanstieg) sowie spezifischen Betreuungsbedarfen. Hierbei ist besonders dem Bedarf der schwer psychisch kranken Klientel zu entsprechen. Auch ist die zunehmende Anzahl der Antragstellungen für die „Jungerwachsene Klientel“ der 18- bis 27-Jährigen zu unterstreichen. Abb. 27
KlientInnen des Steuerungsgremiums PSYCHIATRIE der Altersgruppe der 18- bis 27-Jährigen
von 2010 bis 2012 (absolut)
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Quelle: Jahresstatistik Steuerungsgremium PSYCHIATRIE im BA Treptow-Köpenick; QPK P, Wurm
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Es wird die Notwendigkeit der besonderen Beachtung dieser Bedarfe deutlich. Die Gestaltung der präventiven Arbeit wie auch die der Öffentlichkeitsarbeit stellen dazu wichtige Instrumente dar. Abb. 28
KlientInnen des Steuerungsgremuims PSYCHIATRIE ab 50.Lebensjahr von 2010 bis 2012 (absolut)
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Quelle: Jahresstatistik Steuerungsgremium PSYCHIATRIE im BA Treptow-Köpenick; QPK P, Wurm Orientiert an der demografischen Prognose für den Bezirk Treptow-Köpenick wird auch der zunehmenden Anzahl der älteren und alten psychisch erkrankten Klientel besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Hier wird mit der engen Vernetzung der an der Versorgung dieser Klientel beteiligten bezirklichen Leistungsanbieter eine breite und zuverlässige Arbeitsbasis vorgehalten. Der Gerontopsychiatrisch Geriatrische Verbund Treptow- Köpenick und die Initiative Demenzfreundlich! Treptow- Köpenick bilden hierbei den Rahmen. Mit dem bezirklichen Bürgerschaftlichen Engagement erhält die professionelle Arbeit eine maßgebliche Unterstützung und Bereicherung. Dies ist inzwischen ein selbstverständlicher Bestandteil der psychosozialen Versorgung in Treptow- Köpenick.
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3 Soziale Leistungen zum Lebensunterhalt und Alter sarmut 3.1 Daten aus dem Amt für Soziales zur Sicherung de s Lebensunterhaltes Die Sicherung der Bedarfe älterer Menschen, welche sich aufgrund ihrer konkreten Lebensverhältnisse nicht selbst helfen können, erfolgt durch die Gewährung von Wohngeld oder von Leistungen nach dem SGB XII (Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Hilfen zur Gesundheit, Eingliederungshilfe für behinderte Menschen, Hilfe zur Pflege, Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten und Hilfe in anderen Lebenslagen). Leistungen nach dem SGB XII, also der Sozialhilfe, werden nur bewilligt, wenn keine vorrangig verpflichteten Sozialleistungsträger die konkrete Hilfesituation beseitigen müssen. Insbesondere soll mit Wohngeld verhindert werden, dass Bedürftige sofort in die Sozialhilfe fallen. Soweit bei einer sogenannten Vergleichsberechnung festgestellt wird, dass mit der Bewilligung von Wohngeld die Hilfebedürftigkeit beseitigt werden kann, werden keine Leistungen der Sozialhilfe bewilligt. Aus zuvor genanntem Grund wird nachfolgend zunächst die Entwicklung der Haushalte mit Wohngeld (Abbildung 29 ) betrachtet. In den dann folgenden Tabellen wird die Entwicklung der speziellen Leistungen nach dem SGB XII dargestellt (Abbildungen 30 – 32 ).
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3.2 Prognose des Amtes für Soziales zur Altersarmut Armut wird in unterschiedlicher Weise definiert. In diesem Bericht wird Altersarmut gleichgesetzt mit einkommensarmer Lebenslage und daraus resultierendem Bezug von staatlichen Transferleistungen zur Sicherung des notwendigen Lebensunterhaltes (Mindestsicherung). In amtlichen Sozialberichterstattungen von Bund und Ländern werden in großen Zeitabständen Daten zu Armutsquoten sowie zur „sozialen Mindestsicherung“ in Deutschland veröffentlicht. Für das Land Berlin gab es den Spezialbericht „Zur sozialen Lage älterer Menschen in Berlin – Armutsrisiken und Sozialleistungsbezug“ (Stand: 30.06.2011). Die in diesem Bericht für die ältere Bevölkerung erhobenen Daten zu Sozialleistungen lassen folgende Rückschlüsse zu:
1. Die absolute Zahl der Haushalte mit Wohngeld ist im Erhebungszeitraum gesunken (siehe Abbildung 29 ). Dies trifft auch auf die Anzahl der von Rente oder Pension lebenden Personen an der Gesamtzahl zu. Bei der Betrachtung des Anteils dieser Personengruppe an der Gesamtzahl von Haushalten mit Wohngeld muss festgestellt werden, dass dieser um ca. 5 % gestiegen ist. Es ist zu vermuten, dass der Bedarf der älteren Bevölkerung infolge der Armutsrisiken Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Behinderung gestiegen ist und damit der konkrete Bedarf zum Lebensunterhalt nicht mehr mit Wohngeld allein befriedigt werden kann, sondern Leistungen der Sozialhilfe nach dem SGB XII erforderlich sind.
2. Der Anteil von Empfängerinnen und Empfängern von laufender Hilfe zum
Lebensunterhalt nach dem 3. Kapitel SGB XII außerhalb von und in Einrichtungen (Abbildung 30 ) ist im Erhebungszeitraum um ca. 3,5 % gesunken. Auch die absolute Zahl der Empfängerinnen und Empfänger ist mit 4 Personen nur geringfügig gestiegen. Der Zuwachs der Empfängerinnen und Empfänger bei der laufenden Hilfe zum Lebensunterhalt geht damit auf die jüngere Bevölkerung zurück.
3. Auch die Betrachtung des Zuwachses an Empfängerinnen und Empfängern von
bedarfsorientierter Grundsicherung nach dem 4. Kapitel SGB XII (Abbildung 31 ) macht deutlich, dass der große Zuwachs die Altersklasse unter 65 Jahre betrifft (ca. 400 Empfängerinnen und Empfänger). Die Zahl der ab 65-Jährigen an dieser Personengruppe ist nur um knapp 170 Personen gestiegen. Auch der Anteil der ab 65-Jährigen mit Leistungsbezug ist stabil geblieben. Der Bezirk liegt mit ca. 11 % unter dem Berliner Durchschnitt des Anteils der über 65-Jährigen. Dies spricht dafür, dass im Bezirk Treptow-Köpenick ein größerer Teil der über 65-Jährigen in der Lage ist, seinen Lebensunterhalt aus eigenem Einkommen und Vermögen zu decken bzw. mit Wohngeld decken zu können.
4. Die Betrachtung der Daten zu den Empfängerinnen und Empfängern von Leistungen
nach dem 5. bis 9. Kapitel SGB XII (Abbildung 32 ) lässt den Schluss zu, dass Krankheit, Pflegebedürftigkeit und Behinderung ein Armutsrisiko darstellen. Die Gesamtzahl der Empfängerinnen und Empfänger zuvor genannter Leistungen ist im Erhebungszeitraum im Bezirk Treptow-Köpenick um ca. 300 gestiegen. Der Anteil der über 65-Jährigen mit Leistungsbezug nach dem 5. bis 9. Kapitel SGB XII ist unverändert bei ca. 33 % geblieben. Der Zuwachs vollzog sich insbesondere bei den Hilfearten Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und Hilfe zur Pflege.
Eine Prognose zur Entwicklung von Altersarmut im Bezirk lässt sich aufgrund der vorliegenden Daten nicht bestimmen. Zu diesem Thema sind zunächst die über das sozialstatistische Berichtswesen Berlin zur Verfügung gestellt Daten und Informationen zu gegebener Zeit für den Bezirk zu bewerten.
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4 Soziale Angebote für ältere Menschen 4.1 Bürgerschaftlichen Engagement Der durch die Bezirksstadträtin für Arbeit, Soziales und Gesundheit, Frau Ines Feierabend, im Jahr 2007 berufene Beirat zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements hat seine Arbeit kontinuierlich fortgeführt. Das Wirken dieses Beirates trug in erheblichem Maße zur nachhaltigen Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements im Bezirk Treptow-Köpenick bei. Die mit BA-Beschluss Nr. 394/10 in der Sitzung des Bezirksamtes Treptow-Köpenick vom 19.01.2010 beschlossenen „Leitlinien für die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin“ wurden fortgeschrieben. Die aktuellen „Leitlinien für die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin“ vom 10. Juni 2011 wurden unter Einbeziehung aller Abteilungen des Bezirksamtes durch verschiedene Aktivitäten umgesetzt. Dabei wurden insbesondere folgende Ergebnisse erzielt: - Schaffung verbesserter Rahmenbedingungen für die Arbeit der Sozialkommissionen und
Sondersozialkommissionen im Bezirk - Initiierung einer Sondersozialkommission mit Aufgabenschwerpunkt der Betreuung von
Spätaussiedlern in Oberschöneweide; Erweiterung des Aufgabenkreises dieser Sondersozialkommission für Altglienicke
- Gewinnung und Betreuung von ca. 200 Freiwilligen in den 10 kommunalen KIEZKLUBs,
welche Aufgaben wie die Leitung von Kursen, Mitarbeit im ehrenamtlichen Redaktionsteam, Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen und Mitarbeit in den 10 ehrenamtlichen KIEZKLUB-Beiräten realisieren
- Realisierung der aktiven Teilnahme der 10 kommunalen KIEZKLUBs am Berliner
Freiwilligentag mit vielen Aktionen im Kiez, wie Gartengestaltung im Pflegeheim, Malern im KIEZKLUB, Kochen mit Kindern usw.
- Durchführung von 2 Fachtagungen zu den Themen „Strategien zur Förderung des
Bürgerschaftlichen Engagements – Das Modell Treptow-Köpenick ein Beispiel für Berlin“ im Jahr 2011 und zum Thema „Demografischer Wandel – Herausforderungen und Chancen für den Berliner Bezirk Treptow-Köpenick“ 2013
- Realisierung einer Anerkennungskultur für Freiwillige durch Dankeschönfeste mit der
Bezirksstadträtin, Dankeschönveranstaltungen in den KIEZKLUBs und bedarfsgerechte Qualifizierungsangebote für freiwillig Ehrenamtliche.
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4.2. Das Freiwilligenzentrum STERNENFISCHER Das Freiwilligenzentrum Treptow-Köpenick STERNENFISCHER hat sich als Service- und Beratungseinrichtung die Querschnittsaufgabe der Bündelung und Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements im Bezirk Treptow-Köpenick zum Ziel gesetzt. Mit Informationen, Beratungen und Vermittlungen von Bürgerinnen und Bürgern, welche an einem Freiwilligenengagement Interesse haben, konnte im vergangenen Zeitraum das Ehrenamt erfolgreich gefördert und ausgebaut werden. Schwerpunktthemen der Arbeit der STERNENFISCHER waren: - Ehrenamt und Arbeitssuche - Freiwillige Mitarbeit in gemeinnützigen Einrichtungen - Bundesfreiwilligendienst – ein Weg für Arbeitslose? - Organisation von Dankeschönveranstaltungen für Freiwillige, die Bürgerschaftliches
Engagement in unserem Bezirk leben - Durchführung von Freiwilligentagen - Förderung von Ehrenamt für Arbeitslose - Ehrenamt im Umfeld der häuslichen Pflege - Engagement als Teil der Historie des Industriesalons Schöneweide e.V. - Engagement als Schlüssel zur Kultur. Zu den o. g. Themen wurden in den verschiedensten Formen Veranstaltungen angeboten und auch die individuelle Beratung von Interessierten durchgeführt. Seit Bestehen der STERNENFISCHER wurden ca. 1700 ehrenamtlich Tätige an Vereine und Initiatoren vermittelt. Mit dem jährlich durchgeführten Marktplatz Treptow-Köpenick wird erfolgreich eine Speeddating-Veranstaltung für Unternehmen, gemeinnützige Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen organisiert. Über entsprechende Vereinbarungen werden hier neue Wege der Kooperation und Zusammenarbeit zur Stärkung des Gemeinwesens im Bezirk erprobt und gefördert. Anlässlich des Marktplatzes wurden 2009 insgesamt 89, 2010 insgesamt 102, 2011 insgesamt 73 und 2012 insgesamt 81 Vereinbarungen zum gegenseitigen Nutzen unterzeichnet. Darüber hinaus waren die STERNENFISCHER in folgenden Aufgabenfeldern erfolgreich tätig: - Beratung und Vermittlung von Freiwilligen - Beratung von gemeinnüt