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Nr. 35 Juli 2008 Im Spannungsfeld zwischen Über- und Unterforderung

De'ignis Magazin Nr. 35

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De'ignis Magazin Nr. 35 - Im Spannungsfeld zwischen Über- und Unterforderung

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Nr. 35 Juli 2008

Im Spannungsfeld zwischen Über-und Unterforderung

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DE´IGNIS im Internet: www.deignis.de

editorial

editorial

Impressum

Redaktion:

Rainer Oberbillig, Winfried Hahn,Claus J. Hartmann, Dr. med Rolf Senst

Grafi k, Layout, Satz, Repro:

ART DESIGN Dipl.-Ing. Rainer HaasMönchhaldenstr. 129 · 70191 StuttgartTel. 07 11/48 23 31 · Fax 07 11/48 23 61

Druck:

Offi zin Chr. Scheufele Druck und MedienTränkestraße 17, 70597 Stuttgart

Herausgeber:

DE‘IGNIS-Fachklinik gem. GmbH

auf christlicher Basis für• Psychiatrie • Psychotherapie • PsychosomatikWalddorfer Straße 2372227 EgenhausenTelefon: 0 74 53/93 91-0Telefax: 0 74 53/93 91-93E-Mail: [email protected]

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zur außerklinischen psychiatrischen BetreuungFred-Hahn-Straße 3072514 EngelswiesTelefon: 0 75 75/9 25 07-0Telefax: 0 75 75/9 25 07-30E-Mail: [email protected]

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Alle DE‘IGNIS-Einrichtungen sind gemeinnützig und arbeiten überkonfessionell. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch gerne ausgestellt.

editorialeditorialinhaltsverzeichnisinhaltsverzeichnis

Claus J. Hartmann

Im Sport wie im Berufsleben sind Spitzenleistung ohne Disziplin, Durch-haltevermögen und entsprechende Arbeit an sich selbst in seltenen Fällen möglich. Undisziplinierte Menschen sind Sklaven ihrer Stimmung, Gelü-ste und Leidenschaften.

Wie ist es mit verzeihen und selbst um Verzeihung zu bitten?

Mit bedingungsloser Liebe, ein Leucht- turm zu sein, kein Richter, ein Vorbild, kein Kritiker? Denken Sie an die Diszi-plin, die dafür notwendig ist.

Die Frage ist allerdings auch, ob man in der Lage ist, die Haltung als zeitlich limitiertes Selbststeuerungsinstru-ment vorübergehend einzusetzen, oder ob sie mehr und mehr zu einer Grundeinstellung wird, mit der man sein ganzes Leben steuert.

Maßhalten und Innehalten sind dabei nicht aus dem Auge zu verlieren.

Wenig Schlaf, wenig Zeit für Partner und Familie und vor allem wenig Zeit für sich selbst und für Erholung führt zum Verlust der Lebensbalance.

Zeit für sich selbst? Letztlich ist dies die eigentliche Kraft. Hier können wir auftanken, um dann für unseren Beruf und andere da zu sein.

Ich möchte Ihnen drei Fragen beim lesen dieses Magazins mit auf den Weg geben.

In welcher Situation brau- che ich Disziplin und Verzicht als sinnvolles Instrument zur Zielerreichung?

Wo neige ich dazu, mir selbst gegenüber zu hart zu sein und mir keine Auszeit zu gönnen?

Weiß ich, wann es gilt, aufzu- hören und einen Boxenstopp einzulegen?

So wünsche ich Ihnen ein entspann-tes lesen und gute Impulse für Ihr persönliches Leben.

Die Herausgeber:Claus J. HartmannWinfried Hahn

Liebe Leserinnen und Leser!

„Im Spannungsfeld zwischen Über- und Unterforderung“ spielt für mich die Disziplin eine wichtige Rolle.

Disziplin heißt, den Preis dafür zu zahlen, seine Vision bzw. Berufung Wirklichkeit werden zu lassen.

Hier geht es darum, sich mit den harten, pragmatischen Fakten der Realität zu befassen und das zu tun, was nötig ist, damit die Dinge geschehen.

Für viele Generationen unserer Vor-fahren, aber auch heute noch für etliche Menschen, zählen Disziplin, verzichten können und Härte sich selbst gegenüber zu den Grund-tugenden und den maßgeblichen Voraussetzungen für Erfolg und Zufriedenheit im Leben.

Wer nicht in der Lage ist, für eine gewisse Zeit auf Annehmlichkeiten zu verzichten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wer nicht gelernt hat, auf seinem Weg auch Entbeh-rung auf sich zu nehmen, wird sein Ziel kaum erreichen.

editorial von Claus J. Hartmann .....................................................................Seite 3

zum themaSeines Glückes Schmied?

Kritische Gedanken zum Verhältnis von Selbstbestimmung, Mitbestimmungund Fremdbestimmung am Beispiel der Entwicklung in Deutschland nachdem zweiten Weltkriegvon Rainer W. Wallerius ................................................................................Seite 4

Führungskräfte & Gesunder Lebensstil – Impulse aus der Praxis .......... Seite 10

Wie kann ich heute Führungskraft sein und (trotzdem)

einen gesunden Lebensstil praktizieren?

von Jochen Geiselhart ............................................................................ Seite 11

Selbsthilfe & Selbstverantwortung bei

der Lebensgestaltung – Was ist das?

von Werner Hantl ................................................................................ Seite 13

Eine gesunde Balance im Berufsleben durch Gebet

von Anonym (Name der Redaktion bekannt) ................................Seite 16

LIFE BALANCE – oder die Kunst gute Grenzen zu setzen

Ein Workshop zur persönlichen Standortbestimmungvon Doris Schneider-Bühler ......................................................... Seite 29

Der Sonntag ist Gottes Idee – auch die 5-Tage Woche?

Überlegungen zum Lebensrhythmus der Schöpfungvon Andreas Lämmle ................................................................Seite 33

Persönliche Grenzen durch Krisen akzeptieren lernen

von Simone Marquardt ..........................................................Seite 36

Die Identität als Mann entdecken

Ein kreativer, ressourcenorientierter Beitragaus der DE’IGNIS-Beratungsstellevon Dipl.-Psychologe Rainer Oberbillig ............................Seite 38

zur diskussionBurn-out – Trend oder echte Gefahr?

von Winfried Hahn .........................................................Seite 26

DE´IGNIS aktuellAktuelle News von DE´IGNIS

Fachklinik News ....................................................ab Seite 17Institut News ....................................................... ab Seite 20Wohnheim - Haus TABOR News ........................ ab Seite 22Christliche Stiftung Polen News ............................Seite 24

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u den gebräuchlichen Redens- arten meiner Kindheit gehör- ten zwei Sprüche: „Jeder ist

seines Glückes Schmied“ und: „Hilf

dir selbst, dann hilft dir Gott“; der erste mit der Botschaft, dass man selbst zuständig sei für sein Glück, der zweite sozusagen als Ergänzung mit der Aufforderung, nicht passiv dazusitzen und zu warten bis Gott was tut, sondern selbst tätig zu werden; denn das erwarte Gott von einem.

Der erste Spruch reklamiert gleichsam die eigene Wirkmächtigkeit des Men-schen, während der zweite zusätzlich den Bezug zu einem volkstümlich ver-standenen Gott herstellt, ohne dem ersten dabei zu widersprechen.

Welche Vorstellung von den Möglich-keiten des Menschen und vom Wirken Gottes, welche Populär-Theologie, welche Schicksalsvorstellung oder welcher psychologische Kompensa-tionsmechanismus dahinter steckten und ob die beiden Redensarten über-haupt zusammenpassten oder doch nicht, darüber machte sich das Kind keine Gedanken. Trotzdem fi el ihm auf, dass nicht lange zuvor die Men-schen in Deutschland eher ihres Unglückes Schmied selber gewesen sein mussten oder − und das bekam es dann oft genug zu hören − von einem unglücklichen Geschick, bösen Menschen oder beidem ins Unglück

des letzten Krieges gestürzt worden waren.

Da waren sie also keineswegs ihres Glückes Schmied, und geholfen hat-ten sie sich selbst auch nicht, oder –wenn sie es denn versucht haben sollten – hat Gott den zweiten Spruch vielleicht nicht gekannt.

Noch etwas fi el auf: Einerseits das Beklagen des unseligen fremdbe-stimmten Schicksals des zweiten Weltkrieges quasi als etwas, was einem verbrecherische Politiker an-getan hatten, dessen Folgen, Hun-ger, Armut, Zerstörung und Not die Älteren nun auszubaden hatten, und was den Jüngeren zugleich miserable Startbedingungen bescherte; und an-dererseits das feste Anpacken vieler, vor allem der älteren Geschwister, Cousins und Cousinen und anderer Verwandter. Die schienen wirklich davon überzeugt, ihr Glück in die Hand nehmen zu können oder zu müssen und verhielten sich auch so: Ihr Glück selbst zu schmieden und davon auszugehen, dass Gott ihnen dann auch helfe.

Zunächst schien es, als treffe dies alleszu: Die Unternehmungen waren erfolg-reich, die Wirtschaft wuchs bis man sie ein „Wunder“ nannte. Damals hätteder Slogan einer japanischen Auto-marke unserer Tage eher gepasst:„Nichts ist unmöglich“; heute kom-men einem da schon mal Zweifel...

VON RAINER J. WALLERIUS

Seines Glückes Schmied?

ZDie Generation der im späten Krieg Geborenen und die erste Nachkriegs-generation begannen tatsächlich bald nach dem sogenannten Zusam-menbruch mit dem, was man den Wiederaufbau Deutschlands mit dem Ergebnis des späteren „Wirtschafts-wunders“ nannte. Dies war eine Zeit, in der sich Resignation und Aufbruch lange nebeneinander bewegten, bis schließlich die Mentalität des Auf-bruchs zu gewinnen schien. Es war die Zeit der Improvisation in der Not, später der ersten kleinen Firmengrün-dungen trotz widriger Umstände in Verwaltung, Staat und Wirtschaft und des zähen Ringens mit den Bedin-gungen der Besatzungsmächte und später auch mit den Konkurrenten.

Nicht immer stand da das strenge Einhalten der zehn Gebote vorne an, etwa, was den Eigentumsbegriff an-belangte. In den ersten Wochen und Monaten nach dem Ende des Krieges −vor dem späteren und letztlich er-folgreichen wirtschaftlichen „Auf-bruch“ − war man zuvörderst damit beschäftigt, das Überleben zu sichern und dem Verhungern oder Erfrieren zu entgehen. Die Frauen aus den Städten gingen zum „Hamstern“ aufs Land in der oft vergeblichen Hoffnung von den Bauern im Tausch gegen Porzellan, Silberbesteck, Teppiche und ähnlichem ein Pfund Butter, etwas Mehl oder Milch zu bekommen; auf den Bahnhöfen beobachtete man die

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zum themazum themazum themazum thema

Kritische Gedanken zum Verhältnis von Selbstbestimmung, Mitbestim-mung und Fremdbestimmung am Beispiel der Entwicklung in Deutsch-land nach dem zweiten Weltkrieg

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Güterzüge, ob sich aus den Waggons vielleicht Kohlen „klauen“ ließen, ohne dabei erwischt zu werden. Da-bei wurde man ständig mit seinem Gewissen konfrontiert, denn man eignete sich ja öffentliches Eigentum an, das für die Besatzungstruppen bestimmt war.

Damals bürgerte sich der Begriff vom „fringsen“ ein – frei nach dem Kölner Kardinal Frings, der – wenn schon nicht „expressis verbis“, so doch dem Sinne nach – christliches Verständnis für diese Art das eigene Überleben und das seiner Familien zu sichern, geäußert hatte. So wurde das Gewissen etwas weiter und man musste nicht ständig ein Gefühl von Schuld vor sich herschieben.

Auch beim späteren Bemühen um „gute Geschäfte“ richtete man sich nicht immer nach den Grundsätzen christlicher Nächstenliebe, wenn es darum ging, einen Konkurrenten aus-zustechen oder an Gelder zu kom-men, ehe sie ein anderer kassierte. Wollte man seines Glückes Schmied sein, so durfte man oft nicht so genau hinsehen, ob das eigene Tun sich auch immer im Einklang mit den christlichen Tugenden befand. Diese Haltung war im „Schwarzhandel“ der ersten Nachkriegsjahre gewachsen und durchaus erfolgreich gewesen. Wenngleich deren Hauptvertreter de-spektierlich als „Schieber“ bezeichnet wurden, wirkte sie nach und war wohl früh Wegbereiterin einer Einstellung, die das Erzielen von Gewinn quasi in den Stand einer höheren Tugend erhob. Und dies, obwohl der neue Staat zumindest im Westen bald von christlichen Parteien regiert wurde und sich in seinem Grundgesetz zu christlichen Wurzeln bekannte und die „Sozialbindung des Eigentums“ in den Programmen der christlichen Parteien und denen der Opposition wörtlich oder dem Sinne nach drin-stand.

War das „Fringsen“ noch vergleich-bar etwa dem aus Not erwachsenen „Mundraub“ des alten Rechtsver-ständnisses und insofern sicher zumindest eine im Kontext der Um-stände entschuldbare Verfehlung (so hatte es Frings ja gemeint), so

muss man die weitere Entwicklung kritischer betrachten.

Etwa ab den fünfziger Jahren zeigte der Aufbruch erste sichtbare Erfolge. In der Bundesrepublik machten sich viele Angehörige der jüngeren Ge-neration selbständig. Handwerker, Baufi rmen und kleine und mittlere Gewerbebetriebe und der Handel reüssierten zunehmend. Absatz und Aufträge stiegen; denn an Arbeit fehlte es im zerstörten Land nicht. Nun gab es auch entsprechende Mittel, nachdem 1948 die Währungs-reform im Westen die DM gebracht hatte. Ab dann trennten sich die Entwicklungen in West und Ost und verliefen unterschiedlich.

Viele im Westen hatten den Eindruck, durch ihre eigene Bemühung ihr Glück selbst in die Hand genommen zu haben, und der sich einstellende

Erfolg schien auch zu bestätigen,

dass Gott einem tatsächlich hilft,

wenn man selbst anpackt.

Es schien fast so, als habe die Wäh-rungsreform das Unterscheidungs-merkmal geliefert, um festzustellen, wer zu den „Tüchtigen“ oder den „Schmieden“ gehörte, begann zum Stichtag doch jeder mit der gleichen Ausgangssumme, nämlich vierzig DM. Wer mit diesem „Talent“ so um-gehen konnte, dass sich der Betrag bald mehrte, ließ die Vermutung berechtigt erscheinen, dass er begon-nen hatte, seines Glückes Schmied zu werden.

Hier verfestigte sich eine Mentali-

tät, die in den Folgejahren immer

deutlicher das Gewinnmachen als

äußeren Ausweis von Erfolg und

Leistungsfähigkeit empfand. Der

Erfolg wurde geradezu zum Fetisch, und wer es nicht schaffte, bewies seine Unfähigkeit, in der neuen Ge-sellschaft seinen Mann zu stehen. Das Streben nach wirtschaftlichem Erfolg wurde zum kennzeichnenden Merkmal der deutschen Nachkriegs-gesellschaft in der Bundesrepublik, und das Erreichen des Erfolges zum Kriterium für die individuelle Taug-lichkeit in dieser.

Gewiss, ohne das Aufräumen der Trümmer und das kräftige Anpacken

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zum themazum themazum themazum thema

Tage durchaus mitgewirkt am darauf folgenden „Wohlstandsglück“; sie hatten sozusagen den „Kairos“, den günstigen Augenblick genutzt; sie konnten sich in Grenzen wirtschaft-lich selbstbestimmt entwickeln, aber eben unter dem Dach der größeren fremdbestimmten weltpolitischen Lage, in der sie zufällig zu jenem Block gehörten, dessen System öko-nomisch prosperierte.

Die Tatsache, dass die östlichen Teile Deutschlands, die DDR, diese Entwicklung nicht vergleichbar mit vollzogen, weist darauf hin, wie un-terschiedlich die Anteile von Fremd-bestimmung und Selbstbestimmung bei gleicher Ausgangslage aussehen können. Sicher haben die Menschen im Osten genauso Trümmer zur Seite geräumt und Aufbauarbeit geleistet wie die im Westen. Die Machtsphäre,in der sie sich befanden, setzte aberandere Bedingungen. Einen vergleich-baren wirtschaftlichen Aufschwung wie im Westen konnten sie darin nicht erreichen. Dabei hinderte sie anfangs nicht einmal so sehr die Ideologie des Sozialismus und Kommunismus, die sie mit dem „Brudervolk“ der Sowjets verband, als vielmehr dessen Selbstbedienung an den noch vor-handenen industriellen Werten durch die sogenannten „Reparationen“, denen zufolge über viele Jahre noch Produktionsgüter abgeführt werden mussten, obwohl die Sowjetunion zuvor schon die industrielle Infra-struktur, Maschinen und Produkti-onsstätten, für eigene Zwecke ausge-beutet hatte. Rasch gesellte sich dann auch noch der ideologische Überbau hinzu, der zwar auch wirtschaftlichen Erfolg anstrebte, dies jedoch unter „sozialistischen“ Rücksichten und unter vehementer Ablehnung des „profi tmaximierenden Kapitalismus“, den man idealerweise gerade in dem anderen Block kristallisiert sah, den man machtpolitisch sowieso bekämp-fen musste.

Interessanterweise reagierten die Menschen in der DDR auf derlei Fremdbestimmung mit der Entwick-lung anderer Verhaltenswerte als die Menschen in der Bundesrepublik, wohl auch, weil sie die Fremdbestim-mung als solche deutlicher wahrnah-

men. In dieser nahm die Orientie-rung des Handelns an Gewinn und vorzeigbarem Wohlstand weiter zu, in der DDR scharte man sich stärker im sozialen Kreis der Familie und Freunde umeinander. Die kirchlichen Gemeinden erhielten einen anderen Stellenwert als im Westen; sie waren nicht einfach Ort der Sonntagsgot-tesdienste, zu denen man sein neues Auto oder den Pelzmantel der Gattin, also seinen Wohlstand, sein „Glück“, vorführte. Sie gewannen eigenen Heimatcharakter als Rückzugsraum außerhalb der Staatsideologie, aber innerhalb des Staates. Im Westen stellte sich demgegenüber eine zu-nehmende Übereinstimmung von Kirche und Staat ein. Die Kirchen waren ganz anders als in der DDR „staatstragend“, während sie dort mehr und mehr der einzig verblie-bene Ort der Opposition wurden.

Im Osten wurde eine Staatsideologie entwickelt, die sich vom Faschis-mus des Hitler-Regimes bewusst distanzieren und das „neue Deutsch-land“ erfolgreich sozialistisch auf-bauen wollte. Dadurch wollte man sich plakativ von der Vergangenheit und von der Tatsache, dass nicht wenige Deutsche damals stromlini-enförmig mit marschiert waren, als emanzipiert darstellen. In der Bun-desrepublik glaubte man an einen vermeintlich ideologiefreien Wie-deraufbau, der sich tatsächlich aber an der Ideologie von Gewinn und Wachstum orientierte („immer mehr, immer größer, immer weiter...“).

Psychologisch gesehen gibt es im Hintergrund der Entwicklungen in beiden deutschen Staaten mehr Gemeinsamkeiten, als es auf den ersten Blick erscheint: Im Sinne eines Kompensationsmechanismus war man diesseits und jenseits der Grenze gleichsam zum Erfolg gezwungen. Der Erfolg konnte der sichtbare Be-

weis sein, dass es nach dem Desa-

ster des Nazismus dem Volk, das so

viel Unheil angerichtet hatte, nun in

neuem Rahmen gelingt, sich wieder

einen Platz in der Völkergemeinschaft

zu „verdienen“, sei als besonders

gute Sozialisten oder als erfolgreiche

Wirtschaftler.

und Aufbauen wäre das „Glück“ im Sinne wirtschaftlichen Erfolgs nicht möglich gewesen. Aber der „Schmied“ hatte noch einige Um-stände zu seinen Gunsten, ohne die er sein Glück nicht hätte schmieden können.

Der wirtschaftliche Aufschwung war zwar eine Leistung; aber möglich wurde er nur, weil die weltpolitische Lage sich geändert hatte: Die Einsicht, aus dem Lande der Besiegten nicht unbedingt einen „Kartoffelacker“ zu machen, wie ursprünglich im amerikanischen „Morgenthau-Plan der De-Industrialisierung und Re-Agrarisierung“ vorgesehen, hatte die wachsenden Spannungen der sich damals herausbildenden Blöcke von

Ost und West zum Hintergrund; nun ging es vielmehr darum, ihm dem Land und seinen Bewohnern zu hel-fen selbst erfolgreich zu wirtschaften und sich zu entwickeln. Da brauchte man gegebenenfalls einen potenten Partner gegen den jeweils anderen Block. Bedauerlicherweise führte die Grenze dieser Blöcke genau durch die Besatzungszonen Deutschlands. So entstanden in jedem Teil Bedin-gungen, die zur Autonomie führten, was zugleich aber auch die endgültige Abkoppelung der Entwicklungen im Westen von denen im Osten und so-gar eine gegenseitige Frontstellung beider Teile bedeutete.

Wirtschaftlich hatten die Menschen in der westlichen Bundesrepublik dieser

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zum themazum themazum themazum thema

Auch einer größeren sozialen Einheit, einer Gruppe oder einem Volk, ist es bei aller Unterschiedlichkeit der individuellen Ausprägungen schlech-terdings nicht möglich, dauerhaft „in Sack und Asche“ zu gehen, nach außen unermüdlich zu bereuen und Schuld zu bekennen und dabei nicht „kollektiv“ depressiv zu werden.

Das schreit geradezu nach Kompen-sation. Ohne irgendeinen Ausgleich würde man verzweifeln. Und um nicht kollektiv zu verzweifeln, legten die Deutschen jenen Spagat hin, der es ihnen einerseits erlaubte sich von der Vergangenheit zu distanzieren und das erwartete Reuebekenntnis der Welt gegenüber abzulegen. Gleich-zeitig konnten sie andererseits aber nach außen wie nach innen zeigen, dass sie etwas leisteten und dabei auf Anerkennung hoffen: Für den wirt-schaftlichen Aufschwung und den Aufbau der Demokratie, sozusagen im Doppelpack. Und das anders als in den Jahren zuvor nicht mit krie-gerischer Ausbeutung der Nachbar-völker oder der Juden im eigenen Land.

So etwas macht bei allem Unglück stolz auf sich selbst und schmeichelt dem Selbstwertgefühl. Im vorliegen-den Kontext gestattete es zudem die Sünden der Vergangenheit kräftig zu verurteilen, wie von der Welt erwar-tet, ohne seinen Selbstwert völlig aufgeben zu müssen; ja ein neues Selbstbewusstsein konnte sogar entstehen. Es ermöglichte bei allem Eingeständnis der desaströsen Ver-gangenheit mit ihren Verbrechen, an denen man ja wohl oder übel beteiligt gewesen war, offenbar auch eine gewisse Distanzierung davon; denn es fällt auf, dass bei aller Verurteilung

oft der Eindruck entstand, das seien „ganz andere Deutsche“ gewesen, die das vergangene Unheil angerich-tet hatten.

Wie im individualpsychologischen Kontext gilt auch hier: Die Kompen-sation erfolgt häufi g über Leistung. Leistung bringt erhoffte Anerkennung und Lob von außen und kompensiert Unzulänglichkeitsgefühle im Inneren. Je stärker die sind, umso mehr muss über Leistung kompensiert werden. Mit anderen Worten: Umso mehr muss man ‚seines Glückes Schmied‘ sein − und daran glauben. Beide deut-

sche Staaten schienen, rückblickend

betrachtet, in ihren jeweiligen Kon-

texten bestrebt zu sein, „Musterschü-

ler“ zu werden: demokratisches Wirt-

schaftswunderland hier bzw. sozial-

istischer Vorzeigestaat dort.

Dass dabei viel Heuchelei im Spiel war, trifft hier wie dort zu. Sozialpsy-chologisch gesehen sind es in der Bundesrepublik die „68er“, die im Sinne des Wortes mit dem „Aufbre-chen“ der Kompensationsstruktur und dem damit verbundenen Heu-cheln beginnen wollten − freilich ohne durchgreifenden Erfolg.

Der Unterschied zur DDR besteht im Kern darin, dass dort das Regime als Regime den Kompensations-zwang zu bedienen versuchte und Leistung kollektiv „verordnete“. Ehe-malige DDR-Bürger erinnern sich mit gemischten Gefühlen noch an die zahlreichen „Fünf-Jahres-Pläne“ der sozialistischen Aufbauarbeit, die genau das darstellten: Staatlich ver-ordnete (und erzwungene) Leistung seiner Bürger.

In dem Maße, wie das Regime sich mehr und mehr vom Volk abkoppelte

(ohne dies wahrhaben zu wollen), höhlte sich der Mechanismus aus. Es gab von Anfang an wenig Über-einstimmung zwischen der Mehrheit der Bevölkerung und dem Regime. Während in der Bundesrepublik Leis-tung im dargelegten kompensato-rischen Sinne zunächst durchaus vom Individuum auch aus eigenem Antrieb erbracht wurde, musste der Versuch in der DDR, diese Aufgabe auf das Kollektiv der Bevölkerung zu übertragen, misslingen. Das „Dritte Reich“ hatte den Menschen eine kollektive Ideologie mit „völkischen“ und rassistischen Inhalten vermittelt, die gerade eben erst in einem drama-tischen und traumatischen Desaster geendet hatte. Diese Ideologie war ja nicht völlig ohne Zustimmung geblie-ben. Ohne auch nur Atem holen zu können, ohne sich vom Schock dieses Ausganges, der Täuschung und der existenziellen Verunsicherung durch das eigene Mittun erholt zu haben, bekam man nun eine andere kol-lektive Ideologie als Heilsbringer verordnet. Das musste misslingen. Zumal deren Ausprägung im Staat –weil eben „verordnet“ − mindestens so autoritär war wie die vorherige. Der „Neuanfang“ in der DDR war im Ansatz zum Scheitern verurteilt.

Natürlich mussten auch die Bürger der DDR mit der eigenen Belastung in der Vergangenheit zurecht kommen, mussten kompensieren; nur dass sie sich dabei nicht unwidersprochen dem verordneten Kompensationsme-chanismus des neuen Regimes an-schlossen. Auch für sie war Leistung sicher ein Mittel der Kompensation. Aber diese musste im vorgegebenen Rahmen des Systems und zum Teil sogar gegen dieses erfolgen. Eine „schizophrene“ Situation.

Nach dem Jubel über die Wiederver-einigung stellte sich bald heraus, dass es bei den ehemaligen DDR-Bürgern durchaus so etwas wie Stolz gab auf das, was sie in ihrem Rahmen innerhalb des Systems bzw. trotz des Systems geleistet hatten. Dass diese Leistungen nun nichts mehr wert sein sollen, ist ein Grund für das heutige Missbehagen zwischen beiden Teilen.

‚Ihres Glückes Schmied‘ waren die Nachkriegs-Deutschen also in ganz unterschiedlichem Maße. An dem Bild stimmt, dass sie gleichsam am vor-handenen ‚Material‘ gearbeitet haben und daraus etwas gemacht hatten. Weder die Auswahl des ‚Materials‘, noch die Rahmenbedingungen lagen in ihrer Kompetenz. Sie mussten mit dem vorlieb nehmen, was nach dem Krieg übrig geblieben war.

Man kann sein Glück eben nicht

vollkommen nach eigenem Belieben

‚schmieden‘; immer hat man es mit

irgendwelchen Vorgegebenheiten

zu tun. Mit diesen umzugehen und

sie zu nutzen, kann man lernen. Das setzt voraus, dass man in einer gewissen Bescheidenheit das ak-zeptiert, was gegeben ist, seien es die Nachkriegsbedingungen wie in unserem Beispiel, oder die persön-lichen Bedingungen des jeweils ganz konkreten Lebens.

Dass man allerdings trotz solcher Grundeinstellung beim ‚Schmie-den seines Glücks‘ gleichwohl sein Unglück und das vieler anderen schmieden kann, hatten die Jahre davor gezeigt. Es muss also noch etwas hinzukommen: Die Abwägung, unter welchen Bedingungen ich mein ‚Glück‘ zustande bringe und mit welchen Folgen – die Frage nach

dem Preis sozusagen, den mich und andere mein ‚Glück’ kostet. Das setzt kritische Defi nition dessen voraus, was ich für mein ‚Glück‘ halte, Ent-scheidung nach ethischen Werten und moralische Verantwortung für das, was ich zu seiner Erreichung zu tun bereit bin - und die Erkenntnis, dass nicht bloße ‚Sachzwänge‘ allein entscheidend sind, sondern immer auch meine ganz persönliche Haltung zur jeweiligen Sache.

Dies impliziert, dass man interve-niert, wenn beispielsweise beim gemeinschaftlichen Streben nach ‚Glück‘ ethische Grundsätze und Verantwortungen verletzt werden. Die Subsummierung allen Handelns unter ein zum Selbstzweck gewor-denes Glücksstreben, sei es nun individuell oder kollektiv egoistisch, ohne dieses ethisch zu refl ektieren und zu verantworten, kann eben zum Desaster führen.

Auch beim weltweiten Wiederauf-bau nach dem Weltkrieg fand dieser Aspekt zu wenig Geltung – und das gilt bis heute: Entwicklungen wie zunehmende Armut aufgrund von Nahrungsmittelknappheit in der Welt werden erst jetzt, wo sie einfach nicht mehr geleugnet werden können, ernst genommen, obwohl sie kausal eindeutig im globalen Kontext des permanenten Strebens nach Kosten-senkung und höheren Gewinnen stehen.

Die Kunst des passenden Verhaltens liegt hier, wie in so vielem was der Mensch tut, in der kritischen Wahr-nehmung, im rechten Maß und in der refl ektierenden Verantwortung: Weder zu viel an eigenem Tun, noch zu wenig. Aktiv sein und zuwarten können, hinschauen, handeln und prüfen und gegebenenfalls neu und anders handeln. Dies bedarf indes einer stabilen Rückbeziehung auf eine am Wert des Menschen orien-tierte Ethik oder einen die Menschen liebenden Gott als korrigierende Kri-terien. Sonst bekommt das Streben nach ‚Glück‘ leicht eine fremd- und selbstzerstörerische Eigendynamik. Die Verläufe der Geschichte in den autoritären ideologisch dominierten Systemen sprechen, wie beim Drit-

Prof. Dr. phil. Rainer J. Wallerius

Master of Arts, Professor im Psychology-Departement, C.U.-University, Miami/USA und Jef-ferson-City, Präsident des Euro-päischen Netzwerks für Beratung, Psychologie und Therapie e.V., Supervisor, Psychologische Praxis

ten Reich deutlich geworden, eine beredte Sprache.

Auf der Ebene der Handlungsmaxi-men gilt heute noch der Ausspruch des Barockphilosophen Friedrich Oetinger (1702 – 1782); der, ergänzt durch den Aspekt der ethischen Re-fl exion, stellt immer noch die beste Art dar, sein Leben im Wechsel von Aktivität und Zuwarten zu gestalten. Er gilt auch für den ‚Schmied des eigenen Glücks‘, wenn er vermeiden will, dass dies nicht zum eigenen oder zum Unglück anderer gerät; denn er verlangt, dass man hinschaut, unterscheidet und - im ergänzenden ethischen Sinne - mutig handelt:

„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,den Mut,Dinge zu ändern, die ich ändern kann,und die Weisheit,das eine von dem anderen zu unterscheiden.“

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zum themazum themazum themazum thema

Wenn ich mich nach einer mehr-tägigen Geschäftsreise in meinem Büro an den Schreibtisch setze, dann wiederholt sich das immer gleiche Schauspiel. Ich werde von einer Flut von mehr oder weniger wichtigen Emails, einer Liste von Rückrufwün-schen und einem Stapel von Post empfangen. Bis ich überhaupt dazu komme mich daran zu wagen, haben meine Mitarbeiter schon mit ihren Köpfen in das Büro geschaut und Gesprächsbedarf angemeldet. In die-sen Situationen fühle ich eine leichte Panik in mir aufsteigen und ich frage mich, wie ich das alles schaffen soll.

Der Alltag einer Führungskraft ist heute geprägt von vielen Anforde-rungen. Und dabei spielt es kaum eine Rolle, ob man in der freien Wirt-

schaft oder im so genannten Non-Profi t-Bereich tätig ist. Die Gründe für den gestiegenen Druck auf Führungs-kräfte sind vielfältig. Zum einen lässtder Kosten- und somit Erwartungs-druck, der auf Führungskräften lastet,kaum Spielraum für großzügig ge-schnittene Arbeitsplatzbeschreibun-gen. Immer mehr muss von immer weniger Mitarbeitern bewältigt wer-den. Wenn man dann noch Entschei-dungsträger ist, kommt der Druck der Verantwortung mit hinzu. Wer als Führungskraft auch noch Personalver-antwortung trägt ist darüber hinaus der Erwartung ausgesetzt, dass er seine Mitarbeiter zu fördern und zu fordern hat. Diese Anforderungen sind in der Regel eine Mischung aus eigenen Ansprüchen und Erwar-tungen des Umfeldes, was es umso schwerer macht zu defi nieren, was

Führungskräfte &Gesunder Lebensstil

Impulse aus der Praxis

VON JOCHEN GEISELHART nun wirklich zu tun ist.

Der Druck dem man ausgesetzt ist, hat nicht nur Ursachen in dem unmit-telbaren Arbeitsumfeld, sondern auch in gesellschaftlichen Veränderungen. Die Welt ist „kleiner“ geworden. Die Möglichkeiten zu reisen, zu kommu-nizieren (ohne E-Mail und Handy läuft doch heute gar nichts mehr) sind nicht nur ein Segen, sondern oft auch die Ursache von Überforderung und Stress. Da es so schnell geht, hat man auch schnell einen unnötigen Anruf getätigt und ein überfl üssiges E-Mail geschrieben. Es bringt nichts sich in Zivilisationskritik zu üben und ein „Zurück-zur-Zeit-der-guten-alten-Schreibmaschine“ zu propagieren. Wir müssen lernen genau in diesem Umfeld zu arbeiten, Erfolg zu haben und zu überleben. Nur wie?

Vorwort der Redaktion: Gerade Führungskräfte sind Menschen in Ver-antwortung für viele andere. Inwieweit gelingt es Ihnen, ein Modell zu sein für eine gelungene „life balance“? Was hat sich aus Ihrer reichhaltigen Erfahrung bewährt, im Spannungs-feld der Anforderungen die allgegen-wärtige Überforderung zu vermeiden oder gesunde Grenzen zu ziehen: Die persönlichen Grenzen von Gott erweitern zu lassen, sich innerhalb struktureller Grenzen zu bewegen mit der von Gott erbetenen Gelassen-heit, Dinge hinnehmen zu können, die momentan nicht veränderbar sind. Oder ganz einfach den Mut aufzubrin-gen, sich und den andern aktiv Gren-zen zu setzen? Wir haben dazu einen Pastor & Coach für Führungskräfte, einen Ingenieur & Abteilungsleiter sowie eine Lehrerin an Gymnasien um einen entsprechenden Impuls gebeten.

Wie kann ich heute Führungskraftsein und (trotzdem) einen gesunden Lebensstil praktizieren?

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zum themazum themazum themazum thema

Jochen Geiselhart

verheiratet, 4 Kinder ist nach jahrelanger Tätigkeit in derfreien Wirtschaft derzeit als Pastor, Trainer und Coach für Führungs-kräfte in Wirtschaft und imNon-Profi t-Bereich aktiv.

Kenne deine Aufgabe: Wir müssen uns klar machen, was unsere zen-tralen Aufgaben sind, und welche Priorität sie haben. Eine Führungs-kraft muss in der Lage sein, den wichtigen (nicht den dringlichen) Aufgaben, Vorrang zu geben. Wer das nicht schafft, wird seiner Auf-gabe immer hinterher laufen.

Sei gut organisiert: Eine Füh-rungskraft muss lernen sich zu or-ganisieren und einen guten Über-blick über Termine, Aufgaben und Projekte zu behalten. Um daran zu arbeiten kann man auf eine Reihe von hervorragenden Seminaren und Büchern zurückgreifen.

Sei konsequent: Viele Führungs-kräfte sind gut in der Planung, lassen sich aber immer wieder im Alltag leicht ablenken und lassen sich in Beschlag nehmen von an-deren Aufgaben (in der Regel von Prioritäten anderer Menschen!).

Sei fähig zu reduzieren: Eine der Hauptfähigkeiten in der modernen Welt ist die Fähigkeit auszuwählen und zu reduzieren. Mit einigen ein-fachen Fragen, wenn man sie denn radikal und konsequent beantwor-tet, kann man schon eine Menge an Entspannung für die übervolle und überlastete Seele erreichen: Muss ich das wirklich haben? Muss ich das wirklich lesen, anschau-en, konsumieren? Muss ich das wirklich wissen? Eines haben zum Glück alle Errungenschaften des Informationszeitalters gemeinsam: Sie besitzen alle (noch) einen Aus-schaltknopf und in der Regel pas-sieren keine Katastrophen, bloßweil ich mal nicht mein Handy an-habe.

Sei demütig: Viel Stress entsteht, weil wir uns selbst zu wichtig neh-men. Wer lernt, dass er nicht alles kann und auch nicht alles können muss, wird weitaus entspannter an

sein Tagwerk gehen. Wenn wir ler-nen, uns selbst ein wenig zurück-zunehmen, nicht alles persönlich zu nehmen und vor allem anderen um uns herum mehr zuzutrauen, wird das auch uns das Leben leich-ter machen. Wir müssen auch nicht jede Gelegenheit wahrnehmen, um uns zu beweisen und zu zeigen, wie gut wir sind.

Lerne dem Wichtigen den nöti-gen Raum zu geben: Wenn man sieht, wie manchmal Projekte und Vorhaben im berufl ichen Alltag mit einem Hochdruck und einer Inten-sität vorangetrieben werden, als ob davon der Weltfriede abhängt, dann wird klar, warum wir immer mehr zu Getriebenen werden. Un-sere Arbeit muss getan werden, darf aber auf Dauer nicht den Platz der wirklich wichtigen Bereiche in unserem Leben einnehmen.

Sorge dich um deine sozialen Kontakte: Hier spreche ich im Be-sonderen männliche Führungskräf-te an, die über ihre Arbeit gerne ihre sozialen Kontakte vernach-lässigen. Ehepartner, Kinder, und vor allem Freunde brauchen ihren Platz in unserem Leben. Termine mit unseren sozialen Kontakten sollten Vorrang haben. Kaum je-mand hat auf seinem Sterbebett bedauert, dass er nicht genug im Büro war, aber wohl, dass er sich nicht genug Zeit für seine Familie und Freunde genommen hatte.

Verliere nicht den Kontakt zu dir selbst: Führungskräfte sind permanent gefordert, sich für andere einzusetzen und verlieren leicht den Kontakt zu ihrer eigenen Person. Was tut mir gut? Was hilft mir mich zu entspannen? Wie empfi nde ich und wie gehe ich mit Gefühlen auf eine gesunde Weise um? Zeit zum Nachdenken und zum Refl ektieren, u. a. auch über

die eigene Persönlichkeit ist kein Luxus, sondern eine absolute Not-wendigkeit, damit wir auf einem guten Weg bleiben.

Verliere nicht den Kontakt zu deinem Schöpfer: Eine Füh-rungskraft braucht das Bewusst-sein, dass sie mit ihrer Verantwor-tung nicht allein gelassen ist. Als Christ kann ich mich immer wieder im Gebet an meinen Schöpfer wenden. Gerade dann, wenn ich an meine Grenzen komme, dann hilft mir das Wissen einen Helfer an meiner Seite zu haben.

Zum Schluss noch ein Gedanke: Nimm das Leben als ein Geschenk an, das sich lohnt zu leben. Als Beschenkte können wir fröhlicher, positiver und zuversichtlicher durchs Leben gehen, werden eine ange-nehmere Ausstrahlung haben und schlicht gesünder leben.

„Durch spezifi sche äußere Reize her-vorgerufene psychische und physio-logische Reaktionen bei Tieren und Menschen, die zur Bewältigung beson-derer Anforderungen befähigen.“

Etwas das uns hilft, besondere Anfor-derungen zu bewältigen. Hört sich gut und sehr willkommen an. Ist es auch, aber – wie so vieles – nur gut und auf Dauer verträglich, in ausgewogenem Maße. Haben Sie es erkannt?

Die Rede ist von Stress. Die Defi ni-tion geht noch weiter: … Und zum anderen die dadurch entstehende körperliche und geistige Belastung, also die Kehrseite des Stresses. Und damit sind wir schon mitten drin im Spannungsfeld von Belastung und Entlastung und dem richtigen Aus-balancieren.

Meine Wahrnehmung ist, dass der Stress allgegenwärtig ist. Keine Altersstufe oder Berufsgruppe wird ausgelassen. Die tagtägliche beruf-liche oder familiäre Belastung wird von vielen als Dauerstress empfun-den. Die Minderheit sind inzwischen eindeutig die Nicht-Gestressten.

Obwohl jeder darüber spricht, sind wir paradoxerweise diesem gesell-schaftlichen Phänomen scheinbar unvorbereitet ausgeliefert. Obwohl konkrete und eindeutige Signale von Überforderung und fehlender Stressbewältigung bereits bei un-seren Grundschulkindern vorliegen, ist der Umgang mit Stress, etwa durch altersgemäße Lehreinheiten, noch ganz am Anfang. Es gibt Mut machende Ansätze, aber das ist noch der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“.

In den Betrieben sind die negativen Auswirkungen längst erkannt und ihnen wird in vielfältiger Form begeg-net, etwa durch Stressbewältigungs-techniken, um die Stressreaktionen zu dämpfen bzw. zu versuchen, diese erst gar nicht (destruktiv) entstehen zu lassen. Trotzdem sind hier Selbst-hilfe und Selbstverantwortung bei der Lebensgestaltung gefordert und ich gebe gerne einige Ansätze weiter, die mir helfen.

VON WERNER HANTL

Drei Dinge sind mir vorab noch wichtig:

Wir sollten nicht versuchen den Stress zu beherrschen oder ihn gar bewältigen zu wol-len, da er in uns doch Aktivitäten freisetzt, die konstruktiv genutzt werden können. Der richtige Umgang und das rechte Maß sind die Lösung.

Ich empfi nde mich bei diesem Thema immer als der Lernende und habe keineswegs den Stress „im Griff“. Immer neue Herausforde-rungen zeigen mir die vielen Facetten des Stresses.

Bei allem Bemühen zur Ausgewogenheit ist es normal, die Balance zu verlieren. Die rechte Balance ist kein Dauerzustand, aber immer erstrebenswert.

Selbsthilfe & Selbstverantwortungbei der Lebensgestaltung –Was ist das?

Page 8: De'ignis Magazin Nr. 35

zum themazum thema

1514

zum themazum thema

Folgende Fragen helfen zu einer ersten Standortbestimmung:

Was muss ich und was will ich tun?

Was kann ich und was meinen Andere, was ich können sollte?

Bin ich an der richtigen Stelle?

Bin ich mir sicher das Richtige zu tun oder tue ich vieles, um dabei auch das Richtige dabei zu haben?

Was kann und was sollte ich ändern?

Wie weit reicht mein Einfl ussbereich und was ist außerhalb meiner Verantwortung?

Es ist sehr verlockend gefragt zu sein. Das vermittelt ein Gefühl der Wichtig-keit. Die Gefahr aber besteht darin, dabei die eigenen Grenzen zu igno-rieren und dies zunächst noch nicht einmal zu bemerken. Auch wenn es schwer fällt, es ist einfach nur klug, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und sich innerhalb seiner Möglichkeiten zu bewegen, machbare und ausge-wogene Positionen anzustreben und realistisch zu planen. Alles andere ist

vorprogrammierter Stress. Um hier eine klare Linie zu setzen sind eigene Prinzipien und Werte, beispielsweise die Bedeutung von Beziehungen wichtig: Gute Ordnungen zu suchen oder Gewohnheiten wie Pünktlich-keit, Zuverlässigkeit oder Vertrau-enswürdigkeit zu seinen Tugenden zu machen und konsequent daran zu arbeiten. Eigene Werte dürfen nicht verhandelbar sein, sie müssen zum festen, tragfähigen Bestandteil meines Lebens werden. Daran muss ich mich messen lassen!

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld aus Matthäus 25 ist mir dabei hilf-reich. Dort wird von drei Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen berichtet. Nach meinem Verständnis ist nicht das Maß der Gaben das Entscheidende, sondern das, was aus der Begabung gemacht wird. Gott erwartet, dass wir mit unseren Talenten wuchern und dabei ist die gesamte Fülle von Gaben gemeint. Egal, ob viele oder wenige Talente, etwas daraus zu machen ist die Botschaft.

Für mich bedeutet das, meine Fä-higkeiten kennen zu lernen und sie einzusetzen. Meine persönliche Vision

ist daher: Ich möchte so ein guter und getreuer Knecht − wie in dem Gleich-nis − sein. Daran richte ich meine Leben aus. Bei aller Unzulänglichkeit und Misserfolgen.

Bei der Führungsverantwortung legtder Vorgesetzte den Stil und die Artder Zusammenarbeit mit seinerMannschaft fest. Es ist ein Zeichen von Stärke, den Mitarbeitern zu zeigen und es auch mit Worten auszudrü-cken, dass der Chef auf sie angewie-sen ist. Das macht das Team stark, schafft ein gutes Klima, gibt jedem seine Bedeutung und ist in jeder Be-ziehung hilfreich für das Ergebnis. Die Mitarbeiter müssen sich wohlfühlen und Vertrauen haben. Ein Maß dafür ist, in welchem Umfang sie auch persönliche Dinge Ihrem Chef anver-trauen. Aber auch selbst kann dieser dazu in die Vorleistung gehen. Etwa durch die Bitte: „Ich brauche Ihren Rat, ich komme da nicht alleine weiter!“ Bei wem würde eine solche Offenheit des Chefs nicht große Bereitschaft der Unterstützung auslösen? Die regel-mäßigen Mitarbeiterbeurteilungen sollten auch dazu genutzt werden ein Feedback über sich als Vorgesetzten einzufordern! Wer zuvor ein Klima der Offenheit und der Wertschätzung

gepfl egt hat, wird hier viele wertvolle Impulse erhalten.

Weiterhin schätze ich den Führungsdi-alog: Ein regelmäßiger Austausch mit anderen Führungskräften, bei demProblemfälle (auch eigenes Versagen) vertraulich angesprochen und offen diskutiert werden. Das Erkennen, dass ich mit meinem so spezifi sch ge-glaubten Problem auf viel Verständnis und ähnlich gelagerte Fälle stoße, war für mich eine große Hilfe.

Sich auf Veränderungen einlassen! Die Veränderung ist der Normal-fall! Sich dagegen aufzubäumen ist ein verkennen der Realität. Die Veränderungsbereitschaft, anders ausgedrückt Flexibilität wird in im-mer höherem Maß unseren Alltag bestimmen. Traditionen wahren, aber auch den Wandel aktiv gestalten, zwi-schen diesen Polen gilt es die Balance zu fi nden.

Wer unter Anspannungen lebt muss, im Sinne der Eigenverantwortung, unbedingt auch für Entspannungen sorgen. Diese Gelegenheiten erge-ben sich nicht einfach „nach getaner Arbeit“, sondern müssen bewusst und immer wieder neu genommen werden.

Bei mir sind das regelmäßige Spa-ziergänge, manchmal mit Fotoappa-rat, um die Bilder festzuhalten, wie ich meine Welt sehe. Mindestens einmal in der Woche ein ausgedehntes Jog-ging wobei ich ein Jahresziel gesetzt habe. Dazu muss ich regelmäßig unterwegs sein und darüber führe ich Aufzeichnungen. Wenn das Timing gestimmt hat und das Ziel erreicht ist, wird der letzte Lauf im Jahr ein kleiner Triumph, auch wenn das sonst niemand bemerkt.

Immer entspannender erlebe ich auch Saunabesuche. Nach einiger Zeit sind die passenden Saunatypen, Ruheorte und die optimalen Zeiten gefunden. Einfach wohltuend!

Mindestens einmal im Jahr ziehe ich mich für ein paar Tage zurück. Das kann der Aufenthalt in einem Kloster sein oder auch eine Präventionskur. Hier gilt immer, weniger ist mehr. Wenig äußere Formen die ablenken und viel Zeit mit mir selbst. Dieses Jahr denke ich über einen Teil des Jakobsweges nach. Meine Vorgaben: Ruhiger Abschnitt, im Umkreis von max. einer Autostunde und einige Tage unterwegs sein. Alles was man wirklich braucht im Rucksack.

Etwas geselliger aber trotzdem sehr erholsam sind für mich Hüttenwan-derungen. Zwei Touren mit jeweils 2 Übernachtungen sind bereits ge-bucht.

Wer das Glück hatte, in seinen frü-hen Jahren ein Instrument lernen zu können, sollte es unbedingt wieder auspacken. In meinem Fall ist es die Klarinette. Es gibt viele Gelegen-heiten sich selbst und anderen damit eine Freude zu machen. Derzeit lasse ich mir ein paar Gitarrengriffe bei-bringen. Musik erreicht uns auf einer völlig anderen Ebene und hat für mich fast etwas Therapeutisches.

Dranbleiben und Disziplin (übrigens zwei sehr wichtige Werte für mich) helfen auch hier zu Erfolgen. Erinnern Sie sich noch? Stress hilft uns zur Bewältigung besonderer Anforde-rungen. Wie wäre der Gedanke, wenn wir die Stressbewältigung zu so einer besonderen Anforderung erklären?

Page 9: De'ignis Magazin Nr. 35

sind, Angehörige und Freunde von Betroffenen, Schüler, Studenten, ehemaligen Patienten usw.

Unser Stand hatte stets großen Andrang. Viele Besucher nahmen sich Informationsmaterial über unsere Angebote und DE’IGNIS-Magazine mit.

Das Christival war insgesamt stark umkämpft. Es gab jeden Tag Demonstrationen und Polizeiein-sätze. Manche Veranstaltungen hätten sogar ohne Polizeischutz nicht stattfinden können. Nicht zu-letzt wurden die Demonstrationen durch ein Seminar ausgelöst, wel-ches schon im Vorfeld abgesagt wurde. Dabei sollte Menschen mithomosexuellen Neigungen in ihrer Problematik geholfen werden. Leider wurde dies von den Demonst-ranten als Diskriminierung Homo-sexueller interpretiert.

Trotzdem war die Veranstaltung geprägt von einer sehr guten geist-

FACHKLINIK-NEWS

Vom 30. April bis 04. Mai 2008 fanden sich 16.000 Leute aus den verschiedensten Ecken Deutschlands beim christlichen Jugendkongress Christival in Bremen ein. Die Ver-anstaltung stand unter dem Motto „Jesus bewegt“. Auch wir von DE’IGNIS waren mit einem Stand auf der „Messe missionarischer Möglichkeiten“ vertreten.

Von Donnerstag bis Samstag war die Messe immer anschließend an die Gottesdienste von 12 bis 19.30 Uhr geöffnet. Unser Stand war umgeben von diversen Informationsständen von Bibelschulen, Menschenrechts-organisationen, Verlagen und vielen,vielen mehr. Außerdem gab es eineSitzecke, in der man bekannte Künst-ler wie z. B. Sarah Brendel hautnah erleben konnte.

Wir durften interessante Gespräche mit den verschiedensten Leuten führen: Pastoren, Ärzte, Lehrer,Menschen, die von psychosoma-tischen Erkrankungen betroffen Fortsetzung auf Seite 25

DE´IGNIS-Messestand auf dem Christival

16

zum themazum thema

Als Lehrer hat man die Freiheit, seine Arbeitszeiten zu einem guten Teil selber zu bestimmen und zu strukturieren. Aber Lehrersein ist mehr als Selbstorganisation und Wissensvermittlung. Man ist als Mensch, Vorbild und Autoritätsperson gefragt. Damit umzugehen, will ge-lernt sein. Die vielfältigen Herausfor-derungen bringen fast jeden Lehrerfrüher oder später an seine persön-lichen Grenzen.

Meine ersten 3 Jahre Schuldienst (ich kenne den Schulalltag mittlerweile seit 5 Jahren) waren von inneren Spannungen und dem ständigen Gefühl der Überforderung geprägt. Überforderung wegen der vielen neuen fachlichen Aufgaben, der nöti-gen Selbstorganisation aber auch we-gen der neuen Rolle als Erziehungs- und Autoritätsperson und bestimmt auch wegen einer guten Portion Lei-stungsdenken und Perfektionismus.Meine Arbeitszeiten lagen weit über dem, was für mich gesund war, für Sport oder sonstigen Ausgleich fand ich kaum Zeit noch Muße. Die Schule beherrschte meine Gedanken nicht

nur zu meinen Arbeitszeiten, sondern auch zu den Zeiten, in denen ich ab-schalten wollte.

In einem Schuljahr hatte ich beson-ders viele Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen. Unter anderem war da eine Klasse, der ich disziplinmäßig und auch auf persön-licher Ebene relativ hilflos gegen-überstand. Durch den Stress und den Druck kam ich in eine echte Krise: Ich zweifelte an meiner Kompetenz und stellte meine (Lehrer-)Persön-lichkeit und Ausstrahlung ernsthaft in Frage.

Diese Krise war aber zugleich auch der Wendepunkt in meinem Berufsleben. Mein Weg in die innere Ruhe ging von Selbstdisziplin und Anwendung von Methoden hin zur Beschäftigung mit der eigenen Biografi e und vor allem zum Gebet.

Ich begann also zunächst, mich inten-siv mit Zeitmanagement und Selbst-organisation zu beschäftigen. Dabei traf ich konkrete Entscheidungen und setzte mir feste Termine in meinem

Eine gesunde Balance imBerufsleben durch Gebet

Wochenplan, die nichts mit Schule zu tun hatten. Konkret Zeiten für andere ausgleichende Aktivitäten zu blocken half mir, sowohl gedanklich abzuschalten als auch meinen Ar-beitszeiten ein Ende zu setzen. Aber irgendwie stellte mich die Selbstdiszi-plin nicht zufrieden und die Probleme in der Schule ließen sich dadurch auch nicht wirklich lösen, denn die Wurzeln lagen tiefer.

Als ich mich näher mit meiner Bio-grafi e auseinander setzte, wurde mir bewusst, dass die Ursachen für Stress und das Gefühl von Überforderung im Grunde genommen in früheren Verletzungen und ungesunden Ge-danken-, Gefühls- und Verhaltens-mustern, die heute noch das Leben bestimmen, zu suchen sind. Auch das Lesen von „Prediger“ (ein Weisheits- buch des AT) inspirierte mich immer wieder und forderte mich heraus, mir Fragen zu stellen: Sind nicht „meine Mühen eitel und Haschen nach Wind“? Was suche ich eigent-lich? Welchen Nutzen ziehe ich aus der vielen Arbeit? Warum lasse ich es zu, dass mich die Arbeit und was

lichen Atmosphäre und einer tollenGemeinschaft unter den „Christival-lern“ und mit den Bremern.

Es war schade, dass die Zeit inBremen so schnell vergangen ist;bereits am Samstag mussten wir unseren Stand wieder zusammen-räumen und vier volle, anstrengende Tage hinter uns lassen.

DE´IGNIS im Internet: www.deignis.de

Seite 17

Page 10: De'ignis Magazin Nr. 35

DE´IGNIS im Internet: www.deignis.deDE´IGNIS im Internet: www.deignis.de

Gesundheits-Prävention

Individuelle Gesund-heitswochenDie Gründe für die Buchung einer individuellen Gesundheitswoche können ganz verschieden sein:

• Sie suchen Seelsorge inaktuellen Lebensfragen oderum eine Krise zu bewältigen.

• Sie suchen professionelle Hilfe, weil Sie körperlich-seelischeWarnzeichen beobachten.

• Sie brauchen Coachingfür Ihr persönliches Stress-management, um einemBurn-Out vorzubeugen oder

• Sie wollen Ihre Belastungsfähig-keit wieder aufbauen.

• Sie möchten Ihre Beziehungenals Paar oder als Familie stärken.

• Sie wollen sich einfach nur ver-wöhnen lassen.

Sie haben die Wahl zwischen dem günstigen Basisangebot,das Sie individuell ergänzenkönnen, und einer komplett nachIhren Bedürfnissen zusammen-gestellten Gesundheitswoche.

im Naturpark Schwarzwald

Präventionshaus

eine Einrichtung derDE´IGNIS-Fachklinik gGmbH

Markgrafenweg 17 · 72213 AltensteigTel. 0 74 53/94 94-0 · [email protected]

Gesundheit ist ein hohes Gut. Im Alltag ist uns häufi g garnicht bewusst, wie sehr wir mit unserem Lebensstil zu unserer Gesundheit beitragen oder ihr schaden. Gesundheitliche Prävention ist der Oberbegriff für alle Maßnah-men, die dazu dienen, Gesundheit zu erhalten und Krankheiten zu vermeiden. Das erfordert Ihre Eigeninitiative. Wir unterstützen Sie dabei mit völlig individuell gestaltbaren Gesundheitswochen und zielgruppenspezifi schen Angeboten.

Bitte fordern Sie unsere Informations-broschüre an! Infos fi nden Sie auch im Internet unter www.deignis.de.

Zielgruppenspezifi schePräventionsangeboteIn einer Gruppe Gleichgesinnter fällt es leichter, über persönliche Anliegen und Probleme zu sprechen. Deshalb haben wir zielgruppenspezifi sche Konzepte erstellt:• Gesundheitsvorsorge „50plus“• Gesundheitsförderung für Führungskräfte• Krisenbewältigung• Ehe-Woche• Präventionsangebot für Schulpädagogen• Präventionsangebot für Pastoren und andere kirchliche Mitarbeiter• Gesundheitsprävention für MissionareJe nach Zielgruppe werden verschie- dene Einzel- und Gruppenangebote (z. B. Gruppe zur Stressbewältigung, individuelle Lebensberatung, progres- sive Muskelentspannung, Physio- therapie) zusammengestellt.

Entdecken Sie neue Wege, miteinanderzu kommunizieren und mit Ihren gemein-samen Schwächen umzugehen.Sie haben in dieser Woche die Chance, Ihre Ehepartnerin /Ihren Ehepartner neu wahrzunehmen, kennen und lieben zu lernen.Außerdem erfahren Sie einiges über Rollen und Entwicklungen der Paar-Dynamik.

Prävention für EhepaareEhetherapie-Woche

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Hilfe, wenn es fast zu spät ist!

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Präventionshaus

Wohlfühlen im Haus Ruth wird noch leichter!

Für Patienten und Präventionsgäste ergeben sich neue Möglichkeiten, ihre „therapiefreien Zeiten“ mit Entspannung und Wohlfühlen zu gestalten.

Nach dem Kauf und Umbau einer Doppelhaushälfte (Nebengebäude des DE’IGNIS-Instituts, unmittelbar angrenzend an das bisherige Klinik-

Vom 27. - 29. März 2008 fand der erste christliche Ge-sundheitskongress im Kongress-Palais in Kassel statt. 1.100 Teil-nehmer aus ganz Deutschland trafen sich in den verschiedensten

Foren und Seminaren rund um das Thema „Beauftragt zu heilen –in Beruf, Gemeinde, Gesellschaft“. In den Kongress wurde von denVeranstaltern auch eine Ausstel-lung integriert, in welcher sich verschiedene Organisationen vor-stellen bzw. präsentieren konnten. Hier durften wir als DE’IGNIS-Fachklinik natürlich nicht fehlen. Michael Appel (Pflegekraft), Rainer Oberbillig (Leitender Psychologe), Susanne Behrend (Krankenschwester

und Bibliodrama-Leiterin) sowie Jens Rödel (Verwaltung) standen den Fragen der Besucher rund um das Leistungsangebot der Klinik Rede und Antwort. Zu unserem Erstaunen mussten wir feststellen, dass uns in der „ärztlich christlichen Welt“ viele Kongressteilnehmer noch nicht kannten. Natürlich haben wir jeden interessierten Besucher sofort mit allen nötigen Informationen versorgt. Wir haben gute Gespräche geführt und konnten

hohes Interesse an der Arbeit der Klinik feststellen. Auch ehemalige Patienten machten deutlich, wie gut ihnen die Be-handlung getan hat und dass sich ihr Leben seit dem Aufenthalt in unserer Klinik positiv verändert hat. Es war sehr wichtig, dass wir die Möglichkeit genutzt haben, auf diesem Kongress miteinem Informationsstand vertreten zu sein.

Christlicher Gesundheitskongress in Kassel

werden 3 Räume zur Verfügung stehen, wobei in ferner Zukunft in einem Raum eventuell auch ein Hydrojet-Massageliegeplatz zu finden sein könnte.

Mit den Umbau-/Anbau-Maß-nahmen soll im Spätsommer begon-nen werden. Die Fertigstellung ist für das Jahresende vorgesehen.

Umbau der Physiotherapie/Wellnessabteilung in Altensteig

gelände in Altensteig)

sowie der Er-richtung eines An-

baus sollen die Physio-therapie-Abteilung in

den 1. Stock und die Well-ness-Abteilung ins Erdgeschoß

des neuen Hauses umziehen.Durch den größeren Platz kön-

nen wir dann das Angebot im Wellness-Bereich erweitern undverbessern. Es ist geplant, dass eseine größere Sauna, ein Sanarium (eine Kombination aus üblicher Sauna und Dampfbad), eine Infra-rotlicht-Kabine, und 2 Whirlpool-wannen ihren Platz finden. Ebenso sollen 2 Duschen mit verschiedenen Düsen sowie eine Wärmebank mit Fußbecken bereitgestellt werden.

Außerdem ist der Anbau einer gemütlichen Ruhezone mit vielen Glaselementen, von der aus man auch in den Garten gehen kann, geplant.

Im Untergeschoß werden unsere Gäste eine Möglichkeit zum Um-ziehen und Vorduschen haben.

Für die Physiotherapie im 1. Stock

Normaler Glaube oder religiöser Wahn?

Fachleute diskutieren neue Forschungsergebnisse

konnte festgestellt werden, dass vor allem stabilere Partnerbeziehungen möglich geworden waren und damit auch die weitere Prognose der Be-einträchtigungen gekoppelt war.

Sehr interessant waren auchdie Ergebnisse von Hormonunter-suchungen bei depressiven Patienten der Klinik SGM Langenthal in der Schweiz, die von Dr. R. Hefti, Chef-arzt der psychosomatischen Abtei-lung dieser Klinik, vorgestellt wur-den. Er konnte nachweisen, dassdepressive Menschen schon in denMorgenstunden erhöhte Stress-hormon-Werte aufweisen und dass diese Werte gegen Ende einer Behandlung statistisch signifikant zurückgehen.

Dr. Samuel Pfeiffer, Chefarzt der Klinik Sonnenhalde in Basel-Riehen, Autor zahlreicher auch in Laienkreisen bekannter Bücher über psychische Erkrankungen, berichtete von seinen Untersuch-ungen über Patienten mit religiösem Wahn und wie dieser von gesundem Glaubenserleben abgegrenzt werden kann. Interessant waren seine Ergeb-nisse vor allem auch im inter-religiösen Bereich, z. B. über den religiösen Wahn auch bei mus-limischen Patienten, und die Be-wältigungsstrategien, die wahnhaft Erkrankte anwenden, um mit ihrem Wahnerleben zurechtzukommen.

Schließlich berichtete der Psycho-loge Dr. M. Richard von der Uni-versität Würzburg über seine Erfah-rungen mit Interviews über die Gottesbeziehung unter dem Ge-sichtspunkt, was die Art der Gottes-beziehung über die Bindungs-möglichkeiten eines Menschen aussagen kann. Verschiedene Bin-dungsstile konnten dadurch ab-gegrenzt werden, die noch mit den Erfahrungen aus den Eltern-beziehungen der Untersuchten ver-glichen werden sollen.

Mehr als 60 Fachleute aus Deutsch-land, Österreich und der Schweiz trafen sich am Samstag, den 8. März2008, zu einer Arbeitstagung in den Räumen des DE’IGNIS-Ge-sundheitszentrums in Egenhausen. Die Tagung wurde von der Akade-mie für Psychotherapie und Seel-sorge organisiert, die jährlich diesesForum anbietet, damit neue Ergeb-nisse aus verschiedenen Forschungs-bereichen vorgestellt und diskutiert werden können.

Dr. med. Rolf Senst, Chefarzt der DE’IGNIS-Fachklinik, der auch durch die Tagung führte, stellte die Ergebnisse einer Befragung ehemaliger Patienten 10 Jahre nach dem Aufenthalt in der DE’IGNIS-Klinik vor. Dabei erwiesen sich die Behandlungsergebnisse erstaun-lich stabil, über 80 % der Antworter gaben an, dass sich nach guten Anfangsergebnissen auch langfristig eine weitere positive Veränderung eingestellt hatte und sich die Be-handlung nachhaltig gelohnt habe.

Anschließend berichtete Prof. Dr.A. Barocka, Chefarzt in der KlinikHohe Mark, über seine Unter-suchung von Unterschieden in der Achtsamkeit von Depressiven und Gesunden. Das aus der buddhis-tischen Religion stammende Kon-zept der Achtsamkeit wird in der Depressionsbehandlung angewandt. Es ließ sich zeigen, dass depressive Menschen Schwierigkeiten haben, aufmerksam zu sein für den Augen-blick. In der Behandlung ergebensich damit Ansätze, die psychischen Symptome zu beeinflussen.

J. Arnold berichtete über eine Befragung von Menschen, die einesozialtherapeutische Langzeitthera-pie in einer Einrichtung bei Marburg, dem Glaubenshof Cyriaxweimar, absolviert hatten. Verglichen wur-den die Lebensbedingungen vor und nach der Behandlung. Dabei

DE´IGNIS-AKTUELL Seite 18Fachklinik DE´IGNIS-AKTUELL Seite 19Fachklinik

Page 11: De'ignis Magazin Nr. 35

NächsterSupervisionstage:

Psychotherapie undLebensberatung mit

Patienten/Klienten mitreligiöser Wertorientierung

Freitag, 12. Sept. 2008

DE´IGNIS im Internet: www.deignis.deDE´IGNIS im Internet: www.deignis.de

INSTITUT-NEWS

In dieser Fortbildung lernen Sie, Menschen mit see-lischen Problemen qualifi ziert auf der Basis biblischer Werte und Wahrheiten in Kombination mit wissen-schaftlicher, klinisch-psychotherapeutischer Fach-kenntnis zu helfen.

Um dieses Ziel in nur 2½ Jahren berufsbegleitend erreichen zu können, müssen wir Vorkenntnisse in Form eines abgeschlossenen Studiums in Medizin, Psychologie, Sozialwissenschaften, Pädagogik oder Theologie voraussetzen. Andere Vorkenntnisse in Christlicher Lebensberatung können ggf. ein Sonder-aufnahmekriterium darstellen.

Fortbildung in christlich-integrativer Psychotherapie

Die Fortbildung kann auch dazu genutzt werden, sich im Bereich Christlicher Lebensberatung selbständig zu machen. Für die Gründung einer DE´IGNIS-Bera-tungsstelle ist der Abschluss der Fortbildung Voraus-setzung.

Die Fortbildung beinhaltet Theorieblöcke, metho-disches Training, Selbsterfahrung, Supervision eigener Fälle und ein Praktikum.

Geleitet wird der Kurs von Dipl.-PsychologeRainer Oberbillig, der als Psychologischer Psycho-therapeut, Verhaltenstherapeut (dgvt) und Christ-licher Therapeut (IACP) seine über 20-jährige Erfahrung in ambulanter und stationärer Psycho-therapie auf der Basis des christlichen Glaubens einbringen wird.

Fordern Sie unserInformationsmaterial an!

Institut gGmbH für Psychotherapieund christlichen Glauben

Sommerstr. 1 · D-72227 EgenhausenTelefon 0 74 53/93 91-0 · Fax 0 74 53/93 91-93E-Mail: [email protected]

Start des nächsten

Lehrgangs im

September 2008

(18.- 20.09.2008)

zueignen: Hier geht es also darum,den christlich orientierten Patienten(= leidenden) an die Befreiungs-schritte zu erinnern, die Jesus Christusfür ihn bereits erwirkt hat. Die guteNachricht hat prophetischen Charak-ter: Gott sieht die „Gefängnistüren“ schon offen, bevor irgendjemand das bemerkt. Um das bereits offene,aber „sichere“ Gefängnis verlassen zu können, braucht es echt Mut.Therapeuten und Berater von Men-schen mit christlicher Wertorien-tierung dürfen und sollen Motiva-toren sein, die den Befehl Christi weitergeben „Die Gefangenen sollen freigelassen werden..“. „Lazarus komm’ heraus“ – spielt auf eine weitere Passage in der Bibelan, die thematisiert wurde, die „Auf-erweckung des Lazarus“ – leitete dann zur therapeutischen Aufgabe über, dem Ratsuchenden beim Gang in die Freiheit behilflich zu sein, direkte „Fesseln“ zu erkennen und zu lösen; wie kann das nach dem Wort Jesu „Löst die Binden und

Heraus aus dem Gefängnis ...Eindrücke vom Supervisionstag

IV. Lehrgang „Christlich-integrative Psychotherapie“ erfolgreich abgeschlossen – Statements von Teilnehmern

Gruppe habe ich so erlebt, dass ich mich verstanden, getragen, unter-stützt und respektiert gefühlt habe. Es fiel mir nicht schwer mich in der Gruppe zu öffnen, wenn ich das Gefühl hatte dass es dran war. Auch in den Kleingruppen habe ich viel Gutes und Segen erlebt. Ich konnte das Wirken Gottes während des gesamten Kurses immer wieder erkennen und spüren…“

„…So stieß ich auf DE’IGNIS. Als ich dann vor gut drei Jahren im Rahmen des Schnuppertages für diese Fortbildung zum ersten Mal mit DE’IGNIS in Berührung kam, wusste ich sofort, dass ich das Richtige gefunden habe. Die christliche und biblische Dimension in der Beratung lernte ich als sehr hilfreich kennen, sowohl für mich als Beraterin als auch für die ver-schiedenen Personen, mit denen ich zusammen arbeitete. Bei den verschiedenen Beratungsprozessen gelang es mir zunehmend besser,mit Hilfe christlicher Interventions-strategien und unter Einbeziehung vieler verschiedener kreativer Ideen weiter zu kommen. Ich erlebte Lebensübergaben, offene, meist mitarbeitende und begeisterte Klienten, aber ich kam auch immer wieder an meine Grenzen.

Gerade durch diese Beratungsfälle merkte ich, wie wichtig mir die Supervision geworden ist und wie ich mich darauf freute, über Unklares/Unstimmiges sprechen zu können. Wenn Menschen sehr belastet sind und sie eventuell auch noch andere Geisteshaltungen mitbringen, sehe ich es als sehr hilf-reich an, sich mit anderen aus-tauschen zu können, korrigiert zuwerden und neue Tipps fürs Weiter-machen zu bekommen...“

„…Mit einigen Kurskollegen ergaben sich immer wieder gute fachliche Gespräche über die Themen des Kurses, über unsere Klienten und über uns selbst. Dadurch entstanden teilweise tiefe freundschaftliche Beziehungen. Dabei wurde mir meine Kompetenz und die Vielfalt der Erfahrungen bewusst, was mein Selbstbild veränderte und meinen Selbstwert steigerte. Dies stärkte mich in meiner Souveränität für meine Beratungstätigkeit…“

„…Eigentlich bin ich jemand, der Gruppen nicht so sehr mag. Mir ist es oft zu anstrengend, mich mit vielen Leuten auseinanderzusetzen und außerdem plagt mich in leben-digen Gruppen oft meine Lärm-empfindlichkeit. So ist es mir zu Be-ginn des Kurses oft schwer gefal-

Am Samstag, 14. Juni 2008, war es soweit: Zwölf Kandidaten unserer berufsbegleitenden Fortbildung in„Christlich-integrativer Psycho-therapie“ konnten ihr Zertifikat „Christliche(r) TherapeutIn“ glück-lich in Händen halten. In einem feierlichen Abschlußgottesdienst wurde das Zertifikat überreicht und alle TeilnehmerInnen ausgesandt in ihre Berufung zur Christlichen Beratung. In seiner Ansprache betonte Dr. Rainer M. Wallerius, wissenschaftlicher Beirat & Dozent des Lehrgangs, wie wichtig es ist, die eigene Identität in der Beratung anderer zu finden, authentisch, dabei professionell und ethisch verantwortlich den Klienten in seinen Lebensfragen zu begleiten.

Ein besonders wichtiger Aspekt einer therapeutischen Fortbildung ist die eigene Erfahrung in der Beratung oder die Selbsterfahrung. Hier sind einige Wahrnehmungen von Teilnehmern:

„…Ich lernte eine Gruppe von Menschen kennen, die ich alle sehr schätze und von denen ich keinen mehr vergessen möchte. Mit einigen habe ich echte Freund-schaft geschlossen. Der gute Geistder Veranstaltungen und die profes-sionelle Organisation machten jedes Seminar zu einem für mich außerordentlich wertvollen Ereignis. Ich erlebte selbst durch viele Ge-spräche und das Miteinander einegeistliche Erneuerung. Besonders eindrücklich war für mich die Erfah-rung, selbst in eine Seelsorgesituation zu gehen. Bisher hatte ich das immer vermieden. Die Erfahrung, selbst einmal Ratsuchender zu sein, war eine wertvolle Bereicherung meines geistlichen Lebens….“

„…Die Ausbildungsgruppe er-lebte ich von Anfang an als zusam-mengehörend, respektvoll und feinfühlig, schnell fühlte ich mich integriert. Meine Bedenken zu Beginn „nicht mithalten“ zu können wurden bald entkräftigt, auch wenn sie immer wieder mal auftauchten vor allem während der Prüfungszeiten. Diese waren für mich äußerst anstrengend und ich spürte deutlich meine Grenzen. Dennoch waren sie auch eine signifikante Zeit, denn ich empfand es als ein Vorrecht für mich so vielwertvolles mir aneignen zu können (Gebetseindruck während dieser Zeit: eine wunderschöne Schatztruhe in meinem Herzen und all das Ge-lernte sind kostbare Juwelen und Edelsteine die ich dort aufbewahren darf)...“

„...Die Selbsterfahrungen in der

Unser Supervisionstag „Psycho-therapie & Lebensberatung mit Patienten/Klienten mit religiöser Wertorientierung“ am 14. März 08stand dieses Mal unter dem Motto:Herauskommen aus dem „InnerenGefängnis“ in eine noch unbe-kannte, dem Klienten oft Furcht einflößende Freiheit.

Wie möchte Gott selbst zu diesen Schritten in die Freiheit motivieren, welche Anhaltspunkte – auch sym-bolische – gibt es dazu aus der Bibel?

In einem ersten thematischen Schrittam Vormittag wurde eine Passage aus dem Buch des Propheten Jesaja (Kap. 61) betrachtet, in der Bezug darauf genommen wird, dass die Frei-heit von lange bestehenden Bind-ungen, Gewohnheiten oder Beklem-mungen regelrecht laut ausgerufenwerden muss. Auf den Beratungs-prozess übertragen bedeutet dies, den Klienten zu ermutigen, vorhandene Problemlösungen oder Ressourcen seines christlichen Glaubens „in die Hand zu nehmen“, sich neu an-

lasst ihn gehen“ erfolgen? Diese einleitende Betrachtung

wurde durch verschiedene Fall-bezogene Illustrationen aus Thera-pieprozessen – u. a. per Therapie-video – des Supervisionstagsleiters R. O. vertieft: Anwendung des Themas in „Gestaltungstherapeu-tischer“ Umsetzung durch Klientenebenso wie die Arbeit mit „Symbol-drama“ und/oder „Inneren Bildern“.Anschließend wurden die 18 Teil-nehmer angeregt, sich über Thera-pieprozesse ihrer Klienten auszu-tauschen, welche Bilder/Metaphern sich in Beratungsprozessen bewährt haben und welche Fragen oder Prob-leme ein solches Vorgehen aufwirft.

Der Nachmittag stand dann zuerst ganz im Zeichen strikter „Ressour-cenorientierung“ in der Supervision: In Kleingruppen erarbeiteten dieGruppenteilnehmer zu einem vor-gestellten Fall aus der Beratungdie vorhandenen Ressourcen desKlienten. Nach übereinstimmender Erfahrung in diesen Intervisions-gruppen wurde dadurch die Defizit-orientierung des Beraters selbst um-zentriert auf die Stärken des Klienten.Der Berater wurde letztlich somit

ermutigt, dem Klienten mehr zuzu-trauen und damit Vision und Hoff-nung auf einen beide zufrieden-stellenden Weg heraus aus denaktuellen Problemen zu vermitteln:Die Veränderung der Wahrneh-mung des Therapeuten also alsModell für eine veränderte Selbst-wahrnehmung des Klienten. Im Verlauf des Nachmittags gab es dann noch Gelegenheit, weitere Bera-tungsprobleme in die kollegiale Kleingruppensupervision einzu-bringen. Am Ende waren sich alleTeilnehmer einig, dass der themen-bezogene Leitfaden durch den Super-visionstag eine gute Struktur bot,eigene Erfahrungen mit christlich orientierten Klienten zu reflektieren.

zusammen gekommen, um unsgegenseitig zu informieren überneue Entwicklungen in der Bera-tungsstellenarbeit. Auch die per-sönliche Ermutigung in Gemein-schaft und Gebet sollte natürlich nicht zukurz kommen. Ein inhalt-licher Schwerpunkt sollte dazu der Austausch über die neue/revidierte Beratungsstellenkonzeption werden, die lebhaft diskutiert wurde. Der geplante Antrag auf Mitgliedschaft des Instituts im Dachverband „Deut-sche Gesellschaft für Beratung e.V.“(DGfB) wurde positiv aufgenom-men. Interessant war dann auch

die Diskussion darüber, welcheMöglichkeiten der Qualitätssiche-rung jede einzelne Beratungsstelle wahrnimmt. Als wichtigen Schwer-punkt sahen alle Teilnehmer u. a. die Bildung einer Intervisionsgruppe regional vor Ort.

Als Fortbildungsthema ergab sich ein spontaner Beitrag zur Methode der sog. „Hypnotherapie“ (= schlafähnlicher Ruhezustand, „hypnos“ – griech.) nach M. H. Erickson. Rege und zum Teil kontrovers diskutiert wurde dann die Unterscheidung von Zuständen tiefer Entspanntheit (Trance) zur

klinischen Hypnose und zur sog. „Jahrmarktshypnose“. Fazit der spontan organisierten Fortbildung war jedenfalls, dass die zukünf-tigen Beratungsstellentage ein gutes Forum darstellen, die Erfah-rungen unserer Partner mit den verschiedensten Fortbildungen im therapeutischen Spektrum auszutauschen. Mit einer persön-lichen Segnungs- und Fürbittezeit schlossen wir gemeinsam den intensiven Tag ab.

Impulse vom Beratungs-stellentagAm 13. März 08 konnten wir zu unserem jährlich statt finden-den Beratungsstellentag unsere DE’IGNIS-Partner erstmals imDE’IGNIS-Institut für Psycho-therapie und christlichen Glaubenbegrüßen. Bis auf zwei Beratungs-stellen, die aus Krankheits-gründen nicht anwesend seinkonnten, waren wir vollzählig

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei der Vorbereitung des DE’IGNIS-Magazins bemühen wir uns, Themenauszusuchen, die für Sie interes-sant sind und Autoren anzuspre-chen, die zu den ausgewählten Themen wirklich „etwas zu sagen haben“. Wir hoffen, dass uns das gelingt und Sie zweimal im Jahr ein Magazin erhalten, das Ihnen wertvolle Informationen bringt.

Die Rückmeldungen, die uns er-reichen, lassen jedenfalls darauf schließen.

Sie können sich sicherlich vor-stellen, dass die Vorbereitung, der Druck und der Versand des Maga-zins eine Menge Geld kosten.

Auf Anregung einiger Leser möch-ten wir an dieser Stelle darauf

Ein Hinweis in eigener Sache

Spendenkonto:DE´IGNIS-FachklinikVolksbank Nordschwarzwald eGKonto 62 168 002BLZ 642 618 53

hinweisen, dass wir für Spenden zur Finanzierung dieses Magazins sehr dankbar sind.

Die Herausgeber

so dass ich den Mut fand, sehr per-sönliche Probleme anzusprechen, was ich sicher sonst nicht getan hätte. Insofern war diese Gruppe für mich wichtig. Ich konnte aus der Leiterrolle treten, war aber auch für die Probleme der anderen zwei Anlaufstelle.

Zusammen haben wir, mal als Klient, mal als Therapeut oder Beobachter Dinge ausprobieren können, nicht nur für unsere Arbeit, sondern eben auch für jeden persönlich…“

„…Die KBT mit Ralf Elsner habe ich als sehr befreiend erlebt. Der Einsatz vom Körper, die Förderung von Körperwahrnehmung waren neue Bereiche für mich. Ich habe sie genossen. Besonders die „Drum Circle“ waren für mich wegweisend; sie haben mich so begeistert und inspiriert, dass ich das weiterverfolgt habe. Ich erlebe die Zeiten beimTrommeln als „stirring“,= bewe-gend, aufrührend, aufrüttelnd. Da ich emotionale Zugangswege zu Gott suche, wo ich Gott erlebe, finde ich diese Entdeckung für mich wichtig. Ich glaube, Gott spricht zu mir in dieser Richtung…“

len, mich auf die Gruppe einzulassen oder mich einzubringen. Vor allem auch die Arbeit in den Kleingruppen fiel mir schwer. Hier hat es mich oft gestört, dass manche aus der Gruppe mit ihren Problemen „hausieren gegangen sind“… Im Laufe der Zeit fiel es mir aber leichter, mich darauf einzustellen und in dem Maße, wie sich persönlichere Beziehungen aufgebaut haben konnte ich mich in der Gruppe heimischer fühlen. Zwischenzeitlich ist es so, dass ichmich auf jeden Einzelnen der Gruppefreue…“

„…Neben dem Wunsch, mich im seelsorgerlich-therapeutischen Bereich ausbilden zu lassen und das Niveau der Gemeindeseelsorge zu verbessern, ging es mir ganz persönlich um neue Ausrichtung für mein Leben und meinen Dienst in der Gemeindeleitung.

In der Kleingruppe, die sich bald als feste Gruppe innerhalb der großen Gruppe zusammengefunden hat, habe ich eine Anlaufstelle gefunden, wo ich mich mit meinen persönlichen Fragen hinwenden kann. Es hat sich in der Kleingruppe ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis entwickelt,

DE´IGNIS-AKTUELL Seite 20Institut DE´IGNIS-AKTUELL Seite 21Institut

Page 12: De'ignis Magazin Nr. 35

SeelsorgeschulungSeelsorgeschulung

DE´IGNIS im Internet: www.deignis.deDE´IGNIS im Internet: www.deignis.de

Wohnheim gGmbH - Haus TABOR zuraußerklinischen psychiatrischen Betreuung

Telefon 0 75 75/9 2507-0 oder 0 7570/9519 67 Telefax 0 75 75/9 2507-30E-Mail [email protected]

Für die Begleitung von

Menschen mit tiefgreifen-

den seelischen Störungen

Für wen ist die Schulung?

Wenn Sie über Erfahrung in der Seelsorge verfügen und Ihre Fähig-keiten in diesem Bereich weiter-entwickeln möchten, ist der Kurs genau richtig für Sie.

Der Kurs soll die Teilnehmer dazu befähigen, Menschen mit tiefgrei-fenden psychischen Problemen qualifi ziert zu begleiten.

Was wird in den Seminaren vermittelt?

Durch die Vermittlung von psy-chologischem/therapeutischem Fachwissen und biblischen Grund-lagen, sowie durch Selbsterfah-rung und Einüben verschiedener Möglichkeiten der seelsorger-lichen Gesprächsführung werden die Teilnehmer für den Dienst an notleidenden Menschen ausge-rüstet und gestärkt.

• Innere Heilung durch Klärung der Beziehung zu Gott, zum Du (Mitmenschen) und zum Ich (zu sich selbst) in Vergangen heit und Gegenwart• Die Persönlichkeit des Seelsorgers• Umgang mit LeidKursleitung: Winfried Hahn,

Pastor, Pädagoge, Christlicher Therapeut mit Team

Unter anderem sind

folgende Themen geplant:

• Biblische Perspektiven für seelsorgerliches Handeln

• Methodische und inhalt- liche Grundsätze der Gesprächsführung

• Psychopathologie – psychische Krankheits- bilder einordnen und verstehen lernen

• Darstellung der gängigen Therapieschulen und ihrer Behandlungsverfahren

• Jugendseelsorge – Freundschaft, Liebe, Sexualität

• Das biblische Menschen- bild (Anthropologie) und seine Konsequenzen für das seelsorgerliche Handeln (Konzeption biblischer Seelsorge)

• Identitätsentwicklung und Identitätsstörungen

SEELSORGE MIT ALLEN SINNEN ERLEBENseit Herbst 2006 auf der NordalbVeranstaltungsort: Kirche im Aufbruch e.V.

Nordalb, 73326 Deggingen

21. - 23.11.2008IDENTITÄT –DER ICH BINsagt mir wer ich binJede/r TeilnehmerIn darf erleben, was es heißt, für Gott so wert-voll zu sein, dass ER ihm/ihrganz persönlich begegnenmöchte, um ihm/ihr dabei behilfl ich zu sein, zur gottge-gebenen Identität zu fi ndenund zu stehen.

Seminarleitung:

Dagmar Göhring undAlexandra Pfeifer mit Team

WOHNHEIM-NEWS

Wohnheim gGmbH - Haus TABOR zur

außerklinischen psychiatrischen Betreuung

Bereich Seelsorge

Tageseelsorgerlicher

Begleitung

Im Bereich Schulung bietet DE’IGNIS an drei Standorten Seel-sorgekurse an. Zielgruppe sind Per-sonen mit seelsorgerlicher Erfah-rung und Berufung, die ihre Fähig-keiten in diesem Bereich weiter-entwickeln möchten und die sich dafür schulen lassen, Menschen mit tiefgreifenden psychischen Pro-blemen zu begleiten.

In Langenhart, welches 3 km ent-fernt von Engelswies in der Nähe von Sigmaringen und Meßkirch,nahe des wunderschönen Donautales liegt, beginnt im Oktober 2008 einweiterer Durchgang des Seelsorge-kurses. Der Kurs umfasst 10 Wochen-end-Seminare, die als ganzes abge-schlossen werden können. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, die einzelnen Bausteine des Kurses unabhängig voneinander zu besuchen.

Durch Qualifizierungs- und Praxis-seminare können die in dem o. a.Kurs geschulten Personen sich zum„Seelsorge-Begleiter“ und zum „Seelsorger im Netzwerk“ ausbildenlassen (siehe Skizzen „Seelsorge-ausbildung, Stufe 1 und Stufe 2“).

„Seelsorge mit allen Sinnen er-leben“ ist der Oberbegriff für Seel-sorge-Seminare, die jeden anspre-chen. Seelsorge wird hier erleb-bar, anziehend und für jedermann/-frau ansprechend. Ziel ist es, unteranderem durch den Symbolge-

Neustart in der Nähe von

Engelswies im Oktober 2008!

Wohnheim gGmbH - Haus TABOR zur

außerklinischen psychiatrischen Betreuung

Vorschau aufJahresbeginn 2009!Raum für meine SeeleAusspannen vom AlltagEin Team von Seelsorgern und Seelsorgerinnen wird die Teil-nehmer und Teilnehmerinnenin diesen Tagen bei Lobpreis, Gebet, Lehre, Kleingruppe,Stillezeiten und in Einzel-Seel-sorge begleiten.

Seminarleitung:Dagmar Göhring mit Team

Seelsorgeausbildung

DE’IGNIS-Wohnheim –Haus Tabor seit langem

mit voller BelegungDas DE’IGNIS-Wohnheim –Haus Tabor fährt seit langem mitvoller Belegung. Nach dem ge-lungenem Dachausbau mit denschönen Einzelzimmern verfügt das Haus über 30 Betten, eine Außen-wohngruppe mit 4 Personen und 3 Plätze für Tagesgäste. Grund für die volle Belegung ist das weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzte vielfältige Angebot desHauses. Die auf christlichen Grund-lagen beruhende pädagogisch-the-rapeutische Arbeit führt viele Men-schen aus dem ganzen Bundesgebiet nach Engelswies, um dort Hilfe undNeuorientierung zu suchen. Erleich-tert wird dieser Weg auch dadurch,dass mittlerweile viele Landkreiseund andere Träger der Einglieder-ungshilfe wegen der hohen fach-lichen Qualität die Kosten für einenAufenthalt in DE’IGNIS-Wohnheimauf der Grundlage von Einzelfall-entscheidungen übernehmen.

in Kooperation mit

Kirche im Aufbruch e. V.Tel. 0 75 75/9 25 07-0 oder 0 75 70/9519 67Fax 0 75 75/9 25 [email protected]

in Kooperation mit

Kirche im Aufbruch e. V.

Vorschau auf Frühjahr 2009!Gott gibt mir Wert undWürde (Seminar für Frauen)Bei diesem Seelsorge-Wochen-ende für Frauen werden Wert und Würde für jede Teilneh-merin erlebbar gemacht. Zieldes Seminars ist es, dassjede Frau durch neue kreativeMethoden zu ihrer gottge-gebenen Identität fi ndet.

Seminarleitung:

Dagmar Göhring undAlexandra Pfeifer mit Team

Trautes Heim, Glück alleinEs hat sich eine Menge auf dem ehemaligen Dachboden im Haus Ignis getan: Es zogen viele Monate des Ausbauens und Ausmistens ins Land, welche mit interessierten Augen der Bewohner verfolgt wurden.

Wie wird es dort einmal aus-sehen? Wann wird es wohl um-gebaut sein? Und die wichtigste Frage: Wem steht ein Umzug bevor?

Doch seit Januar 2008 war das gespannte Warten zu Ende und nun zieren fünf Einzelzimmer, ein Bad/WC, eine Dusche/WC und ein zweiter Aufenthaltsraum das neue Obergeschoß. Fünf Bewohner ha-ben auch bereits ihr neues „Reich“ bezogen und wurden in einem kurzen Interview befragt, wie es ihnen im „Neubau“ denn so geht und gefällt.Frage 1: Wie habt ihr euch nach dem Ganzen um/-einziehen denn so eingewöhnt?Antworten:• Recht schnell und gut• Sehr gut• Gut, fühle mich sehr wohl hier• Ziemlich gut und auch schnellFrage 2: Wie findet ihr den „Neubau“ so im Allgemeinen?Antworten:• Super gut, nur leider etwas hellhörig• Angenehm, da es zwei Bäder gibt

Schulung – Qualifi zierung – Praxis – Netzwerk

halt des Wortes Gottes und durch kreative Methoden die Gottesbe-ziehung der Teilnehmer zu stär-ken und somit „Handwerkszeug/Rüstzeug“ für den Alltag mitzugeben (siehe Anzeige).

Die „Tage seelsorgerlicher Beglei-tung“ laden ein zum Ausspannen vom Alltag. Der Seele Raum geben für Verarbeitung. In Lobpreis, Gebet, Plenum, Kleingruppe, Stille-

• Gut, dass es Badewanne und Dusche gibt• Komfortabel, man kommt sich vor wie im HotelFrage 3: Wie findet bzw. gefällt euch euer neues Zimmer?Antworten:• Es ist geräumig, hell, sauber und ich bin zufrieden damit• Gut, wenn ich es aufgeräumt habe• Finde es nett• Super, mit Dachschräge und HolzbalkenFrage 4: Gibt es in deinem Zim-mer irgendetwas Besonderes was dir gefällt?Antworten:• Ja, ich habe noch zusätzlich ein Eckfenster• Ja, die Möbel, aber vor allem die Aussicht• Mir gefällt einfach alles daran• Ja, die Dachschräge, die Holz- balken und vor allem die Kombi- nation: Rustikal und Modern

zeiten und Einzel-Seelsorge werden die Teilnehmer durch diese Tage von einem Seelsorge-Team begleitet.

Auf diese Weise werden die Worte der Überschrift: „Schulung – Qualifizierung – Praxis – Netzwerk“ mit überfließendem Leben gefüllt.

Anmeldungen zu den o . a . Seminaren nehmen wir gerne entgegen (siehe Anzeigenteil).

SeelsorgeschulungStufe 1

SeelsorgeschulungStufe 2

Seelsorge mit allen Sinnen erlebenGott gibt mir Wert

und Würde„Gott hat mich gefunden“Ich war völlig am Ende! Ich hatte keinen Boden mehr unter den Füßen und mir fehlte jegliche Hoffnung. Ausgelöst durch eine heftige Krise in unserer Gemeinde, fuhr ich tief verletzt und in großer Trauer zu einem Wochenend-Seminar auf die Nordalb. Was würde dort mit mirpassieren? Würde Gott mir wirklich begegnen? Könnte ich Seine Stimmehören? Was würde ER sagen odertun? Am liebsten hätte ich mich unter einem Tisch oder im äußersten Winkel des Raumes verkrochen. Aber wie heißt es in Psalm 139,7„Wohin könnte ich mich dir ent-ziehen? Wohin könnte ich fliehen, ohne dass Du mich siehst?“ Und genau so war es – Gott hat mich gefunden! ER benutzte „hörende“ und sensible Mitarbeiterinnen, um mir zu sagen, dass ER mich sieht in meiner Not und dass ich für IHN vollkommen bin. Ich habe einer Lüge geglaubt als ich dachte, ich wäre falsch, aber ER hat mir die Wahrheit gezeigt. ER selber gab mir Wert und Würde und hat beides tief in meinem Herzen verankert. ER ist für meinen Schmerz gestorben und durch IHN bin ich frei geworden. Ich bin so unendlich dankbar für dieses tiefgreifende Erlebnis. Übrigens, es macht unheimlich viel Spaß, in der Freiheit zu leben und immer wieder neue Facetten unseres wunderbaren Gottes zu entdecken! IHM allein sei EHRE. Verfasserin der Redaktion bekannt

Schulung fürSeelsorgeab Oktober 2008 in

Langenhart

24. - 25.10.2008Beginn der 10-teiligenSeminarreiheBeschreibung auf Seite 22 im Artikel „Seelsorgeschulung“Veranstaltungsort:Heu-Hotel Brigel-Hof,Meßkirch-Langenhartmit dem Angebot von Seminar-räumen, freundlichen Zimmern, Heu-Hotel und Verpfl egungvom Bio-Hof

Wohnheim gGmbH - Haus TABOR zur

außerklinischen psychiatrischen Betreuung

Tel. 0 75 75/9 25 07-0 oder 0 75 70/9519 67Fax 0 75 75/9 25 [email protected]

DE´IGNIS-AKTUELL Seite 22Wohnheim – Haus Tabor – Bereich Seelsorge DE´IGNIS-AKTUELL Seite 23Wohnheim – Haus Tabor – Bereich Seelsorge

Page 13: De'ignis Magazin Nr. 35

DE´IGNIS im Internet: www.deignis.de

Fortsetzung von Seite 16

Ambulante Therapie und BeratungDE´IGNIS-Gesundheitszentrum, Sommerstraße 1, 72227 Egenhausen, Telefon 0 74 53/93 91-0DE´IGNIS-Wohnheim, Fred-Hahn-Straße 32, 72514 Engelswies, Telefon 0 75 75/92 50 70Ulrike Hauer, Beratungsstelle, Bitscher Straße 20, 66996 Fischbach b. Dahn, Telefon 0 63 93/56 86Dorothea Reuther, Beratungsstelle, Dillweißensteiner Straße 9, 75180 Pforzheim, Telefon 0 72 31/78 40 88-0Katrin Lehmann & Annette Kuhn, Beratungsstelle, Großenhainer Straße 137, 01129 Dresden, Telefon 03 51/8 43 87-77Dr. med. Doris Schneider-Bühler, Beratungsstelle, Alpenstraße 13, 78262 Gailingen, Telefon 0 77 34/9 36 98 48Dagmar Göhring, Beratungsstelle, Ulmenweg 22, 88605 Meßkirch-Langenhart, Telefon 0 75 70/95 19 67Marion Geißler, Beratungsstelle, Elisabeth-Selbert-Straße 7, 34253 Kassel-Lohfelden, Telefon 05 61/8 20 33 68Sylvia Haufe, Beratungsstelle, Schützenallee 52, 79102 Freiburg, Telefon 07 61/7 07 75 01Magadalene Schnabel, Beratungsstelle, Max-Liebermann-Straße 9, 73257 Köngen/N., Telefon 0 70 24/8 68 91 69Erika Gesper, Beratungsstelle, Alte Jakobstraße 75, 10179 Berlin, Telefon 0 30/27 59 17 82Dr. B. Zeller, Praxis, Diplom-Psychologe, Hohenheimer Straße 21, 70184 Stuttgart, Telefon 07 11/8 60 29 20Lothar Gies, Noordlicht, Beratungsstelle, Sailerstraße 2, 26676 Barßel, Telefon 0 44 99/9 26 99 77

Christliche Therapeuten und Berater (DE´IGNIS):Anna Beraldi, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Nußbaumstr. 7, 80336 MünchenManfred Dersch, Leiter des Missions- und Sozialwerks die Arche e.V., Mushecke 19, 35216 BiedenkopfMichael-Christian Diehl, Friedhofstraße 10, 35713 EschenburgDr. med. Sibylle Domnick-Lüdke, Breite Straße 103, 76135 KarlsruheDr. med. Jutta Günther, Hermannstraße 23, 75428 IllingenDr. med. Kirsten Hautmann-Flesch, Kalmitweg 53, 67117 LimburgerhofInge Westermann, Perspektive Glauben und Leben, Billunger Weg 25, 26131 OldenburgAndrea Herzog, Susanne-Pfi sterer-Straße 6, 69124 HeidelbergKaren Kammler, 16727 Oberkrämer, E-Mail: [email protected] Lindgen, Döbernstr. 10, 25551 HohenlockstedtEva-Maria Löffl er, Pöhlauerstraße 18, 08066 ZwickauHeike & Mario Reinicke, Am Hungerberg 4, 36272 NiederaulaDr. med. Bernhard Stoll, Hosanna-Beratungsstelle, Feldstr. 77, 45968 Gladbeck

Wir schauen auf eine bewegte Zeit in Bezug auf unsere Polen-Arbeit zurück. Da ist zunächst einmal das Projekt mit unserer „Winter-Klinik“. In unserem Tagungshaus in Pomysk finden ja im Frühjahr und Sommer Seminare und Freizeiten statt, während wir seit dem letzten Jahr in den Wintermonaten Therapie-aufenthalte von mehreren Monaten Dauer anbieten. Der erste Durchgang von Oktober 2007 bis April 2008 war sehr ermutigend. Unser Team arbeitete engagiert und harmonisch zusammen. Unser Psychiater Jurek, seine Frau Grazina (ebenfalls Ärztin) sowie Jusek und Anja (Hauseltern mit Therapieausbildung) als auch unsere langjährige Köchin und guter Geist des Hauses Janezka, dienten mit beeindruckendem Engagement den Gästen. Sehr gut war das Echounserer ersten „Patienten“ auf ihren Therapieaufenthalt. Besonders vielHeilung und Freisetzung geschah

durch Anjas gesegneten und mittler-weile auch auf CD erhältlichen Lobpreis (siehe Inserat rechts). So gehen wir mit unseren polnischen Freunden ab Oktober hoch motiviert in den zweiten Durchgang unseres Therapieangebotes.

Auch die Frage nach der Bauge-nehmigung für das geplante Klinik-projekt kommt in Bewegung. Die neu gewählte Stadtverwaltung von Bytow signalisierte hohe Bereitschaft, den Flächennutzungsplan zu unseren Gunsten zu ändern, so dass in naher Zukunft auch hier mit offenen Türen zu rechnen ist.

Dies alles verschlingt sehr viel Geld.Polen hat zwar einen Wirtschafts-aufschwung, aber das Durchschnitts-einkommen ist trotz enorm steigen-der Preise nach wie vor sehr niedrig. (Es bewegt sich für den Großteil derBevölkerung zwischen 300 und 500 Euro netto.) Das bedeutet: Wirerhalten zwar Spenden aus dem

Fortschritte, Herausforderungen und offeneTüren für unser Engagement in Polen

25

ganzen Land, die aber wegen der in der Breite der Bevölkerung vor-herrschenden Armut naturgemäß nicht sehr hoch sind. Immer wieder staunen wir über die Herzlichkeit, mit der wir auf Vortragsreisen, Seminaren, Konferenzen etc. emp-fangen werden. Der christliche Rundfunk Polens hat mit uns über unsere Aktivitäten schon mehrer Interviews gemacht, das Buch „Psy-chische Erkrankungen im Licht der Bibel“ von Winfried Hahn ist in einem renommierten polnischen Verlag erschienen, christliche Zeit-schriften berichten interessiert über unsere Aktivitäten.

So sind wir dankbar für die ein-deutigen Signale, die uns zeigen, dass wir nicht nur im Land willkommen sind, sondern unser Dienst und un-sere Angebote ausdrücklich begrüßt und gefördert werden. Dies bestätigt unseren inneren Eindruck, dass wir hier im Auftrag Gottes handeln.

zum themazum thema

andere über mich denken könnten so beherrschen? Wem will ich gefallen? Basiert meine Identität in falscher Weise auf Erfolg?

Mich mit diesen Fragen ernsthaft auseinander zu setzen war für mich der erste Schlüssel zu einem aus-balancierten Leben. Ich spürte schon, dass ich meine Identität in Christus suchen und mich wirklich an Gott wenden musste. Aber nicht immer ist es so, dass man automatisch bei Gott zur Ruhe kommen und die Nähe und Fülle, von denen die Bibel spricht, empfangen kann. Menschliche Ge-danken-, Gefühls- und Verhaltens-muster übertragen sich eben auch auf die Beziehung mit Gott. Aber wenn nicht bei Gott zur Ruhe kommen, wo dann? Ich sollte lernen, auch zu beten, wenn sich nicht sofort positive Gefühle und die Gebetserhörung ein-stellen.

Ich brauchte Gottes Eingreifen in die ausweglose Situation. Jeder eigene Versuch, die Stresssituation zu beheben, scheiterte. Mir blieb nur noch eins: mir viel Zeit für Gebet zu nehmen, die ich eigentlich gar nicht hatte. Gott stellte sich zu der Entschei-dung und schickte mir Menschen, die mich verstehen und mit denen ich bis heute regelmäßig bete. Früher hatte

ich die Auswirkung des Gebets un-terschätzt. Aber es ist die mächtigste „Waffe“, die wir als Christen haben. Viele Dinge klären sich nach Gebet von selber: Gott ändert mich und Menschen und Situationen um mich herum. Bei solchen Veränderungspro-zessen spielt Vergebung eine größere Rolle, als man sich vorstellt. Das betrifft nicht nur Vergebung gegenü-ber den Menschen, die einen derzeit unter Stress setzen. Es gibt ja Gründe, warum man sich überhaupt unter Stress setzen lässt, bzw. Druck von außen annimmt: Menschen haben in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass man heute ein Problem hat.

Mittlerweile sieht mein Leben – Gott sei Dank – anders aus. Mein Gebets-leben hat sich dahin entwickelt, dass es erste Priorität für mich geworden ist. Ohne Auftanken bei Gott, ohne Orientierung für den Tag, die ich im Gebet bekomme, wächst mir alles schnell über den Kopf und das Leben fühlt sich sinnentleert an. Gebet hin-gegen gibt mir die Kraft, meine Auf-gaben mit innerem Frieden zu erledi-gen, egal, ob ich viel oder wenig zu tun habe. Nicht selten erlebe ich auch, dass mir Gott viel Zeit zurückschenkt und mir Dinge einfach zufallen.

Das Wort Gottes hilft mir, bei Heraus-

forderungen ruhiger als früher zu bleiben: Gott hat gute Werke für mich vorbereitet, in denen ich zu wandeln berufen bin. (Eph 2, 10). Gott beruft nicht die Fähigen, sondern er befähigt die Berufenen. Er gibt den Müden Kraft und Stärke genug den Unver-mögenden. (Jes 40, 29 ). Als Jesus über seine Vollmacht sprach, sagte er, „Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht (…). Der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut (…)“ (Joh 5, 19-20). „Alles hat seine Zeit und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ (Pred. 3,1) Deshalb sollte auch ich nach Gottes Zeiten fragen, wenn es um die Ge-staltung des Tages geht.

Was sollte der Fokus in unserem Lebensein? Nähe zu Gott suchen und zu-lassen. Vor ihm das eigene Herz aus-schütten und wahrnehmen, was auf Seinem Herzen ist und was er tun will: Für uns und für die Menschen, denen wir heute begegnen. Dann kehren wir in seine Ruhe ein. Der Preis: Zeit, verzweifeltes sich Ausstrecken nach Seinen Verheißungen und innerer Zerbruch. Aber der Preis ist es wert.

Name der Autorin ist der

Redaktion bekannt.

DE´IGNIS-AKTUELL Seite 24Christliche Stiftung Polen

DE´IGNIS Musik-CD

Ania & FreundePolnischer Lobpreis inklusive deutscher Übersetzung im Booklet

9,90 EuroZu bestellen bei derChristliche Verlagsgesellschaft TABORFred-Hahn-Straße 3272514 EngelswiesTel. 0 75 75 - 9 25 07- 20Fax 0 75 75 - 9 25 07- 19E-Mail: [email protected]: Christliche Stiftung DE‘IGNIS Polen, Sparkasse Pforzheim, Konto 7 260 512, BLZ 666 500 85

Page 14: De'ignis Magazin Nr. 35

anchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren: Es ist schick, einen „burn-out“ zu haben. Wie eine Bestätigung ihrer Wichtigkeit reden viele davon, einenburn-out zu haben oder zumindest kurz davor zu stehen – mit leidend wichtigtuerischer Miene. „It‘s trendy, to have a burn-out”. Fast scheint es so, wer wichtig ist oder sich so fühlt, muß ihn haben und einen Therapeuten dazu! Tatsächlich reden sich viele in einen burn-out hinein. Jeder, der sich engagiert, der mit Begeisterung seine Arbeit tut, der über das normale Maß hinaus arbei-tet, bekommt es zu hören: „Paß auf, dass du keinen „burn-out kriegst.“ Wie ein fast unabwendbares Schick-sal, wie ein Damokles-Schwert, wie eine „self-fullfi lling prophecy“ wird fast jedem leistungsfähigen und leistungswilligen Menschen das Un-heil vorhergesagt:

burn-out – ausgebrannt, abgebrannt wie eine Kerze,leer, Psyche irreversibel kaputt.

Ich schreibe hier aus der Perspektive eines leistungswilligen und leistungs-fähigen Verantwortungsträgers, der gerne arbeitet, auf seine Life-balanceachtet, aber es bald nicht mehr hörenkann: „Sei bloß vorsichtig, sonst er-wischt es dich auch, dieses ominöse, fast unabwendbar erscheinende Schicksal „burn-out“. Oft rede ich mit anderen Verantwortungsträgern, die manchmal genervt stönen: „Ich glaube, meine Mitarbeiter reden sich in einen „burn-out“ hinein.“ For-schungsergebnisse bestätigen dies: Ganze Abteilungen in Firmen, Orga-nisationen und auch in christlichen Werken stönen, klagen und jammern über angeblich zu viel Arbeit, ver-miesen sich gegenseitig die Laune und erzeugen dadurch ein in der Tat „burn-out förderndes“, Arbeitsklima. Ich schreibe hier gegen ein verkürztes Verständnis von „burn-out“an, das sich durchaus zum Leistungskiller entwickeln kann. Arbeit kann auch Spaß machen, vor allem, wenn man das Vorrecht hat, im Reich Gottes ar-beiten zu dürfen. Wer aus Berufung zu

r di

skus

sion M

handelt, ist und bleibt leistungsfähig, auch dann, wenn ihm Krisen nicht erspart bleiben.

Im folgenden will ich der Frage nach-gehen:

Wer kriegt „burn-out“?

Burn-out kriegt, wer sich ständig selbst überfordert. Wenn man sich die Frage stellt, warum Menschen in der Gefahr stehen, sich ständig zu überfordern, so hat das sehr viel mit der Person selbst zu tun. Dr. med. Martin Grabe nennt das sehr zutreffend die „inneren Antreiber“. (Zeitschrift Psychotherapie & Seel-sorge Nr. 3/2007 S. 26ff) Ein innerer

Antreiber kann die Sehnsucht nach Anerkennung sein, weil einem in der Kindheit die Anerkennung vom Vater, von Autoritätspersonen oder Kameraden versagt geblieben ist. Die Kompensation quälender Minder-wertigkeitsgefühle kann dazu führen, dass ein Mensch sich selbst ständig überfordert, weil er sich und anderen etwas beweisen muß. Dies führt zu einem oftmals verbissenen inneren Leistungsdruck. Der Mensch befi ndet sich unter dem Stock eines inneren Antreibers, der ihn ständig vorwärts-knüppelt. Signale der Überforderung werden ignoriert. Wer sich selbst

dazu verdammt, erfolgreich sein zu

müssen, braucht sich nicht wundern,

wenn er zusammenbricht. Hier ist Umdenken und die Veränderung des inneren Denk- und Lebenskonzeptes angesagt. Seelsorge und Therapie können hier wichtige Hilfen sein. Biblisch ausgedrückt würde die Dia-gnose lauten: „Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden“. Wer nach Großem strebt, auch wenn er unter dem Zwang steht, Minderwertigkeits-gefühle kompensieren zu müssen, bringt sich so unter Erfolgsdruck, dass Überforderung, Erschöpfung, Resignation etc. vorprogrammiert sind. Wer Minderwertigkeitsgefühle durch Überwertigkeitsideen kom-pensieren will, folgt letztlich einem stolzen Lebenskonzept. Da es sich hierbei um meist unbewusste Vor-gänge handelt, wäre jede moralische Bewertung oder Verurteilung fehl am Platz. Wohlwollende, empathische seelsorgerliche Begleitung und The-rapie sind hier angesagt, wenn es da-rum geht, diese verborgenen inneren Antreiber aufzuspüren und zu entkräf-ten. Andere innere Antreiber können ein Mangel an Geborgenheit und das Gefühl immer gegenüber anderen (z. B. gegenüber Geschwistern), zu kurz gekommen zu sein. Es gibt viele

innere Mangelkonstellationen, die

einen Menschen unter Leistungs-

druck bringen. Hier gibt uns die Bibel

2726

zum themazum themazum themazum thema

Burn-outTrend oder

echte Gefahr?

VON WINFRIED HAHN

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wertvolle Hilfen an die Hand. Gerade die Botschaft von der Gnade, von dem bedingungslosen Angenommensein durch unseren himmlischen Vater befreit von dem inneren Druck, etwas besonders leisten zu müssen. In Seel-sorge und christlicher Therapie arbei-ten wir deshalb intensiv am richtigen Gottesbild. Religiöse Leistungsorien-tierung, drohende und strafende Got-tesbilder, Übertragungsphänomene von z. B. autoritären Vaterfi guren auf Gott müssen bearbeitet und verän-dert werden. Innerer Erfolgsdruck (tiefenpsychologisch formuliert ein zu rigides Über-Ich oder überhöhtes Ich-ideal) muß bewusst gemacht und bearbeitet werden. Die helfendebiblische Botschaft lautet: Ich muß nichts großes leisten oder mir oder anderen etwas beweisen. Ich brau-che nicht den Erwartungen meiner Herkunftsfamilie oder anderer Auto-ritätspersonen entsprechen. Ich brau-che nicht dem Ehrenkodex meiner Familie und damit der Familienehre, der Familientradition etc. gerecht werden. Es genügt, wenn ich bin, wie ich bin, weil Gott mich annimmt und akzeptiert, auch da, wo ich Grenzen habe und vielleicht versage. Wer sich frei macht vom Erfolgsdruck, darf ent-decken, dass es viele Gelegenheiten gibt, ein bisschen nützlich zu sein, und man hat sogar Freude dabei. Wer sich von seinen Überwertigkeitsideen verabschieden kann, darf erleben: Es genügt, einfach nur ein bisschen

nützlich zu sein, und es macht sogar einem selbst Spaß und andere freuen sich darüber. Dies ist übrigens das biblische Konzept von „Demut“. Ich diene mit den Gaben, die ich habe, so gut ich kann, aber ich lasse mich nicht von Stolz, Überwertigkeitsideen

zum themazum themazum themazum thema

er Begriff „work-life balance“ ist heute in aller Munde. Dies suggeriert, dass das eigent-liche Leben erst jenseits der Arbeit beginnt. Ich spreche im Folgenden bewusst von life balance. Es geht um die Frage, wie ich mein ganzes Leben – alle meine verschiedenen Lebensbereiche – sinnvoll ausbalan-cieren kann.

Gute Grenzen setzen zu können ist in unserer leistungsorientierten und reizüberfl uteten Gesellschaft über-lebenswichtig geworden. Wo sind meine Grenzen? Habe ich ein gutes Gespür dafür entwickelt und gelernt, diese zu respektieren? Habe ich sie zu weit gesteckt und drohe in Burnout, „Workaholismus“ und Überlastung unterzugehen? Oder habe ich meine Grenzen aus Angst vor Überforde-rung, Fehlern oder Niederlagen zu eng gesteckt und lerne dadurch eine Vielzahl meiner Gaben und Fähig-keiten nie kennen und lebe weit unter meinen Möglichkeiten?

LIFE BALANCE –oder die Kunstgute Grenzenzu setzen

VON DORIS SCHNEIDER-BÜHLER Bin ich in Gefahr, durch meinen Aktivismus nicht nur mich selber, sondern auch meine Familie, Freunde oder Mitarbeiter zu über-fordern, weil ich alles und jeden an meiner vielzu hoch gesteckten Leis-tungs-Latte messe? –Oder habe ich mich so sehr in meine kleine gemütliche und überschaubare Welt zurückge-zogen, dass alles Neue, Herausfor-dernde, Über-raschende und Abenteuerliche außen vor bleibt und ich dadurch viele Chancen ver-passe?

DWinfried Hahn

Pastor und Pädagoge. Vater von zwei erwachsenen Kindern. Er stu- dierte Pädagogik und war Pastor in mehreren freikirchlichen Gemein-den. Als Christlicher Therapeut leitet er heute das DE’IGNIS-Wohnheim – Haus TABOR zur außerklinischen psychiatrischen Betreuung. Als Autor und Pastor im übergemeindlichen Dienst hält er Predigten, Vorträge und Seminare im In- und Ausland.

oder Mangel dazu verleiten, meine Leistungs- und Belastungsgrenzen zu überschreiten. Demut hat nichts mit Unterwürfigkeit und Speichel-leckerei zu tun. Demut ist die Fähig-keit, seine Grenzen zu akzeptieren und nicht gegen sie zu rebellieren, aber dennoch mit Engagement an dem Platz zu dienen und zu arbeiten, an dem man steht.

Natürlich gibt es auch die gesell-schaftlich bedingten „äußeren Antrei-ber“, z. B. der Leistungsdruck im Beruf, der oftmals unfaire Konkurrenzkampf unter Kollegen, die Existenzangst des materiellen Überlebens für sich selbst und seine Familie. Hier ist es nicht leicht und erfordert viel Mut, Grenzen zu setzen, um einer Überforderung vorzubeugen. Aber auch hier ist es wichtig, sich seiner inneren Antreiber bewusst zu sein, um rechtzeitig seine Grenzen zu erkennen, und nicht die seelische Gesundheit seiner Karriere zu opfern.

Fazit: Natürlich gibt es das Krank-heitsbild des „burn-out“ und oftmals trifft es die Engagiertesten. Nieder-geschlagenheit, Resignation, innere Leere, das Gefühl der Sinnlosigkeit, Schlafstörungen, Ängste und vieles andere mehr können sich als Sym-ptome dann einstellen.

Aber: Nicht die Arbeit macht krank. Im Gegenteil: Arbeit kann und soll Spaß machen. Es ist das Übermaß, mit dem sich ein Mensch durch innere oder äußere Zwänge vereinnahmen lässt. Wir brauchen diese gesunde Life-balance von der Doris Schneider-Bühler in ihrem Artikel in dieser Aus-gabe ab Seite 29 schreibt.

Eines sei jedoch deutlich gesagt:Das Reich Gottes aber auch die Gesell-schaft braucht leistungsfähige und leistungswillige Mitarbeiter, die Freudean der Arbeit und am Engagement haben. Nur so bleiben die Kirchen überzeugend und unser Staat und unsere Gesellschaft funktionsfähig.

Ein verkürztes Verständnis von „burn-out“ ist lähmend und zersetzend. Arbeit soll und darf Spaß machen und ist (vorausgesetzt im richtigen Maß) körperlich und seelisch absolut förderlich und gesund!

Ein Workshop zur persönlichen

Standortbestimmung

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Gesundheit: Fühle ich mich gesund und aus-geglichen oder bin ich öfters krank, gestresst, gereizt?

Kenne ich meine persönlichen Stress-Warnsignale? Wenn ja, wie reagiere ich darauf?

Bereich Arbeit fl ießen. Das ist völlig in Ordnung, nur sollten über einen längeren Zeitraum gesehen alle vier Lebensbereiche gleichwertig berück-sichtigt werden.

Folgende Fragen sollen dabei helfen,sich einen Überblick über den Zu-stand der vier verschiedenen Lebens-gebiete zu machen:

Der Wissenschaftler Nossrat Pesesch-kian beschreibt in einer transkulturel-len Studie, dass das Leben in einer Balance zwischen vier zentralen Bereichen stattfi nden muss, damit es sich gesund entwickeln kann. Lothar Seiwert, ein führender Experte in Sachen Zeit- und Selbstmanagement, nimmt dieses Modell in verschie-denen seiner Bücher auf:

Wir können uns diese vier Bereiche wie eine Arte „Lebenswippe“ vor-stellen. Lebensbalance bedeutet nicht, dass wir diese vier Bereiche täglich exakt im Gleichgewicht halten müssen. Unsere Lebenswippe darf und soll sich durchaus dynamisch bewegen. Wichtig ist aber, dass wir starkes Ungleichgewicht über einen längeren Zeitraum vermeiden.

Wir alle erinnern uns sicher noch gut daran, mit wie viel Freude wir in unserer Kindheit auf dem Spielplatz gewippt haben. Solange zwei etwa gleich schwere Parteien wippten, machte das Ganze viel Spaß. Mal warder Eine oben, mal der Andere – ein Spiel mit viel Schwung und Dynamik. Einfach nur ausbalancieren wäre lang-weilig geworden. Was aber passierte

damals, wenn eine Seite hoffnungs-los „übergewichtig“ war? Einer bliebunten sitzen, der Andere oben hängen.Das Spiel war aus, bevor es ange-fangen hatte. Der Obere hatte keine Chance runter zu kommen – es sei denn, er ist abgesprungen, vielleicht sogar ohne dass der Kollege es merkte.

Auch unsere vier Lebensbereiche können zu viel oder zu wenig Gewicht haben. Die Wippe gerät dann ins Stocken, die Dynamik ist weg. Viel-leicht ist einer unserer vier Lebensbe-reiche sogar schon „abgesprungen“ oder „ausgestiegen“?

Bei der Gewichtung dieser vier Le-bensbereiche geht es nicht um ein rein zeitliches Gleichgewicht, son-dern vielmehr darum, wie viel Auf-merksamkeit und Energie ich jedem Lebensbereich widme. Auch gibt es immer wieder Lebensphasen, wo der eine oder andere Bereich mehr Aufmerksamkeit braucht. So werde ich bei der Geburt meines Kindes oder der Krankheit eines Freundes viel Zeit in den Beziehungsbereich investieren, nach einem Jobwech-sel jedoch wird viel Energie in den

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zum themazum themazum themazum thema

Gibt es in meinem Alltag regel-mäßige „Erholungsinseln“? Welche?

Kenne ich die Grundlagen einer gesunden und dennoch schmackhaften Ernährung? Setze ich dieses Wissen um?

Bewege ich mich regelmäßig? Welche Bewegungsart macht mir überhaupt Spaß?

Plane ich regelmäßige Erho-lungszeiten wie freie Wochen-enden oder Ferien?

Habe ich ein Hobby, bei demich mich entspannen kann?

Kenne ich eine Entspannungs-methode, die mir entspricht?

Oder bin ich vielleicht ein Ge-sundheitsfanatiker geworden und habe diesen Lebensbereich „überfüttert“?

Welchen ersten Schritt möchte ich in diesem Bereich tun?

l i fel i febalancebalance

GesundheitErnährung, Bewegung, Fitness,

Erholung, Entspannung

Sinn/WerteGlaube, Liebe, Vision,Werte, Ziele, Berufung

Arbeit/LeistungBeruf, Erfolg, Ehrenamt,Geld, Haushalt, Garten

BeziehungenFreunde, Familie, Partner,Arbeitskollegen, Nachbarn

Beziehungen: Wie sehen die Beziehungen zu den mir wichtigsten Personen aus? Nehme ich mir genügend Zeit für diese Menschen?

Welche Beziehung möchte ich bewusst vertiefen?

Gibt es Beziehungen, aus denen ich mich zurückziehen möchte?

Gibt es Konfl iktbeziehungen, die ich bereinigen sollte?

Möchte ich neue Freundschaften aufbauen? Wenn ja, welche?

Habe ich einen guten und trag-fähigen Freundeskreis, in dem mir wohl ist?

Welchen ersten Schritt möchte in diesem Bereich tun?

Arbeit/Leistung: Macht mir meine Arbeit im Allgemeinen Freude?

Kann ich meine Fähigkeitenund Gaben dort einsetzen?

Gebe ich diesem Bereich zu viel Gewicht? Wenn ja, was könnte ich daran ändern?

Gibt es neue Herausforderungen, die ich annehmen sollte?

Bin ich am richtigen Platzoder sollte ich mir einenneuen Arbeitsbereich suchen?

Kann ich meine Berufung, meine Lebensvision umsetzen bei meiner Arbeit oder einer ehrenamtlichen Tätigkeit?

Gibt es eine ehrenamtliche Tätig-keit, die ich anstreben sollte?

Wie gehe ich mit Geld um?

Sollte ich mehr verdienen? Mehr weitergeben? Weniger ausgeben? Mehr für mich brauchen? Mir weniger Sorgen darum machen?

Welchen ersten Schritt möchte ich in diesem Bereich umsetzen?

Wo soll und darf ich Grenzen setzen in diesen vier Lebensbereichen? Wo vielleicht aber auch Grenzen ausdeh-nen und erweitern?

Grenzen einfach zu übertreten oder niederzureißen bringt immer Verlet-zung mit sich. Entweder schade ich mir selber, indem ich meine Gesund-heit, meine Beziehungen oder meinen inneren Frieden aufs Spiel setze –oder ich verletze andere, indem ich sie überfordere, meine Beziehung zu ihnen vernachlässige oder sie in Dinge hineindränge, die ihnen nicht entsprechen.

Gott verletzt unsere Grenzen nie!

Sinn/ Werte: Nehme ich mir regelmäßig Zeit für diesen wichtigen und oft vernachlässigten Bereich?

Weiß ich, welche Werte mir persönlich wichtig sind? Setze ich diese in meinem Leben um?

Welche Ziele habe ich für mein Leben, für die verschiedenen Lebensbereiche?

Nehme ich mir regelmäßig Zeit, um diese Ziele zu prüfen und zu überarbeiten?

Kenne ich meine Gaben und Fähigkeiten? Setze ich sie ein?

Kenne ich meine persönliche Berufung?

Wofür schlägt mein Herz? Welche Themen berühren mich immer wieder?

Habe ich eine persönliche Vision für mein Leben? Wenn ja, welche Schritte unternehme ich, um sie zu verwirklichen?

Lebe ich mein Leben nach der Uhr oder mit dem Kompass? Das heißt, schiebt sich Drin-gendes immer wieder vor Wichtiges oder habe ich meine Ziele vor Augen und visiere diese immer wieder an?

Was bedeutet mir der Glaube an Gott/Christus? Wie wirkt er sich auf mein Leben aus? Hat er einen Einfl uss auf meine Ziele, meine Berufung, meine Lebens-gestaltung?

Welchen ersten Schritt will ich in diesem Bereich gehen?

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Industrienationen in Sachen Arbeit zunehmend „zu einer reinen DI-MI-DO-Gesellschaft“, in der man freitags möglichst bald ins Wochenende eilt und sich montags zunächst vom Stress des randvoll gefüllten Wochen-endes erholt.5

Umgekehrt wird aktuell immer wie-der von Eltern eine Rückkehr zur 6-Tage-Woche in den Schulen gefordert, da diese eine kontinuierlichere Lern-arbeit ermögliche.6 Von einer Vertei-lung des Lern- und Arbeitspensums von fünf auf sechs Tage verspricht man sich eine entspanntere Atmosphäre, weniger Konzentrationsschwächen und eine Effektivitätssteigerung. Dabei wird oft auch angeführt, dass Wochenenden einerseits zu lang seien, um sich vom Wochenrhythmus zu erholen, andererseits aber auch zu kurz für einen Urlaub.

Angesichts dieser aktuellen Ent-wicklungen stellt sich die Frage, ob es einen optimalen Rhythmus von Arbeit und Ruhe gibt und wie dieser gegebenenfalls aussieht.

EinleitungBeginnend ab 1955/56 wurde in West-deutschland schrittweise die 5-Tage-(Arbeits-)Woche eingeführt. Seither gibt es Werktage, die keine Arbeits-tage sind.2 Wenige Jahre später wurde ab 1965 zunächst in vielen Bereichen die 40-Stunden-Woche eingeführt, ab 1990 dann in vielen Unternehmen sogar die 35-Stunden-Woche. Mit Ausnahme der letzten zehn Jahre ist in Europa ein Trend zu immer kürzeren Arbeitszeiten festzu-stellen. Grund hierfür ist vor allem der laufende Produktivitäts-Fortschritt, aufgrund dessen zur Bestreitung des Lebensunterhalts immer weniger Arbeitszeit aufgewendet werden muss.3 Pro Kopf der Bevölkerung wird heute die sechsfache Menge an Gütern und Dienstleistungen erwirt-schaftet wie vor 100 Jahren.4

Während über Jahrhunderte hinweg sechs Tage in der Woche gearbeitet wurde, entwickeln sich die modernen

Die 7-Tage-Woche als ZeiteinheitBei der Woche handelt es sich um die erste Zeitgliederung, die sich nicht an der Natur orientiert.7 Bei einigen früheren Kulturen sind gleichmäßige Rhythmen von zwei Tagen Arbeit und einem Tag Ruhe zu beobachten. Die Azteken hatten eine 5 -Tage-Woche und eine 13-Tage-Woche. Im Römi-schen Reich kam man sogar bis zur Einführung der christlichen Woche im Jahr 321 n. Chr. ohne Woche im heu-tigen Sinne aus. China gab vor etwa 1000 Jahren seine 10-Tage-Woche zu-gunsten der biblischen 7-Tage-Woche auf. In Babylonien teilte man dagegen die Zeit bereits sehr früh in 7-Tage-Blöcke ein. Vereinzelt wird vertreten, die Zusammenfassung von sieben Tagen zu einer Woche resultiere aus der Länge der vier Mondphasen eines Monats. Andere erklären die

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VON ANDREAS LÄMMLE

Selbst wenn wir falsche Entschei-dungen treffen, zwingt er uns nicht in die richtige Richtung. Er korrigiert uns durchaus, aber er setzt uns nie unter Druck!

Wir sind aufgefordert, ebenso mit-einander umzugehen. Jeder muss seine persönlichen Grenzen selber festlegen und verantworten. Keiner kann und soll für den Andern Grenzen bestimmen, weder in die eine noch in die andere Richtung. Unsere Res-sourcen und Kräfte sind sehr unter-schiedlich, entsprechend auch un-sere persönlichen Grenzen. Je nach Lebenssituation und Lebensphase können sich unsere Grenzen auch verschieben. Wir müssen lernen, sehr sorgsam mit den eigenen, aber auch mit den Grenzen anderer umzugehen. Druck ist nie der richtige Weg, weder mir selber gegenüber, noch gegen-über anderen.

Wenn ich dazu tendiere, mich zu stark abzugrenzen, kann ich lernen, bei neuen Herausforderungen gut zu prüfen, ob die Antwort wirklich ein NEIN sein soll. Vielleicht geht es gerade jetzt darum, mich dieser Chance mutig zu stellen! Grenzen erweitern oder Neues lernen, kann ich nur, wenn ich mir zugestehe, Fehler zu machen. So, wie ich ein Instrument oder eine Sprache nur lernen kann, wenn ich Fehler machen darf, so kann ich auch jede andere Fähigkeit nur entwickeln, wenn ich das Risiko Fehler zu machen eingehe.

Tendiere ich eher dazu, meine Grenzen immer wieder zu übertreten, bin ich wie ein Spitzensportler, der für seineLeistungen im Moment zwar Lob und Anerkennung bekommt, später aber einen hohen Preis bezahlen muss, wenn seine Gesundheit ruiniert ist.Wenn ich dauernd über meine Grenzen lebe, riskiere ich nicht nur meine Ge-sundheit, sondern auch den Zerbruch von mir wichtigen Beziehungen.

So wie uns Gott manchmal heraus-fordert, unsere Grenzen enger zu stecken oder zu erweitern, so dür-fen wir uns gegenseitig ermutigen, unsere Grenzen zu überdenken und manchmal auch mutig zu erweitern oder enger zu setzen.

Das manchmal etwas überstrapa-

Dr. med. Doris Schneider-Bühler

Christliche Therapeutin (DE’IGNIS)& Dipl.-Coach i. A. ist mit Ihrer Beratungsstelle Partnerin von DE’IGNIS. Sie bietet zu vielen Themen der Prävention und Gesundheitsförderung Seminare bzw. Workshops an.Internet: www.cbs-praxis.com

zum themazum themazum themazum thema

zierte Gebet des Jabez (1. Chronik 4,10) gibt uns da ein gutes Beispiel. Jabez hat seine Grenzen nicht igno-riert oder niedergerissen – sondern er hat Gott gebeten, seine Grenzen zu erweitern. Diesem Gebet dürfen wir uns anschließen. Gott möchte uns helfen, unsere Grenzen gut und weise zu setzen. Manche Grenzen müssen vielleicht etwas enger gesetzt werden, andere sollen aber mutig geweitet werden. Gott wird uns dies-bezüglich führen und leiten, wenn wir dazu bereit sind.

Anregungen zum Nachdenken Sind meine vier Lebensbereiche einigermaßen im Gleichgewicht, so dass sich meine Lebenswippe dynamisch und harmonisch be-wegen kann?

Ist ein Lebensbereich „überge-wichtig“ und sollte etwas „ab-specken“? Wenn ja, an welcher Stelle soll die „Diät“ beginnen?

Ist ein Lebensbereich „unter-gewichtig“ und bleibt „oben hängen“? Oder ist er vielleicht schon in Gefahr „abzusprin-gen“ und ganz auszusteigen? Wie und wann kann ich diesem Bereich mehr Platz einräumen?

Was ist mir wirklich wichtig? Wo will ich Schwerpunkte setzen?

Was raubt mir Kraft? Wo ver-zettle ich mich?

Habe ich Grenzen nieder-getreten – bei mir selber oder bei anderen? Wie will ich dies korrigieren, bereinigen?

In welchem Bereich wünsche ich mir eine Grenzerweiterung? Wie könnte ich vorgehen?

Wo geht es darum, Grenzen enger und klarer zu stecken?

Überlegungen zum

Lebensrhythmus der Schöpfung

Der Sonntag1 istGottes Idee – auch die5-Tage Woche?

Habe ich für jeden dieser vier Bereiche einen ersten Schritt ge-plant? Wann beginne ich damit?

Es geht nicht darum, das ganze Leben auf einen Schlag umzukrempeln. Setzen Sie Ziele – vielleicht auch große Ziele – aber gehen Sie diese in kleinen und realistischen Etappen Schritt für Schritt an. Nehmen Sie sich mehrmals im Jahr bewusst Zeit, um zu Träumen und zu Pla-nen. Überprüfen Sie dabei immer wieder Ihre Ziele, wie weit Sie diese schon erreicht haben, ob sich dieZiele verändert haben, ob sie noch relevant sind oder ob neue Ziele dazu gekommen sind.

Ein altes Sprichwort sagt, dass wir ein Schiff erst lenken können, wenn es fährt!

Setzen Sie also mutig Segel, nehmen Sie das Steuerruder in die Hand und peilen Sie Ihr Ziel an! Sie können Ih-ren Kurs unterwegs korrigieren wenn nötig, aber fahren Sie los! Wenn Sie im sicheren Hafen bleiben, werden Sie Ihr Ziel nie erreichen können! Steuern Sie also mutig in die offene See, mit Gott als Kapitän werden Sie auch die Stürme überstehen!

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Zahl der Wo-chentage mit den im Altertum als Planeten ange-sehenen Himmelskör-pern Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus und Saturn.8 Die kulturgeschichtlich bedeutendste Fixierung erfuhr die 7-Tage-Woche jedoch durch die Schöpfungsge-schichte im Alten Testament.9 Heute hat sich das System der 7-Tage-Woche in allen bevölkerungsmäßig großen Kulturen durchgesetzt und nachhaltig erhalten. Alle bisherigen Versuche, die 7-Tage-Woche abzuschaffen, sind gescheitert.10 Es gibt keine An-haltspunkte, dass die Abfolge der sieben Wochentage je unterbrochen worden wäre. Es kann deswegen als erwiesen angesehen werden, dass der Wochentagszyklus zumindestseit der Zeit Moses läuft.11 12

Das besondere derbiblischen WocheDas entscheidende und besondere an der heute weltweit am biblischen Schöpfungsbericht orientierten Wo-chengliederung ist jedoch nicht die 7-Tage-Woche an sich, sondern die Untergliederung der Woche in sechs Werktage und einen Ruhetag.13 Auf-einander bezogen wechseln Arbeits-tage und Ruhetage in einem regelmä-ßigen Rhythmus. Dieser Rhythmus ermahnt, menschliche Arbeit weder unterzubewerten noch überzubewer-ten. Gottes Arbeitsauftrag an den Menschen, die Schöpfung zu be-bauen und zu bewahren14, bestand bereits vor dem Sündenfall. Mensch-liche Arbeit steht unter dem Segen Gottes. Arbeit ist würdig, weil der Mensch in seinem Schaffen beson-ders deutlich das Ebenbild des schaf-fenden Gottes verkörpert.15 Anders als in der übrigen Welt der Antike, in der die Arbeit als eines freien Mannes unwürdig war und deswegen abgelehnt wurde, und anders als der Welt des Materialismus, in der Arbeit von Gott losgelöst vergötzt wird, soll

der Mensch nach alt- und neutestamentlichem

Verständnis grundsätzlich arbeiten. Ausnahmsweise gilt

etwas Besonderes: Der Ruhetag des „Sabbats“ soll Teilhaben an der Ruhe Gottes sein16, viel mehr als eine reine Erholung. In eine Welt der Unruhe hinein schuf Gott ein Volk, das zur Ruhe berufen ist.17

Arbeit und ZeitDie beiden Begriffe „Zeit“ und ‚Arbeit“gehören zu den am häufi gsten ge-brauchten Substantiven der deut-schen Sprache. Beide Begriffe ge-meinsam bilden den Begriff „Arbeits-zeit“, der wie wenige andere in Alltags-gesprächen und Tarifverhandlungen Dauerthema ist. Die sukzessiven Arbeitszeitverkürzungen der letzten Jahrzehnte entsprachen langfristigen historischen Trends. Arbeitszeit er-schien als eine zu verkürzende Zeit; die Zeit der Arbeit sollte auf natür-liche, menschlichen Bedürfnissen Rechnung tragende Maße zurück-geführt werden.18 Interessanterweise hat − trotz der durch die Rationalisie-rung von Arbeitsvorgängen stetig gewonnenen Zeit − der „Zeitdruck“ und die Wahrnehmung einer „Zeit-knappheit“ zugenommen. Dabei führten diese Veränderungen nicht zu einer Verschiebung der Zeitanteile zwischen Arbeit und Ruhe, sondern ließen einen zunehmenden von beiden losgelösten dritten Bereich entstehen: Die vielfältigen Angebote der Freizeitgesellschaft verbunden mit der Oberfl ächlichkeit einer reinen „Spaßgesellschaft“ werden genährt durch den Wunsch vieler, möglichst nichts zu verpassen. In dem Maße, in dem der Glaube an ein ewiges Leben fehlt oder schwindet, wird die „Kürze des Lebens“ zum Problem. Nach dem jüdisch-christlichen Verständnis von Zeit und Arbeit ist mit der von Gott dem Menschen geschenkten, unbestimmten, aber auf jeden Fall kurzen Zeit des irdischen Lebens die Aufforderung verbunden, diese knappe

Zeit für gute Werke zu nutzen oder genauer „auszuschöpfen“.19

Dieser umfassende Arbeitsauftrag bleibt auch in Zeiten und Gesell-schaften, in denen sich der zeitliche Anteil der Subsistenzarbeit (Arbeit, die der Mensch zur Bestreitung seines Lebensunterhalts verrichtet) vermindert, bestehen. Gerade auch nach christlichem Verständnis soll das gesamte Leben Gottesdienst sein.20 Nicht übersehen werden darf weiter,dass Arbeit im biblischen Sinne mehr ist als reine Subsistenzarbeit – auch zu kreativen „schöpferischen“ Tätig-keiten ist der Mensch beauftragt. Unter diesen Gesichtspunkten sind auch ein mögliches ehrenamtliches Engagement sowie die Freizeitgestal-tung zu überdenken.

Sabbat oder Sonntag?Gestützt auf den Bericht vom „Ähren-raufen am Sabbat“21 fühlte sich die frühe Christenheit frei vom äußeren Sabbatgebot. Das Einhalten des Sab-bats wurde sogar als Rückfall ins Ge-setz verurteilt.22 Um sich vom Juden-tum abzugrenzen, wurde von Kaiser Konstantin und Papst Silvester I. ge-meinsam der Sabbat verworfen und in Erinnerung an den Tag der Aufer-stehung Jesu der Sonntag als Ruhe-tag, an dem zunächst nur die Arbeit der Behörden ruhte, bestimmt. Dem ursprünglichen Sonntag fehlte damit das auffälligste Kennzeichen des jü-dischen Sabbats, die „Arbeitsruhe“,aufgrund der die Juden in der anti-ken Welt allgemein als „Faulenzer“ verschrien waren.23 Erst die späteren Kaiser Theodosius und Justinian haben dann auch die private Arbeit eingeschränkt. Zuvor bedeutete die Sonntagsruhe nur, dass am Sonntag die Arbeit aus religiösen Gründen auf ein Mindestmaß reduziert wurde, vor allem um die Heilige Messe besuchen zu können.24 Das galt selbst nach dem Aufkommen des frühen Mönchtums für die strengsten Klöster.25 Während in Deutschland in der Reformation der absolut arbeitsfreie Sonntag nicht

wesentlich war, kam im 17. Jahrhun-dert durch die von den Puritanern be-einfl ussten Pietisten wieder eine sab-batähnliche Sonntagsheiligung auf, die im Laufe der Industrialisierung immer weniger eingehalten wurde. Mit der Weimarer Reichsverfassung im Jahr 1919 erhielt die Sonntags-ruhe bis heute verfassungsrechtlichen Schutz.26 Zweck der Sonntagsruhe ist dabei nicht nur die Arbeitsruhe, sondern vor allem die „seelische Erhebung“, in der sich die Teilhabe an der Sabbatruhe Gottes widerspie-gelt. Für die Frage der Rhythmisie-rung von Arbeit und Ruhe macht es keinen Unterschied, ob der Sabbat oder der Sonntag Ruhetag ist.

Gesundheitliche ÜberlegungenDie biblische Rhythmisierung wird auch durch Erkenntnisse der Biologie und Medizin bestätigt. In der „Chro-nobiologie“, die sich mit der zeitlichen Organisation von Organismen be-fasst, wurden bei Lebewesen physi-ologische 7-Tage-Rhythmen („Zirka-septanrhythmen“) beobachtet.27 Als körperliche Faktoren für ein gesundes Leben werden allgemein sowohl eine ausreichende körperliche Betätigung als auch Zeiten der Ruhe, mithin we-der eine dauernde Über- noch Unter-forderung genannt.28 „Tätigkeit ist die Triebfeder der Lebensuhr. Man kann sich überarbeiten, aber weit leichter überfaulenzen.“29 Arbeitslosigkeit ist genauso ein Gesundheitsrisiko wie pausenlose Überarbeitung. Ar-beitswissenschaftler raten bei einem hohen Arbeitspensum statt zu vielen Überstunden unter der Woche eher samstags zu arbeiten, um kein Er-holungsdefi zit in den nächsten Tag zu schleppen.30 Ein Schlüssel zur Entspannung – und damit auch zu einem gesunden Arbeitsstil – liegt im Erkennen von der Ordnung und dem Rhythmus, der in die Schöpfung gelegt ist. Es gilt zu einem Lebensstil zu fi nden, der der biblischen Würde des Menschen und den Ordnungen Gottes für unser Leben entspricht.31

Aktuelle HerausforderungenBei allen Bestrebungen zu einer Flexi-bilisierung der Arbeitszeiten sollte der jahrtausendelang bewährte

7-Tage-Rhythmus mit seinem 6:1-Mix berücksichtigt werden. Hierzu gehört auch das Eintreten gegen eine Verwischung von Sonntag und Werktag.32 Der weit über die Siche-rung des Lebensunterhalts hinaus gehende Zweck der Arbeit darf nicht in Vergessenheit geraten. Arbeit muss Sinn, darf aber auch Spaß machen.33 Eine Verteilung der Arbeitszeit auf mehr Werktage darf kein Tabu-Thema sein − entsprechendes gilt für die Verteilung der zu erledigenden Men-ge an Arbeit auf die Arbeitszeit. Viele möchten dieselbe Arbeit lieber in einer längeren, dafür aber entspan-nteren, stressfreieren Zeit erledigen. Jeder ist im Rahmen seiner Gaben, Fähigkeiten und Möglichkeiten beauf-tragt, sich wie auch immer zum Segen des Nächsten und zu Gottes Ehre arbeitend zu engagieren – jedochmaßvoll begrenzt durch die regel-mäßige Teilhabe am Ruhen Gottes. Arbeitsbedingungen sind zu überden-ken – sonntägliche Aktivitäten auch. Aus diesen Gründen muss die christ-liche Ethik und das gesellschaftliche Engagement von Christen auch an einer Behebung der Arbeitslosigkeit, der Änderung einseitiger Arbeits-systeme, der rechten Freizeitgestal-tung, den Arbeitszeitbestimmungen und allen damit verbundenen Proble-men interessiert sein.34

Zum Schluss: Persönliche StellungnahmeDie gesunkene Wochenarbeitszeit, einhergehend mit den wachsenden Angeboten unserer Freizeitgesell-schaft, stellt jeden zunehmend vor die Frage, wie der von Gott mit dem Prädikat „sehr gut“ konzipierte Rhythmus von Arbeiten und Ruhe in der heutigen Zeit im eigenen Lebenumgesetzt werden kann.

Zugegeben: Manchmal schaffe ich das von mir zu erledigende Arbeits-pensum nicht von Montag bis Frei-tag. Und dann freue ich mich auf den Samstag, an dem von mir in beginnender Ruhe und Vorfreude auf den Sonntag manches noch ab-geschlossen oder erledigt werden kann. Oft erlebe ich gerade diese Stunden als besonders produktive

Andreas Lämmle

verheiratet, 3 Kinder und ist von Beruf Notar.

und kreative Arbeitszeit. Und allengerade samstags bestehenden Frei-zeit angeboten zum Trotz werde ich dabei oft an Gott, den Schöpfer, erin-nert, der ausgerechnet am sechsten Tag die Krone der Schöpfung erschaf-fen hat: uns Menschen!

Literaturhinweise:1 vgl. unten Abschnitt „Sonntag oder Sabbat“2 Werktage sind alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche

Feiertage sind, vgl. § 3 Abs. 2 BUrlG (Bundesurlaubsgesetz). Arbeits-tage sind dagegen nur die Tage, an denen gearbeitet wird.

3 www.de.wikipedia.org/wiki/Arbeitszeit4 Miegel, Meinhard: Wachstum bringt keine Jobs. Märkische Allgemeine

Zeitung (MAZ) vom 26. August 20025 Hahne, Peter: Schluss mit lustig – Das Ende der Spaßgesellschaft,

2005, S. 396 so beispielsweise Schwarzhoff, Regine in: FOCUS vom

7. August 2007, Zurück zum Samstagsunterricht?7 insoweit unterscheidet sich die Woche vom Tag und vom Jahr8 in Babylonien war man damit dem überwiegenden Rest der Welt wie

beim Rechnen und der sonstigen Zeiteinteilung einen großen Schritt voraus; den in Babylonien lebenden Sumerern verdanken wir bis heute die 60-Minuten-Stunde

9 1. Mose 1,1 – 1. Mose 2,410 Napoleon schaffte die nach dem Französischen Revolutionskalender

eingeführte 10-Tage-Woche nach 13 Jahren ab, auch der sowjetische Kalender der Oktoberrevolution mit seiner 5-Tage-Woche konnte sich dort „nur“ von 1929 bis 1940 halten.

11 nähere Einzelheiten vgl. www.de.wikipedia.org/wiki/Woche12 selbst bei der Umstellung des Julianischen auf den Gregorianischen

Kalender folgte auf den Donnerstag, 4. Oktober 1582, der Freitag, 15. Oktober 1582

13 1. Mose 2, 2+3, 2. Mose 20, 8-1114 1. Mose 2,1515 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Arbeit II) 1) und 2)16 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Sabbat III)17 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Ruhe, ruhen18 Dohrn-von Rossum, Gerhard, Geschichte der industriellen Arbeitsge-

sellschaft: Strukturwandel bis heute und Potentiale für die Zukunft, 199719 Dohrn-von Rossum, Gerhard, a.a.O.20 vgl. z. B. Römer 12, 121 Markus 2, 23-2822 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Sabbat V)2a)23 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Sabbat V)2c)24 www.de.wikipedia.org/wiki/Sonntagsruhe25 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Sabbat V)2c)26 „Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage

der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt“, Art. 139 Weimarer Reichverfassung, nach Art. 140 GG Bestandteil des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. Vgl. europaweit –wenn auch etwas offener- Art. 2 Abs. 5 der Europäischen Sozialcharta vom 18. Oktober 1961, wonach „eine wöchentliche Ruhezeit sicherzu-stellen“ ist, „die soweit möglich, mit dem Tag zusammenfällt, der in dem betreffenden Land oder Bezirk durch Herkommen oder Brauch als Ruhetag anerkannt ist.“

27 beispielsweise folgen Heilungsprozesse und Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantationen diesem Wochenmuster, so ORF-ON Science, Neues aus der Welt der Wissenschaft, Zur Entstehung der Sieben-Tages-Woche, www.science.orf.at/science/news/46545

28 www.de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit29 Peter Rosegger, Fundstelle unbekannt30 Nicola Holzäpfel, Gut arbeiten – Pfl icht zur Pause, Süddeutsche

Zeitung vom 8. März 200731 Dieterich, Michael, Wir brauen Entspannung, 1992, S. 3032 Menschen brauchen den Sonntag, Gemeinsame Erklärung des Rates

der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofs-konferenz, 1999

33 Hahne, Peter: Schluss mit lustig – Das Ende der Spaßgesellschaft, 2005, S. 40

34 Rienecker, Fritz (Hrsg.), Lexikon zur Bibel, Stichwort: Arbeit II)4d)

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ie oft wird betont, dass es keine Schande ist, psychi- sche Probleme zu haben oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Zumindest unseren Klienten gegenüber beteuern wir dies öfter und sind auch überzeugt davon. Auch humorvolle Schilderungen wie „das einzige, was uns vom Klienten un-terscheidet, ist der Schlüssel“ zeigen die Mischung aus einem Versuch der Solidarisierung mit den Hilfesuchen-den und gleichzeitig einer Annähe-rung an die eigenen Nöte, die diese aber auch gleichzeitig verdrängt. AnGrenzen kommen und Krisen erleben –aber bitte möglichst ohne größere Be-einträchtigung, damit die Funktions-fähigkeit und auch das Selbstbild gewahrt bleiben und nach Möglich-keit nichts nach außen dringt. Dabei nehmen psychische Krisen – auch beiprofessionellen Helfern – immer mehrzu. Burnout und Erschöpfungsdepres-sionen sind nichts Ungewöhnliches mehr, sie gelten heute als Zeitkrank-heit.

Zwischen Ideal und Wirklichkeit:Warum es manchmal schwer sein

kann, persönliche Grenzen wahr-

zunehmen

An seine Grenzen zu kommen, geschieht meist schlei-chend. Bei Menschen, die an Erschöp-fungsdepres-sionen oder dem Burnout- Syndromerkranken, herrscht oft ein jahre-langes Miss-verhältnis

zwischen den eigenen Idealen und Möglichkeiten, investierter Kraft /An-strengung und Erfolgen. Auch das Empfi nden, zu wenig Anerkennung oder Unterstützung von Angehöri-gen, Freunden oder Vorgesetzten zu bekommen, kann eine solche Ent-wicklung begünstigen.

Persönliche Grenzen zu akzeptieren, setzt voraus, diese zu kennen. Nicht selten geschieht es, dass wir unsere Grenzen erst dann wahrnehmen, wennKrisen uns durch einen Zusammen-bruch dazu zwingen, uns mit unserem Lebensstil auseinanderzusetzen.

Viele unserer persönlichen Grenzen sind allerdings auch für uns nicht immer sichtbar oder eindeutig, sie werden oftmals durch innere oder auch äußere Motivationen überlagert. Hierzu zählen z. B. der Wunsch nach Anerkennung, Akzeptanz und Geliebt-sein oder auch der Druck, der durch eine bestimmte soziale Situation oder eine moralische Verpfl ichtung auftreten kann.

Es gibt jedoch auch persönliche Gren-zen, die wir selbst nicht wahrhaben

wollen, die wir bewusst oder auch unbewusst ignorieren. Grenzen, die unserer Vorstellung vom Leben nicht entsprechen oder uns in unserer Freiheit einschränken. Grenzen, die uns aufgrund von Verletzungen oder Verunsicherung zugefügt wurden oder die uns einfach peinlich sind. Wer gibt schon gerne zu, dass er Schwierigkeiten mit scheinbar selbst-verständlichen Tätigkeiten hat, unter Ängsten oder depressiven Gedanken leidet, Konfl ikte nicht aushalten kann oder einfach zu sensibel ist?

Eine begrenzte Belastbarkeit oder ein begrenztes Durchhaltevermögen lässt uns im Vergleich mit anderen unweigerlich weniger leistungsfähig und somit weniger wertvoll erschei-nen. Die Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen erfordert Mut und Kraft, und sie fi ndet meist erst dann statt, wenn es keine andere Möglich-keit mehr gibt.

Zwischen Resignation und Chance:Akzeptieren von persönlichen

Grenzen/eigener Begrenztheit

Das Akzeptieren der persönlichen Grenzen hat meiner Ansicht nach

viel mit dem Begriff der Identität zu tun: es

geht um Selbst-verständnis und Selbstdefi nition. Wenn die Kon-frontation mit den

eigenen Grenzen durch eine Krise aus-

gelöst wurde, geht es im Folgenden sehr oft um die

Frage: was ist passiert? Und warum ist es passiert? Und wer

in all dem bin ich?

Bisherige Verhaltensweisen und Über-zeugungen haben in die Krise geführt,

haben dazu geführt, dass ein psychi-scher oder physischer Zusammen-bruch erfolgt ist. Gerade Menschen, die an einer Erschöpfungsdepression oder einem Burnout-Syndrom erkran-ken, sind oft hoch motivierte und starkleistungsorientierte Mitarbeiter. Die Neigung zur Übernahme von Verant-wortung für andere lässt sie oft die ei-genen Bedürfnisse vernachlässigen. Der Mensch, der es immer gewohnt war, sich um andere zu kümmern, wirdnun auf einmal mit sich und seiner eigenen vernachlässigten Seite kon-frontiert.

Einst kaum wahrgenommene Grenzenkönnen durch eine Krise zu unüber-windlichen Hindernissen werden. Früher selbstverständliche Tätigkeiten erfordern unheimlich viel Kraft. Das Leben und Selbsterleben verändert sich. Die Auseinandersetzung mit enger gesteckten Grenzen, die durch das Auftreten einer psychischen Sym-ptomatik wie Ängsten, depressiven Gedanken etc. charakterisiert sind, ist Kräfte zehrend; und es dauertmeist lange, bis eine erneute Stabili-tät eingetreten ist. Nach einer per-sönlichen Krise ist das Selbst des Menschen erschüttert: ein schwaches oder geschwächtes Ich benötigt eine langsame und behutsame Annähe-rung an eine neue Realität, an neue Gegebenheiten.

Ein maßgeblicher Faktor, der die Akzeptanz der eigenen Grenzen mit beeinflusst, ist die Bewertung der persönlichen Grenzen. Der Begriff der Grenze wird oft negativ mit „Verbot“, „nicht können“ oder „nicht dürfen“ assoziiert. Diese Bewertung fi ndet meist in einem intensiven Span-nungsfeld statt. Es reicht vom Ha-dern mit dem eigenen Schicksal, der Konfrontation mit dem Schmerz über den Verlust lang gehegter Wünsche und Ziele bis hin zum Kampf gegen die Einschränkung. Diese Phase ist auch oftmals geprägt von der Reak-tivierung alter Bewertungsmaßstäbe oder Verhaltensmuster. Es ist schwer, auszuhalten, dass „es“ eben nicht mehr so geht, wie es sollte und es vielleicht sehr lange dauert, bis etwas Neues sichtbar ist. Orientierungs-losigkeit und Zukunftsängste können zudem dazu beitragen, dass man sich den „alten“ Wertesystemen, dem altenLebensstil, wieder zuwendet, der

doch wenigstens vertraut war und Sicherheit gab.

Bis ein neues Denken etabliert ist, braucht es Zeit – und nach meiner Erfahrung auch eine kontinuierliche seelsorgerliche oder therapeutische Begleitung durch eine Vertrauens-person, die davon überzeugt ist, dass dieser gesamte, durch die Krise aus-gelöste Prozess, sinnvoll ist und gut ausgeht – auch wenn es sich momen-tan nicht so anfühlt. Eine Begleitung, die den Überblick hat, Sicherheit und auch Orientierung gibt. Noch existenzieller wird diese Begleitung, wenn es um die Fragen geht, bishe-rige Lebenskonzepte loszulassen, tief greifende Veränderungen zuzulassen oder Schwachheit einzugestehen. Auch die Auseinandersetzung mit der Frage, welche Grenzen sich denn noch weiten lassen oder welche man als unverrückbar hinnehmen muss –und wie man damit umgeht, bleibt für den Betroffenen schwierig. Es erfordert viel Weisheit, den richtigen Umgang mit diesen Fragen und den damit verbundenen Konsequenzen zu fi nden. Weitere Fragen, die auf-kommen, können sein: Durch welche Einschränkungen begrenze ich mich (unnötigerweise?) selbst? Was kann ich verändern bzw. habe ich noch die Kraft, etwas zu verändern? Hier gelangt man immer wieder an die Frage nach der Identität: Wer bin ich? Wie sehe ich mich? Wie defi niere ich mich? Wie sehen mich andere? Was macht mich wertvoll? Und: Wie sieht mich Gott?

Zwischen Über- und Unterforderung:Lebensstil mit Grenzen fi nden

In der therapeutischen Begleitung fi ndet im Anschluss an diese Phase der Selbstdefi nition auch notwendi-gerweise die Arbeit statt, die über das eigene Selbst hinausgeht. Es geht hier darum, in einer oft grenz-überschreitenden Gesellschaft durch die Entwicklung von eigener Mün-digkeit und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wieder lebens- bzw. überlebensfähig zu werden. Die viel-leicht sehr zögerlich erscheinende Konstruktion neuer Perspektiven und Möglichkeiten erfordert mehr Mut, als es vielleicht auf den ersten Blick den Anschein haben mag: Es ist schwer, zu träumen oder Träume zu äußern,

zum themazum themazum themazum thema

Simone Marquardt

29 Jahre, Dipl. Sozialpädagogin (BA), verheiratet, seit 1999 Mitar-beiterin im DE´IGNIS-Wohnheim.

wenn alles schon einmal kaputt ge-gangen ist.

In dieser Phase geht es auch darum, einen neuen Lebensstil zu entwerfen und einzuüben. Erneut können gerade hier Rückfalle oder wiederholte Krisen auftreten, und nur selten kann von einem linearen Verlauf in Therapie und Begleitung gesprochen werden. Phasen von Progression, Regression und auch Stagnation sind meiner Ansicht nach normal; sie dienen auch dazu, gemachte Erfahrungen zu refl ektieren, zu nutzen und Konse-quenzen aufzuzeigen. Wobei ich noch betonen möchte, dass diese Prozesse uns lebenslang begleiten werden. Auch wenn in der seelsorgerlichen oder therapeutischen Begleitung lebenswichtige Grundlagen für die persönliche Weiterentwicklung gelegt werden, bedeutet das nicht, dass die Auseinandersetzung mit den per-sönlichen Grenzen aufhört, wenn die Therapie abgeschlossen ist.

Zusammenfassend könnte man

sagen: Persönliche Grenzen bilden einen Rahmen, in dem ich mich bewegen und den ich aber auch be-einfl ussen kann. Es wäre falsch, sie nur als Einschränkung, Verbot oder Begrenzung zu verstehen. In erster Linie sind Grenzen Markierungen, an denen ich mich ausrichten oder orientieren kann und die dazu bei-tragen können, einen ausgewogenen Lebensstil zwischen Über- und Unter-forderung zu fi nden.

Persönliche Grenzen durch Krisen akzeptieren lernenW

VON SIMONE MARQUARDT

Page 20: De'ignis Magazin Nr. 35

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Wie kannst du mehr zu einem Mann werden nach Gottes Vorstellungen?

Diese Frage beschäftigte uns (einen Mann im mittleren Alter & mich) im Verlauf der ambulanten Psychothera-pie. Thematisch waren wir bei dieser Fragestellung angekommen, nach-dem mein Klient allzusehr über seine Begrenzungen in partnerschaftlicher Hinsicht klagte, auf dem Hintergrund einer chronisch verlaufenen Depressi-

Kommentar (des Malers):„Die Trümmer scheinen so zahlreich

zu sein, dass man auf viel mehr als

nur zehn Tafeln schließen würde. Ist

das gewollt und von Bedeutung? Die

Antwort heißt ja!

Jede Nicht-Beachtung oder Ab-lehnung der Gebote hat Konse-quenzen:

Trümmer falscher Selbstfi n-dungen, Trümmer verkehrter Lebensziele, Trümmer geschei-terter Ehen, Trümmer fataler Eltern-Kind-Beziehungen und viele mehr.

Es fällt auf, dass die Nummerie-rungen mit digitalen Zeichen (0/I) geschrieben sind, quasi als ein Sym-bol unserer Zeit. Man benötigt so für jede beliebige Zahl nur zwei ver-schiedene Ziffern. Diese mechanische

aus, dass ich es einer Gruppe von Kollegen zeigen darf.

In der nächsten Sitzung gebe ich eine Resonanz: Es wurde eine positive Entwicklung gesehen für einen Mann, der sich schwer tut, zu sich selber und anderen in nahen Kontakt zu treten, der mehr gesetzesorientiert nach der Richtigkeit des Tuns fragt, weniger nach Transzendierung des Gefängnisses der Gewohnheiten. Die bunte Wiese (Sehnsucht nach Leben?) am Fuße der Trümmer zeigte das für einige der von mir befragten Kollegen an. Nimmt er auch die Ent-wicklung wahr, sich mit einer tieferen Schicht auszudrücken?

Diesen Fortschritt im emotionalen, personalen Ich-Ausdrucksvermö-gen konnten wir beide schließlich anerkennen und würdigen. Ich bin gespannt, wie weitere Innenwelten –die verschiedenen Facetten der Sehnsucht nach Leben – ihren ge-stalterischen Ausdruck bei meinem Klienten fi nden.

zum themazum themazum themazum thema

VON DIPL.-PSYCH. RAINER OBERBILLIG

Die Identität als Mann entdecken

vität, die zu einer Frühpensionierung beigetragen hatte. In einer Sitzung hatten wir die Sprache auf sein Sinnstiftendes Hobby, das „Atmen seiner Seele“ gebracht: das Malen, das er soweit entwickelt hat, dass auch kleine Ausstellungen mit einem Kreis verschiedener Künstler bereits möglich waren. Dann hatten wir es wieder davon, vom Mann sein nach Gottes Herzen. Auf dem Hintergrund seiner religiösen Ressourcen trug

Schreibweise des 20. Jahrhunderts hinterlässt einen abstrakten, rein rati-onalen und kühlen Eindruck, der einer Geborgenheit bei Gott entgegen-steht.“

In der ersten gemeinsamen Betrach-tung des entstandenen Werkes konntemein Klient noch wenig Bezug her-stellen zum eigenen (Er)Leben. Die künsterische Auseinandersetzung mit diesem Thema seines Lebens hätte ihn viel Zeit und Kraft gekostet, nicht nur dass es das erste gegenständliche Gemälde seiner Malerentwicklung gewesen sei. Ich bringe das Gespräch auf die Erlösung aus den Trümmern unseres Lebens, aus unserer zerbro-chenen Identität oder Ganzheit, die im Bild mit dem Kreuz aus Blut über den zerbrochenen Gesetzestafeln angedeutet wird. Entsprechend zur eingenommenen inneren Distanz, möchte mein Klient dieses (Eigen)Bild gar nicht wieder mit nach Hause neh-men, sondern in der Beratungsstelle lassen, quasi für mich! Ich handele

Dipl.-Psych. Rainer Oberbillig

Jahrgang 1951, verheiratet,2 erwachsene Kinder, Psycho-logischer Psychotherapeut,Verhaltenstherapeut (dgvt),

Christlicher Therapeut (IGNIS Akademie),

Leitender Psychologe der DE’IGNIS-Fachklinik

Titel des Bildes (Februar 2008)

„Die von Mose zertrümmerten zehn Gesetzestafeln“

Ein kreativer, ressourcenorientierter Beitrag aus der DE’IGNIS-Beratungsstelle

ich meinem Klienten auf, ein Bild zu malen „Mann Gottes“ – spontan fi el ihm Mose ein. Die Aufgabe, ein gegenständliches oder thematisches Bild zu malen, bereitete ihm nach eigenem Bekunden einiges Unbeha-gen, doch konnte er sich auf diesen ungewohnten Weg sich auszudrücken zögernd einlassen.

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