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Das schönste Loom-Band gewinnt Seite 7 London unter der Lupe Seite 12/13 In die Sessel, Licht aus, Film an! Essen. Ein Kinofestival nur für Kinder? Bei den Kinderfilmta- gen im Ruhrgebiet in den Städten Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen dreht sich auch 2014 wieder alles um spannende Filme nur für euch. Vom 26. Okto- ber bis zum 2. November kön- nen sich Kinder an sechs aus- gewählten Kinostandorten in die Sessel schmiegen und tolle Filme genießen. „Wicki und die starken Män- ner“ kommen zurück auf die Leinwand. Und am 2. Novem- ber gibt es eine Vor-Premiere in der Essener Lichtburg: Veit Helmers Kinofilm „Quatsch und die Nasenbärbande“ mit Fritzi Haberlandt und Benno Fu rmann. Am letzten Tag wer- den wieder die Preise Emmo und Emmi vergeben. Uhren werden umgestellt Viele spannende Themen und tolle Mitmachaktionen bietet das Nachrichtenmagazin für Schüler jeden Monat seinen jun- gen Lesern. Berichte über das, was in der Welt passiert, über Sport und Tiere – und natürlich über das Neueste aus den Klassenzimmern: „Deine WAZ“ ist immer mit dabei. Mit der aktuellen Ausgabe haben wir einen Grund zum Feiern. Das Magazin, das ihr heute in den Händen haltet, ist ein ganz Besonderes: Es ist schon das 25.! Für unser Jubiläum haben wir natürlich wieder jede Menge Geschichten für euch ent- deckt. Viel Spaß damit! FOTO: ANDREAS GRAW Über zwei Jahre Nachrichten nur für euch! Ein Jäger, der gejagt wird Naturschutzbund wählt Habicht zum „Vogel des Jahres 2015“ Von Kerstin Wördehoff Essen. Ein bisschen gefährlich sieht der Habicht schon aus: Durch die knallgel- ben Augen wirkt der Greifvogel böse, wenn er durch die Gegend schaut und nach Beute sucht, die er fressen kann. In Wirklichkeit sind es aber Menschen, die dem Habicht etwas Böses antun. Sie möchten nicht, dass er ihnen ihre Tauben und Hühner stiehlt, die dieser gerne frisst. Deshalb wird er von Men- schen gejagt. Sie fangen ihn in Fang- netzen, um ihn anschließend zu töten. Um zu zeigen, dass dieses Verhalten falsch und strafbar ist, weil es Habichte in ihrer Art gefährdet, hat der Natur- schutzbund Deutschland den Habicht zum Vogel des Jahres 2015 ernannt. Trotz des Verbotes gibt es immer mehr Jäger, die Habichte töten. Das hat in Deutschland so schlimme Ausmaße angenommen, dass das Bundesland Nordrhein-Westfalen vor ein paar Jah- ren extra eine Behörde zur Bekämpfung eingerichtet hat. Die Behörde nennt sich „Umweltkriminalität“. Sie ist die erste ihrer Art. Ihre Mitarbeiter suchen die Jäger, die Habichte töten, um sie zu bestrafen. Im Wald versteckt Es ist gar nicht so leicht, einen Habicht zu sehen. Anders als Bussarde verste- cken sie sich im Wald, bevor sie sich auf ihre Beute stürzen. Auf www.zeus- kids.de kannst du dir das Schreien eines Habichts anhören. Der Habicht wurde nun zum „Vogel des Jah- res“ gewählt. FOTO: REINER KRUSE Essen. Kann ich jetzt eine Stunde länger schlafen, oder wird mir eine Stunde geklaut? Zweimal im Jahr ist diese Fra- ge wichtig – immer dann, wenn die Uhren umgestellt werden müssen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (26. Oktober) ist es wieder soweit: dann beginnt die Winterzeit. Diesmal haben wir Glück: Uns wird eine Stunde geschenkt. Die Uhrenzeiger müssen um 3 Uhr nachts auf 2 Uhr zurückgedreht werden. FOTO: FABIAN STRAUCH zeuskids.de | waz.de Schutzgebühr 2,20 € DAS NACHRICHTENMAGAZIN FÜR SCHÜLER Oktober 2014

DEINE WAZ - Oktober 2014

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Probeausgabe des ZeusKids-Nachrichtenmagazins für Schüler der FUNKE MEDIENGRUPPE in NRW

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Page 1: DEINE WAZ - Oktober 2014

Das schönste Loom-Band gewinnt Seite 7

London unterder Lupe

Seite 12/13

In die Sessel, Licht aus,Film an!

Essen. Ein Kinofestival nur für Kinder? Bei den Kinderfilmta-gen im Ruhrgebiet in den Städten Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen dreht sich auch 2014 wieder alles um spannende Filme nur für euch. Vom 26. Okto-ber bis zum 2. November kön-nen sich Kinder an sechs aus-gewählten Kinostandorten in die Sessel schmiegen und tolle Filme genießen.

„Wicki und die starken Män-ner“ kommen zurück auf die Leinwand. Und am 2. Novem-ber gibt es eine Vor-Premiere in der Essener Lichtburg: Veit Helmers Kinofilm „Quatsch und die Nasenbärbande“ mit Fritzi Haberlandt und Benno Furmann. Am letzten Tag wer-den wieder die Preise Emmo und Emmi vergeben.

Uhren werden umgestellt

Viele spannende Themen und tolle Mitmachaktionen bietet das Nachrichtenmagazin für Schüler jeden Monat seinen jun-gen Lesern. Berichte über das, was in der Welt passiert, überSport und Tiere – und natürlich über das Neueste aus den Klassenzimmern: „Deine WAZ“ ist immer mit dabei.

Mit der aktuellen Ausgabe haben wir einen Grund zum Feiern.Das Magazin, das ihr heute in den Händen haltet, ist ein ganzBesonderes: Es ist schon das 25.! Für unser Jubiläum haben wir natürlich wieder jede Menge Geschichten für euch ent-deckt. Viel Spaß damit! FOTO: ANDREAS GRAW

Über zwei Jahre Nachrichten nur für euch!

Ein Jäger, der gejagt wird

Naturschutzbund wählt Habicht zum „Vogel des Jahres 2015“

Von Kerstin Wördehoff

Essen. Ein bisschen gefährlich sieht derHabicht schon aus: Durch die knallgel-ben Augen wirkt der Greifvogel böse, wenn er durch die Gegend schaut und nach Beute sucht, die er fressen kann.

In Wirklichkeit sind es aber Menschen, die dem Habicht etwas Böses antun. Sie möchten nicht, dass er ihnen ihre Tauben und Hühner stiehlt, die dieser gerne frisst. Deshalb wird er von Men-schen gejagt. Sie fangen ihn in Fang-netzen, um ihn anschließend zu töten.

Um zu zeigen, dass dieses Verhalten falsch und strafbar ist, weil es Habichte

in ihrer Art gefährdet, hat der Natur-schutzbund Deutschland den Habicht zum Vogel des Jahres 2015 ernannt.

Trotz des Verbotes gibt es immer mehr

Jäger, die Habichte töten. Das hat in Deutschland so schlimme Ausmaße angenommen, dass das Bundesland Nordrhein-Westfalen vor ein paar Jah-ren extra eine Behörde zur Bekämpfungeingerichtet hat. Die Behörde nennt sich „Umweltkriminalität“. Sie ist die erste ihrer Art. Ihre Mitarbeiter suchen die Jäger, die Habichte töten, um sie zubestrafen.

Im Wald verstecktEs ist gar nicht so leicht, einen Habichtzu sehen. Anders als Bussarde verste-cken sie sich im Wald, bevor sie sich aufihre Beute stürzen. Auf www.zeus-kids.de kannst du dir das Schreien eines Habichts anhören.

Der Habicht wurde nun zum „Vogel des Jah-res“ gewählt. FOTO: REINER KRUSE

Essen. Kann ich jetzt eine Stunde länger schlafen, oder wird mir eine Stunde geklaut? Zweimal im Jahr ist diese Fra-ge wichtig – immer dann, wenn die Uhren umgestellt werden müssen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (26. Oktober) ist es wieder soweit: dann beginnt die Winterzeit. Diesmal haben wir Glück: Uns wird eine Stunde geschenkt. Die Uhrenzeiger müssen um 3 Uhr nachts auf 2 Uhr zurückgedreht werden.

FOTO

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zeuskids.de | waz.de

Schutzgebühr 2,20 € DAS NACHRICHTENMAGAZIN FÜR SCHÜLER Oktober 2014

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Nachrichtenmagazin

erscheint am

19.November!

2 Inhalt

Natürlich benutze ich ein Handy. Zum Telefonieren, zum SMS schreiben, gele-gentlich auch mal zum Spie-len. Musik höre ich auch gern. Manchmal auch mit dem Kopfhörer vom MP3-Player. Warum auch nicht?

Kürzlich im Zug sah ich einen Jungen, der all das offenbar auch mag. Er spielte auf sei-nem Handy Autorennen, hör-te dabei Musik vom MP3-Player und unterhielt sich noch mit drei Freunden. Zwi-schendurch tippte er noch eine Textnachricht. Gut, dazu musste er das Spiel unterbre-chen. Dennoch: Wir müssen doch nicht alles gleichzeitig machen! Und vor allem: nicht ständig! Konzentrieren wir uns lieber ganz auf unser Gegenüber, sicher bekom-men wir dann mehr mit von dem, was er oder sie erzählt.

Mein Vorschlag: Lest diese Ausgabe in aller Ruhe. Viel Spaß wünscht Andreas

Nicht alles auf einmal

3 Politik verstehenK Kampf um eine Stadt: IS-Kämpfer rücken in syrische Grenzstadt Kobanevor. Die USA fliegen Luftangriffe. Seite 5

K Skandal in NRW: Wer muss die Verantwortung dafür übernehmen, dass ineinem Asylantenheim Menschen misshandelt wurden? Seite 6

7 Welt erkunden

K Beliebter Trend: Schickt uns eure schönsten Loom-Bänder. Zur Beloh-nung gibt es einen tollen Gewinn. Seite 7

K Gruselige Fallen: Im Meer schwimmen Netze, die niemandem mehr gehö-ren, aber weiter Fische fangen. Warum das gefährlich ist: Seite 8

9 Neues entdecken

K Tierische Architektur: Eine Ausstellung zeigt Gebäude, bei denen sichMenschen beim Bauen Ideen aus der Natur geholt haben. Seite 9

K Kein Ende: Durch den Ebola-Virus verlieren Tausende Menschen ihr Le-ben. Was man über die Krankheit wissen muss, lest ihr auf Seite 11

K Königin der Lüfte: Die Concorde war ein Flugzeug, das schneller als derSchall fliegen konnte. Warum es sie nicht mehr gibt: Seite 14

16 Freizeit erleben

K Die Weiten des Weltalls: Eine Ausstellung zeigt echte Raumanzüge, Mondstaub, die Star-Wars-Helden R2D2 und C3PO und mehr. Seite 16

K Fest an der Leine ziehen: Einen Drachen steigen zu lassen, macht im Herbst besonders viel Spaß. Tricks gibt es auf Seite 16

K Kürbisse mit Fratzen: An Halloween wird es wieder gruselig. Viele Tippsfür eine tolle Party gibt es auf Seite 17

20 Sport treiben

K Zischende Bälle: Speedbadminton ist noch sehr jung, die Sportart ist erstein paar Jahre alt. Was an ihr toll ist, erzählt Schülerin Lena auf Seite 20

K Die Spannung bleibt: Noch drei Rennen, dann gibt es in der Formel 1 dasgroße Finale. Seite 21

23 Stars sehen

K Auf den Zahn gefühlt: Kinderreporterin Rebecca hat Campino von den Toten Hosen zum Interview gebeten. Seite 23

K Weltrekord: Ein Mexikaner hat so viele Fan-Artikel von Harry Potter wieniemand sonst. Wie viele das sind, lest ihr auf Seite 23

Du willst mehr Nachrichten? Dann lies die täglicheKinderseite in der WAZ.

Impressum Redaktion: Harald Heuer (Leitung, V.i.S.d.P.)Dr. Andrea Dahms (Online)

Anschrift:ZeusMedienweltenSchederhofstraße 55 – 5745145 Essen

Sekretariat: Gaby MenkeE-Mail: [email protected].: 0201-804 1992

Online: FUNKE DIGITAL GmbH & Co. KG

Verantwortlich für Anzeigen:Markus Röder, Anschrift wie AnzeigenAnzeigen und Vertrieb:FUNKE MEDIEN NRW GmbH, 45128 Essen, Friedrichstraße 34 – 38;Fax 0201/804-2418E-Mail: [email protected]:Telefon: 0 18 02 / 40 40 70* Fax: 0 18 02 / 40 40 80* E-Mail: [email protected]* 6 Cent pro Anruf / Fax aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, aus dem Mobil-funknetz max. 42 Cent pro MinuteVerlag:FUNKE MEDIEN NRW GmbH,45128 Essen, Friedrichstraße 34 – 38,Telefon: 0201/8040Geschäftsführer:Manfred Braun, Thomas ZieglerDruck: Druckzentrum Hagen GmbH,58099 Hagen, Hohensyburger Str.67

Zur Herstellung des Nachrichtenmagazins wird Recycling-Papier verwendet.

Page 3: DEINE WAZ - Oktober 2014

WANN UND WIEVIEL DÜRFEN KINDER IN DEUTSCHLAND ARBEITEN?

K Jugendarbeitsschutzgesetz: Kin-der dürfen in Deutschland nicht arbeiten. Das gilt ohne Ausnahme bis zum Alter von 13 Jahren. Mit 13 bis 15 Jahren dürfen sie ganz leichte Arbeiten machen, mit 16 und 17 Jahren mehr. Ganz genau ist das im Jugendarbeitsschutzgesetz geregelt.

K Schulbesuch: 13- und 14-Jährige dürfen leichte Jobs annehmen, etwa Babysitten, Zeitungen austragen oder den Hund der Nachbarin Gassi

führen. Die Eltern müssen einver-standen sein, die Arbeit darf nicht den Schulbesuch gefährden: Des-halb dürfen Kinder nicht mehr als zwei Stunden täglich arbeiten, nicht vor der Schule und nicht nach 18 Uhr. Die Arbeit darf nicht so anstren-gend sein, dass Kinder in der Schulenicht mehr aufpassen können.

K Gesundheit: Der Arbeitgeber muss aufpassen, dass Kinder nicht ge-fährdet werden: weder durch den

Umgang mit Stoffen, die schädlich für die Gesundheit sind, noch durch gefährliche Arbeiten wie an Strom-leitungen. Auch Tabak und Alkohol dürfen nicht frei zugänglich sein.

K Ältere Schüler: 15- bis 17-Jährige sind keine Kinder mehr, sondern Ju-gendliche. Gehen sie noch zur Schu-le, gilt auch hier: Sie dürfen nur zweiStunden täglich jobben. In den Fe-rien dürfen sie vier Wochen im Jahr acht Stunden am Tag arbeiten.

K Jugendliche: Wer nicht mehr zur Schule geht, darf arbeiten: Acht Stunden täglich zwischen 6 und 20 Uhr sind erlaubt, aber nicht am Wo-chenende. Ausnahmen gibt es für Gaststätten, Krankenhäuser und Be-triebe mit Schichtarbeit. Und Arbeit bei außergewöhnlicher Hitze oder Kälte, bei Lärm und mit giftigen Stoffen ist tabu – also alles, was ge-fährlich und für die Gesundheit schädlich sein kann.

Sabrina Steiger

Politik verstehen 3

Ein wichtiges Zeichen für Kinder auf der ganzen Welt: Hier feiern Schüler in Indien in ihrem Klassenzimmer den Friedensnobelpreis für Malala und Kailash Satyarthi.FOTO: GETTY

Nobelpreis freut Millionen KinderEin Mädchen und ein Mann werden für ihren Einsatz für junge Menschen ausgezeichnet

Von Kerstin Wördehoff

Oslo. Jedes Kind hat ein Recht auf Bil-dung. Und jedes Kind soll davor ge-schützt werden, zu arbeiten, statt zur Schule zu gehen. Dies sind nur zwei der mehr als 50 Grundregeln, die in der Kinderrechtskonvention der Ver-einten Nationen (Uno) festgeschrie-ben sind. Fast alle Staaten der Uno haben diese Konvention (Überein-kunft) unterschrieben. Und dennoch werden auf der Welt immer wieder dieRechte von Kindern missachtet.

Kampf gegen UngerechtigkeitZwei Menschen, die mit ihrem Leben für die Rechte von Kindern kämpfen, haben nun einen sehr bedeutenden

Preis bekommen – den Friedensno-belpreis. Ausgezeichnet wurden die 17-jährige Malala Yousafzai aus dem Land Pakistan und der 60-jährige Kai-lash Satyarthi aus Indien.

Über Malala wurde schon viel berich-tet. In ihrer Heimat Pakistan kämpft

sie für die Rechte von Frauen und Kin-dern. Deshalb wurde sie von den Tali-ban schwer verletzt. Die Taliban sind eine Gruppe extremer Menschen, die ihre Religion sehr streng sehen. Sie wollen zum Beispiel nicht, dass Mäd-chen zur Schule gehen. Malala lebt seit dem schrecklichen Angriff auf sie

in England. Von dort aus kämpft sie weiter für die Rechte von Kindern.

Eigenes Leben in Gefahr gebrachtKailash Satyarthi ist in seinem Hei-matland Indien nicht weniger mutig. Seit Jahrzehnten befreit er Kinder ausFabriken und Steinbrüchen, die dort zu schwerer Arbeit gezwungen wer-den. Bei diesen Befreiungsaktionen bringt er sein eigenes Leben oft in Ge-fahr.

Als Kailash Satyarthi von der großen Auszeichnung erfuhr, sagte er: „Mit diesem Preis finden die Stimmen vonMillionen von Kindern Gehör – Stim-men, die bislang nicht gehört wur-den.“

WORTSCHATZNobelpreisDer Nobelpreis ist eine Auszeichnung, die jährlich an Personen vergeben wird, die etwas geleistet haben, das einen wichtigen Nutzen für die Menschheit hat. Er ist be-nannt nach seinem Erfinder, dem Schweden Alfred No-bel. Der Preis wird verliehen in Physik, Chemie, Wirt-schaft, Medizin, Literatur und für Friedensbemühungen.

Verliehen wird dieseMedaille. FOTO: DPA

Page 4: DEINE WAZ - Oktober 2014

Politik verstehen 5

Die Welt schaut auf KobaneIS-Kämpfer rücken in syrische Grenzstadt vor. USA fliegen Luftangriffe.

Unruhen in der Türkei. Demonstrationen in DeutschlandVon Andreas Graw

Essen. Die Kämpfer vom Islamischen Staat (abgekürzt: IS) sorgen weiter fürAngst und Schrecken in den Ländern Irak und Syrien. Sie haben bereits Tei-le der beiden Länder erobert – und breiten sich weiter aus. Die ganze Welt schaut deswegen auf die beson-ders umkämpfte Stadt Kobane. Sie liegt in Syrien, genau an der Grenze zur Türkei. Die Lage im Überblick:

Wer kämpft um Kobane?Seit Mitte September greifen die IS-Kämpfer die Stadt an. Sie kommen mit vielen Männern und gefährlichen Waffen wie Panzern. Diese haben sie auf ihrem Feldzug erbeutet. Noch kön-nen die Verteidiger Teile der Stadt hal-ten. Dabei bekommen sie Unterstüt-zung aus der Luft. Die USA und einigeverbündete Staaten greifen nämlich

in den Krieg gegen den IS ein. Aus Flugzeugen bombardieren sie die An-greifer. Am Boden sind es Kurden, diedie Stadt Kobane verteidigen. Viele Menschen, die in Kobane lebten, sindbereits geflüchtet. Die meisten sind Kurden.

Wer sind die Kurden?Die Kurden sind ein Volk ohne eige-nen Staat. Sie leben vor allem in Sy-rien, im Irak und in der Türkei. Andersals die irakische oder syrische Armee konnten sich die Kurden bislang nocheinigermaßen gut wehren gegen die IS-Kämpfer.

Was hat die Türkei damit zu tun?Jede Menge. In der Türkei leben sehr viele Kurden – 15 Millionen. Seit Jah-ren möchten sie gern einen eigenen

Staat gründen. Die türkische Regie-rung ist dagegen. Immer wieder kam es in den letzten Jahren zu Gewalt zwi-schen Türken und Kurden. Seit 2013 herrschte ein Waffenstillstand. Jetzt gibt es wieder Gewalt. Die Kurden möchten nämlich, dass die Türkei denMenschen in Kobane hilft, indem sie Soldaten schickt. Das möchte die tür-kische Regierung aber nicht. Sie lässtauch keine Kurden über die Grenze, die gegen den IS kämpfen wollen. Doch immerhin: Kürzlich erlaubte die Türkei, dass die Flugzeuge der USA türkische Stützpunkte zum Beispiel zum Auftanken benutzen dürfen.

Wer demonstriert in Deutschland?In Düsseldorf zum Beispiel demonst-rierten rund 20.000 Menschen gegenden IS und für die Unterstützung der Kurden. Unter den Demonstranten

waren viele Kurden, die ihre Heimat verlassen haben. Auch in anderen Ländern wie in Griechenland und im Libanon gingen Kurden auf die Stra-ße.

Was machen die USA?Zunächst fliegen sie Luftangriffe, was an der Situation in Kobane anfangs al-lerdings nicht viel änderte: Der IS er-oberte trotzdem immer größere Teile der Stadt. Schon forderten US-Politi-ker, dass auch Bodentruppen ent-sandt werden sollen.

Bei Redaktionsschluss dieser Ausga-be zeigten die Luftangriffe aber erste Wirkung. Zumindest konnten die bru-talen Kämpfer des IS erst einmal auf-gehalten werden. Dennoch: Mehr als die Hälfte der Stadt Kobane haben siebereits unter ihrer Kontrolle.

So nah und doch weit weg: Von der Türkei aus blicken Menschen besorgt ins Nachbarland Syrien. Dort kämpfen IS-Kämpfer und Kurden um die Stadt Kobane. Kurden, die inder Türkei leben dürfen allerdings die grenze nicht überqueren. Das erlaubt die türkische Regierung nicht. FOTO: TOLGA BOZOGLU/DPA

TÜRKEI

LIBANONLIBANON

SYRIEN

IRAK

Mossul

DamaskusDamaskus

AleppoAleppo

GaziantepGaziantep Kobane

200 km

GRAFIK: BERTELMANN

Dieser Mann ist gerade aus Syrien in dieTürkei geflohen. Zu Fuß. Mit dabei hat erMusikinstrumente. FOTO: GETTY

US-Kampfjets starten von einem Flug-zeugträger zum Einsatz. Sie bombardie-ren Stellungen der IS-Kämpfer. FOTO: DPA

Zehntausende demonstrierten in Düssel-dorf gegen IS und für die Kurden.FOTO: DPA

Page 5: DEINE WAZ - Oktober 2014

11 Neues entdecken

Mit dem bloßen Auge kann man den Ebola-Virus nicht sehen, weil er zu klein ist. Unter dem Mikroskop sieht er aus wie Nudeln, sie sich umeinander schlängeln. FOTO: DPA

Kein Ende beim Ebola-Virus in SichtExperten glauben aber nicht an eine Ausbreitung in Deutschland

Essen. Einen so schlimmen Ausbruch einer Krankheit gab es lange nicht mehr: Durch den Ebola-Virus musstenbereits Tausende Menschen in den Ländern Guinea, Liberia, Sierra Leoneund Nigeria in West-Afrika sterben.

Mittlerweile werden an Ebola erkrank-

te Patienten auf der ganzen Welt be-handelt. Außerhalb von Afrika gibt es besondere Spezialstationen, die die Patienten besser versorgen können. Auch in Deutschland werden Erkrank-te behandelt. Bislang sind es drei Per-sonen, einer von ihnen ist allerdings in Leipzig trotzdem gestorben.

Strenge SicherheitsmaßnahmenAuf der ganzen Welt fragen sich die Menschen, ob auch sie sich mit Ebolaanstecken können. Für Deutschland sehen Experten wie Prof. Rolf Horst-mann vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg keine große Gefahr. Er hält eine Ausbreitung

innerhalb unseres Landes für so gut wie ausgeschlossen, da die Patientenin den Spezialzentren unter strengs-ten Sicherheitsmaßnahmen behan-delt werden.

Was du noch über Ebola wissen musst, erfährst du hier.

Das solltest du über Ebola wissenKann ich mich in Deutschland anstecken? Nein, derzeit kannst du dich in Deutschland nicht anstecken. Die Ebola-Patienten, die hier be-handelt werden, sind von allen Bürgern isoliert. Pfleger und Ärzte, für dieein Risiko besteht, arbeiten unter hohen Sicherheitsvorkehrungen.

Gibt es Medikamente gegen Ebola? Nein, ein offizielles Medikamentgegen Ebola gibt es noch nicht. Forscher haben aber schon Medikamen-te entwickelt, die helfen könnten. Diese müssen aber erst noch weiter getestet werden.

Wo kann man sich in Deutschland gegen Ebola behandeln lassen?Es gibt sieben Zentren, in denen Ebola-Patienten behandelt werden kön-nen. Sie sind in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt am Main,Stuttgart und München.

Ein Arzt zeigt zwei Schutzanzüge,die Ärzte und Pfleger bei der Be-handlung tragen sollten. FOTO: DPA

Wie kann man sich schützen?Menschen, die Kontakt zu Er-krankten haben, wie Ärzte und Pfleger in den Isolierstationen, müssen eine besondere Schutz-kleidung tragen. Durch die kann keine Flüssigkeit dringen. Bevor man diese Kleidung wieder aus-zieht, muss sie desinfiziert wer-den. Man besprüht sie dabei mit chemischen Mitteln und beseitigtdadurch alle Ebola-Erreger.

Infektion

Ausbruch der Krankheitnach 2 bis 21 Tagen

Tag 8 bis 10 Tag 13 bis 17 2. Krankheitswoche

Typischer Verlauf:

Ansteckungswege

Verzehr von

infiziertem Fleisch

Kontakt mit Tierkot

menschliche

Körperflüssigkeiten

(Blut, Schweiß,

Urin, Samen,

Erbrochenes…)

Erste Symptome

Kopfschmerzen

Fieber,

Erbrechen

Durchfall,

Bindehaut-

entzündung

Blutungen

im Magen,

Darm und

Genital-

bereich

Organversagen

vor allem

der Nieren;

30 - 90 %

der Infizier-

ten sterben

(je nach

Virus)

vermutlich durch

Flughunde

Menschen-

affen

infizierte

Menschen

So läuft eine Ebola-Infektion ab

1

2

Quelle: RKI, CDC21677

Das Ebolavirus

gehört zur Familieder Filoviren

Page 6: DEINE WAZ - Oktober 2014

Sport treiben 21

Spannung bis zum letzten Rennen ...

... verspricht die Formel 1 in diesem Jahr. Drei Rennen stehen noch aus. In der Welt-meisterschaft führt momentan Lewis Ha-milton, Zweiter ist sein Team-Kollege Nico Rosberg. Beide fahren so gut, dass jetzt schon sicher ist: Ihr Team Mercedes ist dasbeste in diesem Jahr. Sie sind Konstruk-teurs-Weltmeister.

Am Sonntag, 2. November, treten die Riva-len wieder gegeneinander an beim Grand Prix (gesprochen: Gron Prii) in den USA. Da-nach gibt es noch zwei Rennen: Am 9. No-vember und am 23. November. Aber nur einFahrer kann Weltmeister werden.

Auf unserem Foto vom letzten Rennen in Russland sind die beiden ganz vorne. Wo auch sonst? FOTO: GETTY

Page 7: DEINE WAZ - Oktober 2014

RÄTSELLÖSUNGEN

Stars sehen 23

Beim Gewinnspiel „Im Kreis lesen“ in der Septem-ber-Ausgabe suchten wir diese Begriffe:ELLBOGENRICHTIGIMMERAUFREGENDUNTERTANASTREINDie Gewinner wurden be-reits schriftlich benach-richtigt.

Seite 18: Buchstabensalat

Sudo

ku Fu

ßbal

l

Sudo

ku S

chne

cke

Sudo

ku B

urg

Sudo

ku S

chirm

SPALTEN-WITZ

Zwei Tomaten rollen über die Straße. Sagt die eine: „Hey, Tomate!“. Kommt ein LKW, überfährt die erste To-mate. Sagt die zweite Toma-te: „Hey, Ketchup!“

Jan Fischer (9)

Der Lehrer fragt: „Wer kann mir drei bedeutende Deut-sche nennen, deren Fami-lienname mit dem Buchsta-ben B beginnt ?“ Tommy meldet sich: „Ballack, Bier-hoff, Beckenbauer.“ Der Lehrer entsetzt: „Noch nie was von Beethoven, Brahms oder Bach gehört?“ Darauf Tommy: „Ersatzspie-ler interessieren mich nicht.“

Simon Hatzig (9)

Liedtexte schreiben wie andere Tagebuch führen

Kinderreporterin Ricarda trifft Campino von den Toten Hosen

Düsseldorf. Sie singen über gute Freun-de, über die Liebe oder Fußball. Die To-ten Hosen sind eine berühmte Rock-band aus Deutschland. Schon vor vie-len Jahren standen sie auf der Bühne. Auch heute machen sie noch Musik.Die neunjährige Kinderreporterin Ricar-da durfte Sänger Campino ein paar Fra-gen stellen. Dabei erzählte er ihr, über welches Thema er gerne singt und wel-che Musiker er gerade toll findet.

Ihr macht jetzt seit vielen Jahren Mu-sik. Wie schafft ihr es, dass euch im-mer noch neue Texte einfallen?Campino: „Wir schreiben Texte wie an-dere Leute Tagebuch führen. Das ist ein Riesengeschenk. Wir beobachten uns und die Welt. Da kommen immer wieder neue Gedanken. So wie jeder Mensch jede Nacht neue Träume hat, so haben wir immer wieder neue Tex-te.“

Über welches Thema wür-dest du gern noch mal ein Lied schreiben?„Als Erstes fällt mir da wieder das Wort Lie-be ein. Letztendlich geht doch alles nur darum. Die Frage ist, wie kann man das Thema behan-

deln, ohne platt oder kitschig zu wer-den.“

Gibt es einen jungen Musiker, den du im Moment super findest?„Ja, ganz viele. Ich habe nie aufgehört, Fan von Musik zu sein. Ich bin immer wieder wie ein Teenager begeistert, wenn ich eine Band sehe, von der ich denke: Jawoll, so muss es sein. Gerade hier in Deutschland haben wir zurzeit mehr gu-te Leute denn je.“

Wen meinst du zum Beispiel?

„Geh mal zu einem Seeed-Konzert und beobachte, wie die einen ganzen Saal zum Tanzen bringen. Oder Marteria, das ist sehr guter Hip-Hop. Kraftklub sind eine tolle Rockband. Die Beat-steaks – wir haben viele gute Leute gerade.“

Findet ihr es gut, dass ihr Kinder als Fans habt?

„Ich freu mich über alle, dieuns zuhören. Ich freu mich

auch über den Opa,wenn er kommt. Ichglaube, es wäre trau-rig, wenn wir immernur die Leute mit-nehmen würden, dieuns damals schonvor 30 Jahren zuge-hört haben.“Ricarda und Campino.

FOTO: DPA

Über 3000 Teile von Harry Potter

ZuhauseMexico City. Der Mann auf dem Bild unten ist Fan von Harry Potter – und zwar ein richtig großer. Er heißt Mena-hem Asher Silva Vargas und kommt aus dem Land Mexi-ko. In den letzten Jahren kauf-te er sich viele Harry-Potter-Spiele. Dazu kamen Uhren, von denen der Zauberschüler herabblickt. Und Bilder, Zau-berstäbe, Kuscheltiere und, und, und ...

Eintrag im Guinness-Buch der RekordeMenahem Asher Silva Vargas besitzt mehr als 3000 Teile, die mit Harry Potter zu tun ha-ben. All diese Sachen füllen zwei Räume, berichtete eine Zeitung. Dafür bekam der Mann nun einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Denn niemand auf der Welt besitzt mehr Harry-Potter-Din-ge als er.

Das sind nur ein paar der Harry-Potter-Teile, die Menahem AsherSilva Vargas besitzt. FOTO: DPA