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Foto: Nachweis Foto: Fotostudio Viscom, Siggi Schenk Kostenlos zum Mitnehmen www.demeter.de Heft 11 Herbst 2011 Vor Ort Kurze Wege vom Feld zum Müller Genießen Multikulti und mit Kräuterpep Verstehen Die Würde der Pflanze achten Nachgefragt Aus dem Leben der LichtYams

Demeter Journal Herbst 2011

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Die neueste Ausgabe des Kundenmagazins „Demeter Journal“ fragt: Wie sehen wir Pflanzen? Als Rohstofflieferanten für Energie, Pflegemittel, Genussmittel? Als Sauerstofflieferanten? Heilmittel? Schlichten Werkstoff? Als Augenweide? Auf Demeter-Höfen stehen Pflanzen in großer Vielfalt tagtäglich im Zentrum der Aufmerksamkeit.

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Kostenlos zum Mitnehmen

www.demeter.de Heft 11 Herbst 2011

Vor OrtKurze Wege vom Feld zum Müller

Genießen Multikulti undmit Kräuterpep

VerstehenDie Würde derPfl anze achten

NachgefragtAus dem Lebender LichtYams

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Page 3: Demeter Journal Herbst 2011

Demeter Journal 3

Inhalt

Sehen Sie nicht außergewöhnlich aus, die gezack-

ten Blätter? Ist er nicht verführerisch, der Duft

aus bunten Blüten? Laubrascheln lässt die Ohren spit-

zen und samtige Härchen auf manchem Blatt animie-

ren zum zarten Drüberstreichen. Pfl anzen sprechen

unsere Sinne an, wenn wir off en dafür sind. Vielleicht

regt dieses Demeter Journal dazu an, wach zu werden

für eine weitgehend unbekannte Wunderwelt. Und

dabei nicht zuletzt auch der Qualität unserer Nah-

rungs- und Futterpfl anzen nachzuspüren.

Die steht für biodynamische BäuerInnen und Gärt-

nerInnen immer im Zentrum aller Bemühungen.

Pfl anzen sind schließlich die Basis der menschlichen

Ernährung. Direkt durch das tägliche Brot, den Salat

oder Apfel und indirekt durch Lebensmittel der Tiere,

die sich von Pfl anzen ernähren.

genießen verstehen

Renée Herrnkind [email protected] 06155 846950 PS: Teil sein der biodynamischen Agrar-kultur kann jeder, der sich an den Zukunft-säen-Aktionen auf Demeter-Höfen jetzt im Herbst beteiligt. Aktuelle Termine für diese Veranstaltungen in allen Teilen der Republik immer unter www.demeter.de und bei Demeter auf facebook sowie bei http://08.avenirsem.ch

INHALT 03/11Inspiration Mit dem Herzen lernen 4

VerstehenDas Demeter-ABC 6Die Würde der Pfl anzen achten 7

Vor Ort Kurze Wege vom Feld

zum Müller 8Lichtenborner Kräuter: duftend, heilend, würzig 12Nachhaltigkeit auf dem Obergrashof 13

Wissenswert Zauber der Pfl anzenwelt in Büchern entdecken 14

Gesund lebenWertorientierung wirkt heilend 18

Genießen Multikulti

und mit Kräuterpep 20

KennenlernenWeingut Zähringer: Wein ist Zeit 26

Nachgefragt Aus dem Leben der LichtYams 30

BegegnenSlow Food schätzt gute Lebensmittel 32

WarenkundeGrundnahrungsmittel Getreide 34

Hintergrund Voelkel und die Kooperation mit Erzeugern 36

SchlusspunktWeichenstellung im 19. Jahrhundert 38

RubrikenEditorial 3 Rätsel 38Aktuell 16 Zahlensalat 38Produkte 28 Vorschau/Impressum 39

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4 Demeter Journal

XXXXXXX

Wer

mit d

em Herzen lernt, lernt leicht.

Sie begegnen uns auf fast jeder Wiese, aber meist übersehen wir sie – die vielfäl-tigen Wildkräuter. Wer mit off enem Herzen und feinen Sinnen lernt, wird bald immer mehr Pfl anzen entdecken und kulinarisch nutzen. Einfach mal anfangen! Anregungen in „Kinderwerkstatt Zauberkräuter, mit Kindern die Geheimnisse und Heilkräfte der Pfl anzen entdecken“ (Andrea Frommherz und Edith Bieder-mann, AT Verlag) und in „Alles über Heilpfl anzen – erkennen, anwenden und ge-sund bleiben“ von Ursel Bühring von der Freiburger Heilpfl anzenschule (Ulmer).

Kräuterkundig werden – einfach anfangen

Inspiration

4 Demeter Journal

Page 5: Demeter Journal Herbst 2011

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Verstehen

Das Demeter-ABC

DOK-VERSUCH – Untersuchung des Forschungsinstituts Biologischer Landbau (FiBL) zu Unterschieden in Biodynamischer (D), organischer (O) und konventioneller (K) Landbewirtschaftung. Biodynamisch sorgt unter anderem für größten Humusaufbau und lebendigsten Boden. www.fi bl.ch

DORNACH – Stadt in der Schweiz, auf deren Hügel Rudolf Steiner 1922/23 und nach einem Brand 1928 erneut das architektonisch au-ßergewöhnliche Goetheanum erbauen ließ. www.goetheanum.org

DYNAMISIERUNG – Rühren der Biodynamischen Spritzpräparate im Wasserfass. Dabei geht die Information der Substanz – Hornmist, Hornkiesel – an das Wasser über (wie bei der Her-stellung homöopathischer Heilmittel), das dann fein auf Pfl anzen und Böden verteilt wird.

EMBRYOTRANSFER – Verfahren in der Tierzucht, das bei Demeter ausgeschlossen ist. Auch Tiefkühlsperma der Stiere, die mit reichlich Hormoneinsatz und Leihmüttern aus Embryotransfer entstanden sind, ist tabu.

ERDE – Demeter-Bäuerinnen und -Bauern betrachten die Erde als einen lebenden Organismus, als ein eigenständiges Lebewesen, das Zuwendung und Pfl ege benötigt.

FACHBEIRAT – beratende Gremien im Demeter e.V. mit Partnern aus Erzeugung, Verarbeitung und Handel. Ansatz für assoziatives Handeln.

FÖRDERPREIS ÖKOLOGISCHER LANDBAU – seit elf Jahren verliehene Auszeichnung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz an herausragende ökologische Erzeuger. Demeter stellt bereits 14 Preisträger.

FRUCHTTAGE – in Aussaatempfehlungen nach kosmischen Konstellationen bevorzugte Tage für wärmebedürftige Pfl anzen und gut für Pfl egemaßnahmen im Gewächshaus, zur Ernte von Gemüse für die Einlagerung.

GERSTENTRANK – eine aus der Anthroposophie entwickelte Rezeptur ist charakteristisch für dieses Getränk. Gerstentrank ist mit Demeter Apfel- und Zitronensaft, Ingwer, Minze und Gewürzen verfeinert – laut Empfehlung von Dr. U. Renzenbrink, Arbeitskreis für Ernäh-rungsforschung. Durch feine Schleimbildung wirkt Gerste aufbauend auf Schleimhäute des menschlichen Magen-Darm-Bereichs und auf den Atemtrakt. Die Kieselkomponente, welche in der Gerste intensiv

veranlagt ist, wie sich bei der starken Grannenbildung der Ähre zeigt, belebt die Funktion der Haut und der Sinnesorgane und erklärt, warum die Gerste die Immunitätslage der Menschen verbessert. Kann die körperliche Leistungsfähigkeit steigern und intellektuelle Tätigkeit anregen.

GESAMTBETRIEBSUMSTELLUNG – in der Biodynamischen Wirtschaftsweise von Demeter werden alle Teile eines landwirtschaftlichen Betriebs umgestellt. Ein Unterschied zu den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung, die auch Teilbetriebumstellungen zulässt.

Das Demeter-ABC wird fortlaufend entwickelt, schauen Sie doch unter Facebook bei Demeter Journal und unter www.demeter.de nach neuen Einträgen.

D

E

GF

Dinkel-Pizza

100% reines Dinkel-Vollkornmehlohne Zuckerzusatzohne Sojalecithin

Belegt mit sonnengereiften Tomaten, zartem Blattspinat und reinem Ziegenkäse

Belegt mit sonnengereiften Tomaten und würzigem Gouda

Belegt mit frischer Ananas, saftigem Kochschinken (ohne Nitritpökelsalz)

und würzigem Gouda

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Und kein Zweifel: Pfl anzen sind die Ba-sis der menschlichen Ernährung. Ent-weder direkt durch das tägliche Brot, die Vollkornnudel, den Salatkopf und den Apfel – oder indirekt durch die Produkte von Tieren, die sich von Pfl anzen ernäh-ren. Auf Demeter-Höfen stehen Pfl anzen in großer Vielfalt tagtäglich im Zentrum

der Aufmerksamkeit. Biodynamiker le-sen ihre Pfl anzen. Sie beobachten sie und erkennen, ob es ihnen gut geht oder an etwas mangelt. Die Basis gesunder Pfl anzen ist nach biodynamischem Ver-ständnis ein lebendiger Boden. Er stellt die Nährstoff e zur Verfügung, die sich die Pfl anze regelrecht erarbeiten muss. Neben der seit Jahrhunderten bewährten Düngerpraxis mit Mist und Kompost kommt bei Demeter der dynamische Aspekt durch die auf Lebenskräfte zie-lenden Präparate hinzu. Das Verrühren – Dynamisieren – von Hornmist und Hornkiesel, Impfen des Komposts mit Schafgarbe, Kamille, Brennessel, Ei-chenrinde, Löwenzahn oder Baldrian wirken, auch wenn das rein naturwissen-schaftlich-stoffl ich nicht zu erklären ist. Zahlreiche Langzeitversuche belegen die positiven Wirkungen – und zwar in allen Regionen der Welt. In einer Handvoll biodynamisch kultiviertem Boden leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde. Sie sorgen mit dafür, dass die Humusschicht wächst, die Fruchtbarkeit gesteigert wird. Entscheidend ist dann natürlich, welches Saatgut in diese fruchtbare Erde kommt.

Im Samen konzentrieren sich Kräfte und gute Eigenschaften der Pfl anze. Deshalb ist die biodynamische Züchtung von ei-genen Sorten bei Gemüse und Getreide so wichtig. Im Einklang mit der Natur entstehen fruchtbare Pfl anzen, die op-timal den Anforderungen des ökologi-schen Landbaus angepasst sind. Und höchste Ernährungsqualität garantieren. Selbst auf den Geschmack hin selektie-ren die Züchter – und Kunden schme-cken den Unterschied und loben die hohe Bekömmlichkeit.

Verstehen

Demeter Journal 7

Die Würde der Pfl anzen achten

Auf gutem Boden mit besten Sorten für

optimale LebensmittelqualitätWie sehen wir Pfl anzen? Als Rohstoffl ieferanten für Energie, Pfl egemittel, Genussmittel?

Als Sauerstoffl ieferanten? Heilmittel? Schlichten Werkstoff ? Als Augenweide? Pfl anzen sind geheimnisvoll-andersartige Lebewesen, die wir immer besser kennen- und verstehen lernen wollen. Individuen, die nicht instrumentalisiert werden dürfen. Deren Würde unantastbar

bleiben muss, deren Integrität wir respektieren sollten.

Fair zum Boden

Das 2. Themenheft der AoeL nimmt vergessene Ressourcen in den Fokus

Die ökologischen Lebensmittelhersteller übernehmen Verantwortung für die tragende Grundlage des Lebens – indem sie Projekte zum Bodenschutz fördern und Bio-Bauern weltweit eine gesicherte Existenzgrundlage ermöglichen. Das macht die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AoeL) in ihrem Themenheft „Fair zum Boden“ deutlich.

www.aoel.org

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Vor Ort

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Demeter Journal 9

Vor Ort

Demeter Journal 9

Sohn Bernd erzählt: „Den Weizen fah-ren wir je nach Bestellung direkt die gerade mal fünf Kilometer zur Mühle. Der Dinkel wird fürs Schälen abgeholt.“ Ende Juli wurde gedroschen. Der alte Mähdrescher tut s noch, die Silos auf dem Hof sind gut gefüllt. Rund 30 Ton-nen Weizen lagern hier, dazu 30 Tonnen Dinkel. Im Spielberger-Labor werden Backfähigkeit, Feuchtigkeit, Fallzahl, Eiweiß und natürlich auch die Sensorik überprüft.

Biodynamische Sorten bevorzugt

„Wir sind in gutem Austausch miteinan-der, treff en uns regelmäßig, sprechen uns ab. Das läuft fair und auf Augen-höhe.“ Lieberherr gehört zur Erzeuger-gemeinschaft Unterland, ist einer von knapp 20 biodynamischen Mitglieds-betrieben der Region. Fast 60 Hektar Land gehören zu seinem Hof im schö-nen Zabergäu. Vielseitig ist seine bio-dynamische Landwirtschaft ausgerich-

tet: Milchkühe, Bullen, Kälber, Wein-berg, Grünfutter, Getreide, Kartoff eln. „Spannend fi nde ich die Arbeit mit den biodynamisch gezüchteten Getreidesor-ten. Die fordern mich heraus, sorgen für Überraschungen – meistens für positi-ve.“ Bernd Lieberherr ist richtig begeis-tert von Butaro aus der Zucht von Dr. Hartmut Spieß und Ataro, Alkor, Titan und Scaro von Züchter Peter Kunz. „Sie wachsen gut, zeigen Vitalität, überzeu-gen durch beste Qualität.“

Das weiß auch Müllermeister Volkmar Spielberger zu schätzen. Die Spielberger-Mühle hat sich seit den 60er-Jahren der Förderung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft verschrieben, Demeter-Erzeugergemeinschaften im heimatli-chen Zabergäu und in Süddeutschland mit aufgebaut. Durch gezielte Förde-rung der biologisch-dynamischen Ge-treidezüchtung setzt Volkmar Spiel-berger jetzt einen weiteren wichtigen Akzent. Ein Saatgutcent pro verkaufter

Langfristige Kooperationen und Austausch auf Augenhöhe

Kurze Wege für das Getreide von Bauer Lieberherr zur Spielberger Mühle

Der Dinkel steht gut da. Bernd Lieberherr in Kirchheim am Neckar zeigt stolz auf die nicht zu langen Halme und prallen Ähren seiner ganz eigenen Mischung aus Frankenkorn und

Oberkulmer Rotkorn. Selbst die lange Trockenheit hat dem Getreide nur wenig geschadet. „Unser Boden hat in den über 40 Jahren biodynamischer Bewirtschaftung eben gut Humus

aufgebaut.“ Der 42-jährige Demeter-Bauer übernahm den Aussiedlerhof 2004 vom Vater. Schon Werner Lieberherr hat sein Demeter-Getreide an die nahe gelegene Spielberger Mühle geliefert.

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10 Demeter Journal

Vor Ort

Packung Weizenmehl geht in For-schungsvorhaben für die Getreidezüch-tung. „Saatgut ist die Grundlage unserer Ernährung und ein jahrtausendealtes Kulturgut der Menschheit. Wir brau-chen Sorten, die sich aus dem Boden die Nährstoff e aktiv erschließen können, die gut angepasst sind an die Region, robust und gesund sind, den Menschen gut nähren“, sagt Volkmar Spielberger. Der Müller weiß: „Die biodynamischen Sorten schaff en gute und stabile Erträge auch bei begrenztem Nährstoff angebot oder widrigen klimatischen Bedingun-gen. Sie haben hervorragende Back-eigenschaften. Wir engagieren uns für die biologisch-dynamische Züchtung, damit biologisch-dynamisch von Be-ginn an biologisch-dynamisch ist.“ Den Kunden informiert darüber dann die Packung Mehl oder Flocken. Familie Bernd und Sabine Lieberherr mit ihren drei Kindern wird unter-stützt von den Eltern Werner und Irma, einem Mitarbeiter und dem Auszubil-denden. Das relativ milde Klima erlaubt die Aussaat von Weizen und Dinkel in den mit Kompost vorbereiteten Boden noch Ende Oktober, Anfang Novem-

ber. Ist es mild, keimt das Korn schon nach drei Wochen auf. Herrscht Frost, kommt der Keim erst im neuen Jahr. Den Winter verbringt er im Dreiblatt-stadium, knapp fünf Zentimeter hoch, dicht am Boden. Meist folgt im März

der erste Wachstumsschub. Das Getrei-de bestockt sich, sagt der Fachmann, es buscht auf, mehrere Halme bilden sich aus. Im Frühjahr ist Handarbeit ange-sagt. Mit dem Ampferstecher wird das unerwünschte Kraut bekämpft. Strie-geln mit leichter Egge raut den Boden auf, verschüttet die leichteren Unkräu-ter. „Wenn wir den Boden so lockern, wird er leichter erwärmt. Der Stickstoff kann besser freigesetzt werden“, erklärt der biodynamische Landwirt. Beim

Striegeln wird vorn am Traktor gleich noch das Fass mit dem Biodynamischen Hornmistpräparat angehängt. Auch der Kiesel wird im Frühjahr gespritzt. Die-se Kulturarbeiten prägen den Rhyth-mus im Bauernjahr. Lieberherr weiß die Präparate zu schätzen. „Unser Boden wird immer lebendiger, die Pfl anzen kräftig und reifefähig.“ Bäckermeister Hans-Georg Zauner, der in der Spiel-berger-Mühle mit jeder Charge Ge-treide Backversuche macht, kann das nur bestätigen: „Die Backeigenschaften sind gut. So gelingt es immer, selbst wenn witterungsbedingt ein nicht so gutes Getreidejahr ist, die optimalen Mehlmischungen herzustellen und den Bäckern Hinweise auf die optimale Weiterverarbeitung zu geben.“

In der Versuchsbäckerei gründlich getestet

Inmitten grüner Wiesen und dichter Hecken weist das historische Holzschild den Weg. Der Gebäudekomplex der Spielberger-Mühle bietet 6 000 Kubik-meter umbauten Raum für die moder-ne Anlage inklusive Silospeicher. Über sechs Stockwerke verteilen sich die Ma-schinen, geheimnisvoll für die Besucher, die den Weg vom Korn zum Mehl ver-folgen. Zunächst wird das angelieferte Korn sorgfältig gereinigt. Trieur, Scheu-ermaschine, Tischausleser, Walzenstüh-

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Demeter Journal 11

le, Plansichter – fremde Begriff e für wichtige Apparaturen. Kaum jemand kann sich vorstellen, wie aufwendig die Müllerei ist. Der Prozess des Zerklei-nerns der Körner bis hin zum Mehl in der Packung folgt eigenen Gesetzen. Zerkleinern und Sieben folgen aufeinan-der, und das bis zu 16 Mal. Durch das Gewirr von armdicken Rohrleitungen und Schächten wirbeln Korn, Grieß, Mehl und Schalen von oben nach un-ten und wieder zurück, werden aus-sortiert und zugeordnet. Die Steuerung diverser Klappen sorgt dafür, dass das erwünschte Produkt, zum Beispiel Voll-

kornmehl oder Mehl der Type 1050, am richtigen Platz ankommt. Laut ist es und staubig, unübersichtlich für den Laien und doch ein gut funktionieren-des Räderwerk für den Könner, den Müllermeister und seine Gesellen. Zwei bis drei Tonnen Getreide pro Stun-de können verarbeitet werden. Vollauto-matisch läuft alles in der Abpackstraße, beim Finale des ausgeklügelten Verar-beitungsprozesses. Im Warenausgang warten in Versandhallen auf 1 000 Pa-

lettenstellplätzen und in vier Silover-ladeeinrichtungen die Spielberger-Le-bensmittel auf die Anforderung aus dem Handel. Die Lieberherr-Familie isst am liebsten Spielberger-Nudeln. „Die sind fast so gut wie unsere hausgemachten Spätzle“, lacht Sabine Lieberherr.

Regional und fair konsequent umgesetzt

Schon 1959 bewirtschafteten die Spiel-bergers das Land rund um ihre traditi-

onsreiche Mühle biodynamisch. Bereits im 16. Jahrhundert wurde hier in Bra-ckenheim aus Korn Mehl. 1930 über-nahm Spielberger senior die Mühle, der heute noch einmal in der Woche zum Backen kommt. 1971 bekam Spielber-ger den Demeter-Verarbeitervertrag. 1983 konnte der Familienbetrieb kom-plett auf bio umgestellt werden. Heute kommen rund 130 Lebensmittel mit dem auff älligen Spielberger-Schriftzug und der Unterschrift von Geschäfts-

führer Volkmar Spielberger, der höchste Qualität garantiert, in die Naturkost-fachgeschäfte: Getreide und Mahl-erzeugnisse, Müslis, Flocken, Flakes so-wie Saaten, Reis, Backwaren wie Toast und Tortenböden und eine schwäbische Nudellinie. Biodynamische Rohstoff e gehen auch an Bäckerkunden in Süd-deutschland. Über die vorwiegend re-gionale Herkunft der Rohstoff e und das fi rmeneigene Verständnis von fairem Umgang mit den Partnern entlang der Wertschöpfungskette informiert Spiel-berger auf seiner Internetseite und auf Verpackungen. So ist auch Bernd Lie-

berherr eingebunden – und nicht nur ein austauschbarer Lieferant. www.spielberger.de

Spielberger trägt als Mitglied im Bundes-verband Naturkost Naturwaren Herstellung und Handel (BNN) den Kodex für beste Naturkostqualität mit. Alle Zutaten sind so auf den Verpackungen vollständig de-klariert. Sämtliche Produkte werden schonend ohne Hilfs- und Zusatzstoffe hergestellt und sind frei von Aromen.

„Wir orientieren uns an den ganzheitlichen Bedürfnissen in der menschli-chen Ernährung“, betont Volkmar Spielberger.

Deshalb werden zum Beispiel Spielberger Cornfl akes und Dinkelfl akes auch nicht extrudiert, sondern nur schonend ge-walzt. Dadurch bleibt die volle Vitalität des Korns bestens erhalten und höchste Lebensmittelqualität garantiert.

www.spielberger.de

Transparente Deklaration

Vor OrtVor Ort

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12 Demeter Journal

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Mediterrane, heilende, duftende Kräuter, Hexenkräuter, die richtige Zusammenstellung für die Spirale oder den Stein-garten: All das lässt sich vor Ort oder im Internet entdecken. Ganze Pakete damit werden auch verschickt. „Unser Ziel ist es, so naturnah wie möglich zu arbeiten“, betont Michael Brodda, der konsequent auf Hybridsaatgut verzichtet und stattdessen gesunde samenfes-te Sorten einsetzt. Die Gärtne-rei selbst strahlt Schönheit und Ruhe aus. Die vielen liebevoll gestalteten Elemente sind Oase und Kraftquelle. Sie inspirieren den Besucher, selbst solche Symbole der Liebe zu Pfl anzen, Tieren und Menschen anzu-legen. Auf der Internetseite lassen sich Pfl egeanleitungen und sogar Hinweise auf essbare Blüten fi nden. www.lichtenborner-kraeuter.de

Von Kräutern lernen

Michael Brodda und seine Partne-rin Sylvia Mattauch erfüllen sich mit der Lichtenborner Kräutergärt-nerei auch einen Lebenstraum. Die Liebe zu Pfl anzen, Tieren, Men-

schen – und nicht zu vergessen zu sich selbst – ist spürbar.

Michael Brodda, wie sind Sie eigentlich Kräutergärtner geworden?Studiert habe ich Geografi e inklusive Bodenkunde und Bo-tanik, wollte danach aber auf keinen Fall im Computerbe-reich landen und im Umweltschutz hat sich nichts angeboten. Mutig hab ich dann nach einigen anderen Stationen – zum Beispiel als Koch – meine Leidenschaft zum Beruf gemacht. 2002 war der Start für Lichtenborner Kräuter, von Anfang

an natürlich in Bio-Qualität. 2008 haben wir die Demeter-Partnerschaft begonnen. Das passt am besten zu unserem re-spektvollen und wesensgemäßen Umgang mit den Pfl anzen

und der Natur.

Was bedeutet das konkret? So, wie begeisterte Demeter-Landwirte und -Gärtner leuchtende Augen haben, wenn sie von ihrer Arbeit er-zählen, so strahlen auch meine Pfl anzen. Durch die Biodyna-

mischen Präparate, vor allem die Kieselspritzung, werden sie ausdrucksstärker, kräftiger, gesünder. Früher hatten wir bei der Anzucht Pilzprobleme, heute haben wir so gut wie gar kei-ne Schädlinge im Betrieb. Wichtig ist natürlich auch die ent-sprechend gepfl egte wertvolle Erde. Da kooperieren wir mit der sogenannten „Torff rau“, die eine hervorragende Erde nach biodynamischen Richtlinien herstellt. Außerdem kommen unsere Kräuter frühzeitig ins Freie, wachsen langsam, ent-falten sich harmonisch. Nicht zu vergessen das Saatgut. Wir gewinnen es teilweise selbst, außerdem beziehen wir Samen von der Bingenheimer Saatgut AG. Alle fruchtbar, keine Hyb-riden, keine Laborzüchtungen.

Was fasziniert Sie an Kräutern?Der erste Impuls kam von meinem Vater, der mich an die Natur heranführte. Kräuter sind einfach schön, ästhetisch, sinnlich. Und auch noch nützlich, weil man sie in der Kü-che verwenden kann, aber nicht muss. Sie duften, erfreuen mit Blüten, locken Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, haben Heilwirkungen, lassen mich immer wieder etwas lernen. Sie zeigen uns, wie alles zusammengehört, eins ist. Für mich sind Kräuter ein ideales Vehikel, um Naturverständnis, politische Aspekte und Genuss gleichermaßen zu kommunizieren.

Kräuter in der Küche Seite 24. Kräuter zum Gewinnen Seite 38.

Vor Ort

Lichtenborner Kräuter

Duftend, heilend und ideal für Spirale, Balkon oder Steingarten

Nördlich von Göttingen wachsen in Lichtenborn, das zum Luftkurort Hardegsen gehört, robuste Kräuter, die ihren neuen Besitzern lange Freude bereiten. Rund 250 Sorten überwie-

gend winterharter Topfkräuter werden in der Gärtnerei kultiviert.

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Demeter Journal 13

XXXXXXXVor Ort

Er zeichnet sich durch Nachhaltigkeit und Entwicklungs-qualität aus. Der „Land Wirtschaft Kulturpreis“ ist mehr als Anerkennung für beste biodynamische Arbeit. Demeter ehrt damit Betriebe, die gesellschaftlich wirksame Impulse setzen. Diese Akteure zeigen, dass es neben der Erzeugung von wert-vollen Lebensmitteln freiwilliges, soziokulturelles, qualitatives und ökologisches Engagement gibt. Demeter-Partner setzen Akzente in Fragen der Energie, des Artenschutzes und der Biodiversi-tät, der bewussten Landschaftsge-staltung, im Bereich des fairen und transparenten Miteinanders, bei der Integration von Menschen mit Behinderungen, durch Tierzucht-initiativen und bei der Entwick-lung eigener Sorten im Gemüsebe-reich. Sie folgen da ihrem ureigenen Anliegen und orientieren sich nicht an Mindeststandards. Sie geben der Natur und der Gesellschaft mehr zurück, als sie von ihr nehmen. Ihre Begeisterung und ihren Ein-satz würdigt der „Land Wirtschaft Kulturpreis“. Solche vorbildlichen Höfe können andere befl ügeln. Der Preis lenkt Aufmerksamkeit auf initiative Menschen wie das Team vom Obergrashof.Julian Jacobs und Peter Stinshoff erläutern die Philosophie ihres vielseitigen Gartenbaubetriebs: „Die biodynamische Agrarkultur verstehen wir als lebenslan-gen Prozess, als eine kontinuierliche gemeinsame Weiterent-wicklung im Zusammenspiel von Boden, Pfl anzen, Tieren und Menschen.“ Auf 110 Hektar entfaltet die biodynamische Gärtnerei die Arbeitsfelder Saatgutzüchtung und Samenbau, Anzucht und 55 Hektar Feingemüseanbau. Hinzu kommen Wiesen und Weiden für die imposante Herde der vom Aus-sterben bedrohten Murnau-Werdenfelser Rinder. Hofl aden

und Seminarhaus mit umweltpädagogischen Angeboten lo-cken Kunden und Interessierte. Salate reifen bis in den Spätherbst hinein. Brokkoli, Blumen-kohl, Kohlrabi, Rettich, Fenchel, Spinat, Chicorée und Ra-dieschen zaubern ein buntes Bild – nicht nur in den bis zu6 000 Abokisten des Hofs. Zum Team um die beiden Be-triebsleiter Julian Jacobs und Peter Stinshoff gehören zwei

weitere Gärtnermeister, ein Gar-tenbauingenieur, einige Gehilfen, Azubis und Saisonkräfte. Für eine Gärtnerei mag es ungewöhnlich sein, dass auch eine Rinderherde ge-pfl egt wird. „Für uns ist es logisch“, betont Stinshoff , der die Murnau-Werdenfelser Kühe betreut. „Zu einem ausgewogenen Betriebsor-ganismus gehören unbedingt die Tiere. Natürlich für den Mist, der durch Kompostierung und Bio-dynamische Präparate wertvoller Dünger wird. Aber mit den Tieren fi ndet auf der seelischen Ebene Be-gegnung statt“, ist er sicher. Julian Jacobs' Herz schlägt für die biodynamische Gemüsezucht. Er ist seit Beginn in den 80er-Jahren aktives Mitglied im Initiativkreis für biologisch-dynamisches Gemü-sesaatgut und engagierter Kultur-

saatzüchter. „Nur wenn es gelingt, eigene Sorten für den öko-logischen Anbau zu entwickeln, können wir letztlich auch die beste Qualität der Nahrungsmittel garantieren“, weiß er. Dass es möglich ist, bei einer Neugründung von Beginn an Ideale umzusetzen und gleichzeitig wirtschaftlich erfolgreich zu sein, beweist der Obergrashof seit 1991. Dem vorherrschen-den Prinzip einer Spezialisierung wird hier die Entwicklung des Gesamtbetriebs in seiner größtmöglichen Vielfalt ent-gegengesetzt.

Gesellschaftlich wirksame Impulse würdigen

Obergrashof bekommt „Land Wirtschaft Kulturpreis“

Biodynamische Landwirtschaft ist eine echte Kulturleistung. Deshalb verleiht Demeter einen „Land Wirtschaft Kulturpreis“. Erster Preisträger ist der Obergrashof in Dachau.

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14 Demeter Journal

Alles fühlt – And-reas Weber, Berlin Verlag. Der Biologe und Philosoph führt geradewegs in die Revolution der Le-benswissenschaften.

Und das auf fesselnde Art, bereichernd für das eigene Verständnis von Men-schen, Tieren und Pfl anzen.

Die Blütenapotheke – über die Heil-kraft von Lavendel, Veilchen, Rose und anderen essbaren Blüten, Irene Dali-chow, Goldmann. Neben den Gesund-heits- gibt es gleich dazu kulinarische Tipps wie Blütenpizza.

Bedrohte Saat – Saatgutpfl ege und der Kampf gegen die Macht der Agrokon-zerne, Manfred Christ / Hrsg.), Pforte. Wer denkt schon an das Saatgut, wenn Gemüse oder Getreide zubereitet und gegessen werden? Die Grundlage unse-rer Ernährung wird hier komplex be-trachtet – nach der Lektüre ist nichts mehr, wie es vorher schien.

Lebenskräfte – Bildekräfte, metho-dische Grundlagen zur Erforschung des Lebendigen, Dorian Schmidt, Freies Geistesleben. Wer durch eigene Schu-lung spüren lernt, wie die Bilde- oder Lebenskräfte der Nahrung wirken, wird

entscheidungsfähig in Bezug auf das (nur) tägliche Brot. Die Erweiterung der Wahrnehmungsfähigkeit führt in einen tief greifenden Prozess.

Die Seele der Pfl anzen – Bot-schaften und Heil-kräfte aus dem Reich der Kräuter, Wolf-Dieter Storl, Kosmos. Berühren-

de Fotos und Texte führen direkt in die Seele von 55 Pfl anzen, welche Leser-Innen danach mit ganz anderen Augen sehen werden.

Heute schon eine Schnecke geküsst – Eike Braunroth, Vega e. K., Die Koope-ration mit der Natur steht im Zentrum dieser Anleitung für die Praxis. Unge-wöhnlich und erst vielleicht etwas fremd, dann häufi g frappierend in der Wirkung.

Macht und Magie heimischer Heil-pfl anzen – Tradi-tionelle Deutsche Medizin, Hans Lauber, Kirchheim. Aus eigener Erfah-

rung und gründlicher Recherche stam-men die Entdeckungen in diesem Buch.

30 selbst nutzbare Heilpfl anzen und 40 Heilpfl anzengärten machen Lust auf die faszinierende Fülle an Heilkräften in der Natur.

Vom Wandern und Rasten – Uli Sorg, uweb Verlag. Kulinarische Atempausen verspricht und hält dieses schöne Werk mit Fotos, Texten und Rezepten.

Kluge Pfl anzen – wie sie locken und lügen, sich warnen und wehren und Hilfe holen bei Ge-fahr. Volker Arzt, C. Bertelsmann.

Der Fernsehmoderator und Wissen-schaftsjournalist zeigt geradezu raffi -nierte Strategien von Pfl anzen auf. Die DVD mit der gleichnamigen TV-Dokumentation ergänzt das faszinieren-de Buch.

Mangold und Pastinake – vergessene Gemüsesorten neu entdeckt, und Guter Heinrich triff t Sieglinde – Geschich-ten und Gerichte aus der Gemüseküche, Elke Achtner-Th eiss, Sabine Kumm, Th orbecke. Amüsant und lehrreich, kre-ativ und inspirierend und dank histori-scher Abbildungen und stimmungsvol-ler Fotos ein Genuss auch für die Augen.

Wissenswert

Büchertipps

Eine Reise in die Wunderwelt der Pfl anzenDiese Ausgabe des Demeter Journals weckt Ihr Interesse an der Welt der Pfl anzen?

Dann können Sie durch die Lektüre der Buchempfehlungen tiefer eindringen in eine Wunderwelt, die uns allzu oft noch völlig unbekannt ist. Und Tipps für den Einsatz

von Heilpfl anzen oder die kulinarische Nutzung fi nden.

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Wissenswert

Im Waldkindergarten Straßlach-Dingharting lernten die Kleinen Wildkräuter ken-nen. Ihr Kräuterwissen ist jetzt in einer Kräuterfi bel zusammengefasst. Nach der Lektüre kann man nicht nur Holunderkücherl backen und Gierschlimo brauen, sondern auch Mückenstiche mit Spitzwegerichbalsam kurieren und auf dem Gute-Träume-Kissen schlafen. Die 32-seitige Kräuterfi bel in Farbe kostet 10 Euro (Erlös geht an den Waldkindergarten). www.waldkindergarten-strasslach-dingharting.de

Kräuterwissen für Kindervon Kindern

Die Böden der Erde sind in größerer Gefahr denn je. Forscher der Universität Sheffi eld warnen: „Der Boden ist eine endliche Ressource. Der Mensch baut ihn teils hundertmal schneller ab, als er sich nachbildet. Das verschlechtert seine Fähigkeit, Nährstoffe bereitzustellen, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden, verschmutztes Wasser zu fi ltern und die Artenvielfalt aufrechtzuerhalten.". Die Rettung der Böden muss rasch in Angriff genommen werden, so die Autoren. „Das Zeitfenster für Gegenmaßnahmen ist nur noch 20 bis 50 Jahre geöffnet.“

http://www.sheffi eld.ac.uk/mediacentre/2011/soil-threat-erosion-food-security.html

Alarmstufe Rot für die Böden

Eine Umweltfi bel für Kinder mit Illustrationen und greifbaren Beispielen zeigt Kindern von 9 bis 12 Jahren, was sie selbst für eine gesunde Lebensweise und eine nachhaltige Zukunft tun können. Sie ist auch als Unterrichts-material einsetzbar.

www.kinderhandbuch-licherode.de

Nachhaltigkeit für Kinder

Bereits seit 1984 bietet der Dottenfelder-hof in Bad Vilbel mit seiner Landbauschu-le Fortbildungen für den biologisch-dyna-mischen Landbau an. Seit 2009 ist sie die erste staatlich anerkannte Fachschule in diesem Bereich: Nun dürfen sich die Absolventen „Fachkraft für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise“ nennen.

www.landbauschule.de

Staatlich anerkannt: biodynamische Fachkraft

Entdecken Sie unsere Heumilch-Produkte:

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Aromatisch frisch und voll-mundig schmecken die Heumilch-Produkte durch die natürliche Fütterung der Kühe mit Gras, Heu und frischen Kräutern.

Neu

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Lübeck ohne Gentechnik

Gemüse des Jahres

Die Pastinake

16 Demeter Journal

Das Demeter-Weingut Zähringer hat in Zusammenarbeit mit ClimatePartner eine umfassende CO2 -Bilanz des Gesamt-betriebs erstellt. Mit einem „Company Carbon Footprint“ von 80 Tonnen CO2 dürfte das Weingut Zähringer zu den effi zientesten Weingütern vergleichbarer Größe in Deutschland zählen. Anknüp-fend an die lange Tradition des nach-haltigen Wirtschaftens, sind diverse Maßnahmen – etwa bei Produktion und Verpackung – angestoßen worden, um die CO2 -Emissionen noch weiter zu senken.

www.weingut-zaehringer.de

CO2-effi zientes Weingut

Das Pestalozzi-Kinderdorf mit Demeter-Gärtnerei in Wahlwies (Baden-Württem-berg) integriert benachteiligte Jugend-liche. Durch den Bau eines neuen Glas-hauses für die biodynamische Gärtnerei werden bis zu zehn neue Arbeitsplätze geschaffen. Moderne Umwelttechnik nach skandinavischem Vorbild spart 30 Prozent Energie ein. Mit nun insgesamt 2,25 Hektar Glashäusern steht in Wahlwies mittlerweile eine der größten Produktionsstätten für Bio-Gemüse. Kräuteraufzucht konnte als neuer Bereich eingerichtet werden und ergänzt die Feldarbeit. Die jungen Erwachsenen arbeiten in einem regulären Arbeitsverhältnis in einem marktorientierten Betrieb. Pädagogisch erfahrene Meister und beratende Sozialpädagogen begleiten und unterstützen sie.

www.pestalozzi-kinderdorf.de

Mehr Arbeitsplätze für Jugendliche

Aktuell

Seit 1998 wird vom VEN (Verein zur Erhaltung der Nutzpfl anzenvielfalt) ein Gemüse des Jahres ausgewählt. Jetzt darf die Pastinake den Titel tragen. Die Pas-tinake wird schon seit der Jungsteinzeit von Menschen genutzt und war bis zum 18. Jahrhundert, als sie von Kartoff el und Karotte verdrängt wurde, eine der wich-tigsten Kulturpfl anzen überhaupt. Die neu gezüchtete biodynamische Sorte „Aro-mata“ (Bingenheimer Saatgut AG) hat lange butterfarbene Wurzeln und wurde nach Geschmack (Süße und Aroma) selektiert. www.nutzpfl anzenvielfalt.de

Vor über einem Jahr startete die Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft (EVG) Land-wege e. G. ihre erste Infoveranstaltung zur Initiative „Lübeck gentechnikfrei!“ ge-meinsam mit dem BUND. Ziel war die Schaff ung eines breiten Bündnisses, um Lübeck als gentechnikfreie Region zu etab-lieren. Jetzt unterstützt, fördert und beach-tet Lübeck die Kriterien einer „Agro-gen-technikfreien Kommune“. www.landwege.de

Jeder zweite Deutsche kennt das Grundeinkommen, die Bürger stehen der Idee grundsätzlich positiv gegenüber. Das zeigt die Erhebung der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung mit Prof. Dr. Friedrich Schneider von der Uni Linz. Den Text gibt es unter

www.unternimm-die-zukunft.de/Ausgewaehlte_Texte/BGE_Brosch_5-11-2010.pdf

Grundeinkommen kommt gut an

Demeter-Partner Ulrich Walter GmbH/LEBENSBAUM steht für faires Wirtschaf-ten und soziale Verantwortung. Der Diep-holzer Naturkostpionier arbeitet umwelt--verträglich und schließt die Verantwortung des Unternehmens für die eigenen Mitar-beiter ein. Das bestätigt das Schweizer Institut für Marktökologie (IMO), eines der renommiertesten „Zertifi zierungsun-ternehmen im Bio-Bereich, mit dem "For life – IMO Social Responsibility-Zertifi -kat". IMO hatte unter anderem den Um-gang mit den Lieferanten, die Zufrieden-heit der Mitarbeiter und Umweltschutz-maßnahmen am Standort in Diepholz unter die Lupe genommen.

www.lebensbaum.de

LEBENSBAUM sozial zertifi ziert

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„Ich koche für mein Leben gern” von Christine Saahs vom Demeter-Gut Nikolaihof ist bestes Kochbuch Österreichs und best in the world/third in der Kategorie Gesundheit und Ernäh-rung. Der Gourmand World Cookbook Award ist der „Oscar“ der Kochbuchwelt.

www.nikolaihof.at

„Oscar“ für Kochbuch von Christine Saahs

Das Onlinesuchportal Ecosia gewinnt den KarmaKonsum Gründer-Award. Ecosia überzeugte die Jury mit seiner Idee, eine alltägliche Handlung - das Suchen im Internet - sinnvoll aufzu-laden. Christian (27) und Jana (30) Kroll sind die Initiatoren der karitativen Suchmaschine. Der gebürtige Wittenberger Betriebs-wirt Christian gründete im Dezember 2009 die grüne Suchma-schine Ecosia. Seine Idee war es, die im Suchmaschinenmarkt in Milliardenhöhe erwirtschafteten Gewinne zu einem Teil in den Regenwaldschutz umzuleiten. Seit Januar 2011 ist seine Schwes-ter Jana zur Hälfte an Ecosia beteiligt. Über 250.000 Euro konnte Ecosia als Spendensumme in den vergangenen 18 Monaten mit-tels des täglichen Traffi cs von 700.000 Suchanfragen einspielen.

www.karmakonsum.de, www.ecosia.org

Ecosia gewinnt KarmaKonsum Gründer-Award

Aktuell

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„Die Weisheit des Lebens besteht im Weglassen des Unwesentlichen.“ Laotse, 604 v. Christi

Gemäß dieser Firmenphilosophie entwickelt Martina Gebhardt

seit über 30 Jahren hochwertige, wohltuende Naturkosmetik, die höchsten Ansprüchen gerecht wird.

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18 Demeter Journal

XXXXXXX

Rund 700 Ärzte, Th erapeuten, Coachs, Wissenschaftler, Menschen in helfenden und sozialen Berufen sowie Psychologen und Wirtschaftsvertreter applaudierten dem Ärztlichen Direktor Dr. Joachim Galuska, der eine mehrperspektivische und menschlichere Medizin und Psy-chotherapie forderte. „Die gegenwärtige Technologisierung und Ökonomisie-rung der Medizin sieht den Menschen nur noch als Kostenfaktor und Krank-heitsträger. Dies bewirkt einen in-humanen Umgang mit von Leiden und Krankheit betroff enen Menschen.“

Sein Kollege Klaus Buch hat für das Demeter Journal Frühwarnsignale zu Burn-out zusammengefasst. Wer ver-mehrt gereizt ist, vor allem auch auf Partner oder Kinder und Freunde är-gerlich reagiert, keine Lust auf Kontak-te hat, sich zurückzieht, immer mehr Arbeitseinsatz bringt, erschöpft ist und nur noch in Ruhe gelassen werden will, steckt schon in der Spirale der inneren Leere. Erste wichtige Vorbeugungsmaß-nahmen sind nach seiner Erfahrung, private Termine in den berufl ichen Ter-minkalender hineinzuschreiben, sich regelmäßig etwas Schönes zu gönnen, an normalen Dingen zu erfreuen, unab-hängig von der Arbeit Leidenschaften zu entwickeln. „Idealismus ist etwas Wun-

derbares“, betont er. „Er darf jedoch nicht dazu führen, dass die eigenen Grenzen immer wieder missachtet wer-den.“ Da sei es wichtig, nach geeigneten Arbeitsstrukturen zu schauen und sich

mit anderen Menschen auszutauschen. Die Refl exion der elterlichen Werte inBezug auf Arbeitseinsatz sei gerade für Menschen mit Begeisterung für ihr Tun, nicht zuletzt auch für Öko-Landwirte und Hersteller und Händler in der Bio-Branche, wichtig. „Früher war es einfach selbstverständlich, zehn, zwölf Stun-

den sieben Tage lang in der Woche im Stall und auf dem Feld zu sein.“ Buch spricht aus eigenem Erleben, denn vor30 Jahren führte er selbst einen Natur-kostladen und kannte die Erzeuger der

Region persönlich. „Ein wichtiges Wortist das Nein“, empfi ehlt er. „Das fällt oft schwer, denn der Idealistische ist in der Liebe zu den eigenen Werten und in der Liebe kennt man keine Grenzen.“ An-dererseits gibt er zu bedenken: „Wert-orientierung selbst hat etwas Heilendes. Das wirkt bis in die Nahrung.“ In den

In einem Aufruf zur p sychosozialen Lage in Deutschland drücken 21 leitende Ärz-te und Experten ihre Betroffenheit über die eklatanten Mängel in d er weltweiten psychosozialen Versorgung aus. In allen gesellschaftlichen Bereichen, allen Al-tersgruppen, bei beiden Geschlechtern, in allen Schichten und in al len Nationen zu-nehmenden Wohlstands nehmen seelische Erkrankungen zu. Angesichts der vorherr-schenden gesellschaftlichen Orientierung an materiellen und äußeren Werten wird die Bedeutung des Psychosozialen drama-tisch unterschätzt. Als Symbol für die Ini-tiative werden Seelenbäume gepfl anzt, um zu einem offenen gesellschaftlichen Dialog über die psychosoziale Lage, die möglichen Ursachen und sinnvolle Handlungsan-sätze aufrufen. Aufruf unterzeichnen un-ter www.psychosoziale-lage.de oder auf der Facebook-Seite „Psychosoziale Lage in Deutschland“.

Seelenbäume

Gesund leben

Heiligenfeld-Kongress

Seelen-Heil-Kunst – Wertorientierung wirkt heilend

In Bad Kissingen sitzt Deutschlands bester Arbeitgeber im Gesundheitswesen. Die Heiligen-feld Kliniken wissen also aus eigener Erfahrung, was nötig ist, um Arbeitnehmerinnen und -nehmern ein gesundes Umfeld zu bieten. Beim Kongress Seelen-Heil-Kunst der Akademie Heiligenfeld ging es dann unter anderem auch um die wichtige Prophylaxe gegen Burn-out.

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Demeter Journal 19

XXXXXXXGesund leben

Heiligenfeld Kliniken werden die Pa-tienten übrigens größtenteils mit Bio-Lebensmitteln versorgt – überwiegend aus der Region. Der kulinarische Ge-nuss und die gute Versorgung spielen bei der Zufriedenheit mit dem Arbeit-geber natürlich auch eine Rolle. Michael Koch ist Facharzt für Psycho-therapie und psychosomatische Me-dizin. Er sieht in der Prämierung als bester Arbeitgeber eine Anerkennung für einen Heiligendfelder Arbeitsalltag,

in dem versucht wird, Stressoren zu erkennen und abzubauen, in dem per-sönliches Engagement anerkannt wird und Mitarbeiter die Erfahrung machen, selbst wirksam zu sein. „Erfüllte Arbeit hält gesund“, betont er.

Mehr unter www.heiligenfeld.de

Livemitschnitte von Vorträgen des Kongresses unter

www.auditorium-netzwerk.deunter dem Navigationspunkt Kongresse 1991-2011

Klaus Buch Michael Koch

Das Heiligenfelder Küchenteam hat Rezepte zusammengestellt. Vollwertige Mahlzeiten zum Genießen sollen die Patienten auch nach der Zeit in Bad Kissingen begleiten. Das einfache, aber anregende Rezeptbuch kann im Onlineshop unter

www.shop-heiligenfeld.de

bestellt werden.

Rezepte aus der Klinik

Gemeinsam mit rund 150 Mitarbeitern ist es gelungen, Voelkel zu einer der bekanntesten Bio-Marken zu entwickeln. Voelkel setzt auf qualifizierten Nachwuchs und die Begeisterung für das Handwerk. Speziell auf die Tätigkeiten der Mitarbeiter abgestimmt, werden Fortbildungen in unterschiedlichen Bereichen angeboten. Von der Qualitätssicherung über Produktschulungen bis zum Projektmanagement.

Weitere Informationen findest Du auf www.voelkeljuice.de

KOMPETENZ teilen

Wusstest Du...dass Voelkel jedes Jahr Fachkräfte für Fruchtsafttechnik ausbildet?

Fachklinik Heiligenfeld, Heiligenfeld GmbH Bad Kissingen

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XXXXXXXGenießen

Von Afrika bis Ungarn

Multikulti-Rezepte aus dem Schülercafé

Multikulti sollen die Rezepte sein und „jung“ – also genau so wie die muntere Truppe, die im Schülercafé „Milchbar im Treff 38“ in Frankfurt kocht. Das Projekt ist Teil der Berufs-vorbereitung für junge Frauen bei der FaPrik. Vom Salat bis zum Dessert, von Afrika bis

Ungarn spannt sich der Rezeptbogen: genau richtig zum Nachkochen und Genießen.

Kräuterempfehlungen von Demeter-Gärtner und passioniertem Koch Michael Brodda von den Lichtenborner Kräutern. Mehr über Lich-tenborn Kräuter auf Seite 12.

FOTOGRAFIE Siggi Schenk · FOODSTYLING Armin Wiedmann

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Demeter Journal 21

XXXXXXXGenießen

Italienischer FeldsalatFür 4 Personen

200 g Feldsalat50 ml Gemüsebrühe3 EL Aceto balsamico3 TL Tomatenmark3 TL Senf4 EL OlivenölSalz, Pfeffer, Zucker150 g Mozzarella4 EL Puderzucker

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Ysop Dieser immergrüne Halbstrauch ist nicht nur ein e Bienen- und Insektenwei-de, er zählt zu einem der dankbarsten Küchenkräuter überhaupt. Besonders reizvoll ist der winterharte Ysop als Alternative zum sensiblen Basilikum. Nur wenig des würzigen, leicht bitteren Krauts genügt, um T omaten mit K äse, Salat, Suppen und Saucen das gewisse Etwas zu geben. Mit Ysop eingeriebe-nes Fleisch erhält einen leicht minzigen Geschmack. Als Tee zubereitet stärkt er die Abwehr und wirkt sehr effektiv bei Erkrankungen der Atemwege (Bron-chitiskraut). Ysop kann bis zu 20 Jahre alt werden.

Feldsalat gründlich waschen, putzen und trocken schleudern. Für das Dressing Brühe mit Aceto balsamico, Tomatenmark, Senf, Öl, Salz, Pfeff er und einer Prise Zucker verrühren. Moz-zarella in dünne Scheiben schneiden, zum Dressing geben. Feldsalat unterheben und auf einer Platte anrichten. Toastbrot toasten, in Würfel schneiden und den Salat damit bestreuen.

Linsen garen, abtropfen lassen. Zwiebel, Lauch klein schnei-den, andünsten. Alle Zutaten miteinander verrühren. Aus der Masse nicht zu große Bratlinge formen. Öl in Pfanne erhitzen, Bratlinge von beiden Seiten goldbraun braten.

LinsenbratlingeFür 6 Personen

3 Zwiebel13 Stangen Lauch75 g Suppengemüse300 g Linsen3 Eier90 g Mehl1,5 TL Semmelbrösel375 g Crème fraîche mit KräuternSalz, PfefferÖl zum Braten

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Estragon und Zitronenverbene oder Zitronenbergbohnenkraut Wenn von echtem Estragon die Rede ist, dann ist nur dieser französische mit seinem unverkennbaren kräftigen Aroma gemeint. Ursprünglich aus Paraguay stammend, wird die nicht ganz winterharte, aber völlig pfl egeleichte Zitronen-verbene als Tee, zu Süßspeisen oder gut auch zu würzigen Speisen wie Reis oder Gemüse verwendet (anstatt Zitronengras). Sie ist die zitronigste Kräu-terpfl anze schlechthin. Ihr überaus starkes Aroma bleibt auch noch nach dem Trocknen wirksam. Bergbohnenkräuter sind mehrjährig und winterhart. Der Halbstrauch stammt aus dem Mittelmeerraum und hat schöne kleine weiße oder rosafarbene Blüten. In der Küche passt das Kraut gut zu Bratkartoffeln und Eintöpfen und allgemein schwer verdaulichen Speisen.

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22 Demeter Journal

XXXXXXXGenießen

Ungarischer Kartoff elaufl aufFür 4 Personen

1 kg Kartoffeln (vorwiegend festkochend)5 Eier, hart gekocht250 g Salami500 g saure SahneSalz, Pfeffer, PaprikaFett für die Form

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Orangenthymian, Zitronenthymian und Buschoregano Die Heimat des Thymians sind die südeuropäischen Mittelmeerländer. Zu viel Nässe beeinträchtigt nicht nur das Wachstum, sondern auch die Würzkraft. In der Küche sind für die Verwendung von Thymian gerade auch in den fruchti-gen Varianten der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Er passt zu Fisch, Fleisch, Nudeln und besonders gut zu Bratkartoffeln. Fette Speisen werden mit Thy-mian verdaulicher.Der Buschoregano ist geschmacklich ein echter Pizzaoregano. Natürlich kön-nen auch Tomaten, Käse und südländische Gemüse aufgewertet werden – man sollte ihn mitkochen. Als Tee ideal gegen Husten und Magen-Darm-Be-schwerden. Bei Grippewetter wirkt ein Bad aus Oreganoextrakt vorbeugend.

Kartoff eln mit Schale kochen, pellen. Kartoff eln, Eier und Salami in Scheiben schneiden. In gefettete Aufl auff orm ab-wechselnd Kartoff eln, Eier und Salami schichten. Jede Schicht mit einem großzügigen Klecks saure Sahne bestreichen, wür-zen. Abschluss mit saurer Sahne und Käse. 30 bis 45 Minuten überbacken.Die passende Beilage ist ein pikant eingelegter Weißkohl. Am besten gelingt der Aufl auf in einer Form, die topfartig ist, das heißt eher hoch als breit.

Hähnchenstreifen in KokosmilchsauceFür 4 Personen

350 g Zucchini4 Hähnchenbrustfi lets6 EL Öl2 Zwiebeln2 Knoblauchzehen1 Stück Ingwer2 Chilischoten grün 200 ml Gemüsebrühe400 ml Kokosmilch 250 g TomatenSalz, Pfeffer

Zucchini waschen, in Scheiben schneiden, blanchieren. Hähn-chenbrustfi lets waschen, mit Küchenkrepp abtrocknen, in Streifen schneiden. 3 EL Öl in der Pfanne erhitzen. Hähn-chenstreifen anbraten, herausnehmen. Restliches Öl erhitzen, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili anbraten und gar dünsten. Gemüsebrühe, Kokosmilch und Tomaten dazu-geben, mit Salz und Pfeff er abschmecken. Hähnchenbrust-streifen dazugeben und bei schwacher Hitze garen lassen.

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Demeter Journal 23

Genießen

Afrikanischer Joloff -ReisFür 6 Personen

150 g schwarzäugige Bohnen250 g ReisButter

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Vietnamesischer Koriander Er sieht seinem Verwandten, dem heimischen Wiesenknöterich, zum Verwech-seln ähnlich. Sein intensives Aroma passt gut zu as iatischen und südameri-kanischen Gerichten.

Bohnen waschen, 4 Stunden einweichen, in Salzwasser weich kochen. Reis garen. Mit den Bohnen mischen und Butter-fl öckchen darübergeben.

Basilikum und Rosmarincreme mit HimbeersauceFür 2 Personen

20 Blätter frisches Basilikum1 Zweig Rosmarin, zarte und junge Nadeln250 g Mascarpone100 g süße Sahne1 EL PuderzuckerHimbeersauce

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Basilikum und Rosmarin zu Früchten und Süßspeisen Das würzige Aroma von Rosmarin mit einer Spur Weihrauch und Harz ist in der mediteranen Küche beliebt. Als Gewürz ist Rosmarin vielseitig, als T ee wirkt er herz- und nervenstärkend, als Bad regt er den Kreislauf an. Basilikum entwickelt sein volles Aroma nur in der Sonne und darf nicht austrocknen. Bei der Ernte nicht einzelne Blätter pfl ücken, sondern ganze Triebe kappen, das ist fördert den buschigen Wuchs.

Basilikum und Rosmarin sehr fein hacken. Mascarpone, Sah-ne und Puderzucker in eine Schüssel geben und mit dem Mix-stab fein pürieren. Erst eine Schicht Creme in ein Glas geben, dann etwas Himbeersauce, wieder Creme und mit Himbeer-sauce abschließen. Vor dem Servieren für ca. 1 Stunde in den Kühlschrank stellen.

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24 Demeter Journal

Marokkanischer ReispuddingFür 6 Personen

25 g Mandeln, blanchiert und gehackt420 ml Wasser450 g Milchreis 25 g Rohrohrzucker1 Stange Zimt50 g Butter175 ml Kondensmilch175 ml Milch30 ml Orangensaft

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Marokkanische Minze Mit ihrem leicht gekräuselten Blattrand, ihren hellgrünen Blättern und dem sehr schönen erfrischend kühlen Aroma ist sie etwas ganz Besonderes.

Mandeln mit 60 ml sehr heißem Wasser pürieren. Masse durch ein Sieb streichen, in einen Topf geben. Rest aus dem Sieb wieder mit 60 ml heißem Wasser pürieren und den Vor-gang wiederholen. 300 ml Wasser zu der „Mandelmilch“ hin-zugeben, alles zum Kochen bringen. Reis, Zucker, Zimt, 25 g Butter und die Hälfte der Kondensmilch zum Sieden bringen, dann bei mittlerer Temperatur 30 Minuten unter ständigem Rühren kochen lassen. Restmilch dazugeben, bis der Brei dick und cremig wird. Orangensaft unter Rühren hinzufügen. Nach Belieben noch süßen.

Butter, Zucker, Wasser und Kakao zum Kochen bringen, da-bei immer rühren. Von der angedickten Masse ½ Glas zur Seite stellen. Rest im Topf abkühlen lassen. Kokosraspel dazu geben. Nach und nach Eier, Mehl und Backpulver unter Rüh-ren hinzufügen. Teig auf ein gefettetes Backblech verteilen und mit Ober-/Unterhitze bei 200 °C ca. 20 bis 25 Minuten backen. Nach dem Backen die zur Seite gestellte Masse auf dem noch heißen Kuchen gleichmäßig verteilen, mit Kokos-raspel bestreuen.

Original Murzynek-Kuchen Zutaten für 1 Blech

500 g Butter 4 Gläser Rohrohrzucker2 Pck. Vanillezucker1 Glas Wasser6 EL Kakao8 EL Kokosraspel8 Eier4 Gläser Dinkelmehl Type 4054 TL Backpulveretwas Kokosraspel zum BestreuenFett für das Blech

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XXXXXXXGenießen

Masurische SchmandspeiseFür 4 Personen

150 g Sahnequark150 g Rosinen150 g süße Sahne2 Eigelb 130 g Rohrohrzucker

Lichtenborner Kräuterempfehlung: Zitronenverbene

Sahnequark mit Zucker und Eigelb schaumig rühren. Rosinen in warmem Wasser ca. 15 Minuten einweichen, ausdrücken. Sahne steif schlagen. Rosinen unter Quarkmasse ziehen, Sah-ne vorsichtig unterheben. 2 Stunden kühl stellen.

Die Ideen sprudeln nur so, als Cynthia, Ornella, Yvonne, Decreé und Lena gemeinsam mit der hauswirtschaftlichen Betriebsleiterin und Köchin Gisela Rützel (von links nach rechts) Rezepte für die Lese-rinnen und Leser des Demeter Journals zusammenstellen. Mehr zum

Projekt unter www.faprik.com

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26 Demeter Journal

XXXXXXXKennenlernen

1987 begann die Umstellung auf ökologischen Weinbau nach ECOVIN-Richtlinien. Heute kooperieren Demeter und ECOVIN und es gibt viele engagierte Doppelmitglieder. Zum Weinhaus Zähringer zählt das Weingut mit zehn Hektar Wein-bergen. Hinzu kommen weitere 45 Hektar Reben von den 15 Bio-Winzern der Region, die ihre Trauben an Zähringer lie-fern. Einmalig dürfte diese über Jahrzehnte gewachsene Ko-operation mit der Erzeugergemeinschaft Markgräfl er Winzer sein. Alle stellen jetzt auf biodynamisch um. Der Jahrgang 2011 wird schon von Demeter zertifi ziert sein. Große Weine kommen von den Zähringers, das beweisen zahlreiche Auszeichnungen. Der Gault Millau Weinführer 2011 führt Zähringer als Aufsteiger mit „Roter Traube“. Die Experten loben die ausdrucksstarken Rotweine. Wolfgang Zähringer, Inhaber und Geschäftsführer, verrät einen Teil des Erfolgsgeheimnisses: „Wir lesen faule oder unreife Trauben wirklich per Hand aus – und die Biodynamischen Präparate leisten ihren Teil natürlich auch.“ Bevor er 1971 in den väter-

lichen Betrieb eintrat, hat er Weinbau von der Pike auf ge-lernt, dann Betriebswirtschaft studiert und sein Wissen an der Weinbauschule in Geisenheim perfektioniert. „Wein zu pro-duzieren ist für mich Umgang mit Mensch und Natur. Bei-de lassen sich nur als Ganzes betrachten.“ Ideale klimatische Bedingungen dank der sogenannten Burgundischen Pforte, fruchtbarer Boden durch vor Jahrmillionen angewehten Löss, der zu tiefgründigem Lehm wurde, jahrzehntelange Pionier-arbeit im ökologischen und biodynamischen Anbau und eine jahrtausendealte, lebendige Weinkultur bieten beste Voraus-setzungen. Paulin Köpfer ist für die Reben zuständig. Der Diplom-Ingenieur für Weinbau und Önologie setzt konse-quent auf natürliche Pfl ege des Weinstocks, der sich mit erst-klassigen Trauben bedankt.Aus Tradition haben Blauer Spätburgunder, Grauer und Wei-ßer Burgunder größte Bedeutung. In den letzten Jahren hat Wolfgang Zähringer den Anbau der Sorten der Pinotfamilie forciert. Das vielseitige Potenzial der Spätburgunder zeigt sich

Der Zauber des Markgräfl er Lands

Für die Zähringer-Winzer gilt: Wein ist Zeit

Vor 160 Jahren gründeten Josef und Wilhelm Zähringer im Malteser-Städtchen Heitersheim am Rand des Schwarzwalds das Weingut Zähringer. Nun leitet Ururenkel Wolfgang Zähringer das

biodynamische Weingut, Sohn Fabian als sechste Generation steigt gerade ein.

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in den Rotweinen unterschiedlicher Qualitäten bis hin zu hochwertigen Barriqueweinen, in den Weißherbst-/Rosé-Wei-nen und im Zähringer Sekt. Der Chardonnay gewinnt zuneh-mend an Bedeutung: Mit seinem fruchtigen, stärker aroma-tischen Charakter erweitert er das Spektrum der Burgunder-familie. Widerstandsfähig vor allem gegen Pilzerkrankungen sind neu entwickelte Rebsorten wie Johanniter oder Cabernet blanc. „Da experimentieren wir gern und durchaus erfolg-reich“, erklärt Paulin Köpfer.

Raritäten, alte und neue Rebsortenwerden gepfl egt

Bei den Weißweinsorten widmet sich das Weingut Zähringer dem Gutedel als Markgräfl er Spezialität mit einmalig feinem, zartem und manchmal frechem Charakter. Als eine der ältes-ten Rebsorten gibt es vom Gutedel unterschiedliche Varie-

täten. „Diese ver-schiedenen Typen haben wir im ge-mischten Satz ge-pfl anzt, um unse-ren Gutedelwei- nen möglichst große Komplexi-tät zu geben“, ver-

rät Köpfer. Echte Raritäten wie insbesondere Frühburgunder bei den roten und Gewürztraminer, Muskateller und Sauvig-non blanc bei den weißen Sorten werden gepfl egt. Sehr alte Rebsorten, die nur geringe Erträge und dafür höchste Quali-täten liefern, sind eine weitere Leidenschaft des engagierten Teams. Als „Aroma“-Sorten ergänzen Gewürztraminer, Sau-vignon und Muskateller die breite Kollektion. Kleine Flächen in den besten Lagen wurden zudem in den letzten Jahren mit den Klassikern Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc bestockt. Reichlich Zeit lassen die Könner vom Weingut Zähringer ih-ren Trauben dann auch im Keller. Wie überall auf dem Gut kommen Tradition und Moderne als sinnvolle Ergänzung aufs Beste zusammen. Neben den Barriquefässern setzt Wolfgang Zähringer auf sogenannte Vierlig-Fässer aus heimischem Ei-chenholz mit 600 Liter Fassungsvermögen, die er wiederent-deckt hat. Wie seine Weine ist der engagierte Biodynamiker eben immer für eine angenehme Überraschung gut.

www.weingut-zaehringer.de

Kennenlernen

www.naturata.deNaturata AG · D-71711 Murr

35 Jahre Naturata: mehr als nur BioSeit Anbeginn der Naturkostbewegung sorgt Naturata für den Erhalt und die Gesundung der Natur. Dieser Grundgedanke wird seither fortge-führt und zeigt sich in vielen Erzeuger-Projekten, die das Unternehmen selbst aufbaut und kontinuierlich unterstützt. Mit Mitarbeitern, die voller Elan und Motivation stecken, Lieferanten, die schon seit den 70er Jahren partnerschaftlich mit Naturata den Markt gestalten, einem Handel, der gerne auf Naturata als einer der Pionier-Marken der Naturkost-Bewegung zurückgreift und letztendlich unseren Endverbrauchern, die die hochwertige Qualität und die Projekte hinter den Produkten schätzen, wird Naturata heute und auch in Zukunft weiter den Grundgedanken ausbauen:

Für Erhalt und Ausbau eines gesunden Miteinanders von Mensch und Umwelt.

Die Natur braucht keine künstlichen Farbstoffe, sie ist schillernd genug.

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28 Demeter Journal

XXXXXXXProdukte

Der Bio-Bäcker Antelmann – Semmelknödel

Nordseeküstengemüse: Schnelle samenfeste Rote Bete

KRISTDYN – die ganze Kraft der Rebe

Demeter-Bäcker Antelmann in Radolfzell verbindet regionale, soziale und kulinarische Aspekte und schaff t so ein außergewöhnliches Knödelangebot. Das Getreide von Demeter-Partnern aus Baden Württemberg wird täglich frisch vermahlen und zu Brot- und Backwaren. Was vom tagesfri-schen Vollkornbrot übrig bleibt, wird dann am nächsten Tag als Knödelbrot geschnitten und weiterverarbeitet. Die inzwischen acht verschiedenen Sorten an Knödeln (zwei in Vollkorn) werden in Kooperation mit der Caritas Singen-Hegau durch Menschen mit Handicap von Hand verwogen und gerollt. Gerade der Dinkelknödel ist für Allergiker interessant, die Weizen nicht gut vertragen. Alle Knödel sind fertig gegart und müssen nur kurz erwärmt werden. www.derbiobaecker.de

Von der Meeresbrise verwöhnt, wächst samenfeste Rote Bete aus biodynami-scher Züchtung auf dem Hof Schoof. Schonend vorgegart, ist sie die beste Alter-native zum Selberkochen: schnell, praktisch und dabei ernährungsphysiologisch wertvoll. Dank langer Haltbarkeit ist das neue Nordseeküstengemüse-Angebot ideal für den Vorrat und so manchen Überraschungsbesuch. Rezepttipps gibt es nämlich gleich dazu. Schoofs schwören auf samenfeste biodynamisch gezüchtete Gemüsesorten, weil sie fruchtbar, bekömmlich und aromatisch sind - Vitalität, die schmeckt. www.demeter-nordseekuestengemuese.de

Die Rebe nimmt eine besondere Stellung unter den Kulturpfl anzen ein. Das Elixier KRISTDYN wird aus allen wertvollen Bestandteilen des Rebstocks gewonnen. So werden auch die im Öl der Traubenkerne und in den Weinblättern enthaltenen wichtigen Inhaltsstoff e verfüg-bar. Nach fünf Jahren Forschung ist ein wohlschmeckendes, kraft-spendendes Traubenelixier das wertvolle Ergebnis. KRISTDYN wirkt ausgleichend, vitalisierend und fördert das Wohlbefi nden. Es regt den Wärmehaushalt des Körpers an: fördert die Verdauung und stärkt die innere Balance. KRISTDYN gibt es im Naturkosthandel oder direkt beim Demeter-Weingut Fuchs-Jacobus, Hof Steyert, 55444 Schweppenhausen, Telefon 0 67 24 / 60 970, Fax 0 67 24 / 60 9715, www.weingut-fuchs-jacobus.de

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Demeter Journal 29

XXXXXXXProdukte

Naturata demeter Olivenöl nativ extra aus Italien

Vom Andreashof am Bodensee: Kräuter mit LichtYams

Il Cesto: Olivenöl und Kalamata-Oliven

Auf dem Andreashof bei Überlingen gedeihen LichtYams und würzige Kräuter. Bodenseekräuter sind die beliebte Hausmischung. Wilder Majoran, Th ymian, Buschbasilikum, Petersilie, Liebstöckel

und 7 % LichtYam-Pulver machen Aroma und gute Wirkung aus. Ideal für Gratins, Gemü-segerichte und Salate. Die Kräuter-der-Provence-Mischung mit Bohnenkraut, wildem

Majoran, Buschbasilikum, Th ymian, Lavendel, Rosmarin und 7 % LichtYam-Pulver würzen Gemüsesuppen, Fleisch- und Gemüsegerichte. Auch hier sorgt die Verede-

lung mit LichtYam-Pulver für ein ernährungsphysiologisch höchst wertvolles Produkt, das auch im Zuge des wachsenden Erfolgs der Phytotherapie große

Anerkennung erfährt. Alle Kräuter sind handgerebelt, natürlich biodyna-misch angebaut, besonders schonend getrocknet und von Hand abgepackt. Mehr zur LichtYams auf Seite 30. www.andreashof-bodensee.de

Dieses feine Olivenöl ist ein fruchtiger Gruß aus dem sonnigen Sü-den. 2010 wurden die Flächen des Anbauprojekts auf der Azienda Agricola Francesca Surdo in Kalabrien auf Demeter-Anbau umge-stellt. Wie sonnenverwöhnt die Oliven dort wachsen, beweist das fruchtig-grüne Öl. Die Olivenernte beginnt hier dank der hervorra-genden klimatischen Bedingungen schon im November. Die Früchte werden wie für alle anderen NATURATA-Olivenöle auch schonend

in einem handwerklichen Verfahren ohne äußere Wärmezufuhr frisch gepresst. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoff e optimal erhalten und

das Öl darf „nativ extra“ genannt werden. Ein Genuss zu mediterranem Gemüse und Antipasti, im Salat oder zum Dünsten. www.naturata.de

Il Cesto ist ein Veredelungsbetrieb für Antipasti, produziert in Walddorfhäslach bei Reutlingen und orientiert sich an Geschmacksqualität, die Feinkostansprüche

erfüllt. Aus Demeter-Anbau im tiefsten Peloponnes stammen die delikaten Oliven, die sowohl lose als auch in SB-Päckchen mit und ohne Stein angeboten werden. Das Olivenöl

in der 0,5- und 1-Liter-Flasche verkörpert mediterranen Geschmack, wie er sein soll: leicht, frisch und ein wenig grasig. www.ilcesto.de

Page 30: Demeter Journal Herbst 2011

30 Demeter Journal

Der Bauer, das unbekannte Wesen

Hin zu den Wurzeln – die LichtYams vom Andreashof

Viele Menschen wissen heute besser darüber Bescheid, was in der Werkstatt mit ihrem Auto gemacht wird, als darüber, wie Nahrungsmittel entstehen. Immer mehr Konsumenten

legen Wert darauf, dass mit Boden, Pfl anze und Tier respektvoll umgegangen wird. Hier berichtet eine Yamswurzel direkt vom Demeter-Hof.

Ich bin wirklich etwas ganz Besonderes: Dioscorea batatas, man nennt mich auch Yams- oder Lichtwurzel und hier auf dem Andreashof am Bodensee ganz in der Nähe von Salem bin ich die LichtYams. Es gibt immerhin rund 600 verschiedene Arten der Yamswurzelgewächse. Meine ursprüngliche Heimat ist das Bergland im Norden Chinas. Verwandte leben in Afrika, Ame-rika und Jamaika. Da kommt der schnellste Sprinter der Welt her – er wurde mit Yamswurzeln groß. Bei den Chinesen wird unsereins seit Jahrtausenden hoch geschätzt. In Deutschland hat der geniale Vordenker Rudolf Steiner schon 1924 auf unsere Qualitäten hingewiesen. Wir haben einen guten Bezug zu Son-ne und Licht. Obwohl wir eine Wurzel sind, können wir Licht

speichern. Wer LichtYams isst, bekommt dann eine gute Porti-on Licht zurück. Das ist Wärme, Leichtigkeit, Freude, Vitalität, Durchlässigkeit pur sagt mein Chef hier, der Matthias Busl. Er muss es ja wissen, kennt mich gut und genießt LichtYams als Chips oder Pulver jeden Tag im Müsli oder im Kräuter-salz. Lichtkräfte werden immer wichtiger, hat schon der Entde-cker der Anthroposophie, Rudolf Steiner, gesagt. Medizinisch gesehen wirke ich anregend, gerade für Milz, Magen, Lunge und Nieren, gebe Erschöpften Kraft, steigere die Konzentra-tionsfähigkeit und den Appetit und rege das Denken an. Wenn sich meine Blätter hochranken wie jetzt im September, überblicke ich den Andreashof gut. Viele Blumen machen es

Nachgefragt

Page 31: Demeter Journal Herbst 2011

Nachgefragt

richtig schön hier. Dazu gibt es Kräuterbeete, Rosen duften und Obst wird reif. Bei schönem Wetter sehen wir über den Bodensee bis zu den Schweizer Alpen. Immerhin klettern wir LichtYams mal locker acht bis zehn Meter hoch. Herzförmig sind unsere Blätter. Am besten sind wir in Kisten aufgeho-ben, haben die Tüftler vom Andreashof herausgefunden. 700 davon stehen allein schon hier. Andere Demeter-Höfe in der Nähe sind so begeistert von uns, dass zum Beispiel in Ren-goldshausen und auf dem Rimpertsweiler Hof weitere Pfl anz-kisten aufgestellt wurden. 1,50 Meter lang sind sie, 1,30 Meter hoch und etwa 50 Zentimeter breit. Bis zu 14 von uns passen da rein. Wenn die einjährigen Pfl anzen, welche den Winter im frostfreien Lager überstanden haben, im Frühjahr in die Erde gesteckt werden, beginnt unsere Wachstumsphase. Nach neun Monaten ist unsere Wurzel dann ausgereift. Meine ist jetzt über einen Meter lang, tief reingebohrt in die gute Erde in meiner Kiste. Bis die Demeter-Bauern rausgefunden hatten, welche wir wirklich brauchen, hat s schon etwas gedauert. Wir mögen keine nassen Füße, deshalb ist unten Sand drin. Aber den humushaltigen guten Biodynamischen Boden brauchen wir, um unsere Kraft aufzubauen. Die Biodynamischen Prä-parate aus Hornkiesel, Hornmist und der Schachtelhalmtee steigern sogar noch unsere Fähigkeit, Licht aufzunehmen. Wer mich nun ernten will, muss fast schon ein Archäologe sein und tief graben. Weil die Seitenwand der Kiste aufgeschraubt wer-den kann, ist es schon ein bisschen einfacher geworden.

Kulinarische Entdeckung als Chips, Pulver oder Knöllchen

Übrigens bin ich männlich. Weibliche Yamspfl anzen gibt es hier auf dem Andreashof gar nicht. Fortpfl anzung läuft über unsere Sprossknöllchen, die jetzt im Herbst in den Blatttach-seln zu fi nden sind. Aus denen werden die einjährigen Wurzeln gezogen, die überwintern müssen. Ganz schön aufwendig mit uns. Aber es lohnt sich. Unsere Wurzeln werden frisch verkauft und sehr sorgsam zu Chips und zu Pulver verarbeitet. Dafür ist viel Handarbeit nötig, denn auf Elektrosmog durch Strom re-agieren wir empfi ndlich. Essen können Sie mich pur, roh oder gedünstet, in Scheibchen. Oder als Essknöllchen, Chips und Pulver. Und kennenlernen beim Salzen, im Brotaufstrich oder Keks. Die Haut wärme ich mit kosmetischen Ölen mit Man-del, Johanniskraut, Rose oder Calendula. Schließlich heißt es bei uns „Von der Sonne durch die Erde für den Menschen.“www.andreashof-bodensee.de und zum Shop über www.andreashof-bodensee.com

Wir machen Bio aus Liebe.

Bio-Pionier seit 1974

Von der spanischen Sonne geküsst

Idyllisch umrahmt von Naturschutzgebieten liegen die

Olivenhaine des Anbauprojektes Finca la Torre. Dort

werden die hochwertigen Hojiblanca Oliven biologisch-

dynamisch angebaut und zu unseren demeter Olivenölen

verarbeitet. Für das Würzöl Citrolive werden die Oliven

direkt nach der Ernte zusammen mit frischen Zitronen

verpresst. So entsteht das einzigartig frische Aroma.

Mehr unter www.rapunzel.de

Page 32: Demeter Journal Herbst 2011

Begegnen

Drei Fragen an Slow Food

Geschmack entdecken, den Wert erkennen

Dr. Hanns-Ernst Kniepkamp (Foto), Vorstandsmitglied von Slow Food Deutschland, sieht direkte Verbindungen von biodynamischer Landwirtschaft zur Slow-Food-Kultur.

Welche Bedeutung haben gute Lebens-mittel für Slow Food-Mitglieder?

Eine große Be-deutung. Es geht bei „gut“ im Sinne von Slow Food nicht um gesund, son-dern vor allem

um den Geschmack. Der Geschmack wird auf der einen Seite bestimmt durch die naturbelassenen Ausgangsmaterialien und auf der anderen Seite durch hand-werkliche Herstellung ohne Zusatzstoff e. Geschmack und seine Vielfalt werden bestimmt durch Unterschiedlichkeit der Sorten, Rassen und landschaftlichen Be-sonderheiten. Und müssen unterstützt werden durch eine angepasste Weiterver-arbeitung. Das bedeutet auch, dem Le-bensmittel in jeder Phase der Entstehung Zeit zur Reifung zu lassen. Nur dann können sich die geschmacklichen Beson-derheiten voll entwickeln. Das fängt bei der Aufzucht der Schweine, Hühner und Rinder an und hört bei der Teigreife des Brots, der Reifung von Käse und Wurst auf. Diese Zeit hat logischerweise ihren Preis. Das langsame Reifen eines Lebens-mittels und der damit einhergehende Ge-wichtsverlust sowie die damit verbundene Kapitalbindung erfordern einen anderen Preis als den, der für ein Lebensmittel zu bezahlen wäre, das innerhalb kürzester Zeit verkaufsfertig gemacht wird. Nur

das so mit Zeit zur Entfaltung hergestell-te Lebensmittel ist wertvoll im umfassen-den Sinn.

Um der Preisdiskussion bei Lebensmit-teln – je billiger, desto „besser“ – zu ent-gehen, müsste prinzipiell eine Diskussion über Preis und Wert von Lebensmitteln geführt werden. Hierzu halten wir es für erforderlich, das Augenmerk auf den Aspekt des „Fairen“ zu lenken, wonach jeder, der am Herstellungsprozess betei-ligt ist, eine für ihn auskömmliche Ver-gütung erhält, die es ihm ermöglicht, in angemessener Weise seinen Lebensunter-halt zu bestreiten. Dies gilt auch im über-tragenen Sinn für das Schwein. Wird das berücksichtigt, erhält das Lebensmittel einen Wert und keinen Preis.

Welche Erlebnisse und Erfahrungen hat Slow Food Deutschland und gern auch weltweit mit Demeter-Produkten?Wir fi nden den ganzheitlichen Ansatz in der Bewirtschaftung von Bauernhöfen bestechend. Dadurch wird der in der üb-rigen Bio-Szene vorhandenen Spezialisie-rung entgegengewirkt. Dies stimmt mit der Philosophie von Slow Food voll und ganz überein. Der weitestgehende Verzicht auf Zusatz-stoff e bei der Herstellung von Produkten fi ndet unsere uneingeschränkte Zustim-mung. Allerdings besitzen bei Slow-Food Geschmack und Genuss einen heraus-

GR

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Die Grünsfelder Ölmühle sucht leistungsfähige, zuverlässige und auf langfristige Zu-sammenarbeit aus-gelegte Kontakte zu DEMETER-Landwirten im Bereich Ölsaaten.

Eines der Hauptan-liegen der Grünsfel-der Ölmühle bzw. Seitenbacher war es schon immer, in Deutschland ange-baute Rohstoffe zu verarbeiten,um die einheimi-sche Landwirt-schaft zu unter-stützen. Deshalb suchen wir Sie!

Schreiben Sie uns einfach kurz eine E-Mail oder rufen Sie uns an!

Vielen Dank!

Bauern gesucht!

Frau Liza PfannenschwarzTel. 06281 / 1485

[email protected]

Page 33: Demeter Journal Herbst 2011

Begegnen

Carlo Petrini, Begründer der Slow Food-Bewegung aus Italien, mag nicht nur Plüschkühe. Er pfl egt die Nähe zur Landwirtschaft und weiß es zu schätzen, dass Demeter-Kühe ihre Hörner mit Stolz tragen dürfen. Der italienische Genießer besuchte Demeter während der BioFach in Nürnberg. Dem 62-Jährigen war auf dem Demeter-Marktplatz vor allem das „aufrichtigste Essen der ganzen Messe“ wichtig. Im gut vom Messetrubel abgeschirmten Gastrobereich der Demeter-Gemeinschaft ließ er sich gemeinsam mit Slow Food-Deutsch-land-Vertretern die original schwäbischen Maultaschen schmecken – die Kunst zu genie-ßen trotz Stress. Was er s onst an D emeter-Produkten besonders schätzt? Die Antwort kam prompt und mit einem charmanten Lächeln: italienische und französische Weine und Ziegenkäse.

ragenden Stellenwert Stelle. Genuss stellt sich nur ein, wenn das Produkt hervorra-gend schmeckt.

Was ist der erste Schritt, um Genießer im Sinne von Slow Food zu werden?Genießer sollten sich bemühen, „Ko-produzenten“ im Sinne von Slow Food zu werden. Koproduzenten wissen, wo-her die Nahrung stammt, und „kennen die Hände, die sie hergestellt haben“. Wenn sie dann noch wissen, wie Nah-rung schmecken kann, weil sie es einmal von ihrer Mutter und Großmutter (selte-ner von Vätern und Großvätern) gelernt haben, dann werden sie zwangsläufi g zu Genießern im besten Sinne des Wortes.

Slow Food …

… ist eine weltweite Vereinigung von bewussten Genießern

… pfl egt die Kultur des Essens und Trinkens

… fördert verantwortliche Landwirtschaft und Fischerei, artgerechte Viehzucht, traditionelles Lebensmittelhandwerk und regionale Geschmacksvielfalt

… bringt Produzenten, Händler und Verbraucher in Kontakt

… gliedert sich in regionale Konvivien (Tafelrunden)

www.slowfood.de

Slow Food pfl egt Esskultur

Ein Leckerbissen der Fairness!

Weil wir mit allen unseren Partnern fair

umgehen, können Sie Leckerbissen

genießen, die auch „junges Gemüse“ liebt.

Spielberger GmbH, Brackenheim

0 71 35-98 15-51, www.spielberger.de

Page 34: Demeter Journal Herbst 2011

34 Demeter Journal

XXXXXXXWarenkunde

Biodynamische Getreidezüchtung mit zertifi zierten Sorten

Keine Hybridsorten für den Getreideanbau zugelassen

Bewahrung alter (Hof-)Sorten

Höchste Reife

Höchste Lebenskraft

Charakteristischer Geschmack

Getreideaufschlussprodukte (TAU, Tsampa, Kornfi x) werden besonders gut verwertet

Nudeln werden schonend gewalzt

Regionalität durch direkte Zusammenarbeit Bauer – Verarbeiter

Pluspunkte für Demeter-Getreide und -Produkte

Dinkel - ein alter Verwandter des Weizens, wird von vielen Menschen ver-tragen, die empfi nd-lich auf Weizen reagieren. Grün ge-erntet und gedörrt, entsteht aromati-scher Grünkern.

Keine Hybriden bei Demeter

Getreide ist das wichtigste Nahrungsmittel des Menschen

Weizen - kleberarti-ges Eiweiß verleiht ihm gute Backfähig-keit. Fördert den Nervenbereich.

Hirse - neben Gerste älteste Getreideart. Eiweißhaltig, reichlich Fett und Fluorid, außerge-wöhnlich hoher Gehalt an Kiesel-säure. Gut für Haut, Haare, Nägel.

Hafer - Powerkorn mit höchstem Anteil ungesättigter Fett-säuren (gut für Herz und Gefäße), jeder Menge B-Vitamine (gut für die Nerven), Folsäure (unterstützt die Zell- und Blut-erneuerung) und Kohlenhydraten. Gilt als wirkungsvolle Cholesterinbremse. Als Heilpfl anze gut bei Magen-Darm-Erkran-kungen.

Gerste - zählt zu den ältesten Kulturpflanzen. Spelzgerste wird für Bierherstellung angebaut. Nackt-gerste ohne Spelzen ist vielseitig.

Roggen - wichtigs-tes Brotgetreide für kräftige Sauerteig-brote. Bietet viel Calcium, Fluor und die essenzielle Aminosäure Lysin. Stärkt die Verdau-ung.

Page 35: Demeter Journal Herbst 2011

Demeter Journal 35

Warenkunde

Getreide bietet einen ausgewogenen Nährstoff mix und eine hohe Nährstoff -dichte. Fast alle lebensnotwendigen Nähr- und Vitalstoff e wie Kohlenhy-drate, Eiweißbausteine, Fette, Vitami-ne, Mineralstoff e und Spurenelemente sind im ganzen Korn gebündelt. Der Mehlkörper, das Innere des Korns, be-steht zu 70 % aus dem Kohlenhydrat Stärke. Der Keimling enthält etwa 25 Prozent Eiweiß, davon reichlich essenzi-elle Aminosäuren. Dazu kommen rund zehn Prozent Fett mit den wichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren, B-Vitamine, Vitamin E, Kalium, Eisen, Phosphor, Fluor, Magnesium, Kupfer und Mangan sowie Spurenelemente. Das ganze Korn liefert also reichlich Energie, bringt Nerven- und Muskel-zellen in Schwung, hält uns lange satt und kann sogar Giftstoff e binden. Aber Nährstoff e sind natürlich längst nicht

alles. Bildekräfte werden inzwischen nicht nur in der anthroposophischen Ernährungslehre ernst genommen. Im-mer mehr Wissenschaftler erkennen, dass neben den Stoff en eben auch Kräfte im Lebensmittel wirken.

Biodynamisch gezüchtete Sorten

für höchste Qualität

Für Demeter-Bauern geht es genau dar-um, diese Kräfte zu stärken. Ihr Ansatz dafür: Sorten aus der biodynamischen Getreidezüchtung bevorzugen. Biody-namische Präparate einsetzen, um dank der Vermittlung kosmischer Kräfte die Pfl anzengesundheit zu stärken und die Reifefähigkeit zu unterstützen. Frucht-bare Böden dank des hofeigenen Kom-

posts. Der wertvolle Dünger entsteht aus dem Mist der Rinder und wird mit den Kompostpräparaten geimpft. Und natürlich werden biodynamische Lebensmittel ohne den Einsatz von chemisch-synthetischen Dünge- und Spritzmitteln erzeugt.Die Demeter-Verarbeiter – Müller, Bä-cker, Hersteller von Getreideprodukten – leisten ihren Teil, um die Erzeugungs-qualität noch zu fördern. Wie? Mit echter Handwerkskunst. Mit konse-quentem Verzicht auf fragwürdige Zu-satzstoff e wie Enzyme, Konservierungs-stoff e oder Aromen. Mit vollwertigen Angeboten aus dem ganzen Korn und feinen Backwaren mit höherem Aus-mahlungsgrad. Wird das ganze Korn eingesetzt – selbst ganz fein vermahlen –, sind alle wertvollen Nähr- und Vital-stoff e voll verfügbar.

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Page 36: Demeter Journal Herbst 2011

36 Demeter Journal

XXXXXXXHintergrund

Voelkel feiert 75-jähriges Firmenjubiläum

Ohne die gute Kooperation mit den Erzeugern läuft hier gar nichtsSeit 75 Jahren ist für Safthersteller Voelkel „Verantwortung für Mensch und Natur“ Leitmotiv.

In der dritten Generation führt Stefan Voelkel das Unternehmen im Wendland und entwickelte es mit seinen inzwischen über 150 Mitarbeitern zu einer der bekanntesten Bio-Marken.

Dabei spielt Demeter mit der biodyna-mischen Qualität schon seit der Grün-dung 1936 eine bedeutende Rolle. Wer sich ein Glas Demeter-Saft von Voelkel einschenkt, weiß meist nur wenig vom sozialen, gesellschaftspolitischen und ökologischen Engagement des Unter-nehmens. „Bei rund 98 Prozent unserer Lieferanten handelt es sich um langjährige Partner“, betont Stefan Voelkel. Seit vielen Jahren pfl egt er den Kontakt zum Familienbe-trieb Polpuva in Italien. Emidio Mercu-ri und sein Sohn Giovanni pressen den

aromatischen Voelkel-Traubensaft. Die Demeter-Trauben dafür stammen über-wiegend aus dem Gebiet der südlichen Marche bis hin zum Fuße der Abruzzen in Mittelitalien. Das milde Klima dieser Region bietet beste Voraussetzungen für die sortenreinen Traubensäfte aus der fruchtig-zarten Merlot- und der leicht nussigen Chardonnaytraube. Viel näher dran ist Demeter-Bauer Ger-hard Reil. Von seinem Hof in Nahren-dorf fährt er mit Schlepper und Hän-ger die frisch geernteten samenfesten Demeter-Möhren aus biodynamischer

Züchtung direkt ins 55 Kilometer ent-fernte Pevestorf. Seit acht Jahren belie-fert er Voelkel mit Möhren. Sein Nach-bar Christian Pahlow aus Köhlingen war lange Zeit „nur“ Bio-Landwirt. Bis Voelkel auf ihn zukam. Mithilfe des Demeter-Verbands und der guten Be-ratung von Voelkel begann er vor fünf Jahren biodynamische Möhrensorten anzubauen und seinen Hof auf Demeter umzustellen. Den Schritt hat er noch keinen Tag bereut. „Ich bin froh darü-ber, meinen Horizont erweitert zu ha-ben“, sagt er überzeugt. Die Biodynami-

Beim Jubiläumsfest nutzten Voelkel und Gäste die Gelegenheit zu einer eindrucksvollenpolitischen Demonstration gegen das atomare Endlager im nahen Gorleben.

Page 37: Demeter Journal Herbst 2011

XXXXXXXHintergrund

schen Präparate stellt er auf seinem Hof selbst her. Hinter dem Bauernhaus grast seine Mutterkuhherde, passend zum ganzheitlichen Konzept des geschlosse-nen Hoforganismus bei Demeter. „Der Komposthaufen ist mein größtes Kapi-tal und die samenfesten Sorten kann ich jedes Jahr neu aussäen.“ Jährlich benötigt Voelkel 4 000 Tonnen Äpfel in Demeter- und Bio-Qualität. Sie kommen unter anderem von Streu-obstwiesen der Region, die der enga-gierte Unternehmer besonders fördert. Und natürlich von Demeter-Partnern wie dem Obsthof Augustin im Alten Land. Schon seit mehr als 300 Jahren ist er in Familienhand. Dierk und Katrin Augustin haben ihren Apfelanbau 2001 auf biologisch-dynamischen Anbau um-gestellt. Neben der Belieferung mit aro-matischen Demeter-Äpfeln haben die beiden Familienunternehmen Voelkel

und Augustin eine neue Apfelsaftspezi-alität kreiert: den „Edlen Augustin“. Je-des Erntejahr ist für das Aroma und den Geschmack der Äpfel einzigartig, sodass alle schon jetzt gespannt sind auf den neuen Edlen Augustin Jahrgang 2011.

Neben der direkten Zusammenarbeit mit den Erzeugern ist Voelkel auch die Förderung ausgesuchter Organisationen wichtig. Mit dem 7 Zwerge Kinder-saft werden zum Beispiel verschiedene Entwicklungsprojekte des Kinderhilfs-werks Plan unterstützt. „Wir freuen uns,

durch unsere Partnerschaft mit Plan Kindern gezielt helfen zu können. Drei Kindertagesstätten in Brasilien konnten so schon mit Möbeln, Spielgeräten und notwendigen Materialien ausgestattet werden. Oder das Plan-Projekt im Di-strikt Pune in Indien, das Kinder und Umwelt gleichermaßen berücksichtigt. Dort legten in 20 Schulen rund 4 000 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern Schulgärten an, in denen sie Obstbäume und Heilkräuter pfl anzten. In Work-shops erfuhren sie jede Menge über gesunde Ernährung”, berichtet Stefan Voelkel, dem so viel mehr am Herzen liegt als „nur“ bester Demeter-Saft. Wenn das kein Grund zum Gratulieren ist.

Mehr unter www.voelkeljuice.de und www.bioaugustin.de

Für Hund & Katze –

…denn Tierschutzfängt beim Futter an!

Bio für‘s Tier

Page 38: Demeter Journal Herbst 2011

38 Demeter Journal

XXXXXXXZahlensalatZahlensalat

Wie viele samenfeste Gemüsesorten aus bio-dynamischer Züchtung sind Demeter-zertifi ziert?Nutzen Sie Ihre Chance. Schreiben Sie die richtige Zahl auf eine Postkarte an

Demeter e. V. · Rätsel Demeter Journal Brandschneise 1 · 64295 Darmstadt

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Schlusspunkt

Lebensmittelskandale haben in den vergan-genen Jahren ein bisher unübertroffenes Ausmaß erreicht. Sie sind jedoch keineswegs ein Kennzeichen der Gegenwart, sondern so alt wie die Menschheit. Die Problematik stei-gerte sich jedoch im 19. Jahrhundert im Gefolge der einsetzenden Industrialisierung. Erstaunliche Parallelen beste-hen zwischen den heutigen Diskussionen und den breiten öffentlichen Debatten, die Ende des 19. Jahrhunderts über Lebensmittelqualität ge-führt wurden.

Durch den Ü bergang von der Selbstversorgung zur Ver-brauchswirtschaft und die beginnende Massenproduk-tion veränderte sich das Verhältnis zur Nah-rung. Distanz zwischen Verbrauchern und Erzeugern kam auf. Dazu eine Produktion, die technisiert, verwissenschaftlicht und damit intransparenter wurde. Globalisierter Warenverkehr begann. Regelwerke von Ge-setzgebern und Interessenverbänden sowie erste Verbrauchervereinigungen entstanden. Konsumenten gerieten ins Blickfeld der öf -fentlichen Debatten. Politiker und Wissen-schaftler vertraten – und hier ist eine weite-re frappierende Ähnlichkeit zwischen den derzeitigen Debatten zu beobachten – v iel-

fach die Ansicht, dass die „irrationale“, ins-besondere am P reis orientierte Nachfrage der Konsumenten zwangsläufi g zu Pansche-reien führe. Gleichzeitig wurden aber schon im Kaiserreich auch Weichen für alternative Modelle zur industrialisierten Lebensmittel-versorgung gestellt. Die he ftigen Debatten

um die L ebensmittelqualität mündeten nicht zuletzt ja auch in Rudolf Steiners Im-pulse für eine nachhaltige, zukunftsfähige und qualitäts-orientierte Lebensmitteler-zeugung wie mit der Biodyna-mischen Wirtschaftsweise (1924).

Die Historikerin Vera Hierhol-zer (Foto) beschäftigt sich in

ihrer Doktorarbeit, die je tzt als Buch er-schienen ist, mit den Diskussionen um die Nahrungsmittelqualität im Kaiserreich: „Nahrung nach Norm. Regulierung von Nah-rungsmittelqualität in der Industrialisierung, 1871-1914.“ (Verlag Vandenhoeck & Ru p-recht, 399 Seiten, 57,95 Euro, ISBN 978-3-525-37017-9). Sie is t wissenschaftliche Mitarbeiterin am His torischen Seminar der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

www.v-r.de/de/Hierholzer-Nahrung- nach-Norm/t/1001003599/

Lebensmittelqualität: Skandale heute, aber Weichenstellung schon im 19. Jahrhundert

Rätselhaft

Die Erntemenge von Öko-Weizen in Deutschland lag 2010 bei 190 000

Tonnen. Die deutsche Getreideernte einschließlich Körnermais 2009 erbrachte 49,3 Millionen Ton-

nen. Das langjährige Mittel liegt bei 45,1 Millionen Tonnen. 250 000 Pfl anzenarten auf der Erde sind bekannt. 30 000 gelten als essbar. 30 Pfl anzenarten decken 95 Prozent des Kalorienbedarfs der Weltbevölke-rung. 70 Gemüsearten werden in der deutschen Landwirt-schaft genutzt. 2005 wurde der erste gentechnisch verän-derte Mais in Deutschland zugelassen. 10 bis 15 Jahre vergehen, bis eine neue biodynamisch gezüchtete Sorte

zulassungsreif ist. 64 Kilo Frischgemüse verzehrt der deutsche Durchschnittshaushalt. Auf

16 000 Hektar bauen Demeter- Bauern in

Deutschland Getreide an. Wer 1 Kilo Demeter-Brot kauft, sorgt dafür,

dass 2 Quadratmeter Acker biodynamisch bewirt-schaftet werden. Weltweit werden jährlich rund 1,5

Milliarden Tonnen Obst und Gemüse produziert. 9 Ki lo Äpfel isst der Durchschnittsbürger im Jahr. 25 samenfeste Gemüsesorten und 2 Getreidesorten aus biodynamischer Züchtung sind vom Demeter e. V. bereits zertifi ziert

worden. Mehr als 1/5 der weltweiten Pfl anzen ist vom Aussterben bedroht. 75 Prozent der

deutschen Frauen essen täglich Obst und Gemüse, bei den Männern

sind es 57 Prozent.

Page 39: Demeter Journal Herbst 2011

XXXXXXXVorschau

HerausgeberDemeter e. V.Vorstand Klemens FischerBrandschneise 164295 Darmstadtwww.demeter.deTelefon 06155 84690Fax 06155 846911

Leserservice [email protected]

Redaktion Renée HerrnkindJournalistinbüro Schwarz auf WeissWetzlar

Grafi k Eberle GmbH Werbeagentur GWA, Schwäbisch Gmünd

Fotos Fotostudio Viscom: Siggi Schenk (Titel, S. 3, 8-11, 20-25, 28-29), Kurt-Michael Westermann (S. 17), Andreas Schölzel (S. 38), Fotolia (S. 3, 4, 15, 16, 38), F1online (S. 7)

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Vertrieb Naturkosthandel [email protected], Vertrieb über Demeter-Hofl äden,Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP), Naturkostfachgeschäfte, Bio- Super märkte, Reformhäuser

DruckAufl age: 150.000 ExemplareKonradin Druck GmbH,Leinfelden-Echterdingen

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Demeter-Infos per E-Mail? Einfach E-Mail an [email protected]

Arbeiten und lernen im Biodynamischen? Auskunftsstelle: 06155 846940, www.demeter.de

Impressum

Das nächste Demeter Journal erscheint im November.

VORSCHAUVerstehen Neben der Erzeugung von wertvollen Lebensmitteln engagieren sich Biodynamiker in Fragen der Energie, des Artenschutzes und der Biodiversität, bei der Landschafts-gestaltung, im Bereich des fairen und transparenten Mit-einanders, für Integration von Menschen mit Behinder-ungen sowie durch Zuchtinitiativen für Tier und Pfl anze.

Genießen Silvester ist der Grund zum Feiern. Wenn jeder was mit-bringt, wird das Buff et vielfältig und der Aufwand bleibt überschaubar. Rezepte und Organisationstipps machen alles ganz einfach.

NachgefragtBiodynamiker düngen nicht einfach nur. Sie betreiben Bodenbelebung. So können die Pfl anzen aktiv Nährstoff -mobilisierung betreiben. Wie fühlt sich das an, was pas-siert dabei?

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Page 40: Demeter Journal Herbst 2011

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www.demeter.de

Demeter verzichtet aus Überzeugung auf das schmerzhafte Enthornen der Kühe. So leben die Kühe auf Demeter-Höfen wie es ihrem Wesen entspricht. Zum Demeter-Ideal gehören

Weidegang, kräuterreiches Grünfutter und ein wenig Getreide vom eigenen Hof. Demeter-Bauern wissen: Das ist gut für die

Kuh. Und gut für die Milch. Sie wird ganz schonend verarbeitet

und nicht homogenisiert. So bleibt sie reich an wertvollen Inhaltsstoff en wie lebenswichtigen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Das schmeckt man.

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