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DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 201937(7) | 1 DENTAL MAGAZIN PARODONTOLOGIE Minimalinvasive Regeneration I SEITE 10 ABUTMENTHYGIENE Praktikable Reinigungsprotokolle I SEITE 14 KNOCHENAUFBAUMATERIAL Natürliche Alternative I SEITE 20 AUSGABE 7 I OKTOBER 2019 DENTALMAGAZIN.DE MEHR I PRAXIS I WISSEN L-PRF Eigenblutpräparate in der Zahnarztpraxis Seite 42

DENTAL MAGAZIN #7 2019 MAGAZIN AUSGABE 7 I OKTOBER 2019 · 2019-10-11 · individueller Abutments. Abdampfen allein reicht nicht – davon ist das Gros der Experten überzeugt

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DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7) | 1

DENTALMAGAZIN

PARODONTOLOGIE Minimalinvasive Regeneration I SEITE 10

ABUTMENTHYGIENE Praktikable Reinigungsprotokolle I SEITE 14

KNOCHENAUFBAUMATERIAL Natürliche Alternative I SEITE 20

AUSGABE 7 I OKTOBER 2019

DENTALMAGAZIN.DE

MEHR I PRAXIS I WISSEN

DEN

TAL MAGAZIN

#7 2019

L-PRF

Eigenblutpräparate inder ZahnarztpraxisSeite 42

2 | DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7)

DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7) | 3

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Eigenbluttherapie (L-PRF) in der Zahnmedizin ist en vogue. Die Beschleunigung der Wundheilung gilt als belegt. Die Basis solcher Protokolle ist die Konzentration peripheren Blutes durch Zentrifugation. Was also muss eine „Praxiszentrifuge“

können? Welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Wer haftet bei Misserfolgen? Antworten liefert Robin Rocker, Köln, ein Experte auf diesem Gebiet,

in unserem neuen Format „Nachgefragt“ (Seiten 42 bis 44).

Auch pflanzliches Knochenaufbaumaterial ist „in“. Als Alternative zu xenogenen und allogenen Produkten gewinnt die „vegane Knochenregeneration“ immer neue „Fans“. Dr. Anne Benhamou hat dies früh erkannt und setzt seit mehr als 15 Jahren

in ihrer Pariser Praxis pflanzliches KEM ein. Ihre Patienten dankten es ihr, sagt sie in unserem Interview (Seiten 20 bis 22).

Dankbar dürften Patienten auch für eine neue PAR-Therapieoption sein. Parodontale Taschen von bis zu 9 mm lassen sich ab sofort auch „ohne Chirurgie“

therapieren. Die Behandlung kann nahtlos in den Workflow der geschlossenen subgingivalen Reinigung – Scaling und Root Planing – integriert werden

(Seiten 10 bis 12). Immer wieder kontrovers diskutiert wird das valide Reinigen individueller Abutments. Abdampfen allein reicht nicht – davon ist das Gros der

Experten überzeugt. Ihre Sorge: Verarbeitungsrückstände auf Abutments könnten die Entwicklung von Periimplantitis fördern. Ein praktikables Reinigungsprotokoll

für die Praxis hilft (Seiten 14 bis 16).

Jedes Jahr ein Highlight des Faches ist der EAO-Kongress, der 2019 in Lissabon stattfand. Wir waren für Sie vor Ort. Neue Perspektiven der Behandlung –

von Stammzell-Therapie über innovative biologische Verfahren bis hin zur künstlichen Intelligenz – standen im Mittelpunkt (Seiten 6 und 7).

Ihr DENTAL MAGAZIN-Redaktionsteam

EDITORIAL

VIDEO-INTERVIEWBerlin 2020 … tear down this wall! – so lautet das Motto des kommenden Berliner EAO-Kongresses (8. bis 10. Oktober 2020). Was sich dahinter verbirgt, erläutert EAO-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Göttingen, im Video-Interview.

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06 EAO-KONGRESS IN LISSABON

Die Zukunft der Implantattherapie

10 PARODONTOLOGIE

Minimalinvasive parodontale Regeneration

14 ABUTMENTHYGIENE

Praktikable Reinigungsprotokolle

18 PROTHETIK-TIPP

Okklusionsonlays: Wann und wie?

20 KNOCHENAUFBAUMATERIAL

Knochen natürlich regenerieren

24 IMPLANTATPROTHETIK

Bruxismus ist keine Kontraindikation

32 RESTAURATIVE ZAHNHEILKUNDE

Nahezu jede Restauration mit einem Material

36 BULK-FILL-MATERIAL

Perfekte Transluzenz bei größeren Kavitäten

40 REZIPROK IM TREND

Mehr Agilität für die Endo

42 NACHGEFRAGT

Eigenblutpräparate in der Zahnarztpraxis

46 SOFORTIMPLANTATION

Prothetik und Chirurgie harmonieren

57 PRAXISMANAGEMENT

Als Vertragszahnarzt an zwei Standorten arbeiten

INHALT07_2019

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40MEHR AGILITÄTREZIPROKE FEILEN IN

DER ENDODONTIE

06DIE ZUKUNFT

NEUES AUS DERIMPLANTOLOGIEVOM EAO 2019

24KEINE KONTRA -INDIKATION

IMPLANTATBRÜCKEBEI BRUXISMUS

36PERFEKTE

TRANSLUZENZEIN MATERIAL FÜR

GROSSE KAVITÄTEN

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EAO-KONGRESS IN LISSABON

Zukunft der Implantattherapie

Neue Perspektiven in der Behandlung – von Stammzelltherapie über biologische Verfahren bis hin zur künstlichen Intelligenz – rückte der EAO-Kongress in Lissabon in den Fokus. 130 Referenten in

54 Sessions widmeten sich dem Thema. Wie immer bot die EAO auch eine Leistungsschau der Industrie.

— Anne Barfuß/Bernd Schunk —

AKTUELLES

B ereits in der Eröffnungssession, in der EAO-Kongresspräsident Prof. Dr. Gil Alcoforado und sei-

ne Co-Chair Dr. Susana Noronha die Teilnehmer begrüßten, standen unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Björn Klinge, Schweden, und Prof. Dr. Dagmar Bu -naes, Norwegen, aktuelle Kernthemen in der Implantologie auf der Agenda. Spannende Ansätze und Studien über den Einsatz von mesenchymalen Stammzellen präsentierte Prof. Dr. Ka-mal Mustafa, Norwegen. Das Ziel sind patientenindividuelle Augmentationen mit schnellem Knochenwachstum. Der-zeit werde die klinische Anwendung am Patienten untersucht, berichtete Mustafa. EAO-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, Göttingen, hält die Stammzelltherapie allerdings der-

zeit nicht für umsetzbar – schon allein aus Kostengründen.

Prof. Dr. Mariano Sanz, Madrid, skizzier-te derzeitige Verfahren zur Knochenre-generation und betonte, wie wichtig das Verstehen der biologischen Zusammen-hänge für die Weiterentwicklung der Verfahren sei, die derzeit in der For-schung einen großen Raum einnehmen. Ergänzt wurde das wissenschaftliche Programm der EAO durch hochkarätige Symposien der beteiligten Industrie.

ORALE REGENERATIONUm Maßnahmen zur oralen Regenera -tion – von umfassenden Augmentatio-nen und Weichgewebsmanagement bis zur Periimplantitisbekämpfung – ging es im Symposium von Geistlich Biomateri-

als. „Customized bone regeneration in complex bone augmentation“ lautete das Thema von Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Na-was, Mainz. Er outete sich als klarer Fan patientenindividueller Titan-Meshes und zeigte anhand unterschiedlicher Fallbeispiele die Vorteile dieser Aug-mentationstechnik auf. Ein Mesh hat ei-ne dreidimensionale Form. Weist eine Kammdimension zum Beispiel eine Kur-vatur auf oder liegt ein kombiniert hori-zontal/vertikaler Defekt vor, erlaubt das patientenindividuelle Mesh, intraopera-tiv viel präziser und schneller zu arbei-ten. Zudem kommt das Mesh-Verfahren mit sehr viel weniger Knochenersatz-material aus – und oft mit autologem Knochen nur aus dem Mund. Mit dem bewährten Material Titan in Kombinati-on mit der CAD/CAM-Technologie lasse

Abb. 1, 2 Rund 3500 Teilnehmer aus 82 Ländern kamen zum 28. EAO- Kongress nach Lissabon.

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sich eine defektspezifische Knochenre-generation nach Maß erzeugen, sagte Al-Nawas. Der Bestellvorgang der pa-tientenindividuellen Titan-Me shes lässt sich unkompliziert über das Onlinepor-tal der Firma ReOss CBR abwickeln, der Vertrieb läuft über Geistlich.

Prof. Dr. Stefan Renvert, Schweden, zeig-te anhand unterschiedlicher Studien und Fallbeispiele, dass sich regenerative Verfahren beim Kampf gegen die Peri-implantitis bewähren. Mit der Applika -tion von Knochenersatzmaterial nach der Reinigung des Implantats habe man Erfolgsraten von 40 bis 50 Prozent. Aller-dings müsse man in diesem Fall noch die Langzeitergebnisse abwarten. Die vielfach favorisierte Implantoplastik fin-det in seiner Klinik keine Anwendung, wie Renvert betonte.

PRIMÄRSTABILITÄT VON IMPLANTATENIn den „Inspiration Talks“ bei Dentsply Sirona räumte Prof. Dr. Lyndon Cooper, Prothetikprofessor an der Universität

von North Carolina in Chapel Hill, mit der Vorstellung auf, dass ein hohes Drehmoment die Primärstabilität des Implantats fördere – im Gegenteil: „High Torque kills Bone!“, deklarierte Cooper. Er sieht noch sehr großen Raum für Weiterentwicklungen in der Erfolgsge-schichte von Implantaten. Unstrittig sei dabei, dass diejenigen Impantatdesigns in Zukunft erfolgreich sein werden, die die biologische Antwort im Körper be-günstigten.

Dr. Malene Hallund, Kopenhagen, stellte Azento vor. Das Implantatsystem wird dem Zahnarzt in einer Komplettbox an-geliefert. Es ist eine individuell zuge-schnittene Implantatlösung je Patient, basierend auf dem Atlantis Healing Abutment und den bekannten Atlantis Restauration tools. Die Box enthält zu-dem den Bohrer, alle weiteren Instru-mente, den Guide und das Implantat.

KI IN DER IMPLANTOLOGIEEinen Zukunftsblick in die Chancen der künstlichen Intelligenz gewährte

Dr. Martin Wanendeya, Zahnarzt aus London. Der komplett auf die Digitali-sierung setzende Implantologe erläuter-te die Möglichkeiten, die sich aus künst-licher Intelligenz (KI), Maschinenlernen und „Deep Learning“ ergeben. Per Defi-nition entwickele die KI eher eine „schmale“ Intelligenz, während das Ma-schinenlernen eher eine umfassende generelle Intelligenz forme. Dagegen sei das „Deep Learning“ eine künstliche „Super-Intelligenz“. Künstliche Intelli-genz sei bereits in den Bereichen schuli-sche Erziehung und im Marketing er-folgreich im Einsatz. In der Implantolo-gie werde sie zu besseren Diagnosen und einer schnelleren und vorhersagba-reren Behandlung und neuen Methoden der Regeneration führen. Zudem erlau-be sie eine bessere Datenkontrolle, er-mögliche dem Zahnarzt mehr Zeit am Patienten und führe außerdem zu einer besseren Ausbildung der Zahnärzte.Fünf Sessions wurden live auf dem YouTube-Kanal der EAO übertragen.

VIDEO-INTERVIEWEAO-Präsident Prof. Dr. Dr. Henning Schliephake, zu den Highlights in Lissabon auf dentalmagazin.de

„KI wird zu besseren Diagnosen, einer schnelleren und vorhersagbareren

Behandlung und neuen Methoden der Regeneration führen.“

Dr. Martin Wanendeya, London

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Abb. 3 EAO-Präsident Prof. Henning Schliephake hält die Stammzelltherapie nicht für zukunftsweisend – schon allein aus Kostengründen.

Abb. 4 „Customized bone regeneration in complex bone augmentation“ lautete das Thema von Prof. Bilal Al-Nawas, Mainz.

Abb. 5 Inspirierende Gespräche führten (v. l.) Prof. Lyndon

Cooper („High Torque kills Bone!“),

Dr. Martin Wanen-deya, Dr. Malene

Hallund und Mode-ratorin Charlotte

Almgren.

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EAO-Kongress: Astra Tech Implantat mit neuem Entwicklungsschritt

Dentsply Sirona Implants präsentierte auf dem EAO-Kongress in Lissabon das überarbeitete Astra Tech Implant EV. Mit einem

apikal tieferen Design des Implantatgewindes ist die bevorzugte Primärstabilität einfacher zu erzielen, und eine verbesserte

Handhabung erleichtert die Insertion. Die Implantatlinie wird ab Anfang 2020 auf dem europäischen Markt erhältlich sein.

ZAHL DER WOCHE

Laut Karrierekompass der apoBank können Zahnärzte

nach der Assistenzzeit

4.500EURO

Gehalt verlangen. Ohne Tarifvertrag sei das Gehalt

jedoch grundsätzlich Verhandlungssache. Es kön-nen noch 15 bis 25 Prozent Beteiligung hinzukommen.

Marco Scisetti / Adobe Stock

FührungswechselEnde September kamen die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Parodon-tologie (DG PARO) in Darmstadt zu ihrer Jahrestagung zusammen. Neben den Vorträgen zu inhaltlichen Themen des Fachs wurden in der Mitgliederversamm-lung auch die personellen Weichen für die Zukunft gestellt.

PD Dr. Bettina Dannewitz, Weilburg, wurde bereits vor drei Jahren zur neuen Vorsitzenden bestimmt; sie übernahm nun das Amt vom jetzigen Past-Präsident Prof. Dr. Christof Dörfer, Kiel. Gleichzeitig wurde wiederum Dannewitz’ Nachfolger bestimmt.

Neuer President elect ist Prof. Dr. Henrik Dommisch (Foto), Berlin, der dann ab 2022 seine dreijährige Amtszeit antreten wird.

Dommisch bezeichnete seine zukünftige Aufgabe als große Herausforderung und große Freude. „Ich werde einen Schwer-punkt auf die Wissenschaft legen. Die Er-nährung und auch antiinflammatorische Therapien werden dabei eine große Rolle spielen“, sagte Dommisch im Gespräch mit dem DENTAL MAGAZIN.

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ZAHNREPARATUR:STAMMZELLEN

AUS MÄUSEZÄHNEN

Eine internationale Forscher-gruppe, u. a. von der TU

Dresden, hat in Frontzähnen von Mäusen Zellen entdeckt,

die in der Entwicklung von Dentin eine Rolle spielen.

Die aktivierten Zellen senden Signale an die Mutterzellen

des Gewebes und steuern die Dentinproduktion über das Gen Dlk1. Das könnte eine neue Option für die Zahn -reparatur, z. B. bei Karies

und Traumata, sein.

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NEWS

Dentsply Sirona Implants stellte in Lissabon das neue Design des Astra Tech Implantats vor.

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Mit Emdogain Flapless (FL) erfährt Em-dogain eine Indikationserweiterung. Was ist das Neue?BIRTH: Das Neue am Produkt Emdogain FL ist die Zulassung in der nichtchirur-gischen, minimalinvasiven Behandlung von entzündeten Zahnfleischtaschen bis zu einer Tiefe von 9 mm. Dazu wur-de eine neue Kanüle mit deutlich redu-ziertem Durchmesser und einer höhe-ren Flexibilität entwickelt und zugelassen.

Emdogain gibt es seit mehr als 20 Jahren, warum kommt Straumann erst jetzt mit der Flapless-Variante da-her? Was waren die Hürden? Der Wirk-stoff ist ja letztlich der gleiche …KREUZWIESER: Natürlich ist eine solche Produktneuentwicklung und Zulassung sehr zeitaufwendig, da zunächst klini-sche Studien durchgeführt werden mussten, um die Wirksamkeit des

neuen Produkts zu belegen. Des Weiteren hat sich der Markt stark gewandelt. Die Akzeptanz der Patienten gegenüber zahnerhaltenden Maß -nahmen stieg in den vergangenen Jahren deutlich an, verbunden mit dem Wunsch nach schmerzfreien und minimalinvasiven Therapien.

THOMAS KREUZWIESERLeitung Kliniken & Wissenschaftliche

Kooperationen, Verkaufsleitung Biomaterialien bei Straumann

EMDOGAIN: INDIKATIONSERWEITERUNG

Minimalinvasive parodontale Regeneration

Die Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen lässt sich nun nahtlos in den Workflow der geschlossenen subgingivalen Reinigung – Scaling und Root Planing – integrieren.

Ab sofort ist die Therapie parodontaler Taschen von bis zu 9 mm wie bei einem parodontalchirurgischen Verfahren, aber mit verbessertem Patientenkomfort möglich.

— Anne Barfuß —

„Emdogain FL kann zukünftig als Bestandteil eines modernen Prophy -laxekonzepts angesehen

werden, das zu einer echten Regeneration

und nicht nur zueiner Repa-ratur des Defekts führt.“

Thomas Kreuzwieser

Abb.1 Emdogain FL für die geschlossene Behandlung

intraossärer Defekte.

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PARODONTOLOGIE

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Empfehlen Sie den Einsatz von Emdo-gain und Emdogain flapless auch oder vor allem Allgemeinzahnärzten? BIRTH: Emdogain FL ist ein Produkt für alle Zahnärzte, die in ihrer Praxis eine Parodontitisbehandlung durchführen. Es kommt auf die Indikation an, wann Emdogain „flapless“, also geschlossen, angewendet werden darf, oder eben chirurgisch angewendet werden muss. Rezessions- sowie Furkationsdefekte müssen weiterhin ausschließlich chirur-gisch-parodontal behandelt werden. Dies macht in vielen Fällen der Parodontologe.

Wie genau lässt sich Emdogain FL in das Prophylaxekonzept einbinden? KREUZWIESER: Emdogain FL kann zukünftig als Bestandteil eines moder-nen Prophylaxekonzepts angesehen werden, das zu einer echten Regenera -tion und nicht nurzu einer Reparatur des Defekts führt. Dies eröffnet dem Be-handler neue Möglich keiten im Sinne eines Gesunderhaltungskonzepts, das sowohl für den Patienten als auch für

ziert wird und das Verfahren weniger invasiv ist, was zu einer deutlich höhe-ren Akzeptanz bei den Patienten führt.

In Kombination mit einem Scaling und Root Planing können durch Emdogain FL mehr Parodontaltaschen eliminiert und Lappenoperationen vermieden wer-den. Des Weiteren zeigen die Studien, dass die Lebensqualität der Patienten ver bessert werden konnte. Im Vergleich zur Kontrollgruppe litten fast 50 Prozent weniger Patienten unter Schmerzen

Abb. 2 Emdogain fördert die Proliferation von Fibroblasten.

den Praxisinhaber Vorteile bietet. Der Patient profitiert von einer minimalin-vasiven, schmerzreduzierten Therapie (im Vgl. zur reinen Scaling-and-Root-Planing Therapie) und einer einmaligen Behandlung. Der Behandler differen-ziert seine Praxis gegenüber dem Mitbe-werber und erreicht durch die Behand-lung von Patienten, die vorher weiter überwiesen worden wären, ein ganz neues Wertschöpfungskonzept.

Wie hoch ist die Zeitersparnis mit Emdogain FL gegenüber der chirurgischen Behandlung? BIRTH: Mit Emdogain FL spart man bis zu 50 Prozent der Behandlungszeit ge-genüber der chirurgischen Behandlung ein. Dies hängt allerdings auch von der Erfahrung des Zahnmediziners ab.

Wann muss es doch die chirurgische PA-Therapie sein? BIRTH: Generell bewirkt Emdogain die Regeneration von verloren gegangenem Zahnhalteapparat, verursacht durch parodontale Erkrankung oder Traumata.Indiziert ist die chirurgische Anwen-dung von Emdogain an Stellen mit parodontalen Taschentiefen von mehr als 9 mm in Verbindung mit vertikalem Knochenverlust und Röntgenbefund tiefer als 3 mm. außerdem bei Furka -tionsbeteiligungen von mehr als 2 mm, die jedoch nicht durchgängig sind, sowie bei Rezessionsdefekten.

Welche Studien/Fallserien belegen den Erfolg?KREUZWIESER: Emdogain ist als Wirk-stoff seit mehr als 20 Jahren in der klini-schen Anwendung. Mehr als zwei Mil-lionen behandelte Patienten belegen die sehr gute Verträglichkeit und Erfolgsge-schichte dieses Produkts. Geschlossene regenerative Verfahren mit Emdogain FL können eine ebenso hohe Wirksamkeit zeigen wie chirurgisch-regenerative Verfahren mit Lappenoperation. Sie sind jedoch effizienter, da die effektive Behandlungszeit um 50 Prozent redu-

DR. RER. NAT. DOMINIC BIRTH

Produktmanager Biomaterialien bei Straumann

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BEHANDLUNGSZEITerreicht man mit

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und Schwellungen. Eine aktuelle Studie belegt, dass nach der Applikation von Emdogain bis zu 25 Prozent niedrigere Konzentrationen von systemischen Entzündungsmarkern der akuten Phase gemessen wurden.

Was kostet die Behandlung mit Emdo-gain/Emdogain FL den Patienten? BIRTH: Die Kosten bei der Anwendung von Emdogain und Emdogain FL sind immer abhängig vom individuellen Behandlungsplan. Straumann bietet als besonderen Kundenservice verschiede-ne Abrechnungsbeispiele und Informa-tionen für beide Produkte an, die über den Straumann Kundenservice kosten-frei bezogen werden können.

Stichwort Zeitersparnis: Wie lange dauert die chirurgische PA-Therapie im Gegensatz zur Emdogain-The -rapie? Wie viele Termine braucht es weniger?BIRTH: Generell lässt sich sagen, dass eine Behandlung, geschlossen oder

auch chirurgisch, ausreichend ist, um eine Regeneration des parodontalen Gewebes durch Emdogain zu erreichen. Im Normalfall ist dann keine Folgebe-handlung, wie z. B. bei anderen anti -septischen Verfahren, notwendig. Dies entscheidet letztlich natürlich der Be-handler. Generell ist durch die Anwen-dung von Emdogain FL, wie schon er-wähnt, eine Zeitersparnis von bis zu 50 Prozent im Vergleich zur chirurgisch-parodontalen Behandlung möglich.

Abb. 3 Applikation von Emdogain FL

Abb. 4 / Abb. 5 Mit Sterilkompressen den Gingivasaum gegen den Zahn drücken, bis das Zahnfleisch den Zahn umschließt

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„Eine Behandlung, geschlossen oder auch chirurgisch, ist ausreichend,

um eine Regeneration des parodontalen Gewebes durch Emdogain zu erreichen.“

Dr. rer. nat. Dominic Birth

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PARODONTOLOGIE

VIDEO-INTERVIEW Sehen Sie das Video- Interview mit Dr. rer. nat. Dominic Birth über Therapieoptionen mit Emdogain FL auf dentalmagazin.de

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MEDIZINPRODUKTE REINIGEN

Abutmenthygiene – was ist praktikabel?

Individuelle Abutments sind Medizinprodukte, die als semikritisch und kritisch eingestuft werden. Eine valide Reinigung ist Pflicht, das oft noch verbreitete

alleinige Abdampfen nicht genug. Welche Reinigungsprotokolle bieten sich an?

— Anne Barfuß —

Abb. 1a Beispiel für die quantitative Bestimmung von Verunreinigungen auf einer CAD/CAM-Abutmentoberfläche im REM mittels Histogramm-Mapping. 20 % der Gesamtoberfläche weisen bei dieser Probe Verunreinigungen auf.

Abb. 1b Spezielle Halterung zur standardisierten REM-Vermessung eines Hybridabutments (medical materials research institute, mmri, Berlin)

Abb. 1c Partikuläre Verunreinigungen auf einer Abutmentschulter (Kleberückstände) (1000 X)

IMPLANTOLOGIE

Herr Fischer, laut Professor Dr. Dr. Bilal Al-Nawas müssen Abutments allenfalls bei einer Sofortversorgung, wenn diese also mit Blut oder einer Wunde in Kon-takt kommen, steril eingesetzt werden. Reicht in allen anderen Indikationen tat-sächlich eine Reinigung? FISCHER: Ja, da Abutments in den meis-ten Fällen erst nach der Mukosaheilung eingebracht werden, haben sie keinen Kontakt zu Wunden und können daher als semikritische Medizinprodukte ein-gestuft werden. Das heißt, sie müssen gereinigt und desinfiziert, aber nicht sterilisiert werden wie kritische Medi-zinprodukte.

Aber das Eintauchen in Chlorhexidin reicht nicht aus? FISCHER: Nein, das gilt auch für ein Bad in Alkohol. Damit lassen sich weder

Fräsrückstände noch Verunreinigungen durch die Nachbearbeitung der Aufbau-ten mit rotierenden Instrumenten im Labor eliminieren. Es geht nicht nur um die Reduktion von pathogenen Mikro -organismen (Bakterien, Viren und Pilze), sondern auch um die Entfernung von verarbeitungsbedingten Kontaminatio-nen auf der Abutmentoberfläche. Das muss allen Beteiligten klar sein.

Welche Gefahren drohen denn durch Verarbeitungsrückstände auf der Oberfläche? FISCHER: Zunächst könnten Fremdparti-kel an der Implantat-Abutment-Verbin-dung die mechanische Stabilität des Aufbaus negativ beeinflussen. Studien konnten ebenfalls zeigen, dass Verun-reinigungen auf einem Abutment zu entzündlichen Reaktionen des periim-

plantären Weichegewebes führen und dass beispielsweise Titanpartikel an der Abutmentschulter bzw. -plattform osteoklastische Mechanismen aktivie-ren. Obwohl kontrovers diskutiert, könnte das klinisch einer von zahlrei-chen Einflussfaktoren zur Entwicklung einer Periimplantitis und folgenden krestalen Knochenabbaus sein. Ein ein-deutiger klinischer Zusammenhang zwischen der Reinheit des Abutments und der Aufrechterhaltung des periim-plantären Knochenniveaus muss jedoch noch in kontrollierten Untersuchungen nachgewiesen werden.

Ist das belegt? FISCHER: Ja, unter anderem von Canulli et al., Gehrke et al. und Mehl et al., um nur einige zu nennen (Literatuliste auf dentalmagazin.de). Die Studien zeigen

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Abb. 2 Das FINEVO Cleaning System

im Überblick

einen Einfluss der Abutmenthygiene auf die möglichen Hart- und Weichgewebe-reaktionen. Wir wissen, dass Abutments und CAD/CAM-Suprastrukturen durch die Laborarbeiten signifikant mit orga-nischen und anorganischen Partikeln/ Substanzen kontaminiert sein können; das geht bis hin zu Schwefelrückstän-den und Phosphorbestandteilen.

Was empfehlen Sie dem prothetischen Behandlerteam? FISCHER: Ein adäquates, standardisier-tes Reinigungs- und Desinfektionspro-tokoll mit dem Labor exakt festzulegen.

Wie könnte das aussehen?FISCHER: Abutments und Suprakon-struktionen lassen sich im Ultraschall-bad säubern und anschließend zusätz-

lich desinfizieren. Dafür gibt es Ablauf-pläne vom Hersteller und/oder es wird die Standardarbeitsanweisung vom Zahnarzt und Labor implementiert. Dr. Peter Gehrke und ich arbeiten seit 2014 mit dem von uns entwickelten FINEVO-System, einem dreistufigen Ultraschall-Reinigungsprotokoll mit speziellen Reinigungsflüssigkeiten.

Wie funktioniert das genau?FISCHER: Das Abutment wird nacheinan-der in drei verschiedenen Reinigungs-flüssigkeiten für fünf Minuten bei 30 °C im Ultraschallgerät gereinigt und desin-fiziert. Dieses Ultraschallbad muss auf jeden Fall 45 Hertz erreichen. Im ersten Schritt erfolgt die Desinfektion in einer antibakteriellen Reinigungsflüssigkeit (Finevo 01). Im Anschluss wird das Ob-jekt in 80%igen Ethylalkohol gelegt – das ist genauso wirksam wie ein Bad in hochreinem 98-prozentigem Ethylalko-hol – und anschließend erneut für fünf Minuten im Ultraschallbad gespült. Final erfolgt ein fünfminütiges Bad in medizi-nisch reinem Wasser mit einer Tempera-tur von 30 °C. Danach wird das Bauteil mit gereinigter Druckluft abgepustet. Ganz wichtig: Dafür braucht es Druckluft

„aus der Dose“, Labor- oder Praxisluft ist aufgrund der Verunreinigung ein No-go. In-vitro-Studien bescheinigen unserem Protokoll deutlich bessere Reinigungser-gebnisse als dem Reinigen per Dampf-strahler. Weiterhin zeigt sich bei polier-ten Zirkoniumdioxidoberflächen, die nach diesem dreistufigen Ultraschall-protokoll gereinigt wurden, eine signifi-kant erhöhte Fibroblastenanlagerung (Gehrke et al., In Vivo, 2019). Das spricht für die gute Biokompatibiliät der Ober-flächen, die mit dem Drei-Stufen-Ultra-schallprotokoll gereinigt wurden.

Welches Equipment braucht es für das Protokoll? FISCHER: Wer ein technisch neuwerti-ges Ultraschallgerät besitzt, kann im Grunde sofort loslegen. Er ist lediglich auf die Verfahrensgläser und deren Drei-Loch-Halterung im Ultraschallge-rät angewiesen. Alle weiteren Kosten beschränken sich auf die Verbrauchs-flüssigkeiten. Für jeden Zyklus werden etwa 30 ml der Flüssigkeiten zur Ein-malverwendung benötigt. Wir im Labor kalkulieren dafür mit der BEB-Position Ausgangsdesinfektion in Höhe von 11,20 Euro je Einheit.

ZT CARSTEN FISCHERist seit 1996 selbstständiger Zahntechni-ker mit seinem Fachbetrieb in Frankfurt

am Main und seit 1994 als internationaler Referent tätig. Carsten Fischer ist Dozent der Steinbeis-Universität, Berlin, sowie

Referent für verschiedene Organisationen (DGI) und Vizepräsident der EADT.

[email protected]

„Dr. Peter Gehrke und ich arbeiten seit 2014mit dem von uns entwickelten FINEVO-System,

einem dreistufigen Ultraschall-Reinigungsprotokollmit speziellen Reinigungsflüssigkeiten.“

ZT Carsten Fischer

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Wer ist für die korrekte Reinigung denn letztlich verantwortlich, der Zahnarzt oder das Labor? FISCHER: Verantwortlich ist stets der Behandler. Wir machen uns selbstver-ständlich für eine teamorientierte Zu-sammenarbeit stark und unterstützen unsere Partner. Voraussetzung dafür ist allerdings ein abgestimmtes Hand-lungsprozedere, das die Verantwortlich-keiten festlegt. Fehlt dies, muss der Zahnarzt in Eigenregie reinigen.

Apropos abgestimmtes Handlungs -prozedere – bei einem Abutment dürfte die Zuordnung kein Problem sein ...FISCHER: Richtig, hat man nur ein Abut-ment, wird das gereinigte Abutment in eine Schlauchtüte eingeschweißt, be-schriftet, versiegelt und angeliefert. Wie gehen Sie bei sechs Implantaten pro Kiefer vor? FISCHER: Genauso, damit haben wir in unserem Laboralltag gute Erfahrungen gemacht.

Wie viele Abutmentteile lassen sich pro Zyklus reinigen?FISCHER: Pro Zyklus lassen sich bis zu acht Teile reinigen. Bei den Flüssigkei-ten handelt es sich um einen Ver-brauchsartikel zur Einmalverwendung. Die Bauteile dürfen im Glas nicht gestapelt werden.

Gibt es auch andere standardisierte Protokolle? FISCHER: Der Gesetzgeber beschreibt hier die Sterilisation. Die Sterilisation von Metallabutments und Suprakon-

struktionen führt, wie gesagt, nicht zur Reinigung von Fremdpartikeln. Und die Plasmareinigung ist kein validiertes Protokoll, zeigt aber in Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse.

Es ist aus meiner Sicht in dieser Ge-samtthematik zu wünschen, dass es zu einer einfachen, praktikablen Lösung mit überschaubaren Kosten im Alltag kommt.

Studien auf www.dentalmagazin.de

Abutments aufbereiten

IMPLANTOLOGIE

Alle Medizinprodukte, die z. B. im Rahmen einer Implantatversorgung „mit dem menschlichen Körper in Berührung gebracht oder in diesen ein -gebracht werden“ (KRINKO 2012), müssen hygienisch aufbereitbar sein, und der Hersteller muss dazu konkrete Angaben machen. Dies setzt u. a. auch eine enge Abstimmung zwischen zahntechnischem Labor und Praxis-team voraus.

§ ;Ein Medizinprodukt, das nur mit intakter Haut in Berührung kommt, wird als unkritisch eingestuft und muss gereinigt und desinfiziert werden.

§ Ein Mediziprodukt, das mit Schleimhaut oder krankhaft veränderter Haut in Berührung kommt, wird als semikritisch eingestuft. Es sollte bevorzugt maschinell gereinigt werden. Zudem sollte es thermisch oder chemisch desinfiziert werden (bakterizid, fungizid, viruzid). Als letzter Schritt folgen die Prüfung, Verpackung und die Kennzeichnung „desinfiziert“.

§ ;Ein Medizinprodukt, das Haut oder Schleimhaut durchdringt, wird als kritisch eingestuft. Es sollte bevorzugt maschinell gereinigt werden. Zudem sollte es thermisch oder chemisch desinfiziert werden (bakterizid, fungizid, viruzid). Nach Prüfung und Verpackung folgen die Sterilisation mit feuchter Hitze sowie die Kennzeichnung „steril“.

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„Wir machen uns selbstverständlich für eine teamorientierte

Zusammenarbeit stark und unterstützen unsere

Partner.“ZT Carsten Fischer

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Okklusionsonlays:Wann und wie?

Okklusionsonlays (auch okklusale Veneers oder Tabletops genannt) werden hin und wieder noch wegen vermeintlicher Instabilität diskutiert. Doch bei richtiger Indikation und adäquater Präparation sind sie eine äußerst substanzschonende und langlebige Restaurationsalternative zu Kronen und Teilkronen.

D er Name deutet es schon an: Okklusionsonlays sind auf die Kaufläche beschränkt. Ihre Präpara -tionsgrenze geht im Gegensatz zur Krone oder Teil-

krone nicht über die Zirkumferenz des Zahns hinaus. Primäres Behandlungsziel ist die Rekonstruktion der Zahn-konturen zur Wiederherstellung der Okklusion, also eine Bisshebung.

INDIKATION FÜR OKKLUSIONSONLAYSBeim Okklusionsonlay handelt es sich um eine „defektorien-tierte Präparation“. In der Regel kommt sie bei Abrasionen, Kariesläsionen, Erosionen oder okklusalen Attritionen im Seitenzahnbereich zum Einsatz.

Kronen oder Teilkronen sind hingegen bei tiefen approxi-malen oder zervikalen Kariesdefekten Mittel der Wahl. Ihre Präparation kann jedoch schneller zu einer Verletzung der Pulpa führen. Bei weniger starken Defekten stellen die Okklusionsonlays daher eine gute Alternative dar, um Schleif- und Eingliederungstraumata zu vermeiden.

PRÄPARATION VON OKKLUSIONSONLAYSUm auch bei Okklusionsonlays eine optimale Stabilität ge-währleisten zu können, ist es wichtig, dass die vom Herstel-ler vorgegebene Mindeststärke des Materials eingehalten wird. Bei Okklusionsonlays, die aus IPS e.max CAD (Lithium-Disilikat-Glaskeramik) hergestellt sind und adhäsiv befestigt werden, beträgt die okklusale Mindeststärke 1 mm. Ohne spezielle Instrumente ist die Präparation von Okklu -sionsonlays bisher allerdings technisch schwierig. Komet Dental hat deshalb mit PD Dr. M. Oliver Ahlers und Prof. Dr. Daniel Edelhoff ein spezielles Okklusionsonlay-Set (4665ST) entwickelt.

OKKLUSALE KONTURIERUNG UND FINITUR Der OccluShaper ermöglicht die Gestaltung einer konvexen Form im Bereich der ehemaligen Höcker, um den Sitz des Ok-klusionsonlays zu unterstützen. Dazu wird die Kaufläche in mesiodistaler Richtung entlang des Verlaufs der Zentralfissur mit dem OccluShaper präpariert und anschließend mit einem formkongruenten Finierer gleicher Größe finiert.

ORO-VESTIBULÄRE FLANKEN PRÄPARIERENFür die Stabilität der Keramikrestaurationen sind außerdem intakte und ausreichend dimensionierte vestibuläre und orale Seitenflächen wichtig. Um diese vorhersehbar mit der ge-wünschten Abtragstiefe zu präparieren, enthält das Set von Komet Dental einen speziellen Diamantschleifer, der das idea-le Verhältnis von Länge zu Durchmesser mit einem stirnseiti-gen Führungsstift kombiniert. Aufgrund des Durchmessers ist dieser gleich im ersten Schritt mit kontrollierter Eindringtiefe als Finierer einsetzbar und läuft dabei angenehm ruhig. Mit dem Führungsstiftinstrument 8849P lassen sich die Seitenflä-chen vestibulär und oral präparieren – so tief, wie es der Füh-rungsstift erlaubt, und so weit zum Nachbarzahn, wie es die Instrumentenkontur ermöglicht. Für den Approximalraum enthält das Set einen schlanken Separierer und Finierer. Als überlegene Alternative zum rotierenden Finierer bietet Komet Dental eine zum Set passende Schallspitze an. Die SFM/D6 ist einseitig diamantiert. So können die Approximalflächen geglättet und Nachbarzähne geschont werden.

PROTHETIK-TIPP

ZU DEN PRÄPARATIONSINSTRUMENTENMehr Informationen zum Produkt unter www.kometstore.de oder über den nebenstehenden QR-Code.

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ROTALGEN ALS BASIS FÜR KNOCHENAUFBAUMATERIAL

Knochen natürlich regenerieren

Pflanzliches Knochenaufbaumaterial gewinnt als Alternative zu xenogenen und allogenen Produkten neue „Fans“. Dr. Anne Benhamou hat dies früh erkannt und setzt

seit mehr als 15 Jahren in ihrer Praxis in Paris erfolgreich auf die „vegane“ Knochenregeneration. Wir trafen sie auf dem Osteology-Symposium in Barcelona.

— Anne Barfuß —

IMPLANTOLOGIEN

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KEM auf Rotalgenbasis gibt es schon ewig – wie erklären Sie sich den aktuellen Hype?BENHAMOU: Natürliche Knochen -regeneration ist „in“. Aus Rotalgen gewonnene phykogene Knochenauf -baumaterialen sind eine hervorragende Option für Patienten, die nicht mit Ma-terialien tierischen oder menschlichen Ursprungs behandelt werden möchten. Und diese Patientengruppe nimmt definitiv zu.

Wie funktioniert das Material? BENHAMOU: Die wabenartige Struktur fördert nachweislich das Einwachsen von Gewebe und die Anlagerung von neuem Knochen. Die chemische Zusam-mensetzung ist mit der des mensch -lichen Knochens vergleichbar. Das Ma-terial ist einfach zu applizieren und re-sorbiert sehr langsam. Ich präsentiere derzeit sehr viele Fälle. Denn Zahnärzte sollten sich darauf einstellen, dass im-mer mehr Patienten Augmentationen

mit xenogenem und allogenem Material ablehnen. Diese Erfahrung mache ich jedenfalls in meiner Praxis in Paris.

Was sind „Ihre“ Hauptindikationen?BENHAMOU: Wir setzen Symbios Algipore in erster Linie zur Knochenre-generation ein. Das Indikationsspek-trum ist breit. Es gibt vorhersagbare Be-handlungsergebnisse von Augmentatio-nen im atrophierten Oberkiefer über das Füllen von Periimplantitisläsionen bis hin zum Sinuslift. Das Material funktioniert aus meiner Sicht wirklich fantastisch.

Abb. 1 Der Querschnitt durch das Granulat zeigt die Porosität von Algipore. Abb. 2 Längsschnitt des phykogenen biphasischen Granulats mit 20 % HA und 80 % ß-TCP im Rasterelektro-nenmikroskop, 5000-fach vergrößert (REM: Prof. Doris Moser, Wien/Österreich)

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DR. ANNE BENHAMOUist niedergelassen in eigener

privater Praxis in Paris. Zudem ist sie an der Universität Paris tätig. Tätigkeitsschwerpunkt:

Ästhetische Implantologie.

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Dentsply Sirona hat auf den Trend zur natürlichen Knochenregeneration mit einem zweiten Rotalgenprodukt reagiert. Wie unterscheidet sich das bewährte Symbios Algipore vom neuen Symbios Biphasischen Knochenaufbau material? BENHAMOU: Das Symbios Biphasische Knochenaufbaumaterial verwenden wir seit 2015. Es resorbiert deutlich schnel-ler im Vergleich zu Algipore. Genau die-se schnellere Resorption ist das biphasi-sche Markenzeichen. Symbios Biphasi-sches Knochenaufbaumaterial besteht zu 20 Prozent aus Hydroxylapatit und

zu 80 Prozent aus ß-Trikalziumphos-phat. Aufgrund des hohen Anteils an ß-Trikal ziumphosphat gelingt die schnellere Resorption, reines Hydro-xylapatit wie bei Algipore resorbiert langsamer.

Aber die Indikationen sind ähnlich ...BENHAMOU: Nein, die Indikationen sind nicht wirklich ähnlich: Ich verwen-de das Symbios Biphasische Knochen-aufbaumaterial, wenn ich eine schnelle Resorption benötige, und verwende mehr Algipore, wenn ich eine langsame Resorption benötige oder eine Unter-stützung des Gewebes für einen länge-ren Zeitraum. Alle Indikationen können unterschiedlich behandelt werden, sie haben jedoch verschiedene Verwen-dungsmöglichkeiten für unterschied -liche Situationen.

§ In den 1980er-Jahren war Prof. Dr. Dr. Rolf Ewers – Ärztlicher Leiter und Grün-der des Instituts für Cranio-, Maxillo-, Faciale und Orale Rehabilitation (C.M.F.) in Wien – mit seinem Team auf der Suche nach einem alternativen Knochen-aufbaumaterial zu den seinerzeit üblichen Produkten tierischen Ursprungs. Sein Ziel war ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff mit einer großen Ähnlichkeit zum menschlichen Knochen. Er experimentierte mit Rotalgen. Denn sie lagern zur Stabilisierung Kalziumkarbonat in die Zellwände ein, und die Algenzellen stehen über Mikroporen miteinander in Kontakt. Auf diesen Erfahrungen basiert Symbios Algipore.

§ Dank der großen Porosität und der hohen Anzahl an Zellräumen ist Symbios Algipore sehr effizient bei der Knochenbildung und sorgt mit seiner Volumen-stabilität und den sehr langsamen Resorptionseigenschaften für ein form -stabiles Gerüst während der gesamten Phase der Knochenneubildung. Das Material wird nach einigen Jahren nahezu vollständig durch neu gebildeten vitalen Knochen ersetzt (Restitutio ad integrum). Die Biokompatibilität als proteinfreies phykogenes Material natürlichen Ursprungs macht das Material universell einsetzbar.

Historie von Rotalgen als Knochenaufbaumaterial

„Symbios Algipore isteinfach zu applizieren und verfügt über einehohe Formstabilität.“

Dr. Anne Benhamou

SYMBIOSBIPHASISCHES KNOCHEN-

AUFBAUMATERIALbesteht zu 20 Prozent aus

Hydroxylapatit und zu 80 Prozent aus ß-Trikalziumphosphat.

Abb. 3 Vergleich zweier unterschiedlicher Materialien zur Knochenaugmentation. Links unten: Nicht resorbiertes bovines Knochenmaterial – rechts oben: Deutlich sichtbare Bildung von neuem Knochen in den Poren von Algipore und die Resorption in verschiedenen Stadien (Histologie: Prof. Doris Moser, Wien/Österreich)

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IMPLANTATBRÜCKE MIT KNOCHENAUFBAU

Bruxismus: KeineKontraindikation

In dem vorliegenden Patientenfall gelang die optimale Versorgung eines Bruxers: Bei einer unsymmetrischen Oberkieferfront, einem abgebrochenen Brückenpfeilerzahn und einem abgesunkenen

Biss, der nur durch den implantatgetragenen Zahnersatz abgestützt war, konnte nach simultaner Augmentation und Implantation mit GBR-Technik ein fast perfektes klinisches Outcome erzielt werden.

— Dr. Stefan Scherg —

D er männliche Patient (69 Jahre) stellte sich aufgrund der unsymmetrischen OK-Front und des zuletzt ab -gebrochenen Brückenpfeilerzahns 23 vor (Abb. 1).

Bei einem unauffälligen Allgemeinzustand ohne Medika-menteneinnahme imponierte bei dem Nichtraucher vor allem der abgesunkene Biss, der in der Vertikalen nur durch den implantatgetragenen Zahnersatz abgestützt war.

Aufgrund der verkürzten Zahnreihe ohne Molaren, die der Patient auch nicht versorgt haben wollte, lagen an allen natürlichen Zähnen im Ober- wie im Unterkiefer starke Abrasionen vor (Abb. 2). Dabei hatte der Patient keine Kiefergelenksprobleme und keine CMD-Symptomatik. Im Unter kiefer sollten die freiliegenden Dentinareale mit Kom-posit abgedeckt werden und die Wiederherstellung der Höhen dimension sollte durch die Neuversorgung im Ober-kiefer realisiert werden. Die implantatgetragene zementierte Suprastruktur auf den 2002 inserierten Implantaten zeigte

okklusal Keramikabplatzungen, und das Gerüstmetall lag frei. Röntgeno logisch lagen stabile Knochenverhältnisse an den beiden Implantaten 13 und 14 vor, da die Implantate über eine maschinierte Schulter von 2 mm verfügen. Bei der Insertion vor 17 Jahren wurde umfangreich mit der GBR-Technik Knochen augmentiert. Das Implantat 12 hatte 3 mm Knochenverlust, gemessen von der Höhe der maximalen Anlagerung des Knochens, klinisch waren die Implantatschultern 12 und 13 bukkal freiliegend.

BRUXERGERECHTE PLANUNGDie Planung umfasste eine konservierende Vorbehandlung mit Individualprophylaxe. Die natürlichen Pfeiler im Ober kiefer waren nicht erhaltungswürdig und sollten mit Implantaten versorgt werden, sodass mit den prothetisch neu zu versorgenden Implantaten 13 und 14 eine verschraubte Implantatbrücke inseriert werden konnte.

Abb. 1 Ausgangssituation mit sichtbarem Verlust

der vertikalen Bisshöhe

Abb. 2 Aufsicht auf die Ausgangssituation

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Aufgrund des Bruxismus planten wir ein CAD/CAM-gefrästes Titangerüst, das als Wrap-around mit Kunststoff verblendet werden sollte und über Multi-Unit-Zwischenstücke auf den Implantaten verschraubt werden konnte. Aufgrund der durch Abrasionen und Attritionen verursachten Verringerung der Bisshöhe und der Notwendigkeit, die vertikale Höhe vor dem endgültigen Zahnersatz mit dem Provisorium neu einzustel-len, fiel die Entscheidung auf ein Kunststoffprovisorium, das auf dem alten Zahnersatz auf 13 und 14 und den Zähnen 11 und 25 abgestützt werden sollte. Damit konnten Sofort -implan tate ohne Sofortversorgung eingeplant werden, was die gesamte Behandlungszeit zu reduzieren half1-3.

Abb. 3 Explantation des Implantats mit Entfernungsinstrument

Abb. 4 Insertion eines Sofortimplantats in die Alveole

Abb. 5 Vorbereitung des Emergenzprofils mit dem Bone-Mill-Bohrer

Abb. 6 Augmentierter Defekt im Bereich 23 mit Knochenersatzmaterial (creos xenogain, Nobel Biocare)

„Um die Vorteile der Innenkonusverbindung der NobelActive Implantate auch bei einer verblockten

Suprastruktur zu nutzen, wurde bei den Implantaten in regio

11, 22 und 24 jeweils ein Multi-Unit-Abument verwendet.“

Dr. Stefan Scherg

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PRÄPARATIONIm ersten Behandlungsschritt wurden die Pfeilerzähne 21 und 25 zur Aufnahme eines zementierten Provisoriums präpariert und wurde eine funktionelle Bissnahme genommen. Der Zahntechniker radierte am Gipsmodell die restlichen Zähne und fertigte ein zementierbares, metallverstärktes Kunststoff-provisorium an, das sich entsprechend der ermittelten verti-kalen Höhe über die vorhandene Kaufläche 13, 14 erstreckte.

EINSETZEN DES PROVISORIUMS Implantation, Extraktion und Einsetzen des Provisoriums wurden in einem Behandlungsschritt durchgeführt. Die ver-blockte Suprastruktur konnte abgenommen und um die Kro-ne 12 gekürzt werden. Das Implantat 12 wurde mit dem Ent-fernungsinstrument für NobelReplace Implantate (Nobel Bio-care Retrieval Tool) ohne Verlust an Hart- und Weichgewebe extrahiert (Abb. 3). Anschließend konnten positionsbezogen in regio 11 und 22 die Zähne entfernt werden und die soforti-ge Implantation konnte erfolgen (Abb. 4).

Für die Sofortimplantation ist es wichtig, die biologischen Strukturen der Alveole um das Implantat herum zu stabilisie-ren, da damit langfristig der Erhalt und der Erfolg gewährleis-tet werden4. Die Alveolen entsprachen der Befundklasse 1 mit intakten Alveolenwänden, sodass die Implantate jeweils mit einem bewussten bukkalen Gap gesetzt werden konnten46.

Um einen breiten Gingivaformer zur transgingivalen Einhei-lung aufschrauben zu können, wurden mit dem zum System konformen Bone-Mill-Bohrer die subgingivalen Anteile der Implantate mit Platform Switch so weit erweitert, dass ausrei-chend Raum zur Insertion vorhanden war und damit das Emergenzprofil ausgeformt werden konnte (Abb. 5). Aufgrund der hohen Primärstabilität der Fixturen war es möglich, diese mit den Gingivaformern sofort zu versorgen und damit die Ex-traktionsalveole auch im Bereich des Weichgewebes zusätzlich zu stützen5. Im Bereich 11 konnte eine Fixtur mit Durchmes-ser 4,3 mm der Platform RP und Länge 13 mm primärstabil in-seriert werden, im Bereich 22 eine 3,5 mm Duchmesser der Platform NP und Länge 13 mm. Um eine sichere primärstabile Verankerung prognostisch sicher erzielen zu können, wurden dafür NobelActive Implantate gewählt, da dank des sich er-weiternden, wurzelförmigen Implantatkörpers das Implantat sich im koronalen Drittel wie ein Osteotom verhält.

„Die biologischen Strukturen der Alveole um das Implantat müssen

stabilisiert werden, um langfristigenErhalt und Erfolg zu gewährleisten.“

Dr. Stefan Scherg

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Abb. 7 Abdeckung des Defekts mit Binde-gewebsersatzmaterial (creos mucogain, Nobel Biocare)

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Zusätzlich verdichtet das doppelläufige Kompressionsgewin-de mit den apikal weit ausladenden Gewindeflanken zur Spit-ze hin durch eine minimale Osteotomie den Knochen, sodass selbst in ungünstigen Knochensituationen und nach mehrfa-chen Korrekturen der Implantatposition die Primärstabilität erreicht werden kann6. Diese Funktionen helfen, um in an-spruchsvollen Situationen 7,8, in denen es sonst schwierig wä-re, eine hohe Primärstabilität zu erreichen, und ermöglichen Sofortimplantation und Immediate Function 6-16.

SIMULTAN AUGMENTIEREN UND IMPLANTIERENDer frakturierte und kariös zerstörte Wurzelrest 23 hinterließ nach der Entfernung einen großen Alveolendefekt (Klasse 3) 46, sodass nach der Insertion des Implantats in regio 24 (NobelActive RP 4,3 × 13 mm) 46ein bukkaler Mukoperiostlap-pen präpariert und der knöcherne Defekt dargestellt wurde. Zur Regeneration mittels GBR-Technik wurde ein xenogenes Knochenersatzmaterial (creos xenogain, Nobel Biocare) verwendet und mit ortsständigem Blut vermischt und auf den Defekt aufgelagert44,45 (Abb. 6).

Abb. 8 Präparation eines Tunnels zur Deckung der Rezession

Abb. 9 Auffüllen der „Tasche“ mit creos mucogain

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Zur Abdeckung des Augmentats wurde ein xenogenes Weich-gewebsersatzmaterial (creos mucogain 3 mm, Nobel Biocare) bukko-okklusal appliziert, um gleichzeitig die Dicke des Weichgewebes zu vermehren (Abb. 7). Der Lappen konnte koronal positioniert und damit die Wunde abgedeckt werden. Die GBR-Technik ermöglicht als bewährtes Verfahren zur Augmentation in der Implantologie 47-49die gleichzeitige Durchführung des Einbringens des Implantats und der kno-chenaufbauenden Maßnahme.

Infolge des knöchernen Defekts an der explantierten Fixtur lag auch ein bukkaler Weichgewebsdefekt am intakten Im-plantat 13 vor, der aufgrund der 2 mm maschinierten Schulter nicht knöchern zu regenerieren war. Deshalb entschieden wir uns für eine Weichgewebsaugmentation mit einem xenoge-nen Material. Zu diesem Zweck präparierten wir durch einen vertikalen Schnitt distal des Implantats 13 mit Tunnelie-rungsinstrumenten eine bukkale Tasche und schufen Raum. So konnte eine doppelt gefaltete Kollagenmatrix (creos muco-gain 3 mm, Nobel Biocare) in diese Tasche eingelagert und

mit Einzelknopfnähten verschlossen werden (Abb. 8, 9). Zur temporären Versorgung wurde das vorbereitete Provisorium mittels Glasionomerzements inseriert (Abb. 10).

PROTHETISCHE VERSORGUNGNach komplikationsloser Einheilphase von vier Monaten be-gann die prothetische Versorgung. Die alte Kronenversorgung und die Abutments 13, 14 wurden entfernt und die Vermeh-rung des Weichgewebes deckte die Dehiszenz vollständig ab. Verschraubte festsitzende dentale Implantatbrücken bieten neben dem Vorteil der leichten Zugänglichkeit und der damit gegebenen Möglichkeit der Abnehmbarkeit20 noch den Aus-schluss einer zementinduzierten Periimplantitis21.

Um eine verschraubte Brücke spannungsfrei zu inserieren ist es notwendig, direkt auf den Implantaten das Gerüst zu verblocken und dann gemeinsam analog abzuformen. Mo-mentan besteht auf der Grundlage der verfügbaren Evidenz die Empfehlung, den gesamten Kiefer konventionell statt di-gital ab zuformen22. Die unterschiedlichen Implantatsysteme

IMPLANTOLOGIE

Abb. 10 Versorgung und Anhebung der Bisshöhe mit dem Provisorium

Abb. 11 Einbringen des Multi-Unit-Xeal Abutments (17°)

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mit der Drei-Kanal-Verbindung und den neu eingesetzten Im-plantaten mit Platform Switching und einer Innenkonusver-bindung können prothetisch mit dem NobelProcera System miteinander versorgt werden. Um die Vorteile der Innenko-nusverbindung der NobelActive Implantate auch bei einer verblockten Suprastruktur zu nutzen, wurde bei den Implan-taten in regio 11, 22 und 24 jeweils ein Multi-Unit-Abutment verwendet, um zusätzlich die unterschiedlichen Mukosa -dicken auszugleichen, damit dann die Brückenränder leicht subgingival liegen.

Das Implantat verfügt über eine Innen-Konus-Verbindung und ein integriertes platform-switching für eine verbesserte Weichgewebsanlagerung23-26, damit das Knochen- und Weich-gewebsvolumen für eine natürlich aussehende Ästhetik opti-miert werden12, 27-30. Die konische Innenverbindung mit Sechskant bietet eine sehr hohe Passgenauigkeit und hohe mechanische Festigkeit43. Zudem konnte in einem In-vitro-Vergleich bei dem NobelActive Implantat mit der konischen Implantat-Abutment-Verbindung gegenüber Systemen mit einer Flat-to-flat-Verbindung unter Belastung eine geringere bakterielle Besiedelung des Interface-Bereichs registriert werden31. Als weitere Entwicklung kamen die neuen Xeal- beschichteten Multi-Unit-Abutments zur Anwendung, die neben der optischen Änderung der goldenen Farbe auch über eine spezielle Oberfläche verfügen, die eine optimierte Anla-gerung von Weichgewebe ermöglicht.

Xeal ist eine glatte, nicht poröse, nanostrukturierte, anodisier-te Oberfläche und weist eine Oberflächenchemie und Topo-grafie auf, die speziell auf die Förderung der Weichgewebsan-lagerung ausgelegt sind. Diese sogenannte Mucointegration ist eine zukunftsweisende Oberflächentechnologie, bei der ein enger Kontakt zwischen Weichgewebe und Abutment als Barriere wirkt, die den darunterliegenden Knochen schützt (Abb. 11). Dies ist die Grundlage für eine langfristige Gesund-heit und Stabilität des Gewebes32-35.

BISSNAHME PER KUNSTSTOFFGERÜST Nach der Insertion der Multi-Unit-Abutments und der Befes-tigung mit einem Drehmoment von 35 Ncm wurden die tem-

porären Abutments (Nobel Biocare Temporary Snap Abut-ment) nacheinander mit Kunststoff (Pattern Resin) miteinan-der verbunden.

Unter Verwendung der in der Vertikalen gekürzten Abutments erfolgte mit dem hergestellten Kunststoffgerüst eine Bissnah-me. Für die Abformung ist gewöhnlich der Wechsel der Befes-tigungsschraube der Abutments notwendig, um mit den län-geren Abdruckschrauben mit einem individuellen Löffel eine offene Abformung der verblockten Brücke durchführen zu können. Um diesen zusätzlichen Arbeitsschritt zu vermeiden, benutzen wir Kunststoffröhrchen, die als Platzhalter dienen (Abb. 12). Als prothetische Lösung fertigte der Zahntechniker auf dem Meistermodell aus dem Kunststoffverbundstück ein Brückengerüst, das per CAD/CAM-Technik aus Titan gefräst wurde. Neben der Bereitstellung einer Vielzahl von restaurati-ven Möglichkeiten konnte mehrfach gezeigt werden, dass über die CAD/CAM-Technik gefertigte implantatbasierte Ver-sorgungen über ein bisher nicht bekanntes Niveau an Genau-igkeit in der Passung verfügen20, 36-37.

Da ein suffizientes Maß an Präzision von verschraubtem Zahnersatz auf dentalen Implantaten aufgrund der rotations-sichernden Eigenschaften schwierig umsetzbar ist 38, bieten nur wenige CAD/CAM-Systeme wie das Procera Implant Bridges (PIB, Nobel Biocare AG, Kloten, Switzerland) direkt verschraubte Restaurationen an. Die verbliebenen Stümpfe 21 und 25 wurden am Modell radiert. Dabei erfolgte die Digi-talisierung im zahntechnischen Labor, die Fräsung des Ge-rüsts dann nach Übertragung der Daten extern im Fertigungs-zentrum von Nobel Biocare. Zurück im Labor, verblendete der Zahntechniker das Titangerüst als Wrap-around mit einer Basis aus rosa Kunststoff, vorgefertigten Prothesenzähnen und Kunststoff (Abb. 13).

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Abb. 12 Verblockte Brücke vorbereitet für offene Abformung

Abb. 13 Verblendetes, CAD/CAM-gefrästes Titanbrückengerüst12

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DR. STEFAN SCHERGstudierte Zahnmedizin in Würzburg, ist niedergelassen seit 2002 in eigener Praxis in Karlstadt.

[email protected]

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INSERTIONZum finalen Inserieren extrahierten wir die Zähne, der Zahn-techniker bereitete an diesen Stellen eine ponticartige Basis vor. Aufgrund der Verschraubung der Brücke besteht nach Ab-heilung der Alveolen und der Notwendigkeit einer basalen Anpassung die Möglichkeit, dies ohne großen Aufwand durchzuführen. Vier Wochen nach der Eingliederung stellte sich der Patient erneut vor; wir nahmen die Brücke zur Reini-gung ab und befestigten sie wieder mit den vorgegebenen 15 Ncm (Abb. 14, 15).

Die Lockerung der Befestigungsschraube39-40 wird mit einer Häufigkeit von 6,7 Prozent nach fünf Jahren als ein klinisches Problem beschrieben41. Diese erneute Fixierung verringert die Wahrscheinlichkeit einer Schraubenlockerung42. Um die Gefahr einer zu starken Abnutzung wegen des Bruxismus zu begegnen, fertigten wir noch eine Aufbissschiene an.

Abb. 14 Aufsicht nach Abnahme der Brücke vier Wochen nach Extraktion

Abb. 15 Fertige Frontalansicht nach finaler Eingliederung

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LITERATURDie Literaturangaben finden Sie auf www.dentalmagazin.de

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RESTAURATIVE ZAHNHEILKUNDE

Wie viele Befestigungs-materialien?Die Eingliederung indirekter Restaurationen ist eine Wissenschaft für sich: Es bestehen mehrere Optionen der Vorbehandlung der

Restauration, und es stehen unterschiedliche Befestigungsmaterialien mit eigenen

Anwendungsprotokollen zur Verfügung. Welche Materialien und Vorgehensweisen

in einer klinischen Situation zu den bestmöglichen Ergebnissen führen,

hängt u. a. von dem Restaurationsmaterial, der Indikation und der Möglichkeit

der Trockenlegung ab.

— Dr. Armin Bock —

B ei der Bestimmung der geeigneten Art der Vorbehand-lung ist der Glasanteil in der Keramik zu berücksich -tigen. Ist eine Glasmatrix vorhanden, kann ein

mikroretentives Muster durch Ätzen mit Flusssäure erzeugt werden. Die Klebefläche wird dadurch vergrößert und der Haftverbund optimiert. Zu den ätzbaren Keramiken zählen Feldspat-, Leuzit-, Lithiumdisilikat-, Lithiumsilikat- und Lithium-Aluminosilikat-Keramik. Bei allen Werkstoffen mit einem sehr geringen bis gar keinem Glasanteil, zu denen Oxidkeramiken wie Zirkoniumoxid gehören, wird der ge-wünschte Effekt durch Sandstrahlen mit Aluminiumoxid (Körnung unter 50 µm, Strahldruck 1 bis 2 bar) erzielt.

Abb. 1a Fall 1: Klinische Ausgangssituation

Abb. 1b Applikation des Universaladhäsivs

Abb. 1c Applikation des Universaladhäsivs auf die Innenflächen der Onlays

Abb. 1d Einsetzen eines Onlays. Zum Schutz der Nachbarzähne wird PTFE-Band eingesetzt.

Abb. 1e Behandlungsergebnis nach Entfernung der Überschüsse und Okklusionskontrolle

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RESTAURATIVE ZAHNHEILKUNDE

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Nicht nur im Sinne der korrekten Vorbehandlung sollte der Zahnarzt genau über den verwendeten Restaurations-werkstoff informiert sein. Auch die Wahl des Befestigungs -materials wird durch den Werkstoff und seine Festigkeit beeinflusst. Die verfügbaren Materialien lassen sich in drei Klassen einteilen: adhäsive Befestigungskomposite, selbst -adhäsive Befestigungskomposite und konventionelle Zemente. Die erste Gruppe wird mit einem separaten Adhäsiv ange-wendet und bietet die höchstmögliche Haftkraft sowie opti-male ästhetische Eigenschaften, ist jedoch wenig feuchtig-keitstolerant und komplex in der Anwendung. Konventionelle Zemente bieten hingegen eine hohe Feuchtigkeitstoleranz und einfache Anwendung, während die Haftfestigkeit ver-gleichsweise gering und das Erscheinungsbild weiß-opak ist. Die Eigenschaften selbstadhäsiver Befestigungskomposite liegen hinsichtlich Haftfestigkeit, Feuchtigkeitstoleranz, Komplexität der Anwendung und Ästhetik zwischen den beiden Klassen.

EINSATZ ADHÄSIVER KOMPOSITEAdhäsive Befestigungskomposite sind prädestiniert für alle klinischen Situationen, in denen höchste Haftkraft gefordert und eine sichere Trockenlegung gewährleistet ist. Ein nicht-retentives Präparationsdesign sowie eine geringe Festigkeit des Restaurationswerkstoffs (als Grenzwert wird eine Biege-festigkeit von 350 MPa angegeben) sind klare Argumente für die adhäsive Befestigung.

Zu den zahlreichen verfügbaren Produkten dieser Material-klasse gehört 3M RelyX Ultimate Adhäsives Befestigungs -composite. Es sollte in Kombination mit 3M Scotchbond Universal Adhäsiv angewendet werden. Dieses übernimmt auch die Funktion des Keramik-Primers. Die korrekte Anwendung wird anhand des folgenden Fallbeispiels von Dr. Giuseppe Marchetti (Italien) beschrieben.

Bei diesem Patienten waren zwei Amalgamversorgungen (Abb. 1a) durch Onlays aus Glaskeramik zu ersetzen. Auf- grund der Präparationsform und der geringen Festigkeit des gewählten Werkstoffs war eine adhäsive Befestigung der Onlays geplant. Die Amalgamfüllungen wurden entfernt und die Kavitäten präpariert, bevor die Applikation von Scotchbond Universal Adhäsiv erfolgte (Abb. 1b). Das Adhäsiv wird für 20 Sekunden in die Zahnsubstanz einge -rieben, dann verblasen, bis keine Wellenbewegung mehr sichtbar und das Lösungsmittel evaporiert ist, und schließlich 10 Sekunden lichtgehärtet.

Abb. 2a Fall 2: Ausgangssituation

Abb. 2b Substanzschonende Hohlkehlpräparation mit supragingivalen Präparationsrändern

Abb. 2c Applikation des selbstadhäsiven Befestigungsmaterials in die Kronen

Abb. 2d Überschussentfernung im gelartigen Zustand

Abb. 2e Ergebnis eine Woche nach Eingliederung der Kronen

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„Nicht nur im Sinne der korrekten Vorbehandlung sollte der Zahnarzt

genau über den verwendeten Restaurationswerkstoff informiert sein.“

Dr. Armin Bock

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Der Kavitätenboden wurde mit einer dünnen Schicht fließ -fähigem Komposit bedeckt, um anschließend die Abformung durchzuführen und die Onlays zu fertigen. Deren Klebe -flächen wurden nach der Einprobe mit Flusssäure behandelt. Anschließend kam Scotchbond Universal Adhäsiv in der Funktion eines Glaskeramik-Primers zum Einsatz (Abb. 1c). Das Adhäsiv wurde auch auf die Kompositschicht in den Kavitäten appliziert. Es folgten die Anwendung von RelyX Ultimate Befestigungscomposite und das Einsetzen der Restaurationen (Abb. 1d). Überschüsse lassen sich im unge -härteten Zustand sehr gut mit einem Schaumstoffpellet entfernen. Um die Bildung einer Sauerstoffinhibitionsschicht zu verhindern, sollte bis zur vollständigen Aushärtung des Befestigungsmaterials Glyzeringel auf die Ränder appliziert werden. Abbildung 1e zeigt das Behandlungsergebnis.

SELBSTADHÄSIVE BEFESTIGUNGSKOMPOSITE Selbstadhäsive Befestigungskomposite eignen sich besonders gut, wenn die Ästhetik eine wichtige Rolle spielt, aber keine ultimative Haftfestigkeit benötigt wird. Das ist bei vielen Res-taurationen aus Zirkoniumoxid mit retentivem Präparations-design der Fall. Zu den selbstadhäsiven Materialien gehört 3M RelyX Unicem 2 Selbstadhäsiver Composite-Befestigungsze-ment, der im folgenden Patientenfall von Dr. Daniel Poticny (Texas, USA) für die Befestigung zweier monolithischer Kro-nen aus Zirkoniumoxid verwendet wurde.

DER KONKRETE FALLDie Patientin war speziell mit der Form der Zähne 11 und 21 unzufrieden (Abb. 2a). Es wurde entschieden, die Zähne mit Kronen aus 3M Lava Esthetic Fluoreszierendes Vollzirkonium-oxid zu versorgen. Aufgrund der geringen Mindestwandstärke des Restaurationsmaterials (0,8 mm) konnte substanzscho-nend präpariert werden (Abb. 2b). Anschließend wurden die Kronen auf der Grundlage einer digitalen Abformung sowie der In formationen zur Zahnfarbe und Stumpffarbe gefertigt. Nach erfolgreicher Einprobe wurden die Innenflächen der Kronen mit Aluminiumoxid abgestrahlt. Erfolgt die Vorbe-handlung von Zirkoniumoxid bereits im Labor, ist die Klebe -fläche nach der Einprobe gründlich (bevorzugt mit Natrium-

Abb. 3a Fall 3: Implantat nach Einheilung und Ausformung des Emergenzprofils

Abb. 3b Sandstrahlen der Kronen-Innenfläche

hypochlorit) zu reinigen. Die Zahnoberflächen wurden nach der Entfernung des Provisoriums mit Bimssteinpaste gerei-nigt, bevor die Kronen mit Befestigungs material befüllt und eingesetzt wurden (Abb. 2c). Überschüsse können in diesem Fall für maximal zwei Sekunden ange härtet und anschlie-ßend entfernt werden (Abb. 2d). Es wurde ein ästhetisches Ergebnis erzielt (Abb. 2e).

EINSATZ KONVENTIONELLER ZEMENTEKonventionelle Zemente eignen sich für alle Restaurationen mit retentivem Design, bei denen das Befestigungsmaterial die Ästhetik nicht negativ beeinflusst – wie bei metallkerami-schen Kronen. Außerdem kann die Anwendung dann sinnvoll sein, wenn eine konsequente Trockenlegung unmöglich er-scheint oder eine geringe Haftung explizit erwünscht ist – z. B. bei der Befestigung von Kronen auf Implantatabutments. Ein Beispiel dieser Zementklasse ist 3M Ketact Cem Plus Kunststoffmodifizierter Glasionomer-Befestigungszement. Die Anwendung wird anhand eines Fallbeispiels von Dr. Carlos Eduardo Sabrosa (São Paulo, Brasilien) beschrieben.

In diesem Fall war der Zahn 15 aufgrund einer Wurzelfraktur zu extrahieren; es wurde ein Implantat inseriert. Nach dessen Einheilung und der Ausformung des Emergenzprofils (Abb. 3a) folgte die Abformung. Auf ihrer Grundlage wurden die prothetischen Komponenten hergestellt: ein zweiteiliges Abutment mit Titanbasis und Zirkoniumoxid-Aufbau sowie eine verblendete Krone mit Gerüst aus Zirkoniumoxid (3M Lava Plus Hochtransluzentes Zirkoniumoxid).

3a

3b

RESTAURATIVE ZAHNHEILKUNDE

„Selbstadhäsive Befestigungskomposite eignen sich besonders gut,

wenn die Ästhetik eine wichtige Rolle spielt, aber keine ultimative

Haftfestigkeit benötigt wird.“

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Die Klebeflächen wurden sandgestrahlt (Abb. 3b) und das Abutment auf dem Implantat verschraubt (Abb. 3c). Es folgte die Applikation von Ketac Cem Plus Zement in die Krone, die schließlich eingesetzt wurde. Zementüberschüsse aus diesem Material lassen sich besonders gut nach Kurzzeitlicht polymerisation von rund fünf Sekunden entfer-nen (Abb. 3d). Das Behandlungsergebnis ist in Abbildung 3e dargestellt.

Abb. 3c Abutment in situ Abb. 3d Entfernung der Zementüberschüsse nach Kurzzeit-Lichtpolymerisation Abb. 3e Behandlungsergebnis

3c 3d

3e

FAZITTheoretisch ist es möglich, mit einem adhäsiven Befesti-gungskomposit wie RelyX Ultimate nahezu jede Restauration sicher zu befestigen. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn die Trockenlegung nicht gelingt. Möchte der Anwender jedoch stets so einfach und effizient wie möglich arbeiten, ist es sinnvoll, ein Produkt jeder der drei Materialklassen vorzuhal-ten und werkstoff- sowie indikationsabhängig einzusetzen. So lassen sich die produktspezifischen Vorteile bestmöglich nutzen und hochwertige, langlebige Ergebnisse erzielen.

Literatur auf www.dentalmagazin.de

Dr.

Carlo

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Sab

rosa

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FLOWABLE

Perfekte Transluzenz Größere Kavitäten mit eingeschränktem Zugang, möglicherweise noch mit

Unterschnitten, möchte man am liebsten mit einem fließfähigen Bulkfill-Komposit füllen. Doch was, wenn gleichzeitig eine hohe Ästhetik erzielt werden soll?

Im Folgenden wird dargestellt, wie sich diese Herausforderung meistern lässt.

— Prof. Dr. Claus-Peter Ernst —

Man könnte denken, dass mit der aktuellen Vielzahl an Füllungsmaterialien jede Indikation abgedeckt sei. Es gibt auch für praktisch jeden Patientenfall eine Lösung, aber zuweilen wünscht man sich dann doch eine einfachere, schnellere, sicherere Möglichkeit. Wie eben bei dieser Auf -gabenstellung: hochästhetisch bei schwierigem Zugang.

FALLDARSTELLUNGEine 66-jährige Patientin stellte sich in der Praxis mit insuffi-zienten Füllungen und unterminierender Karies am rechten unteren ersten Prämolaren vor. An die Ästhetik einer etwaigen

Neuversorgung hatte sie einen hohen Anspruch. Die vorhande-nen Füllungen wurden unter Kofferdam entfernt und die unterminierende Karies exkaviert. Anschließend galt es, zwei Klasse-II-Kavitäten zu füllen, eine im distalen und die andere im mesialen Bereich (Abb. 1, 2).

Bei der Füllung kam ein Teilmatrizensystem zur Anwendung (Palodent V3, Dentsply Sirona): Im Einzelnen handelte es sich um zwei Matrizen mit ausgeprägter Randleiste und gingivaler Schürze. Mithilfe eines Universalrings wurde der zu behan-delnde Zahn 44 vom Zahn 45 separiert, wobei ein Keil zur

RESTAURATIVE ZAHNHEILKUNDE

1 2

3

4

Abb. 1 Die klinische Ausgangs -situation nach Entfernung der bisherigen Restaurationen und der unterminierenden Karies an Zahn 44.

Abb. 2 Eine ausgedehnte distale Klasse-II-Kavität und dazu eine infolge unterminierender Karies entstandene zweite Klasse-II-Kavität im mesialen Bereich.

Abb. 3 Anwendung von anatomisch geformten Matrizen in Kombination mit

einem Nickel-Titan-Ring zwecks Herstellung natürlicher anatomischer Verhältnisse.

Abb. 4 Die Matrizen in situ von okklusal.

DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7) | 37

Fixierung diente. Die Befestigung des Komposits erfolgte bei beiden Kavitäten mit einem Universaladhäsiv (Prime&Bond active, Dentsply Sirona).

Die distale Kavität wurde zunächst mit einer dünnen Schicht aus fließfähigem Füllungsmaterial (Ceram.x Spectra ST flow, A3, Dentsply Sirona) ausgekleidet. Anschließend wurde ästhetisches Komposit (Ceram.x universal, heute erhältlich unter dem Namen Ceram.x Spectra ST; in „CLOUD-Farbe“ A3) eingebracht, und zwar in drei Inkrementen. Jedes davon wurde 20 Sekunden lichtgehärtet. Die mesiale Kavität wurde ausschließlich mit dem fließfähigen Material gefüllt. Es wurde dazu in drei Inkrementen appliziert und lichtgehärtet (Abb. 5). Beide Restaurationen wurden abschließend finiert und poliert (Abb. 6, 7).

DISKUSSIONDie Füllungen ließen sich leicht polieren und harmonierten sowohl direkt im Anschluss daran als auch später, nach Befeuchten mit Speichel, in Chroma und Opazität mit den Nachbarzähnen. Die Füllungen erwiesen sich als fast un sichtbar (Abb. 8). Die Patientin zeigt sich mit dem Ergebnis voll zufrieden. Damit hat sich die Entscheidung, mit einem ästhetischen Material zu arbeiten, als richtig erwiesen.

Im vorliegenden Fall stellte sich die Frage: Wenn die (kleinere) mesiale Kavität mit fließfähigem Komposit (Ceram.x Spectra ST flow) gefüllt wird, welches Material eignet sich dann am besten für die größere und prominentere distale Kavität? Die Wahl fiel auf eine ausgesprochen ästhetische Variante auf derselben Werkstoffbasis (Ceram.x Spectra ST). Um bei eher schwierigem Zugang und Unterschnitten die vollstän-dige Benetzung der Kavitätenwände sicherzustellen, wurde als Liner fließfähiges Komposit appliziert. Dabei handelte es sich um genau das gleiche Material wie bei der Füllung der mesialen Kavität.

Das ästhetische Ergebnis spricht dafür, dass die verwendete Kombination der beiden Kompositvarianten zum Erfolg führt. Wesentlichen Anteil daran haben die ausbalancierten opti-schen Eigenschaften des fließfähigen Materials durch den Hersteller.

PROF. DR. CLAUS-PETER ERNSTist seit 2005 außerplanmäßiger Professor an

der Universität Mainz und seit 2016 Mitgründer und Mitinhaber der zahnärztlichen Praxisklinik

medi+ MVZ GmbH, Mainz

[email protected]

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Bei der Formgebung erwies sich das verwendete Teilmatri-zensystem als wirksame Unterstützung. Insbesondere ließen sich dank der ausgeprägten Randleiste die Kontakt-punkte zu den Nachbarzähnen sicher modellieren und, dank der Schürze, ebenso sicher der zervikale Randbereich abdichten.

SCHLUSSFOLGERUNGBulkfill-Komposite sind zwar bei größeren Kavitäten schnell und einfach anzuwenden; dennoch sollte man bei ästhetisch anspruchsvollen Kavitäten alternativ die Verwendung eines klassischen, hochästhetischen Schicht-Komposits in Erwä-gung ziehen. Dabei kann die Viskosität des Restaurations -materials den Anforderungen der Kavität entsprechend aus-gewählt werden. Bislang gab es allerdings vereinzelt deutliche Opazitätsunterschiede zwischen den Flowables und den entsprechenden pastösen Kompositen derselben Hersteller.

Dentsply Sirona konnte mit Ceram.x Spectra ST flow nun ein Material vorstellen, das eine vergleichbare Opazität des Flowables und des pastösen Materials aufweist – eine deutliche Vereinfachung in der Anwendung, da die Kombi -nationsmöglichkeiten wesentlich individueller gefasst werden können – ohne Limitierung bei der Ästhetik.

Alle verwendeten Produkte sind überdies im Konzept „Class II Solution“ zusammengefasst. Damit hat sich der Hersteller das Ziel gesetzt, ein System für Füllungen mit sicherem approximalem Randschluss und perfekter Adapta -tion am Kavitätenboden wie an den Kavitätenwandungen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere soll Sekundärkaries, häufigste Ursache von Füllungsversagen, zuverlässig ver -hindert werden. Vorbehaltlich gegenteiliger Diagnosen bei Nachuntersuchungen sollten diese Ziele im hier dargestellten Fall erreicht worden sein.

Abb. 5 Füllung der mesialen Kavität mit einem fließfähigen ästhetischen Komposit.

Abb. 6 Die finierte und polierte Restauration von bukkal.

Abb. 7 Die fertige Restauration direkt nach Finieren und Polieren von okklusal.

Abb. 8 Fast unsichtbar: die Restauration nach Befeuchtung mit Speichel.

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RESTAURATIVE ZAHNHEILKUNDE

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W arum braucht es bei so vielen bereits existierenden schon wieder ein neues

Feilensystem? Ich bezeichne mich als Allrounder, nehme Wurzelkanalbehand-lungen seit 15 Jahren maschinell vor, habe mich in Endo-Curricula fort -gebildet und behandle fast täglich endodontische Fälle. Deshalb stehe ich Optimierungen stets offen gegenüber, denn es sind besonders die komplizier-ten, gekrümmten Wurzelkanäle, die es erfolgreich und sicher aufzubereiten gilt. Jeder Zahn besitzt seine ureigene Wurzelanatomie, und da möchte ich nicht zwischen verschiedenen Feilen wechseln müssen. Ich wünschte mir also ein lückenloses Portfolio, das den Brückenschlag schafft, also alle Feilen-größen bedient, aber gleichzeitig nicht ausufert. Und schließlich ist da stets die grundsätzliche Frage der Bewe-gungsform. Lange Zeit habe ich rotie-rend gearbeitet, bin dann aber auf reziprokierend umgestiegen, weil ich es als einfacher und schneller empfin-de. Beide Bewegungen besitzen ihre Vor-, aber eben auch gewisse Nachteile bei der Wurzelkanalaufbereitung. Die neue Bewegungsform von Procodile scheint mir das Beste aus beiden Wel-ten nun zu vereinen, und somit ist die auffällig grüne Farbe nicht das einzige, wodurch sich das System vom Feilen-markt abhebt.

„STRAIGHT LINE ACCESS“Für die Zugangskavität habe ich früher gerne zu Gates-Bohrern gegriffen. Diese tendieren aber dazu, sich zu verbiegen. Wer jetzt Druck ausübt, läuft Gefahr, ei-ne via falsa zu verursachen bzw. Debris

nach unten zu transportieren. Das kann mit dem reziproken Opener (Komet Dental) nicht passieren. Mit ihm passe ich die Kanaleingangserweiterung der reziproken Wurzelkanalaufbereitungs-technik an und bleibe in einer Bewe-gungsform, d. h. keine Umstellung am Motor, weniger Handgriffe. So wird das koronal infizierte Gewebe gründlich ab-getragen. Um auf ganze Länge zu kom-men, wird vorsichtig mit einer 10er-Handfeile sondiert. Mit dem PathGlider (Komet Dental) lässt sich anschließend der Gleitpfad maschinell herstellen. Aufgrund seines Tapers von .03 schafft er für die nachfolgenden Instrumente eine Erleichterung. Dadurch reduziert sich das Risiko von Kanal verlagerungen und Stufenbildungen. Nun greife ich zu den Procodile-Feilen.

VARIABEL GETAPERTER FEILENKERNBetrachtet man die Kerngrößen von Procodile, also Größe, Taper, Spanraum und Feilenkern, so lässt sich Folgendes feststellen: Der Durchmesser eines apikalen Foramens liegt maximal meist zwischen den Größen 035 und 045.

REZIPROK IM TREND

Mehr Agilität für die Endo

Der Umstieg auf das neue reziproke Feilensystem von Komet Dental ist leicht, die Lernkurve steil, denn Feilenwechsel erübrigen sich nahezu. Das garantiert eine sichere und wirtschaftliche Behandlung.

— Dr. Björn Schaper —

Abb. 1a Zahn 37 Kontrollaufnahme nach Abschluss der thermoplastischen Wurzelkanalfüllung der aufbereiteten Wurzelkanäle, konfluierende Kanäle

Abb. 1b Zahn 37 prae Endo, tiefe apikale Aufhellung

Abb. 2a Zahn 26 Kontrollaufnahme nach Abschluss der thermoplastischen Wurzelkanalfüllung der aufbereiteten Wurzelkanäle, 4 Kanäle (mb2)

Abb. 2b Zahn 26 prae Endo, tiefe apikale Aufhellung

1a

1b

2a

2b

ENDODONTOLOGIE

DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7) | 41

Pro codile bedient dieses Spektrum, ja reicht sogar bis Größe 050, was bei einem konstanten Taper von .06 normalerweise starke Einbußen in der Flexibilität zur Folge hätte. Anders bei Procodile: Hier wird ein lückenloses Feilenspektrum in sieben unterschie -dlichen Größen mit einem variabel ge-taperten Querschnitt angeboten, d. h.:

§ ein konstanter Taper .06 für die Größen 020–030§ ein konstanter Taper .05

für die Größen 035–040 und§ ein konstanter Taper .04

für die Größen 045–050.

Gerade ab der Größe 040 ist dann auch der hydrodynamische Flüssigkeitsstrom für einen gewissenhaften Spülvorgang gesichert. Bei mir ist die Brot- und But-terfeile für die meisten Fälle die Größe 025, stark obliterierte Fälle behandle ich mit Größe 020. Oft ist es sogar möglich, im Sinne eines One-File-Systems den gesamten Kanal durchzuarbeiten. Was bedeutet nun aber dieser variabel getaperte Feilen-kern konkret? Bei Procodile nimmt der Kerndurchmesser, im Vergleich zu her-kömmlichen Feilen, zum Schaft hin ab. Dadurch wird der Spanraum vergrößert. Das ist von Vorteil, denn was nützen scharfe Feilen, wenn der Spanraum nicht groß genug ist, der Abrieb von Debris nicht ordentlich abtransportiert werden kann und es zu Verblockungen kommt? Bei Procodile wurde der Kern-durchmesser also zugunsten eines vergrößerten Spanraums verringert. In meiner Wahrnehmung macht sich die-ser Effekt beim Abtransport von Debris

deutlich bemerkbar. Dank des variabel getaperten Feilenkerns zeigt Procodile eine gute Flexibilität. Ich übe kaum Druck aus, lasse sie einfach arbeiten. Bisher habe ich keine einzige Feilen-fraktur mit Procodile erlebt; die Feilen folgen dem originären Kanalverlauf, auch dem gekrümmten.

FAZITProcodile funktioniert in allen gängigen linksgerichteten reziproken Antrieben. Diese Kompatibilität macht den Um-stieg einfach; er ist mit keinen teuren Neuanschaffungen verbunden. Mich un-terstützt Procodile dabei, auch bei ge-krümmten Wurzelkanälen eine sichere und fehlerfreie Wurzelkanalbehandlung umzusetzen. Ein Ein- bzw. Umstieg auf das Feilensystem ist leicht, die Lernkur-ve steil. Deshalb sehe ich es v. a. in der Hand des Allrounders angesiedelt, der mit wenigen Feilen sicher und wirt-schaftlich zum Ziel kommen kann.

DR. BJÖRN SCHAPERstudierte Zahnmedizin in Münster,

seit 2006 niedergelassen in eigener Praxis in Detmold,

Schwerpunkte: Ästhetik in der Zahn-, Mund- und

Kieferheilkunde und Endodontie

[email protected]

Abb. 3a Zahn 46 Kontrollaufnahme nach Abschluss der thermoplastischen Wurzelkanalfüllung der aufbereiteten Wurzelkanäle, am Apex abgewinkelte Kanäle

Abb. 3b Zahn 46 prae Endo, tiefe apikale Aufhellung, pulpanahe Füllung

Scha

per

3a 3b

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ZENTRIFUGEN UNTER DER LUPE

Eigenblutpräparate in der Zahnarztpraxis

Eigenblutpräparate erlauben auf einfachste Art, die natürliche Regeneration zur Herstellung biologischer Gewebe zu nutzen. Die regenerativen Eigenschaften von Biomaterialien, Knochenersatzmaterialien

und Membranen lassen sich mit der Matrix verstärken. Die Basis solcher Konzepte ist die Konzentration peripheren Bluts durch Zentrifugation. Was muss die Zentrifuge dafür „können“, und welche rechtlichen

Voraussetzungen müssen erfüllt sein?

–– Anne Barfuß ––

Lassen sich Eigenblutpräparate mit jeder Zentrifuge herstellen, oder braucht es eine speziell für Zahnarztpraxen zugelassene Zentrifuge? ROCKER: Zum einen muss das Gerät die technischen Parameter des gewünschten medizinischen Protokolls erfüllen. Bei einigen Geräten sind die Parameter einstellbar, das Gerät ist also offen für alle Protokolle, bei anderen fest vorprogrammiert und einem Protokoll zugeordnet. Zum anderen muss der Anwender eines Medizinprodukts auf dessen Zweckbestimmung achten.

Wichtig zu wissen in diesem Zusammenhang ist, dass der Hersteller die Einordnung der Zentrifuge als Medizinprodukt durch die Zweckbestimmung, die sich aus der Kennzeich-nung, der Gebrauchsanweisung und den Werbematerialien ergibt, festlegt. Ebenso ist der Hersteller verantwortlich für die Klassifizierung des Produkts, die nach den Klassifizie-rungsregeln des Anhangs IX der EU-Richtline 93/42/EWG erfolgen muss. Die Art der Verwendung der Zentrifuge muss also von der deklarierten Zweckbestimmung des Geräts abgedeckt sein.

Unabhängig davon muss man grundsätzlich beachten, dass sich die Zentrifugalkraft und die Dauer des Prozesses auf die Qualität und die Quantität der Fibrinmatrizes auswirken.

Gibt es Unterschiede zwischen Labor- und Praxiszentrifugen?ROCKER: Die Begriffe Labor- und Praxiszentrifuge werden oft fälschlich gebraucht und missverstanden. Es gibt verschie-dene Zulassungen/Medizinprodukteklassen für die jeweiligen Produkte. Die Zulassung/Medizinprodukteklasse der Zentrifuge richtet sich, wie bereits gesagt, nach der vom Hersteller festgelegten Zweckbestimmung. Mit der „Laborzentrifuge“ ist oftmals eine sogenannte In-vitro- Diagnostika-Zulassung gemeint, die zu rein diagnostischen Untersuchungen der Blutbestandteile im Labor bestimmt ist. Als „Praxiszentrifugen“ werden umgangssprachlich Zentrifugen bezeichnet, die zur therapeutischen Behandlung eingesetzt werden, etwa zur Herstellung von Eigenblutpräpa-raten. Aufgrund dieser Zweckbestimmung werden diese Zentri fugen als Medizinprodukte der Klasse 2a klassifiziert. Die Zweck bestimmung muss in der Bedienungsanleitung des Herstellers unter „Zweckbestimmung“ oder „Intended Use“ angegeben werden.

„Die Anwendung von Eigenblutpräparaten muss

der zuständigen Bezirksregierung angezeigt werden. Eine Genehmigungs-

pflicht besteht nicht. Es reicht ein einfaches Faxformular.“

Robin Rocker

ROBIN ROCKERist Geschäftsführer der Kölner Rocker & Rocker GmbH und hat für CAMLOG den Exklusivvertrieb des IntraSpin Systems für die Herstellung Leukozytenplättchen-reicher Fibrin -matrizen (L-PRF) in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen.

NACHGEFRAGT

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Muss der Zahnarzt bestimmte regulatorische Vorschriften beachten?ROCKER: Die Anwendung von Eigenblutpräparaten muss der zuständigen Bezirksregierung angezeigt werden. Eine Genehmigungspflicht besteht nicht. Dazu reicht ein einfaches Faxformular, das oftmals vom Hersteller oder Händler bei der Auslieferung und Einweisung beigefügt wird.

Gibt es in diesem Zusammenhang aktuelle Änderungen?ROCKER: Es wird derzeit vielfältig über Eigenblutpräparate diskutiert. In der Schweiz laufen interkantonale Abklärungen der entsprechenden Fachstellen mit der zuständigen Bundes-agentur zu diesem Thema. Soweit wir wissen, wurde vor eini-ger Zeit in Italien eine Zentrifuge sogar vom Markt genom-men, da sie nicht zulassungskonform war. Das hat für viel Wirbel gesorgt.

Wie unterscheiden sich die Workflows von Zentrifuge zu Zentrifuge?ROCKER: Bei den Workflows kann man grob zwischen zwei Systemen unterscheiden: zum einen rein autologe Systeme und zum anderen Systeme mit Antikoagulanzien und Zusätzen. Rein autologe Systeme wie das IntraSpin (L-PRF) System haben neben den medizinischen Vorteilen folgende Pluspunkte:

§ keine chemischen Zusätze§ hohe Patientenakzeptanz§ einfache Anwendung§ einmaliger kurzer Zentrifugationsprozess

für solide und flüssige Matrix§ geringe Kosten für Verbrauchsmaterialien§ begrenzte Aufbewahrungszeit nach Herstellung

der Matrizes

Systeme mit Antikoagulanzien punkten zwar durch flexiblere Verarbeitungsmöglichkeiten der Matrizes, die Kosten für Ver-brauchsmaterialien liegen aber häufig höher und die Herstel-lungsprozesse der Matrizes nehmen mehr Zeit in Anspruch.

Was kann bei der Anwendung von Eigenblutpräparaten schiefgehen?ROCKER: Kontraindikationen sind mir nicht bekannt.

Wer haftet bei Misserfolgen, der Hersteller oder der Zahnarzt?ROCKER: Diese Frage kann man pauschal nicht beantworten, weil es vor allem bei so sensiblen haftungsrechtlichen Fragen stark auf den Einzelfall ankommt, der zunächst genau geprüft werden müsste. Das vorausgeschickt, hat es jedoch nach un-serem derzeitigen Kenntnisstand nicht zwingend zur Folge, dass der Anwender haftet, wenn das jeweilige Medizinpro-dukt negativ auffällt. Das wäre laut Auskunft einer Bezirksre-gierung nur dann der Fall, wenn die Anwender das Medizin-produkt falsch betreiben würden, insbesondere entgegen der in der Bedienungsanleitung festgelegten Zweck -bestimmung.

§ Eigenblutpräparate wie Leukozytenplättchenreiche Fi-brinmatrizen fördern auf eine einfache und unkompli-zierte Art die natürliche Wundheilung und Regeneration von Hart- und Weichgewebe – ohne Zugabe von Antiko-agulanzien und anderen Additiven. Eigenblutpräparate können sowohl in einer soliden als auch in einer flüssi-gen Matrix hergestellt werden und bestehen aus Fibrin-gerüsten mit einer konzentrierten Zahl an Leukozyten, Thrombozyten und Wachstumsfaktoren.

§ Durch diesen konzentrierten Einsatz der natürlicher -weise im Blut vorkommenden Wachstumsfaktoren wird die Wundheilung beschleunigt. Neben einer verbesserten Wundheilung führt der Einsatz von Eigen blutpräparaten oft zu geringeren postoperativen Schmerzen und Schwellungen sowie zu einem verrin-gerten Infektionsrisiko.

§ Die regenerative Eigenschaft sowie das Handling von Biomaterialien, Knochenersatzmaterialien und Membra-nen lässt sich mit der Matrix erheblich verstärken, in-dem man vor der Anwendung diese mit körpereigenen Zellen, Plasma und Wachstumsfaktoren in Form von flüssigen und/oder festen Matrizes „biologisiert“.

Wundheilung fördern

Das IntraSpin System dient zur Gewinnung von autologen Leukozytenplättchen-reichen Fibrinmatrizen, …

… die die Wundheilung fördern.

NACHGEFRAGT

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P atienten haben heutzutage sehr hohe Ansprüche nicht nur gesun-de und funktionelle Zähne wer-

den gewünscht, sondern auch die Äs-thetik ist für die meisten zu einem oder sogar dem entscheidenden Aspekt ge-worden. Schöne Zähne und eine har-monische Zahnreihe leisten einen gro-ßen Beitrag zur Ausstrahlung und zum Aussehen und damit wiederum zum allgemeinen Selbstbewusstsein. Dies macht Zähne ausschlaggebend dafür, wie ein Mensch von anderen wahrge-nommen wird. Hinzu kommt, dass der Faktor Zeit immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ginge es nach den Vorstellun-gen des Patienten, sollte eine Behand-lung nicht nur nachhaltig und ästhe-tisch hochwertig sein, sondern auch möglichst wenig Zeit in Anspruch neh-men. Um dies zu ermöglichen, ist ein tadelloses Zusammenspiel verschiede-ner Disziplinen der Zahnmedizin unab-dingbar. In der modernen Zahnmedizin, die infolge der zunehmenden Digitali-sierung immer vorhersagbarer wird, hat es sich etabliert, zunächst ein für den Patienten zufriedenstellendes Ender-gebnis festzulegen und dann, auf dieses festgelegte Ergebnis gestützt, den

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SOFORTIMPLANTATION IN DER ÄSTHETISCHEN ZONE

Prothetik und Chirurgie harmonieren

Die Zahnmedizin wird infolge der zunehmenden Digitalisierung immer vorhersagbarer. Das ermöglicht, zunächst ein für den Patienten zufriedenstellendes Endergebnis festzulegen

und darauf basierend den Behandlungsplan zu gestalten. Wie das nach Verlust eines mittleren Schneidezahns gelingt, zeigt das Fallbeispiel.

— Prof. Dr. Hannes Wachtel, Dr. Paul L. Schuh, Dr. Christian Maischberger —

Abb. 1 Ausgangssituation

Abb. 2 DVT Sagittalansicht Regio 21. Der Abbau der bukkalen Knochenlamelle zu 100% ist zu erkennen.

Abb. 3 Schonende Extraktion des Zahnes 21

Abb. 4 Eingegliederte Smop- Bohrschablone

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PROF. DR. HANNES WACHTEL

implaneo Dental Clinic, München

IMPLANTOLOGIE

DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7) | 47

Behandlungsplan zu gestalten. Das Fall-beispiel zeigt die Wiederherstellung ei-ner ästhetisch ansprechenden Oberkie-ferfront nach Verlust eines mittleren Schneidezahns durch die Kombination aus schablonengeführter, sofortiger Implantatchirurgie, mikrochirurgischer Hart- und Weichgebeaugmentation und minimalin vasiver prothetischer Präparation.

DER KONKRETE FALLDer Patient stellte sich aufgrund eines stark gelockerten Zahns 21 und mit dem zusätzlichen Wunsch der Verbesse-rung der Ästhetik seines Oberkiefer-Frontzahnbereichs vor (Abb. 1). Nicht nur eine parodontale Untersuchung, die Taschentiefen von bis zu 11 mm in Ver-bindung mit Lockerungsgrad 3 zeigte, sondern auch die erstellte DVT-Aufnah-me (Abb. 2) zeigte einen starken Rück-gang (fast 100 % Knochenabbau) der bukkalen Konchenlamelle in Regio 21.

Dieser klinische und röntgenologische Befund des bereits wurzelgefüllten Zahns 21 führte zum Entschluss, dass dieser nicht erhaltungswürdig sei und entfernt werden müsse. Der ebenfalls parodontal stark angegriffene Zahn 22 erwies sich klinisch als stabil und wur-de daher als erhaltungswürdig erklärt. Da der Patient mit dem Gesamt -erscheinungsbild seiner Frontzähne nicht zufrieden war, wurde gemeinsam mit ihm beschlossen, den Zahn 21 durch ein Implantat mit einer ver-schraubten Keramikkrone zu ersetzen und die Nachbarzähne 12, 11 und 22 durch Veneers bzw. Teilkronen ästhe-tisch an die neue Implantatkrone an -zugleichen und dadurch eine harmoni-sche Oberkieferfront zu gewährleisten.

Die Entscheidungsfindung hinsichtlich der angewandten Technik, um sowohl Funktion als auch Ästhetik vorherseh-bar wiederherstellen zu können, ist

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6

„Durch das minimalinvasive Vorgehen konnte mit der Multi-Layer-Technik und durch Sofortimplantation ein stabiles und ästhetisch

ansprechendes Ergebnis erreicht werden.“

Abb. 5 Primärer, speicheldichter Wundverschluss mit Mikronähten

Abb. 6 Situation nach vier Monaten

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sowohl vom parodontalen Zustand der Nachbarzähne als auch von der Gewe-bedefektanatomie abhängig. Nach einer funktionellen Analyse wurde sich für ei-ne Kombination von minimalinvasiver Extraktion mit direkter Sofortimplanta-tion und Sofortbelastung in Verbindung mit simultaner Hart- und Weichgewebe-augmentation mittels Multi-Layer-Tech-nik entschieden. Die prothetische Ver-sorgung der Nachbarzähne sollte nach vollendeter Einheilungsphase des Im-plantats und im Zusammenhang mit dem Einsetzen der finalen Implantat-krone geschehen. Zunächst wurde der bereits gelockerte Zahn 21 minimal -invasiv extrahiert (Abb. 3).

INSERTIONVor den augmentativen Maßnahmen erfolgte zunächst die Implantation. Die Pilotbohrung und die Aufbereitung des Bohrstollens auf einen Durchmesser von 2,0 mm und die angestrebte Boh-rungstiefe von 16,0 mm wurden ge-führt, mithilfe der Bohrschablone, durchgeführt (Abb. 4). Die weitere Auf-

bereitung und die Insertion des durchmesser reduzierten Implantats (3,5 × 16 mm Nobel Replace CC, Strau-mann, Basel, Switzerland) wurden ohne Führung durchgeführt. Die dreidimen-sionale Positionierung eines Implantats in allen Ebenen (mesiodistal,vestibu-looral, vertikal) ist der entscheidende Erfolgsfaktor für ein voraussagbares langfristiges und ästhetisches Ergebnis und für die ideale Kontur, Farbe und Stabilität des Weichgewebes. Der ideale horizontale Abstand zwischen Implan-tat und Zahn sollte 1,5–2,0 mm, zwi-schen zwei Implantaten 3,0–3,5 mm be-tragen. In der Vertikalen sollte das Im-plantat 3–4 mm apikal zum angestreb-ten bzw. erwarteten Gingivarand ge-setzt werden. Die falsche Positionierung eines Implantats in nur einer dieser drei Ebenen führt zu einer Inkongruenz zwischen Kronen- und Implantatposi -tion. Aus diesem Grund sollte sich die dreidimensionale Implantatposition immer nach der vom Techniker digital oder manuell aufgestellten Restaura -tion richten.

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IMPLANTOLOGIE

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DR. PAUL LEONHARD SCHUH

implaneo Dental Clinic, München

Abb. 7 Einbringen eines durch -messerreduzierten Gingivaformers

Abb. 8 Xenogene Kollagenmem-bran um Gingivaformer gelegt

Abb. 9 Umschlingende Hochziehnähte zur Ausformung der Papillen

Abb. 10 Final ausgeformtes Emergenzprofil durch die verschraubte provisorische Implantatkrone

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AUGMENTATIONNach erfolgreicher Einbringung des Implantats folgte die simultane Hart- und Weichgewebeaugmentation mittels der Multi-Layer-Technik. Zunächst wurde ein Spaltlappen in Regio 11–22 tunnelierend operiert, der als Trans-plantatbett für das aus dem Gaumen entnommene, subepitheliale Bindege-webetransplantat diente. Das Trans-plantat wurde in den Spaltlappen ein -gelegt und mit mikrochirurgischen, nichtresobierbaren Nähten (Seralene 6/0, Serag-Wiessner, Naila, Germany) fixiert. Diese Weichgewebeaugmenta -tion entspricht dem ersten Layer der Multi-Layer-Technik.

Anschließend wurde direkt mit dem Hartgewebeaufbau fortgefahren. Dafür wurde zusätzlich bukkal ein Muko peri -ostlappen bis in die Nachbarzahnregio-nen hinein über den Knochendefekt hi-naus präpariert. Dann wurde der zweite Layer in Form einer haltestabilen Mem-bran (OsteoBiol soft cortical Lamina, Tecnoss, Torino, Italy) unter das Periost eingebracht. In den dabei ent-standenen Spalt zwischen Membran und Implantat und in den restlichen knöchernen Defekt rund um das Im-plantat wurde xenogenes, porcines

Knochenersatzmaterial (OsteoBiol MP3,Tecnoss, Torino, Italy) eingefüllt. Da sich für eine geschlossene Einhei-lung entschieden wurde, wurde nun das vorher fixierte Bindegewebstrans-plantat so vernäht, dass ein primärer, speicheldichter Wundverschluss der Extraktionsalveole sichergestellt wer-den konnte (Abb. 5). Zusätzlich wurde die Lücke mittels einer laborgefertigten Mary land-Brücke, befestigt an 11 und 22, temporär versorgt.

Nach vier Monaten Einheilphase zeigte sich im Vergleich zur Ausgangssituation eine weitaus bessere Weichgewebesi-tuation (Abb. 6). Zur Konturierung des Empfängerbetts wurde die Deckschrau-be durch einen schmalen, 7,5 mm ho-hen Gingivaformer ersetzt (Slim Tem-porary Abutment NP 7,5 mm CC, Nobel Biocare, Kloten, Switzerland) (Abb. 7). Da der Patient eine erneute Binderge-webeentnahme am Gaumen ablehnte, wurde eine xenogene Kollagenmem-bran (Derma, Tecnoss, Torino, Italy) in den Spaltlappen und um den Gingiva-former eingebracht, um eine erneute

Gewebeverdickung zu erreichen (Abb. 8). Die Maryland-Brücke wurde wiedereingesetzt und zusätzlich auf dem speziell konzipierten Gingivafor-mer zementiert. Um die Papillen besser auszuformen, wurden beidseitig um-schlingende Hochziehnähte (Seralene 6/0) durch die Papillen und die Kolla-genmembran über die Approximalkon-takte vernäht (Abb. 9).

Nach acht weiteren Wochen Heilungs-phase wurde ein verschraubtes Provi -sorium zum finalen Ausformen des Empfängerbetts eingeschraubt. Das Emergenzprofil wurde durch das ver-schraubte Provisorium optimal ausge-formt (Abb. 10). Die Zähne 22, 12, und 22 wurden nun für Teilkronen und Ve-neers präpariert und zusammen mit einem individuell hergestellten Ab-formpfosten mit einem niedrigvisko-sen, hochpräzisen Abformmaterial auf Polyetherbasis abgeformt (Abb. 11). Nach erfolgreicher Gerüsteinprobe wurden einen Monat später zunächst die Keramikveneers und die Teilkrone adhäsiv befestigt, anschließend wurde die finale Implantatkrone einge-schraubt. Auch 19 Monate später zeigt sich eine harmonische Oberkieferfront, mit der der Patient sehr zufrieden ist (Abb. 12).

RESÜMEEDurch das minimalinvasive Vorgehen konnte mit der Multi-Layer-Technik und durch Sofortimplantation ein sta-biles und ästhetisch ansprechendes Er-gebnis erreicht werden. Das Weichge-webe betreffend, konnten beide Papil-len zu fast 100 % regeneriert werden. Zahn 21 zeigt im Vergleich zu Zahn 11 immer noch eine geringe Rezession von ca. 1–2 mm. Die Behandler sind der Meinung, dass auch dieser geringe ver-bleibende Defekt hätte aufgebaut wer-den können, wenn statt der xenogenen Kollagenmembran erneut ein autoge-nes subepitheliales Bindergewebetrans-plantat verwendet worden wäre. Mit ei-ner weiteren Transplantation kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ein perfekter marginaler Gingivaverlauf geschaffen werden.

IMPLANTOLOGIE

DIE PRAXISTAGESofortrekonstruktion –

Realität und Risiko nennen.Termin: 6. + 7. Dezember 2019

in Mü[email protected]

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Abb. 11 Abformung mit laborgefertigtem, individuellem Abform -pfosten und Double-Cord-Technik

Abb. 12 Situation 19 Monate post-OP

DR. CHRISTIAN MAISCHBERGER

Implaneo Dental Clinic, München

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MEDENTIS

NEUE WEBSITE FÜR ICX-DENTA5Die Spezialisten des „digitalen Arms“ von medentis, ICX-denta5, haben eine neue, optimierte Website aufgesetzt. Das kundennahe Unternehmen setzt auch dabei auf Qualität und Service.

medentis sieht es als seine Aufgabe, Innovatives zu gestalten und in der Zahntechnik beziehungsweise in der Zusammen arbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker neue Maßstäbe zu setzen.

Für Kunden bedeutet das ab sofort bessere Übersicht zu Leistungen und Produkten, einfaches Handling und Navigieren auf der Website sowie noch einfacheren Kontakt zum ICX-denta5-Service.

MEDENTIS MEDICAL GMBH Walporzheimer Str. 48–52, 53474 Bad Neuenahr/Ahrweiler, Tel.: 02641 9110-0, Fax: 02641 9110-120, [email protected], www.medentis.de

HENRY SCHEIN

NACHHALTIG PRODUZIERTE SPÜLBECHERHenry Schein hat Mundspülbecher aus nachhaltig produzierter Pappe in sein Eigenmarkensortiment aufgenommen. Die stabilen Einwegbecher werden in verschiedenen Varianten angeboten und stellen eine umwelt-freundliche Alternative zu herkömmlichen Produkten aus Kunststoff dar.

Die neue Produktlinie wird aus nachwachsenden, PEFC*-zertifizierten Rohstoffen gefertigt. Die Basis jedes Bechers ist mit einem speziellen Code bedruckt, über den die Materialien in den zertifizierten Wald zu-rückverfolgt werden können, aus dem sie stammen. Die einwandigen Becher sind auf die Bedürfnisse der Dentalindustrie zugeschnitten und haben dank einer speziellen Falztechnik besonders stabile Seitenwände – für einen sicheren Griff.

Eine Variante der Becher ist zudem biologisch abbaubar, da die Innenbeschichtung der Pappe aus umweltfreundlichen Biopolymeren besteht. Damit sind die Becher vollständig für die kommerzielle Kompostierung geeignet (biologisch abbaubar gem. EN 13432 Din- Certco-Standard). Diese Variante der Mundspülbecher wurden mit einem grünen Aufdruck versehen, um deutlich zu machen, dass sie kompostiert werden können.

HENRY SCHEIN DENTAL Monzastr. 2a, 63225 Langen, Tel.: 0800 14 000 44, Fax: 0800 04 04 444, www.henryschein-dental.de

VITA ZAHNFABRIK

PREISGEKRÖNTE INNOVATIONDass bei VITA die Anwenderinnen und Anwender gerade auch bei der Entwicklung von Neuprodukten im Mittelpunkt stehen, wurde im Jahr 2019 durch einen Innovationspreis untermauert. Nach einem Grußwort der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wurden Anfang Mai in München die Entwickler der zirkonoxidverstärkten Lithiumsilikatkeramik (ZLS), auf deren Rezeptur die Glaskeramik VITA SUPRINITY PC beruht, mit dem Fraunhofer-Preis „Technik für den Menschen“ ausgezeichnet. Dr. Bernhard Durschang und Dr. Jörn Probst vom Fraunhofer-Institut für Sili-catforschung ISC war es gelungen, die Glasphase mit Metalloxiden entscheidend zu verändern. Das Ergeb-nis der Zusammenarbeit, u. a. mit VITA Zahnfabrik: erhöhte Festigkeit und verbesserte Ästhetik durch schmelzähnliche Transluzenz. Ein echter Gewinn für alle VITA-Anwenderinnen und -Anwender.

VITA ZAHNFABRIK H. Rauter GmbH & Co. KG, Postfach 1338, 79704 Bad Säckingen, Tel.: 07761 5620, Fax: 07761 5622 99, [email protected], www.vita-zahnfabrik.de

W&H

DIE NEUE GENERATION LISA REMOTE PLUS: INCREDIBLE IN- AND OUTSIDE.Mit dem neuen Lisa-Sterili sator verfolgt W&H konsequent sei-nen Kurs für noch mehr Anwenderfreundlichkeit und Sicherheit. Innen bietet der neue W&H-Sterilisator eine Fülle an innovativen Technologien, die alle bisherigen Erfahrungen in Sachen Bedienbarkeit übertreffen. Dank integrierter künstlicher Intelli-genz verwandelt die neue Lisa-Generation hochwertige Typ-B-Sterilisation in ein hocheffizientes, sicheres Verfahren. Von außen überzeugt Lisa mit perfektem ergonomischen Design.

Mit der verbesserten patentierten Eco Dry + Technologie sorgt die neue Lisa für ein noch wirtschaftlicheres Ergebnis. Lisa Eco Dry + passt die Trocknungszeit an die Menge der Beladung an. Das verringert die Zykluszeit, erhöht die Lebensdauer der In-strumente und optimiert den Energieverbrauch. Das bedeutet nicht nur eine signifikante Zeitersparnis während der Wieder-aufbereitung, sondern macht Lisa auch zur „grünen Lösung“ bei der täglichen Arbeit.

W&H DEUTSCHLAND GMBH Raiffeisenstr. 3b, 83410 Laufen/Obb., Tel.: 08682 896 70, Fax: 08682 896 711, [email protected], www.wh.com

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WATERPIK

INTERDENTALREINIGUNG MIT MUNDDUSCHEN – EINFACH UND SICHERDer Einsatz einer Munddusche – beispielsweise von Waterpik – für die Interdentalraumreinigung ist nicht nur einfach, sondern vor allem sicher: Es gibt keine Hinweise auf mögliche schädliche Effekte hin -sichtlich Attachment, Saumepithel oder Taschentiefe.1

So zeigten Studien unter anderem histologisch eine signifikante Entzündungsreduktion durch Mundduschen und kein Risiko für das Parodontalgewebe. Hinsichtlich subgingivaler Krankheitserreger wurde belegt, dass Mundduschen diese signifikant aus tiefen Zahnfleisch- taschen entfernen. Widerlegt wurde, dass Bakterien tiefer in die Taschen gespült werden. Mundduschen können zudem die Werte von Taschentiefe bei Sondierung und von klinischem Attachment signifikant verbessern. Die Sorge, dass Mundduschen die Schleimhaut angreifen, erwies sich als unbegründet1. 1 Jolkovsky DL et al. Compendium of Continuing Education in Dentistry 2015; 36(2):2–5. https://www.waterpik.com/oral-health/pro/clinical-research/ water-flosser-proven-safe-review-2015/

CHURCH & DWIGHT DEUTSCHLAND GMBH Hanauer Landstr. 291B, 60314 Frankfurt, Tel.: 0621 842597-0, Fax: 0621 842597-29, [email protected], www.waterpik.de

ORAL RECONSTRUCTION FOUNDATION

ORAL RECONSTRUCTION GLOBAL SYMPOSIUM 2020Im legendären New York Marriott Marquis findet vom 30. April bis 2. Mai 2020 das Oral Reconstruction Global Symposium unter dem Motto „20/20 Vision“ statt. Über 40 weltweit renommierte Referenten aus unterschiedlichen Disziplinen der Zahnmedizin beleuchten eine breite Palette aktueller Themen der oralen Implantologie und Gewe-beregeneration – darunter die neuesten Entwicklungen zur Behandlung der Extrak -tionsalveole in der ästhetischen Zone, zur State-of-the-Art-Geweberegeneration und langfristiger Nachhaltigkeit.

Ein wichtiger Bestandteil des dreitägigen Kongresses sind 16 Break-out Sessions. Prof. Dr. Stefan Fickl, Fürth, wird in einem der drei deutschsprachigen Workshops die Fragen zum Thema: „Implantate beim schweren Paro-Patienten – Was dürfen wir?“ erläutern. Dr. Christian Hammächer, Aachen, spricht über seine klinischen Erfahrungen mit dem neuen PROGRESSIVE-LINE Implantat, vom konventionellen Protokoll über die Sofortimplantation bis zur Sofortversorgung. Das Workshopthema von Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen, ist die Rezessionsdeckung mit der minimalinvasiven Tunneltechnik unter Einsatz der NovoMatrix, einer innovativen porcinen azellulären dermalen Matrix.

ORAL RECONSTRUCTION FOUNDATION, Margarethenstr. 38, 4053 Basel (Schweiz), Tel.: +41 61 565 41-51, Fax: -01, [email protected], www.orfoundation.org

DENTSPLY SIRONA

RÖNTGEN: KOSTENLOSE DEMOSDie Kampagne „Der erste Blick“ bietet kostenlose Live-Demos in der Praxis zu den leistungsstarken Röntgengeräten der Orthophos-Familie von Dent sply Sirona. Darüber hinaus können Zahnärzte von attraktiven Preisvorteilen beim Kauf eines Orthophos-Geräts profitieren. Orthophos S und Orthophos SL gehören zur neuesten Gene ration digitaler extraoraler Röntgengeräte. Sie bestechen durch eine außer- gewöhnliche Bild qualität und sind wegweisend dank Autofokus, Autopositionierung und DCS-Sen-sortechnologie (Direct Conversion Sensor). Anwender können bis Ende November die unverbindliche, etwa 30-minütige Produktdemonstra -tion anfordern. Zusätzlich erhalten die Praxen das kostenfreie Paket „Fit im Strahlenschutz“.

DENTSPLY SIRONA Fabrikstr. 31, 64625 Bensheim, Anmeldung zur Live-Demo: Tel.: 0621 4233-320, Fax: -579 oderwww.dentsplysirona.com/derersteblick

CP GABA

FLUORID GEGEN KARIESGrundlage der individuellen Kariesprophylaxe ist – neben gesunder Ernährung – die Ver-sorgung der Zähne mit Fluoriden. Es gilt: Karies prophylaxe ohne Fluoride ist wie Waschen ohne Wasser: Netter Versuch, aber ziemlich sinnlos. Zum zweimal täg-lichen Zähneputzen eignen sich fluorid-haltige Zahnpasten wie elmex KARIES-SCHUTZ PROFESSIONAL. Eine hoch -wirksame Ergänzung zum Schutz des Zahnschmelzes vor Säureangriffen ist die einmal wöchentliche Intensivfluori-dierung, zum Beispiel mit elmex gelée. Der Klassiker mit hochkonzentriertem Aminfluorid ist eine wichtige Säule der Karies prävention in Deutschland.

Weitere Informationen unter www.elmex.de

CP GABA GMBH Beim Strohhause 17, 20097 Hamburg, Tel.: 040 7319 0125,[email protected], www.cpgabaprofessional.de

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MARKT

PERMADENTAL

DIGITAL DESIGNED – UND DANN?Mit einem Fortbildungs-Event am 23. Oktober 2019 von 17:30 bis 21 Uhr präsentiert Permadental im Hyatt Regency im Medienhafen Düsseldorf eine inspirierende Veranstaltung für Zahnärzte. Im Fokus stehen zwei ineinandergreifende Themen: Teil 1 des Seminars konzentriert sich auf die faszinieren-den Möglichkeiten, Patienten schon vor Therapie -beginn mit permaView einen auch unter wirtschaft -lichen Aspekten überzeugenden digitalen Design -vorschlag zu präsentieren. Patrick Oosterwijk, Direktor Scientific Relations bei der Modern Dental Group, stellt in diesem praxisorientierten Vortrag nicht nur fachliche und wirtschaftliche Vorteile für die Zahnarztpraxis vor, er informiert auch über Indikationen, digitale Zielplanungen und den ein -fachen Workflow zwischen Praxis und Labor.

Im zweiten Teil des Seminars steht dann die optimale ästhetische Umsetzung des Design -vorschlags im Mittelpunkt. Mit welchen Mitteln kann das ästhetische Ziel beim Zahnersatz erreicht werden? Diese Frage beantwortet Prof. Dr. Peter Pospiech, Leiter der Vorklinik und stellvertretender Leiter der Abteilung für Zahnärztliche Prothetik an der Charité Berlin. Die Teil nahmegebühr beträgt 49 Euro pro Person inklusive Verpflegung und Mehrwertsteuer – Anmeldedaten siehe unten.

PERMADENTAL GMBH Marie-Curie-Str. 1, 46446 Emmerich, Tel.: 0800 737 000 737, [email protected], www.permadental.de/campus-2

DENTALTRADE

NATÜRLICHE ERGEBNISSE MIT DEM NEUEN MULTILAYER-ZIRKONHochwertig, präzise, ästhetisch: Das Multilayer-Zirkon DD cubeX2 ML mit nahtlos ineinander verlaufenden Farbnuancen von zervikal zu inzisal simuliert einen natürlichen Farbverlauf und verleiht dem daraus gefertigten Zahnersatz das Aussehen eines echten Zahns. Es ist in acht VITA-Zahnfarben erhältlich und bietet die gleichen positiven Eigenschaften wie Vollzirkon: Ein Höchstmaß an Präzi -sion und Passgenauigkeit bei der Fräsung des Zahnersatzes, eine geringe Wärmeleitfähigkeit, eine starke Festigkeit und hohe Bio-kompatibilität – Patienten zeigen so gut wie keine allergischen Reaktionen beziehungsweise Abstoßungsreaktionen auf den Zahnersatz. Aufgrund der großen Nachfrage hat das Bremer Unter-nehmen dentaltrade das hochwertige und flexibel einsetzbare Zirkon nun dauerhaft ins Sortiment genommen.

DENTALTRADE GMBH Grazer Str. 8, 28359 Bremen, Tel.: 0421 247 147-70, Fax: 0421 247 147-9, [email protected], www.dentaltrade-zahnersatz.de

DENTSPLY SIRONA

MULTITALENT SMARTLITE PRODie zukunftsweisende LED-Lampe SmartLite Pro von Dentsply Sirona ist aufgrund ihres multifunktionalen Designs für ver-schiedene klinische Indikationen einsetzbar.

Das edle Metallgehäuse im „Pen-Style“-Design und ein optimiertes klinisches Leistungsprofil machen sie als Polymerisationslampe zu einem unverzichtbaren Teil der

Füllungstherapie: Die um 360 Grad drehbaren Aufsätze und das Kopfstück mit seinen vier Hochleistungs-LEDs garantieren einen optimalen klinischen Zugang. Der aktive Durchmesser des Lichtaustrittsfensters von zehn Millimetern und der exzellent gebündelte Lichtstrahl sor-gen auch bei größeren und tiefen Restaurationen für eine

sichere Polymerisation. Der einfach auswechsel -bare Transilluminationsaufsatz dient zudem der Diagnose von Schmelzrissen, Approximal-karies und dem Auffinden von Wurzelkanal -eingängen.

DENTSPLY SIRONA Fabrikstr. 31, 64625 Bensheim, Tel.: 06251 16-0, www.dentsplysirona.com

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KOMET DENTAL

PERFEKTES FINISH IM APPROXIMALBEREICHBesonders schallaffine Praxen wird die folgende Nachricht freuen: Die Veneer-Finisher sind jetzt ergänzend zum Perfect Veneer Preparations (PVP) Set erhältlich. Zur Erinnerung: Die zehn Instrumente im PVP-Set – formkongruent von der Tiefenmarkierung bis zur Finitur – decken sämtliche Formen von Frontzahnveneers ab.

Wenn eine Extension der Veneers nach approximal und inzisal erfolgt, kommt bei rotierender Arbeitsweise die Kernfigur 868, der konische, ellipsoidal abgerundete Diamantschleifer zum Einsatz. Das ist aufgrund der Nähe zum Nachbarzahn aber höchst anspruchsvoll. Deshalb sollte das abschließende Finish besser mit Schall erfolgen: Die VeneerFinisher entsprechen in der Form den Diamantschleifern, sind aber der Länge nach halbiert. Das verhindert sicher die Verletzung des Nachbarzahns, liefert einen feinen Rand und ideale approximale Geometrien.

Die VeneerFinisher sind also ein wunderbares Hilfsmittel, um die Approximal-flächen perfekt zu finieren. Um sowohl mesiale als auch distale Flächen zu erreichen, stehen zwei Versionen (SF8868L bzw. SF8868R) zur Verfügung.

KOMET DENTAL/GEBR. BRASSELER GMBH & CO. KG,Trophagener Weg 25, 32657 Lemgo, Tel.: 05261 701-700,Fax: -289, [email protected], www.kometdental.de

DÜRR DENTAL

NEUE INTRAORALKAMERA VISTACAM IX HD SMARTDas Traditionsunternehmen Dürr Dental aus Bietigheim präsentiert eine weitere innovative Intraoralkamera zur Diagnoseunter -stützung. VistaCam iX HD Smart punktet durch echte HD-Auflösung und eine neue, verbesserte Optik. Gestochen scharfe Aufnahmen macht sie dank des integrierten Schärfefilters. Mit derim Paket enthaltenen Imaging-Software ist die Intraoralkamera perfekt in den digitalen Praxisworkflow eingebunden.

Mit ihrem schlanken, abgerundeten Kopf ermöglicht die Kamera einen leichten Zugang auch zu den hinteren Molaren. Auffallend sind auch das angenehme Gewicht und das ergonomische, ästhetische Design. VistaCam iX HD Smart ist mit einem Autofokus für Makro-, intra- und extraorale Aufnahmen ausgestattet. Bereits mit dem Standard-Kamerakopf kann ein breites Spektrum von Aufnahmen (Makro bis extraoral) in echter HD-Qualität abgebildet werden. Zum Multitalent wird sie durch den Proof- und Proxi-Wechselkopf. Der Proof-Wechselkopf erlaubt mittels Fluoreszenz die Diagnoseunterstützung bei Okklusal- und Glattflächen-karies und visualisiert Plaque ohne zusätzliche Färbemittel. Das Multikopf-Kamerasystem ist sowohl in der Patientenberatung als auch bei der Diagnoseunterstützung eine echte Bereicherung für jede Praxis.

DÜRR DENTAL SE, Höpfigheimer Str. 17, 74321 Bietigheim-Bissingen, Tel.: 07142 705 0, [email protected], www.duerrdental.com

IVOCLAR VIVADENT

VERSIEGLER HELIOSEAL F PLUSHelioseal F Plus, der Fissurenversiegler von Ivoclar Vivadent, unterstützt die Karies -prävention: Der neue Versiegler ist fließ -fähig und lässt sich optimal auf komplexen Oberflächen – auch im Oberkiefer – vertei-len. Der dichte Randschluss bietet einen effektiven Schutz gegen kariogene Keime. Feinkörnige Füllstoffe sorgen für eine glatte Versiegler-Oberfläche.

Die handliche Spritze erlaubt präzises Dosie-ren und punktgenaues Applizieren von Helioseal F Plus. Die feine Kanüle begünstigt das schnelle, exakte Aufbringen in die Fissur. Mithilfe einer geeigneten Polymerisations-lampe wie Bluephase Style oder Bluephase G4 von Ivoclar Vivadent lässt sich der Versiegler in nur zehn Sekunden aushärten.

IVOCLAR VIVADENT AGBendererstr. 2, 9494 Schaan, Liechtenstein Tel.: +423 235 35 35, Fax: +423 235 33 60 [email protected], www.ivoclarvivadent.com

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JOHNSON & JOHNSON

ZUSATZNUTZEN AUCH FÜR SENIORENIntakte Zähne und ein gesunder Mundraum sind wichtige Faktoren für die Gesamtgesundheit, insbesondere im höhe-ren Alter. Viele Senioren tun sich allerdings immer schwerer damit, eine effektive mechanische Mundhygienepflege zu be-treiben. Umso sinnvoller ist daher das zusätzliche Spülen mit Mundspülungen mit antibakterieller Wirkung: Einfach in der Handhabung, unterstützen sie eingeschränkte Personen in der täglichen Mundhygiene und entfernen Plaque dort, wo die mechanische Reinigung nur unzureichend ausge-führt wurde. Die in Listerine-Mundspülungen enthaltenen lipophilen ätherischen Öle lockern und lösen den verbliebe-nen Biofilm.1, 2 Wird eine Mundspülung zusammen mit Zahn-bürste und Interdentalbürste angewandt, verringert sich der Plaqueindex signifikant im Ver-gleich zu mechanischer Reinigung allein.3 Die häusliche Prophylaxe wird so für Senioren gewinnbringend er-gänzt.1 Sharma N et al. Adjunctive benefit of an essential oil-containing mouthrinse in reducing plaque and gingivitis in patients who brush and floss regularly: a sixmonth study. J Am Dent Assoc 2004; 135(4): 496–504. 2 Fine DH et al. Effect of an essential oil-containing antiseptic mouthrinse on plaque and salivary Streptococcus mutans levels. J Clin Peri-odontol 2000; 27: 157–161. 3 Araujo M W B, Charles C A, Weinstein R B et al. Meta-analysis of the effect of an essential oil-containing mouthrinse on gingivitis and plaque. J Am Dent Assoc 2015; 146: 610–622

JOHNSON & JOHNSON GMBH Johnson & Johnson Platz, 41470 Neuss, Tel.: 02137 936 0, Fax: 02137 936 2333, www.jnjgermany.de, www.listerine.de

KURARAY NORITAKE

BEFESTIGUNGSKOMPOSIT OHNE PRIMENKuraray Noritake Dental bringt ein in seiner Art einzigartiges, selbstadhäsives Befestigungskomposit auf den Markt. Eine Neuheit auf dem Dentalmarkt – PANAVIA SA Cement Universal. Das Befestigungskom-posit enthält einen einzigartigen Silanhaftvermittler, das LCSi-Monomer, und bietet somit starke und dauer-hafte chemische Haftung an nahezu allen Materialien ohne separate Primer: Metall, Zirkon, Komposit, Hybrid-keramik und sogar Glas- und Lithiumdisilikatkeramik. Darüber hinaus sorgen hohe Konzentra tionen des ur-sprünglichen MDP-Monomers für eine erhöhte chemi-sche Haftung mit Nicht-Edelmetall, Dentin und Zahn-schmelz. Kein Primen, so einfach wie nie zuvor und wirklich universal.

KURARAY EUROPE GMBH Philipps-Reis-Str. 4, 65795 Hattersheim, Tel.: 069 305 358 35,Fax: 069 305 983 5835, www.kuraraynoritake.eu

DMG

INITIATIVE DENTAMILEDie Initiative DentaMile von DMG möchte Anwender dabei unterstützen, die Möglichkeiten des digitalen Workflows voll auszunutzen. Ziel ist ein Arbeitsprozess ohne Technikbarrieren, der alle Beteiligten einbezieht: Zahnärzte, Zahntechniker, Dentallabore, Kliniken und nicht zuletzt den Patienten.

Um aktiv mitzuwirken, kann man sich unter DentaMile.com registrieren und Teil der DentaMile Community werden. Ausgewählte Mitglieder konnten z. B. kürzlich beim ersten Denta Mile Lab einen exklusiven Einblick in den aktuellen Stand der Entwicklungsarbeit erhalten.

Mehr Info und Anmeldung auf www.DentaMile.com

DMG Elbgaustr. 248, 22547 Hamburg, Tel.: 0800 364 42 62 (kostenfrei), [email protected], www.dmg-dental.com, www.facebook.com/dmgdental

VOCO

KARIESPROPHYLAXE MIT FLUORIDIN N 5Seit Juli 2019 ist die Zahnschmelzhärtung mittels Fluoridlack für Kinder zwischen dem 6. und 34. Lebensmonat Kassen -leistung. Fluoridin N 5 von VOCO ist als Arzneimittel zur Kariesprophylaxe für gruppen- und individualprophylaktische Maßnahmen zugelassen. Die Dentalsuspension enthält 5 % Natriumfluorid, und schon mit einem hauchdünnen Auftrag wird eine Langzeit-Depotwirkung durch gebildetes Calcium-fluorid erzielt. Die nachhaltig karieshemmende Wirkung ist wissenschaftlich erwiesen.

Die hohe Feuchtigkeitstoleranz und die sehr gute Benetzbar-keit sichern eine zuverlässige Haftung auch auf feuchten und schwer zugänglichen Oberflächen. Das sorgt für optimale Ergebnisse und beste Benutzerfreundlichkeit selbst bei den Jüngsten. Weiterer Produktvorteil ist das für Kinder angenehme fruchtige Himbeeraroma.

VOCO GMBH Anton-Flettner-Str. 1–3, 27472 Cuxhaven,Tel.: 04721 7190, Fax: 04721 719 109, [email protected], www.voco.dental

MARKT

DEUTSCHER ÄRZTEVERLAG | DENTAL MAGAZIN | 2019;37(7) | 57

PRAXISMANAGEMENT

Vertragszahnarzt: Optionen mit der ZulassungLaut eines aktuellen Urteils des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg vom 07. Juni 2019 (L 24 KA 39/17) haben Ver-tragszahnärzte neben der vollen Zulassung keinen Anspruch auf eine weitere halbe Zulassung. Es gibt jedoch andere Mög-lichkeiten, um an zwei Standorten zu arbeiten. Gleichzeitig mit dem Antrag auf Zulassung hat der Zahnarzt die Möglich-keit, gemäß § 18 Abs. 1 lit c eine Erklärung abzugeben, mit dem er seinen Versorgungsauftrag auf die Hälfte beschränkt. Warum aber sollte der Zahnarzt seinen Versorgungsauftrag auf die Hälfte beschränken?

Zunächst ist natürlich denkbar, dass ein Vertragszahnarzt oder eine Vertragszahnärztin die Tätigkeit nicht in Vollzeit ausüben möchte. Zwar ist in der vertragszahnärztlichen Versorgung, anders als bei den Humanmedizinern, keine Mindestteilnahmeverpflichtung in der Zulassungsverordnung geregelt. Gleichwohl aber gehen die KZV-en davon aus, dass Zahnärzte mit voller Zulassung ihren Versorgungsauftrag regelmäßig mit jedenfalls 25 Stunden pro Woche zu erfüllen haben. Will ein Zahnarzt in geringerem Umfang an der Ver-sorgung teilnehmen, müsste er den Versorgungsauftrag ei-gentlich entsprechend beschränken, wenngleich die Kassen-zahnärztlichen Vereinigungen es derzeit nach den Erfahrun-gen des Autors nicht sanktionieren, wenn ein Zahnarzt trotz vollem Versorgungsauftrag weniger als 25 oder 20 Stunden die Woche arbeitet.

In dem ausführlichen Online-Beitrag von Rechtsanwalt Jens-Peter Jahn, Köln, erfahren Sie alle Optionen der Modifizierung der Zulassung als Vertragszahnarzt und der Möglichkeit, an zwei Standorten zu arbeiten.

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PRAXISMANAGEMENT

ZULASSUNG ALS VERTRAGSZAHNARZTScannen Sie den QR-Code mit Ihrem Smart - phone und lesen Sie den ausführlichen Beitrag „Vollzu lassung, halbe Zulassung oder gar mehr?“ von RA Jens-Peter Jahn im Praxismanagement- Bereich auf dentalmagazin.de.

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IMPRESSUM/INSERENTENVERZEICHNIS

3M Deutschland GmbH Seite 41.....................................................................

bredent medical GmbH & Co. KG Seite 35.....................................................

CAMLOG Vertriebs GmbH Seite 19.................................................................

Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH Seite 51........................................

CHURCH & DWIGHT DEUTSCHLAND GmbH Seite 39..................................

CP Gaba GmbH Seite 49...................................................................................

dentaltrade GmbH Titelseitenteaser..............................................................

Dentsply Sirona Deutschland GmbH Seite 29 und 43..................................

Deutscher Ärzteverlag GmbH 3. Umschlagseite...........................................

DMG Dental-Material GmbH 2. Umschlagseite..............................................

Dürr Dental SE Seite 05....................................................................................

Henry Schein Dental Deutschland GmbH Seite 45.......................................

IPI GmbH Privatinstitut für Parodontologie

und Implantologie GmbH Seite 31................................................................

Johnson & Johnson GmbH 4. Umschlagseite.................................................

Komet Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG Seite 21...........................................

Kuraray Europe GmbH Seite 27.......................................................................

medentis medical GmbH Seite 23..................................................................

Permadental B.V. Seite 09.................................................................................

Steinbeis-Transfer-Institut Seite 57................................................................

Straumann GmbH Seite 13..............................................................................

Vita Zahnfabrik H. Rauter GmbH & Co. KG Seite 47.....................................

Voco GmbH Seite 17.........................................................................................

W & H Deutschland GmbH Seite 37...............................................................

Titelseite

Ivoclar Vivadent GmbH

INSERENTENVERZEICHNIS

Herausgeber: Deutscher Ärzteverlag GmbH

Anschrift der Redaktion: Redaktion Dental Magazin Deutscher Ärzteverlag GmbH Postfach 40 02 65, 50832 Köln Dieselstraße 2, 50859 Köln

Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Michael Hülsmann, Göttingen Dr. Gerhard Iglhaut, Memmingen Prof. Dr. Dr. Norbert Krämer, Gießen Prof. Dr. Martin Lorenzoni, Graz Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen

Fachmedizinische Beratung: Dr. med. dent. Jörg K. Krieger

Redaktion: Bernd Schunk (Redaktionsleitung) [email protected]

Anne Barfuß (ab) Tel. +49 2234 7011-517 Fax +49 2234 7011-6517 [email protected]

Martin A. Reinhart, Sven Skupin

Redaktionelle Mitarbeit: Barbara Walter

Korrektorat: Thomas Volmert, Köln

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Auflage lt. II/2019 Druckauflage 23.200 Ex. Verbreitete Auflage 22.712 Ex.

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37. Jahrgang

ISSN: 0176-7291 (print) / ISSN: 2190-8001 (online)

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