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VIVAWEST- Mehrgenerationenquartier „Johanniskirchgärten“ Essen-Altenessen Beispielsammlung zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ Der „Garten der Generationen“ bietet vielfältige Möglichkeiten zur nachbarschaftlichen Begegnung – das bepflanzte Wasserbecken setzt einen attraktiven Akzent. Foto: VIVAWEST Wohnen, Adrian Bedoy

Der „Garten der Generationen“ bietet vielfältige Möglichkeiten zur ... · 2017. 8. 8. · Begegnung. bare Wasserführung und die Wasserbecken die Bewohner für das Thema Umwelt

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Page 1: Der „Garten der Generationen“ bietet vielfältige Möglichkeiten zur ... · 2017. 8. 8. · Begegnung. bare Wasserführung und die Wasserbecken die Bewohner für das Thema Umwelt

VIVAWEST-Mehrgenerationenquartier

„Johanniskirchgärten“Essen-Altenessen

Beispielsammlung zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“

Der „Garten der Generationen“ bietet vielfältige Möglichkeiten zur nachbarschaftlichen Begegnung – das bepflanzte Wasserbecken setzt einen attraktiven Akzent. Foto: VIVAWEST Wohnen, Adrian Bedoy

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„Wasser in der Stadt von morgen“ – VIVAWEST -Mehrgenerationenquartier, Essen-Altenessen

Wohnumfeldverbesserung durch Regenwasser­management im Mehrgenerationenquartier

Eine Gartenanlage mit offener Wasserfläche in den Innenhöfen des Mehrgenerationenquartiers. Foto: VIVAWEST Wohnen, Dirk Bannert

Projektstichworte:• Mehrgenerationenquartier• RegenwassermanagementbeiNeuanlage• Wohnbaufläche• Wohngebiet,Bestand/Modernisierung• Wohnumfeldverbesserung

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„Wasser in der Stadt von morgen“ – VIVAWEST -Mehrgenerationenquartier, Essen-Altenessen

Projektort

Die rund 3 ha große Wohnbaufläche des Mehrgeneratio­nenquartiers rund um den Bausemshorst, die Wolbeck- und die Johanniskirchstraße liegt in Essen-Altenessen.

Ausgangssituation und Zielsetzung

Bereits 2007 startete VIVAWEST das zukunftsträchtige Projekt des Mehrgenerationenquartiers im Essener Stadtteil Altenes-sen. In vier Bauabschnitten wurde ein historisch gewachsenes Wohngebiet aus den 40er-Jahren durch Modernisierung und Neubau mit Blick auf den demografischen Wandel zu ei-nem vielfältigen Wohnquartier für alle Generationen ausgebaut.

Karte: Google Maps

Ein umweltfreundliches Regenwasserkonzept setzte in den ersten drei Bauabschnitten gestalterische Akzente und sorgt für eine deutliche Wohnumfeldverbesserung und ein gesun-des Mikroklima. Die Mieter profitieren zudem von niedrigeren Mietnebenkosten, da keine Abwassergebühren für das Regen-wasser anfallen.

RegenwassermanagementbeiNeuanlage: Was genau wurde geplant und umgesetzt?

Die ersten beiden Bauabschnitte waren 2009 bzw. 2011 fertig-gestellt, der dritte Bauabschnitt war im Mai 2014 einzugsbereit. Dabei wurden 12 Gebäude modernisiert und neun Neubauten erstellt. Insgesamt entstanden 99 neue Wohneinheiten für ver-

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„Wasser in der Stadt von morgen“ – VIVAWEST -Mehrgenerationenquartier, Essen-Altenessen

Die Bepflanzung sorgt für ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild der Wasserflächen. Foto: VIVAWEST Wohnen, Adrian Bedoy

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„Wasser in der Stadt von morgen“ – VIVAWEST -Mehrgenerationenquartier, Essen-Altenessen

schiedene Alters- und Zielgruppen, die in lebendiger Nachbar-schaft Tür an Tür leben. Die Regenwasserbewirtschaftung fand bei allen Neubauten Anwendung und sorgt für gestalterische Highlights im „Garten der Generationen“ – einem gemein-schaftlichen Freiraumbereich mit vielfältigen Angeboten zur nachbarschaftlichen Begegnung. Regenwasser wird in flache Mulden auf dem Gelände geleitet, in denen es versickern kann. Von den Dächern gelangt es durch offene Bodenrinnen in ein bepflanztes Wasserbecken. Dieser Dauerstaubereich und die angrenzenden Versickerungsflächen gestalten die Siedlung auf ganz besondere Art und Weise. Ein weiteres Plus: Das Regen-wasser wird so dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt.

Im vierten und letzten Bauabschnitt entstehen nun zehn Einfa-milienhäuser (Kettenhäuser nach dem Prinzip „Haus – Garage –Haus“), die aufgrund der Bodenverhältnisse auf den Grund-stücken nicht in das Regenwasserkonzept einbezogen werden können.

Insgesamt ließen sich ca. 60 % von dem rund 3 ha großen Areal in die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung integrie-ren – die Innenhöfe sowie neue Garagenhöfe im Außenbereich – und damit ca. 12.240 Kubikmeter Wasser pro Jahr von der Kanalisation fernhalten.

Das Projekt konnte Fördermittel des Landes in Höhe von 6 Euro pro Quadratmeter Abkopplung im Rahmen der „Förde-rung der Versickerung und Ableitung von Niederschlagswasser oder Fremdwasser im wasserwirtschaftlichen Einzugsgebiet der Emscher“ in Anspruch nehmen. Die Stadt Essen hat das Vorhaben – unter der Federführung des damaligen Amts für Umweltschutz (heute Umweltamt) – mit der Unteren Wasser-behörde und der Koordinierungsstelle Entwässerung begleitet. 2009 wurde der erste Bauabschnitt mit dem „Wasserzeichen“ der EMScHERGENoSSENScHAFT ausgezeichnet.

Welche Erfahrungen wurden gemacht?

Die Bewohnerstruktur des Quartiers hat sich nach den Bau-maßnahmen aufgrund der nun sehr unterschiedlichen Woh-nungstypen deutlich verändert. Diese spiegeln die differenzier-ten Bedürfnisse der heutigen Gesellschaft wider: vom Single und Paar bis zur Familie, vom Senior über das Paar mittleren Alters bis hin zum Berufsanfänger. Der Nutzen der Regenwas-serbewirtschaftung wurde von VIVAWEST Wohnen in einem Infoschreiben an die Mieter kommuniziert. Hier kamen auch besondere Anforderungen wie beispielsweise der nötige Ver-zicht auf bestimmte Reinigungsmittel zur Sprache. Im Dialog mit den Mietern wurde immer wieder deutlich, dass die sicht-

Das „Wasserzeichen“ weist auf das Regenwasserprojekt hin. Foto: EMScHERGENoSSENScHAFT, Ulrike Raasch

Das frisch angelegte Wasserbecken noch ohne Bepflanzung. Foto: EMScHERGENoSSENScHAFT, Ulrike Raasch

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„Wasser in der Stadt von morgen“ – VIVAWEST -Mehrgenerationenquartier, Essen-Altenessen

Wichtige Erfolgsfaktoren

VIVAWEST ist es gelungen, mit einem breiten Mix an Wohn-raum Menschen verschiedener Generationen und in unter-schiedlichen Lebenslagen anzusprechen. Der soziale Nut-zen des Mehrgenerationenansatzes ist deutlich spürbar: Die Nachbarschaft ist laut Aussagen der Mieter sehr harmonisch. Jeder hilft jedem, man kennt sich untereinander. Dazu trägt auch maßgeblich der vielseitig gestaltete Innenhof mit den reizvollen Elementen der Regenwasserbewirtschaftung bei. Spielflächen, zahlreiche Sitzgelegenheiten und der Nachbar-schaftstreff bieten den Bewohnern gern genutzte orte der Begegnung.

bare Wasserführung und die Wasserbecken die Bewohner für das Thema Umwelt sensibilisieren.

Im Laufe der Zeit galt es, einige Wasserfallleitungen und offene Rinnen anzupassen, damit das Wasser auch bei starken Re-genfällen gut geführt wird.

Eine wichtige Rolle kommt zudem der Bepflanzung der Was-serbecken zu: Bei jedem neuen Bauabschnitt klagten die Be-wohner in der ersten Zeit, in der die Pflanzen noch nicht sehr groß waren, über ein hohes Mückenaufkommen. Nach dem Einwachsen gab sich das jeweils – die Filterwirkung der Pflan-zen funktionierte dann optimal.

Vom Becken im Hintergrund erreicht das Wasser je nach Regenintensität Schritt für Schritt die Versickerungsmulden im Rasen. Foto: EMScHERGENoSSENScHAFT, Ulrike Raasch

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„Wasser in der Stadt von morgen“ – VIVAWEST -Mehrgenerationenquartier, Essen-Altenessen

Quellen/Kontakt

EMScHERGENoSSENScHAFT Ulrike RaaschKronprinzenstraße 2445128 EssenTel.: 0201/104-3118E-Mail: [email protected]

Vivawest Wohnen GmbHMichel Raimo FamulickiNordsternplatz 1 45899 GelsenkirchenTel.: 0209/380 131 78E-Mail: [email protected]

Bauministerium NRW: Urbanes Grün – Konzepte und Instrumente, S. 35

EMScHERGENoSSENScHAFT: www.emscher-regen.de, letzter Zugriff: 30.11.2015

Vivawest Wohnen GmbH: www.vivawest.de, letzter Zugriff: 30.11.2015

Impressum

HerausgeberEMScHERGENoSSENScHAFTKronprinzenstraße 2445128 EssenTel.: 0201/104-0www.eglv.de

Redaktion EMScHERGENoSSENScHAFTStabsstelle Emscher-Lippe-Zukunft:Ralf Schumacher, Thomas Heiser

Abteilung Wasserwirtschaft:Ulrike Raasch

KoMMUNIKATIoNSBÜRowww.kommunikationsbuero-hh.de

Entwurf/grafische UmsetzungEMScHERGENoSSENScHAFTAbteilung Kommunikation:Till Möller / Michael Walkstein

Weitere Informationen erhalten Sie bei:EMScHERGENoSSENScHAFTStabsstelle Emscher-Lippe-ZukunftKronprinzenstraße 2445128 Essen

Ralf Schumacher StabsstellenleiterTel.: 0201/[email protected]

Thomas HeiserTel.: 0201/[email protected]

Abteilung Wasserwirtschaft:Brigitte SpenglerLeiterin Regenwasserbewirtschaftung Tel.: 0201/[email protected]

Ulrike RaaschTel.: 0201/[email protected]

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