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Der AutorKurt Tepperwein, geboren 1932 in Lobenstein, war erfolg-reicher Unternehmer, ehe er sich 1973 aus dem Wirtschafts-leben zurückzog. Er wurde Heilpraktiker und Forscher aufdem Gebiet der wahren Ursachen von Krankheit und Leid.Er lehrte an verschiedenen internationalen Institutionen,seit 1997 ist er Dozent an der Internationalen Akademie der Wis-senschaften. Er gilt als einer der bekanntesten LebenslehrerEuropas. Kurt Tepperwein ist Autor von mehr als 50 Bü-chern, Audiotapes und CDs. Wenn er sich nicht auf Vor-tragsreise befindet, lebt der Autor auf Teneriffa.

KURT TEPPERWEIN

Wirksambeten

Göttliche Energieerbitten und empfangen

WILHELM HEYNE VERLAGMÜNCHEN

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100

Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier

Holmen Book Cream liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden.

Taschenbucherstausgabe 8/2010

Copyright © 2007 by Integral Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Printed in Germany 2010Redaktion: Sylvia Hitzler

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, MünchenUmschlagmotiv: © Andrea Barth/Guter Punkt, München

Herstellung: Helga SchörnigSatz: Christine Roithner Verlagsservice, BreitenaichDruck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 978-3-453-70151-9

http://www.heyne.de

Zert.-Nr. SGS-COC-001940

Inhalt

1 Einführungsgedanken . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Gott und die Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . 173 Der Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 Wie man Glaubenskraft gewinnt und

im täglichen Leben anwendet . . . . . . . . . 315 Die drei Stufen der Annäherung

an Gott . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376 Gott und Gebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 Herr, lehre uns beten! . . . . . . . . . . . . . . . 458 Die Dauer eines Gebetes . . . . . . . . . . . . . 559 Der Ort für ein Gebet . . . . . . . . . . . . . . . 57

10 Die sieben Schritte zu einem wirksamen Gebet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

11 Die verschiedenen Gebete . . . . . . . . . . . 7112 Das Vaterunser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8913 Warum die meisten Gebete nicht

erhört werden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11114 »Gebetsbuchführung« . . . . . . . . . . . . . . . 12115 ANHANG 1: Arbeitsblätter zur

Gebetsbuchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . 12716 ANHANG 2: Gebete . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

1 Einführungsgedanken

Es gibt wohl keinen religiösen Brauch, der so all-gemein anerkannt ist und doch so wenig verstan-den wird wie das Gebet. Jeder, den Sie fragen,wird Ihnen sagen, dass er schon Antwort auf Ge-bete erhalten hat. Ungeachtet ihrer gesellschaft-lichen Stellung, ihrer Nationalität, ihrer Haut-farbe oder ihres Glaubens haben alle Menschendiese eindeutige Aufeinanderfolge von Bitte undErfüllung, die mit dem Wort Gebet umschriebenwird, erfahren. Ein Mann betet vielleicht umGeld, und der Postbote bringt ihm die benötigteSumme. Eine Frau betet um eine neue, besserbezahlte Stellung, und sie erhält auf ihre Bewer-bung hin eine Zusage von dem angeschriebenenUnternehmen.

Andererseits finden sich aber auch Beweise fürGebete, die offenbar unbeantwortet bleiben. Esgibt Menschen, die den Hungertod sterben, dasKind, das trotz der flehentlichen Gebete seinerEltern nicht überlebt.

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Jedes Studium des Gebets wird Widersprücheund viele seltsame, verwirrende Tatsachen auf-decken. Ein belangloses Gebet findet Erfüllung,aber ein inniges Gebet in einer wichtigen Angele-genheit nicht. Ein leichtes Leiden wird gelindert,während das verzweifelte Flehen um die Gesun-dung eines geliebten Menschen nicht erhört wird.

An erster Stelle steht das Gebet um körperliche Be-lange oder um materielle Unterstützung. Ganz allgemeinkann man es als die Bitte an ein Wesen definieren,von dem man annimmt, dass es in der Lage sei so-wie die Macht und die Fähigkeit habe, die Bitte zuerfüllen.

Wenn wir ein Gebet sprechen, an wen richtet essich? Da die meisten Gebete irgendeine Art vonphysischer Besserung oder materieller Unterstüt-zung erhoffen, sind nur sehr wenige von ihnentatsächlich an Gott gerichtet. Gewöhnlich habendie meisten Menschen etwas Hemmungen davor,um materielle Vorteile zu bitten, und wenden sichmit einem solch irdischen Anliegen nur ungern anGott selbst. Zudem war ein großer Teil der religiö-sen Lehren der vergangenen zweitausend Jahredarauf ausgerichtet, in den Menschen Furcht vorGott und ein Gefühl des Getrenntseins von ihmzu erzeugen. So empfindet die große Mehrheitder Menschen Gott als teilnahmslos und weit ent-rückt, ähnlich wie den Präsidenten einer Gesell-

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schaft oder den Direktor einer internationalenBankengruppe. Viele meinen deshalb, ihre Gebe-te könnten Gott nicht erreichen, und beten des-halb zu einer Wesenheit, die ihnen erreichbarererscheint. Zudem glauben sie, dass ein solchesWesen, wie zum Beispiel ein Heiliger, sich viel-leicht verständnisvoller und toleranter gegenüberden menschlichen Schwächen zeigt, die hinter derBitte stehen.

Fromme Menschen in China und Japan betenzu Buddha, in Russland zum heiligen Sergius, inItalien zum heiligen Antonius, in Amerika zur hei-ligen Theresa. In islamischen Ländern beten sie zuMohammed und in allen Teilen der christlichenWelt zur Heiligen Familie, zu Jesus, Josef und derMutter Maria. Tatsächlich gibt es Hunderte vonWesen in allen Religionen, an die täglich Bittenund Gebete ergehen in der Hoffnung, dass sie dieRechtmäßigkeit der Ersuche anerkennen, die Mo-tive des Bittstellers verstehen und wohlwollendbeurteilen und ihre Macht sowie ihren Einflusseinsetzen, um bei der Beschaffung der erbetenenmateriellen Dinge zu helfen.

Wir sehen also, dass die erste und am weitestenverbreitete Art von Gebet, die Bitte um materiel-le Vorteile, weniger an Gott gerichtet wird, son-dern weitaus häufiger an irgendeine andere We-senheit, von welcher der Bittsteller glaubt, dass sie

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den Wunsch zu erfüllen imstande sei, vielleichtsogar zur Erfüllung überredet werden könne.

Wenn wir den Gedanken eines solchen Bittstel-lers auf den Grund gehen und ihn fragen: »Warumhast du zum heiligen Antonius und nicht direkt zuGott gebetet?«, dann wird er möglicherweise ant-worten: »Der heilige Antonius war selbst einmalarm und kann deshalb verstehen, wie sehr ich die-ses Geld brauche.« Und wenn wir uns bei jemandanderem erkundigen: »Warum hast du zur Mut-tergottes gebetet anstatt zu Gott selbst?«, dann hö-ren wir vielleicht als Antwort: »Die Muttergottesist eine Frau und wird verstehen, was ein Mannnicht verstehen kann.«

Wenn wir in die Herzen dieser Leute blicken,erkennen wir, wie kindlich ihre Gebete sind. Undwir beginnen zu verstehen, warum manche Gebe-te erhört werden und andere nicht. Die meistenMenschen haben kein rechtes Verständnis des Ge-bets. Sie sind wie Kinder, die ihre Eltern um dasbitten, was sie sich wünschen. Manchmal bekom-men sie es und manchmal nicht, aber sie wissennie genau, warum es sich so verhält.

Auf der nächsthöheren Ebene des Gebetes fin-den wir die Bitte um Erleuchtung, um Unterweisung,die einem Menschen in seinem Verlangen, Gott nä-herzukommen, helfen soll. Dies ist ein Wunsch,der fast immer an Gott oder an das höchste Wesen

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gerichtet wird. Menschen beten auf diese Weise,weil sie in sich die Sehnsucht nach Gott, dem Ur-sprung allen Seins, aufkeimen spüren. Allerdingspraktizieren sie das gewöhnlich auf unterschied-lichen Ebenen des Verständnisses.

Einer bittet vielleicht um Hilfe in moralischenoder religiösen Fragen, ein anderer um geistigesWachstum, ein Dritter fleht um die Kraft, Versu-chungen zu widerstehen, ein Vierter um Erkennt-nis und so weiter. Dies geschieht unaufhörlich aufder ganzen Welt.

Es steht uns nicht zu, die Qualität dieser Gebe-te zu beurteilen oder sie als gut oder schlecht ein-zustufen. Aber sie alle haben eines gemeinsam:Der Betende wendet sich an jemand anderen umHilfe. Damit gesteht er stillschweigend seine Un-fähigkeit ein, sich selbst zu helfen.

Eine völlig andere Qualität besitzen die Gebeteder Rosenkreuzer. Um diese zu verstehen, müssenwir zunächst begreifen, dass es sich hierbei um ei-nen wissenschaftlichen Vorgang handelt, der im-mer funktionieren wird, wenn alle Elemente inder richtigen Weise bereitgestellt werden. Miss-lingt er, dann bedeutet das, dass ein Element odermehrere Elemente gefehlt haben oder der Vor-gang nicht richtig durchgeführt wurde. Nehmenwir als einfaches Beispiel das Backen eines Ku-chens. Um einen solchen herzustellen, brauchen

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Sie Mehl, Wasser, Milch, Eier und Gewürze. Aberall diese Zutaten ergeben noch keinen Kuchen, so-lange Sie nicht wissen, wie und in welcher Rei-henfolge sie zu verarbeiten sind. Doch selbst wennSie alle Zutaten im korrekten Mengenverhältnisund in der richtigen Reihenfolge zusammenge-mischt haben, muss der entstandene Teig erstnoch gebacken werden. Und auch dafür sind Re-geln notwendig: Die Hitze muss stimmen und na-türlich die Dauer des Backvorganges. Ist die Hit-ze zu groß oder bleibt der Kuchen zu lange imOfen, brennt er an. Ist die Hitze zu gering oderder Kuchen zu kurz im Backofen, wird er zusam-menfallen und der Teig nicht durch sein. Sie sehenalso, dass neben der Auswahl der Zutaten nochsehr viel Wissen und Fertigkeit erforderlich ist,um einen guten Kuchen backen zu können.

Lassen Sie uns einmal die Misere eines jungenMannes untersuchen, der um Hilfe betete. Dieserjunge Mann hatte in seiner Firma eine unterbe-zahlte Anstellung. Er wünschte sich ein höheresEinkommen und die damit verbundenen besserenLebensumstände. Deshalb bat er seinen Meisterum Hilfe, woraufhin ihm dieser einen reichlichenZustrom an Energie sandte. Wie Sie und ich er-wartete dieser junge Mann aber als Antwort aufsein Gebet eine neue Stellung oder einen Geld-segen, sodass er den gewonnenen Energieschub

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gar nicht erkannte. Er spürte ihn zwar, brachte ihnaber nicht mit seinem Gebet in Zusammenhang.Jedoch er fühlte sich so gut, dass er sofort begann,einen Teil dieser Energie für Liebesaffären mitmehreren Mädchen zu verwenden. Die Mädchenverlangten natürlich viel Beachtung, sodass er sichbald mit allen möglichen Nebensächlichkeiten be-schäftigte, die für die Mädchen von Interesse, fürihn aber ohne wirkliche Bedeutung waren. Die ei-ne ging gern ins Theater, eine andere lieber inNachtclubs, die Dritte wollte Vorträge besuchen,die Vierte Popmusik hören und so weiter.

Inzwischen hatte die zusätzliche Energie denGeist des jungen Mannes angeregt, woraufhin ihmverschiedene sehr gute Ideen in den Sinn schossen,um zu Geld zu kommen. Jede dieser Ideen hätteihm ein Vermögen eingebracht, wenn er sie ver-wirklicht hätte. Aber er war zu sehr mit den jun-gen Damen beschäftigt und die erhaltene Energiebald vergeudet, sodass er nicht mehr genug übrighatte, um auch nur eine seiner Ideen zu realisie-ren. Als sich seine Stellung nicht auf wunderbareWeise veränderte, wie er es erwartet hatte, war derjunge Mann sehr enttäuscht. Er machte seinemMeister Vorwürfe, ihm nicht die Hilfe gesandt zuhaben, um die er so inbrünstig gebeten hatte.

Wenn wir zu Gott oder zu einem erhabenenWesen um Hilfe beten, müssen wir bereit sein,

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diese große Energie zu empfangen und in rich-tiger Weise auf das Objekt unserer Wünsche zulenken. Zunächst muss unser Aufnahmevermögengroß genug sein, um die erbetene Energiemengezu empfangen und zu erfassen. Haben wir danndie notwendige Dosis gespeichert, gilt es sorgsamdarauf zu achten, sie nicht töricht zu verschwen-den. Ein großer spiritueller Meister beschreibt diesfolgendermaßen:

»Die Menschen reden sehr viel von der Hilfe,die sie von uns erwarten. Wir wollen einmal dieFähigkeit dieser Menschen, unsere Hilfe anzuneh-men, analysieren. Jeder Mensch, der von Hilfeträumt, hat bereits die Richtung und das Ausmaßdieser Hilfe in selbstsüchtiger Weise bestimmt. Sowie ein Elefant in einem niedrigen Keller keinenPlatz finden würde, berücksichtigt der Hilfesu-chende weder das Ausmaß noch die Eignung derHilfe.«

Jedes Gebet kann sowohl an Gott als auch anein spirituelles Wesen gerichtet werden, von demwir überzeugt sind, dass es uns helfen kann. Gottwie auch diese Wesen zeigen sich immer bereit,uns in jeder ihnen möglichen Art und Weise zuunterstützen. Wir haben lediglich Schwierigkeitendamit, diese Hilfe zu empfangen und zu verwirk-lichen. Das ist ein Problem, das die meisten Men-schen ein Leben lang nicht zu lösen vermögen,

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sodass sie die ihnen zugedachte Hilfe gar nichtwahrnehmen.

Halten wir uns vor Augen: Wir leben und be-wegen uns in einer Sphäre der Energie. Unser ei-genes Wohlbefinden und unsere Fähigkeit, etwaszu erreichen, hängen davon ab, wie viel Energiewir zu erfassen in der Lage sind. Wenn wir voneinem über uns stehenden Wesen Hilfe erbittenund es antwortet, dann sendet es uns Energie. Esist unsere Aufgabe, diese Kraft dankbar zu emp-fangen und dann für unser angestrebtes Ziel ein-zusetzen.

Ich werde Ihnen das an einem einfachen Bei-spiel aufzeigen: Stellen Sie sich vor, Sie wollen einHaus kaufen, das 200 000 Euro kostet. Ihnen ste-hen aber nur 20 000 Euro zur Verfügung. Sie ge-hen also zu einem reichen Freund, erzählen ihmvon Ihren Plänen und bitten ihn um Unterstüt-zung. Weil er ein guter Freund ist, will er Ihnenauch tatsächlich unter die Arme greifen. Aber gibter Ihnen deshalb das Haus? Natürlich nicht, son-dern einen Scheck über 180 000 Euro, damit SieIhr Vorhaben in die Tat umsetzen können. Jetztbrauchen Sie nur den Scheck bei einer Bank ein-zulösen und das Haus mit dem Geld zu erwerben.

Nun nehmen wir einmal an, Sie seien nicht inder Lage, den Wert dieses Schecks zu erkennen,und sagen: »Ich habe um ein Haus gebeten und

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nur ein Stück Papier bekommen.« Und Sie werfenden Scheck ärgerlich fort. Oder Sie lösen ihn zwarein, geben das Geld aber dann für etwas anderesaus, für ein neues Auto, schöne Kleidung, eineKreuzfahrt oder dergleichen. Das Haus aber ge-hört Ihnen immer noch nicht, weil Sie den Schecknicht als Grundlage für dessen Erwerb erkannthaben.

Wenn Sie also ein Bittgebet sprechen, ganzgleich worum Sie Gott oder eine andere Wesen-heit ersuchen, müssen Sie sich öffnen für die»Energie der Erfüllung«. Jedoch dürfen Sie nichterwarten, dass sich Ihr Wunsch genau nach IhrenVorstellungen erfüllen wird.

Noch eine Schlussbemerkung zu dieser Ein-führung: Alles, was ich in diesem Buch wiederge-be, entspringt meinen eigenen Erfahrungen undErkenntnissen. Wenn Sie bewusst davon profitie-ren möchten, dann halten Sie sich einfach an denSpruch aus der Bibel: »Prüfet alles und das Bestebehaltet« (1 Thessalonicher 5,21).

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2 Gott und die Physik

Max Planck, der berühmte deutsche Physiker, legtedie entscheidende Grundlage zur Atomforschung.Er gab der Menschheit sozusagen den Schlüsselzum atomaren Geschehen. Im Jahre 1858 geboren,war er schon 1885 Professor der Physik und er-arbeitete in der Folge die Quantentheorie überStrahlungsenergie, wofür er 1918 den Nobelpreiserhielt.

Doch nicht nur das Atom, die Strahlungsener-gie, Wärme- und Elektrizitätslehre zählten zu sei-nen Forschungsanliegen, sondern auch die phi-losophische Erhellung der neuen physikalischenErkenntnisse. Der große Forscher starb 1947. Jah-re zuvor äußerte er sich auf einem Gelehrtenkon-gress in Florenz sehr deutlich:

»Meine Herren, als Physiker, also als Mann,der sein ganzes Leben der nüchternsten Wissen-schaft, der Erforschung der Materie widmete, binich sicher von dem Verdacht frei, für einenSchwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage

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ich Ihnen nach meinen Erkenntnissen des Atomsdieses: Es gibt keine Materie an sich! Alle Mate-rie entsteht und besteht nur durch eine Kraft,welche die Atomteilchen in Schwingung bringt.Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelli-gente noch eine ewige Kraft gibt, so müssen wirhinter dieser Kraft einen bewussten intelligentenGeist annehmen.

Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie.Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie istdas Reale, Wahre, Wirkliche, sondern der unsicht-bare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es Geistan sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jederGeist einem Wesen zugehört, so müssen wir zwin-gend Geistwesen annehmen.

Da aber Geistwesen nicht aus sich selbst seinkönnen, sondern geschaffen worden sein müssen,so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollenSchöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kul-turvölker der Erde früherer Jahrtausende genannthaben: Gott!«

Werner Heisenberg, eine weitere Größe unter denPhysikern, dessen Arbeit untrennbar mit der Atom-forschung verbunden ist, wurde 1901 in Würzburggeboren und starb 1976 in München. Schon mitsechsundzwanzig Jahren wurde er Professor fürtheoretische Physik an der Universität Leipzig. Sei-ne Theorie der Unschärferelation beachtet die Tat-

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sache, dass gewisse Dinge im Bereich des atomarenGeschehens nur »unscharf« zu erfassen sind, weildie Bedingungen zur Beobachtung den beobachte-ten Vorgang beeinflussen.

Dieser bedeutende und in der ganzen Welt ge-achtete Naturwissenschaftler, der die letztendlicheUnschärfe nachwies, erklärte sich als überzeugt,dass hinter allen physikalischen Rätseln eine »zent-rale Ordnung« stehe. Diese zentrale Ordnung warsein Gottesbegriff. Er erarbeitete eine »Einheitli-che Theorie der Materie«, volkstümlich als »Welt-formel« bezeichnet, womit er eine göttliche Ord-nung hinter allen Dingen nachzuweisen suchte.Heisenberg selbst hat an ihrer Gültigkeit nie ge-zweifelt. »Ich bin«, erklärte er, »in meinem langenLeben viele Wege in der Wissenschaft gegangenund habe eines gefunden: Gott.«

Auch der wohl berühmteste aller Physiker,Albert Einstein, überlieferte der Nachwelt als letzt-endliche Erkenntnis seines Lebens: »Das tiefsteund erhabenste Gefühl, dessen wir fähig sind, istdas Erlebnis des Mystischen. Mystik ist die Lehrevon den Weltgeheimnissen. Durch Versenkungwird das unmittelbare Gotterlebnis gesucht. Ausihm allein keimt wahre Wissenschaft. Wem diesesGefühl fremd ist, wer sich nicht mehr wundernund in Ehrfurcht verlieren kann, der ist seelischbereits tot. Das Wissen darum, dass das Uner-

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forschliche wirklich existiert und dass es sich alshöchste Wahrheit und strahlendste Schönheit of-fenbart, von denen wir nur eine dumpfe Ahnunghaben können – dieses Wissen und diese Ahnungsind der Kern aller Religion.

Das kosmische Erlebnis der Religion ist dasstärkste und edelste Motiv naturwissenschaftli-cher Forschung (Religion ist hier nicht gemeint alskonfessionelle Bindung an Christentum, Juden-tum, Islam usw., sondern im Sinne von »relegere«als Rückbindung an Gott).

Meine Religion besteht in der demütigen An-betung eines unendlichen geistigen Wesens höhe-rer Natur, das sich selbst in den kleinen Einzelhei-ten kundgibt, die wir mit unseren schwachen undunzulänglichen Sinnen wahrzunehmen vermö-gen. Diese tiefe gefühlsmäßige Überzeugung vonder Existenz einer höheren Denkkraft, die sich imunerforschlichen Weltall manifestiert, bildet denInhalt meiner Gottesvorstellung.«

Der bekannte amerikanische Atomforscher N. J.Stovel, dessen wissenschaftliche Arbeiten Weltrufgenießen, entwickelte sich aufgrund seiner For-schungen vom atheistischen Zyniker zu einem tiefreligiösen Menschen. Er experimentierte vieleMonate, um die Strahlungen des menschlichenGehirns zu messen. Endlich gelang ihm der Be-weis, dass jeder Mensch gleichsam ein Funksen-

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der und -empfänger mit individueller Wellenfre-quenz ist. Daraufhin stellte er Versuche über dieVorgänge an, die sich während des Sterbens imZerebralsystem abspielen.

Mit vier weiteren Wissenschaftlern führte erin einer Klinik das außergewöhnliche Experimentdurch, die Gehirnfunktion einer sterbenden Frauzu registrieren. Die Messgeräte befanden sich imNebenzimmer der Patientin. Hier erlebten dieWissenschaftler das letzte Gebet der Sterben-den.

Die Frau bat um Verzeihung für ihre Feinde,um Vergebung ihrer eigenen Schwächen undSünden, bevor sie sich mit einem innigen Stoß-seufzer, der wie ein erstickender Aufschrei klang,ganz in die Hände Gottes begab. Als sie Jesus lautum Gnade bat, ertönte aus dem Messgerät ein hel-ler Laut, der Zeiger schlug bis zur Maximalfre-quenz aus, bis zum Höhepunkt der vorhandenenSkala.

Die Forscher schauten fassungslos und gerade-zu erschrocken auf die Kulminationsziffer. Was siesahen, ging über jedes wissenschaftliche Begreifenhinaus. Aber ein Irrtum war ausgeschlossen: Siehatten dreißig Sekunden lang mit eigenen Augendie Wirkung der Gebetskraft der sterbenden Frauwahrgenommen – und kamen sich dabei nach ih-rem eigenen Zeugnis »beschämt, dreist und auf-

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dringlich« vor, als würden sie verbotenerweiseZeugen eines sakralen Geheimnisses.

Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichtewar die geistige Kraft eines Gebetes von einemMessapparat aufgezeichnet worden. Diese Kraftwar größer als die zuvor mit dem gleichen Instru-ment gemessene Energie des größten amerikani-schen Rundfunksenders!

Eine derart wirkungsvolle Energie geht voneinem Gebet aus, das ja nichts anderes ist als eineinbrünstige Bitte, ein Ausdruck des Denkens undFühlens eines Menschen. Das erinnert uns an die»Atomkraft des Geistes«. Tatsächlich ist ein vonHerzen kommendes Gebet die stärkste Kraft derWelt.

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3 Der Glaube

Glaube ist das innere »Erfülltsein« von einer Vor-stellung, die nicht nur möglich, wahrscheinlichoder wünschenswert erscheint, sondern derenWirklichkeit gewiss ist.

»Wahrer Glaube versetzt Berge«, sagt der Volks-mund.

Glaube ist also nicht nur Bejahung, sondern Ge-wissheit der Wahrheit und Verwirklichung desgläubig Bejahten. Wer nur glaubt, was er sieht, isterst bereit, an die Wirkung der Aussaat zu glau-ben, wenn er die Ernte sieht. Aber auch der Un-gläubige besitzt Glauben, allerdings einen, der insGegenteil zielt. Wer Angst hat vor dem Alter, werEinsamkeit fürchtet oder Schmerzen, glaubt auch,aber auf negative Weise, die Negatives schafft undherbeiführt.

Glaube ist ein inneres sicheres Wissen, das nichtauf äußeren Beweisen basiert. Es erweist sich alsein inneres Erkennen der Wahrheit und Wirklich-keit.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Kurt Tepperwein

Wirksam betenGöttliche Energie erbitten und empfangen

ERSTMALS IM TASCHENBUCH

Taschenbuch, Broschur, 160 Seiten, 11,8 x 18,7 cmISBN: 978-3-453-70151-9

Heyne Spiritualität und Esoterik

Erscheinungstermin: Juli 2010

Wenn Gedanken sich in Wunder verwandeln … Warum werden manche Gebete erhört und andere nicht? Wie sollen wir beten und zu wem?Kurt Tepperwein weist einen Weg, wie wir Geist und Gemüt so ausrichten, dass unsere Fürbittetatsächlich erhört wird, denn auch beim Beten wirken spirituelle Gesetze. Wer richtig betet,empfängt die unendliche Energie der geistigen Welt und kann sie gezielt in allen Bereichen desLebens nutzen. Das Praxisbuch des berühmten Lebenslehrers, um den Alltag mit der Kraft des Betens positiv zugestalten.