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92 | Land & Berge Land & Berge | 93 Leidenschaft für das „graue Gold“ Bitte umblättern Der Blick geht forschend nach oben: Was der Steinbruch preisgibt, kann selbst Lydia und Manfred Sommer immer wieder überraschen Früher gang und gäbe, heute jedoch selten: Im Granitwerk Götzer werden einzelne Stücke noch von Hand bearbeitet Führt das Granitwerk in der dritten Generation: Lydia Sommer Der Granit gehört zum Bayerischen Wald wie Rachel und Lusen. Seit mehr als 500 Jahren nutzen die Menschen die riesigen Vorkommen des Jahrmillionen alten Gesteins. Ein Besuch im Steinbruch der Familie Sommer in Hauzenberg im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert richtige Steinbrüche erschlossen, um den Baustoff in den gewünsch- ten Mengen zu gewinnen. Und die Eisenbahn sorgte dafür, dass die Granitsteine schnell zu ihren Abnehmern gelang- ten. Das Schloss Charlottenburg in Berlin, die Uni München oder die Ruhmeshalle in Regensburg: Sie alle sind mit Gra- nit aus dem Bayerischen Wald gebaut. 200 Steinbrüche gab es im Laufe der Jahre allein in der Region um Hauzenberg. Der Großvater hatte große Pläne Diese lange Geschichte wird wieder gegenwärtig, wenn man im Steinbruch des Götzer Granit- und Schotterwerks in der Nähe von Hauzenberg steht: Imposant ragen die Wände empor, aus denen die Rohblöcke gesprengt werden, die später oben in den Steinhauerhütten verarbeitet werden. Seit Anfang der 1930er-Jahre befindet sich der Steinbruch im Besitz der Familie Götzer, aus der Manfred Sommers Frau Lydia stammt. Ihr Großvater hatte ihn gekauſt, um sich in dem damals florierenden Gewerbe eine Existenz aufzu- bauen. Doch der Zweite Weltkrieg machte alle Zukunſts- pläne des Großvaters zunichte. Er fiel im Krieg. Das Gelände wurde erst einmal verpachtet. Ende der 1950er-Jahre war schließlich der älteste Sohn, der Vater der heutigen Besitzerin, alt genug, um nach der Ausbildung zum Steinmetz die Geschäſte selbst zu führen. Die Familie nahm das Geschäſt wieder auf. Ein günstiger Zeitpunkt: Die deutschen Wirtschaſtswunderjahre ließen L achend sitzt Manfred Sommer am Steuer seines giſtgrünen Geländewagens und meint: „Wahrschein- lich bin ich einer der wenigen, die einen wirklichen Grund haben, mit so einem Fahrzeug unterwegs zu sein.“ Ob er merkt, wie mulmig mir zumute ist? Wir fahren nämlich gerade die steile Rampe des Granitsteinbruchs Götzer hinab, die zur Sohle des Abbaugeländes führt. Zum Glück ist die Strecke nur kurz, und ich vertraue dem Fahrer, schließlich macht er das nicht zum ersten Mal. Von April bis November ist er täglich hier unterwegs, um den technischen Betrieb am Laufen zu halten. Die Fahrt gerät auch zu einem kleinen Ausflug in die Erdgeschichte: Manfred Sommer erklärt mir, was es mit dem „grauen Gold“ in dieser Region überhaupt auf sich hat. Wir sind hier nämlich mitten im Bereich des Hauzenberger Granits – dem zweitgrößten Granitvorkommen im Bayeri- schen Wald, entstanden vor 320 Millionen Jahren. Seit dem 15. Jahrhundert wird das Gestein, das hier auf einer Fläche von 60 Quadratkilometern zu finden ist, für Bauten genutzt. Seit gut 500 Jahren also – und trotzdem eine gemessen am Alter der Steine winzige Zeitspanne. Arbeit und Brot für viele Menschen Lange Zeit prägte der Granit das Leben vieler Menschen in diesem östlichsten Zipfel Bayerns. Suchten sie den harten, vielseitig verwendbaren Stein anfangs noch auf den Feldern, um daraus Wälle, Kirchen und Burgen zu bauen, wurden Fotos: Gabriele Zelisko (2), Manuel Kreuzer

der dritten Generation: Leidenschaft für das „graue Gold“ · sich Lydia Sommer und ihr Mann Manfred nicht leicht. Beide hatten vorher Sozialpädagogik studiert, manches aus-

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92 | Land & Berge Land & Berge | 93

Leidenschaft für das „graue Gold“

Bitte umblättern

Der Blick geht forschend nach

oben: Was der Steinbruch

preisgibt, kann selbst Lydia

und Manfred Sommer immer

wieder überraschen

Früher gang und gäbe,

heute jedoch selten: Im

Granitwerk Götzer werden

einzelne Stücke noch von

Hand bearbeitet

Führt das Granitwerk in

der dritten Generation:

Lydia Sommer

Der Granit gehört zum Bayerischen

Wald wie Rachel und Lusen. Seit mehr

als 500 Jahren nutzen die Menschen die

riesigen Vorkommen des Jahrmillionen

alten Gesteins. Ein Besuch im Steinbruch

der Familie Sommer in Hauzenberg

im Zuge der Industrialisierung im 19. Jahrhundert richtige Steinbrüche erschlossen, um den Baustoff in den gewünsch-ten Mengen zu gewinnen. Und die Eisenbahn sorgte dafür, dass die Granitsteine schnell zu ihren Abnehmern gelang-ten. Das Schloss Charlottenburg in Berlin, die Uni München oder die Ruhmeshalle in Regensburg: Sie alle sind mit Gra-nit aus dem Bayerischen Wald gebaut. 200 Steinbrüche gab es im Laufe der Jahre allein in der Region um Hauzenberg.

Der Großvater hatte große PläneDiese lange Geschichte wird wieder gegenwärtig, wenn

man im Steinbruch des Götzer Granit- und Schotterwerks in der Nähe von Hauzenberg steht: Imposant ragen die Wände empor, aus denen die Rohblöcke gesprengt werden, die später oben in den Steinhauerhütten verarbeitet werden. Seit Anfang der 1930er-Jahre befindet sich der Steinbruch im Besitz der Familie Götzer, aus der Manfred Sommers Frau Lydia stammt. Ihr Großvater hatte ihn gekauft, um sich in dem damals florierenden Gewerbe eine Existenz aufzu-bauen. Doch der Zweite Weltkrieg machte alle Zukunfts-pläne des Großvaters zunichte. Er fiel im Krieg. Das Gelände wurde erst einmal verpachtet.

Ende der 1950er-Jahre war schließlich der älteste Sohn, der Vater der heutigen Besitzerin, alt genug, um nach der Ausbildung zum Steinmetz die Geschäfte selbst zu führen. Die Familie nahm das Geschäft wieder auf. Ein günstiger Zeitpunkt: Die deutschen Wirtschaftswunderjahre ließen

Lachend sitzt Manfred Sommer am Steuer seines giftgrünen Geländewagens und meint: „Wahrschein-lich bin ich einer der wenigen, die einen wirklichen Grund haben, mit so einem Fahrzeug unterwegs zu

sein.“ Ob er merkt, wie mulmig mir zumute ist? Wir fahren nämlich gerade die steile Rampe des Granitsteinbruchs Götzer hinab, die zur Sohle des Abbaugeländes führt. Zum Glück ist die Strecke nur kurz, und ich vertraue dem Fahrer, schließlich macht er das nicht zum ersten Mal. Von April bis November ist er täglich hier unterwegs, um den technischen Betrieb am Laufen zu halten.

Die Fahrt gerät auch zu einem kleinen Ausflug in die Erdgeschichte: Manfred Sommer erklärt mir, was es mit dem „grauen Gold“ in dieser Region überhaupt auf sich hat. Wir sind hier nämlich mitten im Bereich des Hauzenberger Granits – dem zweitgrößten Granitvorkommen im Bayeri-schen Wald, entstanden vor 320 Millionen Jahren. Seit dem 15. Jahrhundert wird das Gestein, das hier auf einer Fläche von 60 Quadratkilometern zu finden ist, für Bauten genutzt. Seit gut 500 Jahren also – und trotzdem eine gemessen am Alter der Steine winzige Zeitspanne.

Arbeit und Brot für viele MenschenLange Zeit prägte der Granit das Leben vieler Menschen

in diesem östlichsten Zipfel Bayerns. Suchten sie den harten, vielseitig verwendbaren Stein anfangs noch auf den Feldern, um daraus Wälle, Kirchen und Burgen zu bauen, wurden

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die Nachfrage nach Baustoffen steigen. Trotzdem hatte das Steingewerbe im Bayerischen Wald immer wieder Höhen und Tiefen zu verkraften. „Aber Jammern gehört vielleicht auch ein bisschen dazu“, vermutet Lydia Sommer. Sie hat von klein auf zu hören bekommen, „dass gerade kein guter Stein aus der Wand kommt, die Preise schlecht, die Lager-plätze zu voll sind.“ Und sie hat immer wieder miterlebt, dass dann doch wieder eine gute Phase folgte.

Zwei Sozialpädagogen im SteinbruchDie Entscheidung, den Betrieb weiterzuführen, machten

sich Lydia Sommer und ihr Mann Manfred nicht leicht. Beide hatten vorher Sozialpädagogik studiert, manches aus- probiert und dem Bayerischen Wald erst einmal den Rücken gekehrt. „Aber so einfach lässt man dann doch nicht zurück, was die Eltern über viele Jahre aufgebaut haben“, sagt Lydia Sommer. „Und der Granit hat hier eine große Tradition, der man sich gar nicht so leicht entziehen kann.“

Mehr als 20 Jahre hatte Lydia Sommers Vater den Stein-bruch vorangebracht, als er 1979 unerwartet starb. Wie schon in der Generation zuvor, blieb erneut eine Witwe zurück, die eine Entscheidung über die Firma zu treffen hatte. Maria Götzer hatte zwar bis dahin das Büro geführt, war aber mit den technischen Abläufen im Steinbruch nicht vertraut. Und die Steinhauer des Bayerischen Waldes, die früher wie heute im Akkord arbeiten und Wert auf selbst-bestimmtes Arbeiten legen, galten als raue Gesellen: Die würden sich von einer Frau nichts sagen lassen, lautete der allgemeine Tenor. Freunde und Bekannte rieten Maria Götzer, besser zu verkaufen. Doch davon ließ sie sich nicht beeindrucken. Hartnäckig, zielstrebig und unterstützt von einem verlässlichen Betriebsleiter zeigte sie es jenen, die ihr das zweifelsohne schwierige Geschäft nicht zugetraut hatten. Die „eiserne Lady“ aus Hauzenberg zeigte neben Autorität aber auch viel Herz, eine wirkungsvolle Kombination. Noch heute – sie ist inzwischen 87 Jahre alt und hat sich längst

aus dem Geschäft zurückgezogen – lassen „ihre“ Steinhauer nichts auf sie kommen.

Als mit zunehmendem Alter der Chefin die Frage nach der Zukunft des Familienbetriebs wieder im Raum stand, schaute Tochter Lydia ihrer Mutter zunächst eine Saison lang über die Schulter, fuhr täglich in den Steinbruch, um alle Abläufe kennenzulernen – von der Sprengung der großen Rohblöcke aus dem gewaltigen Steinmassiv über die Weiterverarbeitung bis hin zum Verladen und Abtransport. „Das war mein Probejahr, und erst danach fiel die Entschei-dung, wir machen weiter.“ Auch Manfred Sommer fand die Herausforderung reizvoll. Er hat sich eingearbeitet. Und noch viel mehr als das: Wenn man ihm heute zuhört, merkt man schnell, dass er eine echte Leidenschaft für den Granit entwickelt hat.

Im Winter ruht der GranitabbauHeute teilt sich das Paar die Arbeit ganz klassisch: Er küm-mert sich um „das Grobe“, also um alles, was im Steinbruch passiert. Sie übernimmt im Büro den kaufmännischen Teil und die Organisation. „Bereut haben wir es nie“, sind sich beide einig. Auch wenn sich manche Erwartungen nicht bewahrheitet haben. Vor allem die Aussicht auf vier Monate Freizeit im Winter, in denen der Steinabbau ruht, erwies sich als Trugschluss. Denn in dieser Zeit ist viel Arbeit zu erledigen, die bei laufendem Betrieb liegen geblieben ist. Außerdem fiel die Übernahme 1990 in eine Zeit, in der es

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Solche riesigen Findlinge treten

manchmal aus dem Massiv zutage.

Ausgebohrt eignen sie sich ideal zum

Bepflanzen oder als Wassertröge

Was beim Abbau übrig

bleibt: Schotter wird beim

Straßenbau verwendet als

Schicht unter dem Teer

Blaugrau und wegen der

besonders feinen Körnung

ebenflächig spaltbar – das

zeichnet den Stein aus dem

Granitwerk Götzer aus

Wo große Grantiblöcke

klein gemacht werden: Lydia

Sommer mit Tochter Klara

(21) und ihrem Mann Manfred

in der Steinhauerhütte

Bitte umblättern

Hartes Brot: Die

historische Aufnahme

zeigt Steinhauer im

Südlichen Bayerischen

Wald um 1925

Granitstein: Ein wirklich harter BrockenDie Bezeichnung Granit (abgeleitet vom lateinischen „granum“ für Korn) ist ein Sammelbegriff für ver-schiedene Gesteine ähnlicher Zusammenset-zung und Eigenschaften. Sie entstanden bei der Kollision von Kontinentalplatten. Dabei stieg Magma aus dem Erdinneren auf und erstarrte innerhalb der Erdkruste, in Tiefen von mehreren Kilometern. Granit ist somit ein Tiefengestein, das erst durch weitere Bewegungen der Erdkruste und Abtragung darüber befindlicher Schichten an die Oberfläche gelangte. Granite sind auf allen Erd-teilen zu finden und wegen ihrer sprichwörtlichen Härte und Widerstandskraft („auf Granit beißen“) vor allem bei Gebäuden, im Straßen- und Gartenbau gefragt, doch auch Steinbildhauer arbeiten gern mit diesem Ma-terial. Das Hauzenberger Massiv umfasst ein Gebiet von etwa 60 Quadratkilometern, der Granit ist schwarz-weiß gesprenkelt. Er kann leicht bläulich bis grau gefärbt sein oder einen gelben bis bräunlichen Grundton haben.

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mit dem Bayerwaldgranit schwierig wurde: Denn mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs drängten verstärkt Importe aus Osteuropa auf den Markt, die Preise brachen ein. Hinzu kamen auch noch Billigimporte aus Indien und China. „Es herrscht ein ständiger Verdrängungswettbewerb“, erzählt Manfred Sommer.

Das Spalten von Hand ist eine KunstAber Resignieren ist nicht die Art der beiden, für sie

zählt, auf Veränderungen zu reagieren. 2001 gründeten sie einen eigenen Steinhandel. Denn von den Großhändlern fühlten sie sich nicht mehr gut vertreten. Sie vermissten das Engagement für heimische Produkte. „Irgendwie sind wir da Idealisten, wir suchen uns die passenden Partner, die die Wertigkeit unserer Produkte zu schätzen wissen. Und von denen gibt es immer mehr.“

Das Spalten der Steine per Hand ist eine Besonderheit bei Granit Götzer. Der Betrieb ist einer von nur zwei oder drei in der gesamten Region, die neben der Spaltung mit hydraulischen Maschinen eine handwerkliche Schiene beibehalten haben. Offiziell gilt der Beruf des Steinhauers heute als ausgestorben, im Betrieb von Lydia und Manfred Sommer kann man diese Handwerker aber noch täglich bei der Arbeit beobachten. Ihnen ist es ein Anliegen, diese über Jahrhunderte überlieferte Kunstfertigkeit zu bewahren, die viel Gespür und einen guten Blick für den Stein voraussetzt.

Die Arbeit an den hydraulischen Spaltmaschinen, die heute gängig sind, erfordert kein tief gehendes Wissen und Gespür für den Stein. Doch wozu soll das alte Handwerk denn gut sein, wenn die modernen Maschinen die Arbeit

effizienter erledigen? „Man kann das ganz gut mit der Holz-verarbeitung vergleichen“, erklärt Manfred Sommer. „Frü-her musste ein Zimmermann einen guten Blick für Wuchs und Eigenheiten eines Baumstammes haben, damit er ihn ordentlich verarbeiten konnte. Bei den modernen Maschi-nen spielt das keine große Rolle mehr.“ Mit dem Stein verhält es sich ähnlich: „Die maschinellen Produkte sind im Vergleich zur handwerklichen Verarbeitung seelenlos“, urteilt Manfred Sommer. Mit ihren perfekten Schnittkanten weichen sie kein bisschen von der vorgegebenen Norm ab, entsprechend eintönig ist die Wirkung, wenn sie verlegt sind. „Ein Pflaster oder eine Mauer aus handgespaltenen Steinen besitzt viel mehr Leben“, ist sich Manfred Sommer sicher. Ein prominentes Beispiel dafür ist das Pflaster für den Platz vor der Münchner Synagoge. Es stammt aus dem Granitwerk Götzer – handgespalten natürlich.

Vielleicht macht Tochter Klara weiterDie Sommers bieten die Gelegenheit, den Steinhauern bei

der Arbeit über die Schulter zu schauen. Hat man einmal verfolgt, wie viele Arbeitsgänge nötig sind, bis ein Pflaster-stein fertig zum Verladen ist, betrachtet man so einen Platz oder eine Straße mit ganz anderen Augen. Und im Stein-bruch bleibt es spannend: „Unwägbarkeiten gibt es immer“, meint Lydia Sommer. Doch sie und ihr Mann haben im Laufe der Jahre die nötige Gelassenheit entwickelt. „Die Aufgaben ändern sich ständig. Das ist einerseits anstren-gend, andererseits macht genau das die Sache aber auch

so interessant.“ Und weil die Leidenschaft für den Granit in der ganzen Familie brodelt, kann sich auch Tochter Klara, 21, vorstellen, den Steinbruch einmal weiterzuführen. Dass Frauen das können, hat schließlich schon ihre Oma Maria bewiesen. �

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Info Von Mai bis November werden durch das Götzer Granit- und Schotterwerk kostenlos Führungen angebo-ten. Sie finden immer mittwochs um 10 Uhr statt. Weitere Auskünfte und Anmeldung beim Götzer Granit- und Schot-terwerk, 94051 Hauzenberg, Tel.: 0 85 86/12 84, oder bei einStein Natursteinhandel, Tel.: 0 85 86/97 62 20, E-Mail: [email protected]. Infos auch online unter www.granit-goetzer.de

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In den 60er-Jahren

transportierten

Lkw die großen

Blöcke aus dem

Steinbruch. Heute

tun das Bagger

und Radlager

Ausgangsstoff und

fertiges Produkt:

Schön poliert

kann Granit so

glänzen, dass sich

Lydia und Manfred

Sommer mühelos

darin spiegeln

können

Fortschritt: Die Bahnstrecke

von Hauzenberg nach

Passau wurde 1904 eröffnet

Mit dem Geländewagen die Rampe

hinunterzuholpern, das ist Manfred

Sommer gewohnt. Den Beifahrern

verschlägt es schon einmal den AtemTipp: HauzenbergerGranitwanderwegDer 20 Kilometer lange, mittelschwere Granit-

Erlebnis-Wanderweg führt zwischen Hauzenberg

und Sonnen zu Steinbrüchen, in denen noch Granit

abgebaut wird, und anderen, die stillgelegt wurden.

In letzteren sind Biotope entstanden, die wieder

vielen, teilweise seltenen Pflanzen einen Le-

bensraum bieten. Auf Schritt und Tritt begegnet

man Beispielen, wie der Granit vor Ort verwendet

wurde und wird: als Straßenbelag, Bordstein, Tür-

und Fenstergericht, Marterln, Wassertröge, Skulp-

turen bis zu ganzen Häusern und Kirchen. Bester

Ausgangspunkt ist das Granitzentrum in Hauzen-

berg. Der Weg führt über die Orte Freudensee,

Oberfrauenwald, Geiersberg, Auhäusl, Oberneu-

reuth, Schauberg bis Sonnen. Unterwegs gibt es

Einkehrmöglichkeiten, auf halber Strecke empfiehlt

sich die „Sonnenalm“ im Geiersberg mit einer herr-

lichen Panoramaterrasse. Von Sonnen zurück nach

Hauzenberg verkehrt ein Bus. Infos: Tourismusbüro

Hauzenberg, Tel.: 0 85 86/30 30, www.hauzenberg.de

In den stillgelegten

Steinbrüchen kommt

die Natur wieder zu

ihrem Recht: An den

Felswänden und in

Abraumhalden sind

nach und nach Biotope

entstanden, in denen

seltene Pflanzen und

Tiere zu Hause sind

Museum: Das GranitzentrumDas 2005 eröffnete Granitzentrum in Hauzenberg liegt an der Bruchkante eines alten Steinbruchs. Dort ist alles über den Stein zu erfahren, der die Region über Jahrhunderte geprägt hat. Alles toll aufbereitet, mit Kino und Ausstel-lungen. Überall begegnet man Granit, an manchen Stellen wächst er sogar durch die Wände. Nicht umsonst wurde das Gebäude mit Architekturpreisen bedacht. Draußen im Schausteinbruch können Besucher in der Kantine der Steinhauer vespern. Auch zur heutigen Verwendung von Granit wird beraten. Weitere Auskünfte: Granitzentrum Bayerischer Wald, Tel.: 0 85 86/22 66, www.stein-welten.de