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XI11. lhr Ereinit, ein ncucs Mineral. D a s wegen seines verciiizelten Vorkommens init dcm Nainen Eremit (von yquin, Einsainkeit) belcgte Mine- ral eiitdeckte Hr. I) r: I t o n , VOIII Yale - College, in New- Haven, iin Herbst 1836 im iiordi)stlidieu Tbeil der Graf- sclialt Watertown (Coniiecticut), rind zmar in eiuem 4 Furs im Durchmcsser haltcnden Geschiebe von albiti- schem Graoit, als er, uin yon den darin verwachsenen schwarzen Turmalinen zii bekommen, Stucke davon abge- schlageu hatte. Aeliulicher Granit komiiit zwar an der Griinzc von Massacbusett anstehend .vor, ohue dafs man iiidcfs bis jctzt das neue Mineral darin gefunden hltte. Dcr zuerst entdeckte , vollkoiiimen ausgebildete Krystall wog nur zwei Gran, und spiiter (bis zuul Mai 1837) fauden sich nur noch 5 bis 6 ungrmein kleine Krystalle von nicht srhr deiitliclier Form. Sacli Prof. S 11 c p n r d’s Bcstiniinung sind die mine- ralogischen Kcnnzeichcn dcs Ereinits folgcnde : Brucli inuschlig bis unebcn. Auf den Krjstallen glatt uiid glPu- zentl. €larz - bis Glasghnz. Farbe zwischeii nelken- uud gclblichbrnuo. Halb durchsichtig. Stricli der Farbe lihnlicli, docli bliisscr. Spriide. Harte =3 bis 5,% Spec. Gcnicht =3,7 14. Vor dcin Lfihrohr ward er augcnblicNich durchsich- tig uud farblos, ohne jedoch, sc!bst in sebr diinneu Split- tern, die geriiigsle Sclinielzuiig zu erleiden. Erhitzt mit Soda auf Platinblech, gab er eine wcike trube Massq mit eincm einzigeu nelteubraunen Fleck. Mit Borax schiiiolz er laugsain, unter schwachcin Aufbraiisen, zu einer durchsichtigcn, bernsteiogelbcn Perle, welcbe beim Flackern blasser und milchig wurde. Gepiilrert in ei- ner Glasriihre init Schwefelsiiure erhitzt, griff er merk-

Der Eremit, ein neues Mineral

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XI11. l h r Ereinit, ein ncucs Mineral.

D a s wegen seines verciiizelten Vorkommens init dcm Nainen Eremit (von y q u i n , Einsainkeit) belcgte Mine- ral eiitdeckte Hr. I) r: I t o n , V O I I I Yale - College, in New- Haven, iin Herbst 1836 im iiordi)stlidieu Tbeil der Graf- sclialt Watertown (Coniiecticut), rind zmar i n eiuem 4 Furs im Durchmcsser haltcnden Geschiebe von albiti- schem Graoit, als e r , uin yon den darin verwachsenen schwarzen Turmalinen zii bekommen, Stucke davon abge- schlageu hatte. Aeliulicher Granit komiiit zwar an der Griinzc von Massacbusett anstehend .vor, ohue dafs man iiidcfs bis jctzt das neue Mineral darin gefunden hltte. Dcr zuerst entdeckte , vollkoiiimen ausgebildete Krystall wog nur zwei Gran, und spiiter (bis zuul Mai 1837) fauden sich nur noch 5 bis 6 ungrmein kleine Krystalle von nicht s rhr deiitliclier Form.

Sacl i Prof. S 11 c p n r d’s Bcstiniinung sind die mine- ralogischen Kcnnzeichcn dcs Ereinits folgcnde : Brucli inuschlig bis unebcn. Auf den Krjstallen glatt uiid glPu- zentl. €larz - bis Glasghnz. Farbe zwischeii nelken- uud gclblichbrnuo. Halb durchsichtig. Stricli der Farbe lihnlicli, docli bliisscr. Spriide. Harte =3 bis 5,% Spec. Gcnicht =3,7 14.

Vor dcin Lfihrohr ward e r augcnblicNich durchsich- tig uud farblos, ohne jedoch, sc!bst in sebr diinneu Split- tern, die geriiigsle Sclinielzuiig zu erleiden. Erhitzt mit Soda auf Platinblech, gab e r eine wcike trube Massq mit eincm einzigeu nelteubraunen Fleck. Mit Borax schiiiolz er laugsain, unter schwachcin Aufbraiisen, zu einer durchsichtigcn, bernsteiogelbcn Perle, welcbe beim Flackern blasser und milchig wurde. Gepiilrert in ei- ner Glasriihre init Schwefelsiiure erhitzt, griff er merk-

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lich das Glas an. Er ist daher wahrscheinlich ein Fluo- titanat.

Ucber die krystallographischcn Verhdtnisse des Ere- mits giebt Hr. D a n a , voul Yale-College, iolgende Aus- kunft :

Die untersuchten Krystalle sind alle iiur Llein, der grtifste ;- Zoll lang, die iibrigen nur T\ bis Zoll, auch ist iiur der grtifsere, dieser aber jedoch in Iiohem Grade, zu einer genauen Messiing geeignet. Drci dieser Kry- etalle sieht man in Taf. V Fig. 3, 6 und 7 (a in verti- caler und b iu horizontaler Projection) abgebildet.

Sie geh6ren offcnbar zum monokliiiischen (2- und 1 -gliedrigeo) Krgstallsystem. Sie zeigen keine Spaltbar- keit, docb Restatten (;rake und Glanz der Flachen M und P, so \vie das bisweilige Fehlen der Flachen E uod e’, den Scblufs, dais die Gruudform ein schiefes rhombisches Prima sey. Die dritte Flliche T dieses Prisma’s ist durch die Ausdehnung von C und i? verdrlngt.

Die Fllchen bekonimen, nach N a u man n’s Bezeich- uungsweise, folgeude Zeichen ‘ ):

aaPw . ~ P ’ w . aaP . P O D . P . P ’ w . M P e e H e

2 P ‘ m . -P . - P m e’ ii t?

C C P ~ . ~ P ‘ W . m P . m P 2 . P a . P . M P e e’ E B

2P’2. P’a, . 2 P ’ a . - P . -Pa, ii’ e e’ I e

~ P C O . 00P’m .Pa, . 2 P 2 . 2 P 1 2 . P ’ a . RI P e b b’ e’

-2PI.2. -2P2. -Pa. 6’ a 5

Fig.5. -

Fig.;.

- Fig.7. -

Zur Grundlage der Recbuung dienten die Winkcl.

1) Zum Verrtindnifr der Figuren ist zu bernerken, dafs B und 5 die rtumpfc und scliprfe Endkanre obsturnpln, e rind e ’ jede der reclan-

M : E=140° 40’ ; M : E=126O 8’ ; M : e=136O 35’. Daraus ergeben sich folgende, zum Theil sehr genau mit directen Meosungen stitnineude Winkel :

z : ’a =1190 22‘ e’: P = 150 50 Z : T=133 39 Z : M=131 53 Z : 5 =lo6 36

5 : T=121 6

IOUo 13’ 1 79 47 e : M=

e’: M =

Z : M=118 13 e : B = 148 20

ii : z =lo9 54 e : z = 111 34 : 8’ (iiber e) - 152 56

5’ : 8’= 81 4 e‘: 6’= 167 43 6’: T=121 18 C : T= 143 6

6 ’ : M=120 10 Z : T = 130 6 6’: 6’ = 67 44 E : 6 = 93 12 6’: T =111 2 (anliegend) 6’: M=109 11 G : H = 149 41

5’: b’=130 39 E : 8’ = 130 32 (iiber el) E : 2 = 143 18

ii : Ci =138 8 93 10 ii : M = l d 8 12 I S6 50 ii : il =129 58 e’: M= 117 51

6 : M=141 25 e : e’ = 161 16 i i : 6 = i O 24 e : Z = 146 17 (iiber e ) e : 2 = 138 58 e : P =131 52 e’: 6’= 155 28

e : e =

giilircu Endkantc; n und o die oder sd~arfe Eche, ie nsch- drm - odcr 4 iiber ihnelr stdrt; c und e’ ersctzen die Seitenkanten.

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Fcriier: a : b : c=0,9471 : 1 : 1,0263 7=760 14 ; M : ‘r=io30 46’.

voz. XXXIII p . 70.) (Aus S i l l i m a n ’ s Journal, Yol, X X X H p. 341 uod

Zusaft. Ein kleiner Krystall des Erewits befindet sich in Berlin iu der Mineraliensaminlung dcs Hrn. Dr. T a rnnau. Er erhielt ihii kiirzlich in einem Transport Nordaiiierikaniscber Rliucralien, und erlaubte mir ihn gern zur naheren Untersuchung. Der Krystall hat die in Fig. 5 (Z

Taf. V abgcbildete Form init Hinzufiigung der Flachen e‘ ist aber nicht vie1 griifscr als ein Kadelkuopf, und hat, \vie aucb in dcr obigeii Abliandlung von den kleinen Krystallen erwzhnt wird , nur wcnig gliiiizeiide Flachen. Dennoch konnte icli sciiie Winke l uocli mit dein Re- flexionsgouiometcr messen, wcnn ich niich zum spiegeln- dcu Gegenstande eines von dem Instrumcnte iinr weiiig entfernten Lichtcs bediente. Ich erhielt bei dieser UII-

vollSoinineneu Metliode doch fast dieselben Winkel, wie sie in der Abhnndlung angegeben sind; eben so faud ich auch dic Lage der Kantcn, so wic sie Hr. D a n a be- schrieben hat. .Dcr Krystall ist von gelblichbrauner Farbe uud durcbscheincnd.

G. Rose.

B e i abermaliger ~ i i t c r s u c ~ m i g des Cerits vou Bastuiis, des JIinerals, in wclclein vor 36 Jahrcn das Ceriuin a d - geluudcn wurde, hat M o s a n d c r ein ueues Metal1 ent- declit.

Das auf gewdhnlichc W e i s c aus dcin Cerit dargc-