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Long-Term Results of Arthroskopic Ankle Arthrodesis Ferkel RD, Hewitt M; Foot & Ankle Int. 275–280, Vol. 26, No. 4/April 2005 Bei 35 selektierten Patienten mit fortgeschrittener OSG-Arthrose wurden von 1989 bis 2002 arthro- skopische Sprunggelenksarthrode- sen durchgeführt. Die retrospekti- ve Studie mit einem Nachunter- suchungszeitraum von 24 bis 167 Monaten enthält eine Fusionsrate von 97% nach durchschnittlich 11,8 Wochen bei Patienten mit ei- nem Alter von 20 bis 78 Jahren. 74% gute und sehr gute Ergebnis- se nach dem Mazur Grading Sys- tem und 83% nach dem Morgan System werden erhoben, Infektio- nen und neurovaskuläre Schäden traten nicht auf. Bei elf Patienten wurden die Schrauben durch- schnittlich nach 11 Monaten auf- grund von Schmerzen entfernt. In 32 Fällen wurden 2 Schrauben eingebracht, in 3 Fällen 3 Schrau- ben, jeweils fluoroskopisch kon- trolliert. Die durchschnittliche Tourniquet Zeit war 120 Minuten. Geeignet scheinen den Autoren minimal deformierte OSG-Arthro- sen, bei mäßigen Varus- oder Val- gusdeformitäten kann präoperativ radiologisch festgestellt werden, ob diese Deformität gehalten kor- rigierbar ist. Nach der Erstbe- schreibung der arthroskopischen Sprunggelenksarthrodese 1983 hat sich das Verfahren bei ausgewähl- ten Fällen gegenüber den mehr als vierzig benannten offenen Ver- fahren etabliert. Die Operations- technik und die Nachsorge wer- den in diesem Artikel anschaulich präsentiert. Dr. med. H. Kuhn, Emstek Dr. med. M. Thomas, Augsburg Evaluation of Results of Endo- skopic Gastrocnemius Resession Trevino S, Gibbs M, Panchbhavi V; Foot & Ankle Int. 359–364, Vol. 26, No. 5/May 2005 Kontrakturen des Musculus triceps surae haben pathologische Aus- wirkungen auf den Mittel- und Vorfuß. Sie werden häufig mit zentralen und peripheren neurolo- gischen Erkrankungen in Verbin- dung gebracht, aber auch im Rah- men der Genese beim Hallux val- gus, beim symptomatischen Platt- fuß und der Plantarfasziitis dis- kutiert. Isolierte Gastrocnemius equinus-Kontrakturen sind von den Triceps surae-Kontrakturen mittels Silfverskiöld-Manöver zu trennen (Dorsalflexion bei gebeug- tem Knie möglich) und isoliert zu behandeln, um den Verlust der plantarisierenden Kraft einer Achillessehnenverlängerung zu vermeiden. In der retrospektiven Studie mit 28 Patienten, von 16 bis 72 Jahre alt, mit einem Nach- untersuchungszeitraum von 4 bis 36 Monaten, war die Resektion mit einem Carpal Tunnel Release- System durch eine Inzision durch- geführt worden. In zwei der 31 Operationen (3 Patienten beid- seits) waren zwei Inzisionen nötig, eine musste offen chirurgisch fort- geführt werden. Keine Suralis- oder Achillessehnenverletzungen wurden konstatiert. Die endosko- pische Technik wird hier als mach- bar mit geringer Morbidität beur- teilt, die Beschreibung der operati- ven Technik mit einem posterome- dialen Zugang etwa 2 cm distal des muskulotendinösen Übergangs nimmt anatomischen Bezug zu den umgebenden neurovaskulären Strukturen, auf die, insbesondere bei N. suralis-Variationen, peni- belst geachtet werden sollte. Dr. med. H. Kuhn, Emstek Dr. med. M. Thomas, Augsburg Der erworbene Knick-Plattfuß – Eine Fußdeformität des Überge- wichtigen? Fuhrmann RA, Trommer T, Venbrocks RA; Orthopäde 2005, Heft 7, 34:682–689 Diese Publikation zum Leitthema Übergewicht und orthopädische Probleme diskutiert die multifak- torielle Ätiopathogenese des Pes planovalgus und seine Ausprä- gung anhand der Stadieneintei- lung nach Johnson und Strom. Ausführlich widmet er sich der differenzierten stadiengerechten Therapie. Eine retrospektive Un- tersuchung von 75 Patienten (52 Frauen, 23 Männer) im Alter von 31 bis 73 Jahren, verglichen mit einer Kontrollgruppe, stellte die signifikante Korrelation von Bo- dy-Mass-Index und Knick-Platt- fuß-Deformität heraus. Aus dieser Erkenntnis resultiert die Empfeh- lung der Autoren, die flexible Knick-Plattfuß-Deformität im Sta- dium 2 bei übergewichtigen Pa- tienten eher mittels Arthrodese zur Rückfußstabilisation statt mit medialem Weichteileingriff und Rückfußosteotomie zu therapie- ren. Dr. med. H. Kuhn, Emstek Dr. med. M. Thomas, Augsburg Tibiotalocalcaneal Arthrodesis with a Retrograde Intramedul- lary Nail: A Biomechanical Anal- ysis of the Effect of Nail Length Noonan T et al.; Foot & Ankle Int. 304–308, Vol. 26, No.4/April 2005 Ermüdungsbrüche nach tibiotalo- calcanealaren Arthrodesen mit re- trograden Nägeln sind mehrfach aufgetreten und beschrieben. Die Versorgung von traumatisch be- dingten Gelenkzerstörungen und FussSprungg 3:178–179 (2005) DOI 10.1007/s10302-005-0184-y Fuß 184 JOURNAL CLUB

Der erworbene Knick-Plattfuß – Eine Fußdeformität des Übergewichtigen?

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Long-Term Results ofArthroskopic Ankle Arthrodesis

Ferkel RD, Hewitt M; Foot &Ankle Int. 275–280, Vol. 26,No. 4/April 2005

Bei 35 selektierten Patienten mitfortgeschrittener OSG-Arthrosewurden von 1989 bis 2002 arthro-skopische Sprunggelenksarthrode-sen durchgeführt. Die retrospekti-ve Studie mit einem Nachunter-suchungszeitraum von 24 bis 167Monaten enthält eine Fusionsratevon 97% nach durchschnittlich11,8 Wochen bei Patienten mit ei-nem Alter von 20 bis 78 Jahren.74% gute und sehr gute Ergebnis-se nach dem Mazur Grading Sys-tem und 83% nach dem MorganSystem werden erhoben, Infektio-nen und neurovaskuläre Schädentraten nicht auf. Bei elf Patientenwurden die Schrauben durch-schnittlich nach 11 Monaten auf-grund von Schmerzen entfernt. In32 Fällen wurden 2 Schraubeneingebracht, in 3 Fällen 3 Schrau-ben, jeweils fluoroskopisch kon-trolliert. Die durchschnittlicheTourniquet Zeit war 120 Minuten.Geeignet scheinen den Autorenminimal deformierte OSG-Arthro-sen, bei mäßigen Varus- oder Val-gusdeformitäten kann präoperativradiologisch festgestellt werden,ob diese Deformität gehalten kor-rigierbar ist. Nach der Erstbe-schreibung der arthroskopischenSprunggelenksarthrodese 1983 hatsich das Verfahren bei ausgewähl-ten Fällen gegenüber den mehrals vierzig benannten offenen Ver-fahren etabliert. Die Operations-technik und die Nachsorge wer-den in diesem Artikel anschaulichpräsentiert.

Dr. med. H. Kuhn, EmstekDr. med. M. Thomas, Augsburg

Evaluation of Results of Endo-skopic Gastrocnemius Resession

Trevino S, Gibbs M, Panchbhavi V;Foot & Ankle Int. 359–364, Vol. 26,No. 5/May 2005

Kontrakturen des Musculus tricepssurae haben pathologische Aus-wirkungen auf den Mittel- undVorfuß. Sie werden häufig mitzentralen und peripheren neurolo-gischen Erkrankungen in Verbin-dung gebracht, aber auch im Rah-men der Genese beim Hallux val-gus, beim symptomatischen Platt-fuß und der Plantarfasziitis dis-kutiert. Isolierte Gastrocnemiusequinus-Kontrakturen sind vonden Triceps surae-Kontrakturenmittels Silfverskiöld-Manöver zutrennen (Dorsalflexion bei gebeug-tem Knie möglich) und isoliert zubehandeln, um den Verlust derplantarisierenden Kraft einerAchillessehnenverlängerung zuvermeiden. In der retrospektivenStudie mit 28 Patienten, von 16bis 72 Jahre alt, mit einem Nach-untersuchungszeitraum von 4 bis36 Monaten, war die Resektionmit einem Carpal Tunnel Release-System durch eine Inzision durch-geführt worden. In zwei der 31Operationen (3 Patienten beid-seits) waren zwei Inzisionen nötig,eine musste offen chirurgisch fort-geführt werden. Keine Suralis-oder Achillessehnenverletzungenwurden konstatiert. Die endosko-pische Technik wird hier als mach-bar mit geringer Morbidität beur-teilt, die Beschreibung der operati-ven Technik mit einem posterome-dialen Zugang etwa 2 cm distal desmuskulotendinösen Übergangsnimmt anatomischen Bezug zuden umgebenden neurovaskulärenStrukturen, auf die, insbesonderebei N. suralis-Variationen, peni-belst geachtet werden sollte.

Dr. med. H. Kuhn, EmstekDr. med. M. Thomas, Augsburg

Der erworbene Knick-Plattfuß –Eine Fußdeformität des Überge-wichtigen?

Fuhrmann RA, Trommer T,Venbrocks RA; Orthopäde 2005,Heft 7, 34:682–689

Diese Publikation zum LeitthemaÜbergewicht und orthopädischeProbleme diskutiert die multifak-torielle Ätiopathogenese des Pesplanovalgus und seine Ausprä-gung anhand der Stadieneintei-lung nach Johnson und Strom.Ausführlich widmet er sich derdifferenzierten stadiengerechtenTherapie. Eine retrospektive Un-tersuchung von 75 Patienten (52Frauen, 23 Männer) im Alter von31 bis 73 Jahren, verglichen miteiner Kontrollgruppe, stellte diesignifikante Korrelation von Bo-dy-Mass-Index und Knick-Platt-fuß-Deformität heraus. Aus dieserErkenntnis resultiert die Empfeh-lung der Autoren, die flexibleKnick-Plattfuß-Deformität im Sta-dium 2 bei übergewichtigen Pa-tienten eher mittels Arthrodesezur Rückfußstabilisation statt mitmedialem Weichteileingriff undRückfußosteotomie zu therapie-ren.

Dr. med. H. Kuhn, EmstekDr. med. M. Thomas, Augsburg

Tibiotalocalcaneal Arthrodesiswith a Retrograde Intramedul-lary Nail: A Biomechanical Anal-ysis of the Effect of Nail Length

Noonan T et al.; Foot & Ankle Int.304–308, Vol. 26, No.4/April 2005

Ermüdungsbrüche nach tibiotalo-calcanealaren Arthrodesen mit re-trograden Nägeln sind mehrfachaufgetreten und beschrieben. DieVersorgung von traumatisch be-dingten Gelenkzerstörungen und

FussSprungg 3:178–179 (2005)DOI 10.1007/s10302-005-0184-y

Fuß

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