Der große marokkanische Heilige Abdesselam ben Mesis

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  • 8/6/2019 Der groe marokkanische Heilige Abdesselam ben Mesis

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    Der groe marokkanische Heilige

    -Abdesselm ben Mesis.*)

    Von

    A. Fischer.

    Brockelmann's Geschichte d. arab. Litteratur nennt I, 440 einen

    'Abdassalm b. MaSSi (Ba^SlS) al Hosaint Ab Mohammed,

    blhte um d. J. 620/1226 [sie!]' als den Verfasser eines Gebets

    fr den Propheten'. Diese Angaben beruhen auf Ahlwardt, Ver

    zeichnis der arab. Handschriften dei- Berliner Knigl. Biblio

    thek III, Nr. 3912, Kodex Spr. 837: ji_^ X iP

    Der Verfasser des Gebetes heit voll

    stndiger f. 142^' unten: ^^.m.}^ |.^LJ! und f. 143"

    Mitte : iXjJk..iJ viijij]' iji^**

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    210 Fischer, Der groe marokk. Heilige i^lbdesseliim ben MeiU.

    kanische Berhmtheit ersten Ranges handelt, um einen groen

    Mystiker und Heiligen einen der vier Pole (aqtb) des Islams >

    des marokkanischen Sfismus*), den cPol des Westens {qotb el-

    1) Douttd, Notes Sur l'islm maghribin. Les Marabouts (Extr. de laEevue de l'Histoire des Beligions, t. XL et XLI) 50 und Salmon ArchivesMarocaines II, Heft 1, 16 bezeichnen ihn mit Eecht als ,le plus leviri detous les s aints du nord du Maroc' bzw. ,le plus grand saint du Maghrib septentrional', und selbst Weir, The Shaikhs of Morocco in the XVIth Century191 bertreibt kaum, wenn er ihn den grten marokkanischen Heiligen schlechthin (,that greatest of Moorish , Saints') nennt. Bei den Djehala (in Wirklichkeit wohl berall in Marokko Zhala ausgesprochen),^ in deren Gebirge sich seinGrab befindet (auf dem Gipfel des 2300 m hohen Zbel el-SAlam, eine TagereiseSSW. von Tetuan, im Gebiete der Beni SArs) und die ihn als ihren vornehmsten

    Schutzheiligen verehren (bei Moulieras, Le Maroc inconnu II, 7 heit er

    JL*:- JolX- [korrekter wre ^^Lj^, aber die Marokkaner schreiben in

    der Regel XJLx:*-] 'die Lampe der Djehala' und bei Salmon Arch. Mar. II,

    Heft 1,16. 25 und Heft 3, 259 ^Soulfdn al-Djebala'^ [tilge den Artikel; s. meineHieb- und Stichwaffen und Messer im heutigen Marokko 2 und Marfais,Textes arabes de Tanger 398, ob.]), hat er sogar den Propheten Muhammedtief in den Schatten gestellt, wie ihr blasphemischer Spruch zeigt:

    ysX* .^_ ^_^A-!J '^^iAJI} LolSJ! Uilc ^] ^.^L^Jt lXac i^^^a

    , C'est Moulaye Abd-es-Slam qui a c re^ le monde et la religion. Quant auProphete, que Dieu ait pitie de lui, le pauvre!' (Moulieras a. a. O. 159).

    2) Die drei andern sind der wohl in smtlichen muslimischen Lndernhoch gefeierte SAbdelqdir el-Gll5nI (auch Tlni usf. die Marokkaner sagenzZilli; seine Bruderschaft, die anderweit bekanntlich el-Qdirlja heit, nennen

    sie Zflla [so, wieder ohne Art.; vgl. Marcjais a. a. O. 397 f]), 'Abu-l-Hasanes-Sdili, der Begrnder der SililTja, einer der grten existierenden Bruderschaften, und Muhammed b. Sulaimn el-GazlT (auch Gazll usf), der Vater der Gazllja, eines marokk. Zweiges der SdilTja. Vgl. das Schriflchen el-lSrf ial nasab el-'aqth el 'arbaia el-'aSrf von SAbdesselm b. e{-Taiiib el Qdirl(Feser Lithogr. v. 1 308), ferner Weir a. a. O. XXXV ff. u nd Arch. Mar. I,427. II, H. 1 , 26, Anm. 1 und III, 121, Anm. 1. ber oAbdelqdir und seinenOrden s. noch Rinn, MaraboutS et Khouan 173 ff. ; Depont & Coppolani,

    Les confreries religieuses musulmanes 293 on Afrika IV, 45 f.H. a. und ber GazlT und seine Grndung Moh. Ben Cheneb Enzykl. d.Islam I, 1077 und auer der hier verzeichneten Literatur Graulle a. a. O. 277 ff. ;Rinn a. a O. 269 f; Depont & Coppolani a. a. 0. 455 ff.; Doutte, Les Atssaouau Tlemcen 20; Arch. Mar. III, 184 u. a.

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    Fischer, Der groe marokk. Heilige iAhdesselm ben Mests. 211

    magrib)>^) usf. Man kann ber ihn, abgesehen von den soebenzitierten Stellen , nachlesen : Selwi (vulgr Sldui) , el-Istiqs li-

    'ahbr diwal el-majrib el-aqs I, ft. (vgl. auch die sieben inFumey's bersetzung von Teil IV des Istiqsa [= Arch. Mar. IX. X],Index S. 386 verzeichneten Stellen des Werkes , wo von seinem 5

    i^jio vulgr

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    212 Fischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Meils.

    Nord 60t.; Moulieras, Fez 169. 492; Godard a. a. 0. 89 f.; Aubin

    (Descos), Le Maroc d'aujourd'hui- 465; Arch. Mar. II, H. 2, 162(Les chorfa ham&dcha^) se disent descendants de Moulay 'Abd

    as-Salm"); Segonzac, Voyages au Maroc {1899 1901) 2. 190 f.;6 Doutte, Merrdkech I, 59, Anm. 3 u. a. ,

    Mulai (auch MldrM oder Sidi'^)) iAbdsslam^) wie die drei

    brigen Hauptpole und so mancher andre marokkanischeMarabut

    gilt seinen Landsleuten als Scherif*). (In Wirklichkeit drften jadiese Halbgtter der Mehrzahl nach echte Berbern gewesen sein,

    10 und selbst soweit es sich bei ihnen um Araber handelt, drften sie,

    ganz wenige Ausnahmen abgerechnet, keinen Tropfen vom Blute

    des Propheten in ihren Adern gehabt haben. Cfr. Genthe, Marokko

    56 f. 197 f; Rinn a. a. 0. 127 ff. und namentlich Doutte, Marabouts44 ff. und L'islm alg. en l'an 1900, 44 f.) Sein Stammbaum

    1.^ lautet so gut wie einstimmig"*): 'Ab Muhammed SAbdesselm b.Mesls b. 'Abi Bekr b. SAli b. Horma b. Ts b. Sellm b. Mezwr^)

    1) liijLt.S', Vulgraussprache genau hctmddSa o. . , Sgl. hamdH;

    gelegentlich hrt man auch den PI. hmdMiin, s. Euiz Orsatti, Guia 194.Vgl. ber diese Bruderschaft mit ihren blutigen rituellen bungen (die indessennicht allen ihren Verzweigungen eigentmlich sind) Arch. Mar. II, H. 1, 105f.(Salmon). H. 2, 162 (Michaux-Bellaire & Salmon). VI, 333 ff. (dieselben). VIII, 122.134ff. (Mercier); Meakin, Moors 336{.; Montet, Les confreries religieuses de

    l'islm maroeain (SA. aus Sevue dc l'Hist. d. Relig. XLV) I2f.; Moulierasa. a. O. 128. 745 (M. schreibt H'enadcha" bzw. H'anadcba"); Doutte, Aissoua25; Harris, Tafilet 20 f. 298; Bernard, Le MarOC^ 206 u. a.

    2) Aher nicht Sidna, das in Marokko stets dem Sultan vorbehalten gewesenist; vgl. Doutte, Merrkech 37, auch Rohlfs, Mein erster Aufenthalt in Marokko166, Anm. 3) Dies die genaue Volksaussprache des Namens.

    4) Vulgr rif, PI. Srfa. Scherifen sind fr die Marokkaner in erster Linie die Abkmmlinge Hasan s, des Enkels des Propheten, in zweiter die seines

    Bruders Ilosain und in einem greren Abstnde in dritter die iCvoLic

    tmna und s^sLsts- Zifra, d. h. die Nachkommen des Chalifen iOtmn b.iAffn, dos doppelten Schwiegersohns des Propheten, und SAbdallh's b. aSfar b. 'AbT Tlib , des Gatten von Zainab , der rechten Schwester von Hasan undIlosain. Vgl. Arch. Mar. III, 171.

    5) S. dio ber ihn angefhrte Literatur. Basset, Nedromah et les l'raras(= Publications de l'Ecole des Lettres d'Alger XXIV) 69, Anm. 2 spricht von,deux genealogies differentes l'une de l'autre". Aber die zweite, dio er nennt,Depont & Coppolani 444, Anm. 2, ist in Wahrheit, wie ein Blick in das Buchlehrt, die von es-Sdili! Rinn a. a. O. 218 (und nach ihm Xicluna Arch. Mar.III, 119) gibt folgende Geschlechtskette des Heiligen: , Abd-es-Sellem[sic] -ben Machich ben Mansor ben Brahim-el-Hassani" ; woher sie stammt, gibt er nicht nher an.

    o o -

    6) SAbdesselSm el-Qdiri's 'Isrf 4, 7 ^'y, SelwI I, Tl., 3 v. u.

    vokalisiert. Das Wort ist d as schon frh auch in das westliche Arabischeingedrungene gemeinberberische amzvaru, dmeznar u. . 'vorangehender','erster'; vgl. Dozy. Suppl. I,613a; Beaussier, Dictionnaire 278a; Stumme,Handbuch des Schilhischen von Tazerivalt g 179; Sarrionandia, Gramticade la lengua rifena 152; Hanoteau, Essai de grammaire kabyle^ 255;Basset, Mamiel de langue kabyle 83; dens., Etude siir les dialectes herberes

    1 (

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    Fisclier, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Mes'ie. 213

    b. sAli Haidara b. Muhammed b. 'Idils II (el-'asgar) b. Idris I(el-'akbar) b. SAbdallh b. el-Hasan II (el-mutann) b. el-Hasan I

    (es-sibt) b. SAlT b. 'Ahl Tlib. Er wre also als ein Hasan i zu

    bezeichnen und nicht, wie Ahlwardt und Brockelmann auf Grundder Hdschr. Spr. 837 tun, als ein Hos a inl. Vgl. z. B. noch dieAnfangsverse des Kapitels, das SAbdesselm el-Qdiri in seinem

    'Isrf unserm Heiligen gewidmet hat:

    ^^^.jSi\ ^U'^^t ^Lk\j\ * j-oJt J^L^i ^U^i UE -Cl* o5 JC- y c

    ^Li^t 0^~f~>*i {^y-ir^i '-^-fr*-' * ^^5L-.sJt iXac ^^0^*.^O *.- ^ , , , O - C-

    sL^-bi v_...*^t Jjt ^^ * j ii

    ^-OJ- ^ J,- jjv5> oiA)! (^^3 t\c * ^ftj ^_;bLj! ^ ^.jj u^*^

    J > C.E i O J i 3

    ijj.*o^ ^.jADj! (^. lX__c ^^j_../s _^LJAj ^..jJL^aj- Ci^ **-.J,Ci,

    ^JLc ^^-J -J^j 1^^! "^^ * i.?^^^ (j^A-i*^ "-^iy* Q-^^

    W^as den hochheiligen Imm anlangt, den Hasaniden, Kmiliden und'Idrisiden

    'Abu Muhammed iAbdesselm, so trennen ihn von dem Frsten der

    Menschen (d. i. SAlT)

    Vom Anfang bis zum Ende des Stammbaums vierzehn Ahnen,Gegen die sich, wird seine Geschlechtskette rckwrts verfolgt, selbst

    nach dem Urteil der sorgfltig Prfenden keine Meinungsverschiedenheit richtet

    Und die smtlich im Ausland bekannt und bei ihren Landsleuten

    berhmt sind.

    Er ist nmlich der Sohn des hohen Saijidi (vulgr Stdi) Mesls, desSohnes des 'Abu Bekr, des Sohnes des Saijidi sAli'

    Das Gentilicium ^.o^o^l im ersten dieser (schrecklichen ')

    Regez-Verse stempelt unsern ' qotb > zum Nachkommen von MlaiIdris , dem von den Marokkanern abgttisch verehrten Begrnder

    der Dynastie der Idrisiden , des ltesten und erlauchtesten aller

    marokkanischen Herrscherhuser. Das Gentilicium ^i/LK-t geht auf

    iAbdallh, den Vater Mlai Idris' I und Urenkel : All's und der

    Ftima, der bei den Marokkanern regelmig den Beinamen el Kmil

    fhrt. Vgl. 'Ahmed b. 3Abdelhaij el-HalabI el-FsI, ed-Durr en-

    nafis wa-n nr el-'anis fi manqib el-'imm 'Idris b. Idris (Feser Lith. V. 1314) 77 tf.; SAbdesselm, 'Isrf 4, 10; dens., ed-Durr

    es-sani 9, 16 tf.; Wafrnl, Nuzhat el-hdi \'.\.\, 7; KettnT, el-'Azhr

    du Rif maroeain (SA. aus Actes du Xlf Congrcs des O rient., sect. Fgypteet langues afric.) 47 [117] unt. premier; Huyghe, Diet, kabyle franr.- unt.amzuarti; Olivier, Diet, fram-.-kabyle unt. premier usf. usf

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    214 Fischer, Der groe marokk. lleigc iAhdesselm hen Mesls.

    dmirat cl'anfs 5, 2 f.; Arch. Mm: I, 432. II , H. 3, 207. III,

    183. 193. XV, Tabelle bei S. 192; Weir a. a. 0. 304; Rinn a. a. 0.

    374, Anm. 1; Doutte, Marabouts 45 u. a. Welche tieicre Be

    wandtnis es mit dem Vorzug hat ein Kamilid zu sein, veranschaulichen

    uerungen der marokkanischen Historiker und Biographen wie

    z. B. die folgenden: ^.,1/ l J-bC!t 4^ J-bG! .s.UiO- -*o-I r.

    uij^t^ fJj^^i QJi^-J! -"^^ ^_fi.*aji Li 1^=" .viLoj 1

    ^.ioL?' ^jL i^jIc o^iJi ^^-d jL- Loj -.'i.?^Jtj ^.j^l^: ' - _ - . r.

    jot} Jc qJ O"*^'^ O"^^ ^'-^ f*-^ .'okS xJ^Liij

    vi>JL5' Loj ji./olj najI OjAJ! jL=^ t5^^ C^- o.-u iC^IsLs

    ;t, 5 V. u. (vgl. Weir ,/A*y1^'. 1903, 157 und Salmon Arch. Mar.

    liden sind also die wahren Alidcii pur-saiig.

    Verfehlt ist es aber aller Wahrscheinlichkeit nach iuicli, wenn

    Urockclmaim den V;il,er unseres Heiligen Mastis (UaSsis)' nennt.

    Von den zwei in Kod. Spr. 837 zur Wahl gestellten Dcppelformen

    -, seines Namens, Md.iHi.i (Bdiiii) und Masi.i (/lasis), drfte nmlich

    nur dio letztere zulssig sein. Dafr sprechen folgende Erwgungen.

    Die Marokkaner scliroibcn , so viel ich sehe, berall ^^J:,^

    u. . oder ^x.ixxi, aber nirgends ji-k^ oder j;;^^.^. Vgl. 'Unif

    4, (J {j;i.j..iUA-, in dem liier vorliegenden, soeben - - S. 213, 13 mit

    geteilten Verse schliet schon das Metrum Jeden fledankon an

    o o ,

    irus unt. (jisj:!?: xcL*^ lP^'s

    .- &JUt lXxc ^^jjjjiJl). Die Kiimi-

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    Fischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben MeSls. 215

    ans); ed-Durr es-sanl 11, 13. 12, 6 v. u. f. 41, 5. 12. 49, 11 u. .

    (^jio^-iwo, oder ^J^.^^); Salwat el-'anfas I, 5, 18 (^ji..A..x);

    Dauhat en nsir 16, 7 {^J^.^J|^^); Selwi I, H., 24, Nuzhat el-hdi

    cn, ult. und ZDMO. VII, 16, Anm. 1 {Ji^^) usf. Von der

    Nebenform mit b fr m^) gilt offenbar das nmliche. S. die folgen- 5

    1) Der bergang Mi > 6 (der im vorliegenden Falle wohl als von der regelmigen Verbindung bin MHS ausgegangen zu denken ist, in der sich dasm von MHS dem b von San assimiliert hat) hat bekanntlich nichts auffallendes.Kin andres Beispiel dafr ist im Marokk.-Arabischen z. B. :

    d3bliz, seltner dabliz, PI. dbhz, dbg,lz u. . ' (weites silbernes oder goldnes) Armband' (Tanger, Tetuan, Rabat, Mogador und anderweit; vgl.Marfais, Tanger 293, Lerchundi, Voc. unt. ajorca und brazalete, Meakin,Introd. Nr. 49 und Moors 63, Joly Arch. Mar. XI, 390, Westermarck, MarriageCeremonies in Morocco 83, Vizuete, Lecciones 316, Marchand Journ. Asiat.,10* sir., VI, 465, wo aber der PI. mit dem Sgl. verwechselt ist, Hst 120, wo

    indes irrtmlich u^aIji.) fr ^.aL,.) steht [der Irrtum ist in Dozy I, 424 b bergegangen] und Eudel, Dictionn. des bijoux de l 'frique du Nord [= Bibliotheque d'arclieologie afric. VIII) 44 ff. entsprechende Formen als Lehnwrter auch im B erberischen, s. z. B. Stumme, Tazerw. 176a und ZDMG.LXI, 531, Anm. 5 und Westermarck a. a. O. 9 1. | daneben noch dsndiz,PI. dmdlgz u. . , in Rabat und nach Eudel a. a. 0. 48 f. ,demledj' in und bei Fes; erstere Form auch Dombay 83, Westermarck a. a. O. 103 und, fr

    das Berberische, 106 und wohl auch Marchand a. a. 0.; letztere Dombay 8und Ben Ali Fekar, LcQOns d'arabe dialectal maroc, alger. 291) r> armen, mani&ak, trk. ^oi^Xi menekse u. a., s. Hbsch-

    1 6 *

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    216 Fischer, er groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Aleiii.

    den fnf Stellen , an denen ich ihr begegnet bin : Arch. Mar.

    II, H. 1, 143, Anm. 2: Bachich avec nn fatka sur le ba

    et un kesra ii deux points diacritiques (a) [sie]'; ebd. III, 261:Mechich, appele aussi Bechich'^) und XIX, 296: Machlch; il est connu

    5 dans le Gharb sous le nom de Bachich' und ZDMG. a. a. 0.: F. 116. a.

    wird der letztere Name uiwA.io geschrieben und buchstabiert".

    Damit harmoniert , da ich den Namen in Marokko nur Mi' o

    habe aussprechen hren und da er in der oben S. 211 f zusammen

    mann ZDMG. XLVI, 244, Lw, Aram. Pflamennamen Nr. 191 u. a. | daneben, immer zunchst in der Bedeutung 'Veilchen', b^fii, sehr selten hnfssz,liabat [das Wort wird hier als Sgl. und PI., indetermin. und determin. gebraucht, bildet also kein Nom. un. und keinen PI. und nimmt den Art. nicht an wohl

    weil es als eine Art Eigenname, mit gebildet, aufgefat wird, wie es denn

    z. B. zZilli s. ber ihn Zur Lautlehre d. Marokk.-Arab. VI

    schrieb], bllef'zi Fes, bnefsz Tanger; vgl. ,&..s^^j bunefziya, pl. en ot,

    col. .o^J bunefztch' Lerchundi unt. viola, violeta, benefseg' Dombay 72,"J ',banafsnj' Meakin, Introd. Nr. 3 0 und , K..5^.k^sUA]| el bunefseya' Euiz

    Orsatti 48, ferner fr Algerien .is.*ij Paulmier 900 b, .iS\jLft.kJj Beaussier G.. * (Lf '

    47b, belesfeni' Clarin de Ia Rive 513 und fr Tunis blisnz Stamme, Tun.- o . -

    Gramm. 161 b) -< klass. vaj (wohl durch Assimilation des b an den Sonor-

    laut Jl; arab. /S^M-SiXj bekanntlich < phlv. vanafsak o. . = neupers.

    benefie); undmnddam 'Mensch', 'Menschen' (Tanger, ohne PI.-Form und stets ohne

    Art.; vgl. Mar9ais, langer 471 und die dort vereinigten Belege fr d assonstige Auftreten dieser Wi-Form, zu denen ich noch gypt. minddim . . ., pl. ... minadmyn' Spiro, Voc. v b fgen kann [wie ich von meinem Z. Lautlehre d. Marokk.-Arab. 7, Anm. und 47 genannten Kairiner Gewhrsmannhre MunIr Hamdi ist sein Name , siud irnudom, PI. rninadmin Formender Frauen und der unteren Volksklassen, whrend die Gebildeteren bijnidm,

    als Sgl. und PI., daneben auch PI. bij.niadm'm, dafr gebrauchen, in der eigentlichen Umgangssprache am hufigsten mit der Vokativ-Part, ia in strafender oder mahnender Rede; s. bany adam", ben'i-dam" als Sgl. Spitta, Contes Nr. V, 5. 6. 16. 17, bzw. Vllers, The Modern Egyptian Dialect of Arabic,transl. by Burkitt 188, ob., und vgl. dazu fr das Syr.-Arab. Landborg, Pro-rerhes et dictons 347, ob.] | daneben bndm Rabat, Mogador, gleichfalls

    als .Sgl. und PI. und stets ohne Art.) < klass. ^\ (wohl wieder durch An

    gleichung des b an das Ji. Die weit verbreiteten Bildungen ^S^X^^ |jL>.a

    gehen offenbar alle auf zurck und nicht, wie Brockelmann, Grundri

    1, 481, unt. will, auf v;;!. z. B. 1001 Nacht, Bresl. Ausg., I, (fi, 3 v. u.:

    ^ii {y^i\ '>^'-Xi xj,*v o^A! xft/j

    |.jL!j jmJ ["-^^J) n^ben li'-f, 7: [^iMij ij^Jua^).

    1) Nach Ibn Ral.imn. der noch eine dritte Spielart, Marsl, kennt.

    1 6 *

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    Fischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Mesis. 217

    gestellten (ja ausschlielich franzsischen und englischen) Litei'atur nur als Machich', Machich', Mechich', Mchich', MashTsh' bzw.

    Masheesh' erscheint, aber nicht als Machchlch', Mashsheesh' o. .

    Schlielich spricht auch die Etymologie des Namens gegen

    MaSsiS (Bassi). Er ist nmlich berberischen Ursprungs und be- 5

    deutet ' Katze '1). Das zu Grunde liegende Berberwort sieht folgender

    maen aus: chat, ^Ji^M^] amchi'ck'^ Dictionn. frang.-berbere 101;

    chat, amchich' Olivier 48a; amcic [d. i. (jiut.,vn chat' Huyghe 39

    und chat, Ouarsenis : amchich ^jifcA.ii./oi . . . A'chacha : amchich

    ^uj..^v:v A .* Basset, jtude sur la Zenatia de l'Ouarsenis et du lo

    Maghreb central (= PLA. XV) 82. Vgl. damit die dialektischen

    Spielarten: gato much [d. i. ^iyi]' Sarrionandia 126; chat, mouoh

    (jij./i' Basset, litude sur les dial. berb. du Rif maroc. 105; amouchch

    chat' Boulifa, Textes berb. en dialecte de VAtlas maroc. (= PLA.

    XXXVI) 338b; amus u. amuss . . . Katze' Stumme, Tazerw. 165 a i5

    (cfr. Socin & Stumme, Hnuwdra 26, Anm. at); amdssu Katze'

    Quedenfeldt Zeitschr. f. Ethnol. XXI, 198; (Zenaga) chat, nous

    ^jjyj yMGHCH; oumas jj^Loy yMCHGH' Basset, Mission au SMgall

    {= PLA. XXXIX) 93; auch chat, mous' Paidherbe, Txmgues

    Senegal. 179 (im S6r6re'). S. schlielich noch chat, . . . en ber- so

    bfere, i JiiyA mousch, ^ji^A^xil emchgch* Marcel, Diet. fran

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    218 Fischer, Der groe marokk. Heilige iAhdesselm hen MeSti.

    Voc. unt. gato (ebenso JRudimentos'^ 37. 198); ,cat, katt, pl.kutdt or mish, pl. mtshdnh; kitten, kuteet or mtsheeish'^ Meakin,

    Introd. Nr. 135; ,el gato el katt; el meshsh" Ruiz Orsatti 49;muss zahme Katze" Socin & Stumme a. a. 0.; ,chat, lemouche"

    6 Moette a. a. 0. 336; muS Quedenfeldt a. a. 0. und ui.A

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    Fischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Meils. 219

    nur leicht, um so leichter als er, wie seine Nisba Tarbulusi zeigt,offenbar kein Marokkaner war, so da ihm der Name unmglich

    gelufig sein konnte. brigens tut man diesem Manne vielleichtUnrecht, wenn man ihn fr die betr. Angabe verantwortlich macht,

    denn nach der Klammer zu urteilen , in die Ahlwardt sie gesetzt 5 bat, ist sie ein spterer Zusatz.*)

    Noch ein paar Bemerkungen ber Dinge, die unsern Heiligen betreffen, im Anschlu an die S. 211 f. mitgeteilte Literatur ber ihn !

    Salmon htte natrlich nicht Arch. Mar. II, H. 3, 267 neben

    einander .Djebel 'Alem" (mit e) und ,' Alamyin" (mit a in der zweiten lO

    Silbe) schreiben sollen. (Er hat das brigens auch sonst getan,

    s. z. B. ebd. H. 1, 23 fl'. und unten S. 221.) Der interessante Berg,

    dessen Massiv sich mchtig ber die ihn umgebende Gebirgslandschaft erhebt") und der wegen seiner Hhe und Gestalt zu allen

    Zeiten der Sitz eines Gottes oder Halbgottes gewesen sein drfte, i.'>

    wird jetzt wohl gewhnlich el-3Alam oder, genau phonetisch, laam

    (auch lalm?) heien. Die ursprngliche und eigentliche literarische

    Form seines Namens ist wohl sicher ^J^jtl] ; s. SelwI a. a. 0. I, ft. ,

    25. II, III, Iff. (= Moulieras a. a. 0. 123). IV, tti, 5 u. . und

    vor allem Muhammed b. et-Taijib el-Qdiri, NaSr el-matni (Feser .'O

    Lith. V. 1310) I, 16 f.: ujyiJt ^t^. g.jkXl.Jt j^^i

    ^Ji^ i.^^ i_^j}Li:.XiJL ^^yil! l?*^'o > c tA. . > ;.

    ^S>LuC*J ,_j!yi^t jA v-^'-^i ^>r~- lj**} i)-.Jj-l3.!l

    K*eL^>- ^^IjiJLj iCA.w.iil ^La SlXjiX* iX*o .

    tjj (.XwJ! Aac Lj^^ d-*-^.- Da jJjtSt aber in weitem Umfange 85

    durch eine volkstmliche Form mit a in der zweiten Silbe ver

    drngt worden ist, ergibt sich aus der Schreibung |.^J| , dio z. B.

    Ibn sAskar, Dauhat en niir 29, 2 steht und natrlich auch indem Arch. Mar. III, 125 und 167 angefhrten Buchtitel Kitab

    at-takqiq^) ou-l-i'Idm [125 'ilm\] fi takqiq nasab [125 nasbi'.] 3o

    1) Verkehrt ist es natrlich, wenn Ahlwardt a, a. O. schreibt: Der Verfasser des Kommentars hat denselben gemacht auf Wunsch eines Enkels

    (lX.a5>-) des Verfassers des Gebetes, nmlich dos ^a*.ac ^c ^J>^ft>-

    ^i-ffM.^ ^[.S>yi\ i\a qJ '. Wie htte denn dieser qJ ^m^c ^c

    l>_)lj^| lXac ein , Enkel" des SAbdesselm b. MosTs sein knnen? Mach Arch.

    Mar. III, 264 war er ein Nachkomme von ihm im neunten Gliede! (Er wird,und zwar offenbar als eine Persnlichkeit von hoher sozialer Stellung , nucl.ed-Durr ea-sani 46,4 v. u. und 50, 11 e rwhnt.)

    2) S . das Panorama des Djehala. Vue prise de Ouazzan" bei IJrives,Voyages au Maroc (1901 1907), gegenber S. 232.

    3) 167, Anm. werden mit Recht Bedenken gegen das zweimalige iahq'ig

  • 8/6/2019 Der groe marokkanische Heilige Abdesselam ben Mesis

    12/15

    220 Fischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Meiii.

    chorfa'-l-'alm [167 'Alaml]' vorliegt, und aus den Formen Alarn"

    d. i. sAlam und Alam", die Foucauld, Reconnaissance au Maroc 8,

    Anm. 1 bzw. Moulieras a. a. 0. passim, Brives a. a. 0., Emily Shareefa

    145 u. a. geben. Moulieras a. a. 0. 179, Anm. 2 bemerkt: ,J>.x=

    6 (JLJ! Les indigenes prononcent actuellement El-Edlam |,bLcb!!".

    (Auf diese Stelle geht vielleicht die Schreibung ,Djebel A'lam" zu

    rck, die sich Gaudefroy-Demombynes & Mercier, Manuel d'arabe

    maroeain 10, unt. findet?) Aber er drfte El-Elam |.^cbSi" fr

    lailam Qilam'^) verhrt haben (s. sofort genau denselben Fehler

    10 bei Lerchundi). Der bergang ^jLjJt > ^.liLxJ! knnte sich rein

    lautlich, d. h. ohne eine Einwirkung von auen, vollzogen haben;

    vgl. z. B. marokk. l-ilm 'die Menschen' (= "nnds oder bndm}

    < klass. |JLjt!t und qalm, qlam (Rabat), qalam, 'slam (Tanger;

    aber in Casablanca-Schauia qlm und in Mogador qalm) 'Schreib-

    16 rohr' usf. < klass. jJs. Wahrscheinlicher ist mir aber, da ihm

    eine sogen. Volksetymologie zu Grunde liegt, ldm ist nmlich

    auch ein vielgebrauchtes marokk. (und alger.) Appellativ mit n ament

    lich folgenden zwei Bedeutungen: 1. 'Plagge', 'Fahne' (auf den

    Moscheetrmen, den Zauias, den Heiligengibern, den heiligen Stein-

    20 hufen') usf.), 'Banner' (der Bruderschaften, des Heeres u. .)^)

    und 2. 'Mittagszeit' (eigentlich Zeit des ersten Rufs zum Mittags

    gebet, zwischen 12 und 12-*> Uhr); s. Dozy unt. |.c, Lerchundi,

    Voc. unt. bandera und estandarte (an diesen zwei Stellen gut

    ,(.^ dldm'l) und unt. mediodia (hier falsch j.bLc'Ii! el-aldm'^ \),

    ib dens., Rudimentes"^ 391, Meakin, Introd. Nr. 133, Beaussier unt.

    ^ic, Paulmier unt. drapeau und midi n. a. 8). Da nun eine Fahne,

    ausgesprochen. Der Anfang des Titels wird wohl in Wahrheit zu lauten haben:

    ,Kitb at-tadq'iq OU-l-i'lm' . Die Paronomasie uAiiXJt oLt^t ist ja

    uerst beliebt (s. z. B. HggT IJallfa II, Nr. fvlAf.).

    1) Vgl. ber diese namentlich Doutte, MerrkecJl 57 ff.3 _ _ . M

    2) PI. alamat, seltner ali'im. erweist sich durch diese Bedeutungen

    klar als maghrebinische Entsprechung des klass. jJ^. Vgl. Dozy unt. [^^Lc, wozu ersehen ist, da das Wort als 'Fahne', 'Banner' usf schon dem Spanisch-Arabischen ganz gelufig war.

    3) In der zweiten Bedeutung ist synonym mit ^JjJ! ^ llvijli o. .,

    eigentlich 'der erste' sc. Ruf zum Mittagsgebet; s. meine Marokk. Sprichwrter 22 [207], Anm. 1, Mari;ais, Tanger 226, (Vassel &) Kampffmeyer, Marokk.-arab Gesprche 45, Anm. 2, Lerchundi, Rud.'^ a. a. 0., Ruiz Orsatti 40,Meakin, Moors 286 und Introd. Nr. 145 u. a. in der ersten, zum mindestenin Rabat, mit snirVi. Die zweite ist brigens nur ein Ableger der ersten, denn

  • 8/6/2019 Der groe marokkanische Heilige Abdesselam ben Mesis

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    Fischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben MeSU. 221

    zweifellos zu aller Zeit auch ber der Grabsttte unsres qotb

    geweht hat, so drngt sich m. E. von selbst die Vermutung auf,

    da der Name des Berges, ^JUJ!, zu dieser Fahne in Beziehung

    gesetzt und dergestalt zu |iUJI verschoben worden ist. Wie engsich der Berg tatschlich im Bewutsein der Marokkaner mit seinem

    Heiligtum verknpft hat, erhellt aus dem Umstnde, da er jetzt

    im Volksmunde am allergewhnlichsten 2bl MilldfiAbdsslm 'Berg

    des Mlai iAbdesselam' heit (s. Moulieras a. a. 0. 179, Emily Shareefa

    145, Depont & Coppolani 444, Anm. 1 u. a. , auch oben S. 219

    6 V. u.). Und da der Name ^JLitJI von den Marokkanern wirklich als

    'die Fahne' gedeutet worden ist, beweist folgende aus Ibn Rahmn's

    Schrift el-Angum ez-zhira -d-durrija et-tkira geschpfte Angabe

    Salmon's Arch. Mar. III, 261 f.: Le tombeau du Pole Molay 'Abd

    as-Salm ben Mechich a et place l'endroit le plus eleve de la

    montagne sainte , afin qu'on pt voir de li\ le drapeau {'alem) de

    La Mecque et que les constructeurs de la mosquee situee en haut

    de la montagne fussent d'accord pour placer la qibla (direction de

    La Mecque pour la prire) ; d'o le nom de Djebel 'Alem donne

    cette montagne, et celui d' 'Alamyin donne aux chorfa descendantsdu saint".

    Bei Rinn a. a. 0. erregen die zwei Datierungen Ansto : Con-

    temporain et sujet du sultan Abd-el-Moumen (mort en 1160 de J.-C),Abd-es-Sellem-ben-Machich " 218 und Mouley-Abd-es-Selem-

    ben-Machich est mort en 1160 de J.-C." 370, Anm. 1. (Die erste

    kehrt Depont & Coppolani 444 und Xicluna Arch. Mar. III, 119

    wrtlich wieder.) Die marokk. Quellen verlegen nmlich einhellig

    den Tod des Heiligen in den Zeitraum zwischen 622 und 626 d. H.= 1225 1229 a. D. (s. die oben zitierte Literatur). Nach Moulieras

    a. a. 0. 161, Anm. 1 ist da? Jahr 625 das wahrscheinlichste Datum,

    und gedankenlos geben Rinn und Depont k Coppolani an andrer Stelle selbst dieses, nmlich S. 219, bzw. 444, Anm. 1.

    Doutte, Marabouts 51 endlich ist folgender Satz nicht einwandfrei: rappelons seulement que Sidi 'Abdesselm ben Mechichest un des ancetres des cherifs d'Ouazzn". (Ganz hnlich Aubin

    465: ,Le fondateur de la maison d'Ouazzn, Moulay Abdallah ech-

    Cherif descendait en ligne directe de Moulay Abdesselm ben Mchich . . . ." und Gaudefroy-Demombynes & Mercier

    a. a. 0. 11: Wezzan , la ville des chorfas issus d' 'Abd es Selm

    die 'Mittagszeit' ist eigentlicli die '(Zeit des Hissens der) Flagge (auf dem Moscheeturm im Moment des ersten Rufs zum Mittagsgebet)'. Vgl. den Ausdruck 5.JII3

    j.^Jt (allai lailam 'er hat die Flagge gehit' = 'es ist Mittag' (s. z. B.

    Paulmier unt. midi, wo a ber .tltlj fr a zu lesen ist).

  • 8/6/2019 Der groe marokkanische Heilige Abdesselam ben Mesis

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    222 l'ischer, Der groe marokk. Heilige iAbdesselam ben Meiii.

    ben Mchich'.) Ahnherr der Scherifen von Wazzan') ist nmlich

    nicht unser Mystiker, sondern sein Bruder Jamlah^). S. SelwIIV, oi, 14, Michaux-Bellaire Arch. Mar. XV, geneal. Tabelle bei

    S. 192, Salmon ebd. II, H. 1, 16. 27. H. 3, 267. I, 428 und

    .'i III, 258 f, Meakin, Moorish Empire, geneal. Tafel bei S. 116, Rinna. a. 0. 374, Emily Shareefa 145 f., auch Moulieras a. a. 0. 175

    (Michaux-Bellaire's anscheinend sehr eingehender Aufsatz La maisond'Ouezzan in Revue du Monde musulman 1908 ist mir leider

    z. Z. nicht zugnglich). Jamlah's Sohn Muhammed soll allerdings10 mit seiner Base, der Tochter unsres sAbdesselm, verheiratet gewesen

    sein (s. Aubin a. a. 0. und Emily Shareefa 146), so da dieser also doch als ein Vorfahr der Wazzanier gelten mte. Aber nach

    stehende zwei Stellen werden den geschichtlichen Wert oder viel

    mehr Unwert der betr. Angaben ohne weiteres in das rechte Lichti'> rcken: Muley Abdeslam is supposed to have had a daughter;

    other accounts say he had no children , and that this girl was his

    niece and adopted by him . . .' Emily Shareefa 145 und ,Les auteurs

    marocains admettent, en general, que le saint du Djebel 'Alem eut

    cinq fils, 'Isa, Sallm, Bokir, Mousa, 'Ali, et une fille, Lalla Ar-

    20 Reisoun. Certains prtendent cependant qu'il n'eut que cette der-

    nifere fille, et d'autres qu'il mourut sans post6rit6* Salmon Arch..Mar. II, H. 1, 25.

    Die fnf hier von Salmon genannten Shne des Heiligen erscheinen brigens keineswegs ,en general' in den marokk. Quellen-

    25 werken. Gew.hnlieh nmlich werden namhaft gemacht: Muhammed,

    'Ahmed, Alll und SAbdessamad; s. 'ISrf 4 und Arch. Mar. II,H. 3, 267.285. 111,190.198.201 und 255 fr. Eine dritte Liste

    endlich, Arch. Mar. III, 224, enthlt folgende Namen: 'Ahmed,

    en-Nsir, Alll, Muhammed und 3Abdelwhid. Der Anspruch der

    30 sich von d iesen angeblichen Shnen Abdesselam's herleitenden Sippen,an dem Blute und darum auch an der Heiligkeit und vor allem

    an der baraka! des groen qotb'Anteil zu haben, ist also recht

    windiger Natur.

    1) Man sSigtUazsn und Uazzn, wie man auch (d. i.

  • 8/6/2019 Der groe marokkanische Heilige Abdesselam ben Mesis

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    223

    Der marokkauisclie Historiker

    *Abu-l-Qsim e/-Zajruii.

    Von

    A. Flacher.

    Houdas hat 1886 als Bd. XVIII der 2. Serie der Publications

    dc rJicoh des langues orient, viv. im arabischen Urtext und in

    iViinzsischer bersetzung verffentlicht Le Maroc de 1631 1812,

    extrait de l'ouvrage intitule Ettordjcmdn elnio'arib 'an douel el-

    machriq ou 'Imag/irib '), de Aboulqsem bon Ahmed Ezzini". r>

    An dem hier vorliegenden Namen des marokkanischen Geschichts

    schreibers (und Staatsmanns ; er gehrte fast whrend seines ganzen

    Lebens als hoher politischer oder administrativer Beamter der Regie

    rung seines Heimatlandes an), dem wir das Werk verdanken, fes.seltdie Aufmerksamkeit am meisten das Gentilicium Kzzidni, teils an lo

    sich , wegen seiner ziemlich undurchsichtigen Form , teils und be

    sonders aber weil sein Triiger vorzugsweise unter ihm bekannt ist'-),

    so da es als das wichtigste Stck des Namens bezeichnet werden

    mu. Auf dem arabischen Titel und im Eingang des arabischen

    Textes der Verffentlichung sieht es so aus : ^Lj^S. Ist dieses 15

    Wortbild wirklich mit Houdas Kzzidni auszusprechen ?

    I) rockelmann, Geschichte d. arah. Liller a tur W, 50S, b. ilafiir .sulilocbt

    (nnter NicbtbercksiclitiKnnK des Keims