3
Zusammenfassung der Fortbildung: Der gute Ton vom Saxophon Mit Martin Steinkogler Am 26. Jänner 2013 MS Rankweil Martin Steinkogler begrüßte jeden Teilnehmer persönlich und überprüfte gleich deren Saxophon auf Herz und Nieren. Damit man mit dem Schüler am Ton und sonstigen Eigenschaften arbeiten kann, muss natürlich das Instrument und das Material funktionstüchtig sein. Wichtig sind die Einstellung um die gis-Klappe und die bis-Klappe. Natürlich darf man die Einstellung auch bei den tiefen Tönen nicht vernachlässigen. Falls die tiefen Töne nicht oder nur schwer funktionieren, liegt es auch häufig an der Es-Klappe. Viele Details wurden gezeigt, die wir teils auch gleich am eigenen Saxophon ausprobieren durften! Kleine Handgriffe kann man durchaus im Notfall selbst vornehmen, jedoch ist ein gründliches Service bei einem Fachbetrieb empfehlenswert! Material-Empfehlungen: Yamaha 4c (gut brauchbar), Yamaha Saxophone (generell sehr gut, wenig Streuung) T20 von Vandoren, AL3 für Altsaxophon, Selmer haben in letzter Zeit leider große Qualitätsunterschiede; Blattschraube BG L11 (gold plated) Diese Blattschraube ist neu und macht den Klang sehr weich – Geheimtipp! Anforderungen an ein gutes Mundstück: - Wenig Nebengeräusche - Homogener Klang über den ganzen Umfang - Leichte Ansprache in allen Registern Bereits vor dem Testen eines Mundstückes, kann man gleich optisch gravierende Mängel erkennen und diese Mundstücke ausschließen. Es ist darauf zu achten, dass die „Schenkel“ gleich breit und gleich geschnitten sind. Ebenfalls die Vorderkante muss schön gleichmäßig sein.

Der gute Ton vom Saxophon - musikschulwerk-vorarlberg.at · erkennen und diese Mundstücke ausschließen. ... und lässt das Saxophon baumeln. Man nimmt die Hände an das Saxophon

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Der gute Ton vom Saxophon - musikschulwerk-vorarlberg.at · erkennen und diese Mundstücke ausschließen. ... und lässt das Saxophon baumeln. Man nimmt die Hände an das Saxophon

Zusammenfassung der Fortbildung:

Der gute Ton vom Saxophon Mit Martin Steinkogler

Am 26. Jänner 2013 MS Rankweil

Martin Steinkogler begrüßte jeden Teilnehmer persönlich und überprüfte gleich deren Saxophon auf Herz und Nieren. Damit man mit dem Schüler am Ton und sonstigen Eigenschaften arbeiten kann, muss natürlich das Instrument und das Material funktionstüchtig sein. Wichtig sind die Einstellung um die gis-Klappe und die bis-Klappe. Natürlich darf man die Einstellung auch bei den tiefen Tönen nicht vernachlässigen. Falls die tiefen Töne nicht oder nur schwer funktionieren, liegt es auch häufig an der Es-Klappe. Viele Details wurden gezeigt, die wir teils auch gleich am eigenen Saxophon ausprobieren durften! Kleine Handgriffe kann man durchaus im Notfall selbst vornehmen, jedoch ist ein gründliches Service bei einem Fachbetrieb empfehlenswert! Material-Empfehlungen: Yamaha 4c (gut brauchbar), Yamaha Saxophone (generell sehr gut, wenig Streuung) T20 von Vandoren, AL3 für Altsaxophon, Selmer haben in letzter Zeit leider große Qualitätsunterschiede; Blattschraube BG L11 (gold plated) Diese Blattschraube ist neu und macht den Klang sehr weich – Geheimtipp! Anforderungen an ein gutes Mundstück:

- Wenig Nebengeräusche - Homogener Klang über den ganzen Umfang - Leichte Ansprache in allen Registern

Bereits vor dem Testen eines Mundstückes, kann man gleich optisch gravierende Mängel erkennen und diese Mundstücke ausschließen. Es ist darauf zu achten, dass die „Schenkel“ gleich breit und gleich geschnitten sind. Ebenfalls die Vorderkante muss schön gleichmäßig sein.

Page 2: Der gute Ton vom Saxophon - musikschulwerk-vorarlberg.at · erkennen und diese Mundstücke ausschließen. ... und lässt das Saxophon baumeln. Man nimmt die Hände an das Saxophon

Blattbearbeitung: Die zwei Punkte des Ausschnitts sollten parallel gegenüber liegen. Und die Dicke des Randes auf beiden Seiten sollte gleich sein. Diese Dicke kann man mit dem Schmirgelpapier gut ausgleichen. „Bricht“ man die Kanten noch etwas, kann man beim Blatt viele Nebengeräusche entfernen. Blätter: Peter Leuthner – Saxophonblätter NEU Vandoren Classic und V12 Rico Reserve - Sehr empfehlenswert Plastik: Legere Signature Körperbeschaffenheit: Seitenklappen dürfen nicht stören, der Schüler muss den Daumen auf die Oktavklappe legen können. Es sollte von Anfang an darauf geachtet werden, dass der Daumen die richtige Position hat – NICHT RUTSCHEN! Auch sollte man darauf achten, dass junge Schüler einen guten Gurt verwenden. Der ZAPPATINI ist zur Zeit sicherlich einer der besten Varianten. Ansonsten gibt es von BG auch noch neue Modelle, die den Hals entlasten. DER ANSATZ Spannung der Unterlippe: Die Unterlippe wird leicht über die unteren Zähne gezogen und so gespannt dass die Haut am Kinn wirklich schön gespannt ist! Eine Übung wäre mit einer Blatthülle. Die Unterlippe anspannen und die Hülle in den Mund nehmen. Die Zähne darauf legen und langsam Luft durchströmen lassen.... Diese Übung sollte der Schüler zwei Mal am Tag ca. 3 Minuten machen. Man kann ein abgeschnittener Zahnschutz oben am Mundstück befestigen und damit die Zahnposition des Schülers fixieren. Er weiß sofort, wie weit er das Mundstück in den Mund nehmen darf. Eine gute Haltung des Saxophons ist eine Grundvoraussetzung, das beim Ansatz keine Probleme entstehen. Den Gurt immer nachkontrollieren – Zuerst beugt man sich nach vorne und lässt das Saxophon baumeln. Man nimmt die Hände an das Saxophon und wenn man sich nun aufrichtet, sollte das Mundstück gut im Mund „landen“.

Page 3: Der gute Ton vom Saxophon - musikschulwerk-vorarlberg.at · erkennen und diese Mundstücke ausschließen. ... und lässt das Saxophon baumeln. Man nimmt die Hände an das Saxophon

ZUNGENTECHNIK Nach einer gemütlichen Mittagspause, bei der wir uns weiter austauschen konnten, starteten wir wieder mit dem Thema Zungentechnik... Als Vokalvorstellung sollte man sich DÜ vorstellen. Nicht TA! Ta ist sehr hart und a ist als Klang nicht gut, da unterbewusst das Kiefer bewegt wird. Das d ist sehr weich und ü eignet sich sehr gut als Nachklang... Gute Übung ist oft hintereinander DÜDÜDÜ zu sprechen. Das d soll immer gleich klingen und man sollte darauf achten, dass möglichst wenige Nebengeräusche entstehen. Die Luft sollte während der Übung immer durchströmen. Übung mit S-Bogen: Die Zungenspitze liegt bei den vorderen Schneidezähnen und die Zunge wölbt sich zum Blatt. Das Blatt wird vorne und knapp hinter der Zungenspitze berührt. Hier gibt es eine Übung mit S-Bogen. Wenn man anstößt, sollten wiederum kaum Nebengeräusche zu hören sein. Das Anstoßen soll aber sehr deutlich zu hören sein.... Generell Vorsicht: Es dürfen keine zu großen Bewegungen am Hals sein, vor allem der Kehlkopf sollte sich nicht bewegen. Der Ton Übung mit Mundstück: Das Mundstück mit zwei Finger nehmen und einen sehr lauten satten Ton erzeugen – ohne Zunge den Ton beginnen! Der Ton sollte stabil stehen und vor allem die Tonhöhe sollte sich nicht verändern. Vor der Tonerzeugung muss der Ansatz fixiert sein, damit man den Ton nicht anschmiert. Ebenfalls darf man am Ende den Druck nicht erhöhen oder die Zungenstellung verändern. Tonhöhe mit dem Mundstück Sopransaxophon: c Altsaxophon: a Tenorsaxophon: g Baritonsaxophon: d Übung mit S-Bogen: Man spielt ebenfalls wieder einen Ton mit Hü (=Ohne Zunge) an. Man haltet sich ein Blatt Papier unter den S-Bogen damit man die Nebengeräusche noch besser wahrnehmen kann. Als Lehrer kann man hier einfach mit dem Daumen von unten etwas den Druck erhöhen. So können schnell Unterschiede wahrgenommen werden. TIPP: Immer in regelmäßigen Abständen das MATERIAL des Schülers testen - Mundstück - Blatt Kombination und auch das Instrument! Das Ansatz Thema ist wohl eines der Wichtigsten im Instrumentalunterricht und deshalb war auch die Begeisterung über einen so erfahrenen Referenten unter den Teilnehmern sehr groß. Deshalb gibt es im Sommer 2014 eine Wiederholung dieser Fortbildung...