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(Aus der Universit~ts-Nervenklinik, Marburg/Lahn [Vorstand: Prof. Dr. E. Kretschmer].) Der Kohlehydratstoffweehsel der Konstitutionstypen. 1. Mitteilung. Die Wirkung yon Sehilddrfisenhormon auf den Blutzuckerspiegel. Von G. Mall. Mit 4 Textabbildungen. (Eingegangen am 21. Dezember 1940.) Einleitung. Auf psychologischem und pathologischem Gebiete kSnnen die Kretsch- merschen Konstitutionstypen als Biotypen bezeichnet werden, als bio- logisch tier verwurzelte Grundformen der menschlichen PersSnlichkeit. Da sich diese Konstitutionstypen in ihrem KSrperbau und ihrer Entwick- lung, insbesondere aber im Knochenwachstum, in der trophischen Akzen- tuierung bestimmter Epiphysen- und Knochenkerne, in der Entwicklung der KSrperhShlen, der Muskulatur, des Bindegewebes, der Hautbeschaffen- heit und der Behaarung. unterscheiden, liegt die Annahme n~he, dab bei den Kretschmerschen Konstitutionstypen auch charakteristische Unter- schiede in den funktionellen Regulationen des endokrinen Systems und des Stoffwechsels bestehen. Die yon O. Hirsch 1 durchgefiihrten Untersuchungen des Kohlehydrat- stoffwechsels der Konstitutionstypen ergaben bei Glucosebelastung typische Unterschiede der Blutzuckerkurven. Die Pykniker zeigten eine starke ErhShung des Bluzuckerspiegels. Die Blutzuckerkurve blieb relativ lange erhSht und fiel nur langsam und meist nicht zu den Ntichternzahlen ab. Die Athletiker zeigten eine hohe Blutzuckeranstieg, fielen jedoch rasch bis zu Zahlen unter dem Niichternwert ab. Die Leptosomen zeigten gegenfiber den Pyknikern und Athletikern eine viel geringere Tendenz zur BlutzuckerspiegelerhShung. Die Kurve sank rascher und tiefer unter die Ntichternwerte ab. O. Hirsch neigte zu der Annahme, dab diese typologischen Unterschiede auf einer verschiedenen Regulation des Adrenalsystems beruhten und wies auf die Notwendigkeit hin, bei Beurteilung yon klinischen Blutzuckerbelastungskurven in allen Fallen den Konstitutionstypus mit zu beriicksichtigen. In neueren Unter- suchungen land B. Kuras 2 bei den verschiedenen Konstitutionstypen charakteristische Unterschiede in der Reaktion des Blutdrucks und der Pulsku1-ce auf Sympatol. Am empfindlichsten gegen Sympathol waren, was die ReizhShe, besonders aber, was lang anhaltende Reiznachdauer 1 Hirsch, 0.: Z. Neur. 140, 710 (1932). -- ~Kuras, B.: Z. Neur. 168, 415 (1940).

Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

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Page 1: Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

(Aus der Universit~ts-Nervenklinik, Marburg/Lahn [Vorstand: Prof. Dr. E. Kretschmer].)

Der Kohlehydrats to f fweehse l der Konst i tut ionstypen. 1. Mitteilung.

Die Wirkung yon Sehilddrfisenhormon auf den Blutzuckerspiegel.

Von G. Mall.

Mit 4 Textabbildungen. (Eingegangen am 21. Dezember 1940.)

Einleitung. Auf psychologischem und pathologischem Gebiete kSnnen die Kretsch-

merschen Konstitutionstypen als Biotypen bezeichnet werden, als bio- logisch tier verwurzelte Grundformen der menschlichen PersSnlichkeit. Da sich diese Konstitutionstypen in ihrem KSrperbau und ihrer Entwick- lung, insbesondere aber im Knochenwachstum, in der trophischen Akzen- tuierung bestimmter Epiphysen- und Knochenkerne, in der Entwicklung der KSrperhShlen, der Muskulatur, des Bindegewebes, der Hautbeschaffen- heit und der Behaarung. unterscheiden, liegt die Annahme n~he, dab bei den Kretschmerschen Konstitutionstypen auch charakteristische Unter- schiede in den funktionellen Regulationen des endokrinen Systems und des Stoffwechsels bestehen.

Die yon O. Hirsch 1 durchgefiihrten Untersuchungen des Kohlehydrat- stoffwechsels der Konstitutionstypen ergaben bei Glucosebelastung typische Unterschiede der Blutzuckerkurven. Die Pykniker zeigten eine starke ErhShung des Bluzuckerspiegels. Die Blutzuckerkurve blieb relativ lange erhSht und fiel nur langsam und meist nicht zu den Ntichternzahlen ab. Die Athletiker zeigten eine hohe Blutzuckeranstieg, fielen jedoch rasch bis zu Zahlen unter dem Niichternwert ab. Die Leptosomen zeigten gegenfiber den Pyknikern und Athletikern eine viel geringere Tendenz zur BlutzuckerspiegelerhShung. Die Kurve sank rascher und tiefer unter die Ntichternwerte ab. O. Hirsch neigte zu der Annahme, dab diese typologischen Unterschiede auf einer verschiedenen Regulation des Adrenalsystems beruhten und wies auf die Notwendigkeit hin, bei Beurteilung yon klinischen Blutzuckerbelastungskurven in allen Fallen den Konstitutionstypus mit zu beriicksichtigen. In neueren Unter- suchungen land B. K u r a s 2 bei den verschiedenen Konstitutionstypen charakteristische Unterschiede in der Reaktion des Blutdrucks und der Pulsku1-ce auf Sympatol. Am empfindlichsten gegen Sympathol waren, was die ReizhShe, besonders aber, was lang anhaltende Reiznachdauer

1 Hirsch, 0.: Z. Neur. 140, 710 (1932). - - ~Kuras, B.: Z. Neur. 168, 415 (1940).

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anbegrifft, die Leptosomen, am wenigsten empfindlieh dagegen die Pyk- hiker. Die Athletiker zeiehneten sieh dutch besonders briisken An- und Abstieg der Reaktionen aus. Kuras kommt u. a. zu dem SehluB, dab die Pykniker einen erh6hten Sympathieotonus, die Leptosomen dagegen den niedrigsten Sympathieotonus zeigen.

Um die Frage der funktionellen Untersehiede der endokrinen Stoff- weehselregulationen bei den Konstitutionstypen weiter zu untersuehen, haben wir, ausgehend yon den Arbeiten O. Hirschs, Versuehsreihen fiber die BeeinfluBbarkeit des Kohlehydratstoffweehsels bei reinen Konsti- tutionstypen dureh Hormonbelastungen durehgefiihrt. Hierbei war fiir uns die Fragestellung bestimmend, ob es gelingen k6nnte, konstitutions- typologiseh beding~e Untersehiede der innersekretorisehen Regulation und der hormonalen Belastungsf/~higkeit aufzuzeigen. Die Bestimmung der individuellen endokrinen Konstitution ist beim Gesunden methodiseh nut h6ehst unbefriedigend, wenn nieht unm6glieh durehzuffihren. Die ehemisehen Methoden der Bestimmung einzelner Hormone oder Hormon- k6rper im Serum und Harn, ebenso wie die Bestimmung und der Naeh- weis bestimmter proteolytiseher Abwehrfermente reiehen bei Gesunden nieht aus, um die individuelle Formel der endokrinen Konstitution auf- zuzeigen. Aueh die k6rperbauliehen, morphologisehen Daten geben auf manehe Driisenfunl~ionen (z. B. Keimdriise, Hypophyse, Sehilddriise) in Form friiherer angedeuteter Variantenbildungen gute Anhaltspunkte, reiehen aber nieht durehweg aus. Fiir die eingehendere Analyse dieser konstitutionellen hormonalen Vorg/inge und Meehanismen besitzen wir bisher aber nur ungeniigende Untersuehungsmethoden. Es ergab sieh deshalb die Notwendigkeit, die :BeeinfluBbarkeit des Kohlehydratstoff- weehsels dureh :Belastung mit bestimmten Hormonen bei den einzelnen Konstitutionstypen systematiseh zu untersuehen. Die Belastungsver- suehe erstreekten sieh auf Sehilddriisenhormon (Elityran), Nebennieren- rindenhormon (Cortidyn), Insulin und Adrenalin. l~ber die bei den genannt~n Hormonen erhalt~nen Blutzuekerkurven werden wit in versehiedenen Mitteilungen beriehten. In der vorliegenden Mitteilung werden die Reaktionen des Blutzuekerspiegels auf Sehilddriisenhormon vorgelegt.

Die Regulation des Blutzuekerspiegels. Der Blutzuckerspiegel wird sowohl auf nerv6sem wie auf hormonalem

Weg reguliert. Die Beeinflul~barkeit des Kohlehydratstoffwechsels ist nach den bisher vorgelegten Ergebnissen eine ungew6hnlich vielseitige. Der Blutzuckerspiegel ist ein ~uBerst reagibler Indicator fiir die aller- verschiedensten Reizwirkungen, Erregungen und Regulationsmechauis- men. Die H6he des Blutzuckerspiegels ist einerseits abhi~ngig yon der aliment/~ren Glucosezufuhr, andererseits yon der Schnelligkeit des Gly- kogenaufbaus bzw. Abbaus in der Leber und schliel~lieh yon der Gly- kogenverbrennung im Muskel bei der mechanischen Muskelarbeit.

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Die Glykogenspe icherung i n der Leber wird nach Verzdr v o m Cortico- s teron, I n s u l i n u n d A d r e n a l i n reguliert . Wobei das N e b e n n i e r e n r i n d e n - h o r m o n den G lykogenau fbau i n der Leberzelle ka ta lys ier t , das I n s u l i n den G l y k o g e n a b b a u u n d die Glykogenausschwemmung aus der Leber- zelle h e m m t u n d das A d r e n a l i n die Glykogenausschwemmung bed ing t . Diese u n m i t t e l b a r a n der Leberzel le eingreffenden R e g u l a t i o n e n s t ehen ihrersei ts in m a n n i g f a c h e n kor re l a t iven Beziehungen z u m g e s a m t e n e n d o k r i n e n Sys tem, abe r auch zu den vegeta t iv nervSsen ~Iechan ismen .

Die hierbei eingeschalteten l~ervenbahnen shad noeh keineswegs iibersehbar. W~hrend Claude-Bernard urspriinglich das Zuekerzentrum in der HShe der Vagus- kerne ha der Rautengrube annahm (Zuekerstieh), land Lewy bei oberfl~ehliehen Ver- ]etzungen der Uvula regelm/~Big eine starke und andauernde Hyperglyk~mie. Er glaubte hierftir die Reizung des Tr. spinocerebellaris dots. und die weiter zum Diencephalon fiihrenden Fasern verantwortlieh maehen zu kSnnen. Hiller erkl/~rte die beim Zuckerstich zu beobachtende Hyperglyk/imie und Glykosurie mit der ungewShnlichen starken Erregung der Versuchstiere. Er land namentlieh bei Reizung der Vestibulariskerne eine Hyperglyk~mie. Die Beobachtungen JLewys und JBrugsch' hinsichtlich einer Beziehung des Kohlehydratstoffwechsels zum Vaguskem werden yon Hiller aufs entschiedenste abgelehnt. Obrazcow, Minker- Boyda~wva und Kallinikova fanden beim Zuckerstich eine um so h6here Hyper- glyk/~mie, je tiefer der Einstich in der Rautengrube erfolgte. Die beobaehtete Glykos- urie war unabh~ngig yon dem Grade der Hyperglyk~mie. Mavleod und Donho//er decerebrierten Kaninchen stufenweise. Erst als die Abtragung die Briieke erreichte, trat eine deutliche Hyperglyk~mie auf, die gehemmt wurde, wenn dutch Atropin die Parasympathicusfasern gel~hmt waren. Voltie land, dal] bei Briickendttrch- schneidung die Hy~rglyk/~mie ausbleibt, wenn die Nebennieren vorher operativ entfernt wurden. Yen, Teh- Yun, Tosumutu und Masao Wada, die unter neuen Ver- suchsbedingungen noehmals" den Claude-Bernardschen Zuckerstieh untersuchten, fiihrten die Piqufire erst aus, nachdem vorher operativ den Versuehshunden die spinalen sensiblen Wurzeln yon Th. 10 bis L. 3 und der 1~. aurieularis durchsehnitten waren, l~'aeh dieser Vorbereitung benStigten die Tiere keine Bet~ubung mehr. Gleichwohl fanden sie einen deutlichen Blutdruckanstieg, Adrenalinausschwemmung und Hyperglyk~mie. Kaplan beobachtete bei kleinhirnlosen Tieren bei Kohle- hydratbelastung einen viel st/irkeren Anstieg der Blutzuekerwerte als bei den Kon- trolltieren. W~hrend die Kontrolltiere sehon nach 2 Stunden wieder zu den Ruhe- werten zuriiekkehrten, zeigten die Versuehstiere noch naeh 3 Stunden erheblich erhShte Blutzuckerwerte. Die Hyperglyk/~mie konnte bei kleinhirnlosen Tieren noch nach Woehen und Monaten nachgewiesen werden. Za Grutta land bei Dureh- sehneidung des Riiekenmarks in H6he des 3.--4. Thorakalwirbels eine betrkehtliche Verminderung der Hyperglyk/imie. Quersehnittsdurchsehneidung ha H6he des 12. Thorakalwirbels zeigte einen weniger deutlichen Effekt. Eine Durchschnei- dung in H0he des 3.--4. Lumbalwirbels hatte keine wesentliehe Wirkung. Philipp resezierte bei normalen und sympathektomierten Hunden den Vagus doppelseitig. Er land diesen Eingriff ohne EinfluI~ auf die Blutzuckerkurve naeh intrakardialer Injektion von ZuekerlSsung. Seine Befunde h~lt er fiir unvereinbar mit einer sym- pathisehen bzw. parasympathisehen Innervatoin des Inselapparates. Amato dagegen land bei experimenteller Blockierung des Halsvagus und der daraus sieh ergebenden AtmungsstSrung eine auf Anox/~mie beruhende Hyperglyk~mie. Bei Sauersto/f- zufuhr blieb bei derselben Versuchsanordnung die Hyperglyk~mie aus. Geiger und Binder fanden bei elektrischer Vagusreizung deutliehe Hyperglyk/~mie.

Auch die hormonalen Weehselbeziehungen des Kohlehydratstoffweehsels shad keineswegs iibersehbar, l~euere Untersuehungen yon Beattie, Brow, Long, Cannon,

z. f. d. g. Neut. u. Psych. 171. 44

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Kreidl, Houssay, IFlollinelli, Davido]], Cushing u. a. zeigten den Einflul~ der Regio hypothalamica und des Hypophysenstiels auf den Kohlehydratstoffwechsel. ])ieser Einflul] kann freilich nicht allein mit hormonalen Wirkungen erkl~rt werden. Viel- mehr scheinen hier tibergeodnete vegetativ nervSse Zentren des Kohlehydratstoff- wechsels zu liegen. Lucke, Heydemann und Hechler fanden nach Hypophysenvorder- lappensch~digung eine erhShte Insulinintoleranz und erhShte Nierenimpermeabilit~t, ein Absinken des Nfichternblutzuckers und eine verst~rkte Hypergtyk~mie nach Adrenalin- und Glucosebelastung. D'Amour und Keller fanden nach Totalexstir- pation der Gesamthypophyse und des ttypophysenvorderlappens allein eine starke Hypoglyk~mie. Holden und Thurston und Mertens-Hinsberg konnten durch Hypo- physenvorderlappenextrakte das Leberglykogen vermindern. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um eine Wirkung des thyreotropen Faktors. Lucke und Hahndel fiihrten diesen Effekt auf die Wirkung des ,,kontrainsul~ren" Hormons zuriick. Somnifennarkose oder Ergotamininjektionen unterdriickten die Reaktion. Anselmino und Ho]mann ffihren die yon Lucke bei Praephyson beobachtete flfich- tige hyperglyk~misiernde Wirkung auf fabrikm~Bige Beimengungen an ttypo- physenhinterlappenhormon zurtiek. Bei Injektion yon Hypophysenvorderlappen- extrakten fanden sic nach mehrt~giger Behandlung in ~bereinstimmung mit Houssa y allm~hlich ansteigende Niichternblutzuckerwerte, bei langdauernder Behandlung sank indessen der Niichternblutzucker wieder ab. Es gelang ihnen aus den Hypo- physenvorderlappenextrakten einen thermolabilen blutzuckersenkenden Faktor zu gewinnen. ~'rada injizierte Kaninchen wiederholt gonadotropes Vorderlappen- hormon. Bei der ersten Injektion t rat immer zuerst eine Hyperglyk~mie auf. Bei

d e r 2. Injektion war die Blutzuckersteigerung weniger deutlieh. Bei der 3. und 4. Injektion erfolgten paradoxerweise Blutzuckersenkung. Korey konnte zeigen, daI3 hochkonzentrierte adrenalinfreie INebennierenextrakte bei hypophysektomierten Ratten das Absinken des Blutzuckerspiegels verhindern. 24--30 ccm Nebennieren- extrakt fiber den Tag verteilt, reichten aus, um den Glykogengehalt in Muskel und Leber zu steigern. Er brachte diese Beobachtung mit einer durch den Ausfall des cortieotropen Hormons bedingten Insuffizienz der Nebennicrem'inde in Zusammen- hang.

Auch die Wirkung der Schilddrfise auf die Einstellung des Blutzuckerspiegels war wiederholt Gegenstand eingehender Untersuchungen der normalen und patho- logischen Physiologie. Das Thyroxin kann ebenso wie das thyreotrope Hormon Adrenalinausschwemmung bedingen und damit zur Hyperglyk~mie ftihren. Zunz u. a. fanden nach Schilddrfisenhormonzufuhr eine ErhShung des Bluztuckerspiegels. Andere Autoren fanden indessen keine nachweisbare Wirkung. Andererseits konnte Zunz auch eine Wirkung des Thyroxins auf die Insulinsekretion aufzeigen. Etwa 3 Stunden nach intravenSser Thyroxininjektion beobachtete er eine Senkung des Blutzuckerspiegels. Von klflfischer Seite wurden namentlich bei Basedowkranken die Blutzuckerwerte wiederholt untersucht. Bei sehr sorgf~ltigen Untersuchungen fand Thune bei Basedowkranken keine anormalen Nfichternblutzuckerwerte. Bei Glueosebelastung war jedoch die Blutzuckerkurve erhSht und verl~ngert. Bei schweren Basedowf~llen wurde nach Strumektomie die Blutzuckerbelastungskurve flaeher. Bei leichteren F~llen hatte die Operation keinen wesentlichen Einflu{~ auf den Ablauf der Blutzuckerkurve. ])agegen schien die Nierenschwelle etwas anzu- steigen. Pecco konnte bei Schilddrfisenerkrankungen einen direkten Zusammen- hang zwischen Grundumsatz und aliment~rer Glyk~mie nicht finden. Oon dagegen fand bei Basedowkranken nach Glucose- und Adrenalininjektion eine st~rkere Hyperglyk~mie als bei Gesunden. Indessen bestanden keine Beziehungen zwischeu der beobachteten Anomalie des Kohlehydratstoffwechsels und der ErhShung des Grundumsatzes. _Falta erhl~rt die StSrungen des Kohlehydratstoffwechsels bei 5[orbus Basedow mit ungeniigender Korrelation der endokrinen Driisen. Geness beobachtete naeh Entfernung der Sehilddriise ein Sinken des Blutzuekerspiegels und

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ein Ansteigen des Blutcholesterinspiegels. Ffitterung yon Schilddrfisenhormon be- dingte ein Ansteigen der Blutzuekerwerte und ein Sinken des Cholesterinspiegels. Bei Traxmplantationsversuchen fand Passek bei Transplantation yon Sehilddrfise, Pankreas, Ovarien und Testes ein Ansteigen der Blutzuckerwerte, wahrend Hypo- physen- und Nebennierentransplantation zu einer Hypoglykamie ffihrten.

Die hypoglykamisiernde Wirkung des Insulins ist schon lange bekannt. Wesent- lieh erscheint in diesem Zusammenhang aber die ungewShnlich hohe Verschiedenheit der Reaktion des Organismus auf Insulineinheiten sowohl bei ein und demselben Tier, als aueh vielmehr noch interindividuell. Hier treten in der klinisehen eraxis der Insulinshock.behandlung t~glich konstitutionelle Untersehiede der Insulinresistenz in Erseheinung, die bei der therapeutischen Beha~dlung sorgf~ltig im Auge behalten werden mtissen. Wesentlieh ist auch der noch keineswegs fibersehbare Zusammen- hang yon hypoglykamischen Korea und Insulinwirktmg. Vielfach scheint die Hypo- glykamie relativ gering und doch t r i t t sehon frfihes und tiefes Koma ein, wahrend in anderen Fallen erst bei sehr tiefem Blutzuckerspiegel das Koma eintri t t oder das Koma erst bei Wiederanstieg der Blutzuckerwerte zu beobachten ist. Hier treten ganz besonders deutlieh konstitutionelle Typenunterschiede in Erscheinung, die mit AnlaB zur Durehffihrung der vorliegenden Untersuchungen waren.

Neben diesen haupts~chliehsten Faktoren des Kohlehydratstoffwechsels sind freilich noch zahlreiehe andere Momente zu erw~lmen. Die Keimdriisenhormone, das Nebenschilddrfisenhormon, das diabetogene ttypophysenhormon haben ent- scheidenden EinfluB auf die Regulation des Blutzuckerspiegels. ttinzu kommen zahlreiehe Pharmaca, die zum Teil blutzuckersteigernd, zum Tell blutzuckersenkend wirken. So ffihren intravenSse Gaben yon Acetonitril in nieht toxiseher Dosis, femer Dinitrophenol, Mundspeiehel, subeutane Co-Injektion, Arecolin, lYlagnesinm- sulfat, Morphinderivate, Amylenhydrat, Sulfonal, Veronal, Grenal, Luminal, Pro- minal, Evipan-Chloroform-~thernarkose, Sauerstoffmangel, Abnahme des athnm- sph~risehen ])rucks u. a. zu einem Anstieg des Blutzuekerspiegels, wahrend dagegen Duokrln, Colchiein, Adenin, Guanin, Kupfersulfat, Kupfernitrat, kolloidales Kupfer- oxyd, Hyperventilation u. a. in den nmisten Fallen zur Blutzuckersenkung ffihren. Zu nennen sind ferner die fiber das sympathisehe bzw. parasympathische System auf den Kohlehydratstoffwechsel unmittelbar einwirkende Stoffe wie Atropin, Nicotin, Ephetonin, Sympatol, Acethyleholin u. a.

Es kann im engen l~ahmen dieser Arbeit oieht ein vollstandiger ~berbliek fiber alle die ftir den Kohlehydratstoffwechsel entscheidenden Faktoren gegeben werden. Vielme~r war es unsere Absicht, die wesentlichsten der nervSsen und humoralen Faktoren hervorzuheben.

Hlinisch wichtige Untersuchungen des Kolflehydratstoffwechsels. E h e wir a n d ie B e s p r e c h u n g d e r e igenen U n t e r s u c h u n g e n h e r a n t r e t e n ,

erwfiJanen wi r noch ku rz e in ige k l in i sche Ges i eh t spunk te u n d l%age- s t~l lungen, u n t e r d e n e n b i she r d ie B e s t i m m u n g der B l u t z u e k e r w e r t e so- wie de r B l u t z u c k e r b e l a s t u n g s k u r v e n du rchge f i i h r t wurden . Al len U n t e r - suchungen lag d ie F r a g e zug runde , ob es n i e h t an H a n d d e r K o h l e - h y d r a t s t o f f w e c h s e l r e g u l a t i o n ge l ingen k6nn te , ~t iologisehe F r a g e n d e r p s y e h i a t r i s e h k l in i schen K r a n k h e i t s b i l d e r zu 15sen. U m so pess imis t i - scher s t i m m t das unbe f r i ed igende b isher ige E r g e b n i s so zah l r e i ehe r g r f ind : l ieher U n t e r s u c h u n g e n . MarschaU b e s t i m m t e be i Z i rku l~ren f iber l~ngere Z e i t a b s c h n i t t e die N f i c h t e r n b l u t z u e k e r w e r t e . I n der h y p o m a n i s c h e n P h a s e l ag die K u r v e in de r N~iJae des N o m a l e n . I n der dep re s s iven P h a s e

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waren die Werte-etwas erh6ht. Die aliments Hyperglyk~mie schien dann etwas verzSgert. McCowan land bei 43 Melancholikern in 33 F~llen ab- norme Blutzuckerkurven. Manisch Depressive zeigten meist Erh6hungen. Bei Schizophrenen land er weniger Anomalien. Wo aber bei Schizo- phrenen der Kohlehydratstoffwechsel gest6rt sehien, handelte es sich um relativ starke Anomalien der Blutzuekerkurven. Wagnerova-Hatrilcova land bei Depressiven eine Erniedrigung des Blutzuckerspiegels. Raphael beobachtete bei einer typischen Melancholie beim Zunehmen der depres- siven Phase einen hSheren Anstieg des Blutzuckerspiegels bei ~lutzucker- belastung als sonst. Der Blutzuckerspiegel blieb in der depressiven Phase wesentlich l~nger erhSht als in normalen Zust~nden. Bei Eintri t t der Besserung wurde die Blutzuckerbelastungskurve wieder flacher.

Untersuehungen des Blutzuckerspiegels der Schizophrenen wurden von Freeman, Katzenellenbogen, Teenstra, Santond, Mauro, Schulze-Bi~nter u. a. durehgeffihrt. Die Ergebnisse lassen keinerlei Zusammenhang einer Kohlehydratstoffwechselst6rung mit der Psyehose erkennen. Die Er- gebnisse sind recht heterogen. W~hrend Santond bei Schizophrenen normale Blutzuckerwerte land, beobachtete ~'~eeman bei Schizophrenen eine gegenfiber Gesunden etwas erhShte Variabilits der Blutzueker- werte. Teenstra glaubte bei Schizophrenen und ~r w~hrend der Erregungsphasen eine Hyperglyk~mie zu finden und land zuweilen sogar einen Parallelismus zwischen Hyperglyk~mie und phasisehem Ab- lauf der Erregung. Mauro und Schulze-Bi~nter erhielten bei Zucker- und Adrenalinbelastung recht heterogene unzusammenhs Werte. Untersuchungen an Geisteskranken wurden ferner yon Ap,pel, Mann und Scott, Jalmbi und Koritter, Kasani u. a. durehgeffihrt, ohne befriedi- gende iibereinstimmende Ergebnisse zu erzielen.

Untersuehungen fiber den Kohlehydratstoffweehsel der Epileptiker verdanken wir Lennox, Sogliani, 1Ve~tve~, Milo~ und Miro~lav Zahejslcy, Bonasera-Vizzini und Caramezza, Tyson, George, Otis und Joyce, Haury und Hirsch/elder. Auch diese Untersuehungen konnten einen eindeutigen Zusammenhang einer St6rung des Kohlehydratstoffwechsels mit der zugrunde liegenden Krankheit nicht nachweisen. In einzelnen Fs schien eine Anomalie der Blutzuckerreaktion symptematisch die Fall- sucht zu begleiten. Lennox fiihrte bei 140 Epileptikern und 23 gesunden Personen Blutzuckerbelastungsversuehe durch. In 24% der F~lle land er bei den Epileptikern ausgesprochen steile Kurven, 6 % der erhaltenen Kurven waren flach, die fibrigen normal. Unter den untersuchten Ge- sunden beobachtete er in 5 Fallen ebenfalls steile Kurven und glaubte diese Befunde mit einer Vasolabilit~t dieser Personen in Zusammenhang bringen zu dfirfen. Ne~tve~, Milo~ und Miro~lav Zahejslcy fanden bei der Mehrzahl der yon ihnen untersuchten Epileptiker niedere Niichtern- blutzuckerwerte, bei sonst normaler Zuckerregulation. In einer Reihe yon schweren F~llen wurde eine verminderte Insulinempfindlichkeit

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gefunden. Sogllani fand bei Epfleptikern h/~ufig herabgesetzte Werte, die sich auf Glucosebelastung nut unwesentlich erhShten. Bei 22 Epi- leptikern gelang es, den Blutzuckerspiegel auch wiihrend des Anfalles zu bestimmen. Auch hierbei ergaben sich emiedrigte Werte. Tyson, George, Ot/s und Joyce fanden bei 92 Epileptikern in 50% der F/~lle abnorm niedrige Nfichternblutzuekerwerte. Glucosebelastung ergab heterogene Kurven ohne erkennbaren Zusammenhang mit der Erkrankung. Haury und Hirsch/elder beobaehteten dagegen be~ 25 Epfleptikern einen r weise sehr erhebIichen Anstieg des Blutzuckers nach dem Anfall. in keinem Falle war vor oder nach einem Anfall eine Hypoglyk~mie zu beobachten. Bonasera. Fizzlni und Caramazza fanden bei 50 Epileptikern im arrfallsfreien Intervall v611ig normale Blutzuckerwerte, die nut inner- halb physiologischer Grenzen schwankten.

Eine Reihe yon Forschern beschiiftigte sich mit der Frage, wie affek- t i re und emotionale Erlebnisse bei Gesunden auf den Blutzuckerspiegel einwirken. Palies land bei Gesunden bei affektiven Reizen ~ er beniitzte eine zu anderen Zwecken vorgenommene Lumbalpunktion als affektiven Reiz - - in der l~r der F/~lle eine BlutzuckererhShung und wies auf den groBen Einflu$ psychischer Eindriicke auf die Blutzuckerkurve hin. Auch Calisov und Molukalo fanden bei Schauspielern in Affekt- zust/inden eine erhebliche Blutzuckersteigerung. Scheer beobachtete be- sonders bei affektiven Erwartungsspannungen einen deutlichen Anstieg der Blutzuckerwerte. Wittkower untersuehte den Blutzuckerspiegel bei Gesunden nach natiirlichen oder in der Hypnose gesetzten Reizen. Hierbei konnte er abnorme Blutzuckerreaktionen nicht beobachten. Auch bei Neurotikern land er keine anormalen Blutzuckerkurven. Whitehorn dehnte seine Untersuchungen auf 958 Patienten aus. Hierbei land er, dab jugendliche Personen unabh/~ngig vom emotionalen Zustand viel seltener hyperglyk/~mischer Werte zeigen, als /~ltere Personen. In F/~llen lang- anhaltender psychischer Erregung beobachtete Morr/s deutliche ErhShung der Blutzuckerwerte.

Fassen wir die Ergebnisse der klinischen und psychologischen Unter- suchungen zusammen, so kann gesagt werden, dab bei kritischer Durch- sicht der Ergebnisse die meisten zuverl/~ssigen Befunde darin iiberein- stimmen, dal3 bei Psychosen und bei Gesunden in Zust/~nden der psy- chischen Erregung nicht selten der Blutzuckerspiegel erhSht erscheint. Im iibrigen kSnnen hSchstens noch Einzelbefunde der an Epileptikern durchgeffihrten Untersuchungen als verwertbar angesehen werden Auf diese Einzelbefunde werden wir bei Besprechung unserer eigenen Ergebnisse beim Athletiker zurfickkommen. Wenn trotz der zahlreichen Bemiihungen die einzelnen Forscher zu recht widersprechenden Er- gebnissen gelangten, so liegt die Annahme nahe, dab die ungeniigende konstiSutionelle Gliederung des Versuchsmaterials Ursache fiir die teil- weise erheblich divergierenden Ergebnisse sein kSnnte.

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Eigene Versuche. Bei unserer systematischen Untersuchung der Blutzuekerreal~tion auf

verschiedene Hormone gingen wir urspriinglich yon der Frage aus, wie die einzelnen Konst i tut ionstypen mi t proteolytisehen Abwehr- fermenten gegen Hormongaben reagieren. Die Abwehrfementbildung wurde mit Hilfe der Abderludxlertschen Mikromethode im Harn gemessen und zum Teil auch zum Vergleich im Serum an H a n d der Interferometer- methode gepriift. Gleichzeitig wurden regelm/i[~ig bei unseren Versuchs- personen die Blutzuckerkurven bestimmt. Hierbei stieBen wir auf un- gew6hnlich starke interindividuelle Unterschiede der erzielten Blutzucker- kurven. Da es sich um ein gesundes Personenmater ia l handelte - - in der Hauptsache gelangten Studenten und. Soldaten zur Untersuchung - - , konnten die erhebliehen Untersehiede nicht auf pathologische StSrungen zurtickgefiLhrt werden. Bei weiterer systematischer Priifung dieser Be- obaehtung fanden wir Zusammenh/~nge der Blutzuekerreaktion zu den Kretschmerschen K6rperbautypen.

Trotzdem sich die Versuchspersonen freiwillig zur Untersuchung zur Verfiigung stellten, ergaben sich zuweilen einige Sehwierigkeiten, die zum Tefl die Untersuehung unmSglieh machten. Die Untersuchung setzt voraus, dab die Versuchspersonen mSglichst lange, mindestens aber 12 bis 14 Stunden vorher nfiehtern waren. Eine vorbereitende Einheitsdi/~t konnte bei unseren Versuchen nicht erwarte t werden. Die Versuchsper- sonen kamen niiehtern zur Untersuchung. Es zeigte sich nun nicht selten, dab die ungewohnte Niichternheit und das stundenlange Warten auf das Friihstiick, noch mehr aber die ungewohnte Versuchssituation und die Blutentnahme auf eine Reihe unserer Versuchspersonen als psychisches Trauma wirkte. Trotz suggestiver Beruhigung waren besonders Personen aus dem athletischen Konstitutionskreis und vegetat iv labile Typen durch die Versuchsdurehfiihrung psychisch so erregt, dab sie deutliche Zeichen der Unruhe erkennen lieBen. In einzelnen F/~llen muBte aus diesen Griinden der Versuch auch abgebrochen werden, da unter der Wirkung der Blutentnahme vaseul/~re St6rungen e in t ra ten und die Personen unter psychisch bedingter t3belkeit litten. In allen F/~llen, in denen wir den Ein- di'uek batten, dab die Blutentnahme als solche einen erheblichen affelctiven Reiz darstellte, wurden die Kurvenergebnisse nicht verwertet. Gleich- wohl muB in allen l~/~llen beriicksiehtigt werden, dab die psychisch emotionale Affizierbarkeit in vielen F/~llen fiir den Ausfall der Kurve mi~- verantwortlich sein kann. Besonders bei den Athletikern mit ihrer charakteristischen vascul/~ren Reak*ionsbereitschaft k6nnte der Ausfall der Kurven vielleicht zum Teil neben dem Hormonreiz auch mit auf psychischen Momenten berahen.

Hinzu kommt weiter, dab bei Hormonbelas tung mit Schilddriisen- hormon dureh die endokrine Stoffwechselsteigerung ein viel st/~rkeres Hungergefiihl auftr i t t als bei Glucosebelastungsversuchen. Auch die

Page 9: Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen. I. 693

deshalb auftretenden physiologischen Unlustempfindungen kSnnen psy- chisch den Ausfall der Blutzuckerkurve mitbeeinflussen. Die zun~ehst durchgeffihiten Vorversuche lieBen deshalb als notwendig erscheinen, dab nach MSglichkeit Studenten der Medizin zur Untersuchung gelangten, die yon vornherein sich bereit erkl/irten, etwas Hungergeffihl mit in Kauf zu nehmen und eine Blutentnahme als keinen wesentlichen Reiz empfanden. Soweit zur Erg/inzung unserer Versuehsreihen Patienten unserer Klinik herangezogea wurden, handelte es sich um endokrin gesunde F~lle, die wegen peripherer neurologiseher StSrungen und Neurosen in unserer klinisehen Behandlung standen. ~ die Beurteilung der Konstitutions- typen wurde, abgesehen yon wenigen F/~llen, in denen aus technischen Griinden eine KSrperbaumessung nieht mSglich war, die Beurteilung des Konstitutionstyps nach dem KSrperbaumeBschema yon E. Kretschmer durehgeffihrt. Da die Versuchspersonen in den meisten F/~llen ambulant zur Blutzuckerbestimmung kamen, ergab sich die Notwendigkeit, dab sie sieh vor Abnahme des Nfichternblutzuckerwertes (Anfangswertes) erst eine halbe Stunde liegend ausruhten. Jede kSrperliehe Anstrengung und jeder st/~rkere psyehische Reiz wurde wEhrend der Durchfiihrung der Versuche sorgf/~ltig vermieden. W/~hrend des Versuehs lagen die Versuchspersonen ruhig. Rauehen war in allen FKllen verboten. Dagegen gestatteten wir die Lektiire yon affektiv nicht erregenden Sehriften und hatten zu diesem Zweclre eine Re[he yon wissenschaftlichen Zeitschriften bereitgelegt.

Der Versueh wurde so durehgefiihrt, dab naeh etwa 30 Min. langem kSrperliehem Ruben zun/~chst der Niiehternblutzucker abgenommen wurde. S/~mtliche Werte wurden immer doppelt abgenommen. Sodann erhielt die Versuchsperson 100 ~r Elityran (,,Bayer") in 50 eem Wasser gelSst zum Trinken. 15 Min. sp/s wurde dana wiederum Blut zur Blutzuckerbestimmung abgenommen. Die Blutentnahmen erfolgten sodann in Abst/~nden yon 15 Min. Die Blutzuckerbestimmung wurde in den Hauptversuchsreihen nach der Methode yon Hagedorn-Jensen bestimmt. In Erg/~nzungsversuehen wurden die Blutzuckerwerte auch colorimetriseh nach der Methode yon Crecelius-Sei//ert bestimmt. Auch hierbei beobaehteten wir die schon vorher erhaltenen charakCeristischen typologischen Unterschiede im Ausfall der Kurven.

Man kSnnte einwenden, dall die in den Kurven zutage tretenden cha- rakteristischen Unterschiede vielleicht damit in Zusammenhang stehen, dall alle Versuchspersonen unabh/~ngig vom KSrpergewicht gleicherweise je 100/Vf.S.E. Elityran erhielten. Dieser Einwand ist unbereehtigt. Bei unseren zahlreichen Vorversuehen hatte sieh gezeigt, dab der Ablauf der Kurve weitgehend unabh/~ngig ist yon der verabfolgten Menge Thyreo- globulin. So haben wir bei Vergleichsuntersuchungen bei 25 M.S.E., 50 M.S.E. und 100 1Vf.S.E. Ehtyran bei ein und derselben Versuchsperson weitgehend fibereinstimmende Kurven erhalten. Bei manchen Versuchs-

Page 10: Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

694 G. Mall :

personen geniigen schon 10 M.S.E. Elityran, um eine charakteristische Blutzuckerkurve zu erzielen. Die Steilheit der Kurve ist weitgehend yon der Menge des verwendeten Hormons unabh~ngig. Vielmehr scheinen sich komplizierte Zwischenregulationen einzuschalten. Da nun aber sowohl bei Pyknikern als auch Athletikern und Leptosomen die Vor- versuche gezeigt hatten, dab manche Versuchspersonen fiberhaupt erst bei h6heren Hormondosen eine erkennbare Verschiebung des Blutzuckel- spiegels zeigen, beniitzten wir ffir alle Versuche in den Hauptversuchs- reihen 100 lVI.S.E. Elityran. Noch h6her zu steigen, wagten wir nicht in Anbetracht der bekannten Schilddriisenwirkung bei Gef~131abilen.

Dal~ es sich bei den erzielten Kurven als yon der ttormongabe unab- h~ngige Ergebnisse handeln k6nnte, wird durch den Umstand widerlegt, dal~ wir einerseits bei insgesamt 15 Kontrollversuchen ohne Hormon- belastung niemals derart charakteristische Kurvenbilder erhielten (die physiologische Schwankungsbreite bei Kontrollversuchen betrug bis zu 11% des Niichternblutzuckers), andererseits aber die nach Schilddriisen- hormon gewonnenen Kurven einen v611ig anderen Verlauf zeigen als die nach Nebenschilddriisenhormon erhaltenen Kurven,

Die perorale Verabfolgung des Prs wurde absichtlich gew~hlt, um den durch die Injektion bedingten psychischen Reiz zu vermeiden, Die typologischen Unterschiede des Kurvenverlaufs k6nnen aber nicht auf konstitutionelle Unterschiede der Resorptionsgeschwindigkeit des Hormons durch die Magenschleimhaut zuriickgefiihrt werden. Unter- schiede in der Resorptionsgeschwindigkeit k6nnten niemals bei Lepto- somen eine Blutzuckerspiegelerniedrigung, bei Pyknikern dagegen eine ErhShung des Blutzuckerspiegels bedingen.

Bei unseren Untersuchungen legten wir Wert darauf, nur ausgesucht reine Konstitutionstypen zu verwenden, da nur dadurch zuverls Ver- suchsergebnisse gewghrleistet waren. Zur Untersuchung gelangten in den Hauptversuchen je 10 reine Pykniker, Leptosome und Athletiker.

Die erhaltenen Blutzuekerkurven. Die Tabelle 1 und Abb. 2 zeigen Blutzuckerwerte, die yon Pyknikern

nach Belastung mit 100 M.S.E. Elityran gewonnen wurden. Wie aus Tabelle 1 hervorgeht, zeigen die Pykniker in allen Fi~llen eine Tendenz zur Erh6hung des Blutzuckerspiegels nach El~tyran. Abb. 1 zeigt die durchschnittliche Blutzuckerkurve bei Pyknikern nach Elityran, er- rechnet aus den Befunden yon 10 reinen Pyknikern. Aus dieser Kurve ergibt sich eine durchschnittliche Erh6hung des Blutzuckerspiegels um 22,5% des Niichternwertes. Das durchschnittliche Maximum der Pyk- nikerkurve tritt 30 Min. nach Verabfolgung des Schilddriisenhormones auf. Die Abb. 2 zeigt eine besonders charakteristische Blutzuckerkurve eines Pyknikers (Vp. Nr. 4). Es zeigt sich ein starker Blutzuckeranstieg

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Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen. I. 695

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

Tabelle 1. B l u t z u c k e r k u r v e n der P y k n i k e r (10 Vp.) n a c h 100 M.S.E. E l i t y r a n .

suchs----m ~ rson blur- ]

70 91 96

97 U. 92

Blutzucker in mg

15 30 1 4 5 ! 6 0 1 7 5 I 90 105

Minuten nach der Br

115 118 90 88 78 98

106 112 101 108

111 120 92

104 80 97

110 106 l l4 112

107 128 92

108 86 92

107

110

105 118 78

105 82 91

105 98 95

106

98 l l0 76 98 78 9O

102

100

97 112 75 95 90 75

1 - -

98 95

y o n 82 mg auf 108 mg (Maximum nach 45 Min.). Nach 90 Min. i s t der Ni i ch te rnwer t noch n i ch t wieder erreicht. Freil ich f inden sich auch erhebl ich flachere K u r v e n , z. B. Vp. Nr. 6 und 7, indessen t r i t t auch bei diesen K u r v e n die Tendenz zur z0 E r h S h u n g des Blutzuckerspiegels ~ I deut l ich in Ersche inung . ~r i / N , ~ I

Wi~hrend wir bei den Pyk- r ~.~. /~. ~ - ~ /" \ ~ ~ . ~ "

n i k e r n durchweg eine Tendenz zur so ~ ' - \ - / E r h S h u n g des Blutzuckerspiegels "'~- "4~'~ ./~ fanden , l iegen die Verh~ltnisse bei 8o "" . . . . ]

den Lep tosomen gerade entgegen- z~ 1o ~o ,~o qo 5o ~ ~o eo 9o,q~ gesetzt. Bei i h n e n f a n d e n wir, Abb. 1. wie aus Tabel le 2 hervorgeht , durchweg eine Tendenz zur E rn i ed r igung des Blutzuckerspiegels. Aus Abb. 1 wird die aus 10 Ffil len errechnete Durchschn i t t skurve der Lep to- somen ersichtl ich. Die durchschni t t l i che Senkung des Blutzuckerspiegels bei den Lep tosomen be t rug bei unse ren Versuchen 13,5% des N i i ch t e rn -

q

11 12 13 14 15 16 17 18 19 2O

m

D: E.

Tabelle 2. B l u t z u c k e r k u r v e n der L e p t o s o m e n (10 Vp.) n a c h 100 M.S.E. E l i t y r a n .

~uchs- rson

107

110 gl 83 M. 88 M . 102 Sch. 89

Blutzucker in mg

15 30 i 45 1 6 0 1 7 5 I 90 105

nach der Belastung

72 98 86

116 75 94 78 80 86 80

Minuten

72 70 80 82 86 88

100 112 68 57 82 88 69 71 84 84 78 90 72 72

68 63 70 85 84 83 78 81 - -

116 118 120

98 67 75 80 94 90 80 98 102 104 78 80 83

Page 12: Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

6 9 6 G. Mall:

b lu tzuckerwel~es . Verab fo lgung des E l i t y r a n s auf.

qr ~g r

/

8O

780 ~0

/ mmm

Das d u r c h s c h n i t t l i c h e M i n i m u m t r a t 30 Min. nach Die R e a k t i o n des B lu tzucke r sp iege l s

auf das S c h i l d d r i i s e n h o r m o n ~ ~ sche in t be i den L e p t o s o m e n

-~. wesen t l i ch ger inger zu sein a ls bei den lYykn~ern . Die Vp. Nr . 11 u n d 13 ze igen e inen sehr f l achen Ver lau f de r B lu t -

ss~n. zucke rku rve . I n be iden F~ l l en lag die V e r ~ n d e r u n g des B lu t - zuckersp iege ls i n n e r h a l b de r nor-

Bei be iden Ver suchspe r sonen h a n d e l t es sich Pe r s6n l i chke i t s t ypen . Die Abb . 3 zeigt

eine besonde r s cha rak t e r i s t i s che , B l u t z u c k e r k u r v e e ines Lep to -

somen (Vp. Nr . 12). 30 Min. naeh Ve rab fo lgung des Schi ld- d r i i s enp r~pa ra t~s t r i t t e in re la- t i v t iefes M i n i m u m der Blur -

78 88 ssM~n, z u c k e r k u r v e e i n . I ) e r B lu t zucke r - spiegel b l e ib t se lbs t nach 90 Min. noch t ie r u n t e r d e m Nf ich tern-

30 q0 tr0 ~ 70 80

A b b . 2.

m a l e n Schwankungsbre i te . u m affel~.kfihle, schizoide

r mg ~oo

9o

8o

\

~0 J0 30 r 50 60

Abb. 3.

wer t . Es hande l t sich bei de r in F r a g e s t e h e n d e n Ver suchspe r son u m einen l ep to som-as then i s chen v a g o t o n e n K o n s t i t u t i o n s t y p , de r be i schwere r psy - ch ischer Be l a s tung h~ufig m i t r e a k t i v e n V e r s t i m m u n g e n reag ie r t .

Die yon A t h l e t i k e r n e r h a l t e n e n B l u t z u c k e r k u r v e n zeigen in a l len Fi~llen e ine auf fa l lende K o m p l i z i e r t h e i t des Ver laufs . N i c h t se l ten f inden sich zwei M a x i m a d e r K u r v e m i t e i n e m dazwischen l i egenden m e h r ode r weniger t i e fen Min imum. Die Tabe l l e 3 g ib t d ie W e r t e y o n 10 re inen A t h l e t i k e r n wieder . E s l i n d e n sich d a b e i ungewShnl ich stei le ]~ lu tzuckere rh6hungen y o n be inahe 100% des Ni ich te rnwez tes . Die

21 22 23 24 25 26 27 28 29 30

Tabelle 3. B l u t z u c k e r k u r v e n d e r A t h l e t i k e r (10 Vp.) nach B e l a s t u n g m i t 100 M.S.E. E l i t y r a n .

Versuchs-

Z B . R . G.E. R .U . Z .W. S .A. G .R . G.U. W.O. M.I.

Nfichtern- blut-

zucker

92 80

116 80

108 81

101 103 87 92

B l u t z u c k e r i n m g

15 ! 3 0 _ _ ! 45 [ 60 p 75 [ 9 0

~inuten nach der Belastung

106 86

120 74

116 128 l l 0 117 87

110

67 55

101 85

100 87 88

103 102 82

70 54

101 73 94 82 84

103 170 82

104 78

111 135 89 96 80

125 99

108

108 75

112 70

109 73 95 92

114

113 67 93 72 39 95 90 95

81

Page 13: Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

Der Kohlehydratstoffwechsel der Kcnstitutionstypen. 3[. 697

Durchschnittswerte der Athletikerkurve gehen aus der Abb. 1 hervor. Aus ihr wird der komplizierte zweigipfelige Kurvenverlauf deutlieh. Dagegen werden die ungewShnlich .steilen Gipfelwerte etwas verwiseht, well die Maxima sehr unregelm/~l~ig zu verschiedenen Zeitpunkten eintreten. F_Anen besonders eharakCeristisehen Kurvenverlauf eines Athletikers zeigt die Kurve 4 (Vp. Nr. 26). Auf dieser Kurve tr i t t die ungew6hnliche Steilheit der Athletikerkurve deutlich in ]~rscheinung.

Unsere Beobachtungen an Ath- lJ0 h letikerkurven erinnern an die Beob- A achtungen yon L e n n o x , der bei seinen Untersuchungen bei Epilep- ~ g / tikern in einem Teil der F~lle ~0o / steile Blutzuckerlmrven beobachten e0 ]~onnte. Wo er bei gesunden Kon- trollpersonen steile Kurven fand, 8o glaubte er diese mit einer Labilitiit 70~ ~0 des Gef~systems in Zusammen- hang bringen zu kSnnen. I)a nun

\ I

gO JO qO 50 Abb. 4.

60 70 80 $OM+h.

nach den Arbeiten E . Kre:tschmers und W. EnIces Beziehungen zwischen den Epileptikern und deIn athletischen Formkreis bestehen, anderer- seits aber auch die athletische Konstitutionsform zu einer bestimmten Art yon Labilit~t des Gef~Bsystems neigt, so schainen sich unsere Be- funde mit den Beobachtungen yon L e n n o x zu beriihren.

Bei allen 3 Konstitutionstypen fanden wir typologisch bedingte charalrteristisehe Reaktionsformen des Blutzuckerspiegels auf Schild- drfisenhormon. Eine physiologische Deutung dieser typischen Unterschiede werden wir erst sparer nach VerSffentlichung weiterer Versuchsreihen mit anderen Hormonpr~paraten, insbesondere mit Corticosteron, Insulin und Adrenalin versuchen. Bei allen Konstitutionstypen beobachteten wit gleiehermal3en mehr oder weniger flach oder steil ausgepr/~gte Kurven- bilder. Bei unseren bisherigen Beobachtungen hatten wir den Eindruek, dab diejenigen Personen, die affektiv wenig ansprechbar scheinen und kiihl und selbstbeherrseht wirken, einen flacheren Kurvenverlauf zeigen, als die affektiv leicht Erregbaren. Dieser Zusammenhang zwisehen den kSrperlich vegetativen und dem affektiven Verhalten der Konstitutions- typen ist aueh in anderen experimentellen Arbeiten der K~et schmersehen

Schule schon hervorgetreten.

SchluQzusammenfassung. 1. An 30 reinen Vertretern der Kre t s chmer s ch en Konstitutionstypen

(je 10 Pyknikern, 10 Leptosomen und 10 Athletikern), wurde naeh Be- lastung mit 100 I~I.S.E. Elityran (peroral) die Blutzuckerkurve bestimmt.

2. Es ergaben sieh charak%eristische typologische Unterschiede im Verlauf der Blutzuckerkurve, die fiber die physiologischen Schwankungen der Kontrollversuche hinausgingen.

Page 14: Der Kohlehydratstoffwechsel der Konstitutionstypen

698 G. Mall:

3. Die Pykn ike r zeigten eine Tendenz zur Erh6hung des Blutzucker- spiegels. Die durchsehni t t l iehe E r h S h u n g des Blutzuckerspiegels be t rug bei i h n e n 22,5% des Nfichternwertes: Das durchschn i t t l i che M a x i m u m der K u r v e t r a t nach 30 Min. ein.

4. Die Leptosomen zeigten dagegen eine T e n d e n z zur mehr oder weniger s ta rken Senkung des Blu*zuekerspiegels. Die durchsehni t t l i che Senkung bet rug 13,5%. Die K u r v e n der L e p t o s o m e n gehienen etwas f lacher als die der Pykniker . I n e inze lnen F~ l l en lagen die K u r v e n der Lep tosomen inne rha lb der physiologischen Schwankungsbre i t e yon 11%.

5. Die Athle t iker zeigten auffal lend kompl iz ie r te K u r v e n mi t teilweise sehr s tei len ErhShungen . I n der Mehrzahl der FKlle zeigten die Athle t iker zweigipfelige K u r v e n mi t zwei mehr oder weniger s tei len Maxima m i t e inem dazwisehenl iegenden Min imum.

6. Die affekt iv wenig ansprechbaren , k i ih l en Versuehspersonen zeigten e inen f lacheren K u r v e n v e r l a u f als die a f fek t iv leicht erregbaren,

7. Die nach Schi lddr i i senhormon g e w o n n e n e n K u r v e n b i l d e r lassen deut l ieh kons t i tu t ione l le Unterschiede der e n d o k r i n e n S teuerung in Er- sche inung t re ten. E ine Deu tung der Ergebnisse soil erst sparer nach Mit te i lung weiterer Reak t ions formen des Blutzuekerspiegels auf Insu l in , Adrena l in und Cort icosteron erfolgen. Aus u n s e r e n Be funden geht aber je tz t schon hervor, dab bei einer k l in i schen V e r w e n d u n g des Blutzucker- spiegels konst i tu t ioneHe Ges ichtspunl~e i m m e r mi tberf icks icht ig t werden miissen.

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