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Nach der Pause beeindruckte der zehnjährige Martin Sun mit einem schön ausgewogenen Impromptu EsDur von FranzSchubert. Dino Janssen ergänzte das Programm um einen tänzerischen, aber auchträumerischen ersten Satz einer Klaviersonate von Bela Bartok.
War Karin Oehlers erster Satz der MozartSonate DDur etwas verhuscht, so machte sie mit Sergej Prokofjews zwei Stücken aus den Visions fugitives und einem vierten Satz aus dessen Sonate Nr. 6 staunen. Diese Musik ist während des ZweitenWeltkriegs entstanden und spiegelt dasThema Flucht und Krieg. Als Zuhörer fragtman sich, ob sich eine 14Jährige wirklichkünstlerisch mit der Düsternis dieser Zeitauseinandersetzen sollte, doch Karin Oehler gelang dies völlig überzeugend.
Ein vollkommener Genuss aber war derAuftritt des Duos Marvin Pecher (Klavier)und Friederike von Hiller (Klarinette). Die16jährige Klarinettistin zeichnet sichdurch ein souveränes Gespür für den Augenblick aus, ist vollkommen sicher in derIntonation und entlockt ihrem Instrumenteinen warmen, schönen Ton. In Marvin Pecher hat sie einen einfühlsamen Begleiter,der sich sehr gut ihrer Bewegungsfreudeanpassen konnte. Alban Bergs Fünf KleineStücke hielten schließlich so manche hübsche Überraschung parat, und mit einem Stück von Joseph Horovitz kam der Abendzu einem freudigen, jazzigen Schluss.
fröhlichen ersten Satz der Sonate Nr. 2 ADur von Ludwig van Beethoven mit dem nötigen Selbstbewusstsein und einer wunderbaren Prägnanz. Mit Maurice Ravels„Gaspard de la nuit“ und dessen drittem Satz Scarbo hatte sich der Pianist ein technisch besonders schwieriges Stück vorgenommen. Um die Figur des Kobolds Scarbomit seinen wechselhaften Stimmungendarstellen zu können, braucht es mehr alstechnisches Können: ein gutes Gespür und die Kunst, den Bogen nicht zu überspannen. Beides beherrscht Marvin Pecher.
sel, bei dem etwas weniger Emphase vielleicht auch gereicht hätte.
Das Duo Adriana Schubert (Cello) undDino Janssen (Klavier) beide 16, bewiesenmit drei kleinen Stücken von Anton vonWebern ihr genaues Gespür füreinander. Auch in ihrer gefühlsbetonten Interpretation von Edvard Griegs Sonate für Violoncello und Klavier gelang ihnen der Wechselvom spannungsreichen Allegro agitato zumlyrischen Andante molto tranquilo so, dassim Publikum andächtige Stille herrschte. Der gleichaltrige Marvin Pecher versah den
Kurzfristig für erkrankte Kollegeneinzuspringen, ist für MusikerChance und Last zugleich: Die Vor
bereitungszeit ist kurz, die Nerven werdenziemlich beansprucht. Im Fall der Konzertreihe Sounds of Classics, zu der die Bezirksvorsteherin Brigitte KunathScheffold gemeinsam mit dem Gewerbe und Handelsverein Degerloch zweimal im Jahr in dieInternational School einlädt, sprangengleich sieben junge Musiker ein. NoemiRammelt, die angekündigte Pianistin, warerkrankt. Romuald Noll, KlavierDozent ander Stuttgarter Musikschule, stellte auf dieSchnelle ein ambitioniertes Programm vonzweieinhalb Stunden Dauer zusammen,das hohe Anforderungen sowohl an die Musiker als auch ans Publikum stellte.
Den Anfang machte der 14jährige Magnus Kuhn mit Johann Sebastian Bachs Präludium und einer klaren, kräftigen Fuge inEDur. Bei Paul Hindemiths erstem Satz aus der Klaviersonate Nr. 3 bestach erdurch sichere Modulation. Bei JohannesBrahms’ PaganiniVariationen entfachteder junge Pianist einen wahren Hexenkes
Degerloch
Konzert mit OrgelDer junge Organist Veit Jacob Walter gibt am Samstag, 16. Mai, ein Konzert in der Versöhnungskirche, Löwenstraße 116. Von 20 Uhr an spielt er Werke von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms sowie eigene Kompositionen. Walter arbeitet derzeit an seinem Orgelexamen als Kirchenmusiker und Konzertorganist an der Musikhochschule Regensburg. ana
Degerloch
Helfen im Haus des WaldesDas Haus des Waldes in Degerloch sucht regelmäßig Menschen, die sich ehrenamtlich in der waldpädagogischen Einrichtung engagieren wollen. Dazu gibt es am Freitag, 22. Mai, einen Ehrenamtstag, an dem angepackt werden kann. Dem Wetter entsprechende Kleidung wird angeraten. Weitere Informationen und Anmeldungen bis Freitag, 15. Mai, unter der Telefonnummer 97 67 20. ana
Riedenberg
Jugendstil in Wort und BildEinen bebilderten Vortrag zum Jugendstil gibt es am Montag, 18. Mai, im Augustinussaal, Florentiner Straße 20. Von 16 Uhr an stellt die Kunsthistorikerin Barbara Honecker die Stilrichtung und vor allem ihre architektonischen Ausprägungen vor. Der Eintritt kostet für Stiftsbewohner fünf und für Gäste sechs Euro. eve
Riedenberg
Feier am EichenhainDer Obst und Gartenbauverein (OGV) und die evangelische Gemeinde laden für den Himmelfahrtstag, 14. Mai, zu einem Gottesdienst im Grünen ein. Von 10.30 Uhr an wird am Rande des Eichenhains gefeiert. Treffpunkt ist das OGVMagazin, Eichenparkstraße 13. Im Anschluss gibt es einen Frühschoppen mit Weißwurst, Brezeln und Weißbier. ana
Riedenberg
Studenten spielen SchlagzeugAm Sonntag, 17. Mai, geben die Talking Drums, das PercussionEnsemble der Musikhochschule Stuttgart, ein Konzert. Die Leitung hat Klaus Dreher. Die Musiker spielen Werke von Bach, Stockhausen, Dreher und Miki. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr und ist in der evangelischen Emmauskirche an der Schemppstraße 49. Karten gibt es an der Abendskasse, Erwachsene bezahlen 15 Euro, Schüler und Studenten zehn Euro, das Familienticket kostet 25 Euro. ana
Sillenbuch
Wandern mit NaturfreundenDie Naturfreunde der Ortsgruppe SillenbuchOstfildern laden für Sonntag, 7. Juni, zu einer Tageswanderung ein. Es geht von Neckartailfingen nach Oberboihingen. Treffpunkt ist um 9 Uhr an der StadtbahnHaltestelle „Bockelstraße“. Der Wanderführer heißt Wolfgang Schürmann, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. ana
Sillenbuch
Konzert für die ganze FamilieIn der MartinLutherKirche, Oberwiesenstraße 28, gibt es am Sonntag, 17. Mai, ein Familienkonzert. Studierende der Stuttgarter Musikschule spielen Werke von Debussy, Haydn, Sperger und anderen. Zu dem Ensemble gehören Anita Csercsa (Querflöte), Mathieu Lamouroux (Viola) und Frithjof Vollmer (Kontrabass). Beginn ist um 17 Uhr. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. ana
Stockhausen
Reitturnier im KörschtalDer Reitclub Stockhausen lädt für Himmelfahrt, 14. Mai, zum Reit und Springturnier mit Vatertagshocketse. Es ist die 41. Clubmeisterschaft mit Dressurprüfungen bis zur Klasse L mit Pferdewechsel und Springprüfungen bis zur Klasse A. Zum Zuschauen ist jedermann von 9 Uhr an auf die Reitanlage Strobel im Körschtal eingeladen. Die Ehrungen sind für 18 Uhr geplant. Es gibt Kaffee, Kuchen, italienische Köstlichkeiten und Gegrilltes. ana
Kurz berichtet
Degerloch Sieben junge Musiker sprangen für eine kranke Kollegin ein und ließen das Publikum staunen. Von Sabine Schwieder
Sie halfen kurzfristig aus (von links): Magnus Kuhn, Adriana Schubert, Dino Janssen, Marvin Pecher, Martin Sun, Karin Oehler und Friederike von Hiller. Foto: Sabine Schwieder
Ein ehrgeiziges Programm für außerordentlich Begabte
Der Lebensretter leidet an Altersschwäche
Mal hakt die Zentralverriegelung,mal versagen die Ladekonsolen,mal fällt die Elektrik aus – der
Rettungswagen der DRKBereitschaft Degerloch leidet an Altersschwäche. „Irgendwas ist immer“, sagt der stellvertretendeBereitschaftsleiter Michael Staudenmaier.„Das geht sogar so weit, dass das Fahrzeugzeitweise wegen Reparaturarbeiten außer Dienst gestellt werden muss.“ Ein großesÄrgernis, denn der Rettungswagen, kurzRTW, dient in erster Linie dazu, Notfallpatienten zu versorgen und insKrankenhaus zu bringen.Außerdem ist das Fahrzeug beiSanitätsdiensten auf Veranstaltungen im Einsatz. „Bis zuhundertmal im Jahr rückt derRettungswagen aus“, so Staudenmaier. Seit dem Jahr 2007,als das Fahrzeug von der Bereitschaft Degerloch übernommen wurde, kamen alsoeinige hundert Einsätze zusammen. Davorwar der Rettungswagen seit 2001 in NordrheinWestfalen im Dienst.
Die Jahre gingen an dem Rettungswagen, Typ Mercedes Sprinter 316 CDI, nichtspurlos vorüber: 180 000 Kilometer stehenmittlerweile auf dem Tacho, Fahrgestellund Motor spielen langsam nicht mehr mit.Die Ausrüstung und die medizinischen Geräte sind durchaus auf dem neuesten Stand,das ist Vorschrift. Doch das nützt allesnichts, wenn der Wagen nicht fahrbereit ist. „Wir brauchen dringend ein neuesFahrzeug“, sagt Staudenmaier. Ein gut erhaltener Gebrauchter soll es werden, zwischen 50 000 und 60 000 Euro wird der vermutlich kosten. Viel Geld, über das dieDegerlocher Rotkreuzler trotz der Fördermittel, die der DRKKreisverband Stuttgartvom Staat bekommt, nicht verfügen. DasErsatzfahrzeug muss also aus der Vereins
kasse des Degerlocher DRK finanziert werden.
Die Bereitschaft hofft nun auf Spendenaus der Bevölkerung und von ansässigenUnternehmen. Das habe schon beim letzten Fahrzeug gut funktioniert, sagt Staudenmaier und verweist auf die Aufkleber auf dem Fahrzeug, auf denen zu lesen ist,wer sich an der Finanzierung beteiligt hat.„Mit Unterstützung der Degerlocher Bürgerschaft“ ist da etwa zu lesen, des Weiteren sind einige Degerlocher Firmen ge
nannt. „Außerdem hat derSonderfahrzeugeherstellerBinz uns für dieses Fahrzeugeinen Sonderpreis gemacht“,so Staudenmaier. Die ehrenamtlichen Mitglieder des DRKhätten auch selbst „viele eigene Mittel und Herzblut“ in dasFahrzeug gesteckt.
Wie schon 2007 hoffen dieDegerlocher Rotkreuzler nun
erneut auf tatkräftige Unterstützung undschicken deswegen dieser Tage einen Briefan die Haushalte in Degerloch, Hoffeld,Haigst, Heumaden, Lederberg, Sonnenbergund Sillenbuch, in dem sie ihre Situation schildern und auf dem die Bürger gleicheinen Überweisungsvordruck finden.
Jedes Jahr ruft die Bereitschaft zumSpenden auf, in der Vergangenheit wurdeunter anderem für einen neuen Bereitschaftsraum, neue Spinde oder Schutzausrüstung für die Mitglieder gesammelt. Mitden Rückmeldungen ist das DRK zufrieden, sagt Staudenmaier. „Gerade in Degerloch ist die Bürgerresonanz ziemlich gut.“ Dabei ist es egal, wie viel man spendenmöchte, ob nur einen Euro oder mehrereTausend. Zwar kommt aus dem Verkauf desalten Rettungswagens ein bisschen Geldzusammen, doch für ein neues Fahrzeugwird das nicht reichen. „Wir hoffen, für den
alten noch etwa 12 000 Euro zu bekommen“, so Staudenmaier. Aber dann fehlenimmer noch einige Zehntausend Euro.Deswegen erhofft sich die Bereitschaftauch in diesem Jahr wieder tatkräftige finanzielle Unterstützung von Bürgerschaft und Firmen. Denn nur mit einem einsatzbereiten Fahrzeug, das dem neusten technischen Stand entspricht, können die der
zeit 63 aktiven Mitglieder der DegerlocherBereitschaft auch weiterhin ihre Hauptaufgabe erfüllen – Leben retten.
Spenden an DRK Kreisverband Stuttgart e.V.IBAN: DE05600501010001130113BIC: SOLADEST600KundenReferenznummer: 14 Bereitschaft Degerloch
Degerloch Das Deutsche Rote Kreuz in Degerloch sammelt Spenden für ein neues Fahrzeug. Von Sandra Hintermayr
„Das Fahrzeug muss zeitweise außer Dienst genommen werden.“Michael Staudenmaier,DRKBereitschaft Degerloch
Der Rettungswagen des DRK Degerloch ist schadensanfällig geworden. Mithilfe von Spenden soll ein neues Fahrzeug finanziert werden. Foto: Sandra Hintermayr
Über den Tellerrand hinaus
Lernen geht durch den Magen. Wennder Unterrichtsstoff dann auch nochin Form von Pizza daherkommt, ist
die Konzentration, mit der die Zweit und Viertklässler an diesem Vormittag in derKüche des Schülerhauses bei der Sachesind, nicht verwunderlich. Das Pizzabacken ist Teil des Projekts „Essend bereiseich die Welt“, das die OttGoebelJugendStiftung gemeinsam mit der Grundschule Riedenberg ins Leben gerufen hat.
40 Kinder sind an dem Projekt beteiligt.Und während ein Drittel im Klassenzimmer die Entstehungsgeschichte der Pizzaergründet, folgen die anderen zwei Drittelden Anweisungen von Stefan Gschwendner, VizeChef der Speisemeisterei, undseines Kollegen Alessandro Todaro. Nachder Anfrage der OttGoebelStiftung muss
ten die Köche nicht lange überlegen, ob sie ihre Zeit den Kindern widmen sollen.
Etwas mehr Nachdenken erfordert es,den Fachjargon für die kleinen Köche zu übersetzen: „Wir schneiden die Zwiebelund ziehen sie dann in Olivenöl an“, sagtTodaro und korrigiert sich sofort: „Ich meine, wir braten die in Olivenöl.“ So weit sinddie Kinder allerdings noch nicht: „Wie schneidet man eine Zwiebel?“, will Batuhan wissen, während Amin sich damit beschäftigt, wie wohl die Pilze heißen, und Eronit zugibt, dass er immer Mozzarella mitGorgonzola verwechselt.
Dabei haben die Grundschüler schoneine ganze Menge gelernt in dem Jahr seitProjektbeginn. „Mittlerweile schnippeln sie richtig gut“, sagt die Lehrerin Julia Rogers und ergänzt, dass beim ersten Teil des
Projekts, bei dem in Zusammenarbeit mitdem Café Alberta Salat gemacht wurde, dieKinder zum Teil zum ersten Mal Karottengerieben hätten. Auch die Pizza habe teilsfür Verwunderung gesorgt, weil der Teigmit dem Wellholz bearbeitet und nicht einfach aus der Packung genommen wird.
Das ist der Grund, aus dem die Stiftungdas Projekt initiiert hat: „Wir sehen einengroßen Handlungsbedarf“, sagt die Vorsitzende Brigitte OttGöbel. Den Kindern sollen drei Komponenten des Essens vermittelt werden: das Wissen, wo Nahrungsmittel herkommen, der interkulturelle und dersoziale Aspekt. Dafür erhalten die Lehrerinnen ein Budget, mit dem sie etwa gemeinsam mit den Kindern die PizzaZutaten im BioSupermarkt einkaufen können.Für die Zweit und Viertklässler stehennoch ein Fastenbrechen und ein Ausflug zueinem Bauernhof auf dem Plan. Für dieErst und Drittklässler ging das Projektjahrkürzlich mit einem Schwäbischen Tag los.Integration geht auch gut über den Magen.
Riedenberg Beim Projekt „Essend bereise ich die Welt“ lernen Grundschüler mehr als Pizza backen. Von Eveline Blohmer
Paprika, Pilze, Oregano: Das sind nur dreiZutaten für eine Pizza. Foto: Eveline Blohmer
Sillenbuch
Führen in ChinaWelche Führungsmethoden sind geeignet in China, einem Land mit wachsendem Wohlstand? Das ist eine Frage, der Brigitte OttGöbel in ihrem Buch auf den Grund geht. Die ChinaExpertin aus Sillenbuch beleuchtet das Wertesystem einer jungen Generation. Zudem gibt sie Empfehlungen zur erfolgreichen Zusammenarbeit. OttGöbel hat 25 Jahre Berufserfahrung als Managerin. Das Buch „Vom Drachen zum Panda – Führen, Lehren und Lernen im modernen China“ ist 2015 erschienen, umfasst 188 Seiten und hat die ISBNNummer 9783902155214. ana
Wirtschaftsnotiz
Nr. 54Degerloch & SillenbuchII
Mittwoch, 13. Mai 2015