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Der Leere Beutel schlägen. Sie veranstaltete 1975/76 einen Ideenwettbewerb, an dem sich sechs Architekten, allesamt „Alt- stadtfreunde“, beteiligten. Die sehenswerten Ergebnisse wur- den in der Bank für Gemeinwirtschaft der Öffentlichkeit vorgestellt, mit ihr diskutiert und dann an die Stadtver- waltung weitergegeben. Neben sehr vielseitigen Projektvorschlägen wie der Schaffung eines „Oberpfälzer Kulturhauses“ mit Werkstätten, Ate- liers, Räumen für Theaterspiel und Musik, setzte sich vor allem Ludwig Meiers Idee durch. Der Schwerpunkt seiner Konzep- tion war die Nutzung als Galerie für Kunst des 20. Jahrhunderts: die ständige Präsentation zeitgenössi- scher ostbayerischer Kunst, die Ein- richtung großer Wechselausstellun- gen, der Raum für eine Zweiggalerie der bayerischen Staatsgemälde- sammlung sollten im sanierten Ge- bäude untergebracht sein. Ergänzende Nutzungsvorschläge schlossen sich an: Räume für Vorträ- ge und Konzerte, erweiterten Bedarf bei Wechselausstellungen, Mehr- zweck-Raum, Lichtbild- und Filmvor- führung, kleinere Tagungen, Gast- stätte, u.a. auch zur Versorgung der Tagungsräume. Im Sommer 1977 bot sich die Chance, die Planung umzusetzen, die bis dahin keine Finanzierungs- grundlage hatte, das „Programm für Zukunftsinvestition“ zur Verbesse- rung der Lebensbedingungen in hi- storischen Stadtkernen. Die Sanie- rung des Leeren Beutel war nur ein zusätzliches Projekt neben fünf an- deren eigentlich vordringlicheren Maßnahmen. Die Regierung nahm wider Erwarten die Sanierung des Gebäudes in ihre Vorschlagsliste auf. Anmeldegrundlage war Ludwig Meiers Entwurf, der vermutlich den Vorstellungen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Bayerischen Kultusministeriums am weitesten entgegenkam. Am Eine Studie von Brigitta Ullrich „Regensburg ist alt und neu zugleich“ 1) Otloh von St. Emmeram - 1050 S eit den 1960er Jahren gab es Bestrebungen, das bis dahin noch als Lagerhaus genutzte Gebäude der Sanierung, und damit einer neuen Nutzung zuzuführen. Kunst und Kultur sollten Einzug hal- ten – ein Kulturzentrum mit großem Veran-staltungs- und Theatersaal, Ausstellungsräumen und einem Re- Federzeichnung 1899 von Pohlig staurant sollte daraus werden. Diese Idee musste jedoch scheitern, da es an erforderlichen Raumkapazitäten mangelte, und die Stadt auf jeden Fall die Ganzheit des historisch Er- haltenen (das durchgängige Stützen- system und die Dachkonstruktion) bewahren wollte. In diesem Zusammenhang enga- gierte sich die Vereinigung „Freunde der Altstadt“ mit konstruktiven Vor- Instandsetzung / Sanierung Der Leere Beutel Fortsetzung des Artikels aus der Ausgabe 2003/2004 22

Der Leere Beutel - Regensburg · 2013-07-29 · im Magazin untergebracht, und sollten, der Öffentlichkeit wieder zu-gänglich gemacht, Zeugnis ablegen für die Leistungsfähigkeit

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Der Leere Beutel

schlägen. Sie veranstaltete 1975/76einen Ideenwettbewerb, an dem sichsechs Architekten, allesamt „Alt-stadtfreunde“, beteiligten.

Die sehenswerten Ergebnisse wur-den in der Bank für Gemeinwirtschaftder Öffentlichkeit vorgestellt, mit ihrdiskutiert und dann an die Stadtver-waltung weitergegeben. Neben sehrvielseitigen Projektvorschlägen wieder Schaffung eines „OberpfälzerKulturhauses“ mit Werkstätten, Ate-liers, Räumen für Theaterspiel undMusik, setzte sich vor allem LudwigMeiers Idee durch.

Der Schwerpunkt seiner Konzep-tion war die Nutzung als Galerie fürKunst des 20. Jahrhunderts: dieständige Präsentation zeitgenössi-scher ostbayerischer Kunst, die Ein-richtung großer Wechselausstellun-gen, der Raum für eine Zweiggalerieder bayerischen Staatsgemälde-sammlung sollten im sanierten Ge-bäude untergebracht sein.

Ergänzende Nutzungsvorschlägeschlossen sich an: Räume für Vorträ-ge und Konzerte, erweiterten Bedarfbei Wechselausstellungen, Mehr-zweck-Raum, Lichtbild- und Filmvor-führung, kleinere Tagungen, Gast-stätte, u.a. auch zur Versorgung derTagungsräume.

Im Sommer 1977 bot sich dieChance, die Planung umzusetzen,die bis dahin keine Finanzierungs-grundlage hatte, das „Programm fürZukunftsinvestition“ zur Verbesse-rung der Lebensbedingungen in hi-storischen Stadtkernen. Die Sanie-rung des Leeren Beutel war nur einzusätzliches Projekt neben fünf an-deren eigentlich vordringlicherenMaßnahmen. Die Regierung nahmwider Erwarten die Sanierung desGebäudes in ihre Vorschlagsliste auf.

Anmeldegrundlage war LudwigMeiers Entwurf, der vermutlich denVorstellungen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und des Bayerischen Kultusministeriumsam weitesten entgegenkam. Am

Eine Studie von Brigitta Ullrich„Regensburg ist alt und neu zugleich“1)

Otloh von St. Emmeram - 1050

S eit den 1960er Jahren gab esBestrebungen, das bis dahinnoch als Lagerhaus genutzte

Gebäude der Sanierung, und damiteiner neuen Nutzung zuzuführen.Kunst und Kultur sollten Einzug hal-ten – ein Kulturzentrum mit großemVeran-staltungs- und Theatersaal,Ausstellungsräumen und einem Re-

Federzeichnung 1899 von Pohlig

staurant sollte daraus werden. DieseIdee musste jedoch scheitern, da esan erforderlichen Raumkapazitätenmangelte, und die Stadt auf jedenFall die Ganzheit des historisch Er-haltenen (das durchgängige Stützen-system und die Dachkonstruktion)bewahren wollte.

In diesem Zusammenhang enga-gierte sich die Vereinigung „Freundeder Altstadt“ mit konstruktiven Vor-

Instandsetzung /Sanierung

Der Leere Beutel Fortsetzung des Artikels aus der Ausgabe 2003/2004

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31. Mai 1978 wurde das („ZIP“-) Programm bewilligt; am 12. Oktober1978 wurde das überarbeitete Kon-zept Ludwig Meiers verabschiedet,und die Ausführung bereits am 26.Oktober 1978 beschlossen.

Das Grundproblem der Planungwar, den Kompromiss zu finden, derbauliche Gegebenheiten und künfti-ge Nutzung mit den Vorschriften derBayerischen Bauordnung, der Ver-sammlungsstättenverordnung, demBrandschutz, der Statik und den Auf-lagen und Wünschen des Denkmal-schutzes gerecht wurde.

Statt der früheren Holztreppe wur-de nun ein großes, feuerbeständigesHaupttreppenhaus mit behinderten-gerechtem Aufzug eingebaut. Im öst-lichen Bereich der alten Mittelwandwar diese neue Raumerschließungnicht zu vermeiden. Für die nun zu-gänglichen Räume des östlichen undwestlichen Gebäudeteils wurde fol-gende Nutzung konzipiert:

Im Erdgeschoss, westlicher Teil:ein Mehrzweckraum (333 m2) mittransportablen Stellwänden bzw. Be-stuhlung für 400 Personen; östlicherTeil: eine Gaststätte mit 140 Sitzplät-zen und Nebenräumen, sowie Räu-me für Haustechnik (Heizung, Lüf-tung und Strom).

Im ersten Obergeschoss, west-licher Teil: ein Raum für Wechselaus-stellungen der Städtischen Galerie(362 m2) mit transportablen Stellwän-

den; östlicher Teil: drei Tagungsräu-me für je 18, 30 bzw. 36 Personen mit46, 76 und 86 m?. Ein Filmvorfüh-rungsraum für ca. 60 Personen (88m2) mit Foyer, Thekenraum undNebenräumen.

Im zweiten Obergeschoss, west-licher Teil: ein Raum für die Zweigga-lerie der Bayerischen Staatsgemäl-degalerie (370 m2); östlicher Teil: ein Raum für die Zweiggalerie der Bayerischen Staatsgemäldegalerie (460 m2), beide Räume mit Hänge- statt Stellwänden.

Im dritten Obergeschoss, west-licher Teil: ein Raum mit 370 m2; öst-licher Teil: ein Raum mit 460 m2, bei-de Räume sind für die Dauerausstel-lung der Städtischen Galerie mitHängewänden ausgestattet.

Im vierten Obergeschoss, west-licher Teil: ein Raum mit 370 m2; öst-licher Teil: ein Raum mit 460 m2, bei-de Räume beherbergen die Depotsder städtischen Sammlungen.

Vorgegeben war die Unterordnungder neuen Einbauten in die bestehen-de architektonische Struktur. Bei denHaupt- und Fluchttreppen, der Ein-richtung der Gaststätte, und dem zu-sätzlichen Einfügen von Wänden (fürTagungs- und Nebenräume) im Ostteil des ersten Obergeschosses sollte dies vor allem Beachtung finden.

Die Geschossdecken wurden er-neuert und über die Tragbalken mit

Dämmmaterial aufgefüllt. Die Versor-gungsleitungen wurden ebenfallsdarin untergebracht. Für die Galerie-räume wurden Ziegelböden bzw.Dielenbretter konzipiert; sie solltensich besser in die wuchtige Holzar-chitektur einfügen als Teppichböden.

Die Dimension der Stellwändewurde so gewählt, dass sie keine zugroße Störung für den Raumeindruckdarstellte (in den oberen Stockwer-ken wurden sie durch Hängewändeersetzt). Bei der Beleuchtung, dieteilweise vertieft angebracht ist, wur-de größtmöglicher Wert auf unauffäl-lige Anbringung gelegt.

Die benutzbaren Räume solltenmit Radiavektoren beheizbar ge-macht werden. Die Gaststätte unddie Tagungsräume wurden mit Belüf-tungsanlagen ausgestattet, die Aus-stellungsräume erhielten automati-sche Befeuchtungstruhen, in jedemGeschoss wurden Wärme- undRauchmelder installiert und letztend-lich sichern Alarmanlagen alle Räu-me. Der Beginn der Sanierungsarbei-ten war der 19. Februar 1979, sie wa-ren beendet im November 1980.

Schon 1597/98 erhielten die Sand-steinpfeiler des östlichen Teils wegendes Kulturschutts über vier Meter tie-fe Fundamente. Bei der Sanierungwaren für das neue Treppenhaus undden Aufzug wieder „Brunnengrün-dungen“, diesmal bis zu sechs Meter,notwendig.

Außerdem musste die Gaststätte,um Lagerräume zu schaffen, teil-weise unterkellert werden. Die mas-sivsten Schäden an der alten Bau-substanz hatten die Witterungsein-flüsse geschaffen: so war der ge-samte Dachfuß einschließlich desGesims an Ortgängen und Balken-auflagen in den Umfassungsmauernstark geschädigt. Um ein Aufdoppelnder Hölzer zu vermeiden, wurden,wie bereits im Erdgeschoss ausge-führt, Streichbalken auf Konsolen alsneue Auflager für die Deckenbalkeneingebaut.

Nachdem die Ostmauer vom Putzfreigelegt war, zeigten sich armdickeRisse. Sie waren nur behelfsmäßigzusammengeklammert, und musstenjetzt mit Beton „verpresst“ werden.

Die Schäden im Bereich der Trag-werke waren durch frühere, starkeBelastung entstanden. GeborsteneSandsteinstützpfeiler, und unter denStützenfüßen gebrochene Decken-balken machten deutlich, wo die Sta-Ausstellungsraum der Städt. Galerie im ersten Obergeschoss

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Restaurant Leerer Beutel

tik ihre Schwachstellen hatte. Alle 70Dachgauben und das Fachwerk derAufzugsgaube waren ebenso erneu-erungsbedürftig.

Die Gesamtkosten der Sanierung,einschließlich Außenanlagen undEinrichtungen betrugen 5,850 Mio.DM. Die Ausstattung der Gaststätteist darin nicht enthalten.

Der Leere Beutel wurde nach derSanierung der Öffentlichkeit wiederzugänglich gemacht am 21. Novem-ber 1980. Zu diesem Anlass eröffne-te Friedrich Viehbacher in allen Räu-men der drei zugänglichen Oberge-schosse die erste große Ausstellungeuropäischer und ostasiatischer Gra-fik aus der Sammlung Awi und FranzWinzinger.

In der Folgezeit wurden regelmä-ßig von der Öffentlichkeit interessiertaufgenommene Ausstellungen neu-erer Kunst präsentiert. In Partner-schaft mit anderen Galerien undKunstmuseen konnten auch größereProjekte verwirklicht werden. Die vonden Städtischen Sammlungen be-treute Reihe von Jazz-Konzertenwurde vom Publikum mit Begeiste-rung aufgenommen, und etabliertesich im Veranstaltungsort Erdge-schosshalle („Mehrzweckraum“).

Die Tagungsräume im einmaligenhistorischen Ambiente wurden baldrege frequentiert (Pfeiffer, S. 22).

Im März 1982 fand die Staatsgale-rie Regensburg, als Filialgalerie der

Bayerischen Staatsgemäldesamm-lung Aufnahme im ehemaligen Ge-treidespeicher. Aus der Neuen Pina-kothek fanden im Rahmen der De-zentralisierung vorrangig Bilder süd-deutscher Meister des ausgehenden18. bis beginnenden 20. Jahrhun-derts in Regensburg ihre neue Hei-mat.

Darunter Werke von Dorner, Ko-bell, Spitzweg und Lenbach. Be-sonders erwähnt sei hier die Abtei-lung Deutscher Impressionisten mitLiebermann und Slevogt, sowie di-verse Jugendstil-Werke MünchnerPrägung (Stadtbuch Regensburg, 10. Ausg. Mai 1999, S. 96). Damit konnte die (klaffende) kunsthistori-sche Lücke in Regensburger Museengeschlossen werden.

Zeitgleich eröffnete die ständigestädtische Ausstellung mit Expona-ten zeitgenössischer Malerei, Grafik,Plastik und Kunsthandwerks ausNiederbayern und der Oberpfalz. Seitder Schließung der Kunsthalle imStadtpark waren sie zum großen Teilim Magazin untergebracht, und sollten, der Öffentlichkeit wieder zu-gänglich gemacht, Zeugnis ablegenfür die Leistungsfähigkeit Ostbayerns(Pfeiffer, S. 23).

Bereits 1981 zogen mit dem „Ar-beitskreis Film“ (akf) die leidenschaft-lichen Bewunderer des bewegtenBildes in das gerade erst sanierteGebäude. Dr. Wolfgang Pfeiffer, da-

maliger Direktor des Stadtmuseums,„lockte“ den Verein „mit einem zau-berhaften Kammerkino“. Die ebenerst gegründete „Filmgalerie“ be-gnügte sich anfangs mit einer Vor-stellung, und entwickelte sich bisheute zum „cineastischen Schatz-kästchen“ mit drei Vorstellungen täg-lich. 1983 erweiterte die jährlicheStummfilmwoche mit Live-Musik dasProgramm des Arbeitskreises. Damitist sie heute die älteste Veranstaltungdieser Art, die sich mit vielen großenNamen bekannter Stummfilm-Pia-nisten schmücken kann.

Der akf legte größten Wert auf In-halt und Qualität bei der „planvollenErschließung künstlerisch und doku-mentarisch wertvoller Filme aus In-und Ausland. Neue Filme aus allerWelt und der Region, Filmkunst und–geschichte, Festivals und Events“.

1994 war ein erfolgreiches Jahr fürdie Filmfreunde: der akf wurde fürsein Engagement mit dem Kulturför-derpreis der Stadt Regensburg aus-gezeichnet. Dieses Jahr war auchdas Geburtsjahr der RegensburgerKurzfilmwoche, die sich nicht nur zueinem regionalen Kulturhöhepunktentwickelte, sondern mittlerweileinternationale Beachtung findet. Ne-ben den Wettbewerben mit herausra-genden nationalen und internationa-len Kurzfilmen, sollte vor allem auchostbayerischen Filmemachern einPodium für ihre Arbeit zur Verfügunggestellt werden. Länderbetrachtun-gen, Retrospektiven, die Präsenta-tion von Filmhochschulen, Kinder-und Schülervorstellungen rundendas Programm ab. Der akf ist mit sei-ner Kurzfilmwoche Mitglied im welt-weiten Verband der Kurzfilmfestivals,in der International Short Film Con-ference und der Europäischen Koor-dination der Filmfestivals. Unterstütztwird er, neben der Förderung durchdie Stadt, in seiner Arbeit vom„Freundeskreis“, der die Programm-arbeit, Events und Aktionen fördert(Eigenbroschüre des akf, „Freundes-kreis Filmkunst & Kinokultur“).

In den Anfangszeiten des restau-rierten Leeren Beutels hatte der Jazznoch andere Väter. In Regensburgreichen seine Wurzeln zurück bis indie 50er Jahre, als Richard Wieda-mann bereits die ersten Konzerte initiierte. In den 70ern gründete erden Jazzkeller „Rabocil“ im Post-horngäschen, Uli Teichmann seinenJazzclub in Kneiting.

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Filmplakate des akf

Jazzkonzert „Toc-Toc-Toc“ .....

1985 veranstaltete das Ehepaar Frei-sleben in seiner Kulturkneipe „Ein-horn“ erste Konzerte und begründete1987 den „Jazzclub). 1988 zog derVerein in den ehemaligen Kornspei-cher und ergänzte das Kunst- undKulturangebot um die farbsprühen-den Klang-Palette des Jazz. Anfangswurde die bestehende Konzertreihe„Jazz in der Galerie“ aufgegriffen undfortgeführt, die der Jazzclub im Lau-fe der Zeit zu einem umfangreichenProgramm ausbaute.

Dabei finden die über 700 Club-mitglieder aller Altersstufen, und an-dere Jazz-Liebhaber nicht nur Musik,die sie kennen und lieben. DerAspekt des Provokativen oder Exoti-schen findet hier genauso seine Aus-drucksform wie die verschiedenenStrömungen der traditionellen Jazz-kultur. Heute veranstaltet der Vereinaußerhalb der Sommermonate meistzwei Konzerte pro Woche, die immittelalterlichen Ambiente der Erdge-schosshalle stattfinden. In lauenSommernächten bietet sich die lau-schige Atmosphäre des Innenhofs fürFeste und Konzerte an. Etwa 10.000Jazz-Freunde strömen pro Jahr in dieVeranstaltungen des Jazzclub, wasdieser mit eigener Technik, und überdie Jahre beachtlich angewachse-nem Equipment bewältigt.

Musikalische Höhepunkte warenin den letzten Jahren Konzerte inter-nationaler Größen wie Jan Garbarek,Archie Shepp, Giora Feidman, Bar-bara Thompson, Ray Anderson, Ale-xander von Schlippenbach und dasKronos Quartett.

Die regionale Musikszene und derNachwuchs werden dabei nicht ver-nachlässigt. Regelmäßig finden Ses-sions und Workshops für Experimen-tierfreudige und Musikinteressiertestatt. Als Mitveranstalter engagiertsich der Jazzclub bei städtischen Er-eignissen wie dem Jazz-Weekend,dem „Fest im Fluß“ oder auch demBürgerfest.

Jazz in Regensburg – damit ist gu-te Musik garantiert. Es kann gar keinZufall sein, dass das Bayerische Jazzinstitut, die Jazz-Zeitung des ConBrio Verlages, das Jazz-Week-end und der Jazzclub hier eine Hei-mat gefunden haben.

In enger Zusammenarbeit veran-stalten die Institutionen im LeerenBeutel auch gemeinsame Projekte,wie das Achternbusch-Festival,Stummfilme (mit der Knitting Facto-

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ry), den Filmball und den Jazzer-Fa-sching. Im Restaurant hat sich seitgeraumer Zeit die „Jazzclub-Galerie“

mit wechselnden Ausstellungen eta-bliert, auch hier findet die Kunst eineNische nah bei der Musik. Das

„jüngste Kind“ der Freislebens, dashier das Licht der Welt erblickte, führtuns auf angenehme Weise zum Ur-sprung des Leeren Beutels zurück.Genuss für Auge, Ohr und Gaumenwar das Versprechen zur Eröffnunggewesen.

Damit findet der Leere Beutel aufschönste Art wieder zu seiner ur-sprünglichen Bestimmung zurück.Für die Stadt war er über Jahrhun-derte der Bewahrer kostbaren Gutes,der sie ernährte, Schutz und Sicher-heit in Zeiten des Mangels verhieß.

Heute bewahrt er nicht wenigerKostbares: „Nahrung“ für Körper,Geist und Seele. Mit den vielfältigenEinrichtungen, die dort ihren Platzgefunden haben, hat er sich in seinerneuen Funktion über die Jahre leben-dig und dauerhaft im Kulturleben Re-gensburgs verankert.

1) Roth, Brigitta, Die Bayern in Zitaten by Langen Müller, München 2001,S.208

..... am 12. Mai im Leeren Beutel

„Feelings“

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Kontakt

ZentralesSaalmanagement der StadtRegensburg

Haidplatz 8 (Zi. 202)93047 Regensburg

Leitung

Bernhard KunzTel. (09 41) 5 07-14 15Mobil: (01 71) 8 66 69 59Doris KrablerTel. (09 41) 5 07-14 16

Fax (09 41) 5 07-19 19E-Mail:[email protected]: www.regensburg.de/saalmanagement

Mehrzweckraum

Konferenzraum im 1. Obergeschoss

Bestuhlung

Bestuhlung

qm Höhe pärl. U-Form Reihen Bewirtung

340 3,80 80 50 250 Restaurant

qm Höhe pärl. U-Form Reihen Bewirtung

60 3 30 30 50 Restaurant

Sitz und Raumaufteilung im „Leeren Beutel“

Bildnachweis:

Stadt Regensburg, Museum (1)Bernhard Kunz (8)

GALERIE:Wechselausstellungen, Führungen, Kunstgespräche etc.� 5 07-24 40 • Fax 5 07-44 49www.regensburg.de/museumsportal [email protected]

Jazz:Konzerte von Klassisch bis UnerhörtInfo: � 56 33 75www.jazzclub-regensburg.de • [email protected]

Kino:Täglich 2-3 Vorstellungen vom Stummfilmbis zum VideoclipInfo: � 56 09 01www.filmgalerie.de • [email protected]

Restaurant:Küche von klassisch bis exotischWechselnde Tageskarte – Vegetarische Gerichte Menues & Buffets� 5 89 97 • Fax 56 57 34www.leerer-beutel.de

LEERER BEUTEL • Bertoldstraße 9 • 93047 Regensburg

� GALERIE � JAZZ-KONZERTE � FILMKUNST � TAGUNGEN � RESTAURANT

3,3 Minuten östlich vom Dom – in einem ehemaligen, mittelalterlichen Getreidespeicher

Ein lebendiges Kultur- und TagungszentrumEin Haus für alle Sinne: AUGE – OHR – GAUMENZwischen Tradition und Experiment. Aufregende zeitgenössische Kunst – ausgefallene Hörerlebnisse –Filme zum Denken und Lachen

WO?WAS?