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Rehetobelstrasse 105, 9016 St. Gallen Tel. 071 841 05 05 Fax 071 841 05 06 [email protected] www.poolman.ch Besuchen Sie unsere Ausstellung: Mo - Fr 08:00 - 11:45 und 13:30 - 17:00 Uhr April - Juni Samstag 09:00 - 12:00 Uhr POOLMAN Schwimmbadtechnik GmbH 25 Jahre Schwimmbadtechnik niveko freiformbecken betonpoolausrüstung rivierapool glasfaserbecken edelstahlbecken sanierungen unterhaltspflege schwimmbadzubehör isostone-schwimmbadsystem beratung, planung und umsetzung Publikation: tbhb Pagina: 22 Ist-Farben: cmyk0 Ressort: tb-fc Erscheinungstag: 28. 4. 2015 MPS-Planfarben: cmyk 22 Focus Dienstag, 28. April 2015 Anzeige LESBAR RELIGION Fromm und politisch Zahlreiche Bücher sind zum 70. Todestag Dietrich Bonhoef- fers erschienen: Im April 1945, noch kurz vor Kriegsende, wurde der evangelische Theologe als christlicher Widerstandskämp- fer und Vertreter der Bekennen- den Kirche von den National- sozialisten hingerichtet. Klaus Koziol nimmt den Jahrestag zum Anlass, Bonhoeffers Briefe und Predigten zu lesen und darin einen im wörtlichen Sinne radi- kalen Christen zu entdecken: keinen Sonntagsgläubigen, son- dern einen, der sich «hineinreis- sen» liess «in das messianische Leiden Gottes». Wer Bonhoeffers Wurzeln im Gross- und Bil- dungsbürgertum und seinen entschlossenen Weg über die praktische Gemeindearbeit als Pfarrer zum aktiven Widerstand gegen Hitler nicht kennt, erfährt hier leider zu wenig. Die Zitate werden zudem aus dem Zusam- menhang gerissen und bleiben sehr allgemein. Was immerhin Interesse weckt, aus gegebenem Anlass eine Bonhoeffer-Biogra- phie zu lesen: etwa die neue von Charles Marsh, die ihn als «ver- klärten Fremden» neu entdeckt. Klaus Koziol: Entschieden Christ sein. Bonhoeffers Zeugnis für heute, Patmos 2015, 96 S., Fr. 16.90 Dialog mit der Tradition Er ist in zwei christlichen Kon- fessionen beheimatet; als evan- gelischer Theologe «nascht» Ful- bert Steffensky, katholisch aufge- wachsen und ehedem Benedikti- nermönch, noch immer gerne «die katholischen Rosinen», wie er selbst sagt – seien es die Lieder und Gebete seiner Kindheit, sei- en es Rituale im gelebten Alltag. Katholisch oder evangelisch sind seiner Erfahrung nach «zwei Dialekte einer Sprache», mit un- terschiedlichen Farben und Ak- zenten. Sein Denken, Reden und Schreiben schöpft aus beiden Traditionen, ohne sie gegenein- ander auszuspielen. 2013 erhielt Fulbert Steffensky den ökumeni- schen Predigtpreis: für Denk- anstösse und Glaubensanfragen, wie sie auch in seinem soeben erschienenen Buch «Heimat- höhle Religion» versammelt sind. Steffensky verteidigt darin gelebte Traditionen als Nahrung, als «Graubrot» des Glaubens, wie er schreibt, die Kirchen als ber- gende (nicht: bequeme) Höhlen. Fulbert Steffensky: Heimathöhle Religion. Ein Gastrecht für wider- sprüchliche Gedanken, Radius 2015, 157 S., Fr. 21.50 Bettina Kugler Der Mensch macht die Hitze Dürren, Hitzewellen und Flutkatastrophen sind zum grossen Teil eine Folge der menschgemachten Erderwärmung. Das zeigen die Untersuchungen der beiden ETH-Forscher Reto Knutti und Erich Fischer, die gestern veröffentlicht wurden. BRUNO KNELLWOLF Die Erderwärmung lässt sich mit Instrumenten messen. Dass da- bei Kohlendioxid als Treibhaus- gas in unserer Atmosphäre wirkt, wird kaum in Frage gestellt. Fra- gezeichen tauchen aber auf, wenn es um Hitzewellen und Niederschlagsextreme geht. Sind dies wetterabhängige Einzeler- eignisse, oder haben diese lang- fristig mit dem Klima zu tun? «Wetterextreme sind Teil des chaotischen Wettergeschehens und entstehen aus einem kom- plexen Zusammenspiel vieler Faktoren», schreiben die beiden ETH-Klimaforscher Erich Fi- scher und Reto Knutti in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change». Sie untersuchten die Frage, ob Wetterkapriolen im Laufe des Klimawandels häufi- ger werden oder nicht. Ihre Antwort ist «Ja und Nein». Zum einen sei es falsch, aus der Tatsache, dass sintflutartige Re- gen und gleissende Hitze schon in den ältesten Schriftstücken vorkamen, zu schliessen, der Kli- mawandel habe keinen Einfluss auf Wetterextreme. Zu kurz grei- fe aber auch, zu sagen, alle extre- mer werdenden Wetterphäno- mene hätten mit dem Klima- wandel zu tun. «Denn es ist wis- senschaftlich nicht erwiesen, ob tatsächlich alle Wetterextreme wie Hagel, Stürme und Tornados zunehmen», schreibt Fischer. Ein deutliches Bild Extreme sind gerade wegen ihrer Seltenheit statistisch schwer nachzuweisen. Die Kli- maforscher haben nun die Daten aller Messstationen und Klima- modelle weltweit zusammenge- fasst, und die zeigen ein deut- liches Bild: «Seit den 1950er-Jah- ren gibt es einen weltweiten Trend zu mehr und intensiveren Hitzeextremen. Ausserdem nah- men Starkniederschläge an deutlich mehr Stationen zu als ab», sagen die ETH-Forscher. Sie gingen der Frage nach, welcher Anteil aller weltweit auf- tretenden Hitze- oder Nieder- schlagsextreme der Erwärmung zuzuschreiben sind. «Wir zeigen, dass schon heute weltweit ein substanzieller Teil der heftigen Niederschlagsereignisse und mehr als die Hälfte der Hitze- extreme eine Folge der mensch- gemachten Erwärmung sind. Die extremsten Ereignisse sind dabei am stärksten vom Menschen be- einflusst», sagt Knutti. Kein einziges Ereignis sei zwar ausschliesslich die direkte Folge der Erwärmung, aber das menschliche Tun erhöhe ihre Häufigkeit. Da wird sich manch ein Skeptiker fragen: Wie lassen sich denn Hitzewellen und Nie- derschlagsextreme auf eine Er- wärmung zurückführen? Dazu sagt Knutti: «Im Prinzip ver- gleicht man Simulationen des Wetters ohne menschlichen Ein- fluss und mit einer menschge- machten Erwärmung. Wenn ein Hitzetag im ersten Fall alle zehn Jahre vorkommt und mit Erwär- mung alle fünf Jahre, dann hat sich die Wahrscheinlichkeit für einen Hitzetag durch die menschgemachte Erwärmung verdoppelt, und damit hat der Mensch in einem statistischen Sinne jedes zweite Ereignis ver- ursacht.» Vergleich mit Infarktrisiko Knutti vergleicht das mit ei- nem Gesundheitsrisikofaktor, der die Häufigkeit von Herz- infarkten beeinflusse: Der Arzt könne nicht genau voraussagen, wer genau betroffen sein werde, aber mit Alkohol und Über- gewicht steige das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden – so wie die Extreme bei stetiger Erd- erwärmung. «Mit jeder weiteren Erwär- mung werden die weltweit auf- tretenden Hitze- und Starknie- derschlagsereignisse rasch häu- figer. Bei 2 Grad Celsius globaler Erwärmung erwarten wir welt- weit doppelt so viele Hitzeextre- me wie bei 1,5 Grad», schreibt Erich Fischer. Das sind genau die Ziele, die an den globalen Klima- verhandlungen diskutiert wer- den und die somit grossen Ein- fluss auf die Häufigkeit der Extre- me haben. Ein Jahr der Extreme Der Klimatologe Peter Stott schreibt begleitend zur Studie: «Das letzte Jahr war wiederum ein Jahr der Extreme. Fluten in Bangladesh, Hitzewellen in Aus- tralien, Regen in Kenia: alle im 2014, dem wärmsten gemesse- nen Jahr überhaupt.» Mit häufi- geren starken Regenfällen und Hitzewellen muss demnach künftig gerechnet werden. Diese haben aber nicht überall auf der Welt die gleichen Auswirkungen, halten Fischer und Knutti fest. Blickfang Italienische Meisterwerke Michelangelos «Erschaffung Adams» ist im neuen Geo Epoche «Italien und seine Meisterwerke» zwar auch abgebildet, weil es zu den berühmtesten Gemälden ge- hört. Doch im Zentrum der Edi- tion Nr. 11, die 450 Jahre italieni- sche Kunstgeschichte durch- streift, stehen längere Porträts anderer Künstler, darunter Botti- celli und Tizian. (red.) Bild: Geo Epoche, Nr. 11 MUSIKMESSE Schweizer Jazz als Gast An der nächsten Musikfachmes- se «Jazzahead» in Bremen im April 2016 wird die Schweiz das Gastland sein. Die Nomination sei eine «einmalige Gelegenheit für die Schweizer Szene, sich an diesem international bedeu- tendsten Jazz-Treffpunkt zu prä- sentieren», schreibt Pro Helvetia, die den Auftritt in Bremen gemeinsam mit der Fondation Suisa und dem Schweizer Musik Syndicat (SMS) verantworten wird. FESTIVAL Singende Kommissare Was haben die «Tatort»-Kom- missare Liz Ritschard (Delia Mayer), Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) und Ivo Batic (Miro Nemec) gemeinsam? Sie klären nicht nur Mordfälle auf, sie ste- hen alle drei auch als Musiker und Sängerin auf der Bühne. Zu erleben sind sie erstmals an einem Abend am Festival «Musig am Zürichsee» kommenden Samstag in Horgen. Delia Mayer prägt mit ihrer Stimme das Trio Crime Songs. Udo Wachtveitl paart als Musiker kluge Texte und verschrobene Klänge einer Band, die Jazz und Blues spielt. Und Miro Nemec ist Leader einer Power-Pop-Band. Das Festival präsentiert an neun Tagen über 50 Bands. Sa, 2.5., 19.30 Uhr, Schinzenhof Horgen; www.musigzuerisee.ch FERNSEHEN Neue Drei-Länder-Show Der deutsche Moderator Jörg Pilawa bekommt im Herbst eine neue dreiteilige Abendshow. «Spiel für Dein Land» heisst das Projekt, das als Eurovisions- sendung in Zusammenarbeit mit dem SRF und ORF entsteht. Es handle sich bei der Sendung um eine Wissensshow, bei der sich das Publikum mit einer speziell entwickelten App beteiligen könne, sagte ein Sprecher der ARD-Programmdirektion. Wann genau der Dreiteiler zu sehen sein wird, ist noch offen. Pilawa präsentiert gegenwärtig im Vor- abendprogramm die Sendung «Quizduell». AUSSTELLUNG Fliegen wie Ammann Neue Attraktion im Verkehrs- haus der Schweiz: In der Halle Luftfahrt gibt es die erste Hallen- Skisprung-Anlage, bei der Mu- seumsbesucher die Möglichkeit haben, das Skifliegen zu testen. Unter kundiger Leitung werden die Teilnehmer ins Skifliegen eingeführt. Das Thema Ski- fliegen wird zudem multimedial erklärt. Simon Ammann war vergangene Woche Ehrengast an der Eröffnung im Verkehrshaus in Luzern. Bregenzer Festspiele bei Opera Awards ausgezeichnet Vor zwei Jahren wurden die un- dotierten Opera Awards von John Allison, dem Herausgeber des Magazins «Opera», und dem bri- tischen Geschäftsmann Harry Hyman begründet. Die Bregen- zer Festspiele werden sich den- noch darüber freuen, dass sie die Auszeichnung als bestes Festival erhalten haben. Kein Preis für Opernhaus Zürich Das Opernhaus Zürich ging diesmal leer aus. Letztes Jahr er- hielt man den Preis in der Kate- gorie «Bestes Ensemble». In der Nebenkategorie «Beste Neupro- duktion» kandidierte man zwar mit Händels «Alcina» in der In- szenierung von Christof Loy mit Cecilia Bartoli um eine Auszeich- nung – die Premiere fand im Januar 2014 in Zürich statt. In der Kategorie gewann dann aller- dings «Khovanskygate» der Bir- mingham Opera Company. Anja Harteros beste Sängerin Vergangenes Jahr bekam der Australier Barrie Kosky den Ope- ra Award als bester Regisseur, diesmal durfte er die Auszeich- nung für das gesamte Ensemble der Komischen Oper Berlin ent- gegennehmen. Die nordrhein-westfälische Sopranistin Anja Harteros und der bayrische Bariton Christian Gerhaher wurden als Sängerin und Sänger des Jahres ausge- zeichnet. Startenor Jonas Kauf- mann aus München gewann den Leserpreis des «Opera»-Maga- zins. Er teilt sich die Auszeich- nung mit der polnischen Sopra- nistin Aleksandra Kurzak. (sda) Bild: ky Viele Fluten im 2014.

Der Mensch macht die Hitze - ethz.ch · PDF fileseiner E rfahr ung nach !zw ei D ialekte einer Spr ... der Kli-mawandel habe keinen E influss auf W etter ... W as haben die !Tator

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Publikation: tbhb Pagina: 22 Ist-Farben: cmyk0Ressort: tb-fc Erscheinungstag: 28. 4. 2015 MPS-Planfarben: cmyk

22 Focus Dienstag, 28. April 2015

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LESBAR RELIGION

Fromm und politischZahlreiche Bücher sind zum70. Todestag Dietrich Bonhoef-fers erschienen: Im April 1945,noch kurz vor Kriegsende, wurdeder evangelische Theologe alschristlicher Widerstandskämp-fer und Vertreter der Bekennen-den Kirche von den National-sozialisten hingerichtet. KlausKoziol nimmt den Jahrestag zumAnlass, Bonhoeffers Briefe undPredigten zu lesen und darineinen im wörtlichen Sinne radi-kalen Christen zu entdecken:keinen Sonntagsgläubigen, son-dern einen, der sich «hineinreis-sen» liess «in das messianischeLeiden Gottes». Wer BonhoeffersWurzeln im Gross- und Bil-dungsbürgertum und seinenentschlossenen Weg über diepraktische Gemeindearbeit alsPfarrer zum aktiven Widerstandgegen Hitler nicht kennt, erfährthier leider zu wenig. Die Zitatewerden zudem aus dem Zusam-menhang gerissen und bleibensehr allgemein. Was immerhinInteresse weckt, aus gegebenemAnlass eine Bonhoeffer-Biogra-phie zu lesen: etwa die neue vonCharles Marsh, die ihn als «ver-klärten Fremden» neu entdeckt.Klaus Koziol: Entschieden Christsein. Bonhoeffers Zeugnis fürheute, Patmos 2015, 96 S., Fr. 16.90

Dialog mit der TraditionEr ist in zwei christlichen Kon-fessionen beheimatet; als evan-gelischer Theologe «nascht» Ful-bert Steffensky, katholisch aufge-wachsen und ehedem Benedikti-nermönch, noch immer gerne«die katholischen Rosinen», wieer selbst sagt – seien es die Liederund Gebete seiner Kindheit, sei-en es Rituale im gelebten Alltag.Katholisch oder evangelisch sindseiner Erfahrung nach «zweiDialekte einer Sprache», mit un-terschiedlichen Farben und Ak-zenten. Sein Denken, Reden undSchreiben schöpft aus beidenTraditionen, ohne sie gegenein-ander auszuspielen. 2013 erhieltFulbert Steffensky den ökumeni-schen Predigtpreis: für Denk-anstösse und Glaubensanfragen,wie sie auch in seinem soebenerschienenen Buch «Heimat-höhle Religion» versammeltsind. Steffensky verteidigt daringelebte Traditionen als Nahrung,als «Graubrot» des Glaubens, wieer schreibt, die Kirchen als ber-gende (nicht: bequeme) Höhlen.Fulbert Steffensky: HeimathöhleReligion. Ein Gastrecht für wider-sprüchliche Gedanken, Radius2015, 157 S., Fr. 21.50

Bettina Kugler

Der Mensch macht die HitzeDürren, Hitzewellen und Flutkatastrophen sind zum grossen Teil eine Folge der menschgemachten Erderwärmung. Daszeigen die Untersuchungen der beiden ETH-Forscher Reto Knutti und Erich Fischer, die gestern veröffentlicht wurden.

BRUNO KNELLWOLF

Die Erderwärmung lässt sich mitInstrumenten messen. Dass da-bei Kohlendioxid als Treibhaus-gas in unserer Atmosphäre wirkt,wird kaum in Frage gestellt. Fra-gezeichen tauchen aber auf,wenn es um Hitzewellen undNiederschlagsextreme geht. Sinddies wetterabhängige Einzeler-eignisse, oder haben diese lang-fristig mit dem Klima zu tun?

«Wetterextreme sind Teil deschaotischen Wettergeschehensund entstehen aus einem kom-plexen Zusammenspiel vielerFaktoren», schreiben die beidenETH-Klimaforscher Erich Fi-scher und Reto Knutti in derFachzeitschrift «Nature ClimateChange». Sie untersuchten dieFrage, ob Wetterkapriolen imLaufe des Klimawandels häufi-ger werden oder nicht.

Ihre Antwort ist «Ja und Nein».Zum einen sei es falsch, aus derTatsache, dass sintflutartige Re-gen und gleissende Hitze schonin den ältesten Schriftstücken

vorkamen, zu schliessen, der Kli-mawandel habe keinen Einflussauf Wetterextreme. Zu kurz grei-fe aber auch, zu sagen, alle extre-mer werdenden Wetterphäno-mene hätten mit dem Klima-wandel zu tun. «Denn es ist wis-senschaftlich nicht erwiesen, obtatsächlich alle Wetterextremewie Hagel, Stürme und Tornadoszunehmen», schreibt Fischer.

Ein deutliches Bild

Extreme sind gerade wegenihrer Seltenheit statistischschwer nachzuweisen. Die Kli-maforscher haben nun die Datenaller Messstationen und Klima-modelle weltweit zusammenge-fasst, und die zeigen ein deut-liches Bild: «Seit den 1950er-Jah-ren gibt es einen weltweitenTrend zu mehr und intensiverenHitzeextremen. Ausserdem nah-men Starkniederschläge andeutlich mehr Stationen zu alsab», sagen die ETH-Forscher.

Sie gingen der Frage nach,welcher Anteil aller weltweit auf-tretenden Hitze- oder Nieder-

schlagsextreme der Erwärmungzuzuschreiben sind. «Wir zeigen,dass schon heute weltweit einsubstanzieller Teil der heftigenNiederschlagsereignisse undmehr als die Hälfte der Hitze-extreme eine Folge der mensch-gemachten Erwärmung sind. Dieextremsten Ereignisse sind dabeiam stärksten vom Menschen be-einflusst», sagt Knutti.

Kein einziges Ereignis sei zwarausschliesslich die direkte Folgeder Erwärmung, aber dasmenschliche Tun erhöhe ihreHäufigkeit. Da wird sich manchein Skeptiker fragen: Wie lassensich denn Hitzewellen und Nie-

derschlagsextreme auf eine Er-wärmung zurückführen? Dazusagt Knutti: «Im Prinzip ver-gleicht man Simulationen desWetters ohne menschlichen Ein-fluss und mit einer menschge-machten Erwärmung. Wenn einHitzetag im ersten Fall alle zehnJahre vorkommt und mit Erwär-mung alle fünf Jahre, dann hatsich die Wahrscheinlichkeit füreinen Hitzetag durch diemenschgemachte Erwärmungverdoppelt, und damit hat derMensch in einem statistischenSinne jedes zweite Ereignis ver-ursacht.»

Vergleich mit Infarktrisiko

Knutti vergleicht das mit ei-nem Gesundheitsrisikofaktor,der die Häufigkeit von Herz-infarkten beeinflusse: Der Arztkönne nicht genau voraussagen,wer genau betroffen sein werde,aber mit Alkohol und Über-gewicht steige das Risiko, einenHerzinfarkt zu erleiden – so wiedie Extreme bei stetiger Erd-erwärmung.

«Mit jeder weiteren Erwär-mung werden die weltweit auf-tretenden Hitze- und Starknie-derschlagsereignisse rasch häu-figer. Bei 2 Grad Celsius globalerErwärmung erwarten wir welt-weit doppelt so viele Hitzeextre-me wie bei 1,5 Grad», schreibtErich Fischer. Das sind genau dieZiele, die an den globalen Klima-verhandlungen diskutiert wer-den und die somit grossen Ein-fluss auf die Häufigkeit der Extre-me haben.

Ein Jahr der Extreme

Der Klimatologe Peter Stottschreibt begleitend zur Studie:«Das letzte Jahr war wiederumein Jahr der Extreme. Fluten inBangladesh, Hitzewellen in Aus-tralien, Regen in Kenia: alle im2014, dem wärmsten gemesse-nen Jahr überhaupt.» Mit häufi-geren starken Regenfällen undHitzewellen muss demnachkünftig gerechnet werden. Diesehaben aber nicht überall auf derWelt die gleichen Auswirkungen,halten Fischer und Knutti fest.

BlickfangItalienischeMeisterwerkeMichelangelos «ErschaffungAdams» ist im neuen Geo Epoche«Italien und seine Meisterwerke»zwar auch abgebildet, weil es zuden berühmtesten Gemälden ge-hört. Doch im Zentrum der Edi-tion Nr. 11, die 450 Jahre italieni-sche Kunstgeschichte durch-streift, stehen längere Porträtsanderer Künstler, darunter Botti-celli und Tizian. (red.)Bild: Geo Epoche, Nr. 11

MUSIKMESSESchweizer Jazz als GastAn der nächsten Musikfachmes-se «Jazzahead» in Bremen imApril 2016 wird die Schweiz dasGastland sein. Die Nominationsei eine «einmalige Gelegenheitfür die Schweizer Szene, sich andiesem international bedeu-tendsten Jazz-Treffpunkt zu prä-sentieren», schreibt Pro Helvetia,die den Auftritt in Bremengemeinsam mit der FondationSuisa und dem Schweizer MusikSyndicat (SMS) verantwortenwird.

FESTIVALSingende KommissareWas haben die «Tatort»-Kom-missare Liz Ritschard (DeliaMayer), Franz Leitmayr (UdoWachtveitl) und Ivo Batic (MiroNemec) gemeinsam? Sie klärennicht nur Mordfälle auf, sie ste-hen alle drei auch als Musiker

und Sängerin auf der Bühne.Zu erleben sind sie erstmals aneinem Abend am Festival «Musigam Zürichsee» kommendenSamstag in Horgen. Delia Mayerprägt mit ihrer Stimme das TrioCrime Songs. Udo Wachtveitlpaart als Musiker kluge Texteund verschrobene Klänge einerBand, die Jazz und Blues spielt.Und Miro Nemec ist Leader einerPower-Pop-Band. Das Festivalpräsentiert an neun Tagen über50 Bands.Sa, 2.5., 19.30 Uhr, SchinzenhofHorgen; www.musigzuerisee.ch

FERNSEHENNeue Drei-Länder-ShowDer deutsche Moderator JörgPilawa bekommt im Herbst eineneue dreiteilige Abendshow.«Spiel für Dein Land» heisst dasProjekt, das als Eurovisions-sendung in Zusammenarbeit mitdem SRF und ORF entsteht. Eshandle sich bei der Sendung um

eine Wissensshow, bei der sichdas Publikum mit einer speziellentwickelten App beteiligenkönne, sagte ein Sprecher derARD-Programmdirektion. Wanngenau der Dreiteiler zu sehensein wird, ist noch offen. Pilawapräsentiert gegenwärtig im Vor-abendprogramm die Sendung«Quizduell».

AUSSTELLUNGFliegen wie AmmannNeue Attraktion im Verkehrs-haus der Schweiz: In der HalleLuftfahrt gibt es die erste Hallen-Skisprung-Anlage, bei der Mu-seumsbesucher die Möglichkeithaben, das Skifliegen zu testen.Unter kundiger Leitung werdendie Teilnehmer ins Skifliegeneingeführt. Das Thema Ski-fliegen wird zudem multimedialerklärt. Simon Ammann warvergangene Woche Ehrengast ander Eröffnung im Verkehrshausin Luzern.

Bregenzer Festspiele beiOpera Awards ausgezeichnet

Vor zwei Jahren wurden die un-dotierten Opera Awards von JohnAllison, dem Herausgeber desMagazins «Opera», und dem bri-tischen Geschäftsmann HarryHyman begründet. Die Bregen-zer Festspiele werden sich den-noch darüber freuen, dass sie dieAuszeichnung als bestes Festivalerhalten haben.

Kein Preis für Opernhaus Zürich

Das Opernhaus Zürich gingdiesmal leer aus. Letztes Jahr er-hielt man den Preis in der Kate-gorie «Bestes Ensemble». In derNebenkategorie «Beste Neupro-duktion» kandidierte man zwarmit Händels «Alcina» in der In-szenierung von Christof Loy mitCecilia Bartoli um eine Auszeich-nung – die Premiere fand imJanuar 2014 in Zürich statt. In der

Kategorie gewann dann aller-dings «Khovanskygate» der Bir-mingham Opera Company.

Anja Harteros beste Sängerin

Vergangenes Jahr bekam derAustralier Barrie Kosky den Ope-ra Award als bester Regisseur,diesmal durfte er die Auszeich-nung für das gesamte Ensembleder Komischen Oper Berlin ent-gegennehmen.

Die nordrhein-westfälischeSopranistin Anja Harteros undder bayrische Bariton ChristianGerhaher wurden als Sängerinund Sänger des Jahres ausge-zeichnet. Startenor Jonas Kauf-mann aus München gewann denLeserpreis des «Opera»-Maga-zins. Er teilt sich die Auszeich-nung mit der polnischen Sopra-nistin Aleksandra Kurzak. (sda)

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Viele Fluten im 2014.

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