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1 Die Masken der Niedertracht. Der Psychopath von Nebenan. Interpersonal Neurobiologie.

Der Psychopath von Nebenan

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Sadismus in Reinkultur. Borderliner und Soziopathen. Prof. Dr. Hare. Hirigoyen. Alice Miller. Peter Fonagy. Otto Kernberg.

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Die Masken der Niedertracht.

Der Psychopathvon Nebenan.

Interpersonal Neurobiologie.

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{ }Die Konsequenzen der Fehlentscheidungen (Chaos) des Betroffenen (Borderliner) sollten von Angehörigen auf KEINEN Fall

getragen werden.

Entwicklung NICHT kognitiver Fähigkeiten

Nobelpreisträger (Wirtschaft) James Heckman un-tersuchte „Fehlentscheidungen“ in Unternehmen wie auch in Micro-Systemen, wie Familie. Experte in Wirtschaft, „Frühe Kindheit und Gehirnentwicklung“NeuroScience, bzw. Kognitionsentwicklung.“

Heckman. Nobelpreis.

Ein Borderliner merkt erst dann dass er krank ist, wenn er sein Chaos aufzuräumen hat! Die Angehörigen haben dafür zu sorgen, dass er das auch tut.

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Nobelpreis

Wirtschaft

Freud: Primär- und Sekundärprozess.

Sind die Denkstörungen schon im formalen Ablauf auf der „primären” Ebene verändert, sind Denkstörungen oft schon von Laien als krankhaft zu erfassen ...

Kahneman: Manche Menschen sind manchmal überzeugt von etwas, auch wenn sie nicht wissen worüber sie re-den und was sie tun!

Kahneman. Nobelpreis.

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USA / Deutschland Top 10. Kahneman über Konkretisten und Kognition in der Wirtschaft. Kernberg: Erfahrungsgemäss machen viele Ärzte und Psychotherapeuten einen grossen Bogen um das Krankheitsbild „Borderline“. Borderline-Patienten (BPS) gelten in Fachkreisen als schwierige, schwer behandelbare Menschen. Es heisst, dass drei Borderliner einen Therapeuten bereits schon an seine psychischen Belastungsgrenzen bringen. Krankheitsbedingt können Borderliner Kommunikation nicht entschlüsseln. Kernberg: “Bei manchen Borderlinern stelle ich mir vor sie aus dem Fenster zu werfen, damit ich ihnen weiter ruhig zuhören kann.” Die Regression zu primärprozesshaften (konretistischen) Denkformen (ist) immer noch das «wichtigste» strukturelle Kriterium für eine Borderline-Persönlichkeitsstruktur.»

Da wo der Gesunde noch überlegt, hat der Schizophrene schon längst gedacht.

Internet. wiki-text ist schwierig, umständlich. eine vereinfachung: der mensch hat außer der gefühlsebene auch eine darüber stehende ebene, den verstand, geist, bewußtsein, rationalität, kontrolle, intellekt, vernunft. bei den borderline-persönlichkeiten ist es so, als sei diese höhere ebene fast ständig weg, abwesend, so dass nur die gefühlsebene da ist, und die besteht ja nur aus sympathie und antipathie, ran und weg. wenn der borderline-mensch nur diesen gefühlen von ran und weg ausgeliefert ist, dann erklärt das praktisch alle seine symptome.

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Da Psychopathen für nichts und nie-mandem im Zwi-

schenmenschlichen Verantwortung über-nehmen, fordern sie

uns dazu heraus, das zu tun. Und ein Teil dieser Verant-

wortung beruht dar-auf, uns selbst und unsere Kinder vor ihnen zu schützen.

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Ein Borderliner erkennt erst dann dass er krank ist, wenn er sein Chaos aufräumen muss.

Ein Borderliner will Ruhe vor seinem Chaos - und das um jedem Preis.

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Durch dieses Buch habe ich erstmals überhaupt verstanden was ein Soziopath ist. Ich dachte immer Soziopathen laufen mordend durch die Welt so wie Hannibal Lecter im „Schweigen der Lämmer“, aber das sind nur Ausnahmen.

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Borderliner erkennen sich nicht im Spiegel:„Trotzdem steht sie ständig vor dem Spiegel.“

Für schwere Persönlichkeitsstörungen ist der exzessi-ve Einsatz primitiver Abwehrmechanismen (Spaltung und Projektion) charakteristisch um damit von der eigentli-chen primären Symptomatik, der gestörten Selbstwahr-nehmung abzulenken. Fingarettem sind Abwehrmecha-nismen der Selbsttäuschung, so können die genannten Abwehrmechanismen als „primitiv“ gelten weil sie nur als Ausdruck und zugleich als Verstärker einer fundamenta-len Identitätsdiffusion gedeuted werden können.

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Sehr niedriges mentales prozessieren. Infantil. Gei-stig behindert. Reflexion null. Affectgestört. Chaos produzieren. Antisozial.

Selbstwahrnehmungsstörung. Pathologisch Realitätsgestört. Chaos nicht wahrnehmen, verheimlichen.

Massive grausame Spaltungsphänomene.Dissoziation. Sieht keinen einzigen Zusammenhang.

Schizophrene Projektion. Chaos paranoid auf (in) andere projezieren und dort bekämpfen. Latente Schizophrenie 295.5.

Primitive regressive Abwehrmechanismen. Wahrheit abwehren - flight, fight, freeze. Hochgradig sensibel. Kritikunfähig. Fehlende Krankheits-Einsicht. Therapy: Massive Konfrontation der abgespaltenen Anteile.

Der Patient hat sein a-soziales Chaos aufzuräumen. Die Zeugen haben dafür zu sorgen dass er das auch tut..

A

B

C

D

E

F

G

Massiv grausame Spaltungsphänomene. BPS-Dynamik.

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Otto Kernberg: „Die antisoziale Persönlichkeit scheint an dem Versäumnis zu leiden morali-sche Maßstäbe oder ein Gewissen zu entwi-ckeln. Die Fähigkeit sich über die (für andere) katastrophalen Konsequenzen seiner Handlun-gen hinwegzusetzen, lassen ihn schillernd, frei und anregend erscheinen. Dabei ist er von der monumentalen Überzeugung besessen, dass er für sein Chaos Blumen erhält.

„Bei der Lektüre dieses Buches sind mir teilweise ganze Kronleuchter aufgegangen. Um es gleich vorneweg zu sagen: Dieses Buch ist fulminant!“

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Prof. Dr. Hare: „Im Widerspruch zu den Idea-len gesunder Menschen haben Psychopathen das Gefühl, dass das Nichteinhalten von Versprechen und Vereinbarungen normales Verhalten ist.” Sie haben schlichtweg kein Gewissen. Lügen sind für Psychopathen ebenfalls das Selbstverständlichste der Welt. Lügen gehören bei Psychopathen zum „Lebenstil“ mit dazu. “Ich bring den Bericht bis morgen vorbei!” Zwar weiß man, dass man ausge-nutzt wird, denn im einen Fall merkt man, dass der Bericht auch nach drei Wochen noch nicht weiter-gegeben wurde und im anderen Fall, dass er noch nichteinmal zur Kenntnis genommen wurde, doch beim nächsten Mal läuft wieder der gleiche Me-chanismus ab.”

Nur sehr wenige Menschen, wie gebildet sie auch anderweitig sein mögen, kennen die Bedeutung des Wortes soziopathisch. Und selbst nachdem wir den Begriff kennengelernt haben, ist es für die meisten Menschen nicht möglich, sich das Fehlen eines Gewissens vorzustellen. Völlige Blindheit, schwere Wahrnehmungsstörungen, ein Lotteriegewinn und tausende anderer extremer menschlicher Erfahrungen können wir uns vorstellen.

Aber sich überhaupt nicht zu scheren um die Folgen unseres Verhaltens ür Freunde, Verwandte, für unsere Kinder? Wie, um Himmels Willen, wäre das? Ein völliges Fehlen von Schuldbewußtsein übersteigt die Vorstellungskraft.

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Lobos Wild 1993: Ein Borderliner würde töten wenn es sein müsste, damit sein Ver-halten nicht ans Tageslicht kommt – und vielleicht haben Sie die Unberechenbarkeit des Borderliners schon einmal erlebt, wenn Sie sein Verhalten «spiegelten.» flight, fight, freeze.

Allan Schore, der Einstein der Neurologen: The „projection“ is into, not just onto.

Das eigene Chaos wird nicht nur auf andere projeziiert, sondern regelrecht in andere hinein! Wehrt sich das „Opfer“, wird noch einmal zugetreten! Spaltung und Projektion. Internationale Autoren erläutern unterschiedliche Aspekte der projektiven Identifizierung. Sie verbinden neue Erkenntnisse über den Aufbau der frühen, präverbalen Kommunikation mit klinischen Überlegungen, die vor allem aus der Behandlung von narzisstischen und Borderline-Störungen gewonnen wurden. Literatur 1.000 Seiten.

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Die Borderline-Schizophrenie wird durch die Eltern-Kind-Interaktion (Kommunikation) weitergegeben und nicht auf genetischem Weg. Die Faktoren, die zur Borderline Syndrom führen, erstrecken sich

über Generationen.

Kernberg: „Borderliner sind Täter wie Op-

fer zugleich!“ Menschen mit einer Borderline-

Persönlichkeitsstruktur sind kognitiv nicht in

der Lage ein tiefes empathisches Mitgefühl für

ihre Umwelt zu entwickeln. Dadurch besteht

auch die Schwierigkeit eine (Zit.): ,,... reife Ein-

fühlung für andere zu entwickeln und diese

auf einer reifen Ebene wahrzunehmen“ (s.a.

Kernberg/Dulz/Sachsse 1999, S.449). Bor-

derliner sind beziehungsunfähig. Buch Origi-

nal 1.200 Seiten. Interpersonal Neurobiologie,

Biochemie, frühkindliche Gehirnentwicklung.

Fonagy: „Wird ein Kind nicht „bedacht“ be-

kommt es einen neuronalen Dachschaden,

der zeitlebens nicht zu reparieren ist.“

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Es wird noch einmal zugetreten ...

Psychopathen sind Wesen, die alles falsch machen, was man im Umgang mit seinen

Mitmenschen nur falsch machen kann.

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Ein Borderliner löst Probleme (die er den anderen verur-sacht) weniger sinnvoll als rabiat, indem er das für ihn Proble-matische einfach zu vernichten sucht. Angehörige werden von der Borderline-Dynamik nicht verschont. Bei vielen verschwindet die Borderline-Störung meist von alleine, doch bis dahin hat der Rest je nach Schwere der Störung ihr Leben, das ihrer Kinder und das ihrer Mitmenschen “versaut.” Das sind natürlich keine aufmunternden Nachrichten. Rösel: «Erst wenn der Borderli-ner seinen Scherbenhaufen selbst aufheben muß begreift der Borderliner daß er krank ist. Die Angehörigen haben dabei die Aufgabe dafür zu sorgen, daß er das auch tut. Der Erkrankte muss klar mit den negativen Auswirkungen seiner Krankheit konfrontiert werden, da er sonst aus eigener Überzeugung nichts dagegen tun wird, außer, seine Problematik weiter zu verleugnen. Eine Heilung kann nur dann einsetzen, wenn er die Konsequenzen seines, durch die Krankheit bedingten Verhaltens, selbst tragen muss. Solange seine Bezugspersonen diese Tat-sache ignorieren, wird er sich weigern, die Realität seines Ver-haltens zu sehen. Warum sollte er auch. Den zerstörerischen Ablauf des Borderliners zu unterbinden erfordert ein Umden-ken der Angehörigen, sich die Frage zu stellen, ob sie beim Erkennen oder beim Leugnen seiner Krankheit helfen wollen.» Wer keinen Familientherapeuten finden kann, dem kann man aber soviel sagen: dann findet sich vielleicht ein guter Nachbarn mit direktem, aufrichtigem Verhalten und wenig Angst, der hel-fen kann, vorausgesetzt er hat seine eigenen Kindheitstraumas, die Angst vor den strafenden Eltern, verarbeitet.

Sadismus in Reinkultur. Von Psychopathen ist keine Einsicht zu erwarten.

Chronisch bedrohliche Verhaltensmuster: CHAOS & Pro-jektion. So eine Person ist nicht in Teilbereichen, sondern insgesamt gestört. Unter Psychopathie wird eine schwere Form der dissozialen/antisozialen Persönlichkeitsstörung ver-standen, die in ihrer Ausprägung die Persönlichkeitsstörung übertrifft. Psychopathie bezeichnet ein völliges Fehlen von

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Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen. Psychopa-then sind auf den ersten Blick mitunter charmant. Für die Psychopathie konnte nachgewiesen werden, dass verschiedene Hirnregionen ein Struktur- und/oder Funktionsdefizit aufwei-sen. Die Gehirnmasse in der präfrontalen und orbitofronta-len Großhirnrinde ist reduziert. Dies ist u. a. assoziiert mit mangelhaftem sozialem Normverständnis und dem Fehlen von Schuldbewusstsein. Des Weiteren wurde eine Dysregulation der Amygdalafunktion (limbisches System) beschrieben. Man vermutet, dass dadurch wichtige soziale Lernfunktionen - so-cial cognition - beeinträchtigt sind. Außerdem konnte auch eine Hippocampus-Dysfunktion belegt werden. Krankheits-bedingt können Psychopathen (Borderliner) Kommunikation nicht entschlüsseln. Es besteht eine Anormalität der neuro-nalen Signalverarbeitung im Gehirn: „fehlende Gehirnzellen zum präfrontalen Kortex, vergleichbar mit Demenz.“ Hieraus erklären sich u.a. die sadistisch, perversen Projektionen von Psychopathen / Borderliner - das eigene (infantile) Chaos (paranoid) auf andere zu projezieren und dort sadistisch zu bekämpfen. Statt Chaos aufräumen - es wird noch einmal zugetreten, alternativ Flucht - flight, fight, freeze - Kommu-nikationsabbruch. Literatur: „Jetzt erfolgt der 3. Dolchstoß in dem sie sagt - hernach die Verbindung der Dolchstöße zum Todesstoß: „vergleichbar mit dem Bild jemand liegt am Boden und es wird noch einmal zugetreten.“

Kernberg: «Projektive Identifikation.» Um sich zu schützen, wendet ein Borderliner die genannte projektive Identifizierung an. Der Borderliner projiziert „seine“ Schuld auf den anderen. Erst jetzt kann er „seine“ schlech-ten Anteile beim anderen bekämpfen und bekämpfen heißt bei ihm den anderen zu vernichten.

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Leinwand & Projektion.Stellen Sie sich folgendes vor. Sie sind eine Leinwand

zum einen, aber gleichzeitig auch der Projektor. Kommen wir erst mal zur Leinwand, sonst wird es zu kompliziert. Also Sie sind die Leinwand, der Borderliner ist der Pro-jektor. Der Projektor (Borderliner) hat (s)einen schlechten Film (seine negativen Anteile) eingelegt und wirft sie auf die Leinwand (also auf Sie). Der Borderliner sitzt sozu-sagen im Kino und schaut sich «seinen» Film (also sich) an und denkt sein Film »bist Du!« Der Projektor (der Borderliner) ärgert sich über die schlechte Film-Qualität (seines Filmes) und gibt der Leinwand (Ihnen) die Schuld. Die Leinwand (also Sie) sagen: «ich bin das nicht - das ist doch dein Film - das bist Du!» Das interessiert aber den Projektor (Borderliner) nicht. Ergo, Projektor kommt na-türlich nicht darauf den Film zu tauschen (sich zu ändern), was eh unmöglich ist, weil er ja zeitlebens seine Kindheit (seine Eltern) auf alles und jeden projiziert, also geht er her und bearbeitet die Leinwand (also Sie), bis sie seinem aufgestrahltem Film entsprechen. Das die Leinwand (Sie) jetzt nur noch Fetzen sind, ist dem Borderliner dabei völ-lig egal: «So jetzt paßt der Film» sagt der Projektor und läßt weiter «seinen» Film laufen. Der Borderliner ändert sich ja nicht, also wird nach fünf Sekunden der Leinwand (Ihnen) wieder vorgeworfen, dass sie ein schlechter Film sind: «Den Film liebe ich nicht!» Normalweise müsste der Projektor (der Borderliner) eigentlich einen neuen Film bei sich einlegen (sich ändern) - hier aber nicht. Also wird die Leinwand wieder pervers massakriert (Sie) und wenn sie total verschlissen ist, wird eine neue gekauft. Normaler-weise wird eigene Blödheit bestraft, hier aber nicht: «Für das was der Borderliner dem anderen antut, dafür wird der andere bestraft».

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Spaltung und Projektion

Die Behandlung der Borderline-Patienten setzt einen sehr erfahrenen Psychologen voraus. Durch den Abwehrmechanis-mus der „projektiven Identifikation“ werden die Ich-Grenzen des Therapeuten unterlaufen. Es kann zu einer masochisti-schen Unterwerfung unter die Forderung des Patienten kom-men. Dabei zeigt der Therapeut eine übertriebene Schonung und unterdrückt den Ärger auf den Patienten. Projektion: Es handelt sich nach Kernberg «um einen zentralen Abwehr-mechanismus der Borderline-Persönlichkeitsstruktur. Dabei

Externalisierung.Entäusserung.

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verwendet er diesen Begriff der Spaltung «als Bezeichnung für das aktive Auseinanderhalten konträrer Introjektionen und Identifizierungen.” Hierdurch wird die Ichentwicklung ebenfalls erheblich gestört, so daß «Spaltungsprozesse” als «eine Hauptursache der Ichschwäche” angesehen werden muß. Klinisch imponiert die Spaltung dadurch daß «ge-gensätzliche Seiten eines Konflikts abwechselnd die Szene beherrschen, wobei der Patient in Bezug auf die jeweilige andere Seite eine blanke Verleugnung zeigt und über die (schizophrene) Widersprüchlichkeit seines Verhaltens und Erlebens überhaupt nicht betroffen zu sein scheint.” Weil die Externalisierung (Entäusserung auf andere) der >total bösen<, (oder auch der >total schlechten<, entwerteten) Selbst- und Objektimagines durch Projektion aufgrund der Ichschwäche der Patienten und der großen Intensität der Projektion «nur sehr unvolkommen” gelingt, kommt es «leicht zu einer umschriebenen Schwächung der Ichgrenzen im Bereich der Projektion. Der Patient muß daher dieses als bedrohlich erlebten Objekt unter Kontrolle halten, um zu verhindern, daß es ihn unter dem Einfluß (projizierter) ag-gressiver Impulse angreift; er muß das Objekt beherrschen und eher selber angreifen, bevor er (wie er fürchtet) vom Objekt überwältigt und zerstört wird. Auch diese «projek-tive Verzerrung der Objektimagines im aggressiven Sinne wirkt sich in der Folge auf die Überich-Entwicklung patho-logisch aus.”

Die Schwierigkeiten dieser Patienten entste-hen dadurch, daß sie ihr Chaos in sadistisch perverser Form auf die Außenwelt projezie-

ren und dann versuchen die Aussenwelt mani-pulativ zu beherrschen. Seine Opfer werden

zu bedrohlichen Verfolgern.

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Meine Frau ist nicht in der Lage, ihr eigenes Verhalten und das Verhalten von Menschen in ihrem Umfeld zu reflektieren und in ihrer Kom-plexität wahrzunehmen.

Internet: «Ich habe die letzten Wochen intensiv damit verbracht, die ganze Beziehung zu überdenken... und habe auf diversen Seiten im Netz Berichte von gefunden, die mich in meiner Annahme bestätigten, das meine Frau Borderlinerin ist. Folgend werde ich diverse Eigenschaften meiner Frau kurz beschreiben.» Mangelnde Fähigkeit Komplexitäten in Sachverhalten

Leider haben infantile nie

logik gelernt, dafür

beherrschen Borderliner die psychotricks

wie verdrängen manipulieren,

projezieren usw.

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oder Menschen wahrzunehmen. Dabei betreibt sie ihre Handlungen dauerhaft und durchgängig ohne Bedenken der Folgen. Meine Frau ist nicht in der Lage, ihr eigenes Verhalten und das Verhalten von Menschen in ihrem Umfeld zu «reflektieren» und in ihrer Komplexität wahrzunehmen. Sie «reflektiert» immer nur einzelne Aspekte. Macht man sie auf entsprechende Verletzun-gen der Logik aufmerksam, wechselt sie „sprunghaft“ das Teilthema (was nicht in IHRE Welt passt, wird ein-fach ignoriert). Dadurch gelingt es meiner Frau eben-falls nicht verschiedenen Anforderungen gleichzeitig gerecht zu werden. Ebenfalls besitzt meine Frau eine sehr geringe Fähigkeit Vorauszuplanen. Kommt es zur Überforderung meiner Frau (Stress), so reagiert sie mit Wutausbrüchen, Unfairness und Herabsetzung von Per-sonen. Dabei erwartet sie von diesen Personen Zustim-mung. Erhält sie diese Zustimmung nicht, werden diese Personen herabgesetzt. Kritik verträgt sie überhaupt nicht. Sobald einer ihrer Erwartungen nicht entsprochen wird oder sie die Gefahr sieht, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt werden könnten, verfällt sie ins andere Extrem und wertet mich ab. Ihre Abwertung bespricht sie mit allen ihren nahestehenden Personen. Dabei er-wartet sie von diesen Personen Zustimmung. Erhält sie diese Zustimmung nicht, werden diese Personen eben-falls herabgesetzt. Von mir erwartet Sie dabei, dass ich mich «nicht» mit meinen Leuten bespreche. Ihre Kom-mentare über andere beziehen sich zuerst ausschließ-lich auf das Aussehen. Ich als psychologischer Laie bin davon überzeugt, dass meine Frau unserem Sohn kein korrektes Weltbild vermitteln und ihn nicht zu einer selbständigen, positiven Persönlichkeit erziehen kann. Meine Frau ist in meinen Augen nicht in der Lage, die Entwicklung unseres Sohnes angemessen zu fördern und zu unterstützen. »

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Inszenierung des Unmöglichen.

Im 1. Akt einer Borderlinebeziehung versucht ein Borderliner die Wahrheit fluchtartig zu vermeiden. Verdrängung - die höhere Form der Abwehr. Hilft das nichts, greift er zum 2. Akt der disso-ziativen Spaltung und Projektion, die primitivste Form der Abwehr: „Borderliner lassen am liebsten das eigentlich Wesentliche aus.“ Damit versucht er die Realität umzubauen, indem er sein Chaos bzw. seine Fehler in andere „introjeziiert.“ Diese „Inszenierung“ auf der äusseren Bühne dient der Entlastung dessen, was ihm auf der inneren Bühne als Selbsterkenntnis droht, denn mit dieser „Inszenierung“ kann er sich bei seinem Publikum als Opfer hin-

Freud betont, dass bei der Neurose ein Stück Realität

„fluchtartig“ vermieden (flight), bei der Psychose aber

„umgebaut“ wird.

Schauspieler

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stellen, obwohl er der Täter ist. 2008. Neurologen entdecken das Borderline Schlüsselelement: „es besteht eine anormale Informa-tionsverarbeitung im Gehirn, trotzdem sind Borderliner die perfek-ten Schauspieler.“ Die gekonnte Inszenierung „Opfer Täter Um-kehr / Umbau“ auf der „äusseren Bühne“ dient dem Borderliner der Entlastung dessen, was auf der „inneren Bühne“ von zentraler Bedeutung ist. Dissoziative Identitätsstörung: „Die schwerste Form der Borderline-Psychopathologie.“ Das er der Täter ist, wird ihm nicht bewusst. Trotz einer momentan erfolgreichen Entlastung des Seelenhaushalts ist der dissoziative Projektionsprozess niemals vollständig zum Abschluss zu bringen, denn selbst eine Vernich-tung des «passenden», auf dem Wege der Veräußerlichung ge-

2. Akt. Bühnen „Umbau“.

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fundenen (angeblichen) Feind-Objekts kann die innerpsychischen Quellen dieses Vorgangs nicht beseitigen. Ein Projektionsvorgang ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn es dem Subjekt (Border-liner) gelingt, die eigenen Fehler vollkommen zu verschleiern. Das Ziel dieser projektiven Veräußerlichung (der eigenen Fehler auf andere) ist es, unliebsame (eigene) Fehler so zu behandeln, als ob sie eine Selbsterkenntnis-Bedrohung sind, die man, wenn kein Entfliehen (flight, fight, freeze) möglich ist, nun energisch (auf andere projeziert und bei anderen) bekämpfen kann. Die kognitive Möglichkeit der Spaltung ist der «primitiver Ordnungsversuch» des Borderliners sein ICH zu retten. Sein «Ordnungsversuch» besteht nicht in der Herstellung einer Ordnung, sondern im Ver-drängen seiner Unordnung. Ein Borderliner erlaubt seinen Opfern nicht sich als Opfer wahrzunehmen, und das Opfer hat erst recht nicht die Erlaubnis, den Borderliner als Täter wahrzunehmen. Bei Konfrontation gerifte ein Borderliner zum 3. Akt - Bühnenschau-spiel - Flucht: „flight, fight, freeze.“

Der richtige Beruf für einen Borderliner wäre Schauspieler oder Märchenerzähler, aber auch Marathon- oder Hürdenläufer.

Der Borderliner bringt „erstaunliche“ Gewandtheit hervor, sobald im Alltag oder während der Behandlung Vorstellungen angesprochen werden, die ihm «gefährlich» werden können. Am Ende steht immer die Flucht. Ein Borderliner wehrt sich gegen Aufklärung (Wahrheit) und dort, wo er diese Wehr nicht über hysterisch-affektive Mittel (fight - Kampf, flight - Flucht, freeze - Erstarren) abzuwehren vermag, verwendet es freizügig jede nur irgendwie verfügbare Phantasie-Quelle. Was ein Nicht-Borderli-ner als Lüge ansieht, ist für den Borderliner Notwehr. Gleichzeitig beginnt der Partner oder / und Therapeut aber Fragen zu stellen und genau an diesem Punkt treffen die Welten der Wahrneh-

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mung des Borderliners und des Nicht-Borderliners aufeinander. Aber er sieht nicht sein eigenes Versagen, sondern er empfindet die Fragen des Partners (Therapeuten) als Bedrohung und greift (schizotypisch) zur Flucht. Der Ausweg aus der kontrahierenden Konfliktsituation wird damit verunmöglicht.

Auszüge aus Martha Stout‘s„Der Soziopath von nebenan“Die Skrupellosen: ihre Lügen,

Taktiken und Tricks

Wer ist der Teufel in Ihrer Nachbarschaft?Wir stellen uns Soziopathen durchweg als gewalttätige Verbrecher vor. Aber in diesem Buch zeigt uns Martha Stout, daß unserer Mitmenschen eine oft unerkannte Persönlichkeitsstörung aufweisen, deren wichtigstes Symptom ein fehlendes Gewissen ist. Die Fähigkeit, Scham, Schuld oder Reue zu empfinden, fehlt einer solchen Person völlig.

Martha Stout, Ph. D., hat ihre Ausbildung am renommierten psychiatrischen McLean-Krankenhaus absolviert. Sie ist praktizierende Psychologin und klinische Dozentin an der psychiatrischen Abteilung der Harvard Medical School. Sie ist Autorin des Buches The Myth of Sanity und lebt in Cape Ann, Massachusetts, USA. Bitte versuchen Sie, sich vorzustellen, kein Gewissen zu haben. Sie haben nicht die geringste Spur eines Gewissens und keine Gefühle von Schuld oder Reue – ganz egal, was Sie anstellen, plagen Sie keine lästigen Skrupel über das Wohlbefinden von Fremden, Freunden oder gar Verwandten. Es ist nicht

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etwa so, daß diese Personengruppe den Unterschied zwischen gut und böse nicht erkennen könnte; vielmehr hat der Unterschied keinen Einfluß auf ihr Verhalten. Nur sehr wenige Menschen, wie gebildet sie auch anderweitig sein mögen, kennen die Bedeutung des Wortes soziopathisch. Und selbst nachdem wir den Begriff kennengelernt haben, ist es für die meisten Menschen nicht möglich, sich das Fehlen eines Gewissens vorzustellen. Völlige Blindheit, schwere Wahrnehmungsstörungen, ein Lotteriegewinn und tausende anderer extremer menschlicher Erfahrungen können wir uns vorstellen.

Aber sich überhaupt nicht zu scheren um die Folgen unseres Verhaltens für die Gesellschaft, für Freunde, Verwandte, für unsere Kinder? Wie, um Himmels Willen, wäre das? Ein völliges Fehlen von Schuldbewußtsein übersteigt die Vorstellungskraft.

Robert Hare, Professor der Psychologie an der Universität von British Columbia in Kanada, hat die Psychopathie-Checkliste entwickelt, einen Fragebogen, der mittlerweile weltweit unter Forschern und Klinikern als Standard-Diagnoseinstrument anerkannt ist. Über seine Probanden schreibt Hare, der leidenschaftslose Wissenschaftler: Jeder Mensch, einschließlich der Experten, kann von ihnen vereinnahmt, manipuliert, betrogen und verwirrt zurückgelassen werden. Ein geschickter Psychopath kann ein Konzert auf der Gefühlsklaviatur jedes Menschen spielen. ... Ihr bester Schutz ist es, das Wesen dieser Raubtiere in Menschengestalt zu verstehen. Soziopathie ist die einzige „Störung“, die den Betroffenen nicht stört – sie verursacht keine subjektiven Beschwerden.

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Als „Sabine W.“, Klägerin und Kronzeugin im Kachelmann-Prozess, ihr Gesicht hinter dem Buch „Der Soziopath von nebenan - Die Skrupellosen: ihre Lügen, Taktiken und Tricks“ der amerikanischen Psychologin Martha Stout medienwirksam versteckte, verhalf sie dem vier Jahre alten Werk aus dem Wissenschaftsverlag SpringerWienNewYork zu einer ungeahnten Neuauflage - und gab der natürlichen Antipathie gegen persönlichkeitsgestörte Zeitgenossen neue Nahrung. „Soziopathen kennen keine Reue, kein Gewissen und können keine Verantwortung übernehmen; weder für andere noch für Dinge noch für sich selbst“, sagt Martha Stout,

Egal was passiert, nach außen ist sie das liebe kleine Mädchen mit den großen Kulleraugen ( K i n d c h e n fa k to r ) dem (angeblich) übel mitgespielt wurde.

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„ihre guten Eigenschaften sind rein oberflächlicher Natur und es geht ihnen einzig und allein um die Zerstörung derjenigen, die sich von ihnen haben blenden lassen.“ Das Lügen gehöre eben zum Lebensstil dieser „dissozialen“ Persönlichkeiten.

Der Fall aus dem siebten Himmel geschah völlig unerwartet und der Aufprall tat weh: Anton C., 38 Jahre alt, Inhaber einer Münchner Werbeagentur, glaubte nach seiner gescheiterten Ehe in der fünf Jahre jüngeren Claudia F. die neue Liebe seines Lebens gefunden zu haben. Anton C.. „Sie erzählte, dass sie von ihren wohlhabenden Eltern kalt behandelt worden sei. Ich war daher überzeugt, dass Claudia auf ihrer Suche nach Liebe und Geborgenheit immer diejenige gewesen war, die von den Männern hintergangen und ausgenutzt wurde.

Ein halbes Jahr, nachdem sie sich kennengelernt hatten, zog sie bei ihm ein, schon drei Monate später redeten sie vom Heiraten. „Für mich war es in jeder Hinsicht die perfekte Beziehung“, erinnert sich Anton C., „doch heute weiß ich, Claudia war gar nicht in der Lage, zu lieben.“ Von einem auf den anderen Tag sei es zu einem dramatischen Stimmungsumschwung gekommen. Wutattacken und Eifersuchtsszenen wechselten sich tageweise ab, später verschwand Claudia F. öfter mal für 24 Stunden tauchte dann unvermittelt in der Werbeagentur auf, um sich tränenreich bei ihm zu entschuldigen. „Sie sagte dann, sie sei bei ihrer Freundin Ingrit gewesen - der einzige Mensch, der sie verstehen könne.“ Eine „Ingrit“ aber sollte Anton niemals zu Gesicht bekommen. Ein paar Wochen später entdeckte er, dass Claudia sich alle

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seine Passwörter fürs Internet-Banking, das Intranet seiner Werbeagentur und seine sozialen Netzwerke besorgt hatte. Außerdem hatte sie sich durch all seine privaten Unterlagen gewühlt, während er in der Agentur gewesen war. „Als ich Claudia darauf ansprach, beschuldigte sie mich absurderweise, dass ich ihr hinterherspionieren würde.“ Erst jetzt merkte Anton C., dass mit seiner Freundin etwas nicht stimmen konnte, aber er war bereit, zu verzeihen. „Schließlich war sie eine faszinierende Frau, die ich liebte. Ich war mir sicher, dass ich ihre Verdachtsmomente zerstreuen könnte, indem ich noch mehr auf ihre Wünsche einging. Damit wollte ich ihr ganz einfach nur helfen.“

Noch wusste Anton C. nicht, dass Claudia F. am Borderline-Syndrom litt. Anton C. fühlte sich zunächst als Opfer, sah seine Liebe und Zuneigung missbraucht: Im Alltag bedeutete dies ein ständiges Wechselbad der Gefühle, Liebesbeteuerungen und Demütigungen wechselten sich ständig ab. „Einmal arbeitete ich nicht effizient genug, dann arbeitete ich zu viel. Sie wusste alles besser, verschloss sich meinen Argumenten und strafte mich dann oft tagelang mit Verachtung. Dann war sie plötzlich wieder freundlich und liebevoll, sodass ich Hoffnung schöpfen konnte. Eines Morgens erzählte sie mir dann jedoch in beiläufigem Ton, dass sie mit einem anderen Mann schon seit Längerem regelmäßig ins Bett gehen würde - nachdem wir miteinander geschlafen hatten.“ Irgendwann hatte Anton C. keine Kraft mehr, ihren Eskapaden und Demütigungen etwas entgegenzusetzen: “Ich fühlte mich wie in einem Minenfeld.“ Ein Minenfeld, aus dem es letztendlich nur einen Ausgang geben konnte: die Trennung. Anton C. zog aus seiner eigenen Wohnung zu einem Freund

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und gab ihr vier Wochen Zeit, sich um eine neue Bleibe zu kümmern. Daraufhin begann Claudia F., seine Firma und seine neue Adresse zu observieren, verschickte kompromittierende Anschuldigungen an Geschäftspartner. Schließlich zeigte sie ihn wegen Nötigung, Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Vergewaltigung an. Die polizeilichen Ermittlungen fielen jedoch zusammen wie ein Kartenhaus. Jetzt sollte ein psychiatrischer Gutachter eingeschaltet werden. Anton C. nahm außerdem Kontakt zu ihren Eltern auf. Claudia F. wurde im Oktober 2010 in die Psychiatrie nach München-Haar eingewiesen.

Empathie fehlt völlig. Das bißchen was an Einfühlungsvermögen da ist, dient nur der Manipulation. Dies äußert sich z.B. dadurch dass Zuhören und Verständnis vorgetäuscht wird. Ein Borderliner übernimmt keine Verantwortung für seine Handlungen bzw. sein Verhalten. Abgegebene Versprechen haben keine Bindung. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fähigkeit Sachverhalte inhaltlich & chronologisch richtig wiederzugeben (oder zu verstehen) sehr eingeschränkt ist. Ein Borderliner nimmt sich selbst als „weiß“ wahr, d.h. selbst wenn er sich daneben benommen hat wird er/sie den Sachverhalt vor Dritten verklären um selbst gut dazustehen und Zuspruch zu erhalten. Der Borderliner hat eine Negativerfolgsquote von nahezu 100 %. Man selbst ist geneigt zu glauben es müsste jedem dieses einfache Muster förmlich ins Auge springen. Sein Motto:”Tu`immer das Gegenteil

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und du liegst richtig.” Er macht alles falsch, was man falsch machen kann. Diese Verhaltensform des Borderliners lässt sich leicht mit Dummheit verwechseln. Es klingt unglaubwürdig, ist aber leider bittere Realität. Borderliner sind geschickt in der Darstellung der eigenen Person nach außen. Egal was passiert, nach außen ist sie das liebe kleine Mädchen mit den großen Kulleraugen (Kindchenfaktor) dem (angeblich) übel mitgespielt wurde. Durch jahrelange Übung sind sie routiniert im Umgang mit anderen Menschen. Es ist nach meiner persönlichen Erfahrung nahezu unmöglich einen Borderliner aus der Reserve zu locken und ihn/sie vor anderen vorzuführen damit bei den Umstehenden der Groschen fällt. Es wird kleinlichst und mit höchster Akrebie darauf geachtet das ja kein anderer mitbekommt was der Borderliner mit dir macht.

Versucht ihre Exfreunde kennenzulernen oder wenigstens ihren Bekanntenkreis auszuquetschen wie es denn euren Vorgängern ergangen ist. Ich habe dies getan. Der Ex ist natürlich ein Schwein, usw. Ich Idiot sah das arme kleine Mädchen mit den großen Kulleraugen. Mein Nachfolger sieht sie auch so. Der Kreislauf schließt sich und das Staffelholz ging an den Nächsten. Wie also schützt man sich gegenüber einem Borderliner ? Ersteinmal muß man diesen als solchen erkennen. Selbst für ein trainiertes Auge ist dies garnicht so leicht. Gröbstes Merkmal ist das ausgeprägte Schwarz-weiß-Denken. Unbedingt herausfinden wie es euren Vorgängern ergangen ist – alle verfügbaren Quellen checken! Als sie dann irgendwann so weit war und eine therapie anfing, hat sie die ruckzuck wieder abgebrochen. grund: der therapeut hatte mal

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nachgefragt, ob das nicht auch eventuell auch an ihr liegen könnte, dass alle ihre beziehungen endeten. da hatte sie dann keine zeit mehr für eine therapie. Woran erkennt man eine ausbeuterische und destruktive Beziehung? Meistens erkennt man sie daran, dass der unter einer solchen Beziehung Leidende gar nicht den ausbeuterischen und zerstörerischen Charakter dieser Beziehung selber erkennt! Das Hauptproblem sind die Verdrehungen, die von den Ausbeutern (nicht selten absichtlich! oft aber auch unbewusst / automatisch) benutzt werden, um ihr Opfer zu verwirren und um Gegenwehr zu ersticken. Diese muss man unbedingt durchschauen lernen, ansonsten ist der Teufelskreis nicht zu durchbrechen. Ganz wichtig: auch wenn die Ausbeuter zu den Haupt-Bezugspersonen gehören: sie sind als Ratgeber völlig ungeeignet!

Bevor wir einsteigen, halten Sie sich noch einmal die Spaltung, die Wut, den Hass des Borderliners vor Augen. Es geht also zuerst einmal um Ihre Vernichtung, siehe >Projektion< denn Sie sind in der Spaltung die Personifizierung der Gefahr. Wenn das Thema verschwiegen wird, wenn ein Beteiligter die Kommunikation verweigert, die Probleme herunterspielt, so ist das ein sehr schlechtes Zeichen. Perverse Hinhaltetaktiken (Stonewalling) gehören auch zur hohen Kunst, Leute fertigzumachen (und verfehlen ihre Wirkung selten). Im Fall weiterer Übergriffe kann ich allen Betroffenen nur raten, den Schritt zur Klage zu unternehmen, da anderweitig kein Einlenken des Täters zu erwarten ist.

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Borderline stellt alles auf den Kopf, existiert nach eigenen Regeln und diktiert diese verzerrten Regeln auch dem Umfeld - oft durch den Mechanismus der Projektion, die aber die Bordies nicht als solche erkennen. Der Borderline-Partner ist - zumeist völlig ungerechtfertigten - Angriffen des Borderliners ausgesetzt. Der (hoch-funktionale) Borderliner gibt den „Eigenarten“ seines Partners (von Tammi Green sehr schön als Non (Borderliner) bezeichnet) die Schuld (Projektion). Dies erzeugt beim Non natürlich unweigerlich Schuldgefühle und starken emotionalen Druck. Lässt der Non sich dann auf eine Therapie ein, fühlt sich der Borderliner auch noch bestätigt: Willkommen im Teufelskreis der Schuldzuweisung.

Randi Kreger gibt an, dass posttraumatische Belastungsstörungen durch die massiven Angriffe des Borderliners auf seinen Partner nicht selten sind. Die Betroffenen fühlen sich unverstanden und hilflos, insbesondere auch, weil gemeinsame Bekannte oft nur den hochfunktionalen Teil des Borderliners kennen und alle Aggression auf den Partner projiziert wurde. Dadurch kommt zur Belastung durch die Beziehung oft auch noch eine zusätzliche Belastung durch Angriffe aus der Umgebung des Borderliners („Die ist doch gar nicht so“, „Das glaube ich Dir nicht“, „Du spinnst Dir doch was zusammen“, „Du bist doch völlig krank“, ...) hinzu. Durch die Beziehung bereits schwer geschädigt, kann sich der Betroffene gegen diese üblen Aussagen nur noch schwer wehren. Einige Borderliner scheinen narzisstische Persönlichkeiten im Freundeskreis zu bevorzugen, wohl weil diese helfen, das „falsche Selbst“ des Borderliners aufrecht zu erhalten. Die narzisstische Abwertung zielt dann auf den Partner,

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der ja „die heile Welt“ bedroht. Der Borderline-Partner ist so unter Stress gesetzt, dass er nur noch reagiert, ohne groß nachzudenken. Internt. du sprichst hier einen wesentlichen Punkt an! Der Borderliner hat tatsächlich diese „Außenwelt“, in der er sich charmant und empathisch gibt. Kaum einer wird jemals glauben, wie sich eben dieser in der „Innenwelt“, sprich im engsten Kreis wie Familie oder Partnerschaft, aufführen kann. Je näher die Beziehung, desto derber wird er. Ich kann diese Schauspiel vor der „Außenwelt„ kaum noch ertragen. Es ist eine Farce, vielleicht sogar eine Lüge. Jedenfalls in den Augen des Nicht-Borderliners. Am liebsten möchte man die Maske runterreißen. Aber genau das wäre ein fataler Fehler und würde geradezu das bewirken, was der Borderliner beabsichtigt: Einen vor den anderen für irre darstellen. Und schon ist man Opfer sein Manipulationen. Einer der größten Fehler ist, dass man sich derartige Übergriffe auf die eigene Integrität nicht vehement verbittet, man verzeiht dem Borderliner. Und er/sie nutzt das dann gnadenlos für sich aus. Sie sind einfach geniale, und noch dazu oft sehr intelligente Manipulatoren.

Otto Kernberg: „Die antisoziale Persönlichkeit scheint an dem Versäumnis zu leiden moralische Maßstäbe oder ein Gewissen zu entwickeln. Die Fähigkeit sich über die (für andere) katastropha-len Konsequenzen seiner Handlungen hinwegzu-setzen, lassen ihn schillernd, frei und anregend erscheinen. Dabei ist er von der monumentalen Überzeugung besessen, dass er für sein Chaos Blumen erhält.

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Kernberg: «Projektive Identifikation.» Um sich zu schützen, wendet ein Borderliner die genannte projekti-ve Identifizierung an. Der Borderliner projiziert „seine“ Schuld auf den anderen. Erst jetzt kann er „seine“ schlechten Anteile beim anderen bekämpfen und be-kämpfen heißt bei ihm den anderen zu vernichten.

Er vernichtet somit „seine“ schlechten Anteile in sich, doch vernichtet er damit den anderen, weil er nicht mehr „er“ ist, son-dern der andere. Einfach ausgedrückt vernichtet er Anteile die er dem anderen zuschreibt aber nur bei ihm vorhanden sind. Das dies nicht funktioniert, der andere ja die Anteile nicht hat, sondern nur imaginär, wird der andere vernichtet. Wenn wir über solche «Persönlichkeitsstörungen» sprechen, geht es um Menschen, de-nen die «Zurechnungsfähigkeit» ganz oder teilweise abgesprochen wird. Die Botschaft an solche Menschen lautet also nicht: «An dir als intakter Person ist etwas erkrankt oder gestört», sondern «Du bist (insgesamt) gestört.» Verdrängung», verschwindet durch die projektive Identifizierung ein unerträglicher Selbstanteil völlig aus der psychischen Selbstorganisation und wird in einen andere Menschen projiziiert und dort sadistisch bekämpft.” Trotz einer momentan erfolgreichen Entlastung des Seelenhaushalts ist der Projektionsprozess niemals vollständig zum Abschluss zu bringen, denn selbst eine Vernichtung des «passenden», auf dem Wege der Veräußerlichung gefundenen (angeblichen) Feind-Objekts kann die innerpsychischen Quellen dieses Vorgangs nicht beseitigen. Adorno versteht unter Projektion ganz allgemein eine psychische Operation, durch die das Subjekt «eigene Triebregungen, und Verdrängtes» aus sich aus- schließt und an ein anderes Subjekt delegiert (dort deponiert) oder genauer ausgedrückt, auf einen zum Objekt gemachten Anderen überträgt um sie anschließend dort nun verzerrt als reale äußere Gefahr (wieder) zu erkennen.

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Ein Projektionsvorgang ist dann erfolgreich abgeschlossen, wenn es dem Subjekt (Borderliner) gelingt, die eigenen Fehler vollkom-men zu verschleiern. Das Ziel dieser projektiven Veräußerlichung (der eigenen Fehler auf andere) ist es, unliebsame (eigene) Fehler so zu behandeln, als ob sie eine Selbsterkenntnis-Bedrohung sind, die man, wenn kein Entfliehen (flight, fight, freeze) möglich ist, nun energisch (auf andere projeziert und bei anderen) bekämp-fen kann. Die kognitive Möglichkeit der Spalung ist der «primiti-ver Ordnungsversuch» des Borderliners sein ICH zu retten. Der «Ordnungsversuch» besteht nicht in der Herstellung einer Ord-nung sondern im Verdrängen der Unordnung. Das was der Border-liner abspaltet ist das worauf es in der Therapie ankommt. Berne versteht unter Konfrontation «das Benutzen vorher gewonnener Informationen die der Borderliner abspaltet.» Beim Borderliner kommen vorwiegend konfrontative Techniken zum Einsatz. Rhode Dachser: „massive Konfrontation der abgespaltenen Anteile. Neh-men sie ja kein Blatt vor den Mund.“ Insofern ist der Borderliner ständig bereit mit Panikattacken (flight, fight, freeze) zu reagie-ren sobald seine Spaltung-Schutzmechanismen angegriffen wer-den. Das wichtigste Strukturmerkmal der Störung ist eine

Sigmund Freud hat die Projektion als typischen Abwehrvorgang der Paranoia behandelt. Obwohl ein „Hysteriker - Borderliner“ geistig behindert ist, ist er mitunter sehr creativ um von seinen Fehlern abzulenken (Freud). Dabei geht es für das Subjekt offen-kundig immer darum, «etwas nach außen zu werfen, was in sich selbst zu erkennen man sich weigert.» Nach diesem Konzept wer-den «böse» Persönlichkeitsanteile unbewusst isoliert, abgespalten, externalisiert und schließlich „geeignet erscheinenden Personen” nicht einfach nur durch Übertragung angeheftet, sondern gleich-sam in deren Inneres eingepflanzt. Dieses Konzept geht von der creativen Fähigkeit des seelischen Organismus aus, sich «seiner eigene Fehler zu entledigen und sie nicht als die eigenen aner-kennen zu müssen.» Damit aber unterscheidet sich die projektive Identifizierung gravierend von den klassischen „höheren” psychi-

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schen Abwehrmechanismen, dessen Prototyp Verdrängung, Lügen, Verheimlichen etc. darstellt. «Anders als bei der Persistenz voneinander dissoziierter primitiver Ich-Zustände und die daraus resultierende Spaltung. Dieses Strukturmerkmal ist von zentraler Bedeutung. Da der Borderliner aufgrund seiner Projektionen ja nicht den / die anderen sondern sich als Opfer sieht, was er auch der Öffentlichkeit gegenüber so darstellt, empfiehlt es sich seine Aussagen zu dokumentieren. Der Nachweis einer schizophrenen Störung ist die einzige Chance ihn evtl. dahin zu bekommen wo er hingehört: „in die Psychiatrie.“

Von Psychopathen ist keine Einsicht zu erwarten. Borderline Therapy:

„Massive Konfrontation der abgespaltenen Anteile. Nehmen Sie ja kein Blatt vor den Mund.“ System-Konfrontation:„Ziel ist es, die bewährt kranken Kommunikationsmuster unter-einander aus dem Gleichgewicht zu bringen.“

Kernberg: «Die Regression zu primärprozesshaften (konretistischen) Denkformen (ist) immer noch das «wich-tigste» strukturelle Kriterium für eine Borderline-Per-sönlichkeitsstruktur.» Borderline Kommunikation ist eine Illussion. Kernberg empfahl einmal in einem Vortrag, man solle sich getrost vorstellen, wie man einen Borderliner „aus dem Fenster wirft“, damit man ihm weiter ruhig zuhören könne. Bereits die Instabalität der BPS ist schwer gesundheitsschädigend. Kernberg: «Obwohl sie mir zustimmen, scheinen sie dem, was wir gerade bespro-chen haben, nicht weiter nachgehen zu wollen.» Mit dem Mund kann der Borderliner alles. Das aber immer!

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Sie: «WOOOOLFGAAANG!!! auuuuuuuuuu!!!!! Wo bist Du??? Er: «Was willst Du?» Sie: «SSSeeeeeeeexxxxx!!! Wie immer! Ich

habe in letzter Zeit nur den im Kopf!!!» Er: «Und mit wem, bitteschön???» Sie: «Danke Schatz, ich habe keine Lust mehr!»

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Heutzutage wird aus Politcal-Correctness Gründen die Bor-derline Persönlichkeitsstörung »Eindrucks- und Gefühlsbetonte Persönlichkeit» genannt und die folgenreiche Symptomatik der Borderline Persönlichkeitsstörung lediglich als »emotional instabi-le» Störung bezeichnet. Das ist dieses beschönigen, es ist einfach lächerlich. Hier handelt es sich um eine Störung für die der rich-tige Begriff erst noch erfunden werden muss. Psychologe: „Nen-nen wir Borderline doch einfach Rumpelstilzchen und hoffen, dass wir es dadurch in den Griff bekommen.“ In der Regel „winken“ Psychologen ab, wenn es wieder einmal heisst: „Bei uns auf der Station ist eine Borderlinerin eingetroffen“ Behandlungen werden abgelehnt, denn nicht jeder Psychologe hat die „Preisklasse“ eines Otto Kernberg‘s. Borderliner „mischen“ in Kliniken ganze Stationen auf und bringen Psychologen an den Rande des Wahnsinns. Das führt teilweise so weit, dass die Psychologen die Projektionen des Borderliners untereinander ausagieren - im Streit liegen - derweil der Borderliner gemütlich Kaffee trinkt. Man stelle sich also vor, was ein Borderliner der sogar Experten „kirre“ macht, in seinem privaten Umfeld, in Beziehungen anrichtet. In manchen Therapie-stunden „flippt“ der Psychologe aus und schmeisst Stühle durch die Gegend: „Ein Beweis, das er die „Gegenübertragungen“ nicht im Griff hat, denn wie gesagt ist nicht jeder Psychologe ein Otto Kernberg.“ Kernberg: „Bei manchen Borderlinern stelle ich mir vor sie aus dem Fenster zu werfen, damit ich ihnen weiter ruhig zuhö-ren kann!“ Manuela Rösel: „Das erste und einzige Buch über die Kommunikation mit einem Borderliner.“ Glauben sie es oder glau-ben sie es nicht. Der eine oder andere wird vielleicht über die Bor-derline Pathologie sagen: «das gibt es doch gar nicht., etc. Wenn sie es nicht glauben wollen, dann lassen sie es. Ich kann Ihnen nur versichern nicht aus dem Märchenbuch vorzutragen, sondern dass das bittere Realität ist: »Wir sprechen hier über ein Störung, die Borderline-Störung, und die ist nun mal pathologisch und zwar so pathologisch, das es für einen normalen Menschen, der noch

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Goethe: „Das was man sagt, sollte man auch unterschreiben!“ Manuela Rösel: „mit einem Borderliner sind sie verplant. Planen Sie mit einem Borderliner deshalb nie länger als zwei Tage. Auf-grund seiner Instabiliät ist das sogar noch hoch gegriffen. Als „Sklave des Augenblickes“ müssen Sie bei einem Borderliner mit einem Beziehungsabbruch innerhalb von Sekunden rechnen. Ins-besondere dann, wenn Sie ihn kritisieren: „das verträgt er am allerwenigsten!“

Sigmund Freud: „Das einzige was ich zeitlebens nie verstan-den habe, sind Frauen!“ Al Bundy: „Niemand versteht etwas von Frauen und niemand wird je etwas von ihnen verstehen. Plato versuchte sich an ein paar Theorien über sie, aber dann ging er lieber mit seinen Jungs zum Zelten. Fest steht: Frauen sind das einzige und größte Problem, das diese Welt hat.“ Neuro-Science: „Neurologen entdecken das Borderline Schlüsselement: „es fehlen die Neuronenverbindungen zum präfrontalen Kortex.“ Miss Bordi: „Ich weiss dass du mich für bekloppt hälst! Das weiss ich schon lange! Du hälst mich wohl für total bekloppt!“

nie eine Borderline-Beziehung erlebt hat, auch nur annähernd nachzuvollziehen ist. Pathologisch – denn Projektion bedeuted, die anderen für eigene Fehler zu vernichten.“ Rösel: „Irgendwie schafft es der Borderliner immer, die Dinge so darzustellen, dass Sie in diesem Moment daran glauben. Denken Sie zurück. Wie oft hat dieses Spiel schon funktioniert?“

23. März

25. März

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Prof. Dr. Hare: „Im Widerspruch zu den Idealen ge-

sunder Menschen haben Psychopathen das Gefühl, dass

das Nichteinhalten von Versprechen und Vereinbarun-

gen normales Verhalten ist.” Sie haben schlichtweg

kein Gewissen. Lügen sind für Psychopathen ebenfalls

das Selbstverständlichste der Welt. Lügen gehören

bei Psychopathen zum „Lebenstil“ mit dazu.

Otto Kernberg analysierte zig-tausende Borderline

Therapiegespräche und kam dabei immer wieder zu

folgendem Ergebnis: „Dem was Sie zugesagt haben,

scheinen Sie nicht weiter folgen zu wollen!“ Keine Ab-

sprache wird eingehalten, schlimmstenfalls macht ein

Borderliner genau das Gegenteil dessen, was verein-

bart war. Hinzu kommt die Infantilität des Borderli-

ners. Chaos ist vorprogrammiert. Auf ein Chaos folgen

zwei neue! Das potentiert sich!

Prof. Dr. Hare ist ist der emeritierte Professor der Universi-ty of British Columbia, der renommierteste Psychopathen-Jäger der Welt. Was Robert Hare antreibt, ist mehr als Neugier. Es ist ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Menschheit. Denn keine andere Persönlichkeitsstörung richtet einen ähnlich verheerenden Schaden an wie die Psychopathie. »Psychopathen bringen Unglück und Zerstörung über die Menschen in ihrem Umfeld«, erklärt Hare.

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„ ... läck! Dess Buch isch ja voll

Borderline!“

Primat der Emotionen.Eine erschreckend vereinfachte Erlebniswelt.

Visuell thinking, no Kontext.

Original 1.000Seiten.

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Wer oder „was“ ist ein Borderliner-Schizophrenie?

Die Borderlinestörung ist eine sehr schwerwiegende Krankheit, deren Heilung schier unmöglich erscheint. Ganze Divisionen von Psychologen, Psychiatern, Therapeuten versuchen diesen Begriff in eine verständliche Form zu bringen. Eine Persönlichkeitsstörung mit deutlicher Tendenz, ohne Berücksichtigung von Konsequenzen impulsiv zu handeln, und wechselnder, instabiler Stimmung. Das ambivalente Elternhaus spielt hier eine wichtige Rolle, denn fast alle Betroffenen berichten über wenig fürsorgliche, wenig emoti-onal unterstützende Eltern, die gleichzeitig diffuse Erziehungsstile und Überkontrolle anwenden. Da es eine frühkindliche Störung ist, ist sie Expertenmeinung nach nicht zu heilen, sondern kann nur zum Stillstand gebracht werden. Die Denkweise des Borderliners ist erschreckend einfach: „entweder-oder“, „alles-oder-nichts“ oder ‚richtig-oder-falsch‘ sowie ‚gut-oder-böse‘, ‚Freund-oder-Feind‘. Eine Synthese zu ‚sowohl-als-auch‘ oder ‚alles zugleich‘ ist ihnen nicht möglich. Es gibt keine Grautöne. Borderliner denken visuell ohne Kontext. Sie sehen den Partner oder eine Situation so wie sich gerade darstellt, ohne Reflexion, ohne vorangegange Ur-sachen. Bleuler leitete Schizophrenie 1911 aus der Demenz ab. Es hilft wenig, offen genervt oder verärgert zu reagieren, wenn eine Betroffene zwei für sie gegensätzliche Positionen oder / und ein-fachste Zusammenhänge nicht zusammenbringen kann. „Schizo“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „ich spalte“, „phren“ entstammt ebenfalls dem Griechischen und heißt „der Geist“. Bl-euler wollte mit dem Begriff ausdrücken, dass bei den Erkrankten Denken, Fühlen und Wollen auseinanderfallen. Diskutiert wurden u.a. bestimmte Beziehungs- und Kommunikationsmuster in der Familie. Neuere psychologische Forschung weist darauf hin, dass schizophren Erkrankte Störungen in der Informationsverarbeitung aufweisen, und dass schizophrene Symptome sich auf der Grund-lage dieser veränderten Informationsverarbeitung entwickeln.

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„Alles Neuro - oder was?“

von Martin Hess.

2008. Neurologen entdecken das Borderline Schlüsselelement. Fehlende Gehirnmasse.

flight - fight - freeze

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Von Psychopathen ist keine Einsicht zu erwarten.

Chronisch bedrohliche Verhaltensmuster. So eine Person ist nicht in Teilbereichen, sondern insgesamt gestört. Unter Psychopathie wird eine schwere Form der dissozialen/antisozialen Persönlich-keitsstörung verstanden, die in ihrer Ausprägung die Persönlich-keitsstörung übertrifft. Psychopathie bezeichnet ein völliges Fehlen von Empathie, sozialer Verantwortung und Gewissen. Psychopathen sind auf den ersten Blick mitunter charmant, sie verstehen es, oberflächliche (pseudo) Beziehungen herzustellen. Dabei sind sie mitunter sehr manipulativ, um ihre Ziele zu erreichen. Für die Psy-chopathie konnte nachgewiesen werden, dass verschiedene Hirn-regionen ein Struktur- und/oder Funktionsdefizit aufweisen. Die Gehirnmasse in der präfrontalen und orbitofrontalen Großhirnrinde ist reduziert. Dies ist u. a. assoziiert mit mangelhaftem sozialem Normverständnis und dem Fehlen von Schuldbewusstsein. Des Wei-teren wurde eine Dysregulation der Amygdalafunktion beschrieben. Man vermutet, dass dadurch wichtige soziale Lernfunktionen beein-trächtigt sind. Außerdem konnte auch eine Hippocampus-Dysfunk-tion belegt werden. Diese wird in Verbindung mit (frühkindlicher) mangelhafter Affektregulierung gebracht. Weitere Hirnregionen sind - als Folge der frühkindlicher Defekte - ebenfalls betroffen. Es ist gesichert, dass die Dysfunktionen und Fehlregulationen be-reits in früher Kindheit angelegt sind. Dies gilt generell für alle antisozialen Persönlichkeitsstörungen, insbesondere Borderline Typ 3 - der Psychopath in Reinkultur.

»Es besteht eine Anormalität der neuronalen Signalverarbei-tung im Gehirn. Davon sind insbesondere neuronale Regelkreise betroffen. Welche Bereiche in welchem Ausmaß synaptisch ver-knüpft werden, hängt von der frühkindlichen Umwelt ab, genauer gesagt, vom verbal-emotionalen Engagement das Eltern dem Kind entgegenbringen. Allan Schore: «The – quality – of the mother »communication» will be seen as being as critical to the infant’s growth as other factors. Thats the first thing!»

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... diese Psychopathin hielt ich ihrem Verhalten nach zuerst für eine

Borderlinerin, doch die ist eindeutig Psychopathin...

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Otto Kernberg: „Die antisoziale Persönlichkeit scheint an dem Versäumnis zu leiden moralische Maßstäbe oder ein Gewissen zu entwickeln. Die Fähigkeit sich über die (für andere) katastrophalen Konsequenzen seiner Handlungen hinwegzusetzen, lassen ihn schil-lernd, frei und anregend erscheinen. Dabei ist er von der monumentalen Überzeugung besessen, dass er für sein Chaos Blumen erhält.

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Ein Borderliner fühlt sich an seinen Aktionen nicht beteiligt. Borderliner weisen charakteristische dichotome Denkmuster auf. Alle diese Denkmuster werden mit zwei Dingen charakterisiert: Erstens als «spaltende Denkvorgänge», zweitens als «primitive» Denkvorgänge. Leichsenring bezeichnet sie als «schizophren». Ihm zufolge haben sich Kernbergs Annahmen bestätigt, dass solche Denkvorgänge mit dem Einschalten primitiver Affekte und schizophrenen Projektionen zusammentreffen. Außerdem werden andere Menschen durch die unter »schizophrene Denkmuster» beschriebene «projektive Identifikation» mit einbezogen (einge-lullt), um das eigene innere Gleichgewicht zu stabilisieren. Psy-chopathen unterhalten sich bevorzugt mit Leuten, die diesselben dichotomen (primitiven) Denkmuster aufweisen.

Boderliner erkennen keinen einzigen Zusammenhang: „Es geht um sehr, sehr einfache, grundlegende Dinge – auf A folgt B, wie ein Lehrer vor kleinen Kindern.“

Mehrschichtige Zusammenhänge werden in ihrer Komplexität nicht mehr begriffen!

Kommt zu Borderline noch ADS hinzu, dann ist das die absolute Krönung: „Borderline ist keine Krankheit,

sondern ein Sammelsurium von Behinderungen!“

Affektsstörungen und pure Blödheit (konkretis-tisches Denken) lassen sich nicht verstecken. In Kommunikation ist der schizophrene Kern der Psychose allseits und jederzeit feststellbar. Die „paranoiden Projektionen“ sind als solche leicht erkennbar.

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Kernberg skizziert die sog. asozialen Verhaltensmuster. «Die Regression zu primärprozesshaften (konkretistischen) Denkformen (ist) immer noch das «wichtigste» strukturelle

Kriterium für eine Borderline-Persönlichkeitsstruktur.»

Alan: „Unser Auto ist kaputt!“ Candy: „Soll ich es reparieren?“ Alan: „Nein. Ich rufe den

Pannendienst!“ Candy: „Aber wieso? Wir haben doch schon eine Panne!“

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Sie: «Auuuaahhh!!! Ich hab auf der Rückfahrt vor lauter Wut die Autositzbezüge zerissen!!!!!! Das ist deine SCHULD!!!» Er: «Das tut mir aber sehr leid!!!» Sie: «Siehst es nicht, wie ich weine? Bitte, bitte, komm zurück! Ich verzeihe dir auch ALLES!!!» Er: «Auch das mit den Autositzbezügen?» Sie: «NÖ!!!»

Die höheren Abwehrmechanismen sind Lügen und Verheimlichen, die primitiven: Spaltung und Projektion.

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Beim Borderliner stösst die klassische Psychologie an ihre Grenzen.

Kernberg, Borderline-Protokoll: „Nach ihrer Rückkehr war die Pa-tientin noch stärker auf die paranoide Position regradiert.“ Otto Kernberg: „Nach 5 Jahren Therapy war die Patientin zu meiner eigenen Überraschung einigermassen in der Lage einfachste Zu-sammenhänge zu erkennen!“ 2008 - Neurologen entdecken das Borderline Schlüsselelemt: „Es besteht eine Anormalität der neu-ronalen Signalverarbeitung im Gehirn!“ Nachzuweisen unter dem fmtr Scanner. Fehlende Neuronenverbindungen zum präfrontalen Kortex. Vergleichbar mit Demenz. Hieraus erklärt sich u.a. auch die kognitive Uneinfühlbarkeit in andere. Analog: „Psychopathen haben schlichtweg kein Gewissen.“ Neurologin: „Man bräuchte nur einen Vorschlaghammer nehmen und ihn jemanden auf den Kopf zu hauen - und das Ergebnis wäre vergleichbar mit fehlenden Neuronenverbindungen zum präfrontalen Kortex.“

Borderline und Beziehung schliesst sich aus. Borderliner und Intelligenz schliesst sich aus.

Mittlerweile fast alles durchgelesen... oh gott... ich war mit einem Monster zusammen! Es ist zugleich Ursache und Ergebnis unserer Ohnmacht! Kernberg: „Borderliner sind Täter wie Opfer zugleich!“ Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstruktur sind kognitiv nicht in der Lage ein tiefes empathisches Mitgefühl für ihre Umwelt zu entwickeln. Dadurch besteht auch die Schwie-rigkeit eine (Zit.): ,,... reife Einfühlung für andere zu entwickeln und diese auf einer reifen Ebene wahrzunehmen“ (s.a. Kernberg/Dulz/Sachsse 1999, S.449). Borderliner sind beziehungsunfähig. Buch Original 1.200 Seiten. Interpersonal Neurobiologie. Neu-ro-Science, Biochemie, frühkindliche Gehirnentwicklung. Fonagy: „Wird ein Kind nicht „bedacht“ bekommt es einen neuronalen Dachschaden, der zeitlebens nicht zu reparieren ist.“

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Durch dieses Buch habe ich erstmals überhaupt

verstanden was ein Soziopath ist. Ich dachte immer

Soziopathen laufen mordend durch die Welt so wie

Hannibal Lecter im „Schweigen der Lämmer“, aber

das sind nur Ausnahmen. Psychopathen sind char-

mant wie George Clooney, verlogen wie Pinocchio,

betrügerisch wie Bernard Madoff, selbstherrlich

wie Josef Stalin, aufbrausend wie Adolf Hitler. Und

der vermutlich entscheidende Punkt: Sie sind nicht

dazu in der Lage, Reue oder Mitgefühl mit anderen

Menschen zu empfinden. Sie haben buchstäblich

kein Gewissen.

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„Anfangs dachte ich er sei ein Egozentriker, dann dach-te ich, er sei ein Borderliner, dann ein Narzisst... aber durch dieses Buch und die detailierte Beschreibung der „narzißti-schen Perversen“ und der Entwicklungsphasen einer solchen Beziehung, wurde mir klar, „wen“ ich hier vor mir hatte! VORSICHT, SIE SIND DIE PERFEKTEN SCHAUSPIELER!!!“

„Bei der Lektüre dieses Buches sind mir teilweise ganze Kronleuchter aufgegangen. Um es gleich vorneweg zu sagen: Dieses Buch ist fulminant!“

Prof. Dr. Hare ist ist der emeritierte Professor der Uni-versity of British Columbia, der renommierteste Psychopa-then-Jäger der Welt. Was Robert Hare antreibt, ist mehr als Neugier. Es ist ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Menschheit. Denn keine andere Persönlichkeitsstörung richtet einen ähnlich verheerenden Schaden an wie die Psychopathie. »Psychopathen bringen Unglück und Zerstörung über die Menschen in ihrem Umfeld«, erklärt Hare. »Deshalb ist es so wichtig, sie erkennen und ihnen begegnen zu können.«

Fehlen eines Gewissens.

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Er könnte Pastor sein oder der gütige Leiter eines humanis-tischen Gymnasiums. Tatsächlich ist der emeritierte Professor der University of British Columbia jedoch der renommierteste Psychopathen-Jäger der Welt. Was Robert Hare antreibt, ist mehr als Neugier. Es ist ein Verantwortungsgefühl gegenüber der Menschheit. Denn keine andere Persönlichkeitsstörung richtet ei-nen ähnlich verheerenden Schaden an wie die Psychopathie. »Psy-chopathen bringen Unglück und Zerstörung über die Menschen in ihrem Umfeld«, erklärt Hare. »Deshalb ist es so wichtig, sie erkennen und ihnen begegnen zu können.« Doch was genau macht einen Menschen zum Psychopathen? Und woran kann man ihn er-kennen? Lange Zeit haben die Wissenschaftler auf diese Fragen keine eindeutige Antwort gefunden. Erst die Arbeiten von Robert Hare haben Klarheit in die verworrene Diskussion gebracht. Hares berühmte Liste zeichnet ein wahrhaft wahnwitziges Bild: Psy-chopathen sind demnach charmant wie George Clooney, verlogen wie Pinocchio, betrügerisch wie Bernard Madoff, selbstherrlich wie Josef Stalin, aufbrausend wie Adolf Hitler. Sie übernehmen niemals Verantwortung für das, was sie tun. Und der vermutlich entscheidende Punkt: Sie sind nicht dazu in der Lage, Reue oder Mitgefühl mit anderen Menschen zu empfinden. Sie haben buch-

Woran erkennt man Psychopathen?

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Die Maske der Normalität. Psychopathen sind charmant wie George Clooney, verlo-gen wie Pinocchio, betrügerisch wie Bernard Madoff, selbst-herrlich wie Josef Stalin, aufbrausend wie Adolf Hitler. Und der vermutlich entscheidende Punkt: Sie sind nicht dazu in der Lage, Reue oder Mitgefühl mit anderen Menschen zu empfinden. Sie haben buchstäblich kein Gewissen.

stäblich kein Gewissen. Robert Hare hat den typischen Psychopa-then als »Raubtier in Menschengestalt« bezeichnet. »Meist wirkt der typische Psychopath sehr angenehm und hinterlässt einen positiven Eindruck, wenn man ihm zum ersten Mal begegnet«, schreibt der US-Forscher Hervey Cleckley in seinem Standard-werk »The Mask of Sanity«. Diese Maske der Normalität ist es, die Psychopathen so gefährlich macht.

The causes of this sociopathic disorder have been narrowed to several factors through research. One of the primary causes of sociopathic behavior is believed to be neurological abnormalities mainly in the frontal lobe [Left] of the brain.

Psychopathie.

Neurobiolgischer

Gehirndefekt. Analog

Borderline Typ 3.

Psychopath.Neuronaler Defekt. Ursache: Vernachlässigung Kindheit.

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Sekundärprozessprefrontal

Primärprozesslimbic

Borderline. Das limbische System hat Vorfahrt.

Fressen, ficken, fernsehen, flight, fight, freeze.

ReptilianBrain

Prä-CortexGehirn

LimbicSystem

Die “geistige Insuffizienz” im Denken und Handeln wird

hier manifest. (R. Ley).

flight, fight, freeze

ACTIONsy-

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Freud (1895a, S. 416 ) Primär- (Konkretist) und Sekun-därprozess (Kognition) seien die beiden Grundformen des Denkens. Der Primärprozess nimmt Bezug auf das affektiv- undifferenzierte Denken und der Begriff ›Sekundärprozess‹ auf das von Sprache und Logik durchdrungene Denken. Das sekundäre Bewusstsein weist hier aber eine deutliche Insuffizienz auf, wenngleich es auch sehr pro-duktiv ist, wenn es um Verdrängung, Verheimlichen, Spaltung der ne-gativen Anteile geht. Unter Ausschluss der Realität und von Zusam-menhängen fungiert primärprozesshaftes (konkretistisches) Denken ohne Rücksicht auf Logik vs. Gedanken und Emotionen der anderen, die primäre unmittelbare, kurzfristige Orientierung (Lust / Unlust) im Verlauf des psychischen Prozesses hat Vorrang. Wenn durch re-gressive Prozesse die Differenzierung der Interaktionsformen ver-loren geht (komplexes Denken) und nur noch eine Interaktionsform antizipiert werden kann, gewinnt die Emotion / Kommunikation eine affektive Qualität. Unter diesen Umständen wird ein Zustand erreicht, der dem kindlichen «vorsprachlichen Entwicklungsstand» strukturell entspricht.

Lobos-Wild: «Für die Borderlinestörung wird Konfrontation zur Überwindung der Spaltung als richtig angesehen. Patienten mit anti-sozialer Störung erleben Konfrontation als Angriff und re-agieren mit Wut und Flucht - fight, flight.

Otto Kernberg: Der Borderliner ist ein Mängelwesen, primitiv und mangelhaft angelegt. Entsprechend primitiv sind seine Ab-wehrmechanismen, in dessen Zentrum die Spaltung steht“ ... sowie die aus dem Tierreich bekannten Abwehrmechanismen: flight, fight, freeze - Reptilian Brain.

Ein Borderliner würde töten wenn es sein müsste, damit sein Verhalten nicht ans Tageslicht kommt – und vielleicht haben Sie die Unberechenbarkeit des Borderliners schon einmal erlebt, wenn Sie sein Verhalten «spiegelten.» flight, fight, freeze.

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Der Psychopath von Nebenan. Die Skrupellosen: ihre Lügen, Taktiken und Tricks. Gewissenlos.

Alltags-Soziopathie ist m.E. ein absolutes Tabuthema dem sich niemand stellen will, weil das Fehlen von Gewissen für den normalen gesunden Menschen einfach unvorstellbar ist. Das Problematische bei Soziopathen ist, dass sie besonders einnehmend und nett erscheinen: nach außen hin. Soziopa-then fehlt die Fähigkeit zur Liebe. Gefühle werden vorge-flunkert, aufgesetzt (leider täuschend echt), tatsächlich ist ihnen Mitleid völlig fremd. Sie tricksen, tarnen und täuschen in erstaunlich höflicher, nach außen nicht einsehbarer Art und Weise. Welch verstörender Gedanke. Umso mehr, als diese Persönlichkeitsstörung als unheilbar gilt und fast nie festgestellt wird, da der Otto-Normal-Soziopath nur selten serienkillend mit der Kettensäge durch die Nachbarschaft zieht. Die Schwierigkeiten dieser Patienten entstehen da-durch, daß sie ihr Chaos in sadistisch perverser Form auf die Außenwelt projezieren und dann versuchen die Aussenwelt manipulativ zu beherrschen. Seine Opfer werden zu bedroh-lichen Verfolgern.

Der Patient muß daher dieses als bedrohlich erlebten Ob-jekt unter Kontrolle halten, um zu verhindern, daß es ihn un-ter dem Einfluß (projizierter) aggressiver Impulse angreift; er muß das Objekt beherrschen und eher selber angreifen, bevor er (wie er fürchtet) vom Objekt überwältigt und

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zerstört wird. Das sind die ersten Sätze eines Buches, und dazu noch eines wissenschaftlichen Fachbuches, „hammer-hart und gnadenlos“, um ganz gewusst mit einergängigen Floskel aus der Jugendsprache zu sprechen. Ein Buch, das dem Leser fast den Atem nimmt – und dann neugierig macht. Mit Recht.

Das Buch von Prof. Dr. Robert D. Hare: Gewissenlos – die Psychopathen unter uns enthält das Lebenswerk eines der renommiertesten Forscher zu einem der schwerwiegendsten psychiatrischen und sogar gesellschaftlichen Themas bzw. Krankheitsbildes: der Psychopathie. Heuchlerisch und ober-flächlich sind Psychopathen, das leuchtet ein. Der Gipfel ist allerdings die kühne Verdrehung der Tatsachen: Der Psy-chopath als das eigentliche, das wahre Opfer. Freud: „Das Deckbatt verkehrt sich.“ Im Extremfall können sich Psycho-pathen sogar als Experten verkaufen, wobei nach R. D. Hare vor allem die Fächer Soziologie, ja sogar Rechtswissenschaf-ten, Medizin und – man sollte es nicht glauben – Psychiatrie und Psychologie dominieren. Solchen Storys begegnet man immer wieder, in der Fachliteratur. Opfer finden sich regel-mäßig. Und die, die Verdacht schöpfen, beispielsweise weil sie zu den jeweiligen Experten gehören, halten sich nach Ansicht von R. D. Hare zu oft zurück, aus vielerlei Gründen, aber letztlich zum Schaden der Betroffenen.

Typisch ist auch hier ein auffälliger Mangel an Reue oder gar Schuldbewusstsein. Das Desinteresse, das sie selbst bei verheerenden Auswirkungen ihres Verhaltens äußern, ist so erstaunlich wie betrüblich. Das Fehlen von Reue oder Schuldbewusstsein bei Psychopathen geht einher mit einer erstaunlichen Fähigkeit, ihr Verhalten zu rechtfertigen, warnt Prof. Dr. R. D. Hare. Internet: „Psychopath, Border-line, ADS oder Schizophren - das ist alles ein und dasselbe weil allesamt neuronal einen Dachschaden haben!“

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NeuroScience. Was mag im Kopf eines Psychopathen vorgehen?

Das ist eine Frage, der nicht nur Psychologen nachgehen. Neurobiologen haben einen besonders ausgeprägten Mecha-nismus im Gehirn krankhaft antisozialer Menschen entdeckt: Es dürstet nach (limbischer) Belohnung, um jeden Preis. Essen oder Sex sind natürliche Belohnungsreize. Bei Psychopathen scheint dieser körpereigene Belohnungsmechanismus gestei-gert zu sein. Das haben Untersuchungen von Hirnforschern der Vanderbilt University in den USA ergeben. Für ihre Studien nutzten Joschua Buckholtz und seine Kollegen die sogenannte funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) sowie die Positronen-Emissions-Tomografie (PET). Mit dieser Methode können Forscher erkennen, in welchen Bereichen das Gehirn unter bestimmten Umständen besonders aktiv ist. Bisher ging es bei der Erforschung psychopathischen Ver-haltens vor allem darum, was Psychopathen normalerweise fehlt - etwa Einfühlungsvermögen oder die Fähigkeit, nor-male soziale Kontakte zu pflegen. Wie die Neurobiologen im Fachmagazin „Nature Neuroscience“ jetzt berichten, besitzen Psychopathen besonders stark ausgeprägte Eigenschaften: Ihren Ergebnissen zufolge strebt ihr Gehirn in unnatürlich gesteigerten Ausmaßen nach Belohnung: „Wegen dieser übertriebenen Dopamin-Reaktion können Psychopathen, wenn sie die Chance für eine Belohnung erkennen, ihre Aufmerk-samkeit nicht mehr auf etwas anderes lenken - bis sie das haben, was sie wollen“, sagt Buckholtz. Comment: „Mir ist es egal, was in solch einem Hirn vorgeht. Wer einmal in die Nähe einer solchen Persönlichkeit geraten ist, weiß dass es nur eine vernünftige Lösung gibt: Abstand halten, und zwar so großen wie möglich. Sie täuschen Gefühle vor, manipulieren und du bist ihnen egal. Doch zurück zu den wichtigsten Symptomen der Psychopathie nach R.D. Hare.

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Heuchlerisch und oberflächlich

Wie bereits erwähnt sind Psychopathen Heuchlerisch und oberflächlich, das leuchtet ein; doch Vorsicht: Oft sind sie nämlich auch wortgewandt. wenn es darum geht, sich selbst in einem guten Licht darzustellen. Was die Psychopatholo-gie des Psychopathen anbelangt (Psychopathologie: Lehre von den krankhaften Veränderungen des Seelenlebens), so fanden sich schon früher folgende beschreibende Charak-termerkmale:

- Starr, uneinsichtig, insbesondere situationsunangepasst (reden einmal so und kurz darauf wieder anders), unbeein-druckt von realen Gegebenheiten (Wahrnehmungsgestört) und den Konsequenzen des entsprechenden konfliktträchti-gen Handelns.

- Projizieren ihre Schwierigkeiten auf die Umwelt (Pro-jektion: Übertragung, einschließlich Unterstellung eigener Gefühle, Wünsche, Begehrlichkeit, Vorurteile u. a.).

Das Gleiche gilt für jeden anderen Bereich, besonders unfassbar bei psychopathischen Müttern mit Kindern, die sie vernachlässigen, obgleich sie ständig beteuern, sie zu lieben und alles für sie zu tun. Wenn man sie mit den Folgen, see-lisch, geistig, psychosozial, ja sichtbar körperlich, konfron-tiert, dann bestreiten sie alles. Manche sind Meister darin, andere oder anderes schuldig werden zu lassen – ständig. Oftmals streiten sie übrigens nicht nur ab, sondern sind tat-sächlich gar nicht inder Lage, ihre eigene Verantwortung zu registrieren, ihre Schuld zu akzeptieren. Wir wissen jetzt, wir haben es schwarz auf weiß, aus wissenschaftlicher Quelle, aber allgemein verständlich formuliert, was das für Menschen sind, wie sie vorgehen und vor allem: Wie man sie (rechtzeitig?) erkennen oder zumindest im Einzelfall neutra-

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lisieren kann (das Wort kann weist auf den bekannten Unsi-cherheitsfaktor zurück, der gerade in solchen Fällen jedem Betroffenen seine Grenzen zuweist). Denn ihnen ganz „das Handwerk zu legen”, wird nie möglich sein: „Er wird dich auswählen, dich mit seinen Worten entwaffnen, dich durch seine Gegenwart steuern. Er wird dich anlächeln und täu-schen. Aber wenn er fertig ist mit dir – und er wird mit dir fertig sein – wird er dich verlassen und dir deine Unschuld und Würde nehmen. Und wenn der nächste an deine Tür klopft – wirst du sie öffnen? Wie aber kommt der Psychia-ter oder Psychologe zu seiner Diagnose? So gut wie immer durch persönlichen Kontakt. Zuerst ein belanglos erschei-nendes Gespräch, bei dem der erfahrene Fachmann ohnehin schon erstaunlich viel heraus bringt, da soll man sich nicht täuschen, auch wenn man es nicht (gerne) glauben mag.

Lange Erfahrung hat auch seine guten Folgen. Dann die Erhebung der Vorgeschichte (Fachbegriff: Anamnese) und schließlich die Erarbeitung des psychopathologischen Befun-des, der geklagten und (von anderen) beobachteten Krank-heitszeichen, der Symptome. Eine große Rolle spielen auch Fragebögen bzw. Tests in jeglicher Form, die von Selbstaus-künften bis zu „raffinierten” Fragestellungen reichen, was im werbe-psychologischen Alltag durchaus grenzwertige Dimensionen annehmen kann, hier aber seinen konstrukti-ven Sinn hat. Einzelheiten dazu würden allerdings zu weit führen, doch ist gerade dieses Gebiet immer mehr verfei-nert worden. Es geht aber in der gehobenen Sparte nicht nur um Geschäftsleute und Banker, sondern auch um Ärzte und Rechtsanwälte, was den Durchschnittsbürger besonders verunsichert, sind dies doch zwei Berufe, die eigentlich „für ihn da sein sollten, Schutz gewähren, Sicherheit vermitteln”. Die Realität sieht anders aus, betont Hare, leider öfter, als man es sich vorzustellen mag. Wörtlich: „So müssen sich zum Beispiel Rechtsanwälte, Ärzte, Lehrer, Politiker, Psy-

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chotherapeuten u. a. unser Vertrauen nicht erst verdienen; sie genießen es aufgrund ihrer beruflichen Stellung. Viel-leicht sind wir vorsichtig, wenn wir es mit einem Gebraucht-wagen-Händler oder Telefonverkäufer zu tun haben, aber häufig vertrauen wir blind einem Rechtsanwalt, Arzt oder Anlageberater”.

Die helfenden Berufe und ihre Opfer.Ein Betrüger als Rechtsanwalt ist keine beruhigende Vor-

stellung. Noch bedrohlicher aber wird der kühl kalkulierte Missbrauch von Macht und insbesondere Vertrauen, der von Ärzten, hier vor allem im seelischen Bereich wie Psychiater, aber auch Psychologen, Psychotherapeuten u. a. begangen wird. Ähnliches gilt für Lehrer, Betreuer für Kinder und Jugendliche, theologische Berufe usw. Professor Dr. R. D. Hare macht uns keine Hoffnungen, stellt uns keinen Freibrief für die Zukunft aus, wenn er trocken feststellt: „Es ist eine traurige Tatsache, dass wir alle potentielle Opfer sind. Denn nur wenige Menschen sind so gute und sensible Menschen-kenner, dass sie nicht auf die Intrigen eines geschickten und entschlossenen Psychopathen hereinfallen würden”. Und er klopft an seine eigene Brust, als alter Experte: „Selbst wir, die wir uns beruflich mit ihnen beschäftigen, sind nicht vor ihnen sicher (…), gehen ihnen manchmal in die Falle, selbst wenn wir wissen, dass wir es wahrscheinlich mit einem Psy-chopathen zu tun haben”. Allan Schore: „Borderliner proje-ziieren ihr Chaos nicht nur auf andere, sondern regelrecht in diese hinein!“ Otto Kernberg: „... bis man tatsächlich glaubt, dass man selbst einen an der „Waffel“ hat!“

Krankhaftes Lügen und manipulieren.Nun werden die meisten Leser dieses Kapitels den immer

gleichen Einwand vor Augen haben: Es können doch nicht

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alle Psychopathen sein, die sich nicht an Recht, Sitte und Anstand halten. Natürlich nicht, bekräftigt der forensi-sche Psychologe diese Überlegung, krankhaftes Lügen und gezieltes Manipulieren kommt nicht nur bei Psychopathen vor. Was diese allerdings von allen anderen unterscheidet, ist ihre erstaunliche Leichtigkeit, mit der sie lügen; und die Intensität ihrer betrügerischen Manöver / Manipulationen sowie die Rücksichtslosigkeit, mit der sie vorgehen.

Widersprüchliche und unlogische Aussagen.

Internet: „In drei Sätzen widerspricht sie sich 11 mal!“ Es ist aber noch ein anderes Merkmal, das alles so rätsel-haft macht. Und dies ist die häufige Verwendung wider-sprüchlicher und unlogischer Aussagen – die zumeist nicht bemerkt wird. Es ist eine schier unheimliche Fähigkeit, mit der Psychopathen zu manipulieren vermögen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie nicht nur lügen, sondern auch meh-rere einander widersprechende Aussagen zustande bringen, im gleichen Atemzug, souverän, überzeugend und gelassen zugleich. Normalerweise sind paranoide Projektionen als sol-che leicht erkennbar. Hier nicht, denn ein Psychopath „lullt“ seine Opfer (Zuhörer) mit faszinierenden Geschichten ein, die letztendlich jedoch den Eindruck hinterlassen, dass er nicht mehr alle Sinne beisammen hat.

Ein Psychopath als Neurowissenschaftler!

James Fallon, Neurowissenschaftler an der University of Ca-lifornia in Irvine, ist sich sicher, dass er ein „Psychopathenhirn” erkennen kann. In den letzten 20 Jahren hat er die Hirn-Scans von etwa 70 Mördern für psychiatrische Kliniken und Vertei-diger ausgewertet. Immer wieder geben ihm Kollegen Stapel von PET-und fMRT-Scans, aus denen er die Psychopathen

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herausfiltern soll. Dabei wurden sowohl strukturelle Verän-derungen des Gehirns als auch veränderte Aktivierungen bei bestimmten Aufgaben dokumentiert. Vor fünf Jahren jedoch erlebte er dabei eine unangenehme Überraschung: Insbeson-dere ein funktionaler PET-Scan sah für ihn sehr nach Psy-chopathie aus, erzählt er. Der untere Teil des Frontallappens – der orbitofrontale Cortex genau hinter den Augen – sowie Teile des Schläfenlappens, insbesondere der Amygdala, waren gar nicht oder kaum aktiv. Diese Gehirnareale sind zentral an der Verarbeitung und Generierung von Impulskontrolle und moralischem Verhalten, Angst und anderen Emotionen beteiligt. Als er schließlich nachschaute, welcher Name sich hinter dem Code verbarg, war er bestürzt. Es handelte sich um seinen eigenen. Auch Fallon und seine Familie hatten sich in den Posi-tronen-Emissions-Tomographen gelegt und ihre Hirnaktivitäten aufzeichnen lassen. Es war einer von vielen Mosaiksteinen, die sich seitdem für Fallon zu einem Bild fügen. Die Familie seines Vaters, die Cornells, hatte nicht nur die bekannte Universi-tät gegründet. Seit 1673 gab es auch eine ganze Serie von Mordfällen in der Familie – begangen immer von nahen Ver-wandten. Selbst die in den USA berühmt-berüchtigte Lizzie Borden, die heute als Grusel-Figur in Kinderreimen vorkommt und 1892 angeblich mit einer Axt Stiefmutter und Vater er-schlug, war Teil dieser Ahnenreihe. Fallon nahm sich die Scans seiner acht Familienmitglieder noch einmal vor. Jedes einzelne Bild studierte er im Detail. Fast alle waren unauffällig. Bis auf ihn selbst. Er schickte Blutproben ins Labor und ließ sie auf etwa 20 Genvarianten überprüfen, die unter anderem im Zusammenhang mit Aggression, verminderter Impulskontrolle und fehlender Empathie diskutiert werden. Er hatte sie alle. Kein anderer Verwandter hatte ein ähnliches Profil. Schließlich fragte Fallon Freunde und Familie, ob sie ihn tatsächlich für einen potenziellen Psychopathen hielten. „Sie sagten sofort: Ja, klar”, erinnert er sich. „Du verletzt zwar niemanden körperlich, aber Du manipulierst zum Beispiel andere gern.”

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Psychopath sein heißt nicht, dass man Verbrecher wird.

Wenn du dich in einer Beziehung befindest, die dir emo-tional nichts bringt außer durch all das, was du selbst gibst, ist es möglich, dass du an einen Psychopathen geraten bist, der unter den lieblosen Kreaturen auf dieser Erde eine be-sondere ist. Wenn du dich in einer bestimmten Beziehung unwohl fühlst, betrachte deine anderen nahen Beziehungen genau. Laufen sie harmonisch ab, sind sie ein Geben und Nehmen auf der emotionalen Ebene? Basieren sie auf gegen-seitiger Achtung, auf Vertrauen und auf Offenheit beider Beteiligten? Könnt ihr Konflikte lösen, Kompromisse finden und euch bei Missverständnissen miteinander aussprechen? Dann hast du schon wichtige Hinweise darauf, dass du bezie-hungsfähig bist, wenn du das nicht kannst. Ein Psychopath ist weder Kommunikations-, Konflikt noch Reflexionsfähig, da er von Hause aus das nicht mitbringt, ergo beziehungs-unfähig ist - unabhängig seiner notorischen Lügen. Was Beziehungen fruchtbar und zu besonderen Orten macht, bringt ein Psychopath nicht mit in die Beziehung: Vertrauen, Offenheit, sowie die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen und Anderen entgegen zu kommen. Der Psychopath wird allerdings starr und stur versuchen, durch den Mechanismus der Projektion genau dir seine eigene Beziehungsunfähigkeit aufzubürden. Er wird dir das Gefühl geben, dass du allein verantwortlich bist für die Probleme/Unstimmigkeiten in eu-rer Beziehung. Sieh dir daher auch sehr gut an, wie seine anderen Beziehungen ablaufen (auch seine vergangenen!), vor allem die nahen (Partnerschaften und Freundschaften). Halten sie Konflikte aus? Werden Missverständnisse gelöst? Woran scheiterten seine ehemaligen Beziehungen (Einseitig-keit? Mangelnde Kompromissfähigkeit? Mangelnde Konflikt-lösefähigkeit?)?

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Einen Psychopathen erkennst du an der Spur der Verwüstung in seinem (Beziehungs-) Leben ...

... (egal ob Partner, Kinder oder Freunde), an seinem Mangel an Einfühlung, echtem Interesse am Wesen anderer Menschen und an seinem Mangel an Entgegenkommen. Dem Psychopathen geht es um Kontrolle, und um Unterordnung deiner Person unter ihn durch Abhängigkeit. Diese kann emotionaler Art sein und/oder finanzieller Art. Ein Psycho-path hat das Nehmen schon einkalkuliert, wenn er gibt. Da-her spricht aus ihm die Enttäuschung über Beziehungen, in denen sein Kalkül nicht aufging. Er kommt gern als das arme Opfer in neue Beziehungen, um dich auf der Basis deines Mitgefühls für ihn einzunehmen. Den Trick wendet er auch bei Anderen an, z. B. nach deiner Trennung von ihm: „Du bist das verfolgende Opfer!“ Dass vielleicht beide Beteiligten mitverantwortlich sind für die Qualität und auch das Schei-tern einer Beziehung, gilt für ihn nicht. In seinem Fall ist sogar er der Hauptverantwortliche - meist zu 100 % - da er durch nichts und niemanden beeinflussbar ist, was sich daran zeigt, dass immer wieder das Gleiche geschieht. Einsicht und Veränderung gibt es bei ihm nicht. Von Psychopathen ist keine Einsicht zu erwarten. Otto Kernberg: „Das Monster wandert zu neuen Ufern, ändert sich was?“ Wir Anderen lernen aus unseren Fehlern und versuchen diese, künftig zu vermeiden, um nicht von vornherein schon wieder eine Be-ziehung zum Scheitern zu führen. Nicht so der Psychopath. Denn die gesamte Last der Beziehungsverantwortung trägt aus seiner Sicht der jeweils Andere. Wenn das Leben so ein-fach wäre, wie der Psychopath es sich macht, dann gäbe es nirgends Verantwortung im zwischenmenschlichen Bereich. Jeder könnte nach Lust und Laune wüten, verletzen und zerstören. Wer wir wirklich sind, erfahren wir durch unsere

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nahen Beziehungen. Denn dort fallen alle Masken. Unter der blank polierten Oberfläche zeigt sich das wahre Selbst. Unser Selbstbetrug lässt sich nicht mehr aufrecht erhalten. Früher oder später wirst du feststellen, dass eine Beziehung mit einem Psychopathen höchst einseitig verläuft, dass fer-ner sämtliche Konflikte ungelöst bleiben und dass du dich austauschbar fühlst wie ein Objekt. Dann ist es an der Zeit, zu gehen. Schau dir an, was der Psychopath aus dir gemacht hat, wie er dich in alledem, was du selbst bist, wenn du es nicht für ihn bist, abwertet und warum. Das hat, wie du he-rausfinden wirst, nicht das Geringste mit dir zu tun. Psycho-pathen versuchen, deine Selbstliebe zu zerstören und sich alles von dir anzueignen, was ihnen nützlich ist. Den “Rest” werfen sie achtlos fort. Oder sie negieren ihn, weil sie damit nichts anfangen können. Wer keine eigene Identität hat, gönnt auch keinem anderen Menschen ein Eigenleben. Denn das, was du bist, entzieht sich seinem Einflussbereich. Wer sich mit dem Wesen eines Psychopathen näher beschäftigt, lernt, ihn einzuschätzen und sein Handlungsrepertoire zu überschauen. Es geschieht immer das Gleiche. Sein Verhal-ten folgt einem festen und starren Muster und wirkt nur auf den ersten Blick komplex.

Psychopathen sind Wesen, die alles falsch machen, was man im Umgang mit seinen Mitmenschen nur falsch machen kann.

Sie tauschen Menschen aus wie Objekte. Psychopathen fehlen sämtliche Mittel der Liebe, die uns Anderen stabile und sichere, verlässliche zwischenmenschliche Beziehungen schaffen. Psycho-pathen sind starre, unnachgiebige Konstrukte. Niemals liegen die Ursachen für ihre Beziehungsprobleme bei ihnen. Ein- Sicht liegt ihnen fern. Sie sind das Eichmaß dessen, was richtig und falsch ist und geben dir das Gefühl, nichts richtig zu machen, bis du ihnen

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auf die Schliche kommst. Beziehungen mit Psychopathen, in denen nur einer alles mitbringt, was beziehungsfähig macht, bleiben ein-seitig und daher leer. Im Laufe der Zeit wird alles übersichtlich, vorhersehbar und langweilig, denn einer gibt- einer nimmt, einer zeigt- einer verbirgt, einer sucht nach Lösungen- einer sperrt sich dagegen. Im gemeinsamen Leerlauf kommt nur derjenige voran, der alles gibt, alles zeigt und alles zu lösen versucht, also der Nicht- Psychopath.

Man kann nicht einen Menschen lieben und einem anderen nach dem Glück trachten oder übel nachreden. Siehe Kapitel Rufmord. Man kann nicht einen Menschen lieben und mit einem anderen im offenen Konflikt verharren. Das widerspricht der Harmonie der Liebe. Der Psychopath will mit seinen destruktiven Mitteln errei-chen, was nur die konstruktive Liebe langfristig erreicht: er will geliebt, geachtet und anerkannt werden, ohne das alles selbst zu geben. Im Gegenteil: „Ein Psychopath nimmt und gibt im Gegen-zug Chaos.“ Da wir ernten, was wir gesät haben, erntet er, der Täuschende immer wieder Ent- Täuschung. Der Psychopath ist ein Meister der Zerstörung, die ihm von außen niemand ansieht. Sie zeigt sich primär in seinen nahen Beziehungen. Er kennt sich sehr gut aus mit seelischer Gewalt wie z.B. „emotionale Erpressung.“ Er beherrscht die Kunst, mit einem einzigen Schlag zu zerstören. Er verletzt deine Persönlichkeitsgrenzen (Rechte) massiv, stellt dich vor Anderen in deinen (angeblichen) Schwächen bloß und/oder verleumdet dich, weil er nicht anders kann als zu zerstö-ren, bedingt durch das Phänomen der „projektiven Idenfikation.“ Nennst du die perverse Gewalt beim Namen, bürdet er dir auch noch die Verantwortung für sein destruktives Verhalten auf oder er windet sich, wie er nur kann, um das Offensichtliche abzustrei-ten - dass er seine Fehler auf andere projeziiert und dort sadis-tisch bekämpft: „ ... er projeziiert seine Wahrnehmungsstörungen auf andere und liest sie dort wieder heraus!“ Da er vor Anderen die Fassade wahrt, auf die du einst selbst hereingefallen bist, dau-ert es lange, bis du seine extreme Gewalt beweisen kannst. Sie

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zeigt sich allerdings mit Macht, wenn du es wagst, dich von ihm zu trennen, bevor er mit dir fertig ist und sich ein neues Opfer gesucht hat. Fledermaus, Johannes Strauss: „Erst kratz ich ihm die Augen aus, dann lass ich mich von ihm scheiden.“ Um den dann wütenden Hass eines Psychopathen zu verstehen, der offen ans Tageslicht tritt, müssen wir uns sein nicht vorhandenes Innenle-ben näher ansehen: da er keine eigene Substanz hat, lebte er von deiner. In dem Moment, in dem du eine klare Grenze ziehst, um deine Substanz für dich zu behalten, fällt er in seine eigene Leere, fühlt sich bedroht, vernichtet und zerstört, weshalb er dich bedroht, mit all seinen Mitteln vernichten und zerstören will, sei es nun durch Verleumdung, Rufmord oder andere Schäden, die er dir zufügt. Es geht ihm darum, deine Existenz (deinen Leumund, deinen Ruf, deine Beziehungen zu Anderen) zu zerstören. Das hat er zwar auch zuvor schon versucht, aber immer nur dosiert, weil er dich ja noch brauchte, um von dir zu zehren. Nun, da du dich abgegrenzt hast, erhältst du eine Überdosis an Zerstörung- auch durch Andere.

Denn ein cleverer Psychopath hat längst Verbündete, bis du dir der Tatsache gewahr wirst, dass die Gewalt, von der du dich eigentlich getrennt hast, dich nochmals massiv trifft. Bedenke: einem Psychopathen geht es niemals um dich. Andere Menschen sind ihm völlig egal. Er benutzt sie nur, um seine Ziele zu er-reichen. Das erkennen früher oder später auch jene, die er als Waffen in seinem Krieg gegen dich verheizt. Mitunter ist er selbst schon gar nicht mehr im Umfeld, sondern lässt Andere seinen zer-störerischen Job für sich verrichten und zieht die Fäden aus der Ferne. Die innere Einöde des Psychopathen überträgt sich auch auf sein nahes Umfeld. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, warum Psychopathen gerne sehr viel im Außen unternehmen. Ihre leere Hülle erhält dort kurzzeitig Füllung. Es sind zum Glück nur drei Psychopathen, die einem identischen Muster folgten: Verführung/mein Mitleid erregen durch ihren Opferstatus, Ein-fangen und Abhängigkeit schaffen aus ihrer eigenen Abhängigkeit

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heraus, Auswringen, Benutzen, einseitiges Aussaugen, Trotz/Wut/Enttäuschung bei Fehlkalkulation (wenn sie nicht erhielten, was sie erwarteten). Da Psychopathen für nichts und niemandem im Zwischenmenschlichen Verantwortung übernehmen, fordern sie uns dazu heraus, das zu tun.

Und ein Teil dieser Verantwortung beruht darauf, uns selbst und unsere Kinder vor

ihnen zu schützen.

Borderline-Schizophrenie hat mit einer Persönlichkeitsspaltung nichts zu tun. In der feingeweblichen Untersuchung von Hirnge-webe ist teilweise ein Mangel an Nervenverbindungen im Bereich der Amygdala, des Hippocampus und der frontalen Hirnregionen nachzuweisen. Das in der Familie herrschende Kommunikations-Klima (Expressed-Emotion-Theory) hat darauf einen großen Ein-fluss. Die Endstation für das Kind ist eine messbare Abnahme des Volumens bestimmter Regionen im limbischen System und Frontal-hirn. New York. Otto Kernberg: «Obwohl sexueller Missbrauch in der Geschichte mancher Borderline-Patienten eine Rolle spielt, so stimmen wir doch mit jenen Forschern überein, die gerade in der Vernachlässigung, Gleichgültigkeit und Empathiemängel seitens der Bezugspersonen Faktoren mit verheerenden Auswirkungen auf die neuronale Gehirn-Entwicklung des Kindes sehen.“

Krankheitsbedingt können Borderliner keine Kommunikation Entschlüsseln. Zeigt man ihnen Bilder, verlieren sie sich in den Bilder: „Vermeiden Sie Bildsprache bei Borderliner ... konfron-tieren Sie ihn „massiv“ mit seinenSpaltungensphänomenen, sowie seinen pervers paranoiden Projektionen. Nehmen Sie ja kein Blatt vor den Mund.“ Ein Borderliner erkennt erst dann dass er „krank“ ist, wenn er sein Chaos aufzuräumen hat. Die Zeugen haben dafür zu sorgen, dass er das auch tut.

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Perverse Sadisten. Die Masken der Niedertracht.

Freud: „Das Deckblatt verkehrt sich.“ Charakterisch ist, daß sich in der Nähe dieser Perversen alles umzukehren scheint (daher „pervers“).

„Verleumdende

oder beleidig

ende

Aussagen sofo

rt aufschreib

en! Im

genauen Wortlaut

: samt Datum,

Anlass und Namen der

Zeugen“, ...

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Marie-France Hirigoyen: „Das Verhalten von Psychopa-then ist exakt vorausberechenbar.“ Es sieht nur auf den ersten Blick etwas komplex aus.

Für Leute in sozialen / ethischen Berufen ist diesesBuch von Hirogion ein absolutes Muss!

Die Masken der Niedertracht.

Das Buch wendet sich ausdrücklich an die Opfer von malignen Narzissten, Borderlinern, Psychopathen und von Menschen mit einer antisozialen Persönlich-keitsstörung. Die Autorin sagt präzise voraus, wie sich ein pathologischer Narzißt verhält, wenn sein Opfer nicht mehr mitspielt... und selbst dann geht es noch weiter und zieht Kreise, wie wir im Rufmord, Mobbing, in der Verleumgung und der sozialen Ächtung erfahren haben. Denn ein maskierter Täter ist ein Meister der Manipulation. Die Autorin enttarnt maskierte Täter als Wiederholungstäter, Unbelehrbare und Unverbesserli-che. Wenn alles an das Tageslicht kommt, wird dem Opfer noch ein schlechtes Gewissen eingeredet - oder es wird im schlimmsten Fall als der Täter dargestellt ! Für alle aussenstehenden die Schwierigkeiten haben solche ungeheuerlichen Vorgänge nachzuvollziehen ist dieses Buch pflichtlektüre.

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Die größte Angst eines jeden Psychopathen ist es, erkannt zu werden.

Internet: „Durch dieses Buch habe ich erstmals über-haupt verstanden was ein Soziopath ist. Ich dachte bisher „Psychopathen“ sind die, die mit Kettensäge Massaker veranstalten und Neugeborene in Blumenkästen beerdigen. Dem ist nicht so! Internet: „Bei der Lektüre dieses Buches sind mir teilweise ganze Kronleuchter aufgegangen. Um es gleich vorneweg zu sagen: Dieses Buch ist fulminant!“ Hare: „Im Widerspruch zu den Idealen gesunder Menschen haben Psychopathen das Gefühl, dass das Nichteinhalten von Ver-sprechen und Vereinbarungen normales Verhalten ist.” Lügen sind für Psychopathen ebenfalls das Selbstverständlichste der Welt. Lügen gehören bei Psychopathen zum „Lebenstil“ mit dazu: “Ich bring den Bericht bis morgen vorbei!” Zwar weiß man, dass man ausgenutzt wird, denn im einen Fall merkt man, dass der Bericht auch nach drei Wochen noch nicht weitergegeben wurde und im anderen Fall, dass er noch nichteinmal zur Kenntnis genommen wurde, doch beim nächsten Mal läuft wieder der gleiche Mechanismus ab.” Hare: „Von Psychopathen ist keine Einsicht zu erwarten!“ Sie haben schlichtweg kein Gewissen. Psychopathen fehlt ein genetischer (neuronal bedingt) Sinn für Reue oder Ein-fühlungsvermögen, und dieses Defizit lässt sich durch einen Gehirn-Scan (Hirnszintigraphie) nachweisen!

PSYCHOGRAMM EINES TÄTERS

Dieses Buch war für mich der Auslöser entgültig eine langjährige leidvolle Beziehung zu einem Psychiater zu beenden. Durch das Lesen des Buches habe ich erkannt, dass nicht ich diejenige bin die krank und destabilisiert ist, sondern er ein Kranker ist. Internet: „Die Masken der Nie-

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dertracht“ von Marie-France Hirigoyen halte ich für eines der wichtigsten psychologischen Aufklärungsbücher der letzten Jahrzehnte. Sollten Sie in ihrem Umfeld mit einem so genannten narzisstischen Perversen zu tun haben, geben Sie ihm keine Chance, Sie oder Ihre Kinder drangsalieren zu können und den überbordenden Machttrieb an ihnen auslebt. Den Aggressor benennt die Therapeutin als narzisstischen Perversen. Ein solch gestrickter Aggressor verweigert stets die unmittelbare Kommunikation, um aus dem Hinterhalt an-zugreifen. Werden direkte Fragen gestellt, weichen Perverse aus. Diese Form der Nichtkommunikation findet sich auf allen Äußerungsebenen.

Täter- Opfer Umkehr.Marie-France Hirigoyen möchte mit ihrem Buch bei der

„Demaskierung“ der Niedertracht helfen - gegen „seeli-sche Gewalt im Alltag“. Die Gesamtproblematik ist nichts weiter als eine Täter-Opfer-Umkehr! „Täter“ sind nach der Definition der Autorin „narzißtisch Perverse“, die ihr eigenes Defizit an Lebenstüchtigkeit ihren „Opfern“ aus-saugen, gewissermaßen eine Art psychischer Vampirismus. Comment: „Erst beim Lesen dieses Buches wurde mir das starre Verhaltensmuster narzisstisch Perverser klar. Wenn Du denkst, sie lägen am Boden, holen sie noch immer zu Schlägen in Deine Herzgegend aus - dann erst recht. Sie handeln vielleicht nicht unbedingt bewusst, jedoch können sie nichts anderes als aus ihrer eigenen Zerstörung heraus zu zerstören.“

Das Buch ist eine Anleitung zum Zusammenlegen eines Puzzles, dessen bösartige Teile man längst fassungslos und ungläubig in den Händen hält. Die Autorin schreibt leidenschaftlich, mitreißend. Sie ist gnadenlos und lässt keine Chance auf Versöhnung. Es ist erschreckend, wie viel

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negative Energie manche Menschen in die Zerstörung Ande-rer investieren, aus der Unfähigkeit heraus, sich selbst zu analysieren. Man ist machtlos den Spielchen ausgeliefert. Ein sehr erklärendes Werk, welches Opfern aufzeigt, dass sie selbst keine Schuld tragen. Die Worte, die die äusserst kompetente Autorin findet, treffen so präzise und wirkungs-voll „ins Schwarze“, daß einem evtl. betroffenen Leser mehr als nur die Augen geöffnet werden. Besser und plastischer kann man einem Opfer perverser seelischer Gewalt das Schlamassel in dem er/sie steckt gar nicht bewußt machen. Wer so etwas schon einmal am eigenen Leibe miterlebt hat fängt an, das Unfassbare letztendlich zu verstehen. Perverse Narzissten sind keine Menschen sondern gleichen eher seelen- und gewissenlosen, gefährlichen Zombies, vor denen man sich unbedingt schützen muss. Die Autorin, Psy-choanalytikerin und Kriminologin, beschreibt hier für Laien leicht verständlich, das Phänomen des narzisstisch perver-sen Aggressors perfekt. Charakterisch ist u.a., daß sich in der Nähe dieser Personen alles umzukehren scheint (daher „pervers“). Die Opfer erscheinen als schuldig, als Täter mit-unter, während die Täter scheinbar „im Recht“ sind. Freud: “Das Deckblatt verkehrt sich.” Der Originaltitel lautet: „Le harcèlement morale“, was einen Hinweis darauf liefert, daß hier eine „Belästigung“ stattfindet, die ähnlich wie die emo-tionale Erpressung Gefühle benutzt, moralische Grundsätze für eigene Zwecke zu mißbrauchen.

Dieses Buch ist ein MUSS für Menschen, mit moralischen und ehtischen Werten, die sich vor „perversen Manipula-tionen“ in unserer heutigen Gesellschaft schützen müssen und wollen! Anfänglich irritierte mich die Verwendung der Begriffe Perversion und Perverser, doch beschreiben sie letztlich jene Menschen und ihr andere mißbrauchendes Verhalten treffend. Marie-France Hirigoyen verdeutlicht, dass diese perverser Narzißten ihre sadistischen Neigungen

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an ihren Partnern, Kindern, aber auch an ihren Freunden ausleben. Hirigoyen versucht die Betroffenen zu ermutigen ihrer eigenen Wahrnehmung zu trauen und sich zur Wehr zu setzen. Die Perversen verstehen ihr Handwerk so perfekt, daß die Umwelt nichts davon mitbekommt und wenn, dann können sie in Blitzesschnelle die Situation so darstellen, daß sie gegen das Opfer spricht und oft sogar noch alles um-drehen, so daß sie als Opfer des von ihnen Angegriffenen erscheinen. Sobald ein Opfer widersteht und versucht sich aufzulehnen, weicht die Böswilligkeit einer erklärten Feind-schaft. Nun beginnt die Phase der seelischen Zerstörung, die man als Psychoterror bezeichnen kann. Das Opfer versteht in der Regel zunächst nicht, was geschieht und fühlt sich allein, angesichts der Aggression. Wie immer unter perver-sen Verhältnissen herrschen Feigheit und Entgegenkommen in der Umgebung, die ihrerseits fürchtet Zielscheibe des Ag-gressors zu werden. Perverse Manipulatoren ertragen nicht den geringsten Widerspruch.

Feigheit. Man verweigert die Kommunikation. Konfliktlösungen setzen Kommunikation voraus, die der

Borderline-Psychopath in der Regel „aussitzt!“ Er stellt sich auf „merkbefreit.“ Vorher noch „Stammtischredner“ wird er zum „Sprachbehinderten.“ Die typische Kommuni-kation der Perversen beschreibt Marie-France Hirigoyen in ihrem Buch: „Die Masken der Niedertracht“ - „Nichts wird benannt, alles bleibt unausgesprochen.“ „Man verweigert den Dialog“, wobei sie von der »Illusion der Kommunikation.“ Dafür bedient sich der Aggressor einer einfachen Methode: „die unmittelbare Kommunikation verweigern.“ Der Perver-se versucht damit den Konflikt zu umgehen, seine Opfer dahin zu drängen, dass es gegen ihn vorgeht, um es dann als bösartig anzuschwärzen: „Hilfe, ich werde vergewal-tigt.“ Projektive Identifikation: „Er möchte so seine eigene

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Boshaftigkeit zum Normalzustand erheben“ indem er sein Chaos spaltet, was ihm (paranoid) ermöglicht, sich als Opfer darzustellen. Ein Borderliner (Psychopath) bringt „erstaun-liche“ Gewandtheit hervor, sobald im Alltag oder während der Behandlung Vorstellungen angesprochen werden, die ihm «gefährlich» werden können. Der Borderliner wehrt sich gegen Aufklärung (Wahrheit) und dort, wo er diese Wehr nicht über hysterisch-affektive Mittel (fight - Kampf, flight - Flucht, freeze - Erstarren) abzuwehren vermag, verwen-det es freizügig jede nur irgendwie verfügbare Phantasie-Quelle. Was ein Nicht-Borderliner als Lüge ansieht, ist für den Borderliner Notwehr. Gleichzeitig beginnt der Partner oder / und Therapeut aber Fragen zu stellen und genau an diesem Punkt treffen die Welten der Wahrnehmung des Borderliners und des Nicht-Borderliners aufeinander. Aber er sieht nicht sein eigenes Versagen, sondern er empfindet die Fragen des Partners (Therapeuten) als Bedrohung und greift (schizotypisch) zur Flucht. Im Kapitel „Die perverse Beziehung und die Protagonisten“ zeigt die Autorin, dass der Aggressor, wenn es für ihn eng wird, die unmittelbare Kommunikation verweigert: „Werden direkte Fragen gestellt, weichen Perverse aus.“ Diese Form der Nichtkommunikation findet sich auf allen Äußerungsebenen. Lüge, Verachtung, auch der Gebrauch von Paradoxen (double binds), das Her-absetzen, (Kernberg - Entwertung), das Trennen (Spalten) um besser herrschen zu können.

Unfassbare Unlogik vs. Heuchelei.

Internet: „In zwei Sätzen widerspricht sie sich 8 x und man denkt man wird irre!“ Die unfassbare Unlogik von „Schizophrenen“„ beschrieb schon Watzlawick. Die Doppelbindungstheorie (double bind) beschreibt pradoxe (widersprüchliche) Botschaften und deren Auswirkungen.

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Man kann sich also vorstellen, in welchem Zustand sich das neuronale System eines Kindes (oder Partners) befinden muss, das mehrere Jahre lang täglich solche „double binds“ durchzustehen hatte. Insbesondere dann, wenn ein Konflikt auf bewusster Ebene als „nicht vorhanden“ dargestellt, ge-leugnet, oder versucht wird diesen nicht „offenkundig“ wer-den zu lassen oder der auf der bewussten Ebene mitgeteilte Informationsanteil deckt sich nicht mit dem objektiv vorhan-denen Sachverhalt. Eine paradoxe Informationsübermittlung wird umgangssprachlich als Heuchelei bezeichnet! Münch-ner Merkur über das Buch: Die Masken der Niedertracht“ - Für alle Außenstehenden, die Schwierigkeiten haben, so ungeheuerliche Vorgänge nachzuvollziehen, ist dieses Buch einfach Pflichtlektüre.“

Das Rufmord Entlarvungsexperiment. Kommunikation unter Kontrolle.

Es wurden über mehrere Sitzungen aus der vorliegenden Email-Korrespondenz und diversen Briefen die einzelnen ma-nipulativen Hakenschläge genau analysiert und herausgear-beitet, bis schließlich ein Modell entstand, wie in etwa der anscheinend immer gleiche, perverse Verlauf ist. Dann habe ich die Kommunikation unter Aufsicht wieder aufgenommen. Und tatsächlich: Es wurden wirklich exakt die gleichen, vo-rausgesagten und deutlich perversen Schachzüge gemacht, ich konnte es nicht fassen! Selbst die Zeiten zwischen einer wohlwollenden Nachricht, dann einer offen aggressiven und dann, der entscheidende Manipulationsschritt, einer schein-bar Einsichtigen, die aber eben genau der eigentliche Haken war, denn genau hier war auf raffinierte (und eben: per-verse) Weise die Abwertung versteckt, genau hier wurde der Selbstzweifel installiert, selbst die zeitlichen Verläufe: „Genau so wie vorausgesagt!“ Und Gott sei Dank gibt es

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dieses Buch von einer ernstzunehmenden Kriminologin, Victi-mologin und Psychologin, ein Schwergewicht wie es scheint. Das Ganze hat mich mit einem äußerst erfahrenen Coach fast 2000 Euro gekostet. Denn auch da hat die gute Autorin sicher recht: „Wenn Sie zu einem normalen Seelenklempner gehen, dann will der unbedingt Ihre undichte Stelle finden. Und niemals bekommen Sie das, was die Autorin völlig kor-rekt für notwendig hält: Die EMPATHIE, DIE DEM OPFER GEBÜHRT.“ Im Kapitel „Die perverse Beziehung und die Protagonisten“ zeigt die Autorin, dass es dem Aggressor stets darum geht zunächst zu verführen, (einzulullen), anschließend zu beeinflussen (manipulieren), schließlich die Macht zu ergreifen und dem anderen damit jegliche Freiheit zu nehmen. Dabei entwickelt sich die perverse Verführung, indem man die Beschützerinstinkte des anderen ausnützt. Man versucht die Wünsche des anderen auszuschalten und all seine Eigentümlichkeiten zu beseitigen.

Martha Stout. Der Soziopath von Nebenan.Martha Stout: Ein Soziopath ist ein Mensch, der nicht nur

lügt, sondern für den das Lügen zu seinem Lebenstil gehört. Er oder sie ist eine Person, die keine Reue kennt – egal, was sie auch verbrochen hat. Es gibt sicher narzisstisch veranlag-te Menschen, die den ein oder anderen soziopathischen Zug besitzen und Soziopathen, die auch teilweise narzisstisch sind. Wo ich aber eine ganz klare Linie ziehe – was ich auch in meinem Buch versuche – ist beim Gewissen. Soziopathen haben schlichtweg keines. Es gibt außerdem keine andere klinisch feststellbare Persönlichkeitsstörung, bei der es nicht zu einem wie auch immer gearteten Unwohlsein kommt. So-ziopathen stört ihre Erkrankung nicht – ihnen ist sie nur selten überhaupt bewusst. Damit sind Soziopathen auch eine Patientengruppe, bei denen der Behandelnde sich eingeste-

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hen muss, dass er fast keine Möglichkeit hat, gegen die Störung vorzugehen. Ganz einfach zusammengefasst: Wenn man kein Gewissen hat, kann man es auch nicht nachträglich wiederherstellen. Psychopathen haben große Schwierigkei-ten damit, verbales und nichtverbales, zu verarbeiten. Sie neigen dazu, die emotionale Bedeutung von Vorkommnissen durcheinander zu bringen, und das Wichtigste: Diese Defizite werden bei einem Gehirn-Scan (Hirnszintigraphie) sichtbar! Psychopathen sind unfähig, authentische, tiefe Emotionen zu fühlen. In der Tat hat sich dies bei Gehirn-Scans an Psychopathen gezeigt, welche von Robert Hare, einem ka-nadischen Psychologen durchgeführt wurden. Er legte zwei Kontrollgruppen jeweils zwei verschiedene Wortgruppen vor, eine Wortgruppe mit neutralen Worten ohne emotionale Assoziationen und eine mit emotional geladenen Worten. In der nicht-psychopathischen Kontrollgruppe leuchteten ver-schiedene Bereiche des Gehirns auf, während die Psycho-pathen beide Wortgruppen im gleichen Bereich des Gehirns verarbeiteten. Sie hatten solange keine emotionale Reaktion, bis sie intellektuell beschlossen, dass es besser wäre, eine zu haben, und dann brachten sie eine emotionale Reaktion hervor, nur zur Schau. Ein Psychopath ist exakt das: gewis-senlos. Das Wichtigste, was hierbei nicht vergessen werden sollte, ist, dass dieses fehlende Gewissen hinter einer Maske der Normalität verborgen ist, welche oft so überzeugend ist, dass selbst Experten in die Irre geführt werden. Psycho-pathen fehlt ein Sinn für Reue oder Einfühlungsvermögen gegenüber anderen. Sie sind außerdem unverantwortlich. Nichts ist jemals ihre Schuld; es gibt immer jemand anderen oder die Welt im Allgemeinen. Sie scheinen auch eine ge-ringe Vorstellung von Vergangenheit oder Zukunft zu haben und leben gänzlich für ihre augenblicklichen Bedürfnisse und Wünsche. Wenn wir anfangen, uns im Netz des Psycho-pathen zu verfangen, verschlechtert sich unsere Fähigkeit zu denken, sie wird trübe. Es scheint, als verzaubere er uns

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auf eine gewisse Art. Erst später, wenn wir uns nicht mehr in seiner Gegenwart befinden, außerhalb seines Bannkreises, kehrt die Klarheit der Gedanken zu uns zurück und wir fragen uns, wie es dazu gekommen ist, dass wir nicht in der Lage waren, etwas zu erwidern oder dem, was er getan hat, entgegenzuwirken.

Internet: „Weißt Du überhaupt, was ein Soziopath bzw. Psychopath ist? Das ist nämlich ein und dasselbe. Psychopa-then haben keine Gefühle, kein Gewissen und empfinden keine Reue. Man kann die schnell mit Borderlinern und Antisozialen Persönlichkeiten verwechseln und mir ist schon alles in die Richtung untergekommen. Wichtiges Merkmal ist, daß er nicht lernt, bzw. nicht lernen kann, ein Hauptdefekt. Diskutie-ren bringt nichts!“ Stout: Wenn sich ein Psychopath tatsäch-lich in Therapie befindet, ist das eine eher mechanische Sache, normale Therapieformen greifen kaum. Es geht darum, das Verhalten zu kontrollieren. Soziopathen werden ganz anders motiviert als normale Menschen. Es hat etwas Erzieherisches: „Wenn Du das machst, gehst Du ins Gefängnis“ oder „Das Verhalten hat diese materiellen Konsequenzen für Dich“. Es geht um sehr, sehr einfache, grundlegende Dinge – A folgt auf B, wie ein Lehrer vor kleinen Kindern. Ich habe mich ein-mal mit einem Mann unterhalten, der ein Programm für Men-schen leitet, die wegen Alkohol am Steuer mehrfach verhaftet wurden. Ihm wurde irgendwann klar, dass sich darunter viele Soziopathen befanden. Er stellte seinen Ansatz daraufhin um: Früher versuchte er den Leuten zu erklären, dass sie ande-ren Menschen durch ihr Verhalten Schaden zufügen oder sie sogar töten könnten. Es stellte sich aber heraus, dass das diesen Delinquenten ziemlich egal war. Inzwischen erzählt er seinen Kandidaten einfach die kalten, harten Fakten: Sie werden jedes Mal verhaftet, verlieren ihren Führerschein, sie werden nicht mehr mobil sein und so weiter. Das war die ein-zige Chance, ihr Verhalten zu ändern.

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Mangel an Reue und Schuldbewusstsein.Psychopathen sind oft hinterlistig und manipulativ, Natur-Talente im Lügen und Täuschen. Ertappt oder mit der Wahrheit konfrontiert, reagieren sie nur selten ratlos oder verlegen, wie andere Menschen. Sie ändern einfach ihre Geschichte oder versuchen die Umstände so darzustellen, wenn nicht gar neu zu erfinden, dass sie zu ihrer alten Lüge passen. Das führt natürlich zu widersprüchlichen Aussagen und verwirrt – souverän dargeboten – den Zuhörer gründlich. Manchmal hat man sogar den Eindruck, dass Psychopathen unbewusst, gleichsam automatisch lügen. Da es ihnen zudem völlig gleichgültig ist, ob sie ertappt werden oder nicht, hat diese Strategie etwas für sich. Typisch ist auch hier ein auffälliger Mangel an Reue oder gar Schuldbewusstsein. Das Desinteresse, das sie selbst bei verheerenden Auswirkungen ihres Verhaltens äußern, ist so erstaunlich wie betrüblich. Was immer sie tun, es berührt sie emotional kaum oder gar nicht. Das Fehlen von Reue oder Schuldbewusstsein bei Psychopathen geht einher mit einer erstaunlichen Fähigkeit, ihr Verhalten zu rechtfertigen, warnt Prof. Dr. R. D. Hare. Da aber selbst der einfältigste

Wichtigstes Instrument der perversen Täter ist die soziale Isolation des Opfers sowie die Insze-nierung eines Trugbildes in der Öffentlichkeit.

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Psychopath doch irgendwie lernfähig ist, wenn er nur oft und konsequent genug dazu gezwungen wird, z. B. von begutachtenden oder therapeutisch tätigen Psychiatern häufen sich in diesen Fällen auch verlogene Hinweise auf Erinnerungslücken, Gedächtnis- schwund, Blackouts. Der Gipfel ist allerdings die kühne Verdrehung der Tatsachen: Der Psychopath als das eigentliche, das wahres Opfer. Der Psychopath unterscheidet letztlich auch nicht zwischen den Leiden von Freunden, nahen Angehörigen sowie fremden Menschen. Wenn sich eine gewisse Bindung an Partner oder Kinder aufbaut, dann nur im Sinne von „menschliche Besitztümer“, die zu tun haben, was man wünscht.

Das mangelhafte Einfühlungsvermögen in die Gefühlswelt anderer ist eines der unfassbarsten Phänomene der Psychopathie.

Wie denken und fühlen Psychopathen über sich und andere? Das war das Thema bisher. Wie aber ist ihr Lebensstil? Er ist – kurz gefasst – durchgehend labil, ziellos und durch banale, aber ungeheuerliche Verstöße gegen Normen und Erwartungen gekennzeichnet, fasst es R. D. Hare zusammen. In der Tat verbringen Psychopathen nur wenig Zeit damit, die Vor- und Nach- teile einer bestimmten Handlungsweise abzuwägen und vor allem ihre möglichen Konsequenzen zu bedenken.Gewissenlose Psychopathen neigen dazu, in den Tag hinein zu leben und ihre Pläne oft zu ändern, meist ohne selber zu wissen, warum, ob sinnvoll oder nicht. Sie denken wenig über die Zukunft nach und machen sich erst recht keine Sorgen darüber.

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Unbeherrschtheftige Reaktionen Diese Psychopathen sind unbeherrscht, neigen zu heftigen Reaktionen auf vermeintliche Beleidigungen oder Herabsetzungen; und alles aus einer momentanen Laune heraus. Die meisten Menschen können sich, selbst wenn sie aggressiv reagieren wollen, doch noch zusammenreißen. Bei Psychopathen sind diese hemmenden Mechanismen nur schwach ausgeprägt. Sie sind häufig ungeduldig, aufbrausend, neigen dazu, Frustrationen und Kritik mit verbalen Attacken, Drohungen zu kontern. Die kleinste Provokation genügt.

Sie sind gleich beleidigt und werden wegen Lächerlichkeiten wütend oder aggressiv.

. Und dann tun sie so, als ob nichts Ungewöhnliches passiert wäre. Die anderen aber haben sehr wohl registriert: „Vorsicht, mit dem ist nicht gut Kirschen essen“. Wenn man aber Psychopathen darauf anspricht, sind sie eher überrascht, dass man so über sie denkt. Manchmal scheinen gewissenlose Psychopathen auch einen Wutausbruch zu inszenieren und wissen damit genau, was sie tun.

In der Tat sind Psychopathen sehr effektiv darin, sich mit ungeteilter Aufmerksamkeit auf Dinge zu konzentrieren, die sie im Augenblick am meisten interessieren und dafür andere Aspekte zu ignorieren. Bildhaft gesprochen gleichsam der grelle Licht-

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Ausschnitt eines Suchscheinwerfers, bei dem es rechts und links dunkel bleibt. Andere Vergleiche beziehen sich auf die Konzentration eines Raubtieres während des Beutezugs: Alle Sinne sind auf das Opfer und seine rasche Überrumpelung gerichtet, rechts, links und hinten ist alles förmlich ausgeblendet. Psychopathen verfolgen ihr Ziel ohne Rücksicht auf andere. Dazu gehören Fremdgehen, finanzielle oder emotionale Vernachlässigung von Familienmitgliedern, um nur einige wenige aus dem Erfahrungsgut des forensischen Psychologen zu nennen.

Verleumdung und Mobbing. Niemand hat das Recht, Dir Gewalt (Rufmord) anzutun

und Deine Persönlichkeitsrechte zu verletzen. Das ist pure Selbstjustiz des Täters und im höchsten Masse ethisch - moralisch verwerflich und rechtlich zu ahnden: Verleumdung, Rufschädigung.“ Jedoch gibt es Menschen, die einen anderen tatsächlich durch fortgesetzte Verleumdungen vernichten, was man mit Fug und Recht „psychischen“ Mord nennen kann. Besonders tückisch und pervers ist das entfremdete Moralempfinden der Täter. Ja, sie gehen so gar so weit, dass sie dem Opfer aufgrund persönlich empfundener (wahnge-störter) Schuldhaftigkeit jegliches Persönlichkeitsrecht ab-sprechen, und sich selbst als Vollstrecker des Rechts sehen, (archaische Selbstjustiz) und damit ihre sadistisch-perversen Bestrafungen vor sich selbst legitimieren! Der Täter fühlt sich damit immer (paranoid) im Recht! Im Grunde ist es jedoch nichts weiter als ein Prozess derer psychologischen Zerstörungswut (Mobbing). Die Methodik beruht auf einer Stress-programmierung des Opfers mit Hilfe von Verleum-dung, wie z.B. böswilligen Behauptungen, Unterstellungen, Lügen, etc. Das Opfer eines Narzissten befindet sich in der

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Situation gelähmt zur Zielscheibe von absolutem Vernich-tungswillen geworden zu sein. Dass es eine solche Form skrupelloser Bosheit gibt, konnte ich mir vor dieser Erfah-rung nicht vorstellen. Auch nicht, daß es keine „Heilung“ für die Täter/in geben kann. Diese Form der Gewalt ist nicht justitiabel.

Identifikation mit dem Aggressor.Die Viktimologie, auch bekannt als Opferforschung, ist

eine Unterdisziplin der Kriminologie, die sich mit den Opfern befasst. Marie-France Hirigoyen. Ärztin, Psychoanalytike-rin, Viktimologin und Familientherapeutin. Seelische Gewalt im Alltag. Von jeher gab es Menschen ohne Skrupel, be-rechnend, manipulierend, Charmant wie George Clooney, verlogen wie Pinnocio. Eine besonders hinterhältige Vari-ante von / Rufmord Mobbing ist das gezielte Streuen von Unwahrheiten. ... amazon comment zum Buch: Anfangs dachte ich er sei ein Egozentriker, dann dachte ich, er sei ein Borderliner, dann ein Narzisst... aber durch dieses Buch und die detailierte Beschreibung der „narzißtischen Perversen“ und der Entwicklungsphasen einer solchen Be-ziehung, wurde mir klar, „wen“ ich hier vor mir hatte! VORSICHT, SIE SIND DIE PERFEKTEN SCHAUSPIELER!!! Alice Miller benutzt für diesen Menschentyp das Wort „Monster.“ Hirigoyen geht mit ihrem Buch: „Die Masken der Niedertracht“ einen Schritt weiter. Sie bezeichnet „Mons-ter“ als „perverse Sadisten!“ Leserin: „Es geht in ihrem Buch um eine seelisch gestörte Menschengruppe, der jedes soziale Verständnis fehlt (zu deutsch asozial), die kein Ge-fühlsleben besitzen und die in keinster Weise Schuld emp-finden können, die ohne jegliche Regung oder Mitleid skru-pel- und gewissenlos anderen Menschen zerstören können. Leserin: „Das Buch wendet sich ausdrücklich an die Opfer

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von malignen Narzissten, Psychopathen und von Menschen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung. Ursprünglich suchte ich nach dem Buch von Martha Stout „Der Sozio-path von nebenan“. Beim Stöbern durch diverse Rezensi-onen stieß ich auf den Querverweis zu den „Masken der Niedertracht“ von Marie-France Hirigoyen aber auch Alice Miller: „Du sollst nicht merken!“ Hirigoyen leistet wertvolle Aufklärungsarbeit, indem sie den Fokus auf das Umfeld richtet. Genau das ist nämlich etwas, was sonst fast nie-mand tut. Ich persönlich habe z.B weniger Probleme, mich gegen Mobber oder Narzisstisch Perverse zu wehren. Da habe ich genügend funktionierende Taktiken, um mich selbst zu schützen. Doch was ist, wenn in einer Gruppe (Firma, Nachbarschaft, Familie etc.) alle oder fast alle auf der Seite des Monsters stehen. Dann hast Du nicht den Hauch einer Chance. Du gehst kaputtt.

Das Problem sind also nicht Menschen mit schweren Persönlichkeitsstörungen son-dern ein Umfeld, die solche Menschen und ihr destruktives Verhalten schützen oder gar unterstützen.

Dazu hat Hirigoyen. viel geschrieben. Hier gibt es im übrigen auch andere weiterführende sehr gute Literatur, die sich z.B. mit dem Phänomen der „Identifikation mit dem Täter“ beschäftigt. Ich finde, Hirigoyen betreibt mit ihrem Buch wertvolle Aufklärungsarbeit und gibt Menschen Mut, die Fassaden und Masken einer zum Teil recht verlogenen Welt zu durchschauen. Richtigem Handeln geht immer erst VERSTEHEN voraus.

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Schauspieler, Blender.

Dritte lassen sich lange blenden von den verführeri-schen Masken des Täters mit der „weißen Weste“, doch irgendwann fällt der Täter mitsamt seinem Lügengerüst um. Wenn alles an das Tageslicht kommt, wird dem Opfer noch ein schlechtes Gewissen eingeredet - oder es wird im schlimmsten Fall als der Täter dargestellt ! Damit versuchen die echten Täter das Opfer zum Schweigen zu bringen ! Sich böse zu verhalten ist nichts Schlimmes. Wer sich böse verhält, aber zu Reue, Mitgefühl und Anteilnahme fähig ist, ist aus meiner Sicht als seelisch normal zu betrachten. Wer aber permanent böse ist, ist zwangsläufig auch unfähig, Schuld und Reue zu empfinden und auch Verantwortung zu übernehmen. Er ist für mich der eigentliche Kranke. Da der permanent „Böse“ sich selbst am meisten entfremdet ist, kann er auch am besten und wirkungsvollsten imitieren und heucheln. Er wird DAUERHAFT die Maske des Guten nach außen tragen (der zu keiner Zeit böse sein kann).

Gegenseitiges falsches Selbstbild.

Wer sich gegen Unrecht wehrt, indem er sich z.B. in einer Not-Situation -offenkundig- böse verhält, wird gegen die Vorgaben und Normen unserer Gesellschaft verstoßen und damit deren Groll auf sich ziehen. Um es noch einmal zu verdeutlichen: wer in dieser Gesellschaft als richtig und normal gelten will, muss das Gute permanent vorheucheln. Genau diese Heuchelei des Guten wird zwangsläufig das Böse im Menschen bewirken, weil Heuchelei eine Abkehr von unserem natürlichen Inneren guten Kern bedeutet. Da diese „Nur gut sein wollen Heuchler“ sich gegenseitig in ihrem falschen Selbstbild ständig bestätigen und unterstützen, gelingt es Ihnen auch nachhaltig, Täter-Opfer-Konstellatio-

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nen umzukehren. Damit schützen sie die Maske des angeb-lich Guten vor Demaskierung. Siehe Kernberg: „Dichotomoe unter sich.“

Vertuschen, verheimlichen.

Genau hier (beim gegenseitigen vertuschen) mache ich eine allgemeine Verlogenheit in unserer Gesellschaft aus. Diejeni-gen, die zwanghaft oder fanatisch das Gute herbeizusehnen und herbeizuzwingen suchen, haben meist auch den Kontakt zu sich selbst verloren und eine schwere Identidätsdiffusion. Nicht das Böse ist unser Problem, sondern die Heuchelei des Guten, die mehr Schaden anrichtet als irgendetwas sonst auf dieser Welt. Genau deswegen finde ich das Buch so wichtig weil es dazu beiträgt, das eigene Verhaftetsein in verlogene gesellschaftliche Prinzipien zu durchschauen (wenn man den Mut hat, dies auch so erkennen zu wollen).Internet: „Die Au-torin stellt sich als Psychotherapeutin und Viktimologin vor, wird dem dadurch erhobenen wissenschaftlichen Anspruch leider in so gar keiner Weise gerecht. Sie ist anscheinend in das Wort ‚pervers‘ verliebt, das sie von Anfang an mit gro-ßer Lust gebraucht. ‚Pervers‘ (dt: „abartig“, ) sind demnach etwa narzisstisch oder paranoid persönlichkeitsgestörte Menschen. Mit einer solchen Wertung eines kranken Patien-ten - egal wie sehr sein Umfeld darunter leidet - hat sich die Autorin von jeglicher Professionalität verabschiedet.

Sie haben leider NICHTS verstanden!

Absolut grauenhaft Ihre Rezension! Liest sich wie ein Plädoyer für Täter, Perverse und Soziopathen. Eine abso-lute Unverschämtheit und eine schallende Ohrfeige für alle Menschen die unter solchen Tätern fürchterlich gelitten haben. Sie haben leider NICHTS verstanden! Das es für

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diese kranken Menschen keine Heilung gibt, weil sie nicht an der Störung leiden, ergibt eine noch so mitfühlende und „professionelle“ Haltung keinen Sinn. Deshalb ist auch der Begriff „Patient“ dort fehl am Platz.

Scheinheilig.

Borderline-Schizophrenie wird Personen diagnostiziert, bei denen man »Störungen des Denkvermögens« festgestellt hat. Das sozial störende Verhalten wird explizit als irrational (schizophren) dargestellt: „Die erfunde Wirklichkeit ist die Wirklichkeit, die der Schizophrene aufgrund seine Geistesstö-rung für die reale Wirklichkeit hält.“ Abrundtiefe Verleug-nung der Realität. Borderline-Patienten neigen zum Lügen und zum Manipulieren ihrer Umwelt. Auf das, was sie aussa-gen, ist nach Auffassung der Bundesrichter ohne Klärung kein Verlass. Wichtigstes Moment für den Modus der hysterischen Konfliktverarbeitung ist es deshalb dass für einen äußeren Beobachter, die soziale Umgebung und den inneren Beobach-ter (das Über-Ich) ein Verhalten in Szene gesetzt wird, wo-durch die hysterische Persönlichkeit, für sich selbst und den anderen in einem anderen Licht erscheinen kann.

Die Wahrheit beginnt zu weit.

Wer sich schon einmal mit Literatur wie „Krankheit als Weg“ auseinandergesetzt hat oder mit Büchern über Kom-munikation innerhalb einer Partnerschaft, wie z. B. „Die Wahrheit beginnt zu zweit“, dem erscheint dieses Buch an vielen Stellen oft wie eine simple Wiederholung oder eine Inhaltsangabe der anderen Bücher. Wie die klinische Psychologin Dr. Harriet Braiker gleich zu Beginn ihres Bu-ches festhält, können bestimmte Beziehungen im Leben eines Menschen zu ernsthaften physischen Schäden füh-

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Borderliner sind gesundheitsschädlich.

Dis/Eu-Stress.

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ren. Braiker analysiert sogenannte psychische Gifte, die am innerhalb der Familie, im Freundeskeis oder innerhalb einer Liebesbeziehung, ein positives Miteinander verhindern und Auslöser für Kopfschmerzen, Magenbeschwerden, Herz- und Kreislaufkrankheiten sowie Krebs sein können. Das toxische Klima wird produziert von narzisstischen Persönlichkeiten, Borderlinern und passiv- aggressiven Menschen. Was man unter den hier genannten Persönlichkeitstypen zu verstehen hat, erklärt die Psychologin, für den Leser nachvollziehbar, anhand vieler Beispiele aus ihrer Praxis.

Borderliner sind gesundheitsschädlich.Dis/Eu-Stress.

Das Opfer von Perversen gerät in extremen Stress – kann den Stress aber nur mit Hilfe des Täters wie-der auflösen (Verleumdungen richtig stellen), braucht den Täter also zur Stressbewältigung. Der Täter stellt sich dann meist als Feigling dar und flieht und am Ende steht die soziale Entmündigung des Opfers, das der psych. Gewalt des Täters schutzlos ausgeliefert ist. Wichtigstes Instrument der Täter ist die soziale Isolation des Opfers (von Freunden, Familie und Ange-hörigen) sowie die Inszenierung eines Trugbildes in der Öffentlichkeit. So wird es nicht selten erlebt, dass der Täter sich in der Öffentlichkeit als Opfer ausgibt und dem Opfer die Täterrolle zuweist. Das Ziel des Täters: Die gesellschaftliche und soziale Zerstörung des Op-fers, es unglaubwürdig zu machen und das Opfer dazu zu zwingen, diese Verbrechen zu verschweigen! Ein folgenschwerer Fehler! Denn der Erfolg vor der Justiz gibt Dir Recht!!!

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Zögere NIE! Geh sofort zur Polizei.

Hab keine Angst denn: Du hast keine Schuld – Du bist das Opfer eines Sadistisch-Perversen und dessen Selbstjus-tiz geworden! In der Regel sind diese Perversen klinisch re-levante Fälle mit einer schweren Identitäts- Selbstreflekti-onsdiffusion. Der Täter „meint“ das Opfer zu sein, die Opfer werden zu Tätern gemacht. Ihr perverses Verhalten erklärt sich durch den dauerhaften Einsatz primitiver Abwehr von Spaltung und Projektion. Comment: Das Schlimmste fand ich, ist, daß diese Gewalt kaum vom StGB erfaßt wird. Unter vier Augen kann viel geschehen, es gibt keine Zeu-gen, Aussage gegen Aussage. Man sollte sich sehr schnell einen Zeugen holen, z.B. Freunde aber auch Psychologen/Therapeuten, die das Sadisten-Spiel am schnellsten. Die Po-lizei kann nur eingreifen, wenn Beweise da sind. Wie soll ich die aber herkriegen, wenn keine oder Zeugen vorhanden sind? Es braucht also noch einen Juristen dazu, der hier juristische Hilfestellung gibt. Unterschwellig wird im Buch deutlich wie enorm die Rechtsmängel sind die das deutsche Recht den tätern immer noch einräumt, wei z.B. dass die Täter kurzerhand ein Kommunikationsverbot erwirken. Com-ment: Es ist an der Zeit daß sich kompetente und engagierte Zeitgenossen in Deutschland finden die weitere Bücher zu diesem Themenkomplex schreiben. Je mehr Information zu diesem Thema, desto größer die Aufmerksamkeit. Kernberg: Bei Borderlinern steht man nicht im Stress, sondern ständig im Schock. Bereits das instabile Verhalten des Borderliners bringt das gesamte soziale Umfeld des Borderliners an den Rande des Wahnsinns. Keine Absprache wird eingehalten, schlimmstenfalls macht ein Borderliner genau das Gegenteil dessen, was vereinbart war. Hinzu kommt die Infantilität des Borderliners. Chaos ist vorprogrammiert. Auf ein Chaos folgen zwei neue! Das potentiert sich! Die Einsicht eines Borderliners gilt immer nur für den Moment. Man denkt

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man wird irre. Der Hintergrund dessen liegt im limbischen System.Das limbische System kennt kein Gestern oder Mor-gen, geschweige denn Zusammenhänge. Es ist zeitlos. Es kennt nur Gefühlszustände. Die “geistige Insuffizienz” im Denken und Handeln wird hier manifest. (R. Ley). Allein das unlogische Denken des Borderliners ist erheblich krankheits-schädigend. Für das Wohlbefinden sind drei Botenstoffe zuständig. Das Serotonin, das Dopamin und Noradrenalin. Bei Streß werden Adreanalin und Cortisol ausgestoßen. Wo-bei Cortisol einer regulierende Funktion auf das Adrenalin hat. Wäre das nicht der Fall würden Sie sterben. Kommt dieser Ablauf durcheinander, das heißt bei erhöhtem Dis-Streß, z.b. in der Borderline-Beziehung, kommt der gesamte Stoffwechsel durcheinander, da der Cortisolspiegel perma-nent erhöht ist. Bei anhaltendem Cortisolspiegel werden sie krank. Die nachfolgenden Grafiken verdeutlichen die Stressantwort des Körpers in einer Borderline-Beziehung. Im Prinzip wird eine ganze Hormonkaskade in Gang gesetzt. Jeder kann sich nun ausrechnen was im Körper passiert bei lang andauernden Dys-Stress oder in kurzer Folge gehäuft auftretenden Dys-Stress. Das Sie in einer Borderline-Be-ziehung mehr Dys-Stress haben wie Eu-Stress, haben wir bereits festgestellt. Wie bereits ebenfalls festgestellt, wird der Borderliner Partner aufgrund der aktiven Spaltung des Borderliners im gesamten sozialen Umfeld verleumdet, so al-lein schon diese Tatsache erheblich gesundheitsgefährdent ist. Das sie durch den permanent erhöhten Cortisolspiegel in einer Borderline-Beziehung krank werden, ihr Immuns-system massiv geschwächt wird, steht ausser Zweifel. Dies liegt an dem, zu lange, erhöhten Cortisolspiegel. Dieser schädigt den Hippocampus. Ursache Nr. 1 des „grünen Stars“ (Glaukom) ist Cortisolüberhöhung durch Stress. Auch weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder allein die Unfähigkeit das chaotische Verhalten des Borderliners in einen Zusammenhang zu bringen sind schwer krankheitsschädigend. Das Immunsystem

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kollabiert früher oder später da sich die Abwehrzellen irgend-wann gegen die eigene Zellen richten. Anders ausgedrückt das Immunsystem zerstört sich selber und in Folge das Lymphsystem. (Lymphdrüsen-, Bauchspeicheldrüsenkrebs, etc.). Während das alles bei Ihnen passiert geht der Borderliner Partys feiern. Wir haben ja bereits gelernt: Er schützt sein krankes ICH dadurch, indem er alles verdrängt, um sich von seinem Chaos (das er den anderen macht) abzulenken.

Nobelpreis 2011. Stress und Immunsystem.

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann: „Die diesjährigen Nobelpreis-träger haben unser Verständnis des Immunsystems revolutioniert, indem sie zentrale Prinzipien seiner Aktivierung entdeckt haben.“ Chronischer, sozialer Stress hat Einfluss auf das Migrationsver-halten von dendritischen Zellen. Schores „Affektregulierung“ spielte bei diesem Nobelpreis eine zentrale Rolle. Chronischer Stress steht seit langem im Verdacht, die Anfälligkeit und den Verlauf von Erkrankungen zu verstärken. Die Vermittlung des Stress-Reizes zwischen dem zentralen Nervensystem (ZNS) und den periphären Komponenten des Immunsystems wird durch die Freisetzung von Neurotransmittern erreicht. Glucocorticoide als Endprodukte der stress-induzierten neuroendocrinen Antwort und der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA) gehören zu den potentesten anti-inflammatorischen Hormonen des Körpers und dienen zur Kontrolle von Immunantworten,. Durch chronischen oder wiederholten Stress kann eine systemische Er-höhung der Glucocorticoid-Konzentrationen eintreten und zu einer Unterdrückung verschiedener Immunfunktionen führen und damit die Entwicklung und den Verlauf von Krankheiten (Krebs) negativ beeinflussen. Da bereits bekannt ist, dass sowohl die Dauer wie

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Mobbing führt zu Stress und Krankheit.

Stress ist der Krankmacher NR. 1 ! Durch Stress wer-den Herzkreislaufkrankheiten ausgelöst. Magenprobleme, Tinnitus, Migräne und und und ... Mobbing ist Stress pur. Also: wehrt Euch ! Der Borderline-Typ ist bekannt dafür, dass er mobbt, das er Rufmord begeht. ich kann nur jeden empfehlen sich es gut zu überlegen ob er eine Beziehung mit Borderlein eingehen möchte. Nichts an-deres wird hier geraten - für eine Beziehung: „Für die nächste Stufe, nämlich Kinder, Familie, Heirat - Finger weg, nicht mit Borderlinern.“ Ja - das ist das Schlimme, wer die Perfidität dieser Menschen nie erlebt, hat, der kanns nicht glauben. Dann kam die Warnung: Wenn Du mich analysierst, bin ich weg... anders gesagt: Wenn Du mich durchschaust, fange ich an Dich zu hassen, weil ich Dich nicht mehr benutzen kann und dann gehe ich..... Borderline ist eine Beziehungskrankheit.... Was vermut-lich auch an den extrem wechselhaften Emotionen liegt und nicht nur an vorsätzlichem Lügen. Schona allein das instabile Verhalten eines Borderliners ist schwer gesund-heitsschädlich. Kernberg: Dem was Sie zugesagt haben, scheinen Sie nicht weiter folgen zu wollen!

auch der Zeitpunkt der Stress-Prozedur eine erhebliche Rolle bei der Auswirkung auf die Immunfunktionen spielt, wurde in unserem Modell der Einfluss verschiedener Stress-Protokolle direkt mitein-ander verglichen. Wir konnten zeigen, dass andauernder sozialer Stress die Bildung von Virus-spezifischen, IFN-g-sekretierendenen TCD8+-Zellen beeinträchtigt. Glaukom (Grüner Star): „Haupt-Faktor des Augenhochdruckes (Erblindung) ist Stress.“

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Bundesverfassungsgericht: „Borderliner lügen wie gedruckt.“

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Rufmord ist Körperverletzung durch Psychoterror, soziale Vernichtung, aber auch Existenzvernichtung. Können Sie aus Er-fahrung sagen, dass diese über Sie an Ihrem privaten Wohnort schlecht über Sie reden? Schadet eine oder mehrere Personen Ih-rem Leumund und werden Sie tagtäglich mit neuen unwahren Er-kenntnissen über sich selbst konfrontiert? Unsere Detektive kön-nen Ihnen oft die notwendige Unterstützung zur Aufklärung und Feststellung der Täter bieten. Üble Nachrede oder Rufschädigung sind kein Kavaliersdelikt und können bestraft werden. Wenn auch Sie eine rechtliche Handhabe gegen den oder die Täter benötigen, um den unwahren Aussagen ein Ende machen zu können, dann zögern Sie nicht länger und beauftragen Sie ein professionelles Zwei-Mann Team unserer Wirtschaftsdetektei und Privatdetektei. Wir führen lückenlose Berichte und sorgen für aussagekräftige und gerichtsverwertbare Foto- sowie Videobeweise. Eine Detek-tei ist daher dann Ihr richtiger Partner, wenn Behauptungen und Aussagen in den Raum gestellt werden, die einerseits falsch sind und andererseits geeignet sind, Sie beispielsweise verächtlich zu machen oder in Ihrem öffentlichen Ansehen bzw. Ihrer öffentli-chen Meinung zu diskreditieren. Ein Detektiv sammelt in diesem Zusammenhang entsprechende unwahre Behauptungen eines mög-lichen Verursachers der üblen Nachrede und kann später bezeu-gen, dass die Verleumdung oder üble Nachrede zu Ihrem Nachteil begangen wurde.

RUFMORD Empfehlung. Beauftragen Sie eine Detektei die im sozialen Umfeld

die „Lügen“ ermittelt!

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Die „kognitive Möglichkeit“ der Spaltung ist der «primiti-ver Ordnungsversuch» des Borderliners sein ICH zu retten. Sein «Ordnungsversuch» besteht nicht in der Herstellung ei-ner Ordnung, sondern im Verdrängen seiner Unordnung. Diese «Löcher» in der Persönlichkeit, die auch in den Darstellungen projektiver Diagnostik zum Ausdruck kommen, führen dazu, dass manche Menschen «keine Beine haben.» Manche haben «kein Rückgrat»; manche haben «keine Ohren» und können nicht zuhören, manche «keine Augen». In «sozialer Hinsicht» hielt Perls den «Verlust des Kontaktes zu den Ohren» für den gravierendsten. «Wer keine Ohren hat», so schreibt er, «findet sich bei Leuten, die reden und reden und reden und reden und reden und reden... und nichts reflektieren! Was andere sagen, dient ihnen überhaupt nur als Stichwort für Entgegnungen, wenn sie überhaupt so weit zuhören» (ebd.).

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Rufmord: Persönlichkeitsverletzung und unwahre Tatsachenbehauptung.

Bedingt durch abnorme Realitätsstörungen über sich und andere und der Unmöglichkeit einfachste Zusammen-hänge zu erkennen begeht ein Borderliner in Konversation über andere tagtäglich Verleumdung / Rufmord. Die soziale Ausgrenzung des Borderline Opfers ist in der Regel obsulet. Ohne juristische Unterstützung lassen sich die Wahnideen des Borderliners meist nicht korrigieren, denn von Psycho-pathen ist keine Einsicht zu erwarten. Kernberg: „Chronisch bedrohliche Verhaltensmuster.“ Vor dem Rufmord kommt die Rufschädigung, die darauf abzielt, einen Menschen so schwer im Ansehen zu beschädigen, dass dauerhaft ein schlechter Ruf etabliert wird. Der Rufmord zielt auf die völlige Erledigung, auf eine soziale Vernichtung einer Person ab. Gerüchte, gehören dazu, vor allem aber auch Verleum-dungen, die zu einer gezielten Attacke von dauerhafter und ‚tödlicher‘ Wirkung für den Ruf und damit für die soziale Integration gestaltet werden. Ein Rufmord will den Adres-saten aus der sozialen Integration herausbrechen und ins soziale Aus stellen.

Es drohen u.a. demjenigen fünf Jahre Ge-fängnis oder Geldstrafe, wer öffentlich über einen anderen eine sonstige Behauptung tatsächlicher Art aufstellt, die geeignet ist, be-hördliche Schritte gegen diesen Menschen in Gang zu setzen.

Eine Rufschädigung durch die oben genannten Instru-mente ist heftig und schwer. Die Folge ist eine schwere Persönlichkeitsverletzung, eine Traumatisierung, die sich in

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der Folge durch gesundheitliche Symptome äußert. Anstelle kontraproduktiver Bewältigungsversuche gegen Rufmord, Mobbing, wie z.B. sinnlose Psychologengespräche, sind in al-ler Regel juristischer Beistand wirksam. In Mobbing-Fällen beginnt die Ausschlussfrist wegen der systematischen, sich aus mehreren einzelnen Handlungen zusammensetzenden Verletzungshandlung regelmäßig erst mit der zeitlich letz-ten Mobbing-Handlung. Rufschädigung und Rufmord zeigen einen asozialen Zustand an und sollte schleunigst in Angriff genommen werden. Nur so kann im Interesse der Betrof-fenen für eine Rückkehr zu sozial-positiven Integration gesorgt werden. Im deutschen Recht ist Verleumdung im StGB folgendermaßen definiert: „Wer wider besseres Wis-sen in Beziehung auf einen anderen eine unwahre Tatsache behauptet oder verbreitet, welche denselben verächtlich zu machen oder in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen oder dessen Kredit zu gefährden geeignet ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe und, wenn die Tat öffentlich begangen ist, mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ Die Mitteilung muss durch „Behaupten“ oder „Verbreiten“ geschehen. Beide Varianten beschreiben ein Kommunikationsverhalten. Für ein „Verbreiten“ reicht es aus, dass die Tatsache als Gegenstand fremden Wissens (von Drittpersonen) dargestellt wird und es ist sogar dann gegeben, wenn das weitergegebene Ge-rücht als unglaubwürdig dargestellt wird. Kernberg: „Auch das Zurückhalten von Informationen als eine „Variante der Lüge“ (Rufmord) muss ebenfalls als eine direkte Gefähr-dung (Verleumdungsmöglichkeit) angesprochen werden.

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Gelegentliches Zurückhalten von Informationen beschreibt das bewusste (vorsätzliche) Zurückhalten ganz bestimm-ter Informationen, die meist «hochgradig» konflikthaft sind. Konsequentes Verheimlichen ist das systematische und bewusste Zurückhaltung von Material über einen langen Zeitraum oder die anhaltende Weigerung Konflikte (die der Borderliner den anderen verursacht) wahrzunehmen. Durch konsequentes Verheimlichen versucht der Patient den Thera-peuten *zu kontrollieren“ – wie ebd. auch seine Umwelt im privaten Bereich zu manipulieren. Er leugnet die Fakten und weite Teile, die damit zusammenhängen.

Verleumdung, Rufschädigung ist gesundheitliche Körperverletzung.

Fortgesetzte Verleumdung, Rufmord, Mobbing kann töd-lich enden. Dauerstress: „Bereits nach 6 Monaten zeigen sich schwere gesundheitliche Schäden. Einzelne Mobbing-handlungen sind ebenfalls strafbar und können zur Anzeige gebracht werden. So kann es sich bei Mobbing etwa um den Straftatbestand der (gesundheitlichen) Körperverletzung handeln. Allerdings können auch eine Reihe von Handlungen, die, separat gesehen, unbeachtlich erscheinen, insgesamt gesehen Mobbing mit rechtlichen Konsequenzen bedeuten (Dauertatbestand). Mobbing ist u.a. auch gekennzeichnet von „unerwünschten Verhaltensweisen, die bezwecken oder bewirken, dass die Würde der betreffenden Person verletzt und ein von Einschüchterungen, Anfeindungen, Erniedrigun-gen, Entwürdigungen oder Beleidigungen gekennzeichnetes Umfeld geschaffen wird. Gesetze: „Die soziale Ausgrenzung kann als strafbar betrachtet werden: „er sei in vielfälti-ger Weise systematischen Mobbing-Handlungen ausgesetzt gewesen und deswegen erkrankt. Mit der Klage machte er Ansprüche auf Schadensersatz, Schmerzensgeld und Ent-

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schädigung wegen Persönlichkeitsverletzung geltend. Der Kammervorsitzende sprach von einer „sehr schweren Per-sönlichkeitsverletzung“. Sie verlangte wegen Rufschädigung und einer Persönlichkeitsverletzung 5000 Euro Schadener-satz.“

Rufmord beinhaltet den Begriff Mord und ist die wohl schwerwiegendste Art eines Gerüchts oder einer üblen Nachrede. Der Täter beabsichtigt ja ganz gezielt und mit Überlegung seinem Opfer nachhaltig zu schaden. Sind konkrete Hinweise vorhanden, dann sollte der Gang zum Rechtsanwalt nicht gescheut werden. Eine schriftliche Abmah-nung von einem Rechtsanwalt hat meist Er-folg. Bei Rufmord kann sich zudem die Frage stellen, ob und in welcher Höhe ein Scha-densersatz gefordert wird.

Internet: „Ich kenne keine Berufsgruppe, die so geil auf Existenzvernichtung ist wie Sozialpädagogen.“

Es begann ein Albtraum an Verleumdung, Rufmord, Ge-schäftsschädigung und Existenzvernichtung, der bis heute anhält: „Borderliner unterhalten sich bevorzugt mit Leu-ten, die dieselben primitiven (dichotomen) Denkstörungen aufweisen.“ Hieraus erklärt sich die Identifikation mit dem Aggressor, bzw. die „paranoide Projektion einer Gruppe,

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eines Systems“, wie z.B. auch die Systemeigenschaft des 3. Reichs. Wenn Borderliner in ihrer typischen „Schwarz-Weiß-Sicht“ gar noch von „Professionellen“ wie z.B. Ju-gendamtsmitarbeitern, Psychologinnen und Familienrichtern bestätigt werden, muss man sich fragen, ob die betreffen-den Professionellen nicht vielleicht auch Borderline-Symp-tome aufweisen, die nur leider noch keiner diagnostiziert hat. Bekanntlich werden solche Diagnosen im Laufe eines Psychologiestudiums, Sozialpädagogikstudiums oder gar ei-nes juristischen Studiums auch nicht erstellt. Mit anderen Worten, auch „Borderline-Persönlichkeiten“ können theo-retisch und praktisch ein Studium mit Erfolg abschließen und sich dann auf eine freie Stelle bewerben. Hat sich die „Borderline-Mutter“ mit einer „Borderline-Sozialarbeiter/in“ und einer „Borderline-Rechtsanwältin“ verbündet, dann haben die Kinder und Väter nicht viel zu lachen.

Lügen und Einlullen: Du sollst nicht merken.

Kernberg: „Das Zurückhalten von Informationen als eine Variante der Lüge muss ebenfalls als eine direkte Gefähr-dung der Borderline-Therapie angesprochen werden. Die Verleugnung ist ein spezifischer Abwehrmechanismus, weil sie den Patienten vorübergehend schützt (Kernberg 1978, S.52, 124). Therapeuten reagieren auf Zurückhaltung von Informationen oft anders als auf Unehrlichkeit, die (wie Verheimlichen) eine schwerwiegende antisoziale Eigenschaft darstellt. Beides (Lüge wie Zurückhaltung von Informati-onen) dient dem Borderliner dazu die Spaltung (projektive Identifizierung) aufrecht zu erhalten, um «andere» für das eigene Chaos sadistisch bestrafen zu können. Hinwei-se auf „Zurückhaltung von Informationen“ können sich aus der Diskrepanz zwischen dem was der Patient berichtet,

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und „anderen Informationsquellen“ ergeben. Gelegentliches Zurückhalten von Informationen beschreibt das bewusste Zurückhalten ganz bestimmter Informationen, die meist «hochgradig» konflikthaft sind. Konsequentes Verheimli-chen ist das systematische und bewusste Zurückhaltung von Material über einen langen Zeitraum oder die anhal-tende Weigerung Konflikte (die der Borderliner den anderen macht) wahrzunehmen. Durch konsequentes Verheimlichen versucht der Patient den Therapeuten zu kontrollieren – wie auch seine Umwelt im privaten Bereich. Wenn der Therapeut vermutet, dass Informationen zurückgehalten werden, sollte er nicht zögern, seinen Verdacht zu äussern. Es ist auch zu klären ob der Patient etwas verheimlicht oder ob er bewusst lügt. Freud war zutiefst schockiert als er feststellte dass ein Hysteriker lügt. Seitdem liebte er die Kranken nicht mehr. Später revidierte Freud seine Ansicht: «Ein Hysteriker lügt nicht, er irrt», wodurch das Krankheitsbild in die Nähe von Schizophrenie rückte. Wichtigstes Moment für den Modus der hysterischen Konfliktverarbeitung ist es dass für einen äußeren Beobachter, die soziale Umgebung ein Verhalten in Szene gesetzt wird, wodurch die hysterische Persönlichkeit, für sich selbst und den anderen in einem anderen Licht er-scheinen kann.

Borderline - Primat der Emotionen - limbisch bedingt: „Ein Borderliner kennt nur Gefühls-zustände im Jetzt. Er kennt kein gestern und kein morgen.“ Freud: „Der Hysteriker ist der Sklave des Augenblickes. Er über-lässt sich ohne Überlegung den Regungen des Augenblickes und ist für längere Kom-binationen nicht zu „gebrauchen!“ Schore: „Visuell thinking ... ohne Kontext!“

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Fehlende Empathie (Einfühlungvermögen) ist ein bekanntes Symptom bei der Borderline-Störung. Gehirnscans die während Empathietests durchgeführt wurden, haben ein mangelndes Empathievermögen bestätigt.

Hallo, ich habe heute einen interessanten Artikel bei Focus Online über die Borderlinestörung und neuste Erkenntnisse gelesen dass es sich bei vielen „ADHS“-Diagnosen in Wahrheit um eine Borderline-Persönlichkeitsstörung handelt. Einen starken Hinweis darauf geben zuerst einmal die neurologischen Befunde: Bei „ADHS“-Patienten zeigen neueste PET-Gehirnscans vor allem folgende Besonderheiten:

- Unteraktivität im prämotorischen und im oberen präfrontalen Kortex (PFC)

- fehlende Aktivierung des anterioren cingulären Gyrus, kognitive Abteilung (ACcd)

Bei Patienten mit der Diagnose Borderline wurde ebenfalls eine Unteraktivität im präfrontalen Kortex sowie im anterioren cingulären Gyrus festgestellt, darüber hinaus auch eine Überaktivität in der Amygdala (Mandelkern). Die Ähnlichkeiten sind auffällig.

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Leider haben infantile nie logik gelernt, dafür beherrschen Borderliner die psychotricks

wie verdrängen, manipulieren, projezieren usw.

Während die hysterischen Persönlichkeiten lediglich auf der Höhe ihrer Konflikte die Kontrolle über ihre Triebimpulse zu verlieren scheinen, so erscheint die mangelhafte Impulskont-rolle bei infantilen Persönlichkeiten als viel ausgeprägter.

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NEU. Oktober 2012. Das Buch enthält eine gut strukturierte Einführung in die Transaktionsanalyse (Eric Berne) und ermöglicht nahtlos mit diesem Wissen in die verschiedensten Facetten der Borderline-Störung einzutauchen. „Jemand mit dieser Störung kommt nicht damit klar, dass sein Partner ein eigenständiges Individuum ist – und nicht nur Projektionsfläche“, so Manuela Rösel.

Borderliner agieren ausschliesslich im KIND-ICH:

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Manuela Rösel

Typische Borderline-Verhaltensweisen in der abgrenzenden bzw. kritischen Kommunikation

Für Partner von Borderline-Persönlichkeiten ist es oft schwer, sich angemessen zu artikulieren und so ihrem Bedürfnis nach Abgrenzung oder Kritik zu entsprechen. Das liegt zum großen Teil an einigen typischen, symptomatischen Verhaltensweisen ihres Partners in der Auseinandersetzung, die tief verunsichern und ängstigen können. Partner verlassen derartige Auseinandersetzungen oft mit dem Eindruck, dass ihnen das Wort im Munde herumgedreht wurde. Zumeist gehen sie aus einem Gespräch, in dem sie oft nur für die einfachsten Klärungen oder Bedürfnisse sorgen wollten, mit tiefen Schuld- und Schamgefühlen heraus, sind völlig desorientiert und hilflos. Jede derartige Konfrontation hinterlässt ein tiefes Gefühl der Unzulänglichkeit, wobei sich im Laufe der Beziehung dann eine generelle Angst vor jeder Auseinandersetzung entwickelt. Das daraus resultierende ängstliche Auftreten signalisiert dann eine deutliche Empfänglichkeit für Verunsicherungen, was letztendlich immer tiefer in ähnliche destruktive Kommunikationsabläufe

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führt. Warum sollte eine erfolgreiche Methode sich durchzusetzen auch aufgegeben werden. Die kleinste Kritik oder minimalste Abgrenzung kann, wie sich aus der mangelnden Objektkonstanz heraus ergibt als Angriff und Bedrohug verstanden werden. In ihrem Bemühen das vermeintlich gefährliche Territorit der Auseinandersetzung schuld-frei zu verlassen und so ihren Ängsten entgehen, weist jede Individualität ihres Partners als „übergriffig Anmaßung“ zurück.

Zu den typischsten verantwortungsabweisenden Verhaltensweisen zählen:

1. Die Flucht: Das Gespräch wird abgebrochen. Der Betroffene verlässt den Raum, schickt seinen Gesprächspartner weg oder verweigert sich durch schweigen. Kommunikationsabbruch.

2. Der Angriff: Es erfolgt ein Gegenangriff, wobei auf eine vermeintliche Schuld des Partners an einer anderen, vom Thema losgelösten Situativ hingewiesen wird.

3. Emotionale Erpressung, Beleidigt sein, Schmollen usw.

Die Konsequenzen der Fehlentscheidungen (Chaos) des Borderliners sollten von

Angehörigen auf KEINEN Fall getragen werden.

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Prä-CortexGehirn

LimbicSystem

Das limbische System (Bedürfnissbefriedigung) kennt nur Gefühlszustände im JETZT. Kein Gestern und kein Morgen. Bedürfnisse haben Vorrang, alles andere wird ausgeblendet, vergleichbar eines Raubtieres, das auf Beutefang ist, oder ebd. vergleichbar eines Kleinkindes, das Spass haben will. Hiermit erklärt sich transaktionsanalytisch das Fehlen jeglichen Gewissens, Spass hat Vorrang, ohne Rücksicht auf Partner, Kinder, soziales Umfeld. Allan Schore: “Die Mutter reguliert nicht die negativen Affekte des Kindes, weil sie mit ihren eigenen positiven Affekten beschäftigt ist!” „Borderline verstehen“ vermittelt im ersten Teil des Buches zunächst Grundlagenwissen zur Transaktionsanalyse. Ein leicht verständliches Konzept, welches sowohl auf der Ebene der Kommunikation, als auch im Bereich der Verhaltensanalyse viele hilfreiche Impulse des Verstehens und der Einflussnahme ermöglicht. Im zweiten Teil des Buches setze ich

Erwachsenen-ICH

Kind-ICH

Allan Schore: Es fehlen die Neuronenverbindungen zum präfrontalen Kortex.

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mich dann direkt mit einigen scheinbar unerklärlichen Verhaltensmustern der Störung auseinander, welche, transaktionsanalytisch betrachtet, so einen eher logischen und nachvollziehbaren Hintergrund erhalten. Neben den Ursachen, die zur Entstehung der Störung führen, gehe ich auch auf typische Fehlannahmen und Vorurteile ein mit der bisher noch leider zu wenig beachteten Veranlagung die m. E. n. eine der genetischen (neuronalen) Voraussetzungen darstellt. Ein ebenfalls interessanter Bereich, der durch die Transaktionsanalyse fassbarer wird, ist die destruktiv geprägte Kommunikation Betroffener sowie die zum Spaltungsmechanismus gehörenden Externalisierungen (Inszenierungen) ... oft hochdramatischen und konsequenzreichen Konflikten ... dass anscheinend kein Außenstehender in der Lage ist, die Dramatik der Situation zu erkennen... als endloser Kampf gegen ein chaotisches Netz aus Manipulationen und Intrigen sich erweist.

Borderliner haben ein Brett vor dem Kopf, erkennen jedoch den Splitter im Auge des Gegenübers. Internet: “Heute Mittag rief mich ein Typ an und offenbarte mir, dass er seit 6 Monaten mit meiner Freundin fickt! Heute morgen machte mich meine Freundin zur Sau, weil ich den Frühstückstisch nicht abgeräumt hatte! Kurze Frage: “Spaltet die das Fremdgehen ab oder ist die so doof?” Internet: “Erklär mir das mal einer. Stehe ich beruflich im Stress, interessiert das meine Freundin rein null oder entgegnet mir: “Ich stand heute auch im Stress, weil ich musste den Christbaum schmücken!” Internet: “Die Frage ist doch die: “Stellen sich Borderliner auf blöd, oder sind sie blöd?”

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Drei Dinge sind hart. Krupp-Stahl, Diamantenund Selbsterkenntnis.

Alice Miller. Meistgelesene Psychologin der Welt.

*1923-2010. Alice Miller, Doktor der Philosophie, Psychologie und Soziologie, sowie Kindheitsforscherin und Autorin von 13 Bü-chern, die in 30 Sprachen zugänglich sind.

Das Drama des begabten Kindes (ab 1979):Am Anfang war Erziehung (ab 1980):Du sollst nicht merken (ab 1981):Bilder einer Kindheit (ab 1985):Das verbannte Wissen (ab 1988):Der gemiedene Schlüssel (ab 1988):Abbruch der Schweigemauer (ab 1990):Wege des Lebens (ab 1998):Evas Erwachen (ab 2001):Die Revolte des Körpers 2004Dein gerettetes Leben (ab 2007):Jenseits der Tabus. Communication To My Readers

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Ausgewählte Antworten auf Leserbriefe. 2009

Aus Jenseits der Tabus .... Miller an Krapf: „Ich kann Ih-ren Unmut gut verstehen, aber fange an, mich damit abzu-finden, dass man meinen Namen für alles Mögliche verwen-den kann; offenbar glaubt man, dies würde etwas mehr Geld einbringen. Doch das ist eine Selbsttäuschung. Denn sobald diese Leute meine Texte zu lesen versuchen, werfen sie sie weg wie eine heiße Kartoffel, weil sie dort nicht mehr dem abstrakten „Geist“, sondern den konkreten, bedrohlichen Geistern ihrer eigenen Kindheiten begegnen, von denen sie nichts wissen wollen.“ Miller: „„Die größte Grausamkeit, die man den Kindern zufügt, besteht wohl darin, dass sie ihren Zorn und Schmerz nicht artikulieren dürfen, ohne Gefahr zu laufen, die Liebe und Zuwendung der Eltern zu verlieren.“ - Am Anfang war Erziehung

Krupp Enkelin. Barbara (Psychologin) Mitarbeiterin im Miller Team: «Es ist unfassbar und einfach empörend für mich, wie die Forscher und Experten ihre Augen fest vor den längst erforschten Tatsachen verschliessen, welche längst erschütternd beweisen, daß seelischer Kindesmißbrauch, Vernachlässigung schwere Auswirkungen auf die Entwick-lung des Gehirns in der frühen Kindheit haben. Für uns folgt aus alledem zwingend, dass viel mehr getan werden muss denn wenn die geschilderten (neuronalen) Veränderungen im Gehirn einmal eingetreten sind, ist der Schaden (zeitlebens) nicht wieder gutzumachen.”

Alice Miller: „Sehr geehrter Herr Krapf, Sie haben recht, es wird sich nichts ändern, wenn die Fachleute, die Hirn-forscher, Vorträge vor ihren Kollegen halten, aber die breite Öffentlichkeit nichts darüber erfährt, wie die Kinder unter dem hochgeachteten Vorwand der Erziehung in den ersten 4 Jahren zu Monstern oder/und Schwachköpfen zugerichtet werden. Es ist gut, dass Sie sich darum kümmern wollen. Ich kopiere Ihnen eine Antwort,die ich neulich in dem Zusammen-hang geschrieben habe: .... Like you I hope that the brain researchers once in the future will be able to clearly inform people about what they are doing to their children...

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NeuroScience. Allan Schore‘s work has been compared to Einstein’s theory of relativity!

Die revolutionäre Einsicht der Neurowissenschaften besagen, dass die Eltern / Kind Kommunikation (Interaktion) das Gehirn des Kindes oft in minutenschnelle formen. Der Vergleich von Gehirngewebe zeigt, wie sich ein Kommunikations-Mismatch (in den ersten drei Jahren!) auf Dauer in neuronalen Disorders nie-derschlägt. Long-Term Sequelae of Prefrontal Cortex Damage Acquired in Early Childhood. Borderline-Schizophrenie: „Lange rätselten Wissenschaftler was in den Köpfen solcher Menschen vor sich geht.“ Neuro-Science: „Die Ursache sind neurobiologi-sche Entwicklungs-Defizite in der frühkindlichen Entwicklung. Es fehlen die Neuronenverbindungen zum präfrontaler Kortex.“ Die

Vernachlässigung in der Kindheit verändern das Gehirn funktionell, strukturell

und sogar anatomisch, verursachen also deutlich sichtbare hirnorganische Schäden:

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Empirisch konnten Fonagy zeigen, dass Patienten nur dann eine Borderlinestörung entwickelten, wenn «gleichzeitig» ein massives Versagen der elterlichen

reflexiven Fähigkeit vorliegt.

Borderline-Schizophrenie wird durch die Eltern-Kind-Interaktion (Kommunikation) weitergegeben und nicht auf genetischem Weg. Die Faktoren, die zur Borderline Syndrom führen, erstrecken sich über Generationen. Alle Borderliner (Typ 3) hatten eine Mut-ter mit einem IQ von unter 70. Sie waren kognitiv unfähig die mentalen Zustände des Kindes zu reflektieren, bzw. Affekte zu regulieren. Allan Schore: „The mother constellation create tem-plates to all later emotional relationships.“ Die Kinder widerholen die Muster der Mutter. Das Kind wird wie die Mutter. Perspek-tivenwechsel verunmöglicht, Bedingt durch fehlende Synapsen-verbindungen zum präfrontalen Kortex. Jeffrey Young, USA: „Kinder kommen als Prinzen auf die Welt und werden von den Eltern zu Fröschen zugerichtet.“ Kernberg: „eine erschreckend vereinfachte Erlebniswelt, die fast schon an Genialität grenzt!“

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Die antisoziale Störung zu beschreiben ist schwierig (Kernberg). Es handelt sich um ein Störungsbild mit dem charakterischen Merkmal einer oberflächlichen pseudo-normalen Beziehungsunfä-higkeit bei völliger Unfähigkeit zu Empathie in Beziehungen und in Bezug auf andere. Die Ursache sind neurobiologische Entwick-lungs-Defizite in der frühkindlichen Entwicklung durch versagen-de Eltern. Ein massives Versagen der Selbstreflexivität bringt Fonagy in Zusammenhang mit schweren psychischen Störungen, insbesondere Borderline. Empirisch konnten Fonagy zeigen, dass Patienten nur dann eine Borderlinestörung entwickelten, wenn «gleichzeitig» ein massives Versagen der elterlichen reflexiven Fähigkeit vorliegt. Personen, die eine geringe kognitiv, reflexive Funktion besitzen, sind weder in der Lage, das Selbst oder andere Personen als intentional zu erkennen. Die metakognitive Kontrolle ist vor allem dann von Belang, wenn das Kind ungünstige Inter-aktionsmuster ertragen muss. Fonagy geht davon aus dass die Eltern die Äusserungen des Babys spiegelnd zurückgeben, Affekte spontan duch «spiegelnde Antwort» regulieren. Ein Baby das auf Antwort wartet und von den Eltern keine Reflexion (Spiegelung) erhält, versagt in seiner «sozialen» und «kognitiven» Entwicklung. Studien zeigen, dass eine einzig, sicher «verstehende» Bezugs-person das Kind «retten» kann.Borderline: „es fehlen aufgrund frühkindlicher Vernachlässigung die Neuronenverbindung zum präfrontalen Kortex.“ Volumenminderung im präfrontalen Kortex, sowie im limbischen System, vergleichbar mit Demenz.

Allan Schore, der Einstein der Neurologen: „Affectregulation and the Origin of the Self.“ Schore: „How parents communicate with children shapes the development of the prefrontal cortex.“ Die Borderline-Schizophrenie wird durch die Eltern-Kind-Interak-tion (Kommunikation) weitergegeben und nicht auf genetischem Weg. Die Faktoren, die zur Borderline Syndrom führen, erstre-cken sich über Generationen. Alle Borderliner hatten eine Mutter mit einem IQ von unter 70. USA, Kernberg: „eine erschreckend vereinfachte Erlebniswelt, die fast schon an Genialität grenzt!“

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Kernberg: „Nach 5 Jahren Therapy war die Patientin, zu meinem eigenen Erstaunen, einigermassen in der Lage, einfachste Zusam-menhänge zu erkennen.“ Alle Borderline Mütter waren kognitiv unfähig die mentalen Zustände des Kindes zu reflektieren, Affek-te zu regulieren.

Otto Kernberg, meistzitierter Psychoanalytiker der Welt: «Obwohl sexueller Missbrauch in der Geschichte mancher Bor-derline-Patienten eine Rolle spielt, so stimmen wir doch mit jenen Forschern überein, die gerade in der Vernachlässigung, Gleichgül-tigkeit und Empathiemängel seitens der Bezugspersonen Faktoren mit verheerenden Auswirkungen auf die neuronale Gehirn-Ent-wicklung des Kindes sehen.“

The Polyvagal Theory - one of the most importent books about the nerveous system, written in the last fithy years: „flight - fight - freeze“ - die primitiven Abwehrmechanismen von Psycho-pathen - Flucht, Kampf, Erstarren sowie paranoide Projektionen. Die antisoziale Störung zu beschreiben ist schwierig (Kernberg). Es handelt sich um ein Störungsbild mit dem charakterischen Merkmal einer oberflächlichen pseudo-normalen Beziehungsun-fähigkeit bei völliger Unfähigkeit zu Empathie in Beziehungen und in Bezug auf andere. Die Ursache sind neurobiologische Ent-wicklungs-Defizite in der frühkindlichen Entwicklung durch versa-gende Eltern. Ein massives Versagen der Selbstreflexivität bringt Fonagy in Zusammenhang mit schweren psychischen Störungen, insbesondere Borderline. Empirisch konnten Fonagy zeigen, dass Patienten nur dann eine Borderlinestörung entwickelten, wenn «gleichzeitig» ein massives Versagen der elterlichen reflexiven Fähigkeit vorliegt. Personen, die eine geringe kognitiv, reflexive Funktion besitzen, sind weder in der Lage, das Selbst oder andere Personen als intentional zu erkennen. Die metakognitive Kontrolle ist vor allem dann von Belang, wenn das Kind ungünstige Inter-aktionsmuster ertragen muss. Ein Baby das auf Antwort wartet und von den Eltern keine Reflexion (Spiegelung) erhält, versagt in

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seiner «sozialen» und «kognitiven» Entwicklung. Studien zeigen, dass eine einzig, sicher «verstehende» Bezugsperson das Kind «retten» kann. Neuro-Science: „Die Ursache sind neurobiologi-sche Entwicklungs-Defizite in der frühkindlichen Entwicklung.“ Allan Schore: „Long-Term Sequelae of Prefrontal Cortex Damage Acquired in Early Childhood.“ Die geistige Insuffizienz im Denken und Handeln wird hier manifest. (R. Ley). Lobos Wild: „es fanden sich abnorme Störungen im Planungsverhalten!“ Das völlige Fehlen von Selbst- /Reflexion führt zu paranoiden Projektionen: „Eigene Fehler / Chaos werden in andere „hineingepflanzt und dort sa-distisch bekämpft.“ Allan Schore: „Into not just onto.“ Literatur: „Projective Identification, Unconscious Communication, and the Right Brain.“

Fonagys Adult-Interview mit Eltern (vor der Geburt des Kindes) analysiert die „Reflexions-Empathie-Unfähigkeit” der Eltern, dem zu er-wartenden Kind gegenüber. Augenmerk gilt den „Reflexions-Mängel-Sätzen.” Ein Borderliner verrät sich durch „Reflexions-Mängel-Sätze.” Er denkt konkretistisch / autistisch. Sklave des Augenblickes. Die metakognitive Kontrolle ist vor allem dann von Belang, wenn das Kind un-günstige Interaktionsmuster ertragen muss.

Fonagys Reflexions-

scala. „0 - 9“

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Reflect-Score SRS 0. Mehr ein Produkt der Zunge als des Denkens. Er

glaubt was er denkt. Absichtliche Verzerrung der Repräsentation der eigenen Motive. Eigennützige Un-genauigkeiten bezüglich der Natur mentaler Zuständ. Eindruck, dass die Person nicht die Wahrheit sagt oder ganz von seinen affektiven Gefühlen beherrscht wird. Beinahe vollständiges Ausweichen gegenüber Fragen. Eine nicht integrierte «bizarr» falsche oder unange-messene reflexive Funktion durch Schlussfolgerungen von unlogischen Kognitionen. Bei naiver oder «infantiler selbstreflexiver Funktion» wird in sogenannten «can-ned-speech Aussagen» kommuniziert, d.h. Aussagen in Form von platten Sätzen, Zitaten, Sprichworten. Die Interviews verlaufen oberflächlich oder total banal ab.

Reflect-Score SRS bis 5: Falsche, begrenzte selbstreflexive Funktion. Einseitiges

Denken. Bevorzugt Ich-synton. Teilweise extreme Reali-tätsstörungen in der Repräsentation reflexiver Zustände im Selbst, in Bezug zu sich selbst und auf andere.

Reflect-Score SRS 9. Volle reflexive Funktion. Eine generationsübergrei-

fende Perspektive einzunehmen und zwischen den Ge-nerationen Verbindungen herzustellen und sich transak-tionale Prozesse zwischen Eltern und Kind vorzustellen. Faktoren zu verstehen, die entwicklungsbedingt die Affektregulation bestimmen. Bewusstsein für Famili-endynamiken. Die metakognitive Kontrolle ist vor allem dann von Belang, wenn das Kind ungünstige Interakti-onsmuster ertragen muss.

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Revolver-Regie: „Herr Madonna“ Guy Ritchie.

Invole - beteiligt. Revolve - nicht beteiligt.

Sartre: Hysteriker fühlen sich an ihren Aktionen

(Spielen) nicht beteiligt.

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Revolver ist die filmische „Umsetzung“ von „Borderline“ vs. „paranoide Projektion.“ Kernberg:

„Die Borderline Opfer werden zu bedrohlichen Vefolgern.“

Comments: „Dieser Film ist nicht nur gut, er ist schlichtweg ein Meisterwerk! „Revolver“ ist unglaublich komplex. Wahrscheinlich der komplexeste Film mit dem dicht durchwobensten Erzählstrang den ich je gesehen habe.“

Es ist kein leichter Film, bei weitem nicht, man muß dabei viel grübeln - und gleich zu Beginn rät der Film seinem Zuschauer, er solle über das bisher Geschehene am besten noch nicht nachdenken, es ergäbe noch keinen Sinn. Selbst nach dem Ende des Filmes wird man vielleicht noch ratlos vor dem dunklen Bildschirm sitzen - aber nach etwas Überlegen fallen einem die Groschen schon. Die Message die der Film transportiert... tiefgründiger & wertvoller kann es für einen Zuschauer kaum sein. Wer den Unterschied zwischen “Ego und Selbst” nicht kennt wird denn Film wohl kaum verstehen können.

One of my absolute favorite psychology movies showing the relationship of the ego to the Self is in Guy Ritche’s, Revolver. At the conclusion of the film there is clips from interviews with psychologists and doctors on the concept.

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Discussion on the Ego: Für viele vielleicht schwer verständlich bzw. nachvollziehbar, wagt sich Ritchie an ein Thema, was jeden betrifft, denn es wohnt in uns, das Ego! Der Schlüssel zu dieser Figur, aber auch zu Avi und Zack, findet sich nach dem Ende des Films, als einige Wissenschaftler erklären, was es mit dem „Ich“ und seiner Bedeutung für uns auf sich hat. Die Macht des eigenen „Ichs“ wird beleuchtet und als des Menschen eigentlichschlimmster Gegner dargestellt. Wirklich starken Tobak hat sich Ritchie hier ausgesucht, doch gelingt esihm das anspruchsvolle Thema in einem einzigartigen Film zu verpacken und dabei trotzdem seinem Stil treu zu bleiben. Die gesamte Geschichte - ich will nicht zu viel verraten - kumuliert letzten Endes auf die im Film selber aufgeworfene Frage, wo sich unser gefährlichster Feind, der unser komplettes Leben beherrscht, wohl am geschicktesten versteckt. Die Antwort ist viel allumfassender, als man es glauben kann, ohne etwas tiefer in diese Dinge einzusteigen: er verbirgt sich dort, wo man ihn am wenigsten vermutet! Ich schreibe hier keine (im normalem sinne) rezension des film.Ich möchte an der stelle hier einfach nur sagen das dass der beste film war den ich je gesehen habe. Es ist ein film bei dem man gefodert wird mitzudenken und etwas zu verstehen, was man eigentlich nicht verstehen kann wenn man nicht gerade studiert hat. Es ist kein film für einen normal denkenden Menschen der nicht über den Tellerrand schaut und einfach nicht wissen will was es da draußen noch gibt, weil man sich damit zufrieden gibt was man vorgelebt bekommt und so macht das die mehrzahl der menschen was man auch daran sehen kann das nur 17% (nach wikipedia) der Leute die ihn geschaut haben eine positive bewertung gegeben haben und ich denke das sollte auch nicht jedem gegönnt sein, solch ein verständniss zu haben.

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Es ist beruhigend, dass hier wenigstens einige Leute zugeben, dass sie den Film auch nicht verstanden haben. Ich empfehle ihn daher nur für Filmfans mit einem IQ > 130 und fundierten Kenntnissen auf dem Gebiet der Freud‘schen Philosophie! Ich kann nicht einmal beurteilen, ob der Film gut oder schlecht war, wenigstens war er in Farbe !

Vorweg: Es ist komisch, dass fast alle negativ Rezensenten selbst zu gegeben haben, dass sie diesen Film nicht begriffen haben. Es ist ein Film der sehr harten Tobac vermittelt. Viele Leute werden ihn nie begreifen weil sie sich dafür zu wenig mit dem eigenen „Ich“ beschäftigt haben.

Für die Leute unter uns, welche daheim gerne den Hobbypsychologen spielen, wird der Streifen eine totale Granate sein.

Das „Ich“ ist der beste Betrüger, den man sich vorstellen kann. Und der größte

Betrug ist: „Ich bin du!“

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diesen film zu verstehen ist schwer, man kann ihn getrost 2-3 mal ansehen und denkt immer wieder „jetzt hab ich‘s.“ Ich habe mir den Film ohne große Erwartungen angesehen und stellte mich auf einen Gangsterfilm ala Bank Job oder Snatch ein. Was dann aber kam hat mich total von den Socken gehauen.„Revolver“ ist mit Sicherheit Guy Ritchies mutigster Film und er wird viele Zuschauer verwirren. Ich habe persönlich nach zweimal Schauen den Film immer noch nicht so richtig verstanden.

Der Film ist labyrinthesk, sehr komplex und wenn man denkt man hat‘s geblickt verursacht der Film einen Flip in der nächsten Zerebralwindung oder man steht vor einem „dead end“.

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Mitdenken sollte man bei „Revolver“ auf jeden Fall, denn was hier im ersten Moment eventuell wie ein weiterer stinknormaler Gangsterfilm wirkt, entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Filmerlebnis, in dem man mit philosophischen Sprüchen und auch mit psychologischen Elementen konfrontiert wird, die wirklich dafür sorgen könnten, das Leute, die lediglich seichte Filmkost erwarten, nichts mit diesem Werk anfangen können.

Im „Epilog“ von Revolver (Film-Abspann) kommen die weltbesten Psychologen zum Thema „projective Identifikation“ zu Wort. Der Schluss-Satz im Film ist von Peter Fonagy, der mir 2008 eine mail schickte. Schluss-Scene: „ ... und der grösste Betrug ist - ICH bin DU!“ Fonagy entwickelte eine Relexionsscala (Seite 123) im Kontext dass Eltern die emotionalen Zustände des Kindes kognitiv nicht erfassen.

Die Schluss-Scene

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EPILOG FILM REVOLVER. Das „Ich“ ist der beste Betrüger, den man sich vorstellen kann. Weil man es nicht sieht. Und der größte Betrug ist: „Ich bin du!“ Das Problem ist, dass sich das „Ich“ dort versteckt, wo man es zuletzt erwartet. Nämlich in sich selbst. Es verkauft seine Gedanken als die Ihren. Seine Gefühle als die Ihren. Sie halten es für sich! Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“, wir nennen das „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrecht zu erhalten, was wir „Die Grenzen des Ichs“ nennen. Die Leute haben keine Ahnung, dass sie im Gefängnis sitzen. Sie wissen nicht, dass es ein „Ich“ gibt. Sie kennen den Unterschied nicht. Der Verstand versteht nur schwer, dass es noch etwas gibt, das hinter ihm steht. Etwas von größerem Wert und von größerer Macht, die Wahrheit zu verleugnen, als es selbst. In Religionen ist das „Ich“ in der Figur des Teufels manifestiert. Natürlich realisiert niemand wie klug das „Ich“ ist, denn es erschuf den Teufel, und

Peter Fonagy. Es ist schon beein-druckend wenn einer der beste in einer Disziplin ist, jedoch in zweien grenzt an Genialität. Seit 2008 hat Fonagy keine Chance gegen meine Theory of Mind. Zudem steht Venetia weltweit auf Platz 1 und nicht er!

GENIUS FORUMS. Discussion of the nature of Ultimate Reality.Epilog aus Revolver:

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man kann jemand anders die Schuld geben. Durch das Erfinden eines äußeren Feindes erschaffen wir uns gewöhnlich reale Feinde. Und das wird dann zu einer realen Gefahr für das „Ich“, obwohl es auch dessen Schöpfung ist. Kernberg: “Borderliner sind Täter wie Opfer zugleich! Die Opfer werden zu bedrohlichen Verfolgern.”

Manuela Rösel:

Das soziale Umfeld dient dem Borderliner

lediglich als Projektionsfläche.

Allan Schore, der Einstein der Neurologen: The „projection“ is into, not just onto.

Das eigene Chaos wird nicht nur auf andere projeziiert, sondern regelrecht in andere hinein! Wehrt sich das „Opfer“, wird noch einmal zugetreten! Spaltung und Projektion.

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{ }Die Konsequenzen der Fehlentscheidungen (Chaos) des Betroffenen (Borderliner) sollten von Angehörigen auf KEINEN Fall

getragen werden.

Otto Kernberg: Ein Border-liner ist ein Mängelwesen, primitiv und mangelhaft angelegt. Entsprechend primitiv sind seine Abwehr-mechanismen, in dessen Zentrum die Spaltung und Projektion steht“

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Wenn die Vorderlappen der „Gehirnrinde“ sich nicht entwickeln, verkommt das Leben zur Primitivität. Die Person kann dann nicht

vorausplanen und tut es auch nicht. Die Welt reduziert sich auf das Elementarste

und die Person befasst sich nur mit dem, was aktuell geschieht, mehr nicht.