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Facharbeit Oktober 2017 Der Schweizer Skisport im Wandel der Zeit Name, Vorname, Klasse Rubli Pascal FM3 Betreuende Lehrperson Andreas Wiedmer

Der Schweizer Skisport im Wandel der Zeit · Schweizer Skisport im Wandel der Zeit ... Wie der Riesenslalom wird der Slalom zu den technischen Disziplinen ... Die Weltmeisterschaften

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Facharbeit Oktober 2017

Der Schweizer Skisport im Wandel der Zeit

Name, Vorname, Klasse Rubli Pascal FM3 Betreuende Lehrperson Andreas Wiedmer

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Inhaltverzeichnis 1. Abstract

2. Vorwort

3. Einleitung

4. Vorgehen

5. Ski Alpin

5.1. Ski Alpin Weltcup

6. Wichtige Punkte in der Schweizer Skigeschichte

7. Schweizer Resultate

8. Auswertung der Resultate

9. Unterschiede im Schweizer Skisport zwischen 1987, 2005 und 2017

9.1. Unterschiede im Nachwuchs

9.2. Spezielle Vorkehrungen für die Heim-WM 2017

10. Zukunftspläne im Schweizer Skisport

11. Einschätzungen von Experten zum Schweizer Skisport

11.1. Theo Nadig

11.2. Karl Frehsner

11.3. Vali Gadient

12. Möglicher Lösungsansatz

13. Fazit

14. Quellenverzeichnis

14.1. Mündliche und schriftliche Zusatzinformationen

14.2. Internetquellen

14.3. Bildquellen

15. Eigenständigkeitserklärung

16. Anhang

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1. Abstract

Mein Ziel ist es herausfinden, warum die Schweiz in den letzten Jahren weniger Erfolg im

alpinen Skisport hatte und auch den plötzlichen Erfolg an der WM 2017 genauer unter die

Lupe nehmen.

2. Vorwort

Für mich war schon klar, dass meine Facharbeit der Thematik Skisport gewidmet wird, als

ich die Fachmittelschule damals begann. Ich liebe diesen Sport schon seit klein auf und bin

jeden Winter regelmässig auf den Skiern.

Mit etwa 10 Jahren startete ich mein erstes Jahr im Skiclub Sächsmoor (heute

Schneesportclub Walensee). Ich begann nun Skirennen zu fahren und hatte wie jeder junge

Rennfahrer den Traum eines Tages im Weltcup zu starten. Zu dieser Zeit war nichts anderes

in meinem Kopf als der Sport auf den Skiern.

Leider musste ich, nach einigen Jahren im regionalen Kader, einen Schlussstrich ziehen,

was den Leistungssport und den Traum eines Rennfahrers betraf. Danach kam für mich

vermehrt das Interesse für die Arbeit des Trainers auf. Bis heute bin ich als Hilfstrainer im

Skiklub tätig.

Was hat mich zu dieser Facharbeit bewegt?

Ich hatte immer mal wieder mitbekommen wie sich Trainer oder Eltern negativ darüber

ausliessen, was aus dem Schweizer Skisport geworden sei. Es hätte kaum noch Kinder, die

diesen Sport wirklich ausführen wollten. Die Begeisterung, die z.B. ich hatte, sei kaum noch

vorhanden. Sie nannten Beispiele, dass früher an einem Kinderrennen etwa 500-700 Kinder

starteten und heute an einem guten Tag vielleicht noch hundert an den Start gehen. Ich

möchte dem ganzen etwas auf den Grund gehen und evtl. einen Lösungsansatz finden.

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3. Einleitung

Schweizer Skisport im Wandel der Zeit

Ich möchte herausfinden, warum die Schweiz in den letzten Jahren einen massiven

Leistungsabfall im alpinen Skisport im Vergleich mit früheren Jahren hat. Zudem möchte ich

die WM 2017 noch genauer unter die Lupe nehmen und aufzeigen, wie sie plötzlich so viel

Erfolg haben konnten. Dabei werde ich vermehrt auf die Nachwuchsförderung eingehen. Ich

möchte in dieser Arbeit drei verschiedene Jahre vergleichen. Diese wären die Jahre

1986/1987, 2004/2005 und 2016/2017. Warum ich genau diese Zeitspanne gewählt habe,

werde ich im Kapitel 8 genauer erklären. Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob es

um den Schweizer Skisport wirklich so schlecht steht und falls ja, dafür einen möglichen

Lösungsansatz zu finden. Dieser Lösungsansatz soll sich speziell auf die Jugend beziehen,

da diese Arbeit auch eine Vorbereitung auf die Fachmaturitätsarbeit darstellen soll, in

welcher ich diesen Lösungsansatz versuche anzuwenden.

4. Vorgehen

Mir war von Anfang an bewusst, dass ich eine Saison von früher mit einer von heute

vergleichen möchte. Ich wusste von dem grossen Erfolg, den die Schweiz früher im Alpinen

Weltcup hatte und wollte daher eine dieser Jahre mit dem letzten Jahr vergleichen. Um zu

erkennen welche Jahre ich vergleichen soll, benötigte ich alle Daten von jedem Wettkampf,

welche ich in Diagrammen leichter darstellte. Daraus stach die Saison 1987 hervor und im

Negativen auch die Saison 2005 (Genauere Erklärung folgt in Kapitel 8). Bis zur

Weltmeisterschaft (kurz: WM) 2017 in St. Moritz hatte ich einen klaren Plan und dachte auch,

dass die Schweiz sehr schwach steht und diese Weltmeisterschaft ein Debakel werden

könnte. Jedoch geschah genau das Gegenteil und ich musste umdenken, was die

Facharbeit betraf. Ich entschloss mich die Jahre 1987, 2005 und 2017 zu vergleichen und

dabei diese Heim-WM genauer anzuschauen. Informationen zu diesen Jahren sammelte ich

auf verschiedenen Webseiten wie z.B. auf Swiss-Ski oder dem Bundesamt für Sport. Zudem

versuchte ich weitere Informationen über Mails oder Interviews mit Experten wie Karl

Frehsner zu holen. Dabei achtete ich auch speziell auf die Jugend, für diese ich mir einen

Lösungsansatz zu finden versuchte. Aus diesen vielen Zahlen, den Interviews und meiner

eigenen Erfahrung im Schweizer Skisport konnte ich nun die Probleme besser erkennen und

einen Lösungsansatz dafür finden. Die meisten Ideen für die gesamte Strukturierung bekam

ich durch den roten Faden (Kurs für die Facharbeit) und meiner betreuenden Lehrperson.

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5. Ski Alpin

Beim alpinen Skirennen (kurz Ski Alpin) befahren die Rennläufer einen durch Tore

abgesteckten Kurs auf einer Skipiste. Die Wertung erfolgt durch Zeitmessung der Fahrt des

einzelnen Rennläufers, bei der alle Tore vom Start bis ins Ziel korrekt durchfahren werden

müssen. Diese Wettkämpfe werden in verschiedenen Disziplinen, wie Abfahrt oder Slalom

ausgetragen. Olympische Disziplinen sind Abfahrt, Super G, Riesenslalom, Slalom und die

alpine Kombination. Diese 5 Disziplinen, die auch für diese Facharbeit relevant sind, werden

nun kurz genauer erklärt.1

«Abfahrt: Die Abfahrt ist die Königsdisziplin des alpinen Skisports. Sie ist der längste,

riskanteste, sowie schnellste alpine Wettbewerb. Klassische Rennen wie am Lauberhorn in

Wengen oder am Hahnenkamm in Kitzbühl bei den Männern sind Publikumsmagnete. Bei

Tempi bis zu maximal 160 Stundenkilometer gilt es die Strecke mit anspruchsvollen Kurven,

Sprüngen und Gleitphasen fehlerfrei und in der schnellsten Zeit zu bewältigen. Im Gegensatz

zu den technischen Disziplinen besteht eine Abfahrt lediglich aus einem Lauf.»2

«Super G: Der Super-G (Abkürzung für das englische Wort. „Super Giant Slalom“, zu

Deutsch Super-Riesenslalom) ist nach der Abfahrt die zweitschnellste Disziplin im alpinen

Skisport. Im Vergleich zu einer Abfahrt ist die Strecke wesentlich kürzer. Jedoch prägen

enger gesteckte und somit technisch anspruchsvollere Torkombinationen einen Super-G.

Der Super-G gehört neben der Abfahrt zu den schnellen, so genannten Speed-Disziplinen.»3

«Riesenslalom: Der Riesenslalom gehört zu den so genannten technischen Disziplinen.

Dies, da die engen, schnellen Torkombinationen technisch äusserst anspruchsvoll sind.

Jeder Skiläufer absolviert zwei verschiedene Läufe auf der gleichen Piste, die addiert

werden.»4

1 vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ski_Alpin (Zugriff am 10.09.2017) 2 Zitiert von der Internetseite http://www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin/disziplinen.html (Zugriff

am 10.09.2017) 3 Zitiert von der Internetseite http://www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin/disziplinen.html (Zugriff

am 10.09.2017) 4 Zitiert von der Internetseite http://www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin/disziplinen.html (Zugriff

am 10.09.2017)

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«Slalom: Der Slalom ist die langsamste, kürzeste und technisch anspruchsvollste Disziplin

des alpinen Rennsports. Er weist sehr kurze Torabstände auf, die schnelle

Richtungswechsel erfordern. Der Wettkampf besteht aus zwei Läufen, die addiert werden.

Wie der Riesenslalom wird der Slalom zu den technischen Disziplinen gezählt.»5

«Alpine Kombination/Superkombination: Der traditionelle Kombinationswettbewerb

besteht aus einer Abfahrt und zwei Slalom-Läufen, die verteilt auf zwei Wettkampftage

stattfinden. Die Super-Kombination ist eine neue Variante der Alpinen Kombination und

besteht aus einem Slalomlauf sowie einer verkürzten Abfahrt. Beide Läufe werden am

selben Tag mit einem kurzen zeitlichen Abstand durchgeführt

Die Zeiten der beiden Disziplinen werden addiert: Gewinner ist der Läufer mit der schnellsten

Gesamtzeit. Die Kombination ist eine Mischdisziplin, die die technischen mit den Speed-

Disziplinen verbindet.»6

5 Zitiert von der Internetseite http://www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin/disziplinen.html (Zugriff

am 10.09.2017) 6 Zitiert von der Internetseite http://www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin/disziplinen.html (Zugriff

am 10.09.2017)

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5.1 Ski Alpin Weltcup

Der Alpine Skiweltcup, wie wir ihn heute kennen wurde schon einige Male verändert oder

angepasst. Das erste offizielle Weltcuprennen wurde 1967 am 5. Januar als Herrenslalom

ausgetragen. In den darauffolgenden Wochen wurden Abfahrts- und Slalomrennen für

Männer und Frauen dem Weltcup hinzugefügt. Es war auch das Jahr, indem der

Internationale Skiverband anfing die Weltcuprennen selber zu organisieren, um

Überlappungen der Rennen zu verhindern und somit einen geordneten Saisonablauf

herzustellen.7

Dieser Alpine Ski Weltcup wird seit einigen Jahren in Sölden im Österreich auf dem

Rettenbachgletscher mit einem Riesenslalom gestartet. An diesem Wochenende (meist im

Oktober) bestreiten Männer und Frauen ihr erstes Rennen der Saison. Bevor dieser Start in

Sölden eingeführt wurde, hatte der Alpine Ski Weltcup ihre ersten Rennen im Jahr an

anderen Orten wie z.B. Val-d`Isère oder Las Leñas. An diesen Orten konnte der Alpine Ski

Weltcup einiges früher aber auch einiges später in die Saison starten.8

Im alpinen Ski Weltcup bekommen die besten 30 Fahrer/innen Weltcuppunkte, gemäss

einem Punktesystem vom Internationalen Skiverband. Dieses wurde seit 1993 auch nicht

mehr geändert. Für den Fahrer und die Fahrerin mit den meisten Weltcuppunkten gibt es

immer am Ende der Saison eine grosse Kristallkugel. Eine kleine Kristallkugel gibt es zudem

für alle, die in ihrer Disziplin am meisten Punkte gesammelt haben. Dies gilt für Abfahrt,

Slalom, Riesenslalom und seit 1986 auch für den Super-G. Seit 2016 gibt es nun auch

Kristallkugeln in der alpinen Kombination. Die Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele

gehören nicht in den Alpinen Weltcup, somit werden hier auch keine Punkte vergeben.

Zudem gibt es auch noch eine Nationenwertung, bei der alle gesammelten Weltcuppunkte

aller Fahrer und Fahrerinnen von einer Nation zusammengezählt werden.9

Wie zuvor erwähnt, gibt es seit einigen Jahren einen festen Weltcupstart. Seit 1993 gibt es

nun auch ein Weltcupfinale, bei dem Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom und seit 2005

ein Mannschaftswettbewerb ausgetragen werden. Bei diesen Rennen dürfen nur die 25

besten der jeweiligen Disziplinenwertung starten. Dazu sind Fahrer mit mehr als 500

Gesamtpunkten auch startberechtigt sowie die jeweiligen Juniorenmeister. Beim

Weltcupfinale bekommen nur die besten 15 Fahrer und Fahrerinnen Weltcuppunkte.10

7 Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup (Zugriff am 03.10.2017)

8 Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup (Zugriff am 03.10.2017)

9 vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup (Zugriff am 03.10.2017)

10 vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup (Zugriff am 03.10.2017)

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6. Wichtige Punkte in der Schweizer Skigeschichte

Als grosser Anfang des Schweizer Skisports steht wohl am ehesten dir Gründung des

Schweizer Skiverbandes oder auch Swiss-Ski genannt. Swiss-Ski wurde 1904 gegründet

und hat heute elf Disziplinen unter einem Dach vereint. Diese sind Ski Alpin, Langlauf,

Skispringen, Biathlon, Freeski, Snowboard, Nordische Kombination, Telemark, Skicross,

Buckelpiste und Aerials.11

1964: Die Schweiz holt an den Olympischen Spielen keine Medaillen und wird in der

Nationenwertung letzter. Danach geht ein Ruck durch die Schweiz und Adolf Ogi wird

beauftragt, eine Gruppe talentierte, Schweizer Ski Sportler für die Olympischen Spiele in

Sapporo an die Spitze zu bringen.12

1967: Der Alpine Ski Weltcup wird gegründet.13

1972: Die Schweiz gewinnt 9 Medaillen an den olympischen Spielen in Sapporo. Danach

wird sehr stark in den Schweizer Skisport investiert.14

1987: Die Schweiz feiert an den Weltmeisterschaften 1987 in Crans-Montana seinen bisher

grössten Erfolg mit 14 Medaillen. Danach verliert die Schweiz immer mehr ihr grosses

starkes Kollektiv. Es wirkt als würde es dem Schweizer Skiverband gut gehen, weil einige

wenige grosse Talente die Schweiz noch erfolgreich durch die Jahre tragen. Zudem verlieren

die Schweizer ihren Status als beste Skination an Österreich.15

2005: Die Schweiz holt an der Weltmeisterschaft in Bormio keine Medaille. Ein weiterer

Tiefpunkt in der Schweizer Skigeschichte.

2017: Swiss-Ski gewinnt an der Heim-WM in St. Moritz 7 Medaillen.

11 vgl. http://www.swiss-ski.ch/ueber-swiss-ski.html (Zugriff am 10.09.2017) 12 vgl. https://www.srf.ch/sendungen/myschool/als-wir-noch-ski-weltmeister-waren-2 (Zugriff am 10.09.2017) 13 vgl. https://www.srf.ch/sendungen/sportlounge/50-jahre-skiweltcup-und-yb-auf-weltreise (Zugriff am 03.10.2017) 14 vgl. https://www.srf.ch/sendungen/myschool/als-wir-noch-ski-weltmeister-waren-2 vom 10.09.2017 15 vgl. https://www.srf.ch/sendungen/myschool/als-wir-noch-ski-weltmeister-waren-2 (Zugriff am 10.09.2017)

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7. Schweizer Resultate

Dies sind die Schweizer Resultate der letzten Jahrzehnte, seit der Gründung des Weltcups.

Ich habe dabei versucht Disziplinen zu vergleichen, die auch in all diesen Jahren gefahren

wurden. Nachfolgend werden die verschiedenen Tabellen zu den verschiedenen

Wettbewerben aufgelistet:

Olympia von 1968 - 2014:

Abbildung 1 Quelle: erstellt durch die Internetseite https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Olympiasieger_im_Alpinen_Skisport (Zugriff am 03.102017)

Hierbei werden nur Abfahrt, Riesenslalom und Slalom von Männern und Frauen beachtet, da

die Kombination und der Super G nicht in allen Jahren gefahren wurde.

Was in diesem Diagramm auffällt, ist der Leistungsabfall vom besten Jahr, 1988 und dem

schlechtesten Jahr, 1992. Die Schweiz konnte an Olympischen Spielen keine solche

Leistung mehr bringen. Eine grössere Verbesserung in den nächsten Jahren kann man

durch dieses Diagramm nicht erwarten, da sie in den letzten Olympischen Spielen immer

etwa gleich abgeschnitten haben.

3

6

3 3

4

7

0

3

1 1

2 2 2

1968 1972 1976 1980 1984 1988 1992 1994 1998 2002 2006 2010 2014

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Olympia Medaillen der Schweizer

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Weltmeisterschaften von 1968 - 2017:

Abbildung 2 Quelle: erstellt durch die Internetseite https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Weltmeister_im_Alpinen_Skisport (Zugriff am 04.10.2017)

Bei den Weltmeisterschaften habe ich Super G und den Teamwettbewerb nicht beachtet, da

auch hier diese Wettbewerbe nicht schon immer an Weltmeisterschaften anerkannt waren.

Die besten Jahre für den Schweizer Skisport an Weltmeisterschaften waren von 1985 bis

1989, bei dem das Jahr 1987 klar raussticht. Bei den schlechten Jahren sticht vor allem die

Nullnummer 2005 heraus. Auch die Weltmeisterschaften 1974, 1993, 2011 und 2013 kann

man mit dazu zählen. In den letzten Jahren zeigt die Erfolgskurve wieder nach oben und

man kann eine weitere Verbesserung an den nächsten Weltmeisterschaften erwarten.

4

3

7

1

3

2

3

5

8

11

9

6

1

4

6

2

3

4

0

5 5

1 1

3

6

0

2

4

6

8

10

12

Schweizer Medaillen an Weltmeisterschaften

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Schweizer Platzierung im Nationencup von 1967 - 2017:

Abbildung 3 Quelle: erstellt durch die Internetseiten https://de.wikipedia.org/wiki/Nationencup (Zugriff am 04.10.2017) und https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner Skiweltcup 2012/13 (Zugriff am 07.08.2017)

Dies sind die Platzierungen der Schweiz im Nationencup. Dabei werden alle erreichten

Punkte von Männern und Frauen zusammengezählt.

Der absolute Tiefpunkt im Nationencup ist für jeden sofort ersichtlich. 2013 hat die Schweiz

nur Platz 7 erreicht. Dies ist weit entfernt von den Top-Jahren 1981 bis 1989. In den letzten

Jahren konnte man sich von dieser «Schlappe» 2013 wieder fangen, aber die Plätze 1 und 2

gehören nicht mehr dem Standard an. Die Schweiz wird nach diesem Diagramm um ihren

Platz im Weltcup kämpfen müssen.

0

1

2

3

4

5

6

7

8

Schweizer Platzierung im Nationencup

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Podestplätze der Schweizer 1968 - 2017:

Abbildung 4 Quelle: erstellt durch die Internetseiten vom Kapitel 17.2 von https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1968 (Zugriff am 07.08.2017) bis https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2016/17 (Zugriff am 07.08.2017)

Bei diesen Podestplätzen werden wieder einige Disziplinen nicht berücksichtigt, da sie erst

seit einigen Jahren gefahren werden. Dazu zählen Super G, Kombination, Teamwettbewerb

und der Parallelslalom.

Auch hier kristallisiert sich die gleiche starke Phase wie bei allen Diagrammen heraus. Dabei

ist 1987 der Überflieger von allen. Hingegen waren die Jahre 2004 bis 2006 und 2013 eher

schwach. Eine klare Steigerung nach oben ist in diesem Diagramm nicht ersichtlich und

somit muss man damit rechnen, dass die Schweiz etwa in diesem Bereich bleiben wird.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

Podestplätze der Schweizer

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8. Auswertung der Resultate

Gestützt auf die Resultate, die ich zusammengetragen habe, musste ich mich entscheiden,

welche Jahre, oder welchen Zeitraum ich miteinander vergleichen möchte. Die

erfolgreichsten Jahre der Schweizer Skisportler waren ganz klar 1987 und 1988. Eines der

schlechtesten Jahre war die Saison 2004/2005, in der es an der WM keine Medaillen gab

und auch nur fünf Podest Platzierungen im Weltcup zu verzeichnen waren. Mit Platz vier im

Nationencup war auch ein Tiefpunkt erreicht. Somit war für mich schnell klar, dass ich 1987

und 2005 miteinander vergleichen wollte. Ich wählte 1988 nicht, da dies ein Jahr mit einer

Olympiade war und es im Jahr 2005 keine Olympiade gab. 1987 und 2005 gab es

Weltmeisterschaften was also mich dazu bewogen hatte, diese zwei miteinander zu

vergleichen.

Bis zur Ski-Weltmeisterschaft 2017 war für mich alles klar, aber genau an dieser Heim-WM

konnten die Schweizer Skisportler wieder seit langem richtig abräumen. Das warf für mich

neue Fragen auf, zum Beispiel: Woher kommt dieser neue Erfolg? Was wurde geändert oder

was spielte hier alles mit? Somit beschloss ich kurzfristig diese letzte Saison (2016/2017)

auch mit in meine Facharbeit aufzunehmen. Ich möchte 1987, 2005 und 2017 miteinander

vergleichen. Dies bot sich natürlich auch gut an, da auch in der Saison 2016/2017 eine

Weltmeisterschaft war und ich somit diese drei Jahre perfekt vergleichen konnte.

Als nächstes kam noch die Frage auf, was ich denn vergleichen kann und was nicht. Ich

konnte nicht die Medaillen an Weltmeisterschaften direkt vergleichen, da diese nicht immer

gleich viele Disziplinen hatte. Daher beschloss ich nur Disziplinen in die Bewertung zu

nehmen, die in allen Jahren gefahren wurden und als offizieller Wettkampf galten.

Unten sehen Sie die direkten Zahlen im Vergleich miteinander. Als erstes ist ersichtlich, dass

die Saison 1986/1987 mit Abstand die beste war. Die Tabelle zeigt auf, wie 18 Jahre später

die Saison 2004/2005 ein erfolgloses Jahr für den Schweizer Skisport im Weltcup war. Und

man erkennt noch wie es 12 Jahre später wieder etwas bergauf geht. Es fehlt aber trotzdem

noch einiges, um an die Erfolge von damals anknüpfen zu können.

Medaillen an Weltmeisterschaften

Podestplätze in einer Saison

Platzierung im Nationencup

Saison 1986/1987

11 73 1

Saison 2004/2005

0 5 4

Saison 2016/2017

6 15 3

Abbildung 5 Quelle: erstellt durch die Abbildungen 2, 3 und 4

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Natürlich würde der Medaillenrückstand von 2017 auf 1987 kleiner sein, wenn man alle

Disziplinen mit einbeziehen würde, jedoch hätten wir immer noch einen riesigen Abstand zu

den Podestplätzen von damals. Zwar ist die Rangierung im Nationencup besser als 2005,

nur fehlt immer noch einiges um hier auch wieder die Führungsposition einnehmen zu

können.

Nun reichten diese Zahlen nicht, um herauszufinden, was im Schweizer Skisport im Gange

ist oder was damals 1987 alles getan wurde. Man kann nun nur eine leichte Tendenz

erkennen, die mir aber noch keine Lösung bringt.

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9. Unterschiede im Schweizer Skisport zwischen 1987, 2005 und

2017

Im Grundsatz war die Struktur in allen Jahren etwa die Gleiche. Am Anfang standen die

Skiclubs. Meist hatten diese Kinder schon eine Grundstärke im Skifahren, da sie z.B. vorher

die Skischule besucht haben oder ganz einfach einige Male mit ihren Eltern oder

Verwandten auf den Skiern standen. Die Kinder kamen mit etwa 6 – 7 Jahren in die Skiclubs.

In den Skiclubs lernen die Kinder eine Renntechnik, welche sie in meist in regionalen

Rennen einsetzen müssen. Als Beispiel dient mir hier, der Skiverband Sarganserland

Walensee (kurz: SSW), in welchem es pro Saison etwa 6-9 Jugendrennen gibt. Die Rennen

werden vom SSW und den Skiclubs zusammen an verschiedenen Standorten veranstaltet.

Die Kinder fahren hier in den Kategorien U11, U12, U14 und U16, welche auch

Geschlechtsgetrennt bestritten werden. Mit der Saison 2012/2013 wurde das maximale Alter

um ein Jahr nach oben gesetzt, damit, unter anderem, die Jugendlichen den Übertritt von

Oberstufe in eine Lehre oder Mittelschule nicht im gleichen Jahr machen mussten, wie der

Übertritt von den nationalen Jugendrennen in die internationalen FIS-Rennen.16 So haben

die Jugendlichen auch noch ein Jahr mehr Zeit bekommen, um sich zu verbessern und

vorzubereiten auf diese Wettkämpfe.

Jedoch geschieht dieser Übertritt nicht über den Skiklub, sondern meist von einem

regionalen Kader (im SSW wären das aufsteigend sortiert: Förderkader, JO-Kader und Top-

Kader) in ein nationales Leistungszentrum, von denen es deren 3 hat. Die meisten

Regionalverbände haben für Fahrer (auch der SSW), die es nicht in ein nationales

Leistungszentrum oder ein Nationalkader schaffen, ein Junioren-Kader.

Mit diesen nationalen Leistungszentren, Junioren-Kadern oder privaten Trainingsgruppen

bestreiten die Sportler internationale FIS-Wettkämpfe, welche Punkte geben. Die besten

Schweizer in der daraus resultierenden Punkteliste werden im Normalfall in ein nationales

Kader selektioniert. Aufsteigend sortiert sind das: C-Kader, B-Kader A-Kader und die

Nationalmannschaft. Ab dieser Stufe entscheiden die Swiss-Ski Trainer jener Stufen, ob man

am Europacup oder Weltcup starten darf.

16 Vgl. Interview mit K. Frehsner

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Unterschiede von 1987 zu 2005 und 2017 gibt es folgende:

- Einer ist, dass diese Swiss-Ski-Kader in den Jahren um 1987 anders aufgestellt

waren, also anstatt den drei oben genannten Kadern gab es sieben nationale Kader,

die auch Trainingsgruppen hiessen.17 Zu der siebten Trainingsgruppe wird es im

Abschnitt: «Einschätzungen von Experten», noch mehr Informationen geben.

- Ein weiterer Unterschied ist, dass es damals weniger Rennen auf der untersten Stufe

gab, an diesen aber mehr Teilnehmer starteten und diese auch automatisch wichtiger

wurden.18

- Eine weitere Veränderung aus den letzten Jahren ist die Sportler-RS, welche es zum

Beispiel Skirennfahrern ermöglicht das Militär zu absolvieren und trotzdem ihr

Training weiterführen zu können.

17 Vgl. Interview mit T. Nadig und K. Frehsner 18 Vgl. interview mit K. Frehsner

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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9.1 Unterschiede im Nachwuchs

Der grosse Unterschied im Nachwuchs im Schweizer Skisport liegt nicht unbedingt darin,

dass weniger Kinder in die Skischule oder in die Skiklubs gehen, sondern an der Zahl, die

den Rennsport betreiben wollen. Dabei ist das Beispiel vom Skiclub Madrisa von SRF sehr

gut zu nehmen, bei dem der Rückgang der Rennfahrer in der Schweiz ersichtlich ist. 2004

gab es dreimal mehr Kinder in der Jugendgruppe vom Skiclub Madrisa.19 Die

besorgniserregendere Zahl liegt aber in der Renngruppe: «Im Jahr 2004 waren fast fünfmal

mehr Kinder in der Renngruppe von Madrisa».20

Gründe für diesen Rückgang sind:

- Mehr Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche als früher

- Die Migration, also Kinder, die den Skisport nicht kennen

- Klima, also immer kürzere Winter

- Kosten, die aber auch schon früher relativ hoch waren21

Um gegen diesen Rückgang vorzugehen, gibt es seit längerem einige Wettbewerbe, wie der

Migros Grand Prix oder der Rivella Family Contest. Diese haben eine sehr gute Zahl von

Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Trotzdem ist auch hier ein leichter Rückgang in den

letzten Jahren zu erkennen.22

19 Vgl. http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/ski-alpin-allgemein/skination-schweiz-erfolg-heute-herausforderung-morgen (Zugriff am 09.10.2017) 20 Zitat von http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/ski-alpin-allgemein/skination-schweiz-erfolg-heute-herausforderung-morgen (Zugriff am 09.10.2017) 21 Vgl. http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/ski-alpin-allgemein/skination-schweiz-erfolg-heute-herausforderung-morgen (Zugriff am 09.10.2017) 22 Vgl. http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/ski-alpin-allgemein/skination-schweiz-erfolg-heute-herausforderung-morgen (zugriff am 09.10.2017)

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

17

Ein weiteres grosses Programm für den Skisport war und ist Jugend und Sport (kurz: J+S).

Es ist das 1972 gegründete Sportförderungsprogramm des Bundes für Kinder und

Jugendliche.23 In dieses Programm wurde der Skisport als eine der ersten Sportarten

aufgenommen.24 J+S veröffentlicht jedes Jahr eine Lagerstatistik, in der die Anzahl

Schneesportlager pro Jahr ersichtlich ist.

Zahlenmaterial zu J+S-Schneesportlagern (Anzahl Lager, ganze Schweiz)25

Jahr Anzahl J+S-Schneesportlager

(ganze Schweiz)

Differenz zu Vorjahr (absolut)

2005 2585 -

2006 2444 -140

2007 2418 -26

2008 2317 -101

2009 2319 3

2010 2278 -42

2011 2262 -16

2012 2244 -17

2013 2253 9

2014 2234 -19

2015 2307 73 2016 2253 -54

Tabelle 1 Quelle: Email vom Bundesamt für Sport

Hier ist seit 2005 eine leichte Abflachung des Abwärtstrends zu erkennen.26 Dennoch ist ist

es ein klarer Abwärtstrend zwischen 2005 und 2016.

Mögliche Gründe dafür sind:

• «Demografische Entwicklung

• Konkurrenzsportarten (Unihockey, andere Hallensportarten)

• Kosten

• Aufsichtspflichten, Sicherheitsvorschriften und die damit einhergehende

Verantwortung für Leiter/Lehrer

• Schneemangel (Klimawandel)

• Geringere Schneesporttradition aufgrund Migrationshintergrund

• Eventuell zum Teil auch Billigferien am Meer»27

23 Vgl. http://www.jugendundsport.ch/de/ueber-j-s/j-s-auf-einen-blick.html (Zugriff am 09.10.2017) 24 Vgl. mit Email vom Bundesamt für Sport vom 14.08.2017 25 Zitat vom Bundesamt für Sport, Email vom 14.08.2017 26 Vgl. mit Email vom Bundesamt für Sport vom 14.08.2017 27 Zitat vom Bundesamt für Sport, Email vom 14.08.2017

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

18

2016 erhielt die Nachwuchsförderung J+S CHF 1‘571‘000 vom Bund und somit am

zweitmeisten von allen Sportarten. Trotz dieser Bemühungen für den Schweizer Skisport

sinken die Zahlen an jungen Skirennfahrern, an jungen Skiklubmitgliedern und an

Schneesportlagern. Die Gründe dafür wurden in vorherigen Abschnitten erklärt.

9.2 Spezielle Vorkehrungen für die Heim-WM 2017

Natürlich wurde hier sehr viel Geld investiert, um die ganze Veranstaltung überhaupt

durchzuführen.

«Die WM 2017 unterstützte der Bund durch Veranstaltungsbeiträge

(im Sportförderungsgesetz vorgesehen) und anderseits durch das Nationale

Sportanlagenkonzept NASAK. Aus NASAK 4 wurden für die WM 2017 CHF 3 Mio.

zugesprochen, dazu kamen noch CHF 750‘000 für Sicherheits- und Absperrmaterial (wird an

Ski-Weltcups weiterverwendet).

Bundesbeiträge für die WM 2017:

Auf das Budget von rund CHF 60 Mio. leistete der Bund einen Veranstaltungsbeitrag von

CHF 3,5 Mio. (zu gleichen Teilen auch der Kanton Graubünden und die Gemeinde St.

Moritz)»28

Es wurde zudem viel Geld in den Breitensport investiert: «Via Swiss Olympic wurde Swiss-

Ski über 6 Jahre vor der WM mit einem Förderbeitrag von CHF 800‘000 unterstützt. Dieses

Geld wurde für spezielle Projekte im Hinblick auf die WM und für

Breitensportförderungsprojekte verwendet. Zudem wurde am Bundesamt für Sport in

Magglingen für Swiss-Ski im Sommer 2016 ein eigener Kraftraum eingerichtet.»29

28 Zitat vom Bundesamt für Sport, Email vom 14.08.2017 29 Zitat vom Bundesamt für Sport, Email vom 14.08.2017

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

19

10. Zukunftspläne im Schweizer Skisport

Der mit Abstand grösste Zukunftsplan vom Schweizer Skisport ist sicherlich die Olympiade

2026 in Sion. Durch dieses Projekt (falls es denn zu Stande kommt) würde sehr viel in den

Nachwuchs und allgemein in den Skisport investiert werden, um an diesen Spielen so gut

wie zum Beispiel an der Heim-WM 2017 abzuschneiden.

Ein weiteres Programm, das 2014 von Nationale Verbände verschiedener

Schneesportbranchen, den Kantonen sowie dem Bund gegründet wurde, versucht

Jugendliche und Kinder wieder mehr auf die Pisten zu bringen.30

Zweck dieser Organisation ist es:

- «Förderung des Schneesports von Kindern und Jugendlichen auf nationaler Ebene,

hauptsächlich an Schulen

- Vereinfachung der Organisation von Schneesportlagern und –tagen

- Erhaltung des Schweizer Kulturgutes „Schneesport“»31

Ziele

• «Förderung der schneesportlichen Aktivität der Bevölkerung, insbesondere der

Jugend

• Förderung des soziokulturellen Austausches an Schulen durch

Schneesportaktivitäten

• Förderung des Wintertourismus»32

Diese Organisation ist die Umsetzung des Beschlusses vom Bund, zusammen mit Partnern,

dass der Schneesport in der Schweiz als Traditionsgut verstärkt gefördert werden muss.33

30 Vgl. https://www.gosnow.ch/ueber-uns/ (Zugriff am 09.10.2017) 31 Zitat von https://www.gosnow.ch/ueber-uns/ (Zugriff 09.10.2017) 32 Zitat von https://www.gosnow.ch/ueber-uns/ (Zugriff am 09.10.2017) 33 Vgl. mit Email vom Bundesamt für Sport vom 14.08.2017

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

20

11. Einschätzungen von Experten zum Schweizer Skisport

Um noch mehr über den Schweizer Skisport in den Jahren 1987, 2005 und 2017 zu erfahren

und über die Entwicklung im Schweizer Skisport, interviewte ich drei Experten auf diesem

Gebiet. Aus diesen Interviews erhoffte ich mir Informationen, um den Stand der Schweiz im

Skisport besser erkennen zu können und vielleicht aus all diesen Informationen einen

möglichen Lösungsansatz zu finden.

11.1 Theo Nadig

Theo Nadig ist:

- ehemaliger Chef Alpin der Herren von der USA

- ehemaliger Chef Alpin der Herren von Frankreich

- ehemaliger Abfahrtschef von Italien

- ehemaliger Nachwuchschef Alpin von der Schweiz

- ehemaliger Chef Alpin von der Schweiz

- Trainer im Nachwuchsbereich bis Europacup in der Schweiz

Für Theo Nadig ist die Ausbeute der Schweiz im Weltcup relativ bescheiden. Mit der

Infrastruktur und den finanziellen Mitteln müsste eigentlich mehr für die Schweizer

Skisportler rausschauen. Ein Problem, das immer mehr auf die Schweiz zu kommt, sind die

vermeintlich kleinen Skinationen aus dem Osteuropäischen Raum, welche mit wenig Geld

und um einiges schlechterer Infrastruktur immer mehr erreichen. Aus seiner Sicht sind diese

Fahrer noch etwas «hungriger» als die Schweizer.

In Bezug auf die vorhin erwähnten sieben Trainingsgruppen. Es gab eigentlich sechs

Nationale Kader, welche die heutigen C-, B-, A-Kader und die Nationalmannschaft

darstellen. Vor 1987 erstellte man in der Schweiz eine siebten Trainingsgruppe, welche von

Theo Nadig geleitet wurde. Für diese Gruppe selektionierten sie alle Fahrer aus

Regionalverbänden, die Potenzial für den Weltcup hatten. Dabei achtete man viel weniger

auf das Alter, wie es heute der Fall ist. In dieser Gruppe hatte er Fahrer wie Peter Müller,

Toni Bürgler und Thomas Bürgler, welche es später in den Weltcup geschafft hatten. Die

meisten dieser Fahrer hätten es nie in den Weltcup geschafft, weil sie zu alt für ein Swiss-

Ski-Kader gewesen wären. An diesen Fahrern war speziell, dass diese auch den Willen

mitbrachten voll durchzuziehen. Sie wussten, wenn sie nicht liefern würden, sind sie schnell

nicht mehr in der Mannschaft. Trotzdem ist für ihn klar, dass diese Mannschaft von damals

ein grosser Glücksfall war. So wie sie es damals gelöst haben, wird man es nicht immer

lösen können.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

21

Für ihn ist es wichtig, dass man das Geld, das der Schweizer Skiverband hat in die

Regionalverbände runter gibt. Diese sind direkt an der Jugend und können es direkt für die

Kinder, für den Nachwuchs verwenden. Auch hören viele Kinder schon früh mit dem

Skirennsport auf, weil sie denken, dass sie nicht genug gut seien. Früher beendete man

seine Karriere etwa mit 18 Jahren, wenn man merkte, dass es nicht nach ganz oben reicht.

Die Jugendlichen heutzutage machen diese Entscheidung in einer sehr schwierigen Phase,

da sie gleichzeitig mehr Druck von Lehre oder der Mittelschule bekommen. Dazu kommt,

dass der Skisport im Vergleich mit anderen Sportarten sehr teuer ist und somit die

Entscheidung, etwas anderes zu machen, noch leichter fällt.

Ob es ein Fahrer in den Weltcup schaffen kann, liegt aus seiner Sicht nicht daran, wieviel

Talent er hat, sondern ob er den «Biss» hat sich durch alles durchzukämpfen. Deshalb ist es

schon etwas sehr früh über einen 16 Jahre alten Fahrer zu entscheiden, ob er in ein

Nationales Leistungszentrum kann oder nicht. Schafft man es nämlich nicht in ein solches

Leistungszentrum, wird es schon früh sehr schwierig noch in den Weltcup zu kommen.

Für ihn sollte die Schweiz den jungen Fahrern mehr Zeit zur Entwicklung geben, denn sie

haben beruflich eine sehr stressige Zeit und brauchen dann nicht noch den Druck vom

Skisport. In der Schweiz sollte das Tor, das mit 15 schon sehr eng wird, wieder weiter öffnen

und somit auch Fahrern im Alter von 18 Jahren die Hoffnung geben, es noch in den Weltcup

zu schaffen.

Swiss-Ski arbeitet aus seiner Sicht sehr gut, sie haben eine ausgezeichnete Infrastruktur und

trotz den schlechteren Resultaten der letzten Jahre stehen sie finanziell sehr gut da. Auch

die Trainerausbildung ist für ihn professionell, nur sollte man noch etwas mehr in die

pädagogische Ausbildung der Trainer investieren. Denn es ist heutzutage für einen jungen

Sportler viel schwieriger geworden, sich auf eine Sache richtig zu konzentrieren. Mit den

ganzen social medias und allgemein dem Internet hat jeder viel mehr Möglichkeiten und auf

diese Dinge müsste man in der Trainerausbildung etwas mehr Wert legen.

Für Theo Nadig hat sich dieser Erfolg an der Heim-WM nicht abgezeichnet, denn in der

Saison selber gab es nicht sehr viele Medaillen zu bejubeln. Ein wichtiger Punkt für den

Erfolg der Schweizer war die Medaille von Lara Gut am ersten Tag. Diese Medaille hatte viel

Druck von den Schweizern genommen. So konnte jeder viel befreiter an den Start gehen.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

22

Als letztes Beispiel nannte er noch Italien, bei denen ein Fahrer auch mit 25 Jahren noch in

den Weltcup kommen kann, falls er in den italienischen FIS-Rennen vorne mitfährt. Auch

gehen die italienischen Trainer mit ihren Fahrern an Weltcup- oder Europacuprennen, was

es der Schweiz nicht gibt. In Italien bleiben die Trainer meist bei den Fahrern, weil diese ihre

Sportler auch am besten kennen und gegenseitiges Vertrauen besteht. In der Schweiz ist da

anders, hier wird man von Trainer zu Trainer nach oben gereicht und muss immer wieder

von neuem das Vertrauen aufbauen.343536

34 Vgl. ganzes Kapitel mit Interview von T. Nadig 35 Vgl. mit Vgl. mit Zeitung Sarganserländer vom 18. Februar 2005 36 Vgl. ganzes Kapitel mit Bestätigungsmail von T. Nadig vom 18.10.2017

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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11.2 Karl Frehsner

Karl Frehsner ist:

- ehemaliger Chef Alpin der Herren bei Swiss-Ski

- ehemaliger Fahrer Manager beim Formel 1 Team Sauber

- ehemaliger Rennsportleiter im Österreichischen Skiverband

- Inspektor Internationaler Rennstrecken im Internationalen Skiverband

- FIS – Working Group Alpine Equipment

- und ehemaliger Race - Director Men im Internationalen Skiverband

Karl Frehsner sieht den momentanen Stand der Schweiz im Skisport recht gut. Aus seiner

Sicht aber wäre es wieder an der Zeit etwas von der früheren Struktur hinzufügen, also

wieder mehr oder grössere Kader auf nationaler Stufe haben. Bildlich dargestellt spricht er

von einer Pyramiden-Struktur, bei welcher aus mehreren C-Kadern Fahrer nach oben

gezogen werden können. Am besten wäre es noch, wenn diese Kader nicht abstufend

angesehen werden, anstatt von C- und B-Kadern lieber B1-, B2- und B3-Kader, welche als

gleichwertig gesehen werden müssen. So würde eine Art Pyramiden-Struktur entstehen,

welche eine breite Masse hätte, in der jeder Fahrer gleichwertig ist. Damit aber diese Kader

richtig funktionieren, braucht es zwischen den Trainern der einzelnen Teams ein blindes

Vertrauen, damit wenn der Cheftrainer den besten Fahrer aus den Kadern braucht, sie ihm

auch den besten Fahrer bringen.

Auch hatte man 1987 an einem Strick gezogen und jeder wusste genau was er tun musste,

was er trainieren musste. So wusste jeder Trainer, wenn er einen Fahrer von unten in ein

höheres Kader holte, passte dieser einfach in die Gruppe. Zudem sagt er, dass man die

nationalen Leistungszentren nicht in Ost, West und Mitte einteilen darf. Durch diese

Einteilung in Ost, West und Mitte werden die Fahrer abgestuft und sie fühlen sich nicht mehr

als ein National-Kader Fahrer. Für ihn müssten die nationalen Leistungszentren auch als

national gesehen werden und den Status vermitteln, dass ein solcher Fahrer ein nationaler

Fahrer ist.

2005 versuchte der Verband um Cheftrainer Martin Rufener dieses Pyramiden-System

aufzubauen und Thomas Stauffer verfolgte es weiter.

Aus seiner Sicht war der Erfolg nicht überraschend, da die Schweizer Medaillen Anwärter

ihre Medaillen machten und dazu noch alle Chancen bis auf das Letzte voll ausgenutzt.

Gerade bei der Entscheidung Luca Aerni (Weltmeister 2017 in der Alpinen Kombination)

fahren zu lassen, anstatt von Niels Hintermann (Sieger der Alpinen Kombination in Wengen)

haben die Schweizer Trainer zusammengearbeitet und den besten Fahrer gewählt für dieses

Rennen.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Wo er auch mit Theo Nadig übereinstimmt, ist beim Gefäss für Fahrer, die es nicht direkt in

ein Nationales Kader oder Junioren-Kader geschafft haben oder für Fahrer die rausgeworfen

wurden. Dazu zählen bei ihm auch Wiedereinsteiger. Für diese 16-22jährigen Fahrer braucht

es noch ein richtiges «Auffangbecken», also ein Kader für solche Fahrer. Aus seiner Sicht

kann man mit diesen Sportlern sehr viel erreichen.

Ein weiterer Punkt den er als wichtig erachtet, dass die Schweizer etwas näher

zusammenrücken müssen im Skisport, damit nicht die Bündner als Beispiel für sich sind und

die Walliser für sich sind. Man muss wieder etwas mehr zusammenstehen.

Der letzte Punkt betrifft das Thema Nationencup. Um wieder die Nummer eins im

Nationencup zu sein, braucht es einen Visionär. Ganz einfach etwas Revolutionäres, denn

man kann nicht besser als die anderen Nationen werden, wenn man nach dem Regelbuch

trainiert, das jeder schon kennt.3738

37 Vgl. ganzes Kapitel mit Interview von K. Frehsner 38 Vgl. ganzes Kapitel mit Bestätigungsmail von K. Frehsner vom 18.10.2017

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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11.3 Vali Gadient

Vali Gadient ist

- Trainer vom JO-Förderkader im SSW

- Skischulleiter SSS Flumserberg

- Swiss-Ski Verbandsleiter

- Ehemaliger Ausbilder Swiss Snowsports Association

- Ehemaliger Ausbildungschef Ski Swiss Snowsports Association

Bei ihm war das spannende wie es in der Schweiz um die Schweizer Skischule steht. An der

Anzahl Kinder, welche die Skischule besuchen, habe sich kaum etwas verändert und der

Wintersport stehe aus seiner Sicht sehr gut da. Die Skischulen seien jedoch strukturierter

geworden.

Für ihn gab es 1987 eine grössere Breite an Skirennfahrern, welche früher auch nach einer

abgeschlossenen Lehre oder Mittelschule noch den Sprung in ein Kader schaffen konnten

oder es im Skisport nochmals versuchen konnten. Heute sei es schon sehr schwer mit einer

Lehre Leistungssport zu betreiben, ausser man hat einen Lehrmeister, der voll hinter dieser

Sache stehe. Wenn man heutzutage nicht in eine Sportschule gehe oder nicht gehen könne,

habe man meist schon grosse Nachteile. Wenn man für Trainings am Tag nicht frei

bekomme, habe man es umso schwieriger, denn man könne nur an sehr wenigen Orten am

Abend auf der Piste trainieren. Das mache den Skirennsport auch schwieriger auszuführen,

da im Vergleich zum Fussball auch am Abend auf dem Platz bei Flutlicht gespielt und

trainiert werden könne.

Einen möglichen Grund für das schlechte Abschneiden der Schweizer, sieht er in den

zögerlichen Anpassungen in der Wechselbeziehung «Athlet – Material» sowie in den

Kaderstrukturen bei Swiss-Ski. Zudem fehlte an der WM 2005 in Bormio das Wettkampfglück

und der Gewinn einer frühen Medaille, welche den Leistungsdruck auf die Fahrer hätte

verringern können. Bei den Leistungsträgern im Schweizer Team kam auch noch Pech dazu.

Aus der Sicht von Vali Gadient kam der Erfolg der Schweizer an der Heim-WM nicht

überraschend. Aufgrund von jahrelanger solider Aufbauarbeit auf verschiedensten Ebenen,

hatte die Schweiz eine ganze Reihe von Medaillenanwärtern in verschiedenen Disziplinen

sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren am Start. Der Umstand das Lara Gut bereits

zum Auftakt eine Medaille gewann, habe sicher ebenfalls zur guten Stimmung im Team

beigetragen. Trotz ihres verletzungsbedingten Ausfalles konnte die Schweizer Mannschaft

dem Erwartungsdruck standhalten und viele Medaillen gewinnen.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Aus seiner Sicht wird heute generell auch auf den untersten Stufen solide gearbeitet. Am

Beispiel vom Skiverband Sarganserland Walensee sieht man gut, dass eine gute Breite von

potentiellen Skirennfahrern den Sprung über die Skiclubs in den Regionalverband schaffen.

Er glaubt, dass man auch weiterhin intensiv in die Basis investieren soll. Er spricht sich auch

dafür aus, dass man Fahrern, die es benötigen, mehr Zeit gibt, sich in den

Regionalverbänden zu entwickeln. Trotzdem müsse den Fahrern, welche den

Leistungsausweis für die Aufnahme in ein Nationales Leistungszentrum früh erbringen und

diesen Schritt machen wollen, diese Chance offenstehen.

Im letzten Punkt von Vali Gadient geht es um die Trainerwechsel. Er erachtet es als positiv,

dass auf Club- wie auch auf Regionalstufe, die Trainer auch über mehrere Jahre tätig sind.

Als Beispiel nennt er hier Obersaxen, wo der Lehrer der Schule gleichzeitig der Konditions-

und Skitrainer ist. Aus diesem System von Obersaxen habe sich als Beispiel ein Carlo Janka

(Gesamtweltcupgewinner von 2010) herausentwickelt. Auf der anderen Seite sei ein

Trainerwechsel auch positiv, um neue Reize zu setzen und die Motivation nicht abflachen zu

lassen. Voraussetzung für kontinuierliche Trainerarbeit auch über mehrere Kaderstufen, sei

eine entsprechende Ausbildung und permanente Fortbildung des verantwortlichen Trainers.

Bei Trainerwechseln sei es wichtig, dass die dokumentierten Athleten-Zielvereinbarungen

und die entsprechenden Auswertungen zur individuellen Entwicklung übergeben werden.3940

39 Vgl. ganzes Kapitel mit Interview von V. Gadient 40 Vgl. ganzes Kapitel mit Bestätigungsmail von V. Gadient vom 17.10.2017

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12. Möglicher Lösungsansatz

Einen Lösungsansatz den man sofort anwenden kann, gibt es nicht. Das habe ich durch alle

drei Interviews und die Recherchen gelernt. Die Kaderbildung von 1987 mit

7 Trainingsgruppen heute nochmal anzuwenden, heisst nicht direkt, dass der Erfolg gleich

wieder so gross wird. Es wurde laut Theo Nadig später nach 1987 noch einmal versucht,

damals ist man aber damit klar gescheitert.41 Es ist sicherlich ein guter Ansatz, die

Unterteilung der Nationalen Leistungszentren auch als National zu sehen und diese nicht in

drei Gebiete zu unterteilen. So würden sich die Sportler von einem solchen

Leistungszentrum als ein Nationalkader Fahrer sehen, wie es Karl Frehsner erklärte.42

Wo sich alle drei Experten einig sind, ist die Stärkung der Basis. Für alle ist die Basis das

Wichtigste, was man auch aus den Bemühungen des Bundes sehen kann. Dabei ist die

Pyramidenstruktur von Karl Frehsner eine gute Hilfe. Man braucht eine breite Masse am

Anfang, also in den Skiclubs und Regionalverbänden.43 Der Vorteil einer breiteren Masse ist

auch, dass es mehr Konkurrenzkampf zwischen den Fahrern gibt. Alle Fahrer kämpfen sich

so gegenseitig nach oben. Das war auch, laut Theo Nadig, ein wichtiger Punkt des Erfolgs

1987. Sie hatten einige gute Fahrer, die sich gegenseitig provozierten und sich so zu

Bestleistungen kämpften.44

Etwas was Swiss-Ski sehr gut macht, wofür sie auch von den Experten gelobt werden, ist

der Umgang mit den Finanzen.45 Trotz schlechterer Jahre bei den Schweizer Alpinen, haben

sie immer noch ein gutes Budget. Aus ihrer Sicht sollte dieses Geld auch in die Basis

investiert werden.46 Laut Theo Nadig, sollte es am besten in die Hände der

Regionalverbände gegeben werden.47 Er hat dazu noch den Plan, das meiste Geld in den

Skiverband zu geben, der am besten arbeitet. Aus diesem Grund entsteht ein weiterer

Konkurrenzkampf, welcher schon bei den Fahrern selbst als motivierend gesehen werden

kann.48

41 Vgl. mit Interview von T. Nadig 42 Vgl. mit Interview von K. Frehsner 43 Vgl. mit Interview von K. Frehsner 44 Vgl. mit Interview von T. Nadig 45 Vgl. mit Interview von K. Frehsner, T. Nadig und V. Gadient 46 Vgl. mit Interview von K. Frehsner, T. Nadig und V. Gadient 47 Vgl. mit Interview von T. Nadig 48 Vgl. mit Zeitung Sarganserländer vom 18. Februar 2005

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Einen Lösungsansatz, den man aus den Interviews mit Theo Nadig und Vali Gadient

rauskristallisieren kann, dass man die Trainer über eine längere Zeit beibehalten sollte.49

Nach Theo Nadig ist es gerade speziell in der Schweiz, dass die Trainer nicht mit den

Fahrern mitgehen, sondern sie immer nach oben weitergegeben werden.50 Die Erfolge der

Italiener und Franzosen im Alpinen Skisport sprechen, mit dem 2. Platz von Italien und dem

4. Platz von Frankreich im Nationencup, für sich.51 Somit wäre es ein möglicher und wohl

guter Ansatz, die Trainer mit ihren Fahrern mehrere Jahre und Stufen zusammen arbeiten zu

lassen. Dabei sollte aber auch durch andere Trainer zwischendurch ein neuer Impuls dazu

kommen.52

Der letzte Punkt besteht aus der Trainingsgruppe für Fahrer, die es nicht direkt geschafft

haben oder Wiedereinsteiger. Zum einen ist die Idee einer U18 bei allen positiv

angekommen. Vielleicht nicht genau in dieser Umsetzung, aber alle drei waren sich einig,

dass man den Jungen Sportlern mehr Zeit zur Entwicklung geben sollte.53 Auch aus meiner

eigenen Erfahrung sehe ich, dass viele früh mit dem Skirennsport aufhören, da sie nicht

mehr an den Traum vom Weltcup glauben. Es wird schon früh selektioniert und mit dem

ganzen Stress vom Übergang von Schule zu Lehre oder Mittelschule, wird es meist etwas zu

viel um sich voll auf den Skisport fokussieren zu können. Deshalb ist die Idee einer U18 für

alle drei eine eher positive Idee, denn man gibt den jungen Fahrern noch etwas mehr Zeit,

um sich zu entwickeln und den Übertritt von Nationalen Rennen zu Internationalen Rennen

in einer etwas ruhigeren Phase des Lebens zu machen.54 Dabei gibt es noch ein weiteres

Problem, nämlich die Kooperation mit den Lehrbetrieben. An diesem Standpunkt muss noch

etwas gearbeitet werden, denn ich habe selber und über meinen Bruder diese Problemquelle

gesehen. Auch aus Vali Gadients Sicht ist es schwierig heutzutage mit einer Lehre den

Skirennsport noch ausführen zu können.55 An dieser Stelle gibt es noch

Verbesserungspotenzial.

Zusammenfassend steht es um den Schweizer Skisport um einiges besser, als mir das von

Trainern oder Eltern früher gesagt wurde. Swiss-Ski macht an vielen Stellen einen guten

Job. Obwohl ein Lösungsansatz schwierig zu machen ist und vor allem dieser nur mit viel

Glück zum Erfolg führen würde, versuche ich einen zu formulieren, der durch diese Arbeit

entstanden ist.

49 Vgl. mit Interview von T. Nadig und V. Gadient 50 Vgl. mit Interview von T. Nadig 51 Vgl. mit https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2016/17 (Zugriff am 10.10.2017) 52 Vgl. mit Interview von V. Gadient 53 Vgl. mit Interview von K. Frehsner, T. Nadig und V. Gadient 54 Vgl. mit Interview von K. Frehsner, T. Nadig und V. Gadient 55 Vgl. mit Interview von V. Gadient

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Um wieder im Ski Alpin Nationencup die Nummer 1 zu sein, braucht es eine weitere

Stärkung der Basis. Swiss-Ski muss das vorhandene Geld in die Skiclubs und

Regionalverbände investieren, diese müssen also professionalisiert werden. Es ist wichtig,

dass man die Kinder nicht zu früh selektioniert, damit nicht das Gefühl aufkommt, wenn man

nicht im Kader ist, hat man auch keine Chance. Dazu sollten die nationalen Jugendrennen

auf U18 aufgestockt werden, um den Jugendlichen mehr Zeit zur Entwicklung zu geben und

auch die Selektion der jungen Fahrer etwas nach hinten zu verschieben. In den Kadern der

Regionalverbände sollten die Fahrer einen Trainer über die ganzen Jugendjahre haben, um

ein echtes Vertrauen schaffen zu können und so ein besseres Arbeitsverhältnis zu erreichen.

Der letzte Verbesserungspunkt liegt zum einen darin, die Nationalen Leistungszentren als

National zu sehen und nicht in Gebiete einzuteilen und das andere ist die C-, B- und A-

Kader, sowie die Nationalmannschaft in verschiedene Trainingsgruppen einzuteilen, die alle

den gleich hohen Stellenwert haben, wie es 1987 der Fall war. Somit schafft man wieder

einen besseren Konkurrenzkampf zu haben in den Trainingsgruppen und gegen die

Trainingsgruppen. Um eine breitere Masse in der untersten Stufe zu bekommen, braucht es

aber noch etwas viel Wichtigeres, als Investitionen in die Skiklubs und Regionalverbände. Es

braucht im Weltcup, an Weltmeisterschaften und an Olympiaden den sportlichen Erfolg.

Bleibt dieser, trotz dieser WM, aus, könnten harte Jahre Auf den Schweizer Skisport zu

kommen.56

13. Fazit

Durch diese Facharbeit sehe ich den Schweizer Skisport und die ganze Geschichte mit ganz

anderen Augen. Dies hilft mir enorm auch für meine zukünftige Ausbildung als Trainer. Ich

erkenne nun, dass die Schweiz nicht so erfolglos dasteht wie das viele behaupten, denn die

Schweiz hat einige gute Fahrer. Es fehlt momentan noch etwas die Masse im Weltcup, diese

ist aber auch schwieriger zu erreichen geworden, da immer mehr Nationen nach vorne

drücken.57 Abschliessend kann ich festhalten, dass mich diese Facharbeit um einiges

weitergebracht hat und ich nun eine gute Grundarbeit für die Fachmaturitätsarbeit habe.

56 Vgl. ganzen Text mit Interview von K. Frehsner, T. Nadig und V. Gadient 57 Vgl. mit Interview von T. Nadig

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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14. Quellenverzeichnis

14.1 Mündliche oder schriftliche Zusatzinformationen

➢ Bestätigungsmail von Karl Frehsner vom 18.10.2017 (im Anhang)

➢ Bestätigungsmail von Vali Gadient vom 17.10.2017 (im Anhang)

➢ Bestätigungsmail von Theo Nadig vom 18.10.2017 (im Anhang)

➢ Interview vom 02.10.2017 mit Karl Frehsner (im Anhang)

➢ Interview vom 06.10.2017 mit Vali Gadient (im Anhang)

➢ Interview vom 15.09.2017 mit Theo Nadig (im Anhang)

➢ Zeitung Sarganserländer vom 18. Februar 2005

➢ 1. Email vom Bundesamt für Sport vom 17.08.2017 (im Anhang)

➢ 2. Email vom Bundesamt für Sport vom 17.08.2017 (im Anhang)

14.2 Internetquellen

➢ http://www.jugendundsport.ch/de/ueber-j-s/j-s-auf-einen-blick.html (Zugriff am

09.10.2017)

➢ http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/ski-alpin-allgemein/skination-schweiz-erfolg-heute-herausforderung-morgen (Zugriff am 09.10.2017)

➢ http://www.srf.ch/sport/ski-alpin/ski-alpin-allgemein/im-nachwuchs-ueberragend-im-

weltcup-mittelmaessig-weshalb (Zugriff am 09.10.2017) ➢ http://www.srf.ch/sendungen/sportlounge/skination-schweiz-erfolg-heute-

herausforderung-morgen (Zugriff am 09.10.2017)

➢ http://www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin/disziplinen.html (Zugriff am

10.09.2017)

➢ http://www.swiss-ski.ch/ueber-swiss-ski.html (Zugriff am 10.09.2017) ➢ http://www.vbs.admin.ch/de/home/suche/suchmaske.detail.news.html/interviews/201

7/170207.html (Zugriff am 11.10.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup (Zugriff am 03.10.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1968 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1969/70 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1970/71 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1971/72 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1972/73 (Zugriff am 07.08.2017)

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1975/76 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1976/77 (Zugriff am 07.08.2017) ➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1977/78 (Zugriff am 07.08.2017)

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➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1994/95 (Zugriff am 07.08.2017)

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➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1996/97 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1997/98 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1998/99 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_1999/2000 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2000/01 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2001/02 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2002/03 (Zugriff am 07.08.2017)

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

32

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2003/04 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2004/05 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2005/06 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2006/07 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2007/08 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2008/09 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2009/10 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2010/11 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2011/12 (Zugriff am 07.08.2017) ➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2012/13 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2013/14 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2014/15 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2015/16 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Alpiner_Skiweltcup_2016/17 (Zugriff am 07.08.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Olympiasieger_im_Alpinen_Skisport (Zugriff

am 03.102017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Weltmeister_im_Alpinen_Skisport (Zugriff am 04.10.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Ski_Alpin (Zugriff am 10.09.2017)

➢ https://de.wikipedia.org/wiki/Nationencup (Zugriff am 04.10.2017)

➢ https://www.gosnow.ch/ueber-uns/ (Zugriff am 09.10.2017)

➢ https://www.srf.ch/sendungen/myschool/als-wir-noch-ski-weltmeister-waren-2 (Zugriff

am 10.09.2017)

➢ https://www.srf.ch/sendungen/sportlounge/50-jahre-skiweltcup-und-yb-auf-weltreise

(Zugriff am 03.10.2017)

14.3 Bildquellen

➢ Titelbild: http://www.20min.ch/sport/ski/story/Als-die-Schweizer-noch-im-Kaesedress-

fuhren-26759934 (Zugriff am 09.10.2017)

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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15. Eigenständigkeitserklärung

Ich erkläre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und nur unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habe und ich auf eine eventuelle Mithilfe Dritter in der Arbeit ausdrücklich hinweise. Ort, Datum: Unterschrift: Galgenen im Oktober 2017

17. Anhang

Interview mit Theo Nadig vom 15.09.2017

1.Wie gut oder schlecht steht, nach ihrer Einschätzung, die Schweiz momentan im

alpinen Skisport da?

Wenn man den Aufwand und den Ertrag anschaut, dann ist die Ausbeute relativ bescheiden.

Die Schweiz betreibt mit Österreich zusammen den grössten Aufwand für den Alpinen

Skisport und dafür ist die Ausbeute einfach zu bescheiden. Beachten sollte man dabei aber

noch, dass immer mehr Druck aus Staaten kommt, von denen man früher keine Gefahr zu

befürchten hatte. Ein Beispiel wäre die Frauenmannschaft der Slowakei. Diese sind noch

hungrig, haben aber auch niemals die finanziellen und infrastrukturellen Voraussetzungen,

die wir hier in der Schweiz haben.

2. 1987 hatte die Schweiz ihre bisher beste Saison im alpinen Skisport. Wie war

damals der Weg vom jungen Skifahrer bis hin zum Weltcupfahrer/ Was waren die

grossen Unterschiede (positive und negative Punkte)

3. Welche Möglichkeiten hatten junge Athleten damals, also gab es spezielle

Nachwuchsförderungen oder Kurse? Wie versuchte man die Kinder in den Skisport zu

holen?

4. Mit welchen Problemen hatte der Schweizer Skisport 1987 zu kämpfen?

Wir hatten damals im Skiverband 6 Mannschaften, bei denen man auch nicht so stark auf

den Jahrgang geschaut hatte. Dazumal gab es noch eine Gruppe 7, welche ich damals

geführt hatte, die aus Fahrern aus Regionalverbänden bestand, die noch Potenzial gehabt

haben. Diese bestand aus eher älteren Fahrern. Darunter waren Fahrer wie Peter Müller,

Thomas Bürgler oder Toni Bürgler. Diese Fahrer waren eigentlich zu alt um es noch in den

Weltcup schaffen zu können, die es aber durch diese Trainingsgruppe geschafft haben. Das

war ein Weg und der andere ging über die Regionalverbände, welche früher einen grösseren

Stellenwert hatten als heute. Diese Fahrer blieben einfach länger in den Regionalverbänden.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Fahrer aus der Trainingsgruppe 7 mussten das meiste selbst bezahlen und sie bekamen

auch keine Ausrüstung vom Skiverband. Im Sommer konnten sie mit der Trainingsgruppe 6

dreimal in der Woche mittrainieren. Man gab ihnen trotzdem einige Trainingstage, bei denen

sie mit anderen mittrainieren konnten. Also aus dieser Gruppe schafften es nur etwa zwei

nicht in den Weltcup. Diese Fahrer brachten einfach sehr viel Eigeninitiative mit und hatten

einen grossen Willen.

Natürlich war es damals auch eine sehr günstige Konstellation bei den Herren. Die Fahrer

provozierten sich gegenseitig und liessen sich auch provozieren, was dazu führte, dass sie

sich immer weitertrieben. Diese Konstellation nutzte damals Karl Frehsner sehr gut und

konnte damit auch etwas spielen. Viel des Erfolgs von 1987 ist auf diese günstige

Konstellation zurückzuführen, welche durch die Trainingsgruppe 7 erst zustande kam.

Natürlich klappt diese Idee mit der Trainingsgruppe 7 nicht immer, denn Karl Frehsner

versuchte das später nochmal anzuwenden und scheiterte kläglich, weil er diese

Konstellation an Athleten nicht mehr hatte.

5. Hatte aus Ihrer Sicht nach 1987 sich die Schweiz zu sehr auf ihrem Erfolg ausgeruht

und den Anschluss etwas verpasst?

Natürlich kamen danach mit der Zeit die Abgänge der grossen Fahrer und so ging es war

wieder alles zurück auf normal gestellt. Zudem ist die Gefahr immer da, wenn man grosse

Erfolge feiert, dass man sich darauf zu stark ausruht. Ich wusste damals, dass es nicht so

weitergehen kann und sagte man solle in den Nachwuchs investieren. Dies wurde halt nicht

so wirklich wahrgenommen.

Auf der anderen Seite muss man sehen, dass damals bei Swiss-Ski Politiker oder Militaristen

in der Chefetage waren, welche leider nicht wirklich innovativ in die Zukunft arbeiteten. Dazu

kommt noch unsere Kultur, bei der jeder mitreden kann. Der ganze Apparat ist dadurch sehr

Träge.

6. 2005 holte die Schweiz keine Medaille an der WM in Bormio. Welche Fehler, vor

allem auf die Jugend bezogen, wurden auf diese WM hingemacht? Wie sah damals der

Weg eines jungen Skifahrers zum Weltcupfahrer aus?

Ich sagte damals, dass man das Geld, dass der Skiverband zur Verfügung, in die

Regionalverbände geben muss. Diese sind am nächsten beim Nachwuchs und bei ihnen ist

das Training noch am günstigsten. Man muss die Trainer und Kinder aus den

Regionalverbänden gut ausbilden. Ich habe vorgeschlagen jedem Regionalverband einen

festen Betrag zu geben und denen, die am meisten Fahrer nach oben bringen, einen

Bonusbetrag zu geben. Dieses System hat funktioniert solange ich dort war, also man hat

auch Fortschritte gemacht in den Regionalverbänden. Danach ist das ganze leider

zusammengebrochen.

Zudem sagte ich, dass nicht alle gleich funktionieren müssen, also die Bündner müssen nicht

das Gleiche machen wie die Walliser als Beispiel, denn so ist das in der Schweiz nun mal.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Jeder Regionalverband hat so seine Eigenheiten. Danach kam mein Nachfolger, welcher

sagte, dass wir alle gleich sind, also er versuchte das Gegenteil von mir. Mit dem kamen

dann die Sportschulen, welche nur gut für Sportler waren, die studierten. Heute konzentriert

man sich, aus meinen Augen, etwas zu stark auf diese Sportschulen.

Ein weiteres Problem liegt heute in den Nationalen Leistungszentren. Wenn man es heute

mit etwa 15 oder 16 Jahren nicht in ein Nationales Leistungszentrum schafft, ist die Türe, um

es nach oben zu schaffen, schon sehr weit zu. Was daraus resultiert ist, dass wenn Eltern

sehen ihr 13 Jahre altes Kind schafft den direkten Sprung eher nicht in ein Nationales

Leistungszentrum, gehen sie mit ihren Kind in einen anderen, nicht so teuren, Sport. Hier

sieht man einen klaren Rückgang, denn früher beendeten Fahrer mit etwa 18 ihre Karriere,

wenn der Sprung nicht klappte und heute beenden Fahrer ihre Karriere schon mit etwa 13

Jahren. Das ist heute ein ganz grosses Problem.

Zudem kommt dieser Sprung mit 16 Jahren im Skisport zu einer ganz dummen Zeit, denn

man hat schon einen grossen Druck mit dem Sprung von der Sekundarschule in die Lehre

oder Mittelschule und man ist in mitten der Pubertät. In diese Zeit hinein kommt also der

Skisport, welcher einfach unerbittlich ist. Dazu kommt, dass heute sehr hart trainiert wird und

viele junge Leute immer mehr Rücken- oder Knieschäden haben, welche normalerweise nur

eine ältere Person haben kann, aber niemals ein Jugendlicher. Das ist mit ein Grund, warum

viele schon früh mit dem Skisport aufhören.

Aus meiner Sicht entscheidet nicht das Talent, ob man es in den Weltcup schafft, sondern ob

jemand den Willen, den Charakter dazu hat sich durch alles durchzukämpfen. Wenn man

jetzt mit 16 Jahren schon darüber entscheidet, ob man in ein Nationales Leistungszentrum

kommt oder nicht, dann entscheidet man über eine Person, bei der die Persönlichkeit noch

gar nicht ausgereift sein kann. In dieser Zeit eine so wichtige Entscheidung zu treffen finde

ich schlecht.

Man darf hier auch nicht vergessen, dass es heute andere sehr attraktive Sportarten gibt, die

halt auch lockerer sind.

7. Nun hatte man 2017 ein ziemlich erfolgreiches Jahr, durch die erfolgreiche Heim-

WM. Würden Sie sagen, dass die Schweiz mit dem momentanen Stand wieder an die

Spitze zurückkommen kann? Warum ja, warum nein?

Ich denke davon sind wir noch weit entfernt, denn die Italiener oder Franzosen haben mit viel

weniger Aufwand den gleichen oder grösseren Erfolg als wir. Ich denke von der Skination

Nummer 1 sind wir noch weit entfernt. Es fehlt einfach die Masse. Ein Problem hier ist, dass

wenn die Jugendlichen in ein Nationales Leistungszentrum kommen, sie schon etwas die

Stars sind oder sich zumindest so fühlen. Meist werden sie zudem noch sehr verwöhnt.

Sobald diese aber in den Internationalen Kampf kommen, halten sie dem Druck nicht stand

und geben auf.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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8. Sollte man wieder das ganze neu durchdenken und den ganzen Jugendbereich

nicht mehr so stark auf die Jahrgänge fixiert aufbauen?

Ja das sagt man auch immer wieder auf Trainerseminaren, dass man den Kindern mehr Zeit

geben soll sich zu entwickeln. Was vielleicht etwas schlimm klingt ist, dass die Trainer vom

Nationalen Leistungszentrum etwas privilegiert sind. Sie stehen mit einem Fuss im

Skiverband und haben schon die Ausrüstung des Skiverbands. Wer von diesen geht schon

gerne wieder zurück in die Regionalverbände. Das wäre für sie ja ein Abstieg.

Was vielleicht früher noch verschieden war, ist das neue junge Trainer nicht wirklich ernst

genommen wurden. Man war gut um beim Material schleppen und Zeit messen zu helfen

aber mehr nicht. Als junger Trainer wurdest du einem alten Trainer zugeteilt, der dich auch

schützte. So musste man als junger Trainer erst Erfahrungen sammeln. Heute kommen viel

junge Trainer nach oben, die einfach die Erfahrung nicht mitbringen, welche es bräuchte.

9.. Was macht aber Swiss-Ski momentan besonders gut, auf was können sie weiter

aufbauen?

Ich denke die Ausbildung ist recht gut, nur mit dem Bereich der Pädagogik sollte man sich

noch etwas mehr befassen. Was man heutzutage mehr lernen muss, ist der Umgang mit den

Leuten. Heute hat man als Jugendlicher oder als Kind viel mehr Möglichkeiten. Dazu

kommen die ganzen social medias, wie Facebook und allgemein das ganze Internet. In dem

ganzen Zeug sich richtig zu konzentrieren und fokussieren auf eine Sache ist sehr schwer

geworden und darum ist der Trainerjob heute viel anspruchsvoller als früher.

Gut bei Swiss-Ski ist die ganze Infrastruktur. Auch ist trotz den schlechteren Jahren im

Skisport einiges an Geld noch vorhanden. Im finanziellen machen sie einen guten Job.

10. War die Heim-WM einfach sehr viel Glück oder hatte sich so etwas schon länger

abgezeichnet.

Nein abgezeichnet hat sich das nicht. Das Wichtige für den Erfolg war die frühe Medaille von

Lara Gut, diese hat viel Druck von den Fahrern genommen.

11. Der Skisport ist doch eigentlich ein Einzelsport?

Ja das stimmt natürlich schon, aber man kann sich den Druck, der auf die Fahrer aufgebaut

wird, nicht vorstellen. In der Schweiz ist das Ganze noch etwas extremer, denn wenn man

Erfolg hat, ist man überall zufrieden und wenn man keinen Erfolg hat, wird man in den

Medien zersägt. Es hat den Fahrern also sichtlich den Knopf gelöst, diese erste Medaille.

Ein Vorteil für die Schweiz war, dass die Kombination nicht für alle den gleich hohen

Stellenwert hatte. Ich möchte den Erfolg nicht schmälern, aber nicht alle Nationen nehmen

die Alpine Kombination voll ernst.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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12. Nun steht die Olympiade vor der Tür. Denken sie, man kann diesen Schwung von

der WM mit nach Südkorea nehmen und nochmal so zuschlagen? Weshalb ja,

weshalb nein?

Ich denke nicht, dass das so möglich ist. Es ist ein ganzes Jahr dazwischen und in dieser

Zeit kann viel passieren. Zudem liegt es uns Schweizern eigentlich nicht so am Tag X alles

abrufen zu können. In dem Bereich sind die Amerikaner um einiges stärker.

13.Sie arbeiten seit einigen Jahren mit einigen FIS-Fahrern zusammen. Wie schätzen

sie die Zukunft des Schweizer Skisports ein? Wird es wieder in Richtung des Erfolgs

von 1987 gehen oder eher in Richtung von 2005?

Es wird sehr schwierig werden in den nächsten Jahren, da viele andere Nationen nach vorne

drücken. Aus meiner Sicht ist es nun wichtig die Tür für junge Fahrer nicht zu früh zu

schliessen, sondern ihnen mehr Zeit zu geben, damit wieder mehr von unten kommen. Somit

sollte auch ein 18jähriger noch die Hoffnung haben können, es in den Weltcup zu schaffen.

Wenn man ihnen schon zu früh diese Hoffnung wegnimmt, beenden viele ihre Karriere und

man verliert den Konkurrenzkampf untereinander im eigenen Land.

Noch etwas von meiner Seite zu deiner Arbeit. In Italien oder Frankreich gehen die Trainer

vom Skiklub manchmal bis in den Weltcup mit. Das Ganze ist viel familiärer. In der Schweiz

ist das nicht so, hier hat jeder Trainer seine eigene Position. In der Schweiz geht ein Trainer

aus dem Skiclub nie mit dem Fahrer an höhere Rennen. Hier wird immer von Trainer zu

Trainer gewechselt. Dabei muss das Vertrauen auch neu aufgebaut werden.

In Italien gibt es zudem Militärsportgruppen, also militärische Gruppen mit eigenen

Skimannschaften. Falls man es nicht in ein Nationales Kader schafft in Italien, kann man

noch in eine solche Militärgruppe. Dabei ist das Alter völlig egal. In Italien haben sie zudem

diesen Circuit «Copa Italia», welches ein Cup ist, der aus mehreren FIS-Rennen besteht. Ist

man in diesen Rennen vorne dabei, wird man immer wieder für Europacup- oder

Weltcuprennen aufgeboten. So kommen ältere Fahrer noch in den Weltcup in Italien. Ein

Fahrer, der es über diesen Weg geschafft hat ist Florian Eisath. Dieses System hat

Ähnlichkeiten mit der früheren Trainingsgruppe 7, also ein Auffangbecken für Fahrer, die es

nicht direkt geschafft haben

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Interview mit Karl Frehsner vom 02.10.2017 1.Wie gut oder schlecht steht, nach ihrer Einschätzung, die Schweiz momentan im Alpinen Skisport da? Ich denke, die Schweiz steht sehr gut da. Sicher mal im finanziellen Bereich, denn es gibt kaum Verbände, die so viel und so sicheres Geld haben. Sie haben auch viele von ihren eigenen Zielen in den letzten Jahren erreichen können. Das Ziel die Nummer 1 im Nationencup zu werden ist aber dennoch nicht einfach zu erreichen, aus folgendem Grund: Damals habe er als Trainer mit der Schweiz den Nationencup neunmal hintereinander gewonnen. Da musste aber auch jeder das fahren, was man ihm gesagt hat. Jedes Mal, wenn die Möglichkeit da war, einen Punkt im Weltcup zu holen, musste dieser Fahrer auch starten. Ein Beispiel aus meiner Zeit betrifft Franz Heinzer. Dieser hatte in Italien an einem Abfahrtsrennen einen guten Platz herausgefahren. Nun sagte ich ihm, dass er den Slalom, der mit der Abfahrt zusammen Punkte gab (Alpine Kombination). Er weigerte sich und entschied sich dann schlussendlich trotzdem dafür zu starten, da ich sagte, dass wenn er nicht fahre, er am nächsten Abfahrtsrennen auch nicht starten dürfe. Heute ist ein Athlet sehr Eigenständig und kann halt bei vielen Dingen mitsprechen, was nicht unbedingt schlecht ist. Durch diese Veränderung, fahren Athleten, weil sie zum Beispiel nicht wollen, vielleicht die Kombination und daher fehlen dann Punkte, die dem Fahrer helfen könnten und der Nation im Nationencup. Wenn der Trainer die Entscheidung trifft über die Athleten, die starten, hat man ja an der Heim-WM in der Kombination gesehen, was dabei herauskommen kann. Solche Punkte wie an der WM mit Luca Aerni, könnte man noch viele mehr machen. Trotzdem denke ich, dass es absolut möglich ist, wieder Nation Nummer 1 zu werden. 2. 1987 hatte die Schweiz ihre bisher beste Saison im Alpinen Skisport. Wie war damals der Weg vom jungen Skifahrer bis hin zum Weltcupfahrer/ Was waren die grossen Unterschiede (positive und negative Punkte) Wir hatten damals eine sehr gute Männer- und Frauenmannschaft, welche sich gegenseitig sehr gut ergänzt haben. Jeder wusste, dass man jeden möglichen Punkt holen muss. Man musste jeden jungen Athleten, der eine Chance hat, gut in die Gruppe einbauen. Einbauen in dem Sinn, dass wenn der zu uns kommt, ist er nicht nur dabei, sondern muss das bringen, was er kann. Man hatte damals mit diesen sieben Trainingsgruppen jedem die Chance gegeben, noch in den Weltcup zu kommen. Speziell war bei mir, dass wenn ich zum Beispiel am Theo Nadig nachgefragt habe, ob er einen Fahrer für mich hat, brachte er mir auch einen, der die Leistung brachte, die ich wollte und nicht einfach irgendeinen. Früher kam einfach der Befehl von, der sagte wie es geht und der Rest befolgte das auch. Man vertraute sich gegenseitig und natürlich hatte ich auch Glück, dass wir diesen Erfolg hatten. Man sollte zudem einen Fahrer, der im Europacup ein Rennen gewinnt, direkt für ein Rennen in den Weltcup holen. Früher war es aber für junge Fahrer erheblich schwieriger sich im Weltcup Team zu etablieren, denn das Team war schon sehr stark und ein guter 16. Platz reichte dabei halt nicht um dabei zu bleiben. So gaben die Trainer die Fahrer wieder nach unten in den Europacup und sagten, wenn du besser bist kannst du wiederkommen. Was für mich noch wichtig ist, betrifft die Schweizer. Ein Schweizer fühlt sich Benachteiligt, wenn er nicht in einem Nationalen Kader ist. Ein Nationales Leistungszentrum ist eben für einen solchen Schweizer kein Nationales Kader. Aber wenn du eine Grupp sieben oder acht machst, dann bist du dabei, du bist in einem Nationalen Kader. Ein Schweizer ist lieber weniger Unterstützt, aber dafür so dabei, als in einem Nationalen Leistungszentrum zu sein. Das war mit diesen Trainingsgruppen ein wesentlicher Unterschied zu heute. Man muss Leuten, die einen guten Ansatz zeigen, zum Beispiel mit einem Sieg in einem Europacuprennen, sofort eine Chance bieten und sie weiterziehen. Es ist einfach wichtig, dass der, der kommt auch das bringt, was er muss und nicht nur Erfahrungen sammelt oder so etwas. Auch der Trainer muss nicht einen schicken, nur damit er einen geschickt hat. Für das muss ein gutes Klima unter den Trainern herrschen und einer muss von oben bestimmen durchgeben.

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3. Welche Möglichkeiten hatten junge Athleten damals, also gab es spezielle Nachwuchsförderungen oder Kurse? Wie versuchte man die Kinder in den Skisport zu holen? Durch das, dass der Skisport in der Schweiz so populär war, wollten auch viele diesen Sport ausführen und es gab, im Vergleich zu heute, mehr Skiclubs auch im Flachland. Viele wollten zudem den grossen Athleten, wie zum Beispiel Bernhard Russi, nacheifern. Das Wichtigste für den Skisport damals waren die grossen Idole. Noch heute kennt man die grossen Skirennfahrer von damals. 4. Mit welchen Problemen hatte der Schweizer Skisport 1987 zu kämpfen? Das Problem war, wie schon immer, das Geld. Früher konnte man für die Rennen in den USA kaum Trainer oder Personal mitnehmen. Man musste sich gegenseitig aushelfen, da es einfach sehr teuer war. 5. Hatte aus Ihrer Sicht nach 1987 sich die Schweiz zu sehr auf ihrem Erfolg ausgeruht und den Anschluss etwas verpasst? Nein das denke ich nicht so. Natürlich haben die Österreicher viel unternommen nach dem Jahr 1987, um wieder an die Spitze zu kommen. Es war zudem eine Zeit in der der Skisport in Österreich immer populärer wurde und für die Schweizer wurde der Erfolg im Skisport etwas zu selbstverständlich genommen. Die Österreicher haben in dieser Zeit einfach alle ein Ziel verfolgt. Man hat vielleicht die Anstrengungen der Österreicher etwas unterschätzt und somit konnte unser System mit der Zeit nicht mehr ganz mithalten. Verpasst würde ich es aber nicht nennen, denn es gab viele Führungswechsel bei Swiss-Ski und das braucht einfach seine Zeit bis eine Struktur steht. 6. 2005 holte die Schweiz keine Medaille an der WM in Bormio. Welche Fehler, vor allem auf die Jugend bezogen, wurden auf diese WM hingemacht? Wie sah damals der Weg eines jungen Skifahrers zum Weltcupfahrer aus? Ich kam damals für ein Jahr wieder als Trainer bei Swiss-Ski zurück und es hatte sich einiges verändert. Man konnte als Trainer nicht mehr so durchgreifen, wie früher. Viele Athleten waren selbstständig unterwegs und trainierten für sich selbst. Das war nicht mehr so mein System. Später kam dann Martin Ruffener, der das ganze wieder versuchte aufzubauen. Er brachte die Schweiz auch wieder auf den Punkt der besten Nation im Skisport hinter Österreich. Was ich dir jetzt noch sagen muss, betrifft die Grösse der Kader. Früher hatte man 25-30 Leute in einem C- oder B-Kader, damit konnte man leicht wirtschaften, denn Athleten, die nicht starten konnten, pushten weiter von hinten. So trieben sich diese Sportler auch gegenseitig an. Heute nehmen sind diese Kader zu klein, sie können pro Jahr nur wenige neue Fahrer aufnehmen, da sie kleinere Kader haben. Man müsste diese Gefässe wieder vergrössern, zum Beispiel mit den Nationalen Leistungszentren. Nur müsste man diesen eine grössere Bedeutung geben. Sie dürften auch nicht in die Regionen Ost, West und Mitte unterteilt werden. Sie sollten als National stehen oder man macht aus allen einfach ein Nationales Leistungszentrum, in dem alle sind. So würde auch wieder mehr der Gedanke aufkommen, dass wir miteinander kämpfen und nicht gegeneinander. Man sollte allgemein mehr zusammenstehen. Nur schon bei den Trainingsorten im Herbst, sollten alle auf dem gleichen Gletscher trainieren, nicht di im Osten gehen ins Österreich und die Anderen nach Zermatt. 8. Was wurde nach diesem Jahr unternommen, um wieder an die Spitze zu kommen? Denken Sie, es wurde das Richtige unternommen, was hätten Sie anders gemacht? Man versuchte einfach wieder auf die Grundideen zurückzugreifen und eine solide Basis zu schaffen. Man versuchte wieder mehr in die Pyramiden-Struktur zu kommen, also wieder eine breite Basis zu schaffen aus der man viele Athleten bringen kann. Aus meiner Sicht ist es eins vom Wichtigsten, dass wir nicht auf dieses Pyramiden-System verzichten. Es braucht einfach eine breite Basis, sonst kommst du nirgends hin.

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9. Nun hatte man 2017 ein ziemlich erfolgreiches Jahr, vor allem die Heim-WM sticht hierbei heraus. Würden sagen, dass die Schweiz mit dem momentanen Stand wieder an die Spitze zurückkommen kann? Warum ja, warum nein? Auch im Hinblick auf die Olympiade 2018 gesehen. An die Spitze zurückzukommen wird aus meiner Sicht eher schwierig sein. Ich hoffe natürlich, dass sie den Schwung, gerade in der Kombination, von der Heim-WM mitnehmen können an die Olympiade und dass sie in dieser Disziplin dranbleiben. Ich denke von der Struktur und den Voraussetzungen her sollte es möglich sein, wieder ganz nach vorne zu kommen. Wir müssen aus der Basis mehr solide Anwärter für gute Platzierungen haben. Man sollte dabei auch wieder mehr bei den jungen Skirennfahrern auf das Training setzten. Heutzutage fahren sie einiges zu viele Rennen im Jahr. Hier wäre weniger ganz klar mehr. Früher hatte man hier eine Beschränkung an Rennen, die man fahren durfte, vom Verband aus. Man sollte das heute wiedereinführen, nur müssen dafür alle an einem Strang ziehen. Es fehlt noch etwas die Masse auf der höchsten Stufe. Wir haben immer eins bis zwei sehr gute am Start und nach diesen kommen kaum noch Punkteanwärter. Hier muss man sich verbessern, um eine Chance auf den Nationencup zu haben. 11. Was macht aber Swiss-Ski momentan besonders gut, auf was können sie weiter aufbauen? Es ist ein stabiler Verband, mit den Sponsoren und der guten Infrastruktur. Auch sind sie im finanziellen Bereich sehr gut. Auch investieren sie sehr viel in die Ausbildung. Um aber ganz nach vorne zu kommen braucht es Leute mit Visionen. Alles was schon niedergeschrieben ist, ist zwar eine gute Grundausbildung, jedoch bringt es einen nicht weiter. Wenn du besser sein willst, als die Anderen, musst du etwas erfinden, was die Anderen nicht haben. Dabei kannst du nicht nach dem Handbuch gehen, sondern nach deinem Bauchgefühl. Dabei musst du schauen wo du besser sein kannst als die Anderen. Das war vielleicht 1987 ein Vorteil, da wir Sachen probiert haben, welche die Anderen nicht probiert haben. Hier braucht es vielleicht noch Leute mit einer Vision, um diesen Schritt an die Spitze zu schaffen. 12. War die Heim-WM einfach sehr viel Glück oder hatte sich so etwas schon länger abgezeichnet. Nein, das war nicht nur Glück, denn… … Beat Feuz war Topfavorit. … Patrick Küng war Titelverteidiger und wusste daher wie man so ein Rennen gewinnen kann. … Wendy Holdener war eine Favoritin in der Alpinen Kombination und im Slalom … Lara Gut war eine Topfavoritin. Überrascht haben, aus meiner Sicht, Luca Aerni und Mauro Caviezel, diese haben aber die Situation perfekt ausgenutzt. Ein grosser Faktor für den Erfolg waren die Alpinen Kombinationsrennen, aber auch ohne diese fuhren die Schweizer Athleten eine gute Weltmeisterschaft. Die Schweizer haben ihre Chancen und den Heimvorteil perfekt ausgenutzt, aus meiner Sicht. Auch haben die Trainer sehr gute Entscheidungen getroffen, als Beispiel sehe ich Die Entscheidung für Luca Aerni. Sollte man die Jugend umstellen, also eventuell eine U18 oder U20 Kategorie einführen, um den Sprung in die FIS-Rennen nicht zeitgleich mit dem Sprung von Oberstufe zur lehre oder Mittelstufe zu machen? In der Schweiz hat sich das zum Glück seit einigen Jahren geändert. Man fährt seit ein paar Jahren ein Jahr länger in den Jugendrennen. Ich denke aber auch, dass man unter 20 Jahren in der Regel nicht seine volle Leistung bringen kann. Früher haben Skirennfahrer mit etwa 26-28 Jahren aufgehört und heute gibt es, weil man länger fährt, eine Art Blockade für die jungen Sportler. Du musst heute als junger Skirennfahrer fast schneller fahren, als die um einiges älteren Sportler in den höheren Kadern. Man müsste hier ein Gefäss/Trainingsgruppe finden für Leute, die es mit 16 nicht direkt in ein Nationales Leistungszentrum schaffen. Ein Kader für das du selektioniert werden kannst, wenn du noch Potenzial hast, es nach oben zu schaffen. Dieses etwa für 16-20jährige Fahrer. Dieses Gefäss oder Auffangbecken, auch für Wiedereinsteiger fehlt heute noch.

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Zusammenfassung von Karl Frehsner: So Grundsätzlich hatten wir damals (1987) eine einheitliche Struktur von oben nach unten, bei der alle am gleichen Strick gezogen haben. Gleiche Vorgehensweise für alle. Jeder wusste, was er tun musste. 2005 versuchte man wieder diese Pyramiden-Struktur aufzubauen, mit allen Faktoren, die dazuzählen. 2017 war der Erfolg an der Heim-WM kein Zufall, aber man hat alle Chancen bis auf das Letzte ausgenutzt. Meiner Meinung nach, bräuchte man mehr oder grössere C- oder B-Kader. Diese sollte man auch nicht so benennen, sondern in, zum Beispiel, B1, B2 und B3 umbenennen, um diese Abstufung nicht zu haben.

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Interview mit Vali Gadient vom 06.10.2017 1. Wie gut oder schlecht steht die Schweiz im alpinen Skisport da? Gut. Mit gutem Potenzial auch in der Jugend. 2. 1987 war ein sehr erfolgreiches Jahr. Was war damals anders als heute, vielleicht auch betreffend Skischule? In der Skischule hat sich eigentlich nicht viel von der Anzahl Kinder geändert bis zu heute. Wenn man den Wintersport anschaut, ist es ein Stück Kultur für die Schweiz. Heute hat man einfach viel mehr Möglichkeiten. Früher fuhren nicht viele Snowboard. Aus meiner Sicht gab es 1987 einfach etwas mehr Breite an Fahrern. Früher konnte man auch noch nach der Lehre oder Mittelschule im Skirennsport voll durchstarten. Heute kann man den Skirennsport während einer Lehre kaum noch ausführen, ausser man hat einen absolut positiv eingestellten Lehrmeister. Zudem kann man im Skirennsport am Abend fast nirgends trainieren, was im Fussball zum Beispiel viel einfacher ist. 3. Nach 1987 Anschluss verpasst? Ja es gab natürlich immer diese Wellenbewegung. Auch Österreich hatte schlechtere Zeiten und dies um das Jahr 1987. Österreich hat daraufhin viel in die Strukturen investiert und viele Fortschritte gemacht. Aber auch die Schweiz hat später darauf reagiert mit, zum Beispiel, den Sportschulen. 4. 2005 in Bormio gab es keine Medaillen für die Schweiz. Hat sich das abgezeichnet? Ja, in gewissen Bereichen hat sich das schon etwas abgezeichnet, zum Beispiel in der Materialforschung. Man hätte hier auch mehr machen können. Die Schweiz hatte aber auch etwas Pech an dieser Weltmeisterschaft. 7. Was wurde nach 2005 unternommen, um wieder an die Spitze zu kommen? Es wurde sicher in den Strukturen gearbeitet und investiert. Die Trainerausbildung wurde weiter verbessert und umfangreicher. Es war in allen Bereichen eine Entwicklung erkennbar, aber diese Entwicklungen haben die anderen Nationen natürlich auch gemacht. 8. Hat sich der Erfolg der Schweizer an der Heim-WM 2017 abgezeichnet oder war das Glück? Natürlich gehört Glück immer dazu, aber hier wurde auch sehr gut bei Swiss-Ski gearbeitet. Man hatte einige gute Medaillenanwärter am Start, von denen nicht alle siegreich davongingen. Es war zudem weniger Druck auf der Schweizer Mannschaft, da sie eine frühe Medaille zu verzeichnen hatte. Hätten sie diese nicht geholt, wäre der Druck der heimischen Presse immer grösser geworden. Dieser Erfolg zeigt, dass über Jahre sehr gut gearbeitet wurde. Die Schweiz hatte ein gutes Potenzial für diese Heim-WM und nutzte das sehr gut. 9. Welche Probleme gibt es heutzutage? Vielleicht auch in den Kosten? Also der Skisport war schon immer teuer, mit allem was dazu zählt. Natürlich ist es für eine Familie eher schwieriger die Kosten für 1-2 Kinder, die den Skirennsport betreiben, gut zu decken. 10. Was macht Swiss-Ski momentan besonders gut, auf was können sie weiter aufbauen? Die Strukturen sind sehr gut im Schweizer Skisport, denn man hat in der ganzen Schweiz klare Pläne, wie man mit den Kindern trainiert. Im Schweizer Skisport spricht man die gleiche Sprache. Die Durchlässigkeit ist sehr gut bei Swiss-Ski und es werden in der nahen Zukunft immer bessere Kinder kommen, was die Grundtechnik betrifft. Das heisst, man kann in den höheren Kadern gleich auf einem etwas höheren Niveau weiterfahren. Diese Entwicklung gibt es aber nicht erst seit jetzt, sondern schon seit über zehn Jahren. 11. Nun steht die Olympiade vor der Tür. Denken sie, man kann diesen Schwung von der WM mit nach Südkorea nehmen und nochmal so zuschlagen? Weshalb ja, weshalb nein? Ich denke das hier der Druck wieder gleich gross sein wird und daher bräuchte es wieder so eine frühe Medaille. Trotzdem ist der Erfolg bei einer Olympiade von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel, vom Schnee, der in Südkorea nicht gleich ist, wie bei uns in Europa.

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12. Sie arbeiten seit einigen Jahren im Regionalverband SSW mit einer Gruppe zusammen. Denken sie von dieser Seite aus, dass es wieder in Richtung von 1987 gehen könnte Ich sage, umso besser an der Basis gearbeitet wird, umso besser wird es auch in den höheren Kategorien. In den Skiclubs wird sehr gut gearbeitet, dementsprechend sind die Kinder immer besser ausgebildet. Diese Kinder kann ich dann übernehmen und sie von diesem Standpunkt aus, weiterführen und weiter verbessern. Die Kinder werden auf dieser Stufe immer besser und so steigt eigentlich die Luft ständig nach oben. 13. Sollte man die Jugendkategorien etwas umstellen in, zum Beispiel, U18 oder U20 Gruppen? Ich bin der Auffassung, dass man den Jugendlichen noch etwas mehr Zeit zur Entwicklung in den Regionalverbänden geben sollte, bevor sie in ein Nationales Leistungszentrum gehen. Trotzdem sollte man Fahrern, die bereit für diesen Schritt sind, die Chance dazu auch geben und sie nicht aufhalten. Man sollte die Jugendlichen etwas länger auf der Stufe der Regionalverbänden halten. 14. In Frankreich und Italien gehen die Trainer aus den Skiklubs mit ihren Sportlern mit durch alle Stufen. In der Schweiz wechselt man aber immer wieder den Trainer und muss dieses Vertrauen erst wieder neu aufbauen. Sollte man bei diesen Trainerwechseln etwas ändern. Es gibt in der Schweiz Einrichtungen, in denen es ähnlich ist, wie in Italien oder Frankreich. Als Beispiel nenne ich hier Obersaxen, wo der Lehre gleichzeitig auch Konditions- und Techniktrainer ist. Aus diesem haben sich auch schon grosse Namen herausentwickelt, wie zum Beispiel, Carlo Janka. Auf der anderen Seite kann ein Trainerwechsel auch neue Reize setzen und neue Motivation mitbringen. 15. Als Beispiel im SSW zum Thema Trainerwechsel: Ist es eine Möglichkeit, dass der Trainer mit den etwa gleichen Fahrern durch alle Stufen mitgeht und diese am Ende erst abgibt, wie in der Schule? Das kann eine Variante sein, das hängt aber auch etwas mit den Möglichkeiten der Traineranstellungen zusammen. Du musst dafür auch die Leute haben. Trotzdem sehe ich das als absolute Möglichkeit. Wichtig ist es, dass jeder Trainer die dokumentierten Athleten-Informationen richtig übergeben werden. 16. Fehlt momentan etwas das Auffangbecken für Fahrer, die den Sprung nicht direkt schaffen? Hier ist der SSW ein gutes Beispiel, bei dem man nach der untersten Stufe ins Junioren-Kader oder zur Trainingsgruppe von Theo wechseln. Solche Möglichkeiten braucht es ja, aber diese müssen auch weiterhin klar geführt werden.

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1. Email vom Bundesamt für Sport vom 17.08.2017 (im Anhang)

Sehr geehrte Damen und Herren

Seit 2015 bin ich an der Kantonsschule Ausserschwyz in Nuolen / SZ. Einige Jahre habe ich im Skisport im SSW trainiert. Da meine Affinität und Interesse im Skisport ist, absolviere ich die Fachmittelschule im Berufsfeld Pädagogik und möchte mich so später in Richtung Sportlehrer und Skitrainer weiterbilden.

Im Rahmen dieses Lehrganges ist das Schreiben einer Facharbeit vorgeschrieben. I

Ich freue mich auf diese Arbeit, in der ich mich mit der Thematik "der Schweizer Skisport im Wandel der Zeit" auseinandersetzen werde.

Ich konnte schon einige Informationen über Ihre Internetseite herausfinden, bräuchte aber noch einige spezifischere Informationen, um eine differenzierte, aussagekräftige Analyse mit Konklusionen machenzu können, möchte ich folgende statistischen Auswertungen beiziehen:

- welche Kurse gab oder gibt es für junge Skisportler für die Jahre 1986/1987, 2004/2005 und 2016/2017?

In den Jahren 1986/87 lief das 1972 gestartete Sportförderprogramm J+S, heute das grösste Sportförderprogramm des Bundes, Zahlen zu diesen Jahren habe ich leider keine, aber Skifahren wurde 1972 als eine der ersten Sportarten ins Programm aufgenommen.

2004/2005: Zahlen vor 2012 sind mit den heutigen wegen einer Systemänderung nicht mehr vergleichbar, darum publizieren wir diese nicht öffentlich.

2016/17: Im Frühjahr wurde das Jahr 2016 abgeschlossen: http://www.jugendundsport.ch/de/ueber-j-s/statistik/j-s-statistiken-2016.html Die Zahlen zum Skifahren finden Sie auf dem pdf „Übersicht Sportarten“

Nachwuchsförderung: 2016 erhielt Swiss-Ski für die Nachwuchsförderung (J+S-Nutzergruppe 7) für die Diszplin Skifahren eine Pauschale von CHF 1‘571‘000

- welche Änderungen im Hinblick auf die Heim WM 2017 wurden initiiert?

Die WM 2017 unterstützte der Bund durch Veranstaltungsbeiträge (im Sportförderungsgesetz vorgesehen) und anderseits durch das Nationale Sportanlagenkonzept NASAK Link: http://www.baspo.admin.ch/de/aktuell/themen--dossiers-/nationales-sportanlagenkonzept-nasak.html Aus NASAK 4 wurden für die WM 2017 CHF 3 Mio. zugesprochen, dazu kamen noch CHF 750‘000 für Sicherheits- und Absperrmaterial (wird an Ski-Weltcups weiter verwendet.

Bundesbeiträge für die WM 2017:

Auf das Budget von rund CHF 60 Mio. leistete der Bund einen Veranstaltungsbeitrag von CHF 3,5 Mio. (zu gleichen Teilen auch der Kt. Graubünden und die Gemeinde St. Moritz)

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Via Swiss Olympic wurde Swiss-Ski über 6 Jahre vor den WM mit einem Förderbeitrag von CHF 800‘000 unterstützt. Dieses Geld wurde für spezielle Projekte im Hinblick auf die WM und für Breitensportförderungsprojekte verwendet. Zudem wurde am Bundesamt für Sport in Magglingen für Swiss-Ski im Sommer 2016 ein eigener Kraftraum eingerichtet.

Zum Vergleich die Beiträge von früheren WM in der Schweiz:

St. Moritz 1974: Veranstaltungsbeitrag von CHF 1,15 Mio., keine Unterstützungsbeiträge an Verband

Crans-Montana 1987: CHF 2 Mio., keine Unterstützungsbeiträge an Verband

St. Moritz 2003: Kein Bundesbeitrag, das OK erzielte einen Überschuss

- was würden Sie empfehlen, damit wir als Schweiz im Skisport wieder so erfolgreich sind wie 1987?

Als Bundesamt geben wir keine Empfehlung ab. Aber die WM 1987 war wohl etwas speziell, da war das Niveau in den Weltcup-Kadern des damaligen Schweizerischen Skiverbandes extrem hoch. Im Slalom der Frauen, waren beispielsweise bis 5 Schweizerinnen in den Top Ten des Weltcups. Und bei den Männern war Peter Müller/Pirmin Zurbriggen die Protagonisten. Es hatte viele sehr gute Athleten.

- man engagiert sich für die Olympischen Spiele in Sion 2026, was wird unternommen?

Da verweise ich Sie auf das folgende Communiqué vom 4. August:

http://www.baspo.admin.ch/de/home.detail.news.html/2017/sion-2026-machbarkeitsdossier-beim-bund-eingereicht.html

und den

Zeitplan Bund und Tätigkeiten Bund

Ab sofort: Prüfung des Dossier „Sion 2026“ durch die Interdepartementale Arbeitsgruppe IdAG

Ende Sept. / Anfangs Okt. 17: Aussprache im Bundesrat und Grundsatzentscheid (ja/nein zu Bundesunterstützung)

Falls ja: Erarbeitung Vernehmlassungsvorlage bis Ende Jahr

Frühling 2018: Vernehmlassung

Sept-Session bzw. Dez-Session 2018: Botschaft in den eidg. Räten

Es geht hier nur um den Bundesbeitrag!

Parallel sind die beteiligten Kantone an der Arbeit (Prüfen der Dossiers, allf. politische Entscheide vorbereiten etc. Für Infos zu den Kantonen bitte dort fragen. Ebenfalls arbeitet das Komitee weiter und vertieft die Rapporte.

Ich nehme an, dass Sie die Studien Sport Schweiz 2008 und 2014 im Netz auch gesehen haben, da sehen Sie die Beliebtheit und die Entwicklung des Skifahrens bei der Bevölkerung:

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Die Links:

http://www.baspo.admin.ch/de/dokumentation/publikationen/sport-schweiz-2008.html

http://www.baspo.admin.ch/de/dokumentation/publikationen/sport-schweiz-2014.html

Für 1986/87 resp. 2004/2005 haben wir auch hier keine Zahlen. Es gab die Studie Sport Schweiz 2000, diese Zahlen haben sie ja als Vergleichszahlen in der Studie 2008.

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2. Email vom Bundesamt für Sport vom 17.08.2017 (im Anhang)

Danke für Ihre Anfrage. Auf unserer Website finden Sie vier Studien mit Statistiken:

Studie Sport Schweiz 2014

Factsheets (mit den einzelnen Sportarten der Studie)

Sport Schweiz 2014, Kinder- und Jugendsport

Sportkonsum Schweiz 2014

Mit diesem Link gelangen Sie auf die Übersichtsseite mit diesen vier Studien: http://www.baspo.admin.ch/de/dokumentation/publikationen/sport-schweiz-2014.html

Observatorium Sport und Bewegung Schweiz: http://www.sportobs.ch/aktuelles.html (hier finden Sie auch noch das eine oder andere)

Swiss Snow Sports: http://www.snowsports.ch/ (dort lohnt es sich wohl auch anzufragen)

Go snow.ch (Schneesportinitiative Schweiz) http://www.gosnow.ch/ (siehe auch unten)

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Und hier noch einige Infos zu J+S Schneesportlagern (die Zahlen beziehen sich nur auf J+S-anerkannte Lager, andere Zahlen haben wir nicht).

Generell: Wir stellen in den letzten Jahren eine Verflachung des Abwärtstrends fest.

Die J+S-Lagerstatistik wird jeweils per Ende Jahr abgeschlossen. Die Lager der Wintersaison 2015/2016 erscheinen somit teilweise erst in der Statistik 2016, die Ende 1. Quartal 2017 zu erwarten ist.

Zahlenmaterial zu J+S-Schneesportlagern (Anzahl Lager, ganze Schweiz)

Jahr Anzahl J+S-Schneesportlager

(ganze Schweiz)

Differenz zu Vorjahr (absolut)

2005 2585 -

2006 2444 -140

2007 2418 -26

2008 2317 -101

2009 2319 3

2010 2278 -42

2011 2262 -16

2012 2244 -17

2013 2253 9

2014 2234 -19

2015 2307 73 2016 2253 -54

Allgemein: Skilager sind heute «Schneesportlager»

Heute sprechen wir eher von «Schneesportlagern» als von «Skilagern». Bezeichnung analog zu den Sportverbänden, die ja auch nicht mehr Ski- sondern Schneesportverbände heissen.

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Gründe für den Rückgang:

Die Tendenz zeigt generell abwärts, es hat einige wenige kleine Ausreisser bei Kantonen mit geringer Anzahl Lager.

Gründe:

• Demografische Entwicklung • Konkurrenzsportarten (Unihockey, andere Hallensportarten) • Kosten • Aufsichtspflichten, Sicherheitsvorschriften und die damit einhergehende

Verantwortung für Leiter/Lehrer • Schneemangel (Klimawandel) • Geringere Schneesporttradition aufgrund Migrationshintergrund • Ev z.T. auch Billigferien am Meer

Massnahmen

· Schneesportinitiative: Der Bund hat zusammen mit Partnern beschlossen, den Schneesport in der Schweiz als Traditionsgut verstärkt zu fördern. Damit sollen mehr Kinder und Jugendliche in den Schnee gebracht werden. Plattform, wo z.B. Lehrer schnell und einfach Lager buchen können. Infos hier: www.schneesportinitiative.ch ; Gründungsmitglieder des Vereins «Schneesportinitiative Schweiz» sind der Schweizer Tourismus-Verband, Seilbahnen Schweiz, Swiss Ski, Swiss Snowsports, der Verband Schweizer Sportfachhandel, der Verband Schweizer Sportartikel-Lieferanten und die Arbeitsgemeinschaft Schweizer Sportämter. Das BASPO, das SECO und der Schweizerische Dachverband der Lehrerinnen und Lehrer sind enge Partner des Vereins. Weitere (branchennahe oder behördliche) Mitglieder können jederzeit aufgenommen werden (Jahresbeitrag CHF 1000). Präsidentin ist Snowboard-Olympiasiegerin Tanja Frieden.

· Gesamtschau Sportförderung Übersicht, Zeitplan, FAQ: http://www.vbs.admin.ch/de/sport/gesamtschau-sportfoerderung.html Breitensportkonzept, Leistungssportkonzept, Immobilienkonzept (inkl. Schneesportzentrum): http://www.baspo.admin.ch/de/aktuell/themen--dossiers-/gesamtschau-sportfoerderung0.html

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Bestätigungsmail von Karl Frehsner vom 18.10.2017

Meine Nachricht an ihn:

Hoi Karl

In meiner Facharbeit habe ich einen Teil, in dem ich die Interviews mit den Themen, die ich

brauche, zusammenfasse. Um sicher zu gehen, dass ich hier keine lügen aufgeschrieben habe,

möchte ich dir diesen Teil schicken. Kannst du mir, falls möglich, bis am Mittwuchabend

schreiben, ob etwas nicht stimmt oder alles in ordnung ist?

LG

Pascal

Antwort:

Hoi Chef

ein paar Anmerkungen die du berücksichtigen solltes.

Gruss Karl

Anhang:

11.2 Karl Frehsner

Karl Frehsner ist:

- ehemaliger Chef Alpin der Herren bei Swiss-Ski

- ehemaliger Fahrer Manager beim Formel 1 Team Sauber

- ehemaliger Rennsportleiter im Österreichischen Skiverband

- Inspektor Internationaler Rennstrecken im Internationalen Skiverband

- FIS - Working Group Alpine Equipment

- und ehemaliger Race - Director Men im Internationalen Skiverband

Karl Frehsner sieht den momentanen Stand der Schweiz im Skisport recht gut. Aus seiner

Sicht aber wäre es wieder an der Zeit etwas von der früheren Struktur hinzufügen, also

wieder mehr oder grössere Kader auf nationaler Stufe haben. Bildlich dargestellt spricht er

von einer Pyramiden-Struktur, bei welcher aus mehreren C-Kadern Fahrer nach oben

gezogen werden können. Am besten wäre es noch, wenn diese Kader nicht abstufend

angesehen werden, anstatt von C- und B-Kadern lieber B1-, B2- und B3-Kader, welche als

gleichwertig gesehen werden müssen. So würde eine Art Pyramiden-Struktur entstehen,

welche eine breite Masse hätte, in der jeder Fahrer gleichwertig ist. Damit aber diese Kader

richtig funktionieren, braucht es zwischen den Trainern der einzelnen Teams ein blindes

Vertrauen, damit wenn der Cheftrainer den besten Fahrer aus den Kadern braucht, sie ihm

auch den besten Fahrer bringen und nicht den Fahrer, für den es am besten wäre.

Auch hatte man 1987 an einem Strick gezogen und jeder wusste genau was er tun musste,

was er trainieren musste. So wusste jeder Trainer, wenn er einen Fahrer von unten in ein

höheres Kader holte, passte dieser einfach in die Gruppe. Zudem sagt er, dass man die

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nationalen Leistungszentren nicht in Ost, West und Mitte einteilen sollte darf. Durch diese

Einteilung in Ost, West und Mitte werden die Fahrer abgestuft und sie fühlen sich nicht mehr

als ein National-Kader Fahrer. Für ihn müssten die nationalen Leistungszentren auch als

national gesehen werden und den Status vermitteln, dass ein solcher Fahrer ein nationaler

Fahrer ist.

2005 versuchte der Verband um Cheftrainer Martin Rufener dieses Pyramiden-System

aufzubauen und Thomas Stauffer verfolgte es weiter. so dass man alle Faktoren dieser Zeit

berücksichtigte.

Aus seiner Sicht war der Erfolg nicht überraschend, da die Schweizer Medaillen Anwärter

ihre Medaillen machten und dazu noch alle Chancen bis auf das Letzte voll ausgenutzt.

Gerade bei der Entscheidung Luca Aerni (Weltmeister 2017 in der Alpinen Kombination)

fahren zu lassen, anstatt von Niels Hintermann (Sieger der Alpinen Kombination in Wengen)

haben die Schweizer Trainer zusammengearbeitet und den besten Fahrer gewählt für dieses

Rennen.

Wo er auch mit Theo Nadig übereinstimmt, ist beim Gefäss für Fahrer, die es nicht direkt in

ein Nationales Kader oder Junioren-Kader geschafft haben oder für Fahrer die rausgeworfen

wurden. Dazu zählen bei ihm auch Wiedereinsteiger. Für diese 16-22jährigen Fahrer braucht

es noch ein richtiges «Auffangbecken», also ein Kader für solche Fahrer. Aus seiner Sicht

kann man mit diesen Sportlern sehr viel erreichen.

Ein weiterer Punkt den er als wichtig erachtet, dass die Schweizer etwas näher

zusammenrücken müssen im Skisport, damit nicht die Bündner als Beispiel für sich sind und

die Walliser für sich sind. Man muss wieder etwas mehr zusammenstehen.

Der letzte Punkt betrifft das Thema Nationencup. Um wieder die Nummer eins im

Nationencup zu sein, braucht es einen Visionär. Es muss einer kommen ganz einfach etwas

Revolutionäres, denn man kann nicht besser als die anderen Nationen werden, wenn man

nach dem Regelbuch trainiert, das jeder schon kennt.

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Bestätigungsmail von Vali Gadient vom 17.10.2017

Meine Nachricht an ihn:

Hoi Vali

In meiner Facharbeit habe ich einen Teil, in dem ich die Interviews mit den Themen, die ich

brauche, zusammenfasse. Um sicher zu gehen, dass ich hier keine lügen aufgeschrieben habe,

möchte ich dir diesen Teil schicken. Kannst du mir, falls möglich, bis am Mittwuchabend

schreiben, ob etwas nicht stimmt oder alles in ordnung ist?

LG

Pascal

Antwort:

Ciao Pascal

Beiliegend der überarbeitete Text.

Die Aussagen habe ich nicht verändert –nur geschliffen ;-)

Viel Erfolg und Gruess

Vali

Anhang:

11.3 Vali Gadient

Vali Gadient ist

- Trainer vom JO-Förderkader im SSW

- Skischulleiter SSS Flumserberg

- Swiss-Ski Verbandstrainer

- Ehemaliger Ausbilder Swiss Snowsports Association

- Ehemaliger Ausbildungschef Ski Swiss Snowsports Association

Bei ihm war das Spannende, wie es in der Schweiz um die Schweizer Skischulen steht. An

der Anzahl Kinder, welche die Skischule besuchen, habe sich kaum etwas verändert und der

Wintersport stehe aus seiner Sicht sehr gut da. Die Skischulen seien jedoch strukturierter

geworden.

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Für ihn gab es 1987 eine grössere Breite an Skirennfahrern, welche früher auch nach einer

abgeschlossenen Lehre oder Mittelschule noch den Sprung in ein Kader schaffen oder es im

Skisport nochmals versuchen konnten. Heute sei es schon sehr schwer mit einer Lehre

Leistungssport zu betreiben, ausser man habe einen Lehrmeister, der voll hinter dieser

Sache stehe. Wenn man heutzutage nicht in eine Sportschule gehe oder nicht gehen könne,

habe man meist schon grosse Nachteile. Wenn man für Trainings am Tag nicht frei

bekomme, habe man es umso schwieriger, denn man nur an sehr wenigen Orten am Abend

auf der piste trainieren könne. Das mache den Skirennsport auch schwieriger auszuführen,

da im Vergleich zum Fussball auch am Abend auf dem Platz bei Flutlicht gespielt und

trainiert werden könne.

Einen möglichen Grund für das schlechte Abschneiden der Schweizer, sieht er in den

zögerlichen Anpassungen in der Wechselbeziehung „Athlet – Material“ sowie in den

Kaderstrukturen bei Swiss Ski. Zudem fehlte an der WM 2005 in Bormio das Wettkampfglück

und der Gewinn einer frühen Medaille, welche den Leistungsdruck auf die Fahrer hätte

verringern können. Bei den Leistungsträgern im Schweizer Team kam auch noch Pech dazu.

Aus der Sicht von Vali Gadient kam der Erfolg der Schweizer an der Heim-WM nicht

überraschend. Aufgrund von jahrelanger solider Aufbauarbeit auf verschiedensten Ebenen,

hatte die Schweiz eine ganze Reihe von Medaillenanwärtern in verschiedenen Disziplinen

sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren am Start. Der Umstand das Lara Gut bereits

zum Auftakt eine Medaille gewann, habe sicher ebenfalls zur guten Stimmung im Team

beigetragen. Trotz ihres verletzungsbedingten Ausfalles konnte die Schweizer Mannschaft

dem Erwartungsdruck standhalten und viele Medaillen gewinnen.

Aus seiner Sicht wird heute generell auch auf den untersten Stufen solide gearbeitet. Am

Beispiel vom Skiverband Sarganserland Walensee sieht man gut, dass eine gute Breite von

potentiellen Skirennfahrern den Sprung über die Ski-Clubs in den Regionalverband schaffen.

Er glaubt, dass man auch weiterhin intensiv in die Basis investieren soll. Er spricht sich auch

dafür aus, dass man Fahrern, die es benötigen, mehr Zeit gibt, sich in den

Regionalverbänden zu entwickeln. Trotzdem müsse den Fahrern, welche den

Leistungsausweis für die Aufnahme in ein nationales Leistungskader früh erbringen und

diesen Schritt machen wollen, diese Chance offen stehen.

Im letzten Punkt von Vali Gadient geht um die Trainerwechsel. Er erachtet es als positiv,

dass auf Club- wie auch auf Regionalstufe, die Trainer auch über mehrere Jahre tätig sind.

Als Beispiel nennt er hier Obersaxen, wo der Lehrer der Schule gleichzeitig der Konditions-

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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und Skitrainer ist. Aus diesem System von Obersaxen habe sich als Beispiel ein Carlo Janka

(Gesamtweltcupgewinner von 2010) herausentwickelt. Auf der anderen Seite sei ein

Trainerwechsel auch positiv, um neue Reize zu setzen und die Motivation nicht abflachen zu

lassen. Voraussetzung für kontinuierliche Trainerarbeit auch über mehrere Kaderstufen, sei

eine entsprechende Ausbildung und permanente Fortbildung des verantwortlichen Trainers.

Bei Trainerwechseln sei es wichtig, dass die dokumentierten Athleten-Zielvereinbarungen

und die entsprechenden Auswertungen zur individuellen Entwicklung übergeben werden.

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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Bestätigungsmail von Theo Nadig vom 18.10.2017

Meine Nachricht an ihn:

Hoi Theo

In meiner Facharbeit habe ich einen Teil, in dem ich die Interviews mit den Themen, die ich

brauche, zusammenfasse. Um sicher zu gehen, dass ich hier keine lügen aufgeschrieben habe,

möchte ich dir diesen Teil schicken. Kannst du mir, falls möglich, bis am Mittwuchabend

schreiben, ob etwas nicht stimmt oder alles in ordnung ist?

LG

Pascal

Antwort:

Anhang:

11.1 Theo Nadig

Theo Nadig ist:

- ehemaliger Chef Alpin der Herren von der USA

- ehemaliger Chef Alpin der Herren von Frankreich

- ehemaliger Abfahrtschef der von Italien

- ehemaliger Nachwuchschef Alpin von der Schweiz

- ehemaliger Chef Alpin von der Schweiz

- Trainer im Nachwuchsbereich bis Europacup in der Schweiz

Für Theo Nadig ist die Ausbeute der Schweiz im Weltcup relativ bescheiden. Mit der

Infrastruktur und den finanziellen Mitteln müsste eigentlich mehr für die Schweizer

Skisportler rausschauen. Ein Problem das immer mehr auf die Schweiz zu kommt, sind die

vermeintlich kleinen Skinationen aus dem Osteuropäischen Raum, welche mit wenig Geld

und um einiges schlechterer Infrastruktur immer mehr erreichen. Aus seiner Sicht sind diese

Fahrer noch etwas «hungriger» als die Schweizer.

In Bezug auf die vorhin erwähnten sieben Trainingsgruppen. Es gab eigentlich sechs

Nationale Kader, welche die heutigen C-, B-, A-Kader und die Nationalmannschaft

darstellen. Vor 1987 erstellte man in der Schweiz eine siebten Trainingsgruppe, welche von

Theo Nadig geleitet wurde. Für diese Gruppe selektionierten sie alle Fahrer aus

Regionalverbänden, die Potenzial für den Weltcup hatten. Dabei achtete man viel weniger

auf das Alter, wie es heute der Fall ist. In dieser Gruppe hatte er Fahrer wie Peter Müller,

Toni Bürgler und Thomas Bürgler, welche es später in den Weltcup geschafft hatten. Die

meisten dieser Fahrer hätten es nie in den Weltcup geschafft, weil sie zu alt für ein Swiss-

Ski-Kader gewesen wären. An diesen Fahrern war speziell, dass diese auch den Willen

mitbrachten voll durchzuziehen. Sie wussten, wenn sie nicht liefern würden, sind sie schnell

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Facharbeit 2017 Rubli Pascal

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nicht mehr in der Mannschaft. Trotzdem ist für ihn klar, dass diese Mannschaft von damals

ein grosser Glücksfall war. So wie sie es damals gelöst haben, wird man es nicht immer

lösen können.

Für ihn ist es wichtig, dass man das Geld, das der Schweizer Skiverband hat in die

Regionalverbände runter gibt. Diese sind direkt an der Jugend und können es direkt für die

Kinder, für den Nachwuchs verwenden. Auch hören viele Kinder schon früh mit dem

Skirennsport auf, weil sie denken, dass sie nicht genug gut seien. Früher beendete man

seine Karriere etwa mit 18 Jahren, wenn man merkte, dass es nicht nach ganz oben reicht.

Die Jugendlichen heutzutage machen diese Entscheidung in einer sehr schwierigen Phase,

da sie gleichzeitig mehr Druck von Lehre oder der Mittelschule bekommen. Dazu kommt,

dass der Skisport im Vergleich mit anderen Sportarten sehr teuer ist und somit die

Entscheidung, etwas anderes zu machen noch leichter fällt.

Ob es ein Fahrer in den Weltcup schaffen kann, liegt aus seiner Sicht nicht daran, wieviel

Talent er hat, sondern ob er den «Biss» hat sich durch alles durchzukämpfen. Deshalb ist es

schon etwas sehr früh über einen 16 Jahre alten Fahrer zu entscheiden, ob er in ein

Nationales Leistungszentrum kann oder nicht. Schafft man es nämlich nicht in ein solches

Leistungszentrum, wird es schon früh sehr schwierig noch in den Weltcup zu kommen.

Für ihn sollte die Schweiz den jungen Fahrern mehr Zeit zur Entwicklung geben, denn sie

haben beruflich eine sehr stressige Zeit und brauchen dann nicht noch den Druck vom

Skisport. In der Schweiz sollte das Tor, das mit 15 schon sehr eng wird, wieder weiter öffnen

und somit auch Fahrern im Alter von 18 Jahren die Hoffnung geben, es noch in den Weltcup

zu schaffen.

Swiss-Ski arbeitet aus seiner Sicht sehr gut, sie haben eine ausgezeichnete Infrastruktur und

trotz den schlechteren Resultaten der letzten Jahre stehen sie finanziell sehr gut da. Auch

die Trainerausbildung ist für ihn professionell, nur sollte man noch etwas mehr in die

pädagogische Ausbildung der Trainer investieren. Denn es ist heutzutage für einen jungen

Sportler viel schwieriger geworden, sich auf eine Sache richtig zu konzentrieren. Mit den

ganzen social medias und allgemein dem Internet hat jeder viel mehr Möglichkeiten und auf

diese Dinge müsste man in der Trainerausbildung etwas mehr Wert legen.

Für Theo Nadig hat sich dieser Erfolg an der Heim-WM nicht abgezeichnet, denn in der

Saison selber gab es nicht sehr viele Medaillen zu bejubeln. Ein wichtiger Punkt für den

Erfolg der Schweizer war die Medaille von Lara Gut am ersten Tag. Diese Medaille hatte viel

Druck von den Schweizern genommen. So konnte jeder viel befreiter an den Start gehen.

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Als letztes Beispiel nannte er noch Italien, bei denen ein Fahrer auch mit 25 Jahren noch in

den Weltcup kommen kann, falls er in den italienischen FIS-Rennen vorne mitfährt. Auch

gehen die italienischen Trainer mit ihren Fahrern an Weltcup- oder Europacuprennen, was

es der Schweiz nicht gibt. In Italien bleiben die Trainer meist bei den Fahrern, weil diese ihre

Sportler auch am besten kennen und gegenseitiges Vertrauen besteht. In der Schweiz ist da

anders, hier wird man von Trainer zu Trainer nach oben gereicht und muss immer wieder

von neuem das Vertrauen aufbauen.