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Informationen · Nachrichten · Wissenswertes 3/ 2017 Erworbene Hirnschädigungen: Betroffene berichten „Was macht eigentlich…?“ Die „Interdisziplinäre Frühförderung“ des DRW Neues Angebot: Inklusives Wohnen in Augsburg Rupert Vinatzer: Ein Teamworker verlässt das DRW Dominikus-Ringeisen-Werk Der steinige Weg zurück ins Leben

Der steinige Weg zurück ins Leben - Dominikus-Ringeisen-Werk · ders als Renate und Thomas hat sie große Schwierigkeiten beim Sprechen. Und auch auf die Frage, wie alt sie sei,

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Informationen · Nachrichten · Wissenswertes

3/2017Erworbene Hirnschädigungen: Betroffene berichten

„Was macht eigentlich…?“ Die „Interdisziplinäre Frühförderung“ des DRWNeues Angebot: Inklusives Wohnen in AugsburgRupert Vinatzer: Ein Teamworker verlässt das DRW

Dominikus-Ringeisen-Werk

Der steinige Weg zurück ins Leben

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ImpressumDominikus-Ringeisen-WerkReferat ÖffentlichkeitsarbeitKlosterhof 2, 86513 UrsbergTel. 08281 92-2075Fax 08281 92-1038Mail [email protected]: Susanne Drexel, Corinna Rucker, Martin Hieronymus, Elke Ulrich, Karin Lutz, Carolin Müller-Nyland, Markus Landherr, Rosa Maria Brückner, Leitung: Manuel LiesenfeldBildnachweis: Georg Drexel, u. a.Layout und Satz: printdesign Günter Ott Bahnhofstraße 22, 86470 ThannhausenTel. 08281 999 440, [email protected]: Druckerei Weiss, 86381 Krumbach, Tel. 08282 4610

Inhaltsverzeichnis

Titelthema: Erworbene HirnschädigungenBetroffene berichten über ihr Leben danach ............................................. 4Interview mit Reinhard Gugenberger: So helfen wir gezielt ...................................................7Service: Konkrete Unterstützung im DRW .......................... 9

In Leichter SpracheBürger-Werkstatt in Augsburg ............................. 13Ein neuer Kalender .................................................. 24Eine neue Maschine in der Wäscherei ............. 33Gedanken zu Weihnachten ................................... 39

Rubriken Was macht eigentlich… die „Interdisziplinäre Frühförderung“? ............ 10Sie für uns Ihr Engagement für das DRW ...............................36Porträt Erfüllung in der Arbeit für Menschen mit Behinderungen ....................40

NachrichtenRupert Vinatzer Ein eindrückliches „Servus“ ................................. 14Wechsel Vorstandsämter neu vergeben ............................ 155 Fragen an Sr. Katharina Wildenauer ....................................... 16Im Gedenken Ein neues Mahnmal in Maria Bildhausen....... 19

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,das DRW und zwei Sportarten, die Millionen Menschen in ihren Bann ziehen. Was haben diese auf den ersten Blick so gegensätzlichen Welten miteinander gemeinsam?Es sind die Menschen, die beide verbindet. Menschen wie Joachim Deckarm. Er gehörte in den 1970er Jahren zu den besten Handballern der Welt. 1978 stößt er in einem Europapokal-spiel in Ungarn mit einem Gegenspieler zu-sammen und fällt mit dem Kopf auf den Be-tonboden. Er erleidet einen doppelten Schä-delbasisbruch, schwere Gehirnquetschungen, einen Gehirnhautriss. Es folgen 131 Tage im Koma. Als Joachim Deckarm wieder aufwacht, ist er nicht mehr derselbe. Seine Lebensgeschichte bewegt auch heu-te noch viele Menschen.

Und noch prominenter: Der 8-fache Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher verunglückt 2013 beim Skifahren in den Schweizer Bergen. Die Ärzte diagnostizierten eine „im Gehirn weit verbreitete Verletzung“. Sein Helm habe ihm das Leben gerettet, heißt es später. Die Familie schirmt den Weltstar seitdem hermetisch von der Öffentlichkeit ab.

Die beiden Sportler lenken den Blick auf Menschen, die – freilich unbemerkt von den Medien – ein ähnlich schwe-res Schicksal erlitten haben. Genau wie Joachim Deckarm und Michael Schumacher sind sie Menschen mit einer so genannten „erworbenen Hirnschädigung“, abgekürzt MeH. Ihr Gehirn – die Steuerzentrale ihres Körpers, ihres Be-wusstseins, Denkens, Fühlens, Handelns und ihrer körper-lichen Fähigkeiten – ist irreparabel geschädigt.

Im Dominikus-Ringeisen-Werk begleiten wir Menschen, die genau wie die Stars von gestern völlig neu beginnen müssen, die nach einem Unfall oder einer schwe-ren Erkrankung intensivste Pflege und ein auf ihre Möglichkeiten abgestimmtes The-rapieprogramm benötigen, um wieder Anschluss ans Leben zu finden. Aber es geht um viel mehr: Es ist ja nicht nur der Klient betroffen, sondern auch sein Um-feld, besonders seine Familie. Für alle Beteiligten ist das eine außerordentliche Zerreißprobe, der Beziehungen oftmals nicht standhalten.

Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchte ich in diesem Zusammenhang nicht vergessen. Sie wissen, dass es mehr braucht als fachliche, hochspezialisierte Therapie und Pflege. Es braucht den ganzen Menschen, um Lebens-umbrüche, die sich für eine ganze Familie als schwere Krise herausstellen, gemeinsam anzunehmen und anzugehen. Und es sind gerade die lange ersehnten kleinen Schritte, die oftmals den großen Fortschritt bedeuten. Diesen Men-schen, den Betroffenen, ihren Angehörigen und denen, die sie pflegen, widmen wir diese GEMEINSAM-Ausgabe.

Walter Merkt

Geistlicher Direktor Vorstandsvorsitzender

Ihr

Editorial

Handball, Formel 1 und das DRW

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Thema

Von einem kalten aber freundlichen Novembertag draußen geht es ins warme Wohnzimmer der Wohneinheit im Haus Anselm des Dominikus-Ringeisen-Werks. Ein heller Raum, der die Sonne durch seine bodenlangen Fenster herein-lässt und direkten Zugang zu einer großen Terrasse bietet. Einladende, gemütliche Polstermöbel. An der Wand ein großer Flachbildschirm, eine Fotocollage mit Szenen aus dem Alltag und von Urlaubsreisen der Bewohner. Und – Maya, die Berner Sennenhündin. Auf sie wird der Besucher zuallererst aufmerksam. Neugierig kommt sie näher, so, als ob sie die Ankömmlinge für ihre Freunde einschätzen will. Ihr Einverständnis signalisiert sie, indem sie gelassen um den Esszimmertisch schleicht und sich vors Sofa legt, um gleich darauf einzudösen.

Jeder Bewohner hat hier seinen PlatzFür Renate jedenfalls ist Maya der Grund, warum sie hier ist. Sie sitzt mit ihren beiden WG-Mitbewohnern Thomas und Susanne am Esszimmertisch. Mit dabei ist Heilerzie-hungspflegerin Franziska Laure-Miller, die Maya stets mit-bringt, wenn sie Dienst in der Gruppe hat. Renate, Thomas und Susanne sitzen in ihren Rollstühlen. Eben erst haben sie ihr gemeinsames Mittagessen beendet. Vor ihnen ein Namensschild, aufgeklebt auf dem Tisch: Jeder hat hier seinen festen Platz. Die drei haben sich entschlossen, Ein-blick zu geben in ihr Leben. Genauer gesagt in ihr neues, ihr zweites Leben. Sie sind Menschen mit einer erworbe-nen Hirnschädigung, einer nicht angeborenen Störung des zentralen Nervensystems.

Ein Davor und ein DanachFür sie gibt es ein Leben davor und eines danach – nach einem Ereignis, das sie zwang, ganz neu anzufangen. Ihr Davor steht für ein selbstbestimmtes Leben, für einen Ar-beitsplatz, für die eigene Familie und viele Zukunftspläne. Ihr Danach wirkt wie eine Vollbremsung. So, als ob jemand den Reset-Knopf des Lebens gedrückt hätte, den man sonst nur von technischen Geräten kennt. Mit dieser Funk-tion wird das System wieder auf die Werkseinstellungen zurückgedreht. In etwa so war es auch bei den Dreien. Alles auf Anfang, aber anders als ein Gerät, können sie sich noch an früher erinnern.

ThomasThomas ist 32. Bei ihm fängt alles mit einer scheinbar zä-hen Erkältung an, die einfach nicht besser werden will. Ir-gendwann geht es nicht mehr und seine Frau fährt ihn ins Krankenhaus. Thomas erinnert sich nur noch an die Infusi-on, die man ihm dort anlegte und daran, dass es ihm am nächsten Tag noch schlechter ging. Dann der Filmriss: Re-set. Drei Monate Koma. Das war im Januar 2016. Es stellt

sich heraus, dass er an einer Entzündung im Stammhirn und im Rückenmark leidet. Als er wieder aufwacht ist er vom Hals abwärts gelähmt, kann weder sprechen noch schlu-cken. Für den damals 30-jähri-gen Familienvater und Maschi-nenbaumeister beginnt eine Odyssee mit Schmerzen und vielen Medikamenten durch

Fachkliniken und Reha-Einrichtungen quer durch Bayern. Der ersten Reha-Sequenz, in der Thomas das Sprechen und Schlucken wieder mühsam zu erlernen versucht, folgt ein schwerer Rückschlag, der in einem zweiten Koma mündet. Nach weiteren drei Wochen muss er wieder von vorne be-ginnen. „Alles, was ich gelernt hatte, war weg“, erzählt er. Es folgen Wochen intensiver Untersuchungen. Eine Pflege zuhause, bei seiner Frau und seinen beiden kleinen Kin-dern, das zeichnet sich zunehmend ab, wird aufgrund seiner körperlichen Behinderung nicht möglich sein.

Schlucken erfordert MutSchlucken lernen erfordert von ihm vor allem eines: Mut. Schmerzen und die Angst, dass Wasser in die Lunge läuft, weil die zahlreichen Muskeln, die man dazu braucht, nicht mitspielen, sind die Begleiter jedes neuen Versuchs. Mit eisernem Willen muss er seinem unwilligen Körper die ver-meintlich einfachsten Funktionen abtrotzen. Heute spricht er fließend und auch das Schlucken und den Oberkörper hat er gut im Griff. Im September 2017 schließlich kommt er nach Krumbach – und ist noch dabei, sich einzugewöhnen. „Das Leben hier ist anders, das fällt mir schon schwer“, sagt er mit fester Stimme. Gar nicht weit von hier, nur ein paar

Alles auf AnfangMenschen mit erworbener Hirnschädigung werden abrupt aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Beim Dominikus-Ringeisen-Werk finden sie eine neue Heimat und Perspektive. GEMEINSAM hat Thomas, Renate und Susanne in Krumbach besucht.

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ThemaKilometer entfernt, steht sein Haus, wohnt seine junge Familie. So nah und doch so fern. Auch kein Fußball mehr, kein Stammtisch mit den Freunden – vorerst. Denn sein großes Ziel kommt ihm fast trotzig über die Lippen: „Ich will wieder laufen können! Das alte Leben motiviert mich.“

Renate Renate ist 52. Sie hat still zugehört. Den Kopf tief auf die Brust gebeugt sitzt sie im Rollstuhl. Wenn sie spricht, schaut sie ihr Gegenüber mit wachen Augen durch ihre runde Brille von schräg unten an. Das ist anstrengend für sie. Seit einem Jahr wohnt sie im Haus Anselm.

Früh schon in ihrem Leben hat-te sie mit einer Gerinnungsstö-rung zu kämpfen. „Ein Antikör-per im Blut, der da nichts verlo-ren hatte“, beschreibt sie die Erkrankung. „Ein furchtbarer Schmerz“ sei von ihren offenen Beinen, die Folge der Gerin-nungsstörung sind, ausgegan-gen. Sie bekommt Blutverdün-nungsmittel verabreicht, um

der Thrombosegefahr entgegenzuwirken. Trotzdem erleidet sie einen Schlaganfall, in dessen Folge sie ihren Beruf als Krankenschwester, den sie über drei Jahrzehnte ausgeübt hat, aufgeben muss. Da ist Renate erst 49 Jahre alt.

„Das war eine sehr schöne Zeit“Und als ob das noch nicht genug wäre, zieht sie sich bei einem Sturz zuhause, bei dem sie hart mit dem Kopf auf-schlägt, eine Hirnblutung zu. Danach ist das Leben der Ulmerin in der eigenen Wohnung unmöglich. Sie und ihr Hund ziehen bei ihrem Vater ein. Er unterstützt sie, so gut er kann. Von der Zeit in dieser Wohngemeinschaft schwärmt Renate, die bekennender Fan des Fußballvereins Borussia Dortmund ist: „Wir haben immer zusammen Fuß-ball geschaut oder auch mal politische Sendungen. Das war eine sehr schöne Zeit.“ Doch dann folgt ein „schwarzer Tag“, wie es Renate ausdrückt, der auch diesem Abschnitt ein Ende setzt. Bei einem erneuten Sturz zieht sie sich ei-nen Armbruch zu. Jetzt benötigt sie umfassende pflegeri-sche Hilfe und kann sich nur noch im Rollstuhl fortbewe-gen. Ihr Vater kann sie jetzt nicht mehr versorgen.

Ihre Schwester erkundigt sich für sie nach einer betreuten Wohnform. Die beiden kommen auf ihrer Besichtigungs-tour auch in Krumbach vorbei. „Das große Glück war, dass ich die Maya gesehen habe“, sagt Renate. Es ist Liebe auf den ersten Blick und für Renate die Bestätigung, dass dies der richtige Platz ist für sie. „Ich sehe das wie eine WG“, meint Renate, „in der man sich mit Respekt begegnet.“ Ihr Ziel? Der alternative Weihnachtsmarkt „Tollwood“ in Mün-chen. Dahin geht der nächste Ausflug der Gruppe. „Ich freu mich auf meine erste Halbe.“

SusanneSusanne ist 32. Von Betreuerin Franziska Laure-Miller wird sie liebevoll Susi genannt. Das Gespräch am Esszimmer-tisch hat sie immer wieder mit lauten Beifallsbekundun-gen kommentiert. Mit ihrem offenen, fröhlichen Gesicht besitzt sie eine Ausstrahlung, die ihr Gegenüber gleich für sie einnimmt. Dann wiederum – mit starrem Blick – scheint sie verträumt in einer anderen Welt zu leben. An-ders als Renate und Thomas hat sie große Schwierigkeiten beim Sprechen. Und auch auf die Frage, wie alt sie sei, muss sie lange nachdenken.

Schwanger im 7. MonatRückblende: Susanne ist 21 Jahre jung, glücklich verheiratet und im siebten Monat schwanger. Sie arbeitet als Steuer-Fachangestellte in München – als die beste ihres Ausbil-dungsjahrgangs. Und sie ist passionierte Rettungsschwim-

merin. Eines Tages wird ihr bei der Arbeit plötzlich übel. Ihre Chefin schätzt die Lage aus ei-gener Erfahrung in der Familie richtig ein und schildert dem Rettungsdienst ihren Verdacht. Susanne wird binnen weniger Minuten in die Klinik gebracht. Die Diagnose: Hirnblutung. Nach der Notoperation wird Susanne noch einmal wach. Die Ärzte

eröffnen ihr, dass sie das Kind per Notkaiserschnitt entbin-den müssen. Da äußert Susanne klar und deutlich, dass ihre Tochter Lena heißen solle. Heute ist Lena 11 Jahre alt.

188 Tage im WachkomaDoch während des Kaiserschnitts gibt es Komplikationen und Susanne fällt für 188 Tage ins Wachkoma. Dabei kön-nen die Patienten ihre Umwelt aufgrund einer schweren Schädigung des Gehirns nur eingeschränkt wahrnehmen und reagieren. Ihr Vater will das Votum der Ärzte nicht ak-zeptieren, dass man nichts mehr für Susanne tun könne, dass sie in ein gewöhnliches Pflegeheim kommen solle. „Was will sie denn bei alten Leuten?“, fragt er entsetzt. Er geht bis zum Chefarzt. Auch die damalige Landesministerin für Gesundheit Christa Stevens wird bei einem Besuch in der Klinik auf Susanne aufmerksam. Sie setzt sich für sie ein und Susanne bekommt schließlich einen Platz im The-rapiezentrum Burgau. Auf dem Transport dahin erwacht sie aus dem Koma.

Lange, anstrengende elf Monate ist Susanne in Burgau, um wieder Anschluss ans Leben zu bekommen. Üblich sind ei-gentlich drei Monate Aufenthalt. Nach der Reha kommt sie in Ursberg in eine Gruppe mit Menschen mit erworbener Hirnschädigung. Seit 2009 wohnt sie im Haus Anselm.

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Thema

Miteinander reden, lachen, trauernHaus Anselm ist das neue Zuhause der Drei. Und die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter setzen von der ersten Be-gegnung an alles daran, dass die Bewohner möglichst schnell ankommen und den Blick nach vorne richten. „Je-der neue Bewohner bekommt ein Willkommensplakat. Das gehört zu unserer Willkommenskultur“, erläutert Franziska Laure-Miller. „Wir wollen einen Wohlfühlort schaffen. Jeder Bewohner gestaltet sein Zimmer, seinen persönlichen Rückzugsort nach eigenem Geschmack. Jeder kann sich darüber hinaus einen Bezugsbetreuer als direkte Vertrau-ensperson wählen.“

Thomas, Renate und Susanne haben ihre Tagesstruktur. Sie besuchen die Förderstätte des DRW in Krumbach. Kochen, backen, malen, kleinere Arbeiten verrichten, gerade so, wie es die Tagesform erlaubt und was ihnen am meisten Freude macht. Es ist ein Herantasten an die Arbeitswelt.

Das „Ich-Buch“ des neuen LebensUnd wenn die Erinnerungen, die Trauer und der Schmerz mit Macht die Oberhand gewinnen wollen? „Viel Humor ist hier ganz wichtig“, hält Franziska Laure-Miller dagegen. „Humor ist der Schwimmgürtel auf dem Strom des Le-bens“, zitiert sie Wilhelm Raabe. „Wir reden viel, wenn es einem wieder mal zum Heulen ist.“ Außerdem gibt es ein dichtes therapeutisches Netzwerk, das um die Bewohner herum geknüpft ist (s. Interview S. 7).

Die Bewohner führen ein „Ich-Buch“. Darin vermerken sie, was ihnen wichtig ist, auf was sie Wert legen. Und sie schreiben auf, welche Personen ihnen besonders wichtig sind. Es ist das Buch des neuen Lebens, der persönlichen Zukunftsplanung. „Wir wollen vorwärts denken“, sagt Fran-ziska Laure-Miller. „Das Zurückschauen ist meistens schmerzhaft und fordert viel Kraft.“

Warum hat Gott das zugelassen?Kraft, die auch die Angehörigen von Menschen mit Hirn-schädigungen aufbringen müssen. So wie Susannes Vater. Er war seit ihrem Hirnschlag stets an ihrer Seite und ist ihr gesetzlicher Betreuer. Die einzelnen Jahre, Monate, Tage und sogar die genauen Uhrzeiten, in denen die Weichen im Leben seiner geliebten Tochter so radikal umgestellt wurden, haben sich ihm tief eingeprägt. „Am 15. September 2006 um zehn vor zehn wurde ich angerufen, dass Susan-ne im Krankenhaus ist“, erzählt er. „Am Anfang musste ich mich erst mal still in die Ecke setzen und eine Runde heu-len.“ Nach 11 Jahren ist es für ihn immer noch schwer, das Geschehene zu verarbeiten. „Jedes Mal, wenn ich von Susi komme, bin ich fertig. Wenn es da was gibt zwischen Him-mel und Erde, frage ich mich, warum hat dieser Gott das zugelassen.“

Stets hat er für ein würdiges, neues Leben für seine Toch-ter gekämpft und tut es weiterhin: vom Sprachtraining über Schluckübungen mit Vanilleeis auf Susis Zungenspit-ze vor verdutzten Pflegern bis zum Kampf und einen Reha-Platz. Er hat sie auch begleitet, als es um die Scheidung von ihrem Mann ging. Drei quälende Jahre hat das gedau-ert. Mutter und Tochter haben seither nur schriftlichen Kontakt. „Seit 2007 bin ich arbeitslos, nervlich einfach fer-tig und habe am Anfang dieser Zeit therapeutische Hilfe in Anspruch genommen“, sagt er. Alle zwei Wochen besucht er seine Tochter im Haus Anselm, das mit seinem Betreu-ungskonzept für Menschen mit erworbener Hirnschädi-gung eine Vorreiterrolle in Bayern einnimmt. Wenn seine Tochter Susanne an ihrem Platz am Tisch im Esszimmer sitzt, schaut sie auf ein in einen Holzrahmen gespanntes Bild mit dem Text darauf: „Mein Trost heißt: Liebe, Glaube, Zuversicht.“

Als Renate sich nach dem Interview mit einem Begleiter auf den Weg zum Shoppen macht, ist Maya im Hausflur schon wieder an ihrer Seite. Die Hündin möchte Renate verabschieden. Und sie wird da sein, um sie zu begrüßen, wenn Renate wieder nach Hause kommt.

Manuel Liesenfeld

800.000 mal in DeutschlandUrsachen für erworbene Hirnschäden sind Schädel-Hirn-Traumata nach Verkehrsunfällen, Schlaganfall, Hirnblutung, Herzinfarkt, Kreislaufzusammenbruch, Hirnentzündung, Tumore oder Medikamentenschädi-gung. Die ZNS-Hannelore Kohl Stiftung beziffert die Zahl der Menschen mit einem unfallbedingten Schä-delhirntrauma auf jährlich rund 270.000, knapp die Hälfte ist jünger als 25 Jahre. 45.000 müssten mit lang anhaltenden oder dauernden Schäden des Ge-hirns weiterleben. In Deutschland bedürfen demnach rund 800.000 Menschen mit erworbener Hirnschädi-gung lebenslanger Hilfe und Förderung. Laut Rita Jungbluth vom Heilpädagogischen Heim für Kinder und Jugendliche des DRW sind bei Kindern zudem Ertrinkungsunfälle, der Sturz vom Wickeltisch oder auf der Treppe, in manchen Fällen auch starkes Schütteln des Säuglings für Schäden des Gehirns verantwortlich.

Rat und Hilfe

im Internet:Deutsche Wachkoma Gesellschaft

www.schaedel-hirnpatienten.de

mit der bundeweiten Notruf- und

Beratungszentrale Tel. 0 96 21/6 48 00

www.hannelore-kohl-stiftung.de

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Das Interview

Gemeinsam: Herr Gugenberger, das Dominikus-Ringeisen-Werk ist seit über 130 Jahren für Menschen mit Behinde-rungen da. Wo liegt die besondere Herausforderung im Umgang mit Menschen mit erworbener Hirnschädigung?

Reinhard Gugenberger: Menschen mit einer geistigen Be-hinderung haben diese von Geburt an. Sie selbst, aber auch ihre Eltern oder Geschwister, Angehörige und Freun-de sind damit seit jeher „vertraut“ und haben gemeinsam von Anfang an gelernt, mit diesem Handicap umzugehen. Bei Menschen mit einer erworbenen Be-hinderung ist die Situation eine völlig andere. Ihr bisheriges Leben verändert sich von einer Sekunde auf die andere. Alles, was bisher galt, ist auf einmal in Frage gestellt. Sie müssen völlig neu beginnen, Fähigkeiten, wie Sprechen, Gehen u.v.m. wieder neu erlernen.

Gemeinsam: Welche Maßnahmen – beispielsweise nach einem Unfall – werden unternommen, um den Betroffenen zu helfen?

Reinhard Gugenberger: Zunächst greift ein medizinisches Phasenmodell. Die Phase A betrifft die Erstversorgung, dar-an schließen sich die Reha-Phasen B und gegebenenfalls auch C an. Hier geht es darum, die Menschen wieder so zu unterstützen, dass sie gesundheitlich wieder hergestellt und ihr altes Leben wieder führen können. Oft ist dies aller-dings nicht möglich und dann stellt sich die Frage, wo und wie ein Unterstüt-zungsangebot gestaltet werden kann.

Gemeinsam: Welche Menschen mit erworbener Hirnschädigung kommen zu Ihnen?

Reinhard Gugenberger: Zu uns kommen Menschen, die von der Prognose her zunächst nicht mehr auf dem er-sten Arbeitsmarkt tätig werden können und für die ein eigenständiges Wohnen zumindest zum aktuellen Zeit-punkt infrage gestellt ist. Allerdings richtet sich unser Angebot an Menschen, für die eine Beschäftigung zumin-dest halbtags möglich ist.

Gemeinsam: Wie kann ein solcher Arbeitsplatz für einen Menschen mit erworbener Hirnschädigung aussehen?

Reinhard Gugenberger: Unsere Arbeits-plätze in der Region sind Arbeitsplätze im Rahmen der Förderstätte. Dabei ha-ben wir die Möglichkeit, den Menschen sehr individuelle, auf ihre Belastungs-grenzen abgestimmte Beschäftigungs-möglichkeiten anzubieten. Spezialisierte Werkstattarbeitsplätze halten wir im Ringeisenwerk aktuell nicht vor.

Gemeinsam: Mit welchen weiteren Behinderungen sind ihre Klienten konfrontiert?

Reinhard Gugenberger: Sehr häufig ha-ben wir eine Kombination aus intellek-tueller Einschränkung und körperlicher Beeinträchtigung. Häufig kommt es zu wesentlichen Einschränkungen in der Mobilität. Auch die Sprechfunktion ist oftmals betroffen und damit ist auch die Kommunikation wesentlich erschwert.

„Ärzte und Kliniken wissen oftmals nicht, dass es geeignete Einrichtungen gibt“Reinhard Gugenberger über die Notwendigkeit und die Chancen, Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen gezielt zu fördern

Reinhard Gugenberger, 58, ist Gesamtleiter der DRW-Region Günzburg/Neu-Ulm, zu der das Haus Anselm in Krumbach ge-hört. Außerdem leitet er den „Fachbereich Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen“. Hier treffen sich Fachkräfte des Dominikus-Ringeisen-Werks aus verschiedenen Regionen und Einrichtungen, um Qualitäts-standards für die Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu erarbeiten.

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Gemeinsam: Wer kommt für die Kosten auf bzw. bei wem wird die Kostenübernahme beantragt?

Reinhard Gugenberger: Das ist unterschiedlich. In aller Regel ist Träger der Maßnahme auch der für die Eingliede-rungshilfe zuständige Kostenträger. Gelegentlich, wenn ein Unfall im Rahmen der beruflichen Tätigkeit erfolgte, ist auch die jeweilige Berufsgenossen-schaft als Kostenträger zuständig. In seltenen Fällen haben wir auch Selbstzahler.

Gemeinsam: Wie fördern Sie Ihre Klienten?

Reinhard Gugenberger: Wir arbeiten mit externen Therapeuten zusammen. Dies sind in der Regel Ergo- oder Physiotherapeuten, zum Teil auch Logopäden, die sich auf diesen Personen-kreis spezialisiert haben. Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden besonders geschult, so dass sie im Alltag therapeutische Ansätze in die Unterstüt-zung mit einfließen lassen. Zudem steht für besondere Situationen der psycholo-gische Fachdienst des Dominikus-Ring-eisen-Werks zur Verfügung.

Gemeinsam: Es kommt immer wieder vor, dass gerade junge Menschen mit einer Schädigung des Gehirns in Altenheimen betreut werden. Gibt es nicht genügend Einrichtungen, die sich speziell dieser Zielgruppe angenommen haben?

Reinhard Gugenberger: Das ist tatsächlich ein grundsätzli-ches Problem. Da die Rehabilitation zunächst einem medi-zinischen Modell folgt, war die Logik lange Zeit, dass am Ende der Reha-Kette entweder die gelungene Rehabilitati-on im Sinne einer selbstständigen Lebensführung, Familie oder Beruf oder alternativ die Versorgung in einer Pflege-einrichtung stehen. Der Anspruch auf Eingliederungshilfe war dabei lange Zeit nicht im Fokus. Entsprechend gibt es bundesweit nur eine geringe Anzahl spezialisierter Einrich-tungen der Eingliederungshilfe, die Angebote für diesen Personenkreis machen. Dazu kommt, dass Ärzte und Klini-ken oftmals auch nicht darüber Bescheid wissen, dass und wo es geeignete Einrichtungen gibt.

Gemeinsam: Wie beziehen Sie die Angehörigen der Betroffenen ein?

Reinhard Gugenberger: Angehörige sind in der Arbeit mit dem Menschen mit erworbener Hirnschä-digung sehr bedeutsam. Auch sie benötigen oft Unterstüt-zung, da ja auch ihre Situation sich durch das Ereignis we-sentlich verändert und neu darstellt. Dies gilt für den Le-benspartner, der plötzlich alleine bleibt, für Kinder, denen

ein Elternteil nicht mehr so wie vorher zur Verfügung steht oder für Eltern, die sich plötzlich wieder um ihr erwachsenes Kind sorgen und kümmern müssen oder wol-len. Die Balance zu finden zwischen den Wünschen und Anforderungen seitens der Angehörigen und den Bedürfnissen und Zielen der Klienten ist oftmals eine Grat-wanderung.Gemeinsam: Menschen mit erworbener Hirnschädigung führen ein Leben nach ihrem ersten Leben. Wie beziehen Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Erfahrungswelt des Klienten in die Be-treuung ein?Reinhard Gugenberger: Dies geschieht da-durch, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter intensiv mit der Biografie unserer Bewohner auseinandersetzen. Um zu wissen, wohin der künftige Weg gehen soll, ist es wichtig, dass wir wissen, was im bisherigen Leben wichtig oder auch nicht bedeutsam für einen Menschen war. Dabei

gilt es dann immer auch noch zu prüfen, wie realistisch eine Zielformulierung tatsächlich ist und welche Schritte not-wendig sind, um ggf. Teilziele zu erreichen oder Ziele so anzupassen, dass ihre Erreichung realisierbarer erscheint. Daraus kann dann mit dem Klienten eine gemeinsame Zukunftsperspektive entwickelt werden.

Gemeinsam: Herr Gugenberger, wir danken für das Gespräch.

Interview: Manuel Liesenfeld

Das Interview

„Angehörige sind in der Arbeit

mit Menschen mit erworbener Hirnschädigung sehr bedeutsam.

Auch sie benötigen oft Unterstützung,

da ja auch ihre Situation sich

durch das Ereignis wesentlich ver- ändert und neu

darstellt.“

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Thema

Wohnen und Schule für Kinder und JugendlicheEinrichtungen für Kinder und Jugendliche, die nach einem Unfall oder einer Erkrankung (z. B. Meningitis) eine Hirn-schädigung erworben und Anspruch auf Teilhabeleistun-gen haben, hat das DRW an folgenden Orten: Günzburg, Königsbrunn, Kirchhaslach, Ursberg mit Ortsteilen und Kempten In Förderzentren des DRW oder von Kooperationspartnern wer-den diese jungen Menschen nach ihrem jeweiligen Leistungs- vermögen mit unterschiedlichen Bildungsplänen beschult.

Ausbildung für Jugendliche und junge Erwachsene im BerufsbildungswerkIm Berufsbildungswerk und in der Berufsschule zur Sonderpädagogische Förderung des DRW in Ursberg kön-nen junge Erwachsene mit erworbener Hirnschädigung eine Berufsausbildung absolvieren. Hier ist in verschiedenen staatlich anerkannten Ausbil-dungsberufen entweder eine Vollausbildung oder eine theoriereduzierte Ausbildung (Fachpraktiker oder Werker) möglich, sofern eine Zustimmung durch betreffende Kostenträger (in der Regel Agentur für Arbeit) vorliegt. Nach erfolgreichem Berufsabschluss ist die Aufnahme einer Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt das Ziel. Bei Bedarf bietet das DRW für die Zeit der Ausbildung auch die Wohnformen eines Internats sowie einer Heil-pädagogischen Wohngruppe in Thannhausen an.

Wohneinrichtungen der Eingliederungshilfe für ErwachseneMenschen mit Erworbenen Hirnschädigungen können in teilhabeorientierten Eingliederungshilfeeinrichtungen für Erwachsene an folgenden Orten leben: Krumbach in Schwaben, Breitbrunn am Ammersee, Holzen bei Meitingen (nördlicher Landkreis Augsburg)

Arbeit und Beschäftigung in Förderstätte und Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM)An den drei oben genannten Wohn-Einrichtungen für Er-wachsene ist die Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen oder die Beschäftigung in einer Förderstätte möglich. Die Förderstätten und Werkstätten sind teils in Trägerschaft des DRW, teils kooperieren wir im Bereich Arbeit und Beschäftigung mit anderen Trägern.Es gibt auch Förderstätten- und Arbeitsgruppen, die überwiegend oder ausschließlich diesen Personenkreis beschäftigen.

Ambulant Betreutes Wohnen in vielen LandkreisenEinige volljährige Menschen mit erworbener Hirnschädi-gung möchten in der eigenen Wohnung oder in einer Wohngemeinschaft leben.Dieser Personenkreis arbeitet wochentags teilweise auch in einer Förderstätte oder einer Werkstatt für behinderte Menschen.Stundenweise kommen pädagogisch begleitende Mitarbei-ter oder bei Bedarf auch ein Pflegedienst in das häusliche Umfeld und unterstützen sie im Alltag. Dieses Betreuungsangebot in der eigenen Wohnung bietet das DRW in mehreren Landkreisen in Schwaben, Ober-bayern und Unterfranken an.

Pflegeeinrichtung St. JohannesIn Ursberg gibt es in der Pflegeeinrichtung St. Johannes eine primär pflegerisch orientierte Wohnform für erwach-sene Menschen mit erworbener Hirnschädigung.Diese Personen leben tagsüber in ihrem Wohnangebot und erhalten dort stundenweise teilhabeorientierte Ange-bote zur Tagesstruktur und Freizeitgestaltung.Ergänzende AngeboteBei Bedarf werden an den einzelnen Standorten ergänzen-de Angebote vermittelt, z.B. Logopädie, Physiotherapie, Ergotherapie, Unterstützte Kommunikation und psycholo-gische Begleitung.

Für alle Hilfebedarfe und Generationen

Ihr Ansprechpartner:

Dominikus-Ringeisen-Werk

Anfrage- und Angebotskoordination

Martin Hieronymus

Klosterhof 2, 86513 Ursberg

Telefon 08281 92-2022

Mobil 0152 22763020

Montags und mittwochs von 15-18 Uhr,

freitags von 11-14 Uhr

[email protected]

Angebote des DRW für Menschen mit erworbener Hirnschädigung

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Elena wird als Frühchen geboren. Sie kommt in der 23. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Die ersten fünf Le-bensmonate verbringt sie im Krankenhaus. Aufgrund der frühen Geburt ist sie in ihrer Entwicklung verzögert. „Als wir nach fünf Monaten endlich das Krankenhaus verlassen konnten, hat sich Elena kaum artikuliert und bewegt“, erin-nert sich ihre Mutter. Um ihr die bestmögliche Förderung zukommen zu lassen, wendet sie sich an die interdiszipli-näre Frühförderung des Dominikus-Ringeisen-Werks.

Heilpädagogin Claudia Wächter begleitet die Familie an-fangs zu Hause. Sie berät Elenas Eltern, gibt Tipps für den Alltag und unterstützt Elena bei ihrem Start ins Leben. „Wir orientieren uns an den jeweiligen Bedürfnissen des Kin-des. Dabei schauen wir nicht nur, was es nicht kann, son-dern arbeiten ressourcenorientiert an den vorhandenen Fähigkeiten des Kindes“, sagt Wächter.

Zunächst erhält Elena Unterstützung von einem Physiothe-rapeuten. Es geht darum, ihre Bewegungsabläufe zu koor-dinieren und die Muskulatur zu stärken. Mit zwei Jahren bekommt sie zusätzlich heilpädagogische Unterstützung.

„Durch unser interdisziplinär besetztes Team mit Heilpäd-agogen, Psychologen, Logopäden, Physio- und Ergothera-peuten können wir individuell auf jedes Kind eingehen“, sagt Claudia Wächter. Der erste Schritt ist meist eine un-verbindliche Beratung der Eltern. Diese ist auch ohne Re-zept oder Diagnose möglich. Erkennen die Therapeuten einen Förderbedarf, wird die Förderung über den Bezirk Schwaben und die Krankenkasse beantragt. Diese über-nehmen die anfallenden Kosten. Die Zielgruppe sind Kin-der mit Behinderung, Frühchen oder auch Kinder mit sozi-al-emotionalen Auffälligkeiten. „Meist kommen Eltern auf-grund der Empfehlung des Kinderarztes zu uns. Das ist jedoch keine Voraussetzung“, so Claudia Wächter. Die The-rapie erfolgt in Einzel- oder Gruppensituationen, zu Hause oder in den Räumen der Frühförderung, je nachdem, was das Kind gerade braucht. „Wir erstellen in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Therapeuten einen individuellen För-derplan, der regelmäßig besprochen und aktualisiert wird“, fügt sie hinzu. „Gerade die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns wichtig.“

Elenas Mutter ist froh über das Angebot: „Die Frühförde-rung ist eine große Unterstützung für unsere Familie.“ Sie setzt die Tipps der Therapeuten zu Hause um und unter-stützt ihre Tochter bestmöglich: „Elena soll ihre Fähigkei-ten nutzen können und ihre Entwicklungsverzögerung Schritt für Schritt abbauen.“

Heute ist Elena drei Jahre alt. Bald soll sie in den Kinder-garten gehen. Auch hier hat das Team der Frühförderung gemeinsam mit Elenas Eltern das passende Angebot ge-sucht und gefunden. „Das ist ein wichtiger Schritt für un-sere Tochter“, sagt Elenas Mutter, „darauf freuen wir uns!“

Zusätzliche Räumlichkeiten hat die Interdisziplinäre Früh-förderung kürzlich im neuen „Haus der Gesundheit“ in Krumbach bezogen. Termine für diesen neuen Standort in der Karl-Mantel-Straße 8 können über den Kontakt in Thannhausen vereinbart werden.

Was macht eigentlich...

... die „Interdisziplinäre Frühförderung“?Die Serie „Was macht eigentlich…?“ stellt Ihnen Arbeitsbereiche im Dominikus-Ringeisen-Werk vor.

Regelmäßig besuchen Elena und ihre Mutter Heilpädagogin Claudia Wächter (re.) in der Frühförderung in Thannhausen.

Ihr Ansprechpartner:

Dominikus-Ringeisen-Werk

Interdisziplinäre Frühförderung

Rudolf-Diesel-Straße 5

86470 Thannhausen

Telefon 08281 990760

[email protected]

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Nachrichten

„Inklusion darf kein Lippenbekenntnis bleiben“Die Bundespolitikerin Ekin Deligöz be-suchte das Dominikus-Ringeisen-Werk am Standort Augsburg-Pfersee Einen Einblick in die Arbeit von Förderstätte und Werkstatt für Menschen mit Sehschädigung und Blindheit in Augs-burg-Pfersee verschafften sich die Bundestagsabgeordnete der Grünen Ekin Deligöz, die Landtagsabgeordnete Christi-ne Kamm sowie die Augsburger Bezirksrätin Kirsi Hofmei-ster-Streit. Beeindruckt zeigten sich die Politikerinnen von den Räumlichkeiten, der Arbeitsatmosphäre sowie den begleitenden Angeboten für Menschen mit teils sehr ho-hem Assistenzbedarf.  Als vorbildlich bezeichnete Ekin De-ligöz die geringe Gruppenstärke und die Einbindung der Einrichtung im Stadtteil Pfersee. Diese wird in vielen Aktio-nen von Menschen mit Behinderungen zusammen mit der Bevölkerung sichtbar.

So setzten sich Schülerinnen und Schüler der Hans-Adlhoch-Schule erfolgreich dafür ein, dass eine vielfrequentierte  Ampelanlage  mit akustischen Signalen ausgestattet wurde und weihten diese gemeinsam mit den Beschäftigten der Werkstatt mit einer fröhlichen Begehung ein. Jugendliche der Pfarrgemeinde Herz-Jesu gestalteten gemeinsam mit den  schwerst-mehrfach behinderten Menschen der eben-falls zum DRW gehörenden Wohneinrichtung in Pfersee ein kleines Kunstprojekt. Mit viel Spaß erkunden zudem ehrenamtliche Radler mit ihren blinden Beifahrern den Stadtteil auf dem Tandem und sind in den Biergärten gern gesehene Gäste.

Thema der Begegnung des DRW-Fachpersonals mit den Politikerinnen waren die geplanten Auswirkungen des Bundesteilhabegesetzes auf Einrichtungen der Behinder-tenhilfe. Marion Brülls, die Leiterin der Einrichtung in Pfer-see, hob die Wichtigkeit individueller Förderung für eine

gelingende Inklusion hervor. „Förderstätten, die dezentral, klein und mitten im Lebensumfeld unserer Klienten liegen, werden auch in Zukunft dafür sehr wichtig sein“, so Brülls. Gleichzeitig forderte sie eine angemessene Finanzierung dieser kleinteiligen Angebote von Wohnen und Arbeiten: „Mit den dezentralen Einrichtungen im Herzen der Stadt kann die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben gelingen. Umso dringender ist es, dass der erforderliche erhöhte Personalbedarf auch finan-ziert wird. Sonst bleibt der Wunsch nach Inklusion auf Dauer ein Lippenbekenntnis.“

Das Dominikus-Ringeisen-Werk unterhält am Standort Pfersee neben der Förderstätte und der Werkstatt eine Wohneinrichtung für zehn Erwachsene mit Sehschädigung und Blindheit sowie mit höherem Hilfebedarf. In einer be-treuten Wohngruppe leben sechs Erwachsene. In Augsburg gibt es neben den Einrichtungen in Pfersee DRW-Wohnein-richtungen im Stadtteil Herrenbach sowie am Königsplatz.

Marion Brülls (2. v. l.) und Toni Raab begrüßten Kirsi Hofmeister-Streit, Christine Kamm und Ekin Deligöz (v. l.)  in der Werkstatt und Förderstätte für Men-schen mit Behinderung und Sehschädigung des Dominikus-Ringeisen-Werks in Augsburg-Pfersee.

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Inklusives Wohnen in AugsburgDas Dominikus-Ringeisen-Werk baut Wohnungen für Menschen mit und ohne BehinderungenEs tut sich was an der Augsburger Amagasaki-Allee nörd-lich des Martini-Parks. Seit einigen Wochen haben dort die Bauarbeiten für das Projekt „Martini Park“ begonnen. Ne-ben sozialem Wohnungsbau entstehen dort unter der Bau-herrschaft des Dominikus-Ringeisen-Werks auch 20 Wohn-einheiten. In zehn davon können ab 2019 Menschen mit Behinderungen im sogenannten Ambulant Betreuten Woh-nen leben. Dabei erhalten die Klienten individuelle stun-denweise Unterstützung durch Fachkräfte und leben selbstständig und eigenverantwortlich in ihrer eigenen Wohnung oder Wohngemeinschaft. Die anderen zehn Woh-nungen sind für den allgemeinen Wohnungsmarkt reser-viert. „Leider gibt es oft immer noch eine starke gesell-schaftliche Trennung von Menschen mit und ohne Behin-derung. Mit dem Projekt ‚Martini Park‘ entsteht in Augsburg ein inklusives Wohnangebot, in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam in einem Haus wohnen können“, sagt Josef Liebl, Vorstandsmitglied des Domini-kus-Ringeisen-Werks.

Die Stadt Augsburg freut sich über das Engagement, denn bezahlbarer Wohnraum ist knapp. „Ein Angebot dieser Art sei außerdem ein Novum für die Stadt Augsburg“, so der dritte Bürgermeister und Sozialreferent Dr. Stefan Kiefer. Die Kombination aus Wohnmöglichkeiten für Menschen mit und ohne Behinderung hält er für einen wichtigen Schritt in Richtung Inklusion.

Das Projekt des Dominikus-Ringeisen-Werks ist Teil des im Martini Park entstehenden neuen Wohnquartiers, das die Firma Martini GmbH & Co. KG, die dort selbst rund 260

Wohneinheiten plant, initiiert hat. Ein Teil des Grundstücks wurde an die weiteren Projektpartner veräußert. Zwei Ge-sellschaften unter der Koordination der Krumbacher Ver-mögensverwaltung Glogger & Partner planen dort rund 70 Wohnungen im sozialen Wohnungsbau. Mit dem Domini-kus-Ringeisen-Werk als weiterer Projektpartner gesellt sich eine attraktive Wohnanlage mit 20 Wohneinheiten hinzu. Wolfgang Geisler, Geschäftsführer der Firma Martini, sieht das Projekt als Schritt in die richtige Richtung: „Auch wenn es uns nicht leicht gefallen ist, ein Grundstück zu veräu-ßern, das seit dem Jahr 1847 im Besitz der Familie Martini ist, so sind wir doch fest davon überzeugt, dass es nun beim Dominikus-Ringeisen-Werk langfristig in guten Hän-den ist. Wir freuen uns auf unsere neuen Nachbarn und wünschen dem Bauvorhaben einen erfolgreichen und glücklichen Verlauf.“

Ihr Ansprechpartner:

Dominikus-Ringeisen-Werk

Karl-Heinz Rogg

Angelina-Martin-Str. 2

86513 [email protected]

Telefon 08281 92-2215

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An der Augsburger Amagasaki-Allee entsteht eine attraktive Wohnanlage für Menschen mit und ohne Behinderungen.

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Leicht gesagt

Bürger-Werkstatt in AugsburgDie Stadt Augsburg will inklusiver werden.

In Augsburg sollen alle gemeinsam dazu gehören.Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung.Dafür macht die Stadt Augsburg einen Aktions-Plan.Damit das noch besser klappt.Dazu sind die Meinungen und Ideen von allen Bürgern wichtig.

Am 14. Oktober haben sich 160 Bürger in Augsburg getroffen.Sie haben über Probleme für Men-schen mit Behinderung gesprochen.

Zum Beispiel:

• Probleme bei der Arbeits-Suche

• Probleme bei der Wohnungs-Suche

• und über Hindernisse, wenn man in Augsburg unterwegs ist.

Die Bürger haben auch über andere Themen gesprochen.Was ist schon gut in Augsburg für Menschen mit Behinderung.Und was kann noch besser werden.

Dazu gab es verschiedene Arbeits-Gruppen. Deshalb hat man dazu Bürger-Werkstatt Augsburg gesagt.

Es gab auch Musik und einen Vortrag.Die Stimmung war sehr gut.Denn Augsburg macht sich auf den Weg zu einem guten Zusammenleben.

Der Aktions-Plan soll in einem Jahr fertig sein.Die Ergebnisse von der Bürger-Werkstatt kommen auch in den Plan.Der Plan wird immer wieder neu gemacht.Damit der Plan immer wieder zum Leben und Arbeiten in Augsburg passt.

Corinna RuckerBüro für Leichte Sprache

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Abschied von einem „echten Teamworker“Rupert Vinatzer verabschiedet sich aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk in den Ruhestand. Ehrung durch den deutschen Caritasverband und den Fachverband Behindertenhilfe und PsychiatrieMit Rupert Vinatzer verlässt ein echtes „Urgestein“ das Dominikus-Ringeisen-Werk. 30 Jahre war der diplomierte Sozialpädagoge in der Einrichtung tätig, zuletzt seit 2011 als Leiter des Vorstandsressorts „Teilhabe und Assistenz“. Er hat mit seinem Engagement die Entwicklung des Dominikus-Ringeisen-Werks maßgeblich mitgestaltet. Durch seine Ver-bandsarbeit machte sich Vinatzer auch bundesweit einen Namen in der Behindertenhilfe. Für seine Verdienste wurde er mit der Dankmedaille des deutschen Caritasverbandes und dem Emmaus-Relief des Caritas-Fachverbandes Behin-dertenhilfe und Psychiatrie (CBP) ausgezeichnet.Als stellvertretender „Bereichsleiter Wohnen“ trat Vinatzer 1988 in das damals von der St. Josefskongregation geleitete Dominikus-Ringeisen-Werk ein. 1996, im Jahr der Stiftungs-gründung, übernahm er diesen Bereich als Leiter. In seine Dienstzeit fielen unter anderem die Dezentralisierung und Regionalisierung des Dominikus-Ringeisen-Werks und der Aufbau von lokalen Strukturen für ein inklusives Miteinan-der von Menschen mit und ohne Behinderungen.Von einem „echten Teamworker“ sprach Vorstandsvorsitzen-der und Geistlicher Direktor Walter Merkt bei der Verab-schiedungsfeier. Trotz des immer stärkeren wirtschaftlichen Drucks auf Sozialeinrichtungen habe er nie die Menschen mit Behinderungen aus dem Blick verloren und stets ver-sucht, für Kostenträger und Klienten die bestmögliche Lö-sung zu finden, so Merkt. Gemeinsam mit dem stellvertre-tenden Vorsitzenden Hans-Dieter Srownal zeichnete er Vi-natzer mit der Dankmedaille des deutschen Caritasverban-des aus. Nicht zuletzt waren es dann auch Menschen mit Behinderungen, die bei der Verabschiedung Rupert Vinatzer ihren Respekt zollten. Allein vier Musikgruppen aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk, die Pop-Gruppe Rempac, der Ursberger Gebärdenchor, der Blindenchor Pfaffenhausen und die Veeh-Harfen-Gruppe der Dominikus-Ringeisen-Werkstätten dankten Vinatzer mit musikalischen Beiträgen.Wolfgang Tyrychter, Mitglied des erweiterten Vorstands, erinnerte an die zahllosen Arbeitskreise und Besprechun-gen, die Vinatzer in seiner Dienstzeit geleitet habe. Im Rahmen der Feier berief er einen „finalen Arbeitskreis“ ein, bei dem die Wegbegleiter Vinatzers zu Wort kamen. Als Vertreter der Angehörigen erinnerte Siegfried Schmid an

die Gründung der Angehörigenvertretung, die Vinatzer mit-initiiert hatte. Entsprechende Gremien seien bis heute kei-ne Selbstverständlichkeit in sozialen Einrichtungen.Johannes Magin, Vorsitzender des CBP, nannte Vinatzer einen Praktiker, der mit seinem Renteneintritt eine Lücke hinterlasse, die nur schwer zu schließen sei. Er habe sich nicht gescheut, Probleme und Herausforderungen direkt anzusprechen und als Reformer die Strukturen der Behin-dertenhilfe weiterentwickelt. Im Namen des CBP über-reichte Johannes Magin Vinatzer das Relief der Emmaus-jünger für besondere Verdienste in der Behindertenhilfe.Das Schlusswort oblag Rupert Vinatzer selbst. Sein Ziel sei es immer gewesen, Menschen mit Behinderungen so zu begleiten, wie diese sich ihr Leben vorstellten. Er wünschte sich, dass sich das Dominikus-Ringeisen-Werk weiterhin auf den Weg mache, Menschen mit Behinderungen inno-vativ zu fördern und zu begleiten. Rechne man die Anzahl der Mitarbeiter und deren Dienstjahre zusammen, komme man auf mehrere hunderttausend Jahre Erfahrung und Kompetenz im Dominikus-Ringeisen-Werk, mit dieser man auch schwierige Wege und Hürden meistern könne.

Personelle Veränderungen in der Region Augsburg-Stadt/-Süd

Mit dem Wechsel von Josef Liebl, bis-her Gesamtleiter der Region Augsburg-Stadt/Süd an die Spitze des Vor-standsressorts „Entwicklung, Bildung und Marketing“ übernimmt Andrea Falkowsky diese Position. Sie war bis-her Projektmanagerin im Dominikus-Ringeisen-Werk und begleitete unter anderem den Aufbau des Kinder- und

Jugendwohnangebots mit Förderschule in Kochel am See sowie die Übernahme des ehemaligen Kinderhauses Bentheimer in Kirchhaslach im Unterallgäu.

Nachrichten

Beim „finalen Arbeitskreis“: Rupert Vinatzer (2. v.l.) im Gespräch mit (v.l.) Siegfried Schmid (Angehörigen-vertretung DRW), Moderater Wolfgang Tyrychter, Ge-neraloberin Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ und Vor-standsvorsitzender Direktor Walter Merkt (v.l.)

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Starker Rücken – starke MitarbeiterGesundheitstag für Mitarbeiter in Breitbrunn am AmmerseeGerade in pflegenden Berufen sind Rückenbeschwer-den an der Tagesordnung. Verursacht werden sie häu-fig durch Fehlbelastungen beispielsweise beim Bewe-gen von Klienten. Für Regina Hermans, Gesamtleiterin der Region Oberbayern, ein guter Grund, vorbeugend tätig zu werden. Mit einem Gesundheitstag gab es nun ein niederschwelliges und kostenfreies Angebot. „Die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen, denn nur so können sie ih-ren Aufgaben im Alltag gerecht werden“, so Hermans. Mit dem Gesundheitstag wolle man auf die Problema-tik aufmerksam machen und Mitarbeiter für das The-ma sensibilisieren. Sie freut sich über die positive Re-sonanz: Zahlreiche Beschäftigte informierten sich in Vorträgen oder nahmen an praktischen Übungen teil. Die Angebotspalette reichte dabei von Alltagsimpulsen und –übungen über Workshops zum Thema „Sitzen am Arbeitsplatz“ bis hin zu einer Rücken- und Bauchmus-kulaturmessung. Ferner können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vier Wochen kostenlos im Fitnessstudio trainieren und so ihren Rücken stärken.

Externe Referenten beraten Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter beim Gesundheitstag der Region Oberbayern.

Nachrichten

Wechsel im Vorstand des Dominikus-Ringeisen-WerksMit dem Renteneintritt von Vorstandsmitglied Rupert Vinat-zer (s. Bericht auf Seite 14) übernimmt Wolfgang Tyrychter, Dipl. Pädagoge (univ.), Master of Business Administration, dessen bisheriges Vorstandsressort „Teilhabe und Assistenz“.

Tyrychter, seit 1997 im Dominikus-Ring-eisen-Werk, kehrt damit sozusagen zu seinen beruflichen Wurzeln in der Behindertenhilfe zurück. Über viele Jahre war er Einrichtungsleiter in den beiden Ursberger Wohneinrichtungen St. Florian und St. Josef, bevor er 2006 als „Projektleiter Zukunftsentwick-lung“ mit dem Dominikus-Ringeisen-

Werk neue Wege beschritt und damit maßgeblich den De-zentralisierungs- und Regionalisierungsprozess begleitete. Ab 2011 leitete er das neu geschaffene Vorstandsressort „Entwicklung, Bildung und Marketing“. Tyrychter ist seit 2014 außerdem Vorsitzender des Fachausschusses Kinder und Jugendliche im Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.V. (CBP). Die Schwerpunkte seiner Arbeit sieht Tyrychter in der Anpassung von Angeboten und Dienstleistungen für Menschen mit Assistenzbedarf nach den Vorgaben des neuen Bundesteilhabegesetzes.

Im Ressort „Entwicklung Bildung Marketing“ folgt ihm Josef Liebl, Sozialwirt bfz-FH, M.A. Wirtschafts- und Organi-sationspsychologie, nach. Liebl, der in seinen beruflichen Anfängen 1984 die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger im

Dominikus-Ringeisen-Werk absolvierte, war nach einigen Jahren im Gruppen-dienst viele Jahre als stellvertretender Einrichtungsleiter der Kinder und Ju-gendwohneinrichtungen St. Martin und St. Franziskus sowie als Gesamtleiter der Ambulanten und Offenen Hilfen tätig. Die Schwerpunkte des Vorstandsres-sorts liegen in der strukturellen und

fachlichen Weiterentwicklung der Betreuungs- und Unter-stützungskonzepte für Menschen mit Behinderungen. Liebl ist in diesem Zusammenhang für den Aufbau von Fachbe-reichen zuständig und leitet derzeit den Fachbereich Autis-mus im DRW. Außerdem ist er in seiner Vorstandstätigkeit Ansprechpartner für die heilpädagogischen Heime für Kin-der und Jugendliche. Zukünftige Anforderungen an das DRW wie der weitere Ausbau von ambulanten Hilfestrukturen, Weiterentwicklung von Betreuungskonzepten für Menschen mit komplexen Hilfebedarfen oder Schaffung von ausrei-chendem und geeignetem Wohnraum für Menschen mit Behinderungen sollen vom Ressort „Entwicklung Bildung Marketing“ mitinitiiert werden.

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Gemeinsam: Wie geht es Ihnen in Ihrem Amt?

Sr. Katharina: Die Aufgabe als Generaloberin ist eine große und vielseitige Herausforderung, der ich mich täglich neu stelle. Es entstehen viele Kontakte mit den verschieden-sten Menschen und Anliegen. Ich lerne dabei etliches Neue kennen. Ich hoffe, dass es mir im Laufe der Zeit eini-germaßen gelingt, zum Wohl meiner Mitschwestern und auch der Menschen, die mit dem Dominikus-Ringeisen-Werk verbunden sind, zu handeln. Eine große Stütze ist mir das Wohlwollen meiner Mitschwestern und deren

Gebet. Unsere Generalvikarin Sr. Dominika und Sr. Canisia, die Generalsekretärin, stehen mir mit Rat und Tat zur Seite – und das tut gut.

Gemeinsam: Was ist Ihre größte Herausforderung in dieser Aufgabe?

Sr. Katharina: Im Moment ist es die Bewältigung jedes ein-zelnen Tages. Es kommen oft etliche Überraschungen auf mich zu. Morgens gehe ich mit einem Arbeitsplan in mein Büro, dann kommen Anrufe und Anfragen, und ich komme nicht dazu, das zu erledigen, was ich mir eigentlich vorge-nommen hatte. So gelingt es mir noch recht schwer, Struktur in meinen Tag und meine Aufgaben zu bringen, was mir wohl mehr innere Ruhe geben würde. Eine große Herausforderung ist mein Wunsch, den Men-schen gerecht zu werden. Dies spüre ich bei einigen Entscheidungen, die meine Mit-schwestern betreffen, aber auch im Stiftungsrat des Domi-nikus-Ringeisen-Werks, dessen Vorsitz ich qua neues Amt nun ebenfalls innehabe. Es kommen dabei so viele Proble-me und Gedanken zur Sprache, die wichtig sind und die genau überlegt werden müssen.

Gemeinsam: Welches Buch hat Sie zuletzt inspiriert?

Sr. Katharina: Das Lesen kommt zurzeit etwas zu kurz. Abends bin ich immer rechtschaffen müde, so dass mir die Konzentration auf ein Buch schwer fällt. Zudem flattern viele Zeitungen und Zeitschriften auf meinen Schreibtisch, die ich auch immer durchblättern will, um Anregungen zu bekommen und um zu wissen, was die Welt beschäftigt. In den letzten Monaten las ich einige Literatur im Blick auf meine neue Leitungsaufgabe.

Als Tochter eines Arztes und einer Lehrerin in Würzburg geboren kennt Sr. M. Katha-rina Wildenauer das DRW seit ihrer Kindheit. Ihre Schwester Marianne lebte von 1966-2012 in einer Wohngruppe in Ursberg. Nach dem Lehramts- und Sonderpädagogikstudium

kam sie Anfang der 1980er Jahre nach Ursberg, um neben dem Referendariat als Sonderschullehrerin auch das Ordensleben kennenzulernen. 1982 ent-schied sie sich, als Novizin in die Ordensgemein-schaft einzutreten. 1984 legte sie die erste Profess ab, 1987 die ewige Profess. 2005 wurde sie General-vikarin, seit 1. Mai 2017 ist sie Generaloberin der St. Josefskongregation. Bis 1996 leitete die Ordens-gemeinschaft das Dominikus-Ringeisen-Werk:www.st-josefskongregation-ursberg.de

Nachrichten

5 Fragen an...Sr. Katharina Wildenauer11. Generaloberin der St. Josefskongregation

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Dabei hat mich vor allem das Buch von Heribert Arens „Menschen führen mit Franz von Assisi“ (siehe Buchtipp unten) inspiriert. Er betont darin, dass die Leitungsaufgabe vor allem von der Ehrfurcht vor der Würde der Menschen besteht. Der letzte Satz in seinem Buch lautet: „Verneig dich vor der Würde jedes Menschen, der dir anvertraut ist, denn ‚Ehrfurcht gebührt allem Lebendigen‘.“

Gemeinsam: Wie entspannen Sie?

Sr. Katharina: Bewusste Entspannung kommt im Moment ein wenig zu kurz. Wie gesagt, ich bin abends recht müde und gehe ganz gegen mein Naturell relativ früh zu Bett. Die gemeinsamen Gebetszeiten, vor allem am Abend, lassen mich immer wieder zur inneren Ruhe finden. Bei den Mahlzeiten mit den Schwestern von St. Josef und im Mut-terhaus in Ursberg geht es mitunter fröhlich zu und das lässt mich Abstand finden von den Gedanken, die mich belasten.

Gemeinsam: Was bedeuten Menschen mit Behinderungen für Sie?

Sr. Katharina: Da ich mit zwei Geschwistern aufgewachsen bin, die eine geistige Behinderung hatten, sind sie für mich ganz normale Mitmenschen. Ich freue mich schon immer über das spontane und ehrliche Miteinander. Sehr gerne erinnere ich mich an meine Zeit als Lehrerin an der Förderschule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Ursberg. Die Schüler waren aufgeschlossen für die Schule, lernten gerne im Rahmen ihrer Möglichkeiten und hatten Freude an den besonderen Angeboten wie Skikurse oder Selbstversorgungswochen im Allgäu oder in der Stadt. Es war ein gutes Zusammensein – auch wenn man-che Schwierigkeiten miteinander zu bestehen waren. Aber das ist ja in jedem Leben so.

Sr. Katharinas Buchtipp:

Heribert ArensMenschen führen mit Franz von Assisi126 Seiten, 1. Auflage Februar 2017

Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer / Matthias-Grünewald-Verlag, OstfildernISBN: 978-3-8367-0024-5

Nachrichten

Günzburg/Neu-Ulm feierte RegionalfestWeil die Region Günzburg/Neu-Ulm des Dominikus-Ringei-sen-Werks ständig „wächst und gedeiht“, stand auch das diesjährige Regionalfest in Langenhaslach unter diesem Motto. Das Fest, zu dem alle Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen in der Region Günzburg/Neu-Ulm ge-laden waren, begann mit einem feierlichen Gottesdienst. Hierzu und auch zum anschließenden gemeinsamen Mit-tagessen waren die Bevölkerung von Langenhaslach und alle Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des Dominikus-Ringeisen-Werks ein-geladen. So fanden sich auch zahlreiche Gäste im Zelt ein, die von einer kleinen Besetzung des Musikvereins Winter-rieden bestens musikalisch unterhalten wurden. Nach-mittags wurde ein buntes Programm mit Spielen, einem Zauberer und „Klaro“, der mit seiner Quetsche aufspielte, angeboten.

Viele Familien mit Kindern aus Langenhaslach nahmen dieses Angebot an und mit Kaffee und selbstgebackenem Kuchen war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Abends heizte DJ Lusseni richtig ein, was alle Gäste zum Tanzen animierte. Dass dieses Regionalfest so gelungen war, ist vor allem auch den Langenhaslacher Vereinen zu verdanken. Sie hatten nicht nur das Zelt zur Verfügung gestellt, sondern auch an allen Ecken und Enden mitge-holfen und so zum Gelingen maßgeblich beigetragen. Vergelt’s Gott dafür!

Das Regionalfest begann mit einem Festgottesdienst, der vom Religionspädagogischen Fachdienst vorbe-reitet wurde. Zelebriert wurde die Heilige Messe von Walter Merkt, Geistlicher Direktor und Vorstandsvor-sitzender des Dominikus-Ringeisen-Werks.

Langenhaslach

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Nachrichten

Neue Weggestaltung der LauschtourWie berichtet, hat seit dem Frühjahr dieses Jahres der DRW-Standort Kloster Holzen die Lauschtour-App „Lauschen rund ums Kloster Holzen“ zu bieten, einen virtuellen Reiseführer durch die Anlage auf dem Smartphone. Der Rundgang führt unter anderem durch den beeindruckenden Kreuzgarten, in die Barockkirche und zur Lourdes-Grotte.

Sozialtour der SPD macht Station in Kloster HolzenAm 28. August 2017 besuchte der SPD-Landtagsabgeord-nete Herbert Woerlein zusammen mit seiner Kollegin Do-ris Rauscher im Rahmen der Sozialtour der SPD Kloster Holzen. Um Einblicke in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen zu erhalten, hatten die Politiker verschiedene Stationen im Augsburger Land besucht. Der Zwischenstopp in Kloster Holzen beeindruckte sie: „Die Arbeit, die hier mit viel Engagement geleistet wird, ist sehr wichtig“, betonte Woerlein. Der Politiker hat eine besondere Verbindung zur Klosteranlage, wie er beim Rundgang schilderte: „Meine Urgroßmutter hat hier als Köchin gearbeitet und in dem Zimmer über dem Torbo-gen gewohnt.“

Im Juli fuhren einige Beschäftigte der Werkstatt Kloster Holzen im Rahmen der arbeitsbegleitenden Maßnahmen nach München, um im Plenarsaal des Landtages mit dem Abgeordneten Georg Winter (CSU) ins Gespräch zu kommen. Der Tag begann mit einer Stadtrundfahrt mit Führung. Da-mit man gestärkt zum Landtag gehen konnte, begab man sich anschließend in einen Münchner Biergarten. Dann fand eine Führung durch den Landtag statt. Vor der Heim-fahrt konnte noch freie Zeit in München verbracht werden.

Kloster Holzen

Beschäftigte der Werkstatt Kloster Holzen im Landtag

Wichtige GesundheitsförderungDie Gesundheit unserer Mitarbeiter ist uns wichtig. So wurden im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsfürsorge im Jahr 2017 teilweise zusammen mit der Mitarbeiterver-tretung der Region mehrere Kurse zu verschiedenen The-men angeboten, bspw. Nichtraucherkurse oder „Miteinan-der Gesund bleiben – Qi Gong“. Gerade läuft die Planung eines Gesundheitstages in Holzen zusammen mit der AOK. Hier werden die Themen Bewegung, Ernährung, Entspan-nung in den Focus gerückt. Die Mitarbeiter können die Gesundheitskurse kostenfrei belegen.

Im Juli wurden nun die Wege der Tour, die durch den idylli-schen Klostergarten führen, neu gestaltet. Ihre Verbreite-rung und die Erneuerung der Deckschicht sorgen dafür, dass die Strecke noch besser für Rollstuhlfahrer und Kin-derwägen geeignet ist. Begeben Sie sich auf unsere Lauschtour und entdecken Sie verblüffende Details des früheren Klosterlebens!

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Ihren Namen kann man den Ermordeten nicht nehmenMaria Bildhausen hat jetzt ein Mahn-mal für die Opfer der EuthanasieEs war eine bedrückende Stimmung bei der offizi-ellen Vorstellung und kirchlichen Segnung des Euthanasie-Mahnmals im neu gestalteten Friedhof von Maria Bildhausen in Unterfranken. Viele Ge-danken der Teilnehmer gingen sicherlich zurück in eine Zeit, in der Unfassbares geschah. Man könne sicher sagen, dass Gott geweint habe, was Men-schen Menschen angetan haben, so Direktor Wal-ter Merkt in seiner Ansprache. Natürlich habe sich die Fra-ge gestellt, ob man ein Mahnmal brauche und ob man das Geld nicht anders anlegen könnte. Die Entscheidung sei aber richtig gewesen: „Sie haben einen Gedenk- und Mahnort geschaffen, in den man sogar hinein gehen kann. Unsere Zeit braucht solche Orte des Mahnens und Geden-kens, damit sich so eine Zeit nicht wiederhole. Dass das Denkmal im Friedhof von Maria Bildhausen stehe, sei pas-send. Früher habe man vom Gottesacker gesprochen. Ein Acker habe etwas mit Leben zu tun. Damit könne man sa-gen: Gott weint nicht mehr – er sagt ja zum Leben und gibt uns Hoffnung.“

In der Zeit des Nationalsozialismus sind über 260.000 Menschen mit psychischer Erkrankung und geistiger Be-hinderung ermordet worden. 379 Opfer stammten aus den Einrichtungen des Dominikus-Ringeisen-Werkes. Sie waren der Antrieb für Künstler Willi Grimm.

Das Dach seines Mahnmals wird von einer einschlagenden Axt aufgebrochen und zweigeteilt. Diese Axt zerbricht Raum und Wände. Der Künstler will damit deutlich machen, dass Gewalt und Tod in der christlichen Überzeugung nicht das letzte Wort haben. Die Fenster seien Zeichen der Hoffnung. Das Licht, das durch sie in den Raum falle, lade dazu ein, in Stille die Namen derer zu betrachten, die durch Gewalt aus dem Leben gerissen wurden.

Eingetragen sind diese in einem Buch aus weißem Marmor. „Man hat den Menschen das Leben genommen, ihren Namen aber kann man ihnen nicht nehmen“, so die Intention des Künstlers.

Hanns Friedrich

Der Gesamtleiter der DRW-Region Unterfranken Rainer Waldvogel dankte dem Künstler Willi Grimm und allen Be-teiligten für ihr ehrenamtliches Engagement beim Bau des Mahnmals. Die Gesamtkosten tragen zu je einem Drittel die St. Josefskongregation und das Dominikus-Ringeisen-Werk. Ein weiteres Drittel konnte durch Spendengelder, darunter eine hohe Summe des Bistums Würzburg, beige-steuert werden. Gesegnet wurde das Denkmal von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann.

Ursberg live im BR-Fernsehen Bayern erinnert alljährlich an die Opfer des Nationalso-zialismus. 2018 wird die landesweite Gedenkveranstal-tung am Freitag, 26. Januar in Ursberg stattfinden. Im Focus stehen dabei die Opfer des Euthanasiepro-gramms „Aktion T4“ der Nazis. Landtagspräsidentin Bar-bara Stamm wird am Euthanasie Denkmal in Ursberg um 10 Uhr einen Kranz niederlegen. Im Anschluss daran um 11 Uhr findet im Ringeisensaal der Gedenkakt statt, der live vom Bayerischen Fernsehen übertragen wird. DRW-Einrichtungsleiter Peter Kapfer wird zudem am Sonntag, 28. Januar um 14 Uhr im Abteisaal in Maria Bildhausen einen Vortrag zum Thema „Aktion T4“ halten.

Nachrichten

Die Namen der acht Opfer aus Maria Bildhausen sind in einem Buch aus weißem Marmor festgehalten. Daneben erinnert ein weiteres Buch an die insgesamt 379 Toten aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk.

Das Mahnmal für die Opfer der Euthanasie auf dem Friedhof in Maria Bildhausen

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Nachrichten

Auf gute Nachbarschaft!Das Dominikus-Ringeisen-Werk hat auf dem Gelände des Kirchlich-Sozialen Zentrums Christi Himmelfahrt in Kempten ein neues Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen eröffnetEin großes, gemeinsames Einweihungsfest von zwei neuen alten Nachbarn: Am 23. September hat neben dem umge-stalteten Kirchlich-Sozialen Zentrum Christi Himmelfahrt in Kempten auch das nur wenige Meter entfernt errichtete neue Haus Magnus des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) Eröffnung gefeiert. Im Haus Magnus werden ab Ende des Jahres Menschen mit Behinderungen wohnen. Bischofsvi-kar Prälat Dr. Bertram Meier segnete die neuen Räume und zahlreiche Gemeindemitglieder kamen nach der Besichti-gung von Christi Himmelfahrt zum Tag der offenen Tür her-über. „Der Tag der Segnung unserer beiden Häuser war ein tolles gemeinsames Fest“, sagt der Leiter der Einrichtung, Werner Tyrychter. „Wir sind gespannt, was sich auf unse-rem Campus an neuen Begegnungen zwischen den Gene-rationen vom Kindergarten über die Jugendkirche bis hin zu alt gewordenen Mitmenschen und unseren Bewohnern ergibt. Es ist schön, dass auch Menschen mit Behinderun-gen ihren Platz mitten in der Stadt gefunden haben.“

Schon seit einigen Jahren hatte das DRW im alten Pfarr-haus im Süden des Areals Quartier bezogen und hier eine Wohngruppe für fünf Menschen mit Behinderungen gestar-tet. Als die Pläne zur Umgestaltung des ehemaligen Pfarr-zentrums konkret wurden, kam Kirchenpfleger Thomas Kei-singer mit der Frage auf das Werk zu, ob Interesse am Er-werb eines Teils des Grundstücks bestünde. Für das DRW war das eine willkommene Gelegenheit, das Angebot in Kempten zu erweitern. Heute sind im neuen Haus Magnus 22 Plätze auf einer Wohnfläche von 830 Quadratmetern eingerichtet. In den kommenden Monaten soll das alte Pfarrhaus saniert werden, um Büros und Besprechungsräu-me für die DRW-Mitarbeiter und weitere Wohnmöglichkei-ten für ambulant betreute Menschen zu gewinnen.

Die DRW-Region Allgäu wird von Susanne Steinle geleitet. Die Region umfasst Angebote in Kaufbeuren, Kempten und Füssen. In Kaufbeuren und im Haus Magnus in Kempten gibt es Wohnplätze für erwachsene Menschen mit Behin-derungen. Das Haus Christophorus in der Kemptener Goe-thestraße ist eine Wohngemeinschaft für Kinder und Ju-gendliche, die bereits seit 10 Jahren besteht. Darüber hin-aus bietet das DRW-Allgäu Ambulant Betreutes Wohnen, Schulbegleitung und familienentlastende Dienste an.

INFO: Einen Video Clip zur Einweihung gibt es auf youtube unter youtu.be/_8i4yRclK5k oder direkt per QR-Code:

Tag der offenen Tür im neuen Haus Magnus in Kempten

Prälat Dr. Bertram Meier im Gespräch mit Stadtpfarrer Dr. Bernhard Ehler (re.) und Direktor Walter Merkt

Ein Gruß aus dem Ursberger Laden überreicht von DRW-Allgäu Gesamtleiterin Susanne Steinle

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Babenhausen

Wo Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenkommenDas „Sozial-Raum-Projekt Babenhausen“ – was ist das überhaupt? Mit dem Sozial-Raum ist zunächst einmal der Ort Babenhausen mit seinen umliegenden Gemeinden, die zur Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen gehören, ge-meint. Und dann kommt die Inklusion ins Spiel. Menschen mit Behinderung oder einer psychischen Erkrankung sol-len in ihrem heimatlichen Lebensraum ambulant betreut wohnen, zur Schule gehen, arbeiten und am gesellschaft-lich-kulturellen Leben teilhaben können.

Und dazu eignet sich Babenhausen hervorragend. Es liegt etwa 25 Kilometer nordöstlich von Memmingen und wird von dem weithin sichtbaren und beeindruckenden Fugger-schloss geprägt. Lebenswert machen den Ort mit seinen rund 5.500 Einwohnern auch seine Einkaufsmöglichkeiten, Cafés, diverse Freizeitmöglichkeiten und ein ausgeprägtes kulturelles Angebot. Dazu tragen besonders die vielen of-fenen und sozial engagierten Menschen bei, die sich in der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde, in der Flüchtlings- und Altenhilfe, Projekten für Uganda, im Kin-der- und Jugendbereich sowie in vielen aktiven Vereinen einbringen. Das Angebot des DRW rundet die bereits vor-handenen Aktivitäten ab. Dazu gehören der Aufbau eines Ambulant Betreuten Wohnens (ABW), des ambulanten und familienentlastenden Dienstes, eines offenen, inklusiven Treffs und die Vernetzung dieser und bereits vorhandener Hilfsdienste.

Wohnungen und ein inklusiver TreffMit dem ABW konnten wir im April dieses Jahres starten. Das DRW hat von der Wohnungsgenossenschaft Mindel-heim am Hofbrühl in Babenhausen drei Wohnungen ange-mietet. In zwei der Wohnungen leben Menschen in Zweier-

und Dreier-Wohngemeinschaften. Eine weitere Wohnung dient als Dienststelle und Begegnungsort. Es ist geplant, dort einmal monatlich einen inklusiven Treff zu veranstal-ten. In ungezwungener Atmosphäre sollen Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt miteinander kommen. Da die Wohnungen am Hofbrühl bereits belegt sind, wurde eine weitere Wohnung in der Ludwig-Ganghofer-Straße angemietet. Dort ist Platz für zwei Personen.

Die Wohnanlage Hofbrühl ist an sich schon ein inklusives Wohnprojekt. Menschen aus unterschiedlichen Kulturkrei-sen, junge, ältere, mit und ohne Behinderungen leben hier. Es hat sich ein reger Kontakt unserer Klienten zur Nach-barschaft entwickelt. Ein gemeinsames Grillfest wurde im Juli veranstaltet und im Dezember ist ein Adventsnachmit-tag im Begegnungsraum der Dienststelle geplant. Als „Kümmerer“ ist Hans Schrott Ansprechpartner für die sozi-alen Belange der Hausgemeinschaft und Streitschlichter: Denn in Babenhausen soll es sich auch weiterhin wunder-bar leben lassen.

Orthopädie-, Reha- und SchuhtechnikUrsberger Straße 26a · 86470 ThannhausenTel. 0 82 81/ 799 53-0 · Fax 0 82 81/ 799 [email protected] · www.sanitaetshaus-ursberg.deMo - Fr: 8 -12.30 Uhr + Mo, Mi, Do, Fr: 13.30 - 17 Uhr, Di bis 18 Uhr

Wir wünschen Frohe Weihnachten!

Nachrichten

Hans Schrott (rechts), Leiter des Sozial-Raum-Projekts Babenhausen, war mit einem Infostand auf dem Gallusmarkt in Babenhausen vertreten.

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Fachabitur 2018AN DER STAATLICH ANERKANNTEN FACHSCHULE FÜR HEILERZIEHUNGSPFLEGEZur Ergänzungsprüfung 2018 zum Erwerb der Fachhochschulreife (auf Bayern begrenzte fachgebundene Fachhochschulreife) können u. a. Bewerber mit dem Abschlusszeugnis einer mindestens 2-jährigen bayerischen Fachschule mit staatlicher Abschlussprüfung zugelassen werden. Die Zulassung ist unab-hängig vom Besuch der Vorbereitungskurse auf die Prüfungsfächer möglich.

Der Zulassungsantrag ist bis spätestens 1. März 2018 an die Fachschule für Heilerzie-hungspflege und Heilerziehungspflegehilfe, Dominikus-Ringeisen-Werk, 86513 Ursberg zu richten.

Die Prüfungsgebühr beträgt 100,- Euro.

Erforderliche Unterlagen:

1. Zulassungsantrag (an der Fachschule erhältlich)

2. Abschlusszeugnis einer mindestens 2-jährigen bayerischen Fachschule mit staatlicher Abschlussprüfung

Weitere Informationen:

Fachschule für Heilerziehungspflege und Heilerziehungspflegehilfe

Staatlich anerkannt

Dominikus-Ringeisen-Str. 17 86513 Ursberg

Telefon 08281 92-2700

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Ursberg

Eleonore Szymanski-Utz: 40 Jahre Heilpädagogin im FörderschuldienstIhr 40-jähriges Dienstjubiläum konnte die Heilpädagogi-sche Förderlehrerin Eleonore Syzmanski-Utz am Ursberger Förderzentrum Förderschwerpunkt geistige Entwicklung begehen.

Im Rahmen der Konferenz des Lehrerkollegiums über-brachte Schulleiter Konrad Bestle der Jubilarin neben ei-nem Blumenstrauß auch die Glückwünsche des Staatsmi-nisteriums und überreichte ihr die Ehrenurkunde des Frei-staates Bayern.

Eleonore Szymanski-Utz trat im September 1976 unmittel-bar nach dem Besuch der Fachakademie für Sozialpädago-gik in Augsburg als heilpädagogische Unterrichtshilfe in den Schuldienst an der Ursberger Förderschule ein. Von 1979 bis 1981 absolvierte sie berufsbegleitend die Zusatz-ausbildung zur Heilpädagogischen Förderlehrerin.

Anschließend durchlief sie alle Stufen des Förderzentrums und arbeitete viele Jahre engagiert und erfolgreich in der Frühförderung und im Vorschulbereich. Einen wichtigen Schwerpunkt für die Schulgemeinschaft hat sie in der religi-ösen Unterweisung und der Sakramentenerziehung der Grundschulstufen. Als Leiterin des Gottesdienstteams orga-nisiert und gestaltet sie regelmäßig die Schulgottesdienste.

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Kempten

Vor 10 Jahren erfolgte der Start des DRW im Allgäu Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Heilpädagogischen Kinder-und Jugendheims Christophorus in Kempten fand am 9. September 2017 ein Gartenfest in der Goethestraße statt. Gefeiert wurde mit allen Bewohnern, deren Angehöri-gen und Familien, dem gesamten Mitarbeiterteam und den Wegbereitern aus Ursberg für dieses neue und überhaupt erste Wohnangebot des Dominikus-Ringeisen-Werks im Allgäu. Zurzeit werden hier acht Kinder und Jugendliche mit geistigen und mehrfachen Behinderungen betreut.

Susanne Steinle, Gesamtleiterin der DRW-Region Allgäu, eröffnete die Veranstaltung und führte durch den ab-wechslungsreichen Tag. Zu Beginn berichteten Wolfgang Tyrychter und Johannes Westrich, damals verantwortlich für die Planung des Wohnangebots, über die Anfänge des Dominikus-Ringeisen-Werks in Kempten. Von der Entste-hung der Idee einer regionalen Wohnform für Kinder und Jugendliche im Jahr 2005 über die Suche nach einem ge-eigneten Gebäude bis zur Eröffnung im Jahr 2007 verging doch einige Zeit.

Bereits bei der Gestaltung der Einladungskarten mit bun-ten Gartenparty-Motiven waren die Kinder mit einbezogen. Aber auch bei den Vorbereitungen wie dem Aufbau des großen Zeltes als Regenschutz packten sie und die Mitar-beiter begeistert und tatkräftig an und alle hatten das Ge-fühl: „GEMEINSAM schaffen wir das!“ Mit einstudierten Tän-zen, Gedichten und Liedern der Kinder und der Vorstellung einer Zauberin, die das Publikum in ihre Show mit einbe-zog, wurde das Fest gemeinschaftlich gestaltet. Musikalisch umrahmt wurde es von Mitarbeiter Peter Sinz durch ab-wechslungsreiche Stücke auf seiner Gitarre. Sehr hilfreich

und zudem sehr schmackhaft war einerseits das Angebot des Stadtjugendrings, bei dem Zelt, Tischgarnituren und Geschirr gemietet werden konnten und andererseits ein mobiler Hähnchenwagen, der alle Gäste mit leckeren Speisen versorgte.

Allen Festbesuchern wird dieser liebevoll gestaltete und ereignisreiche Tag mit viel Spaß und guter Laune in be-sonderer Erinnerung bleiben.

Tanja Roschk und Carolin Müller-Nyland

Nachrichten

Die Region Allgäu des Dominikus- Ringeisen-Werks umfasst:

Haus Christophorus, Kempten: Wohnen für Kinder und Jugendliche mit geistigen und mehrfachen Be-hinderungenHaus Magnus, Kempten: Wohnen für Erwachsene mit geistigen und mehrfachen BehinderungenHaus Benedikt, Kaufbeuren: Wohnen für Erwachsene mit geistigen und mehrfachen Behinderungen und für Menschen mit Autismus-Spektrum-StörungenDienststellen der Ambulanten und Offenen Hilfen in Füssen (inkl. Landkreis Ostallgäu) und Kempten (inkl. Landkreis Oberallgäu)

Vertrauenist einfach.

Wenn man einen Finanzpartner hat, der die Region und ihre Menschen kennt.

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In Ursberg besteht

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die Möglichkeit der

Barauszahlung im

„Ursberger Laden“.

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Leicht gesagt

Ein Kalender mit Texten von Gertrud HausladenEs gibt einen Verein.Der Verein heißt: Die Wortfinder e.V.Der Verein macht jedes Jahr einen Literatur-Wettbewerb.Der Literatur-Wettbewerb ist für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten.Auch Gertrud Hausladen hat beim Literatur-Wettbewerb mitgemacht.Und jetzt sind ihre Texte in einem Kalender für das Jahr 2018.Der Kalender hat den Titel:Die große Welt verdreht sich.In dem Kalender geht es um große und um kleine Dinge.Den Kalender kann man im Internet bestellen.Oder im Ursberger Laden kaufen.Ein Kalender kostet 16 Euro.Mehr dazu steht auf der Seite:www.diewortfinder.com

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Das neue St. Martha: Abgegeben, um es zu erhaltenDer Gebäudekomplex St. Martha hat sich neu erfunden. Er wurde verkauft, von den Investoren grundlegend saniert und für unterschiedlichste Nutzung umgebaut. Jetzt stehen für die neuen Mieter – u.a. das DRW – 3350 Quadratmeter zur Verfügung. Ein gelungenes Beispiel für Konver-sion am Standort Ursberg.

Was würde wohl Dominikus Ringeisen sagen, wenn er se-hen könnte, was aus „seinem“ St. Martha geworden ist? Freilich: Erlebt hat er den Bau und die Inbetriebnahme des wuchtigen Gebäudes nicht mehr, das direkt an der B 300 steht und dessen helle Fassade weithin ins Mindeltal hin-einleuchtet. Aber es entsprang der Planung des Gründers als eines seiner letzten Projekte, bevor er 1904 starb. St. Martha war in den Folgejahren eines der wichtigsten Wohnheime der St. Josefskongregation, die das Werk Ring-eisens fortführte. Es war Heimat von über 80 Menschen mit Behinderungen und beherbergte zudem einen Schwe-sternkonvent.

mehr Klienten von Ursberg wegzogen, um in neu errichte-ten Wohnangeboten des DRW in den Nachbargemeinden zu leben. Auch der Schwesternkonvent wurde schließlich 2012 aufgelöst. Wie sollte es nun weitergehen?

„Eine Variante wäre der Abbruch gewesen“, erzählt Hans-Dieter Srownal. Viele Stunden schwierigster Erörterungen im Kreise des Vorstands folgten. Aber aufgrund der histori-schen wie städtebaulichen Bedeutung von St. Martha schreckte man davor zurück. Wie jedoch würde ein erheb-licher finanzieller Investitionsbedarf gestemmt werden können, ohne den der Weiterbetrieb unmöglich wäre? Rückblickend beschreibt Finanzvorstand Hans-Dieter Srownal den Umbau als „eine meiner größten beruflichen Herausforderungen“.

Bereits 2012 hatte man Gespräche mit dem Krumbacher Vermögensverwalter Glogger & Partner aufgenommen. Man einigte sich darauf, St. Martha fit zu machen für wei-tere Jahrzehnte. Glogger & Partner suchten und fanden Investoren aus dem gesamten Bundesgebiet. Ein Spezial-Immobilien-Fonds wurde gegründet, der das Gebäude für 1,8 Millionen Euro erwarb und sich gleichzeitig das Erbbau-recht für 60 Jahre sicherte. Mit einem Investitionsvolumen von rund 5 Mio. Euro konnte das Gebäude schließlich un-ter der Leitung des Büros Jakob Architekten aus Krumbach generalsaniert und energetisch optimiert werden, bevor es im September 2017 mit einer neuen Mietergemeinschaft seiner Bestimmung übergeben wurde. Neben der Heilpäd-agogischen Tagesstätte des DRW, Teilen der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen sowie Schulungs- und Büro-räumen sind auch Praxen für Physio-, Ergo- und Logothe-rapie eingezogen.

Doch irgendwann war die Zeit über das in die Jahre ge-kommene Gründerzeitgebäude hinweggegangen. Trotz ste-tiger Umbauten und Erweiterungen war es den modernen Anforderungen an das Wohnen von Menschen mit Behin-derungen und den Bestimmungen des Brandschutzes nicht mehr gewachsen. „Die Behörden sprachen von der ‚schlimmsten Einrichtung in ganz Schwaben‘“, erinnert sich DRW-Vorstand Hans-Dieter Srownal und setzt mit einem Schmunzeln hinzu: „Das bezog sich allerdings nicht auf die Betreuung, sondern ausschließlich auf den baulichen Zu-stand.“ Auch der Trend in der Behindertenhilfe war nicht der Freund von St. Martha. Denn gleichzeitig brachten es die Bestrebungen nach Inklusion mit sich, dass immer

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Das Team der Heilpädagogischen Tagestätte des DRW (mit Vorstand Hans-Dieter Srownal, 2. v.l.) freut sich über die neuen Räumlichkeiten in St. Martha.

Das „neue“ St. Martha ist grundlegend saniert worden.

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Finanzielle Unterstützung für TaubblindeWie Heidi ihre Umwelt wahrnimmtDas ist für Menschen ohne Hörschädigung nur schwer vorstellbar: die Worte des Gegen-übers nicht zu hören, sondern nur seine Lip-penbewegungen zu sehen. Das Rascheln der Blätter im Herbst nicht zu hören, sondern sie nur fliegen zu sehen. Für Gehörlose ist das Alltag. Dass Heidi Müller (Name geändert) das trockene Herbstlaut nicht nur nicht ra-scheln hört, sondern seine warmen Farbtöne auch nicht sehen kann, geht über die Vorstellungskraft der meisten hinaus. Die Bewohnerin des Hauses Antonius in Ursberg ist taubblind, nur ein ganz kleines Sehfeld direkt vor ihrer Nase ermöglicht es ihr, bekannte Personen wiederzuerken-nen. Seit ungefähr einem Jahr kommt deshalb Silvia Mau-rer von der Offenen Behindertenarbeit Günzburg des DRW einmal pro Woche zu Heidi. Im Rahmen dieser Einzelbe-treuung, die durch das Taubblindengeld finanziert wird, unternehmen die beiden alles, worauf Heidi Lust hat und Silvia kann Sinneseindrücke vor Ort direkt für Heidi dol-metschen. Manchmal gebärdet Silvia in Heidis Hand, was am Wegrand passiert, wenn die beiden auf dem Weg ins Bistro sind. Das bedeutet, dass Silvia Heidis Hände nimmt und sie in der Gebärdensprache bewegt. Zum Beispiel, wenn Hunde an ihnen vorbeigehen, die Heidi besonders gern mag. Ab und an verschlägt es die beiden auch in die Gärtnerei. Dann interessiert es Heidi, welche Farben die Blumen haben, deren Duft sie genießt. Oft unterhält sich Heidi aber auch einfach gern über das Wetter oder ihren Alltag. Auch die Antworten gebärdet Silvia direkt in Heidis Hand. Natürlich dauert das manchmal etwas länger, da Heidi nicht weiß, welche Gebärde da gerade versucht wird mit ihren Händen zu formen, aber im Rahmen der Einzel-betreuung ist hierfür genügend Zeit.

Wie man Taubblindengeld beantragtPersonen, deren Hörfähigkeit und Sehsinn gleichzeitig stark eingeschränkt ist, werden als taubblind oder hör-sehgeschädigt bezeichnet. Taubblinde Menschen sind in ihren Orientierungs- und Kommunikationsmöglichkeiten in besonderem Maße eingeschränkt. So sind sie u. a. in der Informationsbeschaffung und Kommunikation sowie

Mobilität auf Hilfe angewiesen, um an der Gesellschaft teilhaben zu können. Der dauerhafte Hilfebedarf dieser Personengruppe führt zu einer erheblichen, vor allem auch finanziellen Belastung der betroffenen Menschen. Um deren Situation zu verbessern, wurden 2013 das Bay-erische Blindengesetz geändert und ein erhöhtes Blinden-geld, das sogenannte Taubblindengeld, eingeführt. Ursa-chen einer Taubblindheit können durch Krankheit oder Unfall oder durch die häufigste Ursache, das Usher-Syn-drom, ein erblich bedingtes Krankheitsbild, gegeben sein.

Taubblindengeld wird beim Versorgungsamt, Zentrum Bayern Familie und Soziales, beantragt.

Silvia Maurer und Elisabeth Thoma

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Um mit taubblinden Menschen in Kontakt treten zu können, wird das Lorm-Alphabet genutzt: Der „Sprechende“ tastet dabei auf die Hand-innenfläche des „Lesenden“. Unterstützung gibt dabei ein Lorm-Hand-schuh, auf dem die Buchstaben entsprechend angeordnet sind.

Ihre Ansprechpartner

zum Thema Taubblindengeld

Dominikus-Ringeisen-Werk

Beratungs- und Service-Stelle

Telefon 08281 92 2980

zum Thema Betreuungsleistungen

Offene Behindertenarbeit Günzburg

Telefon 08221 36848-2 oder die ent-

sprechende regionale OBA-Dienststelle.

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Ursberg

Inklusives Musical „Marleen“: Zwei Vorstellungen Nach dem überaus großen Erfolg des inklusiven Musicals „Marleen“ im Krumbacher Stadtsaal Mitte Oktober fand am Sonntag, 12. November in Ursberg eine Zusatzvorstellung im Saal Betanien statt. In diesem Musical entführten Menschen mit und ohne Behinderung die Zuschauer in die Welt der Träume. Zum Inhalt des Stücks: Marleen ist mit dem bevor-stehenden Start ins Arbeitsleben überfordert und flüchtet sich in Tagträume. Lehrer Merlin hilft ihr, ihren Platz im Le-ben zu finden und glücklich zu werden. Eine Geschichte, die das Kind im Erwachsenen wieder aufleben lässt. 45 Schau-spieler, Menschen mit Behinderungen aus dem Dominikus-Ringeisen-Werk und Tänzer des Tanzforums Damerau in Krumbach, haben in intensiver Probenarbeit dieses Projekt auf die Beine gestellt. Ein Beispiel für Inklusion und ein mit Leben erfülltes Motto der Aktion Mensch „Das wir gewinnt“, die dieses Musical gefördert hat.

Das Musical stammt aus der Feder von Jutta Braun, einer Mitarbeiterin der DRW-Region Günzburg/Neu Ulm, die sich dabei an ein gleichnamiges Märchen von Wilhelm Matt-hiessen anlehnte. In Kooperation mit dem Tanzforum Da-merau wurden verschiedene Tänze einstudiert. Andreas Altstetter, Musiklehrer am Ringeisen-Gymnasium Ursberg, unterrichtete Daragan Kovic, einen Betreuten, am Klavier

Nachrichten

und unterstützte zusammen mit Sabine Fackler, ebenfalls Mitarbeiterin der Behinderteneinrichtung, die Sänger bei ihren Einlagen.

Tosender Applaus belohnte die Schauspieler und Organi-satoren an beiden Spielorten für ihre Leistung. Die Autorin hatte mit viel Feingefühl die besonderen Fähigkeiten, Ta-lente und Hürden der Menschen mit Assistenzbedarf be-rücksichtigt. So erhielt ein Gehörloser eine Sprechrolle, indem ein Assistent seine Gebärden in Worte fasste und Rollstuhlfahrer brachten einen flotten Tanz auf die Bühne. Dabei störte es das Publikum nicht, dass die Spieler durch einen „Schatten“, den jeweiligen Assistenten, auf der Büh-ne begleitet wurden.

Aus Kinderhaus Bentheimer wird die Jugendhilfe Kinderhaus St. Therese Stabwechsel in Kirchhaslach-Herretshofen: Das Dominikus-Ringeisen-Werk übernimmt die Jugendhilfeeinrichtung im Unterallgäu.Das Dominikus-Ringeisen-Werk hat das ehemalige Kinder-haus Bentheimer in Kirchhaslach-Herretshofen übernom-men.  Seit 1. Oktober firmiert die Einrichtung unter dem Namen Jugendhilfe Kinderhaus St. Therese. Das DRW baut damit sein Engagement in der Jugendhilfe aus.  

Rund 30 Jahre lang hat das Ehepaar Edeltrud und Jürgen Bentheimer das gleichnamige Kinderhaus im Kirchhasla-cher Ortsteil Herretshofen geführt. Aus Altersgründen woll-ten die beiden nun kürzer treten. Gleichzeitig sollte die Einrichtung jedoch bestehen bleiben und – in der Idealvor-stellung des Ehepaars – durch einen kirchlichen Träger wei-tergeführt werden. Die Suche war erfolgreich. Jetzt betreibt das Dominikus-Ringeisen-Werk die Einrichtung unter dem Namen Jugendhilfe St. Therese weiter. Mit Heinz Kiechle, der bisher in der Jugendhilfe der Diakonie tätig war, über-

nimmt ein erfahrener Sozialpädagoge die Leitung. Alle Mit-arbeiter wurden übernommen. Aktuell leben in Kirchhas-lach neun Kinder und Jugendliche mit Schwierigkeiten im Sozialverhalten sowie im familiären Umfeld. Das DRW, das an über 30 Orten in Bayern rund 5.500 vor allem behinder-te Menschen begleitet, baut mit diesem Engagement seine Angebote in der Jugendhilfe aus. Bislang begleitet das DRW Jugendliche ab 15 Jahren im Rahmen seines Berufsbil-dungswerks. Jürgen Bentheimer ist froh, mit dem DRW ei-nen Träger gefunden zu haben, der die Zukunft des Kinder-hauses sichert.

„Zu Tränen gerührt“ waren die Zuschauer von der Hauptdarstellerin Denis und den  Schülern des Tanzsforums Damerau bei dem Tanz der Elfen.

Seit 1. Oktober hat Heinz Kiechle (li.) die Leitung des Kinderhauses St. Therese von Jürgen Bentheimer und seiner Frau Edeltrud übernommen.

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zubildenden. Insgesamt beschäftigt der Ursberger Hand-werksbetrieb rund 20 Mitarbeiter, darunter Meister, Gesel-len, Auszubildende und Verwaltungskräfte. Viele interes-sante Projekte sind in Arbeit und wurden im abgelaufenen Jahr erledigt: Das Spektrum ist breit gefächert. Der Bau von Jäger-Hochsitzen, die Ausstattung von Gäste- und Hotelzimmern im Krumbad und in Irsee oder individuelle Möbel-Innenausbauten in Einrichtungen des Dominikus-Ringeisen-Werks sowie im Privat- und Geschäftsbereich sind möglich. So konnte kürzlich auch ein Optikerladen in Landsberg in einem besonders ansprechenden „Look“ komplett neu möbliert werden.

Auszubildende/r gesuchtDu suchst einen Beruf, bei dem deine Talente gefragt sind? Du bist engagiert bei dem, was du tust? In dir stecken Kreativität, Leidenschaft, Geschick und Feingefühl? Kurzum: Du hast‘s drauf? Dann mach was draus und bewirb Dich in unserer Schreinerei!

Für September 2018 sucht die Schreinerei einen neuen Auszubildenden im Schreinerhandwerk. Die Ausbildung erstreckt sich über insgesamt drei Jahre. Das erste Jahr ist als Berufsgrundschuljahr (BGJ) zu absolvieren, daran schließen sich zwei praktische Ausbildungsjahre mit dem Besuch der Berufsschule an.

Nachrichten

Ursberg

Luftiger Arbeitsplatz für die Azubis der SchreinereiAn einem besonders attraktiven Arbeitsplatz durften die Auszubildenden der Ursberger Schreinerei ihr Handwerk verrichten. Die Lehrlinge des Berufsbildungswerks hatten den Auftrag, neue Terrassendielen samt Holz-Unterkon-struktion auf den Außenbalkonen am Parktheater des Kurhauses in Göggingen zu verlegen.

Insgesamt 460 laufende Meter Dielen aus Belinga, einem sehr dauerhaften Holz, wurden binnen nur einer Woche ver-legt. Das historische Gebäude wurde 1885 erbaut und 1972 zu großen Teilen durch ein Feuer zerstört. Danach übernah-men die Stadt Augsburg und der Bezirk Schwaben die jahre-lang dauernde Instandsetzung. 1996 wurde das Haus wieder eröffnet. Die Auftraggeber waren mit den Leistungen der jungen Auszubildenden sehr zufrieden und so ist mögli-cherweise ein Folgeauftrag nicht auszuschließen.

Die Ursberger SchreinereiDie Schreinerei in Ursberg beschäftigt derzeit zwei Auszu-bildende des Berufsbildungswerks, die im dritten Jahr den Beruf des Schreiners erlernen sowie einen regulären Aus-

Über Deine aussagekräftige

Bewerbung freut sich das

Dominikus-Ringeisen-Werk

Schreinerei

Maurus-Gerle-Straße 1

86513 UrsbergTelefon 08281 92-2262

www.komm-zum-drw.de

In nur einer Woche wurden knapp 500 laufende Meter Terrassendielen auf den Außenbalkonen des Parktheaters verlegt.

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NachrichtenUrsberg

Schluss mit alten Dias im Schuhkarton – Dia-Scan in der WfbMSchluss mit alten Dias im Schuhkarton! In der Werkstatt 180GRAD des Dominikus-Ringeisen-Werks in Krumbach haben Kunden die Möglichkeit, ihre Dias vor Schäden und vor dem Verblassen zu schützen und zugleich die soziale Einrichtung zu unterstützen.

Die Werkstatt 180GRAD ist ein spezielles Angebot für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. „GRAD“ steht für „gemeindenahe Rehabilitation, Arbeit und Dienstleistung“ und verfolgt das Ziel, Betroffenen durch eine wohnortnahe Teilhabe und (Wieder-) Eingliederung ins Arbeitsleben zu helfen.

„Wichtig, dass die Qualität stimmt“180GRAD-Mitarbeiter Wolfgang Barth über den hohen Anspruch des Dia-Scans

Gemeinsam: Herr Barth, beschreiben Sie doch bitte mal Ihren Arbeitsplatz!

Wolfgang Barth: Ich arbeite seit ca. einem Jahr im Dia-Scan. Am Anfang war es schwer, sich die einzelnen Arbeits-schritte zu merken. Aber mit der Zeit kam ich immer bes-ser mit den Geräten und Programmen zurecht, so dass mir die Arbeit immer mehr Spaß macht. Vor kurzem habe ich sogar ein neues Gerät zum Einscan-nen bekommen.

Gemeinsam: Was unterscheidet das Gerät von Ihrem bisherigen Scanner?

Wolfgang Barth: Mit den handelsüblichen Scannern muss man pro Scan etwa 3-4 Minuten reine Scan-Zeit einplanen. Das bedeutet Tage oder Wochen für die ganze Sammlung. Mit Hilfe des Vorrichtungsbaus der WfbM und des DRW-Elektrobetriebs wurde ein System entwickelt, das bis zu 50mal schneller ist: Der reine Scan dauert nur noch fünf Sekunden. Besonders wichtig ist dabei, dass die Qualität stimmt und nicht darunter leidet.

Gemeinsam: Wie werden die Dias bearbeitet?

Wolfgang Barth: Zuerst säubere ich alle Dias mit Druckluft von losem Staub. Anschließend scanne ich Magazin für Magazin ein und bearbeite die Fotos mit einem speziellen Programm. Durch die Bildbearbeitung wird der Grauschlei-er der Bilder entfernt und die Farben werden wieder kräf-tig. Die Bilddateien werden von mir in Ordner zusammen-gefasst und mit den jeweiligen Magazinnamen beschriftet.

Gemeinsam: Warum sollten Kunden dieses Angebot nutzen?

Wolfgang Barth: Die Magazine nehmen sehr viel Platz weg, die Qualität der Dias lässt mit den Jahren nach und sie ver-blassen. Ich denke, unsere Kunden nutzen das Angebot, weil sie ihre Erinnerungen auf modernen Speichermedien erhalten möchten. Bei uns erhält jeder Kunde seine Bilder auf DVD. Dies gibt ihm die Möglichkeit, die Fotos unkompli-ziert am PC oder am Fernseher anzuschauen, ohne dass zuerst der Dia-Projektor aufgebaut werden muss.

Gemeinsam: Auf was legen Sie besonderen Wert?

Wolfgang Barth: Das wichtigste an meiner Arbeit ist natür-lich, sorgsam mit den mir anvertrauten Dias umzugehen. Auch der Datenschutz ist sehr wichtig – es geht schließlich niemand etwas an, was oder wer auf den Fotos zu sehen ist.

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Wir archivieren auch Ihre Akten!

Ihr Ansprechpartner:

Dominikus-Ringeisen-Werk

Werkstatt 180 GRAD

Hopfenweg 1, 86381 Krumbach

Telefon 08282 82-7208

180grad@dominikus-

ringeisen-werk.de

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Intregration in Arbeitsmarkt„BÜWA – Begleiteter Übergang Werkstatt – allgemeiner Arbeitsmarkt“: In Schwaben konnten 11 Menschen von der Werkstatt in den Arbeitsmarkt eingegliedert werdenDas Projekt BÜWA wird vom Bayerischen Staatsmini-sterium für Arbeit und Soziales, Familie und Integra-tion, von der Regionaldirektion Bayern, der Budes- agentur für Arbeit, der Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstätten für behinderte Menschen gemeinsam mit allen bayerischen Bezirken und den Integrations-fachdiensten durchgeführt.

Die Ziele des Projekts sind, …… mehr Menschen mit Behinderung zu motivieren, den Weg aus der WfbM auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu suchen.

… mehr Arbeitgeber dazu zu bewegen, Werkstattbe-schäftigte einzustellen.

... die WfbM bei ihren Bemühungen zur Förderung des Übergangs von Beschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu unterstützen.

Durch eine intensive und individuelle Betreuung aller Partner sollten während des Projektzeitraums von De-zember 2014 bis November 2017 rund 345 Werkstattbe-schäftigte für eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Angestrebt wurde eine Erhöhung der bisherigen Vermittlungsquote in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um ca. 70%. Um dies zu erreichen, hätten am Ende des Modellprojektes rund 30% der Teilnehmer zusätzlich zu den bisherigen Vermittlungen in eine sozialversi-cherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt gelangen müssen. Diese Quote wurde nicht erreicht, da bis zum 30. September 2017 nur 204 der 345 Plätze besetzt waren. Allerdings wurden in Schwaben von den 46 Teilnehmern bereits 11 erfolg-reich vermittelt (bayernweit insgesamt 54, also 26,5%).

Aufgrund dieser positiven Zahlen wird das Modellpro-jekt BÜWA (vorbehaltlich der erforderlichen Gre-mienentscheidungen) um zwei Jahre verlängert und endet daher mit Ablauf des 30. November 2019. Außer-dem wird die Teilnehmerzahl um 115 Personen pro Jahr, d.h. um 230 Personen auf insgesamt 575 Personen auf-gestockt.

Nachrichten

UrsbergReine Luft in der AktenvernichtungDank der scheppach Fabrikation von Holzbearbeitungsma-schinen GmbH ist jetzt wieder bessere Luft in den Räumen der Ursberger Aktenvernichtung. Mit ihrer großzügigen Spende hat die Firma mit Sitz im schwäbischen Ichen-hausen die Absaugung des entstehenden Staubs wäh-rend des Papierschredderns möglich gemacht. Jahrelang wurde das von einer kleinen Absaugung übernommen. Mitte des Jahres war die je-doch irreparabel ausgefal-len, so dass schnell eine Alternative gefunden werden musste. Aufgrund der beste-henden Verbindung zur Firma scheppach hatte sich das Unternehmen bereit erklärt, ihre Absauganlage scheppach Woova 4.0 einschließlich diversem Zubehör der Werkstatt für Menschen mit Behinderungen zu spenden. Diese Absau-ganlage mit Filterpatrone läuft effizienter, leiser und sorgt für reine Luft in der Aktenvernichtung. Der hilfsbereite Kon-takt zwischen den Dominikus-Ringeisen-Werkstätten und der scheppach Fabrikation intensivierte sich zudem, als das Unternehmen Anfang des Jahres der WfbM einen integrier-ten Arbeitsplatz in deren Logistik zur Verfügung stellte. Le-sen sie mehr darüber im Artikel „Mein Außen-Arbeits-Platz bei der Firma scheppach“ (mehr auf Seite 31).

Rund um’s Brot – Rezepte für GenießerIm neuen Rezeptheft der Ursberger Lehr-küche widmen sich die Auszubildenden zusammen mit ihren Lehrmeistern Michael Guter und Bernd Schiebler dem Thema Brot. Daraus haben sie zwölf nicht alltägliche und trotzdem leicht nachzukochende Rezepte entwickelt. Das Rezeptheft für Genießer gibt es zum Preis von 3 € im Ursberger Laden.

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Nachrichten

Die Firma scheppach gibt es schon seit 90 Jahren. Sie hat sich besonders in den letzten zehn Jahren stark vergrößert. Noch heute produziert scheppach einen Großteil der Brennholzsägen und der großen Holzbearbeitungsmaschi-nen am Standort in Ichenhausen. Mit ihrer breiten Pro-duktpalette an Handelswaren von Werkzeugen, Bauma-schinen und Gartengeräten findet man sie nicht nur in

Serie: Mein ausgelagerter Arbeitsplatz

Mein Außen-Arbeitsplatz bei der Firma scheppach

Anmerkung des Integrationsbegleiters von Cetin Özkul:

Das Günzburger Lager ist ca. 25 Minuten Fußmarsch vom Bahnhof entfernt. Da Cetin während der Arbeit ja schon viel läuft, habe ich ihm ein älteres Fahrrad be-sorgt (hier nochmal ein herzliches Dankeschön an die Gemeinde Ursberg, die uns dieses geschenkt hat!), das er am Bahnhof angekettet stehen lassen kann. Mitnehmen geht nämlich nicht: Cetin darf zwar kosten-los mit dem Zug fahren, aber für das Fahrrad müsste er fast 5 € am Tag extra bezahlen.

Die Rückmeldungen der Firma scheppach sind immer sehr gut, sie sind froh, dass Cetin bei ihnen arbeitet und möchten ihn auch noch lange behalten. Cetin ist sehr fleißig und arbeitet gerne – hier muss man gut aufpassen, dass er sich nicht zu viel zumutet. Aber Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Integrati-onsbegleitung, der zuständigen Assistentin des ambu-lant betreuten Wohnen und den Mitarbeitern der Fir-ma scheppach wird hierauf besonders geachtet und bei Bedarf eingegriffen.

Cetin, welche Aufgaben hast du?Cetin: Ich helfe den Kollegen. Wir machen die Con-tainer und LKW leer und bringen die Ware ins Lager. Oder wir holen die Ware vom Lager und bringen sie auf die LKW.

Wie gefällt es dir?Cetin: Mir macht es richtig Spaß! Die Kollegen sind nett und es gibt immer viel zu tun. Das ist toll – da wird’s mir nie langweilig.

Was macht dir besonderen Spaß?Cetin: Am besten gefällt es mir, wenn ich mit dem Stapler fahren darf. Da hab ich extra nochmal einen Kurs machen müssen, dass die sehen, dass ich das auch kann. Ich hab zwar einen Staplerschein, aber sie wollten es trotzdem erst nochmal sehen. Ist ja auch okay, nicht dass ich noch wo dagegen fahr!

Gibt es etwas, was dir nicht so gefällt?Cetin: Man hat mir mein Fahrrad gestohlen! Als ich vor zwei Monaten mein Fahrrad holen wollte, war es nicht mehr da – es hat einfach jemand geklaut!

Seit Januar 2017 arbeitet

Cetin Özkul im Günzburger Lager der Firma. Wir haben ihn gefragt:

professionellen Hand-werksbetrieben. Auch Hobby-Handwerker sind überzeugte Nutzer.

Cetin Özkul gefällt seine Arbeit im Lager.

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Seit September gibt es eine neue Falt-Maschine in der Wäscherei.

Eine Falt-Maschine faltet Wäsche.

Man kann auch sagen:Eine Falt-Maschine legt die Wäsche zusammen.

Die alte Falt-Maschine war viele Jahre in der Wäscherei.

Die neue Falt-Maschine ist modern.

Und sie kann viel.

Manche Wäsche-Teile sind schwer zu falten.

Zum Beispiel: - dünne Blusen- T-Shirts- Hosen - und Nacht-Hemden.

Die neue Falt-Maschine kann auch diese Wäsche-Teile falten.

Die neue Maschine heißt vario.

Sie kommt von der Firma fintec aus Augsburg.

Das ist an der neuen Falt-Maschine besonders gut:

Jetzt können auch Beschäftigte von der WfbM an der Falt-Maschine mit-arbeiten.Zuerst erklären die Mitarbeiter die neue Falt-Maschine.Dann können Beschäftigte zusam-men mit Mitarbeitern an der Maschi-ne arbeiten.

Das finden wir toll!

Die neue Falt-Maschine ist sicherer als die alte Falt-Maschine.

Und man kann sie leichter bedienen.

Außerdem ist die neue Falt-Maschine leiser als die alte Falt-Maschine.

Der Einbau hat fast 2 Tage gedauert.

Die ganze Wäscherei hat gespannt beim Einbau zugesehen.

Unsere Kollegen vom Bau-Betrieb und vom Elektro-Betrieb und dem WfbM- Lager haben den Einbau gut geschafft.

Das war eine gute Zusammen-Arbeit!

Wir sagen:

Vielen Dank dafür!

Wollen Sie bei uns in der Wäscherei vorbeikommen?

Und die neue Falt-Maschine anschauen?

Dann machen Sie einen Termin mit uns aus!

Bis bald, eure Kollegen aus der WfbM Wäscherei

Leicht gesagt

Eine neue Maschine für unsere Wäscherei

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Wir bilden aus:• Heilerziehungspfleger/in (3 Jahre)

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Wir bieten auch an:Schul- und Ferienpraktikum • Jahrespraktikum • FSJ • Bundesfreiwilligendienst • Ausbildungsplätze für Duales Studium • Praktikumsplätze für Vollzeitstudium

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Gemeinsam Brücken bauen!

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Ihr finanzielles oder ideelles Engagement liegt uns am Herzen!

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Wenn’s gut werden soll...

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Spendenaufruf zum Thema „erworbene Hirnschädigungen“

Und plötzlich ist alles anders!Marianne ist 21 Jahre alt und arbeitet mit Hingabe in ihrem Beruf als Hauswirtschafterin. In ihrer Freizeit spielt sie ger-ne Gitarre, hat einen festen Freundeskreis. Dann, 1980, der Schicksalsschlag – und plötzlich ist alles anders! Marianne erleidet eine Hirnblutung. Schwierige Operationen und ein wochenlanger Aufenthalt in der Klinik folgen. Marianne muss jetzt alles neu lernen, hat große Probleme beim Sprechen, ist durch eine einsei-tige Lähmung enorm eingeschränkt und ständig auf Hilfe angewiesen. 2010 kommt sie nach Jahren der Pflege durch die Eltern und in einem Seniorenheim in die Fachpflege-einrichtung St. Vinzenz von Paul des Dominikus-Ringeisen-Werks nach Ursberg. In der Wohngruppe lebt sie nun mit anderen Menschen mit erworbener Hirnschädigung zusammen. Der Alltag wird bunt und anregend gestaltet. Und Marianne macht große Fortschritte. Sie spielt „Mensch ärgere Dich nicht“, löst Kreuzworträtsel und unterhält sich gern. Schwer hingegen fällt ihr das Laufen. Es strengt sie zu sehr an. Bewegung, frische Luft, die Aktivierung von Armen und Beinen sind für sie aber ebenso wichtig wie die Übungen für den Kopf.Für Menschen wie Marianne sind spezielle Gehhilfen ideal. Diese ermöglichen es, die eigenen Ressourcen für die Fort-bewegung zu nutzen. Ein solches Laufgerät samt Zubehör kostet über 3.000 €. Die Finanzierung über einen Kosten-träger ist leider nicht möglich.Um diese Geräte und zusätzlich benötigte Ruhesessel für Pflege- und Therapieanwendungen für je rund 4.000 € an-schaffen zu können, benötigen wir Ihre Unterstützung. Nur so können wir Marianne und ihren Mitbewohnern ein gro-ßes Stück mehr Lebensqualität schenken.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Sie für uns...

Spendenkonto:

Dominikus-Ringeisen-Werk

IBAN: DE80 7509 0300 0000 1372 00,

Verwendungszweck „Mobilität“

Können Sie sich ein Leben ohne

Bewegung vorstellen? Danke, dass Sie

Marianne und anderen Menschen mit

erworbener Hirnschädigung helfen!

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Sie für uns...

Engagement – so bunt wie das Leben!Die „Bildergalerie der guten Tat“ zeigt, wie das Engagement unserer Spenderinnen und Spender hilfsbedürftigen Menschen direkt zugutekommt.

Alexander Reindl erkundet die verschiedenen Symbole auf seinem neuen gotalk 9+, einem sog. statischen System zur Verständigung. Dieses moderne Kommunikationsmittel nutzt er intensiv, denn so ist ihm eine aktive Kommunikati-on mit anderen möglich. - Vergelt‘s Gott dem Spender!

Über einen Zuschuss freuten sich die Teilnehmer des Bowlingkurses der Abteilung Freizeit in Ursberg.

Die Dart PDL-Liga Günzburg spendete die Startgebühren der Teilnehmer des Dart-Turniers, das im Bowlingcenter in Krumbach stattfand. Die Betreiberin des Bowlingcenters, Swetlana Mokwina, stockte den Betrag noch auf und so konnten sich die Sportler aus Ursberg über eine Spende in Höhe von 200 € freuen.

Zum Bild (Claudia Hauf, DRW): Swetlana Mokwina und Me-tin Yildiz (Bildmitte) bei der Spendenübergabe an den Bowlingkurs der Abteilung Freizeit des Dominikus-Ring-eisen-Werks in Ursberg

Die AE Allgäu Energie AG spendet jährlich für einen wohl-tätigen Zweck, in diesem Jahr an das Dominikus-Ringei-sen-Werk. Der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Humboldt (rechts) sowie der Vorstand Günter Trunzer (links) über-reichten 1.100 € an Julia Rampp, die Wohnungseinrich-tungsleiterin in Pfaffenhausen.

Mit den Mitteln wird das taktile Leitliniensystem in der Wohneinrichtung für Menschen mit Sehbehinderung weiter ausgebaut. Die Betreuten der Einrichtung werden dadurch ein weiteres Stück an Sicherheit und Selbstständigkeit erlangen. Herzlichen Dank!

Mit Hilfe von zwei privaten Spendern konnte sich die Gruppe Daniel ein neues Trampolin leisten.Jetzt kann Friedrich „hoch hinaus“! Vielen Dank!

In unseren Heilpädagogischen Heimen für Kinder und Ju-gendliche gibt es ständig Bedarfe. Ob in unseren Häusern St. Franziskus und St. Martin in Ursberg, in unserem Heim in Königsbrunn oder auch in der Einrichtung St. Valentin mit Häusern in Günzburg und in den Ursberger Ortsteilen Oberrohr und Bayersried: Immer wieder gibt es dort junge Menschen, die von ihrer Familie finanziell nicht unterstützt werden können. Dank der Spendengelder konnten viele Wünsche erfüllt und Kosten für dringende Bedarfe wie Kleidung oder Brillen gedeckt werden. Vielen herzlichen Dank dafür!

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Eine Spende des Frauenbundes Schwabmünchen hat er-möglicht, dass sich die Gruppe Daniel im Heilpädagogi-schen Heim für Kinder und Jugendliche St. Franziskus ein tolles Kettcar anschaffen konnte. Steffi ist ganz glücklich und sagt im Namen aller „Rennfahrer“ vielmals Danke.

Mehrere private Spender haben zwei Klienten in der Wohneinrichtung St. Antonius viel Freude bereitet.Johann hat sich bei bestem Wetter im Biergarten eine Aus-zeit genommen und Ludwig konnte seine Modelleisenbahn weiter ausbauen. Danke sagen die beiden hörgeschädigten Herren mit einem strahlenden Lächeln.

Bequem und noch dazu an der frischen Luft: Die jungen Damen der Gruppe Christian unseres Heims für Kinder und Jugendliche genießen die neue Lounge.

Danke sei auch hier gesagt, denn dieses Außenmöbel wurde ebenfalls mit Spendengeldern finanziert.

Sie für uns...

Die Firma DILO spendete zugunsten des Kinderhauses St. Therese in Kirchhaslach. Traditionell verzichtet DILO auf Weihnachtsgeschenke an Geschäftspartner und unterstützt stattdessen soziale Einrichtungen in der Region. Als Spen-denempfänger hat sich DILO dieses Jahr die Jugendhilfe Kinderhaus St. Therese in Kirchhaslach ausgesucht. So wurde am 6. November 2017 dem Leiter des Kinderhauses ein symbolischer Spendenscheck in Höhe von 5.000 € übergeben. „Mit der Spende bereiten Sie den Kindern viel Freude“, so Heinz Kiechle, Einrichtungsleiter, bei der Spen-denübergabe. Es werden zwei Kettcars, ein Trampolin und zwei Kicker angeschafft. Außerdem sollen Ausflüge zum Skifahren oder Rodeln finanziert werden. Vielen herzlichen Dank im Namen aller Kids und Betreuer des Kinderhauses für diese großzügige Unterstützung!

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Engagement – so bunt wie das Leben!Sie für uns...

Ein Café-Automat für die Werkstatt Kloster Holzen: Lange hat man gespart, um aus Spendengeldern einen neuen Café-Automaten für die Werkstatt Kloster Holzen zu erwerben. Gerne wird er von Betreuten genutzt. Allen Spendern ein herzliches Vergelt’s Gott!

Einfach mal die Seele baumeln lassen, Federball spielen, Muscheln sammeln und andere Menschen kennenlernen.Das hat die Gruppe Tabita vom Heilpädagogischen Heim für Kinder und Jugendliche St. Franziskus/St. Martin im Sommer genossen. Ohne die großzügige finanzielle Unter-stützung durch etliche Privatpersonen wäre für die meis-ten Jugendlichen ein Campingurlaub am Gardasee niemals möglich gewesen. Ein Hoch auf die vielen großzügigen Spenderinnen und Spender!

Nicht nur zum Ausruhen, so wie Thomas das frühmorgens nach seinem Ankommen im Haus Abraham gerne tut, sondern auch als willkommene Alternative zum Rollstuhl: Der neue Relaxsessel in der Förderstätte ist sehr begehrt! Herzlichen Dank an zwei Spender, die diesen Kauf ermög-licht haben!

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Sie möchten auch spenden?

Ob anlässlich eines runden

Geburtstags, einer Firmenfeier

oder nur, um ein Stück vom Glück

zu teilen? – Unser Spendenkonto

bei der Liga Bank Augsburg :

Dominikus-Ringeisen-Werk

IBAN: DE80 7509 0300 0000 1372 00,

Verwendungszweck „Spende“

Aktuelle Projekte unter

www.dominikus-ringeisen-

werk.de/spenden

Spende statt Geschenke zum Geburtstag Zu seinem 80. Geburtstag hat sich Augustinus Huber an-stelle von Geschenken von seinen Gästen eine Spende für das Dominikus-Ringeisen-Werk gewünscht und zwar für die Wohngruppe Haus Mauritius in der Gartenstaße in Meitingen. Augustinus Huber hat die stolze Summe von 855 Euro an die Wohngruppe in seinem Heimatort überge-ben. Davon haben sich nun die Bewohner ein neues Fern-sehgerät gekauft. Sie sagen Danke!

Mehrerer Spenden ermöglichten einem jungen Erwachse-nen aus Günzburg einen tollen Urlaub! Mit seinen Mitbe-wohnern der Gruppe Markus wurde so der Traum von Mal-lorca für ihn wahr. Ein Riesenerlebnis, das er nie vergessen wird! Muchas Gracias!

Sie für uns...

Gedanken zu Weihnachten

Weihnachten ist ein Fest der Liebe.Weihnachten ist ein Fest der Familie.An Weihnachten kommen wir nach Hause.Wir kommen nach Hause zu unseren Familien.Wir kommen nach Hause zu Menschen, die wir mögen.Wir sind bei lieben Menschen daheim.Das kann auf der Wohn-Gruppe sein.Oder woanders.

Weihnachten heißt auch:Zu Gott kommen.Gott lädt uns ein mit ihm zu feiern.Wir feiern in der Kirche.In der Kirche zu sein ist schön.Auch in der Kirche sind wir zu Hause.Wir können auch still in uns feiern.Wir feiern die Geburt von Jesus.Wir feiern Geburtstag.

Es gibt Geschenke.Sie sind schön verpackt.Und die Geschenke sind schön aufgerissen.Überall ist Freude.Laut und leise.

Büro für Leichte Sprache

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Adressfeld für den Postversand

Menschen mit Geschichte

Inge Hemmer-Hagg, HeilerziehungspflegerinIn der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen hat Inge Hemmer-Hagg ihre Erfüllung gefunden. Auch wenn das ein bisschen gedauert hat. Viele Jahre war die 61-jährige als zahnmedizinische Fachassistentin tätig. „Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich eine Veränderung brauche und meinem Leben nochmal einen neuen Sinn geben möchte“, erinnert sie sich. Sie entschloss sich mit 45 Jah-ren für die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. „Nach so langer Zeit im Arbeitsleben war das eine ziemliche Umstellung für mich, ich musste ja das Lernen wieder lernen.“ Franz Hopfenzitz, damals Leiter der Ursberger Fachschule, bestärkte sie, nochmal einen Neustart zu wagen. „Ich war damals die Kursälteste und hatte des-halb durchaus gemischte Gefühle. Aber ich glaube, gera-de der Altersunterschied in unserem Kurs hat unsere Ausbildung bereichert.“ Daraus sind tiefe Freundschaften entstanden, die bis heute bestehen.

Nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss 2004 wollte Inge Hemmer-Hagg eigentlich voll ins neue Be-rufsleben durchstarten. Aber bereits während der Schul-zeit bahnte sich bei ihren Eltern eine schwere Demenzer-krankung an. Nach ihrem Berufsabschluss verschlechter-te sich der Gesundheitszustand nochmals stark. „Plötz-lich hatte ich zwei pflegebedürftige Menschen zu versor-gen.“ Über zehn Jahre unterstützte sie ihre Eltern zu Hause. „Sonn- und Feiertage, Urlaub, Freizeit – das gab es nicht“, erinnert sich Hemmer-Hagg. Auch soziale Kontakte brachen ab.

In dieser Zeit begann ihr Tag um 3 Uhr morgens. Nach der Pflege ging es zur Arbeit in die Ursberger Förderstät-te, danach wieder zu den Eltern. „Ich weiß gar nicht mehr so genau, wie ich das alles geschafft habe“, sagt Hem-mer-Hagg heute. Kraft gab ihr in dieser Zeit ihr Beruf: „Man bekommt in der Arbeit als Heilerziehungspflegerin so viel Gutes zurück von den Menschen mit Behinderung. Das war wie ein Energielieferant für meine familiäre Si-tuation“, erinnert sie sich.

Trotzdem war und ist die Arbeit in der Förderstätte sehr anspruchsvoll. Inge Hemmer-Hagg ist es wichtig, Men-schen mit Behinderungen da abzuholen, wo sie stehen und mit ihnen auf Augenhöhe zu kommunizieren. „Gera-de bei Menschen mit starken Verhaltensauffälligkeiten sind Lebenserfahrung und Intuition manchmal hilfreicher als allzu theoretische pädagogische Konzepte“, ist sie sich sicher und macht damit gute Erfahrungen. „Das Mit-einander im Team spielt dabei aber eine entscheidende Rolle. In meiner jetzigen Arbeitsstelle ziehen alle Mitar-beiter an einem Strang.“ So können schwierige Situatio-nen gemeistert werden, oft auch mit Humor. „Damit geht vieles leichter“, fügt Inge Hemmer-Hagg mit einem La-chen hinzu.

Im nächsten Jahr möchte sie in Ruhestand gehen, mit ei-nem lachenden und einem weinenden Auge, wie sie sagt. „Die Klienten werden mir fehlen.“ Aber über die Jahre sind auch hier tiefe Freundschaften entstanden. „Diese werde ich weiter pflegen und mich ehrenamtlich einbringen.“

Markus Landherr

Das Portrait