Der Weg führt von Freiburg über die B3 Richtung Norden nach Emmendingen.

Hinter Emmendingen geht es rechts nach Malterdingen.

Nun immer geradeaus bis Landeck.

Parkplätze gibt es direkt an der Burg.

Landeck Erbaut wurde die obere Burg wahrscheinlich Mitte des 13.Jahrhunderts von Walther I. von Geroldseck. Nach seinem Tode 1277 ging sie an Heinrich und Walther von Geroldseck über, diese waren die Söhne oder Enkel des Erbauers, hier bleibt die Überlieferung lückenhaft. Grund des Baues war wohl der Schutz und die Verteidigung der weit verstreuten Geroldseckschen Besitztümer. 1299 teilten Walther und Heinrich ihren Besitz, Heinrich erhielt nun Landeck. Sein Bruder machte ihm jedoch zur Auflage, die Burg nur im Notfall veräußern zu dürfen. 1300 verkaufte Heinrich, ungeachtet dessen, die Burg an die Johanniter zu Freiburg, diese gaben sie an den Ritter und Bürgermeister Johann Snewlin von Freiburg weiter und erhielten dafür im Tausch dessen Hofgut Schliengen. Walther von Geroldseck wollte nicht auf sein Vorkaufsrecht verzichten und begann eine Fehde mit den Snewlins. Diese wurde schließlich 1301 von König Adolf durch eine Sühne beigelegt. Nach Johann Snewlins Tod 1308, fiel der Besitz an dessen Söhne.

1387 nannte sich Hannemann ein Enkel einer der Söhne nach der Burg, ihm gehörte jedoch nur die Hälfte der Anlage. Der andere Teil war im Besitz eines Wilhelms von Burne und anderer, sie war somit eine Ganerbenburg. Der Bau der unteren Burg dürfte zwischen dem Ableben Walthers I. und der Aufteilung erfolgt sein. 1394 versetzte Hannemann seinen Anteil der Burg für 100 Gulden an seinen Vetter Heinrich von Wieseneck. 1415 hat Markgraf Bernhard I. von Baden die benachbarte Burg Hachberg (Hochburg) gekauft. Nach und nach erwarben die Markgrafen von Baden den gesamten Besitz Landeck von den überschuldeten Snewlins, andere Snewlins traten in ihre Dienste. 1489 gehörte Landeck schließlich dem Markgrafen Christoph von Baden, dieser gab die Burg zeitweise als Lehen an die Snewlins zurück. Während der Bauernaufstände wurde die Burg im Mai 1525 eingenommen und niedergebrannt. Seither ist die Ruine dem Verfall überlassen.

Die Ruine gehört zweifellos zu den am schönsten gelegen Anlagen am südlichen Oberrhein. Bender u. A. meinten in ihrem Burgenbuch: „... das Ganze gibt sich wie eine majestätisch gelagerte Kirchenruine...“ Tatsächlich stechen dem Betrachter die hoch aufragende Giebelwand der oberen Burg und die Kapelle der unteren ins Auge.

Die obere Burg ist recht gut erhalten, lediglich die westliche Giebelwand ist bis auf die Grundmauern verschwunden. Interessant sind hier die Schwibbögen, mit denen das Fundament die Lücken im felsigen Untergrund überbrückt.

In der imposanten östlichen Giebelwand erkennt man noch deutlich ein Kamin, mit Resten der in Sandstein ausgeführten Wand-pfeiler. Ebenso in der nördlichen Wand, auch hier sind zwei Kamine erkennbar. Bemerkens-wert die Fensternischen mit eingelassenen Sitzbänken.

Der Hof der oberen Burg wird im Osten von einem Teil der ehemaligen Ringmauer begrenzt. Vom Palas gelangt man auf einen Wehrgang, von hier hat man einen herrlichen Blick ins Rheintal. Vom Hof führt ein Torbogen in das Kellergeschoß des Palas.

Die Zwinger der beiden Burgen sind noch in einigen Resten erhalten. Sie sind durch einen wohl künstlich vertieften Graben getrennt gewesen. Teile von Grundmauern lassen vermuten, daß hier in früheren Zeiten Wirt-schaftgebäude gestanden haben.

Die jüngere untere Burg ist ebenfalls recht gut erhalten, hier fehlt die südliche Giebelwand. Die Kapelle der Burg könnte eine Erweiterung einer schon mit der oberen Burg erbauten romanischen Kapelle sein. Das Kellergeschoß des Palas ist durch eine Gewölbetreppe unter der Kapelle zugänglich.

In der Nordwand des Palas der unteren Burg sind zwei Kamine zu sehen, deren Rauchfang über zwei Etagen bis in die Giebelspitze führte. In der westliche Wand sind die erhaltenen Fenster bemerkenswert. Dieser romanische Stil ist typisch für die staufische Baukunst.

An der unterkellerten Kapelle finden sich noch die ursprünglichen Rund- und Spitzbogenfenster. Gut erhalten sind hier die vier Konsolfiguren des ehemaligen Kreuz-gewölbes. Übrigens neben den Funden in Keppenbach die einzigen erhaltenen figürlichen Elemente an Burgen im Breisgau.

Vielen Dank für Ihr Interesse.

Abschließend noch einige Literaturhinweise und Quellenangaben:

- Helmut Bender u.A.: Burgen im südlichen Baden Verlag Karl Schillinger

- Arthur Hauptmann: Burgen einst und jetzt Verlag des Südkurier

-Ehrenfried Kluckert: Burgen im Breisgau und im Markgräflerland Donzelli - Kluckert - Verlag

- Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des Deutschen MittelaltersFlechsig Verlag

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