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Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck, Retouren an Postfach 555,1008 Wien 01.2019 Bergauf Tourentipps Steiermark, Oberösterreich/Salzburg alpenverein aktiv.com Neue App mit zahlreichen Änderungen Lawinen Daten – Fakten – Spekulationen Barrierefrei Ein Plädoyer für Inklusion www.facebook.com/alpenverein Das Magazin des Österreichischen Alpenvereins seit 1875. Österreichische Post AG MZ 02Z030032 M

des Österreichischen Alpenvereins seit 1875. Bergauf · Netzwerk bietet Raum für Aus-tausch, Ermutigung und Moti-vation sowie für Zukunftsvisi-onen, welche Schritt für Schritt

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Österreichischer Alpenverein, Olympiastr. 37, 6020 Innsbruck, Retouren an Postfach 555,1008 Wien

01.2019Bergauf

TourentippsSteiermark, Oberösterreich/Salzburg

alpenverein aktiv.comNeue App mit zahlreichen Änderungen

LawinenDaten – Fakten – Spekulationen

BarrierefreiEin Plädoyer für Inklusion

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FJÄL LRÄVEN

BERGTAGEN

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Barrierefrei!Gemeinsame Wege ins FreieSo zahlreich die Möglichkeiten zu Aktivitäten in unserer Bergnatur sind, so unterschiedlich sind auch die Beweggründe, Teil der Alpenvereinsfamilie zu werden. Was uns alle vereint, ist die Freude an Bewegung in einer möglichst unverbrauchten Berglandschaft – eine Freude, die jeden Menschen erfassen kann und keine Grenzen und Barrieren kennt. Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Vizepräsident

Die positive Wirkung von Bergsport auf unsere (physische und psychische) Gesundheit wurde durch zahlreiche Untersu-chungen hinreichend dokumentiert. Es sind aber nicht (nur)

gesundheitliche Aspekte, die uns immer wieder motivieren, in die Natur hinauszugehen. Es ist vor allem auch diese ganz besondere Faszination, die Berge auf uns ausüben. Eine Faszination, die nicht nach Herkunft, Geschlecht, Ausbildung, Beruf oder Behinderung unterscheidet. Die daraus resultierende Vielfalt und die Heteroge-nität waren schon immer eine der Stärken des Alpenvereins. Un-ter unseren Mitgliedern finden sich Expertinnen und Experten für fast alle Lebensbereiche, und gerade die gemeinsamen Erlebnisse von Menschen mit ganz unterschiedlichen Interessen und Stärken ermöglichen uns, neue Erfahrungen zu machen und die eigenen Grenzen zu verschieben. In einer zunehmend individualisierten Welt, in der Kommunikationsräume manchmal auf (sogenannte) soziale Netzwerke reduziert scheinen, gewinnen gemeinsame Na-turerlebnisse zunehmend an Bedeutung.

Der Alpenverein, als großer Bergsport-, Jugend- und Natur-schutzverein, hat auch eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Oftmals scheint der Weg auf unsere Berge für Menschen mit Beein-trächtigungen voller Hindernisse zu sein. Manche Barrieren exis-tieren aber nur in unseren Köpfen und resultieren in unbegründe-

ten Ängsten und Zurückhaltung bei der Ausübung natursportlicher Aktivitäten. Der Alpenverein nimmt aber auch in diesem Bereich seine Verantwortung wahr und versucht verstärkt auch Menschen mit Beeinträchtigung zu motivieren, das Abenteuer Bergnatur aus-zukosten. Ein Engagement, das von der Erfahrung getragen ist, dass gemeinsame Bergerlebnisse bei allen Menschen Eindrücke hinterlassen, die besondere Kraft und damit Motivation für neue Herausforderung geben.

Der Alpenverein wird sich daher verstärkt bemühen, Menschen mit Beeinträchtigungen zur Teilnahme an unseren zahlreichen Ak-tivitäten einzuladen. Unser Engagement geht aber weiter – wir la-den Menschen mit und ohne Behinderung ein, unser Vereinsange-bot aktiv mitzugestalten, gemeinsam weiterzuentwickeln und dabei auch Verantwortung zu übernehmen.

In diesem Bergauf möchten wir einige unserer inklusiven Ak-tivtäten vor den Vorhang holen, von großartigen Leuchtturmpro-jekten berichten, von faszinierenden Menschen erzählen und da-mit neue Möglichkeiten aufzeigen. Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, möchte ich einladen, inklusive Gedanken mit auf den Berg zu nehmen – es wird sich lohnen!

Ich wünsche Ihnen viele unvergessliche und unfallfreie „Tage*draußen“ und viel Spaß beim Lesen dieses „Bergauf“.  

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Bergauf | Editorial

01.2019 Bergauf | 3

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Inhalt Bergauf 01.2019

EditorialBarrierefrei! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03

Thema – InklusionAusschließlich Einschließlich! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06INKlettern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Wege für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

BerichteSkitouren und Lawinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Neue App – alpenvereinaktiv.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Sicherheitstipp der Bergsportexperten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 BlocAlpin – Boulderbewerb/Alpinmesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Verantwortung ermöglichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Umweltgeschichte – Wintertourismus in Vorarlberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Richtig heizen mit Holz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Hüttengaudi 2019 – Einladung an Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 HV – im Porträt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Zukunftsdialog 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Tannenhäher – im Porträt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Die kurze Hose – Alpenverein-Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Wochenend-Haken – Alpenverein-Museum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

KommentarErmacoras „Berg-Spitzen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Touren / ReisenTriebener und Rottenmanner Tauern – Skitourentipp . . . . . . . . . . . . . . . 56Dachsteinüberschreitung – Skitourentipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60Hüttenporträt – Seethalerhütte neu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

RubrikenProduktneuheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Alpenvereins-Shop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Infos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Chronik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Leser für Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

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Ausschließlich Einschließlich!Plädoyer für Inklusion als SelbstverständnisDer Österreichische Alpenverein steht mit seinen über 545.000 Mitgliedern und rund 22.000 Ehrenamtlichen für menschliche Vielfalt. Was uns vereint, ist eine Faszination für die Bergwelt und die Freude an gemeinsamen Erlebnissen in der Natur.Johanna Grassegger und Elisabeth Painsi

Inklusion (er)leben

Innerhalb des Alpenvereins ist ein großes Spektrum an Partizipa-tionsmöglichkeiten entstanden. Wie viel Diversität darin steckt, erkennen wir an unterschied-lichen Interessen, Fähigkeiten, Bedürfnissen und Grenzen aller Mitglieder. Bei all dem Facetten-reichtum vereint uns ein Funda-ment, das Berge versetzen und individuelle Grenzen verschie-ben kann. In unserem Mitein-ander wollen wir uns daher auf das Verbindende konzentrieren und jeden einladen, sich gleich-berechtigt gemeinsam auf einen inklusiven Weg zu machen. „Als großer Verein hat der Österreichi-

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Radeln ohne Limits Inklusive Transalp, August 2018. Foto: M. Presslaber

sche Alpenverein eine gesellschafts-politische Verantwortung. Deshalb erweitern wir unsere Angebote ganz gezielt und wollen dazu beitragen, dass auch Menschen mit Beeinträch-tigung Teil der Alpenvereinsfamilie sein können“, so Andreas Erma-cora, Präsident des Alpenvereins.

Was bedeutet Inklusion?

Sobald mehr als zwei Menschen zusammenkommen und ein ge-meinsames Ziel verfolgen, kann man von einer Gruppe sprechen. Was, wenn diese Personen in ih-

ren Herangehensweisen völlig unterschiedlich sind? Stellen Sie sich eine Kleingruppe vor, die es sich zum Ziel gesetzt hat, gemein-sam einen Berggipfel zu errei-chen. Eine Beteiligte ist beispiels-weise sehr darauf bedacht, mög-lichst schnell das Ziel zu errei-chen, ein anderer sucht am Weg gerne schöne Aussichtspunkte und ein weiteres Gruppenmit-glied möchte die Vegetation am Berg erkunden, scheut sich jedoch vor ausgesetzten Wegstellen. Hier kommen unterschiedliche Wün-sche und Bedürfnisse zum Aus-druck und doch ist die Freude riesengroß, wenn sie es gemein-sam auf den Gipfel schaffen und jeder dabei persönliche Anliegen verwirklichen kann. Haben Sie bereits eine ähnliche Situation erlebt und können sich an die Freude erinnern, gemein-sam etwas geschafft zu haben? Wenn ja, dann waren Sie im wei-testen Sinne bereits Teil einer in-klusiven Gruppe. Sie haben es geschafft, Ihr gemeinsames Ziel zu erreichen, verschiedene Be-dürfnisse zu erkennen und diesen Raum zu geben. All das sind Vo-raussetzungen für gelebte Inklu-sion, welche durch die Bilderrei-he (unten) veranschaulicht wird.

Inklusions(t)räume

Inklusion hat überall Relevanz, wo Menschen miteinander in Verbindung treten, und sollte Bestandteil aller Aktivitäten des

Alpenvereins sein. Inklusion ist eine Möglichkeit zur Teilhabe al-ler, die dabeisein möchten. Dabei sind unterschiedliche körperliche und psychische Voraussetzungen, Grenzen und Bedürfnisse sowie situationsabhängige Rahmenbe-dingungen zu berücksichtigen.

Wie bereits unzählige Projek-te gezeigt haben, ist Inklusion überall möglich. Ob Berg oder Fluss, Mountainbike oder Kajak, Lagerfeuer oder Tipi: Getragen von Abenteuerlust und gemein-samen Zielen verschwimmen vie-le Grenzen, Unsicherheiten und (Berührungs-)Ängste. „Unser Ziel ist es, junge Menschen in die Na-tur zu bringen, für sie die Welt der Berge erlebbar zu machen, und da ist es nicht wichtig, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht. Dieser darf nur nicht in seinen Möglich-keiten behindert werden. Und dafür setzen wir uns ein“, so Bundesju-gendleiterin Nicole Slupetzky.

Inklusion als Menschenrecht

Inklusion ist das Leitbild der UN-Behindertenrechtskonventi-on, zu deren Umsetzung sich Ös-terreich vor mehr als zehn Jahren verpflichtet hat. Bereits Jahre vor diesem Meilenstein hat der Al-penverein Verantwortung über-nommen, indem inklusive Ange-bote, Programme und Ausbildun-gen für Menschen mit und ohne psychischen, physischen oder kognitiven Beeinträchtigungen

entwickelt wurden. Diese ers-ten Schritte bilden die Grundla-ge eines inklusiven Alpenvereins. Wir beziehen uns insbesondere auf das Recht auf eine gleichbe-rechtigte Teilhabe an Erholungs-, Freizeit- und Sportaktivitäten, den uneingeschränkten Zugang zur physischen, sozialen, wirt-schaftlichen und kulturellen Um-welt, zu Gesundheit und Bildung sowie zu Information und Kom-munikation.

„Es geht darum, allen Menschen von vornherein die Teilnahme an allen gesellschaftlichen Aktivitä-ten auf allen Ebenen und in vol-lem Umfang zu ermöglichen“, be-tont Ulrike Schwarz, langjährige Wegbereiterin für Inklusion im Alpenverein.

Angebote: Abenteuer für alle

„Inklusion hat in der Arbeit der Al-penvereinsjugend seit ca. 25 Jahren einen festen Platz. In der Zwischen-zeit ist einiges an Selbstverständnis gewachsen. Wenn man heute die Seite www.alpenverein.at/inklusion besucht, sieht man eine in dieser Breite recht neue und sehr erfreu-liche Entwicklung. Neben Camps, Ausbildungen und Schulprogram-men sind es vor allem auch die Teams der Alpenvereinsjugend in den Sektionen, die zunehmend Ak-tivitäten inklusiv anbieten. Durch deren Impulse ist auf verschiedenen Ebenen Bewegung reingekommen. Seit ca. zwei Jahren werden Hütten und Wege auf ihre Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer und-fahrerinnen

Das ist gelebte Inklusion – gemeinsam verschieden sein. Quelle: Kreisau-Initiative e.V. (Hrsg.) (2013): Alle anders verschieden. BHB Verlag, S. 9.

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ausgewertet und in den entsprechen-den Portalen (alpenvereinaktiv.com) veröffentlicht“, berichtet Jürgen Einwanger, Leiter der Alpenver-ein-Akademie.

Netzwerk Inklusion

Im Netzwerk Inklusion darf ge-träumt werden! Das im Vorjahr gegründete Netzwerk zählt be-reits 40 Mitglieder, die Inklu-sion fordern und fördern. Das Netzwerk bietet Raum für Aus-

tausch, Ermutigung und Moti-vation sowie für Zukunftsvisi-onen, welche Schritt für Schritt Realität werden. Durch das Pro-jekt VISION:INCLUSION, das sich mit inklusiver internatio-naler Jugendarbeit beschäftigt, ist die Alpenvereinsjugend seit 2018 auch international vernetzt. Das „Netzwerk Inklusion“ lädt alle Interessierten ein, sich zu be-teiligen. Ansprechpartner: Jürgen Einwanger, [email protected]

Leuchtturmprojekte

Team Insieme (2015/16) und ROL IT – Radeln ohne Limits Inklusive Transalp (2018/19):

Diese beiden Projekte der Al-penvereinsjugend stehen für Mo-tivation und Teamgeist pur! Sie haben bereits einen bleibenden Fußabdruck hinterlassen und neue Maßstäbe gesetzt. Personen mit und ohne Handicap mach(t)en sich zu gemeinsamen Abenteuern auf: ob ein Kanutrip nach Süd-schweden, Biwak auf der Alm, gemeinsames (Mono-)Skifahren oder eine inklusive Transalp mit Mountain- bzw. Handbikes. Ge-meinsam lassen sich viele Gren-zen verschieben und alpine Pro-jekte realisieren. „Wir möchten mit diesem Projekt zeigen und beweisen, dass vieles – vielleicht sogar alles – möglich ist“, sagt Projektleiterin Andrea Szabadi Heine im Film-beitrag des ORF über ROL IT.

„Inklusive Angebote eröffnen für ALLE Beteiligten die Chance, von-einander durch Unterschiedlichkeit zu lernen. Stärken und Ressourcen können erkannt und genutzt sowie Fähigkeiten wie Selbstreflexion, Em-pathie- und Teamfähigkeit gestärkt werden. Ideal wäre, wenn inklusive Angebote automatisch stattfinden würden, ohne es erwähnen zu müs-sen“, so Andrea Szabadi Heine.

Inklusive Sommercamps

Was wäre ein Sommer auf der barrierefreien ÖAV-Ferienwie-se in Weißbach ohne ein „Aben-teuer mit Handicap“ oder ein „Inklusives Erlebniswochenen-de für Familien“, welche bereits auf eine langjährige Tradition zurückblicken können. Jedes Jahr freuen wir uns gemeinsam, wenn Wanderer mit halbseitiger Lähmung die Seisenbergklamm durchschreiten, die Saalach so-

gar wasserscheue Teilnehmende in wilde Abenteurer verwandelt, die essentiellen Dinge auch ohne Lautsprache gesagt werden kön-nen, experimentelle Blockflöten-musik am Lagerfeuer alle Sor-gen wegzaubert, Freundschaften fürs Leben entstehen und getanzt wird, als gäbe es kein Morgen.

Schulprogramm Outdoor inklusiv

Unter dem Motto „Unsere Viel-falt in der Natur“ werden maß-geschneiderte Programme für I-Klassen angeboten. Durch Gruppenübungen, Selbsterfah-rung und Naturerlebnisse nähern sich die Schüler ihren Grenzen, lernen verantwortungsvoll mit-einander umzugehen und kön-nen ihr individuelles Potential entfalten.

Ausbildungen

Die inklusiven Ausbildungen des Alpenvereins vermitteln sowohl technisches als auch pädagogi-sches Wissen, um Bergsportarten für Menschen mit unterschied-lichen Bedürfnissen verantwor-tungsvoll zugänglich zu machen und auf die vielfältigen Chan-cen erlebnisintensiver Metho-den aufmerksam zu machen. In der Jugendleiterausbildung wird Inklusion bewusst thematisiert, um Funktionäre zu ermutigen,

Inklusion ist kein Ziel, sondern eine Haltung Inklusion als gelebte Haltung ist unser Ziel

„Inklusion bedeutet für mich …“

„… nicht mehr darüber nachzudenken, OB etwas geht, sondern nur WIE etwas geht.“

Nicole Slupetzky, Bundesjugendleiterin

„… das Verbinden von Menschen die noch nicht miteinander in Verbindung waren.“

David Kosche, Initiator Inklusives Natursporterleben der Sektion Klagenfurt

„… wenn Anderssein normal ist.“Sandra Pollak, Para-Athletin Sportklettern,

Sektionsleiterin für Inklusives Natursporterleben

„… wenn Menschen mit ihren verschiedenen Voraussetzungen und Möglichkeiten am Leben teilhaben können.“

Matthias Pramstaller, Mitarbeiter der Alpenvereinsjugend

„… für alle Menschen den bestmöglichen Rahmen zu schaffen, sodass sich jede Person optimal entwickeln kann.“

Andrea Szabadi Heine, Leiterin inklusiver Ausbildungen und Projekte

„…, dass es keine „normalen“ Menschen gibt und jedem die Möglichkeit offen stehen sollte, an dem Programm

des Alpenvereins teilzunehmen.“ Andreas Ermacora, Alpenvereinspräsident

„… das Normalste der Welt.“Jürgen Einwanger,

Leiter der Alpenverein Akademie

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offene Angebote auszuschreiben. „Die Alpenverein-Akademie wird weiterhin und eventuell auch ver-stärkt entsprechende Kurse anbieten, damit in den Sektionen die Mög-lichkeiten für Inklusion ausgebaut werden“, so Andreas Ermacora.

Lehrgang Alpinpädagogik

Schwerpunkt InklusionInklusion ist eine der drei Säulen im Lehrgang Alpinpädagogik©, welcher aufZAQ-zertifiziert ist. Der Fokus Inklusion sensibili-siert im Umgang mit Diversität beim Begleiten von Gruppen in alpinen Räumen.

Übungsleiter Natursport inklusiv

Der Übungsleiter Natursport in-klusiv steht ganz unter dem Mot-to „Nichts ist unmöglich“. Hier wird unter inklusiven Gesichts-punkten geklettert, geraftet, ge-wandert und biwakiert, bis die Sonne wieder aufgeht.

Von der Ausbildung zur Bildung

„Ich versuche Menschen immer mit Neugier und Offenheit, aber auch mit dem nötigen Respekt zu begeg-

nen. Sowohl beruflich wie auch pri-vat durfte ich ganz unterschiedli-che Persönlichkeiten – Menschen unterschiedlichster Herkunft und Länder, verschiedener Religionen, jeglichen Geschlechts, Menschen mit und ohne Behinderung – kennen-lernen. Dadurch sind die Vielfalt und die Heterogenität von Men-schen und Gesellschaften für mich eine Selbstverständlichkeit. Ich bin in der glücklichen Lage, dies stets als eine persönliche Bereicherung erlebt zu haben. Gerade die Freundschaf-ten zu Menschen mit Behinderun-gen und die gemeinsamen (Berg-)Erlebnisse zaubern mir immer wie-der dieses feine Lächeln ins Gesicht.“ Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Vizepräsident des Alpenvereins.

„Ich würde mir wünschen, dass die Inklusion so inkludiert ist, dass wir dafür keinen extra Begriff mehr brauchen …“, Jürgen Einwanger, Lei-ter der Alpenverein Akademie.  

Johanna Grassegger ist Psycholo-gin und Erlebnispädagogin und mit Leidenschaft an vielen (inklusi-ven) ÖAV-Abenteuern beteiligt. [email protected]

Elisabeth Painsi beschäftigt sich gerne exklusiv mit inklusiven Ange-legenheiten. [email protected]

Heimat, das heißt für uns verschneite Berglandschaften, klare Bergluft und die original Tiroler Speck-, Schinken und

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Offizieller Partner des Alpenvereins zur Erhaltung der Wege und Hütten

Leiterin Andrea Szabadi Heine (re., mit inkompletter Querschnitts-lähmung) unterwegs am Klettersteig mit Teilnehmern des Übungs-leiters „Natursport inklusiv“. Foto: E. Schider

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Frühling in der steirischen Landeshauptstadt Graz. Ein Rundumblick, lau-

ter bunte Klettergriffe. Wenig los an dem sonnigen Freitag im CAC Graz. Aber dann Bewegung, weiße T-Shirts mit der Aufschrift „Alpenverein“, „Austria Climbing“ und am Rücken ein riesiges AUT. Das sah nach dem Einmarsch des Nationalteams aus, aber irgend-wie doch anders. Personen hum-peln, andere halten sich am Ruck-sack des Vordermannes fest, eine andere Athletin dreht den Fuß ein. Und trotzdem Spitzensport-athleten! Das Paraclimbing-Na-tionalteam. Eingeladen von dem Initiator Florian Kohlberger-Hack in Kooperation mit der Alpenver-einsjugend Graz und deren Lei-terin Elke Bernhard, dem City Adventure Center und dem JUFA Graz kamen Gabriele Fröhlich (20 % Sehvermögen), Ines Kappa-cher, Jasmin Plank (beinbetonte spastische Tetraparese unklarer Ursache), Sandra Pollak (Multiple Sklerose), Edith Scheinecker (5 % Sehvermögen) und Bost-jan Halas (L1 zertrümmert beim Sportklettern, Folge inkomplet-ter Querschnitt).

Geht nicht – gibt‘s nicht!

So entstand die Idee zum INKlet-tern. Menschen mit und ohne Behinderung sollen miteinan-der Sport machen können, und zwar klettern. Im Vorfeld wurde von Freiwilligen geflyert, was das Zeug hält, ein Radiospot lief eini-ge Tage zuvor mehrfach und auf der entstandenen Facebookseite INKlettern wurde fleißig Wer-bung gemacht. Ein paar Institu-tionen hatten vor der Kletterhalle Aufstellung genommen, um ihren Beitrag zur Inklusion zu präsen-tieren. Dann hieß es warten ... Die Nervosität war dem Initiator an-zusehen. Referenzen gab es keine und wie die Idee aufgenommen werden würde, war nicht abseh-bar. Doch dann das Klappern von Krücken, Rollstuhlfahrer bogen um die Ecke, Menschen in ihrer Bewegung eingeschränkt, ande-re mit amputierten Gliedmaßen, wieder andere mit geistigen Be-hinderungen. Die Gesichter von unsicher bis freudestrahlend, aber alle neugierig in die Kletterhal-le blickend. Klettergurte, Klet-terschuhe und Sicherungsgeräte wurden ausgeteilt.

INKletternMit der Alpenvereinsjugend un-terwegs zur gelebten InklusionMenschen mit und ohne Beeinträchtigung, die zusammen Sportklettern entdecken, Hindernisse überwinden, Barrieren abbauen. Zu sehen war das von April bis Juni in der Kletterhalle CAC Graz mit der Alpenvereinsjugend Graz. Florian Kohlberger-Hack

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10 | Bergauf 01.2019

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Was kann man tun?

Menschen ohne Behinderung stellten den zahlreichen Helfer-innen und Helfern immer die glei-che Frage: „Was soll man denn tun? Wo sollen wir denn helfen?“, und bekamen dabei immer die gleiche Antwort: „Na ja, wir klet-tern jetzt einfach miteinander und ihr braucht nicht zu helfen, ein-fach Spaß haben und klettern!“

Spätestens nachdem das Pa-raclimbing-Nationalteam an-fing, sich aufzuwärmen, war al-len klar: Das funktioniert! Edith (mit 5 % Sehvermögen und einem Stöpsel im Ohr) an der Wand, präzise nach den Leisten grei-fend, und unten Ines, die durch ein Mikrofon die genaue Positi-on der Griffe durchgab. Bostjan und Jasmin, die sich im Über-hang austobten. Da und dort ver-schwanden einige im Boulderbe-reich. Ein paar Rollstuhlfahrer fuhren ganz nach oben, um sich die aufgebaute Aufstiegshilfe in den Skywalk anzusehen. Andere, mit Kletterschuhen auf Prothe-sen, stiegen in Routen ein. Of-fene Münder von allen, als sich Angelino und Daniel, die mit dem Klettern seit ihren Unfäl-len nichts mehr am Hut hatten, im Rollstuhl zum Überhang roll-ten und sich ohne Einsatz der Beine die Wand hochkämpften. Beifall und Zurufe, als sich Kevin und Markus mit Muskelspasmen in Händen und Füßen den be-rüchtigten Skywalk oder eine 15 Meter hohe Leiter hinaufkämpf-ten. Stella, sieben Jahre alt, die sich (mit einem steifen Bein) im Top rope Meter für Meter wei-ter in Richtung Top bewegte. Florian, der sich – von Angeli-no vom Rollstuhl aus sichernd – Seile einhängt, um Überhän-ge zu überwinden. Für ein paar Stunden das Normalste auf der

Welt, dass Menschen mit und ohne Behinderung miteinander klettern.

Selbstversuche

Ein paar Besucher und Besu-cherinnen informieren sich, wie Gabriele (fast blind) die Route bis nach oben klettern kann, und bieten an, ihr die Route über das Mikrofon anzusagen. Am ande-ren Ende ein an einer 5a schei-ternder Initiator, der versucht, es Gabriele mit Hilfe einer Augen-binde nachzumachen, und nicht verstehen kann, dass er erst vier Meter über dem Boden ist: „Hob docht, i bin eh schon fast oben.

Die Hände worn komplett zua!“ Aber auch das Paraclimbing-Na-tionalteam war erstaunt. Die zwei Rollstuhlfahrer Angelino und Da-niel hinterließen auch bei ihnen Eindruck. Dass es danach, beim gemütlichen Zusammensitzen, genug Gesprächsstoff gab und Menschen, die wenig Berüh-rungspunkte mit Menschen mit Behinderung hatten, Fragen stell-ten und noch lange blieben und sogar Termine für gemeinsa-mes Klettern ausgemacht wur-den, zeigte, dass ein weiterer Schritt zur gelebten Inklusion getan wurde. Auch die zwei wei-teren Termine verliefen ähnlich erfolgreich.

Und wie geht es weiter?

Die Alpenvereinsjugend wird mit Hilfe des Initiators Florian Kohl-berger-Hack, interessierten Lan-desjugendteams und Sektionen helfen, INKlettern selbst zu ver-anstalten. Wie, wann und wo es möglich wird, erfahrt ihr unter www.alpenverein.at/inklusion, im jeweiligen Programm der Sek-tionen vor Ort und auf Facebook unter „INKlettern“.  

Florian Kohlberger-Hack ist Vater von zwei Kindern, ehemaliger Er-ziehungshelfer, Behindertenbeglei-ter i. A., Alpenvereinsjugend Graz.

INKlettern – gelebte Erfolgsgeschichte Ein Fazitn 2 neue Paraclimber im Nationalteam, die bei der WM in Innsbruck in ihrer Klasse den ersten

und den dritten Platz belegtenn ein neuer Paraclimbing-Stützpunkt in Grazn über 300 Personen kamen zu den drei Terminenn Inklusion wurde mit Freude gelebtn 229 Followern eine Reichweite über Facebook von bis zu 10.730 Personenn Anfragen von Menschen, wie und ob sie denn INKletterern helfen können

Bergauf | Thema

01.2019 Bergauf | 11

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Wege für alle Weg mit den Barrieren!Es geht nicht darum, dass alle überall hinkommen, es geht darum, durch „Kleinigkeiten“ des Umdenkens, Mitdenkens und Mitgestaltens möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, wieder in die Natur zu gelangen. Manchmal ist dazu gar nicht viel notwendig. Andrea Szabadi Heine

Wieder einmal sind mein Mann und ich auf un-wegsamem Gelände

mit motorisiertem Hand-Moun-tainbike und Mountainbike in Spanien unterwegs. Wir haben ein paar grobe Karten und ein Navi. Anfangs schaut es super aus, ein breiter Schotterweg, der zunehmend anspruchsvoller wird. Sollen wir umdrehen oder es wa-gen? Wir wagen es und werden in der nächsten Kehre gestoppt. Ein Schild, das wir nicht wirklich verstehen, interpretieren wir als extrem steil und anspruchsvoll. Nachdem mein Mann die Lage inspiziert hat, entscheiden wir,

umzudrehen. Das passiert öfters. Meistens geht es auch gut aus. Und ehrlich gesagt macht es auch Spaß, nicht immer alles 100%ig abzusi-chern. Also gerne immer wieder mal ein kleines Abenteuer.

Informationen besser strukturieren

Nichtdestotrotz sind aber mehr Informationen sehr hilfreich. Und genau dies hat sich die Seite von www.alpenvereinaktiv.com zum Ziel gesteckt. Es ist eine In-ternetplattform, die Touren und Hütten in der Natur beschreibt. Ein Expertenteam hat sich Gedanken

gemacht, die Kriterien für Men-schen mit Behinderung (Schwer-punkt Rollstuhlfahrer) anzupassen.

Momentan gibt es einige Au-toren, die selbst ein Handicap ha-ben und Touren abfahren oder ablaufen und einstellen. Sie wur-den alle professionell von Georg Rothwangl vom ÖAV geschult. Da die Kriterien noch nicht zu 100 % vom System übernommen wer-den, ist das Ziel der Autoren, die Touren möglichst gut zu be-schreiben und mit Fotos zu do-kumentieren (d. h., wie breit sind die Wege, welcher Untergrund, wo sind Schlüsselstellen?), damit jede Person selbst entscheiden

kann, mit welchem Hilfsmittel der Weg oder die Hütte begeh-bar ist. Also ein Mensch mit Un-terstützungsbedarf entscheidet selbst: Geh ich alleine, brauche ich eine Hilfsperson und welches Hilfsmittel nehme ich?

Ziel dieser Experten ist es auch, Ressourcen zu bündeln und vielen zugänglich zu ma-chen. Also nicht wieder eine ei-gene Plattform für Menschen mit Handicap zu erstellen und eigene Kriterien, sondern eine vorhan-dene Plattform zu nutzen und hier den Bereich Handicap mit einzubauen. Das wäre aus mei-ner Sicht für alle Plattformen sehr

Bergauf | Thema

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hilfreich. Beispielsweise auf Seiten wie Bergfex etc.

Immer mehr wird möglich

Es gibt immer mehr Hilfsmit-tel, wie z. B. E-Motoren für Rollstuhl, Handbikes, Bikes, Zuggeräte etc., die es Men-schen mit Handicap ermögli-chen, in die Berge und in die Natur zu kommen. Das bietet ungemein Chancen, und so kann man auch oft auf nor-malen Wegen mit Hilfsmit-teln vorankommen. Immer mehr Anbieter entwickeln tolle Geräte, wie z. B. die Fir-ma Praschberger in Kufstein (www.praschberger.com).

Hier finden sich vom Bike über Zugeräte bis hin zum Skigerät viele tolle Sport-artikel. Auch die Firma A2 J hat ein tolles Zuggerät, das Crazy Horse, mit und

ohne Motor herausgebracht (bit.ly/2UCVTf1).

Also es muss nicht alles platt betoniert werden. Aber trotz Hilfsmittel kommt man immer wieder an Grenzen und dann sind es manchmal nur Kleinigkeiten, die uns stop-pen oder zur Umkehr zwin-gen, wie zum Beispiel zu tiefer Kies, zu hängend, Stufen, zu große Steine, zu breite Wasser-rillen, Schranken und Dreh-kreuze. Wenn es einfach ist, wegzulassen, dann bitte ger-ne. Falls nein, gibt es andere Lösungen.

Zu dem Thema: Wege und was für Menschen mit Han-dicap möglich ist, wurde ich schon zweimal zu einer Wege-bautagung von ÖAV und DAV eingeladen, um dort einen Vortrag zu halten. Mir wurde hierzu mit sehr viel Offenheit begegnet. Da es nicht darum geht, alles platt zu betonieren,

sondern lediglich zu informie-ren, wo Stolperfallen sind, die leicht zu ändern wären, waren viele sehr offen, zukünftig auf-merksamer und sensibler zu sein. Es ist schön, zu merken, willkommen zu sein.

Inklusive Transalp und mehr

Das inklusive Projekt des Teams ROL IT Radeln ohne Limits Inklusive Transalp (bit.ly/2A0njVf) hat sich zum Ziel gesteckt, die bereits ge-fahrenen Touren einzustellen und die große Transalp, die für September 2019 geplant ist, ebenfalls für alle zugäng-lich zu machen und in www.alpenvereinaktiv.com darü-ber zu informieren.

Es tut sich einiges, damit immer mehr Menschen in die Natur gelangen können. Es gibt viele Möglichkeiten, wie-der in die Berge, aufs Wasser und in die Natur zu gelangen. Und ist für jeden etwas mög-lich. Für jemanden, der ein-fach nur wieder hinaus und die Natur genießen möchte, bis hin zum ambitionierten Sportler.

ã Team ROL IT gemeinsam geschafft Blaser Hütte.

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Aus meiner Erfahrungswelt

1. Ganz einfach mit der Berg-bahn und dem Rollstuhl. Im-mer mehr Bahnen werden roll-stuhlgerecht gebaut. In mei-ner Gegend in Vorarlberg z. B. die Bezauer Bergbahnen, bit.ly/2u10ttd, der Die-damskopf, bit.ly/2B9goba, und der Karren, bit.ly/2M4kSU6.

Alle drei Bahnen verfügen über Rollstuhlparkplätze direkt an der Gondel und Rollstuhltoi-letten. Die Restaurants sind alle barrierefrei zu erreichen und der Blick ist sensationell. Vor allem vom Karren kann man wunderbar auf den Bodensee blicken.

2. Mit dem Skigerät. Es gibt ver-schiedenste Geräte wie Mo-noski, Biski etc.

Anbei Adressen für Skikur-se: monoskikurs.de, www.

freizeit-pso.com und Gerä-te: www.praschberger.com.

3. Mit einem E-Mountainbike oder anderen Fahrrad: www.praschberger.com.

Hier gibt es die verschiedens-ten Modelle und Motoren. Spe-ziell das Speedbike Comp CC von der Firma Praschberger. Es zeichnet sich durch eine sehr gute Geländegängigkeit und einen leistungsstarken Motor aus.

Mit dem Crazy Horse, bit.ly/2Q6llKs: Das ist ein eher sport-liches Gerät. Bergauf kann aber durch das einfache Anbringen von Bandschlingen mitgezogen und leicht unterstützt werden. Bergab kann durch die Schei-benbremsen gut gebremst wer-den. Ein Forstweg mit Rolls-plitt und Wurzeln ist bestens befahrbar.

4. Nun gibt es auch das Crazy Hor-se mit Motor, bit.ly/2TgFCvt, mit dem man je nach Berei-

fung auch unwegsames Gelän-de, Schnee und Sand gut be-wältigen kann.

5. Mit dem Swiss Track, www.praschberger.com, kann je-der Berg erklommen werden. Es ist eine Bergkatze, aber nicht ganz leicht.

6. Mit einem Segway siehe Re-hatechnik Aigner, www.reha-technik.at. Ein tolles Gerät, das aber seinen Preis hat.

7. Wer es noch sportlicher möch-te, kann auch versuchen, einen Klettersteig zu begehen, z. B. die Zahme Gams, bit.ly/2PseBH0.

Vorteil: gute Parkmöglichkeit, schneller und kurzer Zustieg, Abstieg zum Teil über Asphalt. Beinfunktion sollte allerdings vorhanden sein. Einen erfah-renen Bergführer oder Partner empfehle ich ebenfalls.

8. Wer lieber das Wasser bevorzugt – auch kein Problem. Es gibt mittlerweile viele Boote und Adaptionen, die gut geeignet sind, um auf Zahmwasser oder auch Wildwasser zu paddeln. Hier kann ich vor allem die Pri-jon Kajakschule in Augsburg empfehlen, bit.ly/2DmkrTb, und ebenso der Fachbereich Kanu des DRS, bit.ly/2zfHPia.

9. Eine weitere tolle Sportart ist Wasserski. Hier kann man sich ebenfalls an den DRS Fachbe-reich Wasserski wenden: bit.ly/2Q2RfHv.

Auch die Unterkunft muss passen

Aber wichtig ist, nicht nur dass sich die Wege und Sportarten ent-wickeln, sondern ist auch, dass die Unterkünfte barrierefrei gestaltet werden. Schon lange barrierefrei ist das Sadnighaus des Alpenver-eins, das speziell den Erlebnisur-laub für Menschen mit Handicap bewirbt.

Das Erdgeschoss des Hauses ist barrierefrei (Wintergarten, Alpen-vereinsstube, Komfortzimmer). Die Wege im Talboden sind leicht, teilweise auch mit Rollstuhl be-fahrbar. www.sadnighaus.at

Ständig adaptiert wird auch die Ferienwiese Weißbach der Alpenvereinsjugend, bit.ly/2Q-KuDZx. Es gibt dort eine eige-ne Rollstuhltoilette, ebenerdige Duschen und rollstuhlgerechte Holz-Tipis die alle super über ei-nen asphaltierten, gut befahrba-ren Weg erreichbar sind.

Gerald Dunkel-Schwarzen-berger, ÖAV-Vizepräsident, nimmt sich des Themas Inklu-sion besonders an: „Ein Stück unserer (Alpenvereins-)Iden-tität sind unsere Schutzhütten. Dort sind alle Bergsteiger und Schutzsuchenden jederzeit will-kommen. Bergsteigeressen und Lagerzimmer stehen für alle glei-chermaßen bereit und gerade in schwierigen Situationen am Berg ist Kameradschaft – unabhängig von Herkunft, Bildung, Religion oder Behinderung – gelebte Re-alität. Um diesen inklusiven Zu-gang weiterzuentwickeln, werden wir eine ,Hütte inklusiv‘ anregen. Dort sollen Menschen mit und ohne Behinderung nicht nur gern gesehene Gäste sein, sondern sie gemeinsam mitbestimmen und mitgestalten können. Dort Ver-antwortung zu übernehmen, wäre eine persönliche Herausforde-rung und Bereicherung.“  

Andrea Szabadi-Heine ist Trainerin und Beraterin, leidenschaftlich in der Natur unterwegs und liebt He-rausforderungen. Seit ihrem Unfall 1999 ist sie inkomplett querschnitts-gelähmt und möchte an der Vision einer inklusiven Welt mitwirken. Hierbei verknüpft sie ihre Erfahrung als Trainerin und Sportlerin und darf dank der Plattform ÖAV außerge-wöhnliche Wege gehen.

Natur inklusiv10 Gründe1. Die Natur genießen und aus einem neuen Blickwinkel

wahrnehmen2. Die Freiheit spüren3. Die Weite erleben4. Mit Freunden unterwegs sein5. Sich spüren6. Unmögliches möglich machen7. Energie tanken8. Anspannung und Entspannung9. Raus aus dem Gewohnten10. Spaß und Freude haben

Foto: B. Mössenböck

Bergauf | Thema

14 | Bergauf 01.2019

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23.05. – 26.05. / Hochkar (NÖ)Vereinspolitische Meinungs bildung zu Zukunftsthemen

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Skitouren und LawinenWinter in Daten, Fakten und: Spekulationen Kaum ist der erste Schnee gefallen, dreht sich – wie jedes Jahr – alles rund ums Skitourengehen. Unweigerlich damit verbunden ist auch das Thema Lawine. Vorprogrammiert ist die erste Schlagzeile auf der Titelseite, wenn es – wie jedes Jahr – leider die ersten Toten zu beklagen gibt. Wie viel nun tatsächlich passiert, welche Daten und Fakten dahinterstehen und vor allem welche – spekulativen – Schlüsse wir daraus ziehen können, wollen wir im Folgenden etwas genauer unter die Lupe nehmen.Gerhard Mössmer

Zum Tätigkeitsfeld der Lawinenwarndienste (LWDs) zählt nicht nur die Erstellung des Lawinenlage-berichtes, sondern auch die Analyse von Unfällen. Nach Ländern gesammelt, grafisch aufbereitet und mit Wetterdaten ergänzt erscheinen diese Informationen jährlich im wertvollen „Saisonbericht der österreichischen LWDs“. Zu beziehen ist der Bericht – seit heuer exklusiv – im ÖAV-Webshop unter www.alpenverein.at/shop. Foto: G. Mössmer

16 | Bergauf 01.2019

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Saisonbericht der Lawinenwarndienste

Dank der akribisch geführten und jährlich erscheinenden Saisonbe-richte der österreichischen Lawi-nenwarndienste können wir uns ein relativ genaues Bild über den Verlauf des jeweiligen Winters und dessen Lawinenereignisse machen.

Kamen in der schneearmen und vom Altschnee dominierten vorletzten Saison (2016/17) 25 Menschen ums Leben, so herrsch-te im letztjährigen, schneereichen Winter (2017/18), bei dem ein Drittel weniger Menschen ver-unglückten, ein Triebschneepro-blem vor. Vergleicht man die bei-den Jahre, wird klar, wie unter-schiedlich die jeweiligen Verhält-nisse waren und welchen Einfluss sie auf tödliche Ereignisse hatten. Dies spiegelt auch das Auf- und Ab der Lawinentoten pro Jahr in der langjährigen Lawinenstatistik

wider: Je besser die Verhältnisse, desto weniger Lawinentote. Da-raus könnte man auch schließen, dass nicht unser Verhalten, son-dern in erster Linie die vorherr-schenden Verhältnisse ausschlag-gebend für Lawinenereignisse sind. 1996/97 verunglückten 26, 2016/17 25 Menschen. Somit lie-gen diese beiden Jahre – Anfang und Ende des 20-jährigen Be-trachtungszeitraumes – ziem-lich genau im Durchschnitt (500 Tote in 20 Jahren). Analysieren wir nur die letzten 5 Jahre, liegt der Durchschnitt nur noch bei 20 Toten (100 Tote in 5 Jahren) und somit ist – bei aller Tragik – eine erfreuliche Gesamttendenz der tödlichen Lawinenunfälle nach unten erkennbar. Aufgrund von Topografie und Anzahl der Tou-rengeher überrascht es wenig, dass Tirol über die Jahre mit meist der Hälfte aller tödlichen Lawi-nenereignisse Spitzenreiter in der geografischen Verteilung ist.

04.2018 Bergauf | 17

Lawinentote in Österreich je Gefahren-stufe 2010/11 bis 2017/18. Quelle: Saisonbericht der Ö. LWDs

n keine Stufen gering „1“n mäßig „2“n erheblich „3“n groß „4“n sehr groß „5“

Tödliche Lawinenereignisse in Österreich je Hangneigungsklasse 2010/11 bis 2017/18. Quelle: Saisonbericht der Ö. LWDs

n <30°n 30–34°n 35–39°n >40°

Tödliche Lawinenereignisse in Österreich je Exposition 2010/11 bis 2017/18. Quelle: Saisonbericht der Ö. LWDs

â Der „todgeile Dreier“ – die Kombination aus Gefahrenstufe 3, Hangneigung >40° und dem Sektor Nord – ist auch 20 Jahre nach Werner Munter immer noch die giftigste Mischung.

Bergauf | Bericht

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Der todgeile Dreier

Damit beschrieb Werner Mun-ter – Lawinenexperte, Statistiker und Erfinder der „Professionel-len“ sowie der „Elementaren Re-duktionsmethode“ (welche üb-

rigens den Check 1 von Stop or Go© bildet) – bereits vor 20 Jah-ren die tödliche Kombination aus Gefahrenstufe 3, Hangneigung >40° und Exposition Nord. Rein statistisch sind diese Parameter – wenig überraschend – freilich

auch heute noch „gute Grund-lagen“ für Lawinenereignisse, passierten doch nach wie vor ca. die Hälfte aller tödlichen Unfälle in den letzten 8 Jahren (2010/11 – 2017/18) bei Gefahrenstufe 3 und ebenso die Hälfte in der

Hangneigungsklasse größer/gleich 40° (allerdings gemessen im Anrissbereich der Lawine). Verblüffend ähnlich verhält es sich bei der Exposition: Wie-derum beinahe die Hälfte aller Unfälle ereignete sich schattsei-tig im Sektor Nord (NW über N bis SO).

Der unterschätzte Zweier

An zweiter Stelle der Unfallstatis-tik „Tödliche Lawinenereignisse in Abhängigkeit der Gefahrenstu-fe“ steht mit einem guten Viertel aller Opfer die Gefahrenstufe 2. Dieses Ergebnis ist ebenso wenig neu wie überraschend. Auch ist es nicht überraschend, dass sich fast alle Lawinenereignisse auf die beiden Lawinenprobleme Trieb-schnee und Altschnee beschrän-ken. Dies ist damit zu erklären, dass über die Jahre das Trieb-schneeproblem am häufigsten vorherrscht, und zum anderen, dass das Altschneeproblem – im Gegensatz zum Nassschneepro-blem – sehr schwer zu erkennen ist. Das Gleitschneeproblem ist – wieder rein statistisch – beinahe vernachlässigbar.

Überraschend hingegen und erstmals so richtig im Altschnee-winter 2016/17 in den Fokus gerückt ist die Problematik und das Schadenausmaß aus der Kombination Gefahren-stufe 2 und den sehr schwer zu erkennenden Schwach-schichten in der Altschneede-cke. Die daraus resultieren-den Lawinenunfälle – insbe-sondere im Winter 2016/17 – hatten dramatische Folgen. Er-schwerend in der Risikoeinschät-zung kommt hinzu, dass wir ge-nau bei dieser Kombination mit unseren probabilistischen, auf Statistiken beruhenden Metho-den an unsere Grenzen stoßen.

Tödl. Lawinenereignisse in Österreich je Bewegungsrichtung 2010/11 bis 2017/18. Quelle: Saisonbericht der Ö. LWDs

n Aufstiegn Abfahrt

Tödl. Lawinenereignisse in Österreich je Lawinenproblem 2010/11 bis 2017/18. Quelle: Saisonbericht der Ö. LWDs

n Neuschneen Triebschneen Altschneen Nassschneen Gleitschnee

In der Abfahrt passieren deutlich mehr tödliche Lawinenunfälle als im Aufstieg. Hier kann das Risiko durch einfache Stan-dardmaßnahmen wie Abstände einhalten reduziert werden.

Unser Fokus in der Lawinenausbildung und der Einzelhangbeurteilung muss nach wie vor auf die beiden größten Probleme Triebschnee und Altschnee gerichtet sein.

18 | Bergauf 01.2019

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Keine Gefahrenstufe ≠ keine Lawinengefahr

Tourengeher verunglücken be-dauerlicherweise auch an jenen Tagen, an denen es keinen Lawi-nenlagebericht gibt. Immerhin waren im Zeitraum von 2010/11 bis 2017/18 vor Erscheinen des ersten LLB bzw. nach Saison-schluss der Lawinenwarndienste 10 tödliche Unfälle zu beklagen. Damit liegt „keine Gefahrenstufe“ noch vor den medial wirksamen Stufen 4 und 5. In dieses Bild pas-sen auch die Lawinenunglücke beim Bergsteigen im Sommer. Sie stellen nach den Abstürzen die zweithäufigste Todesursache auf Hochtouren dar. Fazit: Nur weil es keinen Lawinenlagebe-richt gibt, heißt das leider nicht, dass es keine Lawinengefahr gibt.

Aufstieg versus Abfahrt

Betrachtet man die Bewegungs-richtung, bestätigt sich die sub-jektive Wahrnehmung, dass beim Abfahren mehr tödliche Lawinen ausgelöst werden als im Aufstieg. Statistisch gesehen ist das Risiko, bei der Abfahrt von einer Lawi-ne erfasst zu werden dreimal so groß wie im Aufstieg. Vermutlich sind wir im Aufstieg viel alerter und nehmen Gefahrenzeichen be-wusster wahr. Außerdem fällt es im Aufstieg leichter, die günstigste Geländeform zu nutzen, auf Steil-hänge zu verzichten bzw. diese zu umgehen. Die Tour abzubrechen ist im Aufstieg ebenso einfacher, als dies bei einer Abfahrt zu tun, vor allem, wenn diese nicht über die Aufstiegsroute zurückführt, denn: Wer zieht gern wieder die

Felle auf und geht zurück, wenn er vor einem „zweifelhaften Hang“ steht? Vielleicht spiegelt die Sta-tistik auch unser unterbewusstes Verhalten bei der Abfahrt wider: Nicht mehr die Suche nach Ge-fahrenzeichen, sondern die Suche nach einem tollen, unverspurten Hang schiebt sich in den Vorder-grund. Der Fokus wandert ob des bevorstehenden Powderglücks wie von selbst von der Vorsicht zur Sorglosigkeit. Oft fällt es uns bei der Abfahrt, vermutlich aus denselben Gründen – wie viele Praxisbeispiele zeigen –, offen-sichtlich schwerer, die obligatori-schen Standards einzuhalten. Sind Abstände im Aufstieg schnell ein-gehalten, werden diese sehr sinn-vollen Vorsichtsmaßnahmen – vor allem in privaten Gruppen, wo keiner das Kommando über-

nimmt – bei der Abfahrt schnell einmal vergessen. Ebenso sind si-chere Sammelpunkte im Aufstieg weniger Thema, bei der Abfahrt können sie jedoch zentral sein. Wollen wir uns in Bezug auf die Risikominimierung verbessern, ist besonders in der Abfahrt noch „Luft nach oben“. Mit wenigen einfachen und uns durchaus be-kannten Mitteln, wie der kon-sequenten Umsetzung der Stan-dardmaßnahmen im Gelände – insbesondere Gelände optimal nützen und Abstände einhalten –, wäre einiges erreicht.  

DI Gerhard Mössmer ist Berg- und Skiführer und in der Abteilung Bergsport zuständig für Publika-tionen.

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Bergauf | Bericht

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alpenvereinaktiv.comFree – Pro – Pro+ Mit einer neuen App und zahlreichen Änderungen im Web macht unser Tourenportal einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Neue Karten, neue Funktionen und neue Usability unterstützen bei der digitalen Tourenplanung. Erstmals stehen auch die Alpenvereinskarten digital zur Verfügung.Georg Rothwangl

Nach einem intensiven Entwicklungsprozess sind nun die neue App

und das überarbeitete Portal on-line. Neben unserer bisherigen App findet ihr nun zusätzlich die neue App in den Stores von Google und Apple zum Herunterladen.

Die größten Änderungen sind im Bereich Usability und Kartenmaterial erfolgt. Neben

der offiziellen österreichischen Topo karte (ÖK) stehen nun auch die offiziellen Landeskar-ten von Norwegen, Finnland, Dänemark, Niederlande, Frank-reich, Deutschland, Österreich, Neuseeland sowie der Schweiz und von Frankreich zur Verfü-gung. Besonders stolz sind wir, dass nun endlich die hochwer-tige Alpenvereinskarte in unse-

rem Tourenportal und der App verwendet werden kann.

Laufende Weiterentwicklung

Die neuen Technologien erlau-ben ein schnelleres Arbeiten und Laden der Karte bei gleichzeitig weniger Speicherplatzbedarf. Die Such- und Filtermöglichkeiten

auf der App wurden deutlich er-weitert. Mit „Meine Karte“ be-steht nun die Möglichkeit, meh-rere ausgewählte Tracks auf der Karte gleichzeitig anzuzeigen. Dadurch wird eine Planung von Alternativrouten einfacher. Der Tourenplaner funktioniert nun auch auf der App abseits der rou-tingfähigen Wanderwege. Und die nächsten Module sind schon

20 | Bergauf 01.2019

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geplant. Es wird also kräftig ge-meinsam mit unserem techni-schen Umsetzungspartner Out-dooractive weiterentwickelt.

Damit weiterhin ein Touren-portal für unsere Mitglieder zur Verfügung steht und gleichzeitig hochwertige Karten und tech-nische Neuerungen angeboten werden können, gibt es ein drei-stufiges Modell: die kostenfreie „Free“-Version für alle. Darauf aufbauend gibt es die kosten-pflichtigen Versionen „Pro“ und „Pro+“ mit größerem Leistungs-umfang und Mitgliedervorteilen.

Die Versionen im Überblick

FreeDie Basisversion von alpenverein- aktiv.com ist nach wie vor kos-tenfrei verfügbar. Man kann also

weiterhin kostenlos Touren su-chen, Beschreibungen lesen und Touren planen sowie online spei-chern und ausdrucken. Auch ist der Wetterbericht im Web und der Lawinenlagebericht enthalten.

ProHier steht ein umfangreiches Outdoor-Kartenmaterial zur Verfügung, ergänzt mit unter-schiedlichen Features für Wan-derer, Biker oder Wintersportler. Fein für die Tourenplanung ist der detaillierte Hangneigungs-layer. Für unterwegs lassen sich Karten und Touren offline spei-chern, die User können unbe-schränkt eigene Tourenlisten anlegen und die Tourenverläu-fe in 3D erleben. Außerdem sind Portal und App völlig werbefrei. Alpenvereinsmitglieder bekom-men bereits in dieser Version die Alpenvereinskarten – und

zwar sowohl im Web als auch auf der App.

Die Pro-Version kostet € 29,99 im Jahr (das sind nur € 2,50 im Monat).

Pro+Mit denselben Features wie die Pro-Version beinhaltet die Pro+ Version noch zusätzlich die amtlichen Karten der Schweiz (Swiss-Topo) und Frankreichs (IGN) – das richtige Werkzeug für die Westalpen-Alpinistin oder den Verdon-Kletterer. Die Pro+ Version kostet € 49,99 im Jahr (€ 4,17 im Monat) für Alpenver-einsmitglieder. Nichtmitglieder zahlen um € 10,– mehr.

Kostenfrei und kostenpflichtig

Lasst uns einen Vergleich mit den Alpenvereinshütten anstellen. Für

die Basiskosten im Hintergrund kommen die Alpenvereine mit ih-ren Mitteln auf – ein hoher Ein-satz, ohne den die Hütten in den Bergen nicht existieren würden. Im laufenden Betrieb unterstützt dann jeder Gast mit seiner Ein-kehr die Finanzierung der Al-penvereinshütten. Dass für die Übernachtung oder ein Hütten-essen Kosten anfallen, ist eine kla-re Sache. Ganz selbstverständlich leisten die Hüttengäste so einen wertvollen Beitrag, der es den Al-penvereinen ermöglicht, den Hüt-tenbetrieb auf Dauer aufrechtzu-erhalten. Und Alpenvereinsmit-glieder profitieren dabei ganz klar von einer Ermäßigung.

Genauso verhält es sich künf-tig auch bei alpenvereinaktiv.com: Das Tourenportal wird zum größten Teil von den Alpenver-einen getragen, die User (unsere „Gäste“) nutzen Features, die et-was kosten (Kartenlizenzen, Ser-verwartung, technische Entwick-lungen), und beteiligen sich mit einem Beitrag am Fortbestand und der Weiterentwicklung des Portals. Wie bei den Hütten gibt es auch auf alpenvereinaktiv.com Vorteile für Alpenvereinsmit-glieder.

ß Mit der neuen App im Gelände. Foto: norbert-freudenthaler.com

æ Outdooractive-Karte, Alpenvereinskarte und Luftbildaufnahme für App und Web.

Bergauf | Bericht

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Den vollen Funktionsumfang von alpenvereinaktiv.com kos-tenlos anzubieten, wäre auf Dauer nicht finanzierbar. Nicht nur die Lizenzkosten für Kartenmaterial und Software, sondern auch die steigenden Anforderungen an un-sere Server, der technische Sup-port und die Schulungen unserer Autoren bedeuten einen großen finanziellen Aufwand, den die Al-penvereine nicht dauerhaft allei-ne stemmen können. Die Einnah-men aus den Pro-Versionen un-terstützen uns dabei, das Portal zukunftsfit zu halten und den An-sprüchen der wachsenden alpen-vereinaktiv-Community auch in Zukunft gerecht zu werden. Wir werden das Portal laufend wei-terentwickeln, um ein optimales Angebot für die alpine Touren-planung zu bieten. Unsere Pro- und Pro+-User dürfen sich auf neue Zusatzmodule freuen, die mit ihrer Unterstützung entwi-ckelt werden.

Vorteile für Alpenvereinsmitglieder

Die Free-Version von alpenverein aktiv.com ist für alle User kos-tenlos verfügbar. Für Alpen-vereinsmitglieder gibt es in der Pro-Version aber eine besondere Zugabe: Die hochwertigen Al-penvereinskarten sind sowohl im Web-Portal als auch in der App inbegriffen und können somit auch digital überall hin mitge-nommen werden (Nichtmitglie-der erhalten die Alpenvereinskar-te erst in der Pro+ Version). Da-rüber hinaus erhalten Alpenver-einsmitglieder die Pro+-Version um € 10,– günstiger (€ 49,99 statt 59,99) – einfach die Mit-gliedsnummer eingeben und die Vorteile nutzen!  

Georg Rothwangl leitet das Team von alpenvereinaktiv.com; er ist Instruktor³ und Übungsleiter.

á Beim Dachstein mit der Alpenvereinskarte auf der App unterwegs. Foto: W. Warmuth

ß Neue App mit verbesserter Suche und Funktionalität.

alpenvereinaktiv.comWas alles neu istn Neue App mit neuer Kartentechnologie inkl. AV-Kartenn Umfangreiche Such- und Filtermöglichkeiten in der Appn „Meine Karte“-Funktion ermöglicht individuelle Kartenan-

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Bergauf | Bericht

22 | Bergauf 01.2019

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Sicherheitstipp der BergsportexpertenEntlastungs- und Sicherheitsabstände beim SkitourengehenDie richtige Wahl der Abstände ist eine einfache Standardmaßnahme, die man auf Skitour immer beachten sollte.

Abstand im Aufstieg

Im Aufstieg halten wir ab einer Hangneigung von 30°, also im Spitzkehrengelände, Entlastungs-abstände von 10 m ein. Dadurch wird die Zusatzbelastung auf die Schneedecke reduziert und die Auslösewahrscheinlichkeit ver-ringert.

Abstände Abfahrt

Bei der Abfahrt halten wir in Hän-gen unter 35° Steilheit standard-mäßig 30 m Abstand voneinander. Dadurch verringern wir auch in der Abfahrt Zusatzbelastung und Auslösewahrscheinlichkeit. Im Falle einer Schneebrett auslösung ist das Schadensausmaß geringer.

Ab 35° Einzelfahren

Durch diese Maßnahme begren-zen wir wieder Zusatzbelastung, Auslösewahrscheinlichkeit und Schadensausmaß. Im Falle eines Lawinenunglücks hat der Ver-schüttete bessere Überlebenschan-cen, da die restliche Gruppe für die Rettung zur Verfügung steht.

Sichere Sammelpunkte

Generell ist bei der Abfahrt auf sichere Sammelpunkte zu achten. Diese sollen im Idealfall über-sichtlich auf Kuppen, Rücken oder Geländeübergängen sein, sodass die Nachkommenden im Blickfeld sind und auch die wei-tere Abfahrt einsehbar ist.  

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01.2019 Bergauf | 23

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Junge Alpinisten TEAMOdysseus und die Bergführer

Als vor sechs Jahren die Alpinmesse in Person von Doris Lanzanasto

auf uns zu kam und die Idee zu einem Boulderwettkampf auf der Alpinmesse entstand, wa-ren wir uns nicht sicher, wie gut diese Kombination funk-tionieren würde. 2018, sechs „BlocAlpin“ später, würde ich sagen, es hat sich ausgezahlt und die Kombination dieser beiden Veranstaltungen ist eine abso-lute Win-win-Situation. Nicht nur für die Alpinmesse und den Alpenverein, sondern auch für den Kletterverband, die Klette-rer, die Zuschauer und unsere langjährigen Sponsoren. Allen voran die Raiffeisenbank, die seit der ersten Veranstaltung Haupt-sponsor dieses Boulderevents ist und ohne die eine solche Ver-anstaltung nicht möglich wäre, aber natürlich tragen auch unse-re weiteren Sponsoren Austrial-pin, Chillaz und die Stadt Inns-bruck einen wichtigen Teil bei.

Riesen-Besucherinteresse

So ging es auch heuer wieder heiß her beim „BlocAlpin pre-sented by Raiffeisen“ in der Mes-sehalle: Der Boulder-Wettkampf des Alpenvereins war das ganze Wochenende über ein Besucher-magnet und nicht wenige Mes-segäste blieben beim Versuch, sich an den Zusehermassen vor-beizuschlängeln, selbst gebannt vor der Boulderwand hängen. Rund 200 Starter an zwei Tagen zeugen davon, wie beliebt diese

Veranstaltung auch in der Wett-kampfszene ist.

Das Routenbauer-Team Mar-tin Mayr, Kilian Fischhuber und Mauro Swaszta zauberte wieder spannende Probleme in die Ver-tikale, die den Teilnehmern alles abverlangten.

Ihnen gilt natürlich auch ein besonderer Dank. Zum einen weil die Messe mit der sehr knapp be-messenen Vorbereitungs- und Aufbauzeit zahlreiche Nachtein-sätze für sie bedeutet. Zum ande-ren, und das ist bei jedem Kletter-

BlocAlpinPresented by RaiffeisenMittlerweile ist der Wettbewerb, bei dem sich die besten Kletterer Österreichs messen, fixer Bestandteil der Alpinmesse und ein wahrer Publikumsmagnet. Markus Schwaiger

Bergauf | Bericht

24 | Bergauf 01.2019

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event so, weil ein Bewerb noch so gut organisiert sein kann, wenn der Routenbau nicht passt, wird es kein guter Bewerb. Die Boul-der dürfen nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht sein, ange-passt an das Niveau des Starter-feldes, das sie genau kennen müs-sen. Es muss spannend, attraktiv, mit viel Aktion geschraubt sein …

Strahlende Siegergesichter

An den perfekten Bouldern tra-ten Samstag die besten Boul-derer Österreichs in den Klas-sen U18 und Erwachsene beim Austria Climbing-Cup gegenei-nander an. Die ersten Plätze in der Erwachsenenklasse holten sich Andreas Aufschnaiter (ÖAV Kitzbühel) und Natalie Ablinger (ÖAV Vöcklabruck), bei den un-ter 18-Jährigen siegten Laurence Bogeschdorfer (NFÖ Vöcklab-ruck) und Mia Glück (ÖAV Ge-birgsverein).

Am zweiten Messetag kämpf-ten die U16- und U14-Jährigen

um die Plätze und standen ih-ren älteren Kollegen vom Vor-tag um nichts nach. Die stärks-ten Kletterer an diesem Tag wa-ren bei den U16-Jährigen Ralph Astner (ÖAV Kufstein) und Lea Auer (ÖAV Imst-Oberland). Bei den Jüngsten, den unter 14-Jäh-rigen, waren es Florian Außer-lechner (ÖAV Hall) und Nadine Abenthung (ÖAV Hohe Munde), die vom obersten Treppchen la-chen konnten.

In den Pausen konnten sich Kletterer wie auch Zuseher am Zlag Board direkt neben der Boulderwand messen und ihre Kraftausdauer an kleinen Leis-ten unter Beweis stellen.

Alles in allem zeigte sich wie-der, dass der gemeinsame Auf-tritt von Alpinmesse und BlocAl-pin eine perfekte Symbiose bil-det.  

Markus Schwaiger ist Mitarbei-ter der Abteilung Bergsport und betreut den Aufgabenbereich Sportklettern.

Trekking von Tushetien nach Khevsuretien18.07. – 28.07.2019 | ab € 1.595,- | Flug ab € 400,-

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Powder Ski- und Snowboardcamp in Val d‘Isère22.03. – 30.03.2019 | ab € 940,- | Busanreise

FRANKREICHSPORT & AKTIV

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Das Reisebüro im Alpenverein

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sicher unterwegssicher unterwegs

ß In der Qualifikation ist auf der Matte vor der Wand Hochbetrieb.

â Das zahlreiche Publikum trägt die Protagonisten mit einer tollen Stimmung zu Höchstleistungen. Fotos: M. Schwaiger

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Verantwortung ermöglichenAnstiftung für mehr Mut und ZuversichtDie Alpenvereinsjugend weist seit vielen Jahren darauf hin, dass Kinder und Jugendliche für ihre gesunde Entwicklung Freiräume brauchen. Freiräume, in denen sie selbst Verantwortung übernehmen können, Freiräume für unbeaufsichtigtes Spielen, egal ob draußen in der Natur oder vor der Haustüre. Freiräume für die Ausübung von Risikosportarten. Wir machen uns für „gesunde“ Risiken stark und leben Möglichkeiten vor, wie Begleitung dabei gelingt. Matthias Pramstaller

Am Berg, draußen in der Natur für das Leben ler-nen – die leitende Idee

der Alpenvereinsjugend. Wir wol-len lernfreundliche Bedingungen für Kinder und Jugendliche und ihre Begleiter und Begleiterin-nen schaffen. Anregungen finden wir bei verschiedenen Akteuren aus Schule, Elementarpädagogik, Jugendarbeit, Gesundheitsförde-rung und Wissenschaft. Unser Ziel: In unserem Wirkungsbe-reich Akzente setzen und den ge-sellschaftlichen Rahmen im Auge behalten.

Sich mutig ausprobieren – nicht selbstverständlich

„Lernfreundlich“ braucht eine klare Position im Spannungsfeld Risiko und Sicherheit. Wichtig

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26 | Bergauf 01.2019

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ist hier die Unterscheidung zwischen Risiko und Gefahr. Risiko ist die Verbindung von Ungewissheit und Bedeutsam-keit, die mit einem Ereignis einhergeht und zur Auseinan-dersetzung mit ihm und seinen Folgen auffordert. Im Gegen-satz dazu meint Gefahr Be-drohung von Leib und Leben.

Ungewisse Situationen und riskante Erlebnisse sind für Kin-der und Jugendliche vermehrt eingeschränkt. Mit Risk Defi-cit Disorder (RDD) benennen Eager und Little das Verschwin-den von Risiken aus der Gesell-schaft und vor allem aus dem kindlichen Spiel sowie die da-raus resultierenden Folgen und Probleme. “A risk deficit child would be one who has not been exposed to risk, and is subse-quently unable to challenge him- or herself to a level which allows continual development“ (Eager, Little 2011).

Sinnbildlich passend: Der achtjährige George durfte 1919 in seiner Heimatstadt Sheffield rund zehn Kilometer allein zu Fuß zum Fischen ge-hen. Sein Sohn Jack ging 1950 im selben Alter noch einein-halb Kilometer, um im Wald zu spielen. Bei dessen Tochter Vicky war der Aktionsradius 1979 noch ein knapper Kilo-meter bis zum Schwimmbad. Ihr Sohn darf heute nicht ein-mal mehr ganz 300 Meter bis zum Ende der Straße allein gehen (Adenberger 2018). Ein Trend, der in Gesprächen mit

Eltern und Großeltern bestä-tigt wird.

Dieses einfache Beispiel hat Symbolcharakter und findet in der häufig zitierten elterli-chen Helikopterhaltung seine Fortsetzung. Genaue Beob-achter gehen ins Detail und unterscheiden Eltern in Trans-port-, Rettungs- und Kampf-hubschrauber – gerne können Sie weiterdenken, wie sich die-se Typen unterscheiden. Wol-len wir die Aufwachsbedin-gungen von Kindern und Ju-gendlichen mit Mut zur Lücke zusammenfassen, würde ich folgende Formulierung wäh-len: Freiräume und gesunde Risiken sind selten. Perfek-te Eltern wollen das perfekte Kind, in einer gesellschaftli-chen Angst- und Sicherheits-kultur.

Da braut sich was zusammen

Aktuelle Analysen und Ge-sundheitsdaten sollten uns zu denken geben. Das Pro-jekt Kind muss gelingen und die Verantwortung für den Erfolg des Nachwuch-

ß Gesunde Risiken: Shredden mit Freunden. Die Alpenvereinsjugend bietet mit risk‘n‘fun Begleitung und Ausbildung. Foto: H. Düringer

â Sich den Klettersteig gemeinsam zutrauen. Mut zum Risiko zahlt sich aus. Foto: F. Walter

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ses wird vermehrt Müttern und Vätern zugeschrieben. Die gesellschaftliche Norm, was gute Eltern leisten müssen, ist enorm. Sie setzt Familien und ihre Kinder unter Druck, erzeugt Dauerstress und Überforderung. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen schreibt Martina Leibo-vici-Mühlberger, von der elter-lichen Unfähigkeit, Kinder auf dem Weg zum Selbständigwer-den zu begleiten. Auch weist sie uns darauf hin, dass die immer größer werdende Zahl an auf-fälligen Kindern zum Nachfor-schen anregen sollte. Spätestens beim genauen Blick auf den Ge-sundheitszustand (und die daraus resultierenden Folgen und Fol-gekosten) sollten wir den aku-ten Handlungsbedarf erkennen. Eine aktuelle gesellschaftliche Schieflage sorgt dafür, dass die nachkommende Generation nur

schwer den Anforderungen der Zukunft gewachsen sein wird.

Eine zutrauende Haltung – nichts Neues

Eingangs habe ich angeführt, dass die Alpenvereinsjugend mit dem Themenschwerpunkt Verantwor-tung ermöglichen aufzeigen will, wie Begleitung bei gesunden Ri-siken gelingt – keine Sorge, es gibt nun nicht den Erziehungs-ratgeber der Alpenvereinsjugend gratis dazu. Dennoch haben wir beim Entwerfen, Gestalten, Ver-werfen und Umsetzen von pra-xisnahen Konzepten und Akti-vitäten Leitlinien und Bilder im Kopf. Sie bilden unsere Haltung und Einstellung ab.

Für den Dialog mit Eltern „Erinnern Sie sich? Als Kinder er-lebten wir Alltagstrancen, wenn wir

in der Wiese liegend Wolkenbilder beobachteten, und atemlose Span-nung, wenn wir uns hinter Bäumen im Spiel versteckten ... Das waren Momente voll Lebenskraft, die uns heute noch tragen, wenn wir uns ih-rer erinnern. Vibrierende oder wei-che Momente, die davon künden, dass das Leben ein kraftvoller Fluss ist ...“ (Koller 2012, S. 7)

Für das Nachvollziehen kindlicher Entdeckungslust“It’s very fun and very scary and all sorts of things … and then I feel both excited and really scared at the same time!“ (Martin, 5 years, Sandseter 2010, S. 16)

Für die Arbeit mit Jugendlichen„Wer nun meint, das wilde Tier ließe sich durch Vernunft zähmen, irrt. Um die Balance zu finden, braucht es ein Netz von guten Freunden,

das auffängt, Gespür für den eige-nen Körper und Sensibilität für das Wohin, Wieviel und Wozu.“ (Koller 2012, S. 16)

Mut zum Risiko – es zahlt sich aus

In unseren Angeboten wollen wir Kindern und Jugendlichen ver-stärkt Mitgestaltung und vor al-lem Mitverantwortung für die ge-meinsame Zeit geben. Aufregen-des und selbstgesteuertes Spielen, das auch die Wahl der Herausfor-derung miteinbezieht, sich mutig ausprobieren, selbständig Fähig-keiten erkunden und Erlebnisse mit dem Prädikat „Risiko suchen“ gehören hier selbstverständlich dazu. Eine gute Balance in der Begleitung sowie eine Vor- und Nachbereitung sind selbstver-ständlich.

Kinder und Jugendliche pro-fitieren von Risiken in Spiel und Freizeitaktivitäten. Unsiche-re Herausforderungen fördern neben körperlichen auch sozia-le und emotionale Gesundheits-indikatoren. Sie lassen Kinder selbständig werden, Resilienz

Bergauf | Bericht

Angebote der Alpenvereinsjugend

Für Kinder und Jugendlicherisk’n’fun KidsJunge Alpinisten YOUNGSTERS

Für FamilienSommercamp „Mut zum Risiko – Kinder brauchen Abenteuer und Eltern, die sie dabei begleiten“

Für SchulenSchulprogramme

www.alpenvereinsjugend.at/verantwortung

28 | Bergauf 01.201928 | Bergauf 01.2019

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(Widerstandsfähigkeit) aufbau-en und Bewältigungsstrategien für komplexe und herausfordern-de Situationen entwickeln und sind wichtige Voraussetzungen für psychische Gesundheit im jungen Erwachsenenalter.

Sicherheit, ja bitte. Aber richtig!

Mit Blick über die Familien-, Kinder- und Jugendarbeit un-seres Vereins hinaus sehen wir Sicherheit im Sinne einer Ord-nungsgewissheit als unerreich-bar. Im Vergleich dazu bezeich-nete das lateinische Wort secu-rus eine „emotionale Qualität von Personen und Dingen und nicht den objektiven Zustand des Geschützt-seins: ‚Securus‘ ist der unbesorgte, furchtlose, ruhige Mensch, ‚securus‘ ist aber auch, wer sich sicher wähnt, wo er fürchten sollte.“ (Kaufmann, 1970, S. 50)

Für uns ist klar: Innere Sicher-heit entsteht durch entwicklungs-freundliche Lernumgebungen, in denen unsichere Herausfor-derungen, Mitgestaltung, Zeit, eigenkonstruktives Handelns die

Möglichkeit zu scheitern und eine entspannte, einander zugewandte Grundhaltung selbstverständlich sind. Wir sprechen von Qualitä-ten, die junge Menschen in Zei-ten gesellschaftlicher Umbrüche wohl in eine gelingende Zukunft führen werden.  

Matthias Pramstaller ist Mitarbei-ter der Alpenvereinsjugend.

Quellen: Adenberger, M. (2018). Ein Hauch Gefahr darf sein: Wie Städte kinder-freundlich werden. Der Standard, 4. Oktober 2018Eager, D., Little, H. (o. J.). RISK DEFICIT DISORDER. bit.ly/2QBAB20 (Zugriff 15.5.2017)Kaufmann (1970). Sicherheit als soziologisches und sozialpolitisches Problem. Stuttgart: EnkeKoller, G. (2012). Spring … und lande. Landkarten für die Rausch- und Risikopädagogik. Buch und Film. Edition LIFE Art.Leibovici-Mühlberger, M. (2018). Wenn die Tyrannenkinder erwach-sen werden. Freiburg, Basel, Wien: Herder.Sandseter, E. B. H. (2010) “It tickles in my tummy!“ – Understanding children’s risk-taking in play through Reversal Theory. Journal of Early Childhood Research, 8(1), 67–88.

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Die Beschleunigung der BergeWie Lifte Sport und Umwelt verändertenDer Beitrag ist eine Kurzfassung der Dissertation „Die Beschleunigung der Berge. Eine Umweltgeschichte des Wintertourismus in Vorarlberg/Österreich, 1920–2010“. Sie zeigt u. a. auf, wie die Entwicklung mechanischer Aufstiegshilfen den Skilauf veränderte und welche Auswirkungen das auf Natur und Tourismus hatte. Robert Groß

In den 1920er Jahren tauchten in den Alpen neue Touristen auf. Noch vor dem 1. Welt-

krieg war der typische Tourist ein Aristokrat auf Sommer- oder Winterfrische. Diese Touristen verlegten ihren Lebensmittel-punkt mitsamt Haushalt für ei-

nige Wochen in ihre Feriendo-mizile. Dies änderte sich in den 1920er Jahren. Nun gab es eine wachsende Zahl von Angestell-ten und Freiberuflern, wie Ärzte, Journalisten, Architekten, die für kürzere Zeiträume im Sommer und Winter in die Alpen zogen.

Anders als ihre Vorläufer nutz-ten diese Touristen die ihnen zur Verfügung stehende Zeit, indem sie Verkehrsmittel wie Eisenbahn, Postbusse oder Motorschlitten aufeinander abstimmten, um die Ferienzeit rational auszunutzen.1 Auch in den Urlaubsorten galt es

nun die Zeit rational zu nutzen. Wer hatte schon Zeit, um sich einem wochenlangen Training zu unterziehen, wollte er oder sie den Skilauf erlernen? Die so-genannte Arlberg-Technik des Skilehrers Hannes Schneider er-möglichte genau dies. Schneider

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30 | Bergauf 01.2019

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entwickelte diese Technik wäh-rend seiner Zeit bei der Berg-führerkompanie des k. k. Artil-lerieregiments, wo er hunderten Soldaten gleichzeitig den Skilauf beibrachte. In den 1920er Jahren popularisierte sich die „Arl berg-Technik“ in den Alpen, da sie ra-schen Erfolg garantierte.2

Die Mechanisierung beginnt

Die neue Art und Weise der Ski-ausbildung befähigte Skitouristen an den kurzen Wintertagen, ge-prägt von raschen Wetterwech-seln einen Skitag möglichst ef-fizient auszunutzen. Auf diese Weise wurde der Skilauf bereits vor der Entwicklung von Skilif-ten mechanisiert, rationalisiert und enorm popularisiert. Skilif-te fügten sich nahtlos in das mo-dernistisch aufbereitete Feld ein.

Wiewohl in den frühen 1930er Jahren verschiedene Skiliftmodel-le existierten, sticht das Patent von Ernst Constam besonders heraus. Der Maschinenbauer studierte an der ETH in Zürich, wo er mit den Prinzipien des Scientific Manage-ments in Berührung geriet, die die Arbeitswelt völlig umkrempel-ten.3 Im Scientific Management ging es darum, die Fertigung in Fabriken mittels Zeit- und Bewe-gungsstudien zu rationalisieren und zu beschleunigen.4 Constam übertrug dieses Prinzip auf den Skilauf. Bevor er den ersten Ski-lift entwickelte, studierte er mit-tels Stoppuhr das Verhältnis von Aufstieg und Abfahrt bei Skischü-lern. Das Ergebnis zeigte, dass die-se bei einer bezahlten Skistun-de etwa 55 Minuten benötigten,

den Berg hinaufzustapfen und gerade einmal fünf Minuten mit dem eigentlichen Abfahrts skilauf verbrachten. Aus der Sicht Cons-tams ein irrationales Unterfangen, das es zu rationalisieren galt. Der erste Constam-Schlepplift wur-de 1934 in Davos errichtet. Als Ernst Constam seine Entwick-lung 1937 patentierten ließ, zog der Schlepp lift seinen Siegeszug in Europa und den USA an. Die-ser veränderte den Skilauf von Grund auf.

Zweieinhalb Stunden Zeitersparnis

Laut Skiführer betrug die Geh-zeit aufs „Madloch“ drei Stunden und 15 Minuten. Die Überwin-dung der Schwerkraft verlang-te den Skiläufern Anstrengung ab. Anschließend folgte häufig eine Phase der Regeneration, wie ein Tourengeher schreibt: „[I]ch [hatte] meine Spur durch den Hang gelegt, sorgfältig das Gelände ausnützend, Schritt für Schritt […] den Grat erklommen, am Gipfel eine herrliche Rund-schau genommen und nun lag ich befriedigt in der Mulde, ließ mich von der warmen Sonne be-scheinen und blickte in die Run-de.“5 Manche Tourengeher wa-ren dermaßen erschöpft, dass sie einnickten. Die auf Seite 30 ab-gebildete Skitour ließ sich also ohne weiteres auf eine Zeitspan-ne von fünf bis sechs Stunden ausdehnen; ein Programm, das fast einen ganzen Tag ausfüllte. Die rechte Abbildung zeigt den-selben Geländeausschnitt fünf Jahre später. Das Madloch war durch einen Sessellift erschlos-

ß Skigebiet Madloch vor und nach dem Bau eines Skiliftes. Beide Fotos in: Wolfgang Allgeuer, Seilbahnen und Schlepplifte in Vorarlberg. Ihre Geschichte in Entwicklungsschritten.

à Innerhalb von 30 Jahren entsteht zwischen Gaschurn und St. Gallenkirch ein riesiges Skigebiet.

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01.2019 Bergauf | 31

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sen worden. Dieser transportierte die Skiläufer für ein paar Schil-ling pro Fahrt in neun Minuten bergwärts und ersparte ihnen so rund zweieinhalb Stunden. Der Skilift veränderte aber auch den Skilauf und seine Rituale. Anstatt sich stundenlang den Berg hin-aufzumühen, standen die Skiläu-fer nun stundenlang in der War-teschlange und warteten mehr oder weniger geduldig darauf, den Berg hinauftransportiert zu werden. Saß man einmal im Lift, konnte man sich entspannt zu-rücklehnen. Vorbei waren jene Zeiten, in denen Skiläufer zur Geländetauglichkeit ausgebildet werden mussten, bevor diese ins hochalpine Gelände aufbrechen konnten. Und gelangten diese an der Bergstation an, stieg man aus und fuhr binnen weniger Minu-ten die Abfahrt hinunter. Was ge-schah dann? In aller Regel reihten sich die Skiläufer wieder in die Warteschlange ein und das Spiel begann von vorne, bis man sich buchstäblich „satt gefahren“ hatte.

Abhängigkeit von der Natur

Aus umwelthistorischer Perspek-tive war die schwerwiegends-te Konsequenz des Skilifts, dass Skiläufer ihre Routen nicht mehr an die Schneeverhältnisse anpas-sen konnten, sondern durch den Skilift auf klar abgegrenzte Be-reiche zwischen Berg- und Tal-station festgelegt wurden. Dies

wurde insbesondere in schnee-armen Zeiten zu einem Problem für die Skiliftbetreiber. Bedingt durch große Verschuldung und warme, schneearme Winter wur-den bereits in den 1960er Jah-ren Pistenraupen unumgänglich. Eine Spirale von Modernisie-rung, Ausweitung und Intensi-vierung begann sich nun zu dre-hen, an deren vorläufigem Ende gänzlich verwandelte Periphe-ren stehen.

Diese Entwicklung wirft viele Fragen auf, die im Buch behandelt werden. Was geschah im Zuge dieser Transformation mit den alpinen Landschaften? Welche Rolle spielten mechanische Auf-stiegshilfen? Wie veränderte sich im Zuge dieser Entwicklung das Verhältnis zwischen Landwirt-schaft und Tourismus? Im Fokus

des Buches steht aber auch die Frage nach der Rolle von Natur für das Handeln und die Entschei-dungen der Akteure im Winter-tourismus. Wie gingen die Akteu-re mit der Abhängigkeit von der Natur um? Mit welchen Strate-gien versuchten sie den Einfluss von Natur auf die Tourismusin-dustrie abzuschwächen? Wie er-folgreich waren diese Maßnah-men und welche Konsequenzen hatten sie für die Transformati-onsdynamik in den Bergen?

Die Transformation, die durch fossile Energie ermöglicht wird und das 20. Jahrhundert kenn-zeichnet,6 ist weiterhin im Gang, mit ungewissem Ausgang. Denn die Beschleunigung der Berge ist kein transitorisches Phänomen, sondern hat sich dauerhaft in die-se eingeschrieben.  

Robert Groß, gebürtiger Vorarlber-ger, hat Humanökologie studiert und sich im Zuge seines Doktorats am Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Wien, Graz auf Umweltgeschichte spezialisiert. Seine Dissertation erscheint im Februar 2019 im Böh-lau Verlag. Der Autor ist derzeit als

Assistent für Forschung und Lehre an der Universität für Bodenkultur und der Karl-Franzens-Universität Innsbruck tätig.

1 Bernhard Tschofen, Berg – Kultur – Moderne. Volkskundliches aus den Alpen (Sonderzahl, Wien 1999), S. 91.2 Michael Ponstingl, „Posen des Wissens“. Zu einer fotografischen Ko-dierung des Skifahrens. In: Markwart Herzog (Hg.), Skilauf – Volkssport – Medienzirkus. Skisport als Kultur-phänomen (Kohlhammer, Stuttgart 2005), S. 123–149, hier S. 125.3 Ernst Constam (1888–1965) diplo-mierte 1912 als Maschinenbauinge-nieur. Er arbeitete in verschiedenen Bereichen des Fachs, unter anderem für den Maschinenbauer „Aebi & Co“, der im Seilbahnbau tätig war. Siehe: Luzi Hitz, Ernst Gustav Constam, Er-finder des erfolgreichsten Skiliftsys-tems. Unveröffentlichtes Manuskript (undatiert), S. 1–10, hier S. 2.4 Siegfried Giedion, Mechanization takes command. A contribution to anonymous history (W. W. Norton & Company, New York 1948), S. 79.5 N. N., Gott sei Dank oder leider? In: Alpenvereins-Mitteilungen der Sekti-on Vorarlberg 4/3 (März 1952), S.18.6 Will Steffen, Wendy Broadgate, Lisa Deutsch, Owen Gaffny, Cornelia Ludwig, The trajectory of the Anth-ropocene. The Great Acceleration. In: The Anthropocene Review 2/1 (April 2015), S. 1-18, hier S. 4.

Madloch-Lift heute. Foto: N. Hetzenauer

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LiteraturtippRobert Groß: Die Beschleunigung der Berge. Eine Umweltgeschichte des Wintertourismus in Vorarlberg/Österreich, 1920–2010, Böhlau Verlag, 2019, 336 Seiten, ISBN 978-3412511685, ca. EUR 50,00

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Richtig heizen auf der HütteHeimische Biomasse klimafreundlich nutzenWährend früher noch mit Koks geheizt wurde, ist auf den meisten Hütten seit einigen Jahren heimische Biomasse das Heizmittel erster Wahl. Wenn dabei alles richtig gemacht wird, können richtig befeuerte Einzelöfen und Herde einen wichtigen Teil zur Erreichung der Energieziele beitragen.Nicole Ortler und Andreas Riedmann

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Heizen für saubere Luft

Auf knapp über 2000 Metern hat der Winter bereits im Oktober Einzug gehalten. Allerdings lief die Wärmeversorgung dort nicht immer so umweltfreundlich wie heute. Früher wurde flächende-ckend mit Koks geheizt, da bilde-ten auch die Hütten des Alpenver-eins keine Ausnahme. Zum einen sorgte das oft für Rauchschwa-den, zum anderen war schon da-mals klar, dass fossile Energie-träger nicht zukunftstauglich sind. So wurde immer häufiger beschlossen, die Hütte fortan mit heimischer Biomasse zu befeuern.

Wenn sich dadurch die Luft-qualität bessert, liegt das vor al-lem auch daran, dass die Feuer-stellen wie nach Lehrbuch be-trieben werden. HüttenwirtIn-nen müssen dazu nicht nur auf die richtige Holzqualität achten, sondern auch auf den korrekten Anzündprozess.

Der richtige Anzündprozess

Dass der Ofen „von oben“ ange-zündet werden soll, löst bei vie-len Menschen immer wieder Ver-wunderung, ja sogar Unglauben aus. In einigen Bundesländern gibt es deshalb bewusstseinsbil-dende Kampagnen zum „Rich-tigen Heizen mit Holz“. Dabei wird erklärt: Um möglichst rasch hohe Temperaturen zu erreichen, empfiehlt sich, das Brennholz in Einzelöfen von oben anzuhei-zen. Das erscheint auf den ers-ten Blick ungewöhnlich, redu-ziert aber wesentlich den Schad-

stoffausstoß. Warum das so ist, kann an einer Kerze beobachtet werden: Die entstehenden Gase strömen durch die heiße Flam-me nach oben und brennen da-durch vollständig aus. Das Feuer ist bereits nach wenigen Minu-ten rauchfrei.

n 1: Den Ofenraum von Asche säubern

n 2: Luft- und Drosselkappen ganz öffnen

n 3: Das Holz locker in den Brennraum schichten

n 4: Anzündhilfe auf den Brenn-holzstapel legen

n 5: Holzspäne gekreuzt darü-ber platzieren

n 6: Von oben anzündenn 7: Durch ausreichend Luftzu-

fuhr rasch helle, hohe Flam-men herstellen

n 8: Ein kräftiges Feuer garan-tiert einen guten Abbrand

n 9: Luftzufuhr erst drosseln, wenn sich ein schöner Glut-stock gebildet hat

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â Heimisches Holz sorgt für gemütliche Wärme. Foto: Energie Tirol/Blitzkneisser

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Wissen, wie’s geht

Heizen mit Holz funktioniert also nicht nur im Tal, sondern auch hoch oben am Berg. Bei ei-ner mehrtägigen Skitour hat man vielleicht auch die Ruhe, den Ofen im Winterraum mal ganz anders anzufeuern als den Kaminofen zuhause – ganz nach dem Mot-to: Im Urlaub versuch’ ich mal was Neues.

Insbesondere der Kachel ofen ist im ländlichen Raum weit ver-breitet. Dass Abfälle und behan-deltes Holz nicht nur für die Um-welt und Luft, sondern auch für die Feuerstelle schlecht sind, hat sich inzwischen herumgespro-chen.

Fake News rund ums Heizen

Menschen, die sich gerne in der Natur aufhalten, liegt diese meist auch am Herzen und sind moti-viert, einen Beitrag zu leisten, um diese zu bewahren. Ein Großteil der Bevölkerung steht Biomasse zu Heizungszwecken positiv ge-genüber. Allerdings sorgen sich viele auch wegen der Feinstaubbe-lastung oder fürchten, dass Wälder gerodet werden müssen, um mit Holz zu heizen. Auch diese Fragen müssen ernst genommen werden. In Österreich hat man früh ver-standen, dass der Rohstoff Holz eine Quelle regionaler wirtschaft-licher Wertschöpfung darstellt, und 1975 ein striktes Forstgesetz verabschiedet, welches die nach-haltige Bewirtschaftung unserer Wälder sichert. Diese Prinzipien wurden in den einzelnen Bundes-ländern zum Teil regional noch einmal verstärkt. Es ist vorgese-hen, dass nicht mehr geerntet wird als nachwächst und alte Bäume entfernt werden, bevor sie begin-

Richtig heizenWussten Sie, dass ...... die Bringung und Verarbeitung von Holz eine positive CO2-Bilanz hat?... ein Kubikmeter Holz die Atmosphäre um eine Tonne CO2 entlastet?

Energie TirolEnergie Tirol ist die unabhängige Beratungsstelle des Landes Tirol für alle Energiefragen. Energie Tirol bereitet Informationen über zukunftstaugliche Energielösungen verständlich auf. Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen erhalten kompetente Beratung rund um das Thema Energie oder zu konkreten Bauvorhaben. In allen Projekten arbeitet Energie Tirol daran, die Energiewende in Tirol bis 2050 voranzutreiben.

Ansprechpartner und Links in den Bundesländern:Die Energieagenturen in den Bundesländern sind kompetente Ansprechpartner zum richti-gen Heizen mit Holz und allen weiteren Energiethemen. Einige Bundesländer haben gezielte Infokampagnen zum Thema:n Austrian Energy Agency: www.energyagency.at n Österreichischer Biomasseverband: www.biomasseverband.at n Umweltland Burgenland: www.burgenland.at/themen/umwelt/luftguete/

luft-feinstaubmassnahmen/richtig-heizen/ n Amt der Kärntner Landesregierung, Abteilung Umwelt und Energie: www.ktn.gv.at/

Verwaltung/Amt-der-Kaerntner-Landesregierung/Abteilung-8 n Energie- und Umweltagentur Niederösterreich: www.enu.atn Oberösterreichischer Energiesparverband: www.richtig-einheizen.at n Energieberatung Salzburg: www.salzburg.gv.at/energie_/Seiten/energieberatung.aspx n Energie Agentur Steiermark: www.ea-stmk.at n Energie Tirol: www.richtigheizen.tirol n Energieinstitut Vorarlberg: www.energieinstitut.at n Südtiroler Landesagentur für Umwelt: www.umwelt.provinz.bz.it/luft/heizen-mit-holz-

aber-richtig.asp

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nen zu verrotten und CO2 abzu-geben. Dadurch nimmt der Holz-bestand in unseren Wäldern stetig zu, neue Bäume können schneller wachsen und aktiv CO2 einfan-gen. Mit modernen Feuerstätten, dem richtigen Brennstoff und ei-nem lokalen Brennstofflieferan-ten kann man sich sicher sein, dass man den Abend vor dem Kache-lofen ohne schlechtes Gewissen genießen kann.

Das richtige Material

Schadstoffarm und kostengüns-tig können Einzel- und Kamin-öfen also nur mit hochwertigen Holzbrennstoffen betrieben wer-den. Beim Kauf sollte deswegen vor allem auf gute Holzqualität und regionale Herkunft geach-tet werden.

Wassergehalt unter 20 %

Trockenes Holz sollte einen Was-sergehalt von unter 20 Prozent aufweisen. Halbtrockenes Holz sollte man nur kaufen, wenn eine geeignete Lagermöglichkeit im Freien vorhanden ist. Feuchtes Holz gibt weniger Energie ab, raucht beim Abbrand und führt durch Ruß- und Teerbildung zur Versottung des Kamins, im Ext-remfall zum Kaminbrand.

Lagermöglichkeit berücksichtigen

Trockenes Holz sollte in gut be-lüfteten Räumen gestapelt wer-den. In schlecht belüfteten Kel-lern darf Brennstoff längstens eine Heizsaison lagern. Wer we-nig Platz hat, kann auf Holzbri-ketts oder ein „Ofenholz-Abo“ vom Fachhändler oder landwirt-schaftlichen Fachbetrieb zurück-greifen.

Tipps zum Kostensparen

Weichhölzer wie Fichte und Tan-ne kosten im Vergleich zu Hart-hölzern wie Buche und Ahorn weniger, brennen wegen des ge-ringeren Heizwerts aber auch we-sentlich schneller ab. Für einen Kostenvergleich unbedingt auf die Maßeinheit achten. Am bes-ten abschätzbar ist bei Stückholz der Kauf in Raummetern.

Die Anzündhilfe

Damit das Feuermachen noch leichter von der Hand geht, greift man am besten zu ökologischen Anzündhilfen. Die mit einem Baumwollfaden gebündelten, ge-spaltenen Holzreste sind in Paraf-fin getaucht und ermöglichen ein rasches Anfeuern von Holzöfen. Alternativ findet man im Fach-handel Anzündhilfen aus in Wachs getränkter Holzwolle. Wichtig ist: Zum Anzünden kein Papier oder Kartonagen verwenden, auch sie verursachen Schadstoffe.

Einer emissionsarmen Skitou-rensaison steht also nichts mehr im Wege. Was für die Hütte gilt, gilt aber natürlich auch für den Kachelofen oder Herd daheim. Wer mit Holz heizt, heizt im Kreislauf der Natur. Und genau darin liegt der unschlagbare Vor-teil des Energieträgers Holz.  

Nicole Ortler ist bei Energie Tirol für den Bereich Öffentlichkeitsar-beit zuständig. Aufgewachsen in Südtirol, hat Kommunikationswis-senschaften studiert und einen M.Sc. in Social Responsibility & Sustainability erworben.

Andreas Riedmann ist Leiter des Bereichs Gebäudetechnik bei Energie Tirol. Erste Erfahrungen als Projektleiter sammelte er nach der HTL in einem weltweit tätigen Planungsbüro.

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BEGINN: 20:00 Uhr, *Judenburg: 19:30 Uhr, **Salzburg: 20:15 Uhr,TICKETS: € 16 VVK | € 18 Abendkasse | € 14 ermäßigt(für Alpenvereinsmitglieder und GlobetrotterCard-Inhaber)

AB MÄRZ 2019AUF TOUR 08.03. JUDENBURG Veranstaltungszentrum* 24.04. INNSBRUCK Metropol Kino 25.04. SALZBURG Mozartkino** 27.04. DORNBIRN K1 Kletterhalle28.04. WÖRGL Kletterhalle 29.04. LINZ Central 30.04. WIEN UCI Millenium City 02.05. GRAZ UCI Annenhof 03.05. KLAGENFURT Konzerthaus04.05. VILLACH Bambergsaal

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Hüttengaudi mit Klasse 2019Gratis Hüttentage für dich und deine SchulklasseBereits zum vierten Mal lädt der Alpenverein Schulklassen auf seine Hütten ein. Hunderte SchülerInnen haben dieses Angebot bereits genutzt, sich mit den Fragen beschäftigt und eine abenteuerliche gemeinsame Zeit verbracht. Jürgen Einwanger

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Glückliche Gesichter

Die Geschichten und Bilder sind ei-nes der jährlichen Highlights. Schü-ler, die sich mit wichtigen Fragen auseinandersetzen, kreative Ant-worten finden, einen Hüttenauf-enthalt gewinnen, sich gemeinsam auf den Weg machen. Fotos von Wanderungen, Kaiserschmarrn und Bettenlagern – fast :-) immer glückliche Gesichter.

Begeisterte Erzählungen

Die Schülerinnen und Schüler der 4a verbrachten mit ihren Lehrerinnen (…) zwei wunder-bare, sonnige Tage auf dem Tau-plitz-Hochplateau. Die Tage ver-gingen viel zu schnell mit Wan-dern (6-Seen-Wanderung), Spie-len am Wasser und Erforschen der Natur (Bestimmen von Bäu-men, „Jägerbrot“, Almwirtschaft). Spiele zum Thema „Verantwor-

tung übernehmen“ und „Acht-samkeit“ rundeten das Programm ab. Die Schülerinnen und Schü-ler genossen die gute Luft und schöne Umgebung. Ihr Lachen und Plaudern ging bis tief in die Nacht hinein. Die Übernachtung im urigen Linzerhaus wird al-len ebenfalls in guter Erinnerung bleiben. Für viele war es das ers-te Mal am Berg. Die Hüttengaudi hat die Klassengemeinschaft ge-stärkt und die Bewunderung für unsere Bergwelt geweckt. … Fa-zit: Das sollten wir öfter machen! (Lehrerin: Gunda M.)

Bastelarbeiten und Videos

Aber unsere Freude beginnt be-reits früher, bei der Auswahl der Gewinner – immer wieder sind wir begeistert, was LehrerInnen gemeinsam mit ihren Klassen zu den Fragen ausarbeiten. Liebe-

volle Bastelarbeiten oder Videos mit „Making off“-Zusatzmaterial lassen uns teilhaben an der in-haltlichen und praktischen Ar-beit. Das ist das Besondere an unserem Gewinnspiel – wir ver-losen nicht nur, sondern wir er-muntern zur Auseinanderset-zung mit einem Thema. Diesmal wieder mit dem Schwerpunkt-thema der Alpenvereinsjugend „Verantwortung ermöglichen“ (www.alpenvereinsjugend.at/ verantwortung).

Freiräume öffnen

Der Alpenvereinsjugend geht es mit dem Gewinnspiel vor allem darum, jungen Menschen die Er-fahrungsmöglichkeit zu geben, selbst Verantwortung zu über-nehmen. Wie in den Fragen be-schrieben, beginnt das bereits mit der Planung einer gemeinsamen Aktivität. Der Aufstieg auf eine

ß Der Blick durch die Alpenvereinsblume. Foto: SMS Schendlingen

à Rezept für eine gelungene Hüttengaudi: Natur + Gruppe – Abenteuer + Gastlichkeit. Foto: Akademisches Gymnasium Graz

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Foto: GIBS Graz Foto: NMS Frohnleiten

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Hüttengaudi mit Klasse 2019Und so funktioniert es

Gewinne Hüttentage für dich und deine Schulklasse!Genießt den kostenlosen Aufenthalt* auf einer der 232 ÖAV-Hütten! Viel Bewegung in der schönen Bergnatur und gemeinsamer Spaß sind garantiert!

Auch 2019 lädt der Alpenverein 15 Schulklassen (natürlich mit Begleitpersonen) auf ein tolles Berg- und Hüttenerlebnis ein! Wie bereits im letzten Jahr stellen wir die Fragen unter dem aktuellen Schwerpunktthema der Alpenvereinsjugend „Verant-wortung ermöglichen“ (Infos zum Schwerpunkt: www.alpenvereinsjugend.at/verantwortung).

Und so einfach geht’s:n Bearbeitet gemeinsam folgende Fragen und sendet uns eine

kreative Antwort:

> Eine gemeinsame Hüttenübernachtung ist eine Herausfor-derung. Wo seht ihr Möglichkeiten, Verantwortung bei der Planung, Organisation und Durchführung zu übernehmen?

> Was glaubt ihr ist besonders wichtig, wenn der Aufenthalt auf der Hütte für alle von euch ein tolles Erlebnis werden soll – was kann jeder von euch dazu beitragen?

> Wie lässt sich euer Hüttenaufenthalt gestalten, dass die Umwelt möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen wird – was könnt ihr beachten?

Kreativ meint: bitte nicht nur Text, sondern z. B. gemeinsam gestaltete Plakate, Bilder, Bastelarbeiten, Videos etc.

Mit der Einsendung erklärt ihr euch verlässlich bereit, uns nach

eurem Abenteuer drei gute Fotos und einen kurzen Bericht für unsere Homepage zu senden.

n Sucht euch auf www.alpenvereinshuetten.at euer Wunsch-ziel aus (bitte die notwendige Kapazität der Hütte beachten!) und nennt uns für alle Fälle auch noch zwei Ersatzziele.

n Nennt uns (wenn möglich) den Wunschtermin für euren Zweitagesausflug! (Er muss innerhalb des Jahres 2018 liegen und die Hütte sollte da natürlich offen haben!)

n Sendet eure Antworten bis spätestens 31.03.2019mit der Angabe von > Schule > Klasse (Schulstufe) > Schülerzahl (weiblich/männlich) > Name der verantwortlichen Begleitperson

per Post an:Österreichischer AlpenvereinKW „Hüttentage für Schulklassen“Olympiastraße 376020 Innsbruck

oder per Fax an:+43/512/59547-40

oder per Mail an:[email protected]

Mit guten Ideen (und etwas Glück) könnt ihr die Jury überzeu-gen und vielleicht bald schon die Rucksäcke packen! Die Gewinner werden so rasch wie möglich nach Einsende-schluss (Anfang April) benachrichtigt – die Hüttenreservierung übernehmen wir für euch!Wir freuen uns auf eure Zusendungen!

*Die Kosten für die Übernachtung mit Halbpension übernimmt der Österreichische Alpenverein. Die Anreise und sonstige Ausgaben sind selbst zu finanzieren.

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Hütte, die Gestaltung der gemein-samen Zeit und das Übernachten in einem Bettenlager erlauben und bedingen Kommunikation, Verbindlichkeit, Rücksichtnahme und vieles mehr. Alles Lernfelder, bei den es gilt, Verantwortung für sich, die Gruppe und das Umfeld zu übernehmen.

Lohnende Investition

Für die Kombination „Glückliche Gesichter“ + „Lernen im schöns-ten Klassenzimmer der Welt“ gibt die Alpenvereinsjugend gerne das Geld und ermöglicht diese kur-ze, aber möglicherweise dennoch intensive Erfahrung von Klas-

sengemeinschaft, Natur und Ver-antwortungsübernahme. Neben anderen Angeboten im Jahr 2019 sollen durch die „Hüttengaudi“ erlebbare und damit emotional verankerte Eindrücke zum The-ma gesammelt werden – ein wei-terer kleiner Beitrag, den wir uns gerne leisten.  

Jürgen Einwanger leitet die Alpen-verein-Akademie, er ist Bildungsre-ferent der Alpenvereinsjugend.

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Bergauf | Bericht

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Traditionsgemäß begrüßt Präsident Ermacora Frauen als neue Sektionsvorsitzende mit einem Blumenstrauß.

2018 wurde die Gloggnitzer Hütte mit dem Umweltgütesiegel für Al-penvereinshütten ausgezeichnet. (V. l.): Dieter Holzweber (Alpen-verein-Gebirgsverein) und Horst Hofmann (Ortsgruppe Gloggnitz) nahmen die Auszeichnung von Al-penvereinspräsident Ermacora und Vizepräsident Helmut Ohnmacht entgegen.

Vertreter der veran-staltenden Sektionen Stockerau und Flan-dern werden von den Schladmingern, die 2019 die HV aus-richten, mit einem Präsent überrascht.

HauptversammlungStockerau 2018Ein Rückblick

Mit seinem Vortrag „Die großen Beutegreifer in den Alpen – Bär, Wolf, Luchs“ begeisterte Univ.-Prof. Dr. Kurt Kotrschal die Delegierten.

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Für sein jahrelanges Engagement im Alpenverein und im Verband alpiner Vereine bedankte sich Präsident Ermacora bei Franz Kassl.

Mit dem Grünen Kreuz, der höchs-ten Auszeichnung für verdiente Berg-retter wurde heu-er ein Brüderpaar aus Salzburg durch Alpenvereinsprä-sident Ermacora und Vizepräsident Wolfgang Schnabl geehrt: Josef und Al-bert Herzog (Berg-rettungsortsstelle Leogang).

Beim Bürgermeister-empfang im Stockerauer Rathaus bedankte sich Präsident Ermacora bei Bürgermeister Helmut Laab für den freundlichen Empfang.

Anerkennungspreise gab es auch wieder für die erfolgreichsten Sektionen. Unter ihnen Alpen-verein Voitsberg, Wr. Neustadt, Wien, Austria, Akademischer Al-penverein Wien und Alpenverein Hohe Munde.

Bei der Pressekonferenz in Stockerau präsen-tierten (v. li.) Vizepräsident Wolfgang Schnabl, Alpenvereins präsident Andreas Ermacora und Ab-teilungsleiter Peter Kapelari eine überaus positive Jahresbilanz.

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Zukunftsdialog 2019... oder welche Inhalte uns bewegenIm letzten Bergauf haben wir den Zukunftskatalog angekündigt und kurz umrissen, was ihn auszeichnet und wieso wir heuer wieder einen durchführen werden. Um so richtig Lust auf den gemeinsamen Austausch zu machen, wird in diesem Beitrag auf die angekündigten Schwerpunkte näher eingegangen und die Inhalte der einzelnen Projekte werden kurz umrissen.

Themenfelder und Projekte

Wenn sich größere und komplexe-re Themenfelder im Alpenverein ergeben, die richtungsweisend und von besonderer Bedeutung sind, werden bei uns im Alpenverein vorab Projekte initiiert, damit die-se Thematiken auch die geforderte Aufmerksamkeit erhalten. Bei den zuvor genannten Themenfeldern ist dies wieder der Fall.

Da es sich bei den Inhalten der Projekte um Querschnittthemen handelt, wird es besonders span-nend, die unterschiedlichen Sicht-weisen zu erfahren, wobei leben-dige Diskussionen zu erwarten sind. Unterstützt wird die Veran-

staltung durch unsere Alpenver-eins-Coaches, damit die enorme Energie und die vielfältigen Ideen gut begleitet und vollständig ge-sammelt bzw. gesichert werden.

Beim Zukunftsdialog 2019 „treffen“ sich diese drei für uns so wichtigen und dringlichen The-menfelder. Wie bereits in Berg-auf 5-18 berichtet, sind dies die folgenden Themenfelder:1. Wachstum und Natur2. Kommunikation3. Mountainbike

Im Folgenden stellen die einzel-nen projektverantwortlichen Perso-nen ihre Projekte kurz vor, um über den Stand zu informieren und den Funktionären Lust auf das Mitdis-kutieren zu machen.

Wachstum und Naturschutz

Der Bundesauschuss hat seinen Beschluss damit begründet, dass der Verein nach 2 Jahrzehnten rasanten Wachstums mit einer halben Million Mitglieder eine Schallmauer durchbrochen hat. Der Bergsport boomte in diesem Zeitraum vor allem im Bereich Klettern, Skitourengehen, Moun-tainbiken und Bergwandertrek-king. Mit den steigenden Besu-cherzahlen nehmen aber auch die Nutzungskonflikte insbesondere beim Skitourengehen und Moun-tainbiken deutlich zu. Neben dem Klimawandel und den von außen kommenden Wachstumszwängen,

die vor allem in der Intensivierung des Wintertourismus liegen, ver-stärken auch die vielen Erholung-suchenden den Druck auf die Ber-gnatur. Daher ist der Alpenverein aufgerufen, eine „Wachstumsde-batte“ innerhalb des Vereins zu führen, um für sich und nach au-ßen schlüssige Antworten geben zu können. Das Thema nachhal-tiges Wachstum könnte zum Bei-spiel den Bereich Mitgliederwer-bung und Mitgliederbindung, aber auch den Bereich Klettersteigbau etc. betreffen.

Projektziel ist es, eine ideolo-gische (Werte-)Diskussion über das Wachstum auf Vereinsebene zu führen, wie sie das letzte Mal anlässlich der Tölzer Richtlini-

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en stattgefunden hat. Eine ver-einsimmanente Wachstumsdis-kussion unterscheidet zwischen quantitativem und qualitativem Wachstum.

Dabei fokussiert das quantita-tive Wachstum Mitglieder- und Infrastrukturwachstum.

Braucht es weiteres Mitglie-derwachstum und wenn ja, wie viel davon? Sollen nur Bergaffine angesprochen werden, oder zielt die Mitgliederwerbung auch auf bergnaturferne Personen ab? Gibt es naturräumliche und zeitlich limitierende Faktoren innerhalb der Grenzen des Wachstums, die zu beachten sind? Außerdem wol-len wir der Frage nachgehen, wo die Wachstumstreiber im Verein liegen. Infrastrukturelle Implika-tionen, die mit dem Wachstum einhergehen, wie z. B. der Hüt-ten- und Wegeausbau, sollen da-rin ebenso adressiert werden wie die Frage, ob sich verändernde Hüttenausstattung, Komfortstei-gerung und Speisenangebot mit den Werten und den daraus abge-leiteten Beschlüssen (z.B. Tölzer Richtlinien) vertragen.

Es gilt auch die Chancen und Gefahren für ein qualitatives Wertewachstum zu erarbeiten.

Dabei sollen Werte, vor allem aber auch Defizite in der Werte-diskussion offen angesprochen werden. Welche Folgen hat das Mitgliederwachstum für die Eh-renamtlichkeit als Grundpfeiler der Vereinsarbeit, welche die „Urbanisierung“ der Sektionen? Wann und wo gehen in der Ver-einsarbeit Werte verloren? Wel-che Werte finden sich in unserer Außendarstellung (Mitglieder-bindung)? Wo finden die Alpen-vereinswerte Niederschlag in den Ausbildungen?

Dabei wird auch unsere Ver-einsherkunft eine wichtige Rolle spielen. Es geht um die Frage, ob

das Wissen und das Bewusstsein über die Vereinsgeschichte noch immer einen Beitrag zur Werte-orientierung leisten kann.

Liliana Dagostin

Kommunikation

Insbesondere am zweiten Konfe-renztag geht es um die Kommuni-kation: Die im Sektions- und Ver-einsalltag gelebte Kommunikati-onspraxis wird hinterfragt und auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft. Zukünftige Denk- und Handlungs-muster werden mit Funktionären und Mitarbeitern gemeinsam ab-gestimmt. Es wird darüber nach-gedacht, wie der Alpenverein in Zukunft kommuniziert und wo Sektionen oder der Hauptverein an ihre Grenzen stoßen. Es steht dabei die Leitfrage im Raum, wie sich das Kommunikationsverhalten in der Zukunft ändert und welche Maßnahmen es braucht, damit der Alpenverein für die nächsten Jahre gut aufgestellt ist.

Aktuell laufen dazu drei Pro-jekte: Einerseits das Projekt „In-terne Kommunikation“, bei dem bis Ende des Jahres Maßnahmen zur Verbesserung der Kommuni-kation zwischen Funktionären und den verschiedenen Organi-sationseinheiten erstellt werden.

Basierend auf einer Be-standsanalyse wurden über 8.000 Funktionäre eingeladen, ihre Meinung online kundzutun. Die Ergebnisse der Umfrage wur-den in einem Workshop disku-tiert und Vorschläge für Maßnah-men zur Verbesserung der inter-nen Kommunikation erarbeitet. Diese werden dann als Basis für den Diskussionsprozess beim Zukunftsdialog herangezogen.

Andererseits steht der Haupt-verein als Serviceleister vor gro-ßen Herausforderungen. Seit Mitte des Jahres wird daher in

mehreren Arbeitsgruppen unter Einbeziehung von Sektionsver-tretern die Informations-Kom-munikations-Strategie „Alpen-verein digital 2.028“ erarbeitet. Hier geht es vor allem um die gemeinsame Erarbeitung einer Entscheidungs- und Handlungs-grundlage für die Informations- und Kommunikationstechnik. Man kann sich vorstellen, dass die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung auch den Alpenverein massiv betrifft. Dabei ist es ihm wichtig, Trends kritisch in Frage zu stellen und einzelnen eventuell sogar bewusst entge-genzuwirken.

Schlussendlich beschäftigt sich das dritte Projekt zu die-sem Thema mit der Entwick-lung eines „Newsrooms“ in der Geschäftsstelle des Hauptvereins. Hier werden die Kommunikati-onsprozesse neu definiert und im Newsroom abteilungs- und kanalübergreifend zusammen-geführt.

Johannes Staud

Mountainbiking

Mountainbiking (Bergradfahren) ist eine Kernsportart des Alpen-vereins und wird als solche nicht

in Frage gestellt. Das Mountain-biking hat Einzug in unsere Sek-tionsprogramme und Ausbildun-gen genommen, ein großer Teil der Mitglieder gibt an, regelmä-ßig Mountainbike zu fahren.

Aus der heftigen Diskussion der letzten Jahre ist in erster Li-nie ein großer Nachholbedarf bei der Aufklärung darüber festzu-stellen, was der Alpenverein im Sinne des Positionspapiers will und wie konfliktfreier geradelt werden könnte.

Es braucht aber auch eine ganz-heitliche Betrachtung der Sach-lage, da der Druck auf die Natur zunimmt und daher die „Wege-freiheit“ in ihrer aktuellen Ausprä-gung bereits ohne die Freigabe von Forststraßen für das Radfahren von anderen Lebensraumpartnern kri-tisch hinterfragt wird. Der zusätz-liche Trend hin zu Mountainbikes mit Elektromotor (Pedelecs und E-Bikes) heizt die Debatte weiter an. Man ist sich bewusst, dass eine Änderung im Forstgesetz (Anm.: der § 33 Forstgesetz regelt die freie Betretbarkeit im Wald) zuguns-ten der Mountainbiker mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht so schnell zu erwarten ist, und wenn sie doch käme, auch weitreichende negative Konsequenzen für den freien Zu-

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Page 46: des Österreichischen Alpenvereins seit 1875. Bergauf · Netzwerk bietet Raum für Aus-tausch, Ermutigung und Moti-vation sowie für Zukunftsvisi-onen, welche Schritt für Schritt

gang zur Natur nach sich ziehen könnte. (Jahres- und tageszeitli-che Einschränkungen sind eben-so wie Ausnahmen von der freien Betretbarkeit des Waldes, also die örtliche Ausweitung von Sperren, zu befürchten.)

Ein weiteres Problem liegt im Umstand, dass viele der Moun-tainbiker sich nicht (nur) die le-gale Möglichkeit, auf Forststra-ßen zu radeln, wünschen, sondern vielmehr ein attraktives Angebot von unterschiedlichen Strecken-kategorien – von Forststraßen bis

zu Singletrails – in den Regionen wünschen. Hier liegen die meisten Konflikte zwischen traditionellen Nutzern der Wege (Wanderer), weiteren Lebensraumpartnern auf Forststraßen sowie im Wald und Mountainbikern begraben!

Die Diskussionen in den letz-ten Jahren haben gezeigt, dass eine klare und einheitliche Po-sition quer durch den gesamten Alpenverein nicht zu finden ist! Der Alpenverein ist ein demokra-tischer Verein – da muss es auch keine einheitliche Meinung geben, es entscheiden Mehrheiten! Mit dem Positionspapier hat sich der Alpenverein aber unbeweglich ge-macht und bietet eine offene Flan-ke für (verbale) Angriffe auf meh-reren Ebenen (Grundeigentümer, Forst- und Jagdwirtschaft), wäh-rend die gewählten politischen Entscheidungsträger (Gemein-de, Land und Bund) sich taten-los zurücklehnen. Die Schieflage zwischen geltendem Recht (Anm.: Radfahren auf Forststraßen, Wan-derwegen und offroad ist allge-mein verboten, außer es ist dezi-diert erlaubt) und der faktischen Tatsache, dass sich der Großteil der Naturnutzer am Mountain-bike nicht an das geltende Recht hält, wird ignoriert.

Fazit: Es braucht eine neuer-liche Diskussion unter massiver Einbeziehung der Basis mit dem Ziel, die legalen Möglichkeiten für den Mountainbike-Sport bedarfs-gerecht zu verbessern und gleich-zeitig den sozialen Frieden wieder-herzustellen. Dies ohne Unterwür-figkeit vor feudalen Großgrund-besitzern und ohne Kniefall vor aufhetzenden Interessenvertretun-gen, aber durchaus auch mit dem Mut, den Schulterschluss zu den Lebensraumpartnern in Richtung einer Problemlösung zu suchen!

Peter Kapelari

Attraktives Rahmenprogramm

Es ist im Alpenverein bereits eine gute Tradition, dass auch jene Veranstaltungen, die nicht direkt „Wege ins Freie“ bieten, einen aus-gewogenen Mix aus inhaltlicher Arbeit, Outdoor-Aktivität und Geselligkeit beinhalten. Und dies wird auch beim Zukunftsdialog 2019 wieder so sein; dass nicht nur gearbeitet wird, zeigt unser Rahmenprogramm. Wir werden interessante Vorträge von inter-nen und externen Experten er-leben und zudem ein attraktives Outdoor-Programm mit über 15 Programmmöglichkeiten vorbe-reiten, damit auch der Naturge-nuss nicht zu kurz kommt. Von gemütlichen Almwanderungen bis hin zu Klettersteigen und Kletter-training wird der Bogen gespannt. An die Geselligkeit und Gemüt-lichkeit wird besonders gedacht und durch gute Musik umrahmt. Mehr darüber in den kommenden Newslettern.

Sei dabei!

Um bei den einzelnen Themen-feldern deine Meinung einzubrin-gen, laden wir die Sektionen ein, ihre Funktionäre zu entsenden, um gemeinsam mit anderen Ent-scheidungsträgern im Alpenverein die unterschiedlichen Meinun-gen auszutauschen, dadurch neue Sichtweisen zu erlangen und so die zukünftige Entwicklung un-seres Alpenvereins aktiv mit zu beeinflussen und zu gestalten. So soll sichergestellt werden, dass die zukunftsweisenden Themenfelder auf einer breiten Basis stehen und vor allem von der Vereinsbasis aus mitentwickelt werden. Deine Mei-nung zählt! Mitreden! Mitgestal-ten! Denn es ist dein Verein.  

Hochkar (NÖ), 23.–26.05.2019Inhalten Spannende Keynote-Vorträ-

ge zu den Themenfeldernn Präsentationen von Ergebnis-

sen interner Projektgruppenn Reflexion und Feedback

zu internen Projekten des Alpenvereinsn Erarbeitung eines Werte-

kompasses für richtungswei-sende Entscheidungen im Alpenvereinn Stimmungs- und Meinungs-

bilder zu den Themenfel-dernn Umfragen zum gelebten

Sektionslebenn Abfragen von Erwartungen,

Wünschen und Zielen durch den Hauptverein

n Dialog und Austausch im Plenum und Kleingrup-penarbeiten über alle Meinungsunterschiede, Gegensätze und Vereins-ebenen hinwegn Unterschiedliche Großgrup-

penmoderationenn Podiumsdiskussionen und

Posterpräsentationenn Attraktives Outdoor-Rah-

menprogrammn Gesellig-musikalisches

Abendprogrammn Wiedersehen von Freunden

Link zur AnmeldungAnmeldungen über die Alpen-verein Akademie, Stichwort „Zukunftsdialog 2019“

Weitere AnmeldeinfosSabine Kainzner: Olympiastraße 37, 6020 Innsbruck, T: +43/512/5954725 [email protected], www.alpenverein.at

Bergauf | Bericht

Zukunfts 2019für Alpenvereinsfunktionäre und -mitarbeiter

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Ein dem Wanderer sehr bekannter Wegbegleiter in den Bergen, vor allem

im Wald und Waldgrenzbereich, ist der Tannenhäher. Auch wenn man ihn im Gewirr der Äste nicht sofort entdeckt, so hört man doch seine heiseren Kra-kra-kra-Rufe schon von Weitem. Trotz dieser rauen Laute und vielfach als Ge-krächze bezeichneten Rufe reiht sich der Tannenhäher ebenso wie die Alpendohle in die Gruppe der Singvögel ein.

Der Tannenhäher ist etwa 30 cm groß und weist eine Flügelspann-weite von 50 cm auf. Sein Gefie-der ist schokoladenbraun und mit unzähligen weißen Tupfen oder Sprenkeln versehen. Gut erkenn-bar im Flug ist seine leuchtend weiß gefärbte Schwanzuntersei-te. Der dunkle, kräftige Schna-bel, mit dem er Nüsse zu kna-cken vermag, kann bis zu 5 cm lang werden.

Im Volksmund wird der Tan-nenhäher gerne Zirbengratsch oder Nusshäher genannt, da Zir-bennüsschen sowie Haselnüsse seine Hauptnahrungsquelle dar-stellen. Er legt sich sogar Winter-depots mit seiner Leibspeise an, die er mit seinem ausgezeichne-ten Gedächtnis und seinem ex-zellenten Orientierungssinn auch bei hoher Schneelage wiederfin-det. Neben dem Eichelhäher ist der Tannenhäher der einzige Vo-gel, der sich Wintervorräte in die-ser Form anlegt. Ausgeprägt ist dieses Verhalten ansonsten vor allem bei Nagetieren. Neben den Nüssen stehen aber auch Insek-ten und andere Kleintiere – sogar kleine Eidechsen und Frösche – auf dem Speiseplan dieses Ra-benvogels.  

www.alpenverein.at/vielfaltbewegt

[email protected]

Tannenhäher Liebt Nüsschen über alles

Nucifraga caryocatactes Birgit Kantner

Fotos: Christof Steirer, www.naturfoto-tirol.com

01.2019 Bergauf | 47

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Eine kurze Rast am Weg. Das Hinweisschild zeigt den Weg zur Berliner Hüt-

te in den Zillertaler Alpen. Den gut gefüllten Rucksack hat die Wanderin neben sich auf einem Stein abgesetzt. In der Hand hält sie ein Buch, vielleicht ist es ein Wanderführer. Die Frau blickt in die Kamera. Wer das Foto aufge-nommen hat, ist nicht bekannt. Wenn wir andere Bilder aus der-selben Serie nebeneinanderlegen, wird deutlich, dass das Foto ein Mann gemacht hat – ihr Mann?

Auf einem der Bilder, die offen-bar ein Dritter aufgenommen hat, sehen wir ihn in halblanger Hose, mit hellem Hemd und Hosenträ-ger, einen Hut auf dem Kopf. Er trägt einen Rucksack, über den eine Jacke geworfen ist. In der Hand hält er einen Gehstock.

Neue Bergmode

Die Aufnahme ist, das ist ver-bürgt, im Sommer 1958 entstan-den. Die Wanderin in kurzen Ho-sen stach mir sofort ins Auge, als

ich das Konvolut zum ersten Mal sah. Ich hatte Fotos meiner Mut-ter im Kopf, die etwa zur gleichen Zeit im Dirndl mit knielangem Rock in den Bergen unterwegs war. Nie wäre sie auf die Idee ge-kommen, auf ihren Wanderun-gen, die sie sonntags mit meinem Vater unternahm, kurze Hosen zu tragen. Unschick, ja verpönt war das damals, zumindest für Landbewohner. Schon allein aus diesem Grund nehme ich an, dass die Frau im Bild keine Einhei-mische ist. Sie, die offensichtli-

che Städterin, hatte ganz andere Kleidungsvorschriften verinner-licht. Dazu kommt, dass in diesen Jahren die „Bergmode“ in Verän-derung begriffen war. Die Klei-dung wurde in den 1950er Jah-ren zunehmend lockerer, in den Augen der Kritiker „freizügiger“, erlaubt war mehr und mehr, was gefiel und praktisch war. Ärmel und Beine blieben nun, so wie in unserem Bild, immer öfter un-bedeckt. Die kurze Hose, die in der Zwischenkriegszeit vor allem Sportlerinnen getragen hatten, wurde nun auch in den Bergen zum alltäglichen Kleidungsstück für Frauen.

Freizeit in den Bergen

Die kurze Hose: ein scheinbar kleines Detail der Bekleidung. Wenn wir es in einen breiten Kon-text stellen, erzählt dieses Detail viel von der wechselhaften Ge-

Die kurze HoseFrauen, Fotografie, AlpinismusAus der Sammlung des Alpenverein-Museums, Teil 29Anton Holzer

48 | Bergauf 01.2019

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schichte der Frauen am Berg. Um die Wende zum 20. Jahrhundert begegnen uns die Frauen im Ge-birge auf Fotos noch in boden-langen Röcken. Nach und nach wurden diese kürzer. Berichtet wird, dass die Frauen die züchti-gen langen Röcke beim Klettern oft ganz ablegten. In Fotos über-liefert ist diese Praxis aber mei-nes Wissens nicht. Ingrid Rung-galdier hat vor einigen Jahren in ihrem Buch „Frauen im Aufstieg. Auf Spurensuche in der Alpinge-schichte“ (Bozen, Raetia, 2011) anhand von zahlreichen Lebens-geschichten die Frühgeschichte des Frauenbergsteigens rekonst-ruiert und auch die sich ändern-den Kleidungsideale beschrie-ben. Ihre Recherche endet im Jahr 1945. In den Jahren danach kam es zu einem weiteren Ent-wicklungsschub. Das Bergstei-gen wurde zum Massenphäno-men. Dies schlug sich auch in der Berg bekleidung nieder. Das lange Zeit idealisierte Berggewand der Frauen, der Rock, verschwand nun allmählich. Auch das Dirndl, das meine Mutter noch in jun-gen Jahren getragen hat, wurde

nun zurückgedrängt. Der Berg war nun dabei, zur Freizeitare-na zu werden, und in dieser gab es kaum mehr Kleidungsgebo-te, die von allen befolgt wurden.

Alte Rollenbilder

Die kurze Hose als Zeichen der Emanzipation? So einfach ist die Sache dann doch wieder nicht. Denn die freizügigere Beklei-dung änderte nur wenig an den althergebrachten Rollenbildern. Als nach dem Ersten Weltkrieg vermehrt Frauen im Hochgebir-ge unterwegs waren, antworteten die Männer, die diese Entwick-lung mit Skepsis und Ablehnung beobachteten, mit polemischen Spitzen gegenüber den berg-steigenden Frauen. 1922 wand-te sich etwa der populäre Alpin-autor Franz Nieberl, der zahlrei-che Kletterführer verfasste, an das „seit neuestem gleichberechtigte Geschlecht“ und forderte, Frau-en mögen nicht nur den Ruck-sack selber tragen, sondern auch „auf Hütten hausfrauliche Ga-ben entfalten und nicht mit Män-nern anbandeln“. Klischeebela-

dene Rundumschläge wie die-se konnten freilich das Rad der Zeit nicht anhalten. Die Frauen, die in der Stadt aus dem Schat-ten der Männer traten, taten dies auch am Berg – zumindest teil-weise. Denn viele der altherge-brachten Rollenbilder lösten sich nicht einfach dadurch auf, dass die Frauen das zuvor männlich dominierte Territorium des Ge-birges eroberten. Die Bilder und Geschlechterrollen erwiesen sich vielmehr als überaus beständig.

Männliche Bergbilder

Zwar trugen die Bergsteigerin-nen in den 1950er Jahren schon längst ihren eigenen Rucksack. Auch unsere Wanderin tut das, wie wir in einigen Bildern un-serer Serie sehen können. Und dennoch: Die Kamera war meist nach wie vor im Gepäck des Man-nes verstaut. Die überwiegende Mehrzahl der privaten Bergbilder stammte immer noch von Män-nern. In unserem Fall ist die Sache nicht anders. Der Fotograf drückt auf den Auslöser, die Frau lächelt ihm zu. Er ist es auch, der die Bil-

der entwickeln lässt, ordnet, be-schriftet und schließlich ins Al-bum einklebt. Auch wenn in der Zwischenkriegszeit und vor allem ab den 1950er Jahren immer häu-figer Frauen auf Bergfotos auf-tauchen, ist dies noch keineswegs ein Zeichen ihres selbstbewussten Auftretens. In den Bildern sind sie nur gelegentlich selbstbewusste Hauptdarstellerinnen, öfter neh-men sie die Rolle der treuen Be-gleiterin ein, gelegentlich sind sie auch willkommene Staffage-figuren, die den Blick auf die ei-gentlichen Protagonisten im Hin-tergrund lenken: die Berge.  

Dr. Anton Holzer ist Fotohistoriker, Ausstellungskurator und Herausge-ber der Zeitschrift „Fotogeschichte“, er lebt in Wien. Zuletzt erschienen seine Bücher: „Rasende Reporter. Eine Kulturgeschichte des Fotojour-nalismus“ (Darmstadt 2014, Primus Verlag), „Fotografie in Österreich. Geschichte, Entwicklungen, Prota-gonisten 1895–1955“ (Wien 2013, Metro Verlag) sowie „Die erkämpfte Republik. 1918/19 in Fotografien“ (Wien, Salzburg 2018, Residenz Verlag). www.anton-holzer.at

ß Rast auf dem Weg zur Berliner Hütte, Zillertaler Alpen, 1958. Foto: Unbekannter Fotograf, Alpenverein-Museum Innsbruck, OeAV-Archiv FOT 57.606

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Bergauf | Bericht

01.2019 Bergauf | 49

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Wochenend-HakenMobile Garderobe für Wanderer und AlpinistenIm Schaukasten, Teil 16 Martin Achrainer, Historisches Archiv des Alpenvereins

In einer uns zugesandten klei-nen Schenkung, die einige Bü-cher und sehr schöne Foto-

grafien aus dem Besitz der El-tern einer freundlichen Dame aus Wien umfasste, befand sich dieses zunächst etwas mysteri-öse Metallobjekt, nur etwa fünf Zentimeter lang.

Zusammengeklappt an Schlittschuhkufen erinnernd, zeigt das kleine Utensil erst geöff-net seine Bestimmung: Den Na-gel an den Balken eines Heustadls oder die Wand eines Winterraums gedrückt, ist auf dem nach unten weisenden Haken „Für Mantel und Rock“ zu lesen, auf dem nach

vorne stehenden „Nur für den Hut“. Der schwere Mantel würde, am falschen Haken aufgehängt, aufgrund der Hebelwirkung wo-möglich die ganze Garderobe aus der Befestigung reißen.

Ein Vergleichsstück, das uns Datierung und Zuordnung erlau-ben würde, haben wir noch nicht

gefunden. Auch die Aufschrift „Wochenend“ – für den Hersteller oder Vertreiber – führt uns nicht weiter. Ein Zusammenhang mit der Wochenend-Bewegung der 1920er-Jahre, einem Vorläufer des modernen Campings, ist al-lerdings plausibel. Für Hinweise sind wir dankbar.  

Bergauf | Bericht

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50 | Bergauf 01.2019

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Bergauf | Kommentar

Großglockner. Foto: norbert-freudenthaler.com

01.2019 Bergauf | 51

Ich war im November 2018 Gast beim Symposium „100 Jahre Schenkung Albert

Wirth“ in Villach. Abgesehen da-von, dass es sich um eine großar-tige Veranstaltung mit überaus in-teressanten Vorträgen gehandelt hat, wurde eindrucksvoll in Erin-nerung gerufen, welchen Stellen-wert dieses großzügige Geschenk des Industriellen Albert Wirth im Jahre 1918 an den Österreichischen Alpenverein hatte. Rund 4.000 Hektar Grund im Bereich des Groß-glockners stellten einen Wert dar, der nicht messbar ist. Der Auftrag des Geschenkgebers an den Österreichischen Alpenverein, dass dieser sich dafür einsetzen soll, die Fläche „zu einem Naturschutzpark der Zukunft“ zu gestalten, wurde ernst genommen. Seit 1935 ist dieses Areal Naturschutzgebiet und somit war dies die Grundlage für den heutigen Nationalpark Hohe Tauern. Damit konnten Bestrebungen, Hotels, eine Seilbahn Richtung Glockner und Ähnliches zu errich-ten, verhindert werden. Der Österreichische Alpenverein nimmt auch heute noch den Auftrag sehr ernst. Als Grundeigentümer hat er auch die rechtlichen Möglichkeiten, sich dafür einzusetzen, dass auf seinem Grundeigentum im Nationalpark Hohe Tauern lediglich ein naturverträglicher Tourismus stattfindet und der von manchen Stellen geforderten Intensivierung ein klarer Riegel vorgeschoben

wird. Deshalb wurde auch, unter-stützt durch die einhellige Mei-nung des Landesverbandes Kärn-ten, ein Neubau der Hofmanns-hütte als Ausflugsziel abgelehnt und gegen großen Widerstand vieler Politiker der Abbruch der Hütte und die Renaturierung des Geländes vorgenommen.

Als Grundeigentümer wird der Österreichische Alpenverein weiterhin dafür Sorge tragen und garantieren, dass das Berg- und Wanderwegenetz zu den zahlrei-chen Alpenvereinshütten und Gipfeln der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung steht und somit die Wegefreiheit garantiert wird. Diese Wegefreiheit auf den hochalpinen Wander- und Bergwegen ermöglicht es, dem Tourismusland Österreich, den zahlreichen Bergwanderern und Bergsteigern aus Österreich und dem Ausland unsere schöne Landschaft im Gebirge hautnah zu präsentieren. Das „wanderbare Österreich“, wie einst der Slogan der Tourismuswirt-schaft lautete, findet dank der alpinen Vereine nicht nur im Tal, son-dern auch über der Waldgrenze statt. Somit trägt der Österreichi-sche Alpenverein maßgeblich zur Belebung des sanften Tourismus im Sommer bei. Im Zusammenschluss mit den Bergsteigerdörfern ist es gelungen, das Wandern und Bergsteigen wieder attraktiv zu machen, und zwar in naturverträglicher Form für Jung und Alt.  

Der Kärntner Holzindustrielle legte mit seiner Schenkung an den Alpenverein den Grundstein für den Nationalpark Hohe Tauern. Ihm gebührt unser Dank. Sein Vermächtnis ist gleichzeitig der Auftrag, sich für den Erhalt ursprünglicher Gebirgslandschaften einzusetzen. Andreas Ermacora, Alpenvereinspräsident

„Berg-Spitzen“Albert Wirths Erbe

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MTB-ABENTEUER IN SRI LANKA –VON KÜSTE ZU KÜSTE AUF DER TRAUMINSEL

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Sattes Grün, soweit das Auge reicht. Die Teeplantage reicht bis zum Horizont und säumt die Hügel des Hochlandes. Mittendurch unser Trail – gut befahrbar und von einem kräfti-gen rötlichen Braun. Es sind die üppigen Farben, die Sri Lankas Vielfalt vielleicht am besten beschreiben. Alles scheint kräftig und voller Lebensfreude. Unsere zweiwöchige Bike-Reise durch Sri Lanka ist ein Fest der Sinne. Tief tauchen wir ein in das Herz eines Landes voller Kultur, vielfältiger Tier- und Pflanzenwelt, palmengesäumter Strände, mystischer Tempel-anlagen im Hochland und herzlicher Menschen. **Für den Termin 09.06.2019 können ge-gen Aufpreis E-Mountainbikes geliehen werden.Technik Kondition

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Für ambitionierte Schneeschuhbergsteiger ist die hochalpine Durchquerung der Ötz taler Alpen vom Similaun bis zur Wildspitze Verlockung pur. Vier namhafte Dreitausender ste-hen am Weg: Kreuzspitze, 3457 m, Similaun, 3606 m, Hauslabjoch, 3279 m, und Guslar-spitze, 3126 m. Für diese anspruchsvolle Tour sollten Sie neben Schneeschuhkenntnissen auch erste Hochtourenerfahrungen mitbringen. Dabei sind Gehzeiten von fünf Stunden und um die 700 Höhenmeter, an zwei Tagen auch mal sieben bis acht Stunden und etwa 1200 Höhenmeter, zu bewältigen. Bei Ihrer Route über die großen Ötztaler Gletscher kom-men Sie auch bei der „Ötzi“-Fundstelle vorbei. Den Abschluss der Tourenwoche krönt dann die Wildspitze mit ihren 3772 Meter Höhe – die höchste Spitze im Land Tirol. Technik Kondition

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„Learning by doing“ heißt hier die Devise. Die selbstständige Durchführung einer Ski - hochtour ist das Ziel des Aufbaukurses in den Stubaier Alpen. Lawinenlagebericht, Tourenplanung, Routenwahl, Anseilen am Gletscher und Spalten bergung. Rund um die renommierte Franz-Senn-Hütte erstreckt sich perfektes Aus bildungs- und Tourengelän-de. Lohnende Ziele sind zum Beispiel die Wildgrat scharte, 3186 m, das Wilde Hinter bergl, 3288 m, und die Innere Sommerwand, 3122 m. Zum Finale geht es auf den höchsten Berg des Stubais, die 3473 Meter hohe Ruderhofspitze.Technik Aufstieg Technik Abfahrt Kondition

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LODGE-TREKKING IM ANNAPURNAGEBIET ZUM AUSSICHTSBERG POONHILL

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12 Tage | 6 – 12 Teilnehmer inkl. Flug ab Wien und Transfer ab € 1499, –Termine: 04.05. | 11.05. | 14.09. | 21.09.2019 EZZ 99,–Persönliche Beratung: +49 89 642 40-117 www.davsc.at/HITOPAWI

Duftender Bergurwald, kultiviertes Bauernland, Rhododendren, Bambus, Orchideen. Schneefahnen umwehen die Achttausender. Vom Aussichtsberg Poonhill, 3194 m, genie-ßen wir das Panorama der Himalaya-Gipfel: Es reicht vom Manaslu über die Eisdome der Annapurna bis zum Dhaulagiri. Unter Ihnen tost der Kali Gandaki in der tiefsten Schlucht der Erde, hoch oben leuchten die Achttausender im frühen Licht des neuen Tages. Sechs Tage Lodge-Trekking von den Sub tropen in die faszinierende Bergwelt des Himalaya. Un-terwegs schmucke Dörfer der Gurung-Bauern, Reis terrassen und großartige Urwälder. Und immer wieder der markante Machapuchare, die alles beherrschende Berggestalt. Garniert wird die Reise von den Königsstädten im Kathmandu-Tal.Technik Kondition

NEPALINSEL DES EWIGEN FRÜHLINGS – WANDERN MIT ATLANTIKBLICK

Deutsch sprechender einheimischer Kultur- und Bergwanderführer • Flug ab/bis München • 7 × Hotel**** im DZ • Halbpension • Flughafentransfers und Busfahrten zu den Wan-derungen • Versicherungen*

8 Tage | 10 – 15 Teilnehmer inkl. Flug und Transfer ab € 895, – Termine: 07.03. | 14.03. | 21.03. | 30.05. | 06.06. | 13.06. | 20.06.2019 EZZ 190,–Persönliche Beratung: +49 89 642 40-116 www.davsc.at/POTOPMA

Fernab der portugiesischen Küste herrschen zu jeder Jahreszeit perfekte Reisebedingun-gen. Salzige Atlantikluft, duftender Eukalyptuswald. Wir haben die schönsten Schmankerl Madeiras für Sie in eine Woche gepackt - zum Energie und Sonne tanken! Ihr Wanderfüh-rer zeigt Ihnen auf ausgesuchten Wegen die schönsten Tageswanderungen der Insel. Wir besteigen den Pico Ruivo, mit 1861 Metern der höchste Berg der Insel, genießen die atem-beraubende Aussicht von der Halbinsel São Lourenco und wandern durch uralten Lorbeer-wald – Madeira von seiner schönsten Seite!Technik Kondition

MADEIRA

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KILIMANDSCHARO: ZELTTREKKING AUF DER LEMOSHO-ROUTE

Deutsch sprechender einheimischer Bergführer • ab/bis Hotel Moshi • 2 × Hotel*** im DZ, 7 × Zweipersonenzelt • Essens- und Toilettenzelt • Vollpension • Busfahrten • National-parkgebühren • Gepäcktransport • Sicherheitsausrüstung • Versicherungen*

10 Tage | 2 – 12 Teilnehmer ab € 2395,– Flug und Transfer ab € 1030,– Termine: 24.02. | 03.03. | 21.07. | 18.08. | 29.09. | 27.10. | 27.12.2019 und EZZ 105,–und 26.01. | 23.02.2020Persönliche Beratung: +49 89 642 40-132 www.davsc.at/TANLEB

Beste Akklimatisation, den Gipfel fast immer im Blick und absolut abwechslungsrei-che Landschaft. Zudem auf den ersten Etappen sehr wenig begangen. Die Lemosho- Route empfiehlt sich allen, die sich vielleicht zum ersten Mal in solchen Höhen bewegen und Wert auf eine sehr gute Höhenanpassung legen. Die lokale, vom DAV Summit Club ausgebildete Begleitmannschaft sorgt sich um Sicherheit, Gepäcktransport und Verpfle-gung sodass Sie sich vollkommen auf das Wandern konzentrieren können.Technik Kondition

TANSANIA IHR TRAUM VOM SECHSTAUSENDER –NEVADO CHACHANI, 6076 m

Deutsch sprechender einheimischer Kultur- und Bergwanderführer • ab/bis Hotel in Lima • Inlands flüge • 8 × Hotel im DZ, 6 × Zweipersonenzelt • Verpflegung lt. Pro-gramm • Busfahrten • Eintritte • zusätzl. Englisch sprech. Bergführer am Chachani • Ge-päcktransport • Satelliten telefon und Überdruckkammer • Ver sicherungen*

15 Tage | 4 – 15 Teilnehmer ab € 2795,– Flug und Transfer ab € 1300,– Termine: 11.05. | 08.06. | 06.07. | 03.08. | 17.08. | 14.09. | 21.09. | 28.09.2019 EZZ 285,–Persönliche Beratung: +49 89 642 40-132 www.davsc.at/PECHA

Der Nevado Chachani im Süden Perus gilt als einer der leichtesten Sechstausender der Welt. Aber seinen Gipfel bekommt man dennoch nicht geschenkt. Er fordert Kondition, Trittsicherheit und je nach Verhältnissen kommen auch Steigeisen zum Einsatz. Eine gute Akklimatisation ist ebenfalls wichtig und wir holen uns diese bei einem landsch-schaftlich eindrucksvollen Trekking in der Cordillera Urubamba. Natürlich dürfen kultu-relle Highlights wie ein Tagesausflug nach Machu Picchu nicht fehlen. Zum Finale unser großes Ziel, der Nevado Chachani, 6076 m. Trekking: Technik Kondition Nevado Chachani: Technik Kondition

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Deutsch sprechender einh. Kultur- und Bergwanderführer • Flug ab/bis Wien • Busfahr-ten • 3 × Hotel***** im DZ, 1 × Hotel** im DZ, 5 × einfache Lodge im DZ • überwiegend HP • Permit • Gepäcktransport • Sicherheitsaus rüstung • Ver sicherungen*

12 Tage | 6 – 12 Teilnehmer inkl. Flug ab Wien und Transfer ab € 1499, –Termine: 04.05. | 11.05. | 14.09. | 21.09.2019 EZZ 99,–Persönliche Beratung: +49 89 642 40-117 www.davsc.at/HITOPAWI

Duftender Bergurwald, kultiviertes Bauernland, Rhododendren, Bambus, Orchideen. Schneefahnen umwehen die Achttausender. Vom Aussichtsberg Poonhill, 3194 m, genie-ßen wir das Panorama der Himalaya-Gipfel: Es reicht vom Manaslu über die Eisdome der Annapurna bis zum Dhaulagiri. Unter Ihnen tost der Kali Gandaki in der tiefsten Schlucht der Erde, hoch oben leuchten die Achttausender im frühen Licht des neuen Tages. Sechs Tage Lodge-Trekking von den Sub tropen in die faszinierende Bergwelt des Himalaya. Un-terwegs schmucke Dörfer der Gurung-Bauern, Reis terrassen und großartige Urwälder. Und immer wieder der markante Machapuchare, die alles beherrschende Berggestalt. Garniert wird die Reise von den Königsstädten im Kathmandu-Tal.Technik Kondition

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Deutsch sprechender einheimischer Bergführer • ab/bis Hotel Moshi • 2 × Hotel*** im DZ, 7 × Zweipersonenzelt • Essens- und Toilettenzelt • Vollpension • Busfahrten • National-parkgebühren • Gepäcktransport • Sicherheitsausrüstung • Versicherungen*

10 Tage | 2 – 12 Teilnehmer ab € 2395,– Flug und Transfer ab € 1030,– Termine: 24.02. | 03.03. | 21.07. | 18.08. | 29.09. | 27.10. | 27.12.2019 und EZZ 105,–und 26.01. | 23.02.2020Persönliche Beratung: +49 89 642 40-132 www.davsc.at/TANLEB

Beste Akklimatisation, den Gipfel fast immer im Blick und absolut abwechslungsrei-che Landschaft. Zudem auf den ersten Etappen sehr wenig begangen. Die Lemosho- Route empfiehlt sich allen, die sich vielleicht zum ersten Mal in solchen Höhen bewegen und Wert auf eine sehr gute Höhenanpassung legen. Die lokale, vom DAV Summit Club ausgebildete Begleitmannschaft sorgt sich um Sicherheit, Gepäcktransport und Verpfle-gung sodass Sie sich vollkommen auf das Wandern konzentrieren können.Technik Kondition

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Bei Familien, in denen beide Elternteile dem Alpenverein angehören, erhalten Kinder/Jugendliche ohne Einkommen die Mitgliedschaft inkl. Versicherungsschutz kostenlos (bis max. 27 Jahre).Dies gilt auch für AlleinerzieherInnen. Anmeldung der Kinder erfor-derlich. Die angeführten Beiträge sind Mindestbeiträge, die nur für Inländer Gültigkeit haben. Alpenvereinssektionen mit ganztägig ge-öffneten Geschäftsstellen und erweitertem Serviceangebot können geringfügig höhere Mitgliedsbeiträge einheben.

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á In der Ostseite des Kleinen Bösensteins.

à Der Kleine Bösenstein, 2.395 m.

Touren-EldoradoIn den Triebener und Rottenmanner TauernSo weit das Auge zu blicken vermag, reihen sich die Berge dieser scheinbar versehentlich „Niedere Tauern“ genannten Gebirgsgruppe. Die längste Bergkette innerhalb Österreichs und die flächenmäßig größte der Ostalpen. An den Niederen Tauern hat die Steiermark erheblichen Anteil. Ein Vorschlag unter Gleichgesinnten könnte lauten: „Fahren wir Richtung Triebental!“ Alles Weitere wird sich wie von selbst fügen.Günter und Luise Auferbauer

Bergauf | Touren

56 | Bergauf 01.2019

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Zwei Zauberworte gel-ten weltweit: sinnge-mäß „bitte“ und „dan-

ke“. Wer im Bärental beim Objekt „Oberer Zahn“, „Darf ich hier parken?“ anfrägt, dem wird die Eigentümerin gern zustimmen. Danke. Wer Richtung Steinermandl auf-steigen will, entlang des zur Stuhlpfarreralm führenden Fahrweges, wird im Bereich des gleichnamigen Gehöftes parken wollen. Ein sakral be-deutsamer Platz: Am Gehöft steht das älteste evangelische Bethaus der Steiermark. Beim Tourengehen treffen Stadt und Land einander. Ein herzwar-mes Wort zur rechten Zeit hat niemand gereut.

Passhöhe Triebener Tauern

Der Pass liegt inmitten der Rottenmanner Tauern und Triebener Tauern. Wer Durch-querungen zurücklegt, wird aus allen Ecken und ab allen

Enden vom alpin versier-ten Taxiunternehmer Georg Kandler verlässlich zielwärts transferiert. Solche Logistik stützt Traversierungen belie-biger Länge, wie ab der Edel-rautehütte zum Hochschwung, eventuell zur Planneralm. Oder aus dem Bärental über das Triebener Törl zum Gast-hof Braun. Das Stichwort.

Im Triebental anfangen

Kurz gesagt, „fahren wir zum Braun“. Oho! Hier sitzen Pen-sions-Tourengäste noch am Frühstückstisch, tauchen be-reits Autokennzeichen wie G, K, L oder EU, UU, WU auf.

Auch B, I und KU, LA sind wahrnehmbar: insbesondere vor der Triebentalhütte. Hier quartieren sich vorzugsweise Studenten ein, zugleich Mit-glieder der Akademischen Sektion Graz. Diese hat ihre Bücherei in der Technischen Universität, Tourentreffpunk-te werden ausgeheckt, erneut

„Triebental“. Abgestützt am Gasthof Braun. „Heut’ gibt’s Forellen ...“ Erich und Lydia Braun sind seit Jahrzehnten mit Tourengästen, konkret mit Stammgästen, vertraut.

Der lokale Überbegriff „Triebental“ steht für das Vor-dertriebental samt Vöttleck, Kreuzkarschneid, Triebenko-gel, Triebentörl und Sonntags-kogel. Darüber steht der Gro-ße Grießstein. Hinzu kommt das Hintertriebental, konkret die Schutzhütte Bergerhube, geführt von Siegfried und Ma-rianne Luidold. Zwei Ruhepo-le inmitten einer handyfreien Zone. Und WLAN? „Geben wir keines her. Die Leut’ sollen lernen, sich zu unterhalten ...“

In der Begehrlichkeit liegt das Hintertriebental vorn: Zu 20 Tourendestinationen fä-chern sich Spuren auf. Be-vorzugt in zwei Richtungen: Schaunitz samt Kerschkern und Gamskögel samt Hochlei-tenspitze. Hinzu kommt – no-men est omen – das „Paradies“.

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à Aus der Elendscharte, 2.320 m, über die Rottenmanner Tauern Richtung Dachstein.

â Der Blickfang im Hintertriebental: Mödringkogel, Gamskögel-grat und Westlicher Gamskogel, 2.386 m.

Zusätzliche Ziele heißen Ketten-talkogel, Mödringkogel, Schrimpf-kogel, Speikleitenkogel, Trieben-feldkogel. Allesamt überragt vom Hauptgipfel der Gamskögel.

Jede der bislang erwähnten Gipfeltouren mündet in ein Wort des Wilhelm Busch: „Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.“

In den Rottenmanner Tauern

Der Angelpunkt heißt Hohentau-ern. Ein Bergdorf, filmreif, mit Sequenzen aus einem sanft ge-wachsenen Realismus. Die Mo-scherlifte am Wirtsgupf sind der personifizierte Kontrapunkt zu den gerühmten Moscher-Brü-dern. Erich – lange 19 Jahre Vi-zepräsident und zusätzlich fünf Jahre Präsident des Österrei-chischen Skilehrerverbandes – erinnert sich: „An vielen Mor-gen waren wir die Ersten in der Ostflanke am Großen Hengst ...“ 900 Abfahrtshöhenmeter, aus einem Stück. Maßgeschneidert passt der „Bösenstein-Express“

dazu; nachzulesen im nunmehr bereits klassischen Text-Bild-Band „Schitourenparadies Stei-ermark“ (von G. und L. Aufer-bauer). Der Tourentipp express: Von der Edelrautehütte auf den Hengst. Abfahrt Richtung Ho-hentauern. Per Taxi (Kandler macht’s möglich) zur Edelraute-hütte. Teepause. Auf den Gro-ßen Bösenstein, Übergang zum Kleinen Bösenstein, Abfahrt zur Edelrautehütte, erneut auf den Hengst, Gipfel-Schauen im Al-penglühen; schlussendlich zu-rück zur Edelrautehütte.

Die bilderbuchartige, von Zir-benbeständen geschmückte Um-gebung wertet diesen klassischen Stützpunkt auf. Tourengruppen sind unstet, neugierig auf neues Terrain.

Die Rottenmanner Hütte

Sie enthält den weitum komfor-tabelsten Winterraum. Dank an Altobmann Karl Schnuderl und an alle Mitglieder der Alpenver-einssektion Rottenmann, dass die am 30. Jänner 1982 infolge einer

Lawine total zerstörte Hütte er-setzt werden konnte.

Szenenwechsel. Wird die Hüt-tenzufahrt als Rodelbahn präpa-riert, liegt der Parkplatz am Stadt-wald-Schlepplift. Ist die Straße aper, kann die Zufahrt bis zur Talstation der Materialseilbahn erfolgen.

Wer hat vor, ab dem Stadtwald die 5-Gipfel-Tour auszuführen? Vom Stein am Mandl über See-gupf, Diewaldgupf, Moserspit-ze zur Hochhaide. Abfahrt durch die Bachspreng bis auf 1.300 Me-ter Höhe am Almbach; von hier quert man eben zur Talstation der Materialseilbahn bzw. Hüt-tenzufahrt.

Gewohnheiten brachten mit sich, dass die „Strechen“ als priva-ter Naturraum respektiert wird. Überhaupt ist erst im benach-barten Tal tourentaugliche In-frastruktur eingerichtet.

Das Tourengebiet Oppenberg

Der Alpenverein förderte in den 1970er-Jahren das sogenannte „Oppenberger Modell“. Daraus

entwickelte sich das gleichnamige Tourengebiet. Zwar gibt es aktu-ell ein paar informelle „No-go-Fleckerl“. Aber der nutzbare Op-penberger Tourenraum gleicht punktuelle Einschränkungen lo-cker aus.

Als Stützpunkt dient der Al-pengasthof Grobbauer, ein Al-penvereins-Vertragshaus. Die Familie Grobbauer ist alpintou-ristisch versiert. Wer bei lawinö-sem Wetter auf den Hochgrößen gehen will, kann von Frau Grob-bauer senior zu hören bekommen:

Informationen Anfahrt Richtung Triebental, Hohentauern bzw. Oppenberg:Von Norden über den Knoten Selzthal.Von Süden über den Knoten St. Michael oder aus dem Murtal nahe St. Peter ob Judenburg. Empfehlung: Aktive Tourenvorbereitung. Stützpunkte kontak-tieren; zu Stornierungen benachrichtigen.Neu im Triebental: Entlang der Straße Parken verboten. Offiziel-le Parkplätze: 1/Vöttleck, 2/Gasthof Braun, 3/Seyfried, 4/Berger-hube. An der Bergerhube zwei Euro Parkgebühr pro 24 Stunden.

Stützpunkte:Gasthof Braun, Tel. 03618/269; www.gasthofbraun.atBergerhube, Tel. 03618/382, www.bergerhube.atEdelrautehütte, Tel. 0664/2816567; www.edelrautehuette.comAlpengasthof Grobbauer, Tel. 03619/213, www.alpengasthof-grobbauer.at

Orientierung: Österreichische Karte; amap.atTransfer mit Taxi: Firma Kandler, Tel. 0664/3122333

Bergauf | Touren

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„Ah, ihr wollt’s bei so schleißi-gen Bedingungen zum Hochgrö-ßen? Gut. Dann brauch ich für euch kein Abendessen richten ...“ Solcherart Botschaften aus dem Mund der Wirtin wirken nachhal-tig. Die Gäste lenken ein und er-bitten Rat zu einer Allwettertour.

Kirchenwirt, Bauerngasthaus Schaffer und Almwirt: allesamt sind wichtig. An den Schluss von Touren reiht sich, wie selbstver-ständlich, der Einkehrschwung. Dass ein solcher mitunter län-ger dauert, wird gute Gründe haben. Tourenleute sind gesel-lige Leute. Nicht nur der Hoch-schwung beschwingt. Zusätzlich beleben, Schwung um Schwung, der Schattnerzinken und Seit-nerzinken. Die Rieden und die Seekoppe, die Plienten und der Hochrettelstein, die Schwarzgul-ling samt Brennkogel, Hintergul-lingspitz, Kreuzberg, Breiteck-koppe, Kreuzkogel und Wind-lucken füllen gemeinsam viele Seiten in vielen Tourenbüchern. Zu beiden Seiten der Gulling lie-gen anrainende Tourengebiete. Einerseits gehören diese zu den Wölzer Tauern; aus Richtung Planneralm reicht die Untergrup-

pe Donnersbacher Tauern heran. Klingt nach einer Art von Klein-staaterei? Nein. Die Donnersba-cher Tauern werden bereits in Jahrbüchern der 1930er-Jahre erwähnt.

An der Tauern-Sonnseite

Zur Tauern-Sonnseite zählen all die auf steirischem Boden südsei-tig exponierten Berge der Niede-ren Tauern, diesfalls im Bereich der Wölzer Tauern: erreichbar aus der Pölsen, vom Gehöft Stuhl-pfarrer sowie aus dem Authal, Bretsteingraben und vom Tubay. Der Tourengipfelreigen beginnt mit Steinermandl, Bruderkogel, Zinkenkogel und setzt sich fort mit Hochschwung, Seitnerzinken, Kreuzberg ... Tourenziele ohne Ende. Wie recht hat Wilhelm Busch: „Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt, kriegt augenblicklich Junge.“ Jedoch: Am Anfang steht das Triebental.  

Günter und Luise Auferbauer, wohnhaft in Graz, Sachbuchauto-ren, Verfasser alpiner Literatur – www.rother.de, www.kral-verlag.at

01.2019 Bergauf | 59

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Wir fahren von der Bergstation am ge-walzten Gletscher-

weg nordwestwärts bis vor den Kolk am Dirndlfuß ab. Nach dem Auffellen entlang der Spur (meist vorhanden) bis zur Randspalte des Gosaugletschers unter dem Gipfelfelsen. Hier von Ski auf Steigeisen wechseln. Im steilen Schneefeld stapfen wir zu den

ersten Sicherungen am Gipfel-fels hinauf. Falls man über den Klettersteig der Ostschulter an-steigt, quert man auf einem Fels-band hierher. Man hält sich nun an den mit einem dicken Stahl-seil und wenigen Klammern ge-sicherten Klettersteig. Manchmal kann in schneegefüllten kleinen Rinnen der Fels umgangen wer-den. In einem Rechtsbogen wird

in einer gutgestuften Wand der Gipfel des Dachsteins mit gro-ßem Metallkreuz erreicht.

Vom Gipfel wenige steile Me-ter in eine Scharte hinab und westwärts auf den Grat hinauf. Kurz geht es an der Kante der Südwand entlang, dann schwenkt man in die Nordflanke hinein. Kurze Felsstufen sind mit dickem Stahlseil gesichert. Nun geht es

immer etwas unterhalb des West-grates (kurz unter einem kleinen Überhang vorbei) noch immer zu Fuß in die Obere Windluke hi-nunter. Kurz oberhalb bietet ein steiler Firnhang schon die erste Möglichkeit, in den Gosauglet-scher einzufahren.

Bei der Gletscherabfahrt hal-ten wir uns tendenziell eher links, unter dem Mitterstein queren wir links zur Schneebergwand hinü-ber und fahren bis in eine Senke unter ihrem Nordausläufer hinab.

Nun steigen wir um die Schneebergwand herum rela-tiv steil in den Sattel links vom Torsteineck hinauf. Eine kurze felsige Steilstufe wird an Klam-mern (Sommerweg) abgeklet-tert – bei genügender Schnee-lage kann auch etwas rechts da-von im Firn hinabgerutscht wer-den. Nun steigen wir südwärts in mittelsteilen Mulden zur von Felstürmen gesäumten Windle-gerscharte hinauf und fellen ab.

Der Start der Abfahrt von der Windlegerscharte beginnt noch mild in einem Linksbogen. Im folgenden Rechtsbogen wird

Dachstein- überschreitung WindlegerscharteGrandiose Skiüberschreitung des Hohen Dachsteins mit mehrfachem Gefahrenpotential. Alpine Erfahrung, etwas Klettergeschick, gutes Orientierungsvermögen und sichere Skitechnik sind nötig. Die Dachsteinüberschreitung ist keine reine Skitour, es werden gut gesicherte Klettersteige (bei winterlichen Bedingungen) begangen. Die Abfahrt aus der Windlegerscharte in das großzügige Südkar ist zuerst sehr steil und felsdurchsetzt. Wolfgang Lauschensky

Dachsteingipfel hinter der Ostschulter.

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ToureninfosAllgemeinesAnreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit den ÖBB bis Bahnhof Schladming. Mit der Buslinie 960 der RVB bis zur Endstation Dachstein Türlwandhütte.Mit der Dachstein-Gletscherbahn auf den Hunerkogel: www.derdachstein.at/deAutor: Wolfgang LauschenskyFaltkarten: ÖK50 Blatt 126 + 127 oder 3217AV-Karte DachsteinKarte: outdooractive GmbH & CoKG© 1996–2018 NAVTEQTopo und Tourenbeschreibung: www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/17261791/

es aber durchaus steil und fels-durchsetzt. Bei (häufig) eisigen Bedingungen kann hier auch ein Steigeisenabstieg sinnvoll sein. Nun geht es sehr steil südwärts in das weite Windlegerkar hin-unter. Wir schwingen genussvoll

die herrlichen Südhänge bis zur Schaidlalm/Balchlalm hinab. Will man mit Ski zur Dachstein-Glet-scherbahn zurück, quert man von hier auf einem Almweg unter der Dachstein-Südwand (nicht lawi-nensicher) über die Maralm zu-

letzt leicht ansteigend ostwärts bis zum Ausgangspunkt. Wir aber fahren in einer milden Mulde ost-wärts und zuletzt im schütteren Wald auf dem Rodelweg südwärts zur Kehre der L219 beim Gasthof Dachsteinruh hinunter.

Mit dem Bus oder einem zwei-ten PKW (aber auch am Wander-weg leicht steigend zu Fuß oder mit Ski) zurück zum Ausgangs-punkt an der Talstation der Dach-stein-Gletscherbahn.  

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Neue Wege im HüttenbauDer Ersatzbau der Seethalerhütte An der Spitze des östlichsten Gletschers der Alpen steht nun wieder eine Schutzhütte, die Sommer und Winter ihrem Namen gerecht wird. Die Seethalerhütte auf 2.740 m am oberen Ende des Hallstätter Gletschers, auf der Dachsteinwarte gelegen, wurde in zwei Sommern Bauzeit neu errichtet. Bei teils 100 km/h Wind und Minusgraden eine Leistung, besonders der am Bau beschäftigten Handwerker. Harald Herzog

Bergauf | Touren

á Fasst geschafft, von der Bergstation der Dachstein-Süd-wandbahn „Dachstein-Glet-scherbahn Ramsau“ ist die Gehzeit zur Hütte bei guten Verhältnissen nur eine Stunde – warm einpacken sollte man sich aber trotzdem. Fotos: H. Herzog

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Hinter einer solchen Ent-scheidung für einen Er-satzbau stehen Werte und

Menschen, wie Fritz Macher, 1. Vorsitzender des Alpenverein Austria. Der Naturschutz beim Be-trieb der mittlerweile 20 Schutz-hütten als Herzensangelegenheit steht im Mittelpunkt des Vereins-interesses, nicht nur weil der Dachstein als Natura-2000-Ge-biet besonderen Schutzstatus ge-nießt. Daher wurde die Kapazität der neuen Hütte auch nicht dem großen Andrang angepasst und es bleibt bei 22 Schlafplätzen. Ein umweltfreundlicher Betrieb ge-mäß dem Umweltgütesiegel des Alpenvereins wird wieder sicher-gestellt sein. Das erste Megawatt Strom aus der Photovoltaikanla-ge konnte bereits in der Bauzeit eingespeist und verwendet wer-den, berichtet der ehrenamtliche Projektleiter Dr. Richard Golde-band stolz. Nicht ohne Einsatz ist auch sein Engagement, seit 1 ½ Jahren pendelt er wöchentlich zu seiner Baustelle, der höchsten in Oberösterreich.

Bewegt man sich vom Huner-kogel an den Dachsteindirndln

vorbei Richtung Dachstein, so ist die neue Hütte deutlicher er-kennbar als die alte Hütte. Das war auch Zweck des Neubaus, so Richard Goldeband, denn die alte Hütte war im Winter unter Schneemassen begraben. Doch schwierig wird der Weiterbetrieb der Hütte bleiben, geht der Glet-scher doch in der Dicke pro Jahr um mindestens zwei Meter zu-rück, so die Prognose des Glet-scherforschers Klaus Reingru-ber vom Messdienst des Landes Oberösterreich. Nach heutiger Prognose ist in 40 Jahren das Gletschereis jedenfalls im Hall-stätter See zu finden, Technik für Hochtouren dann vermutlich ein Fall fürs Museum.

Neue Hütten sind gefragt

Der Hüttenbestand der alpinen Vereine und Stolz mancher Sek-tionen ist in die Jahre gekommen, Generalsanierungen stehen an. Der Mitgliedsbeitrag jedes Ein-zelnen ist dabei der größte finan-zielle Motor, doch ohne Förde-rung der gemeinsamen öffent-

lichen Hand wird es wohl nicht gelingen, und so erodiert der Hüttenbestand schleichend, wie Fritz Macher bemerkt. Pro Jahr wird meist eine Hütte verkauft, Leuchtturmprojekte wie dieses zeigen, dass es möglich ist, die Substanz zu erhalten, doch kann eine Hütte für 230 des Alpenver-eins stehen? Gestützt durch eine zusätzliche Crowdfunding-Akti-on und Fördermittel des Landes Oberösterreich konnte hier viel erreicht werden. Dank sei hier allen Mitarbeiterinnen, Mitar-beitern und Förderern ausgespro-chen. Gemeinsam stark für eine nachhaltige Nutzung des Alpen-raums zur Bewahrung der Ur-sprünglichkeit der Bergwelt für Folgegenerationen ist der Leit-stern des Alpenvereins.

Wenn ich nun Meter für Me-ter durch die Dachstein-Südwand

â Weitblick, nicht unbedingt bis ins Tote Gebirge, fordert der Hüttenbau und Spontanität je nach Wetterlage.

Bergauf | Touren

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aufsteige, ob am Steinerweg, dem Johann-Klettersteig oder von der Simonyhütte her, so möchte ich nicht an das Ende des Tages den-ken, und doch freue ich mich, wenn mir der Hüttenwirt aner-

kennend auf die Schulter klopft weil ich trotz der Schlechtwet-tervorhersage den Weg zu ihm gegangen bin. Weil ich mir die Zeit nehme und gerade auch bei mäßigem Wetter die Zeit in den

Bergen genossen werden kann und Bergsteigen nicht Gipfel-zwang, sondern auch kulturel-ler und sozialer Raum ist, in den wir uns gerne begeben. Und so ist der Innenraum der neuen Seetha-

lerhütte, gestaltet von den dreip-lusarchitekten Stefan Hoinkes aus Innsbruck und Thomas Heil aus Graz, nicht steril und abwasch-bar, sondern griffig und rau wie das unbehandelte Holz des Baus. Was nach außen hin robust wirkt, kann innen heimelig sein und mit Atmosphäre überraschen. Wenn nicht mehr die Angst vor undich-ten Fenstern oder Wassereintrit-ten im Keller den Hüttenwirt be-herrschen, dann ist wieder die Zeit der Gemütlichkeit auf der Hütte gekommen, die wir bemüht sind, durch die Gestaltung zu un-terstützen.

Bergauf | Touren

HüttensteckbriefDie Seethalerhütte ist von 25. Dezember bis Ostern geöffnet und von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Um einen der 22 Schlafplätze zu ergattern, wird eine Reservierung angeraten. Die Hütte eignet sich aufgrund der Höhenlage ideal als Westalpen-Vorbereitungsnacht.Aktuelles Video und alles zum Bau und zur Crowdfunding-Aktion unter: www.alpenverein.at/austria-crowdfunding

Infos zur Hütte: www.alpenverein.at/seethalerhuette

Literaturtipp: Ausführliche Broschüre zum Architekturwettbewerb Seethalerhüt-te und Voisthalerhütte zum Download verfügbar auf alpenverein- austria.at oder kostenfrei in der Servicestelle Rotenturmstraße 14 in Wien abzuholen.

Tourentipp: Dachsteinersteigung oder Skiüberquerung des Dachsteins mit über 2.000 Abfahrtsmetern und nur 100 Aufstiegsmetern. Nachzulesen in der aktuellen Ausgabe der Austria-Nachrichten (www.alpenverein-austria.at) oder auf alpenvereinaktiv.com

ß Umgeben von ewigem Eis steht die See thalerhütte hier kurz vor ihrer Fertigstellung.

â Als Monolith unter Mono-lithen, so präsentiert sich die neue Seethalerhütte zwischen Dirndln und Hohem Dachstein.

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Jugend, Familie und Senioren

So war es auch klar, dass Hüt-tenwirt Wilfried Schrempf mit Frau Carmen, seit 18 Jahren Hüt-tenwirt und Nachfolger seiner Eltern, die selbst zwanzig Jah-re lang die Hütte bewirtschaf-teten, wieder Hüttenwirt wird. Die extreme Lage braucht gutes Wissen von den Verhältnissen vor Ort und so ist der Bergretter mehrmals pro Jahr Ersthelfer bei Spaltenstürzen. Die Hütte selbst wurde 1929 von Sepp Seetha-ler aus Hallstatt errichtet. Durch den Bau der Dachstein-Südwand-bahn „Dachstein-Gletscherbahn Ramsau“ 1969 wurde die Versor-gung der Hütte etwas leichter. Eine der Bauhütten wurde nach Fertigstellung eine Erweiterung der bestehenden Hütte, nachdem man diese mit dem Pistengerät über den Gletscher gezogen hat-te. So viel zur Bausubstanz. 1979 übergab Sepp Seethaler nach 50 Jahren den Hüttendienst an den

Bergführer Peter Reitmann, den Ziehvater und Vorgänger des heutigen Hüttenwirts.

Gute menschliche Kontakte sind uns wichtig, sie sind essenti-eller Bestandsteil des Lebens, das in der Zeit gedacht auch die The-men Jugend, Familie und Senio-ren umfasst. Diese sind Schwer-punkte des Alpenverein Austria, Punkte, auf denen das Augen-merk liegt und denen wir diese Berge mit der von uns verstanden (Hütten-)Kultur im Besonderen überlassen möchten.

Wir hoffen, Sie besuchen diese Hütte und wir stimmen überein. Seit 25. Dezember 2018 ist sie ge-öffnet. Herzlich willkommen!  

Harald Herzog (35) ist gelernter Tischler, akademischer Philosoph und Vereinsmanager des Alpenver-ein Austria. Werkt in Wien, wohnt in Windischgarsten. Motto: Bergsteiger in jeder Lebenslage und stellvertetender Projektleiter.

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01.2019 Bergauf | 67

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68 | Bergauf 01.2019

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InfosWir trauern um …

… Franz Josef Ennemoser, Vorsit-zender des Alpenverein Inner-ötztal von 2011–2017 und lang-jähriges Mitglied der Bergret-tung Längenfeld, verstorben am 17.8.2018 im 68. Lebensjahr.

Personalia

Neu im BundesausschussIng. Horst HuberIch wurde am 7. September 1961 in Trofaiach (Steiermark) geboren. Schon mit jungen Jahren schätz-te ich die Natur über alles. Mit knapp 20 Jahren waren meine Partnerin und ich freie Mitarbei-ter für das Joanneum in Graz. Un-sere Aufgabe war die Erforschung von Farn- und Blütenpflanzen in der Steiermark. Dabei fotografier-ten wir über 1.000 verschiede-ne Pflanzen, erstellten hunderte Herbarbelege und verbrachten unzählige Stunden in der Natur.Nach der HTBL war ich vier Jahre als Geophysiker an der Montan-universität beschäftigt. Da waren Naturreserven wie Edelmetalle bzw. das Aussterben der Dino-saurier meine Hauptforschungs-gebiete. Durch das Streichen der Forschungsgelder war ich ge-zwungen, mir einen neuen Job zu suchen. So landete ich 1987 in Vorarlberg. Durch meine Kinder kam ich zum Alpenverein. Nur Mitglied allein

zu sein, war mir schon damals zu wenig. Schon zu Anbeginn wa-ren wir aktive Helfer in der Fa-miliengruppe. Kurze Zeit darauf Gruppenleiter der Schülergrup-pe, Jugendteamleiter und dann auch noch aktiv in der Landes-jugendleitung. Später bekleide-te ich die Funktion des Landes-jugendleiterstellvertreters und jene des Landesjugendleiters für Vorarlberg. Nun darf ich noch in der Bundes-jugendleitung meine Ideen und Energien einsetzen. Das ist für mich eine Ehre, da es aus Vor-arlberg noch keinen Vertreter in der Bundesjugend gab. Für mich hat die Jugend schon immer einen großen Stellenwert. Als Finanzausschussvorsitzender im Landesjugendbeirat bin ich schon seit vielen Jahren mit vier anderen Mitgliedern für die Ver-teilung der Landesmittel an ver-bandliche Jugendorganisationen in Vorarlberg zuständig.Neben ehrenamtlichen Tätigkei-ten gilt mein Interesse nach wie vor der Natur. Ob es das Erklim-men des Elbrus, des Großglock-ners, des Piz Buin oder vieler an-derer Berge in einem Jahr war, es gab noch viele weitere Highlights in meinem Leben. Besonders über meine Tätigkeit als Gruppenlei-ter oder Organisator von Jugend-veranstaltungen im Alpenverein oder in der Gemeinde Dornbirn kann ich unzählige schöne Sto-rys erzählen. Dabei ist das Fest-halten der Veranstaltungen mit meinem Fotoapparat ein wich-tiger Bestandteil. Dadurch gibt es auch noch nach vielen Jahren schöne Erinnerungen.Ich denke, ehrenamtlich tätig zu sein ist ein Privileg, das jeder In-teressierte annehmen sollte. Da-bei habe ich viele Menschen ken-nen lernen dürfen. Und vor allem lerne ich ständig Neues kennen,

das mir sowohl privat wie auch beruflich weitergeholfen hat.

Dr. Werner RadlJetzt bin ich 68 – soll man in die-sem Alter überhaupt noch etwas Neues beginnen, und sei es auch „nur ehrenamtlich“? Das Sinnie-ren ist müßig – ich hab mich ent-schieden! Aber wie kam ich zu den Bergen? Na ja, das Berggehen begann schon in der Volksschul-zeit, weil ich da jeden Tag von unserem kleinen Bauernhof im Koralpengebiet ca. 400 Hm – also ca. eine Stunde – zur Dorfschule auf 1.100 m Seehöhe hinaufgehen musste. Nach der Hauptschule und dem Gymnasium in Wolfs-berg folgte das Jus-Studium in Graz und dann die Gerichtslauf-bahn: Rechtspraktikant, Richter-amtsanwärter, fünf Jahre Richter in St. Veit/Glan, zehn Jahre in Klagenfurt (Arbeits- und Sozi-algericht), mehr als 13 Jahre Ge-richtsvorsteher in Spittal/Drau und die letzten fünf Jahre bis zur Pensionierung Ende November 2015 ebenfalls Gerichtsvorsteher in Klagenfurt. Das Ausgleichen-de im Zivilrechtsbereich lag mir mehr als die Notwendigkeit zu strafen. Eine unspektakuläre Be-rufslaufbahn also, ebenso die pri-vate: Heirat, zwei Töchter, nach vielen Jahren Scheidung, jetzt – auch schon wieder viele Jahre – in Lebensgemeinschaft lebend.Die Berge sind das Beständige, das Fordernde, das Tröstende, das Meditative, das Spirituelle, das Erfüllende in meinem Leben, die die vielen schönen und weni-

ger schönen Lebensereignisse im-mer begleitet haben. Da waren die Bergfahrten – mit und ohne Ski – in die Westalpen, nach Südameri-ka, nach Persien, die vielen Berg- und Skitouren in den Ostalpen, die Mountainbike touren auf den Azoren, den Kanaren, in Arizo-na und Utah, auf den Kapverden, in Burma, in Nordindien, auf ei-nigen Mittelmeerinseln, auch in Slowenien, Friaul, Südtirol, im Raum Gardasee und natürlich auch in Kärnten, Steiermark und Salzburg. Es waren keine Extrem-touren, keine Erstbesteigungen, keine schwierigen Klettereien, keine Downhill-Adrenalin-Fahr-ten mit dem Bike, sondern eben Unternehmungen, die ich mei-nem Körper und meinem Gemüt (noch) zutrauen konnte – ganz unspektakulär!Mitglied des Alpenvereins bin ich schon Jahrzehnte. Nach der Pensionierung erfuhr ich, dass der Alpenverein Klagenfurt ei-nen neuen Wegereferenten sucht. Diese Tätigkeit übe ich jetzt schon zwei Jahre aus – und ich muss sagen: Mir gefällt die Arbeit sehr. Ich betrachte alpine Wege als Kulturgut, das es zu schüt-zen und zu pflegen und notfalls auch zu „verteidigen“ gilt. Un-sere Altvorderen haben sie mit viel Idealismus und unter großen Anstrengungen geschaffen; wir

Berge der WeltArarat 5.165 mElbrus 5.642 mKilimanjaro 5.895 mChimborazo 6.310 mAconcagua 6.958 mPik Lenin 7.134 mMustagh Ata 7.546 mFlüge ab/bis Österreich & Deutschland

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Bergauf | Rubrik

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sind verpflichtet, dieses „Famili-ensilber“ zu behüten und an unse-re Nachkommen weiterzugeben.Als Jurist wird man in einer AV-Sektion auch für – hoffent-lich gute – Ratschläge gebraucht. Und so wächst man in die Alpen-vereinsarbeit hinein: Der Lan-desverband braucht jemanden zum Schriftführen und für die Öffentlichkeitsarbeit; der Ver-bandsvorsitzende denkt an Rück-zug, fragt mich mehrmals instän-dig – bis ich „Ja“ sage, aber erst ab 2020 – und ab 2019 Mitglied des Bundesausschusses. Na ja, man wird ja sehen, wie ich mit all den „Ehrenämtern“ zurechtkom-me! Aber es ist halt der Alpenver-ein, es sind die Wege und Hütten, es ist der Naturschutz, es ist so vieles …. Und es sind die Berge, die mich – nebst den vielen mir wohlgesonnenen Menschen – hoffentlich noch eine Zeit lang unterstützend begleiten werden.

Herbert-Tichy-Nachlass

SpendenaufrufEines unserer Vereinsziele ist die Zusammenführung des Nachlas-ses von Herbert Tichy im Archiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Mittlerweile ist dieser Bestand schon sehr um-fangreich. Um diese Dokumente, Bilder, Schriften und Briefe für Forschungs- und Publikations-

zwecke nützen zu können, bedarf es einer korrekten wissenschaft-lichen Aufarbeitung. Diese systematische Erschlie-ßung sollte ergänzend zu Her-bert Tichys Büchern auch ermög-lichen, seine Lebens- und Denk-haltung in umfassender Weise zu verstehen – von seiner ers-ten Begeisterung für das Reisen und ferne Länder, für die Ber-ge und die Menschen des Hima-laya, über die Zeit des National-sozialismus, seine umstrittene Mitgliedschaft in der NSDAP und sein Leben während des Zweiten Weltkriegs von 1941 bis 1948 in Ostasien, vorwiegend in China, bis zu seinem bergsteige-rischen Erfolg durch die Erst-besteigung des sechsthöchsten Bergs der Welt, des Cho Oyu, im „Alpinstil“ und seinen stark an der asiatischen Philosophie ori-entierten Überlegungen über die Entwicklungen der Gesellschaft und das gelungene Leben. Deshalb finanziert der Verein „Menschenwege – Götterberge. Erinnerung an Herbert Tichy“ eine freie Mitarbeiterin, die diese Aufgabe mit größter Sorgfalt und Sachkunde wahrnimmt. Für die Fortführung dieser Arbeit führt der Verein heuer eine Spenden-aktion durch, mit dem Ziel, ins-gesamt 8.000 Euro zu erreichen. Für Ihre Spende können wir Ih-nen ganz besondere Anerken-nungsprämien anbieten!

Wir möchten Sie ganz herzlich um aktive Beteiligung ebenso, wie um Verbreitung der Notwendig-keit auch in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis bitten! Wenn Ih-nen mögliche Interessenten und Sponsoren einfallen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung! Wir danken Ihnen für Ihre Un-terstützung und freuen uns auf Ideen und Anregungen!Herwig Frisch, ObmannBankverbindung: Erste Bank, IBAN: AT95 2011 1286 2993 8200, lautend auf: Menschenwege – Götterberge – Herbert Tichy

Osttirol

4. EiskletterfestivalZum vierten Mal geht 2019 das Osttiroler Eiskletterfestival über die Bühne. Vom 11. bis 13. Jänner treffen sich Eiskletterbegeisterte beim Matreier Tauernhaus, um zu klettern und sich auszutau-schen. Vorträge und Workshops oder Coachings sind neben dem eigentlichen Eisklettern einige Programm-Highlights. Selbstver-ständlich gibt es auch eine Eis-party, die niemanden kalt lässt.Infos und Anmeldung: eisklettern.osttirol.com

6. Austria SkitourenfestivalDas Austria Skitourenfestival fin-det in seiner sechsten Auflage in Osttirol und zwar im Villgratental und im Tiroler Gail- und Lesachtal statt. Vom 24. bis zum 27. Jänner können Skitourenfans ein umfang-reiches und überaus interessantes Programm konsumieren. Skitou-ren- und Notfallausrüstung kann gratis ausgeliehen werden. Vorträ-ge, Tourenbesprechungen und ge-führte Skitouren lassen das Herz jedes Tourengehers höherschla-gen. Interessenten können unter verschiedenen Angebotspaketen wählen. Mehr Infos unter www.austria-skitourenfestival.com

Vermisstensuche neu

Helikopter-Detektoren Österreich setzt weltweit neue Maßstäbe bei der Suche nach ver-missten Personen im freien Ge-lände. Ab sofort stehen an vier Stützpunkten der Flugpolizei die neuen RECCO-SAR-Helikop-ter-Detektoren für Sucheinsätze im gesamten Bundesgebiet bereit.Dieser Detektor ist eine Weiter-entwicklung des RECCO-Lawi-nen-Rettungssystems und bietet Einsatzkräften ein neues Werk-zeug, um große Flächen freien Geländes schnell und effektiv aus der Luft abzusuchen. Seit Herbst-beginn 2018 stehen an den Stütz-punkten der Flugpolizei Hohe-nems, Innsbruck, Graz und Hör-sching die neuen SAR-Helikop-ter-Detektoren für den öster-reichweiten Einsatz bereit.Jahr für Jahr werden in Öster-reich laut Statistik zwischen 500 und 600 Personen im freien Ge-lände als vermisst gemeldet. An diesem Punkt setzt die schwedi-sche Firma RECCO AB mit dem neuen SAR-Helikopter-Detek-

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à Probanden im Aufstieg zur Margheritahütte.

tor an. Dieser ist eine Weiterent-wicklung des RECCO-Lawinen-suchsystems, das seit vielen Jah-ren weltweit von Bergrettern und Skigebieten als elektronische Ver-schütteten-Suchmethode einge-setzt wird.Die RECCO-Technologie baut auf ein gerichtetes Radarsystem auf. Um vom Signal des Detektors geortet werden zu können, muss man mit einem RECCO-Ret-tungsreflektor ausgerüstet sein. Dieser Rettungsreflektor ist ein passiver Transponder, benötigt keine Batterie, ist relativ klein und einfach anzuwenden. Die Re-flektoren sind teilweise bereits in Outdoorbekleidungen oder auch Rucksäcken und Wander-schuhen integriert, können aber auch als Anhänger für den Ruck-sack etc. nachgerüstet werden. Und eines ist sonnenklar: Der Reflektor kann zur Lebensver-sicherung werden.Die flächendeckende Suche in Ös-terreich wird durch das 24-Stun-den-Prinzip des BM.I gewähr-leistet. Das heißt, dass über die Flugleitzentrale Rund-um-die-Uhr-Einsätze koordiniert und abgewickelt werden.

Uniklinikum Salzburg

Probanden gesuchtFür höhenmedizinische Studi-en (z. B. Margheritahütte, Sig-nalkuppe, 4.559 m, im Sommer 2019) werden Teilnehmer ge-sucht, die schon einmal ein Hö-hen-Lungenödem erlitten haben. Weitere Informationen: PD Dr. Marc Moritz Berger, Klinik für Anästhesiologie, Uniklinikum Salzburg, [email protected], +43/57255/57711.

ChronikGraz

Erfreulicher MitgliederstandDer Alpenverein Graz konnte vor kurzem das zwanzigtausendste Mitglied in der Sektion begrüßen. Dieser Meilenstein in der Ver-einsgeschichte wurde am 18. Ok-tober gemeinsam mit dem 20.000. Mitglied gefeiert. Der Vorstand der Sektion überreichte Frau Melanie Samberger ein „alpines Startpaket“ und wünschte ihr, stellvertretend für alle anderen Mitglieder, eine unfallfreie, er-holsame und eindrucksvolle Zeit in der Natur.Die große Mitgliederanzahl zeigt den Verantwortlichen im Verein, wie sehr Jung und Alt Heimat und Natur schätzen. Die Leistungen und Angebote des Alpenvereins werden mehr denn je gerne in Anspruch genommen.

Steiermark

50 Jahre Alpenverein PöllauIm beeindruckenden Ambien-te des großen Freskensaales des ehemaligen Stiftes Pöllau feierte die Ortsgruppe Pöllau des Alpen-vereins am 10.11.2018 ihr 50-jäh-riges Bestandsjubiläum.

Erstmalig im Jahre 1948 konstitu-iert, wurde die Ortsgruppe 1968 unter Obmann Manfred Wies-ner wiedergegründet und hatte seit damals nur vier Obmänner, welche allesamt anwesend wa-ren. Der moderierte Abend, mit einer umfassenden Präsentation der Geschichte sowie Bühnenge-sprächen mit den Wegbereitern des Vereines, zeigte die beein-druckende Entwicklung bis zum heutigen Mitgliederstand von 460 bergbegeisterten Personen, wel-che zum Großteil aus dem Na-turpark Pöllauer Tal stammen.Unter der Anwesenheit von Dr. Norbert Hafner, 1. Vorsitzen-der des Landesverbandes Steier-mark, und dem Bürgermeister der Marktgemeinde Pöllau, Johann Schirnhofer, wurden im Zuge der Veranstaltung auch zahlreiche Personen für ihre Verdienste um den Verein geehrt. Auch Bezirks-hauptmann Max Wiesenhofer, der Abgeordnete zum steirischen Landtag, Hubert Lang, und zahl-reiche weitere Ehrengäste konn-ten durch den Obmann Hermann Auerbäck begrüßt werden.

Ein Multimediavortrag über die „Matterhörner der Welt“ durch den Extrembergsteiger Hans Kammerlander aus Südtirol und ein Schmankerlbuffet mit Köstlichkeiten aus der Region im Anschluss rundeten die von den zahlreichen Mitgliedern besuch-te Veranstaltung ab.

01.2019 Bergauf | 71

Leser für LeserGefunden

Wanderstöcke – Am 6.10.2018 wurden am Abend nach der Rückkehr vom Eisener-zer Reichenstein am Parkplatz Präbichlerhof zwei Wanderstöcke der Marke McKinley Hiker III DL (schwarz mit roten Verstellbü-geln) gefunden. Infos unter: [email protected]

VerlorenWanderstöcke – Am Montag,

12.11.2018, wurden am Einstieg des Normalwegs auf die Parseier-spitze (am Gipfelaufbau) in den Lechtaler Alpen Leki-Micro-Va-rio-Teleskopstöcke liegen gelassen. Finder bitte melden bei Hermann Seyler, +49/152/52065457 oder [email protected]

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Literatur

Rudi Mair, Patrick Nairz

lawine.Das Praxis-Handbuch232 Seiten; 143 farb. Abb. und 45 farb. Grafiken; 23,6 x 16,8 cm, broschiert, 6. akt. Aufl., ISBN 978-3-7022-3504-8, Tyrolia, 2018, EUR 27,95

Mit dem großen Erfolg des in-novativen Handbuches „lawine.“ gelang es den beiden internatio-nal renommierten Tiroler Lawi-nenwarnern Rudi Mair und Pa-trick Nairz vor fünf Jahren, das von ihnen entwickelte Konzept der Gefahrenmuster in der La-winenkunde einzuführen und zu etablieren. Die Erkenntnis, dass eigentlich zwei Handvoll immer wiederkehrende Gefahrenmuster für einen Großteil der Lawinenun-fälle verantwortlich sind und dass – bei entsprechender Kenntnis und angemessenem Verhalten – Unfälle dieser Art vermeidbar wären, hat europaweit zu neuen Standards in der Lawinenkunde geführt. Diese komplett überarbei-tete und aktualisierte Neuauflage trägt der Entwicklung der letzten fünf Jahre Rechnung und doku-mentiert den aktuellen Stand in-ternationalen Lawinenwissens: Nicht zuletzt ausgelöst durch das Konzept der Gefahrenmuster ha-ben sich die europäischen Lawi-nenwarndienste 2014 auf die län-

derübergreifende Darstellung von fünf Lawinenproblemen (Neu-schnee, Triebschnee, Altschnee, Nassschnee und Gleitschnee) ge-einigt, die im Laufes eines Win-ters immer wieder auftreten. Diese Probleme werden nun ebenfalls vorgestellt und in den 10 entschei-denden Gefahrenmustern vertieft. Die Analyse aktueller Unfalldaten – alle Unfallbeispiele wurden ak-tualisiert! – bereitet das Wissen in bewährter Form optimal auf.Ein Muss für alle, die Schnee und ihr Leben lieben: der topaktuelle Stand des Lawinenwissens.

Jörg Dulsky

Ein Mann geht querVon der Mur über die Alpen bis zum Ligurischen Meer128 Seiten; 53 farb. Abb.; 20,5 x 12,5 cm, Klappenbroschur, ISBN 978-3-7022-3691-5, Tyrolia, 2018, EUR 17,95

Die Geschichte eines Mannes, der das Hamsterrad verlässt und über die Alpen zu sich selbst wandert. Geografisch beginnt sein Weg in der Steiermark, genauer gesagt in Frohnleiten an der Mur, dem Ort, in dem Jörg Dulsky zu Hause ist. Er startet von seiner Haustür und geht Richtung Nordwesten, den Bergen entgegen. Hinter sich lässt er seinen Job, seine Firma, sein bisheriges Leben, und so liegen zwischen dem Tag des Aufbruchs

und der Ankunft in Nizza nicht nur 1.500 Kilometer und 55 Päs-se quer durch die Alpen, sondern auch 100 Tage, an denen er sich selbst stellen muss.Wege entstehen beim Gehen, Stol-pern inbegriffen: Das ist das Cre-do dieses Buches. Es ist die Ge-schichte eines Mannes, der sich dem Auf und Ab von Wind und Wetter stellt, um dem beginnen-den Burnout und der Midlife-Cri-sis zu entgehen. Unterwegs er-zählt er selbstironisch, komisch und nachdenklich seine Geschich-te vom Aufbruch, vom Scheitern, vom Überwinden, von der Lust zu gehen und von der Liebe – bis zum Zieleinlauf in Nizza.

Daniela Alge, Ursula Dünser

GamsfreiheitVom Älplerleben in Vorarlberg230 Seiten, SW-Bilder, 21,5 x 28,5 cm, gebunden, Hardcover, ISBN 978-3-903023-13-0, Bertolini Verlag, 2018, EUR 34,00

Dieses Buch, angelegt als sowohl bildliche wie textliche Reportage, erzählt Wahres aus einer abgeschie-denen Bauernwelt, welcher vom Tal aus betrachtet immer schon etwas buchstäblich erhaben Verklärtes anhaftet. Bis sich zwei Frauen auf einen Weg machten, der gut zwei Jahre lang war. An dessen Ende angelangt, nach dem Besuch der

letzten von 17 Alpen, lagen sie da: die Zutaten für ein großartiges Por-trät des Älplerlebens in Vorarlberg. Jenseits der Romantisierung, fern-ab der touristischen Klischees und deren Inszenierung. Eine Entde-ckungsreise zum Nacherleben, die dem nüchternen Sachbegriff Hochzonenbewirtschaftung mit Erzählkraft und Bildwucht Le-ben einhaucht. Mit an Bord sind die 17 Factboxes, die jede Alpe mi-nutiös faktisch beschreiben. Samt den GPS-Koordinaten, falls man sie aufsuchen möchte.

Veronika und Karl Pangerl

Salzkammergut und Pyhrn-Prielin seinen Sagen180 Seiten, 21 x 15 cm, vierf. illust-riert, Notenbeisp., Hardcover, ISBN 978-3-99028-517-6, Verlag Biblio-thek der Provinz, EUR 22,00

Sagen sind Orte der Bewährung, indem es gilt, Entscheidungen zu treffen und in diesen vor sich selbst, aber auch vor höheren Mächten standzuhalten. Das Gute entsteht, wo kosmische, soziale und individuelle Ordnung in Ein-klang leben. Dem „Bösen“ verfal-len ist, wer diese Harmonie verlo-ren hat und zu Unruhe, Rastlosig-keit, Heimatlosigkeit verurteilt ist. Menschlicher Fortschritt in Sagen ist somit nie denkbar ohne Einbet-tung in ein größeres Ganzes und

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Bergauf | Rubrik

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als solcher einer, der weniger auf das materielle Umfeld abzielt als auf das Seelische und Zwischen-menschliche …

Johannes Mattes & Dietmar Kuffner

Höh(l)enluft und WissensraumDie Gassel-Tropfsteinhöhle im Salzkammergut 464 Seiten, 373 Farbabbildungen und 2 Kartenbeilagen, 29,7 x 21,0 cm, Hardcover, Linz, Oberöster-reichisches Landesmuseum, ISSN 160S-S700, EUR 35,–. Bestellung: Verein für Höhlenkunde Ebensee, [email protected]

Höhlen trennen nicht. Sie verbin-den unterschiedliche Räume, ver-knüpfen Wissen und bringen Men-schen zusammen. So auch die Gas-sel-Tropfsteinhöhle bei Ebensee, die seit 100 Jahren Forscher und Schau-höhlenbesucher an den Traunsee lockt. Der vorliegende Band, an dem 31 Autoren mitgewirkt haben, bietet einen umfassenden Einblick in die Natur- und Kulturgeschichte des Salzkammerguts und eine der tropfsteinreichsten Höhlen Öster-reichs. Johannes Mattes ist Histori-ker und wissenschaftlicher Mitar-beiter an der Österr. Akademie der Wissenschaften. Neben Gastaufent-halten an Universitäten in Stanford, Toronto und Paris war er u. a. meh-rere Jahre als Generalsekretär des Verbands Österr. Höhlenforscher und als Co-Editor der Fachzeit-schrift „Die Höhle“ tätig. Seit 2006 beteiligt er sich maßgeblich an der Erforschung und Dokumentation der Gassel-Tropfsteinhöhle. Diet-mar Kuffner ist Geograf und Lehrer am BRG/BORG Schloss Traunsee in Altmünster. Als Höhlenforscher ist er seit 1980 aktiv. 1989 legte er die amtliche Höhlenführerprüfung

ab. Sein wissenschaftlicher Fokus liegt auf Geomorphologie und phy-sischer Speläologie. Seit 2011 lei-tet er als Obmann des Vereins für Höhlenkunde Ebensee den Schau-höhlenbetrieb in der GasseI-Tropf-steinhöhle.

Veronika und Karl Pangerl

Kühbüabln und FingerhosnZu verschwiegenen Motiven in der oberösterr. Bergwelt206 Seiten, zahlr. Illustrationen, vierfarbig, 28 x 24 cm, ISBN 978-3-99028-092-8, Verlag Bibliothek der Provinz, 2014, EUR 38,00

… Kühbüabln und Fingerhosn. Diese beiden sprachlichen Köst-lichkeiten entstammen nicht etwa einem Latein wie jenem der Jäger, es sind vielmehr örtlich begrenzte Volksnamen für das Kohlröserl und den Stängellosen Enzian. Der eine von den Halterbuben mit ihren kecken Hüten übertragen, der andere ein Wortkonglome-rat aus dem häufigeren Finger-hut, den Blauen Hosen und dem Schwizer Höseli.Wanderungen und Begegnungen in verschwiegenen Winkeln der oberösterreichischen Bergwelt haben ein intensives Heimatem-pfinden vermittelt. Um sich an einem Ort zu Hause fühlen zu können, muss ein wechselseitiges Geben und Nehmen stattfinden, mit Akzeptanz als verbindendem Element.Akzeptanz ist die Einladung: „Setzt euch zu uns!“ Unvergessen am Hüttentisch des Albert-Ap-pel-Hauses im Toten Gebirge, wo gerade von Kühbüabln und Fin-gerhosn die Rede war …

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Bergauf | Rubrik

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Karl Tisch

Der [Schnee] BergEindrücke – Erlebtes – Überliefertes264 Seiten, farbig, 22 cm x 26 cm, gebunden, Hardcover, ISBN: 978-3-99024-684-9, Kral Verlag, 2018, EUR 34,90

Der Schneeberg ist der nördlichste und zugleich auch der östlichste Zweitausender der Alpen. Seine Größe und sein Anblick machen ihn zu etwas Besonderem und las-sen ihn weit bis in die Pannonische Tiefebene hinein sichtbar werden. Gerade an klaren und kalten Ta-gen dominiert er mit seiner Grö-ße das Panorama in südwestlicher Richtung von Wien aus. Auch in der kalten Zeit, wenn Inversions-wetterlage herrscht und Nebel aus den Tälern weit hinaufzieht, ist es der Schneeberg, der zu den we-nigen Gipfel gehört, welche die Sonne wärmt.Es ist nicht allein die Höhe, welche die Magie dieses Berges ausmacht. Stets präsentiert er sich weiß, im Winter vom Schnee, im Sommer vom sonnengebleichten Kalkstein. Von alters her bestimmte das sei-nen Namen: Schneeberg.

Franz Josef Dorn

Dem Himmel so nahEine Hommage an die Obersteiermark144 Seiten, farbig bebildert, 29 x 24,5 cm, ISBN 978-3-200-05950-4, gebunden, Hardvover mit Schutz-umschlag, Eigenverlag, 2018, EUR 24,90. Bestellungen: [email protected]

Noch gibt es sie in ausreichen-der Zahl, die schönen Plätze in Österreich, an denen Touristen gar nicht anders können, als die Handykamera zu zücken und Fo-tos zu schießen. Noch gibt es die Plätze, wo selbst Einheimische immer wieder von Neuem ergrif-fen sind, wie unglaublich schön es hier doch ist. Und doch gibt es Zeitgenossen, die fliegen bis zu 27 Stunden und fast 18.000 Kilome-ter von Wien nach Auckland, war-ten dort wieder Stunden auf einen Anschlussflug nach Christchurch, fahren vier Stunden mit dem Auto und erreichen irgendwann fix und fertig den neuseeländischen Na-tional Park Mount Cook, nur um festzustellen, dass die Südalpen Neuseelands nicht schöner sind als unsere wunderbare oberstei-rische Alpenlandschaft.

Jakob Abermann

Trekking around Nuuk

172 Seiten, englischsprachig, farbig, 15 x 21,5 cm, gebunden mit Hardco-ver, Eigenverlag, 2018, EUR 39,00

Westgrönland ist ein Trekking-paradies und über Grönlands Hauptstadt Nuuk gut zu errei-chen. Granit- und Gneiswän-de ragen hier steil in die Fjorde, in denen die Wale um die Eis-berge schwimmen. Der Tiroler Jakob Abermann hat fünf Jahre in Grönland verbracht und so-eben den ersten Trekkingfüh-rer dieser Gegend herausgege-ben. Er beschreibt darin detail-liert 36 (Mehr-)Tagestouren und verwendet gutes Kartenmateri-al und beeindruckende Bilder zur Illustration. Praktische In-formationen über die Anreise, Unterkunft und Transport vor Ort, Jagd und Fischerei, Klima etc. runden das Buch ab und ma-chen es zu einem nützlichen Be-gleiter für Ihre Touren zwischen Fjorden und dem Inlandeis. Das Buch kann per Mail an [email protected] bestellt oder in Ihrem gut sortierten Fachhandel erworben werden.

BergaufImpressum

Mitgliedermagazin des Österreichischen Alpenvereins Nr. 1 l 19, Jg. 74 (144)

Herausgeber und Medieninhaber: Österreichischer Alpenverein www.alpenverein.at

ZVR-Zahl: 989190235

Redaktion: Gerold Benedikter

Redaktionsbeirat:

Präsident Dr. Andreas Ermacora; Generalsekretär Robert Renzler, 6020 Innsbruck, Olympiastraße 37 Tel. +43/512/59547, Fax 59547-50 E-Mail: [email protected]

Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf

Alleinige Anzeigenannahme:

Werbeagentur David Schäffler, Garnei 88, 5431 Kuchl, [email protected]

Tarife: www.bergauf.biz

Design: Alexander Peer, Rainer Brandl, [email protected], www.prodesign.cc

Gestaltung & DTP: Norbert Freudenthaler

Titelfoto: norbert-freudenthaler.comSkitour in den Ötztaler Alpen.

Die grundlegende Richtung des ÖAV-Mitgliedermagazins wird durch die Satzungen des Österreichischen Alpenvereins bestimmt. Abgedruckte Beiträge geben die Meinung der Verfas-ser wieder. Für unverlangte Sendungen wird keine Haftung übernommen; Retournierung nur gegen beiliegendes Rückporto.

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Adressänderungen bitte bei Ihrer Sektion bekannt geben.

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird in Bergauf auf eine geschlechts-spezifische sprachliche Differenzierung – wie zum Beispiel BergsteigerInnen – verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten nach Auffassung der Redaktion und im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für beide Geschlechter.

Bergauf Nr. 2/19 erscheint Anfang April

PEFC-zertifiziert.Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirt-schafteten Wäldern und kontrollierten Quellen.www.pefc.at

Gefördert durch

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Trekking around Nuuk

Trekking around Nuuk

36 Tours in the wild mountains of West Greenland

Jakob Abermann

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Bergauf | Rubrik

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