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DEUTSCHE IRIS- UND LILIENGESELLSCHAFT E. V....Ulrich Timm, Gärtner, Solingen, Berndtstraße 9 Erich Kuhle, Karl- Johansgt. 8, Oslo (Norwegen) Dr. med. Fritz Pendl, Heidenheim/Brenz,

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DEUTSCHE IRIS- UND LILIENGESELLSCHAFT E. V. Gemeinnützige Gesellschaft

Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11 Fernruf Leonberg 7464

Iris —Hemerocallis—Lilien

Das sind die Blumen, deren Verbreitung, Förderung und Zucht sich die DIG zur Aufgabe gestellt hat.

1. Vorsitzender: Hermann Hald, Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11 2. Vorsitzender: Frau Helen von Stein-Zeppelin, Laufen/Bd., Post Müllheim Schatzmeister: Dr. Georg Calsow, Oberkochen, Beim Olweiher 15

Beirat:

Leiter der Registratur: Max Steiger, Lauf/Pegnitz, Heuchling 50 Bibliothekar: Wolfgang F. H. Jacobi, Köln-Merkenich, Thönneshofweg 9 Wissenschaft]. Beirat: Dr. Peter Werckmeister, Geisenheim/Rhein, Kirchgrubstraße 2 Leiter des Sichtungs- und Prüfungswesens (TB): Viktor v. Martin, Homburg/M. (Ufr.) Rechtsberater: Dr. Martin Trenks, Coburg/Bay., Probstgrund 29a Karl Ajdovic, Wien VIII, Schmidgasse 18 (Osterreich) Edcard Berlin, Biberach/Riß, Marktplatz 5 Werner Dorn, Aachen-Steinebrück, Kuhscheiderweg 3 Carl Feldmaier, Pfarrkirchen, Ringstraße 2 Frau Gertrud Gillert, Berlin-Lichterfelde-W., Drakestraße 10 Leopold Großmann, Berlin-Lichterfelde-W, Oberhoferplatz 12 Georg Hackländer, Hamburg 13, Heimhuderstraße 82 Prof. Richard Hansen, Freising/Obb., Blumenstraße 10 Prof. Dr. Fritz Heydemann, Plön/Holst., Lütjenburger Straße 25 Prof. Dr. S. Janssen, Freiburg/Breisg., Sonnhalde 14 Prof. Franz Kurzmann, Wien IV, Johann-Strauß-Gasse 26 (Osterreich) Rudolf Muselmann, Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt, Veitshöchheim Dr. med. Herbert Patzelt, Niedemhall/Württemberg Dipl.-Ing. Herbert Schnell, Tauberbischofsheim, Bahnhofstraße 2 Friedrich Volkmar, Obereßlingen/Neckar, Fliederweg 8 I Frau Lotte Weber, Brenkhausen bei Höxter/Westfalen, Schelpestraße 12 Dr. Karl Wittneben, Lüchow/Hann., Gusestraße 2

Jahresbeitrag: 12.— DM

Der Preis des Jahrbuches ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Konten : Postscheckkonto 12 53 71 beim Postscheckamt Stuttgart Girokonto 10 192 bei der Kreissparkasse Leonberg

Druck : Buchdruckerei Friedrich Aidcelin, Leonberg, Bahnhofstraße

Zum Umschlagbild: Dieses Klischee wurde uns freundlicherweise vom Bayr. Landwirtschaftsverlag München zur Verfügung gestellt.

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Man hat das Gefühl, als gehöre man in der DIG einer großen Familie an, in der man sich geborgen fühlt.

Motto über unsere Jahrestagung (aus der Zuschrift eines Mitglieds)

liebe Jris- uns lilienfreunbei

Wenn auch die Iris im Freien überhaupt nicht blühten — man sah nur strahlende Gesichter bei der „Familienfeier der DIG" in Veitshöchheim, und jedermann bedauerte es gewiß, daß die Tage so schnell vergingen. Ich möchte nun an dieser Stelle nochmals allen herzlich danken, die zum guten Gelingen der Tagung beige-tragen haben. Es ist einfach eine Freude, wie sich jedes so selbstverständlich eingesetzt hat und nach Kräften half, wo es gerade nötig war. Die vielen herrlichen Lichtbilder-vorträge waren natürlich ein ganz besonderes Erlebnis — aber was wäre dies alles ohne die beglückende Gemeinschaft, denn dieses Gefühl der Geborgenheit begleitet uns durch das ganze Jahr, auch wenn die Blumen alle schon längst wieder vergan-gen sind.

Ihr Hermann Hald

Mitteilungen der Geschäftsstelle

1. Hemerocallis-Freundel Machen Sie bitte in der kommenden Blütezeit Notizen zu folgenden Punkten: I. Wachstum, 2. Blühwilligkeit, 3. Blühdauer, 4. Festigkeit der Blüte gegen Wind und Regen, 5. Gesundheit. Herr Scheller ist bereit, das ganze Material zu sammeln und auszuwerten, um so in der Frage der Gartentaug-lichkeit der neuen amerikanischen Züchtungen einen Uberblidc zu gewinnen. Senden Sie einen kurzen Erfahrungsbericht bitte an Herrn Hans Scheller, Offen-bach/Main, Wilhelm-LeusChner-Straße 6.

2. Gladiolenblüte bei unserem Mitglied Horst Seyer: Ende Juli ist mit reichlicher und ab 5.-15. August mit Vollblüte vieler Gladiolen-Neuheiten zu rechnen. Wer gerne einmal in den Garten — fast möchte ich sagen, in die „Werkstatt" — eines Züchters sehen möchte, ist herzlich eingeladen. Schriftliche oder fernmündliche Anmeldung ist erforderlich. Anschrift: Horst Seyer, Koblenz-Pfaffendorf, Emser Straße 171, Tel. 6 89 04.

3. Postleitzahlen: Bringen Sie bitte auf Ihren Zuschriften die neuen Postleitzahlen an, Sie erleichtern dadurch sehr die Arbeit der Geschäftsstelle.

4. Lilienaufsatz in „Pflanze und Garten". Im Juli-Heft erscheint ein Aufsatz von unserem Herrn Feldmaier über das Kreuzen von Lilien mit vielen Fotos. Wir machen hiermit darauf aufmerksam.

5. Anzeigen: Schenken Sie bitte den Anzeigen am Schluß unserer Nachrichtenblätter Ihre besondere Beachtung!

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Noch zwei DIG,Wappenblumen blühen Aufgrund des Aufrufes im Aprilheft haben folgende Mitglieder zum Besuch ihrer Gärten eingeladen.

Zur Lilienblüte: Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Pfarrkirchen, Ringstraße 2, Fernruf 369 Fritz Volkmar, Obereßlingen, Fliederweg 8 (Sommeranschrift: Eßlingen-Wilflings-hausen, Waldackerweg 6, bei Stud.-Rat Müller) Dr. Peter Werdmeister, Geisenheim, Kirchgrubstraße 2, Fernruf Rüdesheim 83 59 (nur Lil. candidum Sämlg., nach vorh. Vereinbarung)

Zur Taglilienblüte: Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin, Laufen/Bd., über Müllheim, Ruf Sulzburg 46 Wolfgang F. H. Jacobi, Köln-Merkenich, Thönneshofweg 9, Fernruf 71 32 00 (wegen Unsicherheit der Blüte nur nach vorh. Vereinbarung) Hermann Hald, Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11, Fernruf 7464.

Unseren neuen Mitgliedern ein herzliches Willkommen! Frau Heidi Schneider, Heidelberg, Mozartstraße 22 Frau Susi Joos, Stampfenbachstraße 111, Zürich 6, Schweiz Josef Weber, Gärtnermeister, Westönnen Krs. Soest, Bahnhofstraße 1 Frau Gertrud Hintze, Kirchen-Sieg, Jungenthal Frl. Brigitte Arland, Dresden-Kleinzschachwitz, Kleinzschadmitzer Ufer 36

(Patenschaft) Frau Hilde Pfeuffer, Stade (Elbe), Pulverweg 32 Josef Wolf, Städt. Inspektor, München 54, Pfeilschifterstraße 42 Dr. Batavus van Nes, Konstanz, Pirminweg 9 Frau Erika Werckmeister, Geisenheim/Rh., Kirchgrubstraße 2 Herr Dipl.-Ing. Knick, Berlin-Zehlendorf, Katharinenstraße 2 Peter Klementa, Gärtnermeister, Wuppertal-Beyenburg, Hardtplätzchen 74 Günter Stache, Gärtner, Rhodenkirchen bei Köln, Michaelshoven/Thomashaus Heinrich Hake, Baumeister, Osnabrück, In der Barlage 22 Jac. Zweeris Jr., Akersloot (Holland) Max Nethfessel, Nürnberg, Ostendstraße 161 Frau Heimann, Berlin-Lichterfelde, Lotzestraße 11 Dr. Otto Steu, Zahnarzt, Reutlingen, Gartenstraße 11 Frau Dr. Adelheid Steu, Zahnärztin, Reutlingen, Gartenstraße 11 Frl. Elisabeth Bubeck, Leonberg-Eltingen, Ostertagstraße 20 Elisabeth Gräfin von Bellegarde, Gärtnerischer Kundendienst, Wallerstein bei Nörd-

lingen/Bayern Johannes Hübner, Oberst a. D., Wetter Kr. Marburg (Lahn), Burgwaldstr. 2, Postf. 7 Herr Seher, Berlin-Wittenau, Sittestraße 46 Dr. med. Hempe, Badearzt, Bad Oeynhausen, Kurheim Wessel

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Ulrich Timm, Gärtner, Solingen, Berndtstraße 9 Erich Kuhle, Karl- Johansgt. 8, Oslo (Norwegen) Dr. med. Fritz Pendl, Heidenheim/Brenz, Brudmerstraße 2 Walter Daunicht, Völlen / Post Papenburg (Ems), Völlenerwehrdeich 62 Adolf Zysset, Eidg. Dipl.-Gärtnermeister, Schulweg 8, Bern (Schweiz) Sophie von Harling, Mehlem/Rhein, Rildigerstraße 73

Nach einem langen und schweren Leiden ist am 17. Mai 1962 doch unerwartet schnell unser Mitglied und Freund

Rudolf Hanselmayer in Graz-Puntigam gestorben.

Die DIG verliert in ihm einen ihrer bedeutendsten Iris-Züchter und -Sammler sowie einen stets hilfsbereiten, liebenswürdigen Mitarbeiter und Freund.

Eine ausführliche Würdigung seiner Person und seines überaus erfolgreichen Wirkens bringen wir in unserem Jahrbuch 1962.

Briefkasten Betrifft: Antwort auf Frage (Knop): Was kann ich über die I. tuberosa erfahren? Nachrichtenblatt Nr. 1/1962 Seite).

Habe die I. tuberosa seit mehreren Jahren im Garten, Pflanztiefe ca. 5 cm in leichtem sandigem Boden ohne Winterdecke. In warmen Jahren bringt sie einige Blüten, doch ist der Zuwachs minimal. Besser sind die Ergebnisse, wenn man 6-8 Stück in einen 12-cm-Topf pflanzt, sehr schwach gießt und nur langsam antreibt. Lieferant war die Firma Stassen und van Tubergen. Max Steiger

Zu Frage 5, N.-BI. 1/62, S. 7, von Herrn Prof. Kurzmann, „Chemische Unkraut-bekämpfung".

Die chemische Unkrautbekämpfung ist sehr kompliziert, vor allen Dingen äußerst kritisch je nach dem Wachstumszustand der Iris, aber auch des Unkrautes. Vorweg-genommen sei, daß grasartige Unkräuter, z. B. Quecke, oder großblätterige Pflanzen mit langen Wurzelausläufern nicht erfolgreich in der Iriskultur bekämpft werden können. Während der Hauptzuwadiszeit ist die Iris sehr stark empfindlich gegen Dichlorphenoxyessigsäure (Hedonal) und wird durch Trichlorphenoxyessigsäure (Tributon) vernichtet. In der Ruheperiode dagegen wird sogar Tributon vertragen, allerdings treten leichte Verkrümmungen an den ersten zuwachsenden Blättern auf. Ungünstiger Einfluß auf Blüte und Zuwachs konnte nicht festgestellt werden.

Frage (Frohn): Stammbaum der wichtigsten Lilien-Hybriden. Nachr.-Blatt 1/62, S. 7.

Antwort darauf gibt in diesem Heft Dr. Karl Wittneben unter dem Titel „Stamm-bäume einiger Lilienhybriden".

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Die Jahrestagung der DIG 1962 in Veitshöchheim Georg Hackländer

Das war wieder eine Tagung, wie man sie sich schöner wirklich nicht wünschen konnte! Sie stand wahrhaftig unter einem ungünstigen Stern, da das grausame Früh-jahr dieses Jahres jede Hoffnung zunichte machte, im Sichtungsgarten Veitshöchheim sich an einer schönen Iris-Blüte zu erfreuen.

Daß diese Tagung trotzdem ein ganz großer Erfolg war, daß jeder der Teilnehmer die Enttäuschung über die fehlende Freilandblüte rasch überwand, daß jeder sich wohl fühlte in diesem Kreise, daß jeder die Harmonie dieser Gemeinschaft als wohl-tuend empfand, das alles ist vor allen Dingen den hingebungsvollen Bemühungen von Herrn und Frau Hald zu danken. Das alles sei nur gleich im Vorhinein zum Aus-druck gebracht, sonst möchte das Lob, die Anerkennung und die begeisterte Zustim-mung, die sich beide so oft während der Tagung verdienten, gar zu übertrieben klingen!

Die Beteiligung war wieder ausgezeichnet. Insgesamt nahmen über 80 Mitglieder und Gäste an der Tagung teil. Nicht jeder konnte den Veranstaltungen von Anfang bis zum Ende beiwohnen. Aber gerade die Besucher, die nur an einem Tag oder für wenige Stunden zugegen sein konnten, waren der schönste Beweis dafür, wie stark der Gedanke, einmal wieder in diesem Kreis weilen zu können, einen großen Teil der Mitglieder erfaßt hat. Dabei wußte doch jeder, der nach Veitshöchheim fuhr, daß es mit der Freilandblüte nicht weit her sein konnte! Über 80 Teilnehmer, das bedeutet, daß etwa 15 Prozent der Mitglieder nach Veitshöchheim gekommen sind, sicher für eine derartige Veranstaltung ein ausgezeichnetes Ergebnis! Es war recht lustig, als in einer der offiziellen Reden behauptet wurde, die DIG weise jetzt etwa 500 Mitglieder auf, und dann von Seiten der Frau Hald der Zwischenruf ertönte, „es sind über 600"! Recht hatte sie schon mit dieser Berichtigung; denn es war gewiß ihr eigenstes Werk, daß die Mitgliederzahl sich so stark erhöht hatte. Ich mußte da an einen Sonnabendnachmittag denken, als ich mit meinem Sohn dabei war, noch wichtige Korrespondenzen zu erledigen. Unter Ausnutzung des billigen Sonnabend-nachmittag-Tarifs rief Frau Hald bei mir an, um das gewohnte Sonnabend-Schwätzle zu 'halten, das sich, auf Anruf von Leonberg oder von hier, zu einer lieben und für die DIG nicht unvorteilhaften Einrichtung herausgebildet hat. Mein Sohn war erst ungeduldig, hörte dann am 2. Hörer mit und rief nach Beendigung des Gesprächs ganz begeistert aus: „So etwas müßte man im Kontor haben, dann würde der Umsatz gleich um 30 Prozent steigen!" Nun, an der Mitgliederzahl gemessen, hat sich der „Umsatz" nicht um 30, sondern eher um 300 Prozent gesteigert!

In Erinnerung an die vorjährige Hauptversammlung in Stuttgart, wo noch eine Menge von Vorbereitungen für die Iris-Schau zu treffen waren, traf ich viel zu früh in Veitshöchheim ein. Da saß man nun in der „Blauen Traube" und wartete der Dinge, die da kommen sollten, wartete vor allem darauf, daß sich doch wenigstens irgend ein anderes Mitglied der DIG schon einstellen möchte! Ich kam von München, wo ich auf der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft gewesen war. Mit Schrecken verzeichnete ich vom Zug aus das regnerisch-trübe Wetter, das so gar nicht zu einer DIG-Hauptversammlung passen wollte! Als sich der Zug Würzburg näherte,

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begann die Sonne die Wolken zu vertreiben. Wie sehr hoffte man überhaupt, daß in Veitshöchheim doch vielleicht das Wetter besser gewesen war und daß doch viel-leicht wenigstens ein Teil der Pflanzen schon Blüten zeigte! Hoffnungsvoll stimmte auch eine Anis pallida, die aus dichtem Gestrüpp am Wegrand blühte, als ich zum Iris-Sichtungsgarten hinaufstieg. Freilich, als ich dann bei den Iris angelangt war und feststellen mußte, daß auch nicht eine der Hohen Bart-Iris blühte, da war ich nicht enttäuscht, sondern ich mußte einfach lachen, so komisch erschien es mir, daß diese Iris-Hauptversammlung ohne eine einzige Freilandblüte erfolgen sollte! Eines aller-dings fiel mir bei diesem Besuch des Sichtungsgartens sofort auf, nämlich, wie ausge-zeichnet dieser dank der Fürsorge des Herrn Muselmann und seiner getreuen Assistentin, des Fräulein Mehrens, gepflegt war.

Es ist eine rechte Wohltat, wenn man einmal einige Stunden zu früh gekommen ist. Dieser Nachmittag in Veitshöchheim, wo ich so in aller Gemütsruhe am Main entlang, durch die Straßen des kleinen Ortes, die so anheimelnd wirken, und durch den Hofgarten schlenderte, wird mir immer in angenehmer Erinnerung bleiben.

Froh war ich aber dann doch, als mein Alleinsein beendet war. Herr und Frau Hald erschienen, später, als sie beabsichtigt hatten, da ausgerechnet am Vortage der Motor ihres VW gestreikt hatte und erst in den Morgenstunden des Freitag erneuert wer-den konnte. Bald traf dann auch Frau von Stein-Zeppelin ein. Ihr ganzer Wagen war mit Blütenstielen angefüllt, so daß man sich darauf freuen konnte, auf dieser Iristagung wenigstens eine große Anzahl Schnitt-Iris zu sehen. Nicht nur Iris hatte sie mitgebracht, sondern auch eine Anzahl anderer Blüten, die mit den Iris zusammen zu geschmackvollen Arrangements zusammengestellt wurden. Bald freilich standen wir vor der Notwendigkeit, für weitere Vasen zu sorgen. „Natürlich" hatte Frau Hald in weiser Voraussicht alles, was sie an Vasen, Schalen und Blumengefäßen auf-treiben konnte, nach Veitshöchheim mitgenommen, aber das genügte noch nicht. Da zeigte dann Herr Schacht aus Hamburg sein Organisationstalent! Wie er es ver-stand, die Inhaberin eines Haushaltsgeschäftes davon zu überzeugen, daß sie der DIG für ihre Schnitt-Irisschau alles, was sie an Vasen und großen Töpfen besaß, leihweise überlassen müßte, das war schon einmalig.

Auch Frau Dr. van Nes trug wesentlich zu dieser Schnitt-Irissdiau bei, da sie eine stattliche Anzahl ihrer Zwergiris-Lieblinge mitbringen konnte. Wo aber blieb nur Herr Dr. Werckmeister? Mit Ungeduld erwateten wir ihn; denn es war doch sicher zu hoffen, daß auch er noch eine schöne Zahl von Blütenstielen mitbringen würde. Noch nie hatte er die DIG im Stich gelassen. Wie dankbar waren wir ihm einst in Köln, als er sich zusammen mit Herrn Jacobi die ganze Nacht um die Ohren geschla-gen hatte, um die Schnittiris-Schau zu retten, indem er aus Geisenheim alles, was dort nur blühen wollte, im letzten Augenblick heranschaffte. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Erst spät nur konnte er freilich kommen, da er noch bis 18 Uhr in Geisenheim zu tun hatte und dann mit größter Eile nach Veitshöchheim fuhr. Dafür war dann aber auch das, was er nach Veitshöchheim mitbrachte, überaus sehenswert! Ihm gereichte das späte Frühjahr zum Vorteil; denn er war dadurch in der Lage, eine Reihe seine ONCO-Züchtungen mitzubringen, die zu dem Schönsten zählten, was man je in dieser Art gesehen hatte.

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Vor dem gemeinsamen Abendessen sollte um 17.30 Uhr die Beiratsbesprechung stattfinden, doch mußte diese auf den nächsten Morgen verlegt werden, da der Aufbau der Schnittiris-Schau viel Zeit beanspruchte. Bald zeigte sich auch, daß die vorgesehene Zeit für die erforderlichen Besprechungen bei weitem nicht ausreichte, so daß die Beiratsbesprechungen am nächsten Nachmittag fortgesetzt werden mußten. Jetzt erwies es sich fast als vorteilhaft, daß im Freiland nichts blühte! Wo hätten wir die nötige Zeit hergenommen, wenn die Bewertung der Iris im Sichtungsgarten uns in Anspruch genommen hätte! Nun könnte ein Außenstehender vielleicht spöt-tisch fragen, was es denn da so viel zu besprechen gebe. Nun, für den, der mit der DIG lebt, sich für sie einsetzt und mit Interesse die Entwicklung des Irisgedankens in Deutschland verfolgt, erschien doch vieles von großer Wichtigkeit. Da ist zunächst die Frage des Tagungsortes. Das Herumzigeunern auf den Bundesgartenschauen hat sich immer wieder als unerfreulich erwiesen. So verständlich es ist, daß unsere Irisgärt-nereien auf den Bundesgartenschauen vertreten sein möchten, so wenig erfolgreich waren die Bemühungen, der DIG dort Geltung zu verschaffen. Die Tagungen in Laufen, Geisenheim, Berlin oder Graz hatten gewiß ihren eigenen Reiz, doch ergaben sich immer wieder Schwierigkeiten, zum Teil auch durch die großen Entfernungen. Mehr und mehr stellte sich die Notwendigkeit heraus, die DIG-Tagungen an einem zentral in der Bundesrepublik gelegenen Platz abzuhalten und zwar möglichst immer an demselben Ort, um die immer neuen Schwierigkeiten der Raum- und Quartier-beschaffung ein für alle Mal zu regeln.

Nachdem sich nun herausgestellt hat, wie hervorragend der Sichtungsgarten in Veitshöchheim betreut worden ist, lag es nahe, Veitshöchheim zum ständigen Tagungsort der DIG-Hauptversammlungen zu ernennen. Lediglich 1963 soll die Jahrestagung noch in Hamburg stattfinden, und zwar vom 7. bis 9. Juni, da die Internationale Gartenbauausstellung dort eine ungewöhnlich schöne Sammlung der neuesten Irissorten aus aller Welt zeigen wird.

Nicht minder wichtig erschien eine Neuregelung der Bewertung. Das bisherige Bewertungssystem, das den Amerikanern nachgeahmt war, gehört in der Tat nach einem Ausspruch Dr. Werdmeisters in die Mottenkiste! Man kann von den Iris-richtern unmöglich erwarten, daß sie die verschiedensten Orte in Deutschland auf-suchen, um eine sachgemäße Irisbewertung vorzunehmen. Das würde für den einzelnen Geldausgaben bedeuten, die einfach nicht tragbar sind, und es fehlt dafür uns allen heute auch die nötige Zeit! Hinzu kommt auch, daß das bisherige Bewer-tungssystem zu langatmig ist. Auch in Amerika hat sich gezeigt, daß Irissorten oft bereits überholt sind, wenn sie die höchsten Auszeichnungen erhalten. Weitaus zweckmäßiger erschien demgegenüber das in Florenz beim „Premio Firenze" ange-wandte Bewertungssystem. Dieses soll nun ähnlich auch für die DIG übernommen werden. Züchter, die ihre Neuheiten bewertet sehen möchten, müssen zwei blüh-starke Rhizome nach Veitshöchheim geben. Dort werden die Pflanzen unter einer neutralen Nummernbezeichnung aufgepflanzt. Im ersten Jahr werden die Blütenstiele abgeschnitten, um die Pflanzen zu kräftigen. Im zweiten Jahr soll dann die Bewer-tung durch die Irisrichter erfolgen. Da aus den neutralen Nummernbezeichnungen niemand den Namen des Züchters ersehen kann, ist jede Gewähr dafür geboten, daß die Bewertung ganz unparteiisch vorgenommen wird. Es ist anzustreben, daß die

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Stella maris (Zwet Holland 1948) willmottiae pumilum

Lilium Marhan (v. Tubergen 1886) martagon album hansonii

Lilium Dalhansonii (Powell, England, 1890) martagon dalmaticum hansonii

Johannisblut (Feldmaier, Deutschland, 1947) maxwill scottiae ± davidii ± hollandicum

Weltfrieden (Bonstedt, Deutschland, 1950) Auswahlzucht aus Sulphurgale (Scheubel 1916)

sulphureum (myriophyllum) ± regale

Feuerzauber (Steffen, Deutschland, vor 1953) scottiae willmottiae

Mit kleinen Anfangsbuchstaben werden die Artbezeichnungen der botanischen Arten geschrieben, die Kreuzungen und Kultursorten führen große Anfangsbuchstaben.

Auf Züchtungen, die z. Z. in Arbeit sind, oder solche Kreuzungen, deren Züchtung für unsere Liebhaber und Züchter Erfolg versprechen, gehe ich später ein (Zukunfts-lilien).

Bewertung eines „IrisdZichters"

M. Hald

Unser achtjähriger Hermann wollte sich unbedingt auch als Iris-Richter betätigen, erbat sich in Veitshöchheim, als wir Mitte Juni nochmals dort waren, ein Formular, stellte sich vor einen riesigen Horst Iris-Schwerter, den er sich auserkoren hatte (mindestens I m im Quadrat), in dem ein einziger Stengel mit einer einzigen Blüte thronte. Er fällte folgendes Urteil:

Pflanze und Zuwachs: Groß Krankheiten: Keine Reichblütigkeit: Ganz schwach Stiel: Gut Farbe: blau Blüte: Wüscht!

»erben Sie neue Mitglieber!

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Irisrichter den Sichtungsgarten in Veitshöchheim nicht zur gleichen Zeit besuchen, sondern daß sich ihr Besuch auf die ganze Blütezeit verteilt. Das in Florenz ange-wandte Punktsystem soll auch für Veitshöchheim gelten. Nur eine Sorte, für die sich wenigstens 5 Irisrichter ausgesprochen haben, kann das Veitshöchheimer Iris-Zeugnis erhalten, und die Bewertung erfolgt dann in der Reihenfolge der erzielten Punkt-zahlen. Jede Sorte, die zwei Jahre lang zur Bewertung in Veitshöchheim aufgepflanzt war, muß prinzipiell von den Irisrichtern bewertet werden, doch steht es diesen frei, eine Sorte, die sie an sich für minderwertig halten, von vornherein abzulehnen.

Es muß nun zunächst abgewartet werden, wie sich diese Bewertung in der Praxis bewährt. Da sich die Deutsche Gartenbaugesellschaft den Ausdruck „Wertzeugnis" vorbehalten hat, so konnte noch keine Einigung über die Bezeichnung der Veits-höchheimer Iris-Bewertung getroffen werden; vielleicht kann dafür der Ausdruck „Veitshöchheimer Iris-Zeugnis" vorgeschlagen werden. Es liegt auf der Hand, daß diese Veitshöchheimer Bewertung mit der Zeit noch ausgebaut werden muß. Iris, die sich darüber hinaus auf die Dauer bewährt haben und ihre Eignung auch in ande-ren Klimaten, also in den anderen Deutschen Iris-Sichtungsgärten erwiesen haben, müßten natürlich noch eine über das Veitshöchheimer Iris-Zeugnis hinausgehende Bewertung erhalten, z. B. durch die Verleihung einer Alexander-Steffen-Medaille. Beschlüsse darüber wurden aber noch nicht gefaßt, vielmehr muß dies der Zukunft vorbehalten bleiben.

Ein weiterer Punkt, der dringend eine eingehende Beratung erforderte, war die Erhöhung des Mitgliederbeitrags. Die Druckkosten sind in den letzten Monaten derartig gestiegen, daß die DIG entweder gezwungen ist, ihre Leistungen wesent-lich einzuschränken oder aber den Beitrag zu erhöhen. Es ist durch diese Umstände einfach nicht mehr möglich, bei einem Jahresbeitrag von DM 12,— außer dem umfangreichen Jahrbuch noch 6 Nachrichtenblätter bereitzustellen. Dies ist um so weniger möglich, als die DIG es nach wie vor für ihre Pflicht hält, den Iris-Freunden im andern Teile Deutschlands alle DIG-Veröffentlichungen zugänglich zu machen, obwohl die dortigen Freunde nicht in der Lage sind, die Leistungen der Gesellschaft durch einen entsprechenden Beitrag abzugehen. Dem Vorschlag, die Leistungen der Gesellschaft einzuschränken, also etwa nur 5 Nachrichtenblätter herauszugeben oder aber das Jahrbuch nur alle zwei Jahre erscheinen zu lassen, wurde lebhaft wider-sprdchen, da die DIG nur durch das, was sie ihren Mitgliedern bietet, auf weiteren Mitgliederzugang rechnen kann. Jedes neue Mitglied ist insofern von größter Wich-tigkeit, als die Mehrkosten für eine um 100 oder 200 Exemplare höhere Auflage des Jahrbuchs oder der Nachrichtenblättr verhältnismäßig gering sind. Die Hauptkosten entstehen durch den Satz und die Druckstöcke. Jedes neu gewonnene Mitglied trägt also durch seinen Beitrag entscheidend dazu bei, die Finanzen der DIG wesentlich zu verbessern. Daraus geht vor allem hervor, wie unerläßlich es ist, daß jedes einzelne unserer Mitglieder sich mit allen Kräften darum bemüht, neue Mitglieder für die DIG zu werben! Je mehr diese Werbung neuer Mitglieder gelingt, um so bessere Leistungen kann die DIG ihren Mitgliedern gewähren. Da überdies die Gewinnung eines neuen Mitglieds durch ein schönes Rhizom prämiiert wird, ist die Gewinnung neuer Mitglieder nicht nur Ehrensache, sondern auch recht vorteilhaft für den Irisgarten jedes einzelnen!

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Nachdem über die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung Einstimmigkeit herrschte, ergab sich die Frage, wie hoch denn nun der neue Beitrag festgesetzt werden sollte. Herr Berlin setzte sich in seiner temperamentvollen Art sehr entschieden dafür ein, daß bei den außerordentlichen Leistungen der Gesellschaft ein Beitrag von DM 24,—jährlich durchaus angemessen sei. Selbst der kleinste Rentner könne heute monatlich DM 2,— für eine so gute Sache beisteuern. Von verschiedenen anderen Seiten wurde ein Jahresbeitrag von DM 20,—, wie er auch bei der Orchideengesellschaft festgesetzt ist, dringend befürwortet. Von anderen Seiten wurde befürchtet, daß mit einer Erhöhung auf mehr als DM 12,— die psychologische Grenze überschritten würde, und auch der Vorsitzende war der Ansicht, daß man nicht über DM 15,— hinausgehen sollte.

Eine Beitragserhöhung auf DM 15,— wurde dann auch durch die Hauptversammlung gebilligt. Dabei wurde Herr Dr. Kellner zum Schatzmeister ernannt, nachdem Herr Dr. Calsow um Entlastung von diesem Posten gebeten hatte. Herr Hald sprach Herrn Dr. Calsow den Dank der DIG für die bisherige Mitarbeit aus.

Nun habe ich aber den Ereignissen vorgegriffen. Nach dem Aufbau der Iris-Schau fand am Freitag das gemeinsame Abendessen statt, welches eine besondere Note dadurch erhielt, daß jeder Platz mit einer aus blauem Karton geschnittenen und bemalten Iris geschmückt war, auf der ein Schokoladen-Maikäfer thronte, was sehr lustig aussah und worüber sich jedes freute. „Natürlich" war es wieder Frau Hald, die den netten Einfall hatte und sich der großen Mühe unterzog, alle diese vielen Iris auszuschneiden, und die von Herrn Hald bemalt wurden. Oh, möchte es doch den Halds oder einem anderen deutschen Züchter gelingen, eine Iris in so reinem, silbrigem Blau zu züchten; es wäre ein Welterfolg!

Nach dem Abendessen richtete der Vorsitzende Begrüßungsworte an die Teilnehmer und eröffnete damit die Tagung offiziell. Auch einige Gäste aus Veitshöchheim konnten dabei besonders begrüßt werden: Herr Oberregierungsrat Dr. Breider als Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau Veitshöchheim, Herr Landwirtschaftsrat Klopsch, Leiter des Gartenbaus innerhalb der Landesanstalt, Herr Dr. Kloft als Vertreter des Herrn Bügermeisters von Veitshöchheim und Herr Gartenbauoberlehrer Frasch von der Landesanstalt. Anschließend wurde der Raum verdunkelt, und zunächst zeigte Herr Dr. Kellner einen reizenden Schmalfilm über den Besuch bei Herrn Feldmaier und seinen Lilien im Sommer 1961. Anschließend sprach Frau Dr. van Nes zu schönen Farbbildern über „Die liebe, kleine Iriswelt". Zwergiris sind ja ihr Lieblingsgebiet, und man konnte sich nur wieder darüber freuen, wie reizend diese zarten Gebilde zu der charmanten Art paßten, in der sie darüber sprach.

In den Pausen zwischen den Vorträgen richteten Herr Oberregierungsrat Dr. Breider und Herr Dr. Kloft Worte des Dankes und der Anerkennung an die Versammlung und gaben auch ihrer Freude darüber Ausdruck, daß Veitshöchheim in Zukunft mehr und mehr die Iris-Zentrale Deutschlands werden soll.

Den Schluß des Abends bildete ein großangelegter Lichtbilder-Vortrag des Herrn Wolfgang F. H. Jacobi über die „Jahrestagung der Amerikanischen Iris-Gesellschaft 1961". Dieser Vortrag war wirklich außerordentlich fesselnd, und man konnte sich gut

Atomic Hybr. (Woodriff 1958) auratum ± rubellum

88 88 Parkmannii Little Fairies

88 Atomic Hybr.

Exotic Hybr. (Woodriff 1958)

Parkmannii Atomic Hybr. 88

Exotic Hybr.

sargentiae regale 88

Imperiale (Princeps Creelman Hybr.)

Preston-Hybriden (Isabella Preston) (maculatum dauricum) davidii

88 Lilium Cummings u. andere . . davidii

Skyr@oScket u. andere 1946 Fiesta-Hybriden (de Graaff)

Preston-Hybr. + amabile + amabile luteum maximowiczii 88

Fiesta Hybr. Citronelle strain, rein gelb Burgundy strain, tief rot Bronzino strain, sandfarben bis braun

Midcentury Hybr. (de Graaff 1946) Hollandicum tigrinum

88 Midcentury Hybr.: Enchantment, Fireflame,

Valencia, Firecrown, Tobasco, Sanstar

Hollywood Hybr. (de Graaff 1949) 1951-1952 so genannt, dann als Midc. Hybr im Handel

Midcentury ± Preston Hybr. 88

Joan Evans und andere Gelbe Midcentury Hybr.

Midcentury Hybr. + amabile luteum 88

Destiny, Prosperity

Veilchenlilie (Fialkowaja lilija) Miczurin 1914 Rußland szovitzianum maculatum

Lilium Formolongi (Wada Japan, vor 1939) longiflorum formosanum wilsonii

Lilium Formolense (Tuffery, Neuseeland, 1953) formosanum nepalense

auratum ± speciosum

Lilium Imperiale

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Orleans-Hybriden (Aurelianense-Hybr.) Debras bei Orleans später andere Trompetenlilien (statt sargentiae)

sargentia henryi

henryi. . . .± . . Au relian en s e- Hybr. ± Trompetenlilien SS

Sunburst-strain Hearts Desire SS SS

Golden Clarion strain g§

Golden Splendor weiß, hell- African Queen, orange und dunkelgelb

orange u. zwei-farben

Havemeyer-Hybr. (Barry USA 1935) sulphureum henryi

SS TA Havemeyer u. a.

Golden Harvest-Hybr. (Kline USA 1954) Havemeyer-Hybr. Aurelian-Hybr.

Olympic-Hybr. (de Graff USA 1946) leukanthenum centifolium ± regale sargentiae brownii

ssss Olympic-Hybr.

Reinbow strain, amerikanische Kreuzungen innerhalb der Hollandicum-Gruppe (de Graaff)

Golden Ghalice strain, Auslese aus obigen in reinen gelben Farben

Patterson-Hybriden (Patterson Canada 1956) cernuum davidii

SS Patterson-Hybr. u. Harlequin-Hybr. (de Graaff 1956)

Lilie Talisman (de Craaff 1949) willmotiae tigrinum

Lilie cardinal (Taylor 1949) tigrinum + amabile

Lilie Grenadier (Kline USA 1945) maximowiczii dauricum wilsonii

Lilie Viking (Palmer USA 1942) willmottiae tigrinum diploid F 1

Parkmannii Hybr. (Parkman 1869 und andere bis jetzt) auratum ± speciosum

SS Parkmannii (J. Wallace, Manawatu, Potomac-Hybr.)

Little Fairies (Woodriff USA) auratum ± rubellum

§§ Littte Fairies

Cameo Hybr. (Kline 1954) auratum ± japonicum

Pfeiffer Hybr. (Pfeiffer USA 1955) auratum ± rubellum

ein Bild von New York, den dortigen Entfernungen und der liebenswürdigen Auf-nahme machen, die Herr Jacobi seitens der amerikanischen Irisgesellschaft fand. Als er dann dazu überging, die überaus schönen Irisbilder zu zeigen, die er bei seinem Besuch aufnehmen konnte, war jeder entzückt, und die Zeit verging im Fluge. Mit Schrecken bemerkten wir, daß schließlich die Mitternacht schon näher kam, und da 10 Teilnehmer sonst nicht in ihr Quartier in Homburg gekommen wären, blieb zum allseitigen Bedauern nichts anderes übrig, als den Vortrag abzubrechen und die rest-lichen Bilder am kommenden Tag zu zeigen. Gerade in letzter Minute, bevor das Haus abgeschlossen wurde, trafen sie in Homburg im Gasthaus Winkler ein, doch wurde es dort dann noch sehr lustig, nachdem eine Flasche des fürstlichen Kalmuth-Weins die Geister beschwingt hatte. Die für den Samstagmorgen vorgesehene Besichtigung des Sichtungsgartens mußte nun ebenso ausfallen wie die Fahrt nach Homburg, da ja weder hier noch dort auch nur irgendeine Iris im Freiland blühte. Im Grunde war es ein wahrer Segen, da wir ja sonst mit unserer Zeit gar nicht ausgekommen wären! Mit der Fortsetzung der Beiratsbesprechung, der Ordentlichen Mitgliederversammlung, über die bereits berichtet wurde, und der Betrachtung der restlichen herrlichen Irisbilder des Herrn Jacobi sowie dessen Bericht über die Jahrestagung der Amerikanischen Hemerocallis-Gesellschaft 1961 mit außerordentlich schönen Hemerocallis-Bildern aus den dortigen Hemerocallisgärten verlief der Tag wie im Fluge. Den Auftakt des Abends bildete ein hochinteressanter und fesselnder Lichtbildervortrag von Herrn Berlin über seine „Irissuche in Rumänien". Die überaus frische und lebendige Art des Herrn Berlin war vielen Teilnehmern ja bereits durch seinen Vortrag auf der Stuttgarter Tagung bekannt. Er begann seinen Vortrag mit einer Reihe außerordentlich gut gelungener Farbaufnahmen von der Grazer Iristagung 1960. Vor allem ging uns allen ein über-aus sprechendes Bild von unserem Herrn Hanselmayer nahe, der uns und seine geliebten Iris am 17. Mai für immer verlassen mußte.

Herr Dr. Kellner zeigte dann nochmals seinen Schmalfilm über den Besuch bei Herrn Feldmaier, erntete dann aber noch größeren Beifall durch einen Filmstreifen, der eigentlich mißglückt war. Dieser Film war nämlich versehentlich zweimal belichtet worden, einmal mit Irisaufnahmen und sodann mit Gartenszenen. Ein ganz gerisse-ner Regisseur hätte die Sache gar nicht besser machen können! Es war ganz prächtig, wie die Kinder vor dem Hintergrund einer schönen Iris herumtollten oder wie eine schöne Iris das Bild beherrschte ,während sich die Kinderszenen schemenhaft im Hin-tergrund abspielten. Anschließend sahen wir eine Reihe wundervoller Lilienbilder von Herrn Feldmaier, darunter manche großartige Züchtungen von ihm selbst. Besonders wertvoll war des weiteren noch ein Dia-Vortrag von Herrn Dr. Wittneben über „Neuere Lilienzüchtungen von Jan de Graaff", wofür ihm von dieser Firma die Lichtbilder überlassen worden waren; ferner über „Japanische Lilien im Wildstand", wozu Herr Dr. Shimizu, Tokyo, die Dias bereitstellte. Eine ganze Fülle von Schön-heit und Anmut auch an diesem Abend! Am Sonntag-Morgen unternahmen die meisten Teilnehmer eine Besichtigung des Veitshöchheimer Hofgartens unter Führung von Herrn Muselmann. Es soll dabei sehr viel von der griechischen Mythologie die Rede gewesen sein, aber nach einem Ausspruch der charmanten Assistentin des Herrn Muselmann soll sogar das Liebes-

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leben der griechischen Götter nicht ohne Reiz sein, wenn es Herr Muselmann an Hand der vielen Statuen des Hofgartens erklärte.

Herr von Martin und der Schreiber dieser Zeilen konnten an dieser Besichtigung des Hofgartens leider nicht teilnehmen, vielmehr harrte ihrer noch eine recht schwierige Aufgabe, nämlich die Bewertung der mitgebrachten Schnittiris und die Verteilung der von Halds dafür vorgesehenen Preise. Dabei wurde der von Frau von Stein gestiftete Wanderkopal Herrn Dr. Werckmeister für eine mattolivgelbe „Pogo-Regelia-Hybride" zuerkannt, die an Ort und Stelle auf den Namen NATASCHA getauft wurde. Auch den „Ersten Preis für Züchter" erhielt Dr. Werdmeister und zwar für eine Vase mit außerordentlich schönen „Regelia"- und „Korolkowi-Hybriden". Den „Zweiten Preis für Züchter" erhielt Frau Dr. van Nes für ihre sehr reizvolle Züch-tung FINDELKIND. Auch der „Dritte Preis für Züchter" wurde Frau Dr. van Nes zuerkannt und zwar für ihre Zwergiris CLEMENTINE. Mit dem „Ersten Preis für Liebhaber" wurde Frau von Stein bedacht; mit einigen Stielen der Iris sibirica MY LOVE und einem Viburnum-Zweig hatte sie ein auffallend schönes Blumen-arrangement geschaffen. Auch der „Zweite Preis für Liebhaber wurde Frau von Stein zuerkannt und zwar für einen Stiel der schönen BLUE SAPPHIRE. Ebenso wurde ihr der „Dritte Preis für Liebhaber" zuerkannt und zwar für eine Vase mit einer Reihe von Stielen der DESERT SONG. Der „Erste Allgemeine Preis" wurde mit Recht Herrn Dr. Werdmeister zuerkannt, da die „goldene" Iris „auranitica" ein überwältigend schönes Bild bot und die riesige dunkelviolette „Iris antilibanotica" nicht minder eindrucksvoll war. Den „Zweiten Allgemeinen Preis" erhielt Frau Dr. von Nes für eine Vase mit verschiedenen Zwergiris-Sämlingen, und der „Dritte Allgemeine Preis" wurde Frau von Stein für eine Vase mit der „Iris superba" zuer-kannt. Aber nicht nur die Iris wurden mit Preisen bedacht, sondern auch zwei Men-schen. Frau Hald hatte „natürlich" daran gedacht, auch für Herrn Muselmann und Fräulein Mehrens Preise vorzusehen, und der Beifall der Versammlung, mit dem die Bekanntgabe dieser beiden Preise begrüßt wurde, zeigte deutlich, wie sehr von allen Seiten die vorbildliche Betreuung des Sichtungsgartens durch Herrn Muselmann und Fräulein Mehrens sowie ihre verständnisvolle Unterstützung der Bestrebungen der DIG anerkannt wurde.

Um die schwierige Finanzlage der DIG zu bessern, leitete Herr Dr. Calsow, der bisherige Schatzmeister, mit einem erheblichen Betrag eine Sammlung unter den Anwesenden ein, die zusammen mit der sehr lustigen, amerikanischen Versteigerung eines von Frau Becker-Kaysan gestifteten Irisbildes etwa DM 700,— ergab. Dieser Betrag stellt eine nicht unwesentliche Hilfe dar für die Finanzierung des in Kürze erscheinenden Jahrbuchs, welches einen Umfang von ca. 190 Seiten hat, sehr wert-volle Aufsätze bringt und mit vielen schönen Bildern geschmückt ist.

Um noch einmal deutlich zu machen, mit welcher Liebe die ganze Tagung von den Halds vorbereitet wurde, sei noch erwähnt, daß am ersten Lichtbilderabend jeder der Anwesenden eine bunte Papier-Serviette mit leckerem Gebäck erhielt, das Frau Hald eigenhändig für die Teilnehmer der Veranstaltung gebacken hatte. Auch am zweiten Lichtbilderabend gab es eine reizende Überraschung: Von langen Efeu-Girlanden durfte sich jeder Teilnehmer einige „Früchte" abpflücken.

Samen zu ziehen, deren Pflanzen untereinander ziemlich gleich und auch der BLACK DRAGON sehr ähnlich waren. Er nannte sie anfangs BLACK DRAGON strain, aber da dies nicht mehr statthaft ist, jetzt BLACK MAGIC strain.

STAMMBÄUME als erste ist die Mutterpflanze aufgeführt, an zweiter Stelle steht der Pollenspender.

Lilium Testaceum (Isabellinum) (— 1810) Lil. candidum chalcedonicum

§§ Testaceum

Lilium Hollandicum (— 1877, jetzt Krelage und andere holländische Züchter) davuricum croceum = maculatum

§§ §§ Hollandicum

Lilie Orange Triumph Croceum Hollandicum

§§ Orange Triumph

Lilie Fireking (Stocke, England, 1933, croceum davidii

Crovidii ± willmottiae §§

Willcrovidii §§ Hollandicum

Züchtung dauerte etwa 20 Jahre) dauricum ± concolor

Thunbergianum croceum §§

§§

§§ Fireking

Bellingham Hybriden (Griffiths USA 1933) aus vielen amerikanischen Arten u. a.

pardalinum parryi ± humboldtii + washingtonianum Afterglow Buttercup

Lilie Maxwill (Skinner USA 1928) maximowiczii willmottiae

§§ Maxwill

Lilium Scottiae (Skinner 1934) willmottiae maculatum Mahogany

§§ Scottiae

Lilium maculatum concolor dauricum

§§ maculatum (Thunbergianum)

Nach Angaben in Lilienbüchern; wird aber jetzt von japanischen Lilienkennern (u. a. Shimizu) bestritten. Diese halten sie für eine reine Art, was nach Chromosomen- untersuchungen wohl auch feststeht.

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1)

fertilität (meist kaum noch vorhanden) und Bulbillenproduktion abnehmen. Auffäl-lig ist ferner, daß L. bulbiferum-Hybriden entgegen dem Verhalten vieler anderer Hybridformen fertil sind.

Zitierte Literatur Dr. h. c. Alexander Steffen, Unsere Lilien im Garten, 2. Aufl., S. 40, Verl. Paul Parey (1953).

2) Gerth Barich, Wurzel- und Zwiebelfäule der Lilien gehören der Vergangenheit an. Kulturmaßnahmen und Resistenzzüchtung zur Verhütung der Fusariuminfektion (er-scheint Frühsommer 1962).

3) derselbe, Erfahrungen mit der Lilienkultur in Töpfen. Nachrichtenblatt Nr. 6 (Dezem-ber 1961).

4) derselbe, Lilium bulbiferum hybrids und albino seedlings. The R. H. S. Lily Year Book 1959, S. 118, London.

5) Department of Botany, University of Delhi, Intra-ovarian Pollination in Eschholzia californica Cham., Argemone mexicana L. and A. ochroleuca Swet, aus „Nature" 15. Juli 1961, Bd. 191, Delhi.

Stammbäume einiger Lilienhybriden Dr. Karl Wittneben

Hybriden sind Kreuzungsergebnisse zwischen Pflanzen (Lebewesen) verschiedener Gattungen, Arten, Abarten oder Sorten. Gattungshybriden sind sehr selten, An-hybriden häufiger. Der Ausdruck Hybriden bezog sich ursprünglich nur auf Kreu-zungen zwischen Arten, ist aber jetzt auch auf solche zwischen Abarten und Sorten übergegangen. Die Einzelpflanzen aus einer Hybridisation sind meist sehr ungleich. Will man ein gutes Stück echt vermehren, kann man das nicht ohne weiteres aus Samen tun, son-dern muß eine Sproßvermehrung (vegetative Vermehrung) vornehmen. Eine Anzahl Pflanzen, die aus Sproßvermehrung einer einzelnen Pflanze entstanden ist, heißt ein Klon. Bei wiederholter Kreuzung zwischen verwandten Hybriden kann man zu Pflanzen kommen, die im Aussehen untereinander ziemlich ähnlich sind. Man nennt eine solche Gruppe, die also durch Aussaat entstanden ist, eine Rasse, oder wie die amerikanischen Züchter, besonders de Graaff bei Lilien, sagen, einen strain. Da die Saatvermehrung schneller, billiger und ausgiebiger ist und auch sonst Vorzüge hat, werden neuerdings neben Sorten (Klonen) auch Rassen (strains) angeboten. Die einzelnen Pflanzen solcher Rasse (strain) haben nicht unbedingt das genaue Bild der Sorte, sind aber sehr ähnlich, zuweilen sogar besser und wüchsiger. Ein Beispiel: De Graaff hat eine große Trompetenlilie gezüchtet, weiß mit tief-schwarzbraunen Streifen auf der Rückseite der Blütenblätter, einer sehr großen regale ähnlich, aber mit viel Blut auch von L. brownii, der vielleicht schönsten, aber bei uns im Freien nicht gut ausdauernden Trompetenlilie (sie braucht mehr Wärme). Er nannte sie BLACK DRAGON, Schwarzer Drache. Sie ist wüchsig, gesund, aus-dauernd und hart. Da die Nachfrage nach dieser begehrten Schönheit groß und dm-J.1 Sproßvermehrung nicht zu befriedigen war, gelang es dem Züchter, eine Rasse aus

Bereits am Sonnabend hatte Frau Becker-Kaysan eine reizende Märchenerzählung benutzt, um den Halds den Dank der Mitglieder zum Ausdruck zu bringen. Nicht minder großen Beifall erntete Herr Dorn am Sonntag Mittag, als er nach der Preis-verteilung in wohlgesetzten Worten die Verdienste von Herrn und Frau Hald wür-digte und beiden unter großem Beifall den Dank der Versammlung zum Ausdruck brachte.

Wohl jeder der Teilnehmer bedauerte am Schluß der Veranstaltung, daß alles so schnell wieder vorüber war, wohl jeder nahm sich vor, auch im kommenden Jahr wieder an der Hauptversammlung der DIG teilzunehmen, da es jeder beglückend empfand, einer solchen Gemeinschaft anzugehören.

Protokoll über die 12. Ordentliche Mitglieder.Versammlung der Deutschen Iris. und Liliengesellschaft e. V. in Veitshöchheim

am 26. Mai 1962 Der Vorsitzende, Herr Hald, eröffnete die Hauptversammlung um 11 Uhr und begrüßte die anwesenden Mitglieder. Briefe und Grüße von Mitgliedern, welche nicht zur Tagung erscheinen konnten, wurden verlesen und erwidert. Bekanntgabe der Tagesordnung durch den Vorsitzenden:

1. Jahres- und Kassenbericht 2. Entlastung des Vorstandes 3. Satzungsgemäße Neuwahlen:

a) des Schatzmeisters b) weiterer Irisrichter

4. Anträge 5. Verschiedenes

Die Tagesordnung wurde einstimmig angenommen. In einem stillen Gedenken ehrten die Anwesenden die verstorbenen Mitglieder: Hugo Graetz, Prof. Böhnert, Hans Koch, Dr. med. Tönjes Lange, Günther Mühlen-weg, Apotheker Pfannschmidt, Heinrich Sauermann, Rudolf Böttcher, Prof. Dr. Stein-berg, Werner Kerbs und Rudolf Hanselmayer. Für die ihm zuteil gewordene Unterstützung dankte der Vorsitzende allen Mitglie-dern und bat auch weiterhin um recht aktive Mithilfe.

Zur Tagesordnung: 1. Kassenbericht:

Der Kassenbericht für das Jahr 1961 wurde vom Schatzmeister der DIG, Herrn Dr. Calsow, vorgelegt und von den Herren Jacobi und Volkmar überprüft. Der Bericht wurde im N.-B1. 2/1962 veröffentlicht. Einstimmig wurde der Kassen-bericht von der Vollversammlung gebilligt.

2. Entlastung des Vorstandes: Diese wurde dem Vorstand von der Versammlung einstimmig erteilt.

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3. Satzungsgemäße Neuwahlen: a) des Schatzmeisters:

Dem bisherigen Schatzmeister, Herrn Dr. Calsow, wurde für seine geleistete Arbeit der spezielle Dank der DIG unter allgemeinem Beifall ausgesprochen. Herr Dr. Calsow bat um Enthebung seines Amtes als Schatzmeister. Herr Dr. Kellner wurde einstimmig zum neuen Schatzmeister gewählt. Herr Dr. Kellner nahm die Wahl an.

b) weitere Iris-Richter:

Von dieser Wahl wurde Abstand genommen, da sich in bezug auf Iris-Kürung durch die Änderung des Verfahrens für Auszeichnungen neue Aspekte ergaben.

4. Anträge: a) Von verschiedenen Seiten wurde beantragt, als vorläufig einzigen Bewertungs-

garten für Iris den Garten der „Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst-und Gartenbau" in Veitshöchheim zu wählen. (Begründung: die Möglichkeit einer Bewertung durch die Iris-Richter leichter und in kürzester Zeit durchzu-führen und damit die Auszeichnungen für deutsche Neu-Züchtungen zu beschleunigen, außerdem günstige zentrale Lage von Veitshöchheim im Bun-desgebiet.) Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

b) Ein weiterer Antrag, Veitshöchheim als ständigen Tagungsort für die Haupt-versammlung der DIG zu bestimmen, wurde mit zwei Gegenstimmen ange-nommen. Somit ist der ständige Tagungsort der DIG ab 1964 Veitshöchheim.

5. Verschiedenes:

a) Von der Vollversammlung wurde mit einer Gegenstimme beschlossen, den Jahresbeitrag von 12,— DM auf 15,— DM ab 1963 zu erhöhen. Für das lau-fende Jahr steht es jedem Mitglied frei, die 3,— DM nachzuzahlen.

b) Die Beitragserhöhung wurde ausgelöst durch die Schilderung des Vorstandes über die Erhöhung der Ausgaben für das Jahrbuch und für die Nachrichten-Blätter (Lohnerhöhungen im Druckereigewerbe). Um eine wirkungsvolle Hilfe für das neue Jahrbuch zu schaffen, gab ein Mitglied die Anregung zu einer spontanen Sammlung, welche über 600,— DM ergab! Eine weitere finan-zielle Unterstützung in Höhe von 60,— DM brachte die Versteigerung eines von Frau Becker-Kaysan gestifteten Iris-Aquarells.

c) Die Jahres-Tagungen der Deutschen Iris- und Lilien-Gesellschaft finden statt: im Jahre 1963 in Hamburg anläßlich der IGA (vom 7. bis 9. Juni), im Jahre 1964 in Veitshöchheim (Herr Dorn ist mit dieser Änderung einver-standen.)

d) Es wurde angeregt und allgemein begrüßt, außerhalb der jährlichen Haupt. Versammlung jederzeit „regionale" Tagungen zu veranstalten, so z. B. wäh-rend der Lilienblüte usw.

e) Es wurde beschlossen, zu den jeweiligen Bundes-Gartenschauen Abordnungen der DIG zu entsenden.

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leben. Labile Phase, das bedeutet nicht nur Erhöhung der Mutationsrate, das be-deutet zugleich eine erhöhte Kreuzungsbereitschaft.

Diese erhöhte Kreuzungsbereitschaft des L. bulbiferum darf nicht so verstanden werden, daß Kreuzungen des L. bulbiferum mit anderen Arten oder gar Gattun-gen nunmehr leicht sind, wenn man von Kreuzungen mit sehr nahestehenden Arten (z. B. L. davuricum, L. concolor etc.) absieht. Aber entfernte Kreuzungen sind möglich. Natürlich müssen sämtliche Kreuzungsvoraussetzungen sorgfältig gewählt werden. Die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Vorbehandlung des Pollens, alles spielt eine Rolle. Wir wissen, daß grundsätzlich warmes, ruhiges Wetter die Narben-sekretion fördert; nicht heißes Wetter, weil dies zu einer schnellen Eintrocknung des Narbensekrets führt. Warmes Wetter begünstigt aber nicht nur die Pollenkeimung, sondern fördert zugleich die Wuchsgeschwindigkeit der Pollenschläuche im Griffel-gewebe. Anders liegen dagegen die Verhältnisse bei Arten- und Gattungskreuzun-gen. Auch hier fördert zwar ruhiges, feuchtwarmes Wetter die Narbensekretion und somit die Pollenkeimung. Zugleich aber aktiviert warmes Wetter die Hemmstoffe des Griffels, welche die Wanderung der Pollenschläuche verlangsamen, ja, zum Still-stand bringen. Die Eizelle degeneriert, ohne und bevor eine Befruchtung zustande-kommen konnte. Entfernte Kreuzungen erfordern also kühles Wetter, um diese Hemmstoffe möglichst passiv zu halten. Man kann den Abwehrmechanismus des Griffels bei labilen Arten aber auch noch anderweitig außer Funktion setzen. Zu diesem Zweck bringt man den Pollen in eine dem Narbensekret angeglichene Zuk-kerlösung und injiziert diese Suspension unmittelbar in die Samenanlagen. Von einer anderen Lösung wird in berichtet.

Der erhaltene Hybridsamen weicht meistens erheblich von artreinem Samen ab. Viele Körner besitzen weder Endosperm noch Embryo. Bei anderen ist Endosperm anwesend, Embryo fehlt; Embryo anwesend, Endosperm nicht oder schwach ent-wickelt; Endosperm anwesend, die Größe des Embryos aber beträgt weniger als die Hälfte der normalen Länge; Endosperm anwesend, aber Embryo geteilt und der-gleichen. Die Kunst, aus solchen Samen lebensfähige Sämlinge zu ziehen, ist oft grö-ßer als die eigentliche Art- oder Gattungskreuzung. Unterentwickelte Embryos oder solche mit fehlendem Endosperm müssen sorgfältig aus der Testa herausprä-pariert und auf künstlichem Nährboden herangezogen werden. Aber die Schwierig-keiten sind dann nicht zu Ende. Selbst die Sämlinge zeigen dann oftmals irgend-welche Defekte. Meistens sind es Chlorophylldefekte. Aus einer L. bulbiferum x L. formosanum pricei-Kreuzung (Zuchtziel eine reinweiße, aufreclublühende Scha-lenlilie) erntete ich einmal zwar reichlich Samen, aber der größte Teil der sich ent-wickelnden Sämlinge waren Albinos, die nach Verbrauch der Vorräte des Endo-sperms mangels Photosynthese zugrundegehen mußten 4). Die restlichen Sämlinge zeigten ebenfalls kleinere Chlorophylldefekte, die aber nicht letal wirkten und sich im Entwicklungsverlauf bei einigen Sämlingen völlig behoben. Ähnliche Ergebnisse zeigten Gattungshybriden zwischen L. bulbiferum x Nomodiaris mairei und andere.

Wie ich bereits in meinem Artikel über Lilium bulbiferum hervorhob, sind nicht alle Rassen des L. bulbiferum in gleichem Maße labil. Bei den hier untersuchten Rassen ließ sich beobachten, daß die Labilität in dem Maße zunimmt wie Samen-

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wirklich ernst ist bei der Erlangung oder der Weitergabe von Lilienkenntnissen. So habe ich eine Reihe von Lehrern kennengelernt, welche die große Lilienblüte mit ihren gut sichtbaren Organen als Anschauungsmaterial im Biologieunterricht ver-wenden. Der Schulgarten vermittelt hierzu praktische Kenntnisse der verschiedenen Keimungsverhältnisse und zeigt Artunterschiede auf. Ein anderer Lilienfreund sandte mir dieser Tage einen Beutel voll Lava, da er gehört hatte, daß ich Experimente mit einem geeigneten Pflanzsubstrat für Topflilien zu laufen hatte.3) Er wollte mir uneigennützig zu seinem Teil hierbei behilflich sein. Es gibt sie also auch, die wahren Pflanzenfreunde und Lilienbegeisterten, die schon bei jungen Menschen die Liebe zur Natur, zugleich aber auch unser Verantwortungsbewußtsein zu wecken verstehen.

Gattungshybriden werden im allgemeinen keine Kulturpflanzen sein oder werden. Sie dienen der Forschung. Es sind nur wenige Pflanzenfamilien bekannt (z. B. bei den Orchideen), wo Gattungshybriden wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben. Da die Art und die Gattung zwar durchaus feste, aber eben vom Menschen geprägte Einteilungsbegriffe darstellen, sind die Grenzen einer Art bzw. einer Gattung nicht starr. Mit einfachen Worten, es stehen sich nicht alle Arten der Gattung Lilium gleich fern oder gleich nahe gegenüber. Manche Arten sind untereinander verwandter als andere. Dasselbe gilt von den Gattungsgrenzen. Manche Lilienart, denken wir an L. mackliniae, gleicht in ihrem anatomischen Bau bereits sehr einer Nomocharis-Art. Andere Lilien weisen bereits deutliche Fritillaria-Merkmale auf, wenn zwar die Summe aller Merkmale doch die Einstufung in die Gattung Lilium berechtigte. Den unstarren Art- und Gattungsgrenzen entsprechend ist auch das Kreuzungs-verhalten der einzelnen Arten verschieden. Die Taxonomie ist also nicht ein isolier-tes Sondergebiet, sondern gibt und empfängt Impulse auch von den übrigen biologischen Disziplinen, somit auch der Genetik. Wenn abgesehen von nahen Grenzen zweier Lilienarten bzw. einer Lilienart zu einer Art einer nahestehenden Gattung (z. B. Fritillaria oder Nomocharis) noch eine innere Labilität des einen Kreuzungselters hinzukommt, dann kann eine solche labile Art, die in sich bereits neue Entwicklungen in nascendo birgt, sich besonders willig für Kreuzungsexperi-mente hergeben. So wenig starr die Artgrenzen sind, so wenig gleichmäßig gefestigt ist auch die Erbmasse der einzelnen Art. Es gibt Lilienarten (z. B. L. brownii), deren Erbmerkmale so gefestigt sind, daß sie i kaum durch Kreuzungen zu erschüttern sind. Sie lehnen jeden artfremden Elter überhaupt ab oder liefern Samen, der sogar in der F2 nur reine L. brownii Phänotypen liefert. Auch L. regale gehört hierzu. Allerdings hat dies Verhalten nicht mit Apomixis zu tun, wie man es früher einmal erklärt hat. In letzterer Zeit hat man L. regale allerdings verändern können, zwar nicht auf dem Wege über die Kreuzung. Man konnte aber reingelbe Mutanten erzielen. Neben solchen Arten mit großer Merkmalsfestigkeit sind andere, die weniger ge-festigt, ja, labil sind. Nach einer Hypothese soll es innerhalb einer Art Zeiten mit langdauernder Festigkeit der Merkmalsvererbung geben. Man spricht von 10 000 Jahren und mehr. Diese Zeitspanne großer Erbfestigkeit wird abgelöst von einer Periode, wo die Bereitwilligkeit zu neuer Formgebung, die Mutationsrate erheblich ansteigt. Wir wollen das Für und Wider solcher Hypothesen hier nicht erörtern. Es mag genügen, daß wir bei Lilium bulbiferum zur Zeit eine solche labile Phase er-

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Die Haupt-Versammlung sprach Herrn Muselmann und Frl. Mehrens für ihre umsichtige und sorgfältige Tätigkeit im Sichtungsgarten den vollen Dank der DIG aus.

Eine erfreuliche Mitteilung machte der Vorsitzende: die DIG konnte ihre Mitgliederzahl auf 600 erhöhen!

Wieder wurde an die „Patenschaft" für einen Iris- oder Lilienfreund in der DDR aufmerksam gemacht und um weitere Bereitschaft gebeten.

i) Die Bewertung von deutschen Iris-Neuzüchtungen erhielt neue Richtlinien, die zu gegebener Zeit im Nachrichtenblatt erscheinen werden. Zwei Mitglieder sprachen unter stürmischem Beifall der Versammlung den besonderen Dank dem Vorsitzenden und seiner Gattin für ihre aufopfernde Tätigkeit aus.

Die Hauptversammlung, die wieder einmal zeigte, welch herrlicher Geist in den Reihen der DIG herrscht, nahm nach einem sehr harmonischen Verlauf um 13 Uhr ihr Ende. Herr Hald richtete nochmals Dankesworte an alle.

Protokollführer: J. Schneider

Der Premio Firenze 1962 Dr. Peter Werdmeister

Der Wettbewerb, der die schönste Iriszüchtung der Welt jeden Jahres küren soll, fand in gewohnter Feierlichkeit im Mai dieses Jahres in Florenz statt. Mehr als früher fanden sich auch sonnenhungrige Südlandfahrer zu dieser Festlichkeit ein, denen das Ereignis nicht mehr als nur ein Farbenschmuck für Ferientage bedeuten sollte. Es ist unbegreiflich, daß so wenige deutsche Gartenliebhaber noch von dieser Schau wissen, obwohl sie sowieso in Italien sind; aber wer nicht Mitglied der Iris-gesellschaft ist, hat es sich schließlich selbst zuzuschreiben, wenn es ihm an Informa-tionen mangelt. Unter dem Vorsitz von Mr. George P. Watts, USA, tagte das Schiedsgericht, dem Frau Gräfin Helen von Stein Zeppelin, Marchese Piero Grossi, Dr. Strada und Dr. Sani angehörten.

Den begehrten Goldgulden errang INDIGLOW von W. Sdiortman, USA, eine große blauviolette Iris, die bereits in den USA einen hohen Rang unter den letzten Neuheiten erreichte. Sie bekam auch den Pokal für die am besten verzweigte Sorte. Auf die nächsten Plätze kamen SYMPHONY, mittelblau, CURLD CLOUD und DE-METRIA der amerikanisChen Züchterin Mrs. Hinkte, deren Züchtungen schon mehr-mals in Florenz zu Ehren kamen. Die schönsten „rote" Sorte des diesjährigen Wettbe-werbs war UTAH VELVET von Teil Muhlestein, USA, und schließlich wäre vielleicht noch zu erwähnen ORANGE PARADE und Mrs. Melba Hamblen, deren Aprikosen-farbe schon so stark ist, daß sie als einem der wenigen Vertreter einer „neuen Iris-farbe" Beachtung verdient. Außer PRIMROSE DRIFT von L. Brummit, England, fischten sich damit auschließlich amerikanische Sorten die ersten Plätze. Das beleuchtet jedoch nur die tatsächliche Lage, an der wir nicht mehr vorbeikommen. Um so wert-voller ist uns die Information aus Florenz. Denn aus der Fülle, die uns die Wahl

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schwer macht und die Dollars abverlangt, sind die in Florenz über die Runden gekommenen Sorten auf jeden Fall schön und ihr Geld wert. Was dorthin nicht ein-gesandt wird, darüber mag man sich keine Kopfschmerzen machen, man muß nicht alles besitzen! Wenn man die Fülle der amerikanischen Sorten bedenkt, die uns hier trotz Anpreisung und Preisen enttäuscht haben, so ist das Filter in Florenz für unsere Überlegungen um Neuanschaffungen unentbehrlich geworden. Es gibt noch genug von diesen Sorten, denen es in Florenz gut geht und denen es bei uns zu kalt ist. Aber die Wahl in Florenz ist bereits kleiner, und die Richter sehen mit europäi-schen Augen und können sich nicht durch große Namen bestechen lassen, denn sie stehen vor Nummernschildern. Die Neuheiten, die über den Laufsteg ziehen, müssen für sich selbst sprechen!

Oh, diese verflixte Fachsprache!

Max Steiger

Der eine spricht vom „Pumitalls", der andere von „Lilliputs". Beide meinen sie das gleiche: niedrige, kleine Iris!

Gerade unter diesen Ausdrücken verbergen sich die schönsten Zwergiris. Der Aus-druck „Lilliput" sagt ja auch schon im Deutschen klar und deutlich, daß es sich um etwas Kleines, Nettes handelt. Unter dem Wort „Pumitalls" etwas zu verstehen, ist schon schwieriger. Das Wort setzt sich zusammen aus Iris pumila und tall. „taut" stammt aus dem Englischen und bedeutet hoch, lang, groß. Daher auch der Name „Tall Bearded Iris" .--- Hohe-Bart-Iris. Als Abkürzung werden häufig die beiden Anfangsbuchstaben verwendet „TB".

Es ist also in den „Lilliputs" die Zwerg-Schwertlilie, und zwar die echte Iris pumila, mit der Hohen-Bart-Iris gekreuzt. Dabei entstehen reizende Iris-Geschöpfe, in einer Höhe von ca. 25 bis 40 cm. Sie haben eine längere Blühdauer wie die Iris pumila, trotzdem deren absolute Blühwilligkeit und Winterhärte. Von der Hohen-Bart-Iris erhielten sie die bestechend elegante Blütenform und die Festigkeit der Blüte, alsc die gute Substanz. Die Blütezeit liegt zwischen der der Iris pumila und der Hohen-Bart-Iris. Für Steingärten, Einfassungen, Vordergrundpflanzungen usw. sind in jedem Garten bestimmt reichlich Plätze vorhanden, wo uns diese Iris Jahr für Jahr mit immer größerer Blütenfülle erfreut. Der Zuwachs ist so kräftig, daß selbst eine etwas unge-eignete Nachbarschaft von Schwach wuchernden Pflanzen diese kleine Iris nicht gefährdet.

Die schönsten Vertreter dieser Iris, die in keinem Garten fehlen sollten, sind:

GREEN SPOT: reizend, mit weißem Dom, horizontal stehenden, weißen Hängeblät-tern, von denen jedes einen wirklich grünen Daumenabdruck trägt. Die niedrige Iris mit den allerhöchsten Auszeichnungen!

FAIRY FLAX: ein herrliches Flachsblau, welches jeden Frühlingsgarten weithin sicht-bar durchleuchtet und das wir leider bei der Hohen-Bart-Iris nicht haben.

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mittlung praktischer Kulturerfahrungen im Vordergrund des Interesses stehen. Ein Blumenzwiebelimporteur sagte mir einmal, daß er von Auratumzwiebeln nichts mehr wissen wolle. Letztens seien ihm Hunderte dieser teuren Zwiebeln schon im Lager verfault, bevor der Kunde sie überhaupt gesehen hätte. Abgesehen von diesem auch in Fachkreisen durchaus unzulänglichen Erfahrungsfundament gibt es genügend reine Lilienarten und so viele Kultur- und Hybridformen bereits, daß Berichte über weitere Züchtungen sicherlich zunächst noch von zweitrangiger Bedeutung sind, von Gattungskreuzungen ganz zu schweigen.

Auch ein zweiter Einwand scheint nicht unberechtigt zu sein. Solange die Züchtung sich im Rahmen der Auslese hält, wird nichts gegen solche Vorhaben einzuwenden sein. Anders liegen aber die Dinge, wenn der Züchter sich der Artenkreuzung zu-

• wendet. Es gibt nicht wenige, unter ihnen gerade sehr erfahrene Pflanzenkenner, welche die Artenkreuzung ablehnen. Keine Hybride sei schöner als die reine Art, hört man oft von Orchideen. Die Kreuzung verwische die Charaktere, die Hybrid-

• blüte sei steif, ihr fehle die Anmut, so argumentieren sie.') Sicher kann man diese Vorbehalte nicht ohne weiteres abtun. Denn tatsächlich ist die reine Auratum- oder Speciosumblüte bis heute von keiner Hybridform dieser Arten übertroffen worden. Ich selbst stehe nicht auf einem so starren Standpunkt und bejahe die Artenkreu-zung, zumindest vom Standpunkt der Resistenzzüchtung. Gerade dieser Gesichts-punkt aber blieb bislang bei der Lilienzüchtung so gut wie unberücksichtigt. Man strebte nach Farben und Formen und vernachlässigte die wichtigere Resistenzfrage. Keine Auratum- oder Speciosumhybride, um bei diesem Beispiel zu bleiben, ist gegen Fusarium und ähnliche Fäulniserreger nennenswert resistenter als die reine Art. Keine Hybride dieser Arten besitzt auch nur annähernd die Resistenz etwa des L. henryi oder gar des L. tigrinum.2)

Und einen letzten Einwand möchte ich nicht unerwähnt lassen, der gegen die allzu reichliche, ja, oftmals sensationell aufgezogene Publizierung züchterischer Arbeiten spricht. Es gibt nicht wenige Lilienfreunde, soweit diese Bezeichnung dann allerdings überhaupt noch zutrifft, die gar nicht die Lilie als solche interessiert. Sie leitet nur die Sensation, die Suche nach der seltensten oder der neuesten Züchtung. Die stille Arbeit des wahren Pflanzenfreundes ist ihnen fern. Wenn sie ein paar Lilien gerade ausgesät haben, glauben sie, die Welt habe auf sie schon gewartet. So erhielt ich unlängst eine „Bestellung" über 1000 Korn einer kurz erwähnten eigenen Züchtung, da der Besteller hiermit einmal einen .„Versuch" machen wolle. Er würde, so schrieb dieser Gärtner, für diesen Samen ruhig etwas mehr anlegen, obwohl ich ja an sich

• wohl nur Anspruch auf den „Erzeugerpreis" hätte und diese 1000 Korn nur gerade dem Inhalt von 5 Regalekapseln entsprächen. Ich selbst bin oft froh, wenn ich von einer neuen Züchtung erstmals gerade 5 oder 10 Korn ernte. Von einer zitronen-farbigen Goldbandlilie besitze ich nach 6jährigen Versuchen gerade 3 Sämlinge.

e. Die vielleicht populärste Hybridlilie, das L. aurelianense des Monsieur Debras, stammt von ursprünglich 2 Korn, von denen eins noch verging! Ich könnte die Liste solcher „Anfragen" beliebig fortsetzen. Mit wahrem Lilieninteresse haben bloße Sammelleidenschaft, Großmannssucht und kommerzielle Geschäftigkeit allerdings wenig oder nichts gemein. Zum Glück gibt es aber auch noch andere, denen es

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serven. Ist dennoch so viel Kraft vorhanden, um im darauffolgenden Frühjahr Aus-triebe hervorzubringen, so sind diese Triebe spärlich und kümmern lange Zeit. Aus einer Versuchspflanzung, bei welcher mehrere große Stöcke in 100 kleine Pflänzchen geteilt wurden, Pflanzzeit Ende Oktober, erhielt ich nur 3 Pflanzen, während 95(!) Stück überhaupt nicht austrieben, 2 Stück sehr schwach trieben und im Laufe des Frühjahres ebenfalls eingingen. Also, 970/o Ausfall! Der gleiche Ver-such mit 100 Pflänzchen im Frühjahr geteilt und verpflanzt, brachte etwas über 400/0 Erfolg. Das Eintauchen solcher junger Pflanzen in „Antirot"-Lösung erhöhte das Ergebnis auf fast 1000/o! Es ist doch eine eigentümliche Erscheinung, daß diese schlechte Vermehrung und das Absterben rein auf ERIC THE RED, gerade auf diese herrliche Sorte, be-schränkt ist. Es wäre von Vorteil, wenn es gelingen würde, eine neue ERIC THE RED zu züchten, welche dieses Absterben nicht aufweist. An anderen Iris sibirica-Sorten und -Sämlingen konnte ich dies bis jetzt noch nie feststellen. Eventuellen Interessenten möchte ich den Rat geben zu versuchen, ERIC THE RED bei Züchtungen als Pollenspender zu verwenden, denn ich vermute, daß hier-durch die Erkrankungsanfälligkeit nicht übertragen wird. Ich habe diese Erfahrung allerdings nur an einer geringen Anzahl Sämlinge gemacht und sie bedarf dringend einer Nachprüfung. Sollte ein anderer Züchter in dieser Richtung Erfahrungen ha-ben, so bitte ich um Bekanntgabe an dieser Stelle, da sie doch von allgemeinem Interesse sein dürfte. Nicht nur die Erzeugung einer neuen, gesünderen ERIC THE RED liegt aber im Interesse aller Iris sibirica-Liebhaber, sondern auch die Kreuzungen mit hochwer-tigen weißen Sorten, wie z. B. TUNKHANNOCK oder WEISSER ORIENT. Hier-durch ist es bestimmt möglich, die so seltenen rosa Farbtöne zu erhalten, die beim Ab-blühen und im Regen nicht verblauen.

Zur Frage der Arten. und Gattungshybriden bei liliaceen

Gerth Barich

Die Schriftleitung hat auf Grund vieler Rückfragen den Verfasser des Artikels „Lilium bulbiferum, die Lilie voller Rätsel" (Nachrichtenblatt 4, August 1961) gebe-ten, zu seinem dortigen kurzen Hinweis auf Gattungshybriden bei Liliaceen einen näheren Kommentar zur Verfügung zu stellen. Der Aufforderung, den in obigem Artikel enthaltenen kurzen Hinweis näher zu kommentieren, komme ich nicht ohne Bedenken nach. Lilien vollendet zu ziehen, ist, wenn man von einer Reihe gartenwilliger Formen absieht, nicht leicht. Die Stand-ortbedingungen der als schwer kultivierbar bekannten Arten zu erfüllen, erfordert ein erhebliches Maß an praktischen Erfahrungen und theoretischer Kenntnisse. Man sollte also nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun und Gattungshybriden ziehen wollen, solange dies Fundament der einfachsten Kulturpraxis nicht gesichert ist. Solange uns empfindliche Lilien im Boden verfaulen, ja, schon verfaulen, ohne daß sie überhaupt in die Erde gekommen sind, solange müßten Themen zur Ver-

POGO: in chromgelb, mit großem braunem Fleck auf den Hängeblättern.

... und viele andere in einheitlicher Farbe, oder mit stark kontrastierenden Zeich-nungen auf den Hängeblättern, oder auch zweifarbige, wie z. B.

LILLIBAMBI: mit weißem Dom und goldgelben Hängeblättern.

Selbst gute rote und rosa Farben mit roten Bärten wurden in den letzten Jahren gezüchtet.

Also, praktisch sind alle Farbschattierungen bei den „Lilliputs" vorhanden wie bei der Hohen-Bart-Iris, und Sie können sich an der Miniatur-Ausgabe der Hohen-Bart-Iris eine Vorfreude auf die Blüte der „Großen" holen!

Von einer Iriskrankheit und von Iris-Blattläusen

Dodi von Botka, Klagenfurt

Wenn von Iriskrankheiten geschrieben wird, so geschieht dies meist über die Rhi-zomfäule, über Leafspot und über Scorch (Trockenfäulnis). Nun aber habe ich bei Zimmeririspflanzen eine Krankheit festgestellt, deren Symptome mit diesen der bekannten Iriskrankheiten nicht übereinstimmen.

Um Malmodelle zu haben als Irismaler, trachte ich natürlich darnach, die Zeit der Irisblüte über die ca. 40 Tage im Jahr hinaus zu verlängern; dazu setze ich Rhizome in Kisten von 33 x 20 cm und ca. 20 cm Höhe und stelle diese ans Fenster. Durch die Wärme im südseitigen Doppelfenster treiben und blühen sie früher als im Freien, manchmal (wie 1961) schon am 24. April.

Ich habe aber den Fehler begangen, die Pflanzen nach der Blüte auch noch im Fenster zu belassen, wodurch sie nie ein Regenwasser bekamen, nur Quellwasser aus der Leitung. Im 2. Jahr hörte ihre Vermehrung auf und sie blühten nicht oder wenn, so degeneriert und mit zu kleinen Blüten. Im letzten Winter und Frühling wurden die meisten Pflanzen krank, nachdem sie 2-3 Jahre im Fenster standen. Daß es sich um eine ansteckende Krankheit handeln könnte, vermute ich deshalb, weil die Krankheit nur in einem der 2 Zimmer, in denen ich Iris im Fenster hatte, auftrat und in diesem Zimmer im einen Fenster viel stärker als im anderen. Übertragen dürfte diese Krankheit die neuseeländischen Blattläuse haben und ihre Pflegerin-nen, die Ameisen. Diese Blattläuse vermehrten sich auf meinen Zimmerisis alle Jahre immer wieder, kaum ausrottbar. Ich war aber sehr darauf bedacht, diese auf neuseeländischen .Rhizomen gekommenen Läuse nicht in den Garten zu übertragen, dort allerdings habe ich nie eine Blattlaus auf Iris gesehen, obwohl ich ja neusee-ländische Iris auch gleich nach der Ankunft im Garten aussetzte. Scheinbar vertragen sie unser Klima nicht.

Die 1961 aufgetretene Krankheit äußerte sich dahin, daß die Blätter licht-grau-braun wurden, weich, glatt und ganz einfärbig, ohne Punkte usw. Es begann mit der Spitze, auch der des Mittelblattes im Fächer, schließlich waren nur noch kurze, grün-

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„Eric the Red" Max Steiger

Die schönste rote Iris sibirica! Sie hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: eine große Blüte von eleganter Haltung auf sehr straffen Stielen hoch über dem Laub, enormer Blütenreichtum, reine, saubere Blütenfarbe von bester Leuchtkraft, die sofort in jeder Iris sibirica-Pflanzung auffällt. Der Zuwachs ist gut und bei nahrhaftem Boden bilden sich rasch kräftige, große Büsche. Für den Züchter ist „ERIC THE RED" wertvoll, denn er vererbt dominant die gute Substanz, setzt leicht Samen an, welcher obendrein noch gut keimt. Aus eigener Erfahrung möchte ich sogar behaupten, daß es die Sorte ist für schwierige, weite Kreuzungen. Auch hat die Blüte nicht den Fehler fast sämtlicher anderer roter Sorten und Säm-linge, daß bei Regen oder schlechtem Wetter, aber auch beim Verblühen, eine unschöne Blaufärbung auftritt. Ich hatte schon häufig wunderschöne rote Iris sibirica-Sämlinge, von welchen der Regen direkt blau wie Tinte abtropfte! Aber noch niemals konnte ich dies bei „ERIC THE RED" oder bei seinen Nachkommen beob-achten. Auch diese Eigenschaft macht diese Sorte besonders wertvoll. Trotzdem ist diese scheinbar vollkommene Pflanze gleichzeitig ein Sorgenkind! Sie hat die unangenehme Eigenschaft, einfach aus dem Leben zu verschwinden. Hexe-rei? Nein, aber bestimmt eine Krankheit, von der wir überhaupt nichts wissen! Ich habe es erlebt, daß mitten in einer großen Pflanzung einzelne, kräftige, einge-wachsene Stöcke zu einer x-beliebigen Zeit einfach braun werden und völlig ab-sterben. Alle denkbaren und undenkbaren Chemikalien und Behandlungsmethoden habe ich versucht, um dieses willkürlich erscheinende Absterben zu verhindern bzw. aufzuhalten. Der Erfolg war praktisch null. Das Unangenehme ist, daß ERIC THE RED diese unerwünschte Eigenschaft auch auf seine Nachkommen vererbt. Es kann vorkommen, daß Sämlinge von ERIC THE RED 2 oder 3 Jahre völlig nor-mal wachsen, eine schöne kräftige Blüte bringen, sogar Samen ansetzen, normal das Wachstum beenden, um dann einfach im nächsten Frühjahr nicht auszutreiben. Nimmt man solche abgestorbenen Pflanzen aus dem Boden und untersucht sie, so ist äußerlich nicht feststellbar, was zu diesem Absterben führte. Das Eigenartige ist hierbei, daß jeweils der gesamte Stock restlos eingeht und auch nicht ein einziger kleiner Seitentrieb übrig bleibt. Nach jahrelangen Mißerfolgen habe ich nun gefunden, daß es trotzdem möglich ist, diese wirklich einmalig schöne Pflanze gesund zu halten und zwar durch eine

, vorbeugende Behandlung. „Antirot", das so gute Erfolge zeigt bei der Behand- lung der stinkenden Fäule an den TB's (Soft rot), ist auch hier sehr wirksam, aller-dings nur vorbeugend. Wurde die Umgebung der Pflanze im Frühjahr, kurz vor der Blüte, im Juli und im Spätherbst kräftig mit „Antirot"-Lösung ge-gossen, so blieben meine Pflanzen von dem Absterben verschont. Warnen möchte ich auch alle Besitzer dieser Pflanze vor einem Versetzen oder Teilen im Herbst. Es besteht scheinbar das Bestreben, nach Eintritt kälterer Witte-rung nicht mehr auszutreiben und der Winter verbraucht die gesamten Kraftre-

liche Blattriebe da, die mehr und mehr verschwanden und das Rhizom hörte einfach auf zu leben; ohne zu faulen vertrocknete es. ScorCh war es auch nicht, weil bei Scorch die Wurzeln verschwinden. Da aber alle Wurzeln samt Verzweigungen ver-trockneten, so verlor ich die LADY MOHR und eine kleine, nicht wachsenwollende INCA CHIEF. Die FINEST HOUR, noch mehr die WIDE WORLD, sahen sehr stark angesteckt aus, MAYTIME etwas weniger, MOHRLIGHT sehr und ELMOHR im anderen Fenster, wo die LADY MOHR einging, etwas weniger.

Nun, wie heilte ich meine Kranken? — Ich machte nämlich eine Erfahrung mit meiner HELEN Mc. GREGOR-Kiste. In dieser war die Pflanze seit Herbst 1958 und blühte erst 1960, aber die Blüte war zu klein, und die weiteren Knospen trockneten ab, statt zu blühen. Ich meinte, daß die geringe Erdmasse in der Kiste schuld sei. Wissend aber, daß der natürliche Regen den Pflanzen gut tut und, da es mir gelang, sie gänzlich von den Blattläusen zu befreien, brachte ich die Kiste nach einiger Zeit Quarantäne, ob sich keine Läuse zeigen, in den Garten, wo sie von ca. Juli bis im Nov./Dez. war. Zu meinem Erstaunen machte sie nun wieder einen Blütenstiel, obwohl sie keine frische Erde und keine nennenswerte Düngung erhalten hatte. Die erste Blüte öffnete sich am 27. April, sie war normal groß und die weiteren 3 Knos-pen blühten dann ebenfalls normal und gleichzeitig. Also nicht die Erdknappheit, sondern der Mangel an Regenwasser — oder auch die Blattläuse? — waren schuld an der degenerierten Blüte 1960. So brachte ich Ende Juni vorigen Jahres meine Kran-ken, alle gut gesäubert und nach Quarantäne, in meinen Garten. Als ich sie Ende Juli wiedersah, waren mit Ausnahme der Oncobred MOHRLIGHT, die nicht mehr zu retten war und aufhörte zu leben, alle anderen vollkommen genesen, machten frische, grüne Blätter und sehr bald neue Fächer. Am auffallendsten die WIDE WORLD, die 3 Jahre lang nur aus 3 Fächern bestand, und seit sie im Freien ist, zu einer 12-Fächer-pflanze wurde. Aber auch FINEST HOUR und MAYTIME bildeten 3-4 neue Fächer dazu; AMANDINE noch nicht, aber ihre 2 Fächer wurden so stark, wie sie noch nie waren, ELMOHR ist auch gänzlich erholt, obwohl sie kaum etwas besser aussah als eine kranke Iris, wie die MOHRLIGHT.

Läuse existieren keine mehr. Dazu muß ich noch sagen, daß einheimische Blattläuse auf Iris m. W. nicht vorkommen. Ob die neuseeländischen Blattläuse bei uns im Freien gedeihen können, glaube ich nicht, sonst hätte ich sie im Garten auch beob-achten müssen, was aber nie der Fall war. Trotzdem sei geraten, bei Sendungen aus exotischen Ländern vorsichtig zu sein, um nicht die Irisblattläuse bei uns in Europa zu akklimatisieren.

Die beschriebene Krankheit könnte ja auch eine Folge des Blattläusebefalles sein und dann wäre nicht das Regenwasser, sondern die Erlösung von dieser Plage die Heilung gewesen, ich bin aber dennoch der Meinung, daß der Mangel an Regen-wasser schuld war, denn sonst hätte ich die gleichen Heilungswunder auch ohne Regenwasser, nur durch das Befreien einzelner Pflanzen von den Läusen, erleben müssen.

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„Eric the Red" Max Steiger

Die schönste rote Iris sibirica! Sie hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann: eine große Blüte von eleganter Haltung auf sehr straffen Stielen hoch über dem Laub, enormer Blütenreichtum, reine, saubere Blütenfarbe von bester Leuchtkraft, die sofort in jeder Iris sibirica-Pflanzung auffällt. Der Zuwachs ist gut und bei nahrhaftem Boden bilden sich rasch kräftige, große Büsche. Für den Züchter ist „ERIC THE RED" wertvoll, denn er vererbt dominant die gute Substanz, setzt leicht Samen an, welcher obendrein noch gut keimt. Aus eigener Erfahrung möchte ich sogar behaupten, daß es die Sorte ist für schwierige, weite Kreuzungen. Auch hat die Blüte nicht den Fehler fast sämtlicher anderer roter Sorten und Säm-linge, daß bei Regen oder schlechtem Wetter, aber auch beim Verblühen, eine unschöne Blaufärbung auftritt. Ich hatte schon häufig wunderschöne rote Iris sibirica-Sämlinge, von welchen der Regen direkt blau wie Tinte abtropfte! Aber noch niemals konnte ich dies bei „ERIC THE RED" oder bei seinen Nachkommen beob-achten. Auch diese Eigenschaft macht diese Sorte besonders wertvoll. Trotzdem ist diese scheinbar vollkommene Pflanze gleichzeitig ein Sorgenkind! Sie hat die unangenehme Eigenschaft, einfach aus dem Leben zu verschwinden. Hexe-rei? Nein, aber bestimmt eine Krankheit, von der wir überhaupt nichts wissen! Ich habe es erlebt, daß mitten in einer großen Pflanzung einzelne, kräftige, einge-wachsene Stöcke zu einer x-beliebigen Zeit einfach braun werden und völlig ab-sterben. Alle denkbaren und undenkbaren Chemikalien und Behandlungsmethoden habe ich versucht, um dieses willkürlich erscheinende Absterben zu verhindern bzw. aufzuhalten. Der Erfolg war praktisch null. Das Unangenehme ist, daß ERIC THE RED diese unerwünschte Eigenschaft auch auf seine Nachkommen vererbt. Es kann vorkommen, daß Sämlinge von ERIC THE RED 2 oder 3 Jahre völlig nor-mal wachsen, eine schöne kräftige Blüte bringen, sogar Samen ansetzen, normal das Wachstum beenden, um dann einfach im nächsten Frühjahr nicht auszutreiben. Nimmt man solche abgestorbenen Pflanzen aus dem Boden und untersucht sie, so ist äußerlich nicht feststellbar, was zu diesem Absterben führte. Das Eigenartige ist hierbei, daß jeweils der gesamte Stock restlos eingeht und auch nicht ein einziger kleiner Seitentrieb übrig bleibt. Nach jahrelangen Mißerfolgen habe ich nun gefunden, daß es trotzdem möglich ist, diese wirklich einmalig schöne Pflanze gesund zu halten und zwar durch eine

, vorbeugende Behandlung. „Antirot", das so gute Erfolge zeigt bei der Behand- lung der stinkenden Fäule an den TB's (Soft rot), ist auch hier sehr wirksam, aller-dings nur vorbeugend. Wurde die Umgebung der Pflanze im Frühjahr, kurz vor der Blüte, im Juli und im Spätherbst kräftig mit „Antirot"-Lösung ge-gossen, so blieben meine Pflanzen von dem Absterben verschont. Warnen möchte ich auch alle Besitzer dieser Pflanze vor einem Versetzen oder Teilen im Herbst. Es besteht scheinbar das Bestreben, nach Eintritt kälterer Witte-rung nicht mehr auszutreiben und der Winter verbraucht die gesamten Kraftre-

liche Blattriebe da, die mehr und mehr verschwanden und das Rhizom hörte einfach auf zu leben; ohne zu faulen vertrocknete es. ScorCh war es auch nicht, weil bei Scorch die Wurzeln verschwinden. Da aber alle Wurzeln samt Verzweigungen ver-trockneten, so verlor ich die LADY MOHR und eine kleine, nicht wachsenwollende INCA CHIEF. Die FINEST HOUR, noch mehr die WIDE WORLD, sahen sehr stark angesteckt aus, MAYTIME etwas weniger, MOHRLIGHT sehr und ELMOHR im anderen Fenster, wo die LADY MOHR einging, etwas weniger.

Nun, wie heilte ich meine Kranken? — Ich machte nämlich eine Erfahrung mit meiner HELEN Mc. GREGOR-Kiste. In dieser war die Pflanze seit Herbst 1958 und blühte erst 1960, aber die Blüte war zu klein, und die weiteren Knospen trockneten ab, statt zu blühen. Ich meinte, daß die geringe Erdmasse in der Kiste schuld sei. Wissend aber, daß der natürliche Regen den Pflanzen gut tut und, da es mir gelang, sie gänzlich von den Blattläusen zu befreien, brachte ich die Kiste nach einiger Zeit Quarantäne, ob sich keine Läuse zeigen, in den Garten, wo sie von ca. Juli bis im Nov./Dez. war. Zu meinem Erstaunen machte sie nun wieder einen Blütenstiel, obwohl sie keine frische Erde und keine nennenswerte Düngung erhalten hatte. Die erste Blüte öffnete sich am 27. April, sie war normal groß und die weiteren 3 Knos-pen blühten dann ebenfalls normal und gleichzeitig. Also nicht die Erdknappheit, sondern der Mangel an Regenwasser — oder auch die Blattläuse? — waren schuld an der degenerierten Blüte 1960. So brachte ich Ende Juni vorigen Jahres meine Kran-ken, alle gut gesäubert und nach Quarantäne, in meinen Garten. Als ich sie Ende Juli wiedersah, waren mit Ausnahme der Oncobred MOHRLIGHT, die nicht mehr zu retten war und aufhörte zu leben, alle anderen vollkommen genesen, machten frische, grüne Blätter und sehr bald neue Fächer. Am auffallendsten die WIDE WORLD, die 3 Jahre lang nur aus 3 Fächern bestand, und seit sie im Freien ist, zu einer 12-Fächer-pflanze wurde. Aber auch FINEST HOUR und MAYTIME bildeten 3-4 neue Fächer dazu; AMANDINE noch nicht, aber ihre 2 Fächer wurden so stark, wie sie noch nie waren, ELMOHR ist auch gänzlich erholt, obwohl sie kaum etwas besser aussah als eine kranke Iris, wie die MOHRLIGHT.

Läuse existieren keine mehr. Dazu muß ich noch sagen, daß einheimische Blattläuse auf Iris m. W. nicht vorkommen. Ob die neuseeländischen Blattläuse bei uns im Freien gedeihen können, glaube ich nicht, sonst hätte ich sie im Garten auch beob-achten müssen, was aber nie der Fall war. Trotzdem sei geraten, bei Sendungen aus exotischen Ländern vorsichtig zu sein, um nicht die Irisblattläuse bei uns in Europa zu akklimatisieren.

Die beschriebene Krankheit könnte ja auch eine Folge des Blattläusebefalles sein und dann wäre nicht das Regenwasser, sondern die Erlösung von dieser Plage die Heilung gewesen, ich bin aber dennoch der Meinung, daß der Mangel an Regen-wasser schuld war, denn sonst hätte ich die gleichen Heilungswunder auch ohne Regenwasser, nur durch das Befreien einzelner Pflanzen von den Läusen, erleben müssen.

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serven. Ist dennoch so viel Kraft vorhanden, um im darauffolgenden Frühjahr Aus-triebe hervorzubringen, so sind diese Triebe spärlich und kümmern lange Zeit. Aus einer Versuchspflanzung, bei welcher mehrere große Stöcke in 100 kleine Pflänzchen geteilt wurden, Pflanzzeit Ende Oktober, erhielt ich nur 3 Pflanzen, während 95(!) Stück überhaupt nicht austrieben, 2 Stück sehr schwach trieben und im Laufe des Frühjahres ebenfalls eingingen. Also, 970/o Ausfall! Der gleiche Ver-such mit 100 Pflänzchen im Frühjahr geteilt und verpflanzt, brachte etwas über 400/0 Erfolg. Das Eintauchen solcher junger Pflanzen in „Antirot"-Lösung erhöhte das Ergebnis auf fast 1000/o! Es ist doch eine eigentümliche Erscheinung, daß diese schlechte Vermehrung und das Absterben rein auf ERIC THE RED, gerade auf diese herrliche Sorte, be-schränkt ist. Es wäre von Vorteil, wenn es gelingen würde, eine neue ERIC THE RED zu züchten, welche dieses Absterben nicht aufweist. An anderen Iris sibirica-Sorten und -Sämlingen konnte ich dies bis jetzt noch nie feststellen. Eventuellen Interessenten möchte ich den Rat geben zu versuchen, ERIC THE RED bei Züchtungen als Pollenspender zu verwenden, denn ich vermute, daß hier-durch die Erkrankungsanfälligkeit nicht übertragen wird. Ich habe diese Erfahrung allerdings nur an einer geringen Anzahl Sämlinge gemacht und sie bedarf dringend einer Nachprüfung. Sollte ein anderer Züchter in dieser Richtung Erfahrungen ha-ben, so bitte ich um Bekanntgabe an dieser Stelle, da sie doch von allgemeinem Interesse sein dürfte. Nicht nur die Erzeugung einer neuen, gesünderen ERIC THE RED liegt aber im Interesse aller Iris sibirica-Liebhaber, sondern auch die Kreuzungen mit hochwer-tigen weißen Sorten, wie z. B. TUNKHANNOCK oder WEISSER ORIENT. Hier-durch ist es bestimmt möglich, die so seltenen rosa Farbtöne zu erhalten, die beim Ab-blühen und im Regen nicht verblauen.

Zur Frage der Arten. und Gattungshybriden bei liliaceen

Gerth Barich

Die Schriftleitung hat auf Grund vieler Rückfragen den Verfasser des Artikels „Lilium bulbiferum, die Lilie voller Rätsel" (Nachrichtenblatt 4, August 1961) gebe-ten, zu seinem dortigen kurzen Hinweis auf Gattungshybriden bei Liliaceen einen näheren Kommentar zur Verfügung zu stellen. Der Aufforderung, den in obigem Artikel enthaltenen kurzen Hinweis näher zu kommentieren, komme ich nicht ohne Bedenken nach. Lilien vollendet zu ziehen, ist, wenn man von einer Reihe gartenwilliger Formen absieht, nicht leicht. Die Stand-ortbedingungen der als schwer kultivierbar bekannten Arten zu erfüllen, erfordert ein erhebliches Maß an praktischen Erfahrungen und theoretischer Kenntnisse. Man sollte also nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun und Gattungshybriden ziehen wollen, solange dies Fundament der einfachsten Kulturpraxis nicht gesichert ist. Solange uns empfindliche Lilien im Boden verfaulen, ja, schon verfaulen, ohne daß sie überhaupt in die Erde gekommen sind, solange müßten Themen zur Ver-

POGO: in chromgelb, mit großem braunem Fleck auf den Hängeblättern.

... und viele andere in einheitlicher Farbe, oder mit stark kontrastierenden Zeich-nungen auf den Hängeblättern, oder auch zweifarbige, wie z. B.

LILLIBAMBI: mit weißem Dom und goldgelben Hängeblättern.

Selbst gute rote und rosa Farben mit roten Bärten wurden in den letzten Jahren gezüchtet.

Also, praktisch sind alle Farbschattierungen bei den „Lilliputs" vorhanden wie bei der Hohen-Bart-Iris, und Sie können sich an der Miniatur-Ausgabe der Hohen-Bart-Iris eine Vorfreude auf die Blüte der „Großen" holen!

Von einer Iriskrankheit und von Iris-Blattläusen

Dodi von Botka, Klagenfurt

Wenn von Iriskrankheiten geschrieben wird, so geschieht dies meist über die Rhi-zomfäule, über Leafspot und über Scorch (Trockenfäulnis). Nun aber habe ich bei Zimmeririspflanzen eine Krankheit festgestellt, deren Symptome mit diesen der bekannten Iriskrankheiten nicht übereinstimmen.

Um Malmodelle zu haben als Irismaler, trachte ich natürlich darnach, die Zeit der Irisblüte über die ca. 40 Tage im Jahr hinaus zu verlängern; dazu setze ich Rhizome in Kisten von 33 x 20 cm und ca. 20 cm Höhe und stelle diese ans Fenster. Durch die Wärme im südseitigen Doppelfenster treiben und blühen sie früher als im Freien, manchmal (wie 1961) schon am 24. April.

Ich habe aber den Fehler begangen, die Pflanzen nach der Blüte auch noch im Fenster zu belassen, wodurch sie nie ein Regenwasser bekamen, nur Quellwasser aus der Leitung. Im 2. Jahr hörte ihre Vermehrung auf und sie blühten nicht oder wenn, so degeneriert und mit zu kleinen Blüten. Im letzten Winter und Frühling wurden die meisten Pflanzen krank, nachdem sie 2-3 Jahre im Fenster standen. Daß es sich um eine ansteckende Krankheit handeln könnte, vermute ich deshalb, weil die Krankheit nur in einem der 2 Zimmer, in denen ich Iris im Fenster hatte, auftrat und in diesem Zimmer im einen Fenster viel stärker als im anderen. Übertragen dürfte diese Krankheit die neuseeländischen Blattläuse haben und ihre Pflegerin-nen, die Ameisen. Diese Blattläuse vermehrten sich auf meinen Zimmerisis alle Jahre immer wieder, kaum ausrottbar. Ich war aber sehr darauf bedacht, diese auf neuseeländischen .Rhizomen gekommenen Läuse nicht in den Garten zu übertragen, dort allerdings habe ich nie eine Blattlaus auf Iris gesehen, obwohl ich ja neusee-ländische Iris auch gleich nach der Ankunft im Garten aussetzte. Scheinbar vertragen sie unser Klima nicht.

Die 1961 aufgetretene Krankheit äußerte sich dahin, daß die Blätter licht-grau-braun wurden, weich, glatt und ganz einfärbig, ohne Punkte usw. Es begann mit der Spitze, auch der des Mittelblattes im Fächer, schließlich waren nur noch kurze, grün-

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schwer macht und die Dollars abverlangt, sind die in Florenz über die Runden gekommenen Sorten auf jeden Fall schön und ihr Geld wert. Was dorthin nicht ein-gesandt wird, darüber mag man sich keine Kopfschmerzen machen, man muß nicht alles besitzen! Wenn man die Fülle der amerikanischen Sorten bedenkt, die uns hier trotz Anpreisung und Preisen enttäuscht haben, so ist das Filter in Florenz für unsere Überlegungen um Neuanschaffungen unentbehrlich geworden. Es gibt noch genug von diesen Sorten, denen es in Florenz gut geht und denen es bei uns zu kalt ist. Aber die Wahl in Florenz ist bereits kleiner, und die Richter sehen mit europäi-schen Augen und können sich nicht durch große Namen bestechen lassen, denn sie stehen vor Nummernschildern. Die Neuheiten, die über den Laufsteg ziehen, müssen für sich selbst sprechen!

Oh, diese verflixte Fachsprache!

Max Steiger

Der eine spricht vom „Pumitalls", der andere von „Lilliputs". Beide meinen sie das gleiche: niedrige, kleine Iris!

Gerade unter diesen Ausdrücken verbergen sich die schönsten Zwergiris. Der Aus-druck „Lilliput" sagt ja auch schon im Deutschen klar und deutlich, daß es sich um etwas Kleines, Nettes handelt. Unter dem Wort „Pumitalls" etwas zu verstehen, ist schon schwieriger. Das Wort setzt sich zusammen aus Iris pumila und tall. „taut" stammt aus dem Englischen und bedeutet hoch, lang, groß. Daher auch der Name „Tall Bearded Iris" .--- Hohe-Bart-Iris. Als Abkürzung werden häufig die beiden Anfangsbuchstaben verwendet „TB".

Es ist also in den „Lilliputs" die Zwerg-Schwertlilie, und zwar die echte Iris pumila, mit der Hohen-Bart-Iris gekreuzt. Dabei entstehen reizende Iris-Geschöpfe, in einer Höhe von ca. 25 bis 40 cm. Sie haben eine längere Blühdauer wie die Iris pumila, trotzdem deren absolute Blühwilligkeit und Winterhärte. Von der Hohen-Bart-Iris erhielten sie die bestechend elegante Blütenform und die Festigkeit der Blüte, alsc die gute Substanz. Die Blütezeit liegt zwischen der der Iris pumila und der Hohen-Bart-Iris. Für Steingärten, Einfassungen, Vordergrundpflanzungen usw. sind in jedem Garten bestimmt reichlich Plätze vorhanden, wo uns diese Iris Jahr für Jahr mit immer größerer Blütenfülle erfreut. Der Zuwachs ist so kräftig, daß selbst eine etwas unge-eignete Nachbarschaft von Schwach wuchernden Pflanzen diese kleine Iris nicht gefährdet.

Die schönsten Vertreter dieser Iris, die in keinem Garten fehlen sollten, sind:

GREEN SPOT: reizend, mit weißem Dom, horizontal stehenden, weißen Hängeblät-tern, von denen jedes einen wirklich grünen Daumenabdruck trägt. Die niedrige Iris mit den allerhöchsten Auszeichnungen!

FAIRY FLAX: ein herrliches Flachsblau, welches jeden Frühlingsgarten weithin sicht-bar durchleuchtet und das wir leider bei der Hohen-Bart-Iris nicht haben.

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mittlung praktischer Kulturerfahrungen im Vordergrund des Interesses stehen. Ein Blumenzwiebelimporteur sagte mir einmal, daß er von Auratumzwiebeln nichts mehr wissen wolle. Letztens seien ihm Hunderte dieser teuren Zwiebeln schon im Lager verfault, bevor der Kunde sie überhaupt gesehen hätte. Abgesehen von diesem auch in Fachkreisen durchaus unzulänglichen Erfahrungsfundament gibt es genügend reine Lilienarten und so viele Kultur- und Hybridformen bereits, daß Berichte über weitere Züchtungen sicherlich zunächst noch von zweitrangiger Bedeutung sind, von Gattungskreuzungen ganz zu schweigen.

Auch ein zweiter Einwand scheint nicht unberechtigt zu sein. Solange die Züchtung sich im Rahmen der Auslese hält, wird nichts gegen solche Vorhaben einzuwenden sein. Anders liegen aber die Dinge, wenn der Züchter sich der Artenkreuzung zu-

• wendet. Es gibt nicht wenige, unter ihnen gerade sehr erfahrene Pflanzenkenner, welche die Artenkreuzung ablehnen. Keine Hybride sei schöner als die reine Art, hört man oft von Orchideen. Die Kreuzung verwische die Charaktere, die Hybrid-

• blüte sei steif, ihr fehle die Anmut, so argumentieren sie.') Sicher kann man diese Vorbehalte nicht ohne weiteres abtun. Denn tatsächlich ist die reine Auratum- oder Speciosumblüte bis heute von keiner Hybridform dieser Arten übertroffen worden. Ich selbst stehe nicht auf einem so starren Standpunkt und bejahe die Artenkreu-zung, zumindest vom Standpunkt der Resistenzzüchtung. Gerade dieser Gesichts-punkt aber blieb bislang bei der Lilienzüchtung so gut wie unberücksichtigt. Man strebte nach Farben und Formen und vernachlässigte die wichtigere Resistenzfrage. Keine Auratum- oder Speciosumhybride, um bei diesem Beispiel zu bleiben, ist gegen Fusarium und ähnliche Fäulniserreger nennenswert resistenter als die reine Art. Keine Hybride dieser Arten besitzt auch nur annähernd die Resistenz etwa des L. henryi oder gar des L. tigrinum.2)

Und einen letzten Einwand möchte ich nicht unerwähnt lassen, der gegen die allzu reichliche, ja, oftmals sensationell aufgezogene Publizierung züchterischer Arbeiten spricht. Es gibt nicht wenige Lilienfreunde, soweit diese Bezeichnung dann allerdings überhaupt noch zutrifft, die gar nicht die Lilie als solche interessiert. Sie leitet nur die Sensation, die Suche nach der seltensten oder der neuesten Züchtung. Die stille Arbeit des wahren Pflanzenfreundes ist ihnen fern. Wenn sie ein paar Lilien gerade ausgesät haben, glauben sie, die Welt habe auf sie schon gewartet. So erhielt ich unlängst eine „Bestellung" über 1000 Korn einer kurz erwähnten eigenen Züchtung, da der Besteller hiermit einmal einen .„Versuch" machen wolle. Er würde, so schrieb dieser Gärtner, für diesen Samen ruhig etwas mehr anlegen, obwohl ich ja an sich

• wohl nur Anspruch auf den „Erzeugerpreis" hätte und diese 1000 Korn nur gerade dem Inhalt von 5 Regalekapseln entsprächen. Ich selbst bin oft froh, wenn ich von einer neuen Züchtung erstmals gerade 5 oder 10 Korn ernte. Von einer zitronen-farbigen Goldbandlilie besitze ich nach 6jährigen Versuchen gerade 3 Sämlinge.

e. Die vielleicht populärste Hybridlilie, das L. aurelianense des Monsieur Debras, stammt von ursprünglich 2 Korn, von denen eins noch verging! Ich könnte die Liste solcher „Anfragen" beliebig fortsetzen. Mit wahrem Lilieninteresse haben bloße Sammelleidenschaft, Großmannssucht und kommerzielle Geschäftigkeit allerdings wenig oder nichts gemein. Zum Glück gibt es aber auch noch andere, denen es

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wirklich ernst ist bei der Erlangung oder der Weitergabe von Lilienkenntnissen. So habe ich eine Reihe von Lehrern kennengelernt, welche die große Lilienblüte mit ihren gut sichtbaren Organen als Anschauungsmaterial im Biologieunterricht ver-wenden. Der Schulgarten vermittelt hierzu praktische Kenntnisse der verschiedenen Keimungsverhältnisse und zeigt Artunterschiede auf. Ein anderer Lilienfreund sandte mir dieser Tage einen Beutel voll Lava, da er gehört hatte, daß ich Experimente mit einem geeigneten Pflanzsubstrat für Topflilien zu laufen hatte.3) Er wollte mir uneigennützig zu seinem Teil hierbei behilflich sein. Es gibt sie also auch, die wahren Pflanzenfreunde und Lilienbegeisterten, die schon bei jungen Menschen die Liebe zur Natur, zugleich aber auch unser Verantwortungsbewußtsein zu wecken verstehen.

Gattungshybriden werden im allgemeinen keine Kulturpflanzen sein oder werden. Sie dienen der Forschung. Es sind nur wenige Pflanzenfamilien bekannt (z. B. bei den Orchideen), wo Gattungshybriden wirtschaftliche Bedeutung erlangt haben. Da die Art und die Gattung zwar durchaus feste, aber eben vom Menschen geprägte Einteilungsbegriffe darstellen, sind die Grenzen einer Art bzw. einer Gattung nicht starr. Mit einfachen Worten, es stehen sich nicht alle Arten der Gattung Lilium gleich fern oder gleich nahe gegenüber. Manche Arten sind untereinander verwandter als andere. Dasselbe gilt von den Gattungsgrenzen. Manche Lilienart, denken wir an L. mackliniae, gleicht in ihrem anatomischen Bau bereits sehr einer Nomocharis-Art. Andere Lilien weisen bereits deutliche Fritillaria-Merkmale auf, wenn zwar die Summe aller Merkmale doch die Einstufung in die Gattung Lilium berechtigte. Den unstarren Art- und Gattungsgrenzen entsprechend ist auch das Kreuzungs-verhalten der einzelnen Arten verschieden. Die Taxonomie ist also nicht ein isolier-tes Sondergebiet, sondern gibt und empfängt Impulse auch von den übrigen biologischen Disziplinen, somit auch der Genetik. Wenn abgesehen von nahen Grenzen zweier Lilienarten bzw. einer Lilienart zu einer Art einer nahestehenden Gattung (z. B. Fritillaria oder Nomocharis) noch eine innere Labilität des einen Kreuzungselters hinzukommt, dann kann eine solche labile Art, die in sich bereits neue Entwicklungen in nascendo birgt, sich besonders willig für Kreuzungsexperi-mente hergeben. So wenig starr die Artgrenzen sind, so wenig gleichmäßig gefestigt ist auch die Erbmasse der einzelnen Art. Es gibt Lilienarten (z. B. L. brownii), deren Erbmerkmale so gefestigt sind, daß sie i kaum durch Kreuzungen zu erschüttern sind. Sie lehnen jeden artfremden Elter überhaupt ab oder liefern Samen, der sogar in der F2 nur reine L. brownii Phänotypen liefert. Auch L. regale gehört hierzu. Allerdings hat dies Verhalten nicht mit Apomixis zu tun, wie man es früher einmal erklärt hat. In letzterer Zeit hat man L. regale allerdings verändern können, zwar nicht auf dem Wege über die Kreuzung. Man konnte aber reingelbe Mutanten erzielen. Neben solchen Arten mit großer Merkmalsfestigkeit sind andere, die weniger ge-festigt, ja, labil sind. Nach einer Hypothese soll es innerhalb einer Art Zeiten mit langdauernder Festigkeit der Merkmalsvererbung geben. Man spricht von 10 000 Jahren und mehr. Diese Zeitspanne großer Erbfestigkeit wird abgelöst von einer Periode, wo die Bereitwilligkeit zu neuer Formgebung, die Mutationsrate erheblich ansteigt. Wir wollen das Für und Wider solcher Hypothesen hier nicht erörtern. Es mag genügen, daß wir bei Lilium bulbiferum zur Zeit eine solche labile Phase er-

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Die Haupt-Versammlung sprach Herrn Muselmann und Frl. Mehrens für ihre umsichtige und sorgfältige Tätigkeit im Sichtungsgarten den vollen Dank der DIG aus.

Eine erfreuliche Mitteilung machte der Vorsitzende: die DIG konnte ihre Mitgliederzahl auf 600 erhöhen!

Wieder wurde an die „Patenschaft" für einen Iris- oder Lilienfreund in der DDR aufmerksam gemacht und um weitere Bereitschaft gebeten.

i) Die Bewertung von deutschen Iris-Neuzüchtungen erhielt neue Richtlinien, die zu gegebener Zeit im Nachrichtenblatt erscheinen werden. Zwei Mitglieder sprachen unter stürmischem Beifall der Versammlung den besonderen Dank dem Vorsitzenden und seiner Gattin für ihre aufopfernde Tätigkeit aus.

Die Hauptversammlung, die wieder einmal zeigte, welch herrlicher Geist in den Reihen der DIG herrscht, nahm nach einem sehr harmonischen Verlauf um 13 Uhr ihr Ende. Herr Hald richtete nochmals Dankesworte an alle.

Protokollführer: J. Schneider

Der Premio Firenze 1962 Dr. Peter Werdmeister

Der Wettbewerb, der die schönste Iriszüchtung der Welt jeden Jahres küren soll, fand in gewohnter Feierlichkeit im Mai dieses Jahres in Florenz statt. Mehr als früher fanden sich auch sonnenhungrige Südlandfahrer zu dieser Festlichkeit ein, denen das Ereignis nicht mehr als nur ein Farbenschmuck für Ferientage bedeuten sollte. Es ist unbegreiflich, daß so wenige deutsche Gartenliebhaber noch von dieser Schau wissen, obwohl sie sowieso in Italien sind; aber wer nicht Mitglied der Iris-gesellschaft ist, hat es sich schließlich selbst zuzuschreiben, wenn es ihm an Informa-tionen mangelt. Unter dem Vorsitz von Mr. George P. Watts, USA, tagte das Schiedsgericht, dem Frau Gräfin Helen von Stein Zeppelin, Marchese Piero Grossi, Dr. Strada und Dr. Sani angehörten.

Den begehrten Goldgulden errang INDIGLOW von W. Sdiortman, USA, eine große blauviolette Iris, die bereits in den USA einen hohen Rang unter den letzten Neuheiten erreichte. Sie bekam auch den Pokal für die am besten verzweigte Sorte. Auf die nächsten Plätze kamen SYMPHONY, mittelblau, CURLD CLOUD und DE-METRIA der amerikanisChen Züchterin Mrs. Hinkte, deren Züchtungen schon mehr-mals in Florenz zu Ehren kamen. Die schönsten „rote" Sorte des diesjährigen Wettbe-werbs war UTAH VELVET von Teil Muhlestein, USA, und schließlich wäre vielleicht noch zu erwähnen ORANGE PARADE und Mrs. Melba Hamblen, deren Aprikosen-farbe schon so stark ist, daß sie als einem der wenigen Vertreter einer „neuen Iris-farbe" Beachtung verdient. Außer PRIMROSE DRIFT von L. Brummit, England, fischten sich damit auschließlich amerikanische Sorten die ersten Plätze. Das beleuchtet jedoch nur die tatsächliche Lage, an der wir nicht mehr vorbeikommen. Um so wert-voller ist uns die Information aus Florenz. Denn aus der Fülle, die uns die Wahl

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3. Satzungsgemäße Neuwahlen: a) des Schatzmeisters:

Dem bisherigen Schatzmeister, Herrn Dr. Calsow, wurde für seine geleistete Arbeit der spezielle Dank der DIG unter allgemeinem Beifall ausgesprochen. Herr Dr. Calsow bat um Enthebung seines Amtes als Schatzmeister. Herr Dr. Kellner wurde einstimmig zum neuen Schatzmeister gewählt. Herr Dr. Kellner nahm die Wahl an.

b) weitere Iris-Richter:

Von dieser Wahl wurde Abstand genommen, da sich in bezug auf Iris-Kürung durch die Änderung des Verfahrens für Auszeichnungen neue Aspekte ergaben.

4. Anträge: a) Von verschiedenen Seiten wurde beantragt, als vorläufig einzigen Bewertungs-

garten für Iris den Garten der „Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst-und Gartenbau" in Veitshöchheim zu wählen. (Begründung: die Möglichkeit einer Bewertung durch die Iris-Richter leichter und in kürzester Zeit durchzu-führen und damit die Auszeichnungen für deutsche Neu-Züchtungen zu beschleunigen, außerdem günstige zentrale Lage von Veitshöchheim im Bun-desgebiet.) Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

b) Ein weiterer Antrag, Veitshöchheim als ständigen Tagungsort für die Haupt-versammlung der DIG zu bestimmen, wurde mit zwei Gegenstimmen ange-nommen. Somit ist der ständige Tagungsort der DIG ab 1964 Veitshöchheim.

5. Verschiedenes:

a) Von der Vollversammlung wurde mit einer Gegenstimme beschlossen, den Jahresbeitrag von 12,— DM auf 15,— DM ab 1963 zu erhöhen. Für das lau-fende Jahr steht es jedem Mitglied frei, die 3,— DM nachzuzahlen.

b) Die Beitragserhöhung wurde ausgelöst durch die Schilderung des Vorstandes über die Erhöhung der Ausgaben für das Jahrbuch und für die Nachrichten-Blätter (Lohnerhöhungen im Druckereigewerbe). Um eine wirkungsvolle Hilfe für das neue Jahrbuch zu schaffen, gab ein Mitglied die Anregung zu einer spontanen Sammlung, welche über 600,— DM ergab! Eine weitere finan-zielle Unterstützung in Höhe von 60,— DM brachte die Versteigerung eines von Frau Becker-Kaysan gestifteten Iris-Aquarells.

c) Die Jahres-Tagungen der Deutschen Iris- und Lilien-Gesellschaft finden statt: im Jahre 1963 in Hamburg anläßlich der IGA (vom 7. bis 9. Juni), im Jahre 1964 in Veitshöchheim (Herr Dorn ist mit dieser Änderung einver-standen.)

d) Es wurde angeregt und allgemein begrüßt, außerhalb der jährlichen Haupt. Versammlung jederzeit „regionale" Tagungen zu veranstalten, so z. B. wäh-rend der Lilienblüte usw.

e) Es wurde beschlossen, zu den jeweiligen Bundes-Gartenschauen Abordnungen der DIG zu entsenden.

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leben. Labile Phase, das bedeutet nicht nur Erhöhung der Mutationsrate, das be-deutet zugleich eine erhöhte Kreuzungsbereitschaft.

Diese erhöhte Kreuzungsbereitschaft des L. bulbiferum darf nicht so verstanden werden, daß Kreuzungen des L. bulbiferum mit anderen Arten oder gar Gattun-gen nunmehr leicht sind, wenn man von Kreuzungen mit sehr nahestehenden Arten (z. B. L. davuricum, L. concolor etc.) absieht. Aber entfernte Kreuzungen sind möglich. Natürlich müssen sämtliche Kreuzungsvoraussetzungen sorgfältig gewählt werden. Die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Vorbehandlung des Pollens, alles spielt eine Rolle. Wir wissen, daß grundsätzlich warmes, ruhiges Wetter die Narben-sekretion fördert; nicht heißes Wetter, weil dies zu einer schnellen Eintrocknung des Narbensekrets führt. Warmes Wetter begünstigt aber nicht nur die Pollenkeimung, sondern fördert zugleich die Wuchsgeschwindigkeit der Pollenschläuche im Griffel-gewebe. Anders liegen dagegen die Verhältnisse bei Arten- und Gattungskreuzun-gen. Auch hier fördert zwar ruhiges, feuchtwarmes Wetter die Narbensekretion und somit die Pollenkeimung. Zugleich aber aktiviert warmes Wetter die Hemmstoffe des Griffels, welche die Wanderung der Pollenschläuche verlangsamen, ja, zum Still-stand bringen. Die Eizelle degeneriert, ohne und bevor eine Befruchtung zustande-kommen konnte. Entfernte Kreuzungen erfordern also kühles Wetter, um diese Hemmstoffe möglichst passiv zu halten. Man kann den Abwehrmechanismus des Griffels bei labilen Arten aber auch noch anderweitig außer Funktion setzen. Zu diesem Zweck bringt man den Pollen in eine dem Narbensekret angeglichene Zuk-kerlösung und injiziert diese Suspension unmittelbar in die Samenanlagen. Von einer anderen Lösung wird in berichtet.

Der erhaltene Hybridsamen weicht meistens erheblich von artreinem Samen ab. Viele Körner besitzen weder Endosperm noch Embryo. Bei anderen ist Endosperm anwesend, Embryo fehlt; Embryo anwesend, Endosperm nicht oder schwach ent-wickelt; Endosperm anwesend, die Größe des Embryos aber beträgt weniger als die Hälfte der normalen Länge; Endosperm anwesend, aber Embryo geteilt und der-gleichen. Die Kunst, aus solchen Samen lebensfähige Sämlinge zu ziehen, ist oft grö-ßer als die eigentliche Art- oder Gattungskreuzung. Unterentwickelte Embryos oder solche mit fehlendem Endosperm müssen sorgfältig aus der Testa herausprä-pariert und auf künstlichem Nährboden herangezogen werden. Aber die Schwierig-keiten sind dann nicht zu Ende. Selbst die Sämlinge zeigen dann oftmals irgend-welche Defekte. Meistens sind es Chlorophylldefekte. Aus einer L. bulbiferum x L. formosanum pricei-Kreuzung (Zuchtziel eine reinweiße, aufreclublühende Scha-lenlilie) erntete ich einmal zwar reichlich Samen, aber der größte Teil der sich ent-wickelnden Sämlinge waren Albinos, die nach Verbrauch der Vorräte des Endo-sperms mangels Photosynthese zugrundegehen mußten 4). Die restlichen Sämlinge zeigten ebenfalls kleinere Chlorophylldefekte, die aber nicht letal wirkten und sich im Entwicklungsverlauf bei einigen Sämlingen völlig behoben. Ähnliche Ergebnisse zeigten Gattungshybriden zwischen L. bulbiferum x Nomodiaris mairei und andere.

Wie ich bereits in meinem Artikel über Lilium bulbiferum hervorhob, sind nicht alle Rassen des L. bulbiferum in gleichem Maße labil. Bei den hier untersuchten Rassen ließ sich beobachten, daß die Labilität in dem Maße zunimmt wie Samen-

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fertilität (meist kaum noch vorhanden) und Bulbillenproduktion abnehmen. Auffäl-lig ist ferner, daß L. bulbiferum-Hybriden entgegen dem Verhalten vieler anderer Hybridformen fertil sind.

Zitierte Literatur Dr. h. c. Alexander Steffen, Unsere Lilien im Garten, 2. Aufl., S. 40, Verl. Paul Parey (1953).

2) Gerth Barich, Wurzel- und Zwiebelfäule der Lilien gehören der Vergangenheit an. Kulturmaßnahmen und Resistenzzüchtung zur Verhütung der Fusariuminfektion (er-scheint Frühsommer 1962).

3) derselbe, Erfahrungen mit der Lilienkultur in Töpfen. Nachrichtenblatt Nr. 6 (Dezem-ber 1961).

4) derselbe, Lilium bulbiferum hybrids und albino seedlings. The R. H. S. Lily Year Book 1959, S. 118, London.

5) Department of Botany, University of Delhi, Intra-ovarian Pollination in Eschholzia californica Cham., Argemone mexicana L. and A. ochroleuca Swet, aus „Nature" 15. Juli 1961, Bd. 191, Delhi.

Stammbäume einiger Lilienhybriden Dr. Karl Wittneben

Hybriden sind Kreuzungsergebnisse zwischen Pflanzen (Lebewesen) verschiedener Gattungen, Arten, Abarten oder Sorten. Gattungshybriden sind sehr selten, An-hybriden häufiger. Der Ausdruck Hybriden bezog sich ursprünglich nur auf Kreu-zungen zwischen Arten, ist aber jetzt auch auf solche zwischen Abarten und Sorten übergegangen. Die Einzelpflanzen aus einer Hybridisation sind meist sehr ungleich. Will man ein gutes Stück echt vermehren, kann man das nicht ohne weiteres aus Samen tun, son-dern muß eine Sproßvermehrung (vegetative Vermehrung) vornehmen. Eine Anzahl Pflanzen, die aus Sproßvermehrung einer einzelnen Pflanze entstanden ist, heißt ein Klon. Bei wiederholter Kreuzung zwischen verwandten Hybriden kann man zu Pflanzen kommen, die im Aussehen untereinander ziemlich ähnlich sind. Man nennt eine solche Gruppe, die also durch Aussaat entstanden ist, eine Rasse, oder wie die amerikanischen Züchter, besonders de Graaff bei Lilien, sagen, einen strain. Da die Saatvermehrung schneller, billiger und ausgiebiger ist und auch sonst Vorzüge hat, werden neuerdings neben Sorten (Klonen) auch Rassen (strains) angeboten. Die einzelnen Pflanzen solcher Rasse (strain) haben nicht unbedingt das genaue Bild der Sorte, sind aber sehr ähnlich, zuweilen sogar besser und wüchsiger. Ein Beispiel: De Graaff hat eine große Trompetenlilie gezüchtet, weiß mit tief-schwarzbraunen Streifen auf der Rückseite der Blütenblätter, einer sehr großen regale ähnlich, aber mit viel Blut auch von L. brownii, der vielleicht schönsten, aber bei uns im Freien nicht gut ausdauernden Trompetenlilie (sie braucht mehr Wärme). Er nannte sie BLACK DRAGON, Schwarzer Drache. Sie ist wüchsig, gesund, aus-dauernd und hart. Da die Nachfrage nach dieser begehrten Schönheit groß und dm-J.1 Sproßvermehrung nicht zu befriedigen war, gelang es dem Züchter, eine Rasse aus

Bereits am Sonnabend hatte Frau Becker-Kaysan eine reizende Märchenerzählung benutzt, um den Halds den Dank der Mitglieder zum Ausdruck zu bringen. Nicht minder großen Beifall erntete Herr Dorn am Sonntag Mittag, als er nach der Preis-verteilung in wohlgesetzten Worten die Verdienste von Herrn und Frau Hald wür-digte und beiden unter großem Beifall den Dank der Versammlung zum Ausdruck brachte.

Wohl jeder der Teilnehmer bedauerte am Schluß der Veranstaltung, daß alles so schnell wieder vorüber war, wohl jeder nahm sich vor, auch im kommenden Jahr wieder an der Hauptversammlung der DIG teilzunehmen, da es jeder beglückend empfand, einer solchen Gemeinschaft anzugehören.

Protokoll über die 12. Ordentliche Mitglieder.Versammlung der Deutschen Iris. und Liliengesellschaft e. V. in Veitshöchheim

am 26. Mai 1962 Der Vorsitzende, Herr Hald, eröffnete die Hauptversammlung um 11 Uhr und begrüßte die anwesenden Mitglieder. Briefe und Grüße von Mitgliedern, welche nicht zur Tagung erscheinen konnten, wurden verlesen und erwidert. Bekanntgabe der Tagesordnung durch den Vorsitzenden:

1. Jahres- und Kassenbericht 2. Entlastung des Vorstandes 3. Satzungsgemäße Neuwahlen:

a) des Schatzmeisters b) weiterer Irisrichter

4. Anträge 5. Verschiedenes

Die Tagesordnung wurde einstimmig angenommen. In einem stillen Gedenken ehrten die Anwesenden die verstorbenen Mitglieder: Hugo Graetz, Prof. Böhnert, Hans Koch, Dr. med. Tönjes Lange, Günther Mühlen-weg, Apotheker Pfannschmidt, Heinrich Sauermann, Rudolf Böttcher, Prof. Dr. Stein-berg, Werner Kerbs und Rudolf Hanselmayer. Für die ihm zuteil gewordene Unterstützung dankte der Vorsitzende allen Mitglie-dern und bat auch weiterhin um recht aktive Mithilfe.

Zur Tagesordnung: 1. Kassenbericht:

Der Kassenbericht für das Jahr 1961 wurde vom Schatzmeister der DIG, Herrn Dr. Calsow, vorgelegt und von den Herren Jacobi und Volkmar überprüft. Der Bericht wurde im N.-B1. 2/1962 veröffentlicht. Einstimmig wurde der Kassen-bericht von der Vollversammlung gebilligt.

2. Entlastung des Vorstandes: Diese wurde dem Vorstand von der Versammlung einstimmig erteilt.

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leben der griechischen Götter nicht ohne Reiz sein, wenn es Herr Muselmann an Hand der vielen Statuen des Hofgartens erklärte.

Herr von Martin und der Schreiber dieser Zeilen konnten an dieser Besichtigung des Hofgartens leider nicht teilnehmen, vielmehr harrte ihrer noch eine recht schwierige Aufgabe, nämlich die Bewertung der mitgebrachten Schnittiris und die Verteilung der von Halds dafür vorgesehenen Preise. Dabei wurde der von Frau von Stein gestiftete Wanderkopal Herrn Dr. Werckmeister für eine mattolivgelbe „Pogo-Regelia-Hybride" zuerkannt, die an Ort und Stelle auf den Namen NATASCHA getauft wurde. Auch den „Ersten Preis für Züchter" erhielt Dr. Werdmeister und zwar für eine Vase mit außerordentlich schönen „Regelia"- und „Korolkowi-Hybriden". Den „Zweiten Preis für Züchter" erhielt Frau Dr. van Nes für ihre sehr reizvolle Züch-tung FINDELKIND. Auch der „Dritte Preis für Züchter" wurde Frau Dr. van Nes zuerkannt und zwar für ihre Zwergiris CLEMENTINE. Mit dem „Ersten Preis für Liebhaber" wurde Frau von Stein bedacht; mit einigen Stielen der Iris sibirica MY LOVE und einem Viburnum-Zweig hatte sie ein auffallend schönes Blumen-arrangement geschaffen. Auch der „Zweite Preis für Liebhaber wurde Frau von Stein zuerkannt und zwar für einen Stiel der schönen BLUE SAPPHIRE. Ebenso wurde ihr der „Dritte Preis für Liebhaber" zuerkannt und zwar für eine Vase mit einer Reihe von Stielen der DESERT SONG. Der „Erste Allgemeine Preis" wurde mit Recht Herrn Dr. Werdmeister zuerkannt, da die „goldene" Iris „auranitica" ein überwältigend schönes Bild bot und die riesige dunkelviolette „Iris antilibanotica" nicht minder eindrucksvoll war. Den „Zweiten Allgemeinen Preis" erhielt Frau Dr. von Nes für eine Vase mit verschiedenen Zwergiris-Sämlingen, und der „Dritte Allgemeine Preis" wurde Frau von Stein für eine Vase mit der „Iris superba" zuer-kannt. Aber nicht nur die Iris wurden mit Preisen bedacht, sondern auch zwei Men-schen. Frau Hald hatte „natürlich" daran gedacht, auch für Herrn Muselmann und Fräulein Mehrens Preise vorzusehen, und der Beifall der Versammlung, mit dem die Bekanntgabe dieser beiden Preise begrüßt wurde, zeigte deutlich, wie sehr von allen Seiten die vorbildliche Betreuung des Sichtungsgartens durch Herrn Muselmann und Fräulein Mehrens sowie ihre verständnisvolle Unterstützung der Bestrebungen der DIG anerkannt wurde.

Um die schwierige Finanzlage der DIG zu bessern, leitete Herr Dr. Calsow, der bisherige Schatzmeister, mit einem erheblichen Betrag eine Sammlung unter den Anwesenden ein, die zusammen mit der sehr lustigen, amerikanischen Versteigerung eines von Frau Becker-Kaysan gestifteten Irisbildes etwa DM 700,— ergab. Dieser Betrag stellt eine nicht unwesentliche Hilfe dar für die Finanzierung des in Kürze erscheinenden Jahrbuchs, welches einen Umfang von ca. 190 Seiten hat, sehr wert-volle Aufsätze bringt und mit vielen schönen Bildern geschmückt ist.

Um noch einmal deutlich zu machen, mit welcher Liebe die ganze Tagung von den Halds vorbereitet wurde, sei noch erwähnt, daß am ersten Lichtbilderabend jeder der Anwesenden eine bunte Papier-Serviette mit leckerem Gebäck erhielt, das Frau Hald eigenhändig für die Teilnehmer der Veranstaltung gebacken hatte. Auch am zweiten Lichtbilderabend gab es eine reizende Überraschung: Von langen Efeu-Girlanden durfte sich jeder Teilnehmer einige „Früchte" abpflücken.

Samen zu ziehen, deren Pflanzen untereinander ziemlich gleich und auch der BLACK DRAGON sehr ähnlich waren. Er nannte sie anfangs BLACK DRAGON strain, aber da dies nicht mehr statthaft ist, jetzt BLACK MAGIC strain.

STAMMBÄUME als erste ist die Mutterpflanze aufgeführt, an zweiter Stelle steht der Pollenspender.

Lilium Testaceum (Isabellinum) (— 1810) Lil. candidum chalcedonicum

§§ Testaceum

Lilium Hollandicum (— 1877, jetzt Krelage und andere holländische Züchter) davuricum croceum = maculatum

§§ §§ Hollandicum

Lilie Orange Triumph Croceum Hollandicum

§§ Orange Triumph

Lilie Fireking (Stocke, England, 1933, croceum davidii

Crovidii ± willmottiae §§

Willcrovidii §§ Hollandicum

Züchtung dauerte etwa 20 Jahre) dauricum ± concolor

Thunbergianum croceum §§

§§

§§ Fireking

Bellingham Hybriden (Griffiths USA 1933) aus vielen amerikanischen Arten u. a.

pardalinum parryi ± humboldtii + washingtonianum Afterglow Buttercup

Lilie Maxwill (Skinner USA 1928) maximowiczii willmottiae

§§ Maxwill

Lilium Scottiae (Skinner 1934) willmottiae maculatum Mahogany

§§ Scottiae

Lilium maculatum concolor dauricum

§§ maculatum (Thunbergianum)

Nach Angaben in Lilienbüchern; wird aber jetzt von japanischen Lilienkennern (u. a. Shimizu) bestritten. Diese halten sie für eine reine Art, was nach Chromosomen- untersuchungen wohl auch feststeht.

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Orleans-Hybriden (Aurelianense-Hybr.) Debras bei Orleans später andere Trompetenlilien (statt sargentiae)

sargentia henryi

henryi. . . .± . . Au relian en s e- Hybr. ± Trompetenlilien SS

Sunburst-strain Hearts Desire SS SS

Golden Clarion strain g§

Golden Splendor weiß, hell- African Queen, orange und dunkelgelb

orange u. zwei-farben

Havemeyer-Hybr. (Barry USA 1935) sulphureum henryi

SS TA Havemeyer u. a.

Golden Harvest-Hybr. (Kline USA 1954) Havemeyer-Hybr. Aurelian-Hybr.

Olympic-Hybr. (de Graff USA 1946) leukanthenum centifolium ± regale sargentiae brownii

ssss Olympic-Hybr.

Reinbow strain, amerikanische Kreuzungen innerhalb der Hollandicum-Gruppe (de Graaff)

Golden Ghalice strain, Auslese aus obigen in reinen gelben Farben

Patterson-Hybriden (Patterson Canada 1956) cernuum davidii

SS Patterson-Hybr. u. Harlequin-Hybr. (de Graaff 1956)

Lilie Talisman (de Craaff 1949) willmotiae tigrinum

Lilie cardinal (Taylor 1949) tigrinum + amabile

Lilie Grenadier (Kline USA 1945) maximowiczii dauricum wilsonii

Lilie Viking (Palmer USA 1942) willmottiae tigrinum diploid F 1

Parkmannii Hybr. (Parkman 1869 und andere bis jetzt) auratum ± speciosum

SS Parkmannii (J. Wallace, Manawatu, Potomac-Hybr.)

Little Fairies (Woodriff USA) auratum ± rubellum

§§ Littte Fairies

Cameo Hybr. (Kline 1954) auratum ± japonicum

Pfeiffer Hybr. (Pfeiffer USA 1955) auratum ± rubellum

ein Bild von New York, den dortigen Entfernungen und der liebenswürdigen Auf-nahme machen, die Herr Jacobi seitens der amerikanischen Irisgesellschaft fand. Als er dann dazu überging, die überaus schönen Irisbilder zu zeigen, die er bei seinem Besuch aufnehmen konnte, war jeder entzückt, und die Zeit verging im Fluge. Mit Schrecken bemerkten wir, daß schließlich die Mitternacht schon näher kam, und da 10 Teilnehmer sonst nicht in ihr Quartier in Homburg gekommen wären, blieb zum allseitigen Bedauern nichts anderes übrig, als den Vortrag abzubrechen und die rest-lichen Bilder am kommenden Tag zu zeigen. Gerade in letzter Minute, bevor das Haus abgeschlossen wurde, trafen sie in Homburg im Gasthaus Winkler ein, doch wurde es dort dann noch sehr lustig, nachdem eine Flasche des fürstlichen Kalmuth-Weins die Geister beschwingt hatte. Die für den Samstagmorgen vorgesehene Besichtigung des Sichtungsgartens mußte nun ebenso ausfallen wie die Fahrt nach Homburg, da ja weder hier noch dort auch nur irgendeine Iris im Freiland blühte. Im Grunde war es ein wahrer Segen, da wir ja sonst mit unserer Zeit gar nicht ausgekommen wären! Mit der Fortsetzung der Beiratsbesprechung, der Ordentlichen Mitgliederversammlung, über die bereits berichtet wurde, und der Betrachtung der restlichen herrlichen Irisbilder des Herrn Jacobi sowie dessen Bericht über die Jahrestagung der Amerikanischen Hemerocallis-Gesellschaft 1961 mit außerordentlich schönen Hemerocallis-Bildern aus den dortigen Hemerocallisgärten verlief der Tag wie im Fluge. Den Auftakt des Abends bildete ein hochinteressanter und fesselnder Lichtbildervortrag von Herrn Berlin über seine „Irissuche in Rumänien". Die überaus frische und lebendige Art des Herrn Berlin war vielen Teilnehmern ja bereits durch seinen Vortrag auf der Stuttgarter Tagung bekannt. Er begann seinen Vortrag mit einer Reihe außerordentlich gut gelungener Farbaufnahmen von der Grazer Iristagung 1960. Vor allem ging uns allen ein über-aus sprechendes Bild von unserem Herrn Hanselmayer nahe, der uns und seine geliebten Iris am 17. Mai für immer verlassen mußte.

Herr Dr. Kellner zeigte dann nochmals seinen Schmalfilm über den Besuch bei Herrn Feldmaier, erntete dann aber noch größeren Beifall durch einen Filmstreifen, der eigentlich mißglückt war. Dieser Film war nämlich versehentlich zweimal belichtet worden, einmal mit Irisaufnahmen und sodann mit Gartenszenen. Ein ganz gerisse-ner Regisseur hätte die Sache gar nicht besser machen können! Es war ganz prächtig, wie die Kinder vor dem Hintergrund einer schönen Iris herumtollten oder wie eine schöne Iris das Bild beherrschte ,während sich die Kinderszenen schemenhaft im Hin-tergrund abspielten. Anschließend sahen wir eine Reihe wundervoller Lilienbilder von Herrn Feldmaier, darunter manche großartige Züchtungen von ihm selbst. Besonders wertvoll war des weiteren noch ein Dia-Vortrag von Herrn Dr. Wittneben über „Neuere Lilienzüchtungen von Jan de Graaff", wofür ihm von dieser Firma die Lichtbilder überlassen worden waren; ferner über „Japanische Lilien im Wildstand", wozu Herr Dr. Shimizu, Tokyo, die Dias bereitstellte. Eine ganze Fülle von Schön-heit und Anmut auch an diesem Abend! Am Sonntag-Morgen unternahmen die meisten Teilnehmer eine Besichtigung des Veitshöchheimer Hofgartens unter Führung von Herrn Muselmann. Es soll dabei sehr viel von der griechischen Mythologie die Rede gewesen sein, aber nach einem Ausspruch der charmanten Assistentin des Herrn Muselmann soll sogar das Liebes-

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Nachdem über die Notwendigkeit einer Beitragserhöhung Einstimmigkeit herrschte, ergab sich die Frage, wie hoch denn nun der neue Beitrag festgesetzt werden sollte. Herr Berlin setzte sich in seiner temperamentvollen Art sehr entschieden dafür ein, daß bei den außerordentlichen Leistungen der Gesellschaft ein Beitrag von DM 24,—jährlich durchaus angemessen sei. Selbst der kleinste Rentner könne heute monatlich DM 2,— für eine so gute Sache beisteuern. Von verschiedenen anderen Seiten wurde ein Jahresbeitrag von DM 20,—, wie er auch bei der Orchideengesellschaft festgesetzt ist, dringend befürwortet. Von anderen Seiten wurde befürchtet, daß mit einer Erhöhung auf mehr als DM 12,— die psychologische Grenze überschritten würde, und auch der Vorsitzende war der Ansicht, daß man nicht über DM 15,— hinausgehen sollte.

Eine Beitragserhöhung auf DM 15,— wurde dann auch durch die Hauptversammlung gebilligt. Dabei wurde Herr Dr. Kellner zum Schatzmeister ernannt, nachdem Herr Dr. Calsow um Entlastung von diesem Posten gebeten hatte. Herr Hald sprach Herrn Dr. Calsow den Dank der DIG für die bisherige Mitarbeit aus.

Nun habe ich aber den Ereignissen vorgegriffen. Nach dem Aufbau der Iris-Schau fand am Freitag das gemeinsame Abendessen statt, welches eine besondere Note dadurch erhielt, daß jeder Platz mit einer aus blauem Karton geschnittenen und bemalten Iris geschmückt war, auf der ein Schokoladen-Maikäfer thronte, was sehr lustig aussah und worüber sich jedes freute. „Natürlich" war es wieder Frau Hald, die den netten Einfall hatte und sich der großen Mühe unterzog, alle diese vielen Iris auszuschneiden, und die von Herrn Hald bemalt wurden. Oh, möchte es doch den Halds oder einem anderen deutschen Züchter gelingen, eine Iris in so reinem, silbrigem Blau zu züchten; es wäre ein Welterfolg!

Nach dem Abendessen richtete der Vorsitzende Begrüßungsworte an die Teilnehmer und eröffnete damit die Tagung offiziell. Auch einige Gäste aus Veitshöchheim konnten dabei besonders begrüßt werden: Herr Oberregierungsrat Dr. Breider als Leiter der Bayerischen Landesanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau Veitshöchheim, Herr Landwirtschaftsrat Klopsch, Leiter des Gartenbaus innerhalb der Landesanstalt, Herr Dr. Kloft als Vertreter des Herrn Bügermeisters von Veitshöchheim und Herr Gartenbauoberlehrer Frasch von der Landesanstalt. Anschließend wurde der Raum verdunkelt, und zunächst zeigte Herr Dr. Kellner einen reizenden Schmalfilm über den Besuch bei Herrn Feldmaier und seinen Lilien im Sommer 1961. Anschließend sprach Frau Dr. van Nes zu schönen Farbbildern über „Die liebe, kleine Iriswelt". Zwergiris sind ja ihr Lieblingsgebiet, und man konnte sich nur wieder darüber freuen, wie reizend diese zarten Gebilde zu der charmanten Art paßten, in der sie darüber sprach.

In den Pausen zwischen den Vorträgen richteten Herr Oberregierungsrat Dr. Breider und Herr Dr. Kloft Worte des Dankes und der Anerkennung an die Versammlung und gaben auch ihrer Freude darüber Ausdruck, daß Veitshöchheim in Zukunft mehr und mehr die Iris-Zentrale Deutschlands werden soll.

Den Schluß des Abends bildete ein großangelegter Lichtbilder-Vortrag des Herrn Wolfgang F. H. Jacobi über die „Jahrestagung der Amerikanischen Iris-Gesellschaft 1961". Dieser Vortrag war wirklich außerordentlich fesselnd, und man konnte sich gut

Atomic Hybr. (Woodriff 1958) auratum ± rubellum

88 88 Parkmannii Little Fairies

88 Atomic Hybr.

Exotic Hybr. (Woodriff 1958)

Parkmannii Atomic Hybr. 88

Exotic Hybr.

sargentiae regale 88

Imperiale (Princeps Creelman Hybr.)

Preston-Hybriden (Isabella Preston) (maculatum dauricum) davidii

88 Lilium Cummings u. andere . . davidii

Skyr@oScket u. andere 1946 Fiesta-Hybriden (de Graaff)

Preston-Hybr. + amabile + amabile luteum maximowiczii 88

Fiesta Hybr. Citronelle strain, rein gelb Burgundy strain, tief rot Bronzino strain, sandfarben bis braun

Midcentury Hybr. (de Graaff 1946) Hollandicum tigrinum

88 Midcentury Hybr.: Enchantment, Fireflame,

Valencia, Firecrown, Tobasco, Sanstar

Hollywood Hybr. (de Graaff 1949) 1951-1952 so genannt, dann als Midc. Hybr im Handel

Midcentury ± Preston Hybr. 88

Joan Evans und andere Gelbe Midcentury Hybr.

Midcentury Hybr. + amabile luteum 88

Destiny, Prosperity

Veilchenlilie (Fialkowaja lilija) Miczurin 1914 Rußland szovitzianum maculatum

Lilium Formolongi (Wada Japan, vor 1939) longiflorum formosanum wilsonii

Lilium Formolense (Tuffery, Neuseeland, 1953) formosanum nepalense

auratum ± speciosum

Lilium Imperiale

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Blad< Beauty (Woodriff) speciosum henryi

Stella maris (Zwet Holland 1948) willmottiae pumilum

Lilium Marhan (v. Tubergen 1886) martagon album hansonii

Lilium Dalhansonii (Powell, England, 1890) martagon dalmaticum hansonii

Johannisblut (Feldmaier, Deutschland, 1947) maxwill scottiae ± davidii ± hollandicum

Weltfrieden (Bonstedt, Deutschland, 1950) Auswahlzucht aus Sulphurgale (Scheubel 1916)

sulphureum (myriophyllum) ± regale

Feuerzauber (Steffen, Deutschland, vor 1953) scottiae willmottiae

Mit kleinen Anfangsbuchstaben werden die Artbezeichnungen der botanischen Arten geschrieben, die Kreuzungen und Kultursorten führen große Anfangsbuchstaben.

Auf Züchtungen, die z. Z. in Arbeit sind, oder solche Kreuzungen, deren Züchtung für unsere Liebhaber und Züchter Erfolg versprechen, gehe ich später ein (Zukunfts-lilien).

Bewertung eines „IrisdZichters"

M. Hald

Unser achtjähriger Hermann wollte sich unbedingt auch als Iris-Richter betätigen, erbat sich in Veitshöchheim, als wir Mitte Juni nochmals dort waren, ein Formular, stellte sich vor einen riesigen Horst Iris-Schwerter, den er sich auserkoren hatte (mindestens I m im Quadrat), in dem ein einziger Stengel mit einer einzigen Blüte thronte. Er fällte folgendes Urteil:

Pflanze und Zuwachs: Groß Krankheiten: Keine Reichblütigkeit: Ganz schwach Stiel: Gut Farbe: blau Blüte: Wüscht!

»erben Sie neue Mitglieber!

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Irisrichter den Sichtungsgarten in Veitshöchheim nicht zur gleichen Zeit besuchen, sondern daß sich ihr Besuch auf die ganze Blütezeit verteilt. Das in Florenz ange-wandte Punktsystem soll auch für Veitshöchheim gelten. Nur eine Sorte, für die sich wenigstens 5 Irisrichter ausgesprochen haben, kann das Veitshöchheimer Iris-Zeugnis erhalten, und die Bewertung erfolgt dann in der Reihenfolge der erzielten Punkt-zahlen. Jede Sorte, die zwei Jahre lang zur Bewertung in Veitshöchheim aufgepflanzt war, muß prinzipiell von den Irisrichtern bewertet werden, doch steht es diesen frei, eine Sorte, die sie an sich für minderwertig halten, von vornherein abzulehnen.

Es muß nun zunächst abgewartet werden, wie sich diese Bewertung in der Praxis bewährt. Da sich die Deutsche Gartenbaugesellschaft den Ausdruck „Wertzeugnis" vorbehalten hat, so konnte noch keine Einigung über die Bezeichnung der Veits-höchheimer Iris-Bewertung getroffen werden; vielleicht kann dafür der Ausdruck „Veitshöchheimer Iris-Zeugnis" vorgeschlagen werden. Es liegt auf der Hand, daß diese Veitshöchheimer Bewertung mit der Zeit noch ausgebaut werden muß. Iris, die sich darüber hinaus auf die Dauer bewährt haben und ihre Eignung auch in ande-ren Klimaten, also in den anderen Deutschen Iris-Sichtungsgärten erwiesen haben, müßten natürlich noch eine über das Veitshöchheimer Iris-Zeugnis hinausgehende Bewertung erhalten, z. B. durch die Verleihung einer Alexander-Steffen-Medaille. Beschlüsse darüber wurden aber noch nicht gefaßt, vielmehr muß dies der Zukunft vorbehalten bleiben.

Ein weiterer Punkt, der dringend eine eingehende Beratung erforderte, war die Erhöhung des Mitgliederbeitrags. Die Druckkosten sind in den letzten Monaten derartig gestiegen, daß die DIG entweder gezwungen ist, ihre Leistungen wesent-lich einzuschränken oder aber den Beitrag zu erhöhen. Es ist durch diese Umstände einfach nicht mehr möglich, bei einem Jahresbeitrag von DM 12,— außer dem umfangreichen Jahrbuch noch 6 Nachrichtenblätter bereitzustellen. Dies ist um so weniger möglich, als die DIG es nach wie vor für ihre Pflicht hält, den Iris-Freunden im andern Teile Deutschlands alle DIG-Veröffentlichungen zugänglich zu machen, obwohl die dortigen Freunde nicht in der Lage sind, die Leistungen der Gesellschaft durch einen entsprechenden Beitrag abzugehen. Dem Vorschlag, die Leistungen der Gesellschaft einzuschränken, also etwa nur 5 Nachrichtenblätter herauszugeben oder aber das Jahrbuch nur alle zwei Jahre erscheinen zu lassen, wurde lebhaft wider-sprdchen, da die DIG nur durch das, was sie ihren Mitgliedern bietet, auf weiteren Mitgliederzugang rechnen kann. Jedes neue Mitglied ist insofern von größter Wich-tigkeit, als die Mehrkosten für eine um 100 oder 200 Exemplare höhere Auflage des Jahrbuchs oder der Nachrichtenblättr verhältnismäßig gering sind. Die Hauptkosten entstehen durch den Satz und die Druckstöcke. Jedes neu gewonnene Mitglied trägt also durch seinen Beitrag entscheidend dazu bei, die Finanzen der DIG wesentlich zu verbessern. Daraus geht vor allem hervor, wie unerläßlich es ist, daß jedes einzelne unserer Mitglieder sich mit allen Kräften darum bemüht, neue Mitglieder für die DIG zu werben! Je mehr diese Werbung neuer Mitglieder gelingt, um so bessere Leistungen kann die DIG ihren Mitgliedern gewähren. Da überdies die Gewinnung eines neuen Mitglieds durch ein schönes Rhizom prämiiert wird, ist die Gewinnung neuer Mitglieder nicht nur Ehrensache, sondern auch recht vorteilhaft für den Irisgarten jedes einzelnen!

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Vor dem gemeinsamen Abendessen sollte um 17.30 Uhr die Beiratsbesprechung stattfinden, doch mußte diese auf den nächsten Morgen verlegt werden, da der Aufbau der Schnittiris-Schau viel Zeit beanspruchte. Bald zeigte sich auch, daß die vorgesehene Zeit für die erforderlichen Besprechungen bei weitem nicht ausreichte, so daß die Beiratsbesprechungen am nächsten Nachmittag fortgesetzt werden mußten. Jetzt erwies es sich fast als vorteilhaft, daß im Freiland nichts blühte! Wo hätten wir die nötige Zeit hergenommen, wenn die Bewertung der Iris im Sichtungsgarten uns in Anspruch genommen hätte! Nun könnte ein Außenstehender vielleicht spöt-tisch fragen, was es denn da so viel zu besprechen gebe. Nun, für den, der mit der DIG lebt, sich für sie einsetzt und mit Interesse die Entwicklung des Irisgedankens in Deutschland verfolgt, erschien doch vieles von großer Wichtigkeit. Da ist zunächst die Frage des Tagungsortes. Das Herumzigeunern auf den Bundesgartenschauen hat sich immer wieder als unerfreulich erwiesen. So verständlich es ist, daß unsere Irisgärt-nereien auf den Bundesgartenschauen vertreten sein möchten, so wenig erfolgreich waren die Bemühungen, der DIG dort Geltung zu verschaffen. Die Tagungen in Laufen, Geisenheim, Berlin oder Graz hatten gewiß ihren eigenen Reiz, doch ergaben sich immer wieder Schwierigkeiten, zum Teil auch durch die großen Entfernungen. Mehr und mehr stellte sich die Notwendigkeit heraus, die DIG-Tagungen an einem zentral in der Bundesrepublik gelegenen Platz abzuhalten und zwar möglichst immer an demselben Ort, um die immer neuen Schwierigkeiten der Raum- und Quartier-beschaffung ein für alle Mal zu regeln.

Nachdem sich nun herausgestellt hat, wie hervorragend der Sichtungsgarten in Veitshöchheim betreut worden ist, lag es nahe, Veitshöchheim zum ständigen Tagungsort der DIG-Hauptversammlungen zu ernennen. Lediglich 1963 soll die Jahrestagung noch in Hamburg stattfinden, und zwar vom 7. bis 9. Juni, da die Internationale Gartenbauausstellung dort eine ungewöhnlich schöne Sammlung der neuesten Irissorten aus aller Welt zeigen wird.

Nicht minder wichtig erschien eine Neuregelung der Bewertung. Das bisherige Bewertungssystem, das den Amerikanern nachgeahmt war, gehört in der Tat nach einem Ausspruch Dr. Werdmeisters in die Mottenkiste! Man kann von den Iris-richtern unmöglich erwarten, daß sie die verschiedensten Orte in Deutschland auf-suchen, um eine sachgemäße Irisbewertung vorzunehmen. Das würde für den einzelnen Geldausgaben bedeuten, die einfach nicht tragbar sind, und es fehlt dafür uns allen heute auch die nötige Zeit! Hinzu kommt auch, daß das bisherige Bewer-tungssystem zu langatmig ist. Auch in Amerika hat sich gezeigt, daß Irissorten oft bereits überholt sind, wenn sie die höchsten Auszeichnungen erhalten. Weitaus zweckmäßiger erschien demgegenüber das in Florenz beim „Premio Firenze" ange-wandte Bewertungssystem. Dieses soll nun ähnlich auch für die DIG übernommen werden. Züchter, die ihre Neuheiten bewertet sehen möchten, müssen zwei blüh-starke Rhizome nach Veitshöchheim geben. Dort werden die Pflanzen unter einer neutralen Nummernbezeichnung aufgepflanzt. Im ersten Jahr werden die Blütenstiele abgeschnitten, um die Pflanzen zu kräftigen. Im zweiten Jahr soll dann die Bewer-tung durch die Irisrichter erfolgen. Da aus den neutralen Nummernbezeichnungen niemand den Namen des Züchters ersehen kann, ist jede Gewähr dafür geboten, daß die Bewertung ganz unparteiisch vorgenommen wird. Es ist anzustreben, daß die

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begann die Sonne die Wolken zu vertreiben. Wie sehr hoffte man überhaupt, daß in Veitshöchheim doch vielleicht das Wetter besser gewesen war und daß doch viel-leicht wenigstens ein Teil der Pflanzen schon Blüten zeigte! Hoffnungsvoll stimmte auch eine Anis pallida, die aus dichtem Gestrüpp am Wegrand blühte, als ich zum Iris-Sichtungsgarten hinaufstieg. Freilich, als ich dann bei den Iris angelangt war und feststellen mußte, daß auch nicht eine der Hohen Bart-Iris blühte, da war ich nicht enttäuscht, sondern ich mußte einfach lachen, so komisch erschien es mir, daß diese Iris-Hauptversammlung ohne eine einzige Freilandblüte erfolgen sollte! Eines aller-dings fiel mir bei diesem Besuch des Sichtungsgartens sofort auf, nämlich, wie ausge-zeichnet dieser dank der Fürsorge des Herrn Muselmann und seiner getreuen Assistentin, des Fräulein Mehrens, gepflegt war.

Es ist eine rechte Wohltat, wenn man einmal einige Stunden zu früh gekommen ist. Dieser Nachmittag in Veitshöchheim, wo ich so in aller Gemütsruhe am Main entlang, durch die Straßen des kleinen Ortes, die so anheimelnd wirken, und durch den Hofgarten schlenderte, wird mir immer in angenehmer Erinnerung bleiben.

Froh war ich aber dann doch, als mein Alleinsein beendet war. Herr und Frau Hald erschienen, später, als sie beabsichtigt hatten, da ausgerechnet am Vortage der Motor ihres VW gestreikt hatte und erst in den Morgenstunden des Freitag erneuert wer-den konnte. Bald traf dann auch Frau von Stein-Zeppelin ein. Ihr ganzer Wagen war mit Blütenstielen angefüllt, so daß man sich darauf freuen konnte, auf dieser Iristagung wenigstens eine große Anzahl Schnitt-Iris zu sehen. Nicht nur Iris hatte sie mitgebracht, sondern auch eine Anzahl anderer Blüten, die mit den Iris zusammen zu geschmackvollen Arrangements zusammengestellt wurden. Bald freilich standen wir vor der Notwendigkeit, für weitere Vasen zu sorgen. „Natürlich" hatte Frau Hald in weiser Voraussicht alles, was sie an Vasen, Schalen und Blumengefäßen auf-treiben konnte, nach Veitshöchheim mitgenommen, aber das genügte noch nicht. Da zeigte dann Herr Schacht aus Hamburg sein Organisationstalent! Wie er es ver-stand, die Inhaberin eines Haushaltsgeschäftes davon zu überzeugen, daß sie der DIG für ihre Schnitt-Irisschau alles, was sie an Vasen und großen Töpfen besaß, leihweise überlassen müßte, das war schon einmalig.

Auch Frau Dr. van Nes trug wesentlich zu dieser Schnitt-Irissdiau bei, da sie eine stattliche Anzahl ihrer Zwergiris-Lieblinge mitbringen konnte. Wo aber blieb nur Herr Dr. Werckmeister? Mit Ungeduld erwateten wir ihn; denn es war doch sicher zu hoffen, daß auch er noch eine schöne Zahl von Blütenstielen mitbringen würde. Noch nie hatte er die DIG im Stich gelassen. Wie dankbar waren wir ihm einst in Köln, als er sich zusammen mit Herrn Jacobi die ganze Nacht um die Ohren geschla-gen hatte, um die Schnittiris-Schau zu retten, indem er aus Geisenheim alles, was dort nur blühen wollte, im letzten Augenblick heranschaffte. Auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Erst spät nur konnte er freilich kommen, da er noch bis 18 Uhr in Geisenheim zu tun hatte und dann mit größter Eile nach Veitshöchheim fuhr. Dafür war dann aber auch das, was er nach Veitshöchheim mitbrachte, überaus sehenswert! Ihm gereichte das späte Frühjahr zum Vorteil; denn er war dadurch in der Lage, eine Reihe seine ONCO-Züchtungen mitzubringen, die zu dem Schönsten zählten, was man je in dieser Art gesehen hatte.

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Noch zwei DIG,Wappenblumen blühen Aufgrund des Aufrufes im Aprilheft haben folgende Mitglieder zum Besuch ihrer Gärten eingeladen.

Zur Lilienblüte: Dipl.-Ing. Carl Feldmaier, Pfarrkirchen, Ringstraße 2, Fernruf 369 Fritz Volkmar, Obereßlingen, Fliederweg 8 (Sommeranschrift: Eßlingen-Wilflings-hausen, Waldackerweg 6, bei Stud.-Rat Müller) Dr. Peter Werdmeister, Geisenheim, Kirchgrubstraße 2, Fernruf Rüdesheim 83 59 (nur Lil. candidum Sämlg., nach vorh. Vereinbarung)

Zur Taglilienblüte: Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin, Laufen/Bd., über Müllheim, Ruf Sulzburg 46 Wolfgang F. H. Jacobi, Köln-Merkenich, Thönneshofweg 9, Fernruf 71 32 00 (wegen Unsicherheit der Blüte nur nach vorh. Vereinbarung) Hermann Hald, Leonberg, Justinus-Kerner-Straße 11, Fernruf 7464.

Unseren neuen Mitgliedern ein herzliches Willkommen! Frau Heidi Schneider, Heidelberg, Mozartstraße 22 Frau Susi Joos, Stampfenbachstraße 111, Zürich 6, Schweiz Josef Weber, Gärtnermeister, Westönnen Krs. Soest, Bahnhofstraße 1 Frau Gertrud Hintze, Kirchen-Sieg, Jungenthal Frl. Brigitte Arland, Dresden-Kleinzschachwitz, Kleinzschadmitzer Ufer 36

(Patenschaft) Frau Hilde Pfeuffer, Stade (Elbe), Pulverweg 32 Josef Wolf, Städt. Inspektor, München 54, Pfeilschifterstraße 42 Dr. Batavus van Nes, Konstanz, Pirminweg 9 Frau Erika Werckmeister, Geisenheim/Rh., Kirchgrubstraße 2 Herr Dipl.-Ing. Knick, Berlin-Zehlendorf, Katharinenstraße 2 Peter Klementa, Gärtnermeister, Wuppertal-Beyenburg, Hardtplätzchen 74 Günter Stache, Gärtner, Rhodenkirchen bei Köln, Michaelshoven/Thomashaus Heinrich Hake, Baumeister, Osnabrück, In der Barlage 22 Jac. Zweeris Jr., Akersloot (Holland) Max Nethfessel, Nürnberg, Ostendstraße 161 Frau Heimann, Berlin-Lichterfelde, Lotzestraße 11 Dr. Otto Steu, Zahnarzt, Reutlingen, Gartenstraße 11 Frau Dr. Adelheid Steu, Zahnärztin, Reutlingen, Gartenstraße 11 Frl. Elisabeth Bubeck, Leonberg-Eltingen, Ostertagstraße 20 Elisabeth Gräfin von Bellegarde, Gärtnerischer Kundendienst, Wallerstein bei Nörd-

lingen/Bayern Johannes Hübner, Oberst a. D., Wetter Kr. Marburg (Lahn), Burgwaldstr. 2, Postf. 7 Herr Seher, Berlin-Wittenau, Sittestraße 46 Dr. med. Hempe, Badearzt, Bad Oeynhausen, Kurheim Wessel

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Man hat das Gefühl, als gehöre man in der DIG einer großen Familie an, in der man sich geborgen fühlt.

Motto über unsere Jahrestagung (aus der Zuschrift eines Mitglieds)

liebe Jris- uns lilienfreunbei

Wenn auch die Iris im Freien überhaupt nicht blühten — man sah nur strahlende Gesichter bei der „Familienfeier der DIG" in Veitshöchheim, und jedermann bedauerte es gewiß, daß die Tage so schnell vergingen. Ich möchte nun an dieser Stelle nochmals allen herzlich danken, die zum guten Gelingen der Tagung beige-tragen haben. Es ist einfach eine Freude, wie sich jedes so selbstverständlich eingesetzt hat und nach Kräften half, wo es gerade nötig war. Die vielen herrlichen Lichtbilder-vorträge waren natürlich ein ganz besonderes Erlebnis — aber was wäre dies alles ohne die beglückende Gemeinschaft, denn dieses Gefühl der Geborgenheit begleitet uns durch das ganze Jahr, auch wenn die Blumen alle schon längst wieder vergan-gen sind.

Ihr Hermann Hald

Mitteilungen der Geschäftsstelle

1. Hemerocallis-Freundel Machen Sie bitte in der kommenden Blütezeit Notizen zu folgenden Punkten: I. Wachstum, 2. Blühwilligkeit, 3. Blühdauer, 4. Festigkeit der Blüte gegen Wind und Regen, 5. Gesundheit. Herr Scheller ist bereit, das ganze Material zu sammeln und auszuwerten, um so in der Frage der Gartentaug-lichkeit der neuen amerikanischen Züchtungen einen Uberblidc zu gewinnen. Senden Sie einen kurzen Erfahrungsbericht bitte an Herrn Hans Scheller, Offen-bach/Main, Wilhelm-LeusChner-Straße 6.

2. Gladiolenblüte bei unserem Mitglied Horst Seyer: Ende Juli ist mit reichlicher und ab 5.-15. August mit Vollblüte vieler Gladiolen-Neuheiten zu rechnen. Wer gerne einmal in den Garten — fast möchte ich sagen, in die „Werkstatt" — eines Züchters sehen möchte, ist herzlich eingeladen. Schriftliche oder fernmündliche Anmeldung ist erforderlich. Anschrift: Horst Seyer, Koblenz-Pfaffendorf, Emser Straße 171, Tel. 6 89 04.

3. Postleitzahlen: Bringen Sie bitte auf Ihren Zuschriften die neuen Postleitzahlen an, Sie erleichtern dadurch sehr die Arbeit der Geschäftsstelle.

4. Lilienaufsatz in „Pflanze und Garten". Im Juli-Heft erscheint ein Aufsatz von unserem Herrn Feldmaier über das Kreuzen von Lilien mit vielen Fotos. Wir machen hiermit darauf aufmerksam.

5. Anzeigen: Schenken Sie bitte den Anzeigen am Schluß unserer Nachrichtenblätter Ihre besondere Beachtung!

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DEUTSCHE IRIS- UND LILIENGESELLSCHAFT E. V. Gemeinnützige Gesellschaft

Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11 Fernruf Leonberg 7464

Iris —Hemerocallis—Lilien

Das sind die Blumen, deren Verbreitung, Förderung und Zucht sich die DIG zur Aufgabe gestellt hat.

1. Vorsitzender: Hermann Hald, Leonberg bei Stuttgart, Justinus-Kerner-Straße 11 2. Vorsitzender: Frau Helen von Stein-Zeppelin, Laufen/Bd., Post Müllheim Schatzmeister: Dr. Georg Calsow, Oberkochen, Beim Olweiher 15

Beirat:

Leiter der Registratur: Max Steiger, Lauf/Pegnitz, Heuchling 50 Bibliothekar: Wolfgang F. H. Jacobi, Köln-Merkenich, Thönneshofweg 9 Wissenschaft]. Beirat: Dr. Peter Werckmeister, Geisenheim/Rhein, Kirchgrubstraße 2 Leiter des Sichtungs- und Prüfungswesens (TB): Viktor v. Martin, Homburg/M. (Ufr.) Rechtsberater: Dr. Martin Trenks, Coburg/Bay., Probstgrund 29a Karl Ajdovic, Wien VIII, Schmidgasse 18 (Osterreich) Edcard Berlin, Biberach/Riß, Marktplatz 5 Werner Dorn, Aachen-Steinebrück, Kuhscheiderweg 3 Carl Feldmaier, Pfarrkirchen, Ringstraße 2 Frau Gertrud Gillert, Berlin-Lichterfelde-W., Drakestraße 10 Leopold Großmann, Berlin-Lichterfelde-W, Oberhoferplatz 12 Georg Hackländer, Hamburg 13, Heimhuderstraße 82 Prof. Richard Hansen, Freising/Obb., Blumenstraße 10 Prof. Dr. Fritz Heydemann, Plön/Holst., Lütjenburger Straße 25 Prof. Dr. S. Janssen, Freiburg/Breisg., Sonnhalde 14 Prof. Franz Kurzmann, Wien IV, Johann-Strauß-Gasse 26 (Osterreich) Rudolf Muselmann, Staatliche Lehr- und Forschungsanstalt, Veitshöchheim Dr. med. Herbert Patzelt, Niedemhall/Württemberg Dipl.-Ing. Herbert Schnell, Tauberbischofsheim, Bahnhofstraße 2 Friedrich Volkmar, Obereßlingen/Neckar, Fliederweg 8 I Frau Lotte Weber, Brenkhausen bei Höxter/Westfalen, Schelpestraße 12 Dr. Karl Wittneben, Lüchow/Hann., Gusestraße 2

Jahresbeitrag: 12.— DM

Der Preis des Jahrbuches ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

Konten : Postscheckkonto 12 53 71 beim Postscheckamt Stuttgart Girokonto 10 192 bei der Kreissparkasse Leonberg

Druck : Buchdruckerei Friedrich Aidcelin, Leonberg, Bahnhofstraße

Zum Umschlagbild: Dieses Klischee wurde uns freundlicherweise vom Bayr. Landwirtschaftsverlag München zur Verfügung gestellt.

Page 34: DEUTSCHE IRIS- UND LILIENGESELLSCHAFT E. V....Ulrich Timm, Gärtner, Solingen, Berndtstraße 9 Erich Kuhle, Karl- Johansgt. 8, Oslo (Norwegen) Dr. med. Fritz Pendl, Heidenheim/Brenz,

Nachrichtenblatt Nr. 3/1962 — Juni —

Verlagsort Stuttgart

INHALT

Seite

Grußwort, Mitteilungen der Geschäftsstelle 69

Neue Mitglieder 70

Briefkasten (Iris tuberosa, Chemische Unkrautbekämpfung, Stammbaum der wichtigsten Lilienhybriden) 71

Jahrestagung der DIG 1962 in Veitshöchstheim / Georg Hackländer 72

Protokoll über die 12. Ordentl. Mitgliederversammlung der Deutschen Iris-

u. Liliengesellschaft e.V. in Veitshöchheim am 26. Mai 1962 / I. Schneider 79

Der Premio Firenze 1962 / Dr. Peter Werckmeister 81

Oh, diese verflixte Fachsprache! / Max Steiger 82

Von einer Iris-Krankheit u. von Iris-Blattläusen Dodi von Botka 83

„Eric the Red" /Max Steiger 85

Zur Frage der Arten- und Gattungshybriden bei Liliaceen / Gerth Barich 86

Stammbäume einiger Lilienhybriden / Dr. Karl Wittneben 90

Anzeigenteil 95

Iris SYMPHONY (Georgia Hinkle, USA 1958) mittelblaue, elegant geformte riesige Blüten

Foto: Wolfg. F. H. Jacobi, aufgen. am 5. Juni 1961 im Garten Knocke

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