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Deutsches Institut für Stadtbaukunst

Deutsches Institut für Stadtbaukunst · 2019. 7. 11. · als Treffpunkt der Stadtbewohner, sind Handelsräume und repräsentati-ve stadträumliche Zentren, an denen bedeutende Bauwerke

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  • Deutsches Institut für Stadtbaukunst

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    03 Über uns

    04 Veranstaltungen

    08 Ausstellung

    12 Über die Ästhetik der Städte

    18 Positionspapiere

    26 Publikationen

    28 Forschung

    42 Presse

    46 Von Haus aus missglückt

    50 Zehn Regeln für unsere Städte

    53 Mitarbeiter und Gremien

    Inhalt

    „...Institut, das für die Schönheit der Stadt kämpft...“

    Bauwelt

    „...Seit einigen Jahren hat die-se Denkschule nun ein neues Kraftzentrum an der TU Dort-mund, ... das Deutsche Insti-tut für Stadtbaukunst, das sich der Frage verschrieben hat, wie man schöne Städte baut...“

    Die Welt

    „...Speerspitze einer Bewegung für‚ dauerhaftes und schönes Bauen’...“

    WirtschaftsWoche

    „...hat jüngst der Bauhistori-ker Wolfgang Sonne vorgelegt, der am wichtigsten Thinktank für traditionelle Architektur und Stadtplanung hierzulande lehrt, dem Deutschen Institut für Stadtbaukunst an der Universi-tät Dortmund...“

    Die Welt

    „...einer der wichtigsten Prota-gonisten der Debatte...“

    Neue Zürcher Zeitung

    „...Die Ziele des Deutschen Ins-tituts für Stadtbaukunst an der TU Dortmund sind ehrenhaft und richtig. Ja, unsere Städte sollen lebensfähig sein, schön am besten auch, und sie sollen Raum für alle bieten, sozial und funktional durchmischt. Dafür wurde 2010 ein Diskussionsfo-rum ins Leben gerufen, das in dieser Form einzigartig ist...“

    Bauwelt

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    fentlich sind. Das Deutsche Institut für Stadtbaukunst hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Zustand zu ändern. Ziel des Instituts ist es, das Leitbild eines nachhaltigen, dauerhaften und schönen Bauens für jegliche städte-bauliche Planung in Deutschland zu etablieren.

    Das Institut widmet sich deshalb der Erforschung und Lehre der Stadt-baukunst. Diese bringt einen künstleri-schen Charakter und eine ästhetisch-gestalterische Seite der Stadt mit sozialen, ökonomischen, politischen, ökologischen, technischen und kultu-rellen Anforderungen zusammen. Seit seiner Gründung 2008 hat das Institut zahlreiche Forschungsprojekte zum Thema durchgeführt und die Ergebnis-se in mehreren Buchreihen und einzel-

    Liebe Leser,in Deutschland entstehen kaum

    Stadträume, die wie die sogenannten Altbauquartiere von einem Großteil der Bevölkerung als alltagstauglich, lebendig, wertvoll und schön empfun-den werden. Die Kunst eines solchen Städtebaus ging mit den reduktionisti-schen Auffassungen einer funktionalis-tischen, soziologischen oder verkehrs-technischen Stadtplanung weitgehend verloren. Täglich entstehen in unseren Städten aus diesem Grund ungestalte-te Stadträume, Häuser ohne Adresse und ohne anschauliche Straßenfassa-den, Wegwerfarchitektur aus Wegwerf-stoffen, Abstellplätze für Müllcontainer an der Straßenecke, Autoschneisen in der Innenstadt, Supermärkte im Ge-werbegebiet statt im Wohnviertel und Resträume, die weder privat noch öf-

    Über uns

    nen Schriften publiziert. Darüber hinaus handelt das Institut konkret: Es erarbei-tet auf Fachtagungen und Konferenzen zusammen mit führenden Experten aus ganz Deutschland Maßnahmenkatalo-ge, um positive Veränderungen in der Stadtentwicklungspraxis zu bewirken. Die in den letzten Jahrzehnten aus-einander gedrifteten Disziplinen Archi-tektur, Stadtplanung, Raumplanung, Grünplanung, Verkehrsplanung und Tiefbau sollen mit dem Masterstudi-engang Stadtbaukunst wieder zusam-mengeführt werden.

    Unterstützen Sie unsere Arbeit und werden Sie Mitglied im Förderverein! Informationen auf www.stadtbaukunst/foerdern.de

    Christoph Mäckler, Direktor

    Prof. Christoph Mäckler, Direktor des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst

    Deutsches Institut für Stadtbaukunst

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    Die Ergebnisse städtebaulicher und architektonischer Planungen der letzten Jahrzehnte sind zu einem gro-ßen Teil unbefriedigend. Dies gilt trotz der seit einer Generation weit verbrei-teten Kritik an den funktionstrennen-den, verkehrszentrierten und stadt-auflösenden Planungsmodellen der Avantgardemoderne und trotz einer historisch beispiellos umfangreichen Planungsgesetzgebung mit Bürgerbe-teiligung. Um die Ursachen für dieses Defizit herauszuarbeiten und eine Pla-nungs- und Baukultur zu befördern, die in Zukunft die Erhaltung, Verbesserung und Errichtung von städtischen Quar-tieren mit einer hohen Gestalt- und Lebensqualität ermöglicht, treffen sich seit 2010 jährlich Vertreter der Fach-

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt

    Veranstaltungen

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt im Rheingoldsaal der Düsseldorfer Rheinterrasse

    disziplinen, der Wissenschaft, der Po-litik, der Verwaltung, des Kulturlebens, der Medien und der Öffentlichkeit zur Konferenz zur Schönheit und Lebens-fähigkeit der Stadt in der Düsseldorfer Rheinterrasse.

    2010 Konferenz No. 1 10 Grundsätze zur Stadtbaukunst heute2011 Konferenz No. 2Stadt und Handel - Stadt und Energie 2012 Konferenz No. 3 Stadt und Architektur - Stadt und Pla-nung2013 Konferenz No. 4Die normale Stadt und ihre Häuser2014 Konferenz No. 5 Stadtleben statt Wohnen2015 Konferenz No. 6 Die Stadtmacher und ihre Ausbildung2016 Konferenz No. 7 Die Architektur der Stadt2017 Konferenz No. 8 Wie wird aus Wohnhäusern Stadt?2018 Konferenz No. 9Heimat Stadtquartier2019 Konferenz No. 10Jubiläumskonferenz „Nichts ist erledigt!“

    „...Dazu gehört die jährliche Kon-ferenz zur Schönheit und Le-bensfähigkeit der Stadt in Düs-seldorf, bei der es immer wieder gelingt, die Spitzen der Architek-tenschaft, der Stadtplaner, der Forschung und der Fachpubli-zistik zusammenzubringen, und sich über die Grundlagen erfolg-reicher Städte auszutauschen...“

    Die Welt

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    Dortmunder Vorträge zur Stadtbaukunst

    Dortmunder Vorträge zur Stadtbaukunst im Ratssaal im Dortmunder Rathaus

    Veranstaltungen

    In der Reihe der Dortmunder Vor-träge zur Stadtbaukunst werden die zentralen Fragen der heutigen Stadt-baukunst behandelt. Dabei geht es darum, die unterschiedlichen Aspekte der am Stadtbau beteiligten Fachdis-ziplinen wieder in der Gestaltgebung der Stadt zusammenzuführen, um eine dauerhafte, lebenswerte und schöne urbane Umwelt zu schaffen. Die Reihe kann sich auf ein berühmtes Vorbild berufen: Vor genau 100 Jahren begrün-deten Joseph Brix und Felix Genzmer, beide Professoren für Städtebau an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg – der eine an der Ab-teilung Bauingenieurwesen, der ande-re an der Abteilung Architektur – das weltweit erste Seminar für Städtebau,

    Siedlungs- und Wohnungswesen. Im selben Jahr starteten sie die Reihe der „Städtebaulichen Vorträge“, die sie in zahlreichen Bänden von 1908 bis 1920 publizierten. In diesen Vorträgen steckten sie vorbildlich das Feld des Städtebaus als multidisziplinäre Ge-staltungsaufgabe ab und vermittelten es zwischen Fachwelt und Öffentlich-keit. Genau dies ist auch das Anliegen der Dortmunder Vortragsreihe.

    2008 Dortmunder Vorträge No. 12009 Dortmunder Vorträge No. 22010 Dortmunder Vorträge No. 32011 Dortmunder Vorträge No. 4 NewCivic Art2014 Dortmunder Vorträge No. 5 Großstadt gestalten. Stadtbaumeister in Deutschland

    2015 Dortmunder Vorträge No. 6 Großstadt gestalten. Stadtbaumeister an Rhein und Ruhr

    2016 Dortmunder Vorträge No. 7 Großstadt gestalten. Stadtbaumeister in Europa2017 Dortmunder Vorträge No. 8 Die Ausstattung des öffentlichen Raums vom Bordstein bis zur Straßenlaterne Ein Symposium für Vittorio Magnago Lampugnani

    „...Architekten, Ingenieure, Ökono-men, Soziologen, Politologen, Ver-kehrstechniker, Juristen, Historiker und Vertreter anderer mit der Stadt befasster Disziplinen sprechen in dieser Reihe darüber, woran es un-seren Städten heute fehlt und was die Stadtbaukunst leisten sollte. Veranstalter ist wie immer das Deut-sche Institut für Stadtbaukunst der TU Dortmund, das wieder eine Rei-he internationaler Referenten einge-laden hat...“

    Baunetz

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    Die Stadt für Morgen im Institut für Stadtgeschichte, Karmeliterkloser, Frankfurt am Main 2018

    Die Stadt für Morgen

    Lebendige Stadtquartiere

    Veranstaltungen

    Eine Veranstaltung des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst und der Konrad-Adenauer-Stiftung In vielen Stadtentwicklungsprojek-ten lebt die Siedlungsideologie der Nachkriegsjahrzehnte weiter: gleich-artige Wohnungen, allseitige Beson-nung und Belüftung, mehr Grünraum als Straßenraum, keine Trennung zwischen Öffentlich und Privat. Kurz: Es fehlt das Verständnis für das, was Stadt ausmacht.Denn es reicht nicht, sich mit öko-logischer Nachhaltigkeit, ökonomi-scher Machbarkeit, funktionaler und sozialer Mischung für neuen urbanen Wohnungsbau zu beschäftigen; es muss auch untersucht werden, mit welchen städtebaulichen und archi-tektonischen Mitteln und Typen das allseits gewünschte Stadtquartier errichtet werden kann.Gegenstand der Fachtagung, diewir in enger Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durchfüh-ren ist die Auseinandersetzung mit den elementaren Parametern einer gemischten Stadt, wie soziale und funktionale Mischung, Dichte und die Gestalt des Öffentlichen Raums. Die städtebaulichen Möglichkeiten werden den Teilnehmern der Tagung in Vorträgen und Diskussionsrunden von und mit einschlägigen Experten nahegebracht.Stadtspaziergänge und die Erörte-rung von Fallbeispielen und Lösungs-ansätzen ergänzen die Betrachtung.

    2017 Die Stadt für Morgen - Die Entwicklung von Stadtquartieren2018 Die Stadt für Morgen - Lebendige Stadtquartiere2019 Die Stadt für Morgen- 13.11-15.11.2019

    Die Stadt für Morgen - Stadtspaziergang 2017

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    Dortmunder Architekturtage und Dortmunder Architekturausstellung

    Dortmunder Architekturtage und Ausstellung 2018 im Baukunstarchiv NRW

    Veranstaltungen

    2005 DAT No. 7 Stadtbaukunst – Das Ensemble2006 DAT No. 8 Stadtbaukunst – Das Straßenfenster2007 DAT No. 9 Stadtbaukunst – Das Dach2008 DAT No.10 Stadtbaukunst – Der Hauseingang2009 DAT No.11 Stadtbaukunst – Die Treppe2010 DAT No.12 Stadtbaukunst – Die Fassade2011 DAT No.13 Stadtbaukunst – Ornament und Detail2012 DAT No.14 Stadtbaukunst – Der städtische Hof2013 DAT No.15 Stadtbaukunst – Das Sockelgeschoss2014 DAT No.16 Stadtbaukunst – Der Stein in der Fassade2015 DAT No.17 Stadtbaukunst – Balkon - Loggia - Erker 10 Jahre DAT Sonderausstellung zum Jubiläum2016 10 Jahre DAT Sonderausstellung Stadtbausteine, Elemente der Architektur2018 DAT No. 18 Stadtbaukunst - Werkstück

    Ausstellung Stadtbausteine Die ersten Dortmunder Architektur-

    tage wurden vor gut 40 Jahren, am 12. Juni 1975, von Joseph Paul Kleihues eröffnet. Kleihues, der in den 1980er Jahren Direktor der internationalen Bauausstellung 1984/87 (IBA) in Berlin war, rief damit eines der einflussreichs-ten Diskussionsforen für Städtebau ins Leben, das mit seiner Emeritierung an der TU Dortmund zunächst ende-te. 2005 rief das Deutsche Institut für Stadtbaukunst die Dortmunder Archi-tekturtage erneut ins Leben. Sie finden jährlich statt. Unter dem Titel Stadt-baukunst werden Elemente des Hau-ses - das Dach, der Eingang, Ornament und Detail, die Treppe, das Fenster, die Fassade, das Sockelgeschoss, etc. - in Beiträgen von renommierten Architek-ten, Kunsthistorikern und Künstlern

    aus unterschiedlichen Blickrichtungen beleuchtet. Zum jeweils gleichen The-ma findet parallel die Dortmunder Ar-chitekturausstellung statt.

    12 Jahre Dortmunder Architektur-ausstellung

    Die seit 2006 bis 2018 jährlich stattgefundene Dortmunder Architek-turausstellung widmete sich im Rah-men der Reihe Stadtbaukunst den Themen: Straßenfenster, Dach, Haus-eingang, Treppe, Fassade, Ornament und Detail, Hof, Sockelgeschoss, Stein in der Fassade sowie Balkon-Erker-Loggia. Gezeigt wurden jeweils ca. 30 realisierte Werke von nationalen und internationalen Architekten, denen ein vom Architekten selbst ausgesuchtes, aber nicht selbst entworfenes Bauwerk gegenübergestellt wurde.

    Wie zuvor wurden die Architektur-tage auch letztes Jahr wieder durch die Dortmunder Architekturausstellung begleitet. Ausgestellt wurden realisier-te Werke von nationalen und interna-tionalen Architekten, denen ein vom Architekten selbst ausgesuchtes, aber nicht selbst entworfenes Bauwerk ge-genübergestellt wurde.

    Im Anschluss an die Vortragsreihe zum Thema Werkstück erfolgte die Eröff-nung der Dortmunder Architekturaus-stellung im Baukunstarchiv NRW, ehe-maliges Museum am Ostwall.

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    Konzeption:Prof. Christoph Mäckler, Birgit RothProjektleitung: Birgit RothFörderung: Deutsche Städte, För-dergesellschaft Deutsches Institut für Stadtbaukunst

    Eine Ausstellung des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst an der TU Dortmund in Zusammenarbeit mit Dr. Rolf-E. Breuer.

    Stadträume sind Ausdruck unserer Kul-tur. Sie prägen unser tägliches Leben. Ihre Schönheit und Lebensfähigkeit zu fördern, muss ein grundlegendes Ziel unseres gesellschaftlichen Handelns werden!

    Unter diesem Motto stellt die Aus-stellung des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst an der TU Dortmund

    Plätze in Deutschland 1950 und heute

     Bonn, Bahnhofsvorplatz 1955

    Photographien deutscher Plätze aus den 1950er Jahren aktuellen Auf-nahmen vom gleichen Standort aus gegenüber. Die Wanderausstellung, die seit 2013 in bereits 18 deutschen Städten zu sehen war, wuchs mit jeder Station um ein weiteres Bildpaar und zeigt Fehlentwicklungen innerhalb der Stadträume auf.

    Plätze sind mehr als unbebau-te Stellen in der Stadt. Seit Jahrhun-derten spielen sie eine wichtige Rolle als Treffpunkt der Stadtbewohner, sind Handelsräume und repräsentati-ve stadträumliche Zentren, an denen bedeutende Bauwerke liegen. Schon immer waren Plätze auch Knotenpunk-te im Verkehrsgefüge der Stadt. Die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer waren weitgehend gleichberechtigt. Zugleich blieb der Platz ein nach äs-

    thetischen Gesichtspunkten gestalte-ter Ort des Verweilens. In den 1950er bis 1970er Jahren jedoch sorgte das Leitbild der „verkehrsgerechten Stadt“ für massive Eingriffe in die Struktur vie-ler deutscher Plätze. Dem motorisier-ten Verkehr wurde die führende Rolle zugestanden. Stadtautobahnen, breite Straßendurchbrüche, sowie komplexe Systeme aus Hochstraßen, Tunneln und Rampen waren die Folge. Viele Plätze wurden zu reinen Verkehrskno-tenpunkten ohne jegliche Aufenthalts-qualität. Auch Plätze, die den Krieg unbeschadet überstanden hatten, wurden nun Opfer einer rigiden Stadt-planung, die sich an den funktionalen Ansprüchen des Automobilverkehrs orientierte und die historischen Struk-turen und Maßstäbe unberücksichtigt ließ.

    Ausstellung

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    Die Ausstellung unterstützen mit ihrem Namen: Dr. Paul Achleitner, Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bank AG, Prof. Dr. Jean-Christophe Ammann †, ehem. Direktor des Museums für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, Paul Bauwens-Adenauer, Geschäfts-führender Gesellschafter der Bauwens Unternehmensgruppe und Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Köln, Christian Boehringer, Vorsit-zender des Gesellschafterausschusses C.H. Boehringer Sohn, Dr. Rolf-E. Breuer, ehem. Vorsitzender des Auf-sichtsrats Deutsche Bank AG, Prof. Dr. Harald Bodenschatz, ehem. Leiter Fachgebiet Architektursoziologie der TU Berlin, Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr, Vorsitzender des Aufsichtsrats Dürr AG,

     Bonn, Bahnhofsvorplatz 2011

    Ausstellung

    Prof. Dr. Georg Franck, Lehrstuhl-inhaber für digitale Methoden in Architektur und Raumplanung an der Technischen Universität Wien, Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin der Kunstsammlung NRW in Düs-seldorf, Dr. Dr. h.c. Manfred Gentz, ehem. Präsident des Verwaltungsrats Zurich Financial Services, Jörg Hart-mann, Schauspieler, Ulrich Hartmann †, ehem. Vorsitzender des Aufsichts-rats E.ON AG, Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender des Aufsichtsrats Hera-eus Holding, Jens-Daniel Herzog, Intendant der Oper Dortmund, Dr. Jochen Hückmann †, Chairman und Vorsitzender des Gesellschafterrats Merz GmbH & Co. KGaA,Prof. Dr.-Ing. Vittorio Magnago Lam-pugnani, Professor für Geschichte des Städtebaus an der ETH Zürich,

    Prof. Dr.-Ing. E.h. Berthold Leibin-ger, ehem. Vorsitzender des Auf-sichtsrats TRUMPF GmbH & Co. KG, Friedrich Merz, Vorsitzender Atlantik-Brücke e.V., Prof. Dr. Fritz Neumeyer, ehem. Leiter Fachgebiet Architektur-theorie an der TU Berlin, Oliver Reese, Intendant des Berliner Ensembles, Dr. Dr. h.c. mult. Heinz Riesenhuber, Bundesminister a.D Dr. h.c. Wolfgang Thierse, Vizeprä-sident des Deutschen Bundestages a.D., Prof. Dr. h.c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsauf-sichtsrats Würth-Gruppe

    „Eine Stadt soll so gebaut sein, um die Menschen sicher und zugleich glücklich zu machen.“

    Aristoteles nach Camillo Sitte

    „... die Ausstellung ist simpel, ja mitunter simplizistisch, jedenfalls von unaufgeregtem Gestus - und doch liegt gewaltiger Zündstoff darin. Die Detonation müsste eigentlich in ganz Deutschland zu hören sein ...“

    Süddeutsche Zeitung

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    Die Stationen und Partner der Ausstellung

    Halle (Saale), Franckeplatz 1950

    Bremen, 08.06. - 24.06.2016in Kooperation mit der Hochschule Bremen und der Heinrich-Böll Stiftung Bremen

    Frankfurt am Main, 13.04. - 16.05.2016in Kooperation mit der Goethe-Univer-sität und der Stadt Frankfurt am Main

    Dresden, 14.10. - 20.11.2015in Kooperation mit der Stadt Dresden

    München, 02.07. - 14.09.2015in Kooperation mit der Stiftung des BDA Bayern und der Stadt München

    Hamburg, 28.05. - 26.06.2015in Kooperation mit dem Levantehaus Hamburg

    Halle (Saale), 15.11. - 08.12.2017in Kooperation mit der Konrad-Ade-nauer-Stiftung und mit der Bürgerini-tiative Hochstraße Halle an der Saale e.V.

    Bonn, 10.10. - 27.10.2017in Kooperation mit der KommunalAka-demie Konrad-Adenauer-Stiftung und der Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG

    Schwerin, 06.09. - 24.09.2017in Kooperation mit der Konrad-Ade-nauer-Stiftung und dem politischen Bildungsforum Schwerin

    Osnabrück, 21.06. - 14.07.2017in Kooperation mit der Stadt Osna-brück und martini|50 forum für archi-tektur & design

    Erfurt, 11.05. - 26.05.2017in Kooperation mit der Konrad-Ade-nauer-Stiftung und SuRban e.V.

    Trier, 15.03. - 17.04.2017in Kooperation mit baukulturtrier e.V.

    Nordhorn, 18.01. - 24.02.2017in Kooperation mit der Stadt Nordhorn und der Städtischen Galerie Nordhorn

    Mainz, 07.10. - 04.11.2016in Kooperation mit dem Zentrum Bau-kultur Rheinland-Pfalz und dem Institut Français Mainz

    Ausstellung

    2013-2017

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    Halle (Saale), Franckeplatz 2012

    Ausstellung

    Hannover, 17.04. - 20.05.2015in Kooperation mit der Architekten-kammer Niedersachsen und der Stadt Hannover

    Mannheim, 03.03. - 10.04.2015in Kooperation mit der Stadt Mannheim

    Laupheim, 25.10. - 07.12.2014in Kooperation mit der Stadt Laupheim und dem Museum zur Geschichte von Christen und Juden

    Schwäbisch Gmünd, 17.09. - 10.10.2014in Kooperation mit der Stadt Schwä-bisch Gmünd

    Stuttgart, 02.07.-18.07.2014in Kooperation mit der Architektenkam-mer Baden-Württemberg

    Gütersloh, 29.04. - 22.05.2014in Kooperation mit dem Stadtplanungs-amt Gütersloh

    Berlin, 05.04. - 24.04.2014in Kooperation mit der Stiftung Bran-denburger Tor

    Freiburg, 22.02. - 23.03.2014in Kooperation mit dem Stadtplanungs-amt Freiburg und der Stadt Freiburg

    Nürnberg, 16.01. - 19.02.2014in Kooperation mit dem Stadtplanungs-amt und dem Baureferat Nürnberg

    Oldenburg, 14.11. - 13.12.2013in Kooperation mit der Stadt Olden-burg, BDA Bezirksgruppe Weser-Ems, Oldenburg und Ostfriesland

    Dortmund, 06.09. - 26.09.2013in Kooperation mit dem BDA Dortmund Hamm Unna

    Köln, 15.07. - 23.08.2013in Kooperation mit der IHK Köln

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    Über die Ästhetik der Städte

    Christoph Mäckler

    enn wir von Florenz als schöner Stadt spre-chen, meinen wir in der Regel nicht die Neubau-viertel der vergange-

    nen 50 Jahre, sondern ausschließlich das Zentrum der Stadt mit der Piazza della Signoria. Wer Barcelona als die schönste Stadt am Meer nennt, denkt an die alte Rasterstadt mit dem präch-tigen Boulevard, den Ramblas, und nicht an die Erweiterung der Stadt, die im Rahmen der Olympiade 1992 mit einem Etat von 5,5 Milliarden Euro an-gelegt wurde. Und wenn wir von Paris schwärmen, haben wir das Paris Haus-smanns vor Augen und nicht das ab 1963 entstandene Viertel La-Defense hinter dem Arc de Triomphe oder gar die Banlieues, jene Neubauviertel au-ßerhalb des Stadtzentrums, die zum Inbegriff sozialen Abstiegs mutierten.

    Warum scheinen unsere alten Städte in Europa schöner als alles zu sein, was Planer und Architekten in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg an Neuem entwickelt haben? Sind Städte, wie der eine oder andere Kritiker im Brustton der Überzeugung öffentlich vertritt, heute unplanbar? Oder beruht der desolate Zustand der neuen Stadtviertel mit ihren traurig tris-ten Straßen, denen jede Anmutung und Aufenthaltsqualität fehlt, einfach nur auf einem fatalen Unwissen der Fach-leute, Straßen und Plätze als städtische Aufenthaltsräume zu planen? Die Feh-ler der Nachkriegsjahrzehnte glauben wir erkannt zu haben. Wenn wir heute aber durch die von Planern angeprie-senen neuen Stadtviertel unserer Zeit hinter den Bahnhöfen von Stuttgart, Zürich oder Frankfurt am Main gehen, die glauben, ihre Urbanität und Zu-

    kunftsfähigkeit schon mit dem Namen „Europaviertel“ nachweisen zu kön-nen, fröstelt es uns angesichts der ab-stoßenden Kälte und Langeweile, die uns in den ungefassten Stadträumen entgegen schlägt. Vergleicht man die-se Europaviertel mit vormodernen, also mehr als hundert Jahre alten Stadtzen-tren, hat jedes einzelne Haus dort eine Qualität, an die die heutigen Neubau-ten nicht heranreichen.

    Warum entstehen heute Neubau-viertel aus neben- und hintereinander gestellten Häusern, die keinerlei räumli-chen Bezug zueinander haben und jeg-lichen gestalteten öffentlichen Straßen - oder Platzraum vermissen lassen? Ist es richtig, dass der alte Stadtraum mit seinen geordneten öffentlichen Plätzen und Straßen prinzipiell eine höhere Le-bensqualität hat, als alles, was wir in den vergangenen Jahrzehnten errich-tet haben? Oder stimmt das vielleicht gar nicht und man ist einfach nur ewig-gestrig, wenn man es wagt, das Nicht-vorhandensein des öffentlichen Rau-mes und städtebaulicher Qualität in unseren Neubauvierteln anzumahnen? Wenn wir über „schön“ und „häss-lich“, „gut“ und „schlecht“ sprechen, so muss vorausgeschickt werden: Die Ethik in der Architektur und im Städte-bau, also die normative Vorstellung von einer guten und richtigen Architektur, einer Architektur, die auf Gewohnhei-ten und Bräuchen beruht, haben wir spätestens mit der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgegeben. Zu-vor galt über weite Perioden der euro-päischen Architekturgeschichte, dass ein Gebäude nur gut sein konnte, wenn es auch schön war. Firmitas (Festig-keit), utilitas (Nützlichkeit) und venus-tas (Schönheit) sind die Grundbegriffe

    des römischen Architekten und Archi-tekturtheoretikers Vitruv, dessen Werk („De architectura libri decem“) im ge-samten Mittelalter bekannt war und das seit der Renaissance und bis zur Moderne nahezu alle architekturthe-oretischen Überlegungen maßgeblich beeinflusste. Festigkeit, Nützlichkeit und Schönheit waren in dieser Zeit die grundlegenden Maßstäbe für die Be-wertung von Architektur, und sie muss-ten alle drei gleichermaßen erfüllt sein.

    Während wir heute versuchen, un-sere Städte allein auf der Grundlage scheinbar objektiver mathematischer Kennzahlen zu planen und uns die Me-thoden der Naturwissenschaftler zum Vorbild nehmen, sind es ausgerechnet diese Naturwissenschaftler, die ganz selbstverständlich von Schönheit re-den. „In meiner Arbeit habe ich stets das Schöne mit dem Wahren zu ver-einbaren versucht, aber im Konfliktfall habe ich mich normalerweise für das Schöne entschieden“, sagte der be-rühmte Mathematiker und Physiker Hermann Weyl. Inwiefern ein mathe-matischer Beweis nicht nur die Rich-tigkeit einer Formel belegt, sondern dabei auch noch schön und elegant ist, wird keineswegs berechnet. Viel-mehr verlassen sich die Naturwis-senschaftler auf ihr Gefühl, also ihre ästhetische Wahrnehmung. Darauf verzichten wir heute, wenn es darum geht, unsere Städte zu planen, weil wir meinen, die sinnliche Wahrnehmung von Schönheit oder Harmonie sei eine derart subjektive und rein individuelle Empfindung, dass wir sie besser igno-rieren und erst recht nicht verallgemei-nern sollten. Doch es gibt Hoffnung: Tatsächlich „besteht im Hinblick auf ihr Schönheitsempfinden zwischen den

    W

    Über die Ästhetik der Städte

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    Angehörigen verschiedener Bevölke-rungsgruppen ein hohes Maß an Über-einstimmung“, schreibt Nicole Küster in ihrer Dissertation „Schönheit und der Wert von Immobilien“. Sie belegt durch handfeste Zahlen aus einer breit angelegten Befragung, dass Schönheit eben nicht so sehr im Auge des einzel-nen Betrachters liegt, wie uns Planer und Architekten weismachen wollen. Die Zerstörung der Schönheit der Stadt ist auch das Ergebnis unserer aufwän-digen und bürokratischen Stadtpla-nungspolitik, die durch die Trennung der Planungsdisziplinen und ihrer iso-lierten Vermittlung an unseren Univer-sitäten geprägt ist. Diese Trennung der Fachdisziplinen, die sich in den 1970er Jahren vollzogen hat, entspricht der

    Aufsplitterung der Planungsprozesse in zweidimensionale Funktionspläne, isolierte Fachplanungen und eine auf sich selbst bezogene Architektur. Ob-wohl die Planungssysteme noch nie so ausgefeilt waren wie heute, ist gleich-zeitig noch nie so wenig städtebauliche Qualität entstanden.

    Heute planen die Hauptverant-wortlichen zumeist aneinander vor-bei. Während sich die Architektur auf das Kunstschaffen konzentriert und den gesellschaftlichen Auftrag, Bau-werke zu errichten, mit vermeintlichen Kunstwerken beantwortet, trennte sich der Planer in den 1970er Jahren von der Aufgabe, den städtischen Raum als ästhetisch bewertbare Größe zu formulieren. Der Baukörper Stadt war

    nicht mehr länger Gegenstand der Stadt- und Raumplanung, sondern wurde durch eine soziale, ökologische und organisatorische Strukturplanung ersetzt. Auch entstanden von den Ar-chitekturfakultäten getrennte Raumpla-nungsfakultäten, deren Name von der Notwendigkeit (Stadt-)Raum zu pla-nen, meilenweit entfernt ist. An diesen Fakultäten wird den Studierenden bis heute Stadtplanung ohne die Fächer Architektur und Baugeschichte gelehrt! Wie aber kann man in unseren Stadt-planungsämtern Wohnquartiere pla-nen, ohne zuwissen, wie der Grundriss

    Europaviertel, Frankfurt am Main, 2016Eine stadträumlich völlig ungelöste Anbindung eines neuen Viertels an ein al-tes. Statt eines Gebäudes trennt ein Zaun Alt von Neu. Der städtische Raum bleibt damit unbeholfen zerstückelt. Das Alte bildet mit dem Neuen keine har-monische Einheit. Rechts und links von dem Weg, der eine Straße sein soll, be-finden sich Tiefgarageneinfahrten. Die Erdgeschosse sind zu niedrig, und die vergitterten Fenster wirken abweisend. Der Ort bildet keine Adresse und kann

    kaum Identität unter den Bewohnern stiften. Die Trennung des Vorgartenbe-reichs mit Findlingen ergänzt das trostlose Bild. Es gibt im Grunde genommen keinen städtischen Raum, es gibt keine Wohnstraße, wie man sie von einem Neubaugebiet erwarten könnte. Der Raum, obwohl eine öffentlich zugängliche Straße, wirkt abweisend und privat. Quelle: Christoph Mäcker, Deutsches Ins-titut für Stadtbaukunst.

    01 Nicole Küster, Schönheit und der Wert von Immobilien. Analyse des in Wohn-quartieren bestehenden Zusammenhangs, Chemnitz 2014, S. 224.

    Über die Ästhetik der Städte

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    eines Wohnhauses funktioniert? Heu-te plant also niemand den konkreten Stadtraum. Deshalb entstehen tagtäg-lich in unseren Städten ungestaltete Stadträume, Häuser ohne Adresse und ohne anschauliche Straßenfassade, Resträume, die weder privat noch öf-fentlich sind, Verkehrsschneisen und Abstellplätze für Müllcontainer an jeder Straßenecke.

    ENTWURF DES ÖFFENTLICHEN STADTRAUMS

    Mit Rückwärtsgewandtheit hat es wenig zu tun, wenn heute wieder ver-sucht wird, lebenswerte Stadtquartiere zu entwerfen. Der derzeit landesweit zu beobachtende Wiederaufbau von

    alten Häusern und Quartieren scheint eine Art Hilfeschrei einer Gesellschaft zu sein, die von Planern und Architek-ten andere Qualitäten erwartet, als das, was wir ihr in den vergangenen Jahr-zehnten angeboten haben. Während die hohe Nutzungsmischung und die Dichte der Stadt in der Fachwelt mitt-lerweile eine weitgehend anerkannte Grundregel für die Planung eines neu-en Quartiers ist, findet der architekto-nische Teil der Planung, der Entwurf des öffentlichen Raumes, des Stra-ßen- und Platzraumes in Planer- und Architektenkreisen noch immer keine Anerkennung oder ist zumindest um-stritten. Dabei ist der öffentliche Raum der Stadt der Gemeinschaftsbesitz unserer Gesellschaft schlechthin. Er

    ist eine der größten Errungenschaften der alten europäischen Stadt. Hier traf man sich, um Ideen, Meinungen und Informationen auszutauschen. Vor al-lem aber kann dieser öffentliche Raum, im Gegensatz zu den bewachten soge-nannten Gated Communities, von je-dem Stadtbürger als Aufenthaltsraum genutzt werden, unabhängig von Her-kunft, Position und sozialem Status.

    Anders als der private Wohnraum des Hauses, in dem wir die Wandfar-be, den Teppich, das Parkett und den Sessel sorgfältig auswählen, um uns wohlzufühlen, bleibt die Gestalt des Straßen- und Platzraumes in unseren Stadtplanungsämtern ungeplant. Sie wird der Willkür und dem Unwissen einer privatwirtschaftlich orientierten

    Borstei, München 1924–1929So schön kann eine Wohnstraße stattdessen sein. Aus der Dreiteilung, der Straße, die von zwei Gehwegen flankiert wird, kann sogar eine architekto-nische Form resultieren. Hier erhält die Serliana (Rundbogen zwischen zwei Rechtecköffnungen) einen stadträumlichen Sinn. Durch die große Öffnung in der Mitte fahren die Autos, während rechts und links die Fußgänger hindurch-

    gehen können. Diese Straße vermittelt trotz abgestellter Kraftwagen nicht den Eindruck eines Parkplatzes, eines Abstellbereichs oder eines privaten Hin-terhofes, in dem man nicht sein dürfte und sich deshalb unwohl fühlt. Diese Straße stellt einen öffentlichen Raum mit einer hohen Aufenthaltsqualität dar. Quelle: Anton Schedlbauer, München

    Über die Ästhetik der Städte

  • 16

    Bauherrenschaft überlassen, die ihrer-seits aber durchaus an der Schönheit des Quartiers interessiert ist, um damit die jeweilige Immobilie besser zu ver-markten. Denn der öffentliche Raum ist, wie schon der Architekt und Kunst-historiker Cornelius Gurlitt 1920 sagte, als erweiterter Wohnraum zu sehen. Die von Städtebauern wie Josef Stüb-ben in Köln, Theodor Fischer in Mün-chen oder Fritz Schumacher in Ham-burg zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschaffenen Quartiere stehen bei-spielhaft für gelungene Stadträume, in denen sich die Bewohner noch heute, nach über hundert Jahren, wohlfühlen und die zu den begehrtesten Wohnla-gen in Deutschland gehören.

    Die sogenannte Gentrifizierung, also der Aufkauf von Mietshäusern, deren Entmietung und Luxussanierung durch die Immobilienwirtschaft, findet nicht etwa in Neubauvierteln oder in den Siedlungsgebieten der 1980er und 1990er Jahre, sondern in erster Linie in den alten Stadtquartieren des 19. Jahrhunderts statt. Der Immobilien-markt macht deutlich, dass die belieb-testen und damit auch wirtschaftlich wertvollsten Stadtquartiere 150 Jahre alt sind. Dies liegt nicht an einer wie-dererwachten Vorliebe unserer Gesell-schaft für Fassadenstuckaturen des 19. Jahrhunderts, sondern an der Tat-sache, dass diese Häuser in sozial und funktional gemischten Stadtquartieren mit architektonisch gefassten öffentli-chen Räumen, an Straßen und Plätzen dieser Zeit, stehen. Diese Häuser sind Teil eines Stadtraumes mit hoher Dich-te, der von Architekten als öffentlicher Lebensraum für den Stadtbewohner geplant und entworfen wurde.

    Die Qualität alter Stadträume ist nicht „irgendwie gewachsen“, son-dern dem städtebaulichen Entwurf der damaligen Zeit geschuldet. Wenn wir davon ausgehen, dass der Städtebau in Deutschland ausschließlich gesamt-

    gesellschaftlichen Bedürfnissen zu dienen hat und uns gleichzeitig verge-genwärtigen, dass die auf dem Immo-bilienmarkt begehrtesten Stadtgebiete nicht etwa unsere heutigen Neubau-viertel sind, sondern vor mehr als hun-dert Jahren realisierte Stadtentwürfe, so wird deutlich, dass der öffentliche Raum eine architektonisch-städtebau-liche Dimension hat, die es in unseren Stadtplanungsämtern wieder aktiv zu bearbeiten gilt, um der Schönheit der Stadt und damit einem in den vergan-genen Jahren offensichtlich geworde-nen Mangel entgegenzutreten.

    DER GRUNDRISS DER STÄDTISCHEN STRASSE FORMT

    DEN ÖFFENTLICHEN RAUM

    Wenn in diesem Zusammenhang von Schönheit die Rede ist, so geht es in erster Linie um das, was wir in seinem Nichtvorhandensein als Haupt-mangel der heutigen Stadtplanung ausmachen: um den architektonisch gefassten, gut proportionierten öffent-lichen Raum, den Raum der Straße, der Gasse, der Allee, des städtischen Parks oder den von Häusern umstan-denen Platzraum.

    Heute stehen am Beginn einer jeden Quartiersplanung technische Planungen. Man beginnt mit der Ver-kehrstechnik, der Trassenbreite von Straßen, ihren Abbiegespuren und weißen Verkehrsmarkierungen, statt den architektonisch stadträumlichen Charakter der Straße an den Anfang des Entwurfs eines Stadtquartiers zu stellen. Man beginnt mit theoretischen Planungen von städtischer Dichte statt mit dem Entwurf von konkretem städtischem Raum. Man stellt Häuser in mathematischen Verhältniszahlen von Gebäude- zu Grundstücksgröße zusammen, ohne Straßen und Plätze mit räumlich erlebbaren Proportionen als öffentliche Stadträume zu entwer-

    fen. Und so zeigt der heutige Plan zur Errichtung eines neuen Stadtquartiers, der sogenannte Bebauungsplan, mit seinem Zahlenwerk dem Betrachter nicht, wie die Häuser zueinander ste-hen, um miteinander einen gemein-samen Raum, einen Straßen- oder Platzraum zu bilden. Er ist kein Inst-rument, mit dem der uns gewohnte, gesellschaftlich anerkannte öffentliche Raum der europäischen Stadt vergan-gener Jahrhunderte geplant werden könnte. Und dies gilt auch dann, wenn der Aufstellung des Bebauungsplans ein städtebaulicher Wettbewerb vor-angegangen ist, weil auch dieser sich nicht mit Straßen- und Platzräumen auseinandersetzt, sondern sich viel-mehr in zweidimensionalen Planungen mit modisch mäandrierenden Baukör-pern, gewürfelten Häuschen und vor allem viel „Grün“ beschäftigt.

    Besonders deutlich wird dieser Mangel auch dort, wo in einem Neu-baugebiet öffentliche Gebäude, bei-spielsweise Schulen oder Kindergär-ten, vorgesehen sind. Man nutzt diese in der Planung nicht als besondere Bauwerke im öffentlichen Raum, um diesen auch als besonderen Ort eines Quartiers herauszuarbeiten. So könnte man ein solches öffentliches Gebäude seiner gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend, beispielsweise von ei-nem Platz umgeben, in der zentralen Mitte eines Quartiers anordnen, so wie dies Ernst May mit der Pestaloz-zischule von Martin Elsässer in seiner Siedlung Bornheimer Hang in Frankfurt am Main von 1925 plante. Derartige stadträumliche Höhepunkte, die städ-tischen Raum erlebbar machen, sehen heutige Planungen nicht vor.

    Durchforstet man dagegen die Li-teratur zum europäischen Städtebau um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts, so findet man Texte und praxisnahe Handlungsanweisungen, die sich auf der Grundlage funktional

    Über die Ästhetik der Städte

  • 17 Über die Ästhetik der Städte

    technischer Gegebenheiten der dama-ligen Zeit so gut wie ausschließlich mit dem Entwurf des öffentlichen Raumes, seiner Proportion, seiner Enge und Wei-te und der Anordnung von Häusern an Straßen und Plätzen beschäftigen. Ar-chitekten wie Josef Stübben, Raymond Unwin, aber auch Cornelius Gurlitt be-schreiben, wie architektonisch gefass-te öffentliche Räume der Stadt zu ent-werfen sind und verdeutlichen dies mit gebauten Beispielen der europäischen Stadt, die ihnen damals und uns noch heute lebendiges Vorbild sind.

    DER GRUNDRISS DES STÄDTISCHEN HAUSES FOLGT DEM GRUNDRISS DER STADT

    Grundelement des Entwurfs schö-ner städtischer Räume ist das städti-sche Wohn- und Geschäftshaus. Es ist eines der kleinsten Elemente, ein Stadtbaustein, mit dem städtischer Raum gebildet wird. „Die Außenwände des Wohnraumes sind die Innenwände des öffentlichen Stadtraumes“, formu-lierte der Architekt und Stadtplaner Ge-org Franck auf der fünften „Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“ des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst und definierte damit, dass der Entwurf der Straßen- und Platzräume mit und durch die Fassa-den der Wohn- und Geschäftshäuser geformt wird. Folgerichtig muss sich die Grundform des Einzelhauses der Grundform der Straße und des Platzes unterordnen und nicht einfach nur, wie heute üblich, der einfachen Rechteck-form folgen.

    Aber auch schon die Höhe eines Hauses, ins richtige Verhältnis zur Breite der Straße und ihren Gehstei-gen gesetzt, bestimmt die Proportion und damit den Charakter des öffent-lichen Raumes der Stadt. Grundrisse des Wohnhauses und die Ausrichtung ihrer Funktionen (Treppe, Küche, Bad,

    Schlafraum, Wohnraum) zur Straße sind bestimmend für die Anteilnahme des Hauses und seiner Bewohner am städtischen Straßenleben. Der Grund-riss eines Mietshauses, an dessen Straßenfassade aus vermeintlich funk-tionalen Gründen ausschließlich Trep-penhäuser, Bäder und Küchen gelegt sind, weil man glaubt, alle Wohnräu-me zur Sonne ausrichten zu müssen, verschließt sich der Straße. Das Haus wendet der Straße förmlich den Rü-cken zu. Die Schönheit der Fassade im städtischen Straßenraum wird also erst einmal durch die Grundrissorga-nisation des Hauses bestimmt. Dabei formuliert sich der Begriff „Schönheit“ nur durch die Lebendigkeit, die sich mit Fensteröffnungen von Wohnräumen in den Straßenraum hinein entwickelt. Die Stadthäuser Amsterdams, deren Wohnräume am Abend den öffentlichen Raum wie eine Theaterkulisse beleben, sind vielleicht das beste Beispiel, um das Verhältnis der Funktion von Wohn-hausgrundrissen und ihren Einfluss auf den Straßenraum zu erläutern. Vor-aussetzung für die Formulierung einer räumlich gefassten Straße ist also die Orientierung der Hausfassaden, ihrer „Straßenfenster“ und Hauseingänge in den städtischen Raum.

    Aus dieser Orientierung, der Ma-terialität, Farbigkeit und Proportion der Hausfassaden wird die Schönheit des Straßenraumes entwickelt. Architekto-nisch kam der Hausfassade, auch als Straßenfassade bezeichnet, zu allen Zeiten eine besondere Bedeutung zu, weil sie das Haus für seinen Besitzer in den öffentlichen Raum hinein re-präsentierte. Dies hat sich erst mit der Moderne und der Idee des Hauses als solitärem Kunstwerk verändert.

    AUSBLICK

    Die viel zu oft ungenügenden Qua-litäten heutiger Stadtquartiere sind nicht vom Himmel gefallen, sie sind nicht unabänderbar, sondern das Er-gebnis einer historischen Entwicklung. Die Fehler der Vergangenheit und der Gegenwart lassen sich klar analysie-ren, benennen und korrigieren. Wenn bestimmte Grundsätze beachtet werden, ist es auch heute noch mög-lich, lebenswerte und schöne Viertel zu bauen.

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    10 Grundsätze zur Stadtbaukunst heute

    Diskutiert auf der ersten Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt Düsseldorf, 11./12. März 2010

    Präambel

    In Deutschland entstehen kaum Stadtquartiere, die wie die sogenann-ten Altbauquartiere von einem Großteil der Bevölkerung als alltagstauglich, wertvoll und schön empfunden wer-den. Dies geschieht trotz der seit einer Generation weit verbreiteten Kritik an den funktionstrennenden, verkehrs-zentrierten und stadtauflösenden Pla-nungsmodellen der Avantgardemoder-ne und trotz einer historisch beispiellos umfangreichen Planungsgesetzge-bung mit Bürgerbeteiligung. Um die Ursachen für dieses Defizit herauszu-arbeiten und eine Planungs- und Bau-

    Ziel

    Das Leitbild jeglicher städtebauli-chen Planungen in Deutschland muss das eines nachhaltigen, dauerhaften und schönen Bauens sein. Für die ländlichen Bereiche bedeutet dies, durch Baumaßnahmen den Charak-ter der jeweiligen Kulturlandschaft zu stärken. Für die Stadt aber muss eine umfassende, dem jeweiligen Ort ange-messene Urbanität das Ziel sein. Eine solche Urbanität ist in der Notwen-digkeit begründet, aus ökologischen Gründen jegliche Bautätigkeit vor der Stadt zu minimieren. Jedes innerstäd-

    kultur zu befördern, die in Zukunft die Erhaltung, Verbesserung und Errich-tung von städtischen Quartieren mit ei-ner hohen Gestalt- und Lebensqualität ermöglicht, haben sich in Düsseldorf Vertreter der Fachdisziplinen, der Wis-senschaft, der Politik, der Verwaltung, des Kulturlebens, der Medien und der Öffentlichkeit getroffen und 10 Grund-sätze zur Stadtbaukunst diskutiert. Das Deutsche Institut für Stadtbau-kunst wird zu den einzelnen Themen-bereichen Fachkonferenzen durchfüh-ren und konkrete Maßnahmenkataloge in Expertengruppen erarbeiten, um Veränderungen in der Stadtentwick-lungspraxis in Deutschland zu bewir-

    tische Bauwerk muss als Baustein der Stadt dauerhaft und schön sein, um auf diese Weise eine qualitätvolle und zukunftsfähige städtische Umwelt zu schaffen. Städte in Deutschland müs-sen in Zukunft umfassend urban sein. Dies bedeutet: Sie müssen architekto-nisch wohl gestaltete öffentliche Räu-me aufweisen, aus kontextbezogenen Häusern mit ansprechenden Fassaden bestehen, von einer quartiersangemes-senen Dichte und Funktionsmischung geprägt sein, durch Fußläufigkeit eine hohe Lebensqualität gewährleisten, für breite soziale Schichten unterschiedli-cher Herkunft offen stehen, von einer

    Positionspapiere

    ken. Wir laden alle Interessierten ein, an den Fachkonferenzen teilzunehmen und die Umsetzung dieser Grundsätze zu befördern.

    engagierten Bürgerschaft gefördert werden, von einer vielfältigen und ortsbezogenen Wirtschaft getragen werden, sich durch ein reichhaltiges Kulturleben auszeichnen und in einer kontrastreichen Beziehung zur umge-benden Landschaft stehen.

  • 19 Positionspapiere

    1. STADTTHEORIE. Komplexität statt Reduktion

    Stadtbaukunst muss alle Aspekte der Stadt umfassen und ihnen Gestalt geben. Städte lassen sich nicht auf einzelne Aspekte und deren Bewältigung durch einzelne Disziplinen reduzieren.

    2. STADTBILD. Städtebau statt Fachplanung

    Das Stadtbild entsteht aus der bewussten Anordnung und Gestaltung städtischer Bauwerke und bedarf eines auf dau-erhafter Schönheit bedachten Städtebaus. Die Vernachläs-sigung des überkommenen Stadtbildes in der Stadtplanung, die durch die Trennung der unterschiedlichen Planungsbe-reiche verursacht wird, verhindert die Entwicklung umfas-send qualitätvoller Lebensorte.

    3. STADTARCHITEKTUR. Gebautes Ensemble statt individualistischer Eventarchitektur

    Städtische Architektur muss Ensembles mit ausdrucks-reichen Fassaden bilden und ein gegliedertes Ganzes von zusammenhängender Textur und Substanz schaffen. Aus-schließlich individualistische Eventarchitektur löst den städ-tischen Zusammenhang und die Verständlichkeit des öffent-lichen Raumes auf.

    4. STADTGESCHICHTE. Langfristige Stadtkultur statt kurzfristiger Funktionserfüllung

    Städtebau ist eine kulturelle Tätigkeit, die auf historischer Er-fahrung und Bildung aufbaut. Vorgeblich wissenschaftliche Modelle und spontan verfasste Leitbilder, wie beispielsweise die „verkehrsgerechte Stadt“, verkennen den langfristigen und umfassenden Charakter der Stadt.

    5. STADTIDENTITÄT. Denkmalp�ege statt Branding

    Die Identität der Stadt entsteht durch ihre langfristige Ge-schichte sowie die Pflege ihrer Denkmäler, ihres Stadtgrund-risses und ihrer Baukultur. Individualistisches Branding ver-leugnet die bestehenden Eigenheiten des Ortes und leistet dem Identitätsverlust im Zeitalter der Globalisierung Vor-schub.

    6. STADTGESELLSCHAFT. Stadtquartier statt Wohnsiedlung und Gewerbepark

    Das Stadtquartier mit Funktionsmischung und architekto-nisch gefassten Räumen bildet das Grundelement der auf vielfältigen Lebensweisen beruhenden Stadt. Monofunktio-nale Siedlungen sowie Einkaufs- und Gewerbeparks vor der Stadt zerstören die Urbanität und verhindern die Identifikati-on der Stadtgesellschaft mit ihrer Stadt.

    7. STADTPOLITIK. Stadtbürger als Gestalter statt anonymer Immobilienwirtschaft

    Städtisches Bauen soll vor allem von verantwortungsbe-wussten Bürgern als künftigen Nutzern getragen werden und auf einem gleichberechtigten Zugang zu einem auf der Parzelle gegründeten Bodenmarkt beruhen. Institutionelle Bauträger, wie öffentliche Wohnungsbaugesellschaften oder Immobilienfonds ohne langfristiges Interesse an der Qualität des Ortes, schaffen keine guten Stadtbauten.

    8. STADTÖKONOMIE. Einzelhandel statt Ketten

    Die Stadtökonomie sollte stärker vom diversifizierten inner-städtischen Einzelhandel und Gewerbe getragen werden. Al-lein Großketten und ausgelagerte Großbetriebe machen die Stadtökonomie krisenanfälliger und vernichten urbane und selbstbestimmte Arbeitsplätze.

    9. STADTVERKEHR. Stadtstraßen statt Autoschneisen

    Stadtstraßen sind vielfältige und wohlgestaltete Aufenthalts-räume, die neben den verschiedenen Arten des Verkehrs auch dem Einkaufen, dem Spazieren, dem sozialen Kontakt, der politischen Manifestation und dem Vergnügen dienen. Monofunktionale Autoschneisen und Fußgängerzonen zer-stören die Stadt.

    10. STÄDTISCHE UMWELT. Nachhaltig bauen statt schnell verpacken

    Die Nachhaltigkeit der städtischen Umwelt entsteht durch umfassende und solide Dauerhaftigkeit und Urbanität. Die Reduktion der notwendigen Energieeinsparungsmaßnah-men auf ölbasierte Wärmedämmverpackungen und solitäre Energiehäuser schafft die Umweltprobleme von morgen.

  • 20

    Wenn in Deutschland Stadt gebaut wird, planen die Haupt-verantwortlichen zumeist aneinander vorbei:

    • Architekten planen solitäre Einzelbauten statt den Stadtraum zu ergänzen, in den sie sich einzufügen haben.• Stadtplaner planen die Organisation von Prozessen, statt Stadträume zu entwerfen.• Verkehrsplaner planen Verkehrs-Trassen, statt Stadtstra- ßen zu entwerfen.

    Niemand also plant den konkreten Stadtraum: Die Stadt kommt zuletzt.

    Positionspapiere

    Kölner Erklärung zur Städtebau - Ausbildung

    Die Stadt zuerst!

    Tagtäglich entstehen in unseren Städten:

    • Ungestaltete Stadträume,• Häuser ohne Adresse und ohne anschauliche Straßenfassade,• Resträume, die weder privat noch öffentlich sind,• Abstellplätze für Müllcontainer an der Straßenecke, • Autoschneisen in der Innenstadt,• Supermärkte im Gewerbegebiet statt im Wohnviertel

    Lebenswerte Stadträume aber entstehen so nicht.

    Deutschland war noch nie so wohlhabend, seine Stadträume aber noch nie so armselig. Die Planungssysteme waren noch nie so ausgefeilt, die Bürger aber erhielten noch nie so wenig städtebauliche Qualität.

    Der heute üblichen Aufsplitterung der Planungsprozesse in zweidimensionale Funktionspläne, isolierte Fachplanun-gen und eine auf sich bezogene Architektur entspricht die Trennung der Fachgebiete in der Ausbildung: Im Zuge der Aufspaltung der Disziplinen hat sich das städtebauliche Wis-sen auf die unterschiedlichsten Fächer verteilt und wird heu-te an den Hochschulen nicht mehr in der nötigen integrieren-den Weise gelehrt. Auf Seiten der kommunalen Verwaltung aber besteht ein dringender Bedarf an städtebaulich befä-higtem Personal, der momentan nicht erfüllt wird! Städtebau muss wieder in einer angemessen umfassenden Weise in den entsprechenden Ausbildungsgängen an den Hochschu-len in Deutschland gelehrt werden. Übergreifendes Ziel der Städtebau-Ausbildung ist die Gestaltung des Stadtraums:

    Alle Anforderungen der Praxis und alle Disziplinen müssen im Hinblick auf den guten Stadtraum zusammen gedacht wer-den.

    Um lebenswerte Stadträume, wie sie die europäischen Städ-te seit Jahrhunderten auszeichnen, auch zukünftig planen zu können, müssen die Studiengänge zu Architektur, Stadtpla-nung, Raumplanung sowie des Verkehrswesens in Zukunft wieder die folgenden Kernkompetenzen vermitteln:

  • 21

    1. Städtebauliches Gestalten

    Das „Einmaleins des Städtebaus“ bildet den Sockel der Ausbildung. Es umfasst städtebauliches Gestalten vom ge-samtstädtischen Maßstab bis zum konkreten Stadtraum aus Straße, Platz, Block und Haus. Es beachtet die Trennung und Beziehung von Öffentlichkeit und Privatheit als eine Grund-bedingung des Städtischen. Es vermittelt urbane Straßen-, Platz und Parktypologien ebenso wie städtische Haus- und Fassadentypologien.

    2. Architektur

    Städtebau erfordert architektonisches Grundwissen: Not-wendig ist eine Gebäudelehre mit einer Ausrichtung auf städtische Gebäudetypologien und einem Schwerpunkt auf urbanen Wohnhaustypologien sowie praktischem Nutzungs-wissen. Architektur ist Teil des urbanen Kontextes mit seinen vielfältigen und langfristigen Anforderungen – und nicht die Folge fantastischer subjektiver Einfälle.

    3. Städtebaugeschichte

    Städtebau gründet auf historischem Wissen, denn keine menschliche Kulturleistung ist so langlebig wie die Stadt. Relevant ist dabei die gesamte Städtebaugeschichte: Sie bietet vielfältiges Erfahrungswissen über unterschiedlichste Stadtformen. Gerade der langfristige Erfolg und die Alltags-tauglichkeit bestehender städtebaulicher Konfigurationen prädestiniert diese für den zukünftigen Städtebau.

    Positionspapiere

    4. Lebendige Stadt

    Städtebau benötigt den Austausch mit Gesellschafts-, Wirt-schafts-, Politik- und Umweltwissenschaften, die für das Verständnis des Städtischen unerlässlich sind und die in di-rektem Bezug zur städtebaulichen Gestalt stehen. Denn die Stadtgestalt ist nicht autonom und lässt sich nicht unabhän-gig von diesen Aspekten der Stadt denken.

    5. Verkehr

    Städtebau braucht Kenntnisse der Verkehrsplanung, des Bauingenieurwesens und der Mobilitätskultur. Auch die ver-kehrstechnischen Anforderungen müssen in die Ansprüche an eine gute städtebauliche Gestalt eingebunden werden, denn die Bewegungsräume der Stadt – ihre Gassen, Straßen und Boulevards – tragen wesentlich zur Qualität und Atmo-sphäre der Stadt bei.

    Fazit:

    Nur wenn die Akteure der Stadtentwicklung auch über das erforderliche städtebauliche Wissen verfügen, können wir hoffen, dass die städtebauliche Qualität der Städte in Deutschland gesichert und weiterentwickelt wird. Nicht ein-zelne Teildisziplinen, sondern umfassender Städtebau muss an den Hochschulen gelehrt werden.

    Die Stadt zuerst!

    Die Stadt zuerst!

    Dipl.-Ing. Franz-Josef Höing, Baudezernent Stadt KölnProf. Christoph Mäckler, TU Dortmund Prof. Markus Neppl, KIT/Universität Karlsruhe Prof. Dr. Franz Pesch, Universität Stuttgart Prof. Dr. Wolfgang Sonne, TU Dortmund Prof. Ingemar Vollenweider, TU Kaiserslautern Prof. Kunibert Wachten, RWTH Aachen

    Prof. Jörn Walter, Oberbaudirektor Freie und Hansestadt Hamburg Prof. em. Peter Zlonicky, TU Dortmund Köln im Mai 2014

  • 22Positionspapiere

    Düsseldorfer Erklärung

    Nichts ist erledigt!

    In der „Leipzig-Charta zur nachhaltigen Europäischen Stadt“ haben sich die Bauminister Europas 2007 für eine Stärkung der Städte nach dem Leitbild der Europäischen Stadt ausgesprochen. Wie in den vielfältigen Quartieren der Europäischen Stadt ablesbar, gibt es fünf Voraussetzungen für einen gelungenen Städtebau:

    - klare Trennung öffentlicher und privater Räume- gute und dauerhafte Gestaltung von Häusern, Straßen- und Platzräumen- funktionale Vielfalt- soziale Vielfalt- urbane Dichte

    In den Stadtquartiersentwürfen unserer Zeit fehlen häufig diese fünf Voraussetzungen, wie sie in den Stadtquartieren der Europäischen Stadt zu finden sind und durch die sich die schöne und lebensfähige Stadt entwickelt. Dafür gibt es viele Gründe. Ein entscheidender Grund liegt in den gesetzlichen Bestimmungen zum Städtebau wie der Baunutzungsverordnung (BauNVO) mit ihren Nutzungskatalogen und Dichteobergrenzen, sowie in den Bestimmungen der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA-Lärm), die den Forderungen der Leipzig-Charta entgegenarbeiten, weil sie die funktionale Vielfalt behindern. Deshalb ist es an der Zeit, die Leipzig-Charta nun auch gesetzgeberisch zu unterstützen und umzusetzen. Nur so können diese fünf stadträumlichen und funktionalen Voraussetzungen für die Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt erfüllt werden, wie sie in der Leipzig-Charta gefordert und in den vergangenen zehn Jahren auf den Düsseldorfer Konferenzen des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst erarbeitet wurden.

    Die klare Trennung öffentlicher und privater Räume

    Der öffentliche Raum von Straße und Platz:Der öffentliche Raum bildet das Rückgrat eines jeden Stadtquartiers der Europäischen Stadt. Platz- und Straßenräume reprä-sentieren nicht nur das Gemeinwesen der Städte in einer demokratischen Gesellschaft wie der Bundesrepublik Deutschland, sondern sie sind auch die Räume, in denen sozialer Austausch, Handel, Verkehr und Kommunikation stattfinden. Der öffent-liche Raum ist damit der Sozialraum der Europäischen Stadt.Der öffentliche Grünraum der Stadt: Der städtische Park, die Straßenallee oder der Boulevard der Stadt sind öffentliche Grünräume, die nicht nur der Schönheit und der Erholung dienen, sondern darüber hinaus auch einen hohen ökologischen Wert für das Stadtklima haben. Der private Blockinnenraum:Im Unterschied zu den öffentlichen Räumen steht der private Garten- und Hofraum, der im direkten Anschluss zu den Häu-sern der Stadt liegt und den Hausbewohnern damit als erweiterter Lebensraum mit Gärten, Kinderspielplätzen etc. zur Ver-fügung steht. Nur durch die klare bauliche Trennung vom öffentlichen Raum erhält der Hofbereich als privater Raum seine eigene funktionale Qualität, die einen hohen Stellenwert im Städtebau der europäischen Stadt hat.

  • 23 Positionspapiere

    Die gute und dauerhafte Gestaltung von Häusern, Straßen- und Platzräumen

    In der Europäischen Stadt sind Plätze und Straßen in der Regel von Häusern umgeben, die diese städtischen Erschlie-ßungsflächen zu städtebaulichen Räumen werden lassen. Die Schönheit dieser Stadträume wird dabei zunächst von der Proportion, also dem Verhältnis von Breite zu Höhe bestimmt. Darüber hinaus sind die Fassaden der Häuser, die sich den Straßen und Plätzen zuwenden, von prägender Bedeutung für den öffentlichen Raum, den sie mit ihrem Gegenüber bilden. Wie im Städtebau muss auch in der Architektur der Häuser zwischen „vorne“ und „hinten“, zwischen „öffentlich“ und „privat“ unterschieden werden. Der Entwurf der Stadt benötigt den bewussten Einsatz von Straßen- und Platzfassaden.

    Die funktionale und soziale Vielfalt

    Grundlegende Voraussetzung für einen gelungenen integrativen Städtebau ist die Ermöglichung funktionaler und sozialer Vielfalt. Diese sollte möglichst nicht nur quartiersweise, sondern auch auf der einzelnen Parzelle entwickelt werden. Hierfür bedarf es geeigneter städtischer Gebäudetypologien, wie sie im Städtebau der Europäischen Stadt mit ihren Wohn– und Gewerbehöfen zu finden ist.

    Die urbane Dichte

    Das Stadtquartier der Europäischen Stadt verfügt über eine besondere bauliche Kompaktheit. Diese ist baulich energieeffizi-enter, verringert den Landflächenverbrauch, minimiert den Verkehr und ist damit durch geringeren CO2-Ausstoß klimafreund-lich, erhöht die Effizienz des ÖPNV und befördert Fußläufigkeit und Fahrradmobilität (Stadt der kurzen Wege). Darüber hinaus ist eine hohe Bevölkerungsdichte die Voraussetzung für bestmögliche Versorgung.Eine erhöhte städtebauliche Dichte entspricht auch unserer Verantwortung, den besonderen Anforderungen in Bezug auf Kli-mawandel und ein gesundes Leben in unseren Städten mit sauberer Luft und Ruhe gerecht zu werden. Diese Zielsetzungen sind unumstößlicher Bestandteil eines guten Städtebaus.

    Um sozial und funktional vielfältige Stadtquartiere mit angemessener urbaner Dichte und schönen Stadträumen ent-wickeln zu können, bedarf es der grundlegenden Änderung einiger Gesetze, wie beispielsweise der Baunutzungs-verordnung BauNVO und der TA-Lärm.

  • 24

    1. Soziale und funktionale Vielfalt versus Baunutzungskataloge BauNVO

    Das vielfältige Stadtquartier muss prinzipiell die soziale und funktionale Mischung gewährleisten. Im Sinne dieser Vielfalt eines Quartiers sind die Nutzungskataloge der Baugebietstypen der BauNVO deshalb grundsätzlich zu überarbeiten:- Das „Kleinsiedlungsgebiet“ und das „Reine Wohngebiet“ sind überholt und sollten gestrichen werden.- im „Allgemeinen Wohngebiet“ bedarf es einer stärkeren Öffnung des Nutzungskataloges für Gebäude mit wohnverträgli-chem Gewerbe und moderner wohnverträglicher Produktion für freie Berufe sowie für Sportstätten.- In der Zweckbestimmung von „Kerngebieten“ bedarf es einer generellen Aufnahme von Wohnnutzung.- Im „Gewerbe- und Industriegebiet“ (§ 8, § 9 BauNVO) muss die dem primären Gebietscharakter widersprechende Ansied-lung von Nutzungen wie Handel, Beherbergungsbetriebe usw. effektiver verhindert werden. Gewerbe- und Industriegebiete sollten ausschließlich nur Nutzungen zugeordnet werden, die tatsächlich grundlegend stadtunverträglich sind. Für die grundsätzlich notwendige funktionale Mischung im Stadtquartier muss es möglich werden, die gewerbliche Betäti-gung (z.B. moderne emissionsarme Produktionsweisen) zurück in die Stadt zu holen. Dies gilt neben Beherbergungsbetrie-ben gerade auch für Einzelhandelsbetriebe und solche Dienstleistungsbetriebe, die sinnvollerweise in der Nähe von Wohn-nutzungen angesiedelt sein sollten. Die Nutzungs- wie auch die soziale Vielfalt sollte nicht nur auf das Quartier, sondern auch auf die einzelne Parzelle bezogen werden können. Geeignete städtische Haustypologien, die Wohnen in unterschiedlichen Preislagen und Kleingewerbe ermöglichen, finden sich bereits heute im Städtebau der Europäischen Stadt mit ihren Wohn- und Gewerbehöfen.

    2. Funktionale Vielfalt versus TA-Lärm

    Der Schutz vor Lärm in der funktional gemischten Stadt ist ausdrücklich zu gewährleisten. Die technischen Möglichkeiten des aktiven und passiven Lärmschutzes müssen durch geänderte immissionsschutzrechtliche Vorgaben auch für gewerbliche Nutzungen und Freizeitlärm möglich gemacht werden.Grundsätzlich bedarf es der Zulässigkeit des passiven Lärmschutzes zum Schutz von Gewerbelärmemissionen, um die funktionale Mischung im Stadtquartier zu ermöglichen, denn die Lebensfähigkeit der Europäischen Stadt wird erst durch die funktionale Mischung und Vielfalt ermöglicht. Deshalb ist die Überwindung des durch das Bundesimmissionsschutzgesetz (BlmSchG) mit seinen Verordnungen eines zweiteiligen Lärmrechts für Verkehr einerseits und Gewerbe andererseits unumgänglich, um die funktionale und auch die soziale Mischung im Stadtquartier wieder zu ermöglichen. Mit der heutigen Wirtschaftsstruktur, in der industrielle und ge-werbliche Betriebe mit erheblichem Produktionslärm die Ausnahme darstellen, und durch den technischen Fortschritt der vergangenen Jahrzehnte bei Schallschutzfenstern, ist das zweiteilige Lärmrecht überholt.

    Positionspapiere

  • 25 Positionspapiere

    3. Urbane Dichte versus Dichte-Obergrenzen der BauNVO

    Prinzipiell ist im vielfältigen Stadtquartier der Schutz vor zu engen Wohnhöfen, wie sie die Stadt der Industrialisierung her-vorbrachte, zu gewährleisten. Die heutige Baunutzungsverordnung entspricht jedoch einem Städtebau, der auf überholten Planungsideen fußt und von einer grundsätzlichen Funktionstrennung der Stadt (hier Arbeiten/dort Wohnen) ausgeht. Im Sinne dieser Ideen war die Geschossflächenzahl (GFZ) mit ihren Obergrenzen wie auch die Grundflächenzahl (GRZ) in der in den sechziger Jahren entstandenen Baunutzungsverordnung nachvollziehbar, um eine mathematische Festlegung der zu planenden Baumassen regeln zu können. Dies ist aus damaliger Zeit verständlich; heute aber sind diese Obergrenzen (auch mit Ausnahme § 17.2 BauNVO) bei wachsenden Wohnflächenansprüchen für den Entwurf von Stadtquartieren absolut untauglich. Rein rechnerisch haben Anfang des 20. Jahrhunderts viermal mehr Menschen in den Gründerzeitquartieren ge-wohnt als heute, was die Unzeitgemäßheit dieser Regeln einmal mehr verdeutlicht.Obwohl stadträumlich ohne jede Aussagekraft, sind die mathematischen Verhältniszahlen der GFZ und ihre Obergrenzen in der BauNVO bis heute grundlegender Bestandteil eines jeden rechtskräftigen Bebauungsplans. Mit der Einführung des „urbanen Gebietes“ ist die Dichte-Obergrenze mit einer GRZ von 0,8 und einer GFZ von 3,0 für dieses Quartier zwar ange-hoben worden, für alle anderen derzeit in Planung befindlichen Baugebiete aber bestehen noch immer die Obergrenzen des § 17 BauNVO (Allgemeine Wohngebiete GFZ 1,2). Dies steht den Anforderungen des gemischten vielfältigen Stadtquartiers der Europäischen Stadt diametral entgegen. Die Dichteobergrenzen im § 17 BauNVO der Baunutzungsverordnung müssen daher prinzipiell entfallen.

    4. Zusammenfassung

    Es bedarf einer grundlegenden Novellierung der Baunutzungsverordnung BauNVO mit ihren Dichteobergrenzen und Nut-zungskatalogen sowie des zweiteiligen Lärmrechtes der TA-Lärm, damit in Zukunft schöne und lebensfähige Stadtquartiere, wie sie die Leipzig-Charta fordert, planbar werden und nicht an überholten planungsrechtlichen Restriktionen scheitern.

    Prof. Christoph Mäckler, Deutsches Institut für StadtbaukunstReiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung BaukulturProf. Dr. Wolfgang Sonne, Deutsches Institut für StadtbaukunstProf. Jörn Walter, Oberbaudirektor a.D. Freie und Hansestadt HamburgProf. Peter Zlonicky, Stadtplaner und Professor em. TU Dortmund und TU Hamburg-Harburgsowie 40 Baubürgermeister und Dezernenten aus 37 deutschen Städten

    Stand 23. April 2019

  • 26

    Städtisches Eckhaus: Dortmund

    Haus an der Ecke: Frankfurt am Main, Riedberg

    Das Eckhaus 1952

    Das Eckhaus 2012

  • 27

    Städtischer Straßenraum: Bremen, Neustadt

    Ungestaltete Straße ohne Raum: Frankfurt am Main, Riedberg

    Die Straße 1890

    Die Straße 2012

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    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt im Rheingoldsaal der Düsseldorfer Rheinterrasse

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    Die Publikationen sind im Handel erhältlich oder direkt auf Bestellung per Email an: [email protected]

    Großstadt gestalten Stadtbaumeister in EuropaHg.: Markus Jager, Wolf-gang SonneDOM publishers,Berlin, 2018

    25 Jahre Intern. Bauausstellung Berlin 1987. Hg.: H.Bodenschatz, V.M. Lampugnani, W. Sonne,Niggli Verlag,Sulgen, 2012,

    Martin Elsaesser - SchriftenHg.: M. Elsaesser,J. Schilling, W. SonneNiggli VerlagSulgen. 2014

    Der Eckgrundriss.Hg.: Georg Ebbing, Christoph MäcklerNiggli Verlag,Sulgen, 2013

    O. M. Ungers:Die Thematisierung der Architektur.Hg.: Walter A. NoebelNiggli Verlag,Sulgen, 2011

    CHRISTOPH MÄCKLER · WOLFGANG SONNE (HG.) DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST

    NIGGLI

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UND LEBENSFÄHIGKEIT DER STADT 1

    STADTTHEORIE Komplexität statt Reduktion STADTGESELLSCHAFT Stadtquartier statt Wohnsiedlung und Gewerbepark STADTPOLITIK Stadtbürger als Gestalter statt anonymer Immobilienwirtschaft STADTBILD Städtebau statt Fach planung STADTVERKEHR Stadtstraßen statt Autoschneisen STADTARCHITEKTUR Gebautes Ensemble statt individualistischer Event architekturSTADTÖKONOMIE Einzelhandel statt Ketten STADTGESCHICHTE Langfristige Stadtkultur statt kurzfristiger Funktionserfüllung STADTIDENTITÄT Denkmalpflege statt Branding STÄDTISCHE UMWELT Nachhaltig bauen statt schnell verpacken

    STADTBAUKUNST

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UND LEBENSFÄHIGKEIT DER STADT 3

    CHRISTOPH MÄCKLER WOLFGANG SONNE (HG.) DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST

    NIGGLI

    ARCHITEKTUR UND ZEIT Konvention versus InnovationARCHITEKTUR UND STADT Ensemble versus ObjektARCHITEKTUR UND HAUS Fassade versus SkulpturARCHITEKTUR UND ORT Regionalität versus GlobalitätPLANUNG UND POLITIK Gestaltung versus ProzessPLANUNG UND BODEN Parzelle versus StrukturPLANUNG UND STADTRAUM Fluchtlinie versus BaufeldPLANUNG UND STADTFORM Städtebau versus Stadtplanung

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    ISBN 978-3-7212-0871-9

    MÄCKLER SONNE (HG.)

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UNDLEBENSFÄHIGKEIT DER STADT

    Stadt und architektur – Stadt und Planung

    Was läuft schief, wenn heute mehr Menschen eher den rekonstruktionen von alt-städten trauen als den innovativen konzepten von architekten und Planern? könnte es nicht sein, dass architekten und Planer seit langem das Falsche anbieten – etwas, das nicht die Bedürfnisse nach Zusammengehörigkeit, geborgenheit, Vertrautheit, Wertschätzung, kurz: nach heimat in unseren Städten vermittelt?

    Zu seiner dritten konferenz zur Schönheit und lebensfähigkeit der Stadt versam-melte das deutsche institut für Stadtbaukunst im März 2012 erneut Vertreter zahlreicher deutscher Städte und Fachverbände, die wichtigsten deutschsprachi-gen architekturkritiker sowie namhafte architekten und Wissenschaftler, um über architektur und Stadtplanung zu diskutieren. Vertreter gegensätzlicher haltungen stritten über die these, dass es eigentlich keine Stadtplanung geben dürfte ohne architektonisch-gestalterische Fähigkeiten, und dass es eigentlich keine städtische architektur geben dürfte, ohne die kenntnis und Wertschätzung des gebauten und historischen sowie des sozialen, politischen und ökologischen kontextes. das Buch

    sammelt die kurzvorträge und diskussionsbeiträge von rund sechzig teilnehmern.

    deutScheS inStitut Für StadtBaukunSt iM niggli-Verlag

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der StadtBand 1, 2011Band 2, 2012Band 3, 2013

    Dortmunder Vorträge zur StadtbaukunstBand 1, 2009Band 2, 2010Band 3, 2010Band 4, 2013

    Bücher zur StadtbaukunstBand 1: Oswald Mathias ungers: die thematisierung der architektur, 2011Band 2: der eckgrundriss, 2013Band 3: 25 Jahre internationale Bauausstellung in Berlin 1987, 2012 Band 4: die moderne großstadt. Schriften von Martin elsaesser, 2013

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    DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST· DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST ·

    das deutsche institut für Stadtbaukunst widmet sich der erforschung und leh-reder kunst des Städtebaus. unter dieser kunst wird zweierlei verstanden: Zum einen wird der künstlerische charakter des Städtebaus betont, die ästhe-tischgestalterische Seite der Stadt, zum anderen ist damit die kunst gemeint, im Städtebau unterschiedliche aspekte wie soziale, ökonomische, politische, ökologische technische und kulturelle anforderungen in der gestaltgebung der Stadt zusammenzubringen.

    diese kunst, ein multidisziplinäres Verständnis von Stadt in der Stadtgestalt-zusammenzuführen, ging mit den reduktionistischen auffassungen einer funk-tionalistischen, soziologischen oder verkehrstechnischen Stadtplanung weitge-hend verloren, prägte aber den jungen urbanismus des frühen 20. Jahrhunderts, der dafür den Begriff der Stadtbaukunst verwendete. daran knüpft das deutscheinstitut für Stadtbaukunst an.

    das institut will die in den letzten Jahrzehnten auseinandergedrifteten diszi-plinen architektur, Stadtplanung, raumplanung, Verkehrsplanung und tiefbau wieder zusammenführen.

    das institut ist an der Fakultät architektur und Bauingenieurwesen der techni-schen universität dortmund angesiedelt.

    institutsleitungdirektor: univ.-Prof. dipl.-ing. christoph MäcklerStellvertretender direktor: univ.-Prof. dr. Wolfgang Sonne

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    No. 1: Zehn Grundsätze zur StadtbaukunstHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang SonneNiggli Verlag,Sulgen, 2011

    No. 2: Stadt und Energie – Stadt und HandelHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang SonneNiggli Verlag,Sulgen, 2012

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UND LEBENSFÄHIGKEIT DER STADT

    DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST IM NIGGLI-VERLAG

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der StadtBand 1: Zehn Grundsätze zur Stadtbaukunst, 2011Band 2: Stadt und Handel, Stadt und Energie, 2012Band 3: Stadt und Architektur, Stadt und Planung, 2013

    Dortmunder Vorträge zur StadtbaukunstBand 1, 2009Band 2, 2010Band 3, 2010Band 4, New Civic Art 2014

    Bücher zur StadtbaukunstBand 1: Oswald Mathias Ungers: Die Thematisierung der Architektur, 2011Band 2: Der Eckgrundriss, 2013Band 3: 25 Jahre Internationale Bauausstellung in Berlin 1987, 2012 Band 4: Martin Elsaesser. Schriften, 2014

    Das Deutsche Institut für Stadtbaukunst widmet sich der Erforschung und Lehre der Kunst des Städtebaus. Unter dieser Kunst wird zweierlei verstanden: Zum einen wird der künstlerische Charakter des Städtebaus betont, die ästhetisch-gestalterische Seite der Stadt, zum anderen ist damit die Kunst gemeint, im Städtebau unterschiedliche Aspekte wie soziale, ökonomische, politische, ökologische, technische und kulturelle Anforderungen in der Gestaltgebung der Stadt zusammenzubringen.

    Diese Kunst, ein multidisziplinäres Verständnis von Stadt in der Stadt-gestalt zusammenzuführen, ging mit den reduktionistischen Auffassungen einer funktionalistischen, soziologischen oder verkehrstechnischen Stadtplanung weitgehend verloren, prägte aber den jungen Urbanismus des frühen 20. Jahrhunderts, der dafür den Begriff der Stadtbaukunst verwendete. Daran knüpft das Deutsche Institut für Stadtbaukunst an.

    Das Institut will die in den letzten Jahrzehnten auseinandergedrifteten Disziplinen Architektur, Stadtplanung, Raumplanung, Verkehrsplanung und Tiefbau wieder zusammenführen.

    Das Institut ist an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund angesiedelt.

    InstitutsleitungDirektor: Univ.-Prof. Dipl.- Ing. Christoph MäcklerStellvertretender Direktor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang SonneWissenschaftlicher Leiter: Dipl. Ing. Daniel Korthaus

    ISBN 978-3-7212-0894-8

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    STADTBAUKUNST

    4KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UND LEBENSFÄHIGKEIT DER STADT

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    NORMALE STADT UND IHRE

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    CHRISTOPH MÄCKLER · WOLFGANG SONNE (HG.) CHRISTOPH MÄCKLER · WOLFGANG SONNE (HG.) DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST

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    PRESSESPIEGEL

    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. 03. 2013»Um nicht weniger als die Grundregeln des Städtebaus geht es auf der vom Deutschen Institut für Stadtbaukunst veranstalteten ›Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt‹.«

    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. 03. 2013»Attraktiv (…) seien Statdtviertel, die der Eventgesellschaft trotzen und ›Zeit lassen zum Wohnen, Lesen, Nachdenken, Liebe, Leben‹.«

    Die Welt, 20. 03. 2013»Jedes Quartier brauche einen Platz, es brauche geschlossene Baublöcke, gegliederte Fassaden direkt an der Straße, die den öffentlichen Raum bildet, und einen provaten, grünen Raum zum rückwärtigen Innenhof.«

    Bauwelt, 17. 05. 2013»Da gilt es (…) sich einzumischen – um zu zeigen, dass es andere Wege gibt, die ›schöne‹, durchmischte Stadt weiterzu-bauen. Weiterzubauen in einer Weise, die unsere Gesellschaft in ihrer Entwicklung und Innovationskraft widerspiegelt und genau für diese Entwicklung und Innovationskraft Raum und Stadt gibt!«

    TUDO_Cover_09RZ.indd Alle Seiten 04.03.14 15:40

    No. 4: Die normale Stadt und ihre HäuserHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang SonneNiggli VerlagSulgen, 2014

    No. 5: Stadtlebenstatt WohnenHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang SonneNiggli VerlagSulgen, 2015

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UND LEBENSFÄHIGKEIT DER STADT 5

    CHRISTOPH MÄCKLER WOLFGANG SONNE (HG.) DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST

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    ISBN 978-3-7212-0938-9

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UNDLEBENSFÄHIGKEIT DER STADT

    PRESSESPIEGEL

    Die Welt, 31.03.2014„In Düsseldorf war es die Blockrandbebauung der Gründerzeit, die vielen Teil-nehmern als weitaus zukunftsfähiger als der Zeilenbau erschien. Hinwendung der Häuser zur Straße, Abgrenzung interner Innenhöfe, Vielfalt und Dichte, Multifunktionalität und Mischung wurden als Ingredenzien jener Stadtquar-tiere indentifiziert, die sich gegenwärtig der größten Beliebtheit erfreuen.“

    Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.03.2014„Verdichtung statt Zersiedlung schlug er vor und eine Strafsteuer für Häss-liches [...] Es setzt sich für ein neues urbanes Bewusstsein ein: für Dichte, für Funktionsmischung, für Blockrandbebauung, für anspruchsvolle, historisch informierte Fassadengestaltung, für einen qualitätvollen öffentlichen Raum.“ Architektenkammer NRW, 16.04.2014 „Zentral für die behutsame Entwicklung der europäischen Stadt sei der Um-gang mit der Parzelle [...] Eine kleinteilige Parzellenstruktur ermögliche nicht nur eine Nutzungsmischung in der Stadt, sondern auch - bei kommunaler Len-

    kung - eine soziale Mischung, die unverzichtbar sei.“

    DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST IM NIGGLI-VERLAG

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der StadtBand 1: Zehn Grundsätze zur Stadtbaukunst, 2011Band 2: Stadt und Handel, Stadt und Energie, 2012Band 3: Stadt und Architektur, Stadt und Planung, 2013Band 4: Die normale Stadt und ihre Häuser, 2014

    Dortmunder Vorträge zur StadtbaukunstBand 1, 2009Band 2, 2010Band 3, 2010Band 4, New Civic Art 2014

    Bücher zur StadtbaukunstBand 1: Oswald Mathias Ungers: Die Thematisierung der Architektur, 2011Band 2: Der Eckgrundriss, 2013Band 3: 25 Jahre Internationale Bauausstellung in Berlin 1987, 2012 Band 4: Martin Elsaesser. Schriften, 2013

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    Das Deutsche Institut für Stadtbaukunst widmet sich der Erforschung und Lehre der Kunst des Städtebaus. Unter dieser Kunst wird zweierlei verstan-den: Zum einen wird der künstlerische Charakter des Städtebaus betont, die ästhetisch-gestalterische Seite der Stadt, zum anderen ist damit die Kunst gemeint, im Städtebau unterschiedliche Aspekte wie soziale, ökono-mische, politische, ökologische, technische und kulturelle Anforderungen in der Gestaltgebung der Stadt zusammenzubringen.

    Diese Kunst, ein multidisziplinäres Verständnis von Stadt in der Stadtge-stalt zusammenzuführen, ging mit den reduktionistischen Auffassungen einer funktionalistischen, soziologischen oder verkehrstechnischen Stadt-planung weitgehend verloren, prägte aber den jungen Urbanismus des frü-hen 20. Jahrhunderts, der dafür den Begriff der Stadtbaukunst verwendete. Daran knüpft das Deutsche Institut für Stadtbaukunst an.

    Das Institut will die in den letzten Jahrzehnten auseinandergedrifteten Disziplinen Architektur, Stadtplanung, Raumplanung, Verkehrsplanung und Tiefbau wieder zusammenführen.

    Das Institut ist an der Fakultät Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund angesiedelt.

    InstitutsleitungDirektor: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Christoph MäcklerStellvertretender Direktor: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang SonneWissenschaftlicher Leiter: Dipl.-Ing. Daniel Korthaus

    STADTLEBENSTATTWOHNEN

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    5 DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNSTCHRISTOPH MÄCKLER WOLFGANG SONNE (HG.)·

    ISBN 978-3-7212-0938-9

    Plätze in Deutsch-land - 1950 und heuteHg.: Christoph Mäckler, Birgit RothDOM publishers,Berlin, 2016

    Großstadt gestalten Stadtbaumeister an Rhein und RuhrHg.: Markus Jager, Wolfgang SonneDOM publishers,Berlin, 2016

    ISBN 978-3-86922-447-3

    9 7 8 3 8 6 9 2 2 4 4 7 3

    Bücher zur Stadtbaukunst

    In vielen Großstädten ist das frühe 20. Jahrhundert mit den Namen bekannter Stadtbaumeister verbunden. Ob Fritz Schumacher in Hamburg, Ludwig Hoffmann und Martin Wagner in Berlin, Theodor Fischer in München oder Ernst May und Martin Elsaesser in Frankfurt: Sie alle haben das Stadtbild entscheidend mitgeprägt und sind zu heraus ragenden Personen der jeweiligen Stadt geschichte geworden.

    Die Voraussetzungen dazu waren keineswegs einfach, denn diese Städte befanden sich in einer Phase ein -schneidender Veränderungen. Das rasante Bevölkerungs-wachstum kata pultierte sie in die Liga der Großstädte und Metropolen. Städte und Kommunen, die sich von dieser Entwicklung nicht einfach überrollen lassen wollten, sahen sich in der Verantwortung, diesen Prozess nicht nur zu begleiten, sondern aktiv zu steuern – indem sie eine konkrete städte bauliche Vision als Leitbild entwarfen. Neben der infrastrukturellen Daseinsfürsorge wurden Städtebau und Stadtentwicklung um 1900 wieder verstärkt als ästhetische und baukulturelle Heraus forderung diskutiert.

    Dieser Band bietet erstmals einen Überblick über die Auf gaben und Vorstellungen der Stadtbaumeister dieser Zeit und befragt ihre Leistungen auf Anregungen für die heutige kommunale Stadtplanung. Die historischen Beiträge untersuchen die Rolle der kommunalen Baumeister, deren Alltagspraxis um 1900 kaum noch etwas mit der früherer Ratsbaumeister gemein hatte. Und die gegenwärtigen Akteure diskutieren, welche An regungen und Empfehlungen sich für die heutige Praxis aus dieser als vorbildlich empfundenen Epoche ergeben können.

    GROSSSTADT GESTALTEN

    STADTBAUMEISTER IN DEUTSCHLAND

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    Großstadt gestalten. Stadtbaumeister in DeutschlandHg.: Markus Jager, Wolfgang SonneDOM publishers,Berlin, 2015

    Stadtbausteine - Elemente der ArchitekturHg.: Christoph Mäckler, Frank Paul Fietz, Saskia Göke DOM publishers,Berlin, 2016 38,00 €9 783869 225517ISBN 978-3-86922-551-7

    Bücher zur Stadtbaukunst

    ELEMENTE DER ARCHITEKTUR

    Temporehendus es autentiur sitia quo dello to te eaquo qui in corepta tiumquu ntiscietur? Quiditendae nemqui bea etur, sum se con re voluptia que con consequis dit ut doluptatem imod est porrorrum et ullatem quid estotatin conserum se nes eatempor rae nimendi vent es diciis accae qui doluptae num et aut volorum asimendae delicim agnist, necate eaque veruntius dolupienihil is aut et at.

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    Obitatque rendae volorep eliquo eum quiderior reprovition et optusda none comniatem eaquata turiosanis explabo. Edit eos con nimpos quia non et quam et explabo. Met, serores dolore ducitae ssunt, ilitibus consedi gendit, quatum harum ab idis excepel icaborro ea non ratiunte dollatetur sit labo. Itatae diciet modia ipid quatio. Pudaest utem dundae. Et officiduciis sunt aditaeresed estia nobis sa vendaep ersperi tenducient alit et, officium non pelestin con plictum eium accus ex earchillabor aute conestrum veliquo omniatquatur alique et quam re volo aut re voluptaerro vitat.

    STADTBAUSTEINE

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    Bernd Albers Gunther Bayer Stephen Bates Nikolaus Bienefeld Mario Botta Klaus Theo Brenner Kees  Christiaanse Roger  Diener Bernd  Echtermeyer Johannes  Götz Francesco  Collotti Andrea Deplazes Max Dudler Paulus Eckerle Marc Falke Frank Paul Fietz Charlotte Frank Jo Franzke Antje  Freiesleben Oskar  Spital-Frenking Paolo  Fusi Anette    Gigon Jeroen  Geurst Saskia  Göke Mike  Guyer Ferdinand  Heide Andreas  Hild Louisa  Hutton Anna  Jessen Petra  und  Paul  Kahlfeldt Jan Kleihues Rob Krier Hans Kollhoff Johannes Kuehn Michael Landes Arno Lederer Guido Lohmann Wolfgang  Lorch Christoph    Mäckler Josep  Lluis  Mateo Johannes  Modersohn Meinrad  Morger Jonathan Sergison Eduardo Souto de Moura Peter Strobel Walter A. Noebel Tobias Nöfer Valerio Olgiati Laurids  und  Manfred  Ortner Christian  und  Birgit  Rapp Ivan  Reimann Christine  Remensperger Helmut  Riemann Christoph  Sattler Matthias    Sauerbruch Karl-Josef  Schattner Uwe  Schröder Axel  Schultes Ansgar und Benedikt Schulz Gernot Schulz Rens Schulze Michael  Schwarz Alvaro Siza Luigi Snozzi Axel Steudel Wouter Suselbeek Manuel und Sabine Thesing Oswald Matthias Ungers Thomas van den Valentyn Ingemar Vollenweider Gesine Weinmiller Bernhard Winking Paolo Zermani

    Publikationen

    No. 7: Die Architektur der Stadt und ihre FassadenHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang Sonne DOM publis-hers Berlin 2017

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt

    Bücher zur Stadtbaukunst

    No. 3: Stadt und Archi-tektur – Stadt und PlanungHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang Sonne,Niggli Verlag, Sulgen, 2013

    No. 6: Die Stadtmacherund ihre Ausbil-dungHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang Sonne, DOM publishers Berlin 2016 9 783869 226934ISBN 978-3-86922-693-4

    KONFERENZ ZUR SCHÖNHEIT UND LEBENSFÄHIGKEIT DER STADT

    DEUTSCHES INSTITUT FÜR STADTBAUKUNST

    CHRISTOPH MÄCKLER / WOLFGANG SONNE (HG.)

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    VORNE – HINTENWIE WIRD AUS WOHNHÄUSERN STADT?architektur.aktuell, 28. Mai 2017»Gäbe es diese 2010 ins Leben gerufenen Konferenzen nicht, man müsste sie erfinden. Es gibt in Deutschland mittlerweile kein prominenter besetztes Forum zur Diskussion von wechselnden Themen der Stadtentwicklung. (…) Trotz unterschiedlicher Ansichten war man sich in einem Punkt einig: Im Unterschied zur bloßen Siedlung zeichnet sich ein lebendiges Stadtquartier durch gemischte Nutzung aus.«

    Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 8. Mai 2017»Wenn mit den neuen Wohnhäusern tatsächlich lebendige städtische Quartiere entstehen sollen, dann gehören auch der Laden an der Ecke, das kleine Start-up-Unternehmen oder die Werkstatt im Hinterhof dazu, ebenso wie der Spielplatz und Garten. (…) Was heißt das aber für den städtebaulichen und architektonischen Entwurf? (…) Anders als im Siedlungs-bau, wo alle Seiten gleich sind, gibt es im Städtebau Vorder-seiten, die den öffentlichen Raum definieren, und eine private Rückseite. Vorne die Fassade trägt Schlips, hinten der Hof Pyjama oder Jogginghose.«

    Bauwelt, 13. Juni 2017»Wie wird aus Wohnhäusern Stadt? (…) Christoph Mäckler und Wolfgang Sonne als Gastgeber treibt dieses Problem um, nämlich die Abkehr von der anti-städtischen, aber immer noch auch in Wettbewerben präferierten Siedlungsideologie der 60er und 70er Jahre. (…) Die oft geforderte Dichte ist dabei noch keine Qualität an sich, wohl aber die Unter-scheidung zwischen öffentlicher und privater Funktion des einzelnen Hauses.«

    PUBLIKATIONEN DES DEUTSCHEN INSTITUTS FÜR STADTBAUKUNST

    Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der StadtBand 1 Zehn Grundsätze zur Stadtbaukunst, 2011Band 2 Stadt und Handel, Stadt und Energie, 2012Band 3 Stadt und Architektur, Stadt und Planung, 2013Band 4 Die normale Stadt und ihre Häuser, 2014Band 5 Stadtleben statt Wohnen, 2015Band 6 Die Stadtmacher und ihre Ausbildung, 2016Band 7 Die Architektur der Stadt und ihre Fassaden, 2017Band 8 Vorne – Hinten. Wie wird aus Wohnhäusern Stadt?, 2018

    Dortmunder Vorträge zur StadtbaukunstBand 1 2009Band 2 2010Band 3 2010Band 4 New Civic Art, 2014

    Bücher zur StadtbaukunstBand 1 Oswald Mathias Ungers: Die Thematisierung der Architektur, 2011Band 2 Der Eckgrundriss, 2 2013Band 3 25 Jahre Internationale Bauausstellung in Berlin 1987, 2012Band 4 Martin Elsaesser. Schriften, 2014Band 5 Großstadt gestalten. Stadtbaumeister in Deutschland, 2015Band 6 Plätze in Deutschland 1950 und heute, 2016Band 7 Großstadt gestalten. Stadtbaumeister an Rhein und Ruhr, 2016Band 8 Stadtbausteine. Elemente der Architektur, 2017Band 9 Stadtbausteine. Elemente der Architektur. Texte, 2018Band 10 Großstadt gestalten. Stadtbaumeister in Europa, 2018

    VORNE – HINTENWIE WIRD AUS WOHNHÄUSERN STADT?

    Das Institut für Stadtbaukunst an der Technischen Universität Dortmund widmet sich der Erforschung und Lehre der Kunst des Städtebaus. Unter dieser Kunst wird zweierlei verstanden: Zum einen wird der künstlerische Charakter des Städtebaus betont, die ästhetisch-gestalterische Seite der Stadt. Zum anderen wird damit die Kunst gemeint, im Städtebau unter-schiedliche Aspekte wie soziale, ökonomische, politische, ökologische, technische und kulturelle Anforderungen in der Gestaltgebung der Stadt zusammenzubringen.

    Diese Kunst, ein multidisziplinäres Verständnis der Stadt in der Stadtgestalt zusammenzuführen, ging mit den reduktionis-tischen Auffassungen einer funktionalistischen, soziologischen oder verkehrstechnischen Stadtplanung weitgehend verloren, prägte aber den jungen Urbanismus des frühen 20. Jahrhun-derts, der dafür den Begriff der Stadtbaukunst verwendete. Daran knüpft das Institut für Stadtbaukunst an.

    Das Institut will die in den vergangenen Jahrzehnten aus-einander gedrifteten Disziplinen Architektur, Stadtplanung, Raumplanung, Grünplanung, Verkehrsplanung und Tiefbau wieder zusammenführen.

    Das Institut für Stadtbaukunst ist an der Fakultät Architek-tur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dortmund angesiedelt.

    VORNE – HINTENWIE WIRD AUS WOHNHÄUSERN STADT?.

    STADTBAUKUNSTSTADTBAUKUNST

    No. 8: Vorne - Hinten. Wie wird aus Wohnhäu-sern StadtHg.: Christoph Mäckler, Wolfgang Sonne DOM pub