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DEZEMBER 2016 - Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba · 2018. 9. 1. · DEZEMBER 2016 2 • FIDEL Castro Ruz wurde am 13. August 1926 in Birán in der früheren kubanischen Provinz

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DEZEMBER 20162

• FIDEL Castro Ruz wurde am 13. August 1926 inBirán in der früheren kubanischen Provinz Orien-te geboren. Sein Vater, Angel Castro Argíz, Sohnarmer Bauern aus Galizien, war Gutsbesitzerund Brunnenmeister. Seine Mutter, Lina Ruz,González, entstammte einer bäuerlichen Familieaus der Provinz Pinar del Rio.

Er lernte Lesen und Schreiben in der ländli-chen öffentlichen Schule von Birán und setztedie Grundschulbildung in den katholischen Pri-vatkollegs von La Salle und Dolores in der StadtSantiago de Cuba fort. Er begann die Gymna-sialbildung im nämlichen Kolleg von Doloresund schloss sie im Jesuitenkolleg von Belén,Havanna, ab, wo er im Juni 1945 als Bachelorof Arts graduierte.

Die Jesuiten von Belén sagten: „Fidel Castrostach immer in allen Bereichen heraus, die inBezug zu Geisteswissenschaften standen …Er war ein wahrer Athlet, der es verstand, dieBewunderung und Zuneigung aller zu gewin-nen. Er wird die Justizlaufbahn ergreifen undwir zweifeln nicht daran, dass er sein Lebens-buch mit brillanten Seiten füllen wird. Fidel istaus gutem Holz geschnitzt und künstlerisch be-gabt ist er auch.“

Im September 1945 immatrikulierte er sich inRechtslehre, Sozialwissenschaften und Ge-sandtschaftsrecht an der Universität Havanna.Dort schloss er sich sofort den politischenKämpfen der Studenten an und war in ver-schiedenen Positionen für die Föderation derUniversitätsstudenten tätig. Er zeichnete sichals Mitglied mehrerer progressiver und antiim-perialistischer Studentenorganisationen aus –wie des Komitees für die Unabhängigkeit Puer-to Ricos, des Komitees 30. September, das erselber gründete, und des Komitees für Domini-kanische Demokratie, dessen Präsident er war.

Als Teil seiner politischen Aktivitäten in diesenJahren nahm er an unzähligen selbstorgani-sierten Protestaktionen gegen die politischeund soziale Situation im Lande teil. Mehr alseinmal wurde er durch die repressiven Kräftegeschlagen oder eingesperrt.

Zwischen Juli und September 1947, als er inseinem dritten Studienjahr war, trat er dem Ex-peditionskontingent bei, das organisiert wordenwar, um das Regime des dominikanischen Dik-tators Rafael Leónidas Trujillo zu bekämpfen.Die Expedition trainierte in Cayo Confites. Erwurde zum Leutnant befördert, zum Zugführerund später zum Chef einer Bataillonskompa-nie. Die Expedition, die sich in einem Boot fort-bewegte, wurde von einer Fregatte der kubani-schen Marine abgefangen. Fidel sprang mitseiner Waffe ins Wasser, um nicht gefangen zuwerden. Er empfand es als eine Schmach,dass die Expedition ohne jegliche Kampfhand-lung im Arrest endete.

Noch als Universitätsstudent kam er zum ers-ten Mal mit marxistischen Ideen in Berührung.

Als Sympathisant der Partei des Kubani-schen Volkes (die Orthodoxen), die eine pro-gressive Ausrichtung hatte, nahm er von 1948an aktiv an den politischen Kampagnen dieserPartei teil, insbesondere an denen ihres Füh-rers Eduardo R. Chibás. Innerhalb seiner poli-

tischen Organisation arbeitete er daran, unterder jungen Militanz die radikaleren und kämpfe-rischeren Positionen zu kultivieren. Nach demTod von Chibás verdoppelte er seine Anstren-gungen, die Korruption der Regierung von Car-los Prio zu entlarven.

Nach seiner Teilnahme an der Expeditiongegen Trujillo reiste er 1948 als Studentenfüh-rer nach Venezuela, Panama und Kolumbienmit dem Ziel, einen Lateinamerikanischen Stu-dentenkongress zu organisieren, der in letzte-rem Land durchgeführt werden sollte.

Er war in Bogota, als es im April jenes Jahresnach dem Mord am kolumbianischen Führer

Jorge Eliécer Gaitán zum Volksaufstand kam.Entschlossen nahm er an diesem Kampf teil. Erüberlebte durch bloßen Zufall.

Im März 1949 führte er einen Protest vor derdiplomatischen Vertretung der VereinigtenStaaten in Havanna an, um dem VolkszornAusdruck zu verleihen, der angesichts des res-pektlosen Verhaltens einiger US-Marines amDenkmal des kubanischen NationalheldenJosé Martí entstanden war.

1950 machte Fidel seinen Doktor in Zivilrechtund war Absolvent in Diplomatischem Recht.Von seiner Anwaltskanzlei aus widmete er sichhauptsächlich der Verteidigung der einfachen

Menschen und Bevölkerungsschichten. Nach dem Staatsstreich Fulgencio Batistas

am 10. März 1952 war er unter den Ersten, dieden reaktionären und illegalen Charakter desde facto Regimes anklagten und zu dessenSturz aufriefen.

Er organisierte und trainierte ein Kontingentvon über tausend jungen Arbeitern, Angestell-ten und Studenten, die hauptsächlich aus denReihen der Orthodoxen kamen. Mit 160 vonihnen an der Seite befehligte er am 26. Juli1953 den Sturm auf die Moncada Kaserne inSantiago de Cuba und auf die Kaserne in Ba-yamo, eine Aktion, die als Zündsatz für den be-waffneten Widerstand gegen das Batista-Regi-me gedacht war.

Weil der Überraschungseffekt misslang,erreichten sie das Ziel nicht. Er wurde wenigeTage nach dem militärischen Rückschlag vonden repressiven Kräften der Diktatur festge-nommen und befand sich 76 Tage in Einzelhaft.Danach wurde er einem Gerichtsverfahren un-terworfen und zu 15 Jahren Gefängnis verur-teilt. In abweisender und bewachter Umgebungbegann er vor dem Tribunal, das über ihn rich-tete, seine Selbstverteidigung und hielt das Plä-doyer, das als Die Geschichte wird mich frei-sprechen bekannt geworden ist, in dem dasProgramm für die zukünftige Revolution in Kubaskizziert wird.

„Keine Waffe, keine Streitmacht ist imstande,ein Volk zu besiegen, das sich entschlossenhat, für seine Rechte zu kämpfen. HistorischeBeispiele aus der Vergangenheit und der Ge-genwart sind unzählbar. Erst jüngst hat es denFall Boliviens gegeben, wo die Bergarbeiter mitDynamitpatronen die Regimenter des regulä-ren Heeres besiegt und zermalmt haben“, sagteer bei dieser Gelegenheit.

Vom Gefängnis aus fuhr er damit fort, das Un-terdrückungsregime anzuklagen, während ergleichzeitig seine revolutionären Pläne reifenließ und er die theoretische und ideologischeVorbereitung seiner Gefährten vertiefte.

Auf starken Druck und Kampagnen der Be-völkerung hin wurde er im Mai 1955 in Freiheitgesetzt. In den darauffolgenden Wochen wid-mete er sich intensiver Agitationsarbeit undgründete die Bewegung 26. Juli, um den revo-lutionären Kampf fortzusetzen.

Im Juli 1955, als sich gezeigt hatte, dass esunmöglich war, den Kampf gegen Batista auflegalem Wege weiterzuverfolgen, brach Fidelnach Mexiko auf, um aus dem Exil den bewaff-neten Aufstand zu organisieren. Unter prekärenwirtschaftlich Bedingungen und der strengenÜberwachung und Verfolgung durch die Agen-ten Batistas ausgesetzt, entfaltete er eine ver-stärkte Organisations- und Vorbereitungsarbeit,während er eine intensive Kampagne der Ver-breitung der Ideen und Pläne der aufständi-schen Bewegung weiterführte. Er reiste in dieVereinigten Staaten, wo er gemeinsam mit sei-nen exilierten Landsleuten „patriotische Clubs“gründete mit dem Ziel, politische und ökono-mische Hilfe für den revolutionären Kampf zuerhalten. Er war in Philadelphia, New York,Tampa, Union City, Bridgeport und Miami.

Fidel Castro RuzLIBORIO NOVAL

„(…) Fidel (…) hat die Eigenschaften eines großen Führers, die ihn zusammen mit seinen persönlichenAnlagen wie Kühnheit, Stärke und Mut und seinem außerordentlichen Drang, stets den Willen des Volkes zuergründen, auf die Höhe an Ehre und Opferbereitschaft gebracht haben, die er heute einnimmt.“

Ernesto Che Guevara

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3DEZEMBER 2016

Mit der Losung „1956 werden wir frei oderMärtyrer sein“ trainierten Fidel, Raúl, Juan Ma-nuel Márquez, Ernesto Che Guevara, CamiloCienfuegos, Juan Almeida und andere heraus-ragende Revolutionäre mit langen Fußmär-schen durch die Straßen von Mexiko Stadt, siebestiegen Berge, übten sich in Selbstverteidi-gung, studierten Taktiken der Guerilla und führ-ten Schießübungen durch.

Am 20. Juni 1956 wurden der Führer der Be-wegung des 26. Juli, Che und andere Kämpferfestgenommen, die „Lager-Häuser“ wurdenentdeckt und ein wichtiger Teil der Waffen be-schlagnahmt.

Nach Verlassen der Einrichtungen der mexi-kanischen Polizei wurde die revolutionäre Ver-schwörung beschleunigt. Sie kauften die YachtGranma, mit der sie im Morgengrauen des 25.November 1956 von Tuxpan aus in See sta-chen. Es waren 82 Kämpfer an Bord, diedurchschnittlich 27 Jahre alt waren.

Nach sieben Tagen auf See landeten sie am2. Dezember in Las Coloradas an der südwest-lichen Küste der ehemaligen Provinz Oriente.Die Streitkräfte Batistas fanden den Ort derLandung heraus und griffen die Teilnehmer derExpedition an. Am 5. Dezember überraschtedie Armee der Diktatur Fidel und seine Kämp-fer in Alegría de Pio. Die Revolutionäre wurdendezimiert, einige gerieten während der Verfol-gung in Gefangenschaft und viele wurden so-gleich ermordet.

Durch die wertvolle Mitarbeit der Bauern trifftFidel in Cinco Palmas auf Raúl und gruppiertdie revolutionären Kräfte um. Er bricht dann indie Sierra Maestra auf, um von dort aus den re-volutionären Kampf fortzusetzen.

Am 17. Januar 1957 führte er die erste bewaff-nete Aktion gegen die Batista Armee in der Ka-serne La Plata an und errang seinen erstenSieg. Die Rebellenarmee begann zu wachsenund stärker zu werden.

In seiner Funktion als Comandante en Jefeleitete er während der 25 Kriegsmonate die mi-litärischen Aktionen und den revolutionärenKampf der Streitkräfte der Rebellen und der Be-wegung des 26. Juli. Die Kolonne 1 „José Martí“unterstand seinem direkten Befehl und er nahmpersönlich an fast allen Operationen, Kämpfenund Schlachten teil, die während des Kriegesim Gebiet der Ersten Front der Rebellen statt-fanden.

Nach der überzeugenden Niederschlagungder Elitetruppen der Diktatur erkannten dieseam 28. Dezember 1958 durch ihre wichtigstenmilitärischen Führer den Sieg der Rebellen imOperationsgebiet der Provinz Oriente an. AmMorgen des 1. Januar 1959 konfrontierte Fidelmit einem revolutionären Generalstreik, demsich alle Arbeiter anschlossen, den von der Re-gierung der Vereinigten Staaten gefördertenStaatsstreich in der Hauptstadt der Republik. Erzog am selben Tag siegreich in Santiago deCuba ein und erreichte Havanna am 8. Januar.

Nachdem der Kampf beendet war, behielt erseine Funktionen als Comandante en Jefe bei.Am 13. Februar 1959 wurde er zum Premiermi-nister der Revolutionären Regierung ernannt.

Er leitete aktiv alle Aktionen, die zur Verteidi-gung des Landes und der Revolution unter-nommen wurden, als es zu militärischen ausdem Ausland gesteuerten Aggressionen oderAktivitäten von konterrevolutionären Banden imInnern des Landes kam, besonders die gegendie von der CIA der Vereinigten Staaten organi-sierte Invasion in Playa Girón im April 1961.

Er führte das kubanische Volk in den drama-tischen Tagen der Oktoberkrise 1962.

Im Namen der revolutionären Macht prokla-mierte er am 16. April 1961 den sozialistischenCharakter der Kubanischen Revolution.

Er übernahm das Amt des Generalsekretärsder Integrierten Revolutionären Organisationenund später das des Generalsekretärs der Ver-einten Partei der Sozialistischen RevolutionKubas. Nach Bildung des Zentralkomitees derKommunistischen Partei Kubas im Oktober1965 wurde er zum Ersten Sekretär gewähltund auf fünf Parteitagen in diesem Amt bestä-tigt.

Seit deren Gründung 1976 wurde er in denaufeinanderfolgenden Legislaturperioden zumAbgeordneten der Nationalversammlung fürden Kreis Santiago de Cuba gewählt und vonda an hatte er bis 2006 die Ämter des Vorsitzen-den des Staatsrats und des Vorsitzenden desMinisterrats inne.

Er führte offizielle kubanische Missionen an,mit denen er über 50 Länder besuchte.

Er erhielt über hundert hohe ausländischeund kubanische Auszeichnungen sowie zahl-reiche akademische Ehren von Universitäten inKuba, Lateinamerika und Europa.

Er leitete strategisch die Teilnahme von Hun-derttausenden kubanischen Kämpfern in inter-nationalistischen Missionen in Algerien, Syrien,Angola, Äthiopien und in anderen Ländern. Erinitiierte und organisierte den Beitrag von Zehn-tausenden von kubanischen Ärzten, Lehrernund Technikern, die in über 40 Ländern derDritten Welt ihre Dienste geleistet haben, sowiedas Studium von Zehntausenden Studentendieser Länder in Kuba. Er setzte integrale kuba-nische Programme zur Unterstützung und Zu-

sammenarbeit im Gesundheitsbereich in zahl-reichen Ländern Afrikas, Lateinamerikas undder Karibik in Gang und schuf in Kuba die inter-nationalen Schulen für Medizin, Sport und an-dere Disziplinen für Studenten der Dritten Welt.

Er förderte weltweit den Kampf der DrittenWelt gegen die herrschende internationaleWirtschaftsordnung, insbesondere die Aus-landsverschuldung, die Verschwendung vonRessourcen als Folge der Militärausgaben unddie neoliberale Globalisierung sowie für dasStreben nach Einheit und Integration in Latein-amerika und der Karibik.

Er führte die entschlossene Aktion des kuba-nischen Volkes an, um den Auswirkungen derKuba von den Vereinigten Staaten auferlegtenWirtschaftsblockade und den wirtschaftlichenFolgen, die sich aus dem Zusammenbruch dersozialistischen Gemeinschaft in Europa erga-ben, entgegenzutreten.

Er führte die hartnäckigen Anstrengungen derKubaner zur Überwindung der sich daraus er-gebenden schwerwiegenden Behinderungenund deren Durchhaltevermögen während der

so genannten Sonderperiode an sowie auchden Wiederbeginn des Wachstums und derwirtschaftlichen Entwicklung des Landes.

Während der Jahre der Revolution förderteund lenkte er den Kampf des Volkes für dieKonsolidierung des revolutionären Prozesses,sein Voranschreiten hin zum Sozialismus, dieEinheit der revolutionären Kräfte und des gan-zen Volkes, die wirtschaftlichen und sozialenUmwandlungen des Landes, die Entwicklungder Bildung, der Gesundheit, des Sports, derKultur und der Wissenschaften, die Verteidi-gung, die Konfrontation mit Aggressionen vonaußen, die Führung einer aktiven auf Prinzipienberuhenden Außenpolitik, die Aktionen der So-lidarität mit den Völkern, die für die Unabhän-gigkeit kämpfen, und die Fortschritte bei derVertiefung des revolutionären, internationalisti-schen und kommunistischen Bewussteins desVolkes.

Aus gesundheitlichen Gründen sah er sich2006 gezwungen, seine Ämter als Vorsitzenderdes Staats- und des Ministerrats aufzugeben,und legte auf dem 6. Parteitag im Jahr 2011 sei-nen Posten als Erster Sekretär der Partei nie-der. Er behielt die Funktion des Abgeordnetender Nationalversammlung bis zu seinem Todbei.

In diesen letzten Jahren leistete er durch dieHerausgabe von Hunderten von Artikeln inForm von Reflexionen eine wichtige Arbeit undführte außerdem mit Beharrlichkeit vielfältigeExperimente durch, die der Ernährung vonMensch und Tier dienen. Wegen seiner mora-lischen Autorität trug er bis zu seinem letztenAtemzug mit seiner Beurteilung zu den wich-tigsten Schlachten bei, die die Revolution ge-schlagen hat.

Das Leben Fidels kann man nicht auf einigewenige Zeilen reduzieren. Sein ständige undunauflösliche Bindung mit dem Volk, seine bril-lante Redekunst, sein stetiges Lehren, kurzum,seine grenzenlose Hingabe an die Sache derRevolution haben eine unauslöschliche Spurim kubanischen Volk hinterlassen und Millionenvon Männern und Frauen auf allen Kontinentenals Inspiration gedient. Die zukünftigen Genera-tionen von Kubanern werden in ihm, wie inMartí, ein Paradigma haben und eine tiefge-hende Motivation schöpfen, seinem Werk Kon-tinuität zu verleihen. •

Fidel Castro beim Festakt anlässlich des Abschlusses der Alphabetisierungskampagne in Kuba, am22. Dezember 1961 auf dem historischen Platz der Revolution

ARCHIV

Fidel am 100. Jahrestag der Landung von José Martí, Delegierter der RevolutionärenPartei Kubas, und General Máximo Gómez, am 11. April 1895, in Playita de Cajobabo

Foto von Fidel im Sierra Maestra Gebirge, bekannt alsComandante en Jefe Ordene (Chefkommandant, befehlen Sie)

ALBERTO KORDA

„Fidel ist Fidel und er hat keinerlei Amt nötig, um in der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunftder kubanischen Nation für immer einen hervorragenden Platz einzunehmen.“

Raúl Castro, 19. April 2011

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DEZEMBER 2016

4„(...) Wir sagen unserem opferbereiten, kämpferischen und heldenhaften Volk:

¡Hasta la victoria siempre!“

Raúl Castro Ruz

Worte von Armeegeneral Raúl Castro Ruz, ErsterSekretär des Zentralkomitees der Kommunisti-schen Partei Kubas und Vorsitzender desStaats- und des Ministerrates auf der Massen-kundgebung zur posthumen Ehrung des Co-mandante en Jefe der Kubanischen Revolution,Fidel Castro Ruz, auf dem Platz der Revolution,29. November 2016, „58. Jahr der Revolution“

Verehrte Staats- und Regierungschefs,verehrte Delegationsleiter,sehr geehrte Persönlichkeiten,liebe Freunde,liebes Volk Kubas (Applaus),

obwohl es noch meine Aufgabe sein wird, amkommenden 3. Dezember die Abschlussrede zuhalten, wenn wir uns auf dem Platz der Revolu-tion Antonio Maceo in Santiago de Cuba ver-sammeln, möchte ich jetzt im Namen unseresVolkes, der Partei und der Regierung sowie derFamilie den aufrichtigen Dank für Ihre Anwesen-heit an dieser Veranstaltung ausdrücken (Ap-plaus), für die beeindruckenden Worte, die hiergesagt wurden und auch für die außerordentli-chen und zahllosen Beweise der Solidarität, derZuneigung und Achtung, die wir in dieser Stun-de des Schmerzes und der Verpflichtung ausder ganzen Welt erhalten haben.

Fidel widmete sein ganzes Leben der Solidari-tät und führte eine sozialistische Revolution „dereinfachen Menschen, von den einfachen Men-schen und für die einfachen Menschen“ an, diezu einem Symbol des Kampfes gegen den Ko-lonialismus, gegen die Apartheid und gegenden Imperialismus, für die Emanzipation und dieWürde der Völker wurde.

Seine mitreißenden Worte klingen heute aufdiesem Platz wider, wie während der Kundge-bung der Bauern am 26. Juli 1959 in Unter-stützung der Agrarreform, was so war, wieden Rubikon zu überschreiten, und was dasTodesurteil gegen die Revolution auslöste.Hier bekräftigte Fidel, dass „die Agrarreformkommt“. Und wir haben sie gemacht. Heute,57 Jahre später, ehren wir jenen, der sie ent-warf und anführte.

An diesem Ort stimmten wir zusammen mitihm für die Erste und Zweite Erklärung von Ha-vanna von 1960 und 1962 (Applaus). Ange-sichts der Aggressionen, die durch die Organi-sation Amerikanischer Staaten (OAS) unter-stützt wurden, äußerte Fidel: „Hinter dem Vater-land, hinter der freien Flagge, hinter der erlösen-den Revolution ... steht ein würdiges Volk“, bereit,seine Unabhängigkeit sowie „das gemeinsameSchicksal des befreiten Lateinamerika“ zu ver-teidigen.

Ich befand mich mit Fidel zusammen im Ge-bäude, das heute das MINFAR einnimmt, dasMinisterium der Revolutionären Streitkräfte, alswir die Explosion des französischen Schiffes LaCoubre hörten, das die ersten und einzigenWaffen brachte, die wir in Europa kaufen konn-ten, und wir eilten zur Mole – denn wir wusstensofort, dass diese Explosion nur auf dem Schiffentstehen konnte, das diese Waffen entlud –,um den Opfern zu helfen, als wenige Minutennach unserer Ankunft, wie eine tödliche Falle,eine zweite Explosion erfolgte. Beide zusam-men verursachten 101 Tote und zahlreiche Ver-letzte.

Hier, zusammen mit ihm, erfolgte im Dezem-ber 1961 die Erklärung Kubas zum Gebiet freivon Analphabetentum (Applaus), als die Alpha-betisierungskampagne beendet wurde, die vonüber 250.000 Lehrern und Schülern durchge-führt worden war. Sie wurde nicht unterbrochen,

während in ebendiesem Jahr die Veteranen derRebellenarmee und die entstehenden Nationa-len Revolutionären Milizen in Playa Girón gegendie Söldner kämpften und in den Bergregionengegen die bewaffneten Banden, die aus demAusland eingeschleust worden waren undneben verschiedenen und zahlreichen anderenVerbrechen zehn junge Alphabetisierer ermor-deten. In Girón wurde der Sieg errungen undgleichzeitig wurde die Alphabetisierung desganzen Landes erreicht (Applaus), um zu bestä-tigen, wie Fidel damals sagte, dass „die Jugenddie Zukunft in ihren Händen hält“ (Applaus).

Tief bewegt hörten wir hier auf diesem Platz

den Comandante en Jefe im Oktober 1967 aufder Feierlichen Ehrenwache für den unvergess-lichen Kommandanten Che Guevara, und wirkehrten 30 Jahre später, während des härtestenAbschnitts der Sonderperiode, auf diesen Platzzurück, um uns vor dessen sterblichen Überres-ten zu verpflichten, seinem unsterblichen Bei-spiel zu folgen.

Erschüttert und empört waren wir bei derTrauerveranstaltung für die 73 vom Staatsterro-rismus ermordeten Menschen anwesend, dieaufgrund der Sprengung des Flugzeugs vonCubana de Aviación über Barbados ihr Lebenverloren, darunter die jungen Gewinner sämtli-

cher Goldmedaillen auf den Vierten Meister-schaften Mittelamerikas und der Karibik imFechten. Damals wiederholten wir mit ihm zu-sammen, dass „wenn ein energisches undmannhaftes Volk weint“, (Ausrufe von: „die Unge-rechtigkeit erzittert!“), genau, „die Ungerechtig-keit erzittert!“ (Applaus.)

Dies ist der Platz wichtiger Kundgebungenzum Ersten Mai in der Hauptstadt; im Jahre1996 gegen das Helms-Burton Gesetz, dasnoch immer besteht; des riesigen Vorbei-marschs von 1999 und der Offenen Tribüne derJugend, der Studenten und Arbeiter von 2000,auf der Fidel sein Konzept der Revolution vor-stellte, das sich in diesen Tagen Millionen vonKubanern mit ihrer Unterschrift zueigen ma-chen, in einer Handlung des ehrwürdigen Wil-lens. (Applaus).

Dies ist der Ort, an den wir kamen, um dieBeschlüsse unserer Parteitage der Kommunis-tischen Partei Kubas zu befürworten.

In eben diesem Geist ist in diesen Tagen untergroßer Beteiligung der Jugend das Volk gekom-men, um einen bewegenden Tribut zu zollenund den Ideen und dem Werk des Comandan-te en Jefe der Kubanischen Revolution Treue zuschwören (Applaus).

Lieber Fidel:Neben dem Denkmal für José Martí, National-

held und geistiger Urheber des Sturms auf dieMoncada Kaserne, wo wir uns über ein halbesJahrhundert hinweg versammelt haben, in Mo-menten außerordentlichen Schmerzes oder derEhrung unserer Märtyrer, um unsere Ideale zuproklamieren, unsere Symbole zu verehren unddas Volk bei weitreichenden Entscheidungen zuRate zu ziehen, genau hier, wo wir unsere Siegefeierlich begangen haben, sagen wir dir zusam-men mit unserem opferbereiten, kämpferischenund heldenhaften Volk: Für immer bis zum Sieg!(Applaus)

(Es werden Losungen gerufen wie „Es lebeFidel!“, „Es lebe Raúl!“) •

ESTUDIOS REVOLUCIÓN

Fidel widmete sein ganzes Leben der Solidarität und führte

eine sozialistische Revolution „der einfachen Menschen, von

den einfachen Menschen und für die einfachen Menschen“ an

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DEZEMBER 20165„Durch das Beispiel Fidels wird das kubanische Volk es niemals zulassen, dass

sein Land je wieder Kolonie irgendeines Imperiums wird“

Rafael Correa

• DIE außerordentliche Bedeutung vonLeben und des Werk des Comandante enJefe wurde von zahlreichen ausländischenStaatsmännern und Würdenträgern bei derMassenkundgebung am 29. November zurposthumen Ehrung des Führers der kuba-nischen Revolution auf dem historischenPlatz der Revolution José Martí in Havannahervorgehoben.

Dicht gedrängt standen die Bewohner Ha-vannas an diesem Ort, um zusammen mit Ar-meegeneral Raúl Castro Ruz einen Mann zuehren, der unstreitig ein Führer der Welt war.

EINE WELT DER GERECHTIGKEIT UND DESFRIEDENS AUFBAUEN

„Völker Unseres Amerikas und der Welt:Fidel ist tot. Er starb unbesiegt. Nur derunerbittliche Verlauf der Jahre konnte ihnbezwingen. Er starb am gleichen Tag, andem er 60 Jahre zuvor, mit 82 Patrioten vonMexiko aus aufbgebrochen war, um Ge-schichte zu machen. Er starb, indem er sei-nem Namen gerecht wurde. (Fidel – treu)Fidel, ein Mann der glaubwürdig war. DerGlaube, den sein Volk und das ganzeGroße Vaterland Lateinamerika in ihn setz-te, wurde nie enttäuscht und noch wenigerverraten“, das sagte der Präsident EcuadorsRafael Correa Delgado bei der Veranstal-tung zu Ehren des historischen Führers aufdem Platz der Revolution. Nachdem der dieBedeutung der Einheit der Völker Unseres

Amerika hervorgehoben hatte, sagte Cor-rea, dass wir mit Fidel, „mit Camilo Cienfue-gos, mit Che und mit Hugo Chávez Fríasgelernt haben, an den neuen lateinameri-kanischen Menschen zu glauben, der in derLage ist, durch Organisation und Bewusst-sein den ständigen Kampf der Ideen derBefreiung zum Aufbau einer Welt derGrechtigkeit und des Friedens zu führen.

Für diese Ideen werden wir weiter kämpfen.Das schwören wir! Hasta la victoria siempre,Comandante!” schloss er seine Rede.

KUBA VERÄNDERTE DIE GESCHICHTE AFRIKAS

Der Präsident der Republik Südafrika JacobZuma sagte, dass der Tod des CompañeroFidel „ein schmerzlicher Verlust für das VolkSüdafrikas ist. Er stand uns solidarisch zurSeite und unterstützte unseren Kampf undauch die internationale Kampagne zur Isolie-rung des Apartheid Regimes. Wir wussten,dass wir uns auf Kuba verlassen konnten, einFreund und ein Verbündeter der Unterdrück-ten. Die Beziehung zwischen Kuba und Süda-frika ist eine besondere, eine tiefe und unver-gängliche, denn sie ist durch das Blut der hel-denhaften kubanischen Soldaten zementiert,die ihren Glauben an den Antiimperialismus,die Freiheit und die Gerechtigkeit mit demhöchsten Opfer bezahlten.

Kuba entsandte nahezu eine halbe MillionSoldaten und Offiziere nach Afrika, um 30Jahre lang die Kämpfe für die nationale Unab-

hängigkeit und gegen die ausländische Ag-gression zu unterstützen.

Kuba hat in Afrika weder Gold noch Dia-manten gesucht und auch kein Erdöl. Die Ku-baner wollten nur unsere Freiheit sehen, siewollten auch sehen, dass man aufhört, Afrikaso zu behandeln, als wäre es nur ein Spielfeldfür mächtige Länder, während gleichzeitig dieVölker litten.“

KUBA BEWEINT DEN VERLUST EINESGROSSEN FÜHRERS, LEHRERS UND VATERS

Der Premierminister von Dominika undpro tempore Vorsitzende der Gemeinschaftder Karibik (CARICOM), Roosevelt Skerrit,führte aus, dass Fidel ein wahrer Freundgewesen sei, „den kurz zuvor unabhängiggewordenen Ländern Lateinamerikas undder Karibik seine Hand ausgestreckt hatund in den Bereichen geholfen hat, indenen Kuba eine relative Stärke entwickelthatte; das wurde besonders bei der Ausbil-dung von Ärzten und anderen Berufen imGesundheitsbereich und bei der Gewäh-rung von Stipendien zum Studium andererDisziplinen deutlich.

CARICOM wird ihm und dem kubanischenVolk immer für die großen Opfer dankbarsein, die sie inmitten gewaltiger Widrigkeitengebracht haben, denn sie haben Jahrzehntehindurch die Ausbildung unserer Fachkräfte inbilateralem und multilateralem Rahmen auf-rechterhalten.

Heute beweint Kuba den Verlust eines gro-ßen Führers, eines Lehrers und eines Vaters;wir teilen mit ihm diesen Schmerz, denn auchwir haben einen treuen und kostbaren Freundverloren. Sein Andenken lebt in unserer Mis-sion unserem Volk zu dienen und eine Weltaufzubauen, in der Gerechtigkeit, Unpartei-lichkeit und Frieden herrschen.“

FIDEL UND SEINE IDEEN LEBEN IN DENHERZEN VON MILLIONEN VON MENSCHEN

Der Präsident El Salvadors Salvador Sán-chez Cerén sagte, dass Fidel für das Volk vonEl Salvador eine besondere Wertschätzungund Achtung empfunden habe.

„Wie Tausende von jungen Salvadoria-nern lernte ich Fidel über Radio Rebeldekennen. Ihm zuzuhören bedeutete für uns,dass das politische Bewusstsein gewecktwurde und die Entscheidung reifte, die trau-rige Wirklichkeit unseres Volkes zu verän-dern, das Opfer einer grausamen Militärdik-tatur war. Ich erinnere mich an dieses soli-darische Gefühl und die Unterstützung desKampfes in der Sierra Maestra und späterder siegreichen Revolution, ein menschli-ches Werk, das wegen seines Widerstandsund seiner Würde angesichts der ständigenvon den Vereinigten Staaten ausgehendenAggession bewundert wird.”

An anderer Stelle seiner Rede sprach erdavon, dass die Ehrung „des kubanischenVolks, der ganzen Welt, diese gewaltige Zu-

Fidel Castro Ruz, der unbesiegte Comandante

ESTUDIOS REVOLUCIÓN

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6DEZEMBER 2016

„Die Hingabe des Compañero Fidel in seinem Kampf gegen die koloniale Herrschaft und dieUnterdrückung ging weit über sein geliebtes Kuba hinaus“

Roosevelt Skerrit

neigung, uns beweist, dass Fidel und seineIdeen in den Herzen von Millionen Menschenleben, die seinem Beispiel des unermüdli-chen Kämpfers zum Wohle der Menschheitfolgen.“

EIN INTERNATIONALES SYMBOL DESKAMPFES UND DES WIDERSTANDS

Der Premierminister Griechenlands, AlexisTsipras, sagte: „Hier vom Platz der Revolutionaus, wie es diesem großen Revolutionär desXX. Jahrhunderts zukommt, verabschiedenwir heute den Comandante Fidel. Wir verab-schieden ein internationales Symbol desKampfes der Völker der ganzen Welt fürUnabhängigkeit, Freiheit, Gerechtigkeit undWürde.

Wir verabschieden den Fidel der Armen, dereinfachen Menschen, der Unterdrückten undderjenigen, die niemals aufgeben, euer Fidel,unser Fidel, der Fidel, der allen Winkeln desPlaneten gehört, der Fidel, der der Geschich-te gehört.

Es ist eine große Ehre in diesem histori-schen Moment in Vertretung des griechischenVolkes dabeizusein, eines Volkes, das in einervon euch weit entfernten Ecke der Welt lebt,das euch aber sehr nahe steht, was die Idea-le und Werte betriftt, für die ihr gekämpft habtund weiter kämpft.“

ER BLEIBT IN UNSEREN HERZEN UND INUNSERER ERINNERUNG LEBENDIG

Der Präsident des Rats der Nation AlgeriensAbdelkader Ben Salah sprach im Namen desPräsidenten der Republik Abdelaziz Buteflika,im Namen der Regierung und des Volkes vonAlgerien der Regierung und dem Volk Kubas,„unser tiefstes Mitgefühl angesichts des Ver-lusts eines der besten Söhne aus, die dieseErde der Güte, die Insel der Freiheit, Kubahervorgebracht hat.“

An anderer Stelle seiner Rede betonte er:„Der Führer Fidel Castro lebte wie ein Gigantund wird nach seinem Ableben wie eine Le-gende und ein wertvolles Erbe für die Gene-rationen bestehen bleiben, die sich von sei-nem Denken inspirieren lassen, um auf soli-den Fundamenten den Aufbau einer Welt zuerreichen, in der die Gerechtigkeit, die Würdeund die Freiheit vorherrschen; gleichzeitig sollsein Kampf sie bei der Schmiedung von Tu-genden wie Uneigennützigkeit, Opferbereit-schaft, Ehrlichkeit und Treue gegenüber denanderen und Festhalten an den Prinzipien umjeden Preis erleuchten.”

AUCH CHINA VERLIERT EINEN LIEBENKAMERADEN UND AUFRICHTIGEN FREUND

Li Yuanchao, Vizepräsident und Mitglieddes Politbüros des Zentralkomitees derKommunistischen Partei Chinas, sagte,dass Fidel sich in seinem Leben für dieFreundschaft zwischen Kuba und Chinaeingesetzt habe. „Er hat sehr aus der Nähedie Fortschritte unserer Entwicklung ver-folgt und gewürdigt. Durch sein persönli-ches Hinwirken wurde Kuba das erste la-teinamerikanische Land, das diplomatischeBeziehungen mit der Volksrepublik Chinaaufnahm. 56 Jahre sind seitdem vergangenund die chinesisch-kubanischen Beziehun-gen schreiten deutlich voran. Es werdenfruchtbare Ergebnisse einer praktischenZusammenarbeit in verschiedenen Berei-chen erzielt.“

In seinen weiteren Ausführungen fügte derchinesische Staatsmann hinzu, dass dieFreundschaft zwischen den beiden Völkernmit jedem Tag wachse und untrennbar mitdem Engagement und dem Einsatz von Fidelverbunden sei. Das chinesische Volk vermis-se ihn sehr (Beifall). Sein Ableben sei ein gro-ßer Verlust für Kuba und die lateinamerikani-schen Völker.

„Nicht nur Sie verlieren einen erhabenenSohn, auch das chinesische Volk verlierteinen lieben Kameraden und aufrichtigenFreund."

ER VERTEIDIGTE DIE RECHTE DERUNTERDRÜCKTEN

Majid Ansari, Vizepräsident der IslamischenRepublik Iran, stellte bei der posthumen Eh-rung des Führers der Kubanischen Revolutionheraus, dass diese Menschenmenge, dieStaatsmänner und die Gesandten aus Dut-zenden von Ländern und Organisationen ausder ganzen Welt sich auf diesem Platz ver-sammelt hätten, um „einen der hervorra-gendsten Revolutionäre von heute zu ehren,den verstorbenen Comandante en Jefe FidelCastro Ruz. Eine Person, deren Name in derWelt nicht nur für den Kämpfer für die kuba-nische Unabhängigkeit steht, sondern für denrevolutionäre Denker und Befreier aller VölkerLateinamerikas und der Unterdrückten derWelt. Eine Person, die ihr Leben den Anstren-gungen widmete, die Rechte der Unterdrück-ten zu verteidigen, sowie dem Kampf gegenden Kolonialismus, sodass sein Name, zu-sammen mit denen der großen Führer desBefreiungskampfes der Geschichte, fürimmer im Gedächtnis der Menschheit bleibenwird.“

SEINE IDEEN UND TRÄUME SIND DIE VIELERVÖLKER, DESHALB WIRD SEINE SACHESIEGEN

Der neue Duma-Präsident Russlands,Wjatscheslaw Wolodin, hob hervor, dass derkubanische Führer sein Leben dem Kampf fürFreiheit und Unabhängigkeit seines Landesgewidmet habe. „Er liebte sein Vaterland undsein Volk unendlich; sein Leben ist das Bei-spiel eines wahren Patrioten. Sie konnten sei-nen Willen nicht beugen, wie auch nicht dendes kubanischen Volkes.“

Fidel Castro sei zu einem Symbol desKampfes der Kubaner geworden, einesKampfes, der von Erfolg gekrönt worden sei.„Wir müssen uns daran erinnern, dass esKuba dank ihm gelungen ist, das Wertvollste,was ein Staat haben kann, zu verteidigen:seine Unabhängigkeit (Applaus). Seine Ideenund Träume sind heute auch die vieler Völker,deshalb wird seine Sache siegen.“

FIDEL WIRD IN DER GERECHTEN SACHE DERREVOLUTION EWIG WEITERLEBEN

Die Parlamentspräsidentin der Sozialisti-schen Republik Vietnam, Nguyen Thi KimNgan, äußerte, dass die Partei, der Staat unddas kubanische Volk mit dem Ableben vonFidel Castro ihren historischen und legendä-ren Führer verloren hätten. „Die internationalenkommunistischen und revolutionären Bewe-gungen haben einen standhaften, mutigenund erfahrenen Führer verloren. Die Kommu-nistische Partei, der Staat und das Volk Viet-nams haben einen innig geliebten Kameradenund brüderlichen Kampfgefährten verloren.“

Sie sagte weiter: „Wir Vietnamesen tragenden unsterblichen Ausspruch im Herzen, denFidel uns gewidmet hat: Für Vietnam ist Kubabereit, sogar sein eigenes Blut zu geben.´ Wirvertrauen darauf, dass Fidel ewig in der ge-rechten Sache der Revolution des heldenhaf-ten kubanischen Volkes weiterleben wird.“

EIN GROSSER FÜHRER, EINAUSSERORDENTLICHER REVOLUTIONÄR

Im Namen des Staates Katar sagteScheich Hamad bin Chalifa Al Thani, Vater:„Wir sind heute zur posthumen Ehrung einesgroßen Führers zusammengekommen. Erwar ein außerordentlicher Revolutionär, einstandhaftes Parteimitglied, ein hartnäckigerKämpfer, ein Symbol des Widerstandes, dasalle Teile der Welt erreicht hat und in allenKöpfen präsent war. Fidel Castro war ein Gi-gant des Kampfes um die nationale Be-freiung. Er bewahrte den unerschütterlichenGlauben an das Recht der Völker auf Selbst-bestimmung, in einer Zeit, in der die meistenVölker der Welt dem Kolonialismus ausge-setzt waren. Er kämpfte für die Sache, an dieer glaubte, inspirierte Millionen von Men-

schen, die in verschiedenen Teilen der Weltunter dem Joch des Kolonialismus lebten. Ernahm einen Spitzenplatz unter den großenFührern der Befreiungsbewegungen im 20.Jahrhundert ein.“

Abschließend sagte er: „Fidels Vermächtnis,sein Kampf, seine Standhaftigkeit werdenimmer eine Quelle der Inspiration für dieseund für künftige Generationen sein.“

SYMBOL DER HOFFNUNG AUF EINGERECHTES UND GLÜCKLICHES LEBEN

Viktor Sheiman, Sondergesandter der Repu-blik Weißrussland, erklärte, dass der persönli-che Beitrag von Fidel Castro zur Entwicklungder freundschaftlichen Beziehungen zwischenbeiden Staaten hoch geschätzt werde.

„Wie Präsident Alexander Lukaschenkosagte, ist der leuchtende Name des mutigenComandante in goldenen Buchstaben in derGeschichte des Prozesses der Aufnahme derstrategischen Zusammenarbeit zwischenWeißrussland und Kuba eingeschrieben. Ichbin mir sicher, dass das unsterbliche Werkdes Comandante Fidel seinen siegreichenhistorischen Weg weitergehen wird. Sein Ver-mächtnis wird ein Symbol der Hoffnung dereinfachen Menschen auf ein gerechtes undglückliches Leben sein. Seit Jahrzehnten istWeißrussland treuer Freund und sichererPartner des Bruderlandes Kuba, und so wirdes auch weiterhin sein. Fidel ist nicht gegan-gen, Fidel ist geblieben. Das deutliche Bilddes unbesiegbaren Comandante und seinpolitisches Vermächtnis werden für immerunter uns bleiben.“

FIDEL IST FÜR IMMER IN DIE GESCHICHTEDER MENSCHHEIT EINGEGANGEN

Evo Morales Ayma, Präsident des Plurinatio-nalen Staates Bolivien, hob die tiefe Bewunde-rung für die Geschlossenheit und Stärke deskubanischen Volkes hervor. „In den letztenStunden habe ich gehört, wie die bürgerliche,pro-imperialistische Presse sagte: Was wirdnun aus Kuba ohne seinen Anführer? Und wirsehen, die ganze Welt sieht das kubanischeVolk geeinter, stärker als je, um diese imperia-listische Beherrschung zu besiegen.“

„Fidel ist ein wahrer Vater der Ausgeschlos-senen, der an den Rand der Gesellschaft Ge-drängten, der Diskriminierten, der Ärmstender Welt gewesen. Fidel lehrt uns, dass dereinzige Weg unserer Völker die Einheit unddie Integration ist. Fidel ist ein wahrer Erbauerdes Friedens mit sozialer Gerechtigkeit.“

„Ich möchte Euch sagen, Schwestern undBrüder, Fidel ist nicht gestorben, denn die Völ-ker sterben nicht, erst recht nicht jene, die umihre Befreiung kämpfen, und dies ist Fidel.“

An anderer Stelle seiner Rede sagte er:„Fidel steht über seinem eigenen Leben, er istfür immer in die Geschichte der Menschheiteingegangen.“

LEITFADEN FÜR DIE SUCHE NACH EINERNEUEN WELTORDNUNG

Hage Gottfried Geingob, Präsident der Re-publik Namibia, hob die Liebe des namibi-schen Volkes zu Fidel und die hohe Bedeu-tung des kubanischen internationalistischenHeldentums in Afrika hervor und stellte fest:„Fidel entsandte tausende Soldaten nach An-gola und Namibia, um diese Länder von derUnterdrückung durch Südafrika zu befreien.Cuito Cuanavale war ein Höhepunkt in derGeschichte des südlichen Afrikas. Und insbe-sondere diese Schlacht beförderte die Inkraft-setzung der Resolution 435 des Sicherheitsra-tes der Vereinten Nationen, was zur Unabhän-gigkeit von Namibia im Jahre 1990 führte.“

„Wir haben noch viel von einem Mann zulernen, der nach seinen eigenen Grundsät-zen lebte und starb.“

Später führte er aus: „Die Lektionen vonFidel werden weiter der Leitfaden unseresKampfes auf der Suche nach einer neuenWeltordnung sein. Wir müssen weiter verbun-den sein, trotz des Kolonialismus, und weiter

vereint, für immer bis zum Sieg.“

DER ERBAUER DES REVOLUTIONÄREN KUBAS

Enrique Peña Nieto, Präsident der Vereinig-ten Mexikanischen Staaten,fügte, als er „dasAndenken eines Mannes, der Geschichte ge-macht hat“ anrief, hinzu: An einem 25. No-vember, dem gleichen Datum, an dem FidelCastro verstarb, jedoch im Jahre 1956, bra-chen 82 tapfere Männer von den Ufern desFlusses Tuxpan aus, an der Küste von Vera-cruz, an Bord der Granma auf. Die Mission,die sie sich vornahmen, war, eine neue Re-gierung zu bilden, die dem kubanischen Volkdienen sollte und sich von den Kriterien derFreiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit leitenließe. Seitdem haben die Republik Kuba unddas kubanische Volk ein Beispiel an Würdeund Beharrlichkeit abgegeben.

„Zweifellos war Fidel Castro der Erbauer desrevolutionären Kubas, aber er war noch mehr,er war eine der sinnbildlichen Figuren derzweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.“

„Kuba und Mexiko sind Freunde und Nach-barn, unsere Länder sind durch tiefe und un-verzichtbare Bindungen vereint. Die Gewäs-ser des Karibischen Meeres haben unsereGeschichte über Jahrhunderte hinweg ver-bunden, die Sprache und die Kultur, die wirteilen, erinnern uns stets daran, dass die ku-banischen und die mexikanischen Herzen ingegenseitiger Solidarität und Freundschaftschlagen.“

FIDEL IST HEUTE STÄRKER ALS JE HIER IMHERZEN DIESES VOLKES VERANKERT

Daniel Ortega Saavedra, Präsident der Re-publik Nicaragua, bezog sich auf die Unter-stützung der Kubanischen Revolution für dasnicaraguanische Volk in schwierigen Zeitenund stellte fest: „Denn so, wie Fidel heute stär-ker als je hier im Herzen dieses Volkes veran-kert ist, so ist er es auch im Herzen der latein-amerikanischen und karibischen Völker, imHerzen der Völker Asiens, Afrikas und im Her-zen eines Gutteils des US-amerikanischenVolkes, eines Gutteils der europäischen Völ-ker, in diesen neuen Zeiten. Und so gut, wieFidel mit dieser Festigkeit und Weisheit dieneuen Zeiten zu definieren verstand, denn esist nicht leicht zu wissen, wie der Wandel derZeiten zu verstehen war, als es nur eine Kon-zeption gab, die später in Unserem Amerikanur von Nicaragua wiederholt wurde. NachKuba war es Nicaragua, und es waren Fidelund Raul und dieses Volk, das am 19. Juli1979 siegreich in Managua einzog (Applaus).Das war die letzte siegreiche Revolution des20. Jahrhunderts.“

ER GEHT NICHT VON UNS, ER BLEIBTUNBESIEGT UNTER UNS, FREIGESPROCHEN,ABSOLUT FREIGESPROCHEN VON DERGROSSARTIGEN GESCHICHTE DESVATERLANDES!

Nicolás Maduro Moros, Präsident der Boli-varischen Republik Venezuela, hob bei seinerAnsprache auf der Massenkundgebung dieenge Verknüpfung zwischen der Kubanischenund der Bolivarischen Revolution von Vene-zuela hervor, als er sich auf das revolutionäreWerk Fidels bezog. „Fidel hat seine Missionauf dieser Erde übererfüllt, weit über die größ-ten Erwartungen hinaus, die es geben konn-te. Wenige Leben sind so vollkommen gewe-sen, so glänzend. Er geht nicht von uns, erbleibt unbesiegt unter uns, freigesprochen,absolut freigesprochen von der großartigenGeschichte des Vaterlandes!“

Tief bewegt, führte der venezolanischePräsident an anderer Stelle seiner Redeaus: „Heute sind wir an der Reihe, seid Ihran der Reihe, Frauen, Ihr, Studenten, Ju-gendliche, Arbeiter, Fachkräfte, Bauern, Mi-litärs, Patrioten, nun ist es an uns, die Fah-nen der Unabhängigkeit des Großen Vater-landes zu erheben, heute sind wir an derReihe, die Fahnen der Würde und der Frei-heit der Völker zu tragen.“ •

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DEZEMBER 2016 7„Fidel ist Fidel, wir wissen es alle gut. Fidel ist unersetzlich und das Volk wird sein Werk fortsetzen,

wenn er einmal physisch nicht mehr ist. Aber seine Ideen, die es ermöglicht haben, die Bastion vonWürde und Gerechtigkeit zu errichten, die unser Land kennzeichnet, werden immer bestehen bleiben.“

Raúl Castro Ruz, 24. Februar 2008

Lisandra Fariñas Acosta

• ES ist 22:29 Uhr in der Nacht, der längsten Nacht. Fidel ist gestor-ben. Über 600 Mal wollten „sie ihn uns umbringen“. Versuche, diezum Scheitern verurteilt waren, denn Menschen wie ihn tötet mannicht. Sie sterben, wenn sie an der Reihe sind. Und sie gehen stillvon uns.

Da ist Stille, selbst in der Nähe des betäubenden Straßenlärms.Denn ganz plötzlich ist eine jahrhunderteschwere Traurigkeit überKuba gekommen. „Der letzte Revolutionär ist gestorben“, hieß es ineinem großen Pressemedium.

Ein Mann ist gestorben, ja, aber nicht die Revolution. Wenn esetwas gibt, das Fidel sicherstellte, war es dies, sie zu beginnen, siemit seinen Händen aufzubauen und viele darin zu unterweisen. Eskonnte für jenen Mann nicht anders sein, als dass er „trotz aller Wi-drigkeiten“, trotz der Aggressionen von außen und der Übergriffe voninnen, bis zum letzten Atemzug seiner 90 Jahre kämpfen würde,damit „diese Insel, die viel Leid ertragen musste aber trotzig glück-lich ist, die am wenigsten ungerechte Gesellschaft Lateinamerikashervorbingt“.

„Seine Feinde sagen uns, dass diese Heldentat dank der Opfer-bereitschaft seines Volkes möglich war, aber es war auch das Werkdes eisernen Willens und des altmodischen Ehrbegriffs dieses Rit-ters, der immer für die Verlierer kämpfte, so wie jener berühmte Kol-lege auf den Feldern Kastiliens“, erinnert uns Eduardo Galeano, umdie Bitterkeit zu bekämpfen.

***Du bist wach, die Nachricht hält dich auf den Beinen und du

kannst nicht mehr schlafen. Du bist nicht allein. Vorher hat die kuba-nische Regierung bereits eine neuntägige Staatstrauer angekün-digt. Jetzt bist du nicht mehr allein mit dieser ohnmächtigen Stumm-heit. Mit dir sind Millionen von Kubanern, Menschen, die Kuba lie-ben, innerhalb und außerhalb des Landes. Fidel hat uns seinenPlatz auf der geopolitischen Landkarte der Welt verschafft. Er hatuns dort hingebracht und uns dort gehalten. Er hat uns durch seinBeispiel die Mission hinterlassen, dort zu verbleiben.

Ich suche im Internet. „Der Tod“ verbreitet sich, er vervielfacht sichund außerhalb und innerhalb des Kaimans herrscht Ruhelosigkeit.

Ich spreche mit Haiti, mit den kubanischen Ärzten, die dort sind,die dort gewesen sind. Mit den Brigaden der Hoffnung, die er ge-schaffen hat, der Henry Reeve Brigade, Werk seines befreierischenGeistes. Zusammen mit der ständig stationierten Medizinbrigade inder südlichen Gemeinde Anse d`Haunault, die von Hurrikan Mat-thew schwer heimgesucht wurde, bekräftigen sie heute „vor Kubaund der Welt“ ihre „entschlossene und nicht verhandelbare Ver-

pflichtung gegenüber den Armen der Erde, der Menschheit“.Es sei die beste Art und Weise, „als Heer der weißen Kittel seine

Ideale lebendig zu erhalten. Alle Revolutionäre, die wir das Glück er-lebt haben, das Vorbild und den Leitstern unter uns zu haben, derder unbesiegte Comandante Fidel Castro Ruz war, ist und seinwird, ein Mensch von Größe und Würde, ein Patriot, bedauernheute und für immer das physische Ableben dieses Vulkans anIdeen, eines immerwährenden Schützengrabens der Würde, festentschlossen im Kampf aller Zeiten“, erklärten die Ärzte bei Tages-anbruch von diesem Bruderland aus, von dem Fidel bei mehr alseiner Gelegenheit sprach und für das er die Menschheit aufrief, dieAnstrengungen zu vereinen.

„Die Tragödie bewegt eine große Anzahl aufrichtiger Menschen,besonders dann, wenn sie auf eine Naturkatastrophe zurückgeht.Aber sehr wenige halten sich damit auf, darüber nachzudenken,warum Haiti ein so armes Land ist. Ich kann nicht aufhören, meinerMeinung Ausdruck zu verleihen, dass es an der Zeit ist, wirklicheund wahrhaftige Lösungen für dieses Brudervolk zu finden“, äußer-te Fidel in seinen Reflexionen.

Vor sechs Jahren sagte er: „Wir empfinden einen gesunden Stolzwegen der Arbeit, die die kubanischen Ärzte und die jungen in Kubaausgebildeten haitianischen Ärzte für ihre Brüder in Haiti leisten!“

***Sie sind noch immer dort, Comandante, um anderes Leid zu lin-

dern. „Bis zum immerwährenden Sieg“. Indem sie helfen und Lebenretten, geben sie diesen „Nachweis des humanitären Geistes“, derso notwendig war und den er forderte.

Schmerz. Das Wort wiederholt sich im Chat. Es scheint ein allge-genwärtiges Wort zu sein. Das ist es. „Aber wir wissen, wie wir unsüber den Schmerz erheben, wie er es uns gelehrt hat. Und wir wer-den treue Verteidiger seiner Ideen sein und weiter für unsere Frei-heit und unseren Sozialismus kämpfen“, sagte uns von Haiti aus der44jährige Facharzt für Hygiene und Epidemiologie Fabián PérezHernández, der weiß, dass jetzt an Kuba zu denken, die beste Artund Weise ist, an Fidel zu denken.

Schmerz. „Er stellt unsere Widerstandskraft auf die Probe. Eindoppelt trauriger Moment, weil wir außerdem noch so weit von un-serer Familie entfernt sind“, sagt die junge Doktorin Vevis GonzálezCalderín aus der Provinz Pinar del Rio.

Ein doppelter Schmerz, das empfindet auch Dr. Alexis Díaz Orte-

ga, der Chef der medizinischen kubanischen Henry Reeve Briga-de. „Weil wir weit von unserem Land erntfernt mitten in einemarmen vom Hunger gebeutelten Land sind, für das er so gekämpfthat. Wir können voller Stolz sagen: Danke Fidel, danke KubanischeRevolution!, dafür, dass es bei uns keine Kinder gibt, die Hunger lei-den, ohne Krankenhäuser leben müssen und mangelernährt sind.“

„Denn alles, was es hier in Haiti gibt, erinnert uns an Fidel. Dankihm gibt es in Kuba keine Kinder, die hungrig und ohne Schuhesind, etwas, was wir hier jeden Tag erleben, und auch kein Elendwie in diesem Land. Viele von uns haben hier den Hurrikan Matthewerlebt und das erste, an was wir gedacht haben, war: Wenn das hierKuba wäre, wären Fidel und Raúl hier bei uns. Weil sie uns Altruis-mus und Internationalismus gelehrt haben, helfen wir diesem not-leidenden Volk“, schreibt Dr. Dariana Dayami Velázquez, ein Mitgliedder medizinischen Brigade, die ständig in Haiti arbeitet.

Jorge Armando Delgado González ist 59 Jahre alt. Er ist Epide-miologe und stammt aus Matanzas. Er versichert uns, dass der Toddes Comandante „ein harter Schlag ist, aber für die Generation, diein den 50er Jahren geboren wurde, ist er dies noch mehr. Fidel wares, der uns führte und uns vom Anfang des revolutionären Prozes-ses an den Weg wies. Alles, was wir beruflich erreicht haben, habenwir dank ihm erreicht. Wir schulden ihm alles.“

Es gibt keine Worte. Der Epidemiologe David Goles Machado fin-det sie nicht. „Wir haben einen Bruder, einen Vater verloren!“

Ich schließe den Chat. Es sind Momentaufnahmen unsererÄrzte, die im ärmsten Land Lateinamerikas Körper und Seelenheilen. Ich suche weiter und zwischen Fotos von Fidel erscheineneinige, die ihn zusammen mit Chávez zeigen, in einem anderenLand, das er liebte. Ich lese dann, dass die Gedenkfeier für Fidelin der Kaserne de la Montaña sein werde. Es gibt keinen geeig-neteren Ort dafür.

Es gibt ein anderes zurückgehaltenes Lebewohl für den FreundFidel, den Liedermacher paraphrasierend. Die Worte gefrieren wie-der, in einer langen Nacht, in einem Morgengrauen, das sich aus-dehnt. Aber „Alle Freunde des Freundes/ haben etwas auf dieSeele gestickt/ es gibt kein endgültiges Lebewohl/ und auch keinEnde, das in Asche aufgeht.“

Täuschen wir uns nicht. Fidel ist nicht gegangen, er streicht sei-nen Bart und sticht in See, so wie er es vor 60 Jahren von Tuxpanaus gemacht hat, nur zu einem Abstecher in die Unsterblichkeit.Und er wird wieder zurückkehren, um uns davon zu erzählen. •

Die längsteNacht

FACEBOOK ENTNOMMEN YAIMÍ RAVELO ROJAS

JOSÉ MANUEL CORREA ARMAS FREDY CABRERA PÉREZ

Fidel Castro Ruz, ein Mensch von Größeund Würde, ein Patriot – heute und für

immer werden wir das physische Ablebendieses Vulkans an Ideen spüren

Die Bevölkerung der Hautstadt erweist ihrem Comandante en Jefe Fidel Castro Ruzam Memorial José Martí auf dem Platz der Revolution Tribut

Ehrung für den Führer der KubanischenRevolution in der Provinz Villa Clara

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DEZEMBER 2016

8„Fidel Castro ist ein Gigant. Er ist eines jener Wesen, die nur einmal alle hundert Jahregeboren werden.“

Hugo Chávez, ehemaliger Präsident Venezuelas, 2009

Alle Ehren dem ewigen Comandante

Yaima Puig Meneses

• PUNKT 8 Uhr am Montagmorgen hielt die höchste Füh-rung der Revolution eine Ehrenwache für den Comandan-te en Jefe der Kubanischen Revolution Fidel Castro Ruz.In diesem vertrauten Raum, wo heute ein gewaltiges Bildaufgehängt ist, befindet sich die Asche, bis sie zum SantaIfigenia Friedhof in Santiago de Cuba überführt wird.

Nach vom Armeegeneral Raúl Castro Ruz ausgespro-chenen „Stillgestanden!“ begann eine Minute desSchweigens als Ehrung für den historischen Führer derKubanischen Revolution.

Raúl war der erste, der nach vorn schritt, um eineweiße Blume vor der Urne niederzulegen. Danach setz-te er seine Unterschrift in das Buch, das den Treue-schwur zum Konzept der Revolution enthält, wie es vom

Comandante en Jefe am 1. Mai 2000 vorgetragen wor-den war.

Im Anschluss daran ehrten ihn die Kommandanten derRevolution Ramiro Valdés Menéndez und Guillermo Gra-cía Frías. Danach taten dies ebenfalls die übrigen Mit-glieder des Politbüros des Zentralkomitees der Partei,um die Kontinuität der Ideen unseres Comandante zubekräftigen. •

Mit deinen Stiefeln ... zurück in der ZeitYudy Castro Morales und Yaditza del Sol González

• ES würde genügen, die präzisen, treffendenWorte zu finden, mit denen es gelingt, ohne sub-jektive Kürzungen oder Ausschweifungen dieganze Liebe und den ganzen Schmerz des Volkeszu beschreiben.

Der Revolutionsplatz, das war an diesem Mon-tag eine lange, nicht enden wollende, gewundeneSchlange von Menschen. Und das waren auch diedrei Säle in der José Martí Gedenkstätte. Ein Fidelin Guerillakleidung, mit Rucksack und Stiefeln ließuns in der Zeit zurückgehen. Und da war nochetwas: Ein Blick, der auf den Horizont gerichtet ist,der sehr wohl in die Zukunft zeigen könnte.

Die richtigen Worte würden genügen. Aber rich-tig ist letzlich, wieviel diejenigen sagen, die ihn ken-nen und lieben. Es ist am besten, sie sprechen zulassen.

Ihre Augen wiegen schwer, wenn man sie an-schaut. Denn die Seele leuchtet wie durch einenSpiegel in diesem „Ich bin Fidel“, das ihre linkeWange färbt und der Moment, ihr Lebewohl, wirdganz intim, ganz ihres, so als ob sonst niemand dawäre. Auf den Lippen ein ich liebe dich. Und einKuss in die Luft. In die Richtung, wo er aufrecht inseinem olivgrünen Anzug auf dem Gipfel einesBerges steht. Für immer.

„Von dem Zeitpunkt an, an dem man in derSchlange hochsteigt, verengt sich die Brust unddie Traurigkeit wird so groß, dass es schmerzt undwir wissen, dass wir stark sein müssen, dass diebeste Art und Weise, wie wir als Jugendliche ihnehren können, die ist, bessere Studenten zu sein,aber wie kann man von jemandem verlangen,nicht zu weinen, wenn es so ist, als ob mein Vatergestorben wäre.“

Eine Sekunde lang schweigt Maria Carla Ávilavon der Universität der Informatikwissenschaften.Sie muss erst einmal tief durchatmen, denn sonstwollen keine Worte mehr aus ihr herauskommen.

Mit ihrem kleinen, wenige Monate alten Alvarokommt Geidy Padrón Blanco auf den Platz. Sie er-zählt uns, dass ihr anderer Sohn, der vierjährigeAlejandro, am Montag schwarz gekleidet in denKindergarten gegangen sei mit den Epaulettendes Comandante, die ihm seine Großmutter ge-malt hat.

„Jeder Kubaner, der sich als solcher fühlt, solltehier sein“. Das denkt eine junge Frau, die im Zen-trum für Forschung und Entwicklung der Revolu-tionären Streitkräfte arbeitet, und sie spricht diesoffen aus. „Ich hatte die Gelegenheit, mit Fidel zusprechen, ihn zu berühren. Das war im Kolosseumder Cuidad Deportiva beim Empfang der Base-ballspieler der Ersten World Baseball Classics. Wirmachten einen Kordon und er kam genau da he-raus, wo ich stand. Ich erinnere mich noch anseine sanfte Hand.“

Für sie hat Fidel jeden Sektor der kubanischenGesellschaft am besten vertreten. „Er hat uns ge-lehrt zu denken. Jetzt ist es an der Jugend, seinErbe weiterzuführen, täglich sein Konzept von Re-volution zu verfolgen. Und wenn sie mich fragen,was ich mir wünsche, wie meine Kinder einmalsein sollen, würde ich sagen: wie Fidel.“

„Vom Comandante zu sprechen, wird immereine Mahnung an das Leben sein“. Dessen ist sichder Lehrer und Journalist Andrés Gómez sicher.„Selbst an diesem Tag, wenn der Schmerz aufdem Platz der Revolution dabei ist, sollten wir frohsein, dass wir einen Fidel hatten; wegen der Chan-ce, zum gleichen Zeitpunkt der Geschichte wie ergelebt zu haben, denn wir verstehen uns alsSöhne und Töchter seiner Weisheit.

Und wenn seine Asche nach Santiago aufbricht,als ob sie erneut die Karawane der Freiheit durch-laufen würde, werden seine Leute da sein, wie siedies am 1. Januar 1959 waren. Man muss nicht vielsagen, nur, dass er der größte Kubaner unsererGeschichte ist. Jetzt sage mir keiner, dass man ihnmit Martí vergleichen müsse. Es geht hier nichtdarum, einen gegen den anderen aufzuwiegen; essind zwei Teile einer Größe.“

Auch Gaspar Loré ist gekommen, mit allen sei-nen Medaillen und seinem Schmerz, um demMann den letzten Tribut zu zollen, den er als seingrößtes Vorbild betrachtet. „Wir haben das GrößteKubas verloren, aber uns bleiben seine Lehrenund die Verpflichtung, würdige Verteidiger von alle-dem zu sein, das er für Kuba geleistet hat. Ich warin seiner Kolonne, ich war in Girón und ich verges-se seine Hingabe und seinen Mut niemals.“

Gloria La Riva, eine US-Politikerin der Partei So-zialismus und Befreiung und Koordinatorin desSolidaritätskomitees mit Kuba und Venezuela in

den Vereinigten Staaten, schenkt uns ein Stück-chen von Fidel, das in ihr lebt.

„Es sind so viele Geschichten. Ihn zu sehen,überraschte. Einmal hat er ohne Unterlass überfünf Stunden gesprochen. Er hat sich noch nichteinmal unterbrochen, um Wasser zu sich zu neh-men, und ich sagte zu mir: Wie macht er das nur?Ist er vielleicht ein übernatürliches Wesen? Daswar er wirklich.

Ich erinnere mich, dass er im Jahr 1993, in derschwierigsten Zeit der Sonderperiode, eine denk-würdige Rede hielt. Es war am 26. Juli, dort in San-tiago de Cuba. Es erstaunte mich, wie dieser Mannin einem so kritischen Moment dort aufrecht standund seinem Volk die Veränderungen erklärte, diedas Land erlebte. Dass trotz allem die Revolutionnicht sterben werde. Nur Fidel konnte so etwastun. Er war sehr mitreißend, sehr erfindungsreich,ein Mensch, der die Massen bewegen konnte.Und das ist der Fidel, den ich in mir trage, an denich mich erinnern möchte.“

Vielleicht war es derselbe Fidel, von dem sich Yi-lian Contis mit ihren Söhnen Damián, siebenJahre, und Camilo, drei Jahre, verabschieden woll-te. Ihr Ehemann Amilkar brachte eine Fahne mit,„weil der Comandante auch unsere Fahne, unserSymbol ist“. Sie denken, dass „mit den Kindern zukommen, eine sehr gute Idee gewesen ist, weildiese jetzt noch nichts von der Bedeutung diesesschwierigen Moments wissen, aber später, wennsie davon erfahren, stolz sein werden, ihn miterlebtzu haben.“

Und Damián schenkt uns ein bisschen schüch-tern das Gedicht, das er vor kurzem für den Gue-rillero der Sierra geschrieben hat:Fidel bin ich, ich bin Pionier und lerne, um die Zukunft zu sein.Fidel ist der Arzt, der sich um uns kümmert, wennwir uns schlecht fühlen.Fidel ist der Lehrer, der uns jeden Tag lehrt.Fidel ist die Freiheit, die wir in unserem Land ge-nießen.Fidel, unseren Comandante, trage ich immerin meinem Herzen.Immer bis zum Sieg, Comandante.

Zeitweise fest an der Hand, zeitweise auf demArm, so kommt Katina Leyva mit ihrer kleinenzweijährigen Aitana. Es waren zwei Stunden voller

Sonne, Müdigkeit und Emotionen. „Man erwartetnie, dass der Tod kommt, und schon gar nicht,dass er zu Fidel kommt, der für uns wie unsterblichwar. Und er ist es immer noch. Er ist das aus derSicht aller Menschen, die hier vorbeigezogen sind,die gekommen sind, um die Liebe und den Res-pekt zu zollen, den ein Vater verdient.

Deswegen habe ich meine Tochter mitgebracht,damit sie, wenn sie groß ist, von diesem Tag spre-chen wird, und ich werde ihr sagen, dass sie beider Beerdigung ihres Großvaters dabei gwesenist, der immer ein Mann war, der die Kinder sehrliebte.“

„Hier zu sein, ist eine große Verantwortung alsRevolutionär, als Kommunist, als Mensch. Heuteempfinden wir einen unendlichen Schmerz undwenn etwas uns trösten kann, so ist dies die Ge-wissheit, dass jeder Kubaner den Comandante enJefe in sich trägt, den er lebendig erhalten muss.Solange es einen würdigen Menschen gibt, solan-ge gibt es Fidel“, sagte Carlos Alberto MartínezBlanco, der Direktor des Universitätskrankenhau-ses General Calixto García.

„Von ihm haben wir die Treue zum Volk ge-lernt, den Glauben an den Sieg auch in denschlimmsten Momenten. Er ist der außerge-wöhnlichste Mensch, den es auf der Erde gege-ben hat. Fidel gab uns Würde, er vermittelte unsseinen kämpferischen Geist. Sein Erbe müssenwir verteidigen.“

Und wenn jemand in Fidel ein Motiv der Inspira-tion gefunden hat, so ist dies Alexis Leiva (Kcho).„Mein Tag ist voll von seiner Energie und seinemLicht. Wenn ich zeichne, eine Skulptur mache, einHaus baue ... Die mächtigste Botschaft, die meinVaterland besitzt, sind sein Werk und seine Leh-ren. Er war der großartigste Kubaner.“

„Seit ich die Nachricht erfahren habe, ist allesein einziger trauriger Tag gewesen. Das ist zu-mindest das, was ich empfinde.“ Für AlexanderAbreu, den Direktor des Orchesters HabanaD´Primera, war Fidel so groß, dass nicht nur seinVolk weint, aus der ganzen Welt erreichen unsBezeugungen des Respekts. Ich erinnere michgerade jetzt daran, dass mein Vater mir sagte,dass das Kuba vor 1959 ein Kuba der Reichenund der Weißen gewesen sei und dass Fidel dasgeändert habe.“ •

ESTUDIOS REVOLUCIÓN

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DEZEMBER 2016 9„Wenn wir an ihn denken, den unverbesserlichen Optimisten, den niemals wankenden, stetigen Kämpfer,wissen wir, dass seine Größe in den Schlachten, im Wissen, in der Zuversicht, in der Vernunft, in der intensivenGefühlsregung seines Herzens liegt, das verliebt ist in die Gerechtigkeit und die Liebe.“

Daniel Ortega, Präsident Nicaraguas, 2013

Hasta Siempre!

FOTOS: JOSÉ M CORREA, ISMAEL BATISTA, JORGE LUIS GONZÁLEZ

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DEZEMBER 2016

10

Amelia Duarte de la Rosa

• VOR zwei Jahren, zehn Monaten und 20 Tagen habe ich Fidelzum letzten Mal gesehen. Es war nicht das einzige Mal, dass ichauf gleichem Raum mit ihm zusammentraf, aber doch das ersteMal, an dem ich ihn sehen, hören und von Nahem bewundernkonnte ... Uns trennten nur ein paar Schritte. Es war der 8. Januar2014, in Romerillo. Es wurde der 55. Jahrestag des Einzugs derKarawane der Freiheit in Havanna begangen und Alexis LeyvaMachado (Kcho) nahm das historische Datum zum Anlass, umsein Projekt der sozialen Nützlichkeit Kcho Estudio Romerillo (La-boratorium für die Kunst) zu eröffnen.

Immer wieder denke ich an die Momente jenes Tages. Ich rufe mirin meinem Geist seinen Gesichtsausdruck, seine Kleidung, seineWorte, seinen langsamen Gang wach ... und empfinde erneut dasgleiche Gefühl der Freude, der Ergriffenheit, ... der Aufgeregtheit.

Nach neun Uhr abends versammelten sich die Bewohner von Ro-merillo direkt an der Ecke 7. und 120. Straße am Eingang des Ge-meinschaftsprojekts. Plötzlich erschien vor allen der Comandanteen Jefe. Es gab Applaus. Aufregung. Die Gesichter der Kinder, Ju-gendlichen, Erwachsenen waren ergriffen, als sie durch die Fens-terscheiben des Autos hindurch das unverwechselbare Profil vonFidel direkt im Herzen ihres Wohngebietes entdeckten.

Sein Rundgang begann im Kunstsaal Martha Machado. Fidel tratmit sicheren Schritten ein, um sich die Ausstellung Lam, du bistunentbehrlich anzusehen. Und es war inmitten der Bilder des uni-versellsten Malers Kubas, jener, die an die chinesischen, afrikani-schen, karibischen Ursprünge erinnern und sich mit dem Menschli-chen, dem Tierischen, dem Pflanzlichen oder dem Göttlichen ver-binden, dass Fidel begann, von seinen Sorgen zu sprechen, zu fra-gen, Meinungen zu äußern und insbesondere die Arbeit der Jour-nalisten von Telesur hervorzuheben sowie den in Venezuela began-genen Akt aus Anlass des 55. Jahrestages der Revolution.

Mit der gleichen Klarheit wie immer bezog er sich auf seine letz-ten Lektüren, auf die Probleme der Umwelt, auf die Epidemien undKrankheiten, die die Gesellschaft plagen, auf die Suche nach Infor-mation auf den Websites und seine Vorlieben, sowie auf die Wich-

tigkeit dessen, dass die Leute informiert sein müssen über alles,was um sie herum und auf der ganzen Welt geschieht.

Danach durchschritt er die Ausstellung Der Denker von Kcho, diesich in der Halle befindet, einem Raum für die zeitgenössischeKunst, zu der auch die Bibliothek Revolutionskommandant Juan Al-meida Bosque gehört.

Etwas über eine Stunde lang weilte Fidel in Romerillo, währender die Einrichtungen des Laboratoriums durchlief. Zu dessen Er-schaffer und Künstler sagte er mit einem angedeuteten Lächeln,dass er ihm seine Eindrücke nicht mitteilen wolle, weil er sie dannverderben würde, aber dass ihm das Projekt wirklich sehr gut zusein schien. Bevor er abfuhr, schenkte er ihm ein Buch, Der stra-tegische Sieg, und schrieb eine wunderbare Widmung hinein:„Für Kcho, Genie der Kultur und der Bildung, mit aufrichtiger Aner-kennung für seine Noblesse, mit der er sein Leben dem Glück deranderen widmet“.

Beim Hinaustreten grüßte er die auf der Straße versammeltenMenschen und hinterließ unter den Anwesenden die Freude unddas gute Empfinden, Zeugen eines historischen Moments gewe-sen zu sein, ihn gesehen und gegrüßt zu haben.

Damals verfasste ich eine Chronik. Ich erinnere mich an meinenbeinahe euphorischen Enthusiasmus, mit dem ich sie schrieb, undauch an meine Angst. Ich wollte kein Detail auslassen. Ich wollte esso gut wie möglich machen. Es war das erste Mal, dass ich als Jour-nalistin direkt mit Fidel hatte sprechen können.

Ich wusste auch, dass der Comandante selbst sie lesen würde.Ich bekam eine Gänsehaut. Die Möglichkeit, seine Zustimmungnicht zu erhalten, machte mich frösteln. Aber dem war nicht so.

Wenige Stunden später erschien die Chronik in dieser Zeitungund unter dem gleichen Titel, die diese Worte haben. Die Geschich-te von Romerillo wandelte sich seit jenem Tag und ist eine Tatsache,die seine Einwohner für immer in Erinnerung behalten werden. DerZufall wollte es, dass sich auch die meine seit jenem 8. Januar wan-deln sollte. Die Mitteilung über seine Zustimmung kam zusammenmit einem professionellen Ratschlag, den ich aufbewahre und alsmeinen wertvollsten Schatz für mich behalte. Das ist der einzigeGlaube, den ich benötige. Ein Glaube, der mich begleitet. •

• „ICH bilde mir ein, dass das erste Mal, dassich Fidel sah, dies auf dem Cadenas Platz derUniversität von Havanna war, als ich im Jahr1967 Physik für das Lehramt studierte. Er kamdamals immer wieder zur Universität, um mitden Studenten zu sprechen, und an einem sol-cher Abende war ich dabei“, erinnerte sich derLiedermacher Vicente Feliú, als er mit Granmadie Erinnerungen an Fidel teilte, die er in sichbewahrt.

„Danach, als die Bewegung der NuevaTrova begann, die er und Haydée bedin-gungslos unterstützten, sah ich ihn vieleMale. Davon wird nicht so viel gesprochen,aber Fidel hat diese Bewegung und die Lie-dermacher, die Trovadores, die sie vorantrie-ben, immer unterstützt.

In diesen Augenblicken ist mir bisweilensehr nach Weinen zumute und in anderenglaube ich die Nachricht von seinem Todnicht. Es ist sehr schwer, ihn anzunehmen.Genauso wie ich mich sehr schwer tat, denTod von Che zu akzeptieren. Aber Fidel konn-te ich oft aus nächster Nähe als einen Men-schen von Fleisch und Blut erfahren.“

Die Malerin Diana Balboa, Lebensgefährtinvon Sara González, erinnert sich so an ihn:

„Ich kam ihm das erste Mal nahe, als ich mit15 Jahren alphabetisierte. Zu diesem Zeit-punkt hatte ich eine Pistole am Gürtel und erstand mit einer argentinischen Compañerazusammen. Sie bat mich um die Pistole, umsie sich anzusehen und ich habe sie ihr ge-geben. Fidel tadelte mich wegen meinerLeichtfertigkeit, sagte, dass es schon Toteaufgrund von Schüssen gegeben habe, diesich gelöst hätten. Fidel überprüfte die Pisto-le und gab sie mir dann zurück.

Später, während der Schlacht der Ideenwar ich sehr oft in seiner Nähe und wir trafen

an vielen Orten aufeinander. Wir Maler glie-derten uns in die Schlacht der Ideen ein undwir genossen sehr, wenn er uns besuchte,während wir in verschiedenen Provinzen desLandes arbeiteten. Er empfand Sara gegen-über eine immense Zuneigung und er such-te sie immer, wenn wir bei Aktivitäten aufei-nandertrafen. Sara sprach mit ihm, dikutiertemit ihm und sagte ihm ganz ehrlich, was siedachte, und das gefiel ihm sehr. Er behandel-te uns immer mit sehr viel Respekt und alsSarah starb, sprach Fidel mir sein Beileidaus.“

FIDEL IM KUBANISCHEN FILMSCHAFFEN

Die Filmschaffende Rebeca Chávez sagte un-serer Zeitung: „Das Interesse Fidels für dasFilmschaffen ist offensichtlich. Er war sich derimmensen Macht bewusst, die das Filmschaf-fen bei der Kommunikation von Ideen, Ge-schichten hat ... und deswegen fand er inmittendes Wirbels, in dem er sicherlich lebte, immerZeit, sich das ICAIC zu erträumen und danachdie Schule von San Antonio und auch, um mitSantiago Álvarez bis nach Playita de Cajobabozu ziehen, um vor der Kamera über die Fahrtder Granma zu berichten. Dort war es auch,dass ich ihn anders kennenlernte: nahe, gefühl-voll, mit allen im kleinen Team von Santiagosprechend. Wir wirbelten alle in seiner Näheherum und organisierten die Arbeit: er fragteuns jeden Augenblick, ob er seine Sache gutmache. Ich bin hierhergekommen, um direinen Gefallen zu tun, Santiago, aber, ichmöchte nicht, dass du mich mit Martí ver-gleichst. So begann das lange Interview, das indem Dokumentarfilm La guerra necesaria (Dernotwendige Krieg) erscheint. Später improvi-sierte Santiago und sagte ihm, dass dort, hinterder Klippe, Salustiano Leyva wohnen würde,der als Kind Martí kennengelernt hatte. Fidelwar damit einverstanden, dorthin zu fahren.Und fast ohne Film, von Juan Almeida im Jeepder Leibwache untergebracht, kamen wir anund das Ge-spräch zwischen Fidel und Salus-tiano wurde zu Mein Bruder Fidel.

Jahre später wollte ich es nicht glauben, alsFrei Betto inmitten der Filmaufnahmen mit ihmmir sagte, dass wir Fidel treffen würden ... Ichglaubte, dass der kleine Saal, in dem wir unsbefanden, der für die Aufnahmen ausgewählteOrt wäre, wie die Leibwache es uns sagte. Alsschließlich Fidel kam, sagt er zu mir: ´Hast dudiesen Ort ausgesucht? Das war nicht hier,dass ich mit Frei Betto gesprochen habe, daswar in meinem Büro. Lasst uns dahin gehen.Und so wurde für die Filmaufnahmen wieder-erschaffen, wie das Buch Fidel und die Religion(Nachtgespräche mit Fidel Castro) entstandenist. Es war schon früh am Morgen, während wirunsere Geräte zusammenpackten, las er Agen-

turmeldungen und als wir uns verabschiedeten,fragte er mich: ´Wie soll der Dokumentarfilmheißen? Betto sagt, dass er nicht möchte, dasssein Name im Titel erscheint. Ich antwortete,dass wir unter uns an einen Ausspruch von Cin-tio Vitier gedacht hätten: Diese unbesiegbareHoffnung – das gebe im Wesentlichen das wie-der, was wir sagen wollten. ´Das gefällt mir ,sagte Fidel und verabschiedete uns.

Momente mit Fidel und Der längste Tag sindzwei Dokumentarfilme, die aus Aufnahmen indiversen Augenblicken entstanden sind. Siesind Erinnerung und Erbe, die das Denken, dieIdeen und die schwierigsten Situationen auf-nehmen, in denen sich Fidel befand. Ich denkeda an Szenen wie die, als er erfährt, dass Ba-tista geflohen ist, oder jene, wenn er sich anjene erinnert, die nicht mehr unter uns sind, weilsie im Krieg gefallen sind.

Ich erinnere mich an das intensive Drama –das vom Fernsehen direkt übertragen wurde –,jene Augenblicke, in denen er zugeben musste,dass die ersehnten zehn Millionen nicht erreichtwurden. Ich habe Hunderte von Metern anFilmrollen und Stunden an Aufnahmen gese-hen, die Zeugnis vom Leben Fidels ablegen,und immer ist da ein Leitmotiv präsent: DerKontakt zu allen Problemen und die Fühlung-nahme zu allen Menschen, alles zu wissen, füruns alle zu sorgen, uns dabei zu helfen, zuverstehen, wie schwierig und wie schön es ist,eine Revolution zu machen.

Es gibt einen Brief an Celia, der mitten imKrieg, im Jahr 1958 geschrieben wurde, derdeutlich und mit einfachen Worten zum Aus-druck bringt, was sein eigentliches Schicksalsein werde. In diesem Text ist Fidel erschüttertwegen der Zerstörung der Hütte eines Bauern(Mario Sariol) durch Bomben made in USA unddort spricht er aus, dass seine größte Konfron-tation die gegen die US-Amerikaner seinwerde. Daniel Torres und ich suchten Mario aufund kehrten mit ihm in die Sierra Maestra zu-rück, besuchten jene Orte und filmten die Ge-schichte dieses Briefes, aber was in den Erin-nerungen von Mario hervorstach, war nicht seinzerstörtes Haus, sondern dass Fidel mitten imKrieg an ihn gedacht hat.“ (Kulturredaktion) •

Fidel im Herzen von Romerillo… und aller

Fidel mit Kcho während der Eröffnung des „Laboratoriums fürdie Kunst“

ESTUDIOS REVOLUCIÓN

Diese unbesiegbare Hoffnung

Filmaufnahmen in der Sierra Maestra

Die kubanischen Künstler Vicente Feliú, Diana Balboa undRebecca Chávez erinnern sich an Momente an der Seite Fidels

CORTESÍA DE REBECA CHÁVEZ

„Ich habe nie jemand anderen gesehen – und das kann ich an konkreten Tatsachen festmachen –,dessen Willenskraft umso größer wurde, je mehr die Schwierigkeiten wuchsen, als Fidel.“

Raúl Castro im Buch „Asi es Fidel“ (So ist Fidel) des Journalisten Luis Báez

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Aliet Arzola Lima

• DIE große Baseballgemeinde, die den gan-zen kubanischen Archipel umfasst, hat mitgroßem Schmerz die Nachricht vom physi-schen Ableben des historischen Führers derRevolution Comandante en Jefe Fidel CastroRuz erfahren und Beweise der Dankbarkeitfür sein bedingungsloses Engagement fürunseren Nationalsport werden nicht lange aufsich warten lassen.

Genau dieses Gefühl übermittelte uns dertechnische Direktor der Krokodile von Matan-zas, Víctor Mesa, ein Mann, der von Fidelhochgeschätzt wurde. „Ich war oft an seinerSeite und nun bin ich traurig, sehr traurig. Esist eine der härtesten Nachrichten, die wir inden letzten Jahren empfangen haben; ichhabe nicht den geringsten Zweifel, dass siewie eine Bombe in die ganze kubanischeSportfamilie einschlug“, sagte am Telefon derehemalige Außenfeld-Starspieler der Teamsvon Villa Clara und der Nationalmannschaft.

„Auf dem Rückweg nach Matanzas fin-gen die Jungs im Mannschaftsbus an zuweinen. Sie waren wirklich sehr bedrückt.Ich musste mich zusammenreißen undihnen Mut zusprechen, dass es nötig sei,nach vorn zu blicken, und dass wir das ambesten dadurch täten, indem wir dem Volkdie größtmögliche Show mit unserem bes-ten Baseball bieten und stets Kuba vertei-digen, in welchem Szenario auch immer“,fügte der Mann mit der Rückennummer

32 mit etwas belegter Stimmme hinzu. Ähnliche Regungen teilten sich durch

Roger Machado, den Manager der Tiger vonCiego de Ávila, mit. „Wir waren gestern Abend(Freitag, den 25. November) im Hotel nachdem Spiel gegen Villa Clara im Stadion Ce-pero und die Nachricht traf uns wie ein Hieb.Fidel war zwar schon 90 Jahre alt, aber wirwaren völlig unvorbereitet. Die ganze Mann-schaft saß um Mitternacht zusammen undhörte die Worte Raúls. Alle waren sehr ge-schockt“, erzählte er.

„Einer der einflussreichsten Führer der Weltdes 20. Jahrhunderts ist von uns gegangen,wir jedoch können jetzt nur weitermachen,indem wir seinen Ideen, seinen PrinzipienKontinuität geben und jede seiner Lehrenstets präsent haben“, betonte der Trainer desTeams von Ciego de Ávilas.

Oscar Gil, bekannt als einer der Helden dereinzigen Landesmeisterschaft, die Holguín imBaseball je holte, und derzeit Trainer dieserMannschaft, sagte, dass die Nachricht großeWirkung hinterlassen habe.

„Unser Team hatte gerade erst eine Nega-tivserie von vielen Niederlagen durch zweiSiege hintereinander gestoppt, aber als wiruns am Samstagmorgen trafen, waren wirwie in uns zusammengebrochen, schmerzer-füllt, fast unfähig zu reden. Es war etwas, aufdas niemand gefasst gewesen war, weil wirgedacht hatten, Fidel sei ewig. Aber auf ge-wisse Weise wird er immer bei uns sein“, ver-sicherte er. •

Der große Batter deskubanischen Baseballs

Alfonso Nacianceno

• „DIESER Triumph hat eine großesportliche, eine große psycholo-gische, eine große patriotischeund eine große revolutionäre Be-deutung.“.

Dies waren die ersten Worte Fi-dels beim Empfang der Volleyball-teams, die im August 1975 unge-schlagen die Goldmedaillen derIV. Meisterschaften des Nordens,Zentralamerikas und der Karibik inLos Angeles, Kalifornien, gewon-nen hatten.

Vielleicht wäre dieser Vorgangfür den Rest der Welt nur ein Wett-bewerb mehr gewesen, der so-wohl der weiblichen als auch dermännlichen Siegerequipe die je-weilige Qualifikation für die Olym-pischen Spiele von Montreal 1976sicherte. Aber für unsere Inselbarg das Treffen eine besondereBedeutung: Die jungen Kubanerin-nen und Kubaner bildeten dieerste Sportlerdelegation unseresLandes, die – 16 Jahre nach demSieg der Revolution – Territoriumder Vereinigten Staaten betrat.

Bekannt für seine Leidenschaftund Liebe zum Sport, hatte Fidelaufmerksam die Vorbereitung derAuswahlathleten verfolgt und Tagevor der Abreise nach Mexiko Stadt,wo die Truppe einen kurzen Aufent-halt vor ihrer Weiterreise nach LosAngeles hatte, war es zu einem leb-haften Austausch mit den beiden

Teams gekommen, bei dem er sieermutigte, mit den Favoriten ausden USA um den Sieg zu ringen. Ermachte ihnen klar, was dieserWettstreit für das Vaterland bedeu-te, und er mahnte sie, sich respekt-voll gegenüber dem Publikum zuverhalten, das vor allem währendder entscheidenden Spiele dieSportarena Kaliforniens bis an denRand füllen werde.

Obwohl die Temperatur auf demCampus der Universität von Irvineangenehm war und die Herbergeden Delegationen erholsame Ruhe-phasen ermöglichte, grenzte dasParkett des Spielfelds an die erstenReihen der Tribüne, sodass dieSportler dem Publikum äußerstnahe kamen.

Wenn auch die Kubaner aufrichti-ge Beweise von Sympathie wäh-

rend der Spiele erfuhren, so kam esandererseits auch zu Provokatio-nen, um sie zu ärgern und ihnen dieMinuten zu vergällen, als währendder Schlusszeremonie die Flaggemit dem einsamen Stern wehte undzweimal die kubanische Natio-nalhymne erklang.

Bei der Rückkehr der Delegationwaren Fidel und Raúl die Ersten,die Champions am Fuße der

Gangway auf dem InternationalenFlughafen José Martí willkommenzu heißen.

Weit darüber hinaus, sich zusam-men mit beiden Teams fotografierenzu lassen, ließ der Revolutionsfüh-rer eine Breitseite von Fragen aufdie Mädchen los: aus welcher Pro-vinz wer stammte, was sie über dieRivalität in diesem Wettbewerbdächten, wie gut die Gegner gewe-sen seien, wie die Ernährung gewe-sen sei, ob man zwischendurch guthabe abschalten können. Auch woll-te er etwas zur Organisation desTurniers erfahren, dann ging er zumKlima über, zur Umgebung der Uni-versität, wie sie von den Fans be-grüßt worden seien, ob sie einenBesuch der Venceremos-Brigadeerhalten hätten; außerdem fachsim-pelte man über technische Aspektedes Volleyballspiels.

Diejenigen, die am Treffen vor derAbreise teilgenommen hatten, emp-fanden jenen Empfang wie eineFortsetzung des Gedankenaus-tauschs zwischen einem Vater undseinen Kindern.

Der Comandante en Jefe dehntedas, was sich viele von uns alseinen kurzen Kontakt vorgestellthatten, zu einem angenehmen län-geren Gespräch aus; er war u. a. inBegleitung von Vilma Espín und vonCelia Sánchez. Es war eine Stundemit Fidel, in der nur über Sport ge-redet wurde. Und sie verging soschnell, wie er zu denken pflegte. •

Die Stunde, die wie eine Minute verflog

LIBORIO NOVAL

Fidel und die erste kubanische Sportlerdelegation, die 16 Jahre nach dem Sieg der Revolution die USA bereiste

11DEZEMBER 2016

„(…) wenn wir heute hier sind und die kubanische Revolution hier ist, so ist dies einfach deshalb so, weil Fidel alsErster in die Moncada eindrang, als Erster von der Granma ins Wasser sprang, als Erster in der Sierra war und weiler in einem Panzer nach Playa Girón fuhr (…), weil er wie kein anderer in Kuba alle erdenkliche moralische Autoritätbesitzt, um jedes Opfer im Namen der Revolution fordern zu können.“ Ernesto Che Guevara

Fidel sprach mit den Teams bei ihrer Ankunft in einem der Salons des Flughafens

RICARDO LÓPEZ SÁNCHEZ

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DEZEMBER 2016

12 „Die Revolution triumphiert, indem sie sich absolut niemandem verpflichtet außer dem Volk,dem sie als Einzigem ihre Siege schuldet.“

Fidel, 1. Januar 1959

• DIE Nachricht vom Tod des Comandante en Jefe hat das kuba-nische Volk tief getroffen und alle haben dazu etwas zu sagen. Zahl-reich sind die Erinnerungen und Gefühle der Dankbarkeit, die dieseNachricht in den Kubanern hervorgerufen hat, die nicht bereit sind– und dies auch nicht sein wollen -, ihm Lebewohl zu sagen. Injedem Fall ein „Hasta siempre, Fidel“.

„Dass ein Mensch wie Fidel jetzt nicht mehr unter uns ist, ist fürniemanden leicht zu begreifen“, sagte Plácido Núñez aus Artemisa,ein Kämpfer für die Revolution, Granma gegenüber.

Maritsa Leyva, die in einer Lebensmittelfabrik in Nuevo Éxito inLas Tunas arbeitet, gesteht sichtlich betroffen: „Ich sage aus mei-nem Herzen heraus, dass soviel Schmerz in meiner Brust keinenPlatz hat. Wenn man Fidel sagt, sagt man Kuba, sagt man Bruder,sagt man die Welt.“

Für Lázaro Castro Aguilera, den Direktor des Nationalen Denk-mals und Historischen Komplexes Birán ist der Tod Fidels ein gro-ßer Schmerz. „Meine Brust verengte sich und ich ging zum Grabvon Lina, seiner Mutter. Ich stellte mir eine Unterhaltung mit ihr vor,um ihr zu sagen, dass ihr Sohn, der der Welt so Großes gegebenhat und wegen dessen wechselvollen Lebens als Revolutionär sieso viel gelitten hat, nicht mehr unter uns ist.“

Er erinnerte sich auch an „die Male, die Fidel den Ort besuchteund sein Leben hier in allen Einzelheiten schilderte. Es ist mir nochso, als ob ich ihn oben auf dem Hügel auf seinem Pferd sitzensähe, bereit zur Jagd. Mir ist, als ob er im nahen Fluss baden würdeund die Dinge macht, die Kinder und Jugendliche tun.“

Das Kollektiv, das auf der Finca arbeitet, auf der der Comandan-te en Jefe geboren wurde, ist bestürzt wegen des Todes des Com-pañero Fidel. Trotzdem widmet es sich weiter mit Hingabe den Be-suchern, die an diesen Tagen vorbeikommen.

„Über Fidel muss man weiter forschen, damit sich seine ganzeGröße und Weisheit offenbart. Das ist eine Form, ihn am Leben zuerhalten, zu erreichen, dass er uns immer begleitet“, fügte er hinzu.

„Diejenigen, die jetzt nach Birán kommen, tun dies mit großerEhrfurcht und die Mehrheit von ihnen lässt ehrlichen Schmerz er-kennen. Man hat hier ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich be-reits alle eingetragen haben, die den Ort besuchten. Es liegt nebeneinem Foto von Fidel, neben dem viele Blumen zu sehen sind, diesie mitgebracht haben.

„Spontan sind auch die gekommen, die im Historischen Komplexvon Birán arbeiten, um über das zu sprechen, was Fidel zumWohle des Volkes gemacht hat, und zu betonen, wie wichtig es ist,sein Denken zu ehren. Die Mehrheit ist der Auffassung, dass diebeste Form, ihn zu ehren ist, die Einheit aufrechtzuerhalten“, sagteLázaro Castro Aguilera.

Für jeden Kubaner ist die Nachricht ein sehr schwerer Schlag ge-wesen. Pedro Pascual Rodríguez aus Birán sagte: „Ich kann michnicht gut fühlen. Fidel ist gestorben! Der Revolutionär mit den größ-ten organisatorischen Fähigkeiten, den man kennt. Er war in derLage, die kubanischen Patrioten zu einen und sie zum Sieg zu füh-ren. Dann hat er sein Leben damit verbracht, das gleiche auf inter-nationaler Ebene zu tun“.

Für Iraida Martínez Duardo, eine Lehrerin im Ruhestand aus derProvinz Las Tunas, ist dies ein unersetzlicher Verlust, „vor allem,weil er mit seinen neunzig Jahren sich die gleiche Verstandes-schärfe und den gleichen Geist bewahrt hat, die ihn immer ausge-zeichnet haben. Jetzt ist es an uns, sein Werk voranzutreiben, aberdiesen Tag wird das kubanische Volk niemals vergessen. Ich werdeihn niemals vergessen.“

„Diejenigen, die die Jahre vor dem ruhmreichen Januar 1959 er-lebt haben, wissen, was es bedeutet hat, ihn als Führer zu haben“,sagte Vicente Calderín aus Artemisa sichtlich bewegt. „Der Coman-dante hat den Kubanern eine bessere Zukunft gegeben, das, waser für das Volk getan hat, ist einzigartig.“

„Er war es, der die Revolution durchgeführt hat und wichtigeSchritte gegen den Analphabetismus, für die Gesundheit und dieBildung unternommen hat. An dieses Datum werde ich mich immermit tiefer Trauer erinenrn“, prophezeite Manuel de Jesús CataláBalón aus Guantanamo, der in der 6. Kolonne Juan M. Ameijeirasder Rebellenarmee kämpfte.

Für den Korrespondenten von Radio Rebelde in Guantanamo,Antonio Marrero Duvergel, war Fidel der größte Staatsmann derGeschichte: Militärstratege, unübertrefflicher Politiker, Lenker vonMassen, von unersättlichem Wissensdurst, Sachkundiger der Wis-senschaft, der Wirtschaft, des Sports, der Kultur, der Umwelt, aus-gezeichneter Redner ... weltweit ein Paradigma des Internationalis-mus und mit einem Herzen, das immer auf der Seite der Völker, der

Die Einheit als beste Art

ihm Ehre zu erweisenRICARDO LÓPEZ HEVIA

JORGE OLLER

Fidel mit Pionieren während einer Ehrung für José Martí auf dem Platz der Revolution in Havanna

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13DEZEMBER 2016

„Fünfundfünfzig Jahre später können wir am gleichen Ort mit Stolz wiederholen: Die Revolution bleibt diegleiche – niemandem verpflichtet außer dem Volk!“

Raúl Castro Ruz, 1. Januar 2014

Besitzlosen schlug. „Wegen all jenem hat sich sein Werk über denErdball erhoben und wird unter den Revolutionären ewig Bestandhaben“.

Für den 70jährigen Leonardo Aguilar aus Guantanamo ist Fidelder Mensch, von dem er seit seiner Geburt am meisten gelernt hat.

„Ich war Alphabetisierer und ich habe an allem teilgenommen, fürdas mich die Revolution benötigt hat. Sie hat mich bis heute ge-schmiedet. Ich habe ihn einmal gesehen, als er nach Guantanamokam. Aber von weit: ich hätte ihm gern die Hand gegeben“, sagte er.

Marrero Duvergel erinnerte sich: „Ich wurde auf dem Land gebo-ren und dank Fidel und der Revolution bin ich Journalist geworden,Was ich bin, verdanke ich ihm“.

Der Lehrer an der Berufsschule Ernesto Che Guervara in VillaClara, Joaquín González, rief sich bewegt in Erinnerung, dass „ dievon Fidel angeführte Revolution es ermöglicht hat, dass meineTochter in einem angesehenen Krankenhaus in der Hauptstadt amGehirn operiert werden konnte und dass meine Ehefrau Nildaeinen Lohn dafür bekommt, dass sie sie betreut. Das werde ich nie-mals vergessen können.“

So empfindet Kuba dem Comandante gegenüber eine ewigeDankbarkeit. Seine Ideen, seine Beweggründe für den Kampf undsein Konzept von Revolution „werden in den Händen von Armee-general Raúl Castro weitergeführt, der auf die Unterstützung undHingabe des ganzen kubanischen Volkes zählen kann“, versichertder Direktor des Meteorologischen Instituts der Provinz Las Tunas,Eberto Estrada Sao.

„Er wird erinnert werden als ein guter Mensch, ein Mann, demman Respekt zollt, dieser Zeiten würdig und der unbestrittene Füh-rer unserer Nation, Amerikas und der Welt. Er wird sich jetzt injedem Kubaner vervielfachen, der sich würdig fühlt, sein Werk fort-zusetzen.“

Rigoberto Miralles, Rentner und Bewohner Bayamos, sagte,dass Fidels Lektionen des ständigen Kampfes, der Beharrlichkeit,der Opferbereitschaft, des Humanismus, der Solidarität und desPatriotismus „uns den Weg anzeigen, den es zu verfolgen gilt, umdie gedeihlichere Gesellschaft zu erreichen, die alle Kubaner an-streben, ohne auf die Souveränität zu verzichten, die mit dem Blutder Helden und Märtyrer des Vaterlandes getränkt wurde.

„Ich hatte das Glück, ihn zu kennen, als ich Kind war und wirSchüler der Landschule Nr. 15 waren, die in der Nähe seines Ge-burtshauses liegt. Die Art und Weise, wie er diejenigen behandel-te, die dort arbeiteten und lernten, ließ nicht darauf schließen, dasses sich bei ihm um den Sohn des größten Grundbesitzers der Ge-gend handelte“, sagte Pascual Rodríguez, ein Bewohner Biráns.

Außerdem versicherte er, dass man sofort seine Intelligenz er-kannte. „Wenn ich mich an all das erinnere, konnte man sehen,dass bereits zu dieser Zeit der Humanismus zum Audruck kam,der so typisch für ihn ist.“

Für Delia Rivero Tour, eine Erzieherin im Kindergarten Volodia inLas Tunas, „ist es von jetzt an an uns, ihn lebendig zu erhalten, sichan ihn zu erinnern.

Ich denke immer an seine Empfindsamkeit den Kindern gegenü-

ber, an seinen schönen Satz Ein gesundes Kind verdient alles, einkrankes Kind noch mehr . Diese Worte sagen viel über den Men-schen aus, der er war“.

Die Schülerin Lorena Infante García aus Camagüey stimmt demzu und sagte: „Wir mögen ihn als unseren maximo lider wegen alldem, was er für das Glück und das Wohlergehen der Kinder inKuba und in der Welt getan hat. Für die Pioniere ist der Comandan-te ein Beispiel gewesen, dem es zu folgen gilt, und er wird es wei-ter sein, genau so wie José Martí, Igancio Agramonte, AntonioMaceo, Camilo Cienfuegos, Ernesto Che Guevara und so vieleHelden und Märtyrer, die immer präsent sind.“

Das bedeute für sie, sagte Lorena Infante, gute Schüler zu sein,diszipliniert und fleißig, dabei zu sein bei jedem Aufruf, die Revolu-tion zu verbessern, sich als hoch qualifizierte Fachleute auszubil-den und vor allem, ein guter Mensch zu werden, so wie er es war,immer aufrichtig, ehrlich und um das Wohlergehen der anderenbesorgt.

Heute verliere die kubanische Jugend auf der physischen Ebeneihren Comandante, „aber sie wird ihn von Minute zu Minute mehrgewinnen, wenn sie sein riesiges Erbe in jeder Hinsicht erfüllt:ethisch, moralisch und patriotisch“.

„Seine Haltung zu beobachten werde ein Spiegel sein, in dem wiruns betrachten, um besser und engagierter zu sein“, sagte Lisan-dra Martínez Acea, eine 23jährige Bankangestellte aus Cienfue-gos.

„Dies ist der Moment, sein Denken von den Anfängen der Revo-lution an zu bekräftigen. Seine Ideen und seine Handlungen habenunser Land in ein Paradigma für die übrige Welt verwandelt und ihnin eine Ikone, eine Inspiration“, sagte die junge Yamilia Almanza, diein der Lateinamerikanischen Hochschule für Medizin arbeitet.

„Das ist Fidel und das wird er weiter sein, der Lenker, der Inspira-tor, der Impulsgeber für jedes Projekt, der Mann der Moncada, derGranma, der Sierra, der unbestrittene Führer... der ewige Coman-dante.“

„Niemand sollte glauben, dass, weil unser Comandante gestor-ben ist, die Revolution fallen wird“ sagte Armando Peña Garvey,der in der Fabrik La Primada in Guantanamo Lebensmittel verar-beitet. „Im Gegenteil. Jetzt werden wir noch stärker werden undnoch einiger. Man muss nach vorne gucken und der Welt bewei-sen, wer wir Kubaner sind.“

„Fidel ist nicht gestorben“, sagte herausfordernd Jesús CataláBalón, der in der 6. Kolonne Juan M. Ameijeiras der Rebellenar-mee gekämpft hat.

„Das, was gestorben ist, ist sein Körper, aber er selbst lebt weiter,weil es hier Millionen von Menschen gibt, vor allem Jugendliche,die in seine Fußstapfen treten, hier und in der ganzen Welt“, fügteer hinzu.

Dem schließt sich der in Santa Clara wohnende Leutnant der Re-serve González Rodríguez an, der sagte: „Als ich klein war, sah ichdie Karawane der Freiheit vorbeiziehen und in einem dieser Ortesagte Fidel vor den Massen, die ihm zujubelten, dass er dieseMenschenmengen gerne sehen würde, wenn die Stunde seinerBeerdigung gekommen sei, denn das würde bedeuten, dass erseine Verpflichtung dem Volk gegenüber, dem er sein Leben wid-mete, eingehalten habe. Und so wird es sein.“

„Sein Tod ist eine schreckliche Tatsache, daran führt nichtsvorbei“, sagte der Alphabetisierer Leonardo Aguilar. „Hier bleibtRaúl und mit ihm bleiben die Jugendlichen und das ganze Volk,um die Flamme der Revolution lebendig zu erhalten.“ (Redak-

tion Nationales) •

Fidel grüßt Ángel Luis, einen der vielen Kubaner, die ihn aus der Nähe sehen konnten

Fidel Castro und Raúl Castro während der Annahme der II. Deklaration von Havanna, am 4. Februar 1962

Maidemonstration im Jahr 2000

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RICARDO LÓPEZ HEVIA

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DEZEMBER 2016

14„Fidel Castro hat uns gelehrt, mit Würde zu leben. Er lehrte uns Lateinamerikaner zu kämpfen, eingrößeres Bewusstsein als Volk zu haben. Er lehrte uns, dass die Präsidenten an der Seite ihresVolkes zu sein haben statt an der Seite des Imperiums.“

Evo Morales, Präsident Boliviens

„Wir spüren eine Leere wie jemand,

der einen nahestehenden, lieben

und weisen Vater verloren hat; der

uns aber gut ausgebildet hat,

darauf vorbereitet hat, sein Werk

fortzusetzen, treu, wie er es war,

alle Risiken auf sich nehmend.“

Nicolás MaduroPräsident Venezuelas

„Er wird immer in den Herzen der

solidarischen Völker leben, die für

Gerechtigkeit, Würde und

Brüderlichkeit kämpfen.“

Salvador Sánchez CerénPräsident El Salvadors

„Fidel Castro wird ewig leben.“

Xi JinpingPräsident Chinas

„Ein unermüdlicher Krieger,

dessen physisches Ableben im

Iran große Betrübnis und

Traurigkeit verursacht hat.“

Hasan RohaniPräsident des Iran

„Das Ableben des Bruders Coman-

danteFidel ist sehr schmerzlich.

Die beste Ehrung ist die Einheit der

Völker der Welt, ist, niemals seinen

Widerstand gegen das imperialis-

tische Modell und gegen das kapi-

talistische Modell zu vergessen.“

Evo MoralesPräsident Boliviens

„Helden wie Fidel, Denker wie Fidel,

Revolutionäre wie Fidel setzen die

Schlacht fort ... Sie hören nicht auf zu

kämpfen! Seine Ideen sind immer

noch da, lebendig, wie er in der

Schlacht der Ideen richtig sagte, die

heute zu einem fundamentalen

Kampf wird.“

Daniel OrtegaPräsident Nicaraguas

„Eine historische und transzen-

dente Persönlichkeit, die zur

Verteidigung und Aufrechterhal-

tung der Souveränität und der

territorialen Unversehrtheit

Angolas beigetragen hat.“

José Eduardo Dos SantosPräsidentAngolas

„Das von Castro und seinen

Compañeros aufgebaute freie

und unabhängige Kuba diente

vielen Ländern und Völkern als

Inspiration.“

Vladimir PutinPräsident Russlands

„Mit seinem Ableben verliere ich

persönlich einen Freund und

Kameraden von mehr als einem

halben Jahrhundert.“

Abdelaziz ButeflikaPräsident Algeriens

„Er öffnete Wege, befreite Kuba,

zeigte, dass eine andere Welt

möglich ist.“

Rafael CorreaPräsident Ecuadors

„Seine wertvollen Taten werden

immer in den Herzen der Völker

unserer beiden Länder und der

progressiven Menschheit leuch-

ten.“

Kim Jong UnPräsident der Koreani-schen DemokratischenVolksrepublik (KDVR)

„Er hat dazu beigetragen, den

kolumbianischen Konflikt zu

beenden.“

Juan Manuel SantosPräsident Kolumbiens

„Ich bete zum Herrn, dass er ihm

ewige Ruhe gewähren möge und

vertraue das kubanische Volk der

mütterlichen Fürsprache Unserer

Lieben Frau der Barmherzigkeit von

Cobre, der Patronin des Landes, an.“

Papst Franziskus

„Ein Mensch, der sich der Vertei-

digung seines Landes und sei-

ner Menschen, der Wahrheit und

der Gerechtigkeit gewidmet hat.“

Mahmoud AbbasPräsident Palästinas

„Ich werde die Solidarität Kubas

in der Phase des Kampfes gegen

die Apartheid nie vergessen.“

Jacob ZumaPräsident Südafrikas

Die Welt an der Seite

Page 15: DEZEMBER 2016 - Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba · 2018. 9. 1. · DEZEMBER 2016 2 • FIDEL Castro Ruz wurde am 13. August 1926 in Birán in der früheren kubanischen Provinz

15DEZEMBER 2016

„Fidel Castro ist heute die wichtigste politische Figur des amerikanischenKontinents und eine der herausragenden in der zeitgenössischen Geschichte.Die Persönlichkeit Fidel hört nicht auf, visionär zu sein.“

Mario Benedetti, uruguayischer Schriftsteller und Dichter

„Ein Sinnbild des 20. Jahrhun-

derts.“

Enrique Peña NietoPräsident Mexikos

„Fidel und Kuba treten endgültig in

die große Geschichte ein.

Zusammen mit seinem Volk ist er

ein Beispiel für Würde und

Souveränität.“

Cristina FernándezExpräsidentin Argentiniens

„Ein zeitgenössischer Visionär, der

an den Aufbau einer brüderlichen,

gerechten, von Hunger und

Ausbeutung freien Gesellschaft

glaubte, an ein vereintes und star-

kes Lateinamerika.“

Dilma RousseffExpräsidentin Brasiliens

„Der kommunistische und revo-

lutionäre Führer der lateinameri-

kanischen Staaten und der

Bewegung des Kampfes für

Frieden, Unabhängigkeit,

Freiheit und Sozialismus.“

Tran Dai QuangPräsident von Vietnam

„Indien beweint den Verlust

eines großen Freundes. Möge

seine Seele in Frieden ruhen.“

Narendra ModiPrimierminister Indiens

„Es starb der letzte große Führer

des zwanzigsten Jahrhunderts; der

einzige, der den Erfolg seines eige-

nen Werks erleben konnte: die

kubanische Revolution.“

Frei BettoBrasilianischer Theologe

„Ich weiß, dass mein Vater sehr

stolz darauf war, ihn einen

Freund nennen zu können.“

Justin TrudeauPrierminister Kanadas

„Er wird als der Mann in Erinne-

rung bleiben, der eine der tiefgrei-

fendsten und dauerhaftesten

Revolutionen des 20. Jahrhun-

derts durchgeführt hat.“

Luis Guillermo SolísPräsident Costa Ricas

„Mit ihm stirbt eine Figur von großer

historischer Bedeutung, die einen

Wendepunkt in der Entwicklung des

Landes geprägt hat und großen Ein-

fluss in der gesamten Region hatte.“

Mariano RajoyPräsident Spaniens

„Es ist der Verlust eines älteren

Bruders, eines unentbehrlichen

Compañeros, der niemals ver-

gessen werden wird.“

Luiz Inácio Lula da SilvaExpräsident Brasiliens

„Er war ein Mann, der für alle in

der Welt vorangegangen ist.“

Hebe de BonafiniPräsidentin des Verbandesder Mütter der Plaza de Mayo

„Wir haben einen Denker verlo-

ren.“

Alexander LukaschenkoPräsident Weißrusslands

„Ein weiser Staatsmann, ein

Politiker von großem Einfluss.“

Nursultan NazarbaevPräsident Kasachstans

„Historischer Führer der Linken

der Welt und Garant für die

Würde und Unabhängigkeit sei-

nes Volkes.“

Alexis TsiprasPremier Griechenlands

„Die Welt hat einen Mann verlo-

ren, der für viele ein Held war.“

Jean-Claude JunckersPräsident de EuropäischenKommission

eines Giganten

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ZEITUNG AUS KUBA UND LATEINAMERIKA | HAVANNA DEZEMBER 2016 | DEUTSCHE AUSGABE

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