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KUBA · · AM Morgen dieses Sonntags, dem 24. Februar, machte der Erste Sekret"r des Zentralkomitees der Kommunisti-schen Partei, Armeegeneral Raul Cas-tro Ruz, von seinem Wahlrecht

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• AM Morgen dieses Sonntags, dem

24. Februar, machte der Erste Sekretär

des Zentralkomitees der Kommunisti-

schen Partei, Armeegeneral Raul Cas-

tro Ruz, von seinem Wahlrecht in

einem Wahlbüro des Stadtbezirks

Playa Gebrauch, um die neue Verfas-

sung der Republik Kuba zu billigen.

Nachdem Raúl seinen Stimmzettel ein-

geworfen hatte, tauschte er sich mit

den Pionieren, die die Urnen bewach-

ten, und den Mitgliedern des Wahllo-

kals aus.

Miguel Díaz-Canel Bermúdez, Präsi-

dent des Staats- und des Ministerrats,

übte sein Wahlrecht im Wahlbüro Nr. 3

des 57. Stadtbezirks Playa aus und

sprach mit der Presse über die Kom-

plexität des Augenblicks, die Wichtig-

keit des 24. Februar für die Kubaner

und wie viel die Annahme der neuen

Verfassung bedeute.

„Wir erleben einen Moment imperialer

Drohungen. Es besteht die Absicht, in

Lateinamerika eine Plattform der kapi-

talistischen und neoliberalen Restaura-

tion aufzuzwingen und dabei wird auf

die perversesten Praktiken zurückge-

griffen. Was an diesem Samstag an

der Grenze zwischen Kolumbien und

Venezuela passiert ist, ist Teil davon.

Diese Aggression ist grundlegend

gegen die Völker Lateinamerikas, die

bolivarische Revolution, die Sandinis-

ten und die Kubaner gerichtet“, sagte

Díaz-Canel.

Der Präsident wies auf den Mangel an

Würde verschiedener Regierungen der

Region während der Provokation hin,

die am 23. Februar an der Grenze zwi-

schen Venezuela und Kolumbien statt-

fand. Er belegte dies am Beispiel des

Präsidenten letzteren Landes, dessen

Friedensprozess Kuba und andere

Staaten gefördert haben und der nun

unter dem Vorwand angeblicher huma-

nitärer Hilfe zum Krieg antreibt. Er er-

wähnte auch den chilenischen Präsi-

denten, der an der Spitze einer Regie-

rung steht, die dem Volk immer noch

die Verurteilung von Verbrechern der

faschistischen Diktatur Augusto Pino-

chets schuldet, und den US-Kongress-

abgeordneten Marco Rubio, der den

Eindruck erweckt, als befehlige er

einen Kommandoposten bei all dem,

was an der venezolanisch-kolumbiani-

sche Grenze geschieht.

„Und was wir Kubaner an diesem

Sonntag erleben, ist nicht weit von be-

sagtem Kontext entfernt, weil wir auch

für Lateinamerika und die Karibik ab-

stimmen und für Venezuela, da dort die

Würde des ganzen Kontinents auf dem

Spiel steht“, sagte er.

Dann sprach er die vielfältige Bedeu-

tung des Datums an.

Er erinnerte an die Wiederaufnahme

des Unabhängigkeitskriegs im Jahre

1895 aufgrund der Bemühungen Martís,

die Veteranen mit den jungen Kräften zu

vereinen. 1976 wurde die erste sozialisti-

sche Magna Charta in Revolutionszei-

ten gebilligt, ein Text, der einen „konstitu-

tionellen Fortschritt“ brachte. Und an

einem ähnlichen Tag im Jahr 2008 über-

nahm Raúl die Führung des Landes.

„Deshalb ist heute ein Tag der Kontinui-

tät, der Bekräftigung, der Einheit.“

Vereint stimmen wir Kubaner an die-

sem Tag ab, sagte Díaz-Canel, „weil

nichts, was auf der Welt geschieht, uns

von den täglichen Schlachten ablenkt,

die wir vor allem in der Wirtschaft, in

der Vorbereitung auf die Verteidigung

und in sämtlichen Bereichen der Ge-

sellschaft schlagen“.

„Die Verfassung“, betonte er, „die wir

schließlich in der Debatte und mit dem

Beitrag aller geschaffen haben, ist ro-

buster als der ursprüngliche Text. Ich

bin überzeugt, dass die Mehrheit der

Kubaner für Kuba, für die Revolution

und für die Zukunft ein Ja geben wird,

da diese Verfassung die Werte des ku-

banischen Volkes würdigt und stärkt,

das Erbe Martís, Fidels und Raúls. Es

ist eine Verfassung, die unser aller

Rechte erweitert, die einen sozialisti-

schen Rechtsstaat formuliert. Es ist

eine fortschrittliche, moderne Verfas-

sung, die es uns ermöglicht, Prozesse

freizuschalten und entschlossener vo-

ranzukommen.“

In Bezug auf die umfassende Gesetz-

gebung, die folgt, sobald die Verfas-

sung gebilligt ist, sagte der kubanische

Präsident Folgendes: „Dies haben wir

bereits organisiert, um sicherzustellen,

dass wir innerhalb kürzester Zeit alle

Gesetze verabschieden und umsetzen

können, die die Verfassung stabiler

machen, damit die erforderliche rechtli-

che Unterstützung gegeben ist. Wir

laden alle Juristen des Landes dazu

ein, damit erreicht wird, dass die öffent-

lichen Richtlinien von Anfang an mit ju-

ristischer Stärke entstehen.“

Er unterstrich auch den Beitrag dieses

Debatten- und Reformprozesses zur

kubanischen Verfassungskultur. „Wir

werden von nun an ein Land mit mehr

Rechtskultur sein, und wenn wir alle

einbeziehen, die daran teilnehmen

müssen, werden wir in den folgenden

Phasen mehr gewinnen.“

„Ich bin optimistisch", versicherte er,

„und mehr als das bin ich sicher, weil

so viele gute Menschen sich nicht irren

können. Wir haben an den am meisten

geschädigten Orten die Unterstützung

eines wahren Menschenmeeres er-

lebt, die einem bestätigt, dass wir ge-

winnen werden, dass uns ein Sieg be-

vorsteht.“

„Die bessere Welt, die wir alle anstre-

ben, funktioniert nicht mit dem Neoli-

beralismus. Sie bedingt den Sozialis-

mus, den wir weiter perfektionieren und

in dem wir eine bessere wirtschaftliche

Reaktion auf die Probleme finden müs-

sen, denn in sozialer Hinsicht hat er

bereits gezeigt, dass er gerechter ist“,

sagte der kubanische Präsident.

Die Nationale Wahlkommission (CEN)

hat in ihrem letzten Bericht des Wahl-

tages die Ausübung des Verfassungs-

referendums als positiv bewertet und

die breite Beteiligung der Bevölkerung

anerkannt. •

KUBAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL2

BETREUENDER VERLAG DER DEUTSCHEN AUSGABE: Verlag 8. Mai GmbH Torstr. 6, 10119 Berlin, BRD

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Ein 24. Februar der Kontinuität, Bestätigung und Einheit

ESTUDIOS REVOLUCIÓN

JUVENAL BALÁN

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THEMAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 3

Iroel Sánchez

• AN diesem 23. Februar regnete es jede Menge Falschmel-dungen: Lastwagen, die die Grenzen zu Venezuela passier-ten, allerdings nur in Twitter, und „massive Proteste“ in Ha-vanna, wo zwei Leute etwas rufen, aber niemand in die Rufeeinstimmt, verschiedene dies filmen und zwischen alldem„Viva la Revolución“ zu hören ist - um nur zwei Beispieleaufzuführen.

Beim D-Day der Feinde Kubas und Venezuelas stand zu-erst das D für duda (Zweifel) und endete im D für derrota(Niederlage). Für Kuba und auch für Venezuela begann derV-Day – der Tag des Sieges (victoria). In einem Sieg, der fürbeide galt, stimmte das kubanische Volk im Referendumüberwältigend mit Ja für die neue Verfassung.

Nach und nach wurden sie alle in der letzten Etappe einerKonfrontation besiegt, die jetzt schon 60 Jahre andauert.Jene, die zuerst behaupteten, das Volk sei an der Debattezur neuen Verfassung NICHT interessiert, die dann sagten,es habe KEINE Transparenz bei den Ergebnissen der De-batte gegeben, und noch später, dass die Vorschläge, die inder Debatte zum Verfassungsentwurf gemacht wurden,NICHT berücksichtigt würden. Als sich all das in Wohlgefal-len aufgelöst hatte, heißt es nun, die Kampagne für das Jasei zu erdrückend gewesen und habe dem Nein keinenRaum gelassen.

Wahrheit ist, dass die Kampagne für das Nein vor zehnJahren begann. Damals, als Fidel sich nicht mehr zur Wahlals Staatschef zur Verfügung stellte, glaubte man, dassjetzt die Zeit für einen Übergang zu einem kapitalistischenVielparteiensystem gekommen sei. Ein Multimillionär ausMiami bot an, diesen Prozess zu finanzieren und der Co-mandante antwortete ihm brüsk: „So billig will man uns kau-fen“. Einer der Mitarbeiter des Multimillionärs bestätigte vorkurzem: „Wir haben diesem Unterfangen genau zehn Jahregewidmet“.

Ein „Kuba mit vielen Parteien“, der blinde Glaube an die re-präsentative Demokratie – in der die Oligarchie, wenn sienicht gewinnen kann, einen Staatsstreich macht und Medienund Wirtschaft täglich für die Minderheit stimmen, die siekontrolliert –, die „Mäßigung“ in der Außenpolitik, um vonWashington akzeptiert zu werden, demselben Washington,dessen Botschaften hinter jeder anti-demokratischen Ver-schwörung in Lateinamerika stehen, und „der maßlose Kultum den Reichtum“, den Martí anklagte – der nichts mit derAnerkennung des Marktes und des Privateigentums für die„immer gerechtere Umverteilung des Reichtums“ zu tun hat,wie dies die Verfassung proklamiert, für die wir gestimmthaben, das ist ihr Programm, das in absoluter Freiheit in denDebatten darzulegen sie alle Möglichkeiten hatten. Aberdamit waren sie eine totale Minderheit, denn die Partei, diezu den Debatten aufgerufen und sie oganisiert hat, warkeine des Sektierertums sondern die der Einheit, so wie

Fidel sie definierte: „Einheit bedeutet, den Kampf, die Risi-ken, die Opfer, die Ziele, Ideen, Konzepte und Strategien,auf die man sich in Debatten und Analysen geeinigt hat, mit-einander zu teilen. Einheit bedeutet den gemeinsamenKampf gegen Annexionisten, Vaterlandsverräter und Korrup-te, die nichts mit einem aktiven Revolutionär zu tun haben.Diese Einheit um die Idee der Unabhängigkeit und gegendas Imperium, das weiter gegen die Völker Amerikas vor-geht, ist die, auf die ich mich immer beziehe“.

Für das Nein hat Barack Obama gearbeitet, als er Vene-zuela, den wichtigsten wirtschaftlichen Verbündeten Kubas,der sich gezwungen sah, seine Erdöllieferungen nach Ha-vanna um die Häfte zu reduzieren, zu einer „ungewöhnli-chen und außerordentlichen Bedrohung“ erklärte. Für dasNein arbeiteten Rubio und Bolton mit Bolsonaro, indem siedie kubanischen Einkünfte aus der medizinischen Zusam-menarbeit reduzierten, und Mike Pompeo, indem er mit demDamoklesschwert verkündet, die Frist für die Inkraftsetzungdes Titels III des Helms-Burton Gesetzes auf 45 Tage zuverringern.

Millionen und Abermillionen – 50 Millionen Dollar sind esseit den Zeiten Obamas jedes Jahr – werden dafür inves-tiert, das Internet zuzumüllen, in dem man von der Insel aus

navigieren kann. Dies ist eine öffentlich gemachte Rekord-zahl und sie übertrifft jeden kubanischen Staatshaushalt.Sie wurden dafür investiert, um in diesem Internet, das aufder Insel nur mit Schwierigkeiten genutzt werden kann, zudenen vor allem gerade diese US-Blockadepolitik beigetra-gen hat, für das Nein Propaganda zu machen. Als Beweisdafür genügt es, eine in Miami beheimatete Organisationanzuführen, die den Namen Gottes benutzt, um Subversiongegen Kuba zu betreiben, und zwischen 2009 und 2017 vonder US-Regierung 2.302.464 Dollar erhalten hat, um „eineGesellschaft zu retten, die in Unterdrückung und Verfolgungverloren ist“. Dieselbe Quelle – die Website Cubamoneypro-ject - verbreitete die Anzeige des US-State Departments,dass man dabei sei, „Ideen für neue Projekte zur Förderungder Demokratie in Kuba zu suchen“. Laut diesem Aufruf „er-halten die ausgewählten Organisationen zwischen 500.000und 2 Millionen Dollar zur Durchführung ihrer Projekte“.

Für das Nein setzte sich der Präsident des mächtigstenLandes der Welt Donald Trump ein, als er versprach, denSozialismus in der westlichen Hemisphäre auszurotten.

Die Abstimmung an diesem 24. Februar bestätigte denSieg, den die Würde Amerikas einen Tag zuvor feierte. Dennabgesehen von dem hyperdemokratischen Prozess, der dieneue Verfassung Kubas hervorgebracht hat, wissen wir Ku-baner genau, was passieren würde, wenn das Ja nicht ge-winnt, wie es dies auf so überzeugende Weise getan hat.Schließlich soll Präsident Maduro, der mit 67 % der Stimmendes Volkes die Wahl gewonnen hat und mit weniger Stimm-enthaltungen, als es sie bei den Wahlen von Trump, Macrioder Piñera gab, wenn es nach denen geht, aus dem Amtentfernt werden.

Derjenige, der aus persönlichen Gründen anderer Mei-nung war, ohne Teil einer feindlichen Kampagne zu sein,braucht nicht das Gefühl einer Niederlage zu haben. DieNiederlage ist nur für die Feinde des Vaterlandes und fürjene, die sich in dieser Stunde für Geld in deren Dienstestellen. Die Vorteile, Rechte, Garantien und Pflichten, dieTeil der neuen kubanischen Verfassung sind, gelten für alle,unabhängig davon, wie sie denken oder wie sie gewählthaben. Denn zu dem offenen Prozess, durch den sie zu-standekam, waren alle aufgerufen und niemand wurde aus-geschlossen.

Da ist es auch nicht wichtig, dass gerade die x-te, von denimmer gleichen Lügnern bezahlte Strategie im Gange ist,um damit ihr x-tes Scheitern zu verschleiern. Erinnern wiruns an den berühmt geworden Witz, der während des Be-suchs von Johannes Paul II. in Kuba zirkulierte. „Fidel wan-delte über das Wasser und eine Titelseite der konterrevolu-tionären Presse hatte als Schlagzeile: Castro geht es sehrschlecht, er kann schon nicht mehr schwimmen“.

Mit unserer Stimme haben wir das Recht erobert, weiterunser Land zu verbessern, an der Lösung unserer Problemezu arbeiten, die von uns selbst geschaffenen Hindernisseaus dem Weg zu räumen und es mit den anderen aufzuneh-men, dies in Frieden und mit allen Kubanern und Kubane-rinnen guten Willens zu tun, die die überwältigende Mehr-heit darstellen. •

Der D-Day und der V-Day danachJORGE JUVENAL BALÁN NEYRA

• DAS Außenministerium der Republik Kubalehnt nachdrücklich die respektlose Erklärungdes Außenministeriums der Vereinigten Staa-ten im Auftrag des Außenministers MichaelPompeo ab, in der das am 24. Februar vonden Kubanern frei und souverän durchgeführ-te Verfassungsreferendum in Frage gestelltwerden soll.

Der Wortlaut der Erklärung ist Ausdruck derimperialistischen Ideologie, die tief in der Au-ßenpolitik der derzeitigen Regierung der Ver-einigten Staaten verwurzelt ist. Er ist auch einSpiegelbild der bereits angekündigten Ab-sicht, erneut die Monroe-Doktrin in der westli-chen Hemisphäre durchzusetzen, die jetzt vonMcCarthyistischer Intoleranz begleitet wird.

Das kubanische Volk sprach am 24. Febru-ar mit überzeugender Deutlichkeit. Es setztean den Wahlurnen frei auf den Aufbau des

Sozialismus und tat dies, indem es trotz derschädlichen Kampagne der Regierung derVereinigten Staaten, die darauf abzielte, dieAbstimmung zu beeinflussen, massiv sei-nen Willen zum Ausdruck brachte. Die Kuba-ner haben sich längst gegen jeden US-ame-rikanischen Anspruch, das Schicksal unse-res Landes zu bestimmen, verwahrt.

Das US-Außenministerium muss die Einmi-schung in die inneren Angelegenheiten ande-rer Staaten einstellen und aufhören, in dieWahl- oder Abstimmungsprozesse andererNationen einzugreifen. Es ist eine völker-rechtswidrige Manie, mit der die Regierungder Vereinigten Staaten die Regeln für dieBeziehungen zwischen souveränen Staatenanficht.

Havanna, 26. Februar 2019 •

Erklärung des Außenministeriums

Das Außenministerium Kubaslehnt nachdrücklich dierespektlose Einmischung des US-Außenministeriums ab

ALBERTO BORREGO

Kuba ist frei, unabhängig und immer mehr in die Gestaltung seines sozialen,politischen und wirtschaftlichen Projekts vertieft

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Das Referendum vom 24. Februar

1. BEGINN DES REFORMPROZESSES

Auf ihrer außerordentlichen Sitzungvom 2. Juni 2018 beschloss die Na-tionalversammlung der Volksmacht,den Prozess der Verfassungsreformin Gang zu setzen und kam überein,als ersten Schritt einen Ausschuss zuschaffen, der mit der Ausarbeitungeines Vorentwurfs zur Verfassung be-auftragt wurde.

Dieser Ausschuss unter Vorsitz desErsten Parteisekretärs ArmeegeneralRaúl Castro Ruz, dem unter anderemauch der Präsident des Staats- und desMinisterrats Miguel Díaz-Canel Bermú-dez und der Zweite Parteisekretär JoséRamón Machado Ventura angehörten,arbeitete intensiv an der Redaktion desVorentwurfs der Verfassung.

Für diese Arbeit berücksichtigte derAusschuss auch die Vorarbeit einerGruppe von Experten bezüglich derElemente, die ausgehend von dendurchgeführten Umwandlungen undaufgrund unserer Erfahrungen beimAufbau des Sozialismus in die MagnaCharta aufgenommen werden sollten.

„Lasst uns eine Verfassungsnormerreichen, die die Dauerhaftigkeiteiner souveränen, unabhängigen,sozialistischen, demokratischen,prosperierenden und nachhaltigenNation zum Ausdruck bringt, diegleichzeitig inklusiver ist, in der dieInstitutionalität des revolutionärenStaates gestärkt wird und die Aussa-ge Martís Vorrang hat, dass das ersteGesetz unserer Republik die Achtungder Kubaner vor der uneingeschränk-ten Würde des Menschen ist“, sagtedamals Miguel Díaz-Canel.

2. VERABSCHIEDUNG DES

VERFASSUNGSENTWURFS DURCH

DIE NATIONALVERSAMMLUNG

Nachdem der Verfassungsentwurfder Republik Im Juli 2018 debattiertworden war, wurde er von den Abge-ordneten verabschiedet und der Be-völkerung zur ausgiebigen Beratungübergeben. Danach sollte der Textmit den sich aus der Volksbefragungergebenden Änderungen an die Na-tionalversammlung zurückkehrenund zum Schluss zur Ratifizierungdurch das Volk einem Referendumunterzogen werden. Bei der Schluss-sitzung der Ersten Ordentlichen Sit-zungsperiode der IX. Legislaturperi-ode der Nationalversammlung sagteDíaz-Canel: „Wir können feststellen,dass wir vor einem Entwurf stehen,der nach der Befragung der Bevölke-rung und dem Referendum dazu bei-tragen wird, die Einheit die Kubanerum die Revolution zu stärken.“ „Eswird der Beginn einer außerordentli-chen politischen und demokratischenÜbung sein, deren Erfolg in ersterLinie von der aktiven und engagier-ten Teilnahme der Kubaner abhängt(...), wobei erreicht werden muss,dass jeder Bürger die Notwendigkeitund die Reichweite der Veränderun-gen versteht, die wir in die Verfas-sung einfügen müssen, damit der un-widerrufliche Charakter des Sozialis-mus und die Kontinuität der Revo-lution garantiert werden.“

3. VOLKSBEFRAGUNG

Der Prozess der Volksbefragungdauerte vom 13. August bis zum15. November und er mobilisiertedas gesamte Land. Auch die Ku-baner, die außerhalb des Landes

wohnen, hatten die Möglichkeit,daran teilzunehmen.

Granma Internacional zeigt noch einmal die einzelnen Etappen des Prozesses der Verfassungsreform auf

IN ZAHLEN

133.681 Versammlun-gen, davon:

79.947

45.452

3.441

1.585

3.256

8.945.521

der Bevölkerung

der Arbeits-kollektive

der Bauern

der Studenten

der Schüler derMittelstufe

teilnehmendePersonen

1.706.872 Wortmeldungen,davon:

783.174

666.995

32.149

45.548

38.482

Vorschläge

Änderungen

Ergänzungen

Streichungen

Fragen

AUS DEM AUSLAND:

2.125erhaltene Anregungen,davon:

1.150

350

406

219

Vorschläge

Ergänzungen

Streichungen

Fragen

Die gesamten Informationen wur-den von einer Arbeitsgruppe bear-beitet, die aus 30 Mitarbeitern be-stand: neun Mitglieder und zweiBerater des Redaktionsausschus-ses und 19 aus anderen Institutio-nen. Der entstandene neue Ent-wurf schloss Änderungen bei na-hezu 60 % der Artikel ein.

4. VERABSCHIEDUNG DER

VERFASSUNG DURCH DIE

NATIONALVERSAMMLUNG

Die von den Abgeordneten dis-kutier te und analysierte unddurch die Vorschläge der Bevöl-kerung angereicherte Verfassungwurde in namentlicher Abstim-mung von der Nationalversamm-lung der Volksmacht während derZweiten Ordentlichen Sitzungs-periode der IX. Legislaturperiodeverabschiedet.

Der Präsident des ParlamentsEsteban Lazo Hernández rief dieBürger mit Wahlberechtigung zueinem Referendum am 24. Febru-ar 2019 auf.

„Das Grundgesetz, das wirgerade beschlossen haben,bekräftigt die sozialistischeAusrichtung der Revolutionund ermöglicht uns, die Arbeitdes Staates, der Regierung,der Organisationen und desgesamten Volkes bei der fort-gesetzten Perfektionierungder Gesellschaft zu lenken. Esstärkt die Institutionalität,etabliert die Vorherrschaft derVerfassung in unserem Han-deln, eine größere Inklusion,mehr Gerechtigkeit und sozia-le Gleichheit und eine Verstär-kung der Machtausübung desVolkes bei der Regierung desLandes“, sagte Díaz-Canel inseiner Schlussrede.

5. ERNENNUNG DER NATIONALEN

WAHLKOMMISSIONEN UND

ANDERER WAHLSTRUKTUREN

Die Mitglieder der unter dem Vor-sitz von Alina Balseiro Gutiérrezstehenden Nationalen Wahlkom-mission übernahmen am 28. De-zember 2018 ihre Ämter, währenddie Wahlkommissionen der Provin-zen, der Bezirke, der Wahlkreisesowie die Sonderwahlkommissio-nen sich später zusammensetzten.

Um das Referendum durchfüh-ren zu können, erhielten diedaran Beteiligten eine ausgiebigeSchulung, die es ihnen nicht nurermöglichte, ihre Aufgaben zu er-füllen, sondern auch die Bedeu-tung des Prozesses der Verfas-sungsreform sowie die Inhalte derMagna Charta, die zur Abstim-mung steht, zu erklären.

6. PROBEDURCHLAUF

Als zufriedenstellend und wirk-sam bezeichneten die Wahlbehör-den die Entwicklung des Probe-durchlaufs im gesamten Landes-gebiet, der schnell, transparentund entsprechend dem Gesetz er-folgte.

IN ZAHLEN

225.000

FÜR DAS REFERENDUMSTANDEN ZUR VERFÜGUNG:

Mitglieder derWahlbehörden

200.000 Pioniere

12.635

25.345

195

Wahlkreise

Wahllokale

Sonderwahllokale

7. REFERENDUM ZUR VERFASSUNG

Das Referendum fand am 24. Febru-ar im ganzen Land statt. Die Abstim-mung im Ausland erfolgte wie geplantbereits eine Woche vorher.

Über die Bedeutung dieses Referen-dums sagte Miguel Díaz-Canel: „Aneinem so wichtigen Datum wie dem 24.Februar, 124 Jahre nach der Wiederauf-nahme der von unserem Nationalhel-den José Martí angeführten Unabhän-gigkeitskämpfe, machen sich die Kuba-ner der heutigen Zeit, ihren Kampftradi-tionen treu, auf zu den Wahlurnen, umdie Verfassung anzunehmen.

Darin kommt die Entschlossenheitund Treue zum Erbe des Comandanteen Jefe der Kubanischen Revolution,dem Compañero Fidel Castro, zumAusdruck und wir werden ihm mit un-serer Stimme sagen: Ja zur Revoluti-on, zur Souveränität und Unabhängig-keit des Landes und zur Einheit. Jazum Sozialismus und zur Verpflich-tung gegenüber den Helden und Mär-tyrern der über 150 Jahre andauern-den Kämpfe für die Freiheit.“

8. PROKLAMATION DER VERFASSUNG

Mit der Ratifizierung der Verfassungdurch die freie und geheime Wahl desVolkes wird sie proklamiert und leitetvon diesem Moment an die Geschickedes Landes. •

´

THEMAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL4

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KUBA

MÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 5

• DAS Außenministerium weist energischst

die neue Eskalation im aggressiven Verhalten

der Vereinigten Staaten gegen Kuba zurück.

Das State Department hat die Entschei-

dung angekündigt, dass ab dem 19. März

und unter dem Schutz des Titels III des

Helms-Burton-Gesetzes vor Gerichten der

Vereinigten Staaten Klagen gegen die ku-

banischen Unternehmen eingereicht wer-

den können, die sich auf der von dieser Re-

gierung im November 2017 ausgearbeite-

ten und später ergänzten Liste der Einge-

schränkten Kubanischen Unternehmen be-

finden. Diese willkürliche und unrechtmäßi-

ge Liste, mit der die Blockade verschärft

und ihre exterritoriale Wirkung ausgedehnt

werden soll, verbietet es den US-Bürgern,

direkte Finanztransaktionen mit den dort

aufgelisteten Unternehmen durchzuführen.

Die Ankündigung des State Departments

wies auch darauf hin, dass die Möglichkeit,

unter dem gleichen Konzept gegen andere

kubanische oder ausländische Unterneh-

men, die Handels- oder Wirtschaftsbezie-

hungen zu Kuba unterhalten, Klagen einzu-

reichen, für nur 30 Tage ausgesetzt werde.

Seit das Helms-Burton-Gesetz 1996 in

Kraft getreten war, strebte es an, die Wirt-

schaftsblockade mit von den USA ange-

wandten brutalen und unrechtmäßigen

Druckmitteln gegen Drittländer, deren Re-

gierungen und Unternehmen allgemein zu

verbreiten. Es verfolgt das Ziel, die kubani-

sche Wirtschaft zu ersticken und die Ent-

behrungen für die Bevölkerung zu verursa-

chen oder weiter zu vergrößern, um so

Kuba eine Regierung aufzuzwingen, die

den Interessen der Vereinigten Staaten

enstpricht.

Wegen dieser unrechtmäßigen und dem

Internationalen Recht widersprechenden

Ansprüche stoßen das Helms-Burton-

Gesetz und die Blockade weltweit auf Ab-

lehnung, was seit fast drei Jahrzehnten von

den wichtigsten regionalen und internatio-

nalen Organisationen zum Ausdruck ge-

bracht wird. Das jüngste Beispiel dafür war

die Vollversammlung der Vereinten Natio-

nen vom 1. November, wo sich in zehn auf-

einanderfolgende Abstimmungen dagegen

ausgesprochen und die Regierung der Ver-

einigten Staaten völlig isoliert wurde.

Der Titel II des Helms-Burton-Gesetzes

verfügt, dass der Sturz der revolutionären

Regierung, die anschließende Vormund-

schaft des Landes unter Verantwortung

eines US-Kontrolleurs und schließlich die

Etablierung einer konterrevolutionären und

Washington unterstehenden Regierung, die

unmissverständliche Aufgabe hätten, den

ehemaligen Eigentümern alle Güter, die

von den ehemaligen Besitzern oder deren

Nachfahren zurückgefordert würden, zu-

rückzugeben oder dafür Zahlungen zu leis-

ten, unabhängig davon, ob sie zum Zeit-

punkt der Verstaatlichung US-Bürger waren

oder sie ihren Besitz aufgegegen hatten. In

all dieser Zeit würde die Wirtschaftsblocka-

de weiterhin völlig in Kraft bleiben.

Als Folge davon würden die Kubaner ge-

zwungen sein, den Beschwerdeführern

aus den USA das Haus, in dem sie woh-

nen, das Gebiet, auf dem ihre Gemeinde

erbaut wurde, den Boden, auf dem sie

Landwirtschaft betreiben, die Schule, die

ihre Kinder besuchen, das Krankenhaus

oder die Poliklinik, in der sie medizinisch

behandelt werden, den Betrieb, in dem sie

arbeiten, oder den Ort, in dem sie ein pri-

vates Geschäft betreiben, zurückzugeben

oder sie dafür auszuzahlen und zusätzlich

noch für die Dienstleistungen bei Elektrizi-

tät, Wasser und Kommunikation nachzu-

zahlen, die der Bevölkerung subventio-

niert zugute kommen.

Das ist ein Anspruch, der nur in den Köpfen

jener nachvollziehbar ist, die Kuba als einen

Kolonialbesitz betrachten. Wie das Helms-

Burton-Gesetz verfügt, könne die Wirt-

schaftsblockade nur aufgehoben werden,

wenn all diese Ziele erfüllt worden seien.

Dieses Gesetz beruht auf zwei grundle-

genden Lügen: der Vorstellung, dass die

Verstaatlichungen, die kurz nach dem Sieg

der Revolution durchgeführt wurden, un-

rechtmäßig oder unangemessen gewesen

seien, und dass Kuba eine Bedrohung für

die nationale Sicherheit der USA darstelle.

Die kubanischen Verstaatlichungen wur-

den unter gesetzlichem Schutz durchge-

führt, unter strikter Einhaltung der Verfas-

sung und unter Befolgung des Völkerrechts.

Alle Verstaatlichungen sahen Prozesse

einer gerechten und angemessenen Ent-

schädigung vor, die die Regierung der Ver-

einigten Staaten nicht in Betracht ziehen

wollte. Kuba hat mit anderen Ländern wie

Spanien, der Schweiz, Kanada, dem Verei-

nigten Königreich, Deutschland und Frank-

reich, die heute in Kuba investieren, globa-

le Entschädigungsvereinbarungen getrof-

fen und eingehalten.

Die wirkliche Bedrohung für den Frieden

und die Sicherheit der Region sind die un-

verantwortlichen Erklärungen und Hand-

lungen der Regierung der Vereinigten Staa-

ten und die Destabilisierungspläne gegen

Lateinamerika und die Karibik mit der er-

klärten Absicht, die Monroe-Doktrin durch-

zusetzen.

Das Gesetz zur Bekräftigung der Würde

und Souveränität Kubas vom 24. Dezember

1996 legt fest, dass das Helms-Burton-

Gesetz rechtswidrig und undurchsetzbar ist

und keinen rechtlichen Wert oder Effekt

hat. Es betrachtet jegliche durch dieses

Gesetz geschützte Forderung einer natürli-

chen oder juristischen Person für nichtig.

Nach diesem Gesetz können Schadens-

ersatzansprüche für verstaatlichtes Eigen-

tum Teil eines Verhandlungsprozesses

sein, der auf Gleichheit und gegenseitigem

Respekt zwischen den Regierungen von

Kuba und den Vereinigten Staaten basiert,

„geprüft in Verbindung mit den Ausgleichs-

zahlungen, auf die der kubanische Staat

und das kubanische Volk wegen der durch

die Blockade und die Aggressionen aller

Art, deren Verantwortung bei der Regie-

rung der Vereinigten Staaten liegt, verur-

sachten Schäden und Verluste Recht

haben“. Gleichzeitig wird klargestellt, dass

jeder, der die Verfahren und Mechanismen

des Helms-Burton-Gesetzes zum Nachteil

anderer einsetzt, von künftigen möglichen

Verhandlungen ausgeschlossen wird.

Die kubanische Regierung bekräftigt ge-

genüber den in Kuba tätigen Wirtschafts-

partnern und ausländischen Unternehmen

alle Garantien für die ausländischen In-

vestitionen und gemeinsamen Projekte.

Die kubanische Verfassung, die am 24.

Februar 2019 mit großer Mehrheit in

einem Referendum ratifiziert wurde, er-

kennt in Artikel 28 ebenfalls diese Garan-

tien an, die in das Gesetz Nr. 118 für Aus-

ländische Investitionen vom 29. März 2014

aufgenommen worden waren.

Mit der Entscheidung werden unseren

Zielen der Entwicklung und des wirtschaft-

lichen Fortschritts weitere Hindernisse auf-

erlegt. Die Vereinigten Staaten werden je-

doch weiterhin bei ihrem zentralen Ziel

scheitern, den souveränen Willen der Ku-

baner und unsere Entschlossenheit, den

Sozialismus aufzubauen, gewaltsam zu un-

terwerfen. Die Mehrheitsmeinung der Völ-

ker Kubas und der Vereinigten Staaten, die

die Verbesserung der Beziehungen und die

Entwicklung eines zivilisierten und respekt-

vollen Zusammenlebens befürwortet, wird

sich durchsetzen. •

Kuba weist neue aggressive Eskalation der USA entschieden zurückErklärung des Außenministeriums der Republik Kuba

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KUBAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL6

• NOCH bevor ein Monat nach dem verheerendenTornado vom 27. Januar in Havanna vergangen war,haben zehn Familien, die alles verloren hatten, neueWohnungen erhalten. Ebenfalls nur 27 Tage nach-dem diese monströse Nacht in der Entbindungskli-nik Hija de Galicia im Stadtteil Luyanó durchlittenwurde, ist diese Einrichtung wieder zum Leben er-wacht.

Der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel Ber-múdez teilte den emotionalen Moment mit den Be-günstigten der neuen Wohnungen, wie ein Twitter-Bericht der kubanischen Journalistin Leticia Martí-nez aufzeigt, der gleichfalls das tiefe Gefühl schil-dert, das alle beim Öffnen der Türen des Kranken-hauses ergriff.

In jener Nacht und in den folgenden Stundenwaren 195 Patientinnen und ihre Kinder in acht an-dere Institutionen der Hauptstadt verlegt worden.Unter den Evakuierten befanden sich 14 Kinder,die sich in der Neugeborenenabteilung befundenhatten, vier in ernstem Zustand. Bei deren Verle-gung in andere Krankenhäuser war es zu keinenKomplikationen gekommen. Auch vier Neugebore-ne waren gerettet worden.

Die neue Leistung der Revolution, welche aufdem Prinzip beruht, dass in Kuba niemand sei-nem Schicksal überlassen bleibt, ist auch eineHommage an die Ärzte und Pfleger, die ihr LebenGefahren ausgesetzt haben, um das der Patien-ten zu retten.

Die guten Nachrichten hängen mit der Arbeits-

weise der revolutionären Regierung zusammen,die sich von den ersten Stunden nach dem me-teorologischen Phänomen an unablässig um denWiederaufbau bemüht, wobei darauf Wert gelegtwird, dass die neuen oder reparierten Häuser undEinrichtungen besser werden als die, die dem Tor-nado zum Opfer fielen.

In diesem Sinne forderte Díaz-Canel am 20.Februar im Ministerrat, dass der Rhythmus, derbei der Wiederherstellung der betroffenen Gebie-te der Hauptstadt erreicht wurde, beibehaltenwerden müsse. In eben diesem Leitungsorganwurde beschlossen, beim Bau von Wohnungenaufgrund vollständiger Zerstörung durch den Tor-nado 459 am selben Ort, 72 an neuen Standor-ten und 273 in angepassten Räumlichkeiten zuerrichten.

Die Zahl der Wohnungen, die in diesem Zu-sammenhang neu gebaut werden, wurde auf 804festgelegt - 52 mehr als durch den Tornado voll-ständig zerstört wurden -, weil einige Wohnungenüberfüllt waren. Bis heute sind 689 in Ausführungund weitere 115 sollen in den nächsten Tagen be-gonnen werden.

Es wurde auch berichtet, dass 90 % der Opfer be-reits die für die Behebung des Schadens benötigtenMaterialien gekauft haben. Die hydraulische Instal-lation von 135 Gebäuden ist erfolgt und die von 23weiteren in Arbeit. Die Regierung bewertet außer-dem Maßnahmen zur steuerlichen Begünstigungvon Steuerzahlern, die bei der Ausübung ihrer Arbeit

und somit bei der Einkommenserzeugung betroffenwaren.

In Bezug auf die Arbeit und deren Rhythmusbetonte der kubanische Präsident, dass „wir

nach dem Verfassungsreferendum am 24. Feb-ruar mit derselben Intensität weiterarbeitenmüssen, bis wir alle Probleme gelöst haben“.(Redaktion Nationales) •

Sumaily Pérez CarrandiFotos: Ariel Cecilio Lemus

• SCHON seit einigen Wochen erwacht Alamar früher als ge-wohnt. Das liegt aber nicht daran, dass dort die Sonne schnel-ler aufgeht als anderswo, sondern dass Hunderte von Frauenund Männern ein ausgefülltes Tagewerk vor sich haben.

Arbeiter nationaler Unternehmen aus fünf Provinzen des Lan-des arbeiten daran, das im Viertel Alamar gelegene Studenten-wohnheim Julio Antonio Mella so umzugestalten, dass darausWohnungen für diejenigen entstehen, die der Tornado vom 27.Januar schwer getroffen hat.

Nach dieser Naturkatastrophe waren über 7.800 Wohnungenbeschädigt. 730 davon wurden völlig zerstört und fast 1.000zum Teil. Die Stadtbezirke, in denen der Tornado die größtenSchäden hinterlassen hat, waren Regla, Guanabacoa und Diezde Octubre.

Der Direktor des zum Bauministerium gehörenden Bau- undMontageunternehmens Cubacons, Alberto Olivera Fis, machtedeutlich, dass die wichtigste Aufgabe sei, dieses Wohngebäu-de vollständig umzugestalten.

„In diesem Fall ist es notwendig, darauf zu achten, dass dieGebäude nah am Meer liegen und deswegen die ganze Umge-bung sehr salzhaltig ist. Das bringt es mit sich, dass man dieStrukturen tiefer legen, den Stahl gut abdecken muss. Außer-dem muss an den hydraulischen Netzen, den Wasserleitungenin den Bädern und Küchen und den Aufteilungen gearbeitetwerden, die wir machen. Dabei ist uns die Qualität besonderswichtig“, fügte Olivera Fis hinzu.

Die Studentenwohnanlage besteht aus drei Gebäuden mitfünf Stockwerken, in denen insgesamt 70 Wohnungen entste-hen. 35 dieser Wohnungen werden zwei, 20 ein und 15 dreiSchlafzimmer haben.

„Wir arbeiten in einem guten Tempo, die wichtigsten Materialienund auch die Arbeitskräfte sind garantiert“, erklärt uns Olivera Fis.

Die Studenten dieser Wohnanlage wurden in zwei in Vedadogelegenen Studentenheimen untergebracht.

***

Besonders schwer wurde auch die Übergangsstätte Castane-do im Stadtbezirk Guanabacoa vom Tornado in Mitleidenschaftgezogen. Die 62 Familien, die dort gewohnt haben, musstenzeitweilig in anderen Übergangsstätten, in Häusern von Famili-enangehörigen oder Freunden untergebracht werden, wobeiletzteres eher selten ist.

„Diesen Personen wird bei der Übergabe von Wohnungen derVorrang eingeräumt. Sie haben alles verloren“, sagt uns die Prä-sidentin der Stadtbezirksversammlung der Volksmacht in Gua-nabacoa Ania Lucía Lemus Prieto.

In Castanedo werden 31 Wohnungen wiederhergestellt. Au-ßerdem wird dort mit FORSA Technologie ein Gebäude mitsechs Wohnungen mit je zwei Schlafzimmern und vier Woh-nungen mit jeweils drei Schlafzimmern gebaut. Zusätzlich

werden die Bedingungen dafür geschaffen, dass alle grund-legenden Dienstleistungen, eine Cafeteria und ein Park vor-handen sind.

***

Was die staatlichen Einrichtungen angeht, so arbeitet manim Stadtbezirk San Miguel del Padrón mit aller Kraft an derWiederherstellung des gesamten Inventars aus Holz, der hy-drosanitären Anlagen und dem Sportbereich des Wirtschafts-polytechnikums Andrés Luján Vázquez.

In diesem Fall sind es die Brigaden des Bauministeriumsund die von Cubacons Mayabeque, die die Arbeit leisten. Umden Unterrichtsbetrieb nicht zu stark zu beeinträchtigen, ab-solviert eine Gruppe der dort Studierenden gerade ein Prakti-kum, während andere in verschiedenen Studienzentren unter-gebracht wurden.

Im Stadtbezirk Diez de Octubre wurden unterschiedlichestaatliche Einrichtungen beschädigt. Eine davon war dasWohnheim der Pädagogikstudenten, bei dem man dabei ist,die schweren Schäden zu beheben, die der Tornado an denDächern angerichtet hat. Die sanitären Einrichtungen, dieebenfalls betroffen waren, sind inzwischen bereits instandge-setzt. Auch in der Notfallstation der Universitätspoliklinik Pas-teur und in der Grundschule Alfredo Miguel Aguayo machendie Arbeiten der Wiederherstellung Fortschritte.

In einem ehemaligen Altenheim im selben Stadtbezirk wer-den mit Hilfe des Kontingents Blas Roca und elf Kooperativen40 Wohnungen gebaut, die den vom Tornado Betroffenenübergeben werden.

Der Erste Parteisekretär von Havanna, Luis Antonio Torres Irí-bar, konnte nach der Besichtigung der Arbeiten feststellen,dass die Hauptstadt in diesem Augenblick einen hohen Grad an

Motivation, Arbeitseinsatz und Organisation bei den Bauarbei-terteams erkennen lasse. Überall sei der Wille erkennbar, inkürzester Zeit die größtmögliche Zahl an Wohnungen zu bauenund sowohl die völlig als auch die teilweise zerstörten wieder-herzustellen.

„Die Organisation, die Begeisterung und die Tatkraft derTeams, denen es obliegt, die durch den Tornado schwer be-schädigten Wohnungen und die Gebäude der staatlichen Ein-richtungen wiederherzustellen, erwecken Vertrauen bei uns,aber vor allem in der Bevölkerung“, sagte Torres Iríbar.

Der Erste Parteisekretär in der Hauptstadt dankte auch demBaumininsterium, das in der Lage war, alle Baubrigaden zu-sammenzubringen und so eine schnelle und effektive Arbeitmöglich machte. •

In einem ehemaligen Altenheim in Diez de Octubre werden 40Wohnungen entstehen

Havanna im Baufieber

Präsident Díaz-Canel bei der Übergabe von Wohnungen in Guanabacoa

Die Personen, die in der Übergangsstätte Castanedo wohnten, habenalles verloren und werden vorrangig behandelt

Erste Wohnungen an Tornado-Opfer übergebenESTUDIOS REVOLUCIÓN

Aus der Studentenwohnanlage Julio Antonio Mella werden 70Wohnungen für die vom Tornado Betroffenen

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KUBAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 7

Text und Fotos: Nuria Barbosa León

• EIN herzhaftes Lachen hervorzuru-fen und die Traurigkeit der kleinenPatienten im Krankenhaus zu vertrei-ben, ist der größte Wunsch der the-rapeutischen Clowns. Es sind diesMenschen mit großem menschli-chem Einfühlungsvermögen, die inder Lage sind, mit Kranken, dielange im Hospital bleiben müssen,einen liebevollen kameradschaftli-chen Kontakt aufzubauen. So erklär-te es Aniet Venereo Pérez-Castro,die den Master in Naturwissenschaf-ten innehat und außerdem die kleineClownin Celeste verkörpert, gegen-über Granma Internacional.

Sie definierte die therapeutischenClowns als Personen, die die roteNase als Aushängeschild benut-zen, um über ihre Kunst den Pa-tienten, die an chronischen Krank-heiten leiden und entkräftet sind,Momente der Ablenkung und Ent-spannung zu bieten.

An diesem Projekt sind Angehöri-ge verschiedener Berufe beteiligt,wie z.B Ärzte, Physiotherapeuten,Psychologen, Künstler und andereMenschen, die sich dazu berufenfühlen. Sie bieten freiwillig ihr Talentan, um den Kranken Kraft und Hoff-nung zu geben und so einen Beitragzu ihrer Genesung und Heilung zuleisten. Sie arbeiten auch in Senio-renheimen, psychiatrischen Klini-ken, psychopädagogischen Zentrenund Einrichtungen für Erwachsenemit chronischen Krankheiten.

Bei der ersten Annäherung an denPatienten muss versucht werden,eine Beziehung der Akzeptanz undder Sicherheit aufzubauen. Falls essich um ängstliche Kinder handeltoder um apathische Patienten,zwingt der Künstler sie nicht mitzu-machen, aber wenn er dann weiter-geht zu anderen und ihm dort die In-teraktion gelingt, wird derjenige, derihn zunächst zurückgewiesen hat,neugierig und lässt sich schließlichein bisschen auf das Spiel ein.

„In Kuba gibt es eine Akademie fürClowns in der Provinz Las Tunas imOsten des Landes, wo man seinenBachelor in dieser Kunst absolvie-ren kann, und dort wurde bereitsvorgeschlagen, ein therapeutischesModul einzuführen. Wir wurden an-geleitet, nachdem uns im Jahr 2012die Direktorin der Stiftung Thera-peutic Clowns International, die Ka-nadierin Joan Barrington, besuchthatte, die hier einen Kurs gab undeinige Instrukteure ausbildete.Diese haben es sich im Anschlussdaran zur Aufgabe gemacht, ihrWissen im ganzen Land zu verbrei-ten und wurden dabei vom kubani-schen Gesundheitsministerium un-terstützt“, betonte Aniet Venereo, dieaußerdem die Gruppe der therapeu-tischen Clowns auf nationalerEbene koordiniert.

In einer zweiten Reise nach Kubagab Joan Barrington einen Fortbil-dungskurs, an dem auch Zirkus-künstler teilnahmen. „Diese Trai-ningseinheiten dienten dazu, dasswir uns die Methodologie der Inter-nationalen Stiftung der Therapeuti-schen Clowns aneigneten und siean unsere Traditionen anpassten.Wir haben sie außerdem mit denTechniken der Volksbildung verbun-den und unsere eigenen Kurse undWorkshops entwickelt“, fügte Vene-reo Pérez-Castro hinzu.

Ausgangspunkt für das Lernen istder visuelle Kontakt. Deswegen wer-den die Personen darin trainiert,über die Beobachtung des anderenmiteinander in Verbindung zu treten.Der Clown arbeitet mit dem Absur-den und dem Lächerlichen. Deswe-gen muss der, der diese Aufgabeübernehmen möchte, in seine per-sönliche Geschichte zurückgehenund dort die Person suchen, die ergerne darstellen möchte, damit da-raus der Künstler geboren wird.

Der Prozess der Ausbildung zumtherapeutischen Clown beginnt miteinem ersten Workshop, in demDebatten über Kommunikation ge-führt werden, man Techniken derSchauspielkunst lernt und aus ei-genen Ressourcen die Kleidungentwirft. Auch wenn es unmöglichist, die Ergebnisse dieses Projektsin Zahlen zu messen, so ist docheine Verbesserung der Stimmung,eine höhere Akzeptanz der Be-handlung und leichtere Anpassungan die Krankenhaussituation sei-tens der Patienten, insbesondereder Kinder, spürbar.

Heute gibt es in Kuba in elf Provin-zen über 200 ausgebildete thera-peutische Clowns, die innerhalb derGesundheitseinrichtungen arbeiten.Sie sind bereits in der Lage, welt-weit mit anderen Berufskollegen Er-fahrungsberichte und Zeugnisseauszutauschen. Deswegen fand imOktober 2018 ein internationalerKongress statt, um die Wissenschaftmit der Kunst in Beziehung zu set-zen und um über einen Raum zuverfügen, in dem man als Gruppezusammenkommen kann, um Ent-scheidungen für die Gestaltung derZukunft zu treffen. An diesem Eventnahmen 116 Delegierte teil, vondenen 90 Kubaner waren. Es fanden25 Vorführungen, 12 Workshopsund zwei Vorträge statt.

Dort kam man überein, demBeruf einen Fachschulabschlusszu verleihen und ihn an der Fakul-tät für Gesundheitstechnologie zulehren. Dies wird durch die Erfah-rungen gerechtfertigt, die an ge-sundheitlichen Einrichtungen ge-macht wurden, denn wenn einmaldie Palliativpflege des Patientenerforderlich wurde, übernahmendie Clowns die Arbeit von Sozialar-beitern, die die Familie in diesemschwierigen Moment begleiteten.Bei dem Treffen wurden drei Berei-che debattiert: Wissenschaft, Kul-tur und Sozialarbeit.

Das erklärte uns Reyna de La PazCampos Falcón, die die Figur derMantequilla verkörpert. Sie versi-chert uns, dass der Clown nichtwegen seines Outfits geschätzt wirdsondern wegen der Freude, die erverbreitet. „Wir sagen unseren Kol-legen, die sich in der Ausbildung be-finden, dass das Wesentliche beidem, was wir tun, sich im Innern derMenschen abspielt und beim Aus-tausch mit dem Patienten nachaußen verlagert wird. Wir arbeitensehr nah am Kind, damit es alleÄngste verliert, die das Bild desClowns hervorrufen könnte. Fürmich war es eine äußerst lohnendeErfahrung, die mir dabei geholfenhat, schwierige Situationen in mei-nem eigenen Leben zu überwinden“,sagte die Schauspielerin.

Es ist unabdingbar, sich mit denErkrankungen jedes einzelnen Pa-tienten zu identifizieren, denn man

arbeitet nicht nach einem Drehbuch,sondern entwickelt die Aufführun-gen nach den Bedürfnissen des Pa-tienten. Man zwingt auch die Dar-bietung nicht auf, vielmehr ist es derZuschauer, der das künstlerischeGeschehen so gestaltet, dass esihm gefällt.

„Wir besuchen onkologische Sta-tionen und solche für Herz- und fürBlut-erkrankungen. Aus dem erstenBlickkontakt mit dem Patientenmuss sich ein Rapport ergeben(das Phänomen, dass sich zweioder mehr Personen in psychologi-scher und emotionaler Harmoniebefinden), der nötig ist, um dieHandlung aufzubauen. Wenn manerreicht, dass sich der Kranke demkünstlerischen Geschehen hingibt,vergisst er für einen Augenblickseine Krankheit. Der Rapport

schafft uns eine Verbindung mit derFamilie. Viele der Kinder im Kran-kenhaus kommen aus anderen Pro-vinzen und stammen aus Familienmit Problemen. Wir sehen alleiner-ziehende Mütter, die sich um einKind kümmern müssen, währenddie anderen zu Hause bleiben. Alsostellen wir die Clown-Therapie einund engagieren uns als Sozialar-beiter. Deswegen ist es notwendig,einen gut ausgebildeten Clown zuhaben“, betonte Campos Falcón.

Diese Auffassung wird auch vonder Kanadierin Melissa Halland ver-treten: „Ich bin eine therapeutischeClownin, deswegen verstehe ich,dass ein Krankenhausaufenthalt fürjeden Menschen ein schwierigerMoment ist. Den Körper zu heilen,ist oft mit Schmerzen verbunden. Ichglaube, dass der Verstand und dieGefühle wichtig sind, wenn maneine Besserung der Krankheit errei-chen möchte. Dieser Schauspieleroder diese Schauspielerin wird zueiner Person, die dabei hilft, dieSchmerzen zu lindern, weil sieFreude und Liebesgefühle bei denMenschen hervorruft“, sagte Melis-sa, die für die Kranken in den Städ-ten Montreal und Quebec die Figurder Fifi darstellt.

Sie berichtete Granma Internacio-

nal, dass es in ihrem Land in jederStadt ein Netz von therapeutischenClowns gebe, die verschiedenenhumanitären Organisationen ange-

hören. Sie bieten ihre Kunst in dengesundheitlichen Einrichtungen gra-tis an, werden aber von Nicht-Re-gierungsorganisationen und durchsolidarische Beiträge von Personenfinanziert, um die Beförderungskos-ten und andere aus der Aktivität ent-stehende Unkosten zu decken.

Für sie war es wunderbar, zu die-sem Kongress nach Kuba zu kom-men. „Es hat mir das Herz berührt.Ich habe das Interesse gesehen,das die Ministerien für Gesundheit,Bildung und Kultur gezeigt haben,um dieses Projekt zu unterstützen,etwas, das es in Kanada nicht gibt“,sagte Melissa Halland.

Dem stimmte auch die Kolumbia-nerin Iliana Levy zu, die zum erstenMal in Kuba war. Sie hat Literaturund Linguistik studiert, beschäftigtsich aber bereits seit über zehn Jah-ren mit der Kunst des Clowns mitSchwerpunkt in der Sozialarbeiteines therapeutischen Clowns inKrankenhäusern und auf anderennicht herkömmlichen Bühnen.

„Die Erfahrung des Kongresseshat für mich einen Traum Wirklich-keit werden lassen. Ich bin der Or-ganisation der therapeutischenClowns Kubas sehr dankbar, dasswir uns wie zuhause fühlen konn-ten. Ich fühle, dass eine gemein-

same Freude und Vitalität besteht.Ich hatte hier die Gelegenheit, mitkubanischen Patienten zu agierenund das war eine außerordentlicheErfahrung“, erzählte uns dieClownin Gladys Banana noch sehrbewegt.

Die Kubanerin Karelia León De-spaigne berichtete uns, dass ihrsiebenjähriger Sohn Yasier sehrtraurig war, als er ins Herzzentrumdes Kinderkrankenhauses WilliamSoler kommen sollte, um sich einerschwierigen Herzoperation zu un-terziehen, bei der ein Loch in derHerzscheidewand geschlossenwerden sollte. „Unsere Kinder brau-chen diese Ermunterung durch dietherapeutischen Clowns. Sie sindmit ihren Luftballons und ihrem ex-travaganten Outfit gekommen. Siehaben sogar rote Nasen ver-schenkt, sodass die anderen sichauch als Clowns fühlen konnten“,sagte die Mutter.

Diese Künstler haben den gemein-samen Traum, dass in Zukunft dieKrankenhäuser zu Gesundheits-Kulturzentren werden, in denenneben medizinischer Behandlungund Betreuung die Patienten auchdie Möglichkeit haben, mit der Kunstin Kontakt zu treten, kreativ zu seinund ihre Träume zu verfolgen. •

Therapeutische Clowns: weit mehr als der Wunsch zu heilen

Kubanische therapeutische Clowns schenken ihre Kunst den Kindern im Herzzentrumdes Kinderkrankenhauses William Soler

Abschlussveranstaltung des Kongresses der Therapeutischen Clowns, bei der Kinder, Familienangehörige und Beschäftigte desHerzzentrums des Kinderkrankenhauses William Soler interagierten

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KULTURMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL8

Madeleine SautiéFotos: Juvenal Balan

• MIT Eduardo Heras León zu sprechen, bedeutet, einen einfa-chen, aber gleichzeitig sehr angesehenen Mann zu treffen. BeiInterviews begegnet er einem immer herzlich, denn als Journa-list, der außerdem noch Schriftsteller und Lehrer ist, hat er Ver-ständnis für die Wechselfälle und die Anforderungen, die dieserBeruf mit sich bringt. Deswegen ist er in der Regel nachgiebigund gefällig, was seine Interviews angeht.

Trotz seiner Großzügigkeit bittet uns Heras – Nationaler Literatur-preisträger und Autor, dem die 28. Internationale Buchmesse gewid-met ist –, als er uns einen beträchtlichen Teil seiner Zeit zur Verfügungstellt, dass der Fragenkatalog nicht zu ausgedehnt sein möge. Es fälltuns jedoch schwer, seiner Bitte nachzukommen, da die Gelegenheitzu einer angenehmen Erfahrung wird, die zur Folge hat, dass wir ihnanschließend noch mehr bewundern und seine Grundsätze, die manals spirituelle Normen annehmen sollte, hervorheben.

Eng mit der Literatur verbunden, insbesondere mit der Erzäh-lung, scheint Heras zum Schreiben geboren zu sein. Aber er istnicht nur Schriftsteller, sondern widmet sich auch der großenKunst des Lehrens. Wer könnte sich nicht daran erinnern, wie ervor fast zwei Jahrzehnten in jener Initiative innerhalb des Pro-gramms der Schlacht der Ideen im kubanischen Fernsehen imKursus der „Universität für Alle“ aufgetreten ist.

– Was hat jene Erfahrung mit dem Fernsehen bei Ihnen hinterlassen?

– Es war ein wirkliches Abenteuer, ein Abenteuer voller Leiden-schaft, denn uns fehlte jegliche Erfahrung mit dem Medium Fernse-hen und wir hatten kaum die Bedingungen, um das Ganze zu einemglücklichen Ende zu bringen. Es war eine Live-Sendung, denn esgab kein Videoband und wir machten sie in einem improvisiertenStudio, wo es noch nicht einmal eine Uhr gab. Wir standen um 4 Uhrmorgens auf, weil wir vor 6 Uhr vor Ort sein mussten, um das Dreh-buch für jede Unterrichtsstunde zusammen mit dem Regisseur zuüberprüfen und die notwendigen Anpassungen vorzunehmen; dennwir bekamen nicht immer die Materialien, vor allem nicht die audio-visuellen Medien, die Ausschnitte aus Filmen, die Interviews ...Letztendlich war es wie ein Hineinspringen in einen Abgrund.

– Das Onelio Zentrum wurde vor 20 Jahren gegründet. Erinnern Sie

sich noch an jene Lehrerfahrungen?

– Das Onelio Zentrum ist eng mit dem Projekt „Universität für Alle“ ver-bunden. Ich würde sagen, dass das Seminar für Erzähltechniken sichgenau im Zentrum dieser Idee Fidels befindet, die ihren Ursprung ineiner Unterhaltung hatte, die wir im Oktober 1999 im Nationalrat derUNEAC führten, bei der ich die Ergebnisse des ersten Kurses des Zen-trums erklärte. Er begeisterte sich für die Idee, die offensichtlich bereitsin ihm keimte. So kam es, dass er mir im Juli 2000 auftrug, dieses Se-minar zu halten, was dann im Oktober dieses selben Jahres Wirklich-keit wurde. Und er ließ uns die außerordentlich große Ehre zuteilwer-den, mit unserem Seminar die „Universität für Alle“ einzuleiten.

– Welche Bedeutung hat das Zentrum für jene, die es managen?

Welches Feedback erfahren sie von jenen, die dort hinkommen, um

unterrichtet zu werden?

– Das Zentrum hat seit 20 Jahren einen wichtigen Stellenwert in un-serem Leben eingenommen. Ihm haben wir unsere größten Anstren-gungen gewidmet und dort konnten wir unsere Berufung als Lehrerausleben. Über tausend Schüler haben das Zentrum durchlaufen undihnen haben wir nicht nur unsere Zeit gegeben, sondern auch dasWerk, das wir aufgehört haben zu schreiben.

Als Gegenleistung haben wir nicht nur die Dankbarkeit für unse-ren Beitrag erfahren, sondern auch das Werk, was jene geschaffenhaben. Ich habe immer gesagt: Die Bücher, die ich nicht geschrie-ben habe, werden sie schreiben. Aus unserem Zentrum sind vielebemerkenswerte Schriftsteller hervorgegangen. Und diejenigen, diekeine Schriftsteller geworden sind, wurden Verleger, Berater, Pro-motoren, aber vor allem bessere Menschen.

– Ein Kollege schrieb, dass, wenn etwas kennzeichnend für Ihre

Literatur sei, es die Ehrlichkeit ist. Kann man Schriftsteller sein, wenn

man nicht offen ist?

– Vielleicht gibt es solche. Bei mir ist das nicht der Fall. Ich folgeimmer Martí, der sagte, dass man, um authentisch zu sein, ehrlichsein müsse. Und das ist für mich die Devise. Natürlich ist ehrlich seinmanchmal die „Ausübung einer mutigen Disziplin“, wie Villena esausdrückte und diese Ausübung kostet Schweiß und auch Tränen.

– Welche anderen Haltungen haben es Ihnen ermöglicht, über

die Jahre hin aufrecht zu gehen?

– Vor allem die Treue zu den Prinzipien, koste es, was es wolle.– Einige sagen, der Schriftsteller schreibe für sich selbst, andere

sagen, er schreibe für die anderen. Wie ist es in Ihrem Fall? Warum

und für wen schreiben Sie?

– Ich schreibe ganz ohne Zweifel für die anderen, denn ich glau-be, wie Vargas Llosa sagt, an diese Qualität der Literatur, ein paral-leles Leben zu erschaffen, das aus Worten und Bildern besteht, „indas man sich flüchten kann, um den Katastrophen und Beschrän-kungen zu entfliehen, die das Leben, so wie es ist, unserer Freiheitund unseren Träumen auferlegt“.

Außerdem glaube ich nicht, dass jemand für sich schreibt; manschreibt, um diese Träume zu teilen, um dem Menschen zu helfen, sei-nen Horizont zu erweitern und sein Leben zu bereichern.

– In vielen Ihrer Erzählungen gibt es einen gut aufeinander abge-

stimmten Realismus und Humor. Ihre Schrift „Dolce Vita“ ist ein Beispiel

dafür. Wie gelingt es Ihnen, sich täglich beim Schreiben auf die Suche

nach dem passenden Wort zu machen?

– Ich glaube, das verläuft über eine doppelte Operation: Lesen undSchreiben. Die Lektüre bereichert deine Sprache, deine Kultur und be-einflusst unbestreitbar das, was du schreibst. Der Rest ist Arbeit mit denWorten, „Ochsenarbeit“, wie Babel es nannte. Und was den Realismusund den Humor angeht, so bin ich sicher ein realistischer Schriftstellerund innerhalb dieses Realismus gibt es einen Raum für den Humor. Inmeinem Fall suche ich ihn nicht und erfinde ihn auch nicht, es ist ein-fach so, dass der Text ihn von mir verlangt. Manchmal kommt ein gutesErgebnis dabei heraus und manchmal nicht. Das, was mich wirklichentsetzt, ist, den Humor mit Gewalt anzuwenden: Man ist Schriftstellerund kein Clown. Im Fall von „Dolce Vita“ hat sich die Person mir aufge-drängt und die Angst vor den Schwierigkeiten des Alltags wurde voneinem etwas bitteren Humor begleitet, den ich nicht bewusst gesuchthabe, der sich aber ergeben hat und den ich in der Erzählung beließ.

– Was hat das in Ihnen ausgelöst, als sie erfahren haben, dass

man Ihr Werk wiederaufgelegt hat und dass es wieder gelesen

wird und jetzt, da Ihnen die Buchmesse gewidmet ist, in die Re-

gale der Büchereien zurückkehrt? Wird auch ein neues Werk

das Licht der Welt erblicken?

– Einfach ein großes Glücksgefühl. Meine Bücher sind schon seitlanger Zeit vergriffen und sie wieder vor meinen Augen und vorden Augen der Leser zu haben, vor allem vor denen der jugendli-chen Leser, erfüllt mich mit Freude. Es werden drei neue Büchererscheinen, allerdings keine Fiktion: Eines ist „El libro de los elo-gios“ (Das Buch des Lobes), eine Auswahl von Texten zur Würdi-gung kubanischer Autoren, aber auch einiger ausländischer. Daszweite ist „El libro de las presentaciones“, eine Auswahl von Buch-präsentationen, die ich in über 40 Jahren gemacht habe, und dasdritte Buch geht auf eine Idee der Kollegen des Verlags „Ediciones

de Luz“ zurück und besteht aus einer Auswahl an Interviews, dieich sowohl in Kuba als auch im Ausland gegeben habe. Außerdemgibt es noch Wiederauflagen von „La guerra tuvo seis nombres“(Der Krieg hatte sechs Namen), „Los pasos en la hierba“ (DieSchritte im Gras), Gesammelte Erzählungen: „Desde la platea“(Vom Parkett aus) und „Dolce Vita“.

– Auf der Buchmesse des Jahres 2015 erhielten Sie den Nationalen

Literaturpreis und heute sind Sie der Schriftsteller, dem die Messe ge-

widmet ist. Welche Gefühle haben Sie bewegt, als Sie erfuhren, dass

Ihrer Person und Ihrem Werk ein besonderer Raum auf einer Veran-

staltung wie dieser gewidmet wird?

– Dass man mich zu dem Autor ernannt hat, der in der Buchmesse ge-ehrt werden sollte, traf mich völlig überraschend. Es gab da vielleicht einevage Idee, dass ich irgendwann mal eine Nachricht wie diese erhaltenkönnte, aber ich gestehe, dass ich sie nicht erwartet habe. Natürlich istdiese Ehrung für mich bewegend und verschlägt mir die Sprache. Ichhoffe, dass mein Herz einem solchen Glück standhält. Und soll ich diretwas sagen? Ich denke dabei an meinen Vater und an das Verspre-chen, das ich ihm kurz vor seinem Tod gegeben hatte, die Bücher zuschreiben, die er nicht schreiben konnte, und an meine Mutter, eine un-glaubliche Frau mit wenig Bildung, die uns auf vielerlei Weise lehrte, dasLeben zu meistern. Das sind für mich unvergessliche Persönlichkeiten.

– Bei diesem Anlass haben wir, die Anwesenden, darunter

Ihre Freunde und Bewunderer, aber auch eine beachtliche

Vertretung der Schüler, die ihr Examen im Onelio Zentrum

abgelegt haben, eine denkwürdigen Rede gehört, in der Sie

die Suche nach der Wahrheit würdigten und in der Sie auf

die sogenannte „Generation der Treue“ zu sprechen kamen.

Was lässt diese immerwährende Suche nach der Wahrheit

im Menschen im Schriftsteller zurück?

– Immer auf der Suche nach der Wahrheit zu sein, bedeutet,ehrlich zu sich selbst zu sein und alle Risiken einzugehen, diedies mit sich bringt.

– Wie werten Sie nach dem Prinzip, das Sie für sich aufgestellt

haben, die Treue? Wo gibt es etwas, das Sie bei sich und den

anderen nicht verstehen?

– Das einzige, was bleibt, ist den zu bewundern und nachzu-ahmen, der die Prinzipien einhält. Das eigene Unverständnis istder Kampf, den man mit sich selbst ausficht, um die Unvollkom-menheiten zu überwinden; das der anderen ... überlassen wir esihnen, es zu bestimmen.

Und fast am Ende des Interviews angekommen, können wir der Ver-suchung nicht widerstehen, eine lang erwartete Chance zu nutzen undHeras zu bitten, uns kurz einige andere Fragen zu beantworten.

– Schriftsteller, Journalist, Lehrer. In dieser Reihenfolge?

– Nein, in dieser: Lehrer, Schriftsteller, Journalist– Ihre größte Leidenschaft?

– Das Lesen– Das, was Sie niemals aufgeben könnten?

– Zu lehren– Auf was Sie verzichten könnten?

– Fiktion zu schreiben– Was wären Sie gern in einem neuen Leben?

– Pianist– Welcher Schmerz ist für Sie der größte?

– Der Verlust der Eltern– Auf was sind Sie am meisten stolz?

– Das Versprechen erfüllt zu haben, das ich meinem Vater ge-geben habe. •

Eduardo Heras León, Träger des Nationalen Literaturpreises 2014

EDUARDO HERAS LEÓN, AUTOR, DEM DIE DIESJÄHRIGE BUCHMESSE GEWIDMET IST

„Ich hoffe, mein Herz hält so viel Glück aus“

Die Buchmesse ist jedes Jahr stark besucht

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KULTURMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 9

Raúl Antonio Capote

• UNBEZÄHMBAR wie der Schirokko istdas Volk Algeriens, des Landes der Dichterund Krieger. Seine Hafenstädte, in denen sich im Laufeder Geschichte alle Kulturen trafen, dieStädte des Gebirges, die wie aus dem hei-ßen Wüstensand geborenen Städte im In-neren des Landes; Algier, die weiße Stadt,immer brüderlich, „offen für alle Winde“.

Als die Kubanische Revolution am 1. Janu-ar 1959 siegte, hatte das Volk Algeriensnoch nicht den Sieg errungen: „Etwas Be-sonderes verbindet uns mit Algerien“, sagteunser Comandante en Jefe Fidel CastroRuz. „Als wir in den Bergen kämpften,kämpften die Algerier in den Wilayas“.

Die Demokratische Volksrepublik Algerienwar das Ehrengastland bei der 28. Auflageder Internationalen Buchmesse von Havan-na (FIL) in diesem Jahr. Der Botschafterdes Bruderlandes in Kuba Mohamed Acha-che bezeichnete die Buchmesse „als daswichtigste kulturelle Ereignis in Kuba“.

Beispiele der vielfältigen, alten und rei-chen Kultur Algeriens konnte man im Rah-men dieser Messe bewundern. Im Pavillonvon Algerien gab es eine Ausstellung von200 für die literarische und intellektuelleProduktion Algeriens repräsentativen Bü-chern. 80 % dieser Bücher wurden späterder José Martí Nationalbibliothek Kubasgespendet.

Außerdem fanden Konzerte statt, Vorfüh-rungen algerischen Kinos, Vorträge und Fo-toausstellungen, in denen man das histori-sche Erbe, die Architektur und die Land-schaft Algeriens bewundern konnte.

Titel wie „Algerien schön und rebellischvon Jugurtha bis November“ von BoualemBessaïh und „Der Goldesel oder die Meta-morphose“ von Apuleyo sowie Wiederaufla-gen der Klassiker „Die Verdammten dieserErde“ von Frantz Fanon und „SchlechtesBlut“ von Rachid Mokhtari konnten auf derMesse erworben werden.

Zu den algerischen Filme, die zu sehenwaren, gehörten: „Zabana“ (Algerien/Frank-reich, 2012), des Regisseurs Saïd Ould-Khelifa, das Drama „Yema“ (Algerien/Frank-reich, 2013), von Djamila Sahaoui und„Parfum d´Alger“, 2012, von Rachid Ben-hadj.

Aus Algerien kamen 32 Gäste, angeführtvom Minister für Kultur und SchriftstellerAzeddine Mihoubi , dem Autor des Buches„Der Schwur von Atocha“, das auf derMesse vorgestellt wurde.

KUBA UND ALGERIEN: EINE FREUNDSCHAFT,DIE SICH BEWÄHRT HAT

Algerien ist eines der reichsten LänderAfrikas. Es hat sich immer dadurch ausge-zeichnet, dass es in seiner Küstenzoneüber fruchtbaren Ackerboden verfügt. Seinewichtigsten Produkte sind: Baumwolle,Pflanzenfasern aus Zwergpalmenblättern,Oliven und Tabak. Etwa 25 % seiner Bevöl-kerung widmen sich der Landwirtschaft, dieWeizen, Gerste, Hafer, Feigen, Datteln, Es-partogras und Kork hervorbringt, und derFischerei.

Der größte natürliche Reichtum des Lan-des liegt in seinen Erdöl-, Gas-, Phosphat-und Eisenvorkommen. Außerdem gibt esdort Kohle, Blei und Zink. 98 % seiner Ex-porte stammen aus dem Verkauf von Erdölund Gas.

Im Juli 1962 erklärte sich Algerien für un-abhängig und Ende jenes Jahres fandenWahlen zur Verfassunggebenden Versamm-lung statt.

Die historischen Beziehungen zwischenKuba und Algerien, die mit den nationalenBefreiungskämpfen begannen, sind ein Bei-spiel der Brüderlichkeit und werden aufhoher Ebene aufrechterhalten. Fidel be-trachtete die Hilfe, die Kuba Algerien wäh-rend des Befreiungskampfes zuteilwerdenließ, als ersten Beweis unseres internatio-nalistischen Bewusstseins.

Seit seiner Unabhängigkeit am 5. Juli1962 begann Algerien auf allen internatio-nalen Foren Kuba entschlossen zu unter-stützen und sah sich dabei dem Druck undden Drohungen der USA ausgesetzt. Be-sonders ist die enge Zusammenarbeit bei-der Länder im Schoß der Bewegung derBlockfreien hervorzuheben sowie die Unter-stützung, die Algerien im Kampf gegen dievon den USA gegen Kuba verhängte Wirt-schafts-, Handels- und Finanzblockade ge-währt hat.

Nachdem Algerien die Unabhängigkeit er-rungen hatte, besetzte das Königreich Ma-rokko Grenzposten innerhalb des algeri-schen Gebiets und stellte Landforderun-gen, wobei es androhte, mit der Invasionfortzufahren, wenn seine Forderungen nichterfüllt würden. Die angegriffene Schwester-republik bat Kuba um Hilfe, um die territo-riale Integrität zu bewahren.

Die kubanische Regierung beschied dieBitte des Präsidenten Ben Bella positiv undschickte eine Vorhut von militärischen Ka-dern und eine Panzerbrigade mit 700Mann, die auf den Schiffen Aracelio Iglesi-as und González Lines nach Algerien reis-te. Männer und Waffen konzentrierten sichin Bedeau und erreichten bald volle Kampf-stärke.

Die Präsenz dieser Truppe schreckte dieMonarchie in Rabat ab und man erreichteeine Feuereinstelltung. Später gab Marokkodas besetzte Gebiet zurück.

MEDIZINISCHE ZUSAMMENARBEIT

Am 24. Mai 1963 traf die erste medizinischeBrigade Kubas in Algerien ein. Sie bestandaus 32 Ärzten, vier Zahnärzten, 14 Kranken-schwestern und acht Technikern, insgesamt58 Leute. Sie arbeiteten an verschiedenenPunkten Algeriens, wie Blida, Siddi – Bel-Abbes, Constantine, Sétif, Birska und Algierund blieben dort etwa 18 Monate.

Die medizinische Kooperation mit Alge-rien bekam eine besondere Bedeutung,denn die Revolution schickte danach Ärzteund andere Fachleute in viele Länder derWelt. Aber Algerien war der Beginn, daherseine große Bedeutung. Sie markierte denAnfang eines neuen Konzepts: die interna-tionalistische Hilfe ist ebenfalls ein Beweisder politischen Genialität Fidels, seines tie-fen humanistischen und solidarischen Emp-findens.

Kuba und Algerien arbeiten außer im Be-reich Gesundheit auch in Bereichen wieEnergie, Produktion von Impfstoffen, Liefe-rung medizinischer Ausrüstung, neue Tech-nologien, Bauwesen, Bildung, Kultur undSport zusammen.

Aktuell leisten über 500 kubanische Fach-leute und Techniker aus dem Bereich Ge-sundheit Dienste in Algerien. Die Insel hatam Bau von Krankenhäusern und anderenGesundheitseinrichtungen mitgearbeitet.Kubanische Experten bilden die Leitung derNationalen Agentur für Talsperren undStauseen Algeriens in der Handhabung derWasserressourcen aus. Die algerischenBehörden zählen auch auf die Erfahrungverschiedener kubanischer Techniker undTrainer im Bereich Sport.

Die Internationale Buchmesse von Havan-na war ein Raum, der es ermöglichte, dieherzliche Freundschaft zwischen zwei Völ-kern zu stärken, die durch ihre Liebe zurUnabhängigkeit und Freiheit vereint sind. •

Etwas Besonderes verbindet uns mit AlgerienDie Algerische Demokratische Volksrepublik ist Ehrengastland der 28. Auflage der InternationalenBuchmesse von Havanna (FIL) 2019

Die Buchmesse in Havanna schließt mit einerBotschaft der Solidarität mit Venezuela ab

Madeleine Sautié

• DIE Solidarität mit dem Brudervolk von Venezuela und seinemverfassungsmäßigen Präsidenten Nicolás Maduro angesichts derEinmischung des Yankee-Imperialismus und seiner Lakaien wurdeam 17. Februar bei der Abschlusszeremonie des Havanna-Kapitelsder 28. Internationalen Buchmesse spürbar, als der Präsident desKubanischen Buchinstituts, Juan Rodríguez Cabrera, im NicolásGuillén-Saal in der Cabaña die Abschlussrede hielt.

In Anwesenheit von Roberto Montesino Pérez, Leiter der Abtei-lung Propaganda und Kultur des Zentralkomitees der Partei, Kul-turminister Alpidio Alonso und Nereyda López Labrada, Sekretärinder Nationalen Gewerkschaft der Kulturschaffenden (SNTC),neben anderen Persönlichkeiten, wurden die besten Stände fürihre Qualität ausgezeichnet und es wurde dem Pavillon der De-mokratischen Volksrepublik Algerien eine besondere Auszeich-nung verliehen.

In der Kategorie des modularen Stands wurde dem Verlag desICAIC der Hauptpreis verliehen und ein Preis ging an EdicionesCubanas von Artex S.A. Unter den nicht-modularen Ständen er-hielt Aurelia International den Hauptpreis, während der Preis an

Ediciones Vigía vergeben wurde. Weitere Anerkennungen erhiel-ten die Projekte Tesoro de Papel von Gente Nueva und NuestraHistoria von Verde Olivo, um nur einige zu nennen.

Mhamed Achache, der Botschafter Algeriens in Kuba, dankte fürdie herzliche Aufnahme seines Landes in Kuba. Er betonte, dassdie Veranstaltung den Kubanern erlaubt habe, die algerische Lite-ratur und Kultur kennen zu lernen, und dass ausgehend davon derkulturelle Austausch zwischen beiden Länder gestärkt werde.

Über 400 Vertreter aus 48 Ländern haben an der Messe teil-genommen und mehr als 4.000 Titel und rund vier MillionenExemplare standen den Lesern zur Verfügung, so Rodríguez,der hinzufügte, dass das Publikum 409.395 Exemplare erwor-ben habe, eine Zahl, mit der die der letzten Messe um 5.000übertroffen wurde.

Insgesamt hätten 385.936 Menschen die La Cabaña besucht,20.900 mehr als bei der letzten Ausgabe, sagte Rodríguez, derbetonte, dass, auch wenn es viele Gründe gebe, den Erfolg derMesse zu sehen, dies nicht bedeute, dass die volle Zufrieden-heit hinsichtlich der Bestrebungen und Bedürfnisse des lesen-den Publikums erreicht wurde, wofür unermüdlich weiter gear-beitet werde. •

TOURISTENFÜHRER ALGERIENS

Denkmal für die Märtyrer des algerischen Unabhängigkeitskrieges

Nun wird die Buchmesse in den anderen Provinzen weitergeführt, bis sie am 14. April in Santiago de Cuba endet

DUNIA ÁLVAREZ PALACIO

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KUBAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL10

Orfilio Peláez und Ronald Suárez

• IM Gebiet von Viñales wurde am 1. Febru-ar ein Meteoritenfall von in Kuba bisher un-bekanntem Ausmaß beobachtet. In allenGemeinden der Provinz Pinar del Río wurdelautes Explosionsgetöse gehört. Viele Men-schen beobachteten intensive Lichtblitzeam Himmel und auf der Erdoberfläche wur-den zahlreiche Fragmente gefunden.

Granma Internacional sprach mit Dr. EfrénJaimez Salgado, wissenschaftlicher Mitar-beiter und Leiter der Abteilung Umweltgeo-logie, Geophysik und Risiken des Institutsfür Geophysik und Astronomie (IGA) desMinisteriums für Wissenschaft, Technologieund Umwelt, der zusammen mit einemTeam von Spezialisten dieser Institutiondas Gebiet umgehend aufsuchte.

Dem Experten zufolge sind vorläufig 40bis 50 Teile des kosmischen Körpers gefun-den worden, verstreut in den Gebieten vonDos Hermanas, El Palmarito, Los Jazmi-nes, El Cuajaní und in der Nähe der StadtViñales, wo im Zusammenhang mit der Wir-kung der Stoßwelle eine starke Erschütte-rung wahrgenommen wurde.

Nach vorläufigen Schätzungen könnte derMeteorit zum Zeitpunkt des Eintritts in dieErdatmosphäre drei Tonnen gewogenhaben, bevor er in einer Höhe von ungefährzehn bis zwölf Kilometern zersplitterte. Esmüsse jedoch abgewartet werden, bis dieStudien zur Berechnung der wahrscheinli-chen Größe und des Gesamtgewichts ab-geschlossen seien, sagte Dr. Efren.

Bezüglich der chemischen und minerali-schen Zusammensetzung und Klassifizie-rung sagte er, dass erste Laboranalysenmehrerer in die Hauptstadt gebrachterFragmente eindeutig das Vorhandenseinvon Metallkristallen mit Abblätterungsflä-chen, vermutlich Eisen und Nickel, zeigten,während in keinem Fall Chondrules (plötz-lich abgekühlte Tropfen, die perfekt kugel-förmige Kristalle bilden) gefunden wurden.Es seien jedoch weitere Studien erforder-lich, um genauer zu bestimmen, zu wel-chem speziellen Typ der Meteorit gehöre.

EIN GESCHENK DES KOSMOS

Wenn Viñales noch etwas gefehlt hatte,um als erster Geopark in Kuba zu gelten,hat der Meteorit, der am 1. Februar in dieAtmosphäre eindrang und in dem Tal einenkosmischen Steinregen verursachte, dieseLücke gefüllt.

Nicht nur, weil es sich um ein ungewöhnli-ches Ereignis handelt, das in unseremLand in dieser Form nur einmal gesichtetworden war (insgesamt wurden in Kuba dieÜberreste von sechs Meteoriten gefunden),sondern wegen der großen Anzahl von Pro-ben, die für die wissenschaftliche For-schung gesammelt werden konnten.

Der andere Meteorit, der am 10. Juni1994 in der Provinz Cienfuegos beobach-tet wurde, fiel in einem unbesiedelten Ge-biet, in dem sich ein Stausee befand, vomHimmel, weshalb nur zwei Teile gefundenwurden.

Der Ingenieur Jesus Moreira, der damalsfür die Untersuchungen verantwortlich war,versichert, dass zwischen den beiden Er-eignissen große Ähnlichkeit bestehe.

„Es war genauso: ein Lichtblitz, Explosio-nen wie Artilleriefeuer und Panik in der ge-samten Region“, sagt Moreira, der beidePhänomene aus nächster Nähe erlebte.

„Es ist, als würden mich die Meteoritenverfolgen“, scherzt der derzeitige Managerdes Polymetall-Projekts Castellanos imNorden der Provinz Pinar del Río, der 1994gerade in seiner Heimatstadt Cienfuegosseine berufliche Laufbahn begonnen hatte.

„Es ist ein großer Zufall, dass ich beideMale in der Nähe war, als es geschah: so-wohl 1994, als ich in Santa Isabel de las

Lajas wohnte, als auch jetzt, da ich in Pinardel Río arbeite.“

Von jenem Ereignis bewahrt er Berichte,Fotos und sogar ein Fragment des Meteori-ten auf, das für ihn seit 25 Jahren eine ArtAmulett ist. „Es liegt neben meinem Kopf-kissen, und seither bin ich nicht mehr krankgeworden.“

„WIR DACHTEN, DASS ES AUF UNSSTÜRZEN WÜRDE“

Obwohl Wissenschaftler empfehlen, mitdiesen Objekten vorsichtig zu sein, ist Mo-reira nicht der einzige, der es gewagt hat,sie anzufassen.

Rainel Rivero, ein Einwohner von Pinardel Rio, der sich an der PrähistorischenFelswand befand, als dort mehrere ver-brannte Steine vom Himmel fielen, wagtees sogar, einen von ihnen an den Mund zunehmen, um seinen Geschmack zu bestim-men. „Wer weiß, vielleicht hilft es mir ja,meinen Bluthochdruck zu heilen“, meintRainel scherzhaft.

Im Viñales-Tal erzählt jeder auf seine Art,was passiert ist. Dania Coro, die im Gebietvon El Palmar wohnt, erinnert sich, dassdie Fensterläden klapperten.

„Ich schaute hinaus und sah eine schwar-ze Wolke und Feuer am Himmel. Es warschrecklich. Einen Augenblick lang wussteich nicht, wohin ich mich wenden sollte.Dann nahm ich meine Tochter und lief mitihr los, denn wir dachten, dass es auf unsstürzen würde.“

Luis Deulofeu aus der Gegend von Cuaja-ní gesteht, dass er, als er das Grollenhörte, dachte, dass ein Teil seines Hauseszusammengebrochen sei. „Dann hörten wireinen Aufprall und wir gingen raus, um zusehen, was es war. Wir haben Fotos davongemacht und es angefasst. Es war nichtheiß. Beim Aufschlagen war es in mehrereTeile zersplittert.“

„Wir waren in der Mittagspause, als wirdie Detonationen hörten, wie in einemSteinbruch. Wir dachten, es sei ein hava-riertes Flugzeug, aber als wir die Steinesahen, wurde mir klar, dass es ein Meteoritwar“, erinnert sich Osvaldo Gómez, War-tungsarbeiter der Prähistorischen Wand.

NUR EIN SCHRECK

Auf der anderen Seite der Bergkette Sier-ra de los Órganos, in der Stadt Pinar delRío, brachte das Grollen auch die Fensterzum Erzittern, erschütterte die Mauern undein großer Teil der Einwohner der Stadt fingan, nach Erklärungen zu suchen.

Verschiedenste Vermutungen tauchtenauf, vom Absturz eines Flugzeugs bis zurExplosion eines Pulverfasses. Deshalb lie-ßen die ersten Nachrichten, dass die Deto-nation auf den Fall eines Meteoriten im Ge-biet von Viñales zurückzuführen sei, mehrals 20 Kilometer entfernt und mit mehrerenBergen dazwischen, vor dem geistigenAuge eine schauerliche Szene in jenemGebiet erscheinen.

Das Tal war jedoch weiterhin schön undfriedlich, als Spezialisten verschiedener In-stitutionen des Citma, der Abteilung fürGeophysik des Ministeriums für Energieund Bergbau und des Innenministeriumseintrafen.

Obwohl sich der Steinregen auf ein Ge-biet von mehreren Quadratkilometern er-streckt hatte, gab es auf wundersameWeise weder Verletzungen noch größereSchäden.

José Antonio Valle, Präsident der Gemein-deversammlung der Volksmacht, stellt fest,dass Berichte über den Fall von Meteori-tenteilen an Orten wie Los Jazmines, Viña-les, am Kilometer 26 der Straße nach Puer-to Esperanza, Palmarito, El Cuajaní und imTal Dos Hermanas vorliegen.

„In El Progreso wurde durch den Stein-schlag in einem Haus ein Riss in der Deckeverursacht. In Las Maravillas traf ein ande-rer Stein fast einen Jungen am Kopf, aberzum Glück eben nur fast.“

DIE WISSENSCHAFT HAT DAS WORT

Der Meteorit ist, abgesehen vom verur-sachten Schreck, bereits eine neue Attrakti-on dieses Tals geworden, in das jedes JahrZehntausende Touristen kommen.

Der Doktor der Wissenschaften Efrén Jai-mez weist darauf hin, dass es ein seltenesEreignis sei. „Was nicht heißt, dass dieErde nicht ständig von solchen Objektenbombardiert wird.“

Der Ingenieur Antonio Alonso, Spezialistdes IGA, betont, dass die überwiegendeMehrheit von ihnen beim Eindringen in diedichten Schichten der Atmosphäre durchReibung mit der Luft zerstört wird.

Deshalb meint er, dass Vorfälle wie die-ser, der die Provinz Pinar del Rio am Nach-mittag des 1. Februar erschüttert hat, „sel-ten“ und „völlig unvorhersehbar“ seien.

Interessanterweise war einer der Orte,an denen mehrere Teile des Himmelskör-pers herabfielen, die Prähistorische Wand,eine Mogote-Wand mit einer der größtenFelsmalereien der Welt, die die Evolutiondes Lebens darstellt einschließlich derZeit, als Dinosaurier den Planeten be-herrschten.

Der Geologe Manuel Vázquez erinnertdaran, dass es gerade ein Meteorit in derNähe des kubanischen Westens gewesenwar, der vor 66 Millionen Jahren das Aus-sterben dieser gigantischen Wesen undden Verlust eines Großteils der Biodiversi-tät der Erde verursacht hatte. „Für die meis-

ten Menschen ist es sehr schwer vorstell-bar“, sagt er.

Aus diesem Grund glaubt er wie viele,dass das Ereignis vom 1. Februar ein neuesGeschenk der Natur für Viñales ist. Sicher-lich wird es die Mystik eines Tals erweitern,in dem es Fossilien ausgestorbener Tiere,Höhlenmalereien und unerforschte Höhlengibt und jetzt auch Fragmente aus demKosmos. •

Auf dem Foto ist das größte Fragment desMeteoriten abgebildet, das im nördlichen Bereichvon Dos Hermanas gefunden wurde. Es hat eineLänge von 10,8 Zentimetern in seiner Hauptachseund wiegt ein Kilogramm

Neue Erkenntnisse über den Meteoriten von ViñalesEs ist das bemerkenswerteste Ereignis dieser Art, das bisher in Kuba registriert wurde

MIT FREUNDLICHER GENEHMINGUNG VON DR. EFRÉN JAIMEZ SALGADO

INTE

RN

ATIO

NAL

ERWISSENSCHAFTLICHER ORTHOPÄD

IEKOM

PLEX

Direktor: Professor Roberto González Martín

Ave. 51 No. 19603, La LisaLa Habana

CubaTel: (537) 271 8646/ 2603361/ 52136641

E-Mail: [email protected]@fpais.sld.cu

[email protected]

Der Internationale Wissenschaftliche Orthopädiekomplex von Havanna ist der weltweitgrößte und umfassendste Krankenhauskomplex auf dem Gebiet der Orthopädie, derrekonstruktiven Unfallchirurgie und der Rehabilitation des Knochen-Gelenk-Systems.

Er bietet Behandlungen bei Wirbelsäulenerkrankungen; Bandscheibenvorfällen;traumatischen, angeboren oder erworben Rückenmarkslähmungen; peripherischen

Nervenlähmungen; Knochen- und Weichteiltumoren; Frakturen und Folgen von Frakturen;Pseudarthrose; Knochen- und Gelenkinfektionen; angeborenen und erworbenen

Deformitäten der Gliedmaßen.Darüber hinaus widmet er sich der rekonstruktiven Chirurgie bei Hand- undFußverletzungen; der Knochentransplantation und der partiellen und totalen

Gelenkimplantation; dem prothetischen Ersatz von Gelenken; der Mikrochirurgie; derArthroskopie; der Verlängerung von Knochen bei angeboren oder erworben Verkürzungen,

Kleinwuchs oder Zwergwuchs; und der Revaskularisation und Transplantation beiRückenmarksverletzungen und Gelenknekrose.

Er bietet spezialisierte Dienstleistungen im Bereich Fixierungstechniken und zurBehandlung von Sportverletzungen und -unfällen.

Zum Komplex gehört auch das Zentrum für Körperliche Gesundheit und SportORTOFORZA, das der Förderung, Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der

körperlichen Gesundheit durch medizinische Überwachung der Rehabilitation und desSports dient; dies alles in einer komfortablen Einrichtung mit medizinischen Praxen,

Fitnesscenter mit verschiedenen Geräten, Squash- und Paddle-Tennis-Plätzen,Schwimmbad, Minigolf, Jogging-Pfad, Restaurant- und Cafeteria-Service und anderen

Annehmlichkeiten.Ebenfalls zum Komplex gehören die Iberoamerikanische Schule für Orthopädie und

Traumatologie, wo Kurse und Praktika organisiert werden, und das VeranstaltungszentrumORTOP, in dem Fachkongresse und verschiedene Konferenzen stattfinden. Dazu verfügen

diese Einrichtungen über entsprechend ausgestattete Säle und technisch qualifiziertesPersonal.

ORTROP

VERANSTALTUNGSZENTRUM ZENTRUM FÜR KÖRPERLICHE GESUNDHEIT UND SPORT

ORTOFORZA

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UNSER AMERIKAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 11

Enrique Milanés León

• CARACAS - Wir lernten Raúl Torres per-sönlich kennen, als er gerade ungeduldig aufden Beginn des außerplanmäßigen Konzertswartete, das er zusammen mit Eduardo Sosafür eine Vertretung unserer 19.200 Mitarbei-ter gab. Ein Mann, der im wirklichen Lebengenauso ist, wie er auf der Bühne erscheint:ein warmherziger Kubaner, der gernescherzt, der aber leidenschaftlich wird, wennes um Themen geht, die ihn berühren.

Er redet leise und im Gespräch kommenseine Worte mit Bedacht heraus, so, als ver-rieten sie Geheimnisse. Genau wie in dieserUnterhaltung mit Granma und ihren Lesern,haben seine Lieder Herzen geöffnet, umWahrheiten darin zu säen.

„Eduardo und ich haben darum gebeten fürdie kubanischen Mitarbeiter hier in Venezue-la zu singen und ihnen ein bisschen ange-nehme Unterhaltung zu bieten, denn daswaren Tage großer Anspannung, nicht nur fürsie sondern für das venezolanische Volk.Das Wunder der Kunst, der Kultur darf nichtverlorengehen. Aus diesem Grund sind wirgekommen, um dieses kleine Konzert zugeben. Es wird ein Querschnitt durch unserWerk werden, mit den Liedern, die den Leu-ten gefallen“, sagte er.

Die beiden Liedermacher nahmen bis zum27. Februar an der Internationalen Versamm-lung der Völker teil, die hier stattfand, um dieimperialen Drohungen gegen Venezuela an-zuklagen, um die zivil-militärische Einheit zuunterstützen, mit der der bolivarische Pro-zess seine Träume aufrecht erhält. Bei dieserVeranstaltung erlebte Raúl Torres nach demVortrag eines Liedes zwei Überraschungen.

„Es war ein sehr schöner Moment, denn ichhatte die Gelegenheit das Lied „Tambores dela Paz“ (Trommeln des Friedens) an einemOrt zu singen, an dem es ein großes Publi-kum gab, das es bereits kannte. Dieses Ge-fühl, wenn die Leute den Refrain mitsingen,ist sehr erhebend“, erinnert er sich, als erdiesen Augenblick wieder an sich vorüber-ziehen läßt. Bei dieser Veranstaltung imHotel Alba Caracas in der venezolanischenHauptstadt erhielt er von der amtierenden Vi-zepräsidentin ein persönliches Geschenk.

Raúl erzählt uns: „Delcy Rodríguez kam aufmich zu, umarmte mich und bedankte sichbei mir. Das war etwas, das nicht ganz uner-wartet kam, denn wir als Kubaner wissenalle um die Größe dieser Frau, dieser großenKennerin der Wahrheit unserer Zeit. Es warsehr bewegend für mich“.

An dieser Versammlung, die in Tagen ein-berufen wurde, die von ernster Bedrohungvon außen, aber noch größerem Mut im In-nern geprägt waren, nahmen über 600 Ver-treter aus etwa 80 Ländern teil, die gekom-men waren, um das Erbe Bolívars zu vertei-digen. Dieselbe Frau, die Raúl Torres stell-vertretend für Kuba insgesamt umarmte,machte dies ganz deutlich: „Die Unabhängig-keit erreicht man, genau wie Simón Bolívarvor 200 Jahren, nur, indem man kämpft.“ UndRaúl Torres tut das auf seine Art: „Ich hatteunbedingt an der Grenze singen wollen“, be-dauert der Künstler, der mit seinem ganzenSchatz an poetischen Liedern vor den Vene-zolanern, Gästen aus vielen Ländern undnatürlich den kubanischen Internationalistenauftrat.

Von Hunderten begeisterten Kubanern mit-gerissen, trugen Raúl Torres und EduardoSosa, teils gemeinsam, teils einzeln, 14 Lie-der aus der kubanischen Schatztruhe vor.Sie endeten mit zwei Hymnen, mit denen sieLateinamerika Reverenz erwiesen: dem Chá-vez gewidmeten „El regreso del amigo“ und„Cabalgando con Fidel“.

Was Martí über Bolívar sagte, gilt für die bei-den Comandantes und diejenigen, die sie mitihrer Musik unsterblich machen: Sie haben inLateinamerika noch viel Arbeit vor sich.

Wir wussten es schon vorher: Die Presse,

die so vehement gegen jegliche Anzeichenvon Chavismus zu Felde zieht, wollte unbe-dingt die beiden Konzerte, die am letztenFebruar-Wochenende stattfanden, einandergegenüberstellen. Wie sie in ihren Schlagzei-len verkündete, würden in dem Konzert inKolumbien , mit dem die als humanitäre Hilfeverkleidete Falle propagiert werden sollte,die großen Medienstars auftreten, währendauf dem venezolanischen Teil der Grenzehauptsächlich lokale Talente auf der Bühnestehen würden, die im Umfeld der ShowTrumps weniger bekannt sein dürften.

- „Wie kam es, dass diese „Trommeln des

Friedens“ auch die Gunst der Bühnen ge-

wannen?“

- „Was die Künstler, die auf unserer Seitegesungen haben, auszeichnet, ist, dass siekeinen Cent für ihren Auftritt nahmen, dersich von der Qualität her kaum von dem aufder anderen Seite unterschied. Das istetwas, das mir sehr dabei geholfen hat,meine Vorstellung von dem zu festigen, waseinen Künstler des Volkes ausmacht. Dortkonnte man genau feststellen, wer wirklicheiner ist.

In Zeiten wie diesen, die immer gefährli-cher werden, in denen die Möglichkeit einerbewaffneten Aggression immer offensichtli-cher wird, darf man nicht das Schlagen derKriegstrommeln provozieren. Unter einer In-vasion leidet immer die Bevölkerung. Ichglaube an den Dialog zwischen allen Natio-nen; damit werden über kurz oder lang dieProbleme unseres Planeten gelöst.“

Kuba kann wieder einmal stolz auf dieVerse und die Stimme dieses revolutionärenSängers und Liedermachers sein, der inmit-ten der unverschämtesten Attacke des Impe-riums, die man sich vorstellen kann, das Lied„Trommeln des Friedens“ als Teil einer inter-nationalen Kampagne lanciert hat, um mitallen Völkern gemeinsam dem unverschäm-ten Aggressor Einhalt zu gebieten.

Begleitet von den Sängern Karel García,Yulaysi Miranda und Alex Alday, leitet Raúldas Projekt, an dem alle, denen der Friedenwichtig ist, teilnehmen können, ganz egal, anwelchem Ort sie sich aufhalten. Es genügt,dass sie eine der Strophen des Liedes vonRaúl Torres von einem für ihr Land typischenOrt aus auf Video aufnehmen und es an denKanal Telesur senden, der Schirmherr dieserkulturellen Initiative ist.

– „Was versprichst du dir als Schöpfer

der „Trommeln des Friedens“ von dieser

Initiative?“

– „Die Initiative trägt bereits Früchte. Dasmacht mich froh. Sowohl Freunde als auchLeute, die ich nicht kenne, singen die Stro-phe und unterstützen unsere Kampagne. Wiebereits einige Male zuvor, ist auch das einLied, das schon nicht mehr mir gehört, son-dern ganz Lateinamerika.“

- „Tut es dir Leid, das Lied zu verlieren?“

– „Nein, ganz im Gegenteil. Es ist ein Lied,das dafür gemacht wurde.“ •

TAMBORES DE LA PAZ

Suenan los ángeles de la Tierra,

los tambores de la paz.

Quemen los tambores de la guerra

para que no suenen más,

para que no suenen.

Si por el camino corto,

Se ha de saber cómo acaba

Se cambian caricias por tórrida lava

Soñaba que un día despertaríamos de este letargo

y nos abrazaríamos toda la fe regresa

no es boomerang con afán de llevarse otra presa.

El viento del norte no está

escogiendo quién menos, quién más

lo mismo dispara a la luz

lo mismos a la oscuridad

para eso, mi hermano estás tú

por eso, tu hermano estoy yo

los dos a cargar la cruz

que al fin nuestra sangre es igual

basta ya.

Suenan los ángeles de la Tierra,

los tambores de la paz.

Quemen los tambores de la guerra

para que no suenan más,

para que no suenen.

Alúmbrame cielo

haz que me valga la pena el desvelo

suelo regálame miles de brotes

que las ideas nunca se derroten

cúbreme azul, sin tanta metralla

entre razón, fuera batalla.

Silencio es todo lo que queda

luego de una lluvia de fuego y maldad.

La guerra borra las canciones

de los labios que le cantan a la paz.

Sentir el vuelo de vivir sin arma es como descubrir

el paraíso celestial

aquí en la Tierra sin morir.

Aprendamos a convivir

con quien no nos entienda igual

para tener un porvenir

donde podamos respirar

basta ya.

Suenen los tambores de mi tierra

los tambores de la paz.

Y es que no paro de pensar

Quieren que nos matemos ya

no le importamos tú ni yo

solo es petróleo nada más

y nuestras calles no querrán

enrojecerse nunca más.

La vida se puede llevar

con diferencias y bondad.

Nunca más, sangre por petróleo ya.

Solo paz, hoy queremos solo paz.

Piérdanse balas,

gánese tiempo,

bórrese todo el gris del firmamento,

odio, hambre, pobreza, rencores

y que se abran paso días mejores.

Los tambores de la paz.

Los tambores de la paz.

Invasión no

destrucción no

desunión no

sangre por petróleo no.

TROMMELN DES FRIEDENS

Es erklingen die Engel der Erde,

die Trommeln des Friedens.

Verbrennt die Trommeln des Krieges, damit sie

nie wieder zu hören sind!

Dass man sie nicht mehr höre.

Nähme man den kurzen Weg, würde die Zärtlich-

keit gegen glühende Lava getauscht.

Ich träumte, dass wir eines Tages aus dieser Le-

thargie erwachen und uns alle umarmen würden,

aller Glaube wiederkehrte und es kein Bumerang

sei, der auf eine neue Beute aus ist.

Für den Wind des Nordens macht es keinen Unter-

schied, ob er auf die im Hellen oder die im Dunkeln

schießt.

Deshalb bist du, mein Bruder, dafür ausersehen

worden.

Deshalb, mein Bruder, bin ich für dich da.

Wir tragen beide dieses Kreuz, denn letztlich ist

unser Blut das gleiche.

Es reicht!

Es erklingen die Engel der Erde,

die Trommeln des Friedens.

Verbrennt die Trommeln des Krieges, damit sie

nie wieder zu hören sind!

Dass man sie nicht mehr höre.

Himmel, leuchte mir,

Erde, schenk mir Tausende von Keimlingen,

auf dass die Ideen niemals zerschlagen werden.

mach, dass meine Mühe, wach zu bleiben, lohnt.

Hülle mich in Blau, ohne die Maschinenge-

wehrfeuer.

Willkommen, Vernunft! Fort mit dir, Schlacht!

Stille ist alles, was bleibt

nach Feuerregen und Bosheit.

Der Krieg löscht die Lieder

von den Lippen, die den Frieden besingen.

Den Flug des Lebens fühlen, frei von Waffen,

ist, als würde man das himmlische Paradies

hier auf Erden entdecken ohne sterben zu müssen.

Lasst uns lernen zusammenzuleben, auch wenn

wir verschiedener Meinung sind, um eine Zukunft

zu haben, in der wir atmen können.

Es reicht.

Es erklingen die Trommeln meiner Erde,

die Trommeln des Friedens.

Und ich muss unentwegt daran denken,

dass wir uns gegenseitig töten sollen.

Du und ich, wir sind ihnen gleichgültig,

nur das Erdöl zählt, nichts sonst,

und unsere Straßen sollen

nie wieder chavistisch rot werden.

Man kann das Leben führen

mit Differenzen und Güte.

Niemals mehr Blut für Erdöl!

Nur Friede, heute wollen wir nur den Frieden.

Weg mit euch, Kugeln!

Möge Zeit gewonnen werden.

Möge alles Grau vom Firmament gelöscht werden:

Hass, Hunger, Armut, Groll,

und der Weg frei werden für bessere Tage.

Die Trommeln des Friedens.

Die Trommeln des Friedens.

Invasion Nein!

Zerstörung Nein!

Uneinigkeit Nein!

Blut für Erdöl Nein!

Das Lied, das jetzt ganz Lateinamerika gehört, und die Schlacht, die es zu gewinnen gilt

Raúl Torres schrieb den Text und die Musik des Liedes. Er wird begleit von Yulaisy Miranda, Karel Garcíaund dem Rap-Sänger Alex Alday

Der Autor des Liedes „Trommeln für den Frieden“,Raúl Torres, erhebt seine Stimme für den Frieden inVenezuela und gegen die Kriege in der Welt

ARIEL CECILIO LEMUS

Page 12: KUBA · · AM Morgen dieses Sonntags, dem 24. Februar, machte der Erste Sekret"r des Zentralkomitees der Kommunisti-schen Partei, Armeegeneral Raul Cas-tro Ruz, von seinem Wahlrecht

UNSER AMERIKAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL12

• DIE Revolutionäre Regierung der Republik Kubaverurteilt die Eskalation der Bedrohung und derMaßnahmen der Regierung der Vereinigten Staatenzur Vorbereitung eines militärischen, als „humanitä-re Intervention“ verkleideten Abenteuers in der Boli-varischen Republik Venezuela und fordert die inter-nationale Gemeinschaft auf, sich zu mobilisieren,damit es nicht dazu kommt.

Zwischen dem 6. und 10. Februar 2019 erfolgtenFlüge mit militärischen Transportflugzeugen zumRafael Miranda Airport in Puerto Rico, zum Luftwaf-fenstützpunkt San Isidro in der DominikanischenRepublik und zu anderen strategisch günstig gele-genen Karibikinseln, wahrscheinlich ohne Kenntnisder Regierungen dieser Nationen. Ausgangspunkteder Flüge waren US-amerikanische Militäreinrich-tungen, von denen aus Einheiten des Kommandosfür Spezialoperationen und des Marine Corps ope-rieren, die für verdeckte Aktionen verwendet wer-den, auch gegen Führer anderer Länder.

Politische und Pressemedien, darunter auch US-amerikanische, haben enthüllt, dass extremistischeVertreter dieser Regierung den Putschversuch mit-tels der illegalen Selbsternennung eines Präsiden-ten in Venezuela entwarfen, dessen Finanzierungverwalteten und ihn direkt und im Detail von Wa-shington aus organisierten. Es handelt sich um Per-sonen mit einer langen Geschichte von Handlungenund Verleumdungen, die darauf abzielen, Kriege zuprovozieren oder zu schüren, so der Berater für Na-tionale Sicherheit, John Bolton, der Direktor für dieWestlichen Hemisphäre des Nationalen Sicher-heitsrats, Mauricio Claver-Carone, und der Senatorvon Florida, Marco Rubio.

Sie sind es, die persönlich oder über das US-Au-ßenministerium brutalen Druck auf zahlreiche Re-gierungen ausüben, um ihre Unterstützung für diewillkürliche Aufforderung zu neuen Präsident-schaftswahlen in Venezuela zu erzwingen, wäh-rend sie die Anerkennung des Usurpators fördern,der als Parlamentarier über gerade einmal 97.000Stimmen verfügt, im Gegensatz zu den mehr als 6Millionen Stimmen der Venezolaner, die im Maiden verfassungsmäßigen Präsidenten Nicolás Ma-duro Moros gewählt haben.

Angesichts des Widerstandes gegen den Putsch,den das bolivarische und chavistische Volk geleistethat und der in den massiven Demonstrationen zurUnterstützung von Präsident Maduro und in derLoyalität der bolivarischen Streitkräfte zutage getre-ten ist, hat die Regierung der Vereinigten Staatenihre internationale politische und mediale Kampa-gne intensiviert. Sie verschärft die unilateralen wirt-schaftlichen Zwangsmaßnahmen gegen Venezue-la, darunter die Blockierung von Milliarden von Dol-lar, die Venezuela gehören, in Banken von Drittlän-dern und den Diebstahl von Einnahmen aus denÖlverkäufen dieser Schwesternation, was schwer-wiegenden humanitären Schaden und harte Ent-behrung für ihr Volk verursacht.

Neben dieser grausamen und nicht zu rechtferti-genden Enteignung beabsichtigen die USA, einenhumanitären Vorwand zu fabrizieren, um eine militä-rische Aggression gegen Venezuela einzuleiten undwollen durch Einschüchterung, Druck und Gewalteine angeblich humanitäre Hilfe in das Hoheitsge-biet dieser souveränen Nation einführen, die tau-sendmal geringer ist als der wirtschaftliche Scha-den, den die von Washington auferlegte Politik derBelagerung verursacht.

Der Usurpator und selbsternannte „Präsident“ er-klärte schamlos seine Bereitschaft, unter dem Vor-wand, solche „humanitäre Hilfe“ zu erhalten, eineUS-Militärintervention zu fordern. Er bezeichnete diesouveräne und würdevolle Ablehnung dieses Ma-növers als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Hohe Funktionsträger der USA erinnern jeden Tagmit Arroganz und Unverschämtheit daran, dass inBezug auf Venezuela „alle Optionen auf dem Tischliegen, einschließlich der militärischen“.

Beim Fabrizieren von Vorwänden hat die Regie-rung der Vereinigten Staaten zu Täuschung undVerleumdung gegriffen, indem sie im UN-Sicher-heitsrat einen Resolutionsentwurf vorgelegt hat,der zynisch und scheinheilig ernsthafte Besorgnisüber „die humanitäre Situation und die der Men-schenrechte“ zum Ausdruck bringt, über „die

jüngsten Versuche, die Bereitstellung von huma-nitärer Hilfe zu blockieren, die Existenz von Millio-nen von Migranten und Flüchtlingen ..., die ex-zessive Anwendung von Gewalt gegen friedlicheDemonstranten und die Situation des Verstoßesgegen den Frieden und die Sicherheit in der Re-gion“ in Venezuela, um anschließend zu fordern,„die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen“.

Es ist offensichtlich, dass die Vereinigten Staatenden Weg bereiten, um mit Gewalt „einen humanitä-ren Korridor“ unter „internationalem Schutz“ zu etab-lieren, „die Verpflichtung zum Schutz der Zivilbevöl-kerung“ zu beschwören und „alle notwendigenMaßnahmen“ zu ergreifen.

Es ist unbedingt erforderlich, sich an ähnlicheVerhaltensweisen und ähnliche Vorwände zu er-innern, die die Vereinigten Staaten als Präludiumfür die Kriege angewandt haben, die sie gegenJugoslawien, den Irak und Libyen führten und dieunermessliche Verluste an Menschenleben undgroßes Leid mit sich brachten.

Die Regierung der Vereinigten Staaten versuchtso das größte Hindernis zu beseitigen, das dieBolivarische und Chavistische Revolution für dieAusübung ihrer imperialistischen Herrschaft über„Unser Amerika“ und für die Plünderung der welt-weit größten zertifizierten Erdölreserven sowieder anderen zahlreichen und strategischen Na-turressourcen darstellt, die dem venezolanischenVolk gehören.

Man darf die traurige und schmerzliche Geschich-te der militärischen Interventionen der VereinigtenStaaten nicht vergessen, die mehr als einmal in Me-xiko, Nicaragua, in der Dominikanische Republik, inHaiti, Kuba, Honduras und in jüngerer Zeit in Gre-nada und Panama stattfanden.

Armeegeneral Raúl Castro Ruz warnte am 14.Juli 2017: „Die Aggression und die putschistischeGewalt gegen Venezuela fügen „Unserem Ameri-ka“ insgesamt Schaden zu und sie kommen nurden Interessen derer zugute, die alle Anstrengun-gen daran setzen uns zu spalten, um ihre Herr-schaft über unsere Völker auszuüben, ohne sichdarum zu kümmern, dass sie dadurch Konfliktemit unberechenbaren Auswirkungen in dieser Re-gion schaffen, wie die, die wir in verschiedenenTeilen der Welt erleben“.

Die Geschichte wird mit einer neuen imperialisti-

schen militärischen Intervention in der Region undmit der Komplizenschaft jener, die sie in unverant-wortlicher Weise begleiten, hart ins Gericht gehen.

Heute wird in Venezuela über die Souveränitätund die Würde Lateinamerikas und der Karibik undder Völker des Südens entschieden. Es entscheidetsich ebenfalls, ob die Normen des Völkerrechts unddie Charta der Vereinten Nationen überleben. Eswird bestimmt, ob die Rechtmäßigkeit einer Regie-rung aus dem ausdrücklichen und souveränen Wil-len seines Volkes oder aus der Anerkennung durchausländische Mächte hervorgeht.

Die Revolutionäre Regierung ruft zur internationa-len Mobilisierung in Verteidigung des Friedens in Ve-nezuela und in der Region auf, die auf den Prinzi-pien der Proklamation Lateinamerikas und der Kari-bik als Zone des Friedens beruht, die mit der Unter-schrift aller Staats- und Regierungschefs derCELAC im Jahr 2014 angenommen wurde.

Sie begrüßt und unterstützt den Mechanismusvon Montevideo, eine Initiative von Mexiko, Uruguay,der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) und Bo-liviens, die auf die Bewahrung des Friedens in Ve-nezuela ausgerichtet ist und, wie aus ihrer jüngstenErklärung hervorgeht, auf den Prinzipien der Nicht-

Einmischung in die inneren Angelegenheiten, derrechtlichen Gleichstellung der Staaten und der fried-lichen Lösung von Kontroversen basiert.

Sie begrüßt die positive Aufnahme besagter Ini-tiative seitens des Präsidenten Maduro Morosund der internationalen Gemeinschaft und drücktangesichts der kategorischen Zurückweisungaller von verschiedenen Ländern ausgehendenGesprächsinitiativen, einschließlich dieser, durchdie Regierung der Vereinigten Staaten ihre Be-sorgnis aus.

Die Revolutionäre Regierung bekräftigt ihre festeund unerschütterliche Solidarität mit dem verfas-sungsmäßigen Präsidenten Nicolás Maduro Moros,der bolivarischen und chavistischen Revolution undder zivil-militärischen Union seines Volkes und ruftalle Völker und Regierungen der Welt dazu auf, denFrieden zu verteidigen und sich über alle politischenund ideologischen Differenzen hinweg zu vereinen,sich einer neuen imperialistischen militärischen In-tervention in Lateinamerika und der Karibik entge-genzustellen, die der Unabhängigkeit, Souveränitätund den Interessen der Völker vom Rio Bravo bisnach Patagonien Schaden zufügen wird.

Havanna, 13. Februar 2019 •

Es ist dringend notwendig, das imperialistischemilitärische Abenteuer gegen Venezuela zu stoppenErklärung der Revolutionären Regierung

ARCHIV GRANMA

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UNSER AMERIKAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 13

• WENN ich etwas kenne, sind esdie Völker, denn so wie Sie bin ichein Mann des Volkes. Ich wurde ineinem armen Viertel von Caracasgeboren und wuchs dort auf. Ich er-starkte in der Hitze der Volks- undGewerkschaftskämpfe in einem vonAusgrenzung und Ungleichheit ge-kennzeichneten Venezuela. Ich binkein Magnat, ich bin ein Arbeiterder Vernunft und des Herzens. Ichhabe heute das große Privileg, Prä-sident des neuen Venezuela zusein, das in einem Modell der inklu-siven Entwicklung und sozialenGleichheit verwurzelt ist, das derKommandant Hugo Chavez, inspi-riert vom Bolivarischen Erbe, ab1998 schuf.

Wir erleben heute einen histo-risch kritischen Augenblick. Es sindTage, an denen sich die Zukunftunserer Länder zwischen Krieg undFrieden entscheidet. Ihre Vertreteraus Washington möchten den glei-chen Hass an Ihre Grenzen brin-gen, den sie in Vietnam erzeugthaben. Sie sagen, dass sie in Ve-nezuela - wie sie es auch damalssagten - im Namen von Demokratieund Freiheit einmarschieren und in-tervenieren wollen. Aber so ist esnicht. Die Geschichte der Usurpati-on der Macht in Venezuela ist ge-nauso erlogen wie die der Massen-vernichtungswaffen im Irak. Es istein unwahrer Fall, der aber drama-tische Folgen für unsere gesamteRegion haben kann.

Venezuela ist ein Land, das mitseiner Verfassung von 1999 diepartizipative und protagonistischeDemokratie des Volkes umfassendausgebaut hat und heute eines derLänder mit den meisten Wahlver-fahren in den letzten 20 Jahren ist.

Es kann sein, dass man unsereIdeologie oder unsere Ansichtennicht mag, aber es gibt uns und wirsind Millionen.

Ich richte diese Worte an die Be-völkerung der Vereinigten Staatenvon Nordamerika, um sie vor dergroßen Gefahr zu warnen, die darinbesteht, dass einige Sektoren desWeißen Hauses vorhaben, in Vene-zuela einzumarschieren, was unvor-hersehbare Folgen für mein Landund für die gesamte amerikanischeRegion hätte. Präsident DonaldTrump will außerdem noble Initiati-ven des Dialogs zunichte machen,die von Uruguay und Mexiko mitUnterstützung der Caricom ange-

regt wurden, um eine friedliche Lö-sung zugunsten Venezuelas zu fin-den. Wir wissen, dass wir uns zumWohle Venezuelas hinsetzen müs-sen, um zu reden, denn den Dialogzu verweigern bedeutet, den Wegder Gewalt zu wählen. Lassen Sieuns die Worte John F. Kennedysvergegenwärtigen: „Verhandeln wirniemals aus Angst, fürchten wir unsaber niemals davor zu verhandeln.“Haben diejenigen, die nicht redenwollen, Angst vor der Wahrheit?

Politische Intoleranz gegenüberdem bolivarischen Modell Venezue-las und der Wunsch, sich unsere im-mensen Ressourcen an Öl, Minera-lien und andere große Reichtümer

anzueignen, haben zur Bildungeiner internationalen Koalition unterLeitung der Regierung der USA ge-führt, um die wahnsinnige Idee um-zusetzen, Venezuela unter dem lüg-nerischen Vorwand einer humanitä-ren Krise, die nicht existiert, militä-risch anzugreifen.

Das Volk Venezuelas hatschmerzhafte soziale Wunden erlit-ten, welche durch eine Handels-und Finanzblockade verursachtwurden, die durch den Raub unddie Entwendung unserer finanziel-len Ressourcen und Vermögens-werte in anderen, mit diesemwahnsinnigen Angriff einverstande-nen Ländern noch verschärft

wurde. Dank eines neuen Sozial-schutzsystems der direkten Fürsor-ge für anfällige Sektoren sind wirjedoch mit Stolz weiterhin ein Landmit einem hohen Index dermenschlichen Entwicklung undeiner geringeren Ungleichheit inAmerika.

Das US-amerikanische Volk musswissen, dass diese sich auf vielfa-che Weise äußernde komplexe Ag-gression völlig straffrei ausgeübtwird und eindeutig gegen die Char-ta der Vereinten Nationen verstößt,die unter anderen Prinzipien undZielen im Interesse des Friedensund der freundschaftlichen Bezie-hungen zwischen den Ländern ex-plizit die Drohung oder die Anwen-dung von Gewalt verbietet. Wirmöchten weiterhin Geschäftspart-ner des Volkes der VereinigtenStaaten sein, wie wir es im Laufeunserer Geschichte waren. Ihre Po-litiker in Washington sind dagegenbereit, Ihre Söhne und Töchter ineinem absurden Krieg sterben zulassen, anstatt das heilige Rechtdes venezolanischen Volkes aufSelbstbestimmung und die Siche-rung der Souveränität zu achten.

Wie Sie auch, Volk der USA, sindwir Venezolanerinnen und Venezo-laner Patrioten. Und wir werdendas, was unser ist, mit jeder Faserunseres Herzens verteidigen.Heute ist Venezuela in einem einzi-gen Aufschrei vereint: Wir forderndas Ende der Aggression, die an-strebt, unsere Wirtschaft zu lähmenund unser Volk sozial zu ersticken;wir fordern, dass die schwerwie-genden und gefährlichen Drohun-gen einer militärischen Interventionin Venezuela aufhören. Wir appel-lieren an das gute Herz der US-amerikanischen Gesellschaft, dieOpfer ihrer eigenen Regierendenist, damit sie sich unserem Rufnach Frieden anschließt, auf dasswir zu einem einzigen Volk gegenKriegstreiberei und Krieg werden.

Es leben die Völker Amerikas! •

Offener Brief von Nicolás Maduro

an das US-amerikanische Volk

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Stella Calloni

• UNTER den jetzigen Umständenkönne man nur für oder gegen denFrieden, könne man nur für odergegen den Krieg sein, sagte derkubanische Außenminister BrunoRodríguez während einer Presse-konferenz am 20. Februar, als erden entscheidenden Moment an-sprach, den die Region angesichtsder Drohung der Vereinigten Staa-ten, in Venezuela einzudringen, er-lebt. Es seien deshalb Momente, indenen „die Einhaltung und die Gül-tigkeit der Prinzipien des Völker-rechts und der Charta der Verein-ten Nationen entschieden werden.Entschieden wird, dass der Grundfür die Legitimität einer Regierungin der Unterstützung und Abstim-mung ihrer Bürger liegt und keinausländischer Druck die souveräneAusübung der Selbstbestimmungersetzen kann“.

Dies sagte Rodríguez sechsTage, nachdem die kubanische re-volutionäre Regierung am 13. Feb-ruar die Absicht der VereinigtenStaaten angeprangert hatte zu in-tervenieren und unter anderem dieBewegung von Militärtransportflug-zeugen von US-Stützpunkten anden Orten ansprach, wo sich Ein-heiten des Kommandos für Spezi-aloperationen und des MarineCorps befinden, die „für verdeckteAktionen, auch gegen Führer an-derer Länder“ eingesetzt werden.

In diesem Fall bezog er sich aufdie Flüge, die zwischen dem 6. und10. Februar die US-Militärbasenam Flughafen Rafael Miranda (Pu-erto Rico), den Luftwaffenstütz-punkt San Isidro (DominikanischeRepublik) und andere in der Kari-bik anflogen und verurteilte denDruck und die Handlungen der Re-gierung von Washington bei derVorbereitung eines militärischenAbenteuers, das als „humanitäreIntervention“ in Venezuela getarntist, Vorbereitungen, die immernoch anhalten. Er erinnerte daran,dass Präsident Donald Trump er-klärt hatte, dass „alle Optionenmöglich sind“.

Unter Hinweis auf die Regie-rungserklärung betonte der Au-ßenminister, wir erleben eine „Fa-brikation humanitärer Vorwände,wobei eine Frist gesetzt wird, in-nerhalb der der Eintritt von ´huma-nitärer Hilfe´ mit Gewalt erzwun-gen werden soll, was an sichschon ein Widerspruch ist: Es istnicht möglich, dass sich wahre hu-manitäre Hilfe auf Gewalt, auf Waf-fengewalt oder auf die Verletzungdes Völkerrechts stützt, ein An-satz, der tatsächlich einen Verstoßgegen das humanitäre Völkerrechtdarstellt.“ Er erinnert daran, dassKuba die Bemühungen von Mexikound Uruguay und anderen unter-stütze, die versuchen, einen Wegdes Friedens und des Dialogs zufinden, und forderte die internatio-nale Gemeinschaft auf, sich zumobilisieren, um jegliche Maßnah-me zu verhindern, die sich für eineIntervention eigne, die in den Hän-den US-amerikanischer Funda-mentalisten liege und ganz Latein-amerika erreichen würde.

Diese Warnung kam der Drohungder Regierung von Präsident Do-nald Trump gegen Venezuelazuvor, der am 19. Februar auf einer„Konferenz“ an der InternationalUniversity of Florida in Sweetwa-ter, Miami, sehr eloquent, präziseund brutal war.

Einerseits forderte er die venezo-lanischen Militärangehörigen auf,ihr Vaterland zu verraten, indem erihnen auf naive Weise drohte, siewürden „alles“ verlieren, wenn sieden „Diktator“ Nicolás Maduro wei-terhin unterstützten. Neben ande-ren erstaunlichen Überlegungenund Drohungen stellte er die Be-hauptung auf: „Die Tage des Sozia-lismus sind gezählt, nicht nur in Ve-nezuela, sondern auch in Nicara-gua und Kuba“. Er spielte „KaltenKrieg“, spielte die Zeiten der Fili-buster nach. Das Imperium ent-blößte sich, zeigte sein alters-schwaches Gesicht, seine absolu-te Dekadenz.

Außenminister Rodríguez lehntediesen Versuch der Einschüchte-rung von Trump ab und sagte, US-amerikanische Analysten hätten dieRede in Florida als Wahlkampf ein-gestuft, als einen Versuch, auch diedemokratischen Führer (in denUSA) einzuschüchtern, die Wählerallgemein und vor allem die mit demSystem unzufriedenen Jugendli-chen, die vom Präsidenten beschul-digt werden, in jenem Land den So-zialismus einführen zu wollen.

Für Rodríguez war der wichtigste„theoretische Beitrag“ von Trump inseiner Rede die Einbeziehung desMcCarthyismus in die Monroe-Doktrin zur Verteidigung einer ein-zigen imperialistischen Macht,„dem er einen extremen, viszera-len, altmodischen, im kalten Kriegverankerten Antikommunismushinzufügte“.

AUFRÜSTUNG FÜR DIEINTERVENTION

Neben der Anzeige der Regie-rung Kubas über die Luftbewegun-gen in der Karibik schrieb derFachjournalist Tom Rogan in sei-nem Artikel „Die US-Militärmachtkonzentriert sich stillschweigend in

der Nähe von Venezuela“, der am15. Februar im Washington Exami-ner veröffentlicht wurde, dass dieUS-Regierung zwei ihrer Flug-zeugträger, die Theodore Roose-velt und das amphibische Lande-schiff USS Boxer, das die 11. Expe-ditionseinheit der Marine (MEU) anBord hat, ausgefahren habe. DieCharakteristika der MEU „würdenein angemessenes Gleichgewichtzwischen einem Versuch des Um-stimmens des Regimes von Nico-lás Maduro und der Androhungeiner Invasion darstellen“, sagteRogan (La Iguana TV).

In den vergangenen Tagen habenmehrere Medien das Auslaufeneiner Angriffsgruppe mit Flugzeug-trägern (CGS) vor der Küste vonFlorida in einer Flotte bestätigt, dieaus dem Flugzeugträger USS Ab-rahm Lincoln (CVN-72), einem Ra-ketenkreuzer der Klasse Ticonde-roga USS Leyte Gulf und vier Zer-störern der Arleigh-Burke-Klasse,USS Bainbridge, USS Gonzalez,USS Mason und USS Nite, sowieeiner Fregatte der spanischen Ma-rine Méndez Núñez besteht. Eineechte Bedrohung oder ein Spiel mitder Abschreckung?

Inzwischen bildeten große US-Militärflugzeuge einen Korridornach Cúcuta, an der kolumbia-nisch-venezolanischen Grenze,angeblich beladen mit Tonnen von„humanitärer Hilfe“, die mit großerPublizität bedacht wurde. Am 10.Januar bestätigte der Präsidentvon Panama, Juan Carlos Varela,die Angaben von politischen undsozialen Bewegungen über einenTransfer von mächtigen Artillerie-Hubschraubern aus den Vereinig-ten Staaten auf den US-Militär-stützpunkt in Darién, einer an Ko-lumbien grenzenden Provinz.

Varela sagte, dass er am 4. Janu-ar nach Florida gereist war, umsich mit dem Kommandanten desUS-Südkommandos Craig Faller inseinem Hauptquartier zu treffen,natürlich ohne Erlaubnis des Par-laments und praktisch im Gehei-men.

Die Vereinigten Staaten habenVenezuela mit Militärstützpunktenin Kolumbien, Aruba, Peru, Para-

guay und anderen karibischen In-seln umgeben. In den Gebirgsge-genden von Montes de Oca im ko-lumbianischen Departamento LaGuajira wurden Truppenbewegun-gen gemeldet. Am 11. Februar gabes an diesem Ort ein ständigesStarten und Landen von US-ameri-kanischen Kampfflugzeugen undKampfhubschraubern. Dabei wur-den Drohnen, die venezolanischeGebiete fotografieren, und das Ein-treffen gepanzerter Ausrüstung beider Lufteinheit beobachtet.

Die venezolanische Regierungselbst hat die langjährige Präsenzkolumbianischer paramilitärischerOrganisationen an der Grenze zuVenezuela angeprangert, die eineReihe von Verbrechen und Strafta-ten begangen haben. Dies wirdauch im sogenannten Putsch- oderMasterplan erwähnt.

Der „Masterstroke“ des US-Süd-kommandos wurde entworfen, alsAdmiral Kurt Tidd im Februar 2018noch dessen Befehlshaber war.Die venezolanische Regierungnennt einige paramilitärische Orga-nisationen – die auch im Master-plan eingetragen sind –: der Golf-clan, die Uribeños, die Rastrojos,die Águilas Negras, Experten fürdie Ermordung sozialer und indige-ner Führer.

Weitere ähnliche wurden geortet:Resistencia Radical Venezolana(Venezolanischer Radikaler Wider-stand) oder der sogenannter Wi-derstand der Jesuiten israelischenUrsprungs, insbesondere in denBundesstaaten Zulia, Táchira undApure, mit Gruppen, die in derNähe der internationalen BrückeTienditas agieren.

Es gibt Analysten, die auf dieGrenzen zu Brasilien blicken: nachRoraima, Manaus und Boavista,insbesondere nachdem zum erstenMal in der Geschichte ein Generalder brasilianischen Armee – in die-sem Fall General Alcides FaríasJr., der für das Brigadekommandovon Ponta Grossa im BundesstaatParaná verantwortlich ist – als Un-terkommandant der US-Truppenernannt wurde, um dem Südkom-mando anzugehören. Dies hat zueiner echten Krise im militärischen

Bereich dieses Landes geführt, da,wie die brasilianische Zeitung Valorschrieb, sich die Möglichkeit erge-ben könnte, dass Farías eine In-tervention in Venezuela anführe,da er bereits dem Fort Sam Hous-ton zugeteilt würde, das dazu be-stimmt ist, an diesen Aktionen teil-zunehmen.

Der ehemalige Außen- und Ver-teidigungsminister Celso Amorimsagte, dies würde dazu dienen,„eine eventuelle militärische Inter-vention der Vereinigten Staaten inLateinamerika und der Karibik zulegitimieren und einer Einheit die-ses Landes eine ähnliche Rolle wiedie der NATO zu verleihen, ohnedass zu diesem Zweck ein Vertragunterzeichnet worden wäre“.

Trumps Drohungen an das vene-zolanische Militär waren ein Bume-rang, denn dieses fühlte sich ange-griffen und erniedrigt und gab eineklare Antwort, indem es sich abso-lut dazu bereit erklärte, seine Hei-mat zu verteidigen.

Dieses Kriegsabenteuer bedrohtdie gesamte Region, aber auch dieVereinigten Staaten selbst. Dasspiegelt sich im Widerstand ver-schiedener politischer und sogarmilitärischer Sektoren dieses Lan-des gegen die Prahlerei Trumpstrotz des Medienkrieges wider, derTeil des Schemas dieser asymme-trischen Kriegsführung ist, dieseshybriden Krieges oder welchenNamen man diesem klaren Ver-such eines Kolonialkriegs der An-eignung von Ressourcen und Terri-torien auch geben will.

Aber wir müssen etwas Stärkereshervorheben, und das ist das Wi-derstandsvermögen, das die Re-gierung von Nicolás Maduro, dasVolk und die patriotischen Streit-kräfte Venezuelas gezeigt haben.Dabei haben sie sehr ernste Situa-tionen überwunden, wie vorher be-reits der venezolanische und la-teinamerikanische Führer Präsi-dent Hugo Chávez Frías bei demvon den Vereinigten Staaten ent-worfenen gescheiterten Putsch imApril 2002. Von diesem Moment anhat es 25 Wahlen gegeben, die vonChávez und seinem Nachfolger Ni-colás Maduro gewonnen wurden,und zwei, die sie verloren, was vonder Regierung anerkannt wurde.

Als die Opposition 2016 im Kon-gress die Mehrheit erreichte, wardas erste und einzige Versprechenund Programm, das der damalige„demokratische“ Parlamentspräsi-dent Henry Ramos Allup ankündig-te, dass sie Maduro vor Ende 2016stürzen würden. Inzwischen sindwir im Jahr 2019. Maduro wurde imMai 2018 bei Wahlen wiederge-wählt, die beobachtet und über-prüft wurden und an denen Vertre-ter der Opposition teilnahmen, diesich lieber zur Wahl stellten, alseine ausländische Macht zu einerIntervention aufzurufen. Diesmachte Washington nervös undführte dazu, dass es die Maskeendlich fallen ließ. Niemand kannso tun, als wisse er nicht, worumes geht. Entweder ist man für denFrieden oder gegen den Frieden,entweder ist man für den Kriegoder gegen den Krieg. •

Der Krieg der Vereinigten Staaten: Venezuela, Nicaragua und Kuba und danach?Die venezolanische Regierung hat die langjährige Präsenz kolumbianischer paramilitärischer Organisationen an der Grenze zuVenezuela angeprangert, die eine Reihe von Verbrechen und Straftaten begangen haben

Bewegung von militärischen Transportflugzeugen auf US-Stützpunkten

MISIÓN VERDAD

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UNSER AMERIKAMÄRZ 2019 | GRANMA INTERNACIONAL 15

Edgardo Antonio Ramírez

• DAS von Obama erlassene De-kret der Einmischung hat fürTrump den Weg bereitet, miteinem Putsch weiterzumachen.Die Demokraten und Republika-ner spielen kurz-, mittel- undlangfristig dabei zusammen mit.Nachdem der Staatsstreich inBrasilien in trockenen Tüchernist, nehmen sich die Akteure desMordes Bolton, Abrams, Pence,Pompeo, Gina Haspel und MarcoRubio Venezuela vor und ma-chen dabei die Lüge zum Trend:„Die Anwesenheit von aktivenZellen von Hisbollah und die Ent-wicklung von Waffenvernich-tungswaffen zusammen mit demIran“, „Maduro ist Schuld an demMangel von Medikamenten undLebensmitteln“, „Der Sozialismusist eine Diktatur“.

Ziel dieser Kriegsverbrecher istdie Destablisierung des Gebietsder Karibik, so wie sie es bereitsim Mittleren Osten und im Nor-den Afrikas gemacht haben. Mitdem Staatsterrorismus versu-chen sie den Präsidenten Nico-lás Maduro zu stürzen und einenBürgerkrieg zu entfesseln. Au-ßerdem erwägen sie die militäri-sche Aggression in Kuba und Ni-caragua (sie möchten die Kon-trolle über den neuen interozea-nischen Kanal) und wollen dieMauer an der Grenze zu Mexikofertigstellen, um die absoluteKontrolle über die Kartelle zumVerkauf von Waffen und Drogenzu bekommen.

Die militärische und wirtschaft-liche Razzia hat die Zerstörungder bolivarischen und sozialisti-schen Revolution und die Plün-derung der natürlichen strategi-schen Ressourcen Venezuelaszum Ziel. Die für den Bürger-krieg zuständige Horrormaschi-nerien sind das Südkommandofür militärische Operationen inder Karibik, Mittelamerika undSüdamerika und die privatenKorporationen wie unter ande-rem CNN, The Wall Steet Jour-nal und Reuters. Sie rechtferti-gen den Tod von Venezolanern,die Maximierung der Gewinneder Imperialisten durch den Ver-kauf von Waffen, den Raub vonErdöl, Gas, Coltan, Gold und an-deren Bodenschätzen, den Raubder Aktiva, die Privatisierung derIndustrien und die illegale Ein-ziehung von Schulden. Sie ver-breiten die Lügen, dass Präsi-dent Nicolás Maduro (mit 67 %der Stimmen gewählt) ein Dikta-tor sei und dass die NationalenBolivarischen Streitkräfte (ehren-voll, würdig, patriotisch, antiim-perialistisch und souverän) eineverkommene Streitkraft sei.

Die Verkommenen sind dieYankee-, europäischen und zio-nistischen Rassisten-Imperialis-ten (Beschützer der grausams-ten Diktatoren der Menschheit),die den Staatsterrorismus aus-üben und unentwegt erbar-mungslos die Völker der Weltbombardieren, deren Land be-setzen und Geldwäsche mit denaus dem Drogenhandel stam-menden Dollar betreiben.

Die zynischsten und elendstenFake News sind die über die„humanitäre Hilfe“. Es steht fest,dass sie die Völker nicht rettenwollen. Beispiele dafür sind: dieTausenden Afrikaner, die bei derhöllischen Überquerung des Mit-telmeers ums Leben kommen;die Besetzung des palästinensi-schen Gebiets und das Massa-ker an den Palästinensern; dieMauer und das Töten von Im-migranten aus Mexiko und Mit-telamerika; das Leiden der ver-gessenen und zur Verdammnisverurteilten Haitianer; die frem-denfeindliche Eskalation gegendie Venezolaner.

Ein besonderes Kapitel verdie-nen die unmoralischen Folgender „humanitären Hilfe“ Kolum-biens: über 200.000 tote Zivilis-ten und über sieben MillionenVertriebene; die gegen die Sou-veränität gerichteten militäri-schen Stützpunkte und die Ver-gewaltigungen von Frauendurch US-Militärpersonal, dievon der Regierung entschuldigtwerden; die Nicht-Erfüllung desFriedensvertrags und das An-wachsen der Morde an sozialenFührern durch Paramilitärs; derTod von 5.000 kolumbianischenKindern durch Unterernährungim Guajira Gebiet in den letztenacht Jahren und eine Positionals weltweit erster Produzentund Exporteur von Kokain.

Der Zynismus der US-Regie-rung ist allseits bekannt und of-fenkundig. Sie steuert den Wirt-schaftskrieg und die Gewalt,blockiert die Finanzen und raubt30 Milliarden Dollar, um das VolkVenezuelas leiden zu lassenund die Souveränität Venezue-las anzugreifen, wobei sie sichauf eine falsche Vorstellung vonVerteidigung von Freiheit, De-mokratie, freiem Handel undMenschenrechten stützt. Undmit Wegwerfmarionetten zwingtsie illegale Parallelstrukturen

auf: „Guaidó und die Vaterlands-losen der Rechten, die mitgezo-genen Regierungen der OASund der Lima Gruppe und dieRassisten Europas.“

Die imperialistische Gleichungwird in dem öffentlichen Doku-ment Freedom 2-Operation auf-gedeckt: „Ein besonderes Inte-resse erreicht man, wenn mandie Matrix platziert, dass Vene-zuela durch das Fehlen von Le-bensmitteln, Wasser und Medi-kamenten in eine Etappe der hu-manitären Krise eintritt; manmuss weiterhin das Szenariomanagen, dass Venezuela kurzvor einem Kollaps steht und im-plodieren wird, um von der inter-nationalen Gemeinschaft einehumanitäre Intervention zu ver-langen, damit der Frieden ge-wahrt und Leben gerettet wer-den (...) und als Doktrin mussimmer der Staat als Verursacherder wirtschaftlichen Stagnation,der Inflation und der Knappheitverantwortlich gemacht werden“.

Der rechtmäßige Präsident Ve-nezuelas, Nicolás Maduro, unddas Volk Venezuelas sind imKreuzfeuer der US-Politik desKrieges der Vierten Generationgewesen. Strategisches Ziel derUSA ist es ,die angesichts derFortschritte bei den Machtver-hältnissen der Linken und dersouveränen Staaten Lateiname-rikas und der Karibik in Bündnis-sen mit Russland und China ver-lorenen gegangene Hegemoniewiederherzustellen, was heuteüber die Razzia des Bürgerkrie-ges, den Sturz des PräsidentenMaduro und die Teilung derBeute der Naturressourcen ver-laufen soll.

Aus diesem Grund ist es stra-tegisch wichtig aufzustehen unduns vor der militärischen YankeeAggression mit unseren eigenenvon der bolivarischen Unabhän-gigkeit inspirierten Kräften zuverteidigen und die Solidarität

für den Frieden mit den Völkernund Regierungen der Welt aufdem Gebiet von Politik, Kultur,Wirtschaft und im sozialen, mili-tärischen und diplomatischenBereich zu stärken.

Innerhalb dieses Kampfesvertieft sich die siegreiche boli-varische chavistische Konzep-tion der zivil-militärischenUnion um die Führung des Prä-sidenten Nicolás Maduro, dienationale Aufstellung der poli-tisch-militärischen Führung,der PSUV und des Polo Patrio-tico; die Beibehaltung der ope-rationalen Einsatzbereitschaftder militärischen Übungen An-gostura 200 auf dem gesamtennationalen Gebiet im Jahr2019; die Einsatzbereitschaftder 2 Millionen Milizkämpfer inden 335 Bezirken; der frontaleKampf gegen Verräter und Kor-rupte, der schrittweise Anstiegder Produktion von 1 MillionBarrel Erdöl; die Innovationund Diversifizierung der Pro-jekte zur Herstellung von Le-bensmitteln und Medikamen-ten; die Konsolidierung der Ge-meinden; die Nutzung der Wis-senschaft und der Technologie,um die Abhängigkeit von Im-porten zu überwinden; dasSammeln von Millionen vonUnterschriften, mit denen vonder Regierung und vom Volkder Vereinigten Staaten derFrieden gefordert wird; die boli-varische Diplomatie für denFrieden und die freie Selbstbe-stimmung der Nationen und dieStärkung der internationalenSolidarität mit Völkern, Regie-rungen und Organsisationender Welt wie Russland, China,dem Iran, der Türkei, Indien,Vietnam, Kuba, Bolivien,ALBA, Petrocaribe, CELAC,OPEC und den Blockfreien, umein freies bolivarisches, unein-nehmbares sozialistisches Va-terland zu erreichen.

IM KONTEXT:

Laut einer vom Meinungsfor-schungsinstitut Hinterlacesdurchgeführten Studie spre-chen sich 86 % der Venezo-laner gegen imperialistischeAggressionen der US-Regie-rung gegen das Land aus.Diese Information wurde am24. Februar vom JournalistenJosé Vicente Rangel in sei-nem Programm „José Vicen-te Hoy“ bekanntgegeben,das von einem privaten Fern-sehsender übertragenwurde. Hinterlaces führtediese Studien zwischen dem4. und dem 20. Februardurch. Dabei wurden 1.580Haushalte in ganz Venezueladirekt befragt. Die indigenen Völker konzen-trierten sich an der Grenzezu Kolumbien im Staat Zulia,um die Würde Venezuelas zuvertreten und die Bolivari-sche Revolution zu unterstüt-zen, sagte der Präsident derRepublik, Nicolás Maduro.Die Nachricht wurde zusam-men mit einem Video vomvenezolanischen Staatschefüber Twitter verbreitet. Am Samstag, dem 23. Febru-ar, kam es in New York zueiner großen Kundgebung,auf der ein Ende der Einmi-schung anderer Länder in dieAngelegenheiten Venezuelasgefordert wurde. Der Panafrikanische Kon-gress unterstützt die Boli-varische Revolution: Der Vi-zepräsident der VereintenSozialistischen Partei Ve-nezuelas Adán Chávezhatte ein Treffen mit Vertre-tern verschiedener LänderAfrikas. Die Exekutivsekretärin desSao Paulo Forums klagt dieAktionen der US-Regierunggegen Venezuela an.Die Internationale Versamm-lung der Völker kam am 24.Februar im Alba Hotel in Ca-racas zusammen. Sie setztsich aus Mitgliedern unter-schiedlicher sozialer Bewe-gungen der Welt zusammen,die dorthin gekommenwaren, um ihrer Solidaritätund ihrer Unterstützung fürdie karibische Nation ange-sichts der interventionisti-schen Drohungen der US-Regierung Ausdruck zu ver-leihen. Der venezolanische Staats-chef Nicolás Maduro sagte,dass er nach der Blockade,die seinem Land aufge-zwungen werde, die legalehumanitäre Hilfe akzeptierthabe, die die europäischeUnion angeboten habe unddie von der UNO koordiniertwerde. Bei einem Treffen mitder Bevölkerung von Cara-cas in der Nähe des Miraflo-res Palasts verpflichtete ersich, alle Verbrauchsmate-rialien zu bezahlen, die invenezolanischen Häfen ein-träfen, denn „wir sind nie-mandes Bettler“. •

Der Plan zur militärischen Intervention in Venezuela ist gescheitert

Die imperialistische Razzia gegen VenezuelaDer Zynismus der Regierung der Vereinigten Staaten ist allseits bekannt und offenkundig; sie steuert den Wirtschaftskrieg und dieGewalt, blockiert die Finanzen und raubt 30 Milliarden Dollar, um das Volk Venezuelas leiden zu lassen und die SouveränitätVenezuelas anzugreifen

MISIÓN VERDAD

Page 16: KUBA · · AM Morgen dieses Sonntags, dem 24. Februar, machte der Erste Sekret"r des Zentralkomitees der Kommunisti-schen Partei, Armeegeneral Raul Cas-tro Ruz, von seinem Wahlrecht

Erscheint auf Spanisch, Englisch, Französisch, Portugiesisch, Deutschund Italienisch und in allen Sprachenauch im Internet

ZEITUNG AUS KUBA UND LATEINAMERIKA | HAVANNA MÄRZ 2019 | DEUTSCHE AUSGABE

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Kuba Kurz

Hans Modrow, einem großen Freund Kubas,wurde der Orden der Solidarität verliehen• AM 8. Februar 2019 wurde einem über-zeugten Revolutionär Tribut gezollt: DerVorsitzende des Ältestensrats der ParteiDIE LINKE und frühere Ministerpräsidentder DDR, Hans Modrow, empfing vomMitglied des Sekretariats des Zentralko-mitees der Partei und Leiter der Abteilungfür Internationale Beziehungen, JoséRamón Balaguer, den Orden der Solidari-tät der Republik KubaIn seiner Würdigung sagte Balaguer, HansModrows politisches Wirken sei stets demKampf für die Gerechtigkeit und die Inte-ressen der am meisten Benachteiligten ge-widmet. Er liebe Kuba, eine Nation, die erimmer verteidigt habe.Modrow brachte seine Dankbarkeit zumAusdruck und gestand, dass dieser Au-genblick für alle Zeiten in seinem Herzenbleiben und einen wichtigen Platz in sei-nem restlichen Leben einnehmen werde.Aufmerksam verfolgt er die aktuellen Ent-wicklungen auf der Insel: „Für die kubani-sche Revolution beginnt eine neue Phaseund die Diskussionen um die Richtlinienfinden nun ihren Platz in der neuen Ver-fassung. Raúl Castro hat eindeutig ge-sagt, dass es kein Zurück geben werde.Die Menschen hätten debattiert, seien zuihren Schlussfolgerungen gelangt undKuba sei nun in die Pflicht genommen,weiter voran zu gehen.“Während seines Besuchs hatte er die Gele-genheit, die vom Tornado betroffenen Orte

in Havanna zu besuchen und so Zeuge derschnellen Reaktion der kubanischen Regie-rung auf das Leid der Betroffenen zu wer-den. „Nirgendwo sonst auf der Welt hätte eseine solche Antwort gegeben“, versicherteer gegenüber der kubanischen Presse.Über seine Begegnung mit dem ZweitenSekretär der Partei, José Ramón MachadoVentura, am 7. Februar sagte er, es sei einTreffen zwischen zwei Freunden gewesen,die gemeinsame Anstrengungen und Zieleverfolgen. Machado Ventura betonte diefreundschaftlichen Bindungen, die Mo-drow seit seinem ersten Besuch 1970 zu

Kuba pflegt, und seinen unermüdlichen so-lidarischen Einsatz im Kampf gegen die Fi-nanz-, Wirtschafts- und Handelsblockade,die die Regierung der Vereinigten Staatenvon Amerika Kuba auferlegt.Modrow besuchte Kuba zusammen miteiner Delegation der Partei DIE LINKE. Erbetonte den Mut und die Entschlossenheitdes kubanischen Volkes, seine wirtschaft-liche und soziale Entwicklung zu gestal-ten, um die erzielten Erfolge zu bewahrenund weiterzuentwickeln. Auch gratulierteer der Kommunistischen Partei Kubaszum 60. Jahrestag der Revolution. •

Hans Modrow wurde am 7. Februar von Zweiten Sekretär der Kommunistischen ParteiKubas, José Ramón Machado Ventura, empfangen

ENDRYS CORREA VAILLANT

KUBA GESÜNDESTES LAND IN LATEINAMERIKA

Kuba ist das gesündeste Land Lateinamerikas. Es nimmt aufder Rankingliste von 169 Ländern, die entsprechend ihrer Ge-sundheitsindikatoren untersucht wurden, die Nummer 30 ein undliegt somit fünf Plätze vor den USA.

Das geht aus dem letzten Bericht des Informationsdienstleis-tungsunternehmens Bloomberg hervor, das sich auf die WHO,die United Nations Population Division und die Weltbank alsQuellen bezieht.

Das Ranking misst diverse Variablen wie Lebenserwartung, Ta-bakkonsum und Übergewicht. Es beinhaltet auch Umweltfaktorenwie den Zugang zu Wasser und sanitärer Infrastruktur. Deutsch-land steht auf dieser Liste an 23. Stelle. (Granma)

ROBERTO SKYERS BLEIBT ÜBER 100 METER UNTER 10SEKUNDEN

Die kubanische Leichtathletik, insbesondere der Sprint, konnteim Februar mit der frohen Botschaft des Landesrekordes über 100m von 9,98 s aufwarten, der von Roberto Skyers im Memorial Ra-fael Fortún in Camagüey erreicht wurde.

Skyers, Panamerikanischer Meister über die 200 m in Guadalaja-ra 2011 und Sieger bei den Spielen von Zentralamerika und derKaribik in Veracruz 2014, lief das beste 100 m Rennen seines Le-bens gegen die harte Konkurrenz seines Landsmannes ReynierMena, der in 10,06 s – ebenfalls persönliche Bestmarke – Zweiterwurde, wie Prensa Latina berichtet.

Nur der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele vonMoskau 1980, Silvio Leonard, hatte es vor ihm geschafft, als Ku-baner unter 10 Sekunden über die 100 m zu bleiben, auch er mit9,98 s, die er bei einem Wettbewerb 1977 in Mexiko gelaufen war.

Bereits im Semifinale des Meetings von Camagüey hatte Skyersmit der Zeit von 10,02 s, die seine bisherige Bestleistung von10,11 s, erzielt bei den Panamerikanischen Spielen von Toronto2015, förmlich pulverisierte, aufhorchen lassen.

Geboren in der camagüeyanischen Gemeinde Minas, hat der27jährige auch schon den kubanischen Landesrekord über 200 min 20,02 s inne. (Granma)

NEUES UNTERNEHMEN MIT KANADISCHEM KAPITAL INMARIEL

Die WYM Group S.A., ein Unternehmen mit kanadischem Kapi-tal, wurde als neuer Nutzer in der Sonderentwicklungszone Mariel

zugelassen. Es wird Toilettenpapier und Reinigungsprodukte her-stellen und kommerzialisieren.

Außerdem gehören zur Produktpalette der WYM Group Serviet-ten, Papiertaschentücher, Küchenpapier und flüssige Reinigungs-mittel für den Haushalt. Mit ihrem hohen Qualitätsstandard sinddiese Produkte sowohl für den Export als auch für den nationalenMarkt bestimmt.

Die Firma ist mit hoher Technologie ausgestattet und kann einenTeil der benötigten Energie über die Solarzellen auf ihrem Dach ge-winnen. Entsprechend dem Entwicklungsplan für die Zone ist vor-gesehen, dass die Fabrik einen Teil ihrer Rohstoffe auf dem natio-nalen Markt bezieht.

WYM INC. ist die erste Gesellschaft mit Kapital aus Quebec, diesich in Mariel niederlässt. (Cubadebate)

KUBA SETZTE 500. COCHLEA-IMPLANTAT EIN

Camila Cervantes Gispert ist 18 Jahre alt und seit dem 25. Feb-ruar hat sich ihr Leben völlig verändert, denn da bekam sie einCochlea-Implantat, das 500., das in Kuba eingesetzt wurde. Siemusste schon von klein an eine Hörprothese benutzen. Dadurchwar es ihr möglich sprechen zu lernen. Aber ihre Schwerhörigkeitnahm immer mehr zu, bis sie schließlich gehörlos wurde und dieProthese nicht mehr ausreichte. Deswegen war jetzt ein chirurgi-scher Eingriff erforderlich, um ihr das Gehör wiederzugeben.

Dieses Programm des Nationalen Gesundheitssystems existiertseit 2005. Davon haben hauptsächlich Kinder, aber auch einige Er-wachsene profitiert. Bevor ein Cochlea-Implantat eingesetzt wer-den kann, was in Kuba gratis geschieht, muss eine ausgiebigeneurophysiologische Untersuchung und eine Überprüfung derPlastizität erfolgen. Da es sich dabei um sehr komplexe Technolo-gien handelt, die ständig aktualisiert werden, muss gewährleistetsein, dass die Geräte, deren Kosten sich auf mindestens 16.000Euro belaufen, ausgetauscht werden können. (Granma)

AB 10. MÄRZ WIEDER SOMMERZEIT IN KUBA

Auch in Kuba findet entsprechend internationaler Praxis eineZeitumstellung auf die Sommerzeit statt. Deswegen werden inder Nacht vom Samstag, dem 9. März, auf Sonntag, den 10.März, um Mitternacht die Uhren um eine Stunde vorgestellt. DieBevölkerung wird gleichzeitig dazu aufgerufen, die elektrischeEnergie effizienter zu nutzen und durch die rationale Anwendungder energetischen Ressourcen die Wirtschaft und die Umwelt zuschützen. (Granma) •