2
1774 wahrscheinlich gemacht sind. Analytische Belege, welche die Existenz dieser Sauren ausser Zweifel stellen, brachten sie allerdings nicht. Es geht hieraus hervor, dess die Persulfomolyhdiinsaure die erste anorganisehe Snlfosiiure ist, deren Existenz mit Sicherheit con- statirt ist. Kei dieseii Untersuchungen, welclie fortgesetzt werden, wurde ich in ausdauernder und erfolgreicher Weise ron Hrn. J. Her tko rn, caiid. chem., unterstiitzt und sage ilim aucli an dieser Stelle meinen Dank. 420. S. M. Losanitsch: Die Analyse ekes neuen Chrom- minerals (Avalit). [Mitgetheilt in der Sitzung tier berlJiichcll gelehrten Gesellschaft 1 (Eiugegangen am 1. August ) ,41s die HHrii. Hofiiiann und KleriC im verflossenen Jahre die Erzverhlltiiisse des mms Avala. bei Hclgrad stndirten, stiessen sie auf machtige Quarzitmasseii , die in verschiedenen Richtungen die Avala’er Serpentine durchsetzen. Diese Quarzite, die stellenweise von einem griin en Mineral, dem sie auch ilire Farbe verdanken, imprlgnirt sind, enthalten grcissere Partieen \OII Limonit mit 0.06 pCt. Nickel, und, was \on besonderem Interesse sein durfte, diese Qnarzite mit Limoriit erwiesen sich als die Fiihrer voii Quecltsilbererzen (Cinabarit, Calornel, Quecksilberoxyd ?) . hier nod dtt auch von regulinischem Quecksilber. Iclr habe zwar schoii anfaiigs constatireri konnen, dass das den Quarz farben de Mineral KeselsSure , Chrom , Aluminium und Kalium enthalte, eber erst in neuerer Zeit konnte dawn das zu &er quan- titatirrn Analyse niithige Quantum RLIS einer griinen , erdigen Masse, die in1 Jerina-Stollen des Avala’er Quecksilberbergwerkes in griisserer Menge anbrach , bescliafft werden. Diese Masse, die zumeist aus Thori, in dem kleine Rliittchen des gruneii Minerals, dann Cinabarit, Chromit und Sandkoriier eingeschlosseii sind, war das Material, aus den1 ich das griine Miueral durch folgerides Verfahreii aussehied. Durcli Schllmine~i befrtlite ich die Masse vorsichtig voin Thoii, d a m zerliess ich den Riickstand im Wasser und decantirte die Fliissig- keit, nachdem sich das rneiste gesetzt hatte, ab, wobei zumeist das griiric Mineral als das specifisch leichtere nnd feiner zertheilte iiber- ging, iind ausseidem noch etwas Sand und Chromit. Dies wiederholte ich einige Male urid kochte schliesslich den Niederschlag init KGnigs-

Die Analyse eines neuen Chromminerals (Avalit)

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Analyse eines neuen Chromminerals (Avalit)

1774

wahrscheinlich gemacht sind. Analytische Belege, welche die Existenz dieser Sauren ausser Zweifel stellen, brachten sie allerdings nicht. Es geht hieraus hervor, dess die P e r s u l f o m o l y h d i i n s a u r e d i e e r s t e a n o r g a n i s e h e S n l f o s i i u r e ist, deren Existenz mit Sicherheit con- statirt ist.

Kei dieseii Untersuchungen, welclie fortgesetzt werden, wurde ich in ausdauernder und erfolgreicher Weise ron Hrn. J. H e r t k o r n , caiid. chem., unterstiitzt und sage ilim aucli an dieser Stelle meinen Dank.

420. S. M. L o s a n i t s c h : Die Analyse e k e s neuen Chrom- minerals (Avalit).

[Mitgetheilt in der Sitzung tier berlJiichcll gelehrten Gesellschaft 1 (Eiugegangen am 1. August )

,41s die HHrii. Hof i i iann und K l e r i C im verflossenen Jahre die Erzverhlltiiisse des m m s Avala. bei Hclgrad stndirten, stiessen sie auf machtige Quarzitmasseii , die in verschiedenen Richtungen die Avala’er Serpentine durchsetzen. Diese Quarzite, die stellenweise von einem griin e n Mineral, dem sie auch ilire Farbe verdanken, imprlgnirt sind, enthalten grcissere Partieen \ O I I Limonit mit 0.06 pCt. Nickel, und, was \on besonderem Interesse sein durfte, diese Qnarzite mit Limoriit erwiesen sich als die Fiihrer voii Quecltsilbererzen (Cinabarit, Calornel, Quecksilberoxyd ?) . hier nod dtt auch von regulinischem Quecksilber.

Iclr habe zwar schoii anfaiigs constatireri konnen, dass das den Quarz farben de Mineral KeselsSure , Chrom , Aluminium und Kalium enthalte, eber erst in neuerer Zeit konnte d a w n das zu &er quan- titatirrn Analyse niithige Quantum RLIS einer griinen , erdigen Masse, die in1 Jerina-Stollen des Avala’er Quecksilberbergwerkes in griisserer Menge anbrach , bescliafft werden. Diese Masse, die zumeist aus Thori, in dem kleine Rliittchen des gruneii Minerals, dann Cinabarit, Chromit und Sandkoriier eingeschlosseii sind, war das Material, aus den1 ich das griine Miueral durch folgerides Verfahreii aussehied.

Durcli Schllmine~i befrtlite ich die Masse vorsichtig voin Thoii, d a m zerliess ich den Riickstand im Wasser und decantirte die Fliissig- keit, nachdem sich das rneiste gesetzt hatte, ab, wobei zumeist das griiric Mineral als das specifisch leichtere nnd feiner zertheilte iiber- ging, iind ausseidem noch etwas Sand und Chromit. Dies wiederholte ich einige Male urid kochte schliesslich den Niederschlag init KGnigs-

Page 2: Die Analyse eines neuen Chromminerals (Avalit)

1775

wasser , wodnrch der Zinnober nnd das Eisenoxyd entfernt wurden, nur etwas Sand iuid Chromit blieben dcm Minerale beigemerigt.

Das auf diese Weise erhaltene PrZparat stellt diiniie, krystallinische Blattchen dar , die uiiter dem Mikroskope smaragdgriiii erscheinen; in Sauren ver&ndert es sich aach in der Siedehitze iiicht ; Fluorwasser- stoffsaure nnd die geschmolzenrm Alkalicarbonate zersetzen es schndl ; durch Gliihen brauiit es sich und verliert an Gewicht.

Ich erlaube mir die Analyse dreier Prgparate dieses Minerals mitzutheilen, wobei zu bemerken ist, dass das Praparat I am reinsten war, aber noch immer etwas Sand und Chrornit enthielt.

I. 11. 111. SiO? . . . . . 56.13 55.59 61.52 Cr203 . . . . 14.59 10.39 9.82 A1203 . . . . 14.37 16.60 14.14 K20 . . . . . 3.54 3.69 2.51 Fe203 . . . . 1.10 2.55 1.28 MgO . . . . . 0.43 1.74 1.20 Chromit . . . . 1.68 1.80 3.43, H a 0 hygrosk. . . 2.39 1.39 0.73 Gluhverlust . . . 5.38 5.42 4.48

99.61 99.17 99.11

Das hygroskopische Wasser . der Chromit , das Eisen- und Mag- nesiumoxyd diirften als fremde Beimengungen dieses Minerals zu be- trachten sein. Ob das Chrom. Alumininm iind Kalium ziisammeii dieses Silicat bilden, darauf kiinnte n u r die Analyse eiiies reinen kli- nerals antworten. Wenii es mir gliickt, dieses reiiie Mineral in dem besagten Quecksilberbergwerke zu entdecken, werde ich nicht unter- lassen, es voii neuem zu analysiren, und d a m wird auch dessen Forme1 bestimmt werden kKnnen .

so weit mir die Literatur zugSriglich war, habe ieh nicht finden kiinnen, dass eiii Chrom-Mineral der oben angefuhrten Zusammen- setzung bekannt war; ich betrachte es demriach als neu nnd gebe ihm den Namen A v a l i t , iiach dem Herge h r a l a hei Belgrad, WO es zuerst entdeckt wurde.

B e l g r a d , Chem. Lnboratorium an der k6nigl. Hochschale.