Die Ausgrabungen im frühmittelalterlichen Ortsfriedhof von Weismain o Ablauf o Befunde o Funde o...
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Die Ausgrabungen im frühmittelalterlichen Ortsfriedhof von Weismain o Ablauf o Befunde o Funde o Einordnung Dieter Schmudlach, Kreisheimatpfleger Abteilung
Die Ausgrabungen im frhmittelalterlichen Ortsfriedhof von
Weismain o Ablauf o Befunde o Funde o Einordnung Dieter Schmudlach,
Kreisheimatpfleger Abteilung Vor- und Frhgeschichte im
Landschaftsmuseum Obermain 19. Januar 2011 in Weismain - 27. Januar
2011 in Thurnau Fr die Erlaubnis zur Verwendung einiger seiner
Folien ist Herrn Dr. Hans Losert herzlich zu danken. Diese
Prsentation verwendet Animationen. Bitte fr Weiter eine Taste
drcken!
Folie 2
Folie 3
Der 1972 entdeckte frhmittelalterliche Friedhof liegt auf einer
Terrasse westlich (links) der Weismain.
Folie 4
Die Arbeitsgruppe des CHW Kulmbach in Aktion, hier einmal
Ausgraben mit einem Bagger! Links Gnther Hain, daneben Fritz
Klckner (Zirndorf), rechts mit Schaufel: Dieter Schmudlach. Zur
Notgrabung im Mai und Juni 1972 Konrad Radunz + Prof. Dr. Chr.
Pescheck + Ewald Kimpel + Max Wild +
Folie 5
Grundlage: K. Schwarz, Frhmittelalterlicher Landesausbau 1984,
S. 86, Abb. 51 Lageplan des Grberfeldes von Weismain-West in der
Selitzen Die Hofstatt der ursprnglich zugehrigen Hufe A hat ost-
nordstlich bei Haus Nr. 120 gelegen (1513 der frei- buerliche Hof
in der Hey- gassen); die der Rodungs- stufe B ist im Bereiche der
Huser 109/113 zu suchen, die Hofstatt einer weiteren
karolingerzeitlichen Hufe C ist bei zu 85 und nordstlich davon
anzunehmen. [Nach J. Baptist Mller +] B A C
Folie 6
22. Mrz 1972 Schdel auf Grundstck Fick gefunden = Grab 1 Ablauf
der Notgrabungen Goldener Anhnger von Bommelohrring, 3 cm lang, aus
Grab 2 Grab 3 20. April 1972 Beim Abstecken der Strae Reste eines
Skelettes mit goldenem Anhnger und Eimer angetroffen = Grab 2, von
von Konrad Radunz, Schney, geborgen 24. Mai 1972 Ein Bagger erfat
auf dem Grund- stck Niesel ein Skelett mit Spatha, Eimer,
Stabbeschlag, Schere, Klappmesser und Sporen (Resten) = Grab
3.
Folie 7
Die Notgrabung im Mai 1972 Mittwoch, 24. Mai 1972 Ein Bagger
beginnt mit dem Ausheben eines Kanalisationsgrabens fr das Haus
Niesel. Dabei trifft er auf das Fuskelett eines frhmaturen Mannes
(= Grab 3). Am Fuende steht ein Trnkeimer, rechts davon liegt der
End- beschlag eines Stabes (oberes Bild). Neben dem Eimer wurden
eine Schere und zwei Klappmesser (Rasiermesser) niedergelegt.
Folie 8
Weismain-Selitzen Grab 3, Mann, frhmatur, Beisetzung um 750-775
Schere (Lnge 25 cm) zur Haarpflege und Rasiermesser (Foto Dieter
Schmudlach) Burgkunstadt, Burgberg Schere (Lnge 22,7 cm), Grabung
Klaus Schwarz 1975 (Foto Ivonne Przemu)
Weismain-Selitzen Grab 3, Mann, frhmatur, mit Spatha,
Lanzenschuh, Sporentur und Fetzen einer Ringbrnne, Beisetzung um
750-775 (S CHWARZ 1984: Abb. 57-59)
Folie 11
Amtsstab oder Fahnenlanze Ob es sich bei den Beschlagteilen (2)
aus dem Grab 3 um den Endbeschlag eines Amtsstabes oder einer
Fahnenlanze handelt, muss derzeit offen bleiben. Aus dem
Stuttgarter Psalter: Huldigung Knig Davids, links zwei Mnner mit
Stben rechts die Gefangennahme Christi. Herodes ist mit einem
Amtsstab dargestellt, rechts von ihm ein Hohepriester. Aus dem
Psalterium Aureum Sancti Galli: pag. 140, 9. Psalmenbild, 2. Teil.
Aufmarsch von Joabs Soldaten. Vorne ein Reiter, der eine
Fahnenlanze trgt.
Folie 12
Weismain-Selitzen, Lkr. Lichtenfels Grab 3, Mann, frhmatur,
Beisetzung um 750 Grab 20, Mann, sptadult, Beisetzung um
750-775
Folie 13
Die Notgrabung im Mai und Juni 1972 17. Juni 1972 In dem bei
einer Verbreiterung der Baugrube angeschnittenen Grab 20 lag neben
dem Skelett noch das Unterteil einer (zweiten) Spatha. Das
zugehrige Teil bis zur Parier- stange wurde zusammen mit drei
Pfeilspitzen, einem Feuerstahl und Resten von Sporen aus dem Aushub
geborgen. Grab 6 mit Eimer Grab 20 mit Spatha Grab 5 26. Mai 1972
Unter Leitung von Prof. Dr. Chr. Pescheck wurde das Gebiet der
Baugrube fr das Haus Niesel mit Baggerschnitten unter- sucht: Grber
4-6.
Weismainer Funde in der Prhistorischen Staatssammlung in Mnchen
(1975)
Folie 16
Kampf des David gegen Goliath Stuttgarter Psalter, um 820,
David mit karolingerzeitlichem Schild, Spatha und Lanze (M ARTIN
1996: Abb. 223)
Folie 17
Frnkischer Edler mit Schwert (8. Jh.) Fresko in der Apsis der
St. Benedikt-Kirche von Mals/Malles Venosta (Sdtirol): Weltlicher
Stifter [Bild: Wiki Common]St. Benedikt-KircheMals Schwert und Stab
bzw. Fahnenlanze als Rechtssymbole Brakteat von Halle: Bischof mit
Fahne - aus dem Fund von Gerstenberg bei Altenburg Brakteat von
Magdeburg: Moritz mit Schwert und Fahne (1205-1232)
Folie 18
Karl ernennt Roland zum Statthalter von Spanien / Roland gibt
eine Probe seiner Kraft (unten: Lanzenwunder) Links im oberen
Register kniet Roland im roten Waffenrock vor Karl, der in einem
fellgeftterten Mantel auf einen Thron sitzt und Roland zum
Statthalter Spaniens krnt, wobei er ihm auch die Fahnenlanze
bergibt; auf der rechten Seite stehen Bischof Turpin und zwei
Waffentrger. Unten reiten von links Karl und sein Gefolge, von
rechts Roland mit seinen Rittern, darunter Turpin, aufeinander zu;
Roland stsst den Lanzenschaft in einen Stein, so dass er darin
versinkt, was seine Auser- whlung durch Gott beweist. St. Gallen,
Kantonsbibliothek Vadiana, VadSlg Ms. 302 II_26v Abbildungen von
Fahnenlanzen
Folie 19
Der Heidenknig Palligan lsst seine Truppen vor der Schlacht ein
Gtzenbild anbeten Karl und Palligan im Zweikampf Oben links beten
heidnische Krieger zu einem Gtzenbild; in der Mitte reitet der
persische Knig Palligan in Richtung dieses Bildnisses, ihm folgt
ein von Ochsen gezogener Streitwagen. St. Gallen, Kantonsbibliothek
Vadiana, VadSlg Ms. 302 II_62r Abbildungen von Fahnenlanzen Rudolf
von Ems, Weltchronik. Entstehungsort: Zrich. Entstehungszeit um
1300.
Folie 20
Berittene Krieger mit Sporen St. Gallen, Psalterium Aureum, vor
883 (K UNST UND K ULTUR DER K AROLINGERZEIT 1999 III: 314, Abb. 3)
Verzierter Sporn und Riemenzunge aus Grab 79 (links) Sporen waren
im Weismainer Friedhof 5 mal vorhanden.
Folie 21
Weismain-Selitzen Grab 46, Mann, frhmatur mit Sporengarnitur
(Lnge 18,6 cm und 18,8 cm), Beisetzung um 800 (SCHWARZ 1984: Abb.
57, 70, Foto Dieter Schmudlach) Sporen waren im Weismainer
Grberfeld 5 mal vorhanden.
Folie 22
Zeichnerische Rekonstruktion des hlzernen Eimers aus Grab 83
von Grafendobrach Funde aus den Grbern 3 und 20 aus dem Friedhof
von Weismain, links die Eisenreifen des Eimers aus Grab 3, oben die
beiden Spathen Holzeimer als Beigaben Rekonstruktion eines
Holzeimers aus Grab 8 des Friedhofs von Wirbenz, Gde.
Speichersdorf, Lkr. Bayreuth
Folie 23
Verteilung der eisenbeschlagenen Holzeimer (4 mal) im Grberfeld
und der Beigabe von Geflgel (18 mal) Plan in Klaus Schwarz,
Frhmittelalterlicher Landesausbau 1984, S. 91, Abb. 55 Die
Rekonstruktion des Holzeimers veranschaulicht die Verwendung der
Eisenreifen zum Zusammenhalten der hlzernen Dauben und zum
Anbringen der Henkel (an Attaschen). [Bild aus dem
ArchaologieMuseum Oberfranknen in Forchheim] Rekonstruktion eines
Holzeimers aus Grab 8 des Friedhofs von Wirbenz, Gde.
Speichersdorf, Lkr. Bayreuth
Folie 24
Dezember 1972: Landeskonservator Klaus Schwarz bei der
Dokumentation der Grber 69, 70 und 71 Grab 69 Grab 71, 70, 69
Folie 25
Grab 70, 71, 72 Grab 72, 71, 70Pfosten 2 Pfostengrube 1 Grab
(70), 71 und 72 mit Pfostenspuren eines hlzernen berbaus, einer
Memoria = Grabkapelle Grab 69
Folie 26
Ausgrabungen des Landesamtes fr Denkmalpflege 1) 20.07. -
09.08.1972: Grber 23 - 52 2) 15.11. - 20.12.1972: Grber 53 - 109
(Flchen 3 - 5) 3) 26.03. - 25.05.1973: Grber 110 - 210 (Flchen 6 -
8) Grabungstechniker D. Klonk (mit Zeichenmappe), rechts davon Th.
Kubiczek vor dem Neubau Niesel J. B. Mller + Th. Kubiczek + August
1972
Folie 27
Vorlufiger Plan mit den Flchen 2 (31.07.1972) und 3
(16.11.1972) Gelb: Notgrabung des CHW im Mai und Juni: Grber 3 bis
21 - rot: Kreisgrben schwarz: Gruben
Folie 28
Frauengrab 147 Ein Skelett wie aus dem Bilderbuch, ausgestattet
mit zwei Schlfenringen Einer von zwei Kopfschmuck- ringen aus
Bronze Deutlich zeichnet sich die Grabgrube als dunkle Verfrbung
ab. Gewandnadel aus Bronze
Folie 29
Weismain-Selitzen Grab 147, Frau, frhmatur, Beisetzung um 800
(PLLATH 2002: Taf. 83) Oben Mitte Bronzenadel (Lnge 11,4 cm) aus
den frhen Siedlungsschichten vom Burgberg zu Burgkunstadt (Foto:
Ivonne Przemu), unten links Nadeln und rechts Schlfenringe u. a.
aus dem Friedhof von Weismain
Folie 30
Fragmente zweier silberner Halsringe Frauengrab 47 Einer von
vier silbernen Kopfschmuckringen
Folie 31
Weismain-Selitzen Grab 2, Frau, 25-30 Jahre alt, Beisetzung um
oder kurz nach 700, Goldbommel (Lnge 3 cm) eines Ohrrings im
Halsbereich und gebttcherter Eimer (S CHWARZ 1984: Abb. 58, Foto
Dieter Schmudlach) Kirchheim bei Mnchen (C HRISTLEIN 1981: Abb.
136) Grogartach bei Heilbronn (A LAMANNEN 1997: Abb. 304)
Frankfurt-Dom Grab 95, Mdchen, Beisetzung um 675 (H AMPEL 1994:
Abb. 73)
Folie 32
Weismain-Selitzen Grab 53, Mdchen, 19 Jahre alt, Beisetzung um
oder kurz nach 800, zwei Paare silberner Kopfschmuckringe
(Reifdurchmesser 3,4-3,5 cm) mit rhombischen Anhngern, Messer und
gebttcherter Eimer (PLLATH 2002, Taf. 162, SCHWARZ 1984: Abb.
47)
Folie 33
Linz-Zizlau, Obersterreich, Grab 83 (D ANNHEIMER & D OPSCH
1988: Abb. 171) Star Kouim, Bez. Kolin, Bhmen Grab 106 (E UROPAS M
ITTE 2000 K: 214) Steinhring, Lkr. Ebersberg, Grab 11 (W AMSER
(Hrsg.) 2004: 403) Weismain, Grab 53: 2 von 4 Gehngeringen
Folie 34
Matzhausen, Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz Grab 2-3, Mdchen
und/oder Frau, Beisetzung im 9. Jahrhundert (M ENGHIN 1990: Taf.
63-64)
Folie 35
Grab 166 von Alladorf : SR mit aufgeschobenerPerle aus
Silberblech mit filigranen Silberdrahtauflagen Grab 166 von
Alladorf : 2 Paare mit je drei Schlfenringen Grab 202: 4 Perlen aus
Silberblech Trageweise der Schlfenringe an einem Stirmband (nach
Ralph PLLATH) Schlfenringe - Kopfschmuckringe
Folie 36
Schlfenringe an einem Stirmband (nach Ralph PLLATH) Trageweise
der Schlfenringe bzw. Kopfschmuckringe Mockersdorf, Lkr. Neustadt
an der Waldnaab: Grab 14 (8./9. Jhdt.) mit 2 silbernen
Schlfenringen, 284 Glasperlen, einem Eisenmesser und einem
bronzenen Fingerring (Grabung 2003); Versuch einer Rekonstruktion
der Trageweise des Kopfschmucks an einer Haube [Sonderausstellung
Archologie ohne Grenzen in Neustadt am Kulm]. Rekonstruktion eines
Stirnbandes bzw. einer Haube von Wirbenz, Gde. Speichersdorf, Lkr.
Bayreuth, die mit zwei Schlfenringen und Glasperlen verziert war.
[Ausgrabungen und Funde 24, 2003/2004 S. 22 Tafel 10. Das Bild in
der Mitte aus Haberstroh Claudia, Das frhmittelalterliche Grberfeld
von Wirbenz, S. 115 Abb. 6 ]
Folie 37
Perlenketten aus Frauengrbern von Alladorf und Weismain
(Mitte): insgesamt in 21 Grbern Man zeigte schon immer gern, was
man hat Punzverzierter Armreif aus Grab 57 aus dem Weismainer
Friedhof Kette mit Perlen aus Silberblech Grab 202
Folie 38
Messer waren fr Mnner und Frauen ntzlich Messer aus Grab 60 von
Alladorf mit Scheidenbeschlag aus Eisen, daneben die Rekonstruktion
18,2 cm langes Messer aus dem Frauengrab 139 mit verzierten
Griffschalen aus Bein und Resten der Leder- scheide mit Fransen
Verschiedene Messer im Landschaftsmuseum Obermain von
unterschiedlichen Fundorten
Folie 39
Was sonst noch ntzlich war Feuerstahl aus Grab 20 mit
Schlagsteinen Fleischspie aus Grab 79 Rmischer Silberdenar aus Grab
206, 18/17 v. Chr geprgt; Vorderseite: Kopf des Kaisers Augustus
(31 vor bis 14 nach Chr. Rckseite: Quadriga und huldigende Parther
auf Triumphbogen Ein Feuerstahl wurde 4 mal angetroffen.
Folie 40
Frhmittelalterliche Grberfelder in Nordbayern Merowinger- und
karolingerzeitliche Transformationsprozesse zwischen autochthoner
Bevlkerung sowie Germanen und Slawen (L OSERT 2007: Abb. 5)
Folie 41
Erste Missionskirchen fr die Main- und Regnitzwenden Um 793/794
beauftragte Karl der Groe (* 747, 768 frnkischer Knig, 800 Kaiser,
814) den Wrzburger Bischof Bernwelf (768/769-800), bei den Main-
und Regnitzwenden 14 Missionskirchen zu errichten....ut in terra
sclavorum, qui sedent inter Moinum et Radentiam fluvios, qui
vocantur Moinvinidi et Radanzvinidi una cum comitibus, qui super
eosdem sclavos constituit erant, procurrassent, ut inibi sicut in
ceteris christianorum locis ecclesiae construerentur, quatenus ille
populus noviter ad christianitatem conversus habere potuisset, ubi
et baptismum perciperet et praedicationem audiret...
Folie 42
Missionskirchen Karls des Groen fr die Main- und Regnitzwenden,
nach 793 (A NDRASCHKE 2007: Abb. 1)
Folie 43
Grabstein des Abtes Wolfher von Mnsterschwarzach (1034-1046)
mit dem Bild Johannes des Tufers, daneben zwei bartlose Mnner in
Schwurhaltung, die vielleicht dem Heidentum abschwren. Original in
der Kirche von Grobirkach.
Folie 44
Das Diedenhofener Kapitular Karls des Groen von 805...de
negotiatoribus qui partibus Sclavorum et Avarorum pergunt... ut
arma et bruneas non ducant ad venundandum... Der Mittelabschnitt
Abstand Luftlinie Hallstadt 26 km (1 Tag) Forchheim 82 km (3 Tage)
Premberg 24 km (1 Tag) Regensburg (L OSERT 2009: Abb. 3, nach H
BENER 1998: Abb. 1)
Folie 45
Altenkunstadt und Burgkunstadt
Folie 46
Altenkunstadt, Lkr. Lichtenfels (S CHWARZ 1976: Abb. 30-31)
vorbambergische Urpfarrei und Missionskirche fr die Mainwenden? Das
zeitliche und urschliche Verhltnis zwischen den benachbarten Orten
Altenkunstadt und Burgkunstadt ist bislang weitgehend unbekannt.
Die frheste Nennung der ersten Hlfte des 8. Jahrhunderts knnte sich
auch auf Altenkunstadt bezogen haben. Johann Baptist Mller
vermutete, da Altenkunstadt aus einer durch jngere Flurnamen
erschlossenen Siedlung namens Lindahi/Lintech hervorging.
Folie 47
Altenkunstadt, St. Kilian Untersuchung 1982,
karolingerzeitlicher Massivbau mit halbrunder Apsis ber lterer
Nekropole (M LLER 1984: Abb. 12, Z ITTLAU U. A. 1986: Abb.
1-2)
Folie 48
Altenkunstadt, St. Kilian Grab 20 und 21 direkt unter dem
Apsisscheitel der ersten Steinkirche, Mdchen oder Frauen mit
silbernen Kopfschmuckringen, Anhnger aus Goldblech und zwei
Glasperlen, Beisetzung im 8./9. Jahrhundert (A BELS, S AGE & Z
CHNER 1996: 158, Z ITTLAU U. A. 1986: Abb. 3)
Folie 49
Burgkunstadt in verkehrsgnstiger Lage an der Ost-West Route von
Frankfurt ber die Egerer Senke nach Bhmen (S CHWARZ 1976: Beilage
1)
Folie 50
Slawische Siedlungsnamen in Nordbayern (J ANKA 2007: 126)
Folie 51
Folie 52
Folie 53
Weismain-Selitzen Ergraben sind 210 Grber, davon 117 Erwachsene
(42 Mnner, 52 Frauen) und 92 Kinder. Die Kindersterblichkeit betrug
44%. Von insgesamt 259 untersuchten Individuen 103 als mnnlich und
131 als weiblich bestimmt. Bei 25 Skeletten war das Geschlecht
fraglich. Belegung vom frhen 8. Jahrhundert bis um 850. Die Grenzen
der Nekropole wurden zumindest im Sden und Westen teilweise
erreicht (LEINTHALER 1992: Abb. 2). Auffallend sind fnf Kreisgrben,
die teils aber nicht zu Grabhgeln gehrten Siehe wieder Sendrecht fr
die Main- und Regnitzwenden bzw. Bestattungen in und/oder bei
Hgeln-hougir
Folie 54
Die rumliche Verteilung der Grber der Hufenbauern- familien (im
Westen) und der Leibeigenen (im Osten ) innerhalb des untersuchten
Teiles des Ortsfriedhofes Weismain-West. Die Kreise entsprechen den
Standspuren einhegender Zunchen oder Pfahlringe; gerissene
Kreislinien sind bei den Grbern eingetragen, welche vielleicht mit
einem flachen, runden Hgel ber- wlbt waren. [Klaus Schwarz 1984, S.
117, Abb. 71] Vermutete Standorte der Hofstellen A, B und C
Belegungsabfolge im Grberfeld: 6 Generationen vom 8. bis zum 9.
Jhdt.
Folie 55
Beim Ausheben eines Fundamentgrabens fand Herr Ottmar Fick 1974
das Kpfchen eines hochmittelalterlichen Kruseler Pppchens. Als Herr
Fick nach weiteren Teilen suchte, fand er noch diese Scherben eines
frhslawischen Gefes (aus dem 7. Jahrhundert). Kruseler Pppchen aus
Nrnberg (14. bis Anfang 15. Jahrhundert)
Folie 56
Weismain-Selitzen Verlagerte frhslawische Keramik des 7.
Jahrhunderts Regensburg-Groprfening Urnenbestattung 9, Mdchen
(infans I), Frau (frhadult) und zwei Knaben (infans I und II),
Gefhhe 18,5 cm Beisetzung im letzten Drittel des 6.
Jahrhunderts
Folie 57
Burgkunstadt-Burgberg, St. Josefsanstalt Slawische und
ostfrnkische Keramik des 7./8. Jahrhunderts aus Siedlungsschichten
vor Entstehung der ltesten bekannten Umwehrung (L OSERT 1993: Taf.
76, Fotos Hans Losert)
Folie 58
Burgkunstadt-Burgberg St. Josefsanstalt Untersuchung 1973
Gnther Hain und Dieter Schmudlach Gef des 7./8. Jahrhunderts aus
Siedlungsschichten vor Entstehung der ltesten bekannten Umwehrung
(L OSERT 1993: Taf. 79;1, Foto Dieter Schmudlach)
Folie 59
Frhslawische verzierte Ware von Dietsttt der Grabung 2007 (D.
Sch.)
Folie 60
Bamberg, Domberg, Alte Hofhaltung DFG-Projekt Babenburg
1987-1991 Frhslawische Keramik des 7./8. Jahrhunderts (L OSERT
1993: Taf. 6, Fotos Hans Losert)
Folie 61
Frnkischer Edler mit Schwert (8. Jh.) Fresko in der Apsis der
St. Benedikt-Kirche von Mals/Malles Venosta (Sdtirol): Weltlicher
Stifter [Bild: Wiki Common]St. Benedikt-KircheMals Lebendige
Archologie Herr Bernd Gerstner, Schirradorf, hat sich bereits seit
Jahren mit der experimentellen Archologie beschftigt. Er hat nun
eine Reihe mittelalterlicher Fund- stcke nachgearbeitet bzw.
nacharbeiten lassen. Diese Replikate knnen nun einen guten Eindruck
davon vermitteln, wie die Bodenfunde frher einmal ausgesehen haben.
Das ist Archologie zum Anfassen (Begreifen)!
Folie 62
LITERATURAUSWAHL Allgemein: BERGMANN, Rolf, DIPPOLD,Gnter,
HABERSTROH, Jochen, LANGE, Christian, WEISS, Wolfgang.
(Herausgeber) 2007: Missionierung und Christianisierung im Regnitz-
und Obermaingebiet. Historischer Verein Bamberg, Schriftenreihe
Band 41. Bamberg. Altenkunstadt ZITTLAU, Reiner, PFEIL, Christoph
und KNEFELKAMP-MLLERSCHN, Katharina 1986: Die Ausgrabung im Chor
der Pfarrkirche von Altenkunstadt. Geschichte am Obermain.
Colloquium Historicum Wirsbergense. Band 15, 1985/86: 105-117.
Bamberg. Burgkunstadt HAIN, Gnther und SCHMUDLACH, Dieter 1975: Die
Notgrabung 1973 in der Altenburg von Burgkunstadt. Colloquium
Historicum Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 9 - 1974/75:
77-89. Bamberg. LOSERT, Hans 1993: Die Keramik des frhen bis hohen
Mittelalters in Oberfranken. Zeitschrift fr Archologie des
Mittelalters. Beiheft 8. Kln, Bonn. MLLER, Johann Baptist 1976:
Weismain in den Urkunden des Klosters Fulda. Ein Beitrag zur
frhmittelalterlichen Geschichte von Weismain. Colloquium Historicum
Wirsbergense. Geschichte am Obermain. Band 10 - 1975/76: 73-90.
Bamberg. - MLLER, Johann Baptist 1984: Ehemalige karolingische
Burgstadt Burgkunstadt. Colloquium Historicum Wirsbergense.
Geschichte am Obermain. Band 14 - 1983/84: 11-37. MLLER, Johann
Baptist 1984: Burgkunstadt. Eine karolingische Burgstadt. Von ihren
frhmittelalterlichen Anfngen bis ins hohe Mittelalter. Festschrift
zum 60jhrigen Bestehen des Colloquium Historicum Wirsbergense.
SCHWARZ, Klaus 1984: Frhmittelalterlicher Landesausbau im stlichen
Franken zwischen Steigerwald, Frankenwald und Oberpflzer Wald.
Rmisch-Germanischen Zentralmuseum. Monographien, Band 5. Mainz.
Weismain PLLATH, Ralph 2002: Karolingerzeitliche Grberfelder in
Nordostbayern. Eine archologisch-historische Interpretation mit der
Vorlage der Ausgrabungen von K. Schwarz in Weismain und
Thurnau-Alladorf (4 Bnde). Mnchen, Schelitz. - SCHWARZ, Klaus 1975:
Der frhmittelalterliche Landesausbau in Nordost-Bayern -
archologisch gesehen. Ausgrabungen in Deutschland. Monographien des
Rmisch-Germanischen Zentralmuseums. Band 1. Teil II