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146 Bericht: Spezielle analytische Nethoden Bd. 196 Austreibung yon NI-I3 Kaliumcarbonat und zur Absorption Schwefels~ure benutzen. Das letztere Verfahren ist fiir Reihenuntersuchungen geeigneter, wobei 30 rain Reaktionszeit bei Raumtemt)er~tur ausreichen. Zur Bestimmung wird das Negler- Re~gens nach A. P. VA~sm~ow 4 verwendet, das in der iibliehen Durchfiihrung 1:20 verdiinnt wird. Die Absorption wird in 1 cm-Kiivetten bei 436 nm gemessen, wobei zu be~chten ist, dal3 das Lambert-Beersche Gesetz nur fiir einen engen Konzentra- tionsbereieh erfiillt ist. Die ausfiihrliche Arbeitsvorschrift sowie die erhaltenen experimentellen Ergebnisse sind zur kurzen Wiedergabe nicht geeignet. J~rztl. Lab. 8, 129--141 (1962). Med.-Chem. Inst. und Kinderklinik, Bern (Schweiz). -- ~ Microdiffusion Analysis and Volumetric Error, London: Crosby Lockwood, 1939, 4th Edit. 1957. -- 3 j. Lab. elin. Med. 38, 324 (1951). -- 4 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 12, 516 (1940); vgl. diese Z. 127, i43 (1944). H. ZIm~ER Die Bestimmung yon Aminostickstoff im tIarn naeh Z.KANIVGAund K.Tocztr ~ ist eine fiir Serienbestimmungen geeignete ~odifikation der Methode yon C. So, EL, 1~. J. tIE~Y, M. C~A~o~I und M. SEGALOV~ e. Dabei werden die Ampholyten (Aminos~uren und niedrigmolekulare Peptide) yon einer Ionenaustauschkolonne adsorbiert und daraus eluiert. Im Eluut wird der Aminostickstoff durch Bildung eines Cu-Komplexes bei einer Konzentration bestimmt, die 1/10 der yon SOBEL U. Mitarb. angegebenen betr~gt. -- Abscheidung und Elution der Ampholyten. Man beschickt eine Kolonne yon 10 mm ;~ mit einer zur Bildung einer 50 mm hohen Schicht ausreichenden w/~grigen Aufschl~mmung eines Ionenaustauschers yon KorngrSl~e <0,3 mm und, H+-Form (Amberlite I~20, Zeo Karb 225 oder Dowex 50), nach S. Moo~ und W. I-I. STE~ 3 bereitet.. Man l~gt 2--5 ml filtrierten Harn (10 bis 15 Tr./min) durehlaufen, hierauf 40 ml dest. Wasser und eluiert mit 25 ml etwa 2 n-N~tronlauge, danach mit 20 ml dest. Wasser in einen 50 ml-MeBkolben. Das Eluat wird zuerst mit konz., dann mit 1 n Salzs~ure auf p~ 4--7 gebracht und zur Marke aufgefiillt. (Die Kolonne wird nach jedem Gebrauch dutch Spiilung mit 40 ml etw~ 2 n SMzs~ure, gefolgt yon 50 ml dest. Wasser, regeneriert.) -- Bestim- mung yon NH~-Sticksto][ im Eluat. Man bringt in einen (oder mehrere) 10 ml- Megkolben je 5 ml Eluat, 1 Tr. ThymolphthaleinlSsung (siehe unten), dann einige Tropfen I n-Natronlauge bis zur himmelblauen F~rbung. Die Kolbeninhalte werden mit gut aufge~h'belter Kupferphosphatemulsion (siehe unten) zur Marke aufgefiillt und bei Zimmertemperatur 15--20 rain unter mehrmaligem Mischen stehen gelassen. ])ann werden Anteile der Fliissigkeiten in trockne Zentrifugen- g]/~ser gebracht und 10 rain bei 2500--3000 U/rain zentrifugiert. Man pipettiert 2 ml des ~berstandes in trockne Probiergl/~ser, versetzt mit 2 ml dest. Wasser und 0,2 ml der LSsung yon 100 mg Natriumdit/~hyldithioearbamidat in 5ml Wasser (frisch bereitet), mischt und versetzt mit 6 ml rcdest. Isopropanol (81--83~ Die photocolorimetrische Bestimmung wird mit ttilfe eines blauen Filters und einer Eichkurve gegen einen Blindwert ausgefiihrt. (Absorptions- maximum 435 rim.) -- Eichkurve. 75,04 mg (1 m~ol) Glycia und 147,13 nag (1 mMol) Glutamins~m'e werden zu 100 ml in Wasser gel6st. 1 ml = 280 #g (20 #reel) NH 2- Stickstoff. Aus dieser StammlSsung werden einige Verdiinnungen im Bereiche von 2,8--28 ~g/ml bereitet. Bei 15 mm Schichtdicke wird das Beersche Gesetz im Bereichc yon 1,5--22 #g NK2-N/ml ProbelSsung befolgt.- Thymolphthalein. 250 mg in 50 ml 96~ C~Hs0tI gelSst und mit dest. Wasser auf 100 ml auf- gefiillt.- Kup/erphosphatemulsion. Man tropft in ein Zentrifugenglas, das 40 ml der LSsung yon 68,5 g Na3PO~. 12 tt20/1 enthSlt, unter Mischen 20 ml einer LSsung yon 28 g CuCl2 2tI~O/1 zu. Der ~berstand wird verworfen, die F&llung wird zentrifugiert, 2real mit je 60 ml der LSsung von 19,1 g, Na~B~O~ 10 H20/1 (19t g in etw~ 800 ml heigem Wasser gelSst, naeh Erkalten zum I aufgefiillt)

Die Bestimmung von Aminostickstoff im Harn

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Page 1: Die Bestimmung von Aminostickstoff im Harn

146 Bericht: Spezielle analytische Nethoden Bd. 196

Austreibung yon NI-I 3 Kaliumcarbonat und zur Absorption Schwefels~ure benutzen. Das letztere Verfahren ist fiir Reihenuntersuchungen geeigneter, wobei 30 rain Reaktionszeit bei Raumtemt)er~tur ausreichen. Zur Bestimmung wird das Negler- Re~gens nach A. P. VA~sm~ow 4 verwendet, das in der iibliehen Durchfiihrung 1:20 verdiinnt wird. Die Absorption wird in 1 cm-Kiivetten bei 436 nm gemessen, wobei zu be~chten ist, dal3 das Lambert-Beersche Gesetz nur fiir einen engen Konzentra- tionsbereieh erfiillt ist. Die ausfiihrliche Arbeitsvorschrift sowie die erhaltenen experimentellen Ergebnisse sind zur kurzen Wiedergabe nicht geeignet.

J~rztl. Lab. 8, 129--141 (1962). Med.-Chem. Inst. und Kinderklinik, Bern (Schweiz). - - ~ Microdiffusion Analysis and Volumetric Error, London: Crosby Lockwood, 1939, 4 th Edit. 1957. -- 3 j . Lab. elin. Med. 38, 324 (1951). -- 4 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 12, 516 (1940); vgl. diese Z. 127, i43 (1944).

H. ZIm~ER

Die Best immung yon Aminostickstoff im t Iarn naeh Z.KANIVGA und K.Tocztr ~ ist eine fiir Serienbestimmungen geeignete ~odifikation der Methode yon C. S o , EL, 1~. J. t I E ~ Y , M. C~A~o~I und M. SEGALOV~ e. Dabei werden die Ampholyten (Aminos~uren und niedrigmolekulare Peptide) yon einer Ionenaustauschkolonne adsorbiert und daraus eluiert. Im Eluut wird der Aminostickstoff durch Bildung eines Cu-Komplexes bei einer Konzentration bestimmt, die 1/10 der yon SOBEL U. Mitarb. angegebenen betr~gt. - - Abscheidung und Elution der Ampholyten. Man beschickt eine Kolonne yon 10 mm ;~ mit einer zur Bildung einer 50 mm hohen Schicht ausreichenden w/~grigen Aufschl~mmung eines Ionenaustauschers yon KorngrSl~e <0,3 mm und, H+-Form (Amberlite I~20 , Zeo Karb 225 oder Dowex 50), nach S. M o o ~ und W. I-I. STE~ 3 bereitet.. Man l~gt 2--5 ml filtrierten Harn (10 bis 15 Tr./min) durehlaufen, hierauf 40 ml dest. Wasser und eluiert mit 25 ml etwa 2 n-N~tronlauge, danach mit 20 ml dest. Wasser in einen 50 ml-MeBkolben. Das Eluat wird zuerst mit konz., dann mit 1 n Salzs~ure auf p~ 4--7 gebracht und zur Marke aufgefiillt. (Die Kolonne wird nach jedem Gebrauch dutch Spiilung mit 40 ml etw~ 2 n SMzs~ure, gefolgt yon 50 ml dest. Wasser, regeneriert.) -- Bestim- mung yon NH~-Sticksto][ im Eluat. Man bringt in einen (oder mehrere) 10 ml- Megkolben je 5 ml Eluat, 1 Tr. ThymolphthaleinlSsung (siehe unten), dann einige Tropfen I n-Natronlauge bis zur himmelblauen F~rbung. Die Kolbeninhalte werden mit gut aufge~h'belter Kupferphosphatemulsion (siehe unten) zur Marke aufgefiillt und bei Zimmertemperatur 15--20 rain unter mehrmaligem Mischen stehen gelassen. ])ann werden Anteile der Fliissigkeiten in trockne Zentrifugen- g]/~ser gebracht und 10 rain bei 2500--3000 U/rain zentrifugiert. Man pipettiert 2 ml des ~berstandes in trockne Probiergl/~ser, versetzt mit 2 ml dest. Wasser und 0,2 ml der LSsung yon 100 mg Natriumdit/~hyldithioearbamidat in 5ml Wasser (frisch bereitet), mischt und versetzt mit 6 ml rcdest. Isopropanol (81--83~ Die photocolorimetrische Bestimmung wird mit ttilfe eines blauen Filters und einer Eichkurve gegen einen Blindwert ausgefiihrt. (Absorptions- maximum 435 rim.) -- Eichkurve. 75,04 mg (1 m~ol) Glycia und 147,13 nag (1 mMol) Glutamins~m'e werden zu 100 ml in Wasser gel6st. 1 ml = 280 #g (20 #reel) NH 2- Stickstoff. Aus dieser StammlSsung werden einige Verdiinnungen im Bereiche von 2,8--28 ~g/ml bereitet. Bei 15 mm Schichtdicke wird das Beersche Gesetz im Bereichc yon 1,5--22 #g NK2-N/ml ProbelSsung b e f o l g t . - Thymolphthalein. 250 mg in 50 ml 96~ C~Hs0tI gelSst und mit dest. Wasser auf 100 ml auf- ge f i i l l t . - Kup/erphosphatemulsion. Man tropft in ein Zentrifugenglas, das 40 ml der LSsung yon 68,5 g Na3PO~. 12 tt20/1 enthSlt, unter Mischen 20 ml einer LSsung yon 28 g CuCl2 �9 2tI~O/1 zu. Der ~berstand wird verworfen, die F&llung wird zentrifugiert, 2real mit je 60 ml der LSsung von 19,1 g, Na~B~O~ �9 10 H20/1 (19t g in etw~ 800 ml heigem Wasser gelSst, naeh Erkalten zum I aufgefiillt)

Page 2: Die Bestimmung von Aminostickstoff im Harn

1963 4. Analyse yon biologischem Material 147

gewaschen und in 100 ml dieser Boraxl5sung, die 3 g NaC1 enthalten, suspen- diert. (Bei 0--6~ aufbewahrt, 1 Mount long haltbar.)

1 Chem. anMit. (Warszawa) 6, 799--806 (1961) [Polnisch]. (Mit engl. Zus.fass.). Lehrst. f. Biochemie, Univ. Warschau (Polen). -- 2 Proc. Soc. Exp. Biol. Med. 95, 808 (1957). -- 3 j . biol. Chem. 192, 663 (1951) ; vgl. diese Z. 136, 371 (1952).

P. HAAS

Uber die Bestimmtmg yon Lipoidphosp]mr im Blur beriehten ~ . L. NAT~ und A. C~*TTEnSI 1. Verff. geben Modifika~ionen der Methoden yon O. H. LowRy und J. A. LoPEz 2 und yon R. L. ]NATE and N. K. G~os~3, ~ an. Es handelt sich dabei haupts~chlich um die feuchte Veraschung mit Schwefels~ure, die Verff. zum SchluB an Stelle yon Wasserstoffperoxid unter Zugabe yon 1--2 Tr. konz. Salpeter- s~ure beenden. Die Bloorsche Ather-Alkoholextraktion ffihrell Verff. nachS, 4 dureh. Die Fehlerbreite sehwankt zwischen --8,7 und +4,0~ was der anderer Methoden entspricht.

1 Ann. Bioehem. 22, 31--36 (1962). Dept. Biochem., School Tropic. Med., Calcutta (Indien). - - e j~ biol. Chemistry 162, 421 (1946). - - 3 Bull. Cal. Sch. Trop. 2~ed. 9, 62 (1961). -- 4 Clhl. Chem. 7, 678 (1961); vgk diese Z. 193, 393 (1963).

E. MffLLEP~, Wiirzburg

Ein Verfahren zur spektrophotometrischen Bestimmung des Thiosulfations in K~rperfliissigkeiten beschreibt K. DIxo~ 1. Es sind hierbei 20 /~1 Plasm~- Ultrafittrat oder 50 #l Plasma mit einem Gehalt von 0--250/~g NazS203/ml erforder- lich. Dos verwendete Amylose-Jod-Reagens ist wahrscheinlich such ffir die spektro- photometrisehe Bestimmung ~nderer mit Jod reagierender Substanzen im Bereieh yon 0--0,025 ~J~q. geeignet. -- Aus/iihrung. a) Zu 20#] einer nach Dlxo~ und MA~:~LA erhaltenen Ultrafiltratprobe wird 1,000ml Amylose-Jod-l~eagens A (siehe mlten) pipet~ier~ und naeh kr~ftigem Sohii~teln die Absorption bei 590 nr~ (1 cm-KCtvette) gemessen. Standardlbsungen (0--200/1g Na2S20s/ml ) sowie eiIx Leerwert aus 20 #1 dest. Wasser werden ebenso behandelL -- b) Man gibt 50 #1 Plasma in 200 #1 2,5% ige Natriumwolframatl6sung, se~zt 200 #1 0,167 n Schwefel- s~ure zu and schiittelt; nach 10 rain zentrifugiert man ab (1 rain, 7000 g), gibt 200/~l der iiberstehenden LSsung in ein trockenes VersuchsrShrchen, versetzt mi~ 1,000 ml Amylose-Jod-Reagens B (siehe nnten) and miPJt die Absorption wie bei a). Ehl Leerwert aus 50/~1 dest. ~u sowie Standgrdproben werden ebenso angesetzt. Bei den Standardproben wird an Stelle yon ~a~riumwolframatlSsung und Schwefel- s ~ r e ~,3r ~T~r~u~sulfatlSsung zugese~zb. -- Nach Verf~hren ~) konnten 107~5~ n~ch Verfahren b) 97~8~ v o m eingesetzten Thiosul[at wiedergefunden werden, -- Amy[ose-Jod-Reagens A. M~n vermischt 100 ml Essigsi~ure, 450 ml dest. Wasser~ 60 ml Jodi5sung (1 g K J + 60 nag J~/1) sowie 50 ml AmyloselSsung (0,5 g Amylose werden mit 100 ml Wasser 10 mill long erhitzt, dann wird ,,Hyflo supercel '~ hinzugegeben, die LSsung naeh dem Abkiihlen 5 rain long zen*~rifugiert, dekantiert, filtriert und mi~ i0 ml Essigs~ure versetzt) und s~ellt die Absorption der LSsung mit JodlSsung oder Wasser auf 0,75 (590 nm) ein. -- Amylose-Jod-Rea, gens B wird hergestellt wie Reagens A, nur da~ die Absorption atff 0,90 eingestellt wird.

Cli~. ehim. Ae~a (Amsterdam) 7, 453--458 (1962). :Dept. Pathology, Booth HalI Children's Hosp., M~nchester (England). LIS~LOT~ J O ~ s E ~

Zur Best immung yon an Serumprotein gebundenem Jod rmtzen B. Z ~ und E. BAr ~ die katalytische Wirkung yon Jod anf die Cer(IV)-Arsenit- ~e~ktion aus. Die durch die ~eduktion CeI~ -~ CelII hervorgerufene Abnahme der gelben CelV-Farbe wird in einem Beckman DU-Spektralphotome~er oder in einem ,Technicou-Autoanalyzer" mit Fiiterphotometer bei 420 nm gemessen und regi- striert. Eine Automatisierung des Verfahrens erfolgt d~durch, dal~ man mit Pumpen

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