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November / Dezember Jahrgang 2011 5 Euro TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT · NR. 6/2011 Wie geht Leitung? Verantwortung, Macht und Dienst DIE BRÜCKE

DIE BRÜCKE - mennoniten.de · Guru, der über geistige Einreden seelische Entspannung schaffen will. Er ist ein Gemeindeleiter, der mit beiden Beinen im Leben

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Euro

TÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT · NR. 6/2011

Wie geht Leitung? Verantwortung, Macht und Dienst

DIE BRÜCKE

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Herausgeberin:Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. (AMG)

Vorsitzender: Frieder BollerBienenberg 86, CH-4410 Liestal Tel.: 0041 (0) 61 9067825 [email protected]

Internet:www.mennoniten.de/bruecke.html

© AMG 2011, Nachdruck nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion

Redaktion: Benji WiebeKastanienweg 19, 76297 Stutensee Tel. 07249 / 516344 -0 Fax -9 [email protected]

BRÜCKE-Team: J. Jakob Fehr, Volker Haury, Heiko Prasse, Wilfried Scheuvens, Oskar Wedel

Korrektorat: Elke Foth, Hamburg

Redaktions- und Anzeigenschluss der nächsten Ausgabe: 05.12.2011Erscheint Anfang Januar 2012Die Redaktion behält sich vor, Beiträge zu redigieren und gegebenenfalls zu kürzen.

Lyrik-Seite: Oskar WedelNeue Straße 14, 31559 HohnhorstFax: 0 5723 / 8 28 58

Chronik: Irmtraud NeufeldWeichselgasse 10, 32339 [email protected]

Anzeigen: Florian Unger, MünchenAb Ausgabe 1/2012: Marius van Hoogstraten & Hanna [email protected]

Layout: Benji Wiebe, Stutenseewww.mennox.de

Druck: Art + Image GmbH Dresdener Str. 4 32423 Minden

Vertrieb & Leserservice: Regina Ruge Wollgrasweg 3d, 22417 Hamburg Telefon/Fax 0 40 / 5 20 53 25 [email protected]

Titelbild und Seite 3 : Foto: Rainer Sturm - pixelio.de

Abonnement: DIE BRÜCKE erscheint sechs Mal jährlich und kostet im Abonnement € 28,– (Förderabo € 39,–; ermäßigtes Abo € 15,–) einschließlich Versandkosten und 7% Mehrwert steuer. Das Abonnement verlängert sich auto-matisch um je ein weiteres Kalenderjahr, wenn es nicht bis zum Ende des Jahres gekündigt wird.

Bei Zahlung bitte die neuen Preise be-achten! Bei Umzug bitte neue Adresse mitteilen, Zeitschriften werden von der Post nicht nachgesendet.

Einzelpreis: € 5Einzahlungen und Spenden an: Postbank HamburgKonto Nr. 541 622-209, BLZ 200 100 20

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Gegründet 19861974 bis 1985 »Mennonitische Blätter«

und »Gemeinde Unterwegs«bis 1973 »Der Mennonit«

DIE BRÜCKETÄUFERISCH-MENNONITISCHE GEMEINDEZEITSCHRIFT

Nur ausdrücklich als solche gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung von Her-ausgeberin oder Redaktion wieder. Ansonsten sind die AutorInnen der Artikel bzw. die AuftraggeberInnen der Anzeigen für ihre Inhalte verantwortlich.

Thema Umschau

Rubriken

DIE BRÜCKE 1/2012 erscheint Anfang Januar 2012, mit dem Thema

„Reicht es zum Leben?“ Redaktionsschluss ist der 05.12.2011

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  DIE BRÜCKE 6 / 2011

inhalt

3 Auf ein Wort Anita Hein-Horsch

4 Leiten wie Jesus Lutz Heidebrecht

6 Es braucht Menschen, die vorangehen Liesa Unger

8 Leitungsaufgaben in der Gemeinde Notizen aus Bammental

9 Kein Platz für Platzhirsche Hans-Adolf Hertzler

10 Brauchen wir mehr oder weniger Leitung? Bernhard Ott

13 Als „Leitender Prediger“ in Neuwied Interview mit Martin Schmitz-Bethge

15 Von einem visionären Täuferführer Oskar Wedel

16 Leitung als Dienst an der Weltweiten Geschwisterschaft Interview mit César Garcia

19 Geistliche Leitung und Management Bernhard Ott

21 Lyrik 36 Personen 42 Termine 47 Leserecho 48 Friedensfoto

22 Juliäum im Doppelpack Oskar Wedel

23 Sich einander in Demut zuwenden Johannes Friedrich

25 Der Bienenberg in kritischer Situation Frieder Boller

26 Die Macht der Machtlosen Lukas Amstutz

30 Die Schweizer Mennoniten Erwin Röthlisberger

34 25 Jahre weltweiter Freiwilligendienst Andreas Rosenwink

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Wenn das nicht eines der sanftesten und tröstlichsten Bilder der Bibel ist… Ein Lamm, nicht ein Hirsch, nicht Adler, nicht Stier und nicht Löwe, mit denen 

man Sehschärfe, Krallen, Gewandtheit, Schnelligkeit, Kraft und Biss verbindet, die häufig in Regierungswappen erscheinen und selbst vor Börsen und Banken in bildlicher Form Aussagen über deren Natur und Arbeitsweise machen sollen.

Der Seher Johannes wählt das Lamm, das weidet, tränkt und tröstet. Das Bild wirkt, ohne Zutun auch heute ohne weidenahe Lebensformen, besänftigend. Johannes ist kein Träumer oder Guru, der über geistige Einreden seelische Entspannung schaffen will. Er ist ein Gemeindeleiter, der mit beiden Beinen im Leben steht und in schwersten Zeiten opferbereit und fürsorglich Verantwortung für seine Gemeinde trägt.

Es ist die Zeit des Kaisers Domitian, der sich von seinen Untertanen als Gott verehren lässt. Er stellt überall seine Stand-bilder auf. Überall müssen ihm Opfer gebracht werden und wer sich dem verweigert, hat mit dem Tod zu rechnen. Für die Christen ist es eine schwere Zeit. Sie können nicht mitmachen. Sie müssen sich dem Kaiserkult entziehen, denn für sie gilt: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben. Für dieses unpopuläre, widerspenstige Bekenntnis müssen sie bezahlen und bluten. Um den Gemeinden in Kleinasien damals das Evangelium zu vermitteln, bedient sich Johannes einer Geheimsprache, die nicht für jedermann verständlich ist. Er redet apokalyptisch. Nur Insider können den Sinn seiner Schrift entschlüsseln. Die Botschaft lautet: Es erwartet uns die unmittelbare Gemeinschaft mit Gott. Das Lamm Gottes, Jesus Christus, der für uns gestorben ist, wird auf dem Thron sitzen. Sein Führungsstil ist durch Liebe und Gerechtigkeit gekenn-zeichnet. Er wird uns leiten zum lebendigen Wasser, wie der gute Hirte aus Psalm 23. Christus führt uns zur Quelle, die schriftgemäß in jener himmlischen Stadt entspringen wird. Wir werden eins sein dürfen mit unserem Ursprung, zurückgekehrt in die Heimat, von Angesicht zu Angesicht, ganz nah bei dem, der uns geschaffen hat: Und dort wird Gott alle Tränen von unseren Augen abwischen… 

Hier wird ein Sieg bejubelt, den das Lamm errungen hat, ein Sieg über Tod und Teufel, über alle dunklen Mächte, goldene Kälber, Heuschrecken oder Wallstreet-Stiere. Jesus Christus ist nicht nur als nacktes Kind in die Armut unserer Welt herunter gekommen, er ist auch vom Tod wahrhaftig auferstanden! Das ist deutlich erkennbar.

Ich vertraue dieser treuen, sanften, liebenden, wenig populären Leitung und folge einfach, so gut ich kann, aber unbeirrt, nach.

Anita Hein-HorschNeuwied

Liebe Leserinnen und Leser,

Immer wenn sich spontane Grüppchen über irgendet-was austauschen sollen, entsteht zunächst eine kurze Stille. Wer fängt an? Wer ergreift das Wort? Wer leitet 

uns, und sei es nur durch die nächsten Minuten? Und oft sind es die selben Menschen, die das Eis brechen, die Intiative ergreifen und beginnen. Schon hat eine oder einer die Gesprächsleitung.

Aber heißt das, wer zuerst das Wort ergreift, hat immer auch das Sagen? Und funktioniert das auch in anderen Gruppen, Kreisen und in der Gemeinde? Wie ist das mit der Macht, mit Verantwortung und mit dem Dienst am Nächsten? Sind nicht auch Leithammel in erster Linie erst einmal Schafe, die einen Hirten brauchen? Für diese Aus-gabe haben sich einige Autorinnen und Autoren Gedanken gemacht, wie Leitung aussehen und funktionieren kann.

Seit mehr als drei Jahrzehnten lädt die Ökumenische Friedensdekade im November zum Nachdenken, zum Beten und Handeln für den Frieden ein. Die diesjährigen zehn Tage für den Frieden stehen unter dem Motto: „Gier Macht Krieg“ – ein Hinweis darauf findet sich auf Seite 28. Thematisch daran anklingend handelten die Theologischen Studientage der AMG im Oktober von „Gottes Reich in einer vermarkteten Welt“ – da die Studientage aber mit dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe zusammenfielen, werden wir das Thema erst in der Januar-Ausgabe aus-führlich aufgreifen.

Ich wünsche gute Gedanken, Gesprächsanregungen und Impul-se beim Lesen der neuen BRÜCKE

Benji Wiebe

Das Lamm mitten auf dem Thron wird sie weiden und leiten zu den Quellen des

lebendigen Wassers, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen (Joh 18,38)

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  DIE BRÜCKE 6 / 2011

editorial | auf ein wort

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Leiten wie JesusLutz Heidebrecht über Rolle, Auftrag und Verantwortung von Leitungspersonen

Die Situation, die Lukas in Lk 22,21-27 beschreibt, scheint völlig aus den Fugen geraten 

zu sein. Eben hatte Jesus noch das Passahmahl als Anlass genommen, um sich und seine Freunde auf sein Sterben vorzubereiten und ihnen die Kostbarkeit des Herrenmahls anzu-vertrauen, und nun mutmaßen sie, wer von ihnen die Kaltblütigkeit be-sitzen könnte, ihren Rabbi zu verra-ten. Das Forschen nach der größten Niederträchtigkeit ruft den Streit um die Vorherrschaft im Jüngerkreis auf den Plan. Sollten sich die Ereignisse in dieser Reihenfolge und zeitlichen Nähe abgespielt haben, dürfte die emotio-nale Herausforderung groß gewesen sein. Jesus nutzt die hochkonzentrierte Diskussion für eine grundsätzliche Belehrung für das Leiten, Herrschen und Dienen im Reich Gottes. Diese beginnt mit einer Analyse menschli-cher Hierarchien und mündet in der Erklärung des Kontrastprogramms der Gemeinde Jesu. 

Wie funktioniert die Welt? Könige herrschen über Völker und Staatsge-walten lassen sich Wohltäter nennen. Jesus scheint diese Tatsache (an dieser Stelle) nicht zu bewerten. So funktio-niert das in dieser Welt eben, das ist so, das können wir bestätigen. So ist es in Syrien, Libyen und anderen Ländern. Bei uns auch, frage ich mich? Wer ist denn bei uns der König, wo sitzen die  Mächtigen? Wenn  Geld  un-sere Welt regiert, dann  haben  wir die  Mächtigen nicht  unbedingt in der Bundesre-gierung zu suchen, sondern eher in den Chefetagen der deutschen Auto-industrie, der Energiekonzerne und der Banken. Spitzengehälter von bis zu acht oder neun Millionen Euro lassen das Jahreseinkommen unserer Bundeskanzlerin lächerlich erschei-nen. Nach der Bekanntgabe des über-durchschnittlich guten Geschäftsjahres und der Ausschüttung der Dividende streichen die wohltätigen Topmanager 

nicht nur verbales Lob, sondern auch eine großzügige Bonuszahlung ein.  

„Ihr aber nicht so“ sagt der Text. Nein, bei uns ist es anders. Ich habe noch kein Vorstandsmitglied getroffen, das einen Dienstwagen der Gemein-de fährt und in der Regel zahlen wir auch kein Sitzungsgeld. Das ist auch gut so. Immer wieder hat die Kirche mit weltlichen Maßstäben geleitet und die geistliche Dimension des Leitens unterschlagen. Die Anfänge der Täu-ferbewegung sind eng mit der Kritik an den Macht- und Gewaltstrukturen der Kirche verbunden. 

Und  doch,  oder  gerade  darum, wollen wir professionelle Leitung in den Gemeinden. Die Ansprüche an leitende Kreise und Personen in un-seren Gemeinden sind enorm. Das ist nicht selten ein Grund dafür, dass sich kaum noch Frauen und Männer bereit 

erklären,  diesen Dienst zu überneh-men. Aber es sind ja nicht nur unse-re Erwartungen an die Leitungskreise und -personen, die die  Aufgabe  der Leitung zu einem 

schweren Unterfangen machen. Das von Jesus verkündete Kontrastpro-gramm scheint die Latte enorm hoch bzw. tief zu hängen. „Der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Leiter wie der Dienende“. Diese Stellenbe-schreibung möchte ich nun in fünf As-pekten beleuchten und konkretisieren.

Die Rolle der LeiterImmer wieder begegnet mir in „mei-

ner“ und in anderen Gemeinden der Wunsch nach einer starken Leitung. Diese soll den Laden zusammenhalten und garantieren, dass alles gut (näm-lich so wie früher) wird. Manchmal ist dieser Wunsch an die Vergabe von traditionellen Titeln wie z.B. Älteste gekoppelt. Häufiger steht aber einfach das Verlangen nach Orientierung und Sicherheit im Vordergrund. Menschen möchten zu einer guten Gemeinde gehören, sie möchten stolz sein auf ihre  Kirche  und  ihren  Pastor.  So sprechen wir einfach von „unserer“ Gemeinde. Im Zeitalter von Quoten und Gewinnmaximierung ist unse-re Gemeinde dann erfolgreich, wenn die Besucherzahl zunimmt und das Spendenaufkommen  steigt.  Ange-stellte und Leitungspersonen dienen selbst gesteckten messbaren Zielen und stehen in Gefahr, die universale Dimension der Gemeinde Jesu aus dem Blick zu verlieren. Als leitende Personen „dienen wir nicht in unserer Gemeinde, sondern in seiner Kirche. Wir laden Menschen nicht in unsere Gottesdienste ein, sondern führen sie in die Gegenwart des dreieinigen Got-tes.“ (Dorothee Gabler) Wichtiger als die Vergabe von Titeln ist die Erfül-lung der damit verbundenen Dienste für den Herrn der Gemeinde, Jesus Christus.

Der Auftrag für LeiterIn  anderen  Organisationen  leiten häufig Menschen, die eine das Un-ternehmen betreffende Spezialisie-rung haben. Dies können besondere Kenntnisse und Fähigkeiten oder auch eine Ausbildung sein. In der Gemein-

Immer wieder hat die Kir-che mit weltlichen Maß-stäben geleitet und die

geistliche Dimension des Leitens unterschlagen

Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen für den Größten zu halten sei.

Er aber sprach zu ihnen: Die Könige der Nationen herrschen über sie, und die Gewalt über sie üben, lassen sich Wohltäter nennen.

Ihr aber nicht so! Sondern der Größte unter euch sei wie der Jüngste und der Führende wie der Dienende.

Denn wer ist größer, der zu Tisch Liegende oder Dienende? Nicht der zu Tisch Liegende? Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende.

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  DIE BRÜCKE 6 / 2011

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Lutz HeidebrechtBacknang

de Jesu scheint das nicht unbedingt der Fall zu sein. Hier haben Leiter im Prinzip nichts, was die zu Leitenden nicht haben. Sie haben wie alle anderen Zugang zu Gott und seinem Wort und erbitten und benötigen die Leitung des Heiligen Geistes. „Jeder Leitungsdienst innerhalb der Gemeinde Jesu muss davon ausgehen, dass er sich an Men-schen richtet, die selber durch den hei-ligen Geist befähigt sind, Orientierung und Führung Gottes zu empfangen.“ (H. Christian Rust) Diese Tatsache kann uns falsch verstanden sehr unter Druck setzen, in irgendeiner Weise eben doch speziell sein zu müssen. Sie kann uns aber auch entlasten, weil die Gemeinschaft der Glaubenden durch den Dienst der Leiter nicht aus der Verantwortung entlassen wird. 

Der Weg zum LeiterMindestens zwei Etappen sind auf dem Weg zum Leiter zu absolvieren – die der Berufung und die der Bevollmäch-tigung. Der Begriff Berufung lässt sich in unserem Sprachgebrauch nicht klar auf das Handeln Gottes begrenzen, weil wir ihn auch bei der Auswahl oder Ernennung von Mitarbeitern be-nutzen. Ich gebrauche den Begriff hier für die göttliche Ausrüstung des Die-ners. Gott gibt Gaben, ruft zum Dienst, eröffnet Möglichkeiten zum Einsatz und ermutigt zur Praxis. Darum sind potentielle Leiter Menschen, die mit großer Wahrscheinlichkeit schon an anderer Stelle im Einsatz sind. Die Gemeinde ihrerseits bevollmächtigt die Leiter. Sie schafft Raum zum Aus-probieren, schenkt Vertrauen und gibt Rückmeldung. Durch die Gemein-

schaft erfährt der Leiter Bestätigung und Bevollmächtigung. Für manche Dienste scheint eine Segnung ange-messen. Hier ist es mir wichtig zu be-tonen, dass die Bevollmächtigung auf die jeweilige Gemeinschaft beschränkt und zeitlich befristet ist. Ich kann mir vorstellen, dass klare Rituale der Ent-mächtigung, der Entpflichtung uns gut tun würden und uns den Blick für den Dienst von Leitern schärfen würden.

Das Herz des LeitersOhne Zweifel ist das Herz des Lei-ters ein Hirtenherz. Es möchte dem Hirten Jesus folgen, schlägt für die verlorenen Schafe und trägt Sorge für die Herde. Dadurch wird klar, dass die Rolle des Hirten schon vergeben ist und die Herde das Gegenüber bil-det. Bleiben wir in dem Bild, drängt sich für die Leitenden die Rolle des Hirtenhundes auf, der zwischen Hirte und Herde steht. Diese Identifikation mag manchmal der Praxis entspre-chen, wenn es darum geht, die Liste der Karteileichen „abzuarbeiten“, sie unterschlägt aber die Tatsache, dass der Leiter immer auch Teil der Herde ist und dem Hirten folgt. Motiv für den Leitungsdienst kann nicht nur Gehorsam sein. „Wer die konkrete Ortsgemeinde nicht liebt, und mit ihr versöhnt ist, kann im Grunde nicht an Veränderungsprozessen mitarbeiten und Leitungsverantwortung überneh-men.“ (Eckard Schaefer)

Die Verantwortung für LeiterDie Gemeinde sucht, findet (wenn es gut geht) und bevollmächtigt Leiter. Diese übernehmen dann eine Teil-

verantwortung  für  die  Gemeinde. Damit wird die Gemeinschaft der zu Leitenden aber nicht aus ihrer Ver-antwortung entlassen. Sie ist weiter aufgefordert, Gott um Rat zu fragen, ihn um Wegführung zu bitten, auf sei-nen Geist zu hören und ihre Gaben im Gemeindealltag einzubringen. Taucht im Gemeindeleben ein Problem auf, z.B. ein finanzielles, dann hat nicht die Leitung ein Problem, sondern die ganze Gemeinde. Sehr schnell fühlen sich Leiter für alles verantwortlich und laden sich unnötig viele Lasten auf. Das schadet ihnen selber und ent-mündigt die Gemeinde. Es gehört zu den Arbeitsfeldern der Leitung, der Gemeinde ihre bleibende Verantwor-tung bewusst zu machen und sich um ein Klima der gegenseitigen Fürsorge zu mühen.

Wenn ich mir diese Aspekte noch einmal so ansehe, scheinen sie nicht unbedingt auf die Gemeinde Jesu und ihre Leitung begrenzt zu sein. Wer als Klassensprecher, Elternvertreter, Belegschaftsvertreter,  Hausverwal-ter oder Sporttrainer unterwegs ist, den wird durch das Modell der die-nenden Leitung vielleicht für seinen Alltag inspiriert. Jesus selber hat sich deutlich mit diesem Leitungsmodell identifiziert:

 „Ich aber bin in eurer Mitte wie der Dienende“. (V. 27) 

„Hüter“ Foto: Diana Kosaric - Fotolia.com

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Es braucht Menschen, die vorangehenLiesa Unger über Leitungsverantwortung, und wie man Leute dafür findet.

Jeder möchte in die Leitungspo-sition... – las ich in einem Buch während meines Studiums in den 

USA. Den Satz musste ich zweimal lesen, denn er entsprach nicht mei-ner deutschen Erlebniswelt. Meine Erfahrung in Deutschland ist, dass es sehr schwer sein kann, Personen für  Leitungsver-antwortung  zu finden. Als Gesell-schaft haben wir in  Deutschland eine  extrem  ne-gative Erfahrung mit Führung und Führern gemacht und haben uns bewusst von blindem Vertrauen in Autoritäten abgewandt. Das ist gut. Aber was heißt es heute für Personen in Leitungspositionen? Durch die Rolle allein hat niemand selbstverständlich auch Vertrauen und Autorität. Beides muss sich jede Person im jeweiligen Posten verdienen. Was heißt das aber für uns als mennoni-tische Gemeinden in Deutschland? 

Was können wir tun, um Personen für Leitungsverantwortung in unseren Gemeinden und Gremien zu finden? 

Brauchen wir denn Leitung? Ist unser Ziel nicht, dass die ganze Gemeinde an Entscheidungen be-teiligt ist und Verantwortung trägt? 

Ja, genau weil wir wollen,  dass  alle Personen in Ent-scheidungspro-zesse eingebunden sind,  brauchen wir  Personen  in der  Leitungsver-antwortung. Per-

sonen, die uns darin unterstützen, dass die ganze Gemeinde an Ent-scheidungsprozessen  beteiligt  ist. Wenn diese Aufgabe nicht wahrge-nommen wird, kann es sehr schnell passieren, dass die Menschen gehört werden, die laut und dominant sind, dass Entscheidungen an Finanzkraft festgemacht werden und Spannungen wachsen.

Was erwarten wir von Menschen in Leitungsverantwortung?

Wie kann ein positives Bild der Lei-tungsverantwortung  aussehen,  das zu uns als täuferischen Gemeinden passt? Ich sehe Leitungsverantwor-tung als eine Verantwortung, Raum zu schaffen, in dem Menschen mit ihren Anliegen gehört, Information für alle zugänglich gemacht, Ressourcen und Möglichkeiten der Weiterbildung zur Verfügung gestellt und Beziehungen untereinander gefördert werden, damit alle in die Entscheidungsprozesse mit-einbezogen werden und wir gemein-sam entdecken können, was es heißt, den Weg der Nachfolge Jesu zu gehen.

Kann jede Person leiten? Ich denke, dass jede Person es lernen kann zu leiten, aber nicht allen fällt es gleich leicht oder schwer, Leitung zu  lernen  und  Leitungsverantwor-tung zu übernehmen. Das sehe ich so ähnlich wie das Gitarre spielen. Ich spiele Gitarre und wenn es in einer 

Was können wir tun, um Personen für

Leitungsverantwortung in unseren Gemeinden und

Gremien zu finden?

Foto: Tante Käthe - photocase.com

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  DIE BRÜCKE 6 / 2011

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Gruppe an musikalischer Begleitung fehlt, kann ich auch mal zur Gitarre greifen. Das ist nicht etwas, was mir wirklich Spaß macht und deshalb übe ich auch selten. Ganz anders geht es Wilhelm, meinem Mann. Er begleitet gerne auf seiner Gitarre. Manchmal spielt er in seiner Freizeit, einfach so zum Spaß Gitarre. Und wenn er eine Gruppe begleitet, dann hat die Grup-pe auch viel mehr Spaß beim Singen als bei meiner Begleitung. So ähnlich erlebe ich Leitungsverantwortung. Es gibt Menschen, denen es leichter fällt, Leitung zu lernen und auszuüben, als anderen, aber auch sie müssen das „Handwerk“ des Leitens lernen und üben. Da zum Leiten auch das „Hand-werk“ des Leitens gehört, ist es wichtig, jungen Menschen den Raum zu bie-ten, diese Fähigkeiten zu lernen und einzuüben. Das kann nur geschehen, wenn Leitungsposten nicht auf Jahr-zehnte von denselben Personen besetzt werden, sondern junge Menschen die Möglichkeit bekommen in Aufgaben hineinzuwachsen.

Wie soll geleitet werden? Oft stellen wir uns vor, dass Leitungs-personen dominant auftreten und laut reden sollen. Eine kleine Frau mit leiser Stimme, wie ich, hätte es nach diesem Bild schwer Leitung wahr-zunehmen. Das ist aber nicht meine Erfahrung. Meine Erfahrung ist, dass Vertrauen wächst, wenn ich die gleiche Person im privaten Gespräch wie auch in der Leitung bleibe. Wenn ich als authentischer Mensch erkennbar bin. Wenn ich mich in der Leitung verstelle, um einem bestimmten Leiterbild zu entsprechen, wird es für mich und die Gruppe anstrengend. Die beste Art des Leitens ist, seinen ganz eigenen Stil zu finden und zu leben.

Müssen immer alle Aufgaben gemeinsam gelöst werden?

Nicht alles muss in der ganzen Gruppe entschieden werden. Genauso wichtig wie der gemeinsame Entscheidungs-prozess in wichtigen Grundfragen ist auch die Fähigkeit Detailaufgaben zu delegieren. Delegieren heißt, Aufgabe und Verantwortung an eine andere Person oder Gruppe abzugeben, die Aufgabenstellung und Entscheidungs-kompetenz zu definieren, die Lösung zu respektieren und »Danke« zu sagen. 

Im Punkt Delegation von Detail- aufgaben wünsche ich uns allen mehr Gelassenheit  in  dem  Wissen,  dass verschiedene Personen Aufgaben auf unterschiedliche Weise lösen, dass die Lösung anders aussieht, als meine ei-gene aussehen würde, aber deshalb vielleicht sogar besser ist. Ein ganz besonderes Fest der Liebe und des Respektes war für mich die Illustration der Jahreslosung im Gemeindesaal der Mennonitengemeinde Thomashof. Da durfte die Felger-Interpretation neben dem im Kreuzstich gestickten Bibelvers hängen, weil verschiedene Personen Verschiedenes schön fan-den. Diese Lösung entspricht nicht der Idee von „Corporate Identity“ und dem einheitlichen Erscheinungsbild einer Organisation, aber sie passt zu einem Umgangston, der von Liebe und Respekt bestimmt ist. Eine solche Dissonanz bereichert den Farbklang der Liebe.

Wie findet man neue Leute?Und nun die Frage, die ich am Anfang gestellt habe: Was können wir tun, um Personen für Leitungsverantwortung in unseren Gemeinden und Gremi-en zu finden? Wer Verantwortung in der Leitung übernimmt, sollte wissen, 

was Aufgaben, Verantwortungsberei-che und Entscheidungskompetenzen sind.  Das baut Missverständnissen vor und hilft fokussiert zu arbeiten. Wer Verantwortung in der Leitung übernimmt braucht Lob und Anerken-nung für das, was gut gemacht wurde genauso wie konstruktive Kritik. Das hilft mit Zeiten der Frustration umzu-gehen und macht Lust die Sache gut zu machen.

Die Leitungspositionen sollten nicht an bestimmte Personen gebunden sein. Angemessener Wechsel bietet Raum, dass mehr Menschen, auch junge Men-schen, ihre Kompetenzen einbringen und Fähigkeiten entwickeln können, ohne sich an einer bestimmten Per-son und ihrem Leitungsstil messen zu müssen.

Leitungsaufgaben können viel Kraft kosten. Wo bekommen Personen in der Leitung Kraft und Energie? Wich-tig ist die Ausrichtung auf Gott als Kraftquelle, um die innere Ausgegli-chenheit zu behalten und Energie für die Arbeit zu haben. Wichtig ist auch das Wissen, dass Personen mit Lei-tungsverantwortung nicht außerhalb der Gruppe stehen, sondern ein Teil der Gruppe sind und alle Verantwor-tung für das Wohl der anderen tragen. Wir tragen einander. 

Angemessener Wechsel bietet Raum, dass mehr Menschen, auch junge Menschen

ihre Kompetenzen einbringen und Fähigkeiten entwickeln können, ohne sich an einer bestimmten Person und ihrem Leitungsstil messen zu müssen.

Liesa UngerRegensburg

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Zwölf Teilnehmende der diesjährigen CPT (Chris-tian Peacemaker Teams) Inforeise nach Palästina 

trafen sich zum Auswertungstreffen in Bammental. Sie berichteten von vielfältigen Denk- und Verände-rungsprozessen, die nach der vom Deutschen Men-nonitischen Friedenskomitee (DMFK) mit Christian Peacemaker Teams (CPT) organisierten Reise einsetz-ten. Diese gingen von einem besseren Verständnis des Leidens der palästinensischen Bevölkerung, über einen neuen Blick auf die Bibel, die Wahrnehmung unserer Privilegien  im Vergleich zu Palästinensern und anderen benachteiligten Gruppen bis hin zu Umweltthemen wie Wasserknappheit.

“Wir sind nicht die Baumeister, sondern Arbeiter auf dem Bau” sagte Marius van Hoogstraten, Orga-nisator der Inforeise, in seiner einleitenden Andacht beim Nachtreffen mit einem Zitat von Oscar Romero. Wir müssen nicht alle Aspekte verstehen und können doch in unserem Bereich etwas bewegen, ohne das große Ziel zu erkennen.

Die Sorge um die explosive Situation in Israel und Palästina und die Erfahrung einer zeichenhaften gewaltfreien Arbeit, wie sie CPT in Hebron tut, moti-vierten die Gruppe, über weiteres Engagement nach-zudenken. Geplant ist die Stärkung der CPT-Arbeit in Europa z.B. durch eine weitere Inforeise und durch die  intensivere Vernetzung der deutschsprachigen “CPT-Freunde”.

Die persönlichen Erlebnisse und Eindrücke sind weiterhin auf dem Reiseblog der Gruppe nachzulesen. [http://cptreise2011.wordpress.com]. Ein Eindruck bildet auch den Begleittext zum Friedensfoto dieser Ausgabe. Auch im Beihefter „Im Auftrag Jesu“ gibt es einiges von der Reise zu lesen.

Auf der Suche nach Hoffnungszeichen in einem zerrissenen Land

Wer Reiseteilnehmende zu einem Bericht einladen möchte,  wende  sich  an  das  DMFK  (E-Mail:  [email protected]) 

Die nächsten Nummern:DIE BRÜCKE 1/2012 erscheint Anfang Januar 2012, mit dem Thema „Reicht es zum Leben?“, Redaktionsschluss ist der 05.12.2011

DIE BRÜCKE 2/2012 erscheint Anfang März 2012, mit dem Thema „Gebet“ Redaktionsschluss ist der 05.02.2011

Wir freuen uns über Leserbriefe, Berichte und Zusendungen für die Rubriken „Lyrik“ und „Friedensfoto“

Bitte schreiben Sie an: DIE BRÜCKE, Kastanienweg 19, 76297 StutenseeTel.: 07249 516344 -0 Fax: -9 E-Mail: [email protected]

CPT Inforeise machte palästinensische Perspektive erlebbar

Gesucht: Leser/innen

Vor allem solche, die auch gerne mal etwas über das Gelesene schreiben. In der Redaktion treffen immer 

wieder Bücher zur Rezension, die wir gerne weitergeben würden. Für die kommende Ausgabe suchen wir z.B. noch eine Rezension des Buches „Das Erlassjahr-Evan-gelium“ von Kim Tan, erschienen im Neufeld Verlag. Bei Interesse einfach mal in der Redaktion anrufen oder eine E-Mail schreiben. 

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Das Schweigen brechenDas Schweigen brechenfriedensfoto

Foto

: Yeh

uda

Shau

l

Ein Bericht von der CPT-Reise nach Israel und Palästina

Es gibt eine erstaunliche Organisa-tion ehemaliger israelischer Sol-

daten. Sie heißt Breaking the Silence. Sie hat beschlossen, ihrer Gesellschaft die Wahrheit über die Konsequenzen einer langanhaltenden Besetzung zu-zumuten.

Yehuda, unser Gesprächspartner an einem Abend, sprach ungeschminkt darüber, was es heißt, Soldat in einer Besatzungsarmee zu sein. Trocken, manchmal zynisch, beschrieb er die Normalität der Patrouillen, deren Aufgabe es ist, die Bevölkerung in Angst gefangen zu halten: willkürli-che Hausdurchsuchungen, Lärm auf den nächtlichen Straßen, Schüsse in

die Luft, das Schießen auf Wassertanks etc. Die potentiellen palästinensischen „Terroristen“ und die Bevölkerung, die sie unterstützen könnte, sollen sich ständig gejagt fühlen. Um diese Furcht über längere Zeit aufrecht erhalten zu können, müssen die Maßnahmen immer extremer werden.

Angesprochen auf die Möglichkeit, unmoralische Befehle zu verweigern, wies Yehuda darauf hin, dass es bis heute in der kämpfenden Truppe zu keiner einzigen Befehlsverweigerung kam. Lediglich Soldaten in unter-stützenden Tätigkeiten verweiger-ten in Einzelfällen den Befehl. Ein-drücklich schilderte der ehemalige Offizier einer Einheit in Hebron die abstumpfende Wirkung des militäri-schen Drills, bei dem Menschen zu

Maschinen umfunktioniert würden. Erschreckend selbstverständlich sind in der West Bank auch Verfahren wie die „Nachbarprozedur“, bei der Palästinenser als menschliche Schutzschilde bei einer Verhaftung u.ä. verwendet werden.

Yehuda wies darauf hin, dass die Verantwortlichen in erster Linie bei den Politikern zu suchen sind, die die Einsatzrichtlinien bestimmen. Brea-king the Silence sieht seine Aufgabe einzig im Öffentlichmachen der er-schreckenden Informationen über das Besatzungsregime. Sie geben keine po-litischen Empfehlungen, wie man aus dem Schlamassel herauskommt. Das bleibt anderen vorbehalten.

http://cptreise2011.wordpress.com