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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 143 Arbeitsweise empfohlen: Man extrahiert 5 rain mit 5 ml einer 0,1 m L5sung yen Tri-n-octylphosphinoxid in Cyclohexanon. Dabei darf die ~rige Phase nicht grSBer als 250 ml sein. Nach dcr Abtrennung der organischen Phase wh'd sie mit 5 ml einer 0,2 m LSsung yon Lithiumperchlorat in absol. )kthanol verdfinnt und das LSsungsgemisch in die Me~zelle fibergefiihrt. Die Entliiftung erfolgt 10 rain mit Argon. Bei einer Spannungs~nderungsgeschwindigkeit yon 0,3 V/rain liegt das ttalbstufenpotential der Uranstufe bei --0,295 V, wenn gegen die ges~tt. Kalomelelektrode gemessen wird und bei --0,57 V, wenn ein Platindraht als Bezugselektrode dient. Die Stufenh5hen bzw. die HOhen der Strommaxima dcr abgeleiteten Polarogramme sind den Konzentrationen zwischen 0,24 und 24,5 ~g/ml linear proportional. Bei 0,24 ~g/ml, was eincr nrsprfinglichen Konzentration yon ungef~hr 0,01 ~g Uran/ml in 250 ml der salpetersauren AusgangslSsung entspricht, betr~gt der Analysenfehler • 10~ . [1] Microchem. J. 10, 301--314 (1966). Anal. Chem. Div., Oak Ridge Nat. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). I-I. Mo~s~ Eine spektralphotometrische Untersuehung der Reaktion yon Uranylsalzen mit Tiron nnd Brenzeateehin beschreiben L. SOMBER, T. SEPEL and L. K~ov~ [1] in einer sehr ausffihrlichen Arbeit. Sie setzen die frfiher begonnenen Arbeiten [2] fiber die Komplexe des Uranyls mit phenolischen Liganden fort. Die Zusammen- setzung und die Stabilit~tskonstanten der Komplexe werden graphisch untersucht durch Aufnahme der Jobschen Kurven in aquimolaren und nicht ~quimolaren LSsnngen und der Liehtabsorptionskurven mit Ligandenfiberschul~ [A =/(pH); A = ](cR) und A/CM • ](pH), wobei c~ und c~ die Konzentration des Reagens bzw. des UO~ bedeuten]. Ferner werden die Transformationen und die logarith- mischen Transformationen ffir die einzelnen Gleichgewichte abgeleitet und gra- phisch dargestellt. Mit Tiron (Dinatrinmsalz der 1,2-Dihydroxybenzo]-3,5-disulfon- s~ure) kann mit Sicherheit nut ein l:l-Komplex nachgewiesen werden, w~txrend mit Brenzcatechin 1 : 1--1:3-Komplexe gebildet werden. Alle Komplexe sind wegen der zu geringen Empfindlichkeit zur spektralphotometrischen Uranbestimmung ungeeignet (Tiron: s bei 380 nm trod c~ N 10-a m ca. 1100; Brenzcatechin: s bei 410 nm und CMyon 4 10 -4 bis 10-S m ca. 1500). [1] Collection Czech. Chem. Commun. 30, 3834--3860 (1965). Inst. anal. Chem., PurkynS-Univ., Brno (CSSR). -- [2]So~ER, L., T. ~]~rEL u. L. Ku~ILovX: Collection Czech. Chem. Commun. 80, 3426 (1965). H . G . EVLE~ttS]~E~ Die ehelatometrisehe Bestimmung yon Indium ffihren F. VYD~ und J. VO~- Li~EK [1] mit am~erometrischer Indikation an zwei Tolarisierbare~ Elektroden aus. Als Elektroden finden zwei Platinbleche mit den Abmessungen 7 • 5 X 0,2 mm oder zwei wachsimpr~gnierte Graphitst~be Verwendung, an die eine Spannung yon 1,5 V angelegt wird. Bei der Titration mit 0,05 m Ji~DTA-LSsung werden die Elektroden im _&quivalenzpunkt depolarisiert. Die zu messenden StrSme liegen in der GrSBenordnung yon 10 tzA. Ffir die Bestimmung yon Indium in einer Legierung aus Cadmium, Antimon und Indium oder einer Legiernng aus Zink, Antimon und Indium wird folgende Arbeitsweise empfohlen: Man 15st etwa 0,5 g der pulveri- sierten Legierung in einer Mischung yon 3ml Schwefels~ure (l d-9) und 5ml 40~ Bromwasserstoffs~ure. Nach dem erstmaligen Abdampfen wird nach Zu- satz yon je 10 ml Bromwasserstoffs~ure der Abdampfvorgang f'finfmal wiederholt. Dann wird der Abdampfriickstand mit 5 ml Salzs~ure (1 d-1) aufgenommen und die LSsung bis zur Trockne erhitzt. Den Rfickstand 15st man in 5 ml 1 n Salpeter- si~urc, verdfinnt auf 50 ml und titriert nach dem Eintauchen der Elektroden mit 0,05 m ADTA-LSsung. Der pH-Wert der zu titrierenden LSsung sell zwischcn

Die chelatometrische Bestimmung von Indium

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Page 1: Die chelatometrische Bestimmung von Indium

Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 143

Arbeitsweise empfohlen: Man extrahiert 5 rain mit 5 ml einer 0,1 m L5sung yen Tri-n-octylphosphinoxid in Cyclohexanon. Dabei darf die ~ r i g e Phase nicht grSBer als 250 ml sein. Nach dcr Abtrennung der organischen Phase wh'd sie mit 5 ml einer 0,2 m LSsung yon Lithiumperchlorat in absol. )kthanol verdfinnt und das LSsungsgemisch in die Me~zelle fibergefiihrt. Die Entliiftung erfolgt 10 rain mit Argon. Bei einer Spannungs~nderungsgeschwindigkeit yon 0,3 V/rain liegt das ttalbstufenpotential der Uranstufe bei --0,295 V, wenn gegen die ges~tt. Kalomelelektrode gemessen wird und bei --0,57 V, wenn ein Platindraht als Bezugselektrode dient. Die Stufenh5hen bzw. die HOhen der Strommaxima dcr abgeleiteten Polarogramme sind den Konzentrationen zwischen 0,24 und 24,5 ~g/ml linear proportional. Bei 0,24 ~g/ml, was eincr nrsprfinglichen Konzentration yon ungef~hr 0,01 ~g Uran/ml in 250 ml der salpetersauren AusgangslSsung entspricht, betr~gt der Analysenfehler • 10~ . [1] Microchem. J. 10, 301--314 (1966). Anal. Chem. Div., Oak Ridge Nat. Lab., Oak Ridge, Tenn. (USA). I-I. Mo~s~

Eine spektralphotometrische Untersuehung der Reakt ion yon Uranylsalzen mit Tiron nnd Brenzeateehin beschreiben L. SOMBER, T. SEPEL and L. K ~ o v ~ [1] in einer sehr ausffihrlichen Arbeit. Sie setzen die frfiher begonnenen Arbeiten [2] fiber die Komplexe des Uranyls mit phenolischen Liganden fort. Die Zusammen- setzung und die Stabilit~tskonstanten der Komplexe werden graphisch untersucht durch Aufnahme der Jobschen Kurven in aquimolaren und nicht ~quimolaren LSsnngen und der Liehtabsorptionskurven mit Ligandenfiberschul~ [A = / ( p H ) ; A = ](cR) und A/CM • ](pH), wobei c~ und c~ die Konzentration des Reagens bzw. des UO~ bedeuten]. Ferner werden die Transformationen und die logarith- mischen Transformationen ffir die einzelnen Gleichgewichte abgeleitet und gra- phisch dargestellt. Mit Tiron (Dinatrinmsalz der 1,2-Dihydroxybenzo]-3,5-disulfon- s~ure) kann mit Sicherheit nut ein l : l-Komplex nachgewiesen werden, w~txrend mit Brenzcatechin 1 : 1--1:3-Komplexe gebildet werden. Alle Komplexe sind wegen der zu geringen Empfindlichkeit zur spektralphotometrischen Uranbestimmung ungeeignet (Tiron: s bei 380 nm trod c~ N 10-a m ca. 1100; Brenzcatechin: s bei 410 nm und CM yon 4 �9 10 -4 bis 10 -S m ca. 1500). [1] Collection Czech. Chem. Commun. 30, 3834--3860 (1965). Inst. anal. Chem., PurkynS-Univ., Brno (CSSR). -- [2]So~ER, L., T. ~]~rEL u. L. Ku~ILovX: Collection Czech. Chem. Commun. 80, 3426 (1965). H.G. EVLE~ttS]~E~

Die ehelatometrisehe Bestimmung yon Indium ffihren F. VYD~ und J. VO~- Li~EK [1] mit am~erometrischer Indikation an zwei Tolarisierbare~ Elektroden aus. Als Elektroden finden zwei Platinbleche mit den Abmessungen 7 • 5 X 0,2 mm oder zwei wachsimpr~gnierte Graphitst~be Verwendung, an die eine Spannung yon 1,5 V angelegt wird. Bei der Titration mit 0,05 m Ji~DTA-LSsung werden die Elektroden im _&quivalenzpunkt depolarisiert. Die zu messenden StrSme liegen in der GrSBenordnung yon 10 tzA. Ffir die Bestimmung yon Indium in einer Legierung aus Cadmium, Antimon und Indium oder einer Legiernng aus Zink, Antimon und Indium wird folgende Arbeitsweise empfohlen: Man 15st etwa 0,5 g der pulveri- sierten Legierung in einer Mischung yon 3ml Schwefels~ure (l d-9) und 5ml 40~ Bromwasserstoffs~ure. Nach dem erstmaligen Abdampfen wird nach Zu- satz yon je 10 ml Bromwasserstoffs~ure der Abdampfvorgang f'finfmal wiederholt. Dann wird der Abdampfriickstand mit 5 ml Salzs~ure (1 d-1) aufgenommen und die LSsung bis zur Trockne erhitzt. Den Rfickstand 15st man in 5 ml 1 n Salpeter- si~urc, verdfinnt auf 50 ml und titriert nach dem Eintauchen der Elektroden mit 0,05 m ADTA-LSsung. Der pH-Wert der zu titrierenden LSsung sell zwischcn

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144 Berieht: Spezielle ana]ytisehe Methoden

1 nnd 1,3 liegen. - - Die Bestimmung wird dutch FeIII, Bi, Ga, Th, Zr, die Lan- thaniden und mehr als 200 mg Hi oder 10 mg Co gestSrt. Keinen Einflul~ zeigen jedoeh die Elemente Mg, Sr, Ba, Ca, Be, Ag, U, -M, Ti, Zn, Cd und Pb.

[1] Talanta 13, 439--443 (1966). Polarographie Inst. of Heyrovsk~, Acad. Sci. Anal. Lab., Prag (CSSR). H. M o ~ r ~

Polarographie einiger Kationen in gesehmolzenem Natriumnitrat-Kaliunmitrat. Eutektikum bei 250 ~ C. ~J-ber die Polarographie von Thallium, Cadmium trod Blei in gesehmolzenen Salzen berichten H. S. SWO:e]~O~D jr. und C. L. HOLr~I~.L~) [1]. Die Messungen werden an der Hg-Tropfelektrode mit einer frfiher beschriebenen Versuehsanord_nung [2] in einem Gemisch yon Natriumnitrat-Kaliumnitrat bei 250~ durehgefiihrt. Thallium nnd Cadmium sind reversibel reduzierbar. Die Diffusionsstromh6hen sind den Depolarisatorkonzentrationen ]]near proportional. Die aus Stufenanalysen erreehnete Steigung der Geraden E = / [(id -- i)/i] betr~gt ffir Thallium 0,100 und fiir Cadmium 0,046 V. ])as Halbstufenpotential liegt ffir Thallium bei - - 0,828 und ffir Cadmium bei -- 0,665 V, gemessen gegen eine Ag/Ag+- Bezugse]ektrode. Blei wird irreversibel reduzier~. Liegen in der Sehmelze mehr als 3,2 m ~ Blei vor, so treten zwei Stufen auf, yon denen nur die zweite konzentrations- proportional ist. Das Halbstufenpotential dieser Stufe ist - -0 ,85 V. Die erst~ Stufe wird wahrscheinlieh dureh einen Passivierungsvorgang der Hg-Elektrode verursaeht.

[1] Anal. Chem. 37, 1509--1512 (1965). Dept. Chem., Univ. of Minnesota, Min- neapolis, Minn. (USA). -- [2] SWOrFOI~D, H. S., and H. A. LAITIN]~N: J . Electro- chem. Soe. 110, 814 (1963). H. Mo~r~]~

IV. Spezielle analytische Methoden

2. A n a l y s e y o n M a t e r i ~ l i e n d e r I n d u s t r i e , d e s I { a n d e l s

u n d d e r L a n d w i r t s c h a f t

Die schnelle gaschromatographisehe Bestimmung yon C1--Clo-Kohlenwasser- stoffen in Ausputigasen yon Autos innerha]b yon 13 rain, wobei 85 Kohlen- wasserstoffe erfal]t werden, beschreibt E. S. JAco~s [1]. Dazu wurde ein Perkin- Elmer-Gasehromatograph, Mode]] 800, mit ~lammenionisationsdetektor verwandt. Die Auswertung erfolgte mit einem Infotronics Digitalintegrator, Modell CRS- 11 I-IS. _Ms Tr~gergas diente Helium (4 m]/min), fiir den Detektor 280 ml/min Luft, 40 ml/min I-t 2. Die Gase wurden an Silicagel-~iltern getrocknet. -- Zu Beginn der Analyse wurde die S~ule (Capillarkolonne, 0,16 em innerer ~ , 45 m lang, statio- n~re Phase Silicon DC-200) auf - - 55~ thermostatiert. Die Probe wurde fiber ein Gasprobenventil naeh Perkin-Elmer eingegeben. 10 sec sparer wurde die S~ulen- temperatur auf 30~ eingestellt, und es wurde sehnell aufgeheizt. Nach 2 rain 15 see wurde, ausgehend yon 30 ~ C, pro Minute um 10 ~ C, bis zu 140~ erw~rmt. - - Bei der Eingabe wird die Probe (1--5 ml) dureh einen linearen Split (150:1) so uufgeteilt, dal3 der grSBte Teil fiber eine hypodermische Nadel geffihrt wird (offene Sgule), w~hrend ein geringer Tefl direkt auf die S~ule auftrifft. Ein Analysenbeispiel ist angegeben, in dem 85 Kohlenwasserstoffe yon einem Siedepunkt yon -- 161,49~ (Methan) his -t- 183,3 ~ C (n-Butylbenzol) aufgetrennt sind; Methan hat die niedrigste Retentionszeit yon 1:18 rain, w~Lhrend die Retentionszeit ffir die sehwersiedende Komponente (n-Bury]benzol) 13:04 mill betrug. Dabei wurden Konzentrationen