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240 Bericht: Spezielle analytische Methoden. 4. Analyse yon biologischemMaterial nach L. F. I-IEWITT 1 bestimmt wird. Der experimentelle Fehler dieser Methode liegt bei -J= 3~o, ihre Ergebnisse werden als ,,Orcinwert" bezeichnet. Mitunter erfolgt eine zweite Gesamtznckerbestimmung mit der Tryptophanmethode yon J. BADIN, C. JACKSOn und M. SC~:BEgT 2. Die Werte der beiden Methoden differieren inner- halb 6%. Zum anderen bestimmen Verff. nach Hydrolyse die Aminozueker. Die ttexosamine werden nach L. A. ELSON nnd W. T. J. MORGAN 3 bes~immt; gelegent- lich werden sic vorher nach N. F. BOAS t fiber Dowex 50 gereinigt. Die Bestimmung yon N-Acetylhexosaminen gesehieht nach W. T. J. MO~OAN nnd L. A. ELSO~; 5, nnd die der Uronsauren nach Z. DIscm~ 6. Die papierchromatographische Trennung der einzelnen Zucker erfolgt im wesent]ichen nach A. GOTTSCHALK 7, also eindimen- sional absteigend aufWhatman-Papier Nr. 1 mit Butanol-Eisessig-Wasser (4 : 1 : 5) oder Butanol-Pyridin-Wasser (6 : 4 : 3) als LSsungsmittel. Zur Identifizierung der Hexosamine werden sie nach S. GAgDELL, F. I-~ELJKENSKJOLD und A. ROC~NOV- L~NI~s mit Ninhydrin zu den entsprechenden Pentosen oxydiert nnd als solche chromatographisch bestimmt. Die Durchfiihrung der Untersuchung, die besonders darauf bedacht ist, schonend zu hydrolysieren und eine l~eaktion der frei gewor- denen Aminosauren und Zucker miteinander zu vermeiden, bcstcht aus 5 Schritten. 1. Hydrolyse des l~Iucoproteins. 2. Nach Neutralisieren Gefriertrocknung. 3. J~tha- nolf/~llung stOrender Substanzen. 4. Reinigung fiber Dowex 50, Gefriertrocknung, mit Natriumcarbonat auf pH 5,0 bringen und Vakuumtrocknung. 5. Aufnehmen der Zucker in Wasser, Ermittlung des ,,Orcinwertes", Papierchromatographie und Bestimmung nach dem oben angegehenen Verfahren. Zur Untersuchung gelangen Thyroglobulin, Mucoprotein aus Rindersubmaxillaris nnd Ovomucoid. Bei keiner der 3 Substanzen lal]t sich Hexuronsanre nachweisen. Die Zucker werden zu 70 bis 90% erfaBt. Die umfangreichen Einzelheiten mSgen im Original eingesehen werden. E. Mi~LLE~ Die chromatographische Trennung der Glucm'onide yon Harn-Ketosteroiden beschreiben R. W. H. EDWARDS und A. E. KELLIE 9. Aus dem ll-Tageharn eines Patienten, der 100 mg Testosteronpropionat/Tag bekommt, wird ein Trockenextrakt nach 1%. W. H. EDWARDS, A. E. KELLIE und A. P. WADE ~~ hergestellt. Die Tren- hung des Produktes erfolgt nach einem modifizierten Verfahren yon A. Gn~ARD und G. SANDUL~SCO 11. Der Ketontrimethylaminoacetohydrazid-Komplex und die Nichtketone werden mit 10~oiger AmmoniumsnlfatlSsung und Xther-~-thanol- gemisch (3 : 1) gctrennt. Die Komplexhydrolyse bei p~i 2 ist ohne EinfluB auf die Glucuronidbindung. Die Trcnnung der Konjugate erfolgt an einer Kiesels/~uresgule (20 • 0,9 cm ~ ) mit w/~Briger 0,1 n NatriumacetatlSsung (0,6 ml/g) als stationarer Phase. Eluiert wird mit Chloroform q-2 Vol.~o fi.thanol und mit 0,4 Vol.~oiger Essigs/~ure. Verff. hydrolysieren die Glucuronide teils durch Kochen mit Saure, tefls fermentativ. Die gute Trennwirkung geht aus einer graphischen Darstellung hervor. Einzelheiten sollen sparer verSffentlicht werden. E . M~3LL]~]a 1 Biochemic. J. 31, 360 (1937). 2 Proc. Soc. exp. Biol. N. Y. 84, 288 (1953). 3 Biochemic. J. 27, 1824 (1933); vgl. diese Z. 103, 376 (1935). 4 j. biol. Chemistry ~04, 553 (1953). 5 Biochemic. J. 28, 988 (1934); vgl. diese Z. 105, 302 (1936). 6 j. biol. Chemistry 167, 189 (1947). 7 Biochemic. J. 61, 298 (1955). s Acta chem. scand. (Kopenhagen) 4,970 (1950). s Chem. and Ind. 1956, 250--251. lYIiddlesex Hosp. Medical School, London W. 1. ~0 Mem. Soc. Endocrinol. R~r. 2, 53 (1953). 11 Helv. chim. Acta 19, 1095 (1936).

Die chromatographische Trennung der Glucuronide von Harn-Ketosteroiden

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240 Bericht: Spezielle analytische Methoden. 4. Analyse yon biologischemMaterial

nach L. F. I-IEWITT 1 bestimmt wird. Der experimentelle Fehler dieser Methode liegt bei -J= 3~o, ihre Ergebnisse werden als ,,Orcinwert" bezeichnet. Mitunter erfolgt eine zweite Gesamtznckerbestimmung mit der Tryptophanmethode yon J. BADIN, C. JACKSOn und M. SC~:BEgT 2. Die Werte der beiden Methoden differieren inner- halb 6%. Zum anderen bestimmen Verff. nach Hydrolyse die Aminozueker. Die ttexosamine werden nach L. A. ELSON nnd W. T. J. MORGAN 3 bes~immt; gelegent- lich werden sic vorher nach N. F. BOAS t fiber Dowex 50 gereinigt. Die Bestimmung yon N-Acetylhexosaminen gesehieht nach W. T. J. MO~OAN nnd L. A. ELSO~; 5, nnd die der Uronsauren nach Z. DIscm~ 6. Die papierchromatographische Trennung der einzelnen Zucker erfolgt im wesent]ichen nach A. GOTTSCHALK 7, also eindimen- sional absteigend aufWhatman-Papier Nr. 1 mit Butanol-Eisessig-Wasser (4 : 1 : 5) oder Butanol-Pyridin-Wasser (6 : 4 : 3) als LSsungsmittel. Zur Identifizierung der Hexosamine werden sie nach S. GAgDELL, F. I-~ELJKENSKJOLD und A. ROC~NOV- L~NI~ s mit Ninhydrin zu den entsprechenden Pentosen oxydiert nnd als solche chromatographisch bestimmt. Die Durchfiihrung der Untersuchung, die besonders darauf bedacht ist, schonend zu hydrolysieren und eine l~eaktion der frei gewor- denen Aminosauren und Zucker miteinander zu vermeiden, bcstcht aus 5 Schritten. 1. Hydrolyse des l~Iucoproteins. 2. Nach Neutralisieren Gefriertrocknung. 3. J~tha- nolf/~llung stOrender Substanzen. 4. Reinigung fiber Dowex 50, Gefriertrocknung, mit Natriumcarbonat auf pH 5,0 bringen und Vakuumtrocknung. 5. Aufnehmen der Zucker in Wasser, Ermitt lung des ,,Orcinwertes", Papierchromatographie und Bestimmung nach dem oben angegehenen Verfahren. Zur Untersuchung gelangen Thyroglobulin, Mucoprotein aus Rindersubmaxillaris nnd Ovomucoid. Bei keiner der 3 Substanzen lal]t sich Hexuronsanre nachweisen. Die Zucker werden zu 70 bis 90% erfaBt. Die umfangreichen Einzelheiten mSgen im Original eingesehen werden. E. Mi~LLE~

Die chromatographische Trennung der Glucm'onide yon Harn-Ketosteroiden beschreiben R. W. H. EDWARDS und A. E. KELLIE 9. Aus dem l l -Tageharn eines Patienten, der 100 mg Testosteronpropionat/Tag bekommt, wird ein Trockenextrakt nach 1%. W. H. EDWARDS, A. E. KELLIE und A. P. WADE ~~ hergestellt. Die Tren- hung des Produktes erfolgt nach einem modifizierten Verfahren yon A. Gn~ARD und G. SANDUL~SCO 11. Der Ketontrimethylaminoacetohydrazid-Komplex und die Nichtketone werden mit 10~oiger AmmoniumsnlfatlSsung und Xther-~-thanol- gemisch (3 : 1) gctrennt. Die Komplexhydrolyse bei p~i 2 ist ohne EinfluB auf die Glucuronidbindung. Die Trcnnung der Konjugate erfolgt an einer Kiesels/~uresgule (20 • 0,9 cm ~ ) mit w/~Briger 0,1 n NatriumacetatlSsung (0,6 ml/g) als stationarer Phase. Eluiert wird mit Chloroform q - 2 Vol.~o fi.thanol und mit 0,4 Vol.~oiger Essigs/~ure. Verff. hydrolysieren die Glucuronide teils durch Kochen mit Saure, tefls fermentativ. Die gute Trennwirkung geht aus einer graphischen Darstellung hervor. Einzelheiten sollen sparer verSffentlicht werden. E. M~3LL]~]a

1 Biochemic. J . 31, 360 (1937). 2 Proc. Soc. exp. Biol. N. Y. 84, 288 (1953). 3 Biochemic. J . 27, 1824 (1933); vgl. diese Z. 103, 376 (1935). 4 j . biol. Chemistry ~04, 553 (1953). 5 Biochemic. J. 28, 988 (1934); vgl. diese Z. 105, 302 (1936). 6 j . biol. Chemistry 167, 189 (1947). 7 Biochemic. J . 61, 298 (1955). s Acta chem. scand. (Kopenhagen) 4 ,970 (1950). s Chem. and Ind. 1956, 250--251. lYIiddlesex Hosp. Medical School, London W. 1.

~0 Mem. Soc. Endocrinol. R~r. 2, 53 (1953). 11 Helv. chim. Acta 19, 1095 (1936).