1
64 Bericht: Spezielle analytische Methoden Bd. 207 Die Differentialthermoanalyse yon linearem Polylithylen und IIochdruek- poly~thylen-Misehungen beschreibt B. H. CL~UVIPIWT ~. Mischungen mit 5, 10, 25 und 40o/o linearem Poly~thylen (Alathon 7040) und ttochdruckpoly~thylen (Poly~thylen 1617 mit 14 Methylgruppen je 1000 C-Atomen) werden mit einer Geschwindigkeit -con 2,4~ bis auf 170~ erhitzt. Die Thermogramme zeigen drei endotherme Peaks bei 115, 124 und 134~ Aus den Bezugsfl~chen unter den Banden bei 115 nnd 134~ C, die yon der Mischungszusammensetzungabh/~ngig sind, kann der 115~ C-Peak als Schmelzpunkt der Hochdruckpoly~thylenkristalleund der Peak bei 134~ als Schmelzpunkt der linearen Poly/~thylenkristalle angesehen werden. Die Schmelzpunkte der Mischungskomponentenliegen etwas niedriger als die der reinen Substanzen. Der yon der Mischungszusammensetzung unabh/~ngige Peak bei 124~ ist wahrscheinlich der Schmelzpunkt eines Mischkristalls beider Komponenten in einem schmalen Vertr~glichkeitsbereich. Unter der Annahme, daft das gesamte lineare Poly~thylen in kristalliner Form vorliegt, is~ die Flache unter der 134 ~ C-Bande dem Anteil an line~rem Poly~thylen proportional und liefert so eine analytische Methode zur Berechnung der linearen Komponente in Mischungen yon !inearem und Hochdruckpoly~thylen. ~Analyt. Chemistry 3~, 577--579 (1963). ges. and Devel. Dep., Spencer Chem. Co., Merriam, Nan. (USA). GISELA PETERS Die Bestimmung der Poly~ithylenglykole in Gemischen mit neutralen Athylenoxidaddukten mit 15--30 Athylenoxidgruppen per 3/[ol beschreibt K. OBRU~A 1. Das Gemiseh wird durch Aussalzen mit einer konzentrierten lqaC1- L6sung naeh J. D. ~ALKEMUSund J. D. SwAw 2 aufgetrennt und die Poly~thylen- glykole in wi~ftriger L6sung dureh Jodwasserstoffsi~urespaltung a bestimmt. -- Arbeitsweise. Zur Auftrennung der Poly~thylenglykole und der Addukte werden in einen 50 ml-Scheidetrichter 5 g Addukt eingewogen und 4mal mit je 30 ml konz. NaC1-L6sung durchgeschfittelt. Vor jedem Durchschiitteln wird das Gemisch mit dem Scheidetrichter im Wasserbad erw~rmt (bei Addukten mit weniger als 25 Athy- lenoxidgruppen auf 65~ bei Addukten mit mehr als 25 ~-thylenoxidgruppen daft die Temperatur 50~ nicht fiberschreiten) und die Abtrennung erfolgt bei derselben Temperatur. Die unteren Schichten, die die Poly~thylenglykole enthalten, werden vereinigt und ihr Volumen gemessen. Die t/J-Spaltung verl~uft in einem 50 ml- Kolben mit Seitentubus. Dem Kolben ist ein 30 em langer Liebig-Kiihler angeschmol- zen, dessen oberes Ende mit einem FlfissigkeitsverschluB, der 5 ml einer 200/0igen KJ-LSsung enthi~lt, versehen ist. In den Kolben werden 3 ml der Poly~thylenglykol- 15sung und 10 ml Jodwasserstoffs~ure (D 1,7 und mit minim~lemJodgehalt) abge- messen und Stickstoff eingeleitet. Nach 5 rain ist Luft verdr~ngt und man l~,Btjetzt 1 Blase in 2--3 see durchperlen. Dann wird mit dem Erhitzen (Di~thylenglykolbad) begonnen, bis die Temperatur yon 160--165~ erreicht wird un4 das Gemisch zu Sieden beginnt. Bei dieser Temperatur hi~lt man 90 rain. Nach Bcendigung der Spaltung wird der Stickstoffstrom und das Erhitzen eingestellt, in der Apparatnr entsteht Unterdruck und die KaliumjodidlSsung wir4 eingesaugt, wodureh prak- tisch alles Jod im Kfihler gelSst wird. Die letzten Jodreste werden mi~ A~hanol ~bgespiitt. Der Kolbeninhalt wird dann quantitativ in ein Titriergefi~ft fiberfiihrt und mit 0,1 n Na~S~Oa-LSsungunter St~rkezugabe titriert. Auf gleiehe Weise wird der Blindversuch durchgefiihrt. 1 Chem. Prfimysl 14, 25--27 (1964) [Tschechiseh]. (Mit engl. u. russ. Zus.fass.) Forschungsinstitu~ s Organische Synthesen, Pardubice-Rybitvi (~SSR). -- 2 j. Amer. Oil Chemists' Soe. 34, 342 (1957) ; vgl. diese Z. 162, 75 (1958).-- 30B~V- B~, K. : Collection ezechoslov, chem. Commun. 27, 2968 (1962).-- Mikrochim. Acta (Wien) 1961, 801; vgl. diese Z. 198, 35 (1963). J. GAS~ARI6

Die Differentialthermoanalyse von linearem Polyäthylen und Hochdruckpolyäthylen-Mischungen

Embed Size (px)

Citation preview

64 Bericht: Spezielle analytische Methoden Bd. 207

Die Differentialthermoanalyse yon linearem Polylithylen und IIochdruek- poly~thylen-Misehungen beschreibt B. H. CL~UVIPIWT ~. Mischungen mit 5, 10, 25 und 40o/o linearem Poly~thylen (Alathon 7040) und ttochdruckpoly~thylen (Poly~thylen 1617 mit 14 Methylgruppen je 1000 C-Atomen) werden mit einer Geschwindigkeit -con 2,4~ bis auf 170~ erhitzt. Die Thermogramme zeigen drei endotherme Peaks bei 115, 124 und 134~ Aus den Bezugsfl~chen unter den Banden bei 115 nnd 134 ~ C, die yon der Mischungszusammensetzung abh/~ngig sind, kann der 115 ~ C-Peak als Schmelzpunkt der Hochdruckpoly~thylenkristalle und der Peak bei 134~ als Schmelzpunkt der linearen Poly/~thylenkristalle angesehen werden. Die Schmelzpunkte der Mischungskomponenten liegen etwas niedriger als die der reinen Substanzen. Der yon der Mischungszusammensetzung unabh/~ngige Peak bei 124~ ist wahrscheinlich der Schmelzpunkt eines Mischkristalls beider Komponenten in einem schmalen Vertr~glichkeitsbereich. Unter der Annahme, daft das gesamte lineare Poly~thylen in kristalliner Form vorliegt, is~ die Flache unter der 134 ~ C-Bande dem Anteil an line~rem Poly~thylen proportional und liefert so eine analytische Methode zur Berechnung der linearen Komponente in Mischungen yon !inearem und Hochdruckpoly~thylen.

~Analyt. Chemistry 3~, 577--579 (1963). ges. and Devel. Dep., Spencer Chem. Co., Merriam, Nan. (USA). GISELA PETERS

Die Bestimmung der Poly~ithylenglykole in Gemischen mit neutralen Athylenoxidaddukten mit 15--30 Athylenoxidgruppen per 3/[ol beschreibt K. OBRU~A 1. Das Gemiseh wird durch Aussalzen mit einer konzentrierten lqaC1- L6sung naeh J. D. ~ALKEMUS und J. D. SwAw 2 aufgetrennt und die Poly~thylen- glykole in wi~ftriger L6sung dureh Jodwasserstoffsi~urespaltung a bestimmt. -- Arbeitsweise. Zur Auftrennung der Poly~thylenglykole und der Addukte werden in einen 50 ml-Scheidetrichter 5 g Addukt eingewogen und 4mal mit je 30 ml konz. NaC1-L6sung durchgeschfittelt. Vor jedem Durchschiitteln wird das Gemisch mit dem Scheidetrichter im Wasserbad erw~rmt (bei Addukten mit weniger als 25 Athy- lenoxidgruppen auf 65~ bei Addukten mit mehr als 25 ~-thylenoxidgruppen daft die Temperatur 50~ nicht fiberschreiten) und die Abtrennung erfolgt bei derselben Temperatur. Die unteren Schichten, die die Poly~thylenglykole enthalten, werden vereinigt und ihr Volumen gemessen. Die t/J-Spaltung verl~uft in einem 50 ml- Kolben mit Seitentubus. Dem Kolben ist ein 30 em langer Liebig-Kiihler angeschmol- zen, dessen oberes Ende mit einem FlfissigkeitsverschluB, der 5 ml einer 200/0 igen KJ-LSsung enthi~lt, versehen ist. In den Kolben werden 3 ml der Poly~thylenglykol- 15sung und 10 ml Jodwasserstoffs~ure (D 1,7 und mit minim~lem Jodgehalt) abge- messen und Stickstoff eingeleitet. Nach 5 rain ist Luft verdr~ngt und man l~,Bt jetzt 1 Blase in 2--3 see durchperlen. Dann wird mit dem Erhitzen (Di~thylenglykolbad) begonnen, bis die Temperatur yon 160--165~ erreicht wird un4 das Gemisch zu Sieden beginnt. Bei dieser Temperatur hi~lt man 90 rain. Nach Bcendigung der Spaltung wird der Stickstoffstrom und das Erhitzen eingestellt, in der Apparatnr entsteht Unterdruck und die KaliumjodidlSsung wir4 eingesaugt, wodureh prak- tisch alles Jod im Kfihler gelSst wird. Die letzten Jodreste werden mi~ A~hanol ~bgespiitt. Der Kolbeninhalt wird dann quantitativ in ein Titriergefi~ft fiberfiihrt und mit 0,1 n Na~S~Oa-LSsung unter St~rkezugabe titriert. Auf gleiehe Weise wird der Blindversuch durchgefiihrt.

1 Chem. Prfimysl 14, 25--27 (1964) [Tschechiseh]. (Mit engl. u. russ. Zus.fass.) Forschungsinstitu~ s Organische Synthesen, Pardubice-Rybitvi (~SSR). -- 2 j . Amer. Oil Chemists' Soe. 34, 342 (1957) ; vgl. diese Z. 162, 75 (1958).-- 30B~V- B~, K. : Collection ezechoslov, chem. Commun. 27, 2968 (1962).-- Mikrochim. Acta (Wien) 1961, 801; vgl. diese Z. 198, 35 (1963). J. GAS~ARI6