31
1 Die digitale Zeitenwende Im Wendekreis von Null und Eins MobyKlick WLAN in der Metropolregion Ausbildung Selbstbewusste Querdenker gesucht Ausgabe 01 | 2017 Kundenmagazin Stadtwerke Norderstedt | wilhelm.tel

Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

1

Die digitale ZeitenwendeIm Wendekreis von Null und Eins

MobyKlickWLAN in der Metropolregion

AusbildungSelbstbewusste Querdenker gesucht

Ausgabe 01 | 2017

Kundenmagazin Stadtwerke Norderstedt | wilhelm.tel

Page 2: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

3

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Energiewende und Digitalisierung, Smart Grid und Internet der Dinge – diese und viele weitere Themen beschäftigen die Energieversorgungs- und Telekommunikationsunternehmen. Die Themen sind vielfältig und spannend, herausfordernd und zukunftsweisend. Sie betreffen jeden von uns jeden Tag – im privaten wie im beruflichen Alltag. NETZ+WERK, das Kundenmagazin der Stadtwerke Norderstedt und der wilhelm.tel GmbH, informiert, berichtet und erklärt. Zwei Mal im Jahr diskutieren wir relevante Themen der Energie- und Telekommuni-kationsbranche, geben Ihnen einen Überblick über aktuelle Trends und berichten über Wissenswertes aus unseren Unternehmen.

Die vorliegende und gleichzeitig erste Ausgabe im neuen Design widmet sich dem Top-Thema, wie sich die Gesellschaft im Einflussbereich der Digitalisierung verändert. Darüber hinaus stellen wir Ihnen das Projekt NEW 4.0 vor, eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, an der sich die Stadtwerke Norderstedt in den kommenden vier Jahren beteiligen werden und die nicht weniger als die hundertpro-zentige Versorgung der Region Hamburg und Schleswig-Holstein aus Windenergie zum Ziel hat. Daneben stellen wir Ihnen neben vielen weiteren Themen STEP 2035, die Stadtentwicklungsplanung für das Norderstedt der Zukunft vor, berichten über das Vorhaben der Etab-lierung einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos im Stadtgebiet und geben Ihnen Einblicke in die Umstellung von Norderstedts öffentlicher Beleuchtung auf LED. Haben Sie Fragen oder möchten Sie ein be-stimmtes Thema in einer der kommenden Ausgaben der NETZ+WERK nachlesen? Dann schreiben Sie uns gerne an: [email protected]

Wenn Sie diese oder eine der folgenden Exemplare unseres Magazins gerne online durchblättern möchten, dann besuchen Sie einfach die Service-Rubriken unserer Internetseiten stadtwerke-norderstedt.de und wilhelm-tel.de. Dort finden Sie nach Erscheinen die aktuelle Ausgabe sowie später ein Archiv der bereits veröffentlichten Magazine.

Nun wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen!

Theo Weirich Werkleiter Kommunikation & Vertrieb Stadtwerke Norderstedt Geschäftsführer wilhelm.tel

… und setzen als Vorreiter neue Maßstäbe.Ob Energie, Internet, freies WLAN, Verkehr oder Bildung.Wir denken immer einen Schritt voraus.Für Sie. Für die Zukunft. Für Norderstedt.

Wir bringen Verstand ins Netz

Page 3: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

4 5

INHALT

Editorial 3

wilhelm.tel – alles bleibt anders 6Wohin und wie wird sich wilhelm.tel in Zukunft entwickeln?

Ladeinfrastruktur für E-Mobile 10Norderstedt stellt die Weichen für einstädtisches E-Mobilitätskonzept

querbeeet 125 Jahre Spiel, Spaß und Wissensvermittlung

Schule trifft Praxis 16Von Energieforschern und jungen Technikern

Digitaler Stresstest: Digitale Schule 19Lernen und Lehren im Zeitalter von Smartphone und Tablet

Im Wendekreis von Eins und Null 20Oder wie verändert sich die Gesellschaft im Einflussbereich der Digitalisierung

Das neue TechnikCenter 24Der Anlaufpunkt rund um häusliche Technik und Infrastruktur

MobyKlick in der Metropolregion 26Das WLAN-Netz wächst weiter

Norddeutsche Energiewende 30NEW 4.0 – Lösungen für eine nachhaltige Energieversorgung

Next Generation Network 33Das Netz der nächsten Generation

Kabel 4.0 34Das Fernsehen der Zukunft ist digital

BeleuchtungWenn es dunkel wird

Kabel 4.0

Die Digitale ZeitenwendeIm Wendekreis von Null und Eins

Ausbildung Wir suchen Querdenker

Wenn es dunkel wird 36Öffentliche Beleuchtung in Norderstedt

Streaming – Das Fernsehen ohne Programm 38Netflix & Co. im Test

Die wahrscheinlich längste Wasserrutsche Europas 41Neue Attraktion im ARRIBA

Antennenfernsehen 42Die große Verunsicherung

Energiewender? Netzbetreuer? Zukunfsgestalter? 45Ausbildung bei den Stadtwerken Norderstedt

Honig aus dem Wasserwerk 46Das eigene Volk der Stadtwerke Norderstedt

Denkfabrik Wohnen und Leben 48Junges Wohnen auf 15m2 – wie geht das?

CO2-Bilanz Report 2016 52Lokales Handeln mit globalem Denken

Strategie der Blockheizkraftwerke 54Sicher, effizient und flexibel

Engagiert – für Norderstedt und die Region 56Förderung von Fairness und Breitensport

Fair – watt? 57Produktmanager Nils Sadowski im Gespräch

Bluetooth, WLAN, Gadgets 58

Impressum 59

Norddeutsche Energiewende Wohin mit dem Wind?

Denkfabrik Wohnen

querbeeet5 Jahre Spiel, Spaß und Wissensvermittlung

MobyKlickWLAN in der Metropolregion

Page 4: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

6 7

WETTBEWERB FÜHRT DAZU, DASS ALLES BESSER WIRD – ABER AUCH ANDERS. DIE FRAGE, DIE WIR UNS

STÄNDIG STELLEN, LAUTET: „WOHIN UND WIE WIRD SICH WILHELM.TEL IN ZUKUNFT ENTWICKELN?“

WAS WIR WISSEN IST: DIE TELEKOMMUNIKATION IST DER WICHTIGSTE FAKTOR IN DER DIGITALISIERUNG!

WILHELM.TEL ERFINDET VIELES NEU -VOR ALLEM SICH SELBST!

Die Zukunft wird vernetzt sein und zwar in jedem Win-kel von Norderstedt, der Metropolregion, Deutschland und Europa. Und dies bedeutet, dass alle Serviceleis-tungen digitalen Ursprungs sind und damit die Über-tragungskapazitäten zunehmend den Gigabitstandard erfordern. Für die Kunden aus allen Bereichen, ob es sich um Haushalte oder Betriebe handelt, ist der Band-breitenbedarf von 1 Gigabit der Faktor, mit dem alles an Informationen, Datenaustausch oder Medien übertragen wird. Alle modernen Standards können dann erfüllt werden. Die Verbindungen zu Mediatheken, Streaming- Portalen, Cloud-Speichern, Peer to Peer-Verbindungen und eine Vielzahl von Echtzeitverbindungen setzen diese Gigabittechnologie voraus. Hierbei sind es zuerst die Festverbindungen – also die Verbindungen, die im Haus die Internetverbindung herstellen – die auf den Weg

gebracht werden müssen. Gigabit als solches ins Haus zu bringen, ist unser Job schon immer gewesen. Es aber in der Wohnung zu präsentieren, stellt uns vor neue Her-ausforderungen. Der Grund ist schlicht und einfach: die Leitungen zur Wohnung müssen auf ein höheres Über-tragungsvolumen ertüchtigt werden und zwar inner-halb des Hauses. Dies ist oft nicht ohne einen gewissen Installationsaufwand möglich, so dass hier Änderungen der so genannten Übergangspunkte im Wohnungsbe-reich notwendig sind. Mit einer zusätzlichen Glasfaser-leitung oder der Aktivierung einer vorhandenen moder-nen Ethernet-Kupferverbindung können solche hohen Übertragungsleistungen im Wohnbereich bereitgestellt werden. Der Ort, an dem die Verbindung auf hohem Niveau stattfindet, sind dann die Wohnungen, zumindest war es bisher so. Die Zukunft sieht anders aus.

Die Entwicklung von Anwendungen und Endgeräten wie Smartphones, Audiosysteme und Computeranwen-dungen sind oft nur noch mit WLAN-Verbindungen zu erreichen. Der Grund ist die Einfachheit und der einheitliche Standard mit dem diese Geräte angebun-den werden. Heute stellen wir diese Verbindung über den so genannten Router (FRITZ!Box oder ähnliche) her, der zu jedem Internetanschluss gehört. Um diesen Funkstandard dreht sich mittlerweile die ganze Welt. In 2017, so die Schätzung, werden ca. 24 Mio. Smart-phones in Deutschland verkauft, so dass 82,7 Millionen Bundesbürger 118 Millionen Smartphones besitzen. Sie haben alle WLAN in ihrer Standardausstattung und das zunehmend mit einem sehr schnellen Gigabit-on-the Air-Anschluss. Jeder kann diese Geräte mehr oder weniger bedienen, so dass wir von einem superlativen Standard ausgehen können.

Mit MobyKlick haben wir be-gonnen, diesen Trend in die freie Fläche zu tragen. Alle sollen in Zukunft ohne weiteres Dazutun schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie

draußen. Der Zugang zum Internet ist somit mobil und das wahrscheinlich ausschließlich in der Zukunft. Für das Gelingen dieses Vorhabens hat sich wilhelm.tel bestens aufgestellt. Die Verbindungen, um das zu bewerk-stelligen, ist unser Glasfasernetz. Hierzu bauen wir alle öffentlichen und nichtöffentlichen Plätze nach Möglich-keit aus. Ziel ist es, MobyKlick als einfache und sichere Verbindung im Mobilfunk ohne Einschränkung unseren Kunden zur Verfügung zu stellen.

Die Idee, alles mit einem Klick zu verbinden und zwar ohne Volumenbegrenzung und andere Schikanen, ist der neue Mobilfunk. Telefonieren, Surfen, Streamen, Mailen, Orientieren, Informieren und Kommunizieren – all dies mit MobyKlick. Tag für Tag erweitern wir das Netz und bieten neue Anwendungen für unsere Kunden und Gäste an. Zusätzlich gewährleistet MobyKlick(S) als verschlüsselter Zugang die sichere Verbindung als ständi-ger Begleiter all derjenigen, die sich authentifizieren und hier wohnen.

Wir gehen weiter oder wo sollten wir sonst hingehen?

Die mobile Revolution im Internet stellt nicht nur die Internetnutzung auf den Kopf, sie zeigt auch auf, wo die Menschen hinwollen. Diesen Trend wollen wir von wilhelm.tel gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln. Alles, was zukünftig zu Hause üblich war, kann jeder in Zukunft mitnehmen, ohne auf Komfort und Schnellig-keit zu verzichten. Gigabit-on-the-Air oder auf Deutsch „ultraschnell überall“ ist die zukünftige Devise. Unsere Antwort auf diese Frage wird mit neuen Produkten in Kürze zur Verfügung stehen. Die neue Reihe beginnt – und wie sollte es anders sein – immer mit „Moby“, also die neue mobile Produktreihe von wilhelm.tel und willy.tel. Aber eins nach dem Anderen.

Beginnen wir mit dem häuslichen Zugang zum Internet: dieser wird die nächste Stufe bekommen. Wir starten mit 250 MBit/s und rüsten entsprechend der vorhandenen Leitungsstruktur in den Häusern bzw. Wohnungen um. Für die Kabelanschlüsse bedeutet dies die Umstellung auf Glasfaser oder schnelle Kupferanbindung (Ethernet). Die Pläne zur Umstellung wurden abgestimmt und wer-deb bis Ende November bekannt gegeben. Was braucht es hierzu? Um Gigabit anwenden zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Als erstes muss das Gerät – Computer, Smart-Device oder ähnliches - diese Geschwindigkeit verkraften. Das bedeutet, dass der so genannte Ethernet- bzw. WLAN-Anschluss Gigabit kann. Wenn dies nicht der Fall ist, bremst das Gerät den Transfer ab.

Page 5: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

8 9

Als Zweites muss der Router ebenfalls 1 Gigabit können. Wenn er von wilhelm.tel kommt, ist dies kein Problem. Der Übergabepunkt in der Wohnung darf dann im Falle einer WLAN-Übertragung nicht allzu weit von den Endgeräten entfernt sein. Dann gibt es noch mehr und 500 oder 1.000 Mbit/s sind natürlich auch möglich. Unsere Produktblätter geben hier genaue Auskunft über die spezifischen Anforderungen.

KABEL 4.0

Das neue Kabel ist ausschließlich digital. Hochauflö-sendes Fernsehen im Kino-Modus, neue Funktionen im Multimediabereich, Komfort in Bedienung und Abruf, sowie das Basismedium für das neue Internet zeigen das Potential für die Zukunft auf. Die Digitalisierung des klassischen Fernsehens geht hier in eine neue Runde und zeigt die neuen Möglichkeiten für die Schaffung neuer Qualitäten. Neun von zehn Zuschauern nutzen bereits ausschließlich den digitalen Empfang, so dass der alte analoge Platz für die neuen Programme machen muss. So stellt das neue hochauflösende Fernsehen UHD mit einer 4-fach höheren Auflösung als das normale HDTV einen neuen Standard dar, der in seiner Entwicklung den Gerätemarkt bereits heute beherrscht. Die Kabel-netzbetreiber, Sender, Landesmedienanstalten peilen das Jahr 2018 als Umstellungstermin auf die reine digitale TV-Verbreitung im Rundfunkwesen an. Das bedeu-tet eine Abschaltung der alten analogen Programme. Erste Piloten laufen bereits bei wilhelm.tel und willy.tel und wir sammeln zurzeit entsprechende Erfahrung. Wir gehen von einem endgültigen Umstellungstermin am 31.12.2018 aus. Das Konzept für eine harmonische Migration wird von wilhelm.tel verfolgt. Das heißt, dass bereits im Jahr 2017 Bestände umgestellt werden kön-nen. Diese Vorgehensweise kann je nach Übergabepunkt und ggf. nach Objekt terminiert werden. (Siehe auch Artikel „Kabel 4.0“ auf S.34)

MobyTV

Kabel 4.0 ermöglicht noch mehr als Fernsehen im Wohnzimmer. Alles was

es bisher Zuhause im guten alten Kabel gab, gibt es in

Zukunft in MobyKlick. Fernsehen im Freien, im Park, im Schwimmbad, im Café, an der Haltestelle, in der U-Bahn oder im Wartebereich etc. – wo auch immer. Überall dort, wo MobyKlick oder wilhelm.tel ist – daheim am WLAN-Anschluss – stellt eine App die Programme in HD-Qualität zur Verfügung. Die in Deutschland ansäs-sigen privaten Sender zieren sich noch und wollen Geld, aber das wird sich klären. Echtes Fernsehen ist auch im Internet frei – erst recht werbefinanziertes Fernsehen.

MobyPhone

Der private Telefonanschluss kann in Zu-kunft auf dem Handy oder Smartphone

eingerichtet werden. Alle Kunden können damit ihren Festnetzanschluss in Zukunft mit einer App auf allen Apple- und Android- Geräten mitnehmen. Die App wird kostenlos heruntergeladen. Einfach die Zugangsda-ten eingeben und telefonieren. Der mobile Festnetzan-schluss ist damit immer dabei. Ruft jemand zu Hause an, ist man direkt ohne Umschweife auf dem Smartphone erreichbar – parallel, gleichzeitig und jederzeit. Möchte man mit seiner Festnetznummer (040) anrufen? Zukünf-tig kein Problem. Natürlich gelten die gleichen Tarife wie Zuhause. Dies ist ideal für Leute, die den Mobil-funkanbieter nicht mehr zum Telefonieren brauchen. Wir bieten hierzu natürlich in Kombination mit unseren Mobilfunktarifen ein entsprechendes Bündel an. Grundsätzlich gilt aber: Alles im MobyKlick-Netz gibt es zum Heimvorteil.

MobyCloud

Was ist ein Smartphone ohne Cloud? Im Schnitt besitzt der Norderstedter zwei

Smartphones. Eines für privat und eins für das Busi-ness. Die Daten liegen jeweils in der Cloud. In Zukunft können diese Daten im sicheren Hafen der wilhelm.tel- Cloud verwahrt werden. Der Zugriff unauthorisierter und nicht berechtigter staatlicher, privater oder kriminel-ler Institutionen wird damit zwar nicht unmöglich, aber deutlich erschwert. Verschlüsselt und verschlossen liegen die Daten in einem Käfig auf dem nur die Kunden Zugang haben.

Neue Produkte – Home Smart Home

Alles, was einfach sein soll, geht durch die Luft. Die Entwicklung von SmartHome Anwendungen zum Beispiel benötigen den Zugang zum häuslichen WLAN-Netz. Sensoren, Meldeeinrichtungen, Regeleinrichtungen, Rauchmelder, Web-Kameras, Tür- und Fenstersensoren gehören zum Standard-Repertoire einer Grundausstat-tung eines modernen Hauses. Doch die Einrichtung und Wartung solcher Geräte und Techniken bedarf einer

gewissen Kenntnis über Funktion und Anwendung. Ein einheitlicher Standard, der dem Benutzer das Leben einfach macht, gibt es noch nicht. Wir haben aus diesem Grund einige der Systeme getestet und können hierzu einmal berichten.

Zum einen wollen wir das zum Thema im neuen digi-talen Stresstest nächstes Jahr machen und zum anderen werden wir in der nächsten NETZ+WERK einiges zu diesem Thema vorstellen. •

Page 6: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

10 11

LADEINFRASTRUKTUR FÜR E-MOBILE

VON DEN ÜBER 62 MIO. AUTOS AUF DEUTSCHLANDS STRASSEN BEWEGEN SICH IMMER NOCH LEDIG-LICH 34.000 MIT STROM FORT. DOCH SOLL DIE ANZAHL DER ELEKTROAUTOS IN DEN KOMMENDEN JAHREN – ANGEKURBELT DURCH STAATLICHE FÖRDERUNG – WEITER WACHSEN. VORAUSSETZUNG DAFÜR IST UNTER ANDEREM EINE GUTE LADEINFRASTRUKTUR, DIE ES AUCH VIEL- UND LANGSTRECKEN-FAHRERN ERMÖGLICHT, JEDERZEIT MOBIL ZU SEIN. IN NORDERSTEDT WERDEN DERZEIT DIE WEICHEN FÜR DIE UMSETZUNG EINES STÄDTISCHEN E-MOBILITÄTSKONZEPTS GESTELLT.

Ein E-Mobil mit Strom zu betanken, ist ungefähr so spannend, wie ein Handy aufzuladen. Aber da ein Handy schlimmstenfalls ausgeht statt liegenzubleiben und der Strom aus der heimischen Steckdose mit der Stromrechnung beglichen wird, lässt sich erahnen, dass es doch ein paar Unterschiede geben muss.

Seit Mitte Dezember 2016 steht an der Ulzburger Straße 353 eine Ladesäule zur Betankung von E-Mobilen mit Strom. Die Ladesäule der Firma Mennekes verfügt über zwei Ladepunkte mit Schuko- und Typ-2-Stecker und jeweils 22 KW Ladeleistung, so dass – abhängig vom Fahrzeug – relativ kurze Ladezeiten realisierbar sind. Bei einer Ladesäule wird es aber nicht bleiben. Viel-mehr besteht der Auftrag, den die Stadt Norderstedt an die Stadtwerke Norderstedt gerichtet hat, darin, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen. 22 Ladesäulen sollen in Norderstedt in diesem und im kommenden Jahr in Betrieb genommen und Teil eines bundesweiten Netzes werden.

Verfügbarkeit von Ladesäulen und Informationen ist Voraussetzung für eine reibungslose E-Mobil-Nutzung

Rein elektrisch betriebene Fahrzeuge verfügen bisher noch über begrenzte Reichweiten, der Ladevorgang beansprucht deutlich mehr Zeit als das Betanken eines Fahrzeugs mit Kraftstoff. Damit der Fahrer oder die Fahrerin eines Elektroautos dieses möglichst komfortabel nutzen kann, also die Reichweite voll ausschöpfen kann, muss er bzw. sie die Möglichkeit haben, schnell eine Ladestation anzufahren, sobald die Batterieleistung zur Neige geht. Eine engmaschige Verteilung von Ladesäu-

len über Stadtgebiete ebenso wie über größere Entfer-nungen zwischen den Ballungsgebieten, sprich eine gute Ladeinfrastruktur, ist also Voraussetzung für eine wach-sende E-Mobilität. Das vorhandene Tankstellennetz reicht für diese Anforderungen allein nicht aus, weitere Standorte müssen geschaffen werden.

Eine weitere Voraussetzung für den reibungslosen Be-trieb eines E-Mobils ist die Bereitstellung einer Vielzahl von Informationen. Wo ist die nächste Ladesäule? Ist die Ladesäule frei? Wie komme ich dort hin und ist die verbleibende Reichweite ausreichend? Was kostet der Strom dort und wie wird bezahlt? Gibt es alternative Verkehrsmittel zur Überbrückung von Ladezeiten? Die Beantwortung dieser Fragen erfordert einen schnellen und sicheren Austausch vieler Daten. Mit der Stromnetz Hamburg GmbH haben die Stadtwerke Norderstedt einen erfahrenen und kompetenten Partner zum Aufbau und Betrieb intelligenter Ladeinfrastrukturen gewonnen, der diese Daten bereitstellt. An das wilhelm.tel-Glasfa-sernetz angebunden erreichen die mit Lichtgeschwindig-keit übertragenen Daten den Nutzer quasi in Echtzeit.

22 Ladesäulen in Norderstedt werden Teil eines bundesweiten Netzes

Die Stadtwerke Norderstedt werden die Ladesäulen bis 2018 in ihrem Strom- und Glasfasernetz installieren und betreiben. Stromnetz Hamburg integriert diese Säulen wiederum in seine Infrastruktur. Somit stehen allein in der Metropolregion Hamburg rund 200 Ladepunkte bereit. Die Abrechnung des getankten Stroms wird per SMS über die Mobilfunkrechnung oder mit der persön-lichen Tankkarte per RFID-Technologie erfolgen. Diese

DIE REICHWEITENKÖNIGE

ermöglicht das automatische und berührungslose Identi-fizieren von Objekten und Lebewesen mittels Radiowel-len und wird unter anderem in der Containerlogistik und im Mautwesen für Lastkraftwagen eingesetzt. Besonders einfach geht es mit der „E-Charging Hamburg“-App für Android und iOS. Neben dem sicheren Bezahlvorgang informiert die App den Nutzer über alle Standorte der Ladestationen und deren aktuelle Verfügbarkeit. So wird die Reichweite bei der Planung täglicher Aktivitäten zur Nebensache.Für Besitzer einer RFID-Karte gilt das sogar über die deutschen Grenzen hinaus. RFID-Karten werden von

so genannten Elektromobilitätsprovidern (EMP), Be-treibern von Ladeinfrastrukturen, vergeben. Durch den Zusammenschluss vieler einzelner Netze können Besitzer einer RFID-Karte ihr E-Mobil an allen Ladepunkten des so entstandenen Netzes mit Strom betanken. Abge-rechnet wird zu den Konditionen des jeweiligen Betrei-bers der Ladeinfrastruktur.Mit der Installation einer Ladeinfrastruktur für E-Mobile setzt Norderstedt mit Unterstützung seiner Stadtwerke einmal mehr auf eine nachhaltige Stadtentwicklung – nicht zuletzt um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen, bis 2040 zur Nullemissionsstadt zu werden. •

Platz Modell Preis ab* Reichweite*

1 Tesla Model X 102.400 Euro 542 km

2 Tesla Model S 69.019 Euro 527 km

3 Opel Ampera-e 39.330 Euro 520 km

4 Renault Zoe 24.690 Euro 400 km

5 Nissan Leaf 27.950 Euro 378 km

6 BMW i3 36.150 Euro 300 km

7 VW e-Golf 35.900 Euro 300 km

8 Hyundai Ioniq 33.300 Euro 280 km

9 Renault Kangoo Z.E. 24.150 Euro 270 km

10 Kia Soul EV 25.490 Euro 250 km

* Herstellerangabe

Page 7: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

12 13

querbeeet, das große Sommerfest rund um

Energie, Erlebnis und Erholung, ist

mittlerweile ein fester Bestandteil des Norderstedter Veranstal-

tungskalenders. In diesem Jahr feierte querbeeet sein fünf-

jähriges Bestehen. Über 50.000 Besucherinnen und Besucher

folgten in den vergangenen fünf Jahren jeweils am ersten

Sonntag im August der Einladung der Stadtwerke Norderstedt

und der wilhelm.tel GmbH in den Stadtpark Norderstedt.

Denn an diesem Tag dreht sich in See-, Wald- und Feldpark

alles um das Entdecken und Erforschen von Energiethemen

und intelligenten Netzen, aber ebenso um Spiel und Spaß für

Kinder und Erwachsene.

5 Jahre Spiel, Spaß und Wissensvermittlung

Page 8: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

14 15

Querbeeet, die Veranstaltung mit den drei „e“, steht für Energie, Erlebnis und Erholung und ist eine Mischung aus Spiel, Spaß und Wissensvermittlung – sicherlich ein Grund für ihre Beliebtheit bei den Norderstedterinnen und Norderstedtern und den Gästen aus der Region.

Ziel war es von Beginn an, den Bürgerinnen und Bür-gern Themen der Energiewende sowie die aktuellen und zukünftigen Aufgaben der Stadtwerke Norderstedt als lokaler Versorger näher zu bringen. Menschen beteili-gen, mit ihnen ins Gespräch kommen und Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung schaffen, auch das

möchte querbeeet mit seinem interaktiven und abwechslungsreichen Pro-gramm erreichen.

Auch im Jubiläumsjahr wartete das große Som-merfest am 1. Sonntag im August wieder mit Neuem und Bewährtem auf. Die Physikanten zeigten auf der Bühne einmal mehr span-nende Experimente, in den ForscherWerkstätten konn-ten Luftkissenfahrzeuge und Windkraftürme entdeckt werden. An den Kreativ- und Experimentierstationen auf der Promenade durf-ten vor allem die jüngeren Besucher zu den Themen

Wind und Sonne basteln und bauen. Die Holzbaustelle, die laut den alljährlichen Besucherbefragungen ganz oben auf der Beliebtheitsskala rangiert, durfte auch im Jubiläumsjahr nicht fehlen. Darüber hinaus war erstmals eine Murmelbahn mit von der Partie. Wer in der Luft oder am Boden kreativ werden wollte, konnte bei der Seifenblasen- und Kreideaktion mitmachen. Außerdem bot querbeeet diesmal viele Informationen zum Thema E-Mobilität – auch zum Anfassen und Reinsetzen. Für das musikalische und bunte Rahmenprogramm sorg-ten in diesem Jahr das Singer-Songwriter-Duo „Milou und Flint“ aus Hannover und die „Fliegenden Fische“

aus Hamburg, die mit ihren seidigen Windskulpturen besondere An- und Augenblicke schafften. Das und noch einiges mehr gab es links und rechts des Weges zu entdecken, wenn sich die Besucherinnen und Besucher auf ihre Tour querbeeet durch See-, Wald- und Feldpark begaben.

Aber auch an den anderen 364 Tagen des Jahres ist der Stadtpark Norderstedt eine Reise wert. Die Anreise mit Öffentlichen Verkehrsmitteln spart bekanntlich Energie und ist ganz einfach, denn die Linien 293 und 393 fah-ren ab Norderstedt Mitte bis Haltestelle Stadtpark bzw.

Theodor-Storm-Straße. Mit dem Leihfahrradsystem Nextbike geht’s zwar nicht so schnell wie mit dem Auto, aber auf jeden Fall „grün“ in den Stadtpark. Und wer doch den PKW benutzt, kann einfach alle, die mitkom-men möchten, einladen, denn dann ist das Auto optimal genutzt. Kostenfreie Parkplätze stehen am Gelände (Stormarnstraße, 22844 Norderstedt) zur Verfügung. •

Alle Infos zum Sommerfest auch auf www.querbeeet.de

Page 9: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

16 17

gärten und Schulen statt. Die Idee, die Verantwortlichen für die Inhalte zu begeistern und sie nicht mit der Or-ganisation zu belasten, geht auf. Von den 2.800 jungen TeilnehmerInnen haben allein 787 das Programm im letzten Schuljahr genutzt.

Die Gestaltung des Unterrichts ist spielerisch und mit viel Interaktion. Von den Kindern und Jugendlichen selbst durchgeführte Experimente sorgen dafür, dass die Inhalte umfassend erschlossen werden und sich die gewonnenen Erkenntnisse nachhaltig einprägen. Und das kommt sehr gut an. Zur Beurteilung und Weiter-entwicklung werden alle Kindergärten und Schulen gebeten, den Unterricht mit einem Evaluierungsbogen zu beurteilen. Fast immer wird der Bogen ausgefüllt und das Ergebnis ist eindeutig: die methodische, pädagogi-sche und inhaltlicher Kompetenz der Durchführenden sorgt für hohe Zufriedenheit. Fast 100 Prozent aller ErzieherInnen und LehrerInnen geben an, die Angebo-te wieder nutzen zu wollen. •

Klasse! EnergieForscher

Durchführung September – März

Programm wechselnd, Informationen werden Kindergärten und Schulen als Flyer zugeschickt

Anmeldung Anmeldeformular im Flyer

Organisation der Stadtpark Norderstedt koordiniert die Durchführung der Doppelstunden vor Ort.

Kosten Klasse! EnergieForscher ist ein TuWatt-Projekt* und wird kostenlos angeboten

SCHULE TRIFFT PRAXIS

MITEINANDER LERNEN HEISST VONEIN-

ANDER LERNEN – DIE ENERGIEWENDE

WIRD DIE ENERGIEVERSORGUNG UND DIE

INFRASTRUKTUREN, WIE WIR SIE HEUTE

KENNEN, KOMPLETT VERÄNDERN.

FÜR DIESE VERÄNDERUNGEN BRAUCHT ES

ZUKÜNFTIG CLEVERE KÖPFE. SEIT VIELEN

JAHREN PFLEGEN DIE STADTWERKE EINEN

ENGEN KONTAKT ZU DEN SCHULEN. DENN

DIE AUSBILDUNG DES EIGENEN NACH-

WUCHSES HAT EINEN HOHEN STELLEN-

WERT. HEUTE BERICHTEN WIR ÜBER ZWEI

PROJEKTE, DIE VERANSCHAULICHEN, WIE

DIE ZUSAMMENARBEIT ZWISCHEN WIRT-

SCHAFT UND SCHULE AUSSEHEN KANN.

Das Umweltbildungsprogramm der Stadtwerke Norderstedt hat bis heute über 2.800 Schülerinnen und Schüler erreicht und ihnen Themen wie „Erneuerbare Energiequellen“, „Blockheizkraftwerke“ und „Intelligen-te Netze“ altersgerecht und mit viel Spaß vermittelt. Was sind überhaupt erneuerbare Energiequellen? Wie wird ein Stromnetz intelligent? Und welche Rolle spielen dabei die Stadtwerke Norderstedt? Die Kinder von heute sind die Verbraucher von morgen: Klasse! EnergieForscher erklärt ihnen, wie das geht.

Im Jahr 2013 haben die Stadtwerke Norderstedt das Programm Klasse! EnergieForscher ins Leben gerufen. Die Stadtwerke Norderstedt geben die Themen rund um die Energiewende vor und die Experten für das Bildungspro-gramm des Stadtparks setzen sie in altersge-rechte Unterrichts-einheiten um. Her-ausgekommen ist ein vielfältiges Angebot für Norderstedter Kinder-gärten, Grundschulen und weiterführende Schulen. Das Besonde-re: Der Unterricht ist kostenfrei und findet vor Ort in den Kinder-

*Mit dem Ökostromtarif TuWatt engagieren sich die Stadtwerke Norderstedt für nachhaltige Projekte in und um Norderstedt.

KLASSE! ENERGIEFORSCHER DIE ENERGIEWENDE MACHT SCHULE

Page 10: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

18 19

DENKFABRIK SCHULE DIGITALER STRESSTEST

Rund 500 Schülerinnen und Schüler besuchen täglich die Gemeinschaftsschule Harksheide. Ziel der Schu-le ist es, dass jeder einzelne von ihnen den persönlich bestmöglichen Schulabschluss erreicht. Unter „Schul-abschluss“ versteht die Gemeinschaftsschule aber nicht das Ende der Schulzeit, sondern vielmehr den Übergang ins Berufsleben bzw. die Ausbildung. Und so hat sich die Schulleitung 2014 mit der Fragestellung auseinander-gesetzt, wie die Schule die Berufsorientierung so in den Schulalltag integrieren kann, dass die Schülerinnen und Schüler ihre Interessen, Talente, Stärken und Schwächen aktiv in der persönlichen Gestaltung des Übergangs von der Schule in das Berufsleben berücksichtigen können.

Herausgekommen ist eine Kooperation zwischen der Gemeinschaftsschule Harksheide und den Stadtwer-ken Norderstedt. Die Schule legt einen Schwerpunkt auf das individuelle Lernen in der Gemeinschaft. Mit Einführung des Wahlpflichtunterrichts ab dem 7. Jahrgang erhalten die SchülerInnen die Möglichkeit, den Lehrplan stärker an die eigenen Interessen anzu-passen. Gemeinsam haben die LehrerInnen der Schule und die AusbilderInnen der Stadtwerke einen neuen Wahlpflichtunterricht entwickelt mit dem Ziel, die so genannten MINT-Kompetenzen (Mathematik, Informa-

tik, Naturwissenschaft und Technik) zu stärken und so Hemmschwellen gegenüber technischen Ausbildungsbe-rufen zu senken. Der Fokus der Stadtwerke liegt darauf, sich als attraktives Unternehmen mit ebendiesen Ausbil-dungsberufen zu präsentieren und den eigenen Nach-wuchs sicherzustellen.

Das neu geschaffene Unterrichtsfach „Technik, Umwelt und IT“ integriert nun Ausbildungsinhalte in den Wahl-pflichtunterricht ab dem 9. Jahrgang. Im wöchentlichen Wechsel findet der Unterricht in der Schule und in der Ausbildungswerkstatt der Stadtwerke statt. Ausgerüstet mit einem eigenen Werkzeugkoffer arbeiten die Schü-lerinnen und Schüler sich durch die Themengebiete „Grundlagen der Elektrotechnik“, „Haussteuerung“, „Programmierung einfacher Prozesse und Energieer-zeugung, -verteilung sowie -verbrauch“. Frontalunter-richt wird weitgehend vermieden. Stattdessen werden die Auszubildenden der Stadtwerke in den Unterricht eingebunden und leiten die SchülerInnen an ihren Arbeitsstationen an. So entsteht ein nahtloser Austausch zwischen SchülerInnen, Auszubildenden, LehrerInnen, AusbildungsleiterInnen und den MitarbeiterInnen der Stadtwerke. Die SchülerInnen erleben die Ausbildung und die Arbeit bei den Stadtwerken hautnah. •

DIE SCHULKOOPERATION ALS INSTRUMENT ZUR INTEGRATION DER BERUFSORIENTIERUNG IN DEN SCHULALLTAG DIGITALE SCHULE – LERNEN UND LEHREN IM ZEITALTER VON SMARTPHONE UND TABLET

Dass Kinder und Jugendliche viel Zeit mit der Nutzung elektronischer Medien verbringen, wird von den älteren Generationen meist kritisch gesehen. Dass in einer Welt, die zunehmend digital wird, es jedoch nicht mehr um die Frage nach dem Ob, sondern nach dem Wie geht, lässt sich nicht bestreiten. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Digitaler Stresstest 2017 standen im November Themen der Digita-len Bildung auf dem Programm und zur Diskussion.

In der Entwicklung digitaler Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen stecken große Chancen, ein Erwerb dieser Kompetenzen aber ist Voraussetzung für die sinnvolle Nutzung neuer Medien. Der digitale Wandel in der Gesellschaft findet immer stärker auch Einzug in die Schulwelt. 79 Prozent der Deutschen erachten digitale Technik in der Bildung als notwendig im 21. Jahrhundert. Gleichzeitig befürchten 62 Prozent negative Auswirkun-gen auf die Sozialkompetenzen. 82 Prozent der 14- bis 19-Jährigen geben an, digitale Technik motiviere sie, neue Dinge zu lernen. Es entstehen grundlegend neue Hand-lungsmöglichkeiten für das digitale Lernen und Lehren. Geschichte wird lebendig, ferne Städte sind im Hand-umdrehen erreichbar und eine virtuelle Reise durch den menschlichen Körper ist beeindruckender als eine hand-schriftlich kopierte Anatomiezeichnung. Der Referent hat als Direktor und Schulleiter der nieder-sächsischen Oberschule Gehrden ein Medienkonzept für die Jahrgänge fünf bis zehn erarbeitet und wendet dies auch erfolgreich an. Differenziert in drei Altersgruppen erwerben die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich komplexe Teilkompetenzen in verschiedenen Anwen-dungsgebieten. Schon sehr früh stellen die Schülerinnen und Schüler so fest, dass die Arbeit mit dem Tablet mehr ist als der vorder-gründige Spaßfaktor, nämlich der Zugang zu nahezu gren-zenlos vielen Informationen. Anhand praktischer Beispiele konnten die anwesenden Besucher auf den mitgebrachten iPads selbst in die Rolle der Schülerinnen und Schüler schlüpfen. Auch die Stadt Norderstedt will die Chancen-moderner, digitaler Technologien nutzen. Gemeinsam mit den Norderstedter Schulen wird dazu in den kommenden zwei Jahren im Rahmen eines Pilotprojekts ein Konzept zum digitalen Medieneinsatz an den Schulen erarbeitet.

Wann? Alle Termine und Themen werden frühzeitig angekündigt

Wo?

Seminarräume auf dem Gelände der Stadtwerke Norderstedt / wilhelm.tel GmbHHeidbergstraße 101-11122846 Norderstedt

Wer? Jeder ist herzlich eingeladen teilzunehmen. Bitte vorab anmelden!

Was kostet es? Die Teilnahme ist kostenfrei.

Wie kann ich teilnehmen?

Da die Kapazitäten auf max. 100 Plätze begrenzt sind, ist eine Anmeldung vorab per Mail an [email protected] unbedingt erforderlich.

Als eine von drei Pilotschulen nimmt die Gemeinschaftsschule Harksheide an der Samsung- Initiative „Digitale Bildung neu denken“ teil und erarbeitet didaktisch-methodische Kon-zepte für den Einsatz digitaler Lernmittel und Technologien. Die Ergebnisse sollen in ein flä-chendeckendes Konzept für alle Norderstedter Schulen münden.Die Veranstaltung gab einen Einblick in bisher entstandene Lösungsansätze und thematisiert gleichzeitig offene Fragen.

Auch in 2018 Anmelden und Platz sichern

Mit dem Digitalen Stresstest lädt wilhelm.tel auch im kommenden Jahr die Bürgerinnen und Bürger ein, die vielfältigen Entwicklungen und Veränderungen, die mit der zunehmenden Digitalisierung für jeden von uns erfahrbar werden, kritisch zu betrachten und sich über Chancen und Risiken zu informieren. Dass mit einer fort-schreitenden Vernetzung der Welt diese neu organisiert wird, kann mittlerweile niemand mehr bestreiten. Was das für jeden einzelnen zu bedeuten hat, ist jedoch ebenso eine gemeinschaftliche wie individuelle Frage.•

Weitere Informationen unter wilhelm-tel.de/stresstest

Page 11: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

20 21

Der Begriff selbst ist schwer fassbar, zumal er in seiner Geschichte erst Anfang der Achtzigerjahre verstärkt in unseren täglichen Sprachgebrauch Einzug gehalten hat. Die CD (Compactdisc) hat als erstes Medium die digi-tale Welt für den Menschen erschließbar gemacht. Ihr Siegeszug war grandios ebenso wie ihre zerstörerische Wirkung für die Musikindustrie und dies nicht, weil mit ihr verlustfreie Klone erzeugt werden konnten. Es war vielmehr das Internet, das den Feinschliff für die Digi-talisierung ausmachte. Ab jetzt konnten global Inhalte unbegrenzt und unkontrolliert verbreitet werden. Der Begriff ist geblieben, seine Bedeutung hat sich verändert. Tatsächlich meinen wir heute, wenn wir das Wort „Di-gitalisierung“ gebrauchen, nichts anderes als die Erwei-terung und die Verlagerung der analogen Welt in das Internet. Mit anderen Worten: alle Anwendungen, die

wir kennen und vielleicht noch nicht kennen, erhalten Konnektivität oder anders ausgedrückt – alles wird mit jedem verbunden. Doch ganz so einfach ist es nicht mit der Digitalisierung. Die Idee einer digitalen Transfor-mation kommt immer aus der Motivation heraus, etwas zu vereinfachen und es damit jedermann zugänglich zu machen. Als solches ist dies die konsequente Fortent-wicklung einer Gesellschaft hin zur globalen Demokra-tisierung. Die Entwickler von Systemen, Produkten oder auch Software bringen Verfahren, die komplex, langwie-rig und teuer sind, ins Wanken. Ziel ist es, alle Märkte (Medienwelt, Finanztransaktionen, Energiemärkte, Verwaltung und Bildung, um nur einige zu nennen) un-abhängig von zentralen Institutionen neu zu definieren. Die Funktionsweise der digitalen Welt wird dadurch er-kennbar, dass alle Aktionen und Handlungen von jedem

ODER WIE VERÄNDERT S ICH DIE GESELLSCHAFT IM EINFLUSSBEREICH DER DIGITALIS IERUNG

DIE „DIGITALISIERUNG“ HAT SICH IN NAHEZU ALLE BEREICHE UNSERES LEBENS EINGESCHLICHEN UND UNSERE

SPRACHE NACHHALTIG GEPRÄGT. BEGRIFFE WIE IoT, INDUSTRIE 4.0, DIGINETZ-GESETZ UND BLOCKCHAIN STEHEN

MITTLERWEILE ALS SYNONYM FÜR FORTSCHRITT UND VERÄNDERUNG. DIE DIGITALE ZEITENWENDE TAUCHT ALS

UNIVERSALBEGRIFF IN ALLEN LEBENSBEREICHEN AUF UND VERÄNDERT MÄRKTE, INDUSTRIE, SCHULEN, MEDIEN,

POLITIK UND LETZTENDLICH DIE GESAMTE GESELLSCHAFT.

IM WENDEKREIS VON EINS UND NULL

Ort aus geschehen können und der Zugang zum Markt oder Dienst ohne Medienbruch vollzogen werden kann. Oder anders ausgedrückt, die Autorisierung einer Trans-aktion, einer Bestellung oder eines Kommitments kann (fast) mit einem einfachen Knopfdruck erfolgen. Idea-lerweise sollte dies immer von einem mobilen Endgerät geschehen können. Damit wäre die totale Vernetzung mit der Digitalisierung gleichzusetzen. Diese Entwick-lung wird in ihrem Fortgang mit der digitalen Revolution auf eine Stufe gestellt. Dem ist aber nicht so. Wenn es so wäre, würde sie irgendwann ihr Ende finden und alles bliebe mehr oder weniger in einem neuen Status Quo bestehen. Nein, sie ist ein evolutionärer Vorgang, der nie enden wird und alles erfasst, was uns verbindet oder auch trennt. Die Auswirkungen auf unser Privatleben und die Abgeschlossenheit unseres persönlichen Umfelds sind davon ebenso betroffen wie unsere Beziehungen zu Gesellschaft und Staat. Und hier zeigen sich auch Un-sicherheit und Furcht vor allzu viel Vernetzung, die das Ganze mit sich bringt.

Die Digitalisierung der Energie

Die vergangene Dekade hat die Energieversorgung aus ihrem gemächlichen Dauerschlaf herausgeholt. Wo frü-her Erzeugung, Transport und Verteilung von Energie durch zentrale Strukturen in eine eingefahrene Infra-strukturlandschaft mit Kraftwerken, Transformatoren und Hausanschlüssen aufgeteilt wurden, existiert heute eine ungeahnte Vielzahl von Erzeugungsanlagen wie Windkraftwerke und Photovoltaikanlagen. Der Strom kommt zwar immer noch aus der Steckdose und ist nach wie vor jederzeit verfügbar, aber er hat seinen Preis. Erneuerbare Energien haben mittlerweile in Schles-wig-Holstein und Hamburg einen Anteil angenommen, mit dem sich die Region mehr als selbst versorgen könnte. Tut sie aber nicht, weil die Menge allein keine Aussage über die Verfügbarkeit gibt. Weniger als ein Drittel der erzeugten Arbeit konnte direkt verwendet werden. Der Rest musste mit altherkömmlichen fossilen Kraftwerken erzeugt werden. Der überwiegende Teil wurde unter Wert exportiert und drei Prozent mussten sogar abgeregelt und damit stillgelegt werden. Das waren immerhin 78 Mio. kWh, was einem Jahres-verbrauch aller Haushalte in Norderstedt entspricht. Die

Prognosen der Langzeitstudie geben hier noch wesent-lich höhere Werte für die nahe Zukunft vor. So beträgt im Jahre 2025 nach heutiger Hochrechnung die Win-derzeugung mindestens 70 Terrawattstunden (1TWh= 1.000.000.000 kWh), also dreimal so viel wie Hamburg und Schleswig-Holstein selbst verbrauchen. Der so genannte Abregelverlust wird dabei auf ca. neun TWh veranschlagt, soviel wie vier Mio. Haushalte in einem Jahr verbrauchen, also alle Haushalte in der gesamten Region. Geht man weiter davon aus, dass der Abtrans-port in andere Regionen zunehmend unattraktiver wird, weil auch diese ihren Strom selbst erzeugen wollen, müssen wir uns mit dem Thema Stromanwendung von und mit erneuerbaren Energien näher beschäftigen. Die Probleme sind bekannt: Erneuerbare Energien sind eine Laune der Natur. So ist es nun einmal, sie treten dann auf, wenn man sie nicht braucht und lassen auf sich war-ten, wenn man sie braucht. Also wackelt der „Schwanz mit dem Hund“ und dies immer öfter. So haben wir eine Vielzahl scheinbar komplexer, aber auch einfacher Prob-leme zu lösen. In aller Regel neigen wir dazu, die Dinge mit Technik zu lösen wie z. B.:

• den Bau von Batterien zur kurzfristigen Zwischenspeicherung von Elektrizität vorzusehen,

• die Flexibilisierung von konventionellen Kraftwerken mit fossilen Brennstoffen beibehalten,

• die Umwandlung von überschüssigem Strom in Wärmeleistung darzustellen,

• die Flexibilisierung von industriellen Fertigungs- prozessen einzubeziehen und

• die Umwandlung von Strom in Wasserstoff zur Speicherung und Beimischung bei Erdgas zu bewerkstelligen.

Interessant wird es dann, wenn mit intelligenter Technik die Digitalisierung ins Spiel kommt, sich also Anwen-dung und Erzeugung in der Wolke treffen. Die Wolke ist in diesem Falle der Datenraum im Internet (Cloud). Die Steuerung von Bedarf und Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen ist in vielen Märkten über variable Preisgestaltung ein wichtiges Steuerungs-

Page 12: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

22 23

instrument. Im Online-Handel ist dies heute schon gang und gäbe. Kurzfristige Bedarfe werden in der Elektri-zitätswirtschaft im Hochfrequenzhandel, zu dem der DayAhead, Intraday und Regelenergiemarkt gehören, im Millisekundentakt gehandelt. Dieses Prinzip soll jetzt auf den Endkunden im Haushaltsbereich angewendet werden. Zeitvariable Tarife mit statischen Schaltzeiten können bereits heute ohne großen technischen Aufwand realisiert werden. Das reicht aber nicht. Ein wesentlicher Fortschritt im Abgleich von Erzeugung und Bedarf in der Elektrizität kann im Wesentlichen durch dynami-sches Verbraucherverhalten erreicht werden. Der Tarif ist dann ebenso launisch wie die Natur. Zum Beispiel ist es dann billig, wenn es gerade zu viel gibt und das ist in aller Regel unbestimmt. Teuer wird es dann, wenn es ein geringes Angebot gibt. Diese Tarife werden daher auch als flexible Tarife bezeichnet. Kosten- sowie kostens-trukturorientierte Tarif- und Preisstufen und die damit verbundenen Laststeuerungssignale können hier nur mit Online-Anbindung erfolgen. Preis- und Steuerungssig-nale müssen in Sekunden übertragen, angezeigt und do-kumentiert werden. In das Konzept eines dynamischen Tarifs gehören mehrere Komponenten, die in Kombina-tion das Verbraucherverhalten in eine erzeugungsorien-tierte Richtung motivieren bzw. Anreize hierzu geben. Mit diesem Ansatz wird in dem Projekt NEW 4.0 in einer groß angelegten Studie mit Bundes- und Landes-mitteln die Digitalisierung der Energiewende konkret umgesetzt. Die Digitalisierung schafft es, hier nachhaltig ein System von Grund auf zu erneuern und ein Markt-design zu generieren, in dem Erzeugung, Transport und Verteilung mit der Anwendung kooperieren. Dabei erhält dieser Prozess eine gewisse Attraktivität von Seiten aller Akteure. So wird der Elektromaschinenbau seine Technologie mit taktilen Elementen ausstatten, die dann den Zustand der Maschinen und Steuerungstechnik via Internet übermitteln, um Belastbarkeit und Störungen in allen relevanten Anlagenteilen unmittelbar zu erkennen und zu übertragen.

Die Dinge selbst werden sich untereinander verstän-digen, was im Neudeutschen auch Internet of Things heißt – oder kurz IoT. Die Stadtwerke selbst können die Beschaffenheit ihrer Netze besser einschätzen, da Smart-Grid und SmartMeter genauere Daten über die Netzzu-stände und Lastflüsse liefern. Die Anwendungstechno-

logien für Wärme, Heizung, Klima und Kälte erhalten neue Impulse. Durch die Notwendigkeit einer Über-kompensation auf Grund einer übermäßigen Strom-produktion geht Verbrauch vor Effizienz. Bei Mangel an Erzeugung wird abgeschaltet, was nicht gebraucht wird. Es ist also sinnvoller, sich anzupassen, als auf den Verbrauch zu achten. Dies geht aber nur dann, wenn die Kopplung von Verbrauch und Lieferung automatisch und unmittelbar erfolgt. Und dies nennt man dann die Digitalisierung der Stromanwendung. Der Kunde – oder nennen wir ihn wie früher Verbraucher, nimmt den Stromverbrauch mittelbar via digitaler Kopplung wahr. SmartMeter und SmartGrid tun alles andere im Hin-tergrund ohne Zutun des Menschen. Wir müssen also nicht den Affen vor der Waschmaschine spielen, der auf das Signal vom Wärter wartet, um belohnt zu werden. Natürlich kann der Verbraucher nach wie vor eingreifen, ähnlich wie es beim heutigen autonomen Fahren schon funktioniert. An- und Abschalten, also Beschleunigen und Bremsen gehen nahezu vollautomatisch. Soweit wir uns den Weg in die Digitalisierung vorstellen können, ist das aber erst der Anfang.

Der digitale Stresstest

Die Frage ist natürlich, wie es mit der Digitalisierung weitergehen wird und wie es um die Sicherheit des Gan-zen bestellt ist. Wo führt uns die Digitalisierung noch hin und was wird als nächstes passieren? Diese Fragen stellen sich alle Bereiche der Gesellschaft und sie ergeben sogar eine Digitale Agenda der politischen Institutionen. Wer rational an die Sache herangehen will, muss deshalb alles Mögliche im Blick haben und verliert schnell die Übersicht. Eine Methode der Erforschung von Schwach-stellen und Potenzialen von Verbesserung von Prozes-sen und Bereichen ist der Stresstest. In unserem Falle ist es der digitale Stresstest. Und der bedeutet nichts anderes als die Überprüfung aller Bereiche im Berufs-, Geschäfts- und Privatleben. Hierbei kann man jedes Thema aufnehmen und fragen: „Was passiert, wenn dieser Bereich digitalisiert wird?“ Das Interessante an dieser Methode ist: wenn man mit ihr angefangen hat, dann eröffnen sich ständig von selbst neue Felder. Die Ergebnisse sind in aller Regel Handlungsoptionen mit mittel- und langfristigen Programmen. So hat z.B. die

Entwicklung der Breitbandversorgung die Internetdiens-te zunehmend in den Bereich der mobilen Anwendun-gen entwickelt. Das scheint widersprüchlich, ist es aber nicht, denn mobil ist einfacher. Die Kommunikation geht weg von der Sprache hin zu Chat und Videostrea-ming. Der Anwender ist zu einem „digitalen Nomaden“ geworden und erledigt fast alles außerhalb seiner Woh-nung im Vorbeigehen. Diese Erkenntnis hat mehr als revolutionäre Folgen für alle Branchen. Die Konsequen-zen sind ebenso einfach wie brutal, denn Folgendes lässt sich schon heute absehen:

• Das Büro der Zukunft passt umfassend in die Hosen-tasche.

• Fernsehen und Kino finden im Rucksack Platz und werden von dort aus bestimmt.

• Bezahlen mit Scheinen und Karte war gestern, Smartphone-Payments sind heute und morgen.

• Akten, Rechnungen, Urkunden, Briefe und Bilder liegen in der Cloud und damit auf dem Smartphone.

• Ferne und Umgebung verschmelzen durch die Über-allverfügbarkeit des Netzes.

• Bewegung ist nicht mehr nur ein physisches Phäno-men des Körpers. Es ist die Funktion des erweiterten Realitätsempfindens digitaler Impressionen.

• Bewusstsein ist nicht mehr nur ein Phänomen einer individuellen Wahrnehmung. Vielmehr wird es durch die Beeinflussung konformer Meinungsmuster der sozialen Netze geprägt.

• Öffentliche Verwaltung war gestern, Bürgernähe wird durch interaktive Begleitung gefördert.

• Die Märkt werden neu definiert, Soziale Netzwer-ke, Software und IT-Anbieter, Consumer-Produkte, Sharing Economy, Handel und Finanzdienstleistun-gen verändern unsere heutigen Beziehungen.

Die Akzeptanz der Veränderungen kommt von selbst. Die Menschen lieben die Vereinfachung und verachten

die Komplexität. Einschränkungen durch harte Regeln und Sanktionen nützen hier nicht viel, denn nach gerau-mer Zeit findet der Markt Neues und bestraft diejenigen, die auf dem Status beharren. Die Musik- und Filmindus-trie hat die Digitalisierung bereits in die Knie gezwungen, als nächstes stehen die klassischen Finanzdienstleister im Fokus des Crypto Valleys und seiner Blockchain (dezent-rale Datenstrukrur und Grundlage vieler digitaler Wäh-rungen). Und auch die Energieversorger sind und werden durch die Handelsplattformen im Internet von ihrem Verkaufsgeschäft entkoppelt.

Die Stadtwerke Norderstedt

Die Stadtwerke Norderstedt sehen sich genauso wie ande-re mittelständische Unternehmen dieser Herausforderung gegenüber. Die Wettbewerber sind in aller Regel große Konzerne, die meistens dann auch global agieren. Und die Frage ist, wie wir uns gegen die Vereinnahmung durch die Riesen wehren können. Die Strategie ist grundlegend einfach. David hat sich mit Goliath anlegen können, weil er eine einfache Strategie angewandt hat. Er hielt ihn auf Distanz und besiegte ihn so mit ein paar Steinen. Für uns, die Stadtwerke Norderstedt und ihre Unternehmen, bedeutet dies, dass Distanz durch technologischen Vor-sprung und Innovation aufgebaut wird. Dadurch können wir nicht nur Trends besser folgen, wir setzen und steuern sie sogar. Die Risiken neuer Geschäftsmodelle können dadurch schon früh erkannt und gezielt angegangen wer-den. So bilden sich die Stadtwerke im Umfeld der Stadt Norderstedt zum Entwicklungsmotor aus für Konnektivi-tät, klima- und ressourcenneutrale Energieverwertung und -erzeugung. Die Digitalisierung ist die treibende Kraft hin-ter allem und sie hinterlässt einen spezifischen „digitalen Norderstedter Footprint“ mit einer ständig wachsenden Anzahl von Projekten. Hierzu nur ein paar Namen:

TuWatt, FairWatt, MobyKlick, MeterPan, SmartMeter, NEW 4.0, Klasse! im Grünen, Stadt als Energiespeicher, MobyPhone, MobyTV, Kabel 4.0, Digitaler Stresstest

Diese Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass die Nor-derstedter unmittelbar und mittelbar beteiligt sind und wesentlich mitbestimmen, was hier geschieht. Wir hoffen, dass die Norderstedter dies auch in Zukunft tun. •

Page 13: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

24 25

DAS NEUE TECHNIKCENTER ALS VOR GUT ZWEI JAHREN DAS SERVICECENTER IN DIE RATHAUSALLEE UMGEZOGEN IST, WURDE IN

DER HEIDBERGSTRASSE EINE 450 QUADRATMETER GROSSE FLÄCHE IN BESTER LAGE FREI. DIE FRAGE DER

ZUKÜNFTIGEN NUTZUNG DIESER FLÄCHE WAR ZU DIESEM ZEITPUNKT BEREITS BEANTWORTET. HIER WER-

DEN DIE STADTWERKE ALLES RUND UM HÄUSLICHE TECHNIK UND INFRASTRUKTUR PRÄSENTIEREN.

Ein Service- und Beratungs-team für Hausbesitzer und Bauherren gibt es bereits seit vielen Jahren. Hausanschlüsse, Heizungsanlagen, Solarstrom, energetische Sanierung oder Gartenwasserzähler – hier bekommen die Norderstedter fundierte Informationen und eine kompetente Beratung rund ums Haus. Schon seit längerem besteht aber der Wunsch, noch viel mehr Informationen und Themen aktiv anzubieten. Ge-meinsam mit einem Team aus Experten für Raumgestaltung und Ausstellungsflächen wurde aus den Wünschen und Ideen der Stadtwerke ein Anforderungskatalog formuliert. Es galt, Arbeitsplätze, dauerhafte Exponate wie ein Mini-BHKW und eine

Mini-Solaranlage, interaktive Informationseinheiten, Flächen für wechselnde Ausstellungen und Veranstaltungen bis hin zu einer hochmodernen Küche zu arrangieren. Technisch sollte es anmuten, aber nicht steril sein. Ein schickes Design sollte es haben, aber funktional sein.

Aus scheinbar unvereinbaren Anforderungen ist ein neues TechnikCenter entstanden, das Kunden nicht nur berät und informiert, sondern auch

Anregungen geben möchte. Antragstellungen zum Anschluss einer Immobilie an die Infrastruktur der Stadtwerke sind das Basisgeschäft. Eine Infrastruktur, die das Rückgrat der Stadt Norderstedt bildet, aber die

niemand so recht wahrnimmt, da die meisten Leitungen unterirdisch verlaufen. Auffallen tun diese Leitungen eigentlich nur, wenn sie ausfallen – was zum Glück sehr selten vorkommt. Ein Grund für die Stadtwerke, ihre Infrastruktur stärker zu zeigen. Der zweite Grund ist die Energiewende. Bis 2035 sollen Schleswig-Holstein und Hamburg zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien

versorgt werden (siehe Seite 30). Damit das gelingt, muss das jetzige Stromnetz grundle-gend umgebaut werden. Der Strom aus Son-ne und Wind lässt sich nicht abhängig vom Strombedarf erzeugen. Erzeugung und Ver-brauch müssen aber so gestaltet sein, dass das Stromnetz bei 50 Hertz ausbalanciert ist. Um das zu erreichen, müssen wir den Strom ernten, wenn ihn die Natur bereitstellt. Entweder indem wir ihn sofort verbrauchen oder ihn speichern. Die Bereitstellung von Informationen spielt dabei eine zentrale Rolle. Wann weht der Wind? Wie stark und wie lange? Wo wird

Technik Center

Beratung

Standort

Smart HomeSteuerung

Smart HomeVisions

Smart Kitchen

Smart Grid

Stadtmodell

Beratung

Haustechnik

Energie-management

Der Grundriss

Strom gebraucht? Intelligente Netze und intelligente Haushalte werden in der Lage sein, sich diesen Schwan-kungen anzupassen. Zusätzliche Stabilität bringen die Norderstedter Blockheizkraftwerke (siehe Seite 54). Wie intelligente Netze und Haushalte aussehen und funktionieren, ist für viele Verbraucher noch heute nicht

wirklich klar. Das neue Technik-Center soll genau das ändern. Was macht ein Zuhause smart? Wie soll ich Strom verbrauchen, wenn der Wind weht, ich aber nicht zuhause bin? Am Markt etablieren sich seit einigen Jahren zunehmend Anbieter so genannter SmartHome-Kompo-nenten. Allgemeine Informati-onen im TechnikCenter klären auf über die Zusammenhänge zwischen Energiewende, Smart-Grid, SmartHome und Digi-talisierung. Ergänzend bieten wechselnde Ausstellungen die Möglichkeit, technische Lö-

sungen hautnah zu erleben und aus-zuprobieren. Das TechnikCenter in der Heidbergstraße 101-111 möchte über die Information hinaus Anregungen liefern, Veränderun-gen und geeignete Lösungen für das eigene Heim zu suchen und helfen, diese zu finden. Seminare und Vor-träge erweitern das

Spektrum der Experten und bieten eine Plattform zum Austausch mit Gleichinteressierten. •

FUNKTIONSWEISE UND NUTZENBHKW

Ein Elektrofahrzeug ist ein hervorragender Energiespeicher, eine moderne Batterie kann nahezu die gesamte im Haushalt benötigte Energie zwischenlagern und man kann mit diesem Speicher sogar zum Einkaufen fahren. Durch die eingesparten Energiekosten ist dieses Modell nicht nur kostenneutral, sondern langfristig sogar günstiger.

Ein Elektrofahrzeug ist ein hervorragender Energiespeicher, eine moderne Batterie kann nahezu die gesamte im Haushalt benötigte Energie zwischenlagern und man kann mit diesem Speicher sogar zum Einkaufen fahren. Durch die eingesparten

ENERGIEERZEUGUNG

25,37 kW

0,98 kW

INTELLIGENTERHAUSANSCHLUSS

Ein Elektrofahrzeug ist ein hervorragender Energiespeicher, eine moderne Batterie kann nahezu die gesamte im Haushalt benötigte Energie zwischenlagern und man kann mit diesem Speicher sogar zum Einkaufen fahren. Durch die eingesparten Energiekosten ist dieses Modell nicht nur kostenneutral, sondern langfristig sogar günstiger.

ENERGIEERZEUGUNG

Page 14: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

26 27

Am 9. Januar 2007 hat Steve Jobs das erste iPhone vor-gestellt und damit eine Entwicklung in Gang gesetzt, die die kühnsten Prognosen weit übertroffen hat. Mittler- weile nutzen über zwei Milliarden Menschen weltweit ein Smartphone. Dabei ist das Telefonieren nicht mehr als eine Grundfunktion. Im Gegensatz zum klassischen Handy ist das Smartphone rund um die Uhr online und tauscht Daten aus. Waren es anfangs nur E-Mails, Inter-netseiten und geteilte Fotos, entwickelt es sich unaufhalt-sam zur Fernbedienung des eigenen Lebens.

Smartphones – die Fernbedienung für den Alltag

Fotos, Nachrichten, Kalender, Soziale Netzwerke, Bankverbindungen usw. sind in Form von Dateien oder Anmeldedaten auf dem Smartphone gespeichert. Morgens einmal eingeschaltet, stehen wir so für den Rest des Tages in Kontakt zu allen Personen und Institutio-nen, die uns wichtig sind, und werden ununterbrochen mit mehr oder weniger wichtigen Informationen ver-sorgt. Zwischen 2014 und 2016 hat sich der monatliche

MIT RUND 2.000 ACCESSPOINTS IN DER METROPOLREGION HAMBURG IST MOBYKLICK EINES DER

GRÖSSTEN ZUSAMMENHÄNGENDEN WLAN-NETZE BUNDESWEIT, DAS WILHELM.TEL MIT PARTNERN

WIE WILLY.TEL, DER HAMBURGER HOCHBAHN, DEN BÜCHERHALLEN HAMBURG, DER SPIELBUDENPLATZ

BETREIBER GMBH UND DER ELBPHILHARMONIE AUSBAUT. ABER WOZU BRAUCHEN WIR EIGENTLICH EIN

WLAN-NETZ, WO DOCH DIE MOBILFUNKNETZE HERVORRAGEND AUSGEBAUT SIND? WAS KANN EIN

WLAN-NETZ? IST ES WIRKLICH KOSTENFREI ODER ZAHLE ICH ALS NUTZER MIT DER PREISGABE MEINER

DATEN? WIR HABEN DIE ANTWORTEN.

MOBYKLICK IN DER METROPOLREGION

Datenverkehr verdreifacht. Und das ist erst der Anfang. Streaming-Dienste wie Spotify, Netflix und Co. erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, um Musik und Videos auch unterwegs dabei zu haben. Parallel entwickelt sich das Internet der Dinge. In nicht einmal drei Jahren wer-den weltweit etwa 50 Milliarden Geräte von der Steck-dose über den Rauchmelder bis zur Heizungsanlage mit dem Internet verbunden sein, zentral gesteuert über das Smartphone. Bis 2021 wird der mobile Datenverkehr sich so nochmals versiebenfachen.

Die Statistik zeigt eine Prognose zum Smartphone-Daten-verkehr in Mobilfunknetzen weltweit bis zum Jahr 2021. Laut Quelle wird der Smartphone-Datenverkehr im Mobil-funk bis zum Jahr 2021 auf mehr als 42.000 Petabyte pro Monat anwachsen. Quelle: Statista

Schnell, kostenfrei und sicher – MobyKlick

Diese Entwicklung hat wilhelm.tel erkannt und bereits im Jahr 2011 im Rahmen der Landesgartenschau Nor-derstedt ein Pilotprojekt für das kostenfreie und öffent-liche WLAN-Netz MobyKlick gestartet, als Alternative zu den bestehenden Mobilfunknetzen. Angeschlossen an das Glasfasernetz von wilhelm.tel bietet es mittlerweile mobilen Zugang mit Bandbreiten bis zu 1 Gbit/s, ab-hängig vom Endgerät. Sogar datenhungrige Streaming-dienste können so unterbrechungsfrei und zuverlässig laufen. Selbst LTE-Verbindungen können mit durch-schnittlich knapp 40 Mbit/s nicht mithalten (Quelle: Chip – Bestes Handynetz, 20.02.17), Gigabit over the air ist über die Mobilfunknetze schon gar nicht möglich.

Noch ein Vorteil: WLAN-Verbindungen entlasten das Datenvolumen im Mobilfunknetz und sparen so bares Geld. Der Zugang zu MobyKlick ist schnell und einfach: Bei aktiviertem WLAN-Zugang wird MobyKlick (unver-schlüsselt) und MobyKlick (S) (verschlüsselt) automatisch auf dem Smartphone angezeigt. Einmal registriert, bleibt das Gerät angemeldet – auch bei Verlassen des Netzgebiets.

Kostet nichts, taugt nichts – MobyKlick räumt mit alten Weisheiten auf

Die Nutzung von MobyKlick ist generell kostenfrei – für 4 Stunden am Stück und das beliebig oft. Doch wo ist der Vorteil für wilhelm.tel? Böse Zungen behaupten, der liege in der Vermarktung der Daten, die während der Nutzung von MobyKlick generiert werden. Doch das stimmt nicht. Wer Kunde bei wilhelm.tel ist, bekommt einen zeitlich unbeschränkten und verschlüsselten Zu-gang. Wer noch kein Kunde ist, kann den unverschlüs-selten Zugang nutzen. Da wilhelm.tel bereits vor sechs Jahren begonnen hat, in Norderstedt ein flächendecken-des WLAN-Netz zu planen, zu bauen und zu betreiben, ist der Erfahrungsschatz auf diesem Gebiet groß. Dem Unternehmen ist es so gelungen, profitable Geschäfts-modelle zu entwickeln und aufbauend auf dem eigenen Glasfasernetz neue Produkte zu schaffen.

Fast 2.000 Standorte – und das ist erst der Anfang

MobyKlick ist an rund 2.000 Standorten in der Me-tropolregion verfügbar, darunter sogar auf Europas meist frequentierter Buslinie – der Metrobuslinie M5 der Hamburger Hochbahn. Die mit Abstand meisten Standorte sind öffentliche Plätze wie z.B. der Stadtpark Norderstedt oder der Spielbudenplatz in Hamburg. Aber auch Standorte mit speziellem Hintergrund gehören dazu. Hier ein paar Beispiele:

2014

10.000

0

20.000

30.000

40.000

50.000

1.735,26

2015

2.818,2

2016

5.887,08

2017*

9.328,4

2018*

14.076,02

2019*

20.710,28

2020*

29.484

2021*

42.017,36

Dat

enve

rkeh

r in

Pet

abyt

e

Page 15: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

Elbphilharmonie: 50 Zugangspunkte sorgen in Hamburgs

neuem Wahrzeichen für besten Empfang, außer im Kon-

zertsaal. Hier lenkt den Besucher nichts von der einzigartigen

Akkustik ab. Die besondere Herausforderung: Ohne Beein-

trächtigung der Leistung sind alle Zugangspunkte für den

Besucher unsichtbar installiert.

Laeiszhalle: Mit acht Zugangspunkten ist auch Hamburgs

traditionsreiches Konzerthaus Teil des WLAN-Netzes. Die

besondere Herausforderung: Installation einer hochmoder-

nen Infrastruktur unter Berücksichtigung aller Auflagen eines

denkmalgeschützten Gebäudes.

Deutsche Seemannsmission Hamburg-Harburg e.V.:

Für über 35.000 Seeleute aus über 100 Ländern, deren Schiffe

in Hamburg festmachen, ist die Seemannsmission ein vorüber-

gehendes Zuhause. Die Besonderheit: Nach mehreren Monaten

auf See ist für sie das Wichtigste der Kontakt zu den Angehöri-

gen in der Heimat.

Bücherhallen Hamburg: Bis Juli 2017 wurden alle 35 Stadt-

teilbibliotheken mit MobyKlick ausgestattet. Den Startschuss

bildete bereits im Dezember 2016 die Zentralbibliothek. Die

Besonderheit: Über 5.000 Besucher pro Tag können alle gleich-

zeitig im Internet surfen, weil alle Zugangspunkte über einen

Glasfaseranschluss mit einem 1 Gbit/s verfügen.

Cruise Center: Das Cruise Center Steinwerder ist das

modernste Abfertigungsterminal des Kreuzfahrtstandorts

Hamburg. An diesem Standort können Kreuzfahrtschiffe

der neuesten Generation mit einer Gesamtlänge von über

330 Metern und einem Tiefgang von bis zu 13 Metern

festmachen. Die Herausforderung: 8.000 Passagiere können

pro Anlauf in zwei getrennten Terminalgebäuden abgefertigt

werden.

Hauptkirche Sankt Michaelis: Mit den MichelBea-

cons der MichelApp können Besucher in der Hauptkirche

auf individuelle Entdeckerreise gehen. Die App bietet auch

Michel-Kennern überraschende Einblicke in die Geheimnisse

von St. Michaelis. Die Besonderheit: Der Zugangspunkt zu

MobyKlick vor dem Michel ermöglicht allen Besucher das

spontane und kostenfreie Herunterladen der App für den

besonderen Rundgang.

28 29

automatisch das Anmeldefenster angezeigt. Ein Klick auf den Button „Verbinden“ und der Nutzer ist für vier Stunden mit dem Netz verbunden. Um diesen einen Klick kommen wir nicht herum, denn damit akzeptiert der Nutzer die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzbestimmungen. Wer einen Voucher zur Anmeldung bei MobyKlick hat, muss den darauf angegebenen Benutzernamen und das Passwort ein-geben. Dafür wird der Mehraufwand allerdings auch mit 24 Stunden kostenfreiem WLAN belohnt (oder mehr – je nach Voucher). Erhältlich sind die Voucher an vielen der genanten Standorte sowie in angebundenen Hotels und Gastronomien. Einmal registriert, bleibt das Gerät – auch bei Verlassen des Netzgebiets – dauerhaft angemeldet. Nach Ablauf der Anmeldedauer kann der Nutzer sich jederzeit sofort wieder neu mit MobyKlick verbinden. •

Mehr Informationen unter: www.mobyklick.de

Das Netz wächst weiter

2.000 Zugangspunkte in der Metropolregion gibt es heute schon und die Stadt Norderstedt ist nahezu flä-chendeckend versorgt. Kein Grund, sich auszuruhen, denn MobyKlick wird so lange weiter wachsen, bis auch die Hansestadt Hamburg komplett versorgt wird. Dafür wird wilhelm.tel in den kommenden fünf Jahren etwa zehn Millionen Euro investieren und bis zu 20.000 zusätzliche Zugangspunkte installieren. Viele bekannte Standorte sind bereits im Gespräch, die Ausstattung der 96 Hamburger U-Bahnhöfe und der rund 1.000 Busse der Hamburger Hochbahn sind beschlossene Sache. Mit dem Netz wird sich auch die Bandbreite von jetzt 1 Gbit/s deutlich weiter entwickeln.

Neu: Freies WLAN mit nur einem Klick

Freies WLAN ist eine feine Sache. Aber allzu oft ist die Freude schon bei der Anmeldung schnell verflogen. Umständliche Prozesse, aufwendige Dateneingaben oder das Hin- und Herwechseln zwischen Browser und Bestätigungsmails vergraulen die Nutzer. Der Anmel-deprozess für MobyKlick war von Anfang an so barrie-rearm wie möglich. Aber drei Klicks waren uns immer noch zu viel. Mit einem neuen Verfahren ist der Nutzer ab sofort nach nur einem Klick mit dem WLAN ver-bunden. Und das funktioniert so: Wer sein Smartphone mit dem WLAN-Netz MobyKlick verbindet, bekommt

Page 16: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

30 31

Flensburg

Schleswig-Flensburg

Nordfriesland

< 15 %

15 % bis 50 %

50 % bis 100 %

100 % bis 200 %

> 200 %

Dithmarschen

Rendsburg-Eckernförde

Kiel

Plön Ostholstein

Lübeck

LauenburgHamburg

Stormarn

SegebergSteinburg

Neumünster

WOHIN MIT DEM WIND?

DIE STADTWERKE NORDERSTEDT ENTWICKELN

GEMEINSAM MIT 60 PARTNERN AUS WIRTSCHAFT,

WISSENSCHAFT UND POLITIK IM RAHMEN DES VOM

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND ENERGIE

(BMWI) GEFÖRDERTEN PROJEKTS NORDDEUTSCHE

ENERGIEWENDE 4.0 (NEW 4.0) LÖSUNGEN FÜR EINE

NACHHALTIGE ENERGIEVERSORGUNG AUS REGENE-

RATIVER ERZEUGUNG.

Bei der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien ist Deutschland ein geteiltes Land: im Norden wird durch eine Vielzahl von Windkraftanlagen in einigen Regionen mehr als doppelt so viel Strom erzeugt, wie verbraucht wird, während im Süden der Anteil regene-rativer Energien noch weit unter den für 2025 deutsch-landweit angestrebten 40 Prozent liegt. Ein Teil des in Norddeutschland erzeugten Stroms wird exportiert, der Rest wird abgeschaltet. Es gilt also herauszufinden, wie dieser Strom sinnvoll genutzt werden kann.

Im länderübergreifenden Großprojekt NEW 4.0 wollen Hamburg und Schleswig-Holstein zeigen, wie die Region mit ihren 4,5 Millionen Einwohnern bereits 2035 zu 100 Prozent mit regenerativem Strom versorgt werden kann und wie sich Stromerzeugung und Strom-verbrauch durch innovative Technologien und Kon-zepte einander sinnvoll anpassen können. Die beiden norddeutschen Bundesländer sind dabei eine optimale Modellregion für das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 200 Mio. Euro geförderte Programm „Schaufenster intelligente Energie – Digi-tale Agenda für die Energiewende“, denn bereits heute haben Hamburg und Schleswig-Holstein die für 2025 gesetzte 40-Prozent-Marke erreicht.

Der Verbrauchsschwerpunkt allerdings liegt in der Elbmetropole, in der nur drei Prozent des Bedarfs aus erneuerbaren Energien bereitgestellt wird, während Schleswig-Holstein seinen gesamte Strombedarf – zu-mindest rein rechnerisch – aus regenerativen Quellen decken kann. Rund 60 Unternehmen und Energiever-sorger werden in acht inhaltlich sehr unterschiedlichen, aber eng verzahnten Arbeitspaketen geeignete Lösungen erarbeiten, testen und zur Umsetzungsreife bringen.

Musterlösungen auch für andere Regionen

Ziel des Projekts NEW 4.0 ist es, bis zum Jahr 2020 die Kernherausforderungen der Energiewende mit einer Doppelstrategie zu lösen: Steigerung des Stromexports und Erhöhung der energetischen Selbstverwertungs- quote für regionale, regenerative Erzeugungspotenziale, d.h. es sollen Lösungen für eine umweltfreundliche, sichere und bezahlbare Energieversorgung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien entwickelt werden, die später auch auf andere Regionen angewendet wer-den können. Zentrale Frage dabei ist, wie dem wach-senden Ungleichgewicht von Erzeugung und Verbrauch Abhilfe geschaffen werden kann. Die Stadtwerke Nor-derstedt legen im Rahmen dieses Projekts ihr Augen-merk auf die privaten Haushalte.

Stadtwerke bringen Dynamik in die Energiewende

Naturbedingte Schwankungen in der Stromerzeugung müssen beim Stromverbrauch ausgeglichen werden. „Wir werden uns mit der Entwicklung eines dynami-schen Stromtarifs beschäftigen. Den Strom dann in besonderem Maße zu verbrauchen, wenn bildlich ge-sprochen der Wind weht, dahin müssen wir die Verbrau-cher mit intelligenten Konzepten führen“, erklärt Theo Weirich, Werkleiter Marketing und Vertrieb. „Wir wollen die Kunden im Sinne der Energiewende zu Managern ihrer eigenen Verbräuche machen.“ Die Beschaffung der benötigten Strommengen erfolgt über einen eigens im Rahmen des Projekts geschaffenen Energie-Markt-platz. Um herauszufinden, welche Potenziale zur Flexibi-lisierung oder zur Nutzung überschüssigen Stroms beim Privatkunden vorhanden sind, binden die Stadtwerke

Norderstedt private Testhaushalte in das Projekt ein.Um überhaupt dynamische Tarife nutzen zu können, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher intelligente Stromzähler, so genannte SmartMeter, zur Verfügung haben, die es möglich machen, den Stromverbrauch in Echtzeit festzuhalten, zu analysieren und zu steuern. Die Stadtwerke Norderstedt gehören mit bereits fast 30.000 installierten SmartMetern zu den Vorreitern auf dem Gebiet der intelligenten Messsysteme in Privat-haushalten. Das Glasfasernetz der Norderstedter Stadt-werke-Tochter wilhelm.tel macht eine Anbindung der SmartMeter an ein hochleistungsfähiges Telekommuni-kationsnetz möglich. Dass das Projekt Norddeutsche Energiewende 4.0 heißt, kommt nicht von ungefähr, denn „4.0“ beschreibt die Schwelle zur vierten industriellen Revolution, die Digitalisierung der Industrie und die intelligente Ver-netzung der Systeme im Rahmen der Energiewende. Mit dem eigenen Glasfasernetz liefern die Stadtwerke für die Norderstedter Bürgerinnen und Bürger optimale Voraussetzungen für die Nutzung digitaler Systeme, die den Stromverbrauch optimieren und an die Erzeugung anpassen. •

Wer noch mehr über NEW 4.0 erfahren möchte: www.new4-0.de

NORDDEUTSCHE ENERGIEWENDE

NEW 4.0

ERZEUGUNGSREGION SH UND VERBRAUCHSREGION HHAnteil Erneuerbare-Energien-Stomerzeugung am Bruttoverbrauch.

Page 17: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

32 33

NEXT GENERATION NETWORK (NGN)

Während bisher über viele separate Netze alle angebo-tenen Services betrieben wurden, ist NGN in der Lage, diese auf einer einheitlichen, IP-basierten Infrastruktur abzubilden. IP steht dabei für Internet Protokoll. Ge-räten, die an das Internet angeschlossen sind, wird eine IP-Adresse zugewiesen, um ihnen so den Austausch von Daten über das Inter-net zu ermöglichen. NGN-Netze bedienen sich dabei einer „paket-vermittelnden“ Technik zur Da-tenübertragung, d. h., eine große Nachricht wird zur Übertragung in viele kleine Pakete aufgeteilt, die sich schneller übertragen lassen.

Die neue Telefonleitung heißt Internet

Auch die häusliche Infrastruktur wird durch NGN-Netze vereinfacht. Waren bisher zwei Anschlüsse nötig, um zu telefonieren und das Internet zu nutzen, so bedarf es dazu künftig nur noch eines Anschlusses. Dabei fungiert die FRITZ!Box – die jeder wilhelm.tel-Kunde kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommt – als Schaltzentrale. Sobald die FRITZ!Box mit dem Internetanschluss verbunden ist, können alle anderen Geräte wie Telefon (egal ob mit oder ohne Schnur) und Computer direkt an die FRITZ!Box angeschlossen werden. Außerdem kann das eigene Zuhause

mit der FRITZ!Box im Handumdrehen mit einem privaten WLAN-Netz ausgestattet werden.

Weniger leistet mehr

Die so vereinfachte Netzinfrastruktur reduziert die Kosten für Wartung und Betrieb, senkt den

Stromverbrauch im gesamten Netz und ist gleichzeitig in der Lage, die Daten schneller als bisher zu übertragen. Darüber hinaus erleichtert und beschleunigt die vereinheit-lichte Infrastruktur die Einführung neuer

Services, da der bisher nötige Aufbau neuer Netze zu deren Nutzung nun komplett entfällt.

Keine Telefonate ohne Strom

In der abgelösten Fernmeldetechnik wurden die Telefo-ne über die so genannte Rufspannung direkt mit Strom versorgt. Da die Rufspannung im NGN entfällt und nicht nur die Telefone, sondern auch die zum Empfang der digitalen Signale nötigen Router (z.B. FRITZ!Box) nur mit Strom funktionieren, sind Voice-Over-IP-Telefo-nate ohne externe Stromversorgung nicht mehr möglich. Wer also dringend darauf angewiesen ist, erreichbar zu sein oder sich bemerkbar zu machen, sollte Alternativen wie z.B. einen Hausnotruf installieren. •

DIE TRADITIONELLE TELEKOMMUNIKATIONSINFRASTRUKTUR IST SO AUFGEBAUT, DASS DATENÜBERTRAGUNG

UND FESTNETZTELEFONIE MIT UNTERSCHIEDLICHER TECHNIK REALISIERT WERDEN. NEXT GENERATION NETWORK,

DAS NETZ DER NÄCHSTEN GENERATION, BEZEICHNET EINE NETZINFRASTRUKTUR, WELCHE DIE TRADITIONELLEN

TELEKOMMUNIKATIONSNETZE ERSETZT.

Fernsehen aus der Nachbarschaft für Norderstedt und Hamburg. Exklusiv in Ihrem Kabelnetz.

Wir haben die Region im Fokus…

HD

Page 18: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

34 35

In den späten Fünfzigerjahren waren die Sendungen der wenigen TV-Programme im wahrsten Sinne des Wortes Straßenfeger. Heute, 60 Jahre später, stehen nicht nur über 200 TV-Sender rund um die Uhr zur Verfügung, sondern Streaming-Dienste entkoppeln die persön-

lichen Fernsehgewohnheiten vollends vom heutigen Programmfernsehen. Aber diese Freiheit hat ihren Preis. Denn die Bandbreiten zur Übertragung der Inhalte unterliegen physikalischen Gesetzmäßigkeiten und sind eben nicht beliebig erweiterbar.

DER SONNTAGABEND IST RESERVIERT, DENN DIREKT IM ANSCHLUSS AN DIE TAGESSCHAU BEGINNT DER „TATORT“.

DIE DIGITALISIERUNG WIRD DIE STRUKTUREN DES FERNSEHPROGRAMMS NICHT VERÄNDERN, SIE WIRD SIE AUFLÖ-

SEN. DIE ANTWORT VON WILHELM.TEL HEISST KABEL 4.0 – MEHR SENDER, MEHR DIENSTE, MEHR SCHÄRFE UND

MEHR KOMFORT.

Analoge und digitale Sender belegen ziemlich genau den gleichen Anteil der verfügbaren Kapazitäten. Dabei machen die analogen Sender ab nur neun Prozent der insgesamt ausgestrahlten Sender aus. Analoges Ka-bel-TV ist also alles andere als effizient.

UHD erobert den Markt

Bis 2018 sind die Kabelnetzbetreiber verpflichtet, die analogen Sender in ihre Netze einzuspeisen. Gleichzeitig entwickeln sich die TV-Geräte in den Möglichkeiten der Bildwiedergabe rasant weiter. SD-Fernseher mit einer Bildauflösung von 720 x 576 Pixeln sind längst veraltet. HD-Fernseher mit 1920 x 1080 Pixeln sind weit verbrei-tet, längst sind aber UHD-Fernseher 3840 x 2160 Pixeln marktbestimmend. Infolgedessen steigt die Nachfrage nach ultrahochauflösenden Inhalten. Platz, entsprechen-de Sender aufzunehmen, ist jedoch nicht vorhanden. Streamingdienste wie z.B. Netflix oder Amazon Prime sind eine Alternative, aber kostenpflichtig.

Digital ersetzt Analog – wilhelm.tel beginnt 2017 mit der Abschaltung

Aus diesem Grund hat wilhelm.tel das Projekt Ka-bel 4.0 gestartet, denn dies funktioniert ausschließlich digital und so können die freigesetzten Kapazitäten für neue Inhalte und Dienste bereitgestellt werden. Durch die Einführung von Kabel 4.0 und die gleichzeitige Abschaltung des Analog-TVs können nicht nur mehr TV-Sender ausgestrahlt, sondern auch mehr Sender in HD- und UHD-Qualität gesendet werden. Rund 300 neue Sender – egal, ob SD, HD oder UHD – kann das Netz so aufnehmen. Möglichst viele dieser Sender sollen freie Programminhalte bereitstellen, denn die Bereit-schaft, für Programmfernsehen in HD- statt SD-Qualität Geld auszugeben, scheint gering – zumal dies auch noch mit den in UHD-Qualität produzierten Eigenformaten großer Streamingdienste konkurriert.

Fernsehen, wann ich will und wo ich will

Die Fernsehgewohnheiten stehen vor einem gravie-renden Umbruch. Persönliche Videorekorder, die in

Form kleiner Festplatten einfach per USB-Verbindung an den Fernseher angeschlossen werden, sorgen schon seit einigen Jahren für mehr Unabhängigkeit von den Sendezeiten. Gebunden an den Zeitraum der Ausstrah-lung sind sie aber immer noch. Streamingdienste heben diese Bindung endgültig auf. Zu jeder Zeit und an jedem beliebigen Ort kann der Zuschauer auf Bibliotheken mit zigtausenden von Filmen, Serien und Dokumentationen zugreifen. Einzige Voraussetzung ist eine Verbindung mit dem Internet. Da 89 Prozent der deutschen Haus-halte über einen schnellen Internetanschluss verfügen, stellt dies im heimischen Bereich keine Hürde mehr dar.

Kabel 4.0 macht darüber hinaus den mobilen Empfang möglich. Kunden, die ihr TV-Programm mit Kabel 4.0 empfangen, können den Programminhalt via IP-Stream über ein Tablet, Smartphone oder Notebook schauen. Dies kann entweder zuhause über den Router (z.B. FRITZ!Box) erfolgen oder außerhalb über das freie

WLAN-Netz MobyKlick. Da dieses Netz in der Metro-polregion Hamburg bereits an rund 2.000 Orten – Ten-denz täglich steigend – verfügbar ist, erfährt das Fernse-hen grenzenlose Flexibilität.

Heute schon wie morgen fernsehen

Theoretisch könnte wilhelm.tel schon 2017 sein kom-plettes Kabel-TV-Angebot digitalisieren. Nur noch etwa zehn Prozent der Haushalte besitzen einen alten Röhrenfernseher, der zum Empfang digitaler Sender einen geeigneten Receiver benötigt. Der bundesweit von den meisten Anbietern anvisierte Zeitpunkt zur Umstel-lung liegt jedoch erst in 2018. Um den Übergang für alle Beteiligten so unkompliziert wie möglich zu gestalten, werden die ersten Umstellungen im Jahr 2017 begin-nen, so dass die Digitalisierung des Kabelfernsehens mit Kabel 4.0 in 2018 abgeschlossen ist. •

KABEL 4.O – DAS FERNSEHEN DER ZUKUNFT IST DIGITAL

Analoge TV-Sender beanspruchen unverhältnismäßig viel Kapazitäten. Kabel 4.0 nutzt den frei werdenden Patz zur Einspeisung neuer und ultrahochauflösender Sender.

Kanalkapazitäten Sender

Analoge Sender

Digitale Sender

Netzbetrieb

Analoge Sender

Digitale Sender

Page 19: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

36 37

Warum sind teilweise ganze Straßenzüge am hell-lichten Tag beleuchtet? Und wieviel Strom benötigt man eigentlich, um eine ganze Stadt zu beleuchten? Fragen, die sich so mancher wahrscheinlich schon das eine oder andere Mal gefragt hat. Bringen wir etwas Licht ins Dunkel.

Bei 35 Lux geht das Licht an

In Norderstedt gibt es ca. 10.000 so genannte Licht-punkte auf öffentlichen Straßen und Gehwegen. Eigen-

tümer der Lichtpunkte ist die Stadt Nor-derstedt. Sie beauftragt die Stadtwerke

Norderstedt mit dem Betrieb und der Wartung sämtlicher Anlagen. Der Zeitpunkt für Sonnenauf- und -unter-

gang ändert sich im Laufe eines Jahres täglich um wenige Minuten. Dennoch

müssen Straßen und Gehwege so lange wie nötig und so kurz wie möglich beleuchtet sein. Nur so gehen Energieverbrauch und Sicherheit Hand in Hand. Auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke Norderstedt ist dazu ein Lichtsensor installiert.

Bei Erreichen eines voreingestellten Schwellenwerts von 35 Lux – ein Sommertag hat 100.000 Lux, eine Büro-lampe 500 Lux – löst der Sensor ein Signal aus, sofern der Wert für mindestens fünf Minuten konstant bleibt.Anschließend wird die in Bezirke eingeteilte Beleuch-tung aktiviert. Bis alle Leuchten eingeschaltet sind ver-gehen weitere etwa zehn Minuten, da eine gelichzeitige Einschaltung das Netz überlasten könnte. So ist sicherge-stellt, dass die Straßen und Gehwege im Norderstedter Stadtgebiet fast zeitgleich mit konstanten Lichtverhält-nissen beleuchtet werden.

WENN ES DUNKEL WIRD…ÖFFENTLICHE BELEUCHTUNG – WOHER WEISS EIGENTLICH EINE STRASSENLATERNE,

WANN ES DUNKEL IST?

Reparieren, austauschen, ersetzen – irgendwo wird immer gearbeitet

Trotzdem kommt es vor, dass ganze Straßenzüge tags-über beleuchtet sind. Auch hierfür gibt es einen einfachen und triftigen Grund: die Laternen werden gewartet. Jede öffentliche Lampe leuchtet pro Jahr 4.100 Stunden – also knapp ein halbes Jahr lang.

Die Stadtwerke Norderstedt prüfen die Straßenbeleuch-tung regelmäßig und reparieren bzw. ersetzen schadhafte Teile. Damit zur Prüfung der Leuchtkörper nicht jede Glühlampe einzeln raus- und wieder reingeschraubt werden muss, schalten die Stadtwerke einfach das Licht an. Über 88 so genannte Einschaltpunkte können dazu gezielt einzelne Abschnitte manuell aktivieren. Gemeldete Störungen, wie z.B. einzelne Laternen, werden in den geplanten Wartungsrhythmus integriert und nach spä-testens 14 Tagen überprüft. So werden nur die Bereiche mit Strom versorgt, die auch geprüft werden, und es wird keine unnötige Energie verbraucht.

Maximal zehn Jahre Lebensdauer geben die Hersteller den Leuchtmitteln. So lange warten die Stadtwerke aber nicht, sondern tauschen auf Basis eigener Erfahrungs-werte bereits nach acht Jahren aus. Komplizierter wird es, wenn die Leitungen beschädigt werden. Grundsätz-lich müssen sich alle Unternehmen vor der Durchführung von Erdarbeiten die Leitungspläne von den Stadtwerken besorgen. Trotzdem kann es vorkommen, dass ein Bagger eine Leitung durchtrennt und einen Kurzschluss verursacht. Die Sicherung verhindert Schlimmeres, aber weil sich die Sicherung beim nächsten Einschaltpunkt befindet, „knallt“ es nicht auf der Baustelle. Die Arbeiter denken „Glück gehabt“ und schütten die Grube wieder zu. Anschließend können sich die Monteure auf die Suche nach der schad-haften Stelle begeben, so dass es inklusive erneutem Aufgra-ben und Instandsetzen des Kabels durchaus mal zwei bis drei Tage dauern kann, bis die Straße wieder beleuchtet ist.

10.000 Lichtpunkte leuchten 4.100 Stundenim Jahr

Noch vor wenigen Jahren verbrauchte die öffentliche Be-leuchtung im Stadtgebiet 3.161.000 Kilowattstunden. Das entspricht dem Jahresverbrauch von ungefähr 1.200 Haus-halten. Eine Menge Strom, verursacht durch herkömmliche

Leuchtmittel wie Neonröhren, Natrium- und Quecksilber-dampflampen. Letztere dürfen nach einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2015 nicht mehr in Umlauf gebracht werden und wurden aussortiert. In den Austausch der restlichen Leuchtmit-tel investiert die Stadt Norderstedt jährlich 150.000 Euro. Über 30 Prozent der Leuchten wurden bisher auf LED umgerüstet. Abgesehen von ihrer längeren Lebensdauer verbrauchen die LED-Leuchten 75 Prozent weniger Strom. So konnte der jähr-liche Stromverbrauch um 500.000 Kilowattstunden reduziert werden. Das senkt die Kosten, spart aber kein Geld. Denn die steigenden Strompreise kompensieren diesen Effekt. Unterm Strich bleiben die geringeren CO2-Emmissionen.

Apropos Energieverbrauch: Generell bezieht die Stadt Nor-derstedt bei den Stadtwerken ausschließlich Ökostrom. Und abgesehen davon, dass die Straßenbeleuchtung nicht unnötig eingeschaltet wird, gibt es eine Reihe weiterer Maßnahmen, die den Energieverbrauch so gering wie möglich halten. Zwi-schen 22:30 und 4:00 Uhr reduziert in einigen Abschnitten eine Halbnachtschaltung den Stromverbrauch. Dabei wird in Leuchten, die zwei oder mehr Leuchtmittel enthalten, nur noch eines aktiviert. Im Rahmen von Neubauten oder Erweiterun-gen – deren Planung die Stadtwerke im Auftrag durchführen – werden neue Konzepte, wie z.B. LEDs als Leuchtmittel, einbezogen.

LED-Leuchten sind doppelt so hell

Das mit der Helligkeit ist so eine Sache und zwar eine subjektive. Häufig melden Anwohner bei den Stadtwerken Norderstedt, dass die neuen LED-Leuchten zu dunkel seien. Tatsächlich sind sie aber doppelt so hell. Sie lassen sich je-doch viel präziser ausrichten, so dass nur der gewollte Bereich von Fußweg und Straße beleuchtet und unerwünschtes Streu-licht vermieden wird. Durch den präziseren, aber kleineren ausgeleuchteten Bereich entsteht so der Eindruck, es sei im Vergleich zu vorher dunkler. •

Page 20: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

38 39

Streamingdienste sind nichts anderes, als Online-Vi-deotheken. Wie bei einer traditionellen Videothek sind auch hier Auswahl und Preis entscheidende Faktoren. Darüber hinaus spielen aber auch die Bildqualität, eine ruckfreie Wiedergabe und Möglichkeiten, Filme unter-wegs zu schauen eine große Rolle. Diese und weitere Merkmale haben wir bei den drei derzeit am meisten genutzten Anbietern Amazon, maxdome und Netflix verglichen.

Einzelabruf oder Abo – SD, HD oder UHD?

Amazon und maxdome bieten beide Bezahloptionen. Wer nur gelegentlich einen ganz bestimmten Film aus- leihen möchte, kann ihn für durchschnittlich 4,99 Euro buchen und innerhalb der nächsten 48 Stunden so oft ansehen, wie er möchte. Für den regelmäßigen Fernsehabend empfiehlt sich jedoch ein Abo. maxdome und Netflix starten bei 7,99 Euro pro Monat. Während maxdome für den Preis nur eine Bildqualität – HD-rea-dy – bietet, lässt sich das Abo bei Netflix erweitern. Für 10,99 Euro im Monat gibt es HD und für 13,99 im Monat nicht nur UHD, sondern darüber hinaus können bis zu vier Geräte gleichzeitig streamen.Das Prime-Abo bei Amazon kostet 5,75 Euro im Monat. Abgerechnet wird jährlich. Dafür sind in den 69 Euro aber auch weitere Prime-Dienste wie z.B. 2 Mio. Musik-titel und der kostenlose Versand vieler Artikel enthalten.

Wer hat das beste Programm?

Die Schwerpunkte der Anbieter sind durchaus vergleich-bar, Filme und Serien dominieren klar das Angebot. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich jedoch Unterschiede. Als reiner Flatrate-Anbieter verfügt Netflix mit 1.500

Filmen und 500 Serien über ein beachtliches Angebot. Verglichen mit Amazon und maxdome wirkt es doch eher bescheiden. Amazon bietet verteilt über Abo und Einzelabruf 20.000 Filme und 3.500 Serien. Und das Angebot wächst stetig. Dazwischen angesiedelt ist max-dome mit 10.000 Filmen und 1.500 Serien im Flatrate und Einzelabruf. Absetzen kann sich Netflix mit seinen Eigenproduktionen. Die „Netflix Originals“ sind ein echtes Alleinstellungsmerkmal und stehen für Serien-vergnügen diverser Genre auf höchstem Niveau. Als Streamingdienst der ProSieben SAT1 Media werden bei maxdome neue Folgen selbst produzierter Serien häufig schon vor der Ausstrahlung im TV angeboten.

Ein Vorteil in der familieninternen Entscheidungsfin-dung ist die Trailerfunktion bei Amazon, die einen kurzen Einblick in unbekannte Filme gewährt. maxdome unterstützt hier mit Informationen aus der Redaktion, indem jeder maxperte seine Lieblingsfilme und The-men-Listen veröffentlicht. Bei Netflix muss ein Blick in den beschreibenden Text genügen. Dank der zumeist einfachen Bedienung und Suchfunktion ist die Auswahl des passenden Films bei keinem Anbieter eine echte

Hürde. Ama-zon und Netflix kommen hier allerdings etwas aufgeräumter daher.

Zuhause fern-sehen kann jeder

Natürlich ist ein unterhaltsamer Film auf der heimischen Couch eine gemütliche Angelegenheit.

Der Vorteil der Streamingdienste gegenüber dem tradi-tionellen Fernsehprogramm liegt aber in der Flexibilität. Und dazu zählt nicht nur wann, sondern auch wo ich meinen Film schauen kann. Eine echte Blöße gibt sich daher auch keiner der Anbieter. Alle lassen sich per

STREAMING – DAS FERNSEHEN OHNE PROGRAMM

FILM VERPASST? ZU SPÄT EINGESCHALTET? ODER DAS GANZE PROGRAMM TAUGT NICHTS FÜR EINEN

POPCORN-ABEND? STREAMINGDIENSTE WIE NETFLIX & CO. MACHEN DEN ZUSCHAUER SELBST ZUM

PROGRAMMDIREKTOR UND ERFREUEN SICH ZUNEHMENDER BELIEBTHEIT. WIR HABEN DREI VON IHNEN

MAL GENAUER UNTER DIE LUPE GENOMMEN, UM HERAUSZUFINDEN, WAS SIE BIETEN UND WORIN SIE

SICH UNTERSCHEIDEN.

Page 21: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

40 41

Smart-TV, App, BluRay-Player, Spielekonsole, PC oder Notebook nutzen. Die deutlich geringere Verfügbarkeit von Amazon per App auf Fernsehern und Boxen ist Strategie und soll den Absatz der FireTV-Sticks an-kurbeln. Der wiederum bietet maxdome nicht an, was Google Chromecast übernimmt, aber im Gegenzug Amazon ausspart. Hier muss der Kunde damit leben, was die Strategie des Anbieters vorgibt. Einzig Netflix ist auf allen Sticks verfügbar.

Wer darf was schauen und wer kontrolliert es?

Ein großes Angebot bedarf eines funktionierenden Filters. Im traditionellen Fernsehen lässt sich Jugend-schutz ein Stück weit schon allein durch die Sendezei-ten erreichen. Ein zeitlich und räumlich völlig flexibles Angebot muss anders vorgehen, um einen verlässlichen Jugendschutz zu praktizieren. Die Programme aller An-bieter lassen sich effektiv mit einem PIN schützen. Wie gut, hängt von der Wahl der PIN und der Wachsamkeit der Eltern gegenüber kleinen Spionen ab, da die PIN am Bildschirm eingegeben werden muss.

Amazon bietet darüber hinaus die Möglichkeit, eine Al-terssperre einzurichten. Am konsequentesten ist Netflix. Hier ist es möglich, ein individuelles Benutzerprofil für jedes Familienmitglied anzulegen. So können die Kinder eigenständig im Angebot stöbern und einen selbstge-wählten Film schauen, ohne dass die Eltern jede Sekunde dabei bleiben müssen.

Am Ende des Tages

Es gibt nicht DEN einen Anbieter. Amazon bietet das größte Angebot für 69 Euro im Jahr mit der Einschrän-kung, dass ein Großteil der Filme nicht im kostenlosen Prime-Angebot enthalten ist. maxdome liegt im Umfang des Angebots knapp dahinter, mit 7,99 im Monat preis-lich leicht darüber, aber es fehlen Inhalte in HD- und UHD-Qualität.

Netlflix bietet viel Bildqualität, Top-Eigenproduktionen und einen umfangreichen Jugendschutz, hinkt aber in der Anzahl der Filme und Serien hinterher. Neuesten Nachrichten nach wird Disney Netflix die Ausstrah-lungsrechte entziehen, was das Angebot unattraktiver machen wird. Wer viele Artikel Online kauft und den kostenlosen Versand über Amazon Prime einrechnet, kann durchaus in Erwägung ziehen, mehrere Dienste miteinander zu kombinieren, um sein persönlich bestes Angebot zu finden. •

Für alle Actionfans hat das ARRIBA Strandbad seit kurzem eine besondere Attraktion zu bieten. Auf der wahrscheinlich längsten Wasserrutsche Europas geht es rund – ob allein oder zu zweit. Die so genannte Fischpipe kommt aus Neuseeland und wurde von David Akers erfunden. Sie sieht nicht nur ungewöhnlich aus, sie ist es auch. Zwei schwimmend gelagerte Trommeln, die an Footballs erinnern, sind das Kernelement der Rutsche. Verbunden mit Nylonschnüren und angetrie-ben von einem Elektromotor rotieren diese so genannten Barrels um ihre eigene Achse. Je nach Drehgeschwin-digkeit variiert die Länge des Rutscherlebnisses. Wer zum „Rider“ werden möchte, begibt sich ins Innere der Barrels, das mit Wasser gefüllt ist. Der weiche Kunststoff und die schwimmende Aufhängung ermöglichen spekta-kuläre „Moves“ während der Fahrt.

Wer die Fishpipe alleine ausprobieren möchte, zahlt drei Euro pro Fahrt, zu zweit fünf Euro. „Wir freuen uns, unseren Gästen ein einmaliges High-light in Europa präsentieren zu können“, so Stefan Mölck, Betriebsleiter des ARRIBA-Erlebnisbades.Voraussichtlich noch bis Ende September diesen Jahres steht die Fishpipe im ARRIBA Strandbad zur Verfügung. Geplant ist, die Attraktion ab Oktober im ARRIBA Erlebnisbad aufzustellen, um auch dort die Actionfans zu begeistern. •

DIE WAHRSCHEINLICH LÄNGSTE WASSER-RUTSCHE EUROPAS

VERANSTALTUNGEN IM ARRIBA STRANDBAD

Für LesebegeisterteJeden letzten Mittwoch im Monat wird das Strandhaus Norderstedt um 20 Uhr zum Ort für Buchfreunde. Dann lesen Autorinnen und Autoren aus ihren Wer-ken, beantworten Fragen und kommen mit den Gästen ins Gespräch. Die Eintrittskarten sind für 5 Euro im Strandhaus Norderstedt und im ARRIBA Erlebnisbad erhältlich. SchülerInnen und Studierende zahlen 3 Euro. Karten an der Abendkasse kosten 7 Euro und ermäßigt 5 Euro.

29. Nov.2017 Holger Michel „Wir machen das“ Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr

27. Dez. 2017Jens Eisel „Bevor es hell wird“ Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr

31. Jan. 2018 Chrissy Lazemare – Mystic Fantasy Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr

28. März. 2018 Harald Maack – Ich Idiot! Einlass ab 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr

Für PartyfreundeJeden Donnerstag erwartet Fans gepflegter AfterWork-Partys ab 19.00 Uhr ein Muss im Strandhaus Nor-derstedt. Der kultige Treff zum Chillen und Tanzen mit DJ und wechselnder Livemusik bietet echtes Sum-merfeeling in der Lounge, auf der Terrasse und am Strand. Dazu gibt es ein leckeres Barbecue und jede Menge Spaß.

Page 22: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

42 43

AM 29. MÄRZ 2017 ERFOLGTE IN DEN MEISTEN REGIONEN DEUTSCHLANDS DIE UMSTELLUNG VON DVB-T AUF DVB-T2. AN UND FÜR SICH EINE GUTE SACHE, HÄTTE ES NICHT VIELE WERBEAUSSAGEN GEGEBEN, DIE DEM ZUSCHAUER SUGGERIERTEN, DASS DER FERNSEHER DANACH SCHWARZ BLIEBE. ABER WAS IST EIGENTLICH DVB-T? WAS KANN ES UND WER BRAUCHT ES? DIE WICHTIGSTEN INFORMATIONEN ZUSAMMENGEFASST.

ANTENNENFERNSEHEN – DIE GROSSE VERUNSICHERUNG

Die entscheidende Frage vorweg: Sind Sie Kunde bei wilhelm.tel? Dann brauchen Sie eigentlich gar nicht weiterlesen. Es sei denn, Sie möchten wissen warum oder sind einfach nur neugierig. DVB-T ist Englisch, steht für Digital Video Broadcasting Terrestrial und heißt wörtlich übersetzt Digitale Videoübertragung – erdgebunden. Gemeint ist die Übertragung von Videosignalen über erdgebundene Funksender zu Empfängern, also Antennen, z.B. zuhause oder im Auto. Nicht zu verwechseln mit DVB-C. Das C macht den Unterschied, denn es steht für Cable und damit für die Übertragung per Kabelanschluss.

Ob Sie Ihr Fernsehprogramm via Antenne oder Kabel empfangen, lässt sich anhand einiger Merk-male leicht herausfinden: Wozu gibt es eigentlich DVB-T und was ändert

sich durch DVB-T2?

Antennenfernsehen hat den Vorteil, dass es weder an verlegte Leitungen, noch an installierte Satellitenemp-fänger gebunden ist. Abgelegene Standorte können so mit wesentlich weniger Aufwand versorgt werden. Mobi-le Rundfunk- oder TV-Geräte lassen sich deutlich besser einsetzen, um z.B. im Freibad Radio zu hören. Allerdings ist die Kapazität der übertragbaren Daten-menge sehr eingeschränkt. Das erklärt die geringe An-zahl verfügbarer Sender und den weitestgehenden Ver-zicht auf hochauflösendes Fernsehen. Mit DVB-T2 bzw. DVB-T2HD steigt die Anzahl der Sender deutlich und die meisten Programme werden in Full-HD mit 1.080 Pixeln und 50 Vollbildern pro Sekunde übertragen. Lei-der jedoch werden die meisten DVB-T-Nutzer sich nach neuen Empfangsmöglichkeiten umsehen müssen, da ältere TV-Geräte und Receiver mit der neuen Technik nicht klarkommen. Außerdem sind in Zukunft nur noch die öffentlich-rechtlichen Sender unverschlüsselt zu emp-fangen. Die privaten DVB-T2HD-Sender werden nur

noch verschlüsselt übertragen und paradoxerweise unter dem Namen „Freenet TV“ vermarktet.

Und was nun?

Wenn Sie wilhelm.tel-Kunde sind, können Sie sich auch weiterhin auf gemütliche Fernsehabende ohne Ein-schränkungen freuen. Sollten Sie jedoch Antennenfern-sehen empfangen haben Sie zwei Möglichkeiten. Entwe-der Sie kaufen sich einen neuen Fernseher oder Receiver und schauen die Privatsender nur noch, wenn Sie dafür mindestens weitere 69 Euro im Jahr zahlen – oder Sie wechseln zu wilhelm.tel.

Den Kabelanschluss mit über 200 TV-Sendern – davon viele in HD – gibt es für Einfamilienhäuser schon für 11 Euro im Monat. Alle Privatsender sind in SD-Qualität kostenlos inklusive, das HaiD-Paket mit 22 Privaten Sendern in HD-Qualität gibt es schon für 5,90 Euro im Monat – und Ihren Fernseher können Sie auch weiter nutzen. •

Merkmal Empfangsart Empfehlung

Sie empfangen Ihr Fernsehprogramm von willhelm.tel.

Kabelfernsehen Nichts unternehmen

Sie empfangen mehr als 30 Fernsehsender, auch in HD-Qualität.

Kabelfernsehen Nichts unternehmen

Sie empfangen Ihr Fernsehprogramm über eine Satellitenschüssel mit Receiver.

Satellitenempfang Nichts unternehmen

Sie empfangen Ihr Fernsehprogramm über eine Haus-/Zimmerantenne und einen separaten bzw. im Fernseher integrierten Tuner.

AntennenfernsehenPrüfen Sie, ob Ihr TV-Gerät DVB-T2 empfängt und besorgen ggf. einen entsprechenden Receiver.

Sie wissen nicht, wie Sie Ihr Fernsehprogramm empfangen.

unbekannt

Prüfen Sie, welche Empfangsart in den Einstellungen Ihres TV-Geräts aktiviert ist.

Fragen Sie bei Ihrer Hausverwaltung nach.

Weitere Infos unter www.wilhelm-tel.de oder im ServiceCenter.

Page 23: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

44 45

ENERGIEWENDER? NETZBETREUER? ZUKUNFTSGESTALTER? VERSTAUBT, LANGWEILIG, BÜROKRATISCH – DAS SIND DIE ATTRIBUTE, DIE JUGENDLICHEN EINFALLEN KÖNNTEN, WENN SIE

AN DAS STADTWERK IHRES WOHNORTES DENKEN. DOCH IST DAS WIRKLICH NOCH SO? NEIN, DENN IM ZUGE DER ENERGIE-

WENDE UND DES IMMER STÄRKEREN WETTBEWERBS AUF DEM STROMMARKT HABEN SICH DIE STADTWERKE ZU MODERNEN

UND INNOVATIVEN TECHNOLOGIE- UND INFRASTRUKTURUNTERNEHMEN ENTWICKELT. DAS JEDENFALLS IST DER ANSPRUCH

DER STADTWERKE NORDERSTEDT. SO VERWUNDERT ES NICHT, DASS DIE AUSZUBILDENDEN DER STADTWERKE NORDERSTEDT

UND DER TOCHTERGESELLSCHAFT WILHELM.TEL IHR UNTERNEHMEN ALS „SPANNEND, ZUKUNFTSWEISEND UND ENGAGIERT“

BESCHREIBEN.

Ausgebildet wird bei den Stadtwerken Norderstedt der-zeit in vier technisch-handwerklichen Berufen: Elek- troniker/-in für Betriebstechnik mit Zusatzausbildung Telekommunikation, Anlagenmechaniker/-in Fach-richtung Versorgungstechnik, Kraftfahrzeugmechatro-niker/-in und Fachkraft für Lagerlogistik (m/w). Neu hinzu kommt ab August 2018 die Ausbildung zum/zur IT-Systemelektroniker/-in. In einem der führenden deutschen Telekommunikationsunternehmen auf dem Gebiet der Glasfasertechnik lernen junge Menschen bei wilhelm.tel, Systeme der IT-Technik zu planen und zu installieren. Darüber hinaus werden ihnen Kenntnisse über die Wartung der Systeme und das Störungsma-nagement vermittelt. Die Beratung und Schulung von Kunden ist ebenfalls Teil der dreijährigen Ausbildung, die aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Ge-sellschaft sehr gute Zukunftschancen bietet.

Neben den technisch-handwerklichen Berufen werden Ausbildungsplätze für Industriekaufleute und für Fach-angestellte Bäderbetriebe im ebenfalls zu den Stadtwer-ken gehörenden ARRIBA Erlebnisbad angeboten. Die Azubis der Stadtwerke Norderstedt erhalten eine Aus-bildung, die ihnen umfangreiche Kenntnisse in einem komplexen Unternehmen vermittelt, das unmittelbar am technologischen Wandel beteiligt ist, und sie für die berufliche Zukunft rüstet. „Die Stadtwerke Norderstedt schaffen und betreiben gemeinsam mit wilhelm.tel als regionalem Telekommunikationsanbieter hochtechnisier-te Netze. Die Aufgaben werden immer komplexer, was die Ausbildung spannend, aber ebenso anspruchsvoll macht“, erzählt Stefan Bäumler, technischer Ausbil-dungsleiter der Stadtwerke Norderstedt. Darin haben die Stadtwerke Norderstedt Erfahrung. Jedes Jahr im August beginnen um die 15 neue Auszu-bildende. Insgesamt begleitet das Norderstedter Unter-nehmen rund 60 junge Menschen in drei Jahrgängen

QUERDENKENDERAZUBIGESUCHT!

auf ihrem Weg ins Berufsleben. „Da wir immer größere Schwierigkeiten haben, für die technischen Berufe gute Fachkräfte zu bekommen, bilden wir unseren Nach-wuchs schon seit vielen Jahren verstärkt selbst aus“, so Personalleiter Andreas Meinken. Gute Aussichten für engagierte und interessierte Jugendliche, die Leistungs-bereitschaft, Ausdauer, Teamfähigkeit und Verantwor-tungsbewusstsein mitbringen. Wer zu den Stadtwerken Norderstedt kommt, lernt von der Pike auf – und mit Perspektive.Dabei legen die Stadtwerke Norderstedt großen Wert auf eine Ausbildung, die ihren Namen verdient. Eine Lehrwerkstatt, wie sie mittlerweile auch in größeren Unternehmen Seltenheit geworden ist, ein strukturier-ter Ausbildungsplan, eine intensive Betreuung durch die qualifizierten Ausbilder und ein respektvolles, gutes Betriebsklima sind eine Selbstverständlichkeit. Wahr-scheinlich gehören auch deshalb die Auszubildenden der Stadtwerke Norderstedt immer wieder zu den besten ihres Jahrgangs in Schleswig-Holstein.Ausbildung wird bei den Stadtwerken seit über 40 Jah-ren groß geschrieben. Innovation und zukunftsweisende Technologien sind nicht erst mit der Energiewende zu einem zentralen Bestandteil der Unternehmensstrategie geworden. Und so soll es auch bleiben – auch dank der vielen Azubis, die mit ihren frischen Ideen das traditi-onsreiche Unternehmen jeden Tag bereichern. •

Weitere Informationen unter: www.stadtwerke-norderstedt.de/unterneh-men/karriere-jobs/ausbildung/

Die Ausbildungsplätze bei den Stadtwerken Norderstedt sind sehr begehrt, daher sollten sich Interessierte bereits jetzt für das Ausbil-dungsjahr 2018 bewerben.

Page 24: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

46 47

umsetzen“, erklärt Tim.

Und so halten Tim und Micheal zurzeit sechsVölker der Gat-tung „Carnica“ beim Wasserwerk. In der Hochsaison befinden sich ca. 50.000 Bienen pro Volk in der Beute, mit jeweils nur einer Königin. Letztes Jahr wurde die erste Honigernte einge-fahren. Während die Frühtracht von Raps, Obstbäumen und

Löwenzahn bestimmt wird, enthält die Spättracht Ende Juli mehr Wald und Blüten.

Von Verlusten durch Varroamilben oder sonstige Krank-heiten blieben Bienen und Imker bisher zum Glück ver-schont. Auch Winterverluste sind keine Seltenheit. Aber Dank der aufmerksamen Beobachtung und Behandlung durch Tim und Michael kommen die Völker gut durch die kalte Jahreszeit. •

Neben der Herstellung von Honig und Wachs besteht die wichtigste Aufgabe der Bienen in der Bestäubung der Blüten. Die so genannte Bestäubungsleistung ist das Maß dafür, wie groß der Anteil von Wind, Wasser oder Insekten an der Bestäubung im Landbau oder der Imkerei ist. Die Wichtigkeit der Bienen für ein intaktes Umweltsystem ist unumstritten. Als Tim und Michael vor zwei Jahren aus Berichten erfuhren, dass es um die Bienen nicht allzu gut bestellt sei, beschlossen Sie, aktiv zu werden. „Als wir angefangen haben, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen, haben wir schnell festge-stellt, dass es gar nicht so schwer ist etwas zu tun, dass einen positiven Beitrag für die Umwelt liefert“, sagt Tim.

So haben die beiden angefangen, sich intensiv mit der Bienenzucht und der Imkerei auseinanderzusetzen. Den Ausbildungsberuf des Imkers gibt es in Deutschland zwar nicht, aber die meisten aktiven Imker verfügen über einen Grundkurs und meist auch vielfältige Weiter-bildungen.

Der Begriff des Imkers ist eine Zusammensetzung des niederdeutschen Begriffs „Imme“ (Biene) und des mitteldeutschen Wortes „Kar“ (Korb).

Auch Tim und Michael haben sich ihr Fachwissen auf diesem Wege und über praktische Erfahrungen angeeig-

TÄGLICH FLIESST FRISCHES UND KLARES TRINKWASSER AUS DEN DREI NORDERSTEDTER WASSERWER-

KEN ZU DEN HAUSHALTEN. SEIT LETZTEM JAHR IST EINE ZÄHE UND GOLDGELBE FLÜSSIGKEIT HINZUGE-

KOMMEN. DENN DER EHEMALIGE AUSZUBILDENDE UND JETZIGE MITARBEITER DER STADTWERKE NOR-

DERSTEDT TIM PETERSEN UND SEIN FREUND MICHAEL BAHN BEWIRTSCHAFTEN AUF DEM GELÄNDE DES

WASSERWERKS GARSTEDT MEHRERE BIENENVÖLKER.

HONIG AUS DEM WASSERWERK

net und bereits den ersten Honig geerntet. „Wir werden mit unserer Ernte jetzt nicht ins Honiggeschäft einstei-gen, aber es ist ein gutes Gefühl, die Reaktionen bei Familie, Freunden und Bekannten zu beobachten, wenn wir ihnen selbst hergestellten Honig anbieten“ freut sich Tim.

Aber kein Honig ohne Bienen. Ein Bienenvolk musste her. Die erste und zugleich entscheidende Frage war die nach dem richtigen Standort. Ein Bienenvolk benö-tigt ausreichend Tracht und sauberes Wasser. Für das Überleben der Bienen weniger wichtig, aber für den Imker um so mehr, ist ein sicherer Standort, denn auch der Diebstahl von Bienenvölkern kommt leider vor. Das Garstedter Wasserwerk bietet ideale Voraussetzungen. Sauberes Wasser gibt es in Hülle und Fülle. Obstbäume, Naturwiesen und Waldflächen säumen das Gelände, das darüber hinaus eingezäunt und gesichert ist. Aber was sagen die Chefs dazu, wenn auf dem Betriebsgelände private Interessen verfolgt werden? „Die waren sofort begeistert von der Idee. Versorgung und Umweltbe-wusstsein passen gut zusammen. Außerdem finden sie es gut, wenn Mitarbeiter Ideen entwickeln und diese auch

Page 25: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

48 49

DENKFABRIK WOHNEN UND LEBEN

Aber du findest nichts.

Lassen sich der Wunsch nach bezahlbarem Wohnraum, einer guten Verkehrsanbindung, viel Grün und einer unterstützenden Nachbarschaft überhaupt miteinan-der verbinden? Vor allem in so gefragten Gebieten wie der Metropolregion Hamburg wird die zur Verfügung stehende Fläche immer kleiner. Vor 50 Jahren lag der Flächenverbrauch bei gut 22 m² pro Person, mittlerwei-le liegt der bundesweite Durchschnitt mit 46,5 m² pro Person mehr als doppelt so hoch. Drei-Zimmer-Woh-nungen waren früher von Familien belegt, heute ist dort ein Singlehaushalt zu finden. Knapp die Hälfte aller Haushalte in Deutschland werden nur von einer Person bewohnt, Tendenz steigend. Besonders in Großstädten gibt es mehr Arbeits- und Studienplätze als Wohnun-gen, sodass der Flächenverbrauch weiter steigt. Dazu kommen die Zuwanderer, die vorrangig in die Städte ziehen, weil sie sich dort größere Chancen auf Arbeit und Teilhabe erhoffen. Wohnraum wird so knapp und

DEN ABSCHLUSS HAST DU IN DER TASCHE, WÄHREND DEINER ZEHNMONATIGEN AUSLANDSREISE HAST DU

BEEINDRUCKENDE DINGE GESEHEN UND JEDE MENGE NEUE LEUTE KENNENGELERNT, JETZT SOLL ES ENDLICH

LOSGEHEN. AUSBILDUNG, STUDIUM, BERUFSPRAKTIKA, DEINE STADT HAT VIEL ZU BIETEN. DER VERTRAG IST UN-

TERSCHRIEBEN, ZU DEINEM GLÜCK FEHLT JETZT NUR NOCH EIN EIGENHEIM. NATÜRLICH KEIN HAUS, EINE WOH-

NUNG SOLL ES SEIN, MIT GENUG PLATZ FÜR DICH, ZUM LERNEN UND ZUM FREUNDE TREFFEN. BESTIMMT WOLLT

IHR MAL GEMEINSAM KOCHEN, DRAUSSEN IM PARK GRILLEN ODER DIE EINE ODER ANDERE PARTY VERANSTAL-

TEN. DEIN GELDBEUTEL IST KLEIN, MÖBEL HAST DU AUCH NICHT VIELE. HAUPTSACHE, DU HAST EINEN ORT, AN

DEM DU DICH IMMER UND ÜBERALL MIT DEINEN FREUNDEN VERNETZEN KANNST.

so teuer, dass die Verhältnisse eine neue Bescheidenheit verlangen, besonders in Metropolen, die immer mehr Menschen anziehen.

Wer die jungen Menschen fragt, bekommt frische Ideen!

So geht es nicht weiter. Kann man nicht auch mit weni-ger auskommen, und bietet nicht gerade die Digitalisie-rung neue Chancen für die Neuorganisation des Zusam-menlebens? Das haben sich die Stadtwerke Norderstedt gefragt und eine Denkfabrik gegründet, in der sich ein Team aus sechs Auszubildenden Gedanken gemacht hat, wie sie ihre Ansprüche des jungen Wohnens auf 15 m² umsetzen würden – das ist die Größe eines 20-Fuß-Con-tainers. Dabei haben sie sich speziell auf die Bedürfnisse junger, ungebundener Menschen mit hohem Mobilitäts-grad konzentriert, zum Beispiel während der Ausbildung oder im Studium. Die Lösung: Wohnraum bescheidener

Page 26: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

50 51

gestalten und optimieren, das Zusammenleben neu den-ken und die Trends der Zukunft berücksichtigen. „Das war echt spannend. Endlich mal ein Projekt ganz ohne Anleitung und Vorgaben, alle Ideen haben wir selbst entwickelt und diskutiert. Das hat eigentlich am längsten gedauert!“, resümiert Kris die Planungsphase. Die Um-setzung ihrer Wohnvorstellung haben die Auszubilden-den zunächst am Rechner konstruiert, sind anschließend am 3D-Modell kreativ geworden und haben dann ihre Ideen auch selbst in die Reali-tät umgesetzt. „Das gedruckte 3D-Modell des Wohncontainers war wirklich ziemlich praktisch. Man kann den zur Verfügung stehenden Platz besser einschätzen und die Möbel immer wieder hin und her schieben, bis man die richtige Position gefunden hat. Der Einbau geht dann erstaunlich schnell“, sagt Kris. Neben den Lern-inhalten zur Ausbildung als Elektroniker für Betriebs-technik schafften es die Auszubildenden, einen leeren Wohncontainer in eine Studentenbude der Moderne zu verwandeln: cleverer Stauraum, intelligent vernetz-te Technik und eine eigene Mini-Solaranlage auf dem Dach – hier möchte man gleich einziehen, sind sich die stolzen Umbauer einig. „Ganz nebenbei lernt man auch noch Dinge, die man sonst nicht lernt – eben alles, was mit dem Innenausbau zu tun hat. Und die intensive Zu-sammenarbeit als Team natürlich. Sich mit sechs Azubis abzustimmen war nicht immer einfach, hat uns aber ganz schön zusammengeschweißt“, erklärt Christopher.Gerade auf die ultimative Vernetzung kommt es an, denn die Digitalisierung wird mit zunehmender Ge-schwindigkeit alle Lebensbereiche umkrempeln und auch das Wohnen verändern. „Living on demand“ ist hier das Stichwort. Räume, die nur auf Abruf gebraucht werden, wie ein großes Esszimmer, ein Wohnzimmer mit Leinwand oder ein Büro könnten in Zukunft einfach gemietet werden. Und auch die Sharing-Community wächst. Über Gartengeräte, Nachbarschaftsdienstleis-

tungen und Autos muss man nicht mehr selbst verfügen, sondern kann sie sich ganz einfach per App buchen.

Flexibel sein

Gemeinsam mit der ADLERSHORST Baugenossen-schaft e.G. haben die Stadtwerke Norderstedt daraufhin ein Projekt begonnen, das die Trends des Wohnens in der Zukunft weiter erforschen soll. Mitbestimmung und Mitgestaltung sind dabei unbedingt notwendig, denn junge Leute wissen selbst am besten, wie sie in Zukunft wohnen wollen und welche Bedürfnisse sie haben. In einem Innovations-Workshop mit Auszubildenden und MitarbeiterInnen aus beiden Häusern entstehen

erste Ansätze, Ideen und Lösungen für das Wohnen in der Zukunft, die vor allem eines deutlich machen: wir müssen flexibler werden. Das Wohnen der Zukunft fordert mehr Freiraum für Kommunikation, variable Grundrisse, autofreie Wohnquartiere, Klimaneutralität, eine durchmischte Nachbarschaft und kurze Wege. Es erfordert Mut, all diese Dinge gleichzeitig in den Blick zu nehmen, aber nur wer Bewährtes hinterfragt und Dinge verändert, kann damit neue Entwicklungen anstoßen. •

v.l.n.r. Steven Krause, Gerrit Urban, Kris Wrage, Jan Owzareck,Ausbilder Stefan Bäumler, Vorne: Max Giese und Christopher Lange

DER ÖKOSTROMTARIF MIT LOKALBEZUG FÜR ENGAGIERTE Unser TuWatt-Strom wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen. Frei von CO2-Emissionen und umweltschädlichen Nebenprodukten.Mehr Infos unter: www.stadtwerke-norderstedt.de

WARTE NICHT LÄNGER… TuWatt!

Page 27: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

52 53

SEIT 2013 BILANZIEREN DIE STADTWERKE NORDERSTEDT IHRE CO2-EMISSIONEN NACH DEN RICHTLINIEN

DES INTERNATIONAL GÜLTIGEN GREENHOUSE GAS PROTOCOLS UND STELLEN DIESE DURCH INVESTITIO-

NEN IN KOMPENSATIONSZERTIFIKATE NEUTRAL.

CO2-BILANZ REPORT 2016

Klimawandel in Norderstedt

Der Ausstieg der Vereinigten Staaten von Amerika aus dem Pariser Klimaabkommen und die weltweiten Reaktionen darauf haben eindrucksvoll bewiesen, dass alle Maßnahmen zum Klimaschutz nur ein einziges Ziel haben: Die Rettung unseres Planeten. Es beweist aber auch, dass nicht ein Kontinent, eine Nation oder eine Stadt allein, sondern die Summer aller Aktivitäten die gesteckten Klimaziele erreicht. Norderstedt hatte sich vorgenommen, bis 2040 Nullemissionsstadt zu werden. Das bedeutet nicht, dass die Stadt dann keine Emissionen mehr verursacht. Aber es bedeutet, dass die verursachten Emissionen weitgehend reduziert und der verbleibende Teil in mindestens gleichem Umfang durch Maßnahmen und Projekte anderweitig ausge-glichen werden. Bereits 2012 hatten die Stadtwerke Norderstedt beschlossen, die Versorgung Norderstedts

CO2-neutral zu stellen und ein entsprechendes Projekt ins Leben gerufen.

Im Report zur CO2-Bilanz der Unternehmensgrup-pe Stadtwerke Norderstedt werden die durch die drei Gesellschaften Stadtwerke Norderstedt inkl. ARRIBA Erlebnisbad, wilhelm.tel GmbH und Stadtpark Nor-derstedt GmbH verursachten Emissionen transparent in so genannten Scopes abgebildet. Damit übernehmen die Stadtwerke die vollständige Verantwortung für ihre Energieprodukte und zwar unabhängig davon, ob die Emissionen in den eigenen Anlagen oder bei ihren Kun-den angefallen sind. Aktivitätsdaten, die in die Berech-nung einfließen, werden unter anderem in den Berei-chen Strom, Erdgas, Fernwärme, Benzin und Diesel, Geschäftsreisen, Papierverbrauch und Müll erhoben.

Investitionen in globale Projekte neutralisie-ren die CO2-Emissionen

Die verursachten und bilanzierten Emissionen über-steigen bei weitem die Menge, die im Gebiet der Stadt Norderstedt neutralisiert werden kann. Aber letzt-endlich belasten die Emissionen unsere Atmosphäre ohne Berücksichtigung geografischer Grenzen global. Dementsprechend ist das Engagement der Stadtwerke Norderstedt auch global ausgerichtet und investiert in internationale Projekte.

Lokales Handeln mit globalem Denken

Lokales Handeln zur Entlastung der Atmosphäre als globale Lebensgrundlage ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Die Stadtwerke Norderstedt leisten durch ihre Investitionen in Kompensationszertifikate einen Beitrag zur Reduzierung des globalen CO2-Ausstoßes. Sie unterstützen Projekte aus dem Verified Carbon Standard (VCS)-Programm. Dieses fördert weltweit Maßnahmen, um CO2-Emissionen zu verringern oder gar zu vermeiden und ist das am weitesten verbreitete Programm zur freiwilligen Reduzierung von Treibhaus-gasen.

Know How und gute Ideen – die aktuellen Projekte

Die aktuellen Projekte fördern die Nutzung er-neuerbarer Energiequellen zur Substituierung fossiler Brennstoffe in Südkorea und Uruguay. Stahlfabriken arbeiten unter Einsatz sehr hoher Temperaturen, zu deren Erzeugung enorme Mengen an Energie erforderlich sind. Entspre-chend heiß sind die im Produktionsprozess entstehenden Abgase, die meist über Schorn-steine an die Atmosphäre abgegeben werden. Die Hyundai Steel in Südkorea nutzt diese heißen Abgase zur Erzeugung von Strom mittels großer Dampfturbinen. Die so gewonnene elektrische Energie wird dem Produktionsprozess wieder zugeführt und vermeidet damit den Einsatz fossiler

Brennstoffe zur Erzeugung des benötigten Stroms. Auch das zweite Projekt – eine große Papierfarbik aus Urugu-ay – nutzt einen Weg, den Strombedarf des eigentlichen Herstellungsprozesses aus dessen Abfallprodukten zu decken. Schwarzlauge (Kochlauge) ist ein energiereiches Nebenprodukt bei der Zelluloseherstellung in der Pa-pierindustrie. Die Verbrennung der Schwarzlauge in der Zellstoffproduktion dient der Erzeugung von Strom und Prozesswärme, die einen erheblichen Teil des Energiebe-darfs in der Zellstoff- und Papierproduktion decken.Die Stadt allein verfügt nicht über die Möglichkeiten, die aus der Versorgung der Stadt entstehenden Emissio-nen vollständig zu kompensieren. Aber wenn die Emis-sionen an der Stadtgrenze nicht Halt machen, warum sollten wir es bei unserem Engagement tun? •

Scope 1…erfasst CO2-Emissionen aus Quellen, die sich im Besitz der Organisation befinden, z. B. durch die Verbrennung von Erdgas zur Stromerzeugung in den eigenen Blockheizkraftwerken.

Scope 2…erfasst CO2-Emissionen, die bei der Erzeugung von Endenergie entste-hen, die von der Organisation verbraucht wird, z.B. eingekaufter Strom, der selbst verbraucht wird.

Scope 3 …erfasst CO2-Emissionen aus eingekauftem Strom oder Gas, der/das an Endverbraucher weitergeleitet wird.

Page 28: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

54 55

Günstig soll er sein. Immer da, wenn man ihn braucht, und umweltfreundlich am liebsten auch. Der Strom. Eigenschaften, die auf den ersten Blick so konkurrie-rend wirken, dass eine Lösung unwahrscheinlich er-scheint. Warum Blockheizkraftwerke Teil der Lösung dieses Dilemmas sein können und welche Strategie die Stadtwerke mit ihren derzeit zehn Blockheizkraftwerken verfolgen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Seiner Zeit voraus: das erste BHKW in Norderstedt

Mit Entstehung des neuen Stadtgebiets Norderstedt-Mit-te begann der Bau des Norderstedter Fernwärmenetzes. Im Jahr 1983 entstand daher auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke in der Heidbergstraße das erste Nor-derstedter BHKW, das zugleich das größte bundesweit war. Nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt ein BHKW Strom und Wärme. Ein erdgasbe-triebener Motor treibt einen Generator an und erzeugt Strom. Die dabei entstehende Wärme wird nicht an die Atmosphäre abgegeben und geht verloren, sondern zur Erwärmung von Wasser genutzt, so gespeichert und über das Fernwärmenetz an die Haushalte geleitet. Der Wirkungsgrad eines BHKW liegt so bei etwa 90 Prozent. Das bedeutet 90 Prozent der im Erdgas gebundenen Energie wird genutzt. Nur zehn Prozent gehen verloren.

Effizienz ist der Schlüssel zur Energiewende – oder?

Mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes entstanden weitere BHKW, denn nur bei gleichzeitiger Abnahme von Strom und Wärme kann das BHKW seine Stärke – die Effizienz – voll ausspielen. Bis 2011 war Effizienz gleichbedeutend mit Wirtschaftlichkeit. Dann läutete der Ausstieg aus der Kernenergie die Energiewende ein. Strom aus Atomkraftwerken und fossilen Energieträger sollte ersetzt werden durch Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Gelingen konnte dies scheinbar nur,

wenn mehr Strom mit Sonne und Wind erzeugt wird und der Stromverbrauch gleichzeitig in allen Bereichen effizienter wird. Oder anders gesagt: wir mit weniger Strom zum gleichen Ergebnis kommen.

Viel Wind um viel

Seitdem ist der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen am Gesamtverbrauch bundesweit von 20 auf 32 Prozent gestiegen. Hauptlieferant ist der Wind. In Schleswig-Holstein ist die Leistung der installierten Windräder zwischen 2011 und 2016 um 97 Prozent ge-stiegen. Einzelne Regionen wie Nordfriesland oder Dith-marschen erzeugen so mehr als doppelt so viel Strom, wie sie verbrauchen. Wird der Strom nicht verbraucht, stehen die Windräder still. Die Herausforderung lautet nun nicht mehr, weniger Strom zu verbrauchen, son-dern sinnvolle Wege zu finden, überschüssigen Strom zu verbrauchen.

Aber ganz gleich, ob die Lösung Effizienz oder Über-schuss heißt, die BHKW sind Teil dieser Lösung. Denn der Strom aus natürlichen Quellen unterliegt eben auch natürlichen Schwankungen. Und Schwankungen mögen Stromnetze überhaupt nicht. Um Schaden von den Leitungen und Geräten abzuwenden, sorgen regulie-rende Eingriffe dafür, dass Stromerzeugung und Strom-verbrauch immer exakt ausbalanciert und das Netz mit einer Frequenz von 50 Hertz arbeitet. Die Norderstedter BHKW sind bewusst relativ klein und über das Stadtge-biet verteilt. Auf Schwankungen können die Stadtwerke so sehr flexibel reagieren und einzelne BHKW kurzfris-tig hoch- oder runterfahren.

Welche Wege es gibt, überschüssigen Strom intelligent zu verbrauchen, welche Rolle die Stadtwerke Nor-derstedt dabei spielen und warum ein Glasfasernetz ein Riesenvorteil ist, lesen Sie auf Seite 30 im Artikel „NEW 4.0“. •

SICHER, EFFIZIENT UND FLEXIBEL. ÜBER 25 PROZENT DES STÄDTISCHEN STROMBEDARFS ERZEUGEN DIE

STADTWERKE NORDERSTEDT IN ELF BLOCKHEIZKRAFTWERKEN SELBST. ABER DAS IST NICHT DER EINZIGE

GRUND, WARUM DIE STADTWERKE AUF DAS PRINZIP DER KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG SETZEN.

STRATEGIE DER BLOCKHEIZKRAFTWERKE

BHKW-STETTINER STRASSE NORDERSTEDT

Page 29: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

TarifDynamik

56 57

EIN GESPRÄCH MIT PRODUKTMANAGER NILS SADOWSKI ÜBER TARIFENTWICKLUNGEN UND DIE HERAUSFORDERUNGEN DER ENERGIEWENDE.RO DU

FAIR – WATT?

Wie kam es zum Namen FairWatt und was ist das Besondere an diesem Tarif?

Nach unserem Ökostromtarif TuWatt haben wir uns Gedan-ken über einen Tarif gemacht, der einen Tarifwechsel nicht mehr nötig macht, wenn sich im eigenen Leben etwas verändert. Gründet man beispielsweise eine Familie, wird mehr Strom verbraucht, sind die Kinder

erwachsen und ziehen aus, dann sinkt der Strom-verbrauch wieder. In diesen Situationen müsste man Tarife vergleichen und möglicherweise wechseln. Unser neuester Tarif aber ist in jeder Lebenslage geeignet. Er ist sozusagen acht Tarife in einem und bietet immer die günstigste Variante, ist immer fair – daher sein Name. Dass rund die Hälfte unserer Kunden aus anderen Son-dertarifen und aus der Grundversorgung zum FairWatt gewechselt ist, zeigt uns, dass dieser Tarif für viele genau das Richtige ist. FairWatt-Kunden erhalten eine monatliche Rechnung, die den Stromverbrauch genau abbildet. Darüber hinaus können FairWatt-Kunden mithilfe eines SmartMeters, eines intelligenten Strom-zählers, ihren Verbrauch selbst analysieren und steu-ern. In dieser Richtung wird es in Zukunft gehen.

Wie entwickelt man als Produktmanager einen neuen Tarif?

Zum einen beobachten wir natürlich die Veränderun-gen, die die Energiewende mit sich bringt, ebenso wie die Produktentwicklungen anderer Energieversorger. Mit einigen von ihnen tauschen wir uns als Stadtwer-ke immer wieder aus. Zum anderen suchen wir das Gespräch mit Kunden ebenso wie mit Bürgerinnen und Bürgern. Gute Erfahrungen haben wir außerdem mit

Kundenworkshops gemacht, in denen Produktideen entwickelt werden. Auf dieser Grundlage fangen wir an, einen Tarif zu gestalten. Er wird inhaltlich defi-niert, preislich kalkuliert und von unserer Marketin-gabteilung sozusagen in ein Produkt „gegossen“, d.h. es werden Name, Logo und Werbemittel gestaltet. Von der ersten Idee bis zur Tarifeinführung können viele Monate vergehen, denn das Produkt soll schließlich gut durchdacht sein und den Anforderungen der Kunden entsprechen. Unsere Tarife haben den Anspruch, kom-fortabel, einfach verständlich und ohne jede Fußnote zu sein.

Die Energiewende stellt das Produktmanage-ment von Energieversorgern vor neue Heraus-forderungen. Welche sind das genau?

Stromerzeugung und Stromverbrauch werden sich im Zuge der Energiewende viel stärker als bisher einander anpassen. Das bedeutet auch, dass wir den Kunden dynamische Tarife anbieten müssen. In Zeiten, in denen besonders viel Strom aus regenerativen Quellen erzeugt wird, werden preisliche Anreize geschaffen werden, diesen in besonderem Maße zu verbrauchen, sprich: der Strom ist besonders günstig, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint. Dann sollten Waschma-schine, Trockner und Geschirrspülmaschine laufen. Das bedeutet aber auch, dass der Energieverbrauch viel stärker als bisher durch digitale Systeme gesteuert werden muss. Die Herausforderung besteht dabei zum einen darin, Tarife zu entwickeln, die die Abhängig-keit von Erzeugung und Verbrauch sinnvoll abbildet und nutzbar macht, zum anderen in der technischen Aus- und Aufrüstung der Haushalte. Im Rahmen des Projektes Norddeutsche Energiewende (NEW) 4.0 wer-den wir uns mit einem solchen dynamischen Stromtarif beschäftigen. Einen Workshop dazu haben wir mit einigen Kunden bereits durchgeführt. •

Als städtischer Eigenbetrieb erfüllen die Stadtwerke über ihren Auftrag hinaus, die Bürgerinnen und Bürger mit Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Telekommunikation, Verkehrsinfrastruktur und Freizeiteinrichtungen zu versorgen, eine wichtige Funktion als Akteur im gesell-schaftlichen Leben Norderstedts. Dabei steht bei allen Aktivitäten der Mensch im Mittelpunkt.

Ziel ist es, die lokalen und regionalen Strukturen zu för-dern und einen wichtigen Beitrag zur Vielfalt der Stadt zu leisten. Die Förderung der Norderstedter Sportverei-nen, insbesondere des Breiten- und Mannschaftssports, gehört zu den Schwerpunkten des Engagements. Hinzu kommen Projekte im Bereich der schulischen Bildung, beispielsweise die Klasse! Energieforscher (siehe Seite 16), sowie die Unterstützung sozialer Organisationen, Kulturinstitutionen und Veranstaltungen.

Eines der herausragenden sportlichen Projekte, die die Stadtwerke Norderstedt gemeinsam mit dem Schles-wig-Holsteinischen Fußballverband ins Leben gerufen haben, ist der Stadtwerke Norderstedt Beach Soccer Fair Play Cup für Schulmannschaften im ARRIBA

Strandbad. Auf Sand wurde allerdings bei der Premiere vor zehn Jahren noch nicht gespielt, sondern auf Rasen. Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und 13 Jah-ren treten gegeneinander an. Auch wenn es um den Sieg geht, gespielt wird fair und vor allem ohne Schiedsrich-ter – und das mit großem Erfolg. Das Projekt, das im Rahmen der Initiative „Schles-wig-Holstein kickt fair“ von den Stadtwerken Nor-derstedt und dem Schleswig-Holsteinischen Fußballver-band durchgeführt wird, schult nicht nur das sportliche Miteinander im wahrsten Sinne des Wortes, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung sozialer Kompetenz und gewaltfreier Konfliktlösung. Seit 2007 entwickelt der Schleswig-Holsteinische Fuß-ballverband (SHFV) zusammen mit seinen 13 Kreisfuß-ballverbänden Maßnahmen zur Gewaltprävention sowie für ein faires und gleichberechtigtes Miteinander im Fußballsport. Das Projekt wurde im Jahr 2011 von der UEFA im Rahmen der Grassroots-Awards-Programme als bestes Breitensportprojekt Europas ausgezeichnet. Beim alljährlichen Kreativwettbewerb können die jungen Kicker außerdem ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Zum Thema Fair Play sind in den vergange-nen Jahren beeindruckende Collagen, Zeichnungen, Texte und vieles mehr entstanden, die die Schülerinnen und Schüler vor dem Turnier angefertigt haben. Auch bei diesem Wettbewerb werden die Besten ausgezeichnet und dürfen sich über besondere Preise freuen. •

ENGAGIERT – FÜR NORDERSTEDT UND DIE REGION

Page 30: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

58 59

EASY MACROFotografieren können die Handys schon lange. Mit steigenden Megapixeln werden die Bilder immer besser. Aber Großaufnahmen im Nahbereich sind immer noch problematisch, denn in den dünnen Gehäusen ist einfach kein Platz für die nötigen Linsen. Easy Macro verspricht eine einfache und kostengünstige Lösung.Das Easy-Macro ist ein Gummiband mit integrierter Linse, mit dem man auch bei Nahaufnahmen ein schar-fes Bild auf das Handy-Display zaubert. Das Gummiba-

nd wird mit seiner Vergrößerungs-linse direkt über der Kameralinse des Smartphones platziert. Es sorgt so für die vierfache Vergrößerung des Motivs und damit

für schärfere Bilder. Es lassen sich auch mehrere der Linsen übereinander Stapeln, wodurch sich die Vergrö-ßerung multipliziert. Das Easy-Macro passt über jedes Handy und erfordert keine zusätzlichen Einstellungen am Gerät. Dank einer mitgelieferten Karte lässt sich das kleine, blaue Gummiband bequem in der Brieftasche transportieren und ist jederzeit schnell griffbereit.Quelle: Amazon, Preis: ca. 20 Euro

Amazon EchoAmazon Echo ist ein Lautsprecher, der allein mit Ihrer Stimme gesteuert wird. Echo verbindet sich mit dem Alexa Voice Service, um Musik abzuspielen, Informatio-nen, Nachrichten, Sportergebnisse und Wettervorhersagen zu liefern und vieles mehr. Prime Mitglieder können Alexa auch darum bitten, verfügbare, bereits vorher bestellte Produkte oder viele andere Prime Produkte zu bestellen. Sie müssen nur danach fragen.Quelle: Amazon, Preis: ca. 180 Euro

Samsung KU6079 UHD FernseherDer KU6079 ist der Preisbrecher unter den UHD-Fern-sehern von Sam-sung. Der günstige Samsung überzeugt mit gutem Bild und tollem Preis-Leis-tungs-Verhältnis, verzichtet aller-dings auf 3D und USB-Auf-nahme. Um die UHD-Schärfe zu genießen, wird es in-teressant ab der 127 Zentimeter Bilddiagonale des UE50(KU6079) für kleine Räume und rund zwei Meter Abstand zu den Zuschau-ern. Die gefragteste Größe wird der UE55(KU6079) mit seinen 140 Zentimetern sein. Für große Räume bietet sich der UE65(KU6079) mit 165 Zentimetern oder der UE70(KU6079) mit 176 Zentimetern Bilddiagonale an. Die Preise beginnen bei 650 Euro für den 50 Zöller und selbst der 70er ist mit 2.000 Euro für einen Fernseher dieser Größe immer noch günstig.Quelle: Samsung/Computerbild

FRITZ!Dect200Die intelligente Steckdose für das Heimnetz. Mit FRITZ!DECT 200 steuern Sie clever die Stromzufuhr angeschlossener Geräte und können deren Energieverbrauch messen, aufzeichnen und auswerten. Die in- telligente Steckdose wird sicher verschlüsselt per DECT-Funk ins Heimnetz eingebunden. Sie lässt sich bequem mit PC, Notebook, Smartphone oder Tablet steuern – und das auch unterwegs über das Internet.Ihre Geräte lassen sich auch nach einem individuellen Zeitplan schalten. Oder Sie verbinden FRITZ!DECT mit Ihrem Google-Kalender und richten dort feste Schaltzeiten ein. Die Astrofunktion schaltet automatisch bei Sonnenaufgang und -untergang.Quelle: AVM, Preis: ca. 45 Euro

IMPRESSUM

Herausgeber:Stadtwerke Norderstedt | wilhelm.tel GmbHHeidbergstraße 101-111 | 22846 Norderstedtinfo@stadtwerke-norderstedt.dewww.stadtwerke-norderstedt.de

Redaktion:Theo Weirich / Oliver Weiß / Mirjam BantleStadtwerke Norderstedt wilhelm.tel GmbH

Gestaltung:Suter Konzept, Molfsee

Auflage: 45.000 Druck: NEUE REPRO, Norderstedt

BILDNACHWEISE

Amazon: Seite 58

AVM: Seite 58

Elbphilharmonie © Thies Raetzke: Seite 28

Fotolia.com: Seite 2 / Seite 4 / Seite 6 / Seite 11 / Seite 16 / Seite 20 Seite 30 / Seite 32 / Seite 33 / Seite 34 u. 35 / Seite 36 u.37 / Seite 38u. 39 / Seite 40 / Seite 42 u. 43 / Seite 46 u. 47 / Seite 53 / Seite 56 / Seite 59

NEW 4.0: Seite 31

ö_konzept: Seite 24 u. 25

Samsung: Seite 58

Stadt Norderstedt: Seite 7

Stadtwerke Norderstedt: Seite 1 / Seite 4 / Seite 9 /Seite 12 u.13 / Seite 14 u.15 / Seite 17 u.18 / Seite 19 / Seite 26 / Seite 29 / Seite 41 / Seite 44 / Seite 47 / Seite 48 u. 49 / Seite 50 / Seite 55 / Seite 56 u. 57

Mit uns reißt der Kontakt nicht ab, denn unsere Beziehungen halten ewig.

Page 31: Die digitale Zeitenwende - Telefon, HD-TV und Internet · 2017-11-22 · schnell und einfach ins Internet kommen und das in der gesam-ten Metropolregion. Drinnen wie draußen. Der

60

mobyklick.de