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Stichwort: Menschenrechte
Ihr Ansprechpartner bei der Vereinten Evangelischen Mission:
Dr. Jochen Motte Mitglied des Vorstands
Abteilung Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der SchöpfungRudolfstraße 137 42285 Wuppertal
Fon +49(0)202 890 04-168Fax +49(0)202 890 [email protected]
www.vemission.org
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Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende den Opfern von Menschenrechts verletzungen.
Spendenkonto: KD-Bank eG IBAN: DE 45 3506 0190 0009 0909 08
Alle Materialien zur VEM-Menschenrechtskampagne 2015:
• Projektinformation• Informationsmaterial• Gottesdienst- und Andachtsmaterial• Plakat• Postkarte
finden Sie auch auf der Website der VEMwww.vemission.org/menschenrechtsaktion
Die Dortmunder MitternachtsmissionAuch in Deutschland gibt es Opfer von Menschen-handel – mehr als man wahrhaben möchte. Der Bereich der Prostitution ist dabei nicht der einzige – hier zeigt sich der Menschenhandel aber oft von seiner brutalsten Seite. Seit fast einem Jahrhundert ist die Dortmunder Mitternachtsmission e.V. An-laufstelle für Prostituierte, ehemalige Prostituierte und Opfer von Menschenhandel. Haupt- und ehren-amtliche Mitarbeiterinnen beraten die Mädchen und Frauen, auch auf der Straße. Die Mitternachts-mission versorgt die Opfer des Menschenhandels mit Lebensmitteln und Kleidung, stellt ärztliche Hilfe sicher, kümmert sich um eine sichere Unter-bringung, psychosoziale Betreuung, begleitet Ge-richtsprozesse, klärt die Kosten für die Versorgung während des Aufenthaltes, hilft bei der Beantra-gung von Passersatzpapieren und Duldungen so-wie der Organisation der Heimreise (inkl. Beglei-tung zu Bahnhöfen und Flughäfen). Besonders wichtig ist die Begleitung von Opferzeuginnen bei
Gerichtsprozessen. Ein solcher Prozess ist für die Frauen enorm belastend und kann traumatisierend wirken, wenn es keine intensive Begleitung durch Sozialarbeiterinnen gibt.
Opfer von Menschenhandel brauchen eine besondere Fürsorge.
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Projektinformation zur VEM-Menschenrechtsaktion 2015
Gegen Menschenhandel.Für Menschenrechte.
Mehr als 20 Millionen Menschen, Kinder, Frauen und Männer sind weltweit Opfer von Menschenhandel. Sie werden verkauft und gehandelt und schuften als Sklaven in Steinbrüchen, arbeiten als Haushaltshilfen, in der Landwirtschaft, als Sexsklavinnen, in Pflegediensten, auf Werften, Baustellen oder werden Opfer von Organentnahme. Die Arbeitsorganisation ILO schätzt, dass 4,5 Millionen Menschen sexuell ausgebeutet werden. 55 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Von den mehr als 20 Millionen mo-dernen Arbeitssklaven sind 5,5 Millionen Kinder. Menschenhandel ist ein profitabler, globaler, krimineller Wirtschaftszweig, in dem Gewinne in dreistelliger Milliardenhö-he erzielt werden.
land zu arbeiten, müssen sich verschulden, weil sie vorab hohe Gebühren an Vermitt-lungsagenturen bezahlen müssen. Wenn sie dann als Haushaltshilfe zum Beispiel in Ländern des Mittleren Osten ausgebeutet werden oder sogar Gewalt erleiden, können sie oft nicht zurückkehren, weil sie noch ihre Schulden abbezahlen müssen.
Die VEM setzt sich seit vielen Jahren für die Rechte von Frauen und Kindern ein. Seit Mitte der 90er Jahre arbeiten beispielweise Kirchen in Indonesien und Hongkong ge-meinsam daran, die Situation von indone-sischen Haushaltshilfen in Hongkong zu verbessern und Opfern von Gewalt Hilfe und Beistand zu geben. Auf ihrer Vollver-sammlung in Wuppertal im Juli 2014 ha-ben sich die Kirchen der VEM-Gemein-schaft dazu verpflichtet, gemeinsam kon-krete Schritte und Initiativen gegen Men-schenhandel in Asien, Afrika und Deutsch-land zu unterstützen.
»… man soll sie nicht als Sklaven verkaufen« – Menschenhandel in der BibelMenschenhandel ist kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Schon im ersten Buch Mose in der Josef-Geschichte heißt es: »Als aber die Kaufleute vorbeikamen, verkauften sie ihn für 20 Silberstücke«. Josef, auf den seine Brüder neidisch sind, wird von ihnen an vorbeiziehende Händler verkauft. Die zie-hen mit ihm weiter und verkaufen ihn an einen hohen ägyptischen Beamten, bei dem er haushaltsnahe Dienstleistungen – so würden wir heute sagen – erbringt.
Für Menschenrechte – gegen Menschenhandel
Menschenhandel gibt es fast überall auf der Welt. In Afrika sind zwei Drittel der Opfer Kinder. Mit 11,7 Millionen ist die Zahl der Arbeitssklaven in Asien am höchsten. Doch auch in Europa ist Menschenhandel ein all-tägliches Phänomen. Nach Angaben des »Bundesweiten Koordinierungskreises ge-gen Frauenhandel und Gewalt gegen Frau-en im Migrationsprozess« wurden in Europa Opfer von Menschenhandel aus 122 Natio-nen entdeckt.
Perspektivlosigkeit und Armut sind meist Ursachen von Menschenhandel. Oft gehen legale Formen von Arbeitsmigration in ille-gale über. Frauen aus Indonesien, die ge-zwungen sind, als Haushaltshilfen im Aus-
Josef steht dabei für eine viel umfassendere Erfahrung des Volkes Israel, dessen Ur-sprung auf Menschenhandel und Sklaverei zurückgeht. Die ehemaligen Flüchtlings-gruppen werden in Ägypten festgehalten und müssen dort Zwangsarbeit für den Pha-rao leisten. Der Gott Israels zeigt sich seinem Volk, indem er das Volk aus Ägypten heraus in die Freiheit führt. Diese Geschichte ver-pflichtet, und deshalb soll auch kein Israelit als Sklave verkauft werden. So heißt es im dritten Buch Mose 25,42: »Denn sie sind meine Knechte, die ich aus Ägyptenland ge-führt habe; darum soll man sie nicht auf leibeigene Weise verkaufen.« Auch deshalb wenden wir uns auch heute gegen Men-schenhandel und setzen uns für Würde und Rechte derer ein, die mitten unter uns ver-kauft, versklavt und ausgebeutet werden. Dazu im Folgenden einige konkrete Beispie-le aus unserer Arbeit, für die wir Sie um Ihre Spende bitten.
Diese Zeichnung von Trelly Marigza, Vereinigte Kirche Christi in den Philippinen, ist während eines VEM-Workshops zum Thema Menschenhandel entstanden.
Die Chinesisch-Rheinische Kirche in Hongkong bietet Sprachkurse für Haushalts-hilfen aus anderen Ländern Asiens an.
Projekte in Afrika, Asien und Deutschland
Ausbildung für ehemalige Kindersoldaten in der Demokratischen Republik KongoTausende Kinder wurden in den vergangenen Jahren von Milizen, Rebellengruppen und Armee-Einheiten in der Demokratischen Republik Kongo verschleppt und als Kindersoldaten rekrutiert oder als Sexskla-vinnen der Soldaten missbraucht. Viele von ihnen wurden durch den Einsatz der Vereinten Nationen mittlerweile befreit oder konnten fliehen. Doch da-mit ist das Elend für sie nicht zu Ende. Ohne famili-äre Unterstützung und schulische Bildung landen diese Kinder auf der Straße und müssen sich durch-schlagen. An eine Aufarbeitung der schrecklichen Erlebnisse ist schon gar nicht zu denken.
Die Baptistische Kirche in Zentralafrika, eine Mit-gliedskirche der VEM, nimmt sich in Goma dieser Kinder und jungen Erwachsenen an. Sie betreut sie psychologisch, ermöglicht ihnen eine handwerkliche Berufsausbildung zum Beispiel als Schreiner und steht ihnen auch bei der Lösung persönlicher Prob-leme zur Seite. Ein kleiner Lichtblick in dem vom langen Bürgerkrieg gezeichneten Gebiet.
Hilfe für indonesische Haushaltshilfen in HongkongIn Hongkong arbeiten Tausende junge Frauen aus den Philippinen, Indonesien und anderen Ländern als Haushaltshilfen. Haushaltshilfen berichten, dass sie ihren Lohn nicht erhalten, keinen eigenen Schlafplatz haben, gedemütigt, geschlagen oder gar sexuell missbraucht werden. Manche fliehen aus Verzweiflung, können sich aber kaum selbst weiterhelfen, weil sie die Landessprache nicht sprechen.
Mit Unterstützung der Vereinten Evangelischen Mission beschäftigt die Chinesisch-Rheinische Kir-che eine indonesische Mitarbeiterin, die die be-troffenen Frauen berät, Ausweichunterkünfte ver-mittelt und nach Bedarf für medizinische oder rechtliche Hilfe sorgt. Mitglieder der Chinesisch-Rheinischen Kirche haben darüber hinaus ein Be-gegnungszentrum eingerichtet, in dem sich die jungen Frauen an ihrem freien Tag treffen können, Sprachunterricht erhalten und Nähen oder andere handwerkliche Fähigkeiten lernen können.
Die Baptistische Kirche bietet jungen Erwachsenen eine handwerkliche Berufsausbildung an.