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474 Uin den Winkel cc fur deli Fall zii liuden, wenn AII eine gleichfihnig scliwere Linie ist, hat inan nur in der vorigen Forinel n = Q) zu setzen, was fur Zcoscr=HD=L', giebt, so dak also aiicli in diesem Falle die Linie h' von der Liinge der Linie Z unabliangig ist. Diese Eigeitscliaft der Schwungkraft Iiil'st sicli air einer gut construirten Ceiitrifugalmascliioe, \vie sic iu pliysik~tli- I; cli e it Cabin ct ten v o r k om inen, I e i cli t n acli w ei se 11, und I) i e t e t so ciue niitzliclie Vervol1st:indigung dieses Apparatts dar. VII. Die Farhen des Mausits ; uon W. Haidinger. (3T;tgethcilt vom IIm. Verf. ails d. Sirzungsber. d. math. natuvw. Klnzse d W'iener Akademia d. Wiss. Juli 1853.) rI)as hexagonale Eisensalz Fe, 0, . SO, t3(KO)S03+ 3 H, 0, welclies mir so interessante Resultate hinsichtlich des Auftretens von basischein Wasser geliefert hat (Po gg. Ann. Ed. XI, S. 73), bildet Krystalle, welche senkrecht auf ihre Axe griiiies, parallel init ihrer Axe (je nach der Lange der sechsseitigen Siiulen oder Tafeln) gelbes bis rothbrau- ues Licht durchlassen. Nun enthalt aber jeites Salz keiiie Spur von Eisenoxydul, sondern niir Eiseiioxyd , Schwefel- szure, Kali uitd Wasser ( basisches und Krystallisatioiis- Wasser.) Unter gewissen Untstanden bildet dasselbe Salz ein krystallinischcs Pulver von schon zeisiggriiuer Farhe, einer Pu'iiance also, worin wir Gelb uiid Grun zugleich er- blickcn. 1'

Die Farben des Mausits

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Uin den Winkel cc fur deli Fall zii liuden, wenn AII eine gleichfihnig scliwere Linie ist, hat inan nur in der vorigen Forinel n = Q) zu setzen, was fur Zcoscr=HD=L',

giebt, so dak also aiicli in diesem Falle die Linie h' von der Liinge der Linie Z unabliangig ist.

Diese Eigeitscliaft der Schwungkraft Iiil'st sicli air einer gut construirten Ceiitrifugalmascliioe, \vie sic i u pliysik~tli- I; cli e it Cabin ct ten v o r k om inen, I e i cli t n acli w ei se 11, und I) i e t e t so ciue niitzliclie Vervol1st:indigung dieses Apparatts dar.

VII. Die Farhen des Mausits ; uon W. H a i d i n g e r .

(3T;tgethcilt vom IIm. Verf. ails d. Sirzungsber. d. math. natuvw. Klnzse

d W'iener Akademia d. Wiss. Juli 1853.)

r I ) a s hexagonale Eisensalz Fe, 0, . SO, t 3 ( K O ) S 0 3 + 3 H, 0, welclies mir so interessante Resultate hinsichtlich des Auftretens von basischein Wasser geliefert hat (Po gg. Ann. Ed. XI, S. 73), bildet Krystalle, welche senkrecht auf ihre Axe griiiies, parallel init ihrer Axe (je nach der Lange der sechsseitigen Siiulen oder Tafeln) gelbes bis rothbrau- ues Licht durchlassen. Nun enthalt aber jeites Salz keiiie Spur von Eisenoxydul, sondern niir Eiseiioxyd , Schwefel- szure, Kali uitd Wasser ( basisches und Krystallisatioiis- Wasser.) Unter gewissen Untstanden bildet dasselbe Salz ein krystallinischcs Pulver von schon zeisiggriiuer Farhe, einer Pu'iiance also, worin wir Gelb uiid Grun zugleich er- blickcn. 1'

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So sclireibt iii 13ezug auf die Krystalle, dercii Farlmi- ~erh i i I t II iss e den Gegeiis t a n d d e r n a cli fo I gr? 11 den Bein er It u 11 g ausmaclieo, inciii Iiochverehrter Freuiid, Hr. Prof. S ch e c- rer in Freiberg i n eineni an micli gericlitcten Briefc voin i0. Mai 1853.

In der obigen Abhandlung: 3) Beitrage zur naheren Kennt- nifs des polyineren Isoinorpliismus in P ogg. Ann., so mie in G m e l i 11’s Handbuch der Cheinie, Bd. 3, S. 255 finden sich nuii nllc hbrigen Nachricbten uber jenes zuerst vou M a u s (Pogg. Ann. Bd. XI, S. 78) dargestellte Salz , welclies S c h e e r e r der Kiirze wegeii auch wohl (S. 7 7 ) das Maus ’ sche Salz nennt, ein Ausdruck, den ich bier als Glied der specifischeu Noinciiclatur iiur in Mousit uinbil- dete. Wenn ich aber als specifischeu Nainen diesen in der Ueberschrift gewahlten vorschlage, S O glaube ich durfte diels wohl selbst durch die a n Unmiiglichkeit granzendc Schwierigkeit einer chemiachen systematischen Beneunung binlauglich begriindet seyo.

Die Zusammensetzung ist nacli S c h e e r e r : Schwefelsaure 41,94

Kali 20:5S

Krystallisatioiis - Wasser 7,08

Eisenoxy d 20,w

Basisclies Wasse r 9,43

iu0,oo.- Uie Analyseii wurden friiber von M a u s , A n t h o 11 und

W. R i c h t e r , spater in S c l i e e r e r ’ s Laboratoriuin drirch Hrn. R o b . R i c h t e r ausgefuhrt, und zwar die letzteren, theils vou g o h e r e n Krystallen, welche Hr. W. H i l g a r d aus Illinois in Dr. S c l i w e i z e r ’ s Laboratorium i n Zurich dargestellt, theils von Krystallen, die iii S c h e e r e r ’ s La- boratoriuin selbst erhalten worden wareii.

Nacli einer splitereii Mittheilung erhalt man die Marl- sitkrystalle leicht durch freiwilliges Verdunsteii iii g e w ~ h i i - licher Ziminertemperatur in eiuer flachen Schale voii eiiier Auflosung des gewohnlichen Eisenalauns. Endlich sandtc inir Hr. Prof. S c h e e r e r ciine Aazahl dcr kleineo Krp-

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stalle sclbst , die bci cincr uniiiittelbar dnrarif angcstel~ten 13etrachtung mir tiin so unerwartetes Ergelmifs darboten, dafs icli genie iiodi die letzte Sitzung des akademischen Jahres benritze , urn sie der liocliverelirten iilassc vorzu- legcn, selbst bevor es inir iiibglicli ist, aus bereits einge- lcitetcu Kr~stallisatioiisi~rocesseo griifscrc Iodividueii zu erlialteii , aii welcl~cn viellciclit spiiter eiiic uiid die andere Hcobaclitung sich init grafscrer Schiirfe anstellen lassen wird.

Die Krystalle dcs Mausits siiid iihereiiistimmend init Hrn. Prof. S c h e e r e r ’ s Aiigabe, regrIii18fsige sechsscitige Prisinen ; dic inir vorliegenden Krystalle ctwa cine halbe Liiiie in jeder Richtiiiig lialtend, docli sind arich mclirere derselbcn iu volll\oi~iiiien parallelcr Stelluiig l x i gleicher Dicke zu seciisseitigcn I<rystalltafeln gruppirt, welclie bis drei Linicn incsscn. Anstatt der EndH%che erscliciiit ein gaiiz llachtts Quarzoitl.

1 3 4 der Dicke von einer halben Liiiie erschienen niir nun nach der gemiShiilichen iniaeralogischeii Farbeu- bencoiiung die folgendcn Farbentone, Fnrbe der Basis 0 hynciiithrotli. Farbe der Are E iilgriin. Der Gegensatz

dcr Farbe ist ungcmeiii deutlicli, er steigert sicb bci grii- (serer Dicke; das hellerc Oelgriiii wird zwar auch etwas intensiser, mclir gelb, aber anstatt des rotheii Tones er- scheint ein wirkliches Scliwarz, der Krystall ist in der Rich- tung der Axe undurchsiclitig; Platten von Mausit, der Axe parallel, eiiie Liiiie dick geschuitten, zwischeii zwei polirte Glasplattcn gcllebt, wiirde man wie den besten Turmaliii anweliden kiiiinen. So dick siiid uuu freilich diese kleiiieii l’risineii uiid Tiifelti nicht, aber man vergleicht ja auch die Toiic aiii Besteii durch die dichroskopische Loupe, so mie cs obeii der Holzscliuitt zeigt. Bei geriiigerer Dicke wird ilber auclr das Ilyaciuthrotli Iieller, es geht in Leberbraun iiber, das selbst iiniiicr inehr Gelb ersclieiuen lafst und (lurch ciii wibilrcs Oelgnia iiiclit zit nutcrscheiden VOII der

1-1-1-i Q E

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Axenfarhc niitlcrer lotlividuen in nocli lic4cre Tiiiie iiber- geht. W e n n iiiaii einen Krystnll init dern Mcsscr zerdriickt, und d ie Splitter bei etwa seclizigfacher Vergrcfserung un- tersucht, so nshern sich die zwei gelben Tiine ungeaiein, nur dafs de r eine beinahe farblos ist. Neiiere Miliroskopc sind schoii haufig aucli fiir polarisirtes Licht eingerichtct. W o dieCs niclit der Fall ist , geniigt es , ein Doppelspath- RhoinboEder zwischen das Ocular und das Auge zu briiigeii. Auf der anderen Seite siud aber schoii (lie oben erwliliiiteii hreiteren tafelartigen Krystallgruppeii bereits so tlnnliel, dals sie den leberbraunen Ton erreiclit habco, die nzchste S tufe vor deiii Hyacinthroth. Die Farbenreihen Ciir den ordiniiren und den extraordiniiren Strahl siud also giinzlich gleicb:

Wei f s , Oelgriin, Leberbrauu, Hyaciuthrotb , Scliwarz. Aber der ordiniire Strahl ist mehr absorbirt, die dunklercn Tgne treteii schon bei geringerer Dicke ein, uud zwar in einem Verhaltnisse, melches vorlaiifig n u f ctma 1 : 8 bis 1 : 10 gescliatzt werdeii kann, bis etwa sp2terhin Verglei- chungeii an vollkommneren, griifscren Krystallen numeri- sche Daten liefern, so wie auch die Bearitwortung der Frage , ob der mehr absorbirte 0rdiu;ire Stralil auch der s t i rker gebrochene sey, wie es dns allgeuieine, die beideri R a b i n et’sclien verbindende, Gesetz verlangt.

W a s nun aus den obigen Beohaditungeii unzweifelhaft hervorgeht, und was deutlich hervorzulieben eigentlich der Zweck der gegenwartigen Mittheiliiiig war, ist: die Nach- weisung de r Thatsache, dafs es sellwt stavk dichroinatisclie Krystalle giebt, in welchen die Farbenunterschiede iiac.11

verschiedeiien Richtungen nicht dmch absolute Verschiedeii- heiten der F~rbmig selbst Iierrorgebrncht werden, soodern bei welchein sie auf der melir und weniyer starken BDsoip- tion des clurchgeliendeii Liclits iiberhnupt beriibeo.

Gewik kaiin keiiie blofs aiif Melir iind Wenige r der Absorption beruhcnde Verschietleiilicit die dunhel- oder hellblauen Farbeatiiiie des Cordierits auf die gelblichmei- isen, in dunkleren Krystallcn selljst bis ill das Houiggelbe

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reicheiidrii Tdne dessellieii bringen. Ebenso wenig ent- steheii die schwarzlichhlaueii (tlintenblauen, purple), schiin violblauen und spargelgruneu des Diaspors, die einen aus den anderen, durch mehr oder weniger starke Absorption. Ihrc theoretische Betrachtung, in Bezng auf dic Lage utrd Gestalt der fiirbenden Korper, oder auf die Anordnung der kleiristen Theilchen iiberhnupt, ist also iioch vie1 schwieriger als bei Krystalleii, wie sie der Mausit zeigt. Hier h g t man gut init eitiem einzigen Karper aus, dem Eisenosyd, ungeachtet des Dichroisinus: denn cs geiiiigt aiizunehmen, dafs die Theilchen dergestalt geordnet sind, dafs ein durch das sechsseitige Prisina voii Flache zu Fkiche hindurchfal- lender Strahl, der iiun i n zwei senkrecht auf einander po- larisirte zerlcgt wird, init den seukrccht auf die Axe statt- findelideli Srhwingungen des ordinaren Strahles eine grii- fscre Anzahl niaterieller Punkte oder Theilchen von Eisen- oxyd antreffe, als init den in der l~ichtung dcr Axe statt- findenden Schwitigungen des extraordinaren Strahles.

L)ie Verschiedenheiten der Farbentbne, selbst das durch den Gegensatz mit dem Hyacinthroth iioch mehr griin er- scheitiende Oelgruii, bilden also hier der Erklarung keiiie Schwierigkeit. Sie beruht einfach auf grofserer oder ge- ringerer Absorption. Desto rathselhafter stellt sich uns die Farbung der Krystalle vor, welche das Eisenoxyd in Ver- biiidung mit Oxalslure und Alkalieii enthalten, oft vor dem schiiiisteii Grasgi.iin, und wenn auch selbst dichromatisch, doch iiur gleichzeitig mi t ganz blassen gelblich-weifsen Tanen, die liiichstens bis zutn Oelgriin reichen.