1
296 Bericht: Spezielle analytische Methoden 2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Itandels und der Landwirtschaft Atmosphiirische Luft. W. PILZ 1 berichtet fiber die Bestimmung kleiner Mengen Amine, die aus aromatischen Isocyanaten entstanclen sind. Mit dieser Methode lassen sich Amine neben Isocyanaten in tuft und verdi~nnten LSsungen bestimmen. W~hrend aromatische Isocyanate, wie 2,4-Toluylendiisoeyanat, Phenylisocyanat und 1,5-~aphthylendiisocyanat, mit ~,Iq'-Dimethyl~thylendiamin unter Bildung yon ~-Lrnstoffen reagieren, die sich mit I n Sa]zs~ure nicht mehr zu Aminen spalten lassen, beteiligen sich die aromatischen Amine, die neben den Isocy~n~ten vor- handen sind, nicht an der Reaktion. Diese Amine werden nach dem Ans~uern mittels einer frfiher beschriebenen Methode 2 photometrisch bestimmt. -- Aus- fiihrung, a) Luftanalyse: In d~s Absorptionsgef~l~ eines Impinger-Ger~tes (Mine Safety Appliances Co., Pittsburgh, Pa.) gibt man 10 ml einer Absorptionsflfissig- keit, die wie fo]gt hergestellt wird: Eine etw~ 70~ wASrige LSsung yon ~N,N'- Dimethy]~thylendiamin wird fraktioniert destilliert und das zwisehen 110 ~ 120 ~ C iibergehende Destillat abgetrennt. 2,5 ml des Destillates 15st man in frisch dest. Dimethylformamid and fiillt damit zu 500 ml auL Die StrOmungsgeschwindig- keit der angesaugten Luft soll bei einer lichten Weite des Einleitungsrohres yon 1 mm nicht mehr ~ls 1 1/min betragen. Infolge der meist niedrigen Konzentration an Aminen ist es zweckm~l]ig, eine grSBere Luftmenge durch die Apparatur zu saugen. N~ch der Probenahme spfilt man nach einer W~rtezeit yon 10 rain den Inhalt des Absorptionsgef~l]es in einen 50 mLMel~kolben, ffigt 10 ml 1 n Salz- s~ure hinzu und versetzt danach in Abst~nden yon je 10 min mit 1 m] Natrium- nitritlSsung (0,5 g ~aNO~/100 ml dest. Wasser), 2 ml SulfamatlSsung (2,5 g Am- moniumsulf~mat/100 nil dest. Wasser), 2 ml Kupplungsreagens (1 g N-N~phthyl- ~thylendi~minhydrochlorid/100 ml dest. Wasser) und fiillt zur Marke auf. Die Messung erfolgt mit einem Elektro-Photometer (ELKO II) n~ch 1 Std gegen W~sser, und zwar beim Amin aus 2,4-Toluylendiisocyanat mit Filter $57, beim Amin aus Phenylisoeyanat mit Filter $55 und beim Amin aus 1,5-1%phthylen- diisocyunat mit Filter $42. Zur Errechnung des Ergebnisses wird auf die ~n anderer Stel]e 2 verSffentliehten Bereehnungsfaktoren verwiesen. -- b) Analyse verdi~nnter I8ocyanatlSsungen: In einen 50 ml-MeJ~kolben gibt man 10 ml der unter a) an- gegebenen Absorptionsfliissigkeit und eine gemessene Menge der zu bestimmenden L6sung. Die Misehung l~l~t man unter gelegentlichem Umschwenken 10 rain stehen, s~uert danach mit 10 ml 1 n Salzs~ure an und verfi~hrt welter wie unter a) beschrieben. Mikrochim. Acta (Wien) 1958, 545--552. Farbenfabr. Bayer A.G., Lever- kusen. -- ~ P~Lz, W.: Arbeitsschutz 1957, 7. B. SC~i)~L~ Die gasehromatographisehe Untersuchung yon 9 Mercaptanen und 8 Sulfiden, die als Geruchstriiger gewiihnlieh Gasen zugesetzt sind, beschreiben C~. F. SPEn- CEr, F. BAV~A~ und J. F. Jo~soN 1. Als Ger~t diente das Modell 154B (Perkin- Elmer). Die Trenns~ule war mit Dinonylphthalat auf Firebrick (Johns-Manville C-22, 20--30 mesh) im Gewichtsverh~ltnis 2:5 geffillt, ihre L~nge war etwa 1,50 m. Die FlieBgeschwindigkeit (mit einem Seifenblasenmesser kontrolliert) des Heliums betrug 92 ml/min. Die Arbeitstemperatur war auf 50 o C festgelegt. Etwa 0,01 ml Probe warden aufgegeben. In einer Tabelle sind die auf n-Heptan bezogenen Retentionsverhgltnisse, alas Retentionsvolumen je Gramm stationare Phase und der Verteilungskoeffizient angegeben. 1 Analyt. Chemistry 30, 1473--1474 (1958). Calif. Res. Corp., Richmond, Calif. (USA). D. JENTZSCH

Die gaschromatographische Untersuchung Ton 9 Mercaptanen und 8 Sulfiden, die als Geruchsträger gewöhnlich Grasen zugesetzt sind

Embed Size (px)

Citation preview

296 Bericht: Spezielle analytische Methoden

2. A n a l y s e y o n M a t e r i a l i e n d e r I n d u s t r i e , d e s I t a n d e l s

u n d d e r L a n d w i r t s c h a f t

Atmosphiirische Luft. W. PILZ 1 berichtet fiber die Bestimmung kleiner Mengen Amine, die aus aromatischen Isocyanaten entstanclen sind. Mit dieser Methode lassen sich Amine neben Isocyanaten in tuft und verdi~nnten LSsungen bestimmen. W~hrend aromatische Isocyanate, wie 2,4-Toluylendiisoeyanat, Phenylisocyanat und 1,5-~aphthylendiisocyanat, mit ~,Iq'-Dimethyl~thylendiamin unter Bildung yon ~-Lrnstoffen reagieren, die sich mit I n Sa]zs~ure nicht mehr zu Aminen spalten lassen, beteiligen sich die aromatischen Amine, die neben den Isocy~n~ten vor- handen sind, nicht an der Reaktion. Diese Amine werden nach dem Ans~uern mittels einer frfiher beschriebenen Methode 2 photometrisch bestimmt. -- Aus- fiihrung, a) Luftanalyse: In d~s Absorptionsgef~l~ eines Impinger-Ger~tes (Mine Safety Appliances Co., Pittsburgh, Pa.) gibt man 10 ml einer Absorptionsflfissig- keit, die wie fo]gt hergestellt wird: Eine etw~ 70~ wASrige LSsung yon ~N,N'- Dimethy]~thylendiamin wird fraktioniert destilliert und das zwisehen 110 ~ 120 ~ C iibergehende Destillat abgetrennt. 2,5 ml des Destillates 15st man in frisch dest. Dimethylformamid and fiillt damit zu 500 ml auL Die StrOmungsgeschwindig- keit der angesaugten Luft soll bei einer lichten Weite des Einleitungsrohres yon 1 mm nicht mehr ~ls 1 1/min betragen. Infolge der meist niedrigen Konzentration an Aminen ist es zweckm~l]ig, eine grSBere Luftmenge durch die Apparatur zu saugen. N~ch der Probenahme spfilt man nach einer W~rtezeit yon 10 rain den Inhalt des Absorptionsgef~l]es in einen 50 mLMel~kolben, ffigt 10 ml 1 n Salz- s~ure hinzu und versetzt danach in Abst~nden yon je 10 min mit 1 m] Natrium- nitritlSsung (0,5 g ~aNO~/100 ml dest. Wasser), 2 ml SulfamatlSsung (2,5 g Am- moniumsulf~mat/100 nil dest. Wasser), 2 ml Kupplungsreagens (1 g N-N~phthyl- ~thylendi~minhydrochlorid/100 ml dest. Wasser) und fiillt zur Marke auf. Die Messung erfolgt mit einem Elektro-Photometer (ELKO II) n~ch 1 Std gegen W~sser, und zwar beim Amin aus 2,4-Toluylendiisocyanat mit Filter $57, beim Amin aus Phenylisoeyanat mit Filter $55 und beim Amin aus 1,5-1%phthylen- diisocyunat mit Filter $42. Zur Errechnung des Ergebnisses wird auf die ~n anderer Stel]e 2 verSffentliehten Bereehnungsfaktoren verwiesen. -- b) Analyse verdi~nnter I8ocyanatlSsungen: In einen 50 ml-MeJ~kolben gibt man 10 ml der unter a) an- gegebenen Absorptionsfliissigkeit und eine gemessene Menge der zu bestimmenden L6sung. Die Misehung l~l~t man unter gelegentlichem Umschwenken 10 rain stehen, s~uert danach mit 10 ml 1 n Salzs~ure an und verfi~hrt welter wie unter a) beschrieben.

Mikrochim. Acta (Wien) 1958, 545--552. Farbenfabr. Bayer A.G., Lever- kusen. -- ~ P~Lz, W.: Arbeitsschutz 1957, 7. B. S C ~ i ) ~ L ~

Die gasehromatographisehe Untersuchung yon 9 Mercaptanen und 8 Sulfiden, die als Geruchstriiger gewiihnlieh Gasen zugesetzt sind, beschreiben C~. F. SPEn- CEr, F. BAV~A~ und J. F. J o ~ s o N 1. Als Ger~t diente das Modell 154B (Perkin- Elmer). Die Trenns~ule war mit Dinonylphthalat auf Firebrick (Johns-Manville C-22, 20--30 mesh) im Gewichtsverh~ltnis 2:5 geffillt, ihre L~nge war etwa 1,50 m. Die FlieBgeschwindigkeit (mit einem Seifenblasenmesser kontrolliert) des Heliums betrug 92 ml/min. Die Arbeitstemperatur war auf 50 o C festgelegt. Etwa 0,01 ml Probe warden aufgegeben. In einer Tabelle sind die auf n-Heptan bezogenen Retentionsverhgltnisse, alas Retentionsvolumen je Gramm stationare Phase und der Verteilungskoeffizient angegeben.

1 Analyt. Chemistry 30, 1473--1474 (1958). Calif. Res. Corp., Richmond, Calif. (USA). D. JENTZSCH