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BARF oder selbstgekocht? Kann ich Katzenfutter selber machen ohne meiner Katze zu schaden? Grundsätzlich kann man diese Frage mit JA! beantworten. Jedoch gehört zum B.A.R.F (biologisch artgerechte Rohfütterung) oder auch dem Futterkochen mehr als nur Fleisch. Es ist daher not- wendig alle Bestandteile der natürlichen Beutetiere (Knochen, Organe, Blut etc.) zu ersetzen. Dies ist möglich und auch sehr gesund, eine genauere Einarbei- tung sollte jedoch dabei vorausgehen. Hierfür gibt es im Handel bereits Bücher und das Internet bietet geeignete Plattformen zur Informationsfindung. Ein bis zwei mal die Woche kann man jedoch Rohfleisch ohne größere Bedenken zur Zahnreinigung füttern. Wie Sie sehen, ist die gesunde Ernährung unserer geliebten Stubentiger alles andere als einfach. Aber es lohnt sich, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, wenn man seine ge- liebten Mitbewohner noch lange gesund erhalten möchte. Jetzt liegt es an Ihnen!!! Man sollte daher genau nachlesen, welchen Fleischanteil ein Futter besitzt. Grundsätzlich wird bei Dosenfutter auch ein Proteinanteil von mindestens 10% empfohlen. E) Katzen benötigen definierte Mengen an Vitaminen, Mineralien und Taurin. Mitlerweile kommen immer mehr sog. „Ergänzungsfutter- mittel“ auf den Markt. Sie sehen oft auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus, haben einen hohen Fleischan- teil und scheinen den Katzen meist auch gut zu munden. Jedoch kann die häufige Fütterung solcher Ergänzugsfut- termittel zu schweren Mangelerscheinungen führen und so sollten sie nicht häufiger als 1-2 mal die Woche gefüttert werden. Grundsätzlich ist der Begriff „Alleinfuttermittel“ jedoch nicht wirklich gut definiert, so dass dies kein si- cherer Anhaltspunkt ist. Zumindest sollte der Katzenhalter daher kontrollieren, ob Vitamine und Mineralien in der Zusammensetzung deklariert werden. Desweiteren benötigen Katzen ganz essentiell Taurin! Da es leider verhältnismäßig teuer ist, gehen die Hersteller damit sehr sparsam um und geben fast nie genügend Taurin hinzu, um den empfohlenen Tagesbedarf (250 – 500 mg) einer Katze zu decken (bei einer reinen Mäuse-Ernährung würden Katzen sogar noch wesentlich mehr Taurin aufnehmen). Es ist daher zu empfehlen, Taurin grundsätzlich zu supplemen- tieren. DIE GESUNDE ERNäHRUNG UNSERER KATZEN EINE WICHTIGE VORSORGE! Luna-Hilfe für behinderte Katzen e.V. Geschäftsstelle: Hofackerstr. 26 | 45259 Essen Amtsgericht Essen | VR4773 Tel.: 01 72 | 5 49 73 37 [email protected] www.luna-hilfe.de Eine Empfehlung der Luna-Hilfe für behinderte Katzen e. V. Text von Angela P. und Andrea M.

DIE GEsunDE E Rnäh unG Mineralien und Taurin. unsERER ...up.picr.de/14607006it.pdf · größere Bedenken zur Zahnreinigung füttern. ... und kann die Wahrscheinlichkeit für Diabetes

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BARF oder selbstgekocht? Kann ich Katzenfutter selber machen ohne meiner Katze zu schaden?

Grundsätzlich kann man diese Frage mit JA! beantworten. Jedoch gehört zum B.A.R.F (biologisch artgerechte Rohfütterung) oder auch dem Futterkochen mehr als nur Fleisch. Es ist daher not-wendig alle Bestandteile der natürlichen Beutetiere (Knochen, Organe, Blut etc.) zu ersetzen.

Dies ist möglich und auch sehr gesund, eine genauere Einarbei-tung sollte jedoch dabei vorausgehen. Hierfür gibt es im Handel bereits Bücher und das Internet bietet geeignete Plattformen zur Informationsfindung.

Ein bis zwei mal die Woche kann man jedoch Rohfleisch ohne größere Bedenken zur Zahnreinigung füttern. Wie Sie sehen, ist die gesunde Ernährung unserer geliebten Stubentiger alles andere als einfach. Aber es lohnt sich, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, wenn man seine ge-liebten Mitbewohner noch lange gesund erhalten möchte.

Jetzt liegt es an Ihnen!!!

Man sollte daher genau nachlesen, welchen Fleischanteil ein Futter besitzt. Grundsätzlich wird bei Dosenfutter auch ein Proteinanteil von mindestens 10% empfohlen.

E) Katzen benötigen definierte Mengen an Vitaminen, Mineralien und Taurin. Mitlerweile kommen immer mehr sog. „Ergänzungsfutter-mittel“ auf den Markt. Sie sehen oft auf den ersten Blick sehr vielversprechend aus, haben einen hohen Fleischan-teil und scheinen den Katzen meist auch gut zu munden. Jedoch kann die häufige Fütterung solcher Ergänzugsfut-termittel zu schweren Mangelerscheinungen führen und so sollten sie nicht häufiger als 1-2 mal die Woche gefüttert werden. Grundsätzlich ist der Begriff „Alleinfuttermittel“ jedoch nicht wirklich gut definiert, so dass dies kein si-cherer Anhaltspunkt ist. Zumindest sollte der Katzenhalter daher kontrollieren, ob Vitamine und Mineralien in der Zusammensetzung deklariert werden.

Desweiteren benötigen Katzen ganz essentiell Taurin! Da es leider verhältnismäßig teuer ist, gehen die Hersteller damit sehr sparsam um und geben fast nie genügend Taurin hinzu, um den empfohlenen Tagesbedarf (250 – 500 mg) einer Katze zu decken (bei einer reinen Mäuse-Ernährung würden Katzen sogar noch wesentlich mehr Taurin aufnehmen).

Es ist daher zu empfehlen, Taurin grundsätzlich zu supplemen-tieren.

DIE GEsunDE ERnähRunG unsERER KATzEn

EInE wIchTIGE VoRsoRGE!

Luna-hilfe für behinderte Katzen e.V. Geschäftsstelle:

Hofackerstr. 26 | 45259 EssenAmtsgericht Essen | VR4773

Tel.: 01 72 | 5 49 73 37

[email protected]

Eine Empfehlung der Luna-hilfe für behinderte Katzen e. V.

Text von Angela P. und Andrea M.

Unsere Hauskatzen (Felis silvestris f. catus) sind von Natur aus reine Fleisch- bzw. Beutetierfresser. Auf diese Ernährungsform haben sie sich über hunderte von Jahren optimal angepasst.

Die immer weiter steigende Zahl an Haushalten mit z. T. reinen Wohnungskatzen hat der Industrie eine neue und sichere Einnah-mequelle beschert: industriell hergestellte Futtermittel.

So bietet sie für jede Alterstufe, jede Rasse und Lebensweise das optimale Futter und jeder Katzenhalter kann sorglos darauf zurück-greifen – so zumindest suggeriert es uns die Industrie, leider ist es jedoch gar nicht so leicht, im Futterschungel ein wirklich gutes und gesundes Futter für unsere Stubentiger zu finden.

Mitlerweile häufen sich Berichte und Studien über Erkrankungen von Katzen, die wahrscheinlich auf Fertigfutter zurückzuführen sind. Bei Tierärzten und Tierhaltern dringen diese Informationen jedoch noch sehr zaghaft durch.

nassfutter, Trockenfutter, BARF oder selbstgekocht, was ist am gesündesten für meine Katze?

Viele Katzenhalter stellen sich irgendwann diese Frage und verirren sich dabei nicht selten in der Flut z. T. sich widersprecheder oder unklarer Informationen.

2.Dosenfutter Dosenfutter war die erste kommerzielle Futterart für Katzen. Früh musste man feststellen, dass einfaches Dosenfleisch bei Katzen im Gegensatz zu Hunden zu schlimmen Mangeler-scheinungen führt. So können sie beispielsweise kein Vitamin A aus Beta-Karotin synthetisieren und auch ihren verhältnis-mäßig hohen Taurin-Bedarf nicht eigenständig decken.Dosenfutter ist in den verschiedensten Qualitätsstufen er-hältlich und es gibt einiges zu beachten, wenn man ein gesundes und ausgewogenes Futter erstehen möchte.

Dazu gehören grundlegend folgende Kriterien:

A) In nassfutter gehören keinerlei Kohlenhydrate (Getreide, Mais usw.) maximal eine Menge von 4%, die als Ballast-stoffquelle dient, kann man als akzeptabel werten.

B) Katzen können keinen zucker schmecken und benötigen ihn auch nicht für eine gesunde Ernährung. Zucker schadet vor allem den Zähnen, führt oftmals zu Verdauungsproblemen und kann die Wahrscheinlichkeit für Diabetes erhöhen.

C) Katzen reagieren sehr empfindlich auf ein unausgeglichenes calcium-Phosphorverhältnis. Es ist daher zu empfehlen, auch darauf ein besonderes Augenmerk zu richten: Ein ausgewogenes Calcium Phos-phorverhältnis läge bei (C) 1,15 : (P) 1. Ist dieses Verhält-nis nicht ausgewogen, kann es die Nieren belasten, dem Knochenbau schaden oder zur Bildung von Calciumkristal-len in den Harnwegen führen.

D) Katzen brauchen Fleisch. Grundsätzlich ist zu sagen, dass Katzen keine reinen Fleischfresser sind, sondern ganze Beutetiere fressen. Sogenannte „Fleisch-Nebenerzeug-nisse“ sind daher nicht grundsätzlich schädlich oder unna-türlich, aber sie sollten natürlich möglichst nicht den Großteil des Futters ausmachen.

Die Industrie stellt grundlegend zwei Ernährungsmöglichkeiten zur Verfügung: Trocken- und nassfutter.

1.Trockenfutter Trockenfutter ist eine relativ moderne Fütterungsmethode. Sie ver-spricht eine saubere, geruchlose und kostengünstige Ernährung unserer Katzen.

Viele bekannte Futtermittelhersteller preisen diese Futterart als optimal, modern und gesund an, aber ist sie das auch wirklich?Leider muss Trockenfutter aus Herstellungsgründen zu einem Großteil aus stärkehaltigen Pflanzenstoffen bestehen.

Da unsere Katzen aber von Natur aus Fleischfresser sind, können sie diese großen Mengen an pflanzlichen Bestandteilen nur sehr schlecht verwerten und verarbeiten. Was zu z. T. schweren gesund-heitlichen Problemen führen kann.

Desweiteren hat Trockenfutter noch einen zweiten bedeutenden nachteil: Es ist trocken!

Da Katzen aber von Natur aus eher wenig trinken und man auch in Studien bereits zeigen konnte, dass Katzen bei reiner Trockenfutter-fütterung eigentlich nie genügend Wasser aufnehmen können, führt dies nicht selten zu gesundheitlichen Problemen – oft jedoch erst nach vielen Jahren.

Oft wird Trockenfutter auch als Zahnpflegeprodukt angepriesen, doch auch diese Funktion gehört leider eher in den Bereich der Mythen. Selbst wenn es uns also die Industrie glauben machen möchte, so ist Trockenfutter doch leider alles andere als an die Bedürfnisse unserer Katzen angepasst.