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1 Frank Honsberg // Evangelist & Territorialer Sekretär für Entwicklung geistlichen Lebens // Impulse 2014 SVW 04 Die Heilsarmee THQ // Salierring 23-27 // 50677 Köln // [email protected] // 0221-20819-0 Impulse für Kleingruppen Geben macht Spa Geben macht Spa Geben macht Spa Geben macht Spaß! Selbstverleugnungswoche 2014 Ist Fasten das Gleiche wie Selbst- verleugnung? Ich besitze nicht die Deutungshoheit für diese beiden Begriffe. Sprache hat ja immer etwas mit Gefühl zu tun. So verzichte ich hier auf ausführliche Begriffserklärungen. Im Alten Testament lesen wir oft davon, dass das Volk fastete. Manchmal fasteten Menschen im Zusammenhang mit kollektiver Buße. Immer aber mit der Absicht, Gott zu zeigen, wie ernst sie es mit ihren Anliegen meinten. Fasten ist ein zielgerichteter, aber zeitlich begrenzter Vorgang. Von den Jüngern des Johannes heißt es, dass sie „oft fasteten“ (Lk. 5,33). Üblicherweise wird dabei vorübergehend auf etwas Lebenswichtiges, wie Essen, verzichtet. So ist das Fasten wie ein „kleiner Tod“, der andeutet: ich stehe mit meinem ganzen Leben für dieses Anliegen. Dieses Absichtsvolle erklärt auch, warum Fasten mit Gebet verbunden wird. Tauscht aus, welche Erfahrungen ihr mit dem Fasten gemacht habt. Jesus sagt, dass „Fasten und Gebet“ uns helfen, vollmächtig zu dienen und Wunder zu erleben (Mk. 9,29). Dabei warnt er vor einer religiösen Show. „Dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten“ (Mt. 6,1-4 Schlachter). Demnach wären unsere Selbstverleug- nungswochen eher eine Fastenzeit, eine Zeit geistlicher Übung mit positiven Aus- wirkungen auf unser ganzes Leben. Der Gedanke der Heilsarmee, die eingesparten Mittel von ganzem Herzen herzugeben für die Mission, lässt uns weitere Segnungen erwarten. „Denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (2. Korinther 9,7 L). Wie könnte diese Fröhlichkeit zum Ausdruck gebracht werden? Berichtet einander, wie Gott euch gesegnet hat, nachdem ihr eine Zeitlang freiwillig auf etwas verzichtet habt. Für manche, die regelmäßig in den sieben Wochen vor Ostern fasten, wird diese Zeit oft der Einstieg in eine neue Gewohnheit oder Lebenshaltung. An dieser Stelle möchte ich unterscheiden zwischen den verschiedenen Methoden des Fastens, wozu auch die Selbstverleugnungswochen der Heilsarmee gehören, und einer grundsätzlichen Haltung der Selbstverleugnung. Jesus, der selbst Zeiten des Fastens praktizierte, zeigt und fordert zugleich eine unbefristete Selbstverleugnung. In ihr liege das Geheimnis eines neuen Lebens. General Bramwell Booth schrieb in einer Handreichung für Salutisten sinngemäß: „Es ist ein augenfälliger Gedanke, dass Selbstverleugnung wahrscheinlich der einzige Dienst ist, den wir Gott ohne Unterstützung eines anderen erbieten können – ausgenommen vielleicht das Gebet. Wenn wir für Gott singen oder ihn bezeugen, brauchen wir Zuhörer. Wollen wir Geschenke verteilen, brauchen wir Empfänger. Wollen wir Menschen zu Jesus führen, muss sich jemand darauf einlassen. Leiden wir Verfolgung, brauchen wir Verfolger. Es hat Gott gefallen, dass bei der Rettung eines Menschen immer andere Menschen beteiligt sind, wenn es auch nur indirekt durch das Zeugnis der Schrift geschieht. So gibt es viele verschiedene Dienste, in die wir involviert und zu denen wir vielfältig begabt sind. Aber sich selbst zu verleugnen ist ein Dienst, den wir unabhängig von den Umständen und unserer Begabung tun können. Ja, es gefällt Gott sogar am meisten, wenn dieser Dienst nur ihm selbst bekannt ist. So ist unsere Selbstverleugnung ein heiliges Sakra- ment, eine Sache zwischen Mensch und Gott allein.

Die Heilsarmee • Impulse 2014 SVW 04

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Page 1: Die Heilsarmee • Impulse 2014 SVW 04

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Frank Honsberg // Evangelist & Territorialer Sekretär für Entwicklung geistlichen Lebens // Impulse 2014 SVW 04

Die Heilsarmee THQ // Salierring 23-27 // 50677 Köln // [email protected] // 0221-20819-0

Impulse für Kleingruppen Geben macht SpaGeben macht SpaGeben macht SpaGeben macht Spaßßßß!!!!

Selbstverleugnungswoche 2014

Ist Fasten das Gleiche wie Selbst-verleugnung? Ich besitze nicht die Deutungshoheit für diese beiden Begriffe. Sprache hat ja immer etwas mit Gefühl zu tun. So verzichte ich hier auf ausführliche Begriffserklärungen. Im Alten Testament lesen wir oft davon, dass das Volk fastete. Manchmal fasteten Menschen im Zusammenhang mit kollektiver Buße. Immer aber mit der Absicht, Gott zu zeigen, wie ernst sie es mit ihren Anliegen meinten. Fasten ist ein zielgerichteter, aber zeitlich begrenzter Vorgang. Von den Jüngern des Johannes heißt es, dass sie „oft fasteten“ (Lk. 5,33). Üblicherweise wird dabei vorübergehend auf etwas Lebenswichtiges, wie Essen, verzichtet. So ist das Fasten wie ein „kleiner Tod“, der andeutet: ich stehe mit meinem ganzen Leben für dieses Anliegen. Dieses Absichtsvolle erklärt auch, warum Fasten mit Gebet verbunden wird.

• Tauscht aus, welche Erfahrungen ihr mit dem Fasten gemacht habt.

Jesus sagt, dass „Fasten und Gebet“ uns helfen, vollmächtig zu dienen und Wunder zu erleben (Mk. 9,29). Dabei warnt er vor einer religiösen Show. „Dein Vater, der ins Verborgene sieht, er wird es dir öffentlich vergelten“ (Mt. 6,1-4 Schlachter). Demnach wären unsere Selbstverleug-nungswochen eher eine Fastenzeit, eine Zeit geistlicher Übung mit positiven Aus-wirkungen auf unser ganzes Leben. Der Gedanke der Heilsarmee, die eingesparten Mittel von ganzem Herzen herzugeben für die Mission, lässt uns weitere Segnungen erwarten. „Denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (2. Korinther 9,7 L).

• Wie könnte diese Fröhlichkeit zum Ausdruck gebracht werden?

• Berichtet einander, wie Gott euch gesegnet hat, nachdem ihr eine Zeitlang freiwillig auf etwas verzichtet habt.

Für manche, die regelmäßig in den sieben Wochen vor Ostern fasten, wird diese Zeit oft der Einstieg in eine neue Gewohnheit oder Lebenshaltung. An dieser Stelle möchte ich unterscheiden zwischen den verschiedenen Methoden des Fastens, wozu auch die Selbstverleugnungswochen der Heilsarmee gehören, und einer grundsätzlichen Haltung der Selbstverleugnung. Jesus, der selbst Zeiten des Fastens praktizierte, zeigt und fordert zugleich eine unbefristete Selbstverleugnung. In ihr liege das Geheimnis eines neuen Lebens. General Bramwell Booth schrieb in einer Handreichung für Salutisten sinngemäß: „Es ist ein augenfälliger Gedanke, dass Selbstverleugnung wahrscheinlich der einzige Dienst ist, den wir Gott ohne Unterstützung eines anderen erbieten können – ausgenommen vielleicht das Gebet. Wenn wir für Gott singen oder ihn bezeugen, brauchen wir Zuhörer. Wollen wir Geschenke verteilen, brauchen wir Empfänger. Wollen wir Menschen zu Jesus führen, muss sich jemand darauf einlassen. Leiden wir Verfolgung, brauchen wir Verfolger. Es hat Gott gefallen, dass bei der Rettung eines Menschen immer andere Menschen beteiligt sind, wenn es auch nur indirekt durch das Zeugnis der Schrift geschieht. So gibt es viele verschiedene Dienste, in die wir involviert und zu denen wir vielfältig begabt sind. Aber sich selbst zu verleugnen ist ein Dienst, den wir unabhängig von den Umständen und unserer Begabung tun können. Ja, es gefällt Gott sogar am meisten, wenn dieser Dienst nur ihm selbst bekannt ist. So ist unsere Selbstverleugnung ein heiliges Sakra-ment, eine Sache zwischen Mensch und Gott allein.“

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Frank Honsberg // Evangelist & Territorialer Sekretär für Entwicklung geistlichen Lebens // Impulse 2014 SVW 04

Die Heilsarmee THQ // Salierring 23-27 // 50677 Köln // [email protected] // 0221-20819-0

Impulse für Kleingruppen Geben macht SpaGeben macht SpaGeben macht SpaGeben macht Spaßßßß!!!!

Selbstverleugnungswoche 2014

Der Erfolg der ersten Salutisten ist darauf zurückzuführen, dass sie mit Freuden dieses Opfer der Selbstverleugnung brachten. Das betraf das Einkommen, bestimmte Vergnü-gungen, die Zeit und Kraft. Schauen wir uns die vielen Heiligungslieder an, die von der ganzen Hingabe an Gott sprechen. „Alles will ich Jesus geben“ (HA-LB 247) und „Nicht mehr mein – die Zeit und Gaben bring ich gerne Jesus dar“ (HA-LB 255) sind nur zwei Beispiele. Ein Relikt der Vergangenheit? - Im Gegenteil! Es handelt sich um eine allzeit hochaktuelle Umsetzung der Aufforderung Jesu: „Wenn jemand mein Jünger sein will, muss er sich selbst verleugnen, sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen“. (Matthäus 16,24 NGÜ) So gesehen sind sieben Wochen Selbst-verleugnung kaum der Rede wert. Allerdings können sie ein Zeichen setzen, uns prüfen, wie sehr wir an den Dingen dieser Welt hängen. Aber wenn die Fastenzeit vorbei ist, geht die Selbstverleugnung weiter. Denn Selbstverleugnung ist kein Teilzeitjob, auch keine Spezialität einer christlichen Elite. Bramwell Booth beendet den Abschnitt über Selbstverleugnung mit dem Satz: „Bist du ein sich selbst verleugnender Jünger? Wenn nicht, pass auf, dass du nicht sehr bald überhaupt kein Jünger mehr bist.“

• Nennt Beispiele, wie Selbstverleug-nung als Lebensstil sichtbar werden kann.

• Welche Dinge fallen euch leicht, welche schwer?

• Betet in Zweiergruppen füreinander, dass ihr auch in den schwierigen Bereichen und Situationen als ein Jünger Jesu leben könnt.

HA-Liederbuch Nr. 247

1. Mein Geist, mein Leib und Seele sei übergeben

dir als ein geweihtes Opfer, dein Eigen für und

für.

Chor: Mein alles liegt als Opfer vor dir auf dem

Altar. Gläubig wartend bitt ich: O send dein

Feuer, Herr!

2. Mein Herr und mein Erlöser, du ewger

Gnadenhort, ich wart auf dich im Glauben und

traue auf dein Wort.

3. Gieß aus dein heilges Feuer jetzt in die Seele

mein; verzehr das ganze Opfer, mach heil mich,

Herr, und rein.

4. In deinem Blut gewaschen bin ich nun, Herr,

ganz dein. Laß durch den Geist versiegelt mich

selbst das Opfer sein.

Text: Mary D. James (Verse)

Melodie: Frau Joseph F. Knapp

HA-Liederbuch Nr. 255

1. Heiland, schenk gnädig mir dein Nahesein; in

Wort, Gedanken, Tat mach du mich rein. Nimm

du mein Leben hin, gib mir, Herr, deinen Sinn,

daß dann bereit ich bin zum Dienst für dich.

2. Laß mich ein Feuer sein, wo ich auch geh, daß

eine dunkle Welt dich in mir seh. Du, unser Herr

und Gott, gingst für uns in den Tod, gibst uns in

jeder Not Zuflucht in dir.

3. Nicht einen Augenblick bin ich allein, drum leb

ich meine Zeit zum Ruhme dein. Mein Gott ist

ewig treu. Christus mein Rühmen sei! Von allem

Zweifel frei geh ich voran.

Melodie: George Marshall

Weiteres, ausführliches Material bekommt ihr über euren Korpsleiter oder hier: http://www.lehrmaterial.net/public/media/gp/gp_07_fasten_lese.pdf