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D 5662 !mpulse für missionarisches Christsein 3/13 Thema Geprägt von Gott Uniarbeit 40 Jahre und kein bisschen leise Interview Es funktioniert! Wesentliche Veränderung

Impulse 2013-3

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Wesentliche Veränderung

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D 5662

!mpulsefür missionarisches Christsein

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ThemaGeprägt von Gott

Uniarbeit40 Jahre und kein bisschen leise

InterviewEs funktioniert!

Wesentliche Veränderung

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INHALT

4 Geprägt von Gott

Wie sich sein Wesen in unserem Verhalten spiegeln kann

9 40 Jahre und kein bisschen leise

Die Tübinger Campus-gruppe feiert Jubiläum

14 Hilfe gebracht und Glück gelernt

Rückblick auf einen Hilfseinsatz in Haiti

16 Es funktioniert: Ein altes Heft wird neu entdeckt

18 MIt Campus auf Tuchfühlung?

20 Es fühlt sich nicht immer nach Mission an

3 Editorial 8 Impressum 9 Leserbriefe 15 Leitgedanken 21 Für Sie gelesen 22 Veranstaltungen 2013

Campus für Christus PersonalPostfach 100 262 35332 Gießen

Tel. (0641) 97518-38Fax: (0641) [email protected]

Anmeldung: Im Internet: Campus-D.de

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EDITORIAL

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Gerade eben habe ich mich mit dem Laptop vom schattigen Balkon mit 33 Grad in mein

Büro verzogen – und ich rede von Gießen, nicht von Marokko! Hier drinnen sind es ein

paar Grad weniger und ich schwitze und arbeite weiter. Warum ich das notiere? Zum

einen, weil es mich jetzt im Moment beschäftigt, beeinflusst und prägt. Zum anderen, weil

es mir typisch für das Thema dieser Impulse scheint: Mein Gott prägt mich! Aber wie rede

ich darüber? Das, was mich heute, am 19. Juni, beschäftigt, werden Sie frühestens am 8.

August lesen. Wie sommerlich wird das Wetter dann sein? So heiß wie jetzt? Heißer? Oder

sehen wir dann die Tagesschau und hören „immer noch zu kühl für die Jahreszeit“? Ich

habe keine Ahnung.

Mein Gott prägt mich und verändert mich wesentlich! Wenn ich darüber nachdenke und

rede, dann bewege ich mich zwangsläufig erst einmal in der Vergangenheit. Aber nicht nur.

Denn das, was ich mit Gott erlebt habe, erhörte Gebete, besondere Begegnungen, existen-

zielle Fragen, all das beschäftigt mich bis heute. Und es ist viel mehr als nur eine Informa-

tion über Temperaturen, die ich aus der Vergangenheit hervorhole. Es ist Gott selbst, der

mich prägt, der mich zu dem macht, der ich bin. Gott stellt sich seinem Volk immer wieder

vor als: „Ich bin’s, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dein Gott.“ Und er ist damit viel

weniger ein Gott der Geschichte als vielmehr ein Gott der Beziehungen.

Vielleicht suchen Sie als Christin oder Christ Wege, wie Sie in Ihrer Familie auf gewinnende

Art von Gott reden können. Oder Sie schauen als Gemeinde, was Gott mit Ihnen an Ihrem

Ort vorhat. Auch wir als Missionsbewegung fragen uns immer wieder: Sind wir nah genug

an den Menschen, die wir erreichen wollen? Ich denke, wir können und sollen uns ent-

spannen. Es geht nicht um theologische Richtigkeiten, um tagesaktuelle Einsichten. Es geht

vielmehr um prägende Beziehungen. Wie prägt Gott mich? Wie prägt er Sie?

Mein Gott prägt mich! Wie sich Gottes Wesen in uns und unserem Verhalten widerspiegelt,

das zieht sich als roter Faden durch den Leitartikel von Kerstin Hack, der auf der nächsten

Seite beginnt. Das zieht sich auch durch den Rückblick auf 40 Jahre Campus-Arbeit in Tü-

bingen (siehe Seite 10). Und es erscheint genauso in Ria Peckings Erfahrungen beim Wei-

tersagen des Evangeliums (Seite 16) oder der Entscheidung für ein Leben als Missionarin

bei Miriam Stader (Seite 20).

Ich wünsche Ihnen prägende Impulse mit dieser Impulse. Seien Sie herzlich gegrüßt

Hauke Burgarth

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THEMA

Page 5: Impulse 2013-3

!mpulse 3/13 5*Name geändert

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Geprägt von Gott

uups! Das Knattern war nicht

zu überhören. Maria* war ein

lauter Pups entfahren, als wir

gemeinsam beteten. Sie lach-

te kurz – und betete dann wei-

ter. Das ist erstaunlich, wenn man von

Marias Geschichte weiß. Ich kenne Maria

schon seit vielen Jahren. Das Gefühl der

Scham hat sie ihr Leben lang begleitet. In ih-

rer Erziehung gab es das noch: „Stell dich in

die Ecke und schäm dich.“ Wann immer ihr

etwas misslang, stand das Gefühl der Scham

bereit, um ihre Seele mit frustrierenden Ge-

danken zu überziehen. „Du bist falsch.“

„Du gehörst nicht dazu.“ „Dich kann man

nur ablehnen!“

Und jetzt pupste diese Frau in aller Öffentlichkeit, lachte nur kurz und betete dann weiter. Was war geschehen? In den letzten Jahren hatte sie sich viel mit Gottes Charakter auseinandergesetzt. Sie hat ihre eigene Prägung angesehen – und das, was sie erlebt hat, mit Gottes Wesen verglichen. Und konnte immer tiefer begreifen: Gott ist an-ders. Er beschämt nicht. Ja, er korrigiert, doch er macht uns dabei nicht schlecht. Verdammt uns nicht. Wenn uns etwas misslingt, sieht er das. Tröstet uns. Richtet uns auf. Und stärkt uns, an-ders zu leben.

So wie es Jesus tat, zu dem eine Frau gebracht wurde, die auf frischer Tat beim Ehebruch ertappt wurde. (Dumme Frage: Wo war der Mann? Zum Ehebruch gehören doch eigentlich zwei? Konnte er schneller weglaufen? Oder hatte er einflussrei-che Freunde, die ihn gehen ließen?). Jesus weist die anderen darauf hin, dass sie auch nicht makel-los sind: „Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!“ Und sagt damit zur Frau: „Was du getan hast, ist Sünde. Es trennt dich vom Leben. Du lebst in einer Welt, in der alle sündigen. Keiner ist ohne Sünde.“ Und dann sagt er klar: „Dann verurteile ich dich auch nicht.“ Und fordert sie auf, künftig ihr Verhalten zu ändern: „Geh, aber sündige nun nicht mehr!“ (Johannes 8,1–11)

Wie sich sein Wesen in unserem Verhalten spiegeln kann

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!mpulse 3/136

urück zu Maria. Sie hat sich damit beschäftigt, wie Gott

tatsächlich ist. Sein Wesen tief auf sich wirken lassen. Und im

Lauf der Zeit ist es zuneh-mend Realität für sie ge-

worden. Mein Gott klagt mich nicht an, wenn mir etwas misslingt. Dann brauche ich selbst mich auch nicht zu verdammen. Es ist so tiefe Realität für sie geworden, dass sie selbst bei Dingen, für die andere sich schämen würden – etwa einem Pups in der Öffentlichkeit – heute entspannt la-chen kann. Was für eine Befreiung!

Ein guter Christ durch Parolen?

In unserem Umgang mit anderen Men-schen, aber auch mit uns selbst, wünschen wir uns als Nachfolger Jesu, dass wir uns so verhalten, wie er selbst es tut. Häufig strengen wir uns an. Daneben gibt es von der Kanzel, aus frommen Büchern und von mehr oder minder liebevollen Mitchris-ten und nicht zuletzt von unserem eige-nen schlechten Gewissen jede Menge Vor-schläge, wie wir uns verhalten sollten: „Als guter Christ solltest du … mehr Geld spen-den, mehr beten, mehr in der Bibel lesen, dich mehr um die Armen kümmern, ge-duldiger sein, barmherziger, großzügiger usw.“

Diese Parolen haben einen entscheiden-den Nachteil. Sie können die Veränderung nicht bewirken, die sie vor Augen malen. Allein durch die Aufforderung „Du soll-test so sein“ wird niemand anders. Nach meiner Erfahrung haben solche Parolen kaum einen Menschen verwandelt. Das einzige, was sie meist bewirken, ist Druck: „Mensch, streng dich an. Du weißt doch, was richtig ist.“ Und Scham: „Ich soll-te doch dies oder jenes tun. Was bin ich nur für ein schlechter Mensch bzw. Christ, wenn ich es nicht tue!“ Ich kenne nieman-den, der durch Druck und Scham motiviert worden ist, die Liebe und Freude Jesu in seine Umgebung hinein auszustrahlen.

Verhaltensvorschläge taugen wenig, um tiefgreifende Verände-rung hin zum gewünschten Verhalten zu bewirken. Dennoch sind sie nicht komplett nutzlos. Sie zeigen auf: Dieses oder jenes Ver-halten entspricht einem Menschen, der von Jesus geprägt ist. Sie zeigen auf: Das ist möglich. Wie man zu diesem veränderten Ver-halten kommt, ist dann wieder eine andere Frage.

Auch Parolen wie „What would Jesus do?“ halte ich nur für bedingt hilfreich. Wer sich diese Frage stellt, hat – vielleicht – eine Idee, wie Jesus sich verhalten würde. Manchmal – nicht immer. Häufig sind die Vorstellungen von dem, was Jesus tun würde, eher von eigenen Vorstellungen geprägt, was ein guter Christ tun soll-te. Aber mal gesetzt den Fall, man ahnt richtig, was Jesus in ei-ner bestimmten Situation machen würde. Das kann motivieren. Und manchmal tatsächlich dazu führen, dass man sich so verhält. Manchmal. In anderen Fällen ist Frust vorprogrammiert: „Jesus würde dies oder jenes tun – ich schaffe es aber nicht!“

Wie Prägung geschieht

Durch Betrachtung werden wir geprägt. Das entspricht auch den Erkenntnissen der Psychologie. Kinder betrachten ein Verhalten und imitieren es. Eltern sagen manchmal frustriert: „Es ist egal, was ich meinem Kind sage, es macht mir ja doch alles nach.“ Der Prozess des Nachmachens ist lebensspendend, wenn die Verhal-tensweisen der Eltern lebensförderlich sind. Wenn sie dazu beitra-gen, dass Kinder altersgemäß lernen, frei und stark mit sich und anderen Menschen umzugehen. Wenn sie in den Eltern Vorbilder haben, die angemessen für sich selbst und andere Menschen sor-gen.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass dies nicht immer der Fall ist. Eltern sind manchmal stark, verständnis- und liebevoll. Und manchmal ängstlich, rücksichtslos, wenig einfühlsam. Eine Freun-din von mir kommt aus einer Familie, in der die Mutter ein gro-ßes Maß an Empathie besitzt. Sie hört zu, spürt die Schwingun-gen und geht liebevoll darauf ein. Ihre Kinder haben es von ihr gelernt und sind Meister im Mitfühlen geworden. Durch das An-sehen des Vorbildes wurden sie geprägt und haben gelernt. Paro-len wie „Mensch, sei doch ein bisschen einfühlsamer und liebevol-ler!“ hätten keinen zum mitfühlenden Menschen gemacht – wohl aber das Vorbild. Sie müssen nicht darüber nachdenken – sie ha-ben es gelernt.

Im Idealfall lernt man Jesus-gemäßes Verhalten von Jesus-ge-mäßen elterlichen und anderen Vorbildern. Die meisten von uns haben diesen Idealfall nicht erlebt. Und selbst diejenigen, die El-tern hatten, deren Ziel es war, Jesus zu folgen, hatten Eltern, de-nen das nicht immer gelang. Wir leben in einer kaputten Welt. Kei-ner kriegt es perfekt hin.

THEMA

Wer ein

Leben

führen

möchte, das

von Gottes

Wesen

geprägt

ist, tut gut

daran,

erstmal

einen

Abgleich

mit seinem

aktuellen

Leben zu

machen.

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7!mpulse 3/13 7

Sich von Gott prägen lassen –

verwandelt werden in sein Bild

Wenn wir uns wünschen, uns mehr wie Je-sus zu verhalten, macht es Sinn, sich von ihm prägen zu lassen und so von innen heraus umgeprägt zu werden. In der Bibel heißt es in 2. Korinther 3,18: „Im Ansehen seines Bildes werden wir verwandelt in sein Bild“ (nach Luther). Anders formuliert: „In-dem wir das Ebenbild des Herrn anschau-en, wird unser ganzes Wesen so umgestal-tet, dass wir ihm immer ähnlicher werden.“ (NGÜ)

Diesem Prozess der Verwandlung kön-nen wir bewusst Raum geben. Wir be-trachten, wie Gott ist. Und lassen das auf uns wirken. Dieser Prozess braucht Zeit. Eine Geschichte aus den Evangelien zu le-sen und dann zu sagen: „So will ich jetzt auch werden“, wird vermutlich keine tief-greifenden Veränderungen nach sich zie-hen. Es macht mehr Sinn, sich ein Le-bensthema auszusuchen, an dem man Gott ähnlicher werden möch-te. Für meine Freundin war es das The-ma „Scham“. Hier wollte sie sich von der Freude, Annahme und bedingungslosen Liebe Gottes prägen lassen. Wenn sie Texte in der Bibel las, die etwas davon beschrie-ben, nahm sie sich Zeit, diese Texte tief auf sich wirken zu lassen.

Für mich ist gerade das Thema „Gottes Fürsorge“ dran. Ich habe von klein auf ge-lernt, dass ich für mich selbst sorgen muss. Und ich kann das ziemlich gut. Manchmal vergesse ich dabei, dass ich ja einen Gott habe, der mich liebt. Und gern für mich sorgt. Das möchte ich tiefer begreifen. Und mich davon prägen lassen.

Gerade berührt mich Psalm 23 sehr. Da beschreibt David ständig, was Gott für ihn tut: „Du bist mein Hirte. Du führst mich. Du bereitest mir einen Tisch.“ Dieses „Du“ berührt mich zutiefst. Ich muss nicht alles für mich selbst machen. Gott will Dinge für mich tun. Derzeit lese ich diesen Psalm täg-lich. Ich lasse das „Du“ auf mich wirken.

Und langsam sickert es tiefer in mein Herz: Ich muss nicht alles alleine tun. Mein Gott sorgt für mich!

Vorbilder wählen

Jesus hat den Jüngern nicht einen langen Vortrag über das richtige Leben als Freund Gottes und der Menschen gehalten und sie dann losgeschickt und ihnen gesagt: „Jetzt wisst ihr ja, was ihr tun sollt. Nun macht es.“ Er hat sie vielmehr dazu eingeladen, Zeit mit ihm zu verbringen und sich von ihm prägen zu lassen.

Ähnlich hat es König David gemacht. Er hat, als er vor Saul auf der Flucht war, eine ganze Reihe Männer um sich geschart, die mit ihm unterwegs waren. Sie konnten er-leben, wie er kämpfte, aber auch, wie viel Achtung und Respekt er vor der Berufung Sauls hatte. Sie wurden davon geprägt, wie er mit Menschen und Situationen umging.

orbilder heißen Vorbilder, weil sie für einen ein Bild

prägen: So kann man leben. Solche Vorbilder bekommt man

manchmal geschenkt. In meinen Teenyjahren zerbröckelte unsere

christliche Jugendgruppe. Es blieb nur ein Mitglied übrig – ich. Die lei-

tende Diakonisse führte die Gruppe trotz-dem weiter – für mich. Sie nahm sich Zeit zum Bibellesen und Beten mit mir, lieh mir Bücher aus. Sie prägte mich. Ich weiß bis heute: Es kommt nicht auf die Menge an. Jeder einzelne Mensch ist es wert, dass man in ihn investiert.

Neben den lebenden Vorbildern kann man sich auch von Vorbildern aus Biogra-fien prägen lassen. Mich beeindruckt zum Beispiel Joan Erikson. Sie war eine Frau, die bis ins hohe Alter hinein geistig und körper-lich aktiv war. Mit Mitte 80 überarbeitete sie noch ein Werk, das sie mit ihrem Mann geschrieben hatte. „Was wir mit 60 über das Alter geschrieben haben, war unreif. Das wollte ich noch mal besser machen!“

Und sie nahm sich Zeit, jüngere Frauen zu prägen und ihnen zu helfen, ihr Leben bes-ser zu meistern. Ein Vorbild für mich. Ge-prägt von ihrem Bild habe ich für mich ent-schieden: „Ich möchte mit 90 noch durchs Leben tanzen können und in andere Men-schen investieren.“ Und tue heute, was ich dazu beitragen kann, um meine Chancen zu erhöhen, dieses Ziel auch zu erreichen, z. B. durch Sport und Weiterbildung.

Bilderabgleich und Bilder neu prägen

Wer ein Leben führen möchte, das von Gottes Wesen geprägt ist, tut gut daran, erstmal einen Abgleich mit seinem aktuel-len Leben zu machen: Wo ist mein Leben kaum von ihm geprägt? Der Abgleich hat nicht das Ziel, das schlechte Gewissen zu verstärken – das nützt niemandem etwas. Ziel der Übung ist lediglich eine Bestands-aufnahme: In welchen Bereichen bin ich derzeit noch nicht von Gott geprägt? Wo möchte ich mich von ihm prägen lassen?

Es ist unwahrscheinlich, dass man Dut-zende von Lebensbereichen und Verhal-tensmustern auf einmal verändern kann. Sinnvoll ist, sich auf ein oder zwei Verän-derungsziele zu beschränken und bewusst zu wählen, in welchen Bereichen man mehr lernen möchte, sich so zu verhalten wie Gott. Wer etwa feststellt, dass Gott sehr großzügig ist, er selbst aber meist geizig mit Menschen umgeht, kann überlegen, ob er sich hier von Gott prägen lassen möchte. Wer eher ungeduldig ist, könnte Prägung durch Gottes Geduld als Ziel wählen. Wer dazu neigt, verurteilend mit anderen um-zugehen, kann von Gottes Barmherzigkeit lernen. Wer selbst nicht gut Grenzen set-zen kann, kann beobachten, wie Jesus das tut. Wer entscheidungsschwach ist, kann von seiner Entschlossenheit lernen. Wer mit Angst kämpft, möchte vielleicht etwas mehr von Gottes Zuversicht geprägt wer-den.

Anschließend kann er die Bilder wählen, von denen er sich prägen lassen möchte.

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!mpulse 3/138

Herausgeber: Campus für Christus e.V., Postfach 100 262, D-35332 Gießen, Telefon: (0641) 97518-0, Fax: (0641) 97518-40, E-Mail: Impulse@ Campus-D.de, Internet: Campus-D.deRedaktion: Hauke Burgarth, Andrea Wegener, Judith Westhoff Gestaltung: Claudia Dewald, Judith WesthoffDruck: Welpdruck, Wiehl, gedruckt auf chlorfrei gebleichtem PapierErscheinungsweise: vierteljährlichBezug: Schutzgebühr 1,70 E. Die Bezugskosten für die Zeitschrift sind im Beitrag zum CfC-Förderkreis enthal-ten. Unsere Bezieher weisen wir darauf hin, dass ihre Adresse mit Hilfe der Daten-verarbeitung gespeichert wird (§ 26 Datenschutz-gesetz). Konto: Volksbank Mittel-hessen, Nr. 50 168 808, BLZ 513 900 00Anzeigenverwaltung: Hauke Burgarth, Tel. (0641) 975 18-64, Hauke.Burgarth@ Campus-D.deVertrieb: Campus für ChristusAbdruck: Abdruck bzw. auszugsweise Wiedergabe von Textbeiträgen, Illustra tionen und Fotos nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Bildnachweis: Bildnachweis am Foto, privat oder Archiv. Cover und Rückseite: istock-photo.comCampus für Christus versteht sich als Missions bewegung mit den Schwerpunkten Evangelisation, Anleitung zu Jüngerschaft und Gebet. GAiN ist der Partner von Campus für Christus für humanitäre Hilfe.Arbeitszweige: Studenten arbeit, Berufung leben, Mission Welt, Internet und Film, Professorenforum, Athleten in Aktion, Ehe und Familie Missionsleitung: Clemens Schweiger ( Leiter), Klaus Dewald ( stellvertretender Leiter), Achim Gramsch ( Geschäftsführer)Vorstand: Jochen Detlefsen, Klaus Dewald, Bernd Edler, Achim Gramsch, Uwe Heß, Linda Karbe, Cornelia Martin, Clemens Schweiger, Christian Vollheim (Vorsitzender). Campus für Christus ist der deutsche Zweig von Agape Europe. Ein Hinweis für unsere Bezieher: Anschriften-änderungen werden uns von der Deutschen Post AG mitgeteilt, sofern der Bezie-her nicht schriftlich wider-sprochen hat. Die Deutsche Post AG geht davon aus, dass Sie mit einer Mitteilung Ihrer Adress änderung an uns einverstanden sind, wenn Sie nicht bei uns schriflich Ihren Widerspruch anmelden. Wir werden Ihren Wider spruch an die zuständigen Zustellpost-ämter weiterleiten.

IMPRESSUM

Bei der Auswahl könnten folgende Fragen helfen: • Welche biblischen Texte beschreiben

das Verhalten Gottes, von dem ich mehr geprägt werden will?

• Welche biblischen Charaktere haben – vielleicht erst im Laufe der Zeit – ge-nau diese Eigenschaften gehabt oder entwickelt, die ich stärken will?

• Welche historischen Vorbilder lebten diesen Wesenszug aus?

Es kann auch sein, dass man mit einem Bild oder Vorbild beginnt und im Lauf der Zeit weitere entdeckt, die Ähnliches aus-drücken oder andere Aspekte des gleichen Lernbildes zum Ausdruck bringen. Hier darf durchaus auch die eigene Phantasie mit ins Spiel kommen. Man kann sich fra-gen: Wie sieht es aus, wenn ich mich so verhalte, wie Gott es tut? Wenn er quasi in meinen Schuhen geht? Alles, was man schon einmal vor-gedacht hat, lässt sich leichter nach-leben.

amit Bilder wirken, brau-chen sie Einwirkzeit. Wie oben beschrie-ben, geht das nicht in einem Rutsch, sondern funktioniert am besten

dann, wenn man ein Bild lange und immer wieder

auf sich wirken lässt. Es gibt in der christ-lichen Meditation die Praxis, gedanklich in eine biblische Geschichte einzutauchen. Man stellt sich vor, man sei dabei gewe-sen und hätte es miterlebt. Wer etwa mit Angst zu kämpfen hat, kann sich vorstel-len, wie es war, alleine mit den anderen hilflosen Jüngern im Boot gewesen zu sein, als der Sturm kam.

Es kann auch helfen, sich manches vor Augen zu malen – im durchaus wörtlichen Sinn. Ein Bild zu wählen, das das gottge-mäße Verhalten beschreibt, das man selbst mehr entwickeln möchte, und es zu ma-len, zu gestalten oder aufs Handy oder den

Computer zu legen. Jedes Mal, wenn man das Bild sieht, wird das Gehirn daran er-innert. Eine Weile lang war eines meiner Entwicklungsziele Gelassenheit. Ich woll-te so voll Gottvertrauen und Gelassenheit werden wie ein Vogel, der sich entspannt auf einem Nilpferdrücken ausruht – bevor er weiterfliegt. Das Bild habe ich mir aufs Handy geladen – es hat mich über Mona-te an mein Ziel erinnert und mir geholfen. Jetzt sind andere Wachstumsschritte dran – und andere Bilder in meiner Umgebung.

Wie Jesus werden – von ihm und seinem Wesen geprägt werden – und so mit Men-schen umzugehen, wie er es tun würde, ist ein wunderbares Ziel. Hier habe ich vor al-lem beschrieben, was wir selbst dazu tun können, damit in unserem Leben mehr von ihm zum Ausdruck kommt. Wie wir uns ak-tiv von ihm prägen lassen können. Und ich habe erwähnt, dass ihn ansehen und von ihm geprägt werden ein aktiver Prozess sein kann. Ich möchte aber nicht verges-sen zu erwähnen, dass es in der glei-chen Bibelstelle, in der es heißt, dass wir durch das Ansehen seines Bildes verändert werden, auch heißt, dass es sein Geist in uns ist, der uns prägt und verwandelt.

Wir sind nicht allein. Wir kön-nen ihn aktiv ansehen, um dann von ihm verwandelt zu werden. Zu Men-schen, denen man ansieht, dass sie mit Jesus zusammen sind und sich – zumindest ein Stück weit – so verhal-ten wie er.

Kerstin Hack ist

Autorin, Verlegerin,

Referentin, Coach

und lebt in Berlin. Sie

liebt es, das Leben

zu entdecken und

Menschen dabei zu

unterstützen, ihren

Glauben fröhlicher

und ihr Leben stärker

zu leben. Mehr über

sie gibt es auf ihrer

Internetseite: www.

kerstinhack.de und

ihrem Blog www.

kerstinpur.de.

Vorbilder heißen Vorbilder, weil sie für einen ein Bild

prägen: So kann man leben.

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!mpulse 3/13 9

LESERBRIEFE

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LD

W as haben Sie in Bezug auf das

Thema „Beziehung leben, so wie Gott

es tut“ auf dem Herzen? Diese Frage

haben wir Ihnen in der letzten „Impul-

se“ gestellt. Einige Antworten finden

Sie hier …

„Wir über uns“So heißt der immer wiederkehrende Pro-grammpunkt bei den Vorstands- und Ge-betstreffen im Bezirksverband unserer christlich geprägten Partei. Im kleinen Kreis tauschen wir uns dabei über unsere Sorgen und Nöte aus, über das, was uns Freude macht und worauf wir dankbar zurückbli-cken. Wir öffnen uns voreinander und ge-währen dem anderen einen Einblick in un-seren Alltag und das aktuelle Empfinden. Jeder entscheidet, was er den anderen mit-teilen möchte. …und es bleibt in unserem Kreis und wird nicht an andere weiterer-zählt. So sind wir uns nähergekommen und die Beziehungen zueinander sind gewach-sen. Wir vertrauen uns. „Wir über uns“ ist das Herzstück unserer Treffen. Wir wissen uns unter Gottes Hand geborgen und er-fahren seine spürbare Nähe – und danach widmen wir uns gern unserem politischen Tagesgeschäft.

Volker Giese

GegenwärtigMein Gegenüber hört voller Interesse zu, was ich gerade erzähle. Ich fühle mich an-genommen und wertgeschätzt, mein Herz öffnet sich. Wie gerne möchte ich selbst so ein Gegenüber sein. Jemand der anwe-send ist und wahrnimmt. Doch häufig bin ich nicht so „gegenwärtig“, weil meine Ge-danken in der Zukunft oder der Vergangen-heit stecken bleiben. Wie nennt sich Gott in der Bibel selber? „Ich bin.“ Nicht „Ich war da“, wie es oft auf öffentlichen Plätzen ein-graviert zu finden ist, und auch nicht unzu-verlässig „Ich werde irgendwann da sein“.

Nein, sein Name ist „Ich bin da.“ Was für eine Offenbarung! So ist Gott. Offensicht-lich genießt er mich, freut sich über mich (Zefanja 3, 17). Gott versteht mich, ist im-mer da. So ein Gegenüber will ich auch sein. Wie sehr möchte ich von Gott selbst lernen, anwesend zu sein, wahrzunehmen, wer gerade in meiner Umgebung ist, und genau dieser Person mein Interesse wid-men und mich an ihrer einzigartigen Eigen-art freuen.

Eva Rudolph

Das Recht auf eine zweite ChanceIch hatte einmal eine gute Beziehung zu meinem Vater, doch nach der Scheidung meiner Eltern waren wir alle als Fami-lie sehr verletzt und ich konnte kein einzi-ges Wort mehr mit ihm sprechen. Es war zu viel kaputt gegangen. Wenn ich ihn auf der Straße sah, schaute ich weg. Aber er war doch mein Vater! Als ich darüber be-tend nachdachte, war es mir, als wenn Gott zu mir sagte „Gibt es nicht ein Recht auf eine zweite Chance? Auf einen Neuanfang trotz Fehlern der Vergangenheit?“ Ich freu-te mich selbst über Gottes Vergebung, sei-ne Gnade. Und so ließ ich den Gedanken zu, Vergangenes zu begraben, und ließ mich neu auf meinen Vater ein. Wir rede-ten über Themen der Gegenwart und be-tonten die Gemeinsamkeiten. Mittlerweile ist unsere Beziehung wieder entspannt. Wir sehen uns ab und zu und können gut mit-einander umgehen. Wir wissen: Jeder von uns hat Fehler gemacht und die Schuldfra-ge können wir nicht klären. Gott hat meine Sichtweise und die Haltung meines Vaters (obwohl dieser kein Christ ist) verändert. Dafür bin ich dankbar.

Antje Dietzel

Richtig vor erfolgreichEnde der 80er Jahre war ich als Student bei Campus für Christus in Stuttgart aktiv und

machte dort wichtige Schritte im Glau-ben. Ich erinnere mich noch gut an ein Ge-spräch zum Thema „Spicken“ bei Klau-suren, was für mich damals kein Problem darstellte – ich wurde auch nie erwischt. Im Gespräch merkte ich, dass es wichtiger sein kann, Gottes Weg zu gehen, als eine gute Note zu bekommen. Inzwischen ist mein ältester Sohn 15 Jahre alt und kürzlich hat-ten wir als Eltern eine ähnliche Diskussi-on mit ihm. Natürlich sieht er, was in der Schule um ihn herum so vorgeht. Umso wichtiger war es mir, ihm das weiterzuge-ben, was ich damals bei Campus gelernt hatte: Nimm lieber Nachteile in Kauf, aber tu das, was richtig ist.

Joachim Pollak

Sie lesen sich diese Berichte durch und denken dabei: „So etwas hätte ich auch zu erzäh-len. Aber mich fragt ja keiner.“ Doch. Wir fragen Sie. In der nächsten Impulse wird es ums Thema „Gott ist anders“ gehen. Um die dunkle, die unverständli-che Seite Gottes. Darum, dass er eben nicht der „liebe Gott“ ist. Und wie wir mit unseren offenen Fragen dazu umgehen kön-nen. Das ist Ihr Thema? Dann schreiben Sie uns bitte ein paar Sätze darüber, was Sie persönlich damit erlebt haben.

Wir freuen uns auf Ihren Beitrag! Bitte mailen Sie Ihren Kurzbe-richt bis zum 1. September an [email protected], Betreff „Statements“. Alle Einsender erhalten als Dankeschön eine kleine Überraschung.

Hier könnte Ihr Bericht stehen!

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!mpulse 3/1310

UNIARBEIT

Evangelisation von Campus für Christus in den Siebzigern:

Links: Barbara Mogel erklärt die Vier geistlichen Gesetze.

Rechts: Rainer Harnisch bei einem Straßeneinsatz.

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Page 11: Impulse 2013-3

!mpulse 3/13 11

Ja, die alten Kämpfer aus den Siebzigern luden im Stil ihrer Zeit zur Jesus-Revolution ein, und ja, die Lobpreismusik der Heutigen klingt anders als die Mitsing-Schlager der Achtziger. Aus dem Heft-chen „4GGs“ („Vier geistliche Gesetze“) ist das „Gpk“ gewor-den („Gott persönlich kennenlernen“), aber von solchen Äußer-lichkeiten abgesehen, fällt vor allem eines auf: die Kontinuität. „Ich habe bei Campus in Tübingen gelernt, wie ich über meinen Glau-ben sprechen kann.“ Dieser Satz könnte aus dem Mund eines heu-te Fünfundsechzigjährigen genauso stammen wie aus dem einer Zwanzigjährigen. Und das Jubiläum unterstreicht: Genauso ist es.

Gerhard Habenicht war von Anfang an dabei. Er hatte bei einem USA-Aufenthalt Bill Bright und die amerikanische Campus-Bewe-gung kennengelernt, die bei Anti-Vietnam-Demos mitmarschierte, dabei aber Plakate mit der Aufschrift „Join the Jesus Revolution“ trug und mit einer Sonderausgabe der Bibel auf sich aufmerksam machte, die „Blueprint for Revolution“ hieß, also „Fahrplan für die Revolution“. So etwas musste doch auch in Deutschland funktio-nieren, dachte sich der junge Theologiestudent und gründete mit drei anderen Studenten eine Campusgruppe in Tübingen. Unge-wöhnlich für die Zeit, war es eine Gruppe ohne hauptamtlichen Mitarbeiter vor Ort. „Wir haben uns als revolutionäre Bewegung verstanden“, lächelt er, wenn er an die Zeit zurückdenkt.

Seit 1975 ist die Gruppe als offizielle Hochschulgruppe zugelas-sen. In der vom Rektor herausgegebenen Hauszeitschrift der Eber-hard-Karls-Universität darf sie sich auf einer ganzen Seite vorstel-len. „Wir wissen, dass jeder Versuch, den Menschen allein durch eine sozioökonomische Umstrukturierung aus gesellschaftlichen Zwängen zu befreien, nicht tief genug ansetzt. Das egoistische Wollen wird nur verlagert. Jesus befreit uns aus dem Getrenntsein von Gott und damit aus Egoismus, Vereinsamung, Lebensangst, intellektueller Lebenslüge, Sinnlosigkeit. Er befreit zu verantwort-lichem Handeln am Nächsten und in der Gesellschaft“, heißt es in diesem Dokument in mutiger Abgrenzung zur Studentenbewe-gung der Siebziger.

Ein Mitgründer der Gruppe, der Architekt Hans-Jörg Grüner, stand manchen Methoden zu Anfang eher skeptisch gegenüber. Er sah sich nach Tübingen und zu den anderen Begründern der Campus-Gruppe geführt („Ich hatte gerade gebetet, dass Gott mir seinen Weg zeigt, und da standen diese zwei Studenten vor

An einem solchen Tag könnte

man wehmütig zurückblicken

und an die gute alte Zeit erin-

nern, als man noch jung war,

als alles anders und ein biss-

chen schöner und einfacher

war. Man könnte die Helden

feiern, die damals große Dinge

geleistet haben, und mit kriti-

scher Distanz auf die Kinder-

bzw. sogar Enkelgeneration

blicken, die so ganz anders tickt

und vieles völlig anders angeht.

Von alldem war beim Jubiläum

um „40 Jahre Campus gruppe

Tübingen“ nichts zu spüren.

Was hat Studenten damals und

heute geprägt?

Die Tübinger Campusgruppe feiert Jubiläum

und kein bisschen leise

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H mir und luden mich ein, bei ihnen mitzumachen.“). Aber dass ein Werkzeug wie die „Vier geistlichen Gesetze“ Menschen tatsäch-lich helfen kann, einen klaren Anfang mit Gott zu machen, glaubte er erst, als er selbst einen jungen Mann zum Glauben führen konn-te. „Der hat sich in der Zeit darauf tatsächlich verändert, er hat es ernst gemeint!“, staunt Grüner bis heute.

Ab Ende der Siebziger dabei war die Chemikerin Susi Maier, die noch bis in die neunziger Jahre hinein bei einzelnen Campus-Frei-zeiten dabei war und bis heute in Tübingen wohnt. „Seit damals weiß ich, worum es beim Glauben geht, und kann es auch erklä-ren, selbst wenn ich manches heute anders formuliere“, sagt sie. Geschätzt hat sie an der Arbeit der Campus-Gruppe besonders, dass sie Leute aus verschiedenen Fachrichtungen kennengelernt hat und vieles einfach einmal ausprobieren konnte. „In der Ge-meinde dauern solche Prozesse länger“, stellt sie fest, „als Studen-ten haben wir’s einfach gemacht.“

Auch für Jürgen Rabenhorst war eine entscheidende Erfahrung, dass die Gruppe so gemischt war. Die Studenten hatten nicht nur unterschiedliche Studiengänge belegt, sie stammten auch aus ver-schiedenen Gemeindehintergründen. Trotzdem ist echte geistliche Gemeinschaft möglich. Das gemeinsame Interesse, Menschen für Jesus zu begeistern, lässt konfessionelle Unterschiede in den Hin-tergrund treten. „Das habe ich damals mitgenommen: Entschei-dend ist, dass man Christus nachfolgt, egal, aus welchem Stall man kommt.“ Heute ist er in eine gemeindeübergreifende Arbeit ein-gebunden.

Matthias Junge bekam zu Studienbeginn eine Postkarte: „Wenn du nach Tübingen gehst, schließ dich Campus für Chris-tus an.“ Dass er dieser Aufforderung gefolgt ist, hat der Theolo-ge nie bereut. Er findet es hilfreich, dass bei Campus für Christus Glaubensinhalte einfach und praktisch formuliert werden. „Die-se Brücke zwischen meinem Studium, das sehr theoretisch war, und dem normalen Leben und Reden habe ich gut gebrauchen können.“ Was ihn ebenso begeistert, ist der Campus-Grundsatz, Menschen nicht nur zum Glauben zu führen, sondern sie weiter zu begleiten und anzuleiten, damit sie selbst ihren Glauben wei-tergeben können.

„Wir reden heute von ‚Win, build, send’, also ‚Gewinnen, för-dern und senden’“, erzählt eine junge Frau, die heute in Tübin-gen studiert. „Wir wollen Menschen gewinnen, sie weiter auf-

Hansjörg Grüner

Gerhard Habenicht

Matthias Junge

Susi Maier

Linda Karbe ist heute im

Vorstand und Rainer Harnisch

ist bereits seit 42 Jahren

Mitarbeiter bei Campus für

Christus (Foto rechts). Er

leitete die ersten Studenten in

Evangelisation und Jünger-

schaft an (Foto links).

JA

HR

EF O T O : H A U K E B U R G A RT H

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!mpulse 3/13 13

bauen und dann auch wieder loslassen, sodass sie selbst aktiv werden.“ Die Älte-ren um sie herum lächeln wissend. Sie ha-ben selbst schon das gleiche Vokabular ge-braucht, und der Grundsatz ist der gleiche geblieben. Auch Sätze wie „Gebet ist uns ganz wichtig, denn wir wollen uns von Gott zeigen lassen, was als nächstes dran ist“, könnten aus jedem beliebigen Jahrzehnt der Campus-Arbeit stammen. Es gehört im-mer beides zusammen: Der Wunsch, Dinge gut, ansprechend und zielgruppengerecht zu vermitteln – und das Bewusstsein, dass man schon beim Planen auf Gottes Füh-rung angewiesen ist und erst recht das Er-gebnis nicht in der Hand hat. Momentan kommen neben den offiziellen Campus-Treffen informelle Aktionen gut an, bei de-nen Campus-Studenten einfach mit einigen ihrer Campus-Freunde und Kommilitonen, die noch nicht gläubig sind, etwas unter-nehmen. Das kann vom gemeinsamen ed-len Essen in der WG bis hin zum Sport im Park reichen. Gespräche über den Glau-ben ergeben sich dabei automatisch, spä-testens bei der Frage: „Und woher kennt ihr euch?“ „HouseReach-Evangelisation“ nennt sich das auf Neudeutsch, ist aber na-türlich keine neue Idee.

Als Campus-Studenten vor Beginn einer Germanistik-Vorlesung zur Campus-Gruppe einladen, ernten sie hauptsächlich spöttische Bemerkungen, aber eine jun-ge Frau folgt der Einladung. Mona Leuk-hardt ist gerade an einem Tiefpunkt in ih-rem Leben, und vom Glauben weiß sie überhaupt nichts. Deshalb kauft sie sich vor dem ersten Treffen erst einmal eine Bi-bel. In der Folge kommt sie zum Glauben und macht – wie sie es nennt – „eine ganz

normale Campus-Karriere“ mit viel erleb-ter Gemeinschaft, Begleitung und Schulun-gen. „Das hat mir gut getan und ich habe es deswegen immer für selbstverständlich gehalten“, erzählt sie. „Die gute intensive Gemeinschaft, der Anspruch, Jesus immer besser kennenzulernen und im Glauben zu wachsen … Ich hab’ erst später gemerkt, dass das gar nicht selbstverständlich ist. Bis heute wird mir immer wieder gesagt, dass ich zu hohe Erwartungen habe, zum Bei-spiel an Leitung oder wie etwas organisiert wird. Dass ich darin naiv bin.“ Sie schlägt in einem Wörterbuch nach, was „naiv“ ei-gentlich ist – und merkt, dass sie gut mit der Definition leben kann: „,Naiv’ heißt ‚of-fen für Neues’, und das möchte ich mir be-wahren.“

„Offen für Neues“ und „Bewahren“ – beides sind Dinge, die die Campus-Arbeit in Tübingen über vier Jahrzehnte geprägt haben. So geht es auch beim festlichen Ju-biläum kaum um die Gruppe, um Einzel-ne und schon gar nicht um deren besonde-re Leistungen. Vielmehr ist faszinierend zu sehen, dass Gott hier über vier Jahrzehn-te Studenten gebraucht, um andere für sich zu gewinnen. Esther Tamm vom aktuellen Tübinger Outreachteam fasst zusammen: „Erst haben wir Werbung für Campus für Christus gemacht, aber dann haben wir ge-merkt, dass es um viel mehr geht. Wir stel-len den anderen Jesus Christus vor. Evange-lisieren an der Uni. Das geschieht manchmal durch evangelistische Aktionen. Aber Evan-gelisation lebt nicht von Aktionen, sondern davon, dass sie zum Lebensstil wird, zum ganz normalen Alltag.“

Happy Birthday, liebe Tübinger!Andrea Wegener

„Zum Glück fehlt mir was!“

Der Tübinger Professor

Hans-Joachim Eckstein

beleuchtete in seinem ein-

führenden Vortrag, was der

Mensch zum Glücklichsein

braucht – und was das mit

dem Christsein im Allge-

meinen und mit Campus für

Christus im Besonderen zu

tun hat.

Das ehemalige Heft „4GGs“

heißt heute „Gpk“. Näheres

dazu und eine kostenlose

Bestellmöglichkeit finden Sie

ab S. 16.

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Andrea Wegener,

Leiterin der Öffent-

lichkeitsarbeit, hat

nicht in Tübingen

studiert, sondern in

Leipzig, und war auch

nicht bei Campus für

Christus, sondern bei

der SMD. Sie hat sich

beim Jubiläum „trotz-

dem“ am richtigen

Platz gefühlt.

Page 14: Impulse 2013-3

!mpulse 3/1314

Mitte Mai im kühlen und regnerischen Dres-

den. Noch immer sind keine Malaria-Sym-

ptome aufgetreten und die Inkubations-

zeit ist auch vorüber – ich bin erleichtert!

Wie ich aus mehreren E-Mails der übrigen

zehn Mitreisenden erfahren habe, geht es

auch ihnen gut. Gott sei Dank! Schon einen

Monat genieße ich wieder den Luxus ge-

ruhsamer Nächte ohne stechende Moskitos

und krähende Hähne, dafür mit einer er-

frischenden, kräftigen Dusche am Morgen

und das Ganze bei angenehmen Außentem-

peraturen unter 35 Grad.

All das und noch viel mehr habe ich in meinen zwei Wochen Haiti-Aufenthalt schätzen gelernt. Doch zurück bleibt nicht nur diese Dankbar-keit, dass es mir hier in Deutschland so gut geht, sondern vor allem auch die Frage: Was macht eigent lich mein Glück aus? Und sind wir in unse-

Hilfe gebracht und Glück gelerntRückblick auf einen Hilfseinsatz in Haiti

Die Haitianer

zeigen mir, was es

heißt, Gott Tag für Tag dankbar zu

sein.

rer gut organisierten und funktionierenden, von Leistungsdruck geprägten Gesellschaft so viel glücklicher als unsere Brüder und Schwestern im bitterarmen Haiti? Beim Beobachten und in Ge-sprächen mit den Haitianern habe ich vielmehr den Eindruck gewonnen, dass uns unser Wohl-stand, ein schönes Heim, gute Bildung und Ur-laubsreisen sowie unsere vermeintlichen Sicher-heiten, wie ein geregeltes Einkommen, soziale Absicherung und stabile Verhältnisse, vielleicht manches Mal von einem tieferen Gottvertrauen trennen. Die Haitianer haben mir gezeigt, was es heißt, Gott Tag für Tag dankbar zu sein – und sei es dafür, das verheerende Erdbeben im Januar 2010 einfach nur überlebt zu haben. Da ist kein Unmut über all die Missstände, den verlorenen Besitz und die Nöte zu spüren, die das (Über-)Le-ben in diesem von Krisen und Katastrophen ge-beutelten Land so schwer machen – nicht erst seit dem Beben.

Zwei Wochen ist unsere elfköpfige GAiN-Gruppe vor Ort in Léogâne, dem damaligen

In Haiti ist fast alles Hand-

arbeit: Kathleen und Günter

sieben Sand für den Beton-

boden eines Gebäudes.

GLOBAL AID NETWORK

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15!mpulse 3/13 15

LEITGEDANKEN

Echte Freunde

„Den kenne ich, das ist ein Freund

von mir“, kommt mir schnell über die

Lippen, aber meine ich dabei einen

meiner 573 Facebook-Freunde oder

haben wir schon intensiv Zeit mitein-

ander verbracht?

In unserer missionarischen Arbeit müs-sen wir mit einer Flut von unterschiedli-chen Beziehungen zurechtkommen und dabei immer wieder bewusst auswählen. Jesus wählte sich Leute aus und verbrach-te mit ihnen mehr Zeit als mit anderen, weil er etwas vorhatte. Das ist unser Vor-bild bei Campus für Christus. Ich überlege mir, wie ich mit einzelnen Arbeitskollegen mehr qualitative Zeit verbringen kann. Oder wie ich in junge Leiter investieren kann. Die erste Studenten-Wanderwoche letztes Jahr war eine ermutigende Erfah-rung. Ehrlicherweise frage ich mich dabei manchmal, was ich zu geben habe. Meine Fehler und meine Schwächen kommen da raus. Ich bin nicht Jesus.

In diesen ausgewählten Freundschafts-beziehungen habe ich ein Geheimnis ent-deckt. Je mehr ich mich darauf einlasse, desto mehr brauche ich Gottes Kraft. Ich spüre meine Grenzen, aber das ist nicht schlimm. Ich erlebe Gottes Kraft und be-wege etwas im anderen. Das ist für beide etwas sehr Kostbares, ein Vorgeschmack vom Himmel.

Solche zielgerichteten intensiven Bezie-hungen finden sich an vielen Stellen bei Campus für Christus, z.B. wenn AiA mit einem kleinen Team Turnschuhe in Afri-ka verteilt oder bei den Coaching-Bezie-hungen im Rahmen des „Berufung kon-kret“-Kurses oder in der regelmäßigen Begleitung des studentischen Leiters mei-ner Unigruppe. Auch ich will immer wie-der E-Mails und Papierkram zur Seite schieben und mir Zeit nehmen für intensi-ve Beziehungen. Denn die haben bleiben-den Wert.

Clemens Schweiger, Missionsleiter

Epizentrum, etwa 40 Kilometer von der Hauptstadt Port-au-Prince entfernt. Wir wollen beim Wiederaufbau des Kinderhei-mes Ça-Ira einer örtlichen Gemeinde hel-fen. Unsere Gruppe ist bunt zusammen-gewürfelt, sowohl was Alter, Herkunft als auch Beruf angeht …, doch auch das hat Gott spürbar in der Hand, denn irgend-wie ergänzen wir uns wunderbar. Jeder fin-det seinen Platz und Halt in dieser Gemein-schaft.

Es macht Spaß, in den zwei Wochen die offensichtlichen Baufortschritte an den neuen Gebäuden zu beobachten! Doch was mich begeistert, sind weniger die Menge an Steinen, die wir aufeinan-derstapeln, oder die Anzahl an Wän-den, die wir streichen; es sind auch nicht die Geschenke und die Hilfs-güter, die wir mit nach Haiti gebracht haben. Es ist vielmehr die gemeinsa-me Arbeit mit den haitianischen Bau-arbeitern, die Zeit, die wir mit Spielen und Strand ausflügen mit den Heim-kindern verbringen. Es sind die Ge-spräche, Gesänge und Gottesdiens-te mit den Bewohnern von Ça-Ira, die für beide Seiten so wertvoll sind. Eine Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern auf Zeit, die hinsichtlich Herkunft, Kultur und Lebensbedin-gungen kaum unterschiedlicher sein könnten. Das gegenseitige Verste-hen- und Kennenlernen-Wollen, die Fragen und der respektvolle Umgang sind es, die unsere Zeit so nachhaltig prägen. Zwei vollkommen verschiedene Welten be-gegnen sich hier, der beiderseitige Wunsch, in enger Beziehung mit unserem Vater zu leben, und die Vorfreude, irgendwann ge-meinsam in seinem Reich zu sein – gleich und ohne jeden Unterschied!

An unserem letzten Teamabend in Hai-ti sitzen wir zusammen und überlegen, was uns als Erstes einfällt, wenn wir an die zu-rückliegende Zeit denken. Oft sind es scheinbar profane Dinge: die unbeschwert

spielenden und lärmenden Kinder, die aus alten Plastiktüten und herumliegendem Müll Drachen bauen und im Wind fliegen lassen. Oder das hervorragende und üppi-ge Essen, das uns unsere reizende Köchin Aloud jeden Tag auf ihrer kleinen, einfachen Feuerstelle ohne jegliche Küchen geräte zaubert – aber auch das beklemmende Ge-fühl dabei, weil wir wissen, dass die meis-ten Menschen um uns herum kaum et-was zu essen haben. Und der Müll überall! Obwohl die Luft fast permanent von den vielen kleinen brennenden Müllhaufen ver-qualmt ist und es entsprechend stinkt, liegt

er doch überall – in den Straßen, in den Wiesen, am Strand …

Ich bin dankbar an unserem letzten Abend. Dafür, dass ich bei so einem tol-len Projekt dabei sein kann, und für so viel Bewahrung. Denn in diesen zwei Wochen bleibt unsere Gruppe von den zahlreichen Krankheiten eben-so verschont wie vor größeren Unfällen auf der Baustelle (das erscheint mir wirk-lich wie ein Wunder, wenn man die haitia-

nischen Arbeitsbedingungen und Stan-dards kennt!) und sonstigen Problemen mit korrupten Behörden oder Ähnlichem. Bis heute kann ich kaum glauben, wie gut und reibungslos unser Einsatz trotz dieser unbe-rechenbaren Umstände verlaufen ist. Es ist offensichtlich: „Der Herr behütet dich; der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand.“ (Psalm 121, 5)

Cathleen Klötzing, Dresden

Sind wir in unserer gut organi-sierten von Leistungs druck geprägten Gesellschaft so viel glückli-cher als unsere Geschwister im bitterarmen Haiti?

Das Waisenhaus in Léogâne liegt direkt

am Meer. Bisher leben die Kinder noch in

provisorischen Unterkünften.

Das Essen, das die Köchin unter den einfachen

Bedingungen „zaubert“, schmeckt den Waisen-

kindern und Freizeitteilnehmern.

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Gottpersönlich

kennenlernenGottpersönlichkennenlernen

Christen, wie man einen Menschen begleiten kann, sein Leben Jesus Christus

zu übergeben. Ria ist eine von ihnen.

tapfer macht sie mit und übt. Das Heftchen „Gott persönlich kennenlernen“

in den Händen, erklärt sie ihrem Gegenüber – natürlich

auch schon Christ – das Evangelium. Und irgendwann

passiert das

INTERVIEW

könnte man denken, vielleicht sogar

affig.Im Seminar „Berufung konkret“ proben erwachsene

Augen zu und durch,

Unerwa r t e t e :

Es funktioniert!

Peinlich,

Page 17: Impulse 2013-3

!mpulse 3/13 17

IMPULSE: Ria, du hast vor Kurzem erlebt,

wie sich eine Frau bei dir für den Glauben

an Jesus entschieden hat. Wie kam das zu-

stande und was hat das Heft „Gott per-

sönlich kennenlernen“ damit zu tun?

Ria: Ende letzten Jahres bekam ich wie-der Kontakt zu Daniela und ihrer Schwes-ter Claudia, beides entfernte Bekannte. Als ich mich später mit Claudia traf, sprach sie zwar viel von Gott, aber ich spürte, dass da einiges nicht stimmt. Ich wollte das nicht gleich ansprechen, fragte mich aber, ob wir eigentlich vom selben Gott sprachen. Ich habe dann angeboten, ihr vom Gott der Bi-bel zu erzählen. Sie wollte sofort. Das war der Zeitpunkt für das Heftchen „Gott per-sönlich kennenlernen“.

„Gott persönlich kennenlernen“ ist eine

kleine Publikation von Campus für Chris-

tus, die in kurzen Worten das Evangelium

erklärt. Woher kanntest du das?

Aus dem Kurs „Berufung konkret“, an dem ich zu der Zeit teilgenommen hatte. Ich muss dazu sagen, dass es mir 100% so ging wie oben beschrieben: Ich fand das Heft grausig und hatte das Üben im Seminar auf die leichte Schulter genommen, nach dem Motto, „Der Herr wird mich schon leiten, wenn‘s soweit ist“. Ich kam mir echt doof vor, so ein Heft mitzuschleppen – als wäre ich aus einer gewissen Sekte.

Es kam dann aber doch anders …

Ja, es war erstaunlich: Claudia fand das Heft offensichtlich nicht abwegig. Im Ge-genteil, für sie war es angenehm, dass sie etwas zum Ansehen hatte. Und auch für mich war es hilfreicher, als ich mir hät-te vorstellen können. Wenn Claudia Zwi-schenfragen hatte, die mich ein wenig ab-schweifen ließen, half mir das Heft, den Faden wieder zu finden. Beim Übergabe-gebet habe ich‘s dann genau so gemacht, wie wir es in der Schulung gelernt hatten: Ich habe es vorgelesen und dann gefragt, ob sie damit etwas anfangen kann. Tränen-überströmt sagte sie: „Genau das will ich.“

Es kam also zu einer Lebensübergabe?

Ja. Und dann, das war schon Wahnsinn, kam auch zutage, was ich anfänglich ge-spürt, aber noch nicht angesprochen hat-te. Es war, als hätte Gott einen Schleier von

ihr genommen. Jetzt fing sie an zu erzäh-len, dass sie Mist gebaut und Engel, Bud-dha und andere Mächte angebetet hatte.

Warst du auf so was vorbereitet?

Ich wandte das an, was wir im Seminar und der dazu gehörenden Seelsorgewo-che gelernt hatten. Übrigens wieder viele Übungen und Zettel, von denen ich dachte, dass ich sie nie brauchen würde, sondern das locker „aus dem FF“ machen könnte. Denkste … Wie gesagt, ich konnte mich an einiges erinnern, was sehr hilfreich für das weitere Gespräch war.

Es blieb nicht bei dieser einen Lebensüber-

gabe.

Nein, wenig später durfte ich dann erleben, wie Claudias Schwester Daniela ihr Leben Jesus gab, ebenso wie eine Freundin von ihr. Auch bei diesen beiden kam das Heft-chen zum Einsatz. Claudias Lebensgefähr-te kam dann während der ProChrist-Wo-che zum Glauben, und die beiden Kinder von Claudia haben sich mittlerweile taufen lassen. Auch in Danielas Familie blieb es nicht bei ihr stehen: Ihre 11-jährige Tochter geht nun kontinuierlich zum biblischen Un-terricht, liest viel und bezeichnet sich eben-falls als Christ, und ihr Sohn betet inzwi-schen und geht ebenfalls zum Unterricht. Last but not least scheint die Großcousine der beiden momentan auch ziemlich von Gott bewegt zu werden. Sie hat viele Fra-gen und nimmt mit viel Interesse wöchent-lich an unserer „lebensverändernden Klein-gruppe“ teil. Auch sind viele Leute in unserer Ortsgemeinde ins Fragen gekommen.

Das hört sich fast unglaublich an. Ein

Highlight nach dem anderen. Gab es auch

Tiefpunkte?

Ja, nach ein paar Monaten, kurz vor der Seelsorgewoche, gab es eine Zeit, da fühl-te ich mich furchtbar. Vorher fand ich die Kurseinheiten immer ganz erbaulich für mich, aber jetzt kam mir alles sinnlos vor. Ich dachte, dass Gott mich eh nicht ge-brauchen wird, weil ich immer an densel-ben Stellen hängenbleibe. Ich war kurz da-vor, den Kurs abzubrechen und nicht mit zur Seelsorgewoche zu fahren. Es war eine anstrengende Zeit. Innerlich war viel aufge-brochen. Ich brauchte Gottes Heilung, hat-te aber keinen Elan mehr.

g.

Ein altes Heft wird neu entdeckt: Ria Pecking erzählt.

Ria Pecking im engagierten Gespräch mit

einem anderen Teilnehmer von „Berufung

konkret“.

„Das Heft Gott

persönlich

kennenlernen habe

ich jetzt immer

dabei!“

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!mpulse 3/1318

IM BLICKPUNK

Und dann?

Ich habe zum Glück nicht abgebrochen. Während der ersten Hälfte der Seelsor-gewoche habe ich viel geweint. Ich dach-te immer: „Hey, ihr Seelsorgerinnen, ihr seht doch, dass es mir schlecht geht, wa-rum helft ihr mir nicht?“ Irgendwann hörte ich Gott durch Verse zu mir reden, dass er mir selber helfen will, nicht die Seelsor-ger. Ich hatte den Vers aus Matthäus 6,6 im Kopf: „Wenn du beten willst, geh in deine Kammer, schließ die Tür und dann bete zu deinem Vater, der auch im Verbor-genen gegenwärtig ist, und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird dich belohnen.“ Das wollte ich eigentlich gar nicht hören. Während der ersten Tage wollte ich immer unter Leuten sein, um mich abzulenken. Dann kam aber noch ein Vers aus Jesaja 45,3 dazu: „Und ich will dir verborgene Schätze geben und versteckte Reichtümer, damit du erkennst, dass ich, der Herr, es bin, der dich bei deinem Namen gerufen hat, der Gott Israels.“ „Wow“, dachte ich, „vielleicht sollte ich es doch wagen“

Also ab in die Kammer?

Ja, und um 1.55 Uhr in der Nacht fing Gott an, meine Seele zu heilen! Ich habe ihm einfach alles hingeschmissen und seiner Gnade vertraut.

Deine Seele wurde geheilt?

Ich kann es schlecht erklären, aber danach war ich irgendwie „zurechtgerückt“. Von mir war auch die Last abgefallen, in der Seelsorge selbst irgendwas tun zu müssen.

Welche Erfahrungen hast du sonst noch in

dem Kurs „Berufung konkret“ gemacht?

Die Mischung aus Wissensvermittlung, Selbstreflektion, Seelsorge und Praxis ist einfach gigantisch. Es vertieft alles, was man weiß oder dachte zu wissen. Der Kurs hat mir geholfen, mich besser annehmen

und verstehen zu können, er stärkte mich und machte mir Mut, das, was Gott mir an Gaben anvertraut hat, auch einzusetzen.

Der Kurs dauert neun Monate, ein großer

Aufwand also. Was hat dich bewogen, das

auf dich zu nehmen?

Ich habe das nie so empfunden, fand es eher schade, dass es nur neun Monate sind. Eigentlich bräuchte ich so einen Kurs für die nächsten neun Jahre. Die Zeit war bestens genutzt! Aufwand ist ein falsches Wort – wertvoll genutzte Zeit trifft es wohl eher.

Sind Deine Erwartungen erfüllt worden?

Ich hatte keine konkreten Erwartungen. Im Nachgang muss ich zugeben, dass ich überheblich war und dachte, dass ich schon weiter wäre und vieles wüsste und könnte. Anfänglich lief ja auch alles locker, bis ich innerlich an meine Knackpunkte kam. Jetzt habe ich den Eindruck, dass Gott das, was er sagte, wirklich erfüllt hat: Ich habe ver-borgene Schätze und versteckte Reich-tümer kennengelernt..

Hat dich der Kurs verändert?

Ja, und ich glaube, dass diese Veränderung vor allem innerlich geschehen ist. Dass Gott mein wiederholtes Flehen – dass je-mand, den ich kenne, zum Glauben findet – erhört hat, berührt mich sehr. Gott hat mir durch „Berufung konkret“ wirklich viel gezeigt, ich könnte Stunden davon erzäh-len. Übrigens: Das Heft „Gott persönlich kennenlernen“ habe ich jetzt immer dabei!

Das Interview führte Judith Westhoff

„Eigentlich bräuchte ich so einen Kurs für einige Jahre.“

Neue Kurse

Infos zu den

kommenden

Kursen

„Berufung

konkret“ in

Chemnitz,

Dresden und

Hamburg

finden Sie

auf Seite 22.

Mit Campus

Vorträge im Plenum haben

nur einen kleinen Teil der

Begegnungstage ausge-

macht. Schwerpunkt war

wirklich Begegnung.

Begegnungstage in Gieß

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Sie interessieren sich

für „Gott persönlich

kennenlernen“?

Gerne schicken wir

Ihnen ein Heft

kostenlos zu:

[email protected]

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19!mpulse 3/13

IM BLICKPUNKT Missions-Hotel sucht

Nachfolger für Übernahme

Christliches Nichtraucher-HotelGarni Sonnenbring

D-75323 Bad Wildbad

Olgastr. 65Tel. 07081 2529E-Mail/Internet:

[email protected] finden bei hrs.de, hotel.de,

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Wichtige Info

Einzugsermächtigun-gen werden umge-stellt

Wie gesetzlich gefordert, stellt auch Campus für Chris-tus seinen Zahlungsverkehr auf die neuen SEPA-Zahlver-fahren um und wird ab dem vierten Quartal 2013 das eu-ropaweit einheitliche SEPA- Lastschriftverfahren einsetzen. Alle Spender, die per Einzugs-ermächtigung spenden, wer-den einen ausführlichen Brief von uns erhalten. Darin teilen wir mit, welche Änderungen von der Einzugsermächtigung zum SEPA-Lastschriftmandat nötig sind. Für Ihr Verständ-nis und Ihre Mitarbeit danken wir Ihnen im voraus!

Mit Campus auf Tuchfühlung?ßen und Dresden

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Ich hab mich schon die gan-ze Woche auf diesen Tag ge-freut“, meinte Nora aus Dres-

den, die bisher vor allem mit GAiN und der Schulranzenaktion zu tun hatte. Sie fand es spannend, beim Begegnungstag auf Leute aus an-deren Arbeitsbereichen zu treffen, mit denen sie sich trotzdem gleich verbunden fühlte. Vielen Teilneh-mern ging es ähnlich. „Ich wusste gar nicht, in wel-chen Bereichen ihr bei Campus

für Christus so alles arbeitet“, gestand die Freundin einer Mitarbeiterin, die eigentlich nur mit zum Begegnungstag gekommen war, weil sie an dem Nachmit-tag nichts anderes zu tun hatte. „Ich kann-te nur die Studentenarbeit. Aber ich habe eine Menge Freunde, die nicht studieren, und mit denen ich trotzdem mal was zu-sammen erleben möchte, wo sie Jesus be-gegnen. Jetzt hab ich mich mit Flyern von euren Sportcamps eingedeckt.“

So trafen sich bei den beiden Begegnungstagen in Dresden und Gießen im Mai Mitarbeiter, Gäste, Freun-de, Interessenten und natürlich die Vereinsmitglieder

von Campus für Christus. Entschei-dend waren dabei die „Live“-Begeg-nungen. Und diese fielen bei Kaffee, Gegrilltem und Salaten nicht schwer. Infos aus der Arbeit und kleine Work-shops, beispielsweise zu den Themen

„E-Coaching: Menschen im Internet zu Jesus führen“ (gottkennen.de), „Mission und Diakonie: zwei Seiten ei-ner Medaille“ (Campus für Christus und GAiN) oder eine Einheit aus einem Ehewochenende (Gemeinsam e1ns) boten die Möglichkeit, in einzelne Themen einzutau-chen. So ergaben sich angeregte Gespräche, die mit dem Ende des offiziellen Programms noch lange nicht zu Ende waren. „Das wollt ihr nächstes Jahr wieder machen?“, fragte manch einer. „Dann bin ich sicher wieder dabei.“ Sie auch? Andrea Wegener

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Hier stellen wir Ihnen regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Campus für Christus vor. Aber nicht ohne Hinter-

gedanken. Wir möchten zeigen, dass Gott ganz normale Menschen zum „Missionarsdasein“ beruft, Menschen wie

Miriam Stader, Menschen wie Sie.

MENSCH MISSIONAR

iriam Stader (30) sitzt mir gegenüber. Sie arbeitet bei GAiN als Vorstands assistentin und ist zusätzlich für das Lager der Schul-ranzenaktion zuständig. Die schlanke, lang-

haarige Frau lächelt: „Wenn ich auf mein bisheriges Leben zurückschaue, dann hab ich den Eindruck, dass ich jetzt ge-nau da bin, wo ich hingehöre“

Das war nicht immer so. Lange konnte sie mit Gott nicht viel an-fangen. Erst während ihres Lehramtsstudiums in Heidelberg lädt eine Freundin sie zur dortigen Campusgruppe ein: „Die beten da zwar komisch, aber ignorier es einfach, du wirst dich trotzdem wohlfühlen.“ Miriam muss lachen: „Und genauso war es. Erst bin ich nur wegen der süßen Typen dorthin gegangen, doch dann hab ich mich für Gott selbst interessiert.“ Sie stellt alle Fragen, die man so stellen kann, und weiß heute: „Ich hab die Gruppe wohl ziem-lich aufgemischt.“ Es dauert noch eine ganze Weile, Miriam dreht noch einige Kurven auf ihrem Weg hin zu Gott, aber schließlich entscheidet sie sich dafür, mit ihm zu leben, ganze Sache mit Gott zu machen.

Ein tieferer Kontakt zu Campus für Christus bzw. zu GAiN ent-steht, als sie in der Heidelberger Studentengruppe etwas vom Ge-ben hört. Es begeistert sie, dass man als Christ etwas von dem abgeben kann, was Gott uns anvertraut, „und weil ich praktisch nur Campus kannte und die Arbeit wirklich gut fand, hab ich ge-schaut, wie ich sie unterstützen kann“.

Neuorienierung einer Lehrerin

So lernt sie per Internetrecherche die Schulranzenaktion von GAiN kennen und fängt sofort Feuer. Sie malt sich auch aus, wie sie sich dort als Grundschullehrerin engagieren will, doch kurze Zeit spä-ter im Referendariat wird ihr klar, dass das Lehrerinnen-Dasein für sie nicht infrage kommt. Sie orientiert sich neu, stößt auf eine Stel-lenanzeige der Schulranzenaktion: Sachbearbeiterin gesucht, und kommt nach Gießen.

„Hier mache ich jetzt all das, was zu mir passt“, freut sie sich. Und ergänzt: „Auch wenn sich meine Arbeit manchmal nicht nach ‚Mission‘ anfühlt.“ Ich frage nach, was sie damit meint. Miriam erklärt, dass sie einfach gern die „normale“ Schreibtischarbeit macht: sortiert, organisiert, delegiert. Aber zwischendurch muss sie sich immer wieder bewusst machen, dass sie nicht nur eine

Es fühlt sich nicht immer nach Mission an

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„Ich habe eine Art Abenteuer-Gen. Es hat mir nichts aus-gemacht, Neues zu wagen und diese Arbeit zu beginnen.“

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FÜR SIE GELESEN

Beziehung ist nie theoretisch.

Empfehlen möchten wir Ihnen da-

her (scheinbar) einfache Bücher,

die helfen können, einen neuen

Zugang zu Gott und seinem We-

sen zu finden. Und praktische Bü-

cher, die bei uns und unseren Be-

ziehungen ansetzen.

365 Namen Gottes – immer-währender Kalender. Kerstin Hack. Down to Earth/Brunnen.

ISBN 978-3- 86270-658-7. Euro 14,99.

Das Kalenderformat führt einem jeden Tag einen neuen Aspekt von Gottes Wesen vor Augen – genial, um sich damit auseinander-zusetzen, wer und wie Gott ist.

Leben. Schlicht + ergreifend. Kerstin Hack. Down to Earth. ISBN 978-3-

86270-534-4. Euro 12,95 (9,99 als eBook).

Von A wie Abenteuer bis Z wie Zukunft ent-hält das Buch inspirierende Gedanken, das Leben gut zu leben!

21

E-Mail geschrieben hat, sondern zum Beispiel gerade mitgeholfen hat, einen Container vol-ler Babynahrung nach Nordkorea zu schicken. Auch wenn das Missionars-Gefühl nicht im-mer da ist, eine echte Spannung entsteht für sie nicht dadurch – zu wohl fühlt sie sich bei ihren Aufgaben. Und den oft zitierten Wider-spruch zwischen humanitärer Hilfe und missi-onarischem Einsatz sieht sie für sich gar nicht. „Ich brauche Gott sowieso bei allem, was ich tue. Ob ich nun im Lager den Bestand der Schulranzen kontrolliere, am Computer ar-beite oder zusammen mit Studenten aus ganz Deutschland bei ‚Campus meets Munich‘ mit-mache.“ Dazu kommt, dass Miriam Gott im-mer am deutlichsten hört, wenn sie mit an-deren Menschen über ihren Glauben redet. Durch ihre Arbeit in der humanitären Hilfe ge-schieht das in der Regel sehr schnell. Es fällt ihr leicht, über ihren Glauben zu sprechen, und auf eine freundliche und gar nicht konfrontati-ve Art spricht sie darüber, wie sie selbst Gottes Kind geworden ist.

Auf die Frage, wie lange sie denn bei GAiN arbeiten will, erwidert Miriam: „Ich habe schon so eine Art Abenteuer-Gen. Es hat mir nichts ausgemacht, Neues zu wagen und diese Arbeit zu beginnen. Vielleicht führt mich Gott eines Tages weiter, aber zurzeit habe ich den Eindruck, dass ich jetzt genau da bin, wo ich hingehöre.“

Hauke Burgarth

Zwischendurch muss sie sich bewusst machen, dass sie nicht nur eine E-Mail geschrieben hat, sondern gerade mitgeholfen hat, einen Container Babynahrung nach Nordkorea zu schicken.

Page 22: Impulse 2013-3

!mpulse 3/1322

mit Herz.

VERANSTALTUNGEN

bei Campus für Christus

ÜBERSICHT

August 1317.-18.8. „Gemeinsam E1ns“, Ein Wochenende zu zweit, Ehe-

seminar zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Herborn, 150 E pro Person inkl. Übernachtung, Mittag essen, Candle-Light-Dinner, 95 E pro Person ohne Übernachtung

30.8.-8.9. Reden wie Gott in Frankreich – Gesprächsleiter schulung und von Jesus weitersagen in Taizé/Südburgund, Frankreich, 150 E

September 134.9.-27.11. „Gemeinsam E1ns“, Ehekurs an 8 Abenden (jeweils Mi)

in 09306 Seelitz, 80 E pro Paar (inklusive Candle-Light- Dinner und Arbeitsmaterialien)

9.-12.9. Ultimate Training Camp, Ein intensives Polysport-Camp, wo sich Sport und Glaube genial verbinden. Lechbruck am See (Allgäu), 130 E

11.-21.9. Missionarisches Sommerprojekt in Zürich, Den Semester-start an der Elite-Universität mitgestalten. Für Studenten und solche, die es werden wollen, 150 E HP

13.-15.9. „Gemeinsam E1ns“, Ein Wochenende zu zweit, Ehe seminar zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz, 145 E pro Person

20.-23.9. Mountainbike-Camp, Auf traumhaften Wegen und Trails können Mountainbiker aller Leistungsstufen in Gruppen die herrliche Bergwelt und die Gemeinschaft genießen. Bergheim in Unterjoch (Allgäu-Tirol),160 E

ab 21.9. „Berufung leben“ – Hamburg, siehe rechtsab 28.9. „Berufung leben“ – Chemnitz, siehe rechts28.-29.9. Orientierungstage für Missionsinteressierte, Gießen, 19 E

Oktober 1311.-13.10. Gebetsseminar „Prophetisches Leben entdecken und ent-

wickeln“ (Aufbauseminar zu „Hören auf Gott“), Brunnen Lebensgemeinschaft, Langenbernsdorf bei Zwickau

ab 12.10. „Berufung leben“ – Dresden, siehe rechts21.-24.10. Ferieneinsatz im Hilfsgüterlager von GAiN in Gießen,

siehe rechts31.10.-3.11. Seminar „Musik und Heilung“, auch für Nicht-Musiker,

Dünenhof Cuxhaven, Seminargebühr 120 E, VP 168 E

November 1319.-30.11. „Fußball spielen und Menschen helfen“, Reise ins

Kinder heim Arche Noah in Mukono, Uganda, 1500 E22.-24.11. „Gemeinsam E1ns“, Ein Wochenende zu zweit, Ehe-

seminar zur Vertiefung Ihrer Beziehung, Laubach/Hessen, 98 Euro pro Person (inkl. Candle-Light-Dinner) zzgl. 88 E pro Person für Übernachtung

25.11. Seminar Zeitmanagement, Gießen, 108 E für Arbeits-unterlagen, Tagungsgetränke, Mittagessen, Sonderpreis für Studenten und Schüler: 30 E

26.11. Seminar Mitarbeiter führen, Gießen, 98 E für Arbeits-unterlagen, Tagungsgetränke, Mittagessen, Sonderpreis

für Studenten und Schüler: 30 E

Infos und weitere

Veranstaltungen:

cfc-veranstaltungen.de

oder Tel. 0641-97518-0

Berufung konkret

Neue Starts von „ Berufung konkret“

Hamburg 21.9.13 Chemnitz: 28.9.13Dresden: 12.10.13Berlin: 2014 (in Planung)

Inhalt: einen ausführlichen Bericht finden Sie auf Seite 16Dauer: neun Monate nebenberuflich, pro Monat ein Abend plus ein Samstag bzw. 10 x samstags (Hamburg) – dazu eine Woche „Frei werden für meine Berufung – Seelsorge erleben und lernen“

Preise, mögliche Ermäßigungen, Termine, weitere Infos und Anmeldung: www.berufungleben.eu

E-Mail: [email protected],Telefon: 0351-840 06 58

HIGHLIGHTS

-monatiges Seminarnebenberuflich

Anmeldung und Infos:Bei [email protected] oder im Internet: GAiN-Germany.org (unter Aktuell/Reisen)

Wollen Sie ein paar

Tage Urlaub machen

und dabei etwas

Gutes tun?

Sortieren und packen Sie bei GAiN Schul ranzen oder Hilfsgüter im Lager in Gießen. Arbeiten Sie morgens bei uns im Hilfsgüterlager mit und nutzen Sie den Nachmittag, um sich eigenständig Gießen und Umgebung anzuschauen.

Page 23: Impulse 2013-3

Bestätigung(zur Vorlage beim Finanzamt)

Campus für Christus e.V. ist durch das Finanzamt Gießen laut Freistellungsbescheid vom 27.06.2012, Steuernummer 20 25 05 21 10, wegen religiöser Zwecke gemäß § 5, Abs. 1, Ziffer 9 KSTG als gemeinnütziger Verein anerkannt. Der genannte Spendenbetrag ist bei der Lohn- bzw. Einkommenssteuer abzugsfähig. Wir bestätigen, dass wir den Spendenbetrag nur satzungsgemäß verwenden.

Impulse 0313

Claudia hatte schon immer von Gott geredet, ent-

deckte aber dann im Gespräch mit Ria, dass sie nicht

den Gott der Bibel meinte. Gemeinsam gingen die

zwei Frauen das Heftchen „Gott persönlich kennen-

lernen“ durch und erlebten dabei beide ihr „blaues

Wunder“. Ria, weil sie das Heft bis dahin irgendwie

altbacken fand oder zumindest unnötig, Claudia,

weil die Darstellungen und das Übergabegebet of-

fenbar genau für sie und ihre Situation gemacht wa-

ren. Sie erkannte sich, ihre Fragen und Nöte, und

sie erkannte Gott. Und Ria? Die erlebte, wie in kür-

zester Zeit noch mehr Menschen durch ihren Einsatz

dieses kleinen Heftes zum Durchbruch kamen und

Gott tatsächlich persönlich kennenlernten (s. S. 16).

Um weiterhin gutes Material und mutige Mit-

arbeiter im Einsatz haben zu können, brau-

chen wir die Unterstützung unserer Freunde.

Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Spende!

Bitte nutzen Sie bei Ihrer Überweisung das

Kennwort: Impulse 0313

Gott persönlich kennenlernen

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Postfach 100 26235332 Gießen www.Campus-D.de

Meine Pinguine kennen meine Stimme …Königspinguine rufen einsilbig und kurz, circa eine halbe Sekunde lang. Doch dieser kurze Ruf reicht völlig, dass Eltern ihre Kinder – und nur die – unter Hunderten von Jungtieren herausfinden. Diese akustische Prägung funktioniert fantastisch.

Denselben direkten Draht vom (inneren) Ohr zum Herzen spricht Jesus in seinem Bild in Johannes 10,27 an: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.“

Bei dem Bild geht es nicht darum, ob wir uns mehr mit Pinguinen oder mit Schafen identifizieren können. Es geht vielmehr darum, wie stark wir von Jesus geprägt sind. Hören wir ihn? Prägt er unser ganzes Wesen?