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ASTRONOMISCHE NACHRICHTEN. NZ 2836-37. Die Helligkeit des Encke’schen Cometen. Von A. Berberich. Mit Kiicksicht darauf, dass die Wiederkehr des Encke’schen Cometen unmittelbar bevorsteht, hat es wohl ein besonderes Interesse, eine Frage nlher zu erortern, welche sich auf die Helligkeit und damit auf die physische Beschaffenheit dieses fur die gesammte Astronomie so wichtigen Himmelskorpers bezieht. Die Ansicht, dass die Cometen, welche ofter durch ihr Perihel gehen, allmahlich an Masse verlieren und immer schwacher werden, bis sie zuletzt ganz verschwinden, ist bekanntlich schon sehr alt. 41s eine sehr schone Bestatigung derselben konnte der Zerfall des Biela’schen Cometen angesehen werden, der zu Anfang unseres Jahrhunderts noch bequem rnit freiem Auge gesehen wurde, wihrend in den letzten Erscheinungen alles Suchen nach dernselben vergeblich war. Noch vie1 haufiger als der Biela’sche ist der Encke’sche Comet durch sein Perihel gegangen, das zudem der Sonne noch etwa 2.5 ma1 naher liegt, als das des erstgenannten Corneten, weshalb auch die zerstreuende Wirkung der Sonne sich eigentlich in weit stajkerem Maasse geltend machen musste. Hat sich nun im Laufe der hundert Jahre, auf welche sich die Beobachtungen des Encke’schen Cometen vertheilen, die Helligkeit nachweis- bar vermindert oder ist dieselbe unveriindert geblieben ? Man sollte erwarten, dass neben den zahlreichen Ortsbestimmungen auch eine reiche Ausbeute an Helligkeits- angaben sich finden musste. In Wirklichkeit aber zeigt es sich, dass das vorhandene Material nicht ini mindesten geniigt, urn eine auch nur einigermaassen sichere Rechnung darauf zu grunden, und zwar gilt das Urtheil sowohl hin- sichtlich der Anzahl als der Genauigkeit der Angaben. Eigentliche photometrische Beobachtungen finden sich wohl gar nicht, es sind meist nur vereinzelte, nebenbei angestellte Schiitzungen der Lichtstarke angefiihrt, die durch so viele Nebenumstinde beeinflusst sind, dass es unmoglich ist, die Helligkeit durch eine Zahl auszudrucken. Dennoch ist es vielleicht nicht ganz uberfliissig, die wichtigeren Angaben einnial zusammenzustellen, um wenigstens einen ungefahren Begriff vom Verhalten des Cometen sich bilden zu konnen. Am besten durfte es sein, die verschiedenen Erscheinungen der Zeitfolge nach zu betrachten. I. Erscheinung I 786. Niheres uber die Helligkeit ist nicht angegeben. Der Comet ward bloss am 17. und 19. Januar gesehen, das Perihel fand am 30. Jan. statt, der Elongationswinkel nahm sehr schnell ab, derselbe betrug schon Januar 20 kaum mehr zwanzig Grad. Der Comet befand sich somit in heller Dammerung, die berechnete Intensitat y= - war etwa = 5. I @AS Bd. 119. 11. Erscheinung I 795. Der Comet wurde yon Nov. 7 bis Nov. 2 7 beobachtet. Im Berl. Jahrbuch fur I 799 finden sich verschiedene Bemerkungen von Olbers, Zach und Bode iiber die Helligkeit. Bode, der den Cometen am I I. Nov. zuerst sah, erklart, dass derselbe rnit blossem Auge nicht ge- sehen werden konnte. Dagegen war er Sam 22. Nov. mit dem zweizolligen Aufsucher des Mondscheins ungeachtet noch zu erkennenu, ebenso am 24. a Am 27. sah ich zwar dencometen noch sehr blass durch den 3lI2 f. Dollonda, - Beobachtung unmoglich. (pag. 231). Olbers schreibt (pag. 100): >Am 21, Nov. Abends 7 Uhr klirte sich das Wetter sehr schiin auf, allein der Comet vertrug die Erleuchtung der sehr feinen Fiiden rneines Mikrometers nicht wohl. Der Comet war rund, aber schlecht begrenzt, ohne dzutlichen Kern. a v. Zach (pag. 102) hat seine Beobachtungen als werthlos unterdruckt, da der Comet anur wie ein kleiner Nebelfleck sehr schwach und unbegrenzt erschien, auch keine Er- leuchtung des Fadenmikrometers vertrug. a Diese Xngaben lassen also den Cometen als recht schwach erscheinen; es ist aber zu beriicksichtigen, dass die von den Beobachtern angewandten Vergrosserungen theilweise Schuld sein mogen, wie denn auch der Comet von Bode im Sucher von 2 Zoll gesehen wurde, wahrend gleichzeitig Olbers und Zach denselben nicht ordentlich beobachten konnten. Die be- rechneten Helligkeiten sind hier fur einige Daten beigefugt : ‘795 Nov. 7 I1 20 24 27 - log Y - 0.02 9-99 9.91 9.87 9.84 logA I J 9.41 22.9 9.50 I 18.2 9.52 19.0 111. Erscheiniing 1805. Huth in Frankfurt a. O., der den Cometen am 19. Oct. rsh entdeckte, schreibt (Mon. Corr. xIII.499): aEr war mit blossem Auge nur schwach zu sehen, aber diirch ein gemeines Fernrohr und durch den Finder des Dollond schon sehr wohl. Er gleicht an Grosse, F,ube und Helligkeit dem grossen Nebelfleck in der An- dromeda sehr, ausser dass er fast kreisrund und nach Norden hin scharfer begrenzt ist als iibrigens.c 21. Oct.: aHeute schien er mir heller und etwas grosser zu sein, als v0rgestern.u 24. Oct.: BIch finde, dass die Grosse und Helligkeit dieses Cometen noch zunehmen, denn am 24. Oct. (astr.), da ich auch in der Nahe seines nordlichen Randes oft ein Flimmern wahrnahm, konnte ich ihn mit blossen Augen etwa wie einen Stern 5. Grosse sehen.a Im Berl. jahrb. 4

Die Helligkeit des Encke'schen Cometen

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ASTRONOMISCHE NACHRICHTEN. NZ 2836-37.

Die Helligkeit des Encke’schen Cometen. Von A. Berberich.

Mit Kiicksicht darauf, dass die Wiederkehr des Encke’schen Cometen unmittelbar bevorsteht, hat es wohl ein besonderes Interesse, eine Frage nlher zu erortern, welche sich auf die Helligkeit und damit auf die physische Beschaffenheit dieses fur die gesammte Astronomie so wichtigen Himmelskorpers bezieht. Die Ansicht, dass die Cometen, welche ofter durch ihr Perihel gehen, allmahlich an Masse verlieren und immer schwacher werden, bis sie zuletzt ganz verschwinden, ist bekanntlich schon sehr alt. 41s eine sehr schone Bestatigung derselben konnte der Zerfall des Biela’schen Cometen angesehen werden, der zu Anfang unseres Jahrhunderts noch bequem rnit freiem Auge gesehen wurde, wihrend in den letzten Erscheinungen alles Suchen nach dernselben vergeblich war. Noch vie1 haufiger als der Biela’sche ist der Encke’sche Comet durch sein Perihel gegangen, das zudem der Sonne noch etwa 2.5 ma1 naher liegt, als das des erstgenannten Corneten, weshalb auch die zerstreuende Wirkung der Sonne sich eigentlich in weit stajkerem Maasse geltend machen musste. Hat sich nun im Laufe der hundert Jahre, auf welche sich die Beobachtungen des Encke’schen Cometen vertheilen, die Helligkeit nachweis- bar vermindert oder ist dieselbe unveriindert geblieben ?

Man sollte erwarten, dass neben den zahlreichen Ortsbestimmungen auch eine reiche Ausbeute an Helligkeits- angaben sich finden musste. In Wirklichkeit aber zeigt es sich, dass das vorhandene Material nicht ini mindesten geniigt, urn eine auch nur einigermaassen sichere Rechnung darauf zu grunden, und zwar gilt das Urtheil sowohl hin- sichtlich der Anzahl als der Genauigkeit der Angaben. Eigentliche photometrische Beobachtungen finden sich wohl gar nicht, es sind meist nur vereinzelte, nebenbei angestellte Schiitzungen der Lichtstarke angefiihrt, die durch so viele Nebenumstinde beeinflusst sind, dass es unmoglich ist, die Helligkeit durch eine Zahl auszudrucken. Dennoch ist es vielleicht nicht ganz uberfliissig, die wichtigeren Angaben einnial zusammenzustellen, um wenigstens einen ungefahren Begriff vom Verhalten des Cometen sich bilden zu konnen. Am besten durfte es sein, die verschiedenen Erscheinungen der Zeitfolge nach zu betrachten.

I. Erscheinung I 786. Niheres uber die Helligkeit ist nicht angegeben. Der Comet ward bloss am 1 7 . und 19. Januar gesehen, das Perihel fand am 30. Jan. statt, der Elongationswinkel nahm sehr schnell ab, derselbe betrug schon Januar 2 0 kaum mehr zwanzig Grad. Der Comet befand sich somit in heller Dammerung, die berechnete Intensitat

y = - war etwa = 5 . I

@AS Bd. 119.

11. Erscheinung I 795. Der Comet wurde yon Nov. 7 bis Nov. 2 7 beobachtet. Im Berl. Jahrbuch fur I 799 finden sich verschiedene Bemerkungen von Olbers, Zach und Bode iiber die Helligkeit. Bode, der den Cometen am I I . Nov. zuerst sah, erklart, dass derselbe rnit blossem Auge nicht ge- sehen werden konnte. Dagegen war er Sam 22 . Nov. mit dem zweizolligen Aufsucher des Mondscheins ungeachtet noch zu erkennenu, ebenso am 24. a Am 27. sah ich zwar dencometen noch sehr blass durch den 3lI2 f. Dollonda, - Beobachtung unmoglich. (pag. 231). Olbers schreibt (pag. 100): >Am 21, Nov. Abends 7 Uhr klirte sich das Wetter sehr schiin auf, allein der Comet vertrug die Erleuchtung der sehr feinen Fiiden rneines Mikrometers nicht wohl. Der Comet war rund, aber schlecht begrenzt, ohne dzutlichen Kern. a v. Zach (pag. 102) hat seine Beobachtungen als werthlos unterdruckt, da der Comet anur wie ein kleiner Nebelfleck sehr schwach und unbegrenzt erschien, auch keine Er- leuchtung des Fadenmikrometers vertrug. a Diese Xngaben lassen also den Cometen als recht schwach erscheinen; es ist aber zu beriicksichtigen, dass die von den Beobachtern angewandten Vergrosserungen theilweise Schuld sein mogen, wie denn auch der Comet von Bode im Sucher von 2 Zoll gesehen wurde, wahrend gleichzeitig Olbers und Zach denselben nicht ordentlich beobachten konnten. Die be- rechneten Helligkeiten sind hier fur einige Daten beigefugt :

‘795

Nov. 7 I 1

2 0

24 2 7

- log Y - 0.02

9-99 9.91 9.87 9.84

logA I J

9.41 22.9 9.50 I 18.2 9.52 19.0

111. Erscheiniing 1805. Huth in Frankfurt a. O., der den Cometen am 19. Oct. rsh entdeckte, schreibt (Mon. Corr. xIII.499): aEr war mit blossem Auge nur schwach zu sehen, aber diirch ein gemeines Fernrohr und durch den Finder des Dollond schon sehr wohl. Er gleicht an Grosse, F,ube und Helligkeit dem grossen Nebelfleck in der An- dromeda sehr, ausser dass er fast kreisrund und nach Norden hin scharfer begrenzt ist als iibrigens.c 21. Oct.: aHeute schien er mir heller und etwas grosser zu sein, als v0rgestern.u 24. Oct.: BIch finde, dass die Grosse und Helligkeit dieses Cometen noch zunehmen, denn am 24. Oct. (astr.), da ich auch in der Nahe seines nordlichen Randes oft ein Flimmern wahrnahm, konnte ich ihn mit blossen Augen etwa wie einen Stern 5 . Grosse sehen.a Im Berl. jahrb.

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5 ' 2836 5 2

fur 1809 pag. 134 benierkt Olbers zu seinen Beobachtungen vom I 2. und I 3. Nov., dass der Comet an Lichtstarke einein Sterne 4. Grosse gleich kam. Schon am 30. Oct. hatte Olbers einen Schweif gesehen. der am I . Nov. noch deutlicher war und sich bis auf 21/z0 im Cometensucher verfolgen liess. Der Comet war somit in dieser Erscheinung recht hell, was sich besonders bei einer Vergleichung mit I 795 zeigt. Freilich war auch die Lage desselben gegen die Sonne etwas giinstiger. Einige Positionen sind :

Oct. 19.6 9.92 9.60 9.1 24.6 i 9.87 1 9.62 I 10.0

Nov. 2.6 ' 9.76 1 9.74 10.4 9.6 9.66 9.83 10.4 13.6 9.61 1 9.89 ~ 10.0

Iv. Erscheinung I 8 I 8- I 8 I 9. Ueber die Helligkeit sind nur wenige Nachrichten zu finden. Encke, der den Cometen von Jan. I bis 12 beobachtete, nennt ihn aziemlich lichtstark, ein Kern schien manchmal durchzuschimmern, von einem Schweife war kaum eine Spur zu entdecken. Am 5 . Januar, wo er zugleich mit dem Nebelfleck im Wasser- mann Nr. 77 Bode im Felde war, glich sein Aeusseres diesem fast vollkommen. e (Berl. Jahrb. I 8 2 2 pag. I 9 I). Man erhalt fur Jan. 5 log Y = 9.81 und logd = 9.79, somit 3' = 6.3. Der Winkelabstand von der Sonne war immerhin noch grosser als 40 Grad. (Der Nebelfleck 77 Bode ist h 4678, ein dichtgedrangter, auflosbarer Stern- haufen, gegen die Mitte heller werdend, ein recht auffalliges Object.)

V. Erscheinung 1822. Fur dieses Jahr hatte Encke die Oerter des Cometen sehr genau vorausberechnet, und zugleich die Ansicht ausgesprochen, dass der Comet, wenn er auch auf der nordlichen Halbkugel unsichtbar bleiben sollte, doch nach dem Perihel auf der sddlichen omit blossem Auge sehr schon sichtbar sein wiirde.a Es sollte namlich sein:

Rumker in Paramatta beobachtete den Cometen von Juni 2 bis Juni 23 bezw. Juni 29. Bode bemerkt dazu (Jahrbuch fur 1826 pag. 107): ,Am 2. Juni ging die Sonne fur Paramatta 4h 55" in NW, der Comet 6h40m unter, der Mond stand an diesem Tage beinahe in vollem Lichte, auch den 3. und 4. ging er noch fast voll erleuchtet vor Untergang der Sonne auf. Am 5 . war er zwischen Scorpion und Schutzen voll und erreichte eine Hohe von 83". Merkwurdig war es, dass Herr Rdmker den Cometen unter diesen Umstanden fand und fortgesetzt beobachten konnte. Hingegen am 23. war der Mond erst vier Tage alt. . . c wahrend Riimker nach dem 23. wegm Mondscheins und Iichtschwache des Cometen diesen nicht mehr beobachten konnte. Am 29.

glaubte er zwar noch einen Schininier zu sehen und ver- ruchte auch Bdas Phantoma zu beobachten (A. N. 4.107). [m Juli war gar nichts mehr zu sehen, obschon der Theorie Tach der Comet noch augenfallig genug hatte bleiben niissen. Hieraus folgt, was inzwischen schon wiederholt

3estatigt worden ist, dass die Formel y = - yadz nicht der

Nirklichkeit entspricht, dass die Intensitat des Lichtes von Ziner hoheren Potenz des Radius vector abhangig sein muss.

VI. Erscheinung 1825. Der Durchgang durch die jonnennahe fand diesmal am I 6. Sept. statt. Die Heob- xchtungen beschrankten sich fast sammtlich auf den Monat August, nur in Gottingen und Nimes war der Comet schon Ende Juli, freilich nur miihsam, gesehen worden. Encke iatte ebenfalls im Juli vergeblich gesucht und erst am 15. Aug. den Cometen gefunden. %Seine Lichtstarke und Gestalt erlaubte nun selbst bei starker Dammerung genaue Beobachtung. Er erschien sehr rund, von grosser Helligkeit in der Mitte, wenngleich von einem bestimmten Kerne in dem gebrauchten Fernrohre keine Spur sich 2eigte.a (A. N. 4.227). Argelander, in Abo, fand den Cometen am I 7. Aug. Bnahe beim Horizonte, keineswegs hell, doch recht augenfallig und recht gut zu beobachtena (A. N. 4.235). In seiner letzten Beobachtung vom 30. Aug., bemerkt derselbe (A. N. 4.281): rBei der starken Dammerung erschien der Comet fast ganz ohne Nebel, wie eine kleine Planeten- scheibe. Sept. 6 keine Spur mehr.a Zunachst folgen etliche Ephemeridenorter (aus A. N. 4. r 2 5) :

1

1825 1 AR. 1 Decl. ~ l o g r 1 l o g d I y

Juli 26.6 1 4h56m5 I ~ 3 1 ~ 2 0 ' 1 0.062 0.189 1 0.3 Aug. 5.6 5 5 5 . 1 +32 1 0 0.000 1 0,145 0.5

._____ 1

15.6 7 5.8 I +30 53 25.6 I 1 8 25.0 +26 19 30.6 9 5.7 +22 36

I m Gegensatz zu 1822, wo der Comet bei r = I trotz seiner Erdnahe schon unsichtbar ward, konnte er 1825 in dem gleichen Sonnenabstand und bei fast funfmal grosserer Entfernung von der Erde ziemlich allgemein beobachtet merdea. Wie es sich also auch mit der Formel fur g v e r - halten mag, so steht auf jeden Fall fest, dass die Leucht- kraft des Cometen 1822 geringer war als 1825. Dabei ist noch zu berucksichtigen, dass der Comet im Juli 1822 fur die Sudha!bkugel nahe in Opposition mit der Sonne hatte stehen miissen.

VII. Erscheinung 1828-1829. Man hatte schon sehr fruh angefangen, den Cometen aufzusuchen, der in den Herbstmonaten in Opposition mit der Sonne stehen musste. Harding in Gottingen und W. Struve in Dorpat suchten schon im August; letzterer hatte den Cometenort am grossen Refractor eingestellt und d a m das Uhrwerk in Gang gesetzt. Die angewandte Vergrosserung, die schwachste des Filar- mikrometers, betrug 94 und gab ein Gesichtsfeld von nahe 18' Durchmesser. Schon am 16. Sept. war eine hochst schwache Nebelmasse zu sehen, aber nicht zu beobachten, desgleichen am 2. October. Auch am 25. Oct. war der Comet bei Mondschein noch ausserordentlich schwach. Dagegen konnte er den folgenden Abend bei 94 f. Vergr.

53 2836 54

353" 6' +26O26' 0.173 342 2 2 +24 1 4 10.142 333 56 + 2 0 31 0.104 325 20 ' +16 13 0.060 3 1 7 29 I + I I 38 0.011

t 6 45 9.948 301 2 7 + I 14 9.870

- 5 32 9.770 291 280 23 o I -13 35 9.655

309 I

mit hellen Faden im dunklen Felde beobachtet werden. Ende dieses Monats beginnen auch fast alle andern Positions- bestimmungen. Von besonderem Interesse sind unter Struve's Bemerkungen die folgenden :

30. Nov. Der Comet niit unbewaffneten .4ugen wie ein Stern 6" gesehen.

7 . Dec. Der Comet ist gut mit blossem huge sichtbar, ganz so hell wie 1 3 Delph., also wie ein Stern 5. Gr. (In Argel. Uran. nova ist 13 Delph. 6m).

2 5 . Dec. Comet am hellen Westhimmel sehr schon im Fernrohre zu sehen.

2 7 . Dec. 23h Sternzeit (4h 40"' m. Zt.) Comet tief am West- himmel, sah ihn bis 23h 3om, wo er niedrig uber dem Horizonte verschwand. ( A . N. 7.153- 182).

Auch von Olbers' Angaben seien einige angefiihrt: 3 2. Nov. Der Comet nininit sichtbar an Lichtstarke

und Helligkeit zu, ist im Cometensucher sehr gross und augenfallig, im Dollond aber blass und ganz unbegrenzt, deswegen, wenigstens fur mich, ausserst schwer zu beob- achten. 5. Nov. sah ich ihn im dunklen Felde, ohne ihn beobachten zu konnen. Am 6. Nov. vertrug er nicht so vie1 Beleuchtung, um die Faden sicher unterscheiden zu konnen. c

Fast gleichzeitig bemerkt dagegen South (Nov. 3), s bei klarem Himniel der Comet ohne Schwierigkeit zu sehenc: und (Nov. 5) Bmit dem 5 fuss. Aequatoreal sichtbar trotz des nur wenige Grade entfernten sieben Tage alten M0ndes.c (M. N. 187) . So bemerkt auch Nicolai in Mannheim (A. N. 7.143)~ dass der Comet im 41/a fiissigen Fraun- bofer'schen Achromaten ungleich schwacher als im Cometen- sucher und nur mit Miihe erkennbar war. Die Ursache .dieser Unterschiede ist leicht zu finden; es war fast durch- weg die angewandte Vergrosserung eine zu starke; diese lgsst sich nur selten mehr ermitteln und daruni ist mit den meisten Helligkeitsschatzungen des Cometen so wenig anzu- fangen. - Die nachstehenden Positionen sind der in A. N. ,6 pag. 4 2 mitgetheilten Ephemeride entlehnt.

9.760 1.4 9.725 I 1.8 9.702 2.4 9.688 3.2 9.681 4.1 9.676 5 . 7 9,674 8.2 9.686 12.3 9.736 16.5

.&I. Z. Paris 1828

Oct. 26.3 Nov. 3.3

I 1.3 19.3 2 7.3

-Dec. 5.3 13.3 2 1.3 29.3

Am 16. Sept glaubte, war

___-

Comet mit blossem Auge zu erkennen war, etwa 4.5, und r ungefahr gleich I . Auch hier zeigt sich wieder ein wesentlicher Unterschied gegen I 8 2 2.

VIII. Erscheinung 1832. Auf der Nordhalbkugel war vor dem Periheldurchgang des Cometen nach diesem vergeblich gesucht worden, die Lage gegen die Sonne war hochst

ungunstig. Als (Ende Februar) Y = I war, stand der Comet nur etwa 30° von der Sonne entfernt. Nach dem Perihel beobachteten ihn Mosotti in Buenos Ayres und Henderson am Cap. Ersterer bemerkt uber das Aussehen (A. N. 10.257): ~ D e r Comet erschien wie ein Nebelfleck von sehr kleinem Durchmesser, ohne Kern und sehr schwach, was vielleicht in der Feuchtigkeit der Luft iiber deni Flusse seinen Grund hat (Juni 2).c Am 6.Juni 5h 30" Morgens konnte er ihn kaum mit einem 3 f. Dollond sehen; mehr als eine Stunde vor Sonnenaufgang verschwand der Comet ggnzlich. Auch Henderson (A. N. I 1 . 2 7 ) fand den Cometen sehr schwach, vie1 schwacher als 1828, also dem freien Auge unsichtbar, obschon Encke das Gegentheil erwartet hatte. Am 2 7 . und 28. beobachtete H. den Austritt des Cometen aus dem dunklen Felde des Durchgangsinstrumentes (5 Z. Oeffn., 10 F. Focallange) bei 88 facher Vergrijsserung. Am 29. versagte auch diese Methode (A. N. I 1.293). Es war an diesem Tage log r = 9.84, logd = 9.68, der Winkelabstand von der Sonne etwa 40° und rasch zunehmend. Im Vergleich mit 1828 ist also die Helligkeit eine techt unbedeutende und analog der von 1822.

IX. Erscheinung 1835. Die Entfernung des Cometen blieb in diesem Jahre stets eine grosse, auch ging der Comet der Sonne nur wenig voraus in den Tagen, in denen er uberhaupt beobachtet wurde, namlich Ende Juli und .4nfang August. Boguslawski in Breslau vermochte ihn am 30. Juli kaum eine halbe Stunde lang zu beobachten, um 2 3 h ~ ~ m Sternzeit sah er ihn verschwinden und kurz darauf verschwanden auch die beiden Vergleichsterne W, 6? I 3 7 7 und 1347, welche in der DM. die Grossen 7.8 und 8.0 be- sitzen. Die Luft war, nach einem stiirmischen Regentage, sehr durchsichtig. Es war

Juli 30.6 log Y = 9.86 l o g d = 0.16 7 = 0.9

und man wird nicht bedeutend irre gehen, wenn man die Helligkeit des Cometen etwa der eines Sternes 8. Gr. gleich setzt. Boguslawski giebt zwar nicht die Vergrosserung an, allein er pflegte sich bei Cometenbeobachtungen stets nur massiger Vergrosserungen zu bedienen. Der Comet ist also sicherlich wieder heller gewesen in dieser als in der vorigen Erscheinung: man braucht nur zu sehen, dass am 29. Juni 1832 und am 30. Juli 1835 die Entfernung von der Sonne fast die gleiche war, dass somit die Unkenntnis dss Ab- hangigkeitsverhaltnisses der Intensitat vom Radius vector ohne Einfluss ist.

Der Lauf des Cometen ist sehr nahe derselbe wie im Jahre I 795, die Zeiten des Perihel- durchganges differiren nur um 2.5 Tage. Natiirlich wurde der Comet diesmal weit friiher schon beobachtet, von Boguslawski bereits, wenn auch mit Miihe, im August. Verschiedene Astronomen hatten aber selbst noch im Oct. Schwierigkeiten bei den Positionsbestimmungen. Bezuglich der Sichtbarkeitsverhaltnisse sind von Hofrath Schwabe in Dessnu sehr eingehende Untersuchungen angestellt (A. N. 16.183). Er suchte den Cometen mit einem 6 fiissigen Fraunhofer, unter Anwendung von 30facher Vergrosserung. Es folgt hier ein Auszug seiner Angaben.

X. Erscheinung 1838.

4.

5 5 2836 56

29. Sept. war der Comet noch sehr schwach, bei 45 f. Vergr. unsichtbar, dagegen konnte er ihn noch bei 54 f. Vergr. sehen und selbst 64fache zeigte eine Spur davon.

11. Oct. Licht gegen die Mitte verstarkt. Mit 45- und 56 maliger Vergr. des 3112 fiiss. Fraunhofers konnte er ihn erblicken, im 21/2 fuss. Fraunhofer war der Comet unsichtbar.

I 2. Oct. Comet bei 32 und 40 mal. Vergr. des 21/* fuss. Fr. sichtbar.

24. Oct. , . . Comet rnit einem astronomischen Taschen- perspective von 8 mal..Vergr. sichtbar.

5. Nov. konnten scharfsichtige Personen ihn rnit unbe- waffnetem Auge als schwachen Nebelfleck unter- scheiden.

10. Nov. 7 Uhr L4bends Comet noch heller, zum ersten Male ein feines Kernchen sichtbar. Dieses wurde auch am I 2. Nov. gesehen.

Im December war der Comet noch vor Sonnenaufgang sichtbar (am 12. ging er 2, am 18. 1.6 Stunden vor der Sonne auf) Valz giebt noch einige Helligkeitsschatzungen (vgl. M. N. V pag. 7.): Dec. 12 gleich einem Sterne 5. Gr., Dec. 14, schwacher als 6"', Dec. 16 wie ein Stern 7", am 17. wie ein Stern 8. Gr. Am 18. war der Comet unsicht- bar, obwohl Sterne 7. und 8. Gr. in der Nachbarschaft zu sehen waren.

Aus Bremiker's Rechnung (Berl. Jahrb. f. 1840) sind folgende Daten entnommen :

2. Oct.

Aug. I 4 30

Sept. I 6 29

Oct. 7 '5 23 3'

Nov. 8 16 24 28

Dec. 1 2 1 8

33" 53' 36 44 38 16 37 '5 34 34 28 I I

322 34 2 7 2 26

245 34

2 4 0 - 29 244 2 0

I 1 2 2

253 56

2 4 2 56

Decl.

+ 2 4 O 33' +28 '3 +33 2 2

+39 5 +44 3 +50 57 +60 16 +65 45 +47 47 -1-22 48 + 5 24 - 0 5 2

-16 2 1 - 2 1 2 0

7

log Y

0.320 0.283 0.236 0,192 0.161 0.1 26 0.08 7 0.040

9.919 9.986

9337 9.789 9.j86 9.537

log A __

0.214 0.109 9.970 9-83 7 9.739 9.626 9.500 9.383 9.343 9.42 1 9.550 9.6 I 8 9.859 9.919

0. I

0.2

0.4 0.9 1.6 3.' 6.7

14.3 22 .0

20.9 16.8 '5-3 I 2.9 10.2

Mond

1. V.1) V. M. N. M.2) V. M. 1. v.

N. M. e. V. V. M. 1. v.

N. M. e. V. V. M.3) 1. v.

V. M.

1) Boguslawski I. Beob. 2) Galle, Berlin, I. Beob. 3) Letzte Berliner Beob.

In Kiirze lassen sich die vorhandenen ,4ngaben dahin zusammenfassen, dass der Comet betrachtlich heller war, als 1795, wo von einer Sichtbarkeit rnit freiem Auge keine Rede ist. Indessen war er wohl nicht ganz so hell wie 1828, wo der Comet tiefer stand, vielleicht auch schwacher als 1835.

Der Comet war am 12. April im Perihel und konnte fast bis zu diesem Tage beobachtet werden. Aufgefunden war er schon im Februar, war aber so schwach (Encke 4 . N. 19.305), 2dass keine Art von Beleuchtung angewendet werden konnte. Die Oerter sind

XI. Erscheinung 1842.

Einstellungen am Aequatorea1.c Am 3. Marz war er niit iellen Faden, am 6. und 7. April in der Dammerung ieobachtet, so dass keine Beleuchtung Uberhaupt nothig war. Einige Oerter nach der Ephemeride in A. N. 19.185 sind:

~~

1842 I AR. i Decl. 1 logy I l o g d I _- Febr. 7 I 356" 8' 0.124 I 0.279 I 0.2

Marz 3 8 14 9.982 I 0.224 0.4 9.608 0.016 I 5.7 9.538 1 9.902 j 1 3 . 2

Mit Riicksicht darauf, dass der Comet am 6. April kaum noch 20 Grad von der Sonne abstand, muss die Helligkeit a ls ziemlich gross bezeichnet werden. Theoretisch war die Intensitat = 7.0, etwa wie 1828 Dec. 9, wo der Comet bei freilich grosserem Abstand yon der Sonne gut rnit freiem Auge sichtbar war. Es ist indessen auffallend, dass nach dem Perihel auf der stidlichen Hemisphire keine Beobachtungen angestellt sind, da die Lichtstarke Ende Mai noch etwa 2.4 hatte sein sollen und der Comet um etwa 90" von der Sonne abstand.

XI!. Erscheinung 1845. Der Comet, der sich am Morgenhimmel befand und in mittleren geogr. Breiten etwa zwei Stunden vor der Sonne aufging, konnte immer nur ganz kurze Zeit in der ersten Halfte des Juli beobachtet werden. Er wurde in Rom am 9. Juli bei sehr reinem Himmel rnit einem Sterne 7. Gr. verglichen, die Beobachtung wurde durch die rasch hereinbrechende Dammerung bald beendet, indem der Comet und kurz darauf auch der Stern unsichtbar wurden (A. N. 23.25 5.) Aehnlich Washington, Juli 10 (A. N. 24.145.)

Juli 9.6 a=8z043' d=+29"42' lOgY=9.907 logA=0.206 y=0.6

XI!!. Erscheinung 1848. Der Comet war in diesem Jahre am 26. Nov. im Perihel, 4.7 Tage spater als dies 1805 der Fall war. Bond in Cambridge, Mass., hatte ihn am 27. August zuerst beobachtet. Julius Schmidt in Bonn fand ihn am 4. Sept. Letzterer sagt: ,An diesem Tage sah ich ihn zuerst bestimmt, wenngleich ausserst klein und matt, . . .unterliess aber die Ortsbestimmung. . . In den folgenden Nachten machte das wachsende Mondlicht jede Beobachtung unmoglich, bis am 20. Sept. wieder gunstigere Umstande ein- traten, welche endlich den Anfang der Ortsbestimmungen erlaubten.6 Allein der Comet war immer noch sehr unbe- bestimmt in der Fotm und blieb dies auch noch langere Zeit. >Oct. 2: Am Sucher erkennbar. Oct. I 2: Ich sah den Cometen rnit einem schonen Fraunhofer auf der Sternwarte zu Bilk. Bei Vollmondschein und vollig heiterem Himmel erschien er aber so ausserst lichtschwach, dass jeder Ver- such einer Beobachtung aufgegeben werden musste. Oct. 20

durch Nebel, tief am Himmel, in giinstigen Momenten aber sehr glanzend ( 5 f. Fraunhofer.) Oct. 2 2 nach 1 3 ~ war der Comet bei nicht vollig heiterem Himmel dem freien Auge sichtbar, einem ganz kleinen Nebel ahnlich, verschwand aber, als gegen I sh die Mondsichel aufstieg. (Am 5 fuss. Fraunhofer erschien er sehr hell und weissglanzend. Am 22. Oct. bemerkte Schmidt *Nebel rnit nordlichtahnlichem Glanze den ganzen Himmel seltsam erleuchtend. c ) Nov. 9 :

Die Ephemeride hat:

5 7

-

Jan. 9.5 34505 I +3% 25.5 350.6 4-54

Feb. 10.5 357.2 +7.6 26.5 4.8 4-9.4

7.3 -4-8.4 M a r z I ~ ~ ~ 1 4.5 +2.6

2836

0.131 1 0.190 1 0.2 0.047 0.169 0.4 9.928 0.122 0.8 9.745 0.026 2.8 9.622 9.944 7.3 9.531 I 9.846 17.6

58

54*18' +34O46' 68 I +42 33

Ich begann. die Vergleichungen bei noch sehr tiefem Stande des Cometen, als die Dtinste des Horizontes noch sehr stark vom untergehenden Monde erleuchtet wurden. Dann folgte sehr bald die Morgendammerung. Das Licht des Cometen war ausserst intensiv, von reinstem Weiss; die Verdichtung im Centrum sehr bedeutend. Wegen der Dammerung ist von einer Schweifspur nur wenig zu erkennen. Iler Comet hatte 3-4 Minuten hochstens im Durchmesser und vertrug ganz gut eine 2-300 malige Vergrosserung. a (A. N. 28.181). Nach Bond war derselbe schon October 6 mit blossem Auge eben zu sehen. Er sah auch einen Schweif, der bald grosser und deutlicher wurde. Am 2 5 . November konnte Bond den Cometen bei einer Hohe von nur 4O bereits beobachten. (M. N. X. 107.) Die folgenden Epheme- ridenorter gelten ungefahr fur I sh m. Zt. Berlin.

0.200 0.015 0.4 0.137 9.856 1.0

102 32 + 5 2 26 0.054 137 5 2 +51 o 1 0 .002

des Lichtes in dieser Erscheinung allgemein aufgefallen, wie z.H. auch Hartnup in Liverpool den Cometen vie1 weniger diffus fand als im Jahre 1848. Bei gunstigen Ge- legenheiten erschien ihm der Comet bei geringer Ver- grosserung einem Nebelsterne lhnlich (A. N. 34.239).

Die ungefahren Positionen des Cometen waren:

9.664 3.7 9.585 6.7

2 2 1 7 0 50 +37 18 9.938 9-574

+ 5 9 9.762 9.755 - 5 35 9.646 9.876 --14 25 9.541 9.992

30 190 I I I +19 26 9.860 19.645

Am ersten Aug. war der Comet von der Sonne ungefiihr so weit entfernt, wie 1852 gegen Mitte Februar, der Erde etwa 1.8 ma1 naher, trotzdem aber und ungeachtet seiner weit giinstigeren Stellung am Nachthimmel so sehr lichtschwach. Es erinnert diese Erscheinung wieder voll- standig an die, ebenfalls nur auf der siidlichen Halbkugel beobachteten Erscheinungen 1822 und I 833.

An verschiedenen Orten im August aufgefunden, aber als sehr schwach bezeichnet. Im September war der Comet heller, in der Mitte etwas ver- dichtet, zwei Minuten imDurchmesser (Kremsmiinster Sept. I 0).

In Berlin sah man ihn am Cometensucher so leicht (Sept. g), wie einen Stern 8", am I. October konnte Bruhns ihn wie

XVI. Erscheinung 1858.

9-5 9.8 9-3 9.0 8.6

59 2836 60

einen Stern 6" rnit blossem Auge erkennen. Es war ein Kern vorhandep, der Durchmesser betrug noch 0:s. Spater wurde die Dammerung zu stark (A. N. 51.88).

1858 1 AR. I Decl.

Aug. 7.5 1 63?1 1 +31?4 Sept. 9.5 114.2 +33.9

-

Die Stellung des Cometen war analog derjenigen, welche I 855 warte stattfand. J war etwas E

- l o g r I l o g d I 3?

Oct. I in jeder Hinsicht uli 1 7 fur die Capstern- einer, und dennoch war

der Comet rnit freiem Auge wahrzunehmen, er muss also wecentlirh lirhtctarker vewesen sein als I 8 c c.

XVII. Erscheinung 186 1-62. Der Durchgang durch dass Perihel fie1 auf 1862 Febr. 6.2 (1819 auf Jan. 27.3, 1786 auf Jan. 30.9). Der Comet war in Berlin schon am 4. Oct. 1861 mit volliger Sicherheit erkannt worden, am 8., 26., 31. aber bei weniger guter Luft Bgewiss nicht sichtbarc, dagegen am 4. Nov. wieder gesehen. Winnecke in Pulkowa nennt ihn am 25. Nov. schwach, am I. Dec. eine matte Nebelmasse, am 2. schon im Sucher des grossen Refractors zu erkennen. Jan. 2 und 3 beobachtete derselbe einen deut- lichen Kern von mehreren Secunden im Durchmesser. Auch Schonfeld (Mannheim) bemerkte, dass der Comet Dec. 22

und 2 5 bedeutend an Licht und Concentration gewonnen hatte. Jan. 2 0 sah er ihn in Dtimmerung und Nebel recht hell und stark verdichtet. Am namlichen Tage war nach einer Benierkung von Bruhns der Kern sehr hell und praecise und machte atif das Auge den Eindruck eines Sterns 6.7". Auch Schmidt in Athen hat, und zwar bereits am 18. Dec. die centrale Verdichtung sehr deutlich erkarmt, an welchem Tage der Comet, ungeachtet des Vollmondes, sich selbst im Sucher zeigte. -4m nlchsten Tage war der Comet ebenfalls recht hell und verdichtet erschienen, B fast alles Nebellicht liegt auf der Seite gegen die Sonne hin, und die Erscheinung ist rnit der im Oct. 1848 identisch. Jan. 5 , 8 bei schwachem Mondschein, der Comet hell mit glanzender Verdichtung, dabei rein weiss. a -

1861-62

Oct. 4.5 Nov. 5.5

2 1 . 5 Dec. 7.5

2 3.5 Jan. 8.5

2 4.5

- AR.

5?6 345.4 338.7 335.4 334.4 333.9 327.8

Decl.

+ I 900 + 12.3 + 8.6 + 5.8

-- 3.8

+ 4.0 + 2.2

- log r

0.320 0.235 0.180 0.1 1 I

0 .020

9.888 9.684

- log A

0.044 9.970 9.971 9.974 9.960 9.9'4 9.822

--

In Bezug auf die grosse Entfernung von der Sonne zur Zeit der ersten Auffindung Oct. 4 gleicht diese Er- scheinung der von 1838. In der Folgezeit scheint aber die Lichtentwickelung vielleicht diesmal betrachtlicher gewesen zu sein. Doch ist der Unterschied nicht bedeutend und auch im Vergleich rnit 1848 lasst sich nicht ohne weiteres sagen, ob die eine oder andere Erscheinung lichtstarker war. 1848

var die Position des Cometen eine giinstigere, so dass die jichtbarkeit rnit freiem Auge dadurch erklarbar ist. I 862 'an. 2 0 war diese Helligkeit nach Rruhns auch beinahe :rreicht (y = 8).

XVIII. Erscheinung 186;: Es sind nur wenige He- nerkungen iiber das Aussehen des Cometen zu finden. 4uf der nordlichen Halbkugel wurde er zwar schon ini Februar, vielleicht sogar im Januar gesehen, eigentliche Beobachtungen sind aber nur von der Siidhalbkugel vor- landen, welche am Cap von Juni 24 bis Juli 2 2 reichen. I'ebbutt in Windsor hatte schon am 29. Juni den Cometen nur so schwach gesehen, dass er ihn kaum unterscheiden ronnte. Von der Sonne stand er metir als 40° ab. Auch in Sydney gehen die Beobaclitungen nur bis Juni 30. Die [ntensitat um diese Zeit war bei log Y = 9.93 und logd= 9.50 Etwa 14, Juli 2 2 dagegen bei logr = 0.08 und logd= 9.61 noch ungefahr 4; der Comet befand sich an diesem Tage in AR. = 2 1 4 ~ und Decl. = - - 4 7 O , also in recht gunstiger Stellung. Wenn der am I 3. Februar gesehene Nebel wirklich der Comet war, so betrug die Intensitat der Helligkeit nur 0.04 (logr = 0.42, log A = 0.26) .

NIX. Erscheinung I 868. Diese Erscheinung hatte einen ganz ahnlichen Verlauf, wie die funfte, 1825, der Unter- schied im Periheldurchgang betrug bloss 1.67 Tage. Ihc Beobachtungen beginnen 9 Tage friiher und enden 4 Tage friiher, als dies 1825 der Fall war, Juli 1 7 bis Sept. 3. Im Juli war er aber noch ausserst lichtschwach; dagegen war er nach Bruhns (A. N. 72.283) Aug. 13 recht gut zu sehen, .4ug. I 5 ,Comet betrachtlich heller als am I 3. Aug., be- sonders stark nach einem etwas siidlich vorangehenden Punkte verdichtet, Aug. 2 0 sind an dem Cometen drei Hiillen ZLI

unterscheiden, die innerste hellste ist rund; Aug. 2 7 : 7. Gr. ; Sept. 3 : Luft vorzuglich gut, Comet im hellen Felde beob- achtet = 7".a Auch Schmidt in Athen verfolgte eifrig den Cometen, bemiihte sich vor allem, moglichst oft den Durchmesser der Coma und des Kernes zu messen; am einer Reihe von Messungen und sonstigen Angaben hieriiber, die sich iiber die Jahre 1825 bis 1868 erstrecken, in1 Ganzen 5 7 , versuchte er dann die Abhangigkeit der Grosse des Durchmessers von der Entfernung des Cometen con der Sonne nachzuweisen und rnachte es sehr wahrscheinlich , dass derselbe am geringsten ist im Perihel. Er bemerkt hierzu: ,Die Mittheilung drr Angaben wiirde eben so sehr die Armuth als die Mangelhaftigkeit der Beobachtungen darlegen und wenigstens dazu dienen, auf's nachdriicklichste hinzuweisen auf Vieles, was in dieser Richtung zu Gunsten der Wissenschaft noch zu wiinschen seic (A. N. 7 2 j 2 3 ) . Es ist wohl nicht ganz iiberfliissig, diesen Satz hier zu wieder- holen. Aus der Ephemeride in A. N. 71.181 sind folgende Oerter entnomnien :

I zhBerlil ,1868

Juli 24 Aug. I

9 '7 2 5

Sept. 2

-- AR.

4h47m9

6 24.5 5 32.2

7 24.3 8 28.7 9 24.4

Decl. I log r I log 1. J

0.068 0.018 9.966 9.884

9.690 9.79'

0.197 0.161 0.128 0.103 0.09 I

0.094

0.3 0.4 0.6 I .O

1 .7 2.8

61 2

1875 I Febr. 2 5 ohr8?0 + 9?7 0.034 Marz 5 o 36.4 +11.4 9.977

29 I 49.1 f 1 6 . 8 9.712

Der Comet ruckte im September schnell in die lJanimerungszone ; die Intensitat bei der letzten Beobachtung war ungefahr = 3, etwa wie am 1. October 1858, auch die Stellung zur Sonne war entsprechend. 1858 war er gerade dem freien Auge erkennbar bei noch etwas grosserem Y als 1868, er muss also damals eine etwas grossere Licht- starke besessen haben. Gegen 1825 lasst sich ein merk- licher Unterschied nicht nachweisen. Aber im Vergleich rnit 1865 Juni-Juli war der Conict diesmal sehr vie1 heller. Bruhns bemerkt iibrigens (V. J. S. 4.262): aNach der Sicht- barwerdung dieses Cometen in den fruheren Erscheinungen hatte derselbe schon Ende Juni (im nordlichen und mittleren Europa allerdings nicht) aufgefunden werden konnen. 8

XX. Erscheinung 187 I . Irn Perihel war der Encke'sche Comet Dec. 28.8, sieben 'rage spater als 1795, zehn Tage spater als 1838, zwolf Tage friiher als 1829. Wegen der Nahe bei der Erde sind zwar die Positionen stark verschoben, die Helligkeit dagegen miisste ungefahr die gleiche gewesen sein. Gesehen wurde er bereits im September, z. B. von Winnecke Sept. 19, dagegen nicht am folgenden Tage, Oct. 4 fand er ihn wieder, immer noch als matt leuchtende Nebelmasse. An diesem Tage fanden ihn auch Hind und Duner. J. Schmidt schreibt: aOct. 2 und 3 unter den giinstigsten Umstanden waren alle Anstrengungen, den Corneten zu sehen, ganz vergeblich, wahrend es doch Oct. 4, 5 und 6 gar nicht schwer hielt, den betrachtlich grossen, wenn auch hochst bleichen Nebel, selbst im kleinen Sucher, zu erkennen. (Am Refractor qomal. Vergr.). Nov. 29: Der Comet zuerst rnit freiem Auge sichtbar 7-6'". Im Sucher zeigt sich die erste Spur des Schweifes, dreissig Tage vor dem Perihel.

Nov.30. furs blosse Auge noch nicht die Helligkeit von Sternen 6. Gr.

Uec. 2 bewirkt der Lichtfacher eine auffallend leichte Sichtbarkeit des Cometen fur das unbewaffnete Auge, er erschien fast 5. Gr., genauer 5.2 - 5.3, und zeigte sich nur als Stern, nicht als Nebel.

Uec. 6. Wegen der Nahe beim Horizonte nicht mehr mit freiem Auge gesehen.c: (A. N. 79.1 5).

-4uch Prof. Winnecke hat den Cometen Nov. 29 bis Dec. 7 bei gunstiger Luft mit blossem Auge gesehen (A. N. 78.79), und ahnliches wird. von den Reobachtern in Washington fur die Tage Dec. I bis 7 genieldet (A4. N. 79.1 I I) . In Leipzig wurde Dec. 6 auch ein ausserst schwacher, etwa zwei Grad langer Schweif gesehen (79.44). Einige Epheme- ridenorter sind (A. N. 78.87):

-- I

0 . 2 5 0 0.3 0.226 0.4 0.094 1.4

April 6 2 1 7 . 7 Mai 9 o 59.9

;6 6 2

+ 1 7 . 2 9.585 0.010 6.5 -12 .0 9.854 I 9.743

Zuerst wurde er in Marseille 2 7 . und 29. Jan., am 25 . Febr. in Moskau, am 26. in Pola von J. Palisa, hier schwach, aber doch gut gesehen. In Leipzig erschien er Marz 2 Bausserst schwach, stand im Zodiakallichte, war daher schwer zu be- obachtena, am 3. Marz dagegen abetrachtlich heller als gesternc (A. N. 86.169). Vor dem Perihel, kurz vor seinem Verschwinden in Europa, erschien er als Nebelmasse von mehreren Minuten Durchmesser und rnit einer Verdichtung in der Mitte, in Kiel war er April 6 beobachtet und Brecht hell< (A. N. 85.331). Nach dem Perihel wurde er hingegen auf der Sudhalbkugel nur als schwacher Nebelfleck wahr- genommm, so in Melbourne von Mr. White Mai 1 7 mit einem Ferurohr von 41/2 Zoll Oeffnung ausserst schwach, desgl. in Windsor Mai 7 bis 14. Die Ephemeride (A. N. 85.209) enthalt folgende Positionen:

1 7 0 30.5 I -16.8 9.934 I 9.754 I 4.2 6-4

____ 1871

Sept.19 zh 1% +30?3 0.258 Oct. 4 I 36.6 +34.5 0 . 2 1 2 Nov. 28 1 8 51.1 + 8.4 9.903 Dec. 2 18 25.6 + 3.2 9.862

6 18 2.3 - 1.7 9.816

I 9.982 0.3 9.843 0.8 9.535 13.6 9.566 13.9 9.604 14.5

1878 Aug. 3 I O ~ 5m8 + 7%

1 1 1 1 6.3 - 1.3 19 1 2 5.5 - 9.9 2 7 13 3.9 -17.3

Sept. 4 -13 59.5 -22.8

9.604 0.068 4.5 9.730 0.030 3.0 9.836 0.013 2.0

9.919 0 . 0 2 0 1.3 9.986 0.046 0.9

6 3 2836 64

1881 1 Aug. 2 1 3 h 4 2 ~ 5 Sept. 4 3 30.4 Oct. 18 I I 13.5

26 1 2 16.0 Nov. 3 13 4.7

- I I

+3109 0 . 2 0 7 0 .107 ' 0.2

t 3 6 . 4 0.159 0.006 0 . 5 +23.5 9.874 9.754 5.6 3-11.0 9.780 9.820 6.3 - 0.1 9.664 9.991 7 . 1

)Comet zuletzt fast am Horizonte und kaum zu sehenc (A. N. 114.91). Am 9. Jan. 5L/zh Abds. war der Comet sehr nahe bei einem Sterne 10. Gr., von dem er fast iiberstrahlt wurde (Genf und Strassburg). Nach dem Perihel wurde der Comet noch von Thome in Cordoba vow Marz 27 bis April 2 2 beobachtet.

I I '3 51.3 I - 9.7

1ahBerlin I AR. I Decl. 1 l o g r 1 logd 1 Y

9.555 1 0.008 7.5

1885 Jan. 3.3

'9.3 Febr. 4.3

24.3 Marz 2.3

0.123 0.034 9.903 9.649 9.561

0.158 0.130 0.090 9.9 5 4 9.87 5

0.3 0.4

6.2 13.7

I .o

Verschiedene Bemerkungen deuten darauf hin, dass der Comet, der meist in ungiinstigen Positionen sich befand und von der Erde ziemlich weit entfernt blieb, Ende Februar und .4nfang Marz eine verhaltnissmassig grosse Lichtstarke besessen hat. Ein bestimmteres Urtheil llsst sich aus den wenigen Angaben indessen nicht ableiten.

Schon ein fliichtiger Ueberblick iiber die Schatzungen der Lichtstarke des Encke'schen Cometen in den verschie- denen Erscheinungen lasst deutlich ganz betrachtliche Diffe- renzen erkenntn, ohne dass indessen eine fortschreitende Veranderung der Helligkeit nachzuweisen ware. Wahlt man vorlaufig unter den sich folgenden ,abwechselnd hellen und schwachen Erscheinungen diejenigen aus, welche die Extreme bilden, so wird man 1805, (1819)~ 1828, 1835, (18381, 1848, ( 1 8 5 2 ) ~ 1858, ( 1 8 6 1 ) ~ 1871, 1881 zu den besondrrs hellen (bei den nicht eingeklammerten Erscheinungen war der Comet auch dem freien Auge sichtbar geworden), hin- gegen 1822, 1833, 1855, 1865 zu den schwachen zu zahlen haben, die iibrigen zeigten eine mittlere Helligkeit. Es ist auffallend, dass die lichtschwachen Erscheinungen solche sind, bei denen der Cornet nur auf der siidlichen Halbkugel beobachtet wurde, nach seinem Periheldurchgange. Auch 1878 war er nicht selir hell. Worin sol1 man nun den Grund dieser Helligkeitsdifferenzen suchen? Es ware imrnerhin denkbar, dass die Lichtentwickelung des Cometen vor und nach dem Perihel eine verschiedene ist. So glaubt Herr Prof. Winnecke auch bei andern periodischen Cometen eine Verschiedenheit in diesem Sinne bemerkt zu haben, indem er z. B. die Cometen Tempel, und &Arrest nach dem Perihel heller fand als vor demselben, wahrend beim Bror- sen'schen und vielleicht hier beim Encke'schen (?) das Gegentheil stattzufinden scheint (vgl. A. N. 2 256).

Es ist indessen noch eine andere Moglichkeit zur Frklarung der beobachteten Lichtverschiedenheiten vorhanden ; tnan wird ja auch kaum annehmen konnen, dass in dieser Beziehung vollige Gesetzlosigkeit herrsche. Stellt man nain- lich die Erscheinungen des Encke'schen Cometen zusammen mit den von Prof. R. Wolf gegebenen Epochen der Sonnen- fleckenperiode, so tritt das merkwiirdige Resultat hervor, dass die hellen Erscheinungen um die Zeiten der Maxima, die lichtschwachen urn die Zeiten der Minima der Sonnen- thatigkeit sich gruppiren; sogar die Unregelmassigkeiten in

2837 66

der elfjahrigen Periode (z. B. 1788-1804 und 1829- 1837) scheinen sich in der Cometenhelligkeit abzuspiegeln. Es sind freilich schon so mancherlei Dinge irriger IVeise mit den Sonnenflecken in Beziehung gebracht worden, dass die obige Uebereinstimmung gar keinen Werth besitzt, wenn nicht zugleich fur den vermuthlichen Zusammenhang ein physikalischer Grund angefuhrt werden kann. Ein solcher ist aber unschwer zu finden.

Das Spectroskop hat gezeigt, dass die Lichterscheinung beim Encke’schen Cometen (und bei den Cometen iiber- haupt) ganz ahnlich ist derjenigen, die man an den Geissler’ schen Kohren rnit verdiinnten Gasen beobachtet, durch welche ein elektrischer Strom geht. Dass die Dampfe, welche den Hauptbestandtheil der Cometen ausmachen, eine sehr geringe Dichte besitzen, ist durch verschiedene That- sachen bereits erwiesen. Dass die Sonne auf die Korper in1 Weltraum (Planeten, Cometen) eine elektrische Wirkung ausiibt (sei es direct oder indirect) ist ebenfalls bekannt ; endlich ist auch nachgewiesen (u. A. von Dr. Hasselberg), dass das elektrische Gluhen dunner Gase bei sehr niedriger Temperatur stattfinden kann: es befinden sich nun die Co- rnetendampfe unter den gleichen Bedingungen, wie die Gase in den Geissler’schen Rohren, somit muss auch das Gluhen durch die von der Sonne erzeugte Elektricitat hervorgerufen sein, und das Cometenlicht zum grossten Theile hierdurch seine Erklarung finden. Es giebt aber auch eine irdische, auf ganz ahnlichen Verhaltnissen beruhende Erscheinung, namlich die Polarlichter. Durch directe Versuche ist nach- gewiesen, dass das Spectrum derselben das Luftspectrum ist, wie man es bei verdiinnter Luft unter niedriger Tem- peratur in den Geissler’schen Rohren sehen kann. Der enge Zusammenhang der Haufigkeit und Intensitat der Polarlichter rnit der Sonnenfleckenperiode ist unwiderleglich festgestellt. Es ist also nur eine Folge der Zollner’schen, durch die Thatsachen so schon bestatigten Cometentheorie, wie auch der spectroskopischen Ergebnisse, dass in der Lichtent- nickelung der Cometen, specie11 des Encke’schen, ebenfalls diese periodische Veranderung zum Vorschein kommen muss. Es ware daher gewiss von grosstem Werthe, wenn man die Uebereinstimmung, die man beim Encke’schen Cometen in dieser Hinsicht angedeutet findet, auch durch genaue Kechnung nachweisen konnte.

Nimmt man an, die Richtigkeit dieser Vermuthung sei festgestellt, so wlirde daraus folgen, dass auch die iibrigen Cometen periodisch veranderlich sein miissten; wenn all- jahrlich gleich viele Cometen ihr Perihel passiren, so mussten die zur Zeit eines Fleckenmaximums erscheinenden durch- schnittlich heller sein, als die zur Zeit eines Minimums kommenden. Dort musste man also auch uberhaupt mehr Cometen zu Gesicht bekommen als hier. Man wird wohl kaum behaupten konnen, dass die Zahl der bis jetzt be-

rannten Cometen ausreiche, urn eine derartige Verschieden- ieit nachzuweisen. Es ist bisher viel zu ungleichmassig iach Cometen gesucht worden. Vereinzelte Versuche in iieser Hinsicht sind wohl schon unternommen worden und assen wenigstens eine rohe Andeutung fur eine Verschieden- ieit erkennen. Einen viel besseren und genaueren Weg iat Herr Prof. Winnecke eingeschlagen, indem er fur gewisse Momente in den Erscheinungen der einzelnen Cometen

z. 13. Entdeckung, Verschwinden) die Intensitat J? = - +Ada

Ierechnete ; hierbei wird sich ein Zusammenhang rnit der ?eriode der Sonnenthatigkeit dadurch aussprechen miissen, iass kleiner in den Maximum- als in den Minimumjahren iein wird, vorausgesetzt natiirlich, dass alle Nebenumstande ;ehorig berucksichtigt sind.

Es zeigt sich aber bei allen derartigen Untersuchungen, vie wiinschenswerth es ist, dass in Zukunft die Helligkeit ler Cometen photometrisch gemessen, nicht bloss geschatzt vird. Es stellen sich freilich der absoluten Messung sehr Iedeutende Schwierigkeiten entgegen, indessen hat doch ;chon die Extinctionsmethode zu sehr giinstigen Resultaten gefuhrt und auch beim Encke’schen Cometen haben sich gerartige Angaben noch immer als die zuverlassigsten er- wiesen. Die Methode ist einer weit allgemeineren und zu- gleich einfachen Anwendung auf folgende Weise fahig. Der Beobachter, der an seinem Fernrohre Feldbeleuchtung (die moglichst stark variirbar sein soll) besitzt, braucht namlich bloss diese Beleuchtung so lange zu steigern, bis der Comet im Felde unsichtbar wird, und die Sterne sich zu merken, welche gleichzeitig verschwinden. Dazu gehort eigentlich noch, dass dies Verfahren mit verschiedenen Vergrosserungen wiederholt werden muss, um deren Einfluss beriicksichtigen zu konnen ; die gunstigste Vergrosserung fur lichtschwache Objecte ist die rnit 4 multiplicirte Zahl, welche die in Pariser 2011 ausgedriickte Oeffnung des Fernrahrs angiebt; das aus dem Ocular austretende Lichtbuschel hat dann einen der Pupillenofbung gleichen Durchmesser. Lasst sich so die Helligkeit des Cometen und seiner Theile durch die von bekannten Sternen (etwa der DM.) ausdrucken, so ware schon sehr viel gewonnen. Die hier angedeutete Methode durfte in ihrer Anwendung nur sehr geringe Zeit bean- spruchen, so dass jeder Beobachter neben oder nach seiner Positionsbestimmung dieselbe sehr leicht anwenden konnte. Werden die verschiedenen, besonders die periodischen, Conieten auf diese Weise photometrisch beobachtet, so diirfte es endlich moglich werden, fur die Lichtentwickelung eine besser der Wahrheit sich anschliessende Function zu finden, als die jetzt angewandte ist. Dass hierdurch unsere Kenntniss von der Natur der Cometen nur gewinnen wird, braucht wohl nicht naher bewiesen ZLI werden.

I

- Berlin 1888 Febr. 29. A. Berberich.

Angelegen heiten der Centralstelle fur astronomisc he Telegramme. Von dem in A. N. 2 834 mitgetheilten Circular der Centralstelle ist eine franzosische Uebersetzung angefertigt

und an eine grossere Anzahl von Theilnehmern versandt worden. KY.

Bd. 119. 6